Srer gen ern fin. See 10 ten ag Var von Zuropz. Sowiet. „ ach. en 1952 ben und Zu je Rude. erwar- ie Bel. 1e Ita- mischen er war. IdSSR) gländer ührung Hen ic sind t sind YVmpie- r Steb⸗ Favo- len N. c mysen d auch m. St. ien als A Kreich rt. Der Allem Sanner Sander“ Boote er von 52, die Thal 5piran- d utsch⸗ gland. oskwa m ihm uf esiegt Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 129 Freitag, den 14. August 1953 5.53. Jahrgang Bonn erhält 20 Millionen Dollar Eine erste Anleihe der Weltbank— Kraft- fahrzeugsteuer und Straßenbau BOon n GE. B.) Weltbankpräsident Black hat in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard offiziell die Bereitschaft der Welt- bank erklärt, der Bundesrepublik eine An- leihe über 20 Millionen Dollar zu gewähren. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mit- teilte, soll jetzt mit der Weltbank über Ein- zelheiten verhandelt werden. Die Anleihe werde eine Laufzeit von höchstens zehn Jah- ren haben. Sie soll über die Industriekredit- bank in Düsseldorf an Unternehmen der ex- portintensiven Industrie gewährt werden. Der Anleiheerlös soll zur Finanzierung von Kapi- talgüterimporten verwendet werden. Im Bundeswirtschaftsministerium wird hier- zu die Ansicht geäußert, daß die Bereitschaft der Weltbank, der Bundesrepublik eine Anleihe zu gewähren, als Beginn einer dauerhaften und fruchtbaren Beziehung zur Weltbank ge- wertet werden könne. Weitere Projekte wür- den vorbereitet und demnächst der Weltbank zur Prüfung vorgelegt. Eine Zweckbindung der Kraftfahrzeugsteuer für den Straßenbau könne für den Kraftver- kehr keine Vorteile bringen, stellte das Bun- desfinanzministerium in seinen amtlichen Mit- dem talien hland die d Ju- t des , die upten Platz. Jung- lauf we- Wiet- der Gün- Sieg nläu- dem Platz en leine t.) teilungen fest. Im Rechnungsjahr 1950/1 seien 5 don Bund, Ländern, Gemeinden und Ge- e neindeverbänden 888,9 Millionen DM und 4951/52 rund 1035 Millionen DM für das Stra- Benwesen nach Abzug aller Verwaltungsein- nahmen aufgewendet worden. Zu diesen Mit- teln seien durch die Kraftfahrzeug- und die Mineralölsteuer sowie die Zölle, soweit sie den Kraftverkehr beträfen, nicht mehr als 546 bzw. 907 Millionen DM. beigetragen worden. Bezogen auf die insgesamt aufgewendeten Mittel seien das 51,4 bzw. 72,5 Prozent. Damit wendet sich das Bundesfinanzmini- sterium gegen Behauptungen, daß der Kraft- verkehr weit mehr an Steuern und„Sonder- abgaben“ für den Straßenbau leiste, als für die Straßenunterhaltung ausgegeben werde. Wenn der Kraftverkehr zu den Straßenlasten in dem Maße herangezogen werden solle, wie es der durch ihn hervorgerufenen Straßenab- nutzung entspreche, dann ergebe sich die Frage, ob die derzeitige steuerliche Belastung von schweren Lastkraftwagen und Anhängern der Beanspruchung der Straßenoberfläche Rechnung trage. Berechnungen, die in den SA angestellt worden seien, hätten ergeben, daß die Straßenabnutzung bei einer Achsbe- lastung von 8100 kg normal bleibe, sich aber J schon bei einer Achsbelastung von 10 800 kg 2 verdoppele. Soldatenverband bleibt neutral Aber nicht„unpolitisch schlechthin“— Aktion für die Kriegsgefangenen BOn n(E. B.) Sprecher des Verbandes deut- scher Soldaten betonten in Bonn die„abso- lute parteipolitische Neutralität“ des Ver- bandes, fügten jedoch hinzu, aus der Ver- gangenheit sei die Lehre gezogen worden, daß die Soldaten nicht„unpolitisch schlecht- hin“ sein dürften. Niemand könne den che- maligen Soldaten das Recht absprechen, zu Wehrfragen politischer, ethischer und recht- cher Art Stehung zu nehmen. Die Sprecher wandten sich scharf gegen ge- Wisse Kritik an dem Soldatentreffen in Han- nover. ES sei nicht einzusehen, warum der Vds und der Kyffhäuserbund nicht einen handlungen seien im übrigen über Vorbespre- chungen nicht hinausgediehen Der General- major à. D. und Geschäàftsführer des VdS, Kurt Linde, sagte, der Vds anerkenne alle Soldaten, welche die demokratische Grund- ordnung achten, ohne Rücksicht, ob sie der Waffen- Ss angehört haben, bei den Vorgan- gen am 20. Juli die Treue zum Volk über den Soldateneid gestellt oder den Eid geachtet haben. 8 Der deutsche Generalkonsul in New Vork Und ständige Beobachter der Bundesregierung bei den UN. Dr. Hans Rießer, traf in Bonn ein, um sich in Besprechungen auf die am 24. August in Genf beginnende Tagung eines UN- Ausschusses vorzubereiten, der sich mit der Kriegsgefangenenfrage befassen Wird. ES handelt sich in erster Linie um deutsche, ita- lienische und japanische Kriegsgefangene, die sich noch acht Jahre nach Beendigung der Feindseligkeiten hinter Stacheldraht befinden. Es sei allerdings fraglich, erklärte Dr. Rieger, ob die Sowjetunion bei der Genfer Tagung vertreten sein werde, zumal sie schon seit Monaten behaupte, keine deutschen Kriegs- gefangenen mehr zurückzuhalten. Es sei aber Außerst wichtig, das Weltgewissen irn der EKriegsgefangenenfrage ständig Wach zu hal- ten. Dr. Riefer überreichte den UN-Delegier- ten seinerzeit die vom Bundestag ausgearbei- tete Denkschrift zum Kriegsgefangenenpro- blem Das a Bundesfernstraßen- Gesetz, das die Re verhältnisse des Straßenbaus auf den urde im Bundesgesetzblatt verkündet. Es ritt am 6. September in Kraft Zusammenschluß anstreben sollten. Die Ver- b Autobahnen und den Bundesstraßen regelt, Hat Adenauer seinen Kurs geändert! Vermutungen der SpD— Ollenhauer empfiehlt kollektives Sicherheitssystem Bonn(E. B.) Erich Ollenhauer erklärte in einem Rundfunk- Interview, die außenpoli- tische Auffassung Adenauers habe sich in den letzten Wochen offenbar gewandelt. Mit die- sem Wandel habe der Kanzler sich selbst die Grundlagen für die Verwirklichung der EVG und der übrigen Pläne für den Zusammen- schluß„Kleinsteuropas“ entzogen. Der Bundeskanzler— so meinte der erste SPD-Vorsitzende— habe die Notwendigkeit anerkannt, das sowjetische Sicherheitsbe- dürfnis zu befriedigen, damit der Friede in der Welt gesichert werde. Zu diesem Zweck empfahl Ollenhauer, ein kollektives europä- isches Sicherheitssystem unter Einschluß der Sowjetunion zu schaffen. Damit entfalle die vom Bundeskanzler bisher immer angeführte Ubermächtige Bedrohung der freien Welt durch die Sowiets als Grundlage für die EVG. Auf dieser Drohung habe das ganze Gebäude der Integrationspolitik Adenauers beruht. Sicher gäbe es noch eine sowjetische Ge- fahr. Immerhin hätten aber die Machtkämpfe im Kremi nach dem Tode Stalins die Grund- lagen der westlichen Außenpolitik geändert und neue Gesichtspunkte eröffnet. Zur Frage der Wiedervereinigung Deutschlands erklärte Ollenhauer, Frankreich erscheine ein wieder- vereinigtes Deutschland in der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft nicht tragbar. Schon deshalb müsse nach neuen Wegen für den Aufbau einer solchen Gemeinschaft ge- sucht werden, oder man müsse sich mit der Spaltung Deutschlands abfinden. Die EVG sei um Westen wie im Osten die Sperrmauer gegen die deutsche Einheit geworden. Adenauer: So stark wie möglich gegen Moskau Dr. Adenauer stellte in Regensburg vor etwa 10 000 Zuhörern auf einer Großkund- gebung vier Hauptgründe für die Integration Europas heraus: I. Der Druck des Ostens ge- gen Europa müsse aufgehalten werden. Dazu gehöre auch die Befreiung der Menschen von der Furcht vor Sowaqetrußgland. 2. Niemals Woner Hommen Eine Denkschrift der SPD— Schwere Vor- würfe gegen die Koalition Bonn(E. B.) Der zweite SPD-Vorsitzende, Wilhelm Mellies, übergab der Presse eine Denkschrift über die Herkunft eines Teiles der Geldmittel, die den drei Regierungspar- teien angeblich zur Verfügung stehen. Die SPD stellt darin die Behauptung auf, daß der CDU, FDP und DP umfangreiche Be- träge aus Kreisen der westdeutschen Wirt- schaft für den Wahlkampf zugeflossen seien. Das Weißbuch trägt den Titel:„Unternehmer- Millionen kaufen politische Macht“ und den Untertitel:„Finanzierung und Korrumpierung der Regierungsparteien durch die Manager- schicht der Wirtschaft.“ Mellies erklärte, seine wiederholte Feststel- lung sei bisher noch nicht widerlegt worden, Wonach die Koalitionsparteien rund 36 Millio- nen DM für den Wahlkampf zur Verfügung hätten. Wenn der Aufforderung an die Wirt- schaft zu Spenden- und Sammelaktionen voll entsprochen werden würde, könnten die Re- glerungsparteien mit 100 bis 150 Millionen DM Technen. Mellies fügte hinzu, die SpD habe nichts gegen persönliche Spenden, wenn sie nicht an Bedingungen für die künftigen Abge- ordneten geknüpft seien. Für den Wahlkampf stehen der SPD nach Darstellung von Mellies weder Spenden oder Zuwendungen aus der Wirtschaft noch aus dem Handel zur Verfügung. Die SPD habe auch nicht den Versuch gemacht, solche Spen- den zu erhalten. Die Sozialdemokraten finan- zierten ihren Wahlkampf ausschließlich aus den Beiträgen der 700 000 SPD-Mitglieder und dem Verkauf der Schumacher-Gedenkmarke, der bestenfalls 450 00 DM für die Partezen- trale einbringe. Durch die Sammlungsaktionen der Regie- rungsparteien über sogenannte„Fördergesell- schaften“ und die Finanzierung ihres Wahl- kampfes durch diese Mittel werde das Grund- gesetz nach Ansicht der SPD verletzt, sagte Mellies. Uberdies sei den Spendern die Mög- lichkeit gegeben, ihre Zuwendungen an die Koalitionsparteien von der Steuer abzusetzen. In ihrer Denkschrift berichtet die SPD zu- nächst über Sammlungen in der Industrie für den Wahlkampf 1949, sodann über die Wahl- spenden der Wirtschaft bei den Landtagswah- len 1950/1951 und schließlich über die Finan- zierung des kommenden Bundestagswahl- kampfes durch die Wirtschaft. 5 Der CDU- Pressedienst nannte die Heraus- gabe der SPD- Denkschrift einen„gescheiter- ten Diffamierungsversuch“ Die der CDU ge- gebenen Wahlspenden seien mit keiner ande- ren Auflage belastet als mit der, daß sie für den Wahlkampf verwendet werden. Mellies habe selbst daß auch die D eine Mulion DM Wahlzuschüsse ohne Bedenken an- wieder dürfe es zwischen den europaischen Völkern, besonders zwischen Frankreich und Deutschland, zu einem neuen Kriege kom- men. 3. Müsse auch Rußland die Furcht vor dem deutschen Militarismus genommen wer- den, indem Deutschlands militärische Stärke im der EVG begrenzt werde. 4. Müsse die In- tegration Europas vollzogen werden, da es sonst niemals wieder im politischen und wirt- schaftlichen Leben eine Rolle spielen könne. Der deutsche Wähler habe jetzt zu ent- scheiden, ob die bisherige Außenpolitik kon- Sequent weiter verfolgt oder unter sozial- demokratischer Führung in das Gegenteil verkehrt werden solle. Die Vorwürfe der So- kanzler als„lächerlich“, Er sei jedoch der Auffassung, daß Westdeutschland auch keine Furcht zeigen dürfe.„Wir sollten uns ein Bei- spiel an den Ostdeutschen nehmen, die am 17. Juni alles andere als Furcht ge ben.“ In dieser auer die einem 8 betonte Aden- chland ⁊zu chen.„Am Tag Ver r Sowiett— und die 8770 men en SO. Ste 1e möglich sein, weil der t ire mit dem schwächeren nicht verhandelt, dern über Nach Stalins Tod seien aus ekommen den las- ihn hin weggeht“. Moskau„einige friedliche Töne und einige Dumme hätten sich taus sen. Adenauer erinnerte jedoch an die jüngste Malenkow- Rede, die„jeder Deutsche jeden Tag lesen sollte, damit ihm die Augen auf- gehen, was Deutschland von der Sowietunion Zugedacht ist.“ Im weiteren Verlauf semer Ausführungen dies der Bundeskanzler den Vorwurf des DGB gegen die Bundesregierung, daß sie den Wohnungsbau vernachlässigt habe, entschie- den zurück und stellte die Gegenfrage, wie- viele Wohnungen der„über hundert Millio- nen DM Verfügende Deutsche Gewerkschafts- bund“ gebaut Habe. lie Wanigelder? nehmen würde, wenn sie angesichts der bisheri- gen politischen Haltung der Partei vorbehalt- los gegeben würden. Keine Wahlkundgebungen in Betrieben Die Bundesvereinigung der Deutschen Ar- beitgeber-Verbände in Köln Wies darauf hin, daß es nach dem Betriebsverfassungsgesetz verboten sei, in Betriebsversammlungen Wahlreden zu halten, Es lägen Informationen vor, dag Beauftragte der Gewerkschaften Versuchen würden, in den Betrieben Wahl- reden zu halten. Den Betriebsratsvorsitzen- den komme das Recht und die Pflicht zu, da- für zu sorgen, daß der Charakter einer Be- triebsversammlung im Sinne des Gesetzes gewahrt werde. Er müsse dagegen einschrei- ten, wenn im Rahmen einer Betriebsver- sammlung durch Beauftragte der Gewerk- schaft oder Arbeitnehmer politische Propa- ganda betrieben werde. Wenn der Betriebs- ratsvorsitzende dieser Gesetzespflicht nicht nachkomme, riskiere er unter Umständen einen Ausschluß aus dem Betriebsrat und fristlose Entlassung. Ein Beauftragter der Gewerkschaft, der sein Teilnahmerecht an Betriebsversammlungen migbrauche und nach Aufforderung des Betriebsrates oder Arbeit- gebers den Betrieb nicht verlasse, mache sich des Hausfriedensbruchs im Sinne des Straf- gesetzbuches schuldig. 500 Millionen für vertriebene Bauern Bereits 38 000 Siedlerstellen geschaffen— Beschleunigung der Ansiedlung BO nl(E.B.) Für die Ansiedlung vertriebe- ner Bauern nach den Bestimmungen des Bun- desvertriebenengesetzes stehen im laufenden Haushaltsjahr 500 Millionen DM zur Verfü- gung. Diese Mitteilung machten Sprecher des Bun- desvertriebenen- und Bundesernäkrungsmini- steriums in Bonn. Die Bundesregierung hoffe, in den darauffolgenden vier Jahren die glei- chen summen für die land wirtschaftliche Siedlung aufwenden zu können. Mit diesen Mitteln könne die Wiedereingliederung der heimatvertriebenen Bauern wesentlich voran- getrieben werden. 5 In den vergangenen drei Jahren seien mit einem Kostenaufwand von rund 620 Millionen DM 58 000 neue Siedlerstellen geschaffen wor- den. 75 Prozent dieser Siedlerstellen seien Flüchtlingen zur Verfügung gestellt worden. Von den für dieses Haushaltsjahr bereitge- stellten 500 Millionen DM stammen 280 Mil- Die Pie zelt de gesiedelt werden. Man rechnet damit, daß von den insgesamt vorgesehenen 750 000 Umsied- ern bis Ende dieses Jahres 600 000 umgesie- eilt sein werden. 27 g Auf kirchlichem Boden“ Hamburger Kirchentag 1853 eröffnet— 50 000 sangen„Lobe den Herren“ Hamburg(Up), Unter dem Geläut der Hamburger Kirchenglocken und mit dem von 50 000 Menschen gesungenen Chor„Lobe den Herren“ begann der 5. Deutsche Evangelische Kirchentag 1953. Gläubige aus allen Teilen Deutschlands versammelten sich bei strahlen dem Sonnense 1 vor der Hamburger Michaelskirche zu einem Festgottesdienst. Hohe kirchliche Würdenträger und der Pra- sident des Kirchentages, Reinold von Thad- den-Trieglaff, stellten die Losung„Werft euer Vertrauen nicht weg“ in den gedank-⸗ lichen Mittelpunkt des diesjährigen Treffens der protestantischen Laienbewegung und dankten besonders für die Gelegenheit, die Brüder und Schwestern aus dem geteilten Deutschland unter dem Kreuz der Kirche zu einer Gemeinschaft zu vereinen. Als„entscheidend für die Kirche Christi diesseits und jenseits des Eisernen Vorhan- ges nannte von Thadden in seiner Begrü-⸗ ungsansprache die Erfahrungen und Leiden, die die Christen Mitteldeutschlands in jüng- ster Zeit erduldet hätten. Brüder und Schwe- stern im Westen: nemmt das Wort der Brü- der im Osten ernst, hört auf sie!“ ermahnte er die westdeutschen Teilnehmer angesichts der Anwesenheit von mehr als 10 000 Gläubi- gen aus der Sowjetzone. Wenn es auch infolge der Spaltung Deutschlands gelegentlich schwer falle, sich zu verstehen, so solle doch der Kirchentag eine Schule sein, zu lernen, aufeinander zu hören. Eine zunehmende Selbstisolierung Westdeutschlands von der kirchlichen Einheit mit dem Osten„könne zu leicht in ein politisches Verhängnis ausarten, das die Wieder vereinigung im Politischen und Menschlichen unmöglich zu machen drohe“. Wenngleich das evangelische Laientref fen nach den Worten des Präsidenten wie schon 1951 in Berlin ein Stückchen Wiedervereini- gung auf kirchlichem Boden bringe und da- mit eine Erprobung der Möglichkeit zur po- tischen Vereinigung gewähre, so liege der eigentliche Sinn im„Danken und Loben des Herrn“. Es gelte, aus dem Glauben heraus mach neuen Erkenntnissen für das Leben im Kirchlichen Raum und im Alltag zu suchen. Der Hamburger Landesbischof D. Dr. Schöf-⸗ fel predigte unter dem hohen Kreuz aus rohem Holze, das auf dem enttrümmerten Platz der im KRfiege zerstörten Kirche von St. Michaelis steht, über das Leitthema des Kirchentages und rief den evangelischen Ge- meindemitgliedern Deutschlands die Forde- rung zu, auch in den Stürmen und Härten des Lebens das Vertrauen zu Gott und zu den Mitmenschen nicht wegzuwerfen. Der Bi- schof gedachte angesichts der Ruinen der al- ten Hansestadt mit Dankbarkeit der Hilfe aus dem Ausland, die sich schon wenige Tage nach Kriegsende dem deutschen Volk gegen- über äußerte. Er grüßte die 1 600 Gäste aus- jändischer Kirchen, darunter Farbige, und Männer in fremdländischen Trachten, die in- mitten der vieltausendköpfigen Gemeinde standen. Seine besondere Würdigung galt der katholischen Kirche und des Katholikentages, die mit der Bereitstellung von Unterkünften den Ausspruch von Bundeskanzler Konrad Adenauer bekräftigten, daß es außer der Nächstenliebe keine Rivalität zwischen den Konfessionen geben dürfe. Der feierlichen Eröffnung schloß sich in der Ernst-Merck-Halle eine Kundgebung der 10 000 Jugendlichen aus Ost- und West- deutschland sowie der zahlreichen Jungen und Mädchen aus dem Ausland an, in der von Thadden-Trieglaff die Jugend ermahnte, die lähmenden Einflüsse aus der Welt der Skepsis, der Verneinung und Verdächtigung mit kindlichem Vertrauen und Glauben an Gott zu überwinden, Der sozialdemokrati- sche Bürgermeister von Hamburg, Max Brauer, bekannte sich in einem Grußwort an die Jugend zur Freiheit der religiösen Entscheidung, die von der staatlichen Gewalt nicht angetastet werden dürfe. Staat und Kirche müßten in ihren Aufgabenbereichen krei und unabhängig nebeneinander in selbst- verständlicher Achtung wirken, denn„dort, Wo der Staat dem Menschen entgegentritt, der Gott sucht, vernichtet der Staat die Frei- heit des Geistes“. g 1855 im Pr e 1 8 — uveill in cler Gudlität NMRGES 5 Maier glaubt an eine Kursänderung Nach den Wahlen— CDU- Vorwürfe zurück- gewiesen—„Ein sauberes Brusttuch“ Stuttgart(28H). Die Außenpolitik der Bundesregierung werde nach den Bundes- tagswahlen vermutlich anders aussehen als jetzt, sagte Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier vor der Stuttgarter Presse. Zu seiner Bumdestagskandidatur bemerkte er, daß er erst später einen Entschluß fassen werde, ob er die Kandidatur annehme oder nicht. Es sei selbstverständlich, daß ein Mann wie er, der im Mittelpunkt aller Angriffe der Op- Position stehe, es nun auch auf eine General- und Kraftprobe ankommen lasse, indem er sich als Kandidat den Wählern stelle. Indes- sen nannte Dr. Maier die Kombinationen über eme künftige Koalition ein„Spiel von Kin- dern“. Der Minister präsident betrachtete es als na- türlich, daß zahlreiche Kräfte der Landespoli- tik nach Bonn drängen, sprach sich aber da- gegen aus, daß ein Landesminister auf lange Zeit hinaus Bundestagsabgeordneter ist. In diesem Zusammenhang erklärte Dr. Maier, daß bei der CDU die klare Tendenz zu er- kennen sei, daß landespolitische Auseinan- dersetzungen in den Wahlkampf hineingetra- gen werden. Er sei für diesen Fall gewapp- net und werde sein Verhalten danach einrich- ten. Zum„Fall Wohleb“ bemerkte der Mini- Ster präsident, daß weder er noch irgendein anderes Regierungsmitglied ein Wort über diese Angelegenheit geäußert habe oder zu Auhßern gedenke. Er müsse es schon der CDU überlassen, diese internen Schwierigkeiten Urrter sich auszumachen. Auf die Frage eines Pressevertreters, wie er sich zu dem Bekenntnis des FDP- Bundes- vorstandes zur Außen- und Wirtschaftspoli- tik der jetzigen Bundesregierung stelle, er- Widerte Dr. Maier, daß er nur beratendes Mitglied des FDP- Bundesvorstandes sei und sich zu der Zeit, als der Beschluß gefaßt Wurde, in Urlaub befunden habe. Wie sich seim Parteifreund Dr. Haußmann bei der Ab- Stimmung verhalten habe, wisse er nicht, be- hauptete der Ministerpräsident. Dr. Maier wies energisch die Vorwürfe der ODU zurück, daß die Stuttgarter Regierung eme Personalpolitik betreibe, die von partei Politischen Erwägungen getragen sei.„Ge- Tad auf diesem Gebiet haben wir ein reimes Brusttuch“, sagte der Ministerpräsident. Kein Bundesland und auch nicht die Bundesregie- Tung selbst könnten eine so korrekte Perso- malpolitik wWwie die Stuttgarter Regierung auf- weisen. Die Landesregierung habe in den lei- tenden Beamtenstellen ausschließlich Fach- Kräfte sitzen. Kein Ministerialdirektor in den Ministerien und kein höherer Beamter im Staatsministerium gehöre einer Partei an, wäh- rend dies in anderen Ländern durchaus üb- Iich sei. In seiner achtjährigen Tätigkeit als Ministerpräsident habe er noch keinen Be- amten nur deswegen befördert, weil er der DVP angehört habe. Der Ministerpräsident bedauerte, daß diese Vorwürfe von der CDU erhoben wurden, bevor das Ergebnis der Un- tersuchungen des Rechnungshofes, der vom Landtag einstimmig mit der Uberprüfung der Beförderungen und Ernennungen beauftragt Worden sei, bekannt ist. Zu der geplanten Umwandlung der Lan- desbeamtenstelle sagte Dr. Maier, daß frü- Ber die CDU zu den Hauptgegnern dieser von der UAS- Besatzungsmacht aufoktroyierten Stelle gehört habe. Es sei verfassungswidrig, daß dem Ministerpräsidenten die Verantwor- tung für die Personalpolitik durch eine der- artige Einrichtung abgenommen werde. Dem Parlament werde demnächst ein Gesetz über die Umwandlung der Landesbeamtenstelle in smen Personalausschuß zugeleitet werden. Die Volksvertretung könne dann ihre Auf- fassung über diese Institution äußern. EIn Entwurf des DGB Ohne den entsprechenden Gesetzentwurf abzuwarten, hat inzwischen das Beamten- Sekretariat des Landesbezirksvorstandes des DGB selbst einen Entwurf für ein Personal- gesetz ausgearbeitet und sämtlichen Landes- ministerien übermittelt. Der Entwurf räumt dem Landespersonalamt im wesentlichen die gleichen Rechte und Pflichten ein, wie sie die bisherige Landesbeamtenstelle besaß. Dem Personalausschuß sollen sieben Mitglieder Arigehören, wovon drei vom DGB und gines vom Landtag vorgeschlagen wird. Sämtliche Mitglieder müssen Beamte sein. Der Präsi- dent des Oberlandesgerichtes soll auch Vor- sitzender des Personalausschusses werden. Der Entwurf des DGB will die Befugnisse der Landesregierung wesentlich beschneiden. Hilfsaktion wird nicht unterbrochen Briten und Franzosen haben Bedenken Berlin(UP). Die Lebensmittelhilfe für die Bevölkerung der Sowjetzone wird nach einer amtlichen Mitteilung aus dem Berliner Senat über den zunächst festgesetzten Endtermin vom 15. August hinaus ohne Einschränkung fortgesetzt. Das Lebensmittelhilfsprogramm für die Bevölkerung Ostberlins soll zwar wie Vorgesehen am 15. August enden und am 27. Wieder aufgenommen werden, die Aktion für die Sowjetzonenbevölkerung soll jedoch keine Unterbrechung erfahren, Am Donnerstag wur- den erneut fast 100 000 Pakete ausgegeben. Damit wurde die ursprünglich vorgesehene Anzahl von 2,5 Millionen Paketen beinahe er- reicht. Der Berliner Senat hat aber bereits mitgeteilt, daß die Aktion auch bei Uber- schreitung dieser Grenze bis Samstag weiter- laufen wird. Aus alliierten Kreisen wurde berichtet, daß von britischer und französischer Seite Beden- ken gegen die Weiterführung der Lebensmit- telhilfe geäußert worden seien. Die Briten und Franzosen fürchteten nach dieser Darstellung, daß eine Fortsetzung der Lebensmittelhilfe etwaige Viermächteverhandlungen stören könnte. 5 Neue Luftsicherheits- Besprechungen der vier Besatzungsmächte finden am Freitag im fran- zösischen Hauptquartier in Berlin statt. Vier schwere Grenzzwischenfälle sollen nach jordanischen Darstellungen israelische Trup- pen provoziert haben. Dabei sei ein Araber getötet worden. 8 5 Ein US- stürzte bei Königsheim bei Wü rzburg ab. Der Pilot konnte sich ret- ten, das Flugzeug wurde vollständig zer- Machtprobe in Frunkreich geht weiter Jetzt vier Millionen Streikende— Bemerkens- wert ruhiger Verlauf Paris(UP). Vier Millionen französische Arbeiter streiken. Das Verkehrswesen des Landes ist vollständig lahmgelegt. In den Bergwerken fahren nur noch vereinzelte Kumpels zur Schicht ein. Die französischen Häfen werden von den Schiffen gemieden. Die Hauptstadt Paris mit ihren sieben Mil- lionen Einwohnern leidet unter den kata- strophalen Verkehrsschwierigkeiten. Weder U-Bahn noch Omnibusse verkehren. Nur ver- einzelt wird versucht, den Verkehr mit Mili tärlastkraftwagen in Fluß zu halten. Dazu kommt das völlige Darniederliegen der Verständigungsmittel der Post, des Tele- graphen- und Telefonverkehrs. An vielen Stellen machen sich schon ernste Versor- Sungsschwierigkeiten bemerkbar. Die Elektri- Zzitäts- und Gaswerke halten nur einen not- dürftigen Dienst aufrecht, und auch der Was- serdruck läßt an vielen Stellen nach. Die Le- bensmittelversorgung ist auf das äußerste be- droht. Auf freier Strecke und auf den wie tot daliegenden Güterbahnhöfen verfaulen in den nicht abgefertigten Zügen leichtverderb- liche Güter. Das Benzin für die Autofahrer Wird knapp, weil die Bahn als der Haupt- nachschubträger ausfällt. Das ist das Bild, dem sich die Regierung Laniel jetzt gegenübersieht. Aber immer noch hat sich Laniel nicht bereit erklärt, auch nur um ein Haar von seinen wirtschaftlichen Sa- nierungsmaßnahmen abzugehen. Viel zu die- ser Haltung hat wohl die Tatsache beigetra- gen, daß der Streik absolut ruhig verläuft. Nirgends ist es während der ganzen Zeit zu Zusammenstößen gekommen. Die Bevölke- tung sieht gebannt dem Kampf zwischen dem Labimett und der unzufriedenen Arbeiter- zchaft, die für eine Besserung ihrer Lebens- naltung kämpft, zu. Die Hauptgefahr scheint Laniel jetzt von der Nationalversammlung zu drohen. Der Ruf nach Einberufung des Parlaments ist micht ungehört geblieben. Bisher haben 171 Deputierte in Briefen und Telegrammen ihre Zustimmung zu der von Sozialisten und Kommumisten geforderten Einberufung der zweiten Kammer erteilt. Ein Drittel der Ab- geordneten, insgesamt also 209, müssen ihre Stimme abgeben, bevor der Hauptausschuß die Deputierten, die sich zur Zeit in den Fe- rien befinden, zusammenrufen kann. Poli- tische Beobachter nehmen an, daß diese Zahl Voraussichtlich zu Beginn der kommenden Woche erreicht sein wird. Laniels Aussichten bei einer Zusammen- kunft der Kammer werden nicht günstig be- urteilt. Es wird für möglich gehalten, daß die Opposition ihn durch ein Migtrauensvotum zu Fall bringen kann. Im Augenblick hat es den Anschein, als stütze sich der rechts-orien- tierte Regierungschef auf die Masse der fran- 268ischen Bauern und die Unternehmer. Die unangenehmsten Folgen des Streikes haben die ausländischen Touristen zu spüren, die in der klassischen Reisezeit Frankreich einen Besuch abgestattet haben. Viele Rück- kehrer, die ihre Urlaubszeit beendet haben, sitzen zum Teil völlig mittellos irgendwo in Frankreich, ohne die Möglichkeit zu haben, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Die Missionen der verschiedensten Länder haben sich dieser Opfer des Streiks schon angenom- men. Andere, besonders amerikanische Be- Sucher, die in den französischen Häfen an Lemd gehen wollten, haben ihre Pläne geän- dert. Achselzuckend kehrten sie„diesem ver- drehten Lande“ dem Rücken Lage in Marokko spitzt sich zu Eine Revolution droht— Frankreich will die Situation beruhigen Ra bat(UP). Der unversöhnliche Feind des Sultans von Marokko, der Pascha von Marra- kesch, EI Glaoul, teilte mit, daß die Entwick- lung in Marokko jetzt zu weit fortgeschritten sei, als daß sie noch angehalten werden könne. El Glaoui ist der Führer einer starken fran- zosen freundlichen Bewegung der Berber stämme, die seit langem auf den Sturz des Sultans Sidi Mohammed hinarbeitet. Die Gefahr eines Bürgerkrieges in Marokko wird durch die Tatsache erhöht, daß sich zahl- reiche bewaffnete Berber aus dem Hochge- birge des Atlas in Marrakesch eingefunden haben, um gemeinsam den Marsch auf Rabat, die Residenz des Sultans, anzutreten. Die Spannung in Marokko ist noch weiter gestie- gen, als das französische Blatt„Le Petit Ma- rocain“!“ in Casablanca eine Erklärung El Glaouis veröffentlichte, wonach„der kritische Punkt erreicht ist“. Weiter heißt es:„Die Stellungen sind bezogen. Jetzt ist es zu spät. Ich kann nichts mehr verschieben, ich bin vor allem Soldat, stolz auf meine mil ischen Auszeichnungen und brauche, vor nichts zu- rückzuscheuen.“ Der Sultan, der mit der marrokanischen Un- abhängigkeitsbewegung sympathisiert, hatte in einem Schreiben an die französische Regie- rung auf die Gefahr eines Umsturzes hinge- wiesen und die französischen Behörden um Intervention gebeten. Der französische Gene- ralresident in Marokko, General Augustin Guillaume, ist daraufhin im Flugzeug aus Frankreich nach Rabat zurückgeeilt. Er be- fand sich auf Urlaub in den französischen Al- Pen und hatte sich nach dem Bekanntwerden des Schreibens des Sultans sofort nach Paris begeben, um sich dort mit der Regierung zu besprechen. Er bestritt nach seiner Ankunft in Marokko, daß er eine Botschaft an den Sultan mitgebracht habe und lehnte die Be- antwortung von Fragen ab. Er teilte nur mit, daß er an der Durchführung der Gemeinde- verfassungsreform interessiert sei, die der Sultan bisher nicht unterzeichnet habe. Wie jedoch in Paris zu erfahren war, hat die französische Regierung entschieden, den Umtrieben El Glaouis Einhalt zu gebieten. Der inoffizielle Vertreter der marrokani- schen Unabhängigkeitspartei bei den UN, Dr. Mehdi Ben Aboud, erklärte in einem Schrei- ben an den UN- Generalsekretär, in Marokko sei eine alarmierende Situation entstanden, da die französischen Kolonisten mit Hilfe des Paschas von Marrakesch den Sultan absetzen Wollten. Dieses„schreckliche Verbrechen“ könne zu„endlosem Blutvergießen“ führen. Die ganze Welt des Islams werde sich mit dem Sultan solidarisch erklären. Wieder Schießerei in der Kanalzone Agyptisch- sudanesische Differenzen beigelegt Ka Ir O(OP). In der Kanalzone kam es am Mittwoch beim Dorf Nefisha zu einer Schießerei zwischen Agyptern und britischem Militär. Ein Engländer und drei Agypter Wurden dabei verletzt. Ein vierter Agypter versuchte zu fliehen, sprang in den Kanal und wurde nicht mehr gesehen. Es ist mög- lch, daß er ertrunken ist. Nach Darstellung eines amtlichen britischen Sprechers kam es zu dem Zwischenfall, als mehrere Agypter den ägyptischen Fahrer eines britischen Re- gierungsautomobils verwundeten, aus dem Wagen zerrten und mit dem Fahrzeug da- vonfuhren. Britische Soldaten folgten dem Sestohlenen Wagen und wurden dabei in eine Schießerei verwickelt. Die ägyptische Polizei nahm 69 führende Kommunisten fest. Die Kommunistische Par- tel Agyptens hat ihre Arbeit illegal fortge- Setzt, seit sie auf Anordnung der Regierung aufgelöst wurde. Eine Anzahl Setz- und Druckmaschinen wurde beschlagnahmt. Die Unstimmigkeiten zwischen dem Sudan und Agypten sind nach einer Unterredung zwischen Mitgliedern der ägyptischen Regle- rung und Führern der sudanesischen Unab- Bängigkeitsbewegung beigelegt worden. Die Agypter versicherten den Sudanesen in einer künfstündigen Unterredung, daß sich ten jeder Einheitspropagandg enthalten werde. in Caux ein. Vor Lukaschek Kommunisten wollen Tote austauschen Keine Auslieferung verurteilter Gefangener Pan Mun Jon(UP). Die Kommunisten unterbreiteten dem UN- Oberkommando einen Vorschlag für den Austausch toter Soldaten, die in der entmilitarisierten Zone Koreas ge- funden wurden. Die Alliierten haben eine Prüfung dieses Vorschlages zugesagt. Der Austausch der Kriegsgefangenen in Pan Man Jon geht reibungslos weiter. Einige der re- Patriierten alliierten Gefangenen berichteten, daß in einem einzigen kommunistischen La- ger rund 2000 amerikanische Kriegsgefangene Sestorben seien. Radio Peking gab kürzlich bekannt, daß nur 1050 Alliierte in kommuni- stischer Gefangenschaft gestorben seien. Nach gültigem Völkerrecht brauchten sol- che Kriegsgefangene, die während der Ge- fangenschaft gerichtlich zu Freiheitsstrafen verurteilt worden seien, bei einem allgemei- nen Gefangenenaustausch vor Verbüßung rer Strafen nicht freigegeben zu werden, erklärte Radio Peking jetzt. Auch im Waf⸗ ktenstillstands-Abkommen sei nicht vorge- schen, daß diese Gefangenen entlassen wer- den müßten. Die Erklärung des kommuni- stischen Senders bezog sich auf die Außerung des amerikanischen Außenministers John Fo- ster Dulles, er sei„ernstlich besorgt“, weil die Kommunisten offenbar während der Ge- fangenschaft verurteilte alliierte Soldaten nicht freizugeben beabsichtigten. Mohammed Ali fliegt zu Nehru Widersprechende Erklärungen über Kaschmir Karatschi(OP). Der pakistanische Mi- misterpräsident Mohammed Ali gab bekannt, daß er am 16. August nach Neu Delhi fliegen werde, um mit dem indischen Premiermini- ster Nehru dringende Probleme der indisch- Pakistanischen Beziehungen im Zusammen- hang mit der Kaschmirfrage zu besprechen. Die Tatsache neuer Spannungen zwischen Indien und Pakistan wegen der Kaschmir- frage konmte aus zwei Informationsblättern herausgelesen werden, die von den diploma- tischen Vertretungen Indiens und Pakistans in London herausgegeben wurden und die einander erheblich widersprechende Angaben enthalten. Im Informationsblatt des pakista- nischen Hochkommissars in London wird be- hauptet, daß die indischen Behörden in Kaschmir eine strenge Nachrichtenzensur ein- geführt hätten. Mehr als 60 ehemalige lei- tende Beamte des entlassenen Ministerpräsi- denten Scheich Abdullah von Kaschmir seien verhaftet worden. Einheiten der indischen Ar- mee hätten dem Auftrag erhalten, die An- hänger Abdullahs zu unterdrücken. Tausende von Anhängern Abdullahs seien dadurch zur Untergrund-Aktivität gezwungen worden. Das Informationsblatt des indischen Hoch- kommissars in London bezeichnet diese Be- hauptungen als frei erfunden und unwahr. Kommuflisten beschuldigen die UN. Angebliche Verletzung der Demarkationslinie — Alle Rotchinesen entlassen Pan Mun Jon(UP). Die Kommunisten beschuldigten die UN-Truppen sechs angeb- licher Verstöße gegen das koreanische Waf⸗ fenstillstands- Abkommen, Die Beschuldigung Wurde in einer Sitzung der gemischten Waf⸗ fenstillstandskommission vorgebracht. Die UN-Truppen sollen in den letzten Tagen die Demarkationslinie einmal auf dem Lande und fünfmal in der Luft verletzt haben. Das Oberkommando der UN-Truppen gibt bekannt, daß die Repatriierung der rot-chine- sischen Kriegsgefangenen am Donnerstag be- endet werden wird. Die Gesamtzahl der dann freigelassenen chinesischen Gefangenen beträgt 5 498, also nahezu 500 mehr, als von alliierter Seite ursprünglich angekündigt worden waren. Wann die Repatrijerung der UN- Gefangenen abgeschlossen ist, wurde noch nicht bekanntgegeben. Bundesvertriebenenminister Lukascheck traf Als drittes Mitglied der Bundesregierung bei der Weltkonferenz für moralische Aufrüstung waren schon Storch und Hellwege in Caux. Der bekannte Filmschauspieler Paul Kemp starb in Bad Godesberg an den Folgen einer Blinddarmentzündung. Paul Kemp stand im 57. Lebensjahr. f 85 biotica und Mittel zur ersten Hilfe benötigt. Höchst AG. haben Arzneimittel im Werte von. ren Erdbebenkatastrophe ausgesprochen. tionen fünf Personen getötet und weitere 65 Verletzt worden waren. Senanayake erlie Sleichzeitig den Aufruf zur Mobilisierung von am, daß Militärpatrouillen an strategisch be- Französischer Ubergriff verhindert Illegaler Verhaftungsversuch in Wiesbaden Wiesbaden(Up). Hessische Polizeih amte verhinderten in Wiesbaden die Ver haftung des deutschen Staatsangehörigg Heinrich Anspach durch zwei französisch Gendarmen. Die Gendarmen wollten einer Haftbefehl des französischen Militärtribund in Landau vollstrecken. Wie das hessische In nen ministerium hierzu mitteilt, hat deutsch Polizei die Verhaftung verhindert, weil ld das französische Militärtribunal vor Erlaß de Haftbefehls nicht mit den zuständigen ame. rikanischen Besatzungsbehörden und dez hessischen Reglerungsstellen in Verbindung Lesetat habe. Ministerpräsident Zinn werd bei dem französischen Hochkommissar schürt, ste Verwahrung“ gegen die Verletzung de hessischen Staatshoheit durch die beiden französischen Gendarmerie-Beamten einlegen Der Grund für den Erlaß des Haftbefehls ge. gen Anspach ist nicht bekannt. Matterhorn forderte sieben Todesopfer Vier Heidelberger werden vermißt Zermatt(UP). In den letzten Tagen ha das Matterhorn(4478 Meter) sieben Todesopfet gefordert. Seit 5. August werden vier deutsche Studenten vermißt, die den steilen Aufstieg auf das Matterhorn unternommen hatten und dabei anscheinend umgekommen sind. N handelt sich um Franz, Anton-Josef und Berg- hard Neumann sowie Gustav Dietrich à Heidelberg, wahrscheinlich drei Brüder, de allem Anschein nach in die Tiefe gestürzt sein missen. Rettungskolonnen kehrten zurück Ohne eine Spur von den vier Vermißten ge. funden zu haben. Sie haben nur einen Eispik kel auf halber Höhe entdeckt, Inzwischen i ein 19 Jahre alter Deutscher vom steilen Ab- hang des Matterhorns abgestürzt und über 1005 Meter tief in eine Schlucht gefallen, Seit Name ist noch nicht bekannt. Er war mit sel nen Eltern und seinem Bruder hinaufgestie. Sen. Schließlich ist auf der italienischen Seitz ein italienisches Ehepaar abgestürzt, wobe beide den Tod fanden. Im ganzen haben bis. her 140 Bergsteiger das Matterhorn, das al einer der schwierigsten Berge der Schwen gilt, erfolgreich bestiegen Brand und Chaos auf Kephallonia Schäden unübersehbar— Hilfsaktionen laufe an— Heuss kondoliert 4 Athen(UP). Auf den jonischen Inseln Kephallonia, Ithaka und Sakynthos herr schen chaotische Zustände. Niemand hat bis. her einen Uberblick über das Ausmaß det Erdbebenkatastrophe, die diese Inselgruppe heimsuchte. Es wird geschätzt, daß bei der Naturkatastrophe mindestens 500 Menschen ihr Leben lassen mußten. Die Städte Argo- stolion und Sakynthos sind fast vollständig zerstört Auf Kephallonia liegen die Städte Lixuri, Sami und Afia in Trümmern. Rauch- schwaden lagern über den Steinwüsten der Zerstörten menschlichen Ansiedlungen, in denen an allen Stellen Brände wüten. Die Rettungsarbeiten sind angelaufen. An ihnen beteiligen sich die amerikanische und britische Mittelmeerflotte. Den Matrosen des britischen Zerstörers„Daring“ bot sich ein grauenhaftes Bild. Als das Schiff in Argosto- lion anlief, warteten 50 000 völlig verstörte Menschen auf ihren Abtransport. Viele andere sind in panischer Angst in die Berge geflüch- tet. Mütter drückten weinend tote Kinder an ihre Brüste. Mit blutbespritzten Soutanen beugten sich Priester zu Sterbenden und Ver- letzten, um Trost zu spenden oder den debe ten Segen zu erteilen. 1 Die ersten Versorgungsstellen mit Arzten und Krankenschwestern wurden eingerich teh Frischwasser und Lebensmittel wurden an die darbende Bevölkerung ausgegeben, Doch alles erscheint zunächst nur als ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei einem Rundflug eines Hubschraubers wurde festgestellt, daß keine menschliche Ansiedlung auf der Insel Kephallonia von der Katastrophe verschont geblieben ist. Langsam beginnen britische Matrosen damit, die Straßen wieder passier- bar zu machen, um weiter ins Innere der Insel vordringen zu können. Hierbei stoßen sie immer wieder auf tiefe Erdspalten, die die Beben aufgerissen haben und in die viele Menschen einfach wie in einen Schlund hin- eingezogen wurden. Den Soldaten bot sich ein Bild dar, wie es die menschliche Phanta- g Sie nicht schlimmer für den jüngsten Tag er- denken könnte. a Auf einen Hilferuf des Griechischen Roten Kreuzes hin hat das Internationale Rote Kreuz in Genf mit einer ersten FHilfeaktion für die von der Erdbebenkatastrophe auf den Sriechischen Inseln betroffene Bevölkerung begonnen. Am dringendsten werden für die StWðẽ˖àä 200 000 Obdachlosen Decken, Zelte, Anti- —* * Die Spenden werden in Genf gesammelt oder von den einzelnen Ländern aus direkt nach Griechenland befördert. Die Farbwerke 15 00 DM zur Verfügung gestellt. 5 5 Aus allen Teilen der Welt trafen in Athen Beileidsbotschaften ein. Bundespräsident 5 Heuss hat in einem Telegramm an den grie- chischen König seine und des deutschen Vol- kes aufrichtige Anteilnahme an der schwe- Fünf Tote bei Unruhen auf Ceylon Colombo(UP). Der Premierminister von Seylon, Dudley Senanayake, beauftragte die Armee mit der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung im Ceylon, nachdem im Zu- sammenhang mit dem vor zwei Tagen aus- gerufenen Generalstreik und kommunistisch- inspirierten regierungsfeindlichen Demonstra- Freiwilligen, die gemeinsam mit der Armee und der Polizei den Schutz der öffentlichen Punkten aschinengewehrnester errichten. Omnibusse fahren unter militäri- schem Schutz, Bahnhöfe und Eisenbahnstrek- ken werden von der Armee überwacht. * eee I r e Südweſtd. Rundſchan Neue Fernsprechordnung für Nordbaden R- Gespräche nicht mehr notwendig Karlsruhe(sw). Soweit die technischen Voraussetzungen örtlich gegeben sind, traten mit dem 12. August die neuen Verordnungen zur Anderung der Fernsprechordnung und Fernsprechgebührenvorschriften der Bundes- post in Kraft. Diese werden in den Gebieten und Kreisen angewendet, in denen der Fern- Sprechverkehr und der Ferngesprächsverkehr pereits automatisch betrieben werden. Ob wohl im Bereich der Oberpostdirektion Karls- ruhe nur die Kreise Mannheim und Heidel- berg einen Selbstwähldienst und Selbstwähl- ferndienst haben, erlangen die Verordnungen in ganz Nordbaden Bedeutung, da bis späte- stens 1955 auch die Kreise Karlsruhe, Pforz- neim und das Odenwaldgebiet den Selbst- wüähldienst erhalten sollen. Nach den neuen Verordnungen werden für die Bezirke, die Selbstwähldienst und Selbst- Wählferndienst haben, in Zukunft die bisher gewohnten Ferngesprächskategorien, u. a. R- Gespräche, Dringend- Presse-R- und Blitz- gespräche wegfallen, da diese Gespräche au- tomatisch über den Selbstwähler hereinge- holt werden können. Die Gebühren sind nicht mehr für eine Dreiminuteneinheit, sondern für die jeweilige Sprechdauer zur Gebühren- einheit von 0,15 DM(Ortsgesprächsgebühr) angegeben, nach der künftig alle Ferngebüh- ren im Selbstwählferndienst erfaßt werden. Eine weitere Vereinfachung von Sprechort. zu Sprechort wurde im Gebiet der Oberpost- direktion Karlsruhe durch Hauptamtsbereiche mit Knotenämtern erzielt. Dies sind: Haupt- Amt Karlsruhe mit den Knotenämtern Karls- ruhe, Pforzheim, Wildbad, Baden- Baden, Bruchsal, Sinsheim, Hauptamt Mannheim mit den Knotenämtern Mannheim, Heidelberg, Eberbach, Buchen, Adelsheim, Mosbach, Lud Wigshafen, Worms, Bensheim und Knotenamt Pforzheim mit den Endämtern Pforzheim, Kö- nigsbach, Ellmendingen, Unterreichenbach, Tie- fenbronn, Niefern und Bauschlott. Innerhalb dieser Knotenamtsbereiche ist die Entfernung nicht mehr von Bedeutung. Für ein Drei- minutengespräch wird in Zukunft eine Ge- bühr von 0,30 DM erhoben. Von 6000 Opfern nur 1500 bekannt 6 PfOTzheim(sw). Von den 6000 Opfern des Fliegerangriffs auf Pforzheim vom 23. 2. 1945, die in einer Großgrabstätte auf dem Friedhof der Stadt beigesetzt wurden, sind bis jetzt nur die Namen von 1500 bekannt. Da die Pforzheimer Stadtverwaltung neue Ge- denktafeln anstelle der alten hölzernen Tafeln anfertigen lassen will, hat sie die Bevölke- rung der Stadt gebeten, die Namen all derer mitzuteilen, die in dem Grab beigesetzt wor- den sind. 8 Pforzheim erhält ein Fernschreibamt DfOor z heim(Isw). Die Stadt Pforzheim Wird in Kürze— wie auch andere nordba- dische Städte— ein automatisches Amt für Fernschreibanschlüsse erhalten, Nach Mit- teilung der Oberpostdirektion Karlsruhe wird das Fernschreibamt in Pforzheim voraus- Sichtlich am 29. August seine Arbeit auf- nehmen. Sein Anschlußbereich wird außer Pforzheim die Orte Mühlacker, Calw, Wild- bad und Umgebung einschließen. Mit der Inbetriebnahme des Fernschreibamtes wer- den sämtliche Fernschreibteilnehmer in Pforz- heim und Umgebung, die gegenwärtig an die Fernschreibämter Karlsruhe und Stuttgart Arigeschlossen sind, auf das neue TW-Amt umgeschaltet. 5 Streckengänger vom Schnellzug überfahren Pforzheim sw). Zwischen Kleinstein- bach und Söllingen wurde der 58 Jahre alte verheiratete Streckengänger Hermann EBwein aus Wöschbach bei Karlsruhe von einem Schnellzug überfahren. Er War sofort tot. Es wird vermutet, daß ihm in einer Kurve durch einen Güterzug die Sicht auf den ihm ent- Segenkommenden Schnellzug versperrt war. Lalcale Rund ocliau FSS???——— ů————— Mariä Himmelfahrt Die dogmatische Festlegung der katholischen Marienverehrung, die im Feste Maria Him- melfahrt zum Ausdruck kommt, hat im Jahre 1950 die Welt aufhorchen lassen. Den einen war sie Anlaß zu hoher Freude, den anderen ein Argernis. Allen aber gab der ebenso sel- tene wie bedeutungsvolle Vorgang einer päpst- lichen Lehrentscheidung einen Anstoß, sich ernsthaft mit der Gestalt Mariens zu beschäf- tigen, so wie sie uns die Kirche aus den Mo- saiksteinchen der Schrift und der Tradition vor Augen führt. Die Glaubensüberzeugung, daß die Mutter des Erlösers auch die erste der Erlösten ist, reicht zurück in die Frühzeit des Christen- tums. Sobald die christliche Kunst sich her- anwagt an die Darstellung des Gekreuzigten, finden wir unter dem Kreuze auch die Mutter des Herrn. Das Marienleben ist neben der Passion des Heilandes eines der Lieblings- themen der Kunst geworden, In Leid und Ge- bet hat das christliche Volk seiner himmli- schen Mutter einen Lobpreis dargebracht, der ihre eigene Verheißung wahrmacht:„Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.“ Unsere Generation beging 1931 die 1500 Jahrfeier des Konzils von Ephesus, das wie kein anderes die Würde der Gottesgebärerin verteidigte. In unseren Tagen vollendete Pius XII. unter der Teilnahme von 700 Bi- schöfen und dem rauschenden Jubel einer halben Million Gläubiger das Bild Mariens. Seine den katholischen Christen verbindliche Lehrentscheidung klärt, wWwas die Uberlieferung des Festes seit dem 5. Jahrhundert bereits in sich barg: Maria Aufnahme in den Himmel so muß der Name des Feiertages am 15. August Korrekt übersetzt werden zeigt uns die Vollendung unserer Erlösung. Diese Frau, deren ganzes Leben ein einziges Ja“ ist zu der göttlichen Berufung, erfährt und verwirklicht die Teilnahme am Leben ihres Kindes in seiner Geburt, in seinem Sterben, Aber auch in seiner Erhöhung zur Rechten des Vaters. Die Magd des Herrn wollte sie sein— zur Königin des Himmels hat er sie gemacht. Dort steht die Frau, die zum Symbol der er- lösten Menschheit, der Kirche, geworden ist, wie ein wegweisendes Gestirn über dieser Erde. Wir gratulieren! Das Feſt der Goldenen Hochzeit kann mor⸗ gen Johann Joſef Moog und Katharine geb. Weber, Raſtatterſtraße 33, feiern. Zu gleicher Zeit iſt der Jubilar 50 Jahre treuer Leſer des„Neckar⸗Bote“, der auch noch heute mit der ihm eigenen Intenſität am Tages⸗ geſchehen lebhaften Anteil nimmt. Mit der vollen Anerkennung des Verlags für ſeine unwandelbare Treue zu ſeinem Heimatblatt ve binden wir unſere herzlichſten Glückwünſche zu dem Eh entag und wünſchen dem Jubel⸗ paar noch einen geſunden und ungetrübten Lebensabend. . Auf froher Fahrt befand ſich am vergangenen Sonntag die hie⸗ ſige Ortsgruppe des VdK. Vier große Reiſe⸗ omnibuſſe entführten die rund 180 Teil⸗ nehmer bei herrlichem Wetter in die nahe Pfalz, wo in Annweiler die Stadtſchänke beim Mittageſſen ſchon von der frohen Stimmung de? Fahrtteilnehmer widerhallte. Eine Stipp⸗ vifite zum Trifels brachte den Erwachſenen einen herrlichen Rundblick und den Kindern einen ebenſo herrlichen Ausblick auf all die lecke en Dinge, die man ihnen bei frohem Spiel und netten Wettkämpfen zu überreichen wußte. So ſtimmungsfördernd ſtark ange⸗ ſpornt erreichte man am Nachmittag Eden⸗ koben, wo abſeits von den oft ſchweren Sor⸗ gen des grauen Alltags bei froher Unter⸗ Fußball⸗Vereinigung feiert ihren 55. Geburtstag Mit einem feſtlichen Geſchehen, das durch den Beſuch einer Schweizer Fußballmann⸗ ſchaft einen internationalen Akzent erhält, feiert die Fußballvereinigung 1898 über das Wochenende ihren 55. Geburtstag. Es iſt kein Jubiläum im herkömmlichen Sim, das mit geſellſchaftlichen und ſportlichen Veran⸗ ſtaltungen gefeiert wird, ſondern ein kurzes Verweilen an einem Markſtein der traditions⸗ reichen Geſchichte des Seckenheimer Fußball⸗ pioniers, von dem aus die Blicke zurück⸗ gehen in die zwei Menſchenalter, die das Auf und Ab einer Vereinsfamilie ſah, die feſt zu ihrem Fußballſport und ihrem Verein ſtand. Die Alten eeinnern ſich noch gut an die erſten Gehverſuche des„neumodiſchen“ Sports im Wörtel und draußen am Pfingſt⸗ bergweiher, wohin noch die„Goulſtangen“ geſchleppt wurden und man die Veteranen des Raſenſportes ſo etwas über die Schulter anſah. Aber aus dem verpönten und mitleidig belächelten Pflänzchen Fußball iſt im Ver⸗ lauf der Jahrzehnte der Fußball Volksſport geworden, Magnet der Maſſen und Lieblings⸗ kind der ſportlich intereſſierten Welt. Gegründet als Fußballgeſellſchaft 1898, von der 1914 der FC Badenia abſplitterte, erhielt beim Zuſammenſchluß 1919 der Ve ein ſeinen heutigen Namen, den er in Ehre durch die Jahrzehnte ſeines Spielbe⸗ triebes trug und dem oft beſondere Aner⸗ kennung bei großen Leiſtungen gezollt wurde. Während in den Jahren bis kurz vor dem zweiten Weltkrieg die Mannſchaft in der A⸗ Klaſſe eine gute Rolle zu ſpielen wußte, war es kurz vor dem Krieg die Bezirksliga, wo Seckenheim mit gleichwertigen Teams aus Weinheim, Ilvesheim, Edingen uſw. harte Kämpfe ausfocht, die wohl zu den ſchönſten Erinnerungen der traditionsreichen Geſchichte zählen. Sehr ſchwer hatte es die Vereinigung nach dem Kieg. Große Lücken hatte das unſelige Mo den hinterlaſſen und die Wiederaufnahme des Spielbet iebes beim Sportverein brachte ebenfalls empfindliche Ven luſte. Jahr für Jahr mühevoller und harter Aufbauarbeit ve floß, um wieder eine ſchlagkräftige Mann⸗ ſchaft aus dem e freulich großen eigenen Ju⸗ gendreſervoir heranzubilden und gerade im abgelaufenen Spieljahr bahnten ſich ſehr er⸗ freuliche Anſätze zu einer erfolgreichen Wei⸗ te entwicklung an, die für die neue Verbands⸗ runde gute Ausſichten eröffnet. Das feſtliche Geſchehen wird bereits am Samstag mit einem Schüler⸗ und AH ⸗Vor⸗ ſpiel vor der Begegnung Viktoria Necar⸗ hauſen-07 Mannheim eröffnet. Gleichfauus am Nachmittag werden die Gäſte a Schweiz in Seckenheim empfangen, die erſt vor wenigen Wochen den Seckenheimern frohe Gaſtfreundſchaft gewährt hatten, von der noch heute lobend geſprochen wird. Die 98 er wollen ſich nun natürlich bemühen, auch den Schweizer Sportlern den Seckenheimer Auf⸗ enthalt zu einem denkwürdigen Erlebnis wer⸗ den zu laſſen. Zu Ehren der Schweizer fin⸗ det deshalb am Abend im Feſtzelt auf den Wörtelwieſen ein Feſt⸗Kommers ſtatt, in deſſen Mittelpunkt nach der offiziellen Begrüßung ein ausgezeichnetes Unterhaltungsprogramm ſteht, das von Walter Pott, Edith Krüger u. a. m. vom Nationaltheater beſtritben wird. Dieſes Programm bietet inſofern eine be⸗ grüßenswerte Neuerung, als ein Preisrätſel⸗ raten, bet dem übrigens nette Geſchenke win⸗ ken, das Publikum ſelbſt zum aktiven Feſt⸗ geſtalter macht, von den Bonmots„Pött⸗ chens“ ganz abgeſehen. Die Seckenheimer Ge⸗ ſangvereine ſorgen für die geſangliche und Walter Dietz mit ſeinen Mannen für die mu⸗ kaliſche Umrahmung. 5 Der Sonntag bringt in pauſenloſer Folge von 9—19 Uhr ſportliche Veranſtaltungen. Hauptſchlager des fußballeriſchen Mammut⸗ programms ſind am Nachmittag das Hand⸗ ballſpiel TV 98— S Waldhof und dass Fußballtreffen Fogg. 98— Fe Zwingen, dem umſo mehr Bedeutung zukommt, als die Seckenheimer bei ihrem Schweizer Spiel feſtſtellen mußten, daß der Gegner einen ganz ausgezeichneten Fußball ſpielt und ſo auch für eine Ueberraſchung gut iſt. Am Abend ſteigt dann wieder auf den Wörtelwieſen ein g oßes Volksfeſt, das den ſtimmungsvollen Ausklang des ſportlich gehaltvollen Tages mit all den nötigen ſtimmungsfördernden Elementen bringen ſoll. f i Zwei zugkräftige Schlager ſerviert die Fuß⸗ ballpalette am Montagabend mit den Begeg⸗ nungen Stadtmannſchaft Ladenburg— BHer⸗ man ia F iedrichsfeld und Sovgg. Sandhofen — SC Käfertal. Ein in ſich gerundetes, ab⸗ wechſlungsreiches Geſchehen ſteht alſo über das Wochenende bevor, der Wettergott ſcheint im Voraus ſchon einen Blankoſcheck zum gu⸗ ten Gelingen erteilt zu haben, ſodaß die Ge⸗ währ dafür gegeben ſein dürfte, daß ſich auf den Wödtelwieſen ſo allerhand„tun“ wird, das ſowohl der reichen ſportlichen und geſell⸗ ſchaftlichen Tradition des Geburtstagskindes gebſecht wird. 758 haltung ein Tänzchen ſtieg, das alle Teil⸗ nehmer in jene beſeligte Stimmung brachte, mit der ſie am Abend nach Seckenheim heim⸗ kehrten. Ein ſchöner und erlebnisreicher Tag für die oft in ſchwerem Exiſtenzkampf ſtehen⸗ den Ke iegsopfer, deſſen Erinnerung für den harten Alltag ein großer Troſt ſein wird. Urlaubsreisende und Urlaubsbadende Seitdem der Wetterfrosch auf der obersten Stufe seiner Leiter sitzt, liegt auch auf den Gesichtern der Bewohner des Badenerlandes nur noch eitel Sonnenschein, wenm es auch da und dort einige Undankbare geben soll, die über die Hitze klagen, wie sie vordem über das„Sauwetter“ geschimpft haben. Die Op- tinmnisten, die im Vertrauen auf die Schön- Wetterprophezeiungen des Wetterdienstes ih- ren Urlaub für den Erntemonat beim Arbeit- geber bestellt haben, reiben sich vergnügt die Hände, indessen die bereits Zurückgekehr- ten für den verregneten Urlaub ein Aquiva- lent während der Feierabendstunden in den Freibädern zu finden suchen. Dort wünmelt es seit Beginn der Schönwetterperiode von in Wasser Plantschenden und in der Sonne sich Zalenden, denn zu den Feierabendbade- gästen kommen noch Tausende von Wasser- freunden, die es weniger aus lokalpatrioti- schen als aus finanziellen Gründen vorgezo- gen haben, ihren Urlaub anstatt am Ufer eines Oberbayerischen Alpensees oder am Strand der Nordsee an den heimatlichen Ge- staden zu verbringen. 5 8 Selbstverständlich Wirkt sich das schöne Wetter, das nach langffestigen Prognosen des Wetterdienstes mit Ausnahme einzelner Stö- rungen den ganzen August über in Südwest- deutschland anhalten soll, auch stark auf den Reiseverkehr aus, der nun mächtig ins Rol- len gekommen ist. Mancher Urlauber, der sien zuvor nicht getraut hat, seinen Feriensitz in die Regenecken Oberbayerns zu legen, zieht nun die Gebirgsschuhe an und greift zu Pik- kel und Seil. f 8 Kurskfristige Urlauber und Betriebe treten in verstärktem Maße Tagesfahrten an, die mit Omnibussen sowie mit Sonderzügen und gläsernen Aussichtswagen der Bundesbahn an Bodensee, Rhein, Donau und Main sowie an andere landschaftlich schöne Punkte führen. — ——ͤ— 7 Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (36. Fortsetzung) Und die Volz erwiderte das Lachen ver- Spielt und jung und schüttelte das Haar und Sagte zurück:„Wenn Sie es sagen dann Zlaube ichs. Nein, nicht schlecht. Ein ungewöhnliches Gesicht. Ganz ungewöhnlich, oh! Kein biß- chen geeignet für die Bühne, wohl aber für den Film, Man müßte Probeaufnahmen machen, dachte er, Und weitersehen, Ach was, dachte Pudlich. Unsinn. Die Probeaufnahmen werden fürchterlich sein. Und man kann doch nicht immer nur ihre Hände und ihre empfindsamen Schultern photographieren. Als die Sonne der emporsteigenden Wol- KkKenbank in die Arme gesunken War, schwitze Pudlich, dag ihm das Hernd am Leibe klebte. Der Assistent Krannlialz hielt ihm den pelz- Zefütterten Mantel hin, daß Schlüpfen konnte. Der Kameramann holte eine Feldflasche aus der Tasche und trank ihren Inhalt in einem Zuge leer. 5 . Als die Sonne weg war, dauerte es nicht lange, und die Menschen vom Latschenkopf und vom Piz Alto strömten zur Alpe Clus zurück. Im Nu wðar das Haus überfüllt von lärmenden Frauen und Männern, die alle Kaffee und Tee und etwas zu essen haben K. latz für alle im Speise- rühstücksraum wðar. Die Zoep- er hinein- hatte, zum ans Büfett eilen, damit bei all“ diesem Tru- bel und nachdem doch Karolin. oh Gott, dachte die Zoeppritz, was soll denn aus dem allen noch werden. Und kein Simon Weyp- recht da. Und Doi, nachdem sie sich mittags ein bißchen um Arbeit gekümmert und an Meyer-Boden Wein ausgegeben hatte, Doi war auch schon wieder verschwunden. Doi war jedoch in Wirklichkeit gar nicht verschwunden und wäre sehr leicht zu holen gewesen, denn sie befand sich in ihrer Kammer. 5 Nach den Worten von Severin, die er nahe der Sommerschlucht zu hr gesprochen hatte, War sie verzweifelt im Schnee der Hänge herumgeirrt. Trotz sie gepackt, und sie war ins Haus zu- rückgegangen. Sie wollte einfach dem Schich- Sal die Stirn bieten Sie hatte sich ein paar Stunden lang Arbeit gesucht, um das Büfett gekümmert, der Saaltochter und Meyer- Boden geholfen. Am Nachmittag, nachdem das Haus sich geleert, wer sie in ihre Kam- mer gegangen Und hier, in der Einsamkeit. hockte sie nun am Abend noch. 8 Sie War jetzt müde und leer. Und unfähig, nach vorn zu gehen Unfähig, an diesem Tag noch einmal der Zoeppritz zu begegnen und ihr auf die Frage nach Karolin zu ant- worten mit der Lüge, die Simon gesagt und die ihr Severin erzählt: Karolin ist in Bern Sie lag angezogen auf ihrem Bett. Ihre Gedanken dachten nicht viel. Genau genom- men wartete sie nur noch seit Stunden. Huf Simon! Auf Simon! Warum kam er dpich! zu ihr?? 5 1 Rand des überhängenden Daches, das Gelän- imanderkließend, dan man unterschied. Waren da Mulden heraufgebracht hatte, so dick in Zeitungs- papier eingepackt, denn es war ein kalter mern pflegten Aber dann hatte ein wilder Tag, daß er fast keine Luft mehr bekam, hatte sich in graues Lila verwandelt. Severin, mein Gott, sie hatte immer noch Severins Geld in der Tasche, das sie für ihn in Villa zur Bank hatte bringen sollen. Aber die Bank hatte ja gestern bereits geschlossen gehabt. Doi fror, denn die im Stübihof nur provi- sorisch eingerichtete Heizung, die kleine Rohre in die einzelnen Kammern schickte, war seit Stunden kalt. Der Sohn von Stübis würde sie erst am Abend wieder in Gang setzen, denn die Bewohner der kleinen Kam- ja erst am Abend in ihre Zimmer zu kommen.. Doi nahm ihre Blicke vom Fenster. Auf ihrem niedrigen schmalen Bücherregal stand eine Vase mit ein paar rostroten, welken Fichtenzweigen, die sie mitgenommen hatte von Dubs. Damals vor drei Wochen. Amn Morgen, als sie mit Simon von Dubs aus Wieder nach Flühli und Clus heimwärts ge- wandert war. Die Straße an der Seelach ent- lang, die zwischen dem Weiß der Ufer ein eisenschwarzes Wasser zu führen schien Ah, ah. dachte Doi, und plötzlich stöhnte sie. Warum kam er nicht. Warum kam er nicht zu ihr? 5 5 8 i Draußen war jetzt Wind aufgekommen und sie hörte ihn gegen das Dach stoßen Die Wolken hatten den Himmel völlig be- zogen. Drei Dohlen flogen vorüber, schwarz gegen den Schneehintergrund, unheimlich wie verlorene Seelen. Doi, angezogen, frierend, kroch unter die Decke ihres Betts. Jetzt sah sie mit den zum Fenster gerichteten Augen nur noch den sespenstisch. der des Balkons, dazwischen einen Berggipfel und den immer dunkle werdenden Himmel, über den der Wind Wolken trie ö Wetter für die zwei an der Wand des 8 Aber Doi dachte nur eine Sekun- Sie, dann vergaß sie ir Als es dunkel geworden war, kam Si Plötzlich war er da. Stand Kammer, deren Decke so Schlechtes Ce Aluzzi. die Bettdecke bis zu ihrem Kinn. Und ihre Gedanken begannen in der Vergangenheit zu graben wie in einem eingestürzten Haus Und sie sah sich mit Karolin und Simon im Früh- ling zum Gipfel des Piz Alto wandern. Unter dem Schnee waren schon Krokusse aufgebro- chen, und auf den Wiesenhängen, die von der Sonne bereits bloßgelegt waren, standen die zarten Blüten wie gesät, dicht gedrängt an- einander Simon ging über die kleinen Wiesen- teppiche und die blassen Krokusse und sagte, das wäre schön wie im Himmel. Aber Karolin ging außen herum um die blanken Wiesen- fleckchen und blieb im Schnee und machte Umwege und sagte, sie wolle den Blumen nichts antun. Denn man dürfe keinem Ding, das da lebe, etwas antun, wenn man es um- gehen könne. Und sie umging' die Blumen im wahrsten Sinne des Wortes. Simon aber lachte und sagte, sie wäre sentimental. Und Doi ging hinter Simon drein, denn sie wollte auch über die Himmelswiesen schreiten, und vielleicht standen die niedergetretenen Blüten wieder auf 5 f 55 Man darf keinem Ding, das da lebt, antun. So war Karolin gewesen, Ein töricht und sentimental, Nein, nicht törich und nicht sentimental, sondern gut. Ein gute tywx bißche 1 * getötet und wollen selber weiterlel können wir da weiterleben? 5 ans Dol sprang schluchzend WO warst du?“ 3 FD zur Frage der Bonner Koalition CDU: Maier bezieht nicht klar Stellung Stüttgart(ZS). Die Pressestelle der FDP/DVP Baden- Württemberg weist darauf Hin, daß die FDP- Bundespartei und auch Mi- Histerpräsident Dr. Reinhold Maier es wie- der eindeutig abgelehnt hätten, die Möglich- keit der Bildung einer großen Koalition in Bonm zu diskutieren. Wenn man neuerdings in Kreisen der CDU es für angebracht halte, das Gespräch über die künftige Koalitions- bildung in Bonn schon vor dem 7. Septem- ber und mit der von Bundesminister Jakob Kaiser vertretenen Tendenz zu führen, so zeige das lediglich, daß in der CDU die Meinungen über die künftige Bundespolitik durchaus nicht einheitlich seien. Jakob Kaiser, der kürzlich in Bonm gesagt hatte, daß eine Re- gierungskoalition auf möglichst breiter Ba- Sis wünschenswert sei, steht nach Meinung der FDP/DVP- Pressestelle in schroffem Ge- gensatz zu den Bonner Koalitionsparteien. Die FDP weist mit dieser Veröffentlichung die jüngsten Angriffe der Presse- und Infor- Mationsstelle der südwestdeutschen CDU zu- rück. Diese hatte das Bekenntnis des Bun- desvorstands der F zur Bonner Außen- und Wirtschaftspolitik zum Anlaß genommen, dem Minister präsidenten vorzuwerfen, daß er in keinem Falle klar Stellung beziehe. Ferner wirft die FDP der CDU vor, sie versuche zu einer„Ehrenrettung“ des ehema- ligen Staatspräsidenten Leo Wohleb die Stuttgarter Koalitionsparteien und Dr. Rein- hold Maier für das verantwortlich zu machen, Was in letzter Zeit„über das Versagen von Wohleb auf seinem Posten als Botschafter in Lissabon in der Offentlichkeit durchgesickert“ sei. Wenn gleichzeitig aus anderen Quellen bekannt werde, daß Wohleb seine Bundes- tags- Kandidatur für eine„unsichere Sache“ Halte, dann falle nach Ansicht der FDP auch dieses„neueste Beispiel politischer Brunnen- Vergiftung“ auf die CDU selbst zurück. FDPp-DVe prüft Wahlkampf- Erfahrungen Der geschäftsführende Vorstand der FDP- DVP im Südweststaat, dem alle FDP-Minister der Regierung angehören, tritt am Freitag zu einer Sitzung zusammen. Der Vorstand Will die Erfahrungen aus dem bisherigen Wahlkampf auswerten und weitere Maßnah- men beschließen. — Minister Fiedler an erster Stelle ndesliste des Gesamtdeutschen Blocks) BHE tuttgart(ZS). Der Gesamtdeutsche 4/8 hat in einer Vertreterversamm- in Stuttgart in geheimer Wahl jeweils Sroßer Mehrheit seine Landesliste für swahlen zusammengestellt. Die Eiste wird angeführt von Vertriebenenmini- ster Fiedler und dem Fraktfionsvorsitzenden des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE in der Ver- fassunggebenden Landes versammlung, Dr. Karl! Mocker. Es folgen die Abgeordneten der Landes versammlung Feller(Saulgau) und Samwer(Karlsruhe), Die weiteren Kandida- ten: Dr. Felix von Luschka, Konstanz, Alex- ander Eschenbach, Heilbronn, Sepp Schwarz, Weilheim/ Teck, Helmut Haun, Hochdorf Kr. Eßlingen, Dr. Krämer, Stutt gart, Hugo BOpple, Bebenhausen. Auch zwei Oberste a. D. be- finden sich auf der Liste, die insgesamt 24 Namen umfafggt. jung Mit die Bundest 38. Deutscher Geodätentag beendet Gegen neue Zersplitterung bäuerlichen Bodens Karlsruhe(sw). Gegen eine er- neute Zersplitterung des land wirtschaftlichen Grundbesitzes nach einer vollzogenen Flur- Bereinigung sprachen sich die deutschen Ver- messungstechniker auf dem 38. Geodätentag in Karlsruhe aus. Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, daß eine erneute Zersplitterung durch einheitliche gesetzliche Bestimmungen in der Bundesrepublik verhindert werde. Man müsse dafür sorgen, so wurde verlangt, daß die großen Aufwendungen, die für die Flur- Pereimigung erforderlich sind, sich nicht be- reits nach 30 oder 50 Jahren als nutzlos er- Weisen. 2 Mimisterdelrat a. D. Prof. Dr. Rothkegel, Berlin, vertrat den Standpunkt, dais nach der Reichsumlegungsordnung von 1937 und dem neuen Flurbereinigungsgesetz die Er- Sebnisse der deutschen Bodenschätzung den Flurbereinigungsarbeiten zugrunde gelegt Werden können. Das bei der Bodenschätzung ermittelte Wertverhältnis müsse jedoch für die Zwer, e der Flurbereinigung noch über- Prüft und verbessert werden. An dem jetzt abgeschlossenen 38. Deut- schen Geodätentag nahmen über 500 Vermes- Sungstechniker aus West- und Ostdeutsch- land, der Schweiz, Belgien, Frankreich, Osterreich und Holland teil. 8 * Südwest-CDU gegen Heinemann wegen Zersplitterung der christlichen Kräfte Stuttgart(Z ST). Die Südwestdeutsche CD hat in einer Stellungahme die„Heine- manmsche IIlusionspolitik“ abgelehnt. In der Mitteilung heißt es, die CDU habe bisher zur Gründung eines Landesverbandes Baden- Württemberg der Gesamtdeutschen Volkspar- tei und zur Tätigkeit ihres Bundesvorsitzen- den Dr. Heinemann geschwiegen. Zur Klä- rung der Situation,„in die Heinemann neue Verwirrung zu bringen hofft“, halte die CDV doch einige ernste Feststellungen für not- wendig. Dr. Heinemann habe sich bis zum Jahre 1950 stets mit aller Entschiedenheit für die Union der beiden Konfessionen im poli- tischen Bereich eingesetzt. Die evangelischen Bevölkerungskreise müßten, wenn sie die heutigen Außerungen Heinemanns mit seinen Teüher abgegebenen Erklärungen vergleichen, in innere Konflikte geraten. Gerade die Pro- testanten in der CDU distanzierten sich des- halb mit allem Nachdruck von der Politik Dr. Heinemanns. Die neuerliche Agitation Dr. Heinemanns, so heißt es in der CDU-Erklärung weiter, lasse sich von politischer Demogogie kaum mehr unterscheiden. Die von ihm vertretene„Po- tik des als-ob“ verspreche dem Volk mehr, Als Heinemann jemals zu halten in der Lage Sel, Nach all diesen Vorgängen sei die CDU nicht mehr in der Lage, Dr. Heinemann für einen ernsthaften Politiker zu halten. Die Verbindung der Gesamtdeutschen Volkspar bel mit dem kommunistischen„Bund der Deut- schen“ müsse jedem nüchtern denkenden Christen die Augen geöffnet haben. Schließ- lich habe Heinemann die Verantwortung für eine Zersplitterung der christlichen Kräfte Auf sich zu nehmen. Damit sei er sich selbst untreu geworden. Bonn bietet Frankfurt als WHO- Sitz an UN- Seminar in Beidelberg eröffnet Heidelberg(UP), Der Vorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Na- tionen“, CDU- Bundestagsabgsordneter Pro- fessor Eduard Wahl, er nete in Heidelberg ein bis zum 19. August dauerndes Seminar der Gesellschaft, das im Rahmen des Ausländer- Ferienkurses der Universität Heidelberg statt- Tindet. Legationsrat Dr. von Truetzschler vom Bon- ner Auswärtigen Amt sagte in seinem Refe- rat über die deutsche Mitarbeit bei den UN, die Beziehungen der Vereinten Nationen zu denjenigen Staaten, die nicht ihre Mitglieder werden könnten, hätten eine größere Bedeu- tung erlangt, als bei der Gründung der UN an- genommen worden sei. Die Bundesrepublik Arbeite sehr aktiv bei den UN mit und gehöre schon sieben von bisher zehn errichteten UN- Sonderorganisationen an. Diese Mitarbeit der Bundesrepublik, die sich unbeeinflußt von den Besatzungsmächten vollziehe, sei bereits im Petersberger Abkommen zugesichert worden. Im Jahre 1950 erfolgte die Aufnahme in die Welternährungsorganisation(FAO), 1951 die Aufnahme in die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die UNESCO, das Welt-Kinderhi IIS Werk(UNICEF) und die Europäàische Wirt- schaftsorganisation HCE). Die Bundesregie- rung habe der Weltgesundheitsorganisation überdies angeboten, ihren ständigen Sitz in Frankfurt zu errichten. Die„Südflug“ darf nicht fliegen Amerikanische Anklage gegen erste deutsche Fluggesellschaft— Eine„anachronistische Maßnahme“ Stuttgart(ZSEH). Die„Süddeutsche Flug- gesellschaft m. b. H.“, die Ende Februar in München und Stuttgart als erste deutsche Luftfahrtgesellschaft nach dem Kriege mit Gesundheits-, Werbe- und Vergnügungsflü- gen ihren Betrieb aufnahm, ist von der ame- rikanischen Staatsanwaltschaft in Stuttgart wegen angeblichen Verstößen gegen die Ge- setze der alliierten Hochkommission ange- klagt worden. Schon seit dem 3. Juni dürfen die sechs Maschinen der ‚Süd-Flug“ nicht mehr starten. In der zehn Punkte umfassenden Anklage- schrift wird den drei deutschen Gesellschaf- tern der„Südflug GmbH.“, von denen zwei ehemalige deutsche Flieger sind, vorgewor- ken, sie hätten zwei Sportflugzeuge vom Typ „Fairchild“ ohne Ermächtigung seitens des Zivilen Luftfahrtamtes oder des militärischen Sicherheitsamtes der Hochkommission in der Schweiz gekauft, besessen und verwendet. Nach dem noch gültigen Kontrollrats-Gesetz dürfen deutsche Staatsbürger keine Flugzeuge besitzen oder selber fliegen. Im Zusammen- hang damit wird die„Südflug GmbH.“ be- schuldigt, andere Verstöße gegen die alli- ierten Gesetze u. a. unerlaubte Geld- und Flugzeugausfuhr, begangen zu haben. Die„Südflug GmbH.“ bezeichnete die gegen sie erhobene Anklage als eine„ungerecht- fertigte und anachroni che Maßnahme“. Es bestehe der Ve 3 das amerikanische Vorgehen durch ausländische Konkurrenten veranlaßt worden sei. Die„Südflug“ sei ord- nungsgemäß von den zuständigen alliierten Dienststellen lizenziert worden und habe aus- schließlich Schweizer Flugzeuge eingesetzt, für die sowohl als Besitzer wie auch als Hal- ter Schweizer Staatsbürger eingetragen wa- ren. Der Schaden, der der deutschen Flug- gesellschaft durch das Startverbot bisher ent- standen ist, wird von der Südflug mit„meh- reren Millionen Mark“ angegeben. Alle Groß- aufträge, die der Gesellschaft vor dem Start- verbot übertragen wurden, seien jetzt an die Konkurrenz gegangen, die zum größten Teil im Ausland zu suchen sei. Bezeichnend sei, daß die Anklage erst zwei Monate nach dem Startverbot erhoben wurde. Drei Großbrände in einer Nacht Ernte vernichtet— Brandstifter am Werk? Lörrach Gdsw), Durch einen Großbrand, der in einem land wirtschaftlichen Anwesen in der Gemeinde Schallbach bei Lörrach aus- brach, wurden in kurzer Zeit die Scheune mit der darin gelagerten Getreide-, Heu- und Ohmdernte und die Stallungen eingeaschert. Das große Wirtschaftsgebäude wurde stark beschädigt. Fünf Feuerwehren konnten sich nur noch auf die Eindämmung des Feuers beschränken, das auch auf das Wohnhaus übergegriffen hatte, Mit Mühe und Not wurde das Großvien von der Feuerwehr aus den brennenden Ställen geholt. Der Schaden geht in die Zehntausende. In der Gemeinde Wettingen in dem schwei⸗ zerischen Grenzkanton Aargau wurde ein gro- Ber Bauernhof mit wertvollen Maschinen und der gesamten Ernte durch Feuer vernichtet. Das Feuer, das vermutlich durch Brandstif- tung entstand, breitete sich derart rasch aus, daß es nur unter Lebensgefahr möglich war, 16 Stück Großvieh und mehrere Schweine aus den brennenden Ställen zu retten. Die Kan- tonspolizei hat zwei Personen festgenommen, die als Brandstifter in Frage kommen. In Oberschopfheim im Kreis Lahr brannte in der gleichen Nacht eine Wohnbaracke nie- der. Vier Flüchtlingsfamilien wurden durch den Brand obdachlos. Der Scfiaden beläuft sich auf 20 000 DM. Die Ermittlungen der Gendarmerie über die Ursache des Brandes sind noch nicht abgeschlossen. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheln ind Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle ruck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber ſardle æ Schmidtl. Mhm.-Seckenheim. ferusbrechet Taten. Bühler Zwetschgenmarkt brach zusammen Das meiste war nicht abzusetzen— Landwirt. schaftsverband telegrafiert an Adenauer B ü h(sw). Der Bühler Obstmarkt ist nad Mitteilung der Marktleitung der örtlichen Obstabsatzgemeinschaft völlig zusammenge- brochen. Schon seit Wochen litten die mittel- badischen Obsterzeuger unter einer schweren Absatzkrise, die durch die jetzt einsetzenden Importe aus den südlichen Ländern Hervor- gerufen wurde. Von 54 Waggons Zwetschgen Mittwoch nur Mark konnten am 26 zu einem Preis von sieben je Zentner, vielfach auch nur sechs Mark verkauft werden, 28 Waggons blieben unverkauft. Dieser Marktzusammenbruch ist nach ht von Fachleuten der schlimmste, der die elbadischen Obsterzeuger seit 1945 getroffen hat. Der Be he Land wirtschaftliche Hauptver- band(BLHV) und die Obstmarktgemeinden in Südbaden haben Bundeskanzler Adenauer in einem Telegramm aufgefordert, sofort das Kabinett zusammenzurufen, um Maßnahmen zur Anderung der katastrophalen Verhältnisse auf den deutschen O! Kkten zu beschlie- Ben. Der BLHV weist darauf hin, daß durch die großen ausländischen Einfuhren die Preise auf dem südbadischen Pflaumen- und Zwetsch- a1 nerhalb der letzten 14 Tage der- en seien, daß die Gestehungskosten nicht mehr gedeckt werden könnten. Es Sei unverständlich, daß in die abgeschlossenen Handelsverträge keine Sicherheitsklauseln ein- gebaut worden seien, durch die es möglich Wäre, die Masseneinfuhren ausländischen Obstes während der deutschen Haupterntezeit. zu unterbinden. Die Obsterzeuger, so erklärt der BLHV Wei- ter, seien bei den heutigen Erlösen nicht mehr in der Lage, die erforderlichen Mittel für die Steuern und die Begleichung ihrer Unkosten bei der Produktion aufzubringen, Daraus ent- stehe die große Gefahr einer Verschuldung des Kleinbauerntums und einer politischen Radikalisierung, die den Feinden des deut- schen Volkes nur erwünscht sei. Mit aller Ent- schiedenheit verlange daher die Bauernschaft eine mindestens vorübergehende wesentliche Beschränkung der Importe an Obst aus allen Ausfuhrländern, hauptsächlich aber aus Ita lien. Die Obstverbraucher in den Städten werden vom Badischen Land wirtschaftlichen Haupt- verband in einem Aufruf gebeten, zuerst das Mar einheimische Obst zu kaufen, bevor Auslands- ware abgenommen wird. Durch die Preisstürze auf den südbadischen Obstmärkten seien viele Bauernfamilien in Verzweiflung und Not ge- Ihnen jetzt zu helfen, sei für alle Be- wohner der Städte ein dri ngendes Gebot. Beitragsvergütung für Kraftfahrer Versicherungsunternehmen machten Uberschüsse Mitteilung des Bundeswirt- vorgeht, werden die Ver- 1952 aus vorhandenen raftfahrversicherung an sicherung nicht in An- 5 Beitragsrückvergütun⸗ seien beim Bundeswirt- schaftsministerlum e von 55 Versiche- rungsunternehmen eingegangen, die in der Mehrzahl 10 Prozent der Beiträge für die Haft- Pflicht— jedoch keine für die Vollversicherung zurückzahlen werden. Einige wenige Versiche- rungen wollten bis zu 50 Prozent der Beiträge licht und bis zu 40 Prozent der in deer Vollversicherung vergüten. aterschiedliche Umfang der Rückvergũ- Wird nach der Mitteilung des Ministe- der bei erten R einzelnen Unternehmen en beeinflußt. Aus der Höhe den er Vergütungen für 1952 könnten jedoch nicht ohne weiteres Rückschlüsse auf künftige Be- tre aAttungen gezogen werden, da der Scha- auf in der Kraftfahrversicherung und rkungen der am 1. Januar dieses Jah- raft getretenen Neuregelung des Ein- arifs voerst nicht übersehen werden kön- 55 Jahre Fußballvereinigung 1898 e. V., Mhm.-Seckenheim Samstag, 15. August, 20 Uhr: im Festzelt am Neckar Erstmalig: 5 mit WALTER POTT Wertvolle Preise für jeden Teilnehmer An alien Tagen Fußball-Werbespiele Zur letzten Großveranstaltung l herzlich ein vom 15. August bis 18. August 1953 0 Großer Festkommers 0 Aenne zu Ehren der Schweizer Gäste Das Neckarpreisraten Zum Volksfest spielt die Kapelle DIET Zz in Seckenheim ladet Der Festausschuß Tabletten Hervorragend bewahrt hei: Rheuma Hexenschuſ Ischias Gicht Erkältungen Grippe Togal ist im In- und Ausland bewährt und anerkannt— es wirkt rasch und zuverlässig. Selbst in hartnäckigen Fällen wurden gute Erfolge erzielt. Unschädlich und gut verträglich. Togal verdient auch Ihr Vertrauen— machen Sie noch heute einen Versuch! Togal-Tabletten sind in allen Apotheken erbältl. 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