Wer- NSU- Wei⸗ Moto- 8 An- (Tta- rende sich hrten ichert 1. Die m er Nr. 136 Nectar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 26. August 1953 Organische Steuerreform Von Dr. Fritz Schäffer Bundesminister für Finanzen Eine der wichtigsten Aufgaben des neuen Bundestages wird die Durchführung der or- ganischen Steuerreform sein. Diese Aufgabe ist nicht leicht, denn sie erfordert gründliche Vorarbeit. Einen Teil dieser Vorarbeiten hat der Wissenschaftliche Beirat beim Bundes- ministerium der Finanzen bereits geleistet. Die Steuerzahler warten seit langem auf diese Reform. Sie erhoffen sich davon eine Erleichterung der Steuerlast und eine Ver- einfachung der Steuergesetzgebung. Hierin legt ein Gedankenfehler, denn die Erleich- terung der Steuerlast findet ihre Grenze in dem Finanzbedarf der öffentlichen Hand. Wenn die„organische Steuerreform“ eine Er- leichterung der Steuerlast bringen soll, dann muß vorher der Finanzbedarf des Staates gesenkt worden sein. Eine Vereinfachung des Steuerrechts setzt voraus, daß die einzelnen Wirtschaftsgruppen auf die große Zahl der bestehenden steuerrechtlichen Sonderbestim- mungen verzichten. Es hat sich gezeigt, daß bei überhöhten Steuersätzen unter dem Druck der wirtschaft- lichen und sozialpolitischen Notwendigkeiten immer mehr„versteckte Subventionen“ auf dem Umweg der Steuervergünstigungen gege- ben werden müssen. Am Ende dieser Ent- Wicklung trägt dann das Volk die Steuer- lasten nicht nach gleichen Grundsätzen— es ist also nicht einfach die Tatsache des Ein- kommens und des Gewinns Maßstab für die Besteuerung— sondern es wird durch ein Gestrüpp von Steuervergünstigungen eine Unzahl Kategorien von Steuerzahlern ge- schaffen, die bei gleichem Lohn und Einkom- men verschieden zur Steuer herangezogen werden. Die Steuerlasten werden ungleich- mäßig und ungerecht verteilt. Die verwirklichte„kleine Steuerreform“ bedeutet eine Umkehr auf diesem Wege. Der Weg der„großen Steuerreform“ kann nur sein: Prüfung des Verhältnisses der direkten zu den indirekten Steuern, weitere Verein- fkachung des Steuerrechts, weiterer Ausbau zeitbedingter Sondervergünstigungen und da- für Ermittlung optimaler Steuersätze für alle Steuerarten. Die jetzige„kleine Steuerreform“ soll nach ihrer Anlage nur für einen Ubergangszeit- raum von eineinhalb Jahren gelten. Jeder wird verstehen, daß die Umgestaltung un- seres Steuersystems nicht mit einem Schlage erfolgen kann. Dies könnte zu schwerwiegen- den wirtschaftlichen und sozialen Erschüt- terungen führen. Die organische Reform geht insoweit über die der„kleinen“ hinaus, als sie sich nicht nur mit der Einkommensteuer befassen muß, sondern auf das gesamte Steuersystem abzielt. Das Verhältnis der direkten zu den indirek- ten Steuern ist von jeher mit starken politi- schen Akzenten versehen worden. Die in- direkten Steuern sind als unsozial verschrien, die direkten hingegen galten lange Zeit als Sozial. 3 In dieser Anschauung ist aber bereits ein deutlicher Wandel festzustellen. Wenn schon verhältnismäßig niedrige Einkommen auch weiterhin zur Einkommensteuer herangezogen werden müssen und die tatsächlichen Mehr- kosten für den Unterhalt und die Erzie- hung von Kindern durch die steuerlichen Ver- günstigungen des Familienstandes nicht aus- geglichen werden können, so wird man kaum etwas dagegen einwenden, daß der Staat aus Genußmitteln wie Tabak, Kaffee und Brannt- wein ein Höchstmaß an Einnahmen zu erzie- len trachtet. Der Lawinencharakter der Umsatzsteuer er- scheint in dieser Betrachtung nicht ganz sinn- widrig, da die höherwertigen Waren höher belastet werden, die einfachen Güter des Mas- senverbrauchs hingegen eine oder wenige Pha- sen zu tragen haben. Es spricht vieles dafür, es bei der in Deutschland im großen und gan- zen bewährten Verteilung zu belassen, wonach Landesvorsitzender Strohbach und der ehemalige Arbeitsminister die direkten und indirekten Steuern je etwa zur Hälfte am Gesamtaufkommen beteiligt sind. Der Bundesfinanzminister wird sich nicht allzuviel von völlig neuen Steuern ver- Sprechen können, die der Grundtendenz der Einfachheit entgegenlaufen, auf politische Widerstände stoßen und wirtschaftliche Rei- bungen verursachen. Unter diesen Gesichts- Punkten sind z. B. Vorschläge über die Neu- einführung einer Reifensteuer oder einer Re- klamesteuer abzulehnen. Da es unmöglich ist, die durch soziale Ver- Pflichtungen und durch die Bereitschaft zur fikaner gegen das Volk“ zu erheben. Wenn das Volk zusammenhalte, werde es ein leich- tes sein, die neue Regierung zu stürzen. Der Schah hat dem gestürzten Minusterprä- Sidenten Mossadeg in einer Ansprache vor Geschäftsleuten vorgeworfen, laufend neue Banknoten ausgegeben zu haben, für die keine Deckung vorhanden gewesen sei. Mossadeg habe mit dieser ungesetzlichen Maßnahme eine inflationistische Entwicklung im Iran be- günstigt. Er habe die Politik Mossadegs ur- sprünglich unterstützt, da sie scheinbar die Ausschaltung des ausländischen Imperialismus zum Ziele gehabt hätte. Später habe es sich jedoch erwiesen, daß Mossadeg und seine Cli- que nur ihre eigenen egoistischen Ziele ver- folgt und ihr Außerstes getan hätten, um die Verfassung abzuschaffen, auf die er, der Schah, vereidigt worden sei. „ 7 4 „Nationale Sammlung“ und DRP nicht zugelassen Fast 200 Kandidaten auf sieben Landeslisten in Baden- Württemberg Stuttgart(dw). Der Landeswahlaus- schuß für Baden- Württemberg hat die Lan- desliste der„Nationalen Sammlung“ und der Deutschen Reichspartei DRP) zurückgewiesen. Die Mehrheit des Landeswahlausschusses vertrat die Ansicht, daß die Delegiertenver- sammlung der„Nationalen Sammlung“ nicht ordnungsgemäß zusammengesetzt war. Damit ist die Landesliste der„Nationalen Samm- lung! nicht zugelassen. Die Landesliste der Deutschen Reichspartei DRP) wurde deshalb nicht angenommen, weil sich die DRP gewei- gert hatte, mit der Landesliste auch die er- forderlichen Unterschriften dem Landeswahl- leiter vorzulegen. Die Landeslisten der anderen Parteien sind vom Landeswahlausschuß für Baden- Würt- temberg nach geringfügigen Anderungen ge- billigt worden. Es handelt sich um folgende Parteien: 1. Christlich Demokratische Union (CD), 2. Sozialdemokratische Partei Deutsch- jands(SPD), 3. Freie Demokratische Partei FDP), 4. Kommunistische Partei(KPD), 5. Ge- samtdeutscher Block /BHE(BHE), 6. Deutsche Partei ODP), 7. Gesamtdeutsche Volkspartei (SVP). Auf den Landeslisten der sieben Par- teien bewerben sich in Baden- Württemberg insgesamt 185 Kandidaten um ein Mandat. Davon hat die CDU 30 Kamdidaten, die SPD 34, die FDP/DVP 33, die KPD 29, der Gesamt- deutsche Block/ BHE 23, die Deutsche Partei 14 und die Gesamtdeutsche Volkspartei 22 Kan- didaten benannt. Spitzenkandidaten auf den Landeslisten sind bei der CDU Bundeskanzler Dr. Aden- auer, Bundeswirtschaftsminister Dr. Erhard und Regierungsrätin Dr. Bleyer; bei der SPD Ollenhauer, Landesvorsitzender Schoettle und Emmy Meyer-Laule; bei der FDP/DVP Mini- Ster präsident Dr. Maier, Fabrikant Dr. Hoff- mann und Kaufmann Margulies; bei der KPD Bechtle, die Sekretärin Kohl; beim Gesamtdeutschen Block/ BHE Ver- triebenenminister Fiedler, Rechtsanwalt Dr. Mocker und Studienrat Feller; bei der Deut- schen Partei die Bundesminister Hellwege und Dr. Seebohm sowie Professor Dr. Brühler; bei der Gesamtdeutschen Volkspartei der frühere Bundesinnenminister Dr. Heimemann, Studienrat Bäuerle und die Sozialbetreuerin Köpfer. Der Vertrauensmann der„Nationalen Samm- kung“ erklärte, daß die Landesliste der DNS ohne sachliche Begründung zurückgewiesen Worden sei. Der Beschluß des Landeswahlaus- schusses stelle eine Ungerechtigkeit dar. Er kündigte eine Beschwerde seiner Partei beim Bundeswahlleiter an. Ein Sprecher der Reichspartei erklärte vor dem Wahlausschuß, seine Partei habe sich in eimem„Verfassungsnotstand“ befunden. In- nemminister Ulrich habe dem DRP-Landes- vorsitzenden in einer Unterredung erklärt, Alle Mitglieder dieser Partei seien„Verbre- cher“. Deshalb habe man die vorhandenen 2512 Unterschriften nicht übergeben können, sondern sie in die Verwahrung eines Stutt- garter Rechtsanwalts gegeben. Die Deutsche Reichspartei gab bekannt, daß sie bereits beim Bundesverfassungsgericht Klage erhoben habe, und daß auch sie die Wahl anfechten werde. Wirtſchaftliches Tabakeinschreibungen beginnen Die Verkaufssitzungen für Rohtabake der dies- jährigen Ernte beginnen in diesem Jahr bereits im September. Die erste Einschreibung findet am 11. September in der Stadthalle in Heidel- berg statt. Aufgeboten werden die losen und ge- büschelten Grumpen sowie die Sandblattgrum- Den des Anbaugebietes innere und äußere Hardt. Ermäßigte Steuer- Vorauszahlungen Neue Anordnungen stehen bevor Der Bundesflnanzminister hat den Finanz- ministern der Länder im Hinblick auf die am 1. Juni 1953 in Kraft getretene„Kleine Steuer- reform“ empfohlen, die Einkommensteuer-Vor- auszahlungen vom nächsten Vorauszahlungs- termin an(10. September 1953) bei Vorauszah- lungsbeträgen bis zu 80 PM vierteljährlich um 12 DM und bei höheren Vorauszahlungen um 15 Prozent zu senken. Dies gilt nicht für die- jenigen Steuerpflichtigen, denen vor dem Vor- auszahlungstermin ein besonderer Bescheid über die Höhe ihrer Einkommensteuer-Vorauszah⸗ lungen zugeht. Eine besondere Festsetzung der Einkommensteuer- Vorauszahlungen wird insbe- sondere bei höheren Einkommen in Betracht kommen, z. B. in den Fällen, in denen Para- Sraph 32b des Einkommensteuergesetzes ange- wendet worden ist. Uber die allgemeine Herab- setzung der Einkommensteuer- Vorauszahlungen werden die einzelnen Länder besondere Anord- nungen erlassen. Internationaler Gartenbau-Kongreß eröffnet Bundesernährungsminister Prof. Niklas hat in Hamburg den„Internationalen Gartenbau-RKon- greg, Hamburg 1953“ eröffnet. In einer An- sprache betonte der Minister, der Kongreß solle einer allgemeinen Leistungssteigerung des Gar- tenbaus in ganz Europa dienen. Diese inter- nationale Tagung stelle den Beginn einer Ge- meinschaftsarbeit der Gartenbauländer Europas dar, die die Entstehung„einer europäischen Union für den Gartenbau“ aller beteiligten Län- der erleichtere. An dem bis Freitag dauernden Kongreß nehmen etwa 700 Gärtner und Mit- lieder der Internationalen Arbeitsgemeinschaft des Erwerbsgartenbaues teil. Dabei sind elf esuropäische Länder vertreten. Um die Autobahn- Finanzierung Seebohm fordert Geld von den Fahrzeug- besitzern Bundesverkehrsminister Seebohm trat auf einer Pressekonferenz in Hamburg erneut für die Gründung einer Autobahn-Finanzierungs- gesellschaft ein. Die Erhebung einer Umlage in Höhe von etwa 15 Prozent der Kraftfahrsteuer von jedem Fahrzeugbesitzer werde jährlich etwa 67,5 Millionen DM einbringen. Damit sei eine sichere Grundlage geschaffen, um Anleihen auf- nehmen zu können. Der Autobesitzer, der je nach Größe seines Fahrzeuges eine bis vier DM Pro Monat zu zahlen habe, wäre praktisch Mit- glied der Finanzierungsgesellschaft. Die Gesellschaft stelle sicher, daß die aufge- brachten Gelder zweckgebunden verwendet wür- den. Außerdem könnten sämtliche im Haushalts- plan für den Straßenbau vorgesehenen Mittel zur Ausbesserung der sehr„erholungsbedürfti- gen“ Bundesstraßen verwendet werden. Die Schaffung lokaler Gesellschaften zur Finanzie- rung von Teilstrecken der Autobahn lehnte See- bohm ab. Unter deutscher Flagge nach Amerika Zwei Passagierschiffe werden gechartert Nach Mitteilung des Bundesverkehrsministe- riums sollen schon in Kürze wieder Passagier- schiffe unter deutscher Flagge den Atlantik kreuzen. Die Schiffe werden mit deutschen Be- satzungen und deutschem Personal besetzt sein Zunächst sollen das 19 105 BRT große schwe- dische Passagierschiff„Gripsholm“ der Swenska- Amerika-Linie und das 1677/7 BRT große Passa- gierschiff„Italia“ der Home-Lines-Reederei in Panama, unter deutscher Flagge fahren. Es ist ein regelmäßiger Dienst zwischen Hamburg/ Bre- merhaven und Nordamerika vorgesehen. Nach Ansicht des Bundesverkehrsministeriums stellen Flagge, Namen, Tradition und besonders erfahrene Besatzungen für die Wiederaufnahme einer deutschen Passagierschiffahrt auf dem Nord- atlantik einen Wert dar, der auf die Dauer nicht brach liegen darf. Die Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG) und der Norddeutsche Lloyd hätten sich daher schon seit längerer Zeit bemüht, sich im Nordatlantik-Pessagegeschäft wieder zu be- tätigen. Die Wiederaufnahme dieses Dienstes mit eigenen, neu zu bauenden Schiffen werde Allerdings eine Reihe von Jahren beanspruchen. Holzwirtschaftskongreß in Stuttgart Vom 7. bis 12. September findet in Stuttgart der„Europäische Kongreß über die Produktivi- tät in der Forst- und Holzwirtschaft“ statt. Ver- anstalter des Kongresses, an dem neben der Bundesrepublik auch führende Fachleute aus Belgien, Frankreich, Holland, Italien, Norwegen, Osterreich, Schweden, der Schweiz und den USA teilnehmen werden, ist der Europäische Wirt- schaftsrat(OEEC). Auf dem Kongreß sollen die unterschiedlichen Ansichten über die Holzvor- räte der Welt erörtert werden. Europäische und amerikanische Fachleute werden über Fragen der Holzproduktion, des Holztransports, der Holzindustrie und der FHolzabfallverwertung sprechen. Präsident des Kongresses ist der Deut- sche F. Eidmann, Leiter des Forsteinrichtungs- amtes Düsseldorf. Wirtschaft in Kürze Gegenüber Juni stiegen die Umsätze im Le- bensmittelgroghandel im Juli um 15 Prozent, im Textilgroßhandel um 18 und im Elektro- und Rundfunkgroßhandel um 9 Prozent. Wenn auch die Umsätze in diesem Jahr von Juni auf Juli weniger gestiegen sind als 1952, so wurde doch die Umsatzhöhe des Juli 1952 in den genannten Geschäftszweigen erreicht oder überschritten. Im ersten Halbjahr 1953 haben in der Bundes- republik 381048 Kraftfahrzeuge den Besitzer ge- wechselt. Das sind 40 000 oder 12 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die 58. Internationale Wiener Herbstmesse vom 6. bis 13. September wird in diesem Jahr von rund 2800 Firmen aus Osterreich beschickt Das Ausland ist durch 1000 Firmen vertreten, von denen allein rund 500 aus der Bundesrepu- blik kommen. Das Messekontingent der deut- schen Aussteller ist auf 700 000 DM festgesetzt worden. Die internationale Fachmesse Uhren und Schmuck endete mit Geschäftsabschlüssen, die nach Angaben der Veranstalter als„sehr gut“ anzusehen sind. Der überwiegende Teil der Aus- steller habe größere Inlands- und Exportauf. träge buchen können als im Vorjahr. Mannheimer Produktenbörse vom 24. 8. Inländischer Weizen 43,50, inländischer Roggen 39,25—39,75, Futtergerste imländische 3737,50, aus- Iändische 38,—, Inlamdhafer 32—36, Weizenmehl Type 405 65,—, Type 550 65,.—, Type 812 58,50, Type 1050 56,30, Brotmehl Type 1600 51.—, Roggenmehl Type 997 56,50, Type 1150 54,50, Type 1370 52,50, Weizenkleie 22,25, Welzenkleie per Sept.) Nov. 22,25 bis 22,50, Roggenkleie 2121,25, Weizen-Bollmehl 24, 7525,50, Trockenschnatzel 1919,50, getr. Bier- treber 22,50, extrah. Rapsschrot 2323,50, Soja- schrot 4040,50, Kokosschrot 29,5030, Palmkern- schrot 28,50, Mais 40,50, Kartoffeln je 50 kg 55,25. Tendenz: stetig. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 24. 8. Auftrieb: Großvieh 715, Kälber 288, Schafe 16, Schweine 2130 Stück. Preis e: Ochsen A 90. bis 100, B 78-90, Bullen A 90 bis 98, B 33-90: Kühe A—, B 66—75, C 53-64, D 53; Färsen A 90 bis 103, B 81-92; Kälber A 148162, B 138146, C 120-135, D 115; Schweine A 138-143, B 1 138-143, B 2 138143, C 137-143, D 134141, E 130133, G 1 129—135, G 2 122-125. Mar ktverlauf: Groß- vieh langsam, Uberstand; Kälber flott, geräumt; Schweine langsam, gegen Schluß stark abflauend, dee OMAN VON cHARLOTTE Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (43. Fortsetzung) In einem Winkel der Küche hatte sich der Journalist Bartels einquartiert und schrieb ungestört an seinem Bericht, und die Zoep- britz, sooft sie auf ihrem ruhelosen Weg durch die Küche kam, hörte ihn murmeln. „Lesen Sie“, erklärte er ihr.„Wenn ich auch nicht oben auf dem Gipfel gewesen bin ich kann es mir aber doch genau Vorstellen. Lesen Sie, was ich geschrieben habe, hier, zund Severin Mont steigt ein in die Tiefe, und der Wind pfeift, und der Schnee. Die 45 ging aber schon weiter und winkte N „Das kann man nicht schildern“, sagte sie still.„Die Gefahren, die die da droben auf sich nehmen, und die Kälte, die sie spüren, und die Anstrengungen, die sie ertragen— das wissen die da oben alles nur ganz allein. Möge Gott ihnen helfen!“ Und weiter ging sie durch die im Licht strahlenden Räume, starrte manchmal auf die zerronnenen Schneeklumpen, die die Schuhe in Diele und Zimmer geschleppt, kochte Kaf- kee in der Küche für Frierende, suchte nach Meyer-Boden, um Schnaps servieren zu kön- nen, aber Meyer-Boden schien mit den Stübis gewesen zu sein, und die Musiker, die vor ihren Instrumenten in der Bar hockten, er- kKlärten einstimmig, daß sie ihm das nicht zugetraut hätten, aber allem Anschein nach Wäre er jetzt mit oben bei dem Rettungswerk auf dem Gipfel. e „Die konnen schon Helfer brauchen“, sagte die Zoeppritz.„Je mehr, desto besser. Nein, spielt nicht. Das könnte er nicht gut auf- nehmen—, der— der Tod. Und ich sage euch, der lauert draußen 5 Sie lachten hinter ihr drein, aber sie kehrte sich nicht daran. Und ging umher, mit nagen- der Sorge um die Hilpert, nagender Sorge um die, die auf dem Gipfel des Saluzzi kämpften. nagendem Mitleid mit Karolin im Herzen und bewachte in dieser Nacht das Haus, das ihr nicht gehörte, das nicht ihr Eigentum war, das ihr keinen Dank sagen und das sie vielleicht eines Tages wieder verlassen würde. Denn ihr einsames und manchmal törichtes Herz war größer als irgend jemand ahnte. * Drunten in Flühli war es Doktor Kotten- kamp sehr angenehm zu erfahren, daß das Haus Weyprecht ein Auto stehen hatte. Nein, er hatte nichts dagegen, daß Doi die Kranke mit dem„Kranich auf schnellstem Wege nach Villa brachte. So konnte er mit seinem klei- nen Wagen rasch noch einmal nach Borbach fahren und nach der Wöchnerin sehen. Und für Doi hatte die Benützung des Kranich“ Vorteile, da sie dann gleich mit ihrem Wagen von Villa aus wieder zurück konnte. „Aber fahren Sie vorsichtig.“ Doi nickte und fuhr vorsichtig und rasch. Und als sie nach einer knappen Stunde vor dem Hospital inn Villa anhielt, wunderte sie sich ein biß- chen, daß sie sich an der Brücke von Fiala vorübergewagt hatte. Die Nachtschwestern brachten die kranke Filmschauspielerin Eva Hilpert in den Ope- rationssaal hinauf. Die Pförtnerin rief nach dem Chefarzt, der durch einen Telefonanruf aus Flühli von Doktor Kottenkamp schon unterrichtet war. Es ging alles ganz schnell. Und Doi saß auf einer Bank am Ende eines langen Flurs, in dem blaue Lampen brannten, urid eine Schwester sagte zu ihr: „Sie können schon wieder nach Hause fahren, Fräulein“ „Nach Hause? Ja? Ja, ich will wieder nach Hause fahren. Nein, ich will noch warten. Ich will wissen, wie die Operation verläuft.“ „Das kann eine Stunde dauern.“ „Ich habe Zeit.“ ist Mitternacht.“ „Ich weiß.“ Und Doi saß eine ihr endlos scheinende Zeit allein auf dem Vorplatz, der mit Fliesen belegt war und in dem eine Palme in einem Kübel stand. Es war heiß und ganz still, und der Blick ging auf lauter verschlossene Türen, hinter denen wohl Schmerzen waren. Doi war noch nie krank gewesen, und ihr junges Herz fürchtete sich vor dem Kranksein So sehr wie vor dem Tod. Ah— vor dem Tod. Wenn die Hilpert starb dann ging sie dorthin, wo Karolin war. Warum kann man einem Sterbenden nichts auftragen, für einen, der schon gestorben ist? Warum kann man ihm kein Wort mitgeben für einen, der schon drüben ist, ein Wort, da man früher nicht gesagt hat. 5 Welches Wort. Welches Wort denn, dachte Doi. Welches Wort möchte ich ihr denn sagen — ihr, der betrogenen Karolin, Daß ich daß ich bereue? Daß ich bereue, geliebt zu haben, wo ich nicht hätte lieben dürfen? Ah, was fragt die Liebe nach Erlaubtsein oder Verbot. Was fragt das Leben, was der Tod, Was fragen die Gewalten der Natur nach Erlaubtsein oder Verbot? Nichts Die Türen des Operationssaales flogen auf, der Chefarzt kam mit wehendem Kittel her- aus, die Hilpert, deren Gesicht in der Narkose und wie tot war, wurde vorübergefahren und verschwand zwischen den flatternden Röcken zweier Schwestern in einer fernen Tür. Der eine der beiden Assistenzärzte gab Doi, die sich erhoben hatte, Bescheid:„Wenn sie die Kräfte und den Willen nicht verliert— Wir werden unser Bestes tun. Vielleicht „Es ist die Hilpert, flüsterte Doi. Der Assistenzarzt wußte es.„Wir werden unser Bestes tun— wie stets.“ Als Doi wieder auf der Straße stand, hatte der Schnee den Kranich! weiß gefärbt. Sie stieg ein und fuhr zum Stadtrand. Aber hier hielt sie wieder an. Denn plötzlich hatte sie Line lächerliche Furcht, den Weg zurückzu- fahren, Fiala zu passieren und an der Seite der Seelach sein zu müssen. Nicht in der Dunkelheit! Nicht in der Dunkelheit! Sie hielt neben einem Schreibwarengeschäft und konnte im Licht der Scheinwerfer den Kopf der Abendzeitungen lesen.„Erstbestei- gung des Saluzzi über die Ostwand noch nicht geglückt!“ Bonhoeffer und Leuteritz biwa- kieren in der ad„Wettersturz!“ Morgen würden die schriften schreien:„Ret- tungs mannschaften auf den Saluzzi unter- wegs! Severiy Mont und Simon Weyprecht!“ Simon, Simon— und Severin! Zwei, von denen sie geliebt wurde. Und die von ihr? Ich kann ja nicht mehr, dachte sie. Ich kann ja nicht mehr! Sie hockte in dem neben dem Trottoi. abgestellten Wagen bis zum Morgengrauen bis der Schnee zu einer dicken Haube auf den Kotflügeln angewachsen war, bis die Kirchen uhr achtmal geschlagen. 8 „Jetzt macht die Post auf“, dachte sie. „Jetzt kann ich gleich noch die Post mit- nehmen für Alpe Clus. Und ich kann viel- leicht hinauf telefonieren zur Zoeppritz. Nein. nicht telefonieren, ich bin ja bald daheim.“ Am Schalter händigte man ihr einen Stoß Briefe aus Einen großen Stoß. Briefe für die Gäste auf Haus Weyprecht. Liebesbriefe, Ur- laubsgrüße, geschäftliche Mitteilungen, Geld- anweisungen wer wußte, was hinter allen diesen Umschlägen stand. 9 Wieder im Wagen, am Rande der Stadt blätterte Doi die blauen, gelben und weißen Umschläge durch. Das? Was war das? Ihre Hand zitterte, als sie auf den violetten Umschlag starrte, der Karolins Handschrift trug.„simon Weyprecht — auf Alpe Clus— über Flühli- bei Villa.“ f FCarolins Schrift. Stempel auf der Brief- marke: Thun. Datum: gestern Karolin— in Thun! Karolin am Leben!“„55*V Sie riß den Umschlag auf, ungeachtet dessen, daß er an Simon addressiert war und nicht an Dol. Sie überflog die Zeilen, erfaßte nur einiges„Bin in Thun Hßhatte plötzlich nicht mehr ertragen, mit dir und weiter in dem Auto nach Villa zu fahren mit dir und Doi noch länger be sein. 5 5 (S bis sie plötzlich stockte. 93 15 5 15 . N . N BLICK AUF FOUNTAINS HALL BEI HARROGATE Auch der Norden von England, so die Umgebung des vornehmen englischen Schwefel und Stahlbades Harrogate westlich von Fork, ist voll landschaftlicher Reize, obwohl sich in Nordengland mehr Industrie befindet als im Süden. Blick auf Fountains Hall, ein beliebtes Ausflugsziel. ſnterpoſl suchi„Mann im Peſzrock“ Rubens- und Cranachbilder ins Ausland verschoben Wien. Bei einer Haussuchung in der Wohnung des 48 jährigen Verlegers Josef Strecker machten Beamte der Steuerfahndung eine sensationelle Entdeckung. Sie kamen 25 wertvollen Gemäl- den auf die Spur, die seit 1938 als vermißt gel- ten. Die Bilder stammen aus dem Besitz des Wiener Industriellen und Kunstmalers Julius Priester, der seine bedeutende Galerie auf der Flucht vor dem deutschen Einmarsch im Stich lassen mußte. Sie wurde später von der Ge- Stapo beschlagnahmt. Ein Teil tauchte nach 1945 Wieder auf und konnte sichergestellt wer. den, die wertvollsten Gemälde, darunter Ru- bens'„Mann im Pelzrock“, blieben verschwun- den. In Streckers Wohnung fanden sich zwei Briefe, in denen er Schweizer Kunsthändlern das Rubens-Bild für 64 000 Franken zum Kauf anbot. Das genügte, um ihn, sowie seine Frau Fernande sofort zu verhaften. Im ersten Ver- hör gestand er, das Bild für 29 000 Schilling von einem Wiener Kunsthändler gekauft und ille- gal nach Paris gebracht zu haben. Diese An- gaben stellten sich bald als falsch heraus. Dem Auffinden beider Offerten folgten wei- tere nicht weniger Aufsehen erregende Ent- deckungen, welche zur Zeit die Interpolstellen in Frankreich, der Schweiz und Deutschland beschäftigen. Sieben von den vermißten 25 Kunstwerken konnten sichergestellt werden, sie alle wurden ohne Erlaubnis der National- bank von Strecker ins Ausland gebracht und dort verkauft. Er hat Millionen mit diesen Ge- schäften verdient, zumal wertlosere Gemälde mit gefälschten Gutachten der verstorbenen Kunstsach verständigen Gustav Glück und Au- gust Meyr versehen wurden, die sie als Origi- nale namhafter Maler ausgaben. Dadurch er- zielte Strecker enorme Kaufpreise. Die Jagd der Polizei gilt vor allem dem „Mann im Pelzrock“. Dieses Rubens-Bild wurde nach Paris gebracht, doch gab der ver- haftete Verleger bisher nicht an, wem er es überließ. Strecker hatte die Kunstobjekte aus der Ga- lerie Priester über Mittelsmänner von dem ehemaligen Kunstschätzmeister der Gestapo, Wittke, bezogen. Wittke riß sie sich beim Zu- sammenbruch unter den Nagel, wurde deshalb 1945 zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verur- teilt und verkaufte nach seiner Strafverbü- Zung die Bilder, die er vor der Polizei hatte verstecken können. Unter Ausnutzung der Not- lage Wittkes zahlte Strecker nur ganz niedrige Preise. Außer dem„Mann im Pelzrock“ von Rubens werden u. a. Lukas Cranachs„Maria mit dem Schleier“, einige van Dycks und Brou- Wers gesucht. Zwei oder drei von ihnen sollen über Paris nach den USA gelangt sein, wo sie jetzt in privaten Sammlungen hängen. Die Parlissnenormee I chiangkaischeks Mit General Tschönyu laufend in Funkverbindung Hongkong General Tschönyu zählt zu den jüngsten und verwegensten Heeresführern National- chinas. Als sich Tschiangkaischeks Streitkräfte auf die Insel Formosa zurückziehen mußten, Warf er sich in Zivil, blieb auf dem Festland zurück und organisierte den Widerstand gegen das Regime Moatsetungs. Das war im weiten China und besonders in den aufsässigen Süd- provinzen nicht ganz so schwierig wie etwa in einem kleinen Land, wo die Regierung jedes Dorf unter Kontrolle hat. Maotsetung hat seit Jahren Schwierigkeiten, in Süd-Rotchina nicht den Ueberblick zu ver- lieren. Tschönyu erwies sich als der bessere Organisator und stampfte zwei Partisanen- armeen in den Provinzen Hunan, Kueitschu. Hupe, Kuangsi, Kiengsi und Tschekiang förm- lich aus dem Boden. In der größeren Parti- sanengruppe Hunan— Kueitschu— Hupe gehor- chen in Gruppen von 200 bis 1500 Mann 75 000 Partisanen dem Kommando des Tschiangkai- schek- Generals. Die andere, sogenannte 2. Widerstandsarmee setzt sich aus 30 000 bis 32 000 Partisanen zusammen, die sich haupt- sächlich aus Deserteuren der Armee Maotse- tungs gruppieren. Tausende Agenten und Fahndungskomman- dos schickte der rotchinesische Herrscher aus, um Tschönyus habhaft zu werden. Aber es gelang ihnen nur, hier und da einen verant- wortlichen Unterführer aufzuspüren, der das Todesurteil als fanatischer Freiheitskämpfer mit Gelassenheit hinnahm. Die Ohnmächtig- keit Maotsetungs in den Südprovinzen gegen die Partisanenarmeen entlud sich schließlich auf die Bevölkerung. Wahllos verhafteten die Sicherheitsbehörden, konstruierten Landesver- ratsbeschuldigungen und richteten unter Tau- senden ein schreckliches Blutbad an; denn sie wurden ohne Gnade dem Henker zugeführt. Tschiangkaischek zog mehrere Male in, Er- Wägung, den Partisanenkampf auf dem Fest- land einzustellen, um so den roten Behörden den Grund zu willkürlichen Deportationsmag- nahmen zu nehmen. Aber die heute noch nach Formosa gelangenden Flüchtlinge baten ihn inständigst, General Tschönyu nicht die Ini- tiative zu rauben, da den unter Maotsetung leidenden Chinesen sonst eine groge Hoff- Athen- Marseille auf einer Trireme Römisches 600-Tonnen- Schiff wird nachgebaut Paris. Eine altrömische„Kon-Tiki-Fahrt“ mit der Nachbildung einer Trireme will die amerika- nische„National Geographie Society“ 1955 un- ternehmen. Die Route wird von Griechenland, aus, durch das Aegzische und Ionische Meer nach Ostia, und von dort nach Marseille füh- ren. Bei der Fahrt dürfen nur nautische In- strumente, Ruder, Segel und Hilfsmittel ver- wendet werden, wie sie vor 2000 und mehr Jah- ren in Gebrauch waren. Diese Schiffahrtexpe- dition in das vorchristliche Jahrtausend wird von amerikanischen Universitäten und der „National Geographic Society“ finanziert, Sie hat den Zweck, festzustellen, unter welchen Bedingungen und auf welche Weise die See- kahrt des Altertums weite Strecken bewältigte. Anlaß zu dem Plan gab das vor der süd- französischen Küste im Jahre 230 v. Chr. ge- sunkene Handelsschiff des römischen Kauf- mannes Marcus Sestius. Die„Geographie So- eiety“ bemühte sich um seine Hebung und ent- Kleme Lektion in großen Zahlen Wenn Sie mich fragen, wie weit der Mond von der Erde entfernt ist, dann antworte ich Ihnen: Würde man die deutsche Milchproduk- tion im Jahre 1952, 15,8 Milliarden Liter, in Literflaschen abfüllen und nebeneinander stellen, so würde das eine Strecke ergeben von 384 400 Kilometer, genau die Entfernung von der Erde zum Mond. Die Weltproduktion eines Jahres an Milch würde dann, im selben Vergleich gesprochen, etwa zwanzigmal die Entfernung zum Mond und eine„himmlische“ Milchstraße abgeben,„gepflastert“ mit 300 Milliarden gefüllter Milchflaschen. Aber was, zum Kuckuck, macht denn die Menschheit mit so viel Milch? Ein Viertel da- von läuft durch die durstigen Kehlen als Trinkmilch, zwei Drittel des gesamten Segens kommen als goldgelbe Butter auf den Tisch. Und knapp ein Zehntel aller Milch geht den Weg in die Käsewannen. Freunde lukulli- scher Genüsse haben dann die Qual der Wahl unter 300 verschiedenen Käsesorten— für Käseabwechslung ist also gesorgt. Die Zahl unserer gehörnten„Milchlieferan- ten“ hat sich im Lauf der letzten vier Jahre um über 600 000 auf 5 805 000 erhöht— nur in Deutschland. Und viele Tausende davon„ar- beiten“ allein für das Kraft- Unternehmen in Lindenberg im Allgäu. Da taucht dann gleich Wieder die Frage auf, was hier mit so viel Milch überhaupt gemacht wird. Die Antwort ist: Käsel Bester Chesterrahmkäsel Und dar- Aus: Velveta! Aber bitte rechnen Sie weiter: In den Milch- werken der Kraft Käse-Werke werden täg⸗ lich einige hunderttausend Liter bester Voll- milch zu erstklassigem Chesterrahmkäse ver- arbeitet. Das ergibt täglich eine riesige Säule von aufeinandergestapelten, je halbzentner- schweren Chesterlaibern, alle fein sauber lich in eine wachsdurchtränkte Leinenjacke gesteckt. Und wenn dann, nach vielen Mona- ten sorgsamster Pflege und Lagerung, erst aus diesen Chesterlaibern, zusammen mit krischer Markenbutter und allen übrigen Milchwertstoffen, der vollfette Velveta ent- Steht, dann— ja dann gibt's eine neue Rech- nung: 7 Die Velveta-Ecken einer einzigen Tages- Produktion der Kraft Käse- Werke aufeinan- dergestellt, ergeben eine Höhe von— feun⸗ denn und einen halben Kilometer. Das sandte unter Capitaine Vves Cousteau eine Taucherexpedition, welche das Wrack unter- suchte. Es war ziemlich gut erhalten und barg in seinen Laderäumen noch Hunderte von Weinamphoren und 1400 antike Teller, die in Sicherheit gebracht werden konnten. Die aus Rom und Griechenland stammende Ware war für den Handel mit Gallien bestimmt und wies die Stempel des Marcus Sestius auf. Capitaine Cousteau verhandelt zur Zeit in Washington über eine zweite Taucherexpedi- tion, die das ganze Wrack heben soll. Nach- dem man es präpariert hat, soll es in einem Washingtoner Museum aufgestellt und nach seinen Maßen eine altrömische Trireme ge- baut werden, 33 Meter lang und mit einem Rauminhalt von 600 Tonnen. Sie besitzt zwei Masten mit viereckigen Segeln, einen schräg Sestellten am Bug und den Hauptmast. Die Windkraft wird von Ruderern unterstützt, Stu- denten und Marineangehörige sollen sich für diese harte Muskelarbeit melden, die im Al- tertum von Sklaven und Sträflingen ausgeübt wurde. Für die Durchführung des Projektes haben sich bekannte amerikanische Archäo- ist 121 mal die Höhe des Ulmer Münsters, Deutschlands höchstem Kirchturm. Doch weiter mit unseren Vergleichen: Man kann auch mit der Produktion einer Woche eine„Velveta-Strage“ von Lindau nach Frank- furt legen, oder man könnte mit der Tages- produktion in den bekannten 8 Ecken-Pak⸗ kungen in Garmisch eine Säule aufstellen— sie würde Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze, noch um 167 Meter überragen. Das ist schon was! Glauben Sie nicht auch, daß solch impo- sante Zahlenvergleiche gar nicht angestellt Werden könnten, wenn hinter dieser Käsezu- bereitung Velveta nicht etwas ganz besonde- res stecken würde? In Velveta gelang es zum erstenmal, ein Käseerzeugnis mit dem Vollge- halt der Milch zu schaffen. Es werden also auch jene wichtigen Wert- und Aufbaustoffe und Vitamine der Milch erfaßt, die normaler- weise bei der Käseherstellung verlorengehen. Und es läßt sich noch weit mehr sagen: Vel veta wurde zur meistgekauften Käsemarke der Welt! Aber bleiben wir bei Zahlen: Im letzten Jahre wurde die ganz beachtliche Menge von 155 Millionen Kilo Käse hergestellt. Etwas mehr als ein Fünftel davon war Schmelzkäse; ein Güterzug von 24 Eilometer Länge wäre zu seinem Transport nötig. Jeder Bewohner unserer Bundesrepublik hat also 1952 einein- halb Pfund Schmelzkäse verzehrt, die einen mehr, die anderen weniger. Das sind 50 Pro- zent mehr als 1937. Uebrigens: Nur sieben Prozent aller Menschen essen überhaupt kei- nen Käse. Die übrigen 93 Prozent umsomehr. Das war eine kleine Lektion in Milch- und KTäsezahlen. Und es war außerdem eine kleine Lektion„kräftiger velvetianischer Besonder- heiten“. Und wenn Sie in Ihrem nächsten Ur- laub oder auf Ihrer Geschäftsreise einmal ins Allgäu oder an den Bodensee kommen(von dort ist es nur ein Zwanzigkilometerkatzen- sprung zu Kraft), dann besuchen Sie das be- Kanmte Kraft- Unternehmen in Lindenberg im Allgäu an der Deutschen Alpenstraße. Das Werk arbeitet„unter den Augen der Oeffent- lichkeit“ und jedermann ist zu einer Besichti- gung kreundlich eingeladen. Hier können Sie sich an Ort und Stelle davon überzeugen, wie Velveta, die Käsezubereitung, entsteht— und ob die Zahlen, die Sie hier gelesen haben, Stimmen! Veröftentucht vom KRAFT- Pressedienst logen eingesetzt. 5 Oris 0 72. 9 5 Nose. Jeden 1070 1 Aeloog Jen Name l — 81e Ihre Wohnungsnot beseit. a. Teilz. II. 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Zur selben Zeit legten Getreue General Tschönyus auf dem Flugplatz bei Tschangscha Feuer, vernichteten 30 Maschinen und äscherten sämtliche Gebäude ein. Nationalchina weiß, was es seinem General Tschönyu zu verdanken hat, der sogar Ver- bindungen zu unzufriedenen und abtrünnigen Okkizierskreisen der Roten Armee Maotsetungs schuf. Er hält heute so viel Fäden in der Hand, daß er bei einer Invasion Tschiangkai- scheks auf dem Festland nur das Stichwort zu geben braucht, um eine sich lawinenartig kortpflanzende Meuterei zu entfesseln. So hat er für einen nach Informationen aus dem Hauptquartier Tschiangkaischeks mit Sicher- heit kommenden Befreiungskampf in China gute Vorarbeit geleistet. Nach Abzug der 7. amerikanischen Flotte hat sich Tschiangkai- scheks Gestalt sichtbar gestrafft. Mif Mut geht er an die letzte große Aufgabe seines Lebens als Staatsmann und Heerführer. Seinem ge- treuen General Tschönyu ließ er unter Code kunken:„Gelobt sei der Tag der Befreiung und der Liquidierung eines unmenschlichen Regimes. Als erstes werden wir Rechenschaft für die grauenhafte Mordjustiz fordern“, Schwarze Hexen werden weiß Leopoldville In Kikaza in Belgisch-Kongo wurden zwei Fälle von Mukunkusa-Albinismus aufgedeckt. Als bei einer Inspektion der„Force Pub- lique“ den Polizisten eine Hütte auffiel, Wurde ihnen der Eintritt verwehrt. Sie er- Zwangen ihn mit Waffengewalt und entdeck- ten im Inneren zwei jüngere Negerfrauen, die nahezu weiß und nicht mehr im Stande Wa- ren, sich zu rühren. Noch bevor die Opfer des Mukunkusakultes in das nächste Missionsspi- tal überführt wurden, starben sie. Man nimmt an, daß sie vergiftet wurden, um nichts verraten zu können. Das Bezirksgericht ver- urteilte daraufhin elf Frauen des Dorfes zu einem Monat Zwangsarbeit und eine Anzahl Männer zu der doppelt hohen Strafe wegen Beteiligung an den verbotenen Mukunkusa- zeremonien. Dieser Geheimbund lehrt, daß bestimmte Menschen, vor allem Frauen, Hexen sind und durch ihre Anwesenheit Unheil über den Stamm bringen. Um den Zauber zu lösen, fesselt man sie zwischen zwei Ziegenböcken, Wobei auf der Haut der Frauen und der Tiere Schnitte angebracht werden. Die Infektion der Wunden durch das Tierblut ruft zusam- men mit Kräutern, welche die Hexen essen müssen, eine Lähmung hervor, die vom Albi- nismus begleitet ist. Im Verlauf von drei oder vier Monaten bleicht die dunkle Haut langsam., bis sie ein leichtes Grauweiß er- reicht hat. In diesem Zustand sterben die Opfer des afrikanischen Hexenwahnes. In Thysville versuchte ein belgischer Arzt. das Geheimnis des künstlichen Albinismus zu klären und dem Erreger der Lähmungskrank- heit auf die Spur zu kommen. Wahrscheinlich Wird durch das Tierblut ein Virus übertra- Zen, der beide Erscheinungen hervorruft. Aber die Obduktion eines Opfers der Mukun- kusa brachte nichts an den Tag. Die Behörden haben den Kut boten und bestrafen alle, die daran teilr Trotzdem ereignen sich immer wieder in denen als Hexen ver- rufene Negerfrauen weiß werden und an Ent- kräftung sterben. Def„sto mpf mige elles blgit“ bringt gochlhpen Slöck! 8 a Bei hfsmnschsfenströmpfeinkouf zur Ansicht. Hochst unver- bindlich. Ales mit ½ Amahiung. Rest in 10 Mo- natsraten von det Welt Nüruberg V 51 8 8 5 2. Stets sei ein . g 5 5 Dann Fr eu'n sich Witwen, Greise, Kin dein Zü n der e 7 F 3 2 C0 Wohlfahrtsholz iii 4 0 1 1 1 0 1 f