Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 Zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden — Ereisliste Nr. J) unternimmt, Freitag, den 7. August 1953 5.53. Jahrg ang „Weltweites Sicherheitssystem“ wird erstrebt Hallstein über den Zweck der Außenminister- Konferenz— Gruenther mahnt zu verstärkter Rüstung Bonn(E. B.) Staatssekretär Hallstein be- tonte am Vorabend der Baden-Badener Kon- ferenz der Außenminister der sechs Schuman- plan-Länder die Wichtigkeit dieser Zusam- menkunft gerade zu diesem Zeitpunkt, nach- dem die sowietische Regierung ihre Antwort note an die Westmächte gerichtet hat. Es Werde zur Zeit— 50 erklärte Hallstein — ein für den Frieden in der Welt vielleicht entscheidendes weltpolitisches Gespräch ge- führt und die Außenminister-RKonferenz auf deutschem Boden werde sicher dazu beitra- gen, neue Formen für ein besseres Zusam- menleben der Völker zu finden. Die Außen- minister würden sich außer mit den brennen- den weltpolitischen Fragen mit der Schaf- kung der Europaischen Gemeinschaft beschäf- tigen. Bei diesem„revolutionären“ Projekt werde vielfach übersehen, daß die Schaffung der Gemeinschaft nicht nur Sicherheit für die Mitgliedstaaten gewährleisten SOll, sondern auch Sicherheit für dritte bringen werde. Die Europäische Gemeinschaft werde das Grund- element für ein größeres weltweites Sicher- heitssystem sein. Die Minister werden am Freitagnachmittag um 16 Uhr im Kurhaus von Baden-Baden zu ihrer ersten Sitzung zusammenkommen. Frank- reich ist durch eine besonders starke Delega- tion unter Führung von Außenminister Bi- dault vert Italien hat seinen Augen- handelsm gi entsandt, der auch den turnu: sitz führt. Taviani War ssi! er Mitarbeiter de Ga- speris in europäischen Fragen. Belgien, die Niederlande und Luxemburg sind ebenfalls durch ihre Außenminister van Zeeland, Beyen und Bech vertreten, Die Bundesrepublik wird durch den Bundeskanzler und Staatssekretär Hallstein repräsentiert. Die Konferenz WITrd wahrscheinlich am Samstagabend abgeschlos- sen. Vermutlich wird sie mit einem Beschluß darüber enden, wie der Vertragsentwurf für die EPG weiter behandelt werden soll. Es ist anzunehmen, daß in absehbarer Zeit eine Re- et Slerungskonferenz in Paris mit dem Studium des Entwurfs fortfährt. Der Oberbefehlshaber der Atlantikpakt- Streitkräfte, General Gruenther, versicherte in einer Pressekonferenz in Frankfurt, es Werde keinen Krieg geben, wenn der freie Westen seine militärische Stärke weiter aus- baue. Dieses wenn“ liege in der Macht der Westmächte. Gruenther, der gegenwärtig eine Inspektionsreise durch die Bun gesrepublik betonte, daß seit 1951 grobe Fortschritte beim Aufpau der westeuropäischen Verteidigung erzielt worden seien. Die NATO Streitkräfte seien seitdem verdoppelt worden und ihre Abwehrkraft habe durch Koordinie- rungsmaßnahmen aller Art erhöht werden können. Die vorhandenen Kräfte reichten je- doch nicht aus, um einen mit der ganzen Kraft der Sowjets vorgetragenen Angriff auf Europa an Ort und Stelle aufzuhalten. Jeder Truppenbefehlshaber vom Nordkap bis zur Türkel weiß aber, was er zu tun habe, falls ein Gegner angreifen sollte. Das Hauptquartier der kanadischen NAT O- Truppen in Europa gab in Hannover bekannt, daß die seit November 1951 in Hannover sta- tionierten Versorgungseinheiten der 27. kana- dischen Infanterle-Brigade in den nächsten Wochen nach Antwerpen verlegt werden. Die Verlegung der Truppen soll bis Anfang Sep- tember abgeschlossen sein, Ihre bisherigen Unterkünfte in Hannover werden, da auch die anderen kanadischen Einheiten die niedersäch- Sische Landeshauptstadt im Oktober verlassen und nach Soest verlegt werden, an die deut- schen Behörden zurückgegeben. Antwort des DGB„unbefriedigend“ Adenauer erwidert Freitag— SPD soll sich Dräziser Jußern BOnn(F.B) Die Auseinandersetzung ZWI- schen den Regierungsparteien und dem Deut- schen Gewerkschaftsbund über den DGB Wahlaufruf fand ihren Fortgang durch einen Brief des Bundeskanzlers an den DGB-Vor- sitzenden Freitag. Wie bekannt wurde, hat Adenauer die Erklärungen des DGB als nicht befriedigend bezeichnet, Der DGB habe natür- lich das Recht. zu den Arbeiten des Bundes- tages, der Bundesregierung oder einer Partei Stellung zu nehmen. Es handele sich aber darum, ob der DGB bei seiner Kritik in dem umstrittenen Wahlaufruf gegen die vorge- schriebene parteipolitische Neutralität versto- Ben habe. 5. 5 Der Bundeskanzler betont in dem Schrei- ben erneut, dag nach seiner Auffassung der DGB gegen diese Neutralität verstoßen habe, da er sich in dem Aufruf nicht darauf be- schränkt habe, bestimmte Forderungen Auf- zustellen, sondern aufgefordert hat. einen „besseren“ Bundestag 2u Wählen. Das könne aber gar nicht anders aufgefaßt Werden, als daß der DGB die Mehrheit dieses Bundes- tages durch eine sozialdemokratische Mehr- heit ersetzt sehen wolle. Die von der Gewerk- bestimt schaft erhobenen Vorwürfe würd, lebensmittelongebote wurden erneuert 100 Millionen DM für Flüchtlinge BOnn(E. B.) Die Bundesregierung und die amerikanische Regierung stehen nach wie vor zu ihren Lebensmittelangeboten an die Be- Hörden der sowjetischen Besatzungszone, wie in Bonn erneut betont wurde, Die amerika- nische Regierung sei nach wie vor bereit, den sowjetischen Behörden die bei amerikanischen Banken gesperrten Dollarguthaben der So- Wjetzone in Höhe von 1,4 Millionen Dollar für den Einkauf von Lebensmitteln freizu- geben. Die Sowietzonen-Regierung hatte das diesbezügliche Angebot des GS-Hochkommis- sars Conant mit der Forderung nach bedin- gungsloser Freigabe dieses Guthabens beant- Wortet. In amerikanischen Kreisen ist man jedoch der Auffassung, es müsse eine gewisse Sicherheit gegeben ein, daß für das Geld auch Wirklich Lebensmittel für die Bevölkerung gekauft würden. Es sei die Absicht der ame- Tikanischen Regierung, mit diesem Angebot der hungernden Bevölkerung in dem sowae- tisch besetzten Gebiet Deutschlands zu helfen. Von der Bundesregierung werden Behlaup- tungen der Sowietzonen-Bebörden 2Urückge- Wiesen, daß bisher kein Angebot der Bundes- republik, für 25 Millionen DM Lebensmittel gegen Barzahlung in Westmark zu liefern, gemacht worden sei. Das Angebot sei schon Wiederholt über die Interzonen-Handelsstelle unterbreitet worden; es sei jetzt schriftlich übermittelt worden, weil bisher keine Ant- Wort eingegangen sei. Die sowjetischen Be- hörden hatten die Bedingung der westdeut- schen Stellen abgelehnt, daß diese Lebens- mittel in West-Mark bezahlt werden müßten. Solche Lieferungen könnten nur innerhalb von Handels vereinbarungen erfolgen. Dazu wird im Bonn erklärt, daß die Regelung über den normalen Interzonenhandel kaum mög- lich sei, da die Sowjetzone bei den jetzt ver- einbarten Volumen ohnehin mit ihren Gegen- lieferungen nicht Schritt halte. Im übrigen seien von Mai bis Mitte August 1953 für rund 30 Millionen DM Lebensmittel innerhalb des Interzonenhandels an die Sowietzone gelie- fert worden. Das Bundesfmanzministerlum hat Weitere 100 Millionen DM für den Wohnungsbau zu- gunsten der Flüchtlinge aus der Sowietzone bereitgestellt. Wie das Bundesvertriebenen- ministerium am Donnerstag mitteilte, sollen diese Mittel zur Finanzierung auch des bau- lichen Teils von Nebenerwerbs- Siedlungen dienen. Allen östlichen Störversuchen zum Trotz hielt der Andrang nach den westlichen Le- bensmittelspenden an. In Westberlin wurden erneut 80 000 Pakete an Hilfesuchende aus dem Osten verteilt. In den ersten zehn Tagen der Hilfsaktion sind 1 608 000 Spenden zur Ausgabe gelangt. Die langsame Lockerung der Reisesperre, welche Bewohnern der Ostzone die Eisenbahnfahrt nach Berlin unmöglich machte, hat sich inzwischen von den Berliner Randgebieten auch auf einige Städte der wei- er entfernten Zonengebiete ausgedehnt. Seit dem 17. Juni sind insgesamt 55 West- perliner spurlos verschwunden. Unter den Vermißten befinden 21 J liche. Auf alle Suchmeldungen ˖ n die Volkspolizei weiter hat der chen le- Osten in den ver diglich mit S Die in stationierten so- Werden geg n Pariser Informati Mitte Bomber t der So sind e Truppen egungen . 5 1 In den letzten d den Beri 2 Bahnhof zu wurden meh- 1 148* 7 1 nierten„Voll lierte Kreise bring Truppenverschiebungen, die sich über gar Mitteldeutschland erstrecken, mit dem even- tuellen Beginn der sowjetischen Sommer- mansver in Verbindung. Außerdem könnten die Sowjets bezwecken, der durch die Fahr- kartensperre nach Berlin aufgebrachten Be- völkerung ihre Macht zu demonstrieren. 5 Benrohliche Lage in frankreich Bahn- und Postverkehr durch Streiks gefähr- det— Laniel droht mit Entlassungen Paris(Up). Die französischen Gewerk- schaften sind den wirtschaftlichen Reform- plänen der rechtsgerichteten Regierung Laniel mit einem Streikaufruf an zwei Millionen Arbeiter in den lebenswichtigen Betrieben entgegengetreten. Alle vier großen Gewerkschafsverbände der kommunistische CGT, die sozialistische Force Ouvrière, die christlichen Gewerkschaf- ten und die Unabhängigen— haben einen 488tündigen Streik in den Elektrizitäts- und Gasbetrieben ausgerufen. Die sozialistische Force Ouvrière hat darüber hinaus auch ihre Mitglieder in den anderen staatlichen Betrie- ben zu einem 24-Stunden-Streik aufgefor- dert. mr hat sich der katholische CFTC an- geschlossen. Zu den staatlichen Unternehmen gehören außer den öffentlichen Versorgungs- betrieben die Eisenbahnen, ein groger Teil der Kohlengruben, die Tabak- und Streich- olzfabriken, die Straßenreinigung, die Kran- kenhäuser und das Beamtenwesen. Ob sich der Aufruf auch an die Polizei und Feuer- Wehr richtet, ist im Augenblick noch unklar. Auch der kommunistische CST rief einen 24 stündigen Streik der Eisenbahnarbeiter aus. Die meisten Eisenbahnarbeiter sind in der GT. organisiert. Die größte Gewerkschaft, die kommuni- stische CGT, hat sich bisher nur dem Streik- aufruf kür die Betriebe der öffentlichen Ver- sorgung angeschlossen und die Entscheidung über die Beteiligung ihrer Mitglieder in den anderen staatlichen Betrieben ihren örtlichen Organisationen überlassen. Wieviele der Z Wei Millionen staatlicher Arbeiter und Angestell- ten folgen werden, lägt sich een nicht 28 3 schen. Der größte Teil der 220 000 Arbeiter e ee nicht von den objektiv urteilenden Gewerk- schaktsmitgliedern geteilt. Das würden nach Meinung Adenauers die Bundestagswahlen beweisen. 5 5 Der Bundeskanzler forderte auch die Sozial- demokratische Opposition erneut auf, die vier vom CDU- Parteivorstand an die SPD gerich- teten Fragen zu beantworten. Die vom SPD- Pressedienst am Vortage veröffentlichten Ant- Worten nannte Adenauer„Zitate aus vekgan- genen Jahren“, die zum Teil an den Fragen Vorbeigehen. ES bleibt mir unverständlich, daß die Oppositionspartei uns, dem Auslande und dem Wänler derartige Rätsel aufgibt, dag sie in entscheidend wichtigen Punkten ein Geheimprogramm hat.“ Die Regierung habe ein Reclit darauf, zu erfahren, was die Oppo- sition wolle, deren staatspolftische Aufgabe nicht allein darin bestehe, alles zu verneinen. Er wolle. daß die Opposftion Farbe bekenne. und Angestellten im Nachrichtenwesen der Post befindet sich schon seit Donnerstag im Streik. Der Nachrichtenverkehr in Frankreich ist dadurch praktisch stillgelegt. Die Gewerkschaften wollen mit dieser Aktion die geplanten Notmaßnahmen der Regierung bekämpfen, die zum Ausgleich des Staatshaushaltes größere Einsparungen in den staatlichen Betrieben vorsehen und einen Teil der Arbeiter und Angestellten mit Fntlassung bedrohen. Die südfranzösischen Weinbauern haben zahlreiche Straßen vorübergehend durch Bar- Tikaden gesperrt, um die Regierung dadurch zu zwingen, ihren Wünschen nachzukommen und die überschüssigen Weinvorräte zu einem Vorzugspreis anzukaufen, Die Straßensperren wurden aus großen Weinfässern, gefällten Bäumen, Gitonnen und allerlei Gerümpel ge- baut, so daß der Verkehr auf den Straßen unmöglich wurde, Die Winzer bewirteten er- boste Autofahrer mit guten Weinen, um ihnen die Wartezeit bis zur Aufhebung der Sperre zu verkürzen. Die französische Regierung hat in einer Sondersitzung des Teilkabinetts beschlossen, die Arbeiter und Angestellten in den Schlüs- Selstellungen des Post- und Telegraphendien- Stes und in den übrigen von dem Streikaufruf der Gewerkschaften bedrohten staatlichen Industrien zur Arbeitsleistung zu verpflich- ten. Alle Arbeiter, die trotzdem dem Streik- aufruf Folge leisten, sollen entlassen wer- den. Die Regierung gab ein Vier-Punkte-Fro- gramm bekannt, durch das die Energieversor- gung und die Herstellung der fernmündlichen Verbindungen sichergestellt werden sollen. Mimisterpräsident Laniel hat nach der Son- dersftzung des Kabinetts an die„öffentlichen Pflichten“ der Arbeiter und Angestellten er- innert und sie aufgefordert, den Streik abzu- brechen und den neuen Aufrufen nicht zu folgen. Die Forderungen der Arbeiter nach Streikgeldern lehnte er ab. Er erklärte, die Streiks beruhten auf bloßen Gerüchten über seine Wirtschaftspläne. Unterrichtete Kreise erklären, die Regie- rung sei von der Aktion der Gewerkschaften Völlig überrascht worden. Der Ministerpräsi- dent nehme die Lage sehr ernst, das Kabinett sei in einem Zustand der Panik zusammenge- treten. In der Kabinettssitzung sei an Wirt- schaftsminister Edgar Faure scharfe Kritik geübt worden. 1 Eine Amnestie nach dem Vorbild Moskaus hat das Präsidium des Khurals Parlament) der mongolischen Volksrepublik e Gleichzeitig wurde die Abschaffung der 5 desstrafe, ausgenommen für Spione, bekann gegeben.„ iden an zuviel Staat“ ein Programm fortsetzen bedrängt Heinemann Bundeswirtschaftsminister 5 r., durch ihre defaiti- Versuchen, die Kraft ters zu lähmen und da- 1 hindern. Erhard, undgebung in Bo- er sich bei eimer ihrung durch die der- h Weiterhin für die EX. Wirtschaft und damit machtung des Staates mme Bürger müsse in verantwortung sein Schick- den.„Wir leiden nicht an zu Aten kö sondern an zuviel Staat“, meinte er Bunde Präsident Dr. Ehlers meinte auf einer Pre onf nz in Hamburg, daß die Bevölkerung an einem fairen Wahlkampf inntere rt sei und jegliche Demagogie und groB 5 aAblehne. Er habe das Gefühl, daß die sachliche Arbeit des Bundestages ihre Früchte getragen habe. Auf die Frage, ob ihm die Bildung christlicher Gewerkschaften wün- schenswert erscheine, meinte Ehlers, es be- stehe großes Interesse daran, daß der DGB Als einzige Gewerkschaft bestehen bleibe und seinen Satzungen gemäß handle. Bundeswohnungsbauminister Neumayer for- derte auf einer Wahlversammlung der FDP in Hagen/ Westfalen eine Belebung der pri- vaten Bautätigkeit. Die Bundesrepublik habe heute noch immer mit einem Deflzit von 4 Millionen Wohnungen zu rechnen. Für das Baujahr 1953/54 kündigte der Minister einen Angriff auf den Rekord des Jahres 1952/53 an, in dem 440 000 Wohnungen gebaut wur- den. Seit der Währungsreform seien durch des ersten Bundeswoh- „5 Millionen Wohnungen Aufgabe der Woh- Bundestages bezeich- nete der Bundeswohnungsbauminister eine marktkonformere Regelung im Sinne der so- zialen Marktwirtschaft. Der„Zentralverband der Fliegergeschädig- ten, Evakuierten und Währungsgeschädigten“ hat den Bundestagskandidaten die Mindest- forderungen der Geschädigten gegenüber dem neuen Parlament übermittelt und sie aufge- fordert, noch vor dem 6. September zu diesen Forderungen Stellung zu nehmen, die in einem„Katalog der Ungerechtigkeiten“ zu- sammengestellt wurden. Unter anderem sol- jen die Kandidaten erklären, ob sie für die Gleichberechtigung der Kriegssachgeschädig- ten mit den Heimatvertriebenen im Lasten- ausgleich, für eine starke Beteiligung des Staates am Aufkommen des Lastenausgleichs, eine Besserung der Hausratsentschädigung, emen verstärkten Wohnungsbau sowie für die Rückführung der Evakuierten durch zusätz- lichen Wohnungsbau eintreten. Der Leiter des„‚Nauhbeimer Kreises“, Pro- fessor Dr. Ulrich Noack(Würzburg), hat in Stuttgart erklärt, er könne seine Kandidatur auf der Landesliste der Gesamtdeutschen Volkspartei von Baden- Württemberg michrt annehmen, solange das Wahlbündnis mit dem „Bund der Deutschen“ von Dr. Heinemann Nicht widerrufen worden sei. Das gleiche gelte Für seine Kandidatur im Wahlkreis Würz- burg. nungspolitik des ne Verfassungsklage der KPD abgelehnt Kein Grund für Beschwerden— Reimann muß Strafe zahlen Karlsruhe(Z SH). Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes hat durch ein- stimmigen Beschluß die Verfassungsbeschwer⸗ den der KPD und ihres Vorsitzenden Max Reimann gegen das Bundeswahlgesetz als un- zulässig verworfen, Die Verfassungsbeschwer- den bezogen sich in erster Linie auf die Un- terschriftenklausel und die Fünf Prozent- Klausel des Wahlgesetzes. Reimann hatte die Verfassungsbeschwerden auch„als gesetzlicher Vertreter des deutschen Volkes in seinen politischen Belangen“ erhoben und mit völlig Abwegigen Argumenten begründet Das Ge- richt erblickte darin einen Akt politischer Propaganda und hat Reimann wegen Miß-⸗ prauch der Verfassungsbeschwerden mit einer Geldstrafe von 1000 DM. belegt. 5 5 Die Pressestelle des Bundesverfassungsge- richtes wies in einer Verlautbarung dara hin, daß die KPD von der Unterschriften- Klausel selbst nicht betroffen sei. Sie sei auch nicht befugt, die angeblich verletzten Rechte der„Gesamtdeutschen Volkspartei“, des Bun- des der Deutschen“ und anderer Parteien wahrzunehmen Ebensowenig sei ie durch die Fünf-Prozent-Klausel des Wahlgesetzes jetat schon in ihren Rechten verletzt, da sie bei der letzten Bundestagswahl diesen Prozentsatz überschritten habe und von der Annahme ausgehe, daß sie auch bei der bevorstehenden Wahl mehr als fünf Prozent der Stimmen erhalten werde. 5. 5 55 2 1 5 SGeneral Gruenther traf in Wiesbaden ein wo er Besprechungen mit dem Oberkomman- dierenden der US-Luftstreitkräfte in Europa, General Tunner, hatte. Hessische Synode rügt Niemöller Wegen„Verletzung des Worts der Synode“ Eigener Aufruf zur Wahl Fran Kfurt(UP). Mit 77 gegen 56 Stim- men bei 3 Enthaltungen hat die außerordent- liche Tagung der Evangelischen EKirchensy- node von Hessen und Nassau festgestellt, daß EKirchenpräsident Niemöller mit seinem Auf- ruf zu den Bundestagswahlen das Wort der Synode vom 29. November 1950— bei politi- schen Außerungen in der Form möglichste Zurückhaltung zu üben, unnütze Schärfen zu vermeiden und sich des brüderlichen Rates zu bedienen— verletzt habe. Die Synode er- klärt außerdem, daß der Wahlaufruf Nie- möllers keine Stellungnahme der Evangeli- schen Kirche in Hessen und Nassau sei. Niemöller hatte in seinem Wahlaufruf be- hauptet, daß der bisherige Bundestag es der Regierung ermöglicht habe, in der Frage der Wiedervereinigung Deutschlands und seiner künftigen Stellung unter den Völkern eine Politik zu treiben, die an der Meinung des Volkes achtlos vorübergegangen sei, eine Be- fragung des Volkes mit formalen Einwänden Abgelehnt, die Aufklärung des Volkes durch Presse und Rundfunk verhindert, sowie ihre Gegner als getarnte Kommunisten diffamiert habe. Das Wort„Wieder vereinigung“ sei ebenso zur propagandistischen Phrase gemacht worden. wie das Wort Friede“,. Ehe die Synode den von dem synodalen Landrat Dr. Otto Vitense eingebrachten An- trag annahm, in dem Niemöller gerügt wurde, hatte sie einen Mißbilligungsantrag, den der Synodale und Bundesrichter Dr. Erwin Stein eingebracht hatte, mit 82 gegen 52 Stimmen Abgelehnt. Bei einigen Stimmenthaltungen hat die Sy- node schließlich einen eigenen Aufruf an die eVangelischen Wählef angenommen. Dieser lautet:„Evangelischer Wähler. Bevor Du am 6. September 1953 zur Wahl gehst, scheue keine Mühe und unterrichte Dich gründlich über die Absichten und Wege der verschiede- nen politischen Parteien. Die Parteien bitten Wir dringend, ihre Stellung zu den entschei- denden Lebensfragen unseres Volkes vor den Wählern klar, objektiv und umfassend zu be- Sründen. Jede unsachliche Art des Wahlkamp- kes, insbesondere jede Diffamierung Anders denkender sollte sich von selbst verbieten.“ Der Aufruf schließt mit dem Appell, der Ent- scheidung nicht auszuweichen, sondern an die Wahlurnen zu gehen. Wahlbündnis CDU-Zentrum fraglich Interessante Kandidatenlisten— FDP erstrebt zweite Adenauer-Regierung BOnn(E. B.) Als„sehr fraglich“ bezeichne ten CDU-Abgeordnete in Bonn die Aussich- ten für das Zustandekommen des seit län- gerem geplanten Wahlabkommens zwischen der CDU/CSU und der Zentrumspartei. Eine Weitere Zusammenkunft des Bundeskanzlers mit Beauftragten des Zentrums, die nach der Rückkehr Dr. Adenauers von der Bühlerhöhe angesetzt War, hat jedenfalls bis heute nicht stattgefunden. Die Hamburger Landesverbände der CDU, FDP und DP gaben bekannt, daß sie bei der Bundestagswahl in den acht Hamburger Wahlkreisen nur je einen gemeinsamen Kan- didaten aufstellen werden. Die drei Parteien wollen ihre Anhänger aufrufen, in den ein- zelnen Wahlkreisen den gemeinsamen Kandi- daten zu wählen. Die Parteien würden sich jedoch vorbehalten, die Zweitstimmen für sich einzeln in Anspruch zu nehmen. Der Staatssekretär im früheren Reichspro- paganda ministerium, Dr. Werner Naumann, wurde in Schleswig-Holstein an die Spitze der Landesliste der DRP Deutsche Reichs- Partei) gesetzt. Ihm folgen auf der Liste der DRP- Landesvorsitzende, Gerichtsreferendar Boll(Kieh), der Schriftsteller Hans Grimm (Hannover) und der General der Artillerie Alexander Andrea aus Wiesbaden. Die Liste der FDP in Nordrhein-Westfalen führt Vizekanzler Blücher an; es folgen der Landesvorsitzende der FDP, Dr. Middel- hauve, die bisherigen Abgeordneten Dr. Mende und Willy Weyer, sowie der Panzer- general a. D. Hasso von Manteuffel und Hu- bertus Prinz zu Löwenstein. Der Essener Rechtsanwalt Dr. Achenbach wurde nicht in die Landesliste aufgenommen. Er kandidiert jedoch in einem Essener Wahlkreis. In der niedersächsischen FDP habe niemals eine Unterwanderung stattgefunden, meinte Bundestagsabgeordneter Arthur Stegner vor dem außerordentlichen Parteitag der FDP in Hannover. Nach seiner Ansicht entbehrt da- her der Austritt der Hannoverschen FDP- Funktionäre aus dem niedersächsischen Lan- desverband und die Gründung des„liberalen Bundes“ jeder Grundlage. Bundesjustizminister Dehler sagte in einer Pressekonferenz in Darmstadt, die Spannun- gen innerhalb des FDP- Landesverbandes Nie- dersachsen hätten keine Auswirkungen auf die FDP-Landesverbände südlich des Mains. Zu der Politik der FDP im neuen Bundestag erklärte Dehler, daß sie die Politik einer neuen Adenauer-Regierung tragen helfen Werde. Eine R erschaft Reinhold Maiers sei indiskutabel une Koalition mit der SPD bezeichnete Dehler als„nicht wahrscheinlich“. Die unklare Linie in der Sp schließe es aus, mit ihr in ein Gespräch zu kommen. * Die SPD drängt in Karlsruhe Karlsruhe(ZS). Der SPp- Bundestags- Abgeordnete Dr. Arndt hat im Namen der Abgeordneten, deren Wehrklage beim Bun- desverfassungsgericht anhängig ist, erneut schriftlich in Karlsruhe einen früheren Ter- min für die mündliche Verhandlung bean- tragt. Arndt weist darauf hin, daß mit der Verkündung einer Entscheidung kaum vor Ende des Jahres zu rechnen sei, wenn die mündliche Verhandlung, wie bisher vorgese- hen, erst im Laufe des Oktober stattfinden Sollte. An den Hinweis, daß die Bundesregie- rung selbst immer wieder erklärt habe, wie Sehr ihr an der Klärung der Wehrfrage ge- legen sei, knüpfte er dabei den Vorwurf, die Bonner Instanzen hätten sich dadurch in Wi- derspruch gesetzt, daß sie der verfassungs- Zerichtlichen Klärung der Rechtsfrage von 1 an und ständig entgegengewirkt hät- . 5 5 Mostau kordert eine„gemeine Honterenz Nicht nur Verhandlungen über Deutschland Rotchina soll einbezogen werden— Rätsel- hafte Sowjetnote London(E. B.) In London, Paris und Wa- shington studiert man zur Zeit mit größter Sorgfalt eine Note, die Außenminister Molo- tow am Mittwoch den diplomatischen Vertre- tern der drei Westmächte in Moskau über- reichen ließ. Aus ihrem ziemlich unklar ge- haltenen Text geht hervor, daß die Sowzet- union sich mit der Einberufung einer Außen- minister-Konferenz einverstanden erklärt. An diese Zusage wurden jedoch mehrere Forde- rungen geknüpft, die in so zweideutiger Form gehalten sind, daß aus ihr nicht zu ersehen ist, ob es sich dabei um Bedingungen oder um Gegenvorschläge handelt. Die beiden wichtigsten dieser sowjetischen Forderungen sind folgende: 1. Eine Außen- ministerkonferenz dürfe sich nicht nur mit. dem deutschen Problem beschäftigen, sondern müsse versuchen, eine allgemeine Entspan- nung der internationalen Lage zu erreichen. 2. Die Chinesische Volksrepublik müsse an internationalen Konferenzen der Großmächte beteiligt werden. Auch mehrere andere Stellen der sowjeti- schen Note lassen sich kaum miteinander ver- einbaren. So heißt es einmal:„Im Zusammen- hang mit den Noten der Westmächte vom 15. Juli(durch die nach der Washingtoner Konferenz die Sowjetunion zu Verhandlun- gen eingeladen wurde) erklärt die Sowijet- union sich bereit, auf einer Konferenz der Auhßenminister die deutsche Frage zu erör- tern.“ An anderer Stelle aber„befürwortet die Sowjetunion eine Konferenz der Außen- minister zur Prüfung der Fragen, die zu einer allgemeinen Entspannung der internationalen Lage führen können, darunter die Fragen der Abrüstung und des Verbots aller ausländi- schen militärischen Stützpunkte auf dem Ge- biet fremder Staaten. Gleichzeitig sollte die Möglichkeit der Prüfung verschiedener ande- rer internationaler Probleme nicht ausge- schlossen werden.“ Schließlich erinnert die Moskauer Note an die Verpflichtung„aller großen und kleinen friedliebenden Staaten“ zur Sicherung des Friedens, woran die Bemerkung geknüpft Wird:„Trotzdem tragen die fünf Mächte— die USA, Großbritannien, Frankreich, die So- Wietunjon und die Chinesische Volksrepublik — hauptsächlich die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Friedens und der inter- nationalen Sicherheit. Es ist klar, daß die Lage der asiatischen Staaten mit ihren wich- tigen und realen Problemen ebenfalls die Aufmerksamkeit internationaler Kreise auf sich lenkt. Daraus folgt, daß bei der Erörte- Tung von Maßnahmen zur Entspannung der internationalen Beziehungen die Teilnahme der Chinesischen Volksrepublik Wichtig ist. Das große chinesische Volk fordert jetzt mit Recht die Wiederherstellung seiner gesetz- lichen Rechte in allen internationalen Ange- legenheiten.“ Ob die Sowjetunion aber nur dann an einer Außenministerkonferenz teil- nehmen will, wenn auch Rotchina hinzuge- zogen werden soll, geht aus der Note nicht hervor. Im übrigen macht die sowjetische Note den Westmächten den Vorwurf, daß sie bei ihrer Washingtoner Konferenz den Versuch gemacht hätten, der Sowjetunion Bedingungen für ein Treffen der vier Außenminister vorzuschrei- ben. Gleichzeitig werden sie beschuldigt, bis jetzt noch keinen positiven Beitrag zur Wie- dervereinigung Deutschlands geleistet, son- dern diese vielmehr verhindert zu haben. Der Vorschlag der Westmächte, auf dieser Vierer- Konferenz auch eine Lösung des Gsterreich- Problems zu suchen, wurde mit der Bemer- kung abgetan, daß eine Regelung bezüglich Deutschland eine Einigung über Gsterreich fördern würde. Verhandlungen über den österreichischen Staatsvertrag scheint Moskau Also vorläufig abzulehnen. Die Note Molotows schließt mit folgenden zwei Vorschlägen: 1. auf der Konferenz der Außenminister unter Berücksichtigung der erwähnten Tatsachen Maßnahmen zur Ent- spannung der internationalen Beziehungen zu erörtern; 2. auf der Konferenz das deutsche Problem zu erörtern, darunter das Problem der deutschen Einheit und den Abschluß des Friedensvertrags. Frankreich will Militärbudget kürzen Proteststreiks gegen die Reformen Laniels Paris(UP). Die militärischen Ausgaben Frankreichs sollen im nächsten Jahr trotz der erhöhten Anforderungen, die mit einer Ver- Stärkung des Kampfes in Indochina und der Beteiligung Frankreichs an der geplanten Europaarmee verbunden sind, um 93 Milliar- den Frances(1,16 Milliarden DW) gekürzt Werden. Es heißt, der neue französische Ober- kommandierende in Indochina, General Na- Varre, habe seine Pläne schon zurückstellen missen, Auch in der Verwaltung der staat- lichen Industrie und der Sozlalversicherung Sollen größere Einsparungen zum Ausgleich des Staatshaushaltes vorgenommen werden. Gegen die dadurch drohende Entlassung zahl- reicher Staatsangestellten fanden in ganz Frankreich Proteststreiks statt. Ein sich schnell ausbreitender Streik der im Post- und Fernmeldewesen Frankreichs tätigen Ange- stellten und Arbeiter legte den Fernsprech- verkehr in Frankreich zum Teil lahm. Paris War telefonisch von der Provinz und dem Ausland vollständig abgeschnitten. Bidault kommt nach Baden-Baden Paris(UP). Die französische Delegation für die Außenminister-Konferenz in Baden- Baden wird unter der Leitung von Außen- minister Bidault stehen. Ein Sprecher des Quai d'Orsay bezeichnete die Konferenz als Wichtig, da se das Interesse jeder Nation an einer politischen Einigung Europas zeige. In Baden-Baden seien aber keine grögeren Entscheidungen zu erwarten, wenn auch Eini- Sung über einige besondere Punkte des Ver- Tassungsentwurfs, wie die Methode gesamt- europäischer Wahlen, zu erwarten sel. Erneuter Sowietprotest in Genf Genf(UP). Trotz heftigen Protestes des sowaqetischen und des polnischen Delegierten beschloß der Wirtschafts- und Sozialrat der IN, die Bundesrepublik einzuladen, der UN- Konvention über die Todeserklärung verschol- jener Personen, die in den Jahren 1939 bis 1945 durch den Krieg oder durch Verfolgung Aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen mutmaßlich umgekommen sind, bei- zutreten. Die Delegierten der Sowjetunion und Polens stimmten als einzige gegen die Einladung und erklärten, die Bundesregie- rung in Bonn könne nicht als Vertretung des deutschen Volkes angesehen werden, da sie mur„unter dem Schutz amerikanischer Mi- litärpolizei“ ihr Leben fristen könne. Piccioni in Schwierigkeiten ROm(UP). Der mit der Neubildung der italienischen Regierung beauftragte christ- lich- demokratische Politiker Piccioni wird Staatspräsident Einaudi voraussichtlich am Donnerstag seine endgültige Entscheidung mit- teilen. Die Liberale Partei hat Piceioni zwar ihre Unterstützung zugesagt, wenn sie in das Kabinett aufgenommen wird; die Monarchi- sten hingegen wollen ihn nur unterstützen, Wenn er eine Ein-Parteien-Regierung bildet. Piceioni ist aber auf die Ja-Stimmen der Li- beralen und mindestens die Stimmenthaltung der Monarchisten angewiesen, wenn er die Vertrauensabstimmung im Parlament beste- hen will. Die Linkspartelen haben ihm ande- rerseits für den Fall eines Zusammengehens mit den Monarchisten den schärfsten Kampf angesagt.. 8 Die diplomatische Vertretung Chiles in Bonn wurde von der chilenischen Regierung in den Rang einer Botschaft erhoben. Dem brasilianischen Staatspräsidenten Var- gas überreichte der deutsche Botschafter in Rio im Auftrage des Bundespräsidenten die Sonderstufe des Grogkreuzes des deutschen Verdienstordens. Zum neuen sowjetischen Gesandten in IS- rael Wurde der frühere Sowjetgesandte in Helsinki, Abramow, ernannt. Dulles und Rhee noch nicht einig Keinerlei Fortschritte in Seoul— Dulles reist auf alle Fälle am Samstag ab Seoul(UP). Die Unterredungen US-Außen- ministers John Foster Dulles mit dem süd- koreanischen Präsidenten Syngman Rhee ha- ben bis jetzt keine Fortschritte erbracht. Für Freitag ist eine neue Unterredung der beiden Politiker angesetzt, die auch am kommenden Samstag noch fortgesetzt werden soll. Dann aber— so heißt es— werde die amerikanische Delegation nach den USA zurückreisen ohne Rücksicht darauf, ob ein Ubereinkommen er- zielt wurde oder nicht. So ungeklärt wie die gemeinsame Faltung auf der politischen Korea-Konferenz blieben auch viele Fragen des geplanten südkoreanisch- amerikanischen Beistandspaktes, der mit dem südkoreanischen Außenminister Pyung Lung Tae besprochen Wurde. Währenddessen verhandelte der Staats- sekretär für die US-Armee, Robert Stevens, mit dem südkoreanischen Ministerpräsidenten Paik Too Chin über die amerikanische Wie- deraufbauhilfe für Südkorea. Hierbei sei ein Plan erwogen worden, nach dem die ameri- kanische Hilfe in Höhe von einer Milliarde Dollar innerhalb der nächsten drei Jahre von einer gemeinsamen Behörde, in der ein ame- rikanischer Vertreter in gleicher Weise stimm berechtigt sein soll wie die südkoreanische Regierung, kontrolliert wird. Der Austausch der Kriegsgefangenen in Pan Mun Jon wurde mit der Ubergabe des Zweiten Kontingents alliierter und kommuni- stischer Gefangener fortgesetzt. Dabei gab es einige Zwischenfälle und Prügeleien. Kom- munistische Kriegsgefangene griffen die al- liierten Wachmannschaften an ad demon- strierten gegen die angeblich s echte Be- handlung. Die Kommunisten haben sich we⸗ gen der Vorfälle bei der UN-Delegation ent- schuldigt. Ein südkoreanischer Soldat war bei der Entladung aus einem Krankenwagen der Gegenseite tot. Ein Teil der indischen Delegation bei der neutralen Kommission zur Uberwachung des Austauschs der Kriegsgefangenen in Korea ist inzwischen in Japan eingetroffen. Die Gruppe, die von R. K. Nehru geleitet wird, begibt sich in den nächsten Tagen nach Korea. Nehru erklärte, es sei noch ungewig, wann die indischen Soldaten eintreffen, die die kommunistischen Kriegsgefangenen bewachen Sollen, die nicht in ihre Heimat zurückzukeh- ren wünschen. 2 Der stellvertretende amerikanische Außen- minister Robert Murphy erklärte in einer Fernsehsendung, daß die USA im Falle eines erfolglosen Verlaufs der bevorstehenden ko- reanischen Friedenskonferenz nicht wieder zu den Waffen greifen würden. Er bezweifle Auch, daß Rhee bei einem ungünstigen Aus- Sang der Konferenz gegen die Kommunisten marschieren werde. Für die„tief empfundene Freundschaft“, mit der Kronprinz Akihito in der Bundes- republik aufgenommen worden sei, bedankten sich der japanische Kaiser Hirchito und Aki hito selbst. Die Besatzungen von mindestens 50 Kuttern des Fischereikombinats Saßnitz auf Rügen seien in den letzten Monaten nach Skandina- Vien oder der Bundesrepublik geflüchtet, er- klärte ein nach Flensburg geflohener Kapitän. Mit militärischen Ehren wurden 27 Deut- sche, die während des ersten Weltkrieges als Angehörige der ottomanischen Armee im Kampf gegen die Briten gefallen waren, nach erfolgter Umbettung in Kairo beigesetzt. Der Oberste Sowzet setzte seine Budget- beratung fort. Sämtliche Redner stimmten dem Haushaltsplan zu. Keiner der Sprecher schnitt ein außenpolitisches Thema an. Das Londoner Schuldenabkommen vom Fe- bruar wurde von Präsident Eisenhower für die USA unterzeichnet. Düsenjäger abgestürzt— Pilot tot Tettnang Gdsw). Ein französisches ü- senjagdflugzeug ist bei Rudenweiler im Rreiz Tettnang aus bisher ungeklärten Gründen ab- gestürzt. Der Pilot wurde getötet. Beim Auf. schlag auf den Boden explodierte die Ma- schine. Ihre Trümmer wurden weit ins Ge. lände geschleudert. Die Absturzstelle liegt nur 150 Meter von der Ortschaft Rudenweiler ent. fernt. Wie bekannt wurde, war die verun- Slückte Maschine kurze Zeit vorher vom Flug- platz Friedrichshafen zu einem Nachtflug ge- startet. 20 Jahre Zuchthaus für US-Soldat Wegen Vergewaltigung einer deutschen Frau Stuttgart(Isw). Private Ernest L. Sto- kes, einer der vier amerikanischen Soldaten, die am 28. Juni eine deutsche Hausgehilfin in Böblingen vergewaltigt hatten, ist vom Kriegsgericht der 7. amerikanischen Armee zu 20 Jahren Zuchthaus, Ausstoß aus der Ar- mee und Einbehaltung seiner gesamten Be- züge verurteilt worden. Das Urteil muß noch von höherer Stelle bestätigt werden. Alle vier Soldaten gehören einer Einheit in Böb- lingen an. Die Verhandlung gegen den zwei- ten Angeklagten wird am 11. August, gegen die beiden anderen Soldaten am 13. August Stattfinden. Lastwagen raste auf Straßenbahn Düsseldorf(UP). Ein schweres Unglück der Düsseldorfer Rheinbahn forderte zwei Menschenleben. Weitere zehn Personen wur- den mehr oder weniger schwer verletzt. Ein Lastwagen war bei scharfem Bremsen auf der regenglatten Straße Heerdt-Düsseldorf/ Ober- kassel ins Rutschen gekommen und gegen einen Straßenbahnzug gerast. Durch den Zu- sammenstoß wurde eine Seite des Straßen- bahnmotorwagens aufgerissen. Eine 57 Jahre alte Frau und ein siebenjähriges Kind waren sofort tot. Ein Junge mußte mit lebensgefähr- lichen Verletzungen in ein Krankenhaus ge- bracht werden. Straßenbahnzug und Last- kraftwagen wurden schwer beschädigt. Reisesperre stillschweigend gelockert Berlin(UP). Die von der Sowjetzonen- Regierung verhängte Reisesperre nach Berlin ist inoffiziell und stillschweigend in mehreren Gebieten Mitteldeutschlands aufgehoben wor- den. Bewohner der Zone, die zum ersten Male seit Samstag wieder zu Tausenden nach West- berlin kamen, um sich ein Lebensmittelpaket abzuholen, berichteten, daß an den Bahnhöfen Wieder Fahrkarten nach Berlin verkauft wer- den. Offensichtlich hat Pankow stillschwei- gend den Forderungen der Arbeiter nachge- geben, die mit Streik gedroht hatten, falls die Reisesperre nicht wieder aufgehoben wird. Vier zehnjähriger beging brutalen Mord Um ein Fahrrad und ein wenig Geld Hamburg(UP). Der 14 Jahre alte Maler- lehrling Wolfgang Nopper aus Freiburg im Breisgau wurde von der Polizei in Hamburg festgenommen. Er hat gestanden, in der Nacht zum Montag in Zwesten bei Marburg einen unbekannten Jugendlichen erschlagen zu haben. Er behauptet jedoch, er habe sein Opfer nicht töten, sondern nur betäuben wol- len, um ihm sein Fahrrad und sein Geld zu rauben. Nopper hatte am Sonntag mit dem Unbe- kannten zusammen von einem Gastwirt in Zwesten eine Unterkunft in einem Stall zu- gewiesen bekommen. Am nächsten Morgen War in dem Stall ein Brand ausgebrochen, nach dessen Löschen ein Jugendlicher mit einer Schädelverletzung tot aufgefunden wurde. Die Polizei nahm zunächst an, daß der Tote Nopper sei, da zwei Notizbücher mit seinem Namen in dem Stall gefunden wur- den., Bei der Identifizierung des Erschlagenen durch einen Onkel Noppers stellte sich her- aus, daß der Tote nicht Wolfgang Nopper sein konnte. Der Verdacht richtete sich aus diesem Grund gegen den Malerlehrling. Dieser schrieb am Dienstag aus Alfeld Hannover) einen Brief an seine Mutter in Freiburg, in dem er ihr mitteilte, daß ihm auf der Fahrt sein Rucksack mit Bekleidungsstücken und sein Notizbuch gestohlen worden seien. Nop- Per will dabei die Absicht verfolgt haben, die Polizei wiederum auf eine andere Spur zu führen. Der Name des Ermordeten konnte bisher nicht ermittelt werden. Nopper, der den Un- bekannten auf seiner Fahrt auf der Land- straße getroffen haben will, behauptete, er kenne ihn nicht namentlich. Die Kasseler Kriminalpolizei, die diesen Fall als einzig in der Geschichte der deutschen Kriminalistik dastehend bezeichnete, nimmt an, daß der Ermordete aus Berlin oder der Ostzone stammt. Streit Herrligkoffer— Buhl verschärft München(UP). Der J. F. Lehmann-Ver⸗ lag und der Leiter der deutsch- österreichi- schen Nanga- Parbat Expedition, Dr. Karl Herrligkoffer, haben beim Landgericht Mün- chen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gestellt. durch welche Hermann Buhl und einer Münchener Zeitung untersagt werden sollen, ihren Tatsachenbericht„Endlich die Wahrheit über den Nanga Parbat“ fortzuset- zen. Die betreffende Zeitung berichtete als erste über die Unstimmigkeiten, die sich in- nerhalb der Expedition ergeben haben sollen. Herrligkoffer hatte mit den Expeditionsteil- nehmern Verträge abgeschlossen, wonach et- Waige Veröffentlichungen über den Verlauf der Expedition zunächst von ihm gegenge- zeichnet werden müßten. Außerdem wurde in den Verträgen darauf hingewiesen, daß sämt- liche Honorare an die Expeditionsleitung ab- zuliefern sind. 5 14 Mann kamen wahrscheinlich um London(UP). Bei stürmischer See, tau- send Meter Wolkenhöhe und auf wenige Kilo- meter beschränkte Sicht haben 21 Flugzeuge und acht Schiffe die Suche nach Uberlebenden des amerikanischen Fernaufklärers RB-29 fortgesetzt, der 500 Kilometer nordwestlich der irischen Küste brennend in den Atlantik gestürzt war. Es wurden noch zwei Tote und ein Uberlebender gefunden. Die noch ver- mißten 14 Mann der Besatzung sind wahr- scheinlich umgekommen. Trotzdem wird die Suche fortgesetzt. 5 WOT— Male fest-. aket 6fen Wwer⸗ Wei- ge- s die d. 1+ 2 15 55 —— Süͤdweſtd. Rundschau Heidelberger Ehrenfriedhof wird eingeweiht Heidelberg dswy. Am kommenden N Sonntag werden die Gebäude der Stadt Hei- delberg aus Anlaß der Einweihung des neuen Ehrenfriedhofes für die Toten des letzten Weltkrieges halbmast geflaggt haben. Am Sonntag vormittag werden alle Glocken der Heidelberger Kirchen zum Gedächtnis an die Toten läuten. Die Stadtverwaltung wird Alle Gräber, auch die der Soldaten des ersten Weltkrieges, schmücken lassen. Freudenberg: Heute noch unabhängiger Schriesheim Gdsw). Bundestagsabgeord- neter Richard Freudenberg, der bei den Bun- destagswahlen am 6. September abermals als unabhängiger Kandidat auftritt, begann mit einer stark besuchten Versammlung in Schries- heim seinen Wahlkampf im Wahlkreis Mann- heim. Er betonte, daß ihm die Annahme der Kandidatur nicht leicht gefallen sei, denn er Sei als Wirtschaftler stark in Anspruch ge- nommen und vertrete außerdem die Meinung, daß jüngere Kräfte nachrücken sollten. Man könne von ihm auch nicht erwarten, daß gr Berufspolitiker werde. Freudenberg 4 daß der Streit zwischen den Parteien nicht zur peherrschenden Linie in der Politik gemacht werden dürfe. Zu den Bonner und Pariser Verträgen bemerkte Freudenberg, daß es klü- ger gewesen Wäre, diese Dinge an sich heran- kommen zu lassen, als sich zum Bannerträger der Sache zu machen. Wörtlich erklärte Freu- denberg:„Ich stehe heute noch viel unabhän- giger vor Ihnen als vor vier Jahren, und ich Zlaube, daß ich durch meine Entscheidungen in den letzten vier Jahren unter Beweis ge- Stellt habe, daß man auch als politisch freier Mann seinen Weg gehen kann“. Starker Fremdenverkehr an der Bergstraße Weinheim(Isw). Außerordentlich günstig verläuft in diesem Jahr die Fremdenver- kehrssaison in den Gemeinden an der Berg- Straße und im Odenwald. Es gibt Kurorte, in denen gegenwärtig jeder zweite Einwohner ein Kurgast ist. Nach einem vom Verkehrs- verein Weinheim veröffentlichten Tätigkeits- bericht für die Saison 1952/53 betrug die Ubernachtungszahl in Weinheim während der Berichtszeit 45 500 Ubernachtungen. Wein- heim liegt damit prozentual mit an der Spitze der nordbadischen Gemeinden. Seebohm eröffnete Wahlkampf der DP Weinheim(sw). Bundesverkehrsmini- Ster Hans-Christoph Seebohm eröffnete in Weinheim und Mannheim den Wahlkampf der Deutschen Partei in Baden. Der Minister Kritisierte, daß sich alle übrigen Parteien 1946 gescheut hätten, den Begriff„deutsch“ für die Namen ihrer Partei zu verwenden. Seebohm bekannte sich zu einem freiheitlichen Europa, trat energisch für eine deutsche Gleichberech- tigung ein und verurteilte scharf den„Fluch von Potsdam“. Eine Neutralität Deutschlands in der gegenwärtigen Situation sei völlig un- denkbar, sagte Seebohm. Er bezeichnete es als ein Verdienst der Deutschen Partei, daß Helgoland wieder zurückgewonnen und be- siedelt werden konnte. Seebohm meinte, man dürfe nicht nach Vierer- Konferenzen jam- mern“, bei denen Deutschland nicht als gleich- berechtigter Partner mitbestimmen könne. Lahr Gdsw). Wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung verurteilte das Schöffen- gericht Offenburg den Bezirksvertreter einer Bausparkasse zu einem Jahr Gefängnis. Der Vertreter he te bei zahlreichen Bausparern Gelder in Höhe von 7300 DM kassiert. Er überwies jecoch durch die Post jeweils nur einen Teilbetrag an die Zentrale der Bauspar- Ekasse. Auf den Postquittungen, die er den Bausparern zurückgab, stellte er nachträglich die ursprünglichen Summen wieder her. Das unterschlagene Geld verspielte er größtenteils im Toto. So setzte er jede Woche bis zu 200 DM, ohne jedoch etwas zu gewinnen. Lastwagen vom Zug erfaßt und zertrümmert Karlsruhe(sw). Durch einen Personen- zug wurde ein Lastwagen völlig zertrümmert, als er einen unbeschrankten Bahnübergang auf der Strecke Neureut Karlsruhe überque- ren wollte. Wie durch ein Wunder kam der Fahrer mit leichteren Verletzungen davon. Die Schuld an dem Unfall trägt der Lenker des Lastwagens, weil er auf einem für Kraft- fahrzeuge gesperrten Weg über die Bahngleise fahren wollte. Richtfest für neuen Karlsruher Stadtteil Karlsruhe(sw). Mit dem Richtfest von 38 künfgeschössigen Häusern mit insgesamt 532 Wohnungen weihte der Karlsruher Ober- bürgermeister den neuen Karlsruher Stadtteil „Mühlburger Feld“ ein. Die Häuser wurden in einer Rekordzeit von knapp drei Monaten gebaut. Der gesamte Baukomplex kommt auf etwa 4,5 Millionen DM. Am Kandel tödlich verunglückt Waldkirch dsw). Ein 22 Jahre alter In- genieurstudent aus Hugstetten bei Freiburg ist unterhalb des Kandelfelsens bei Wald- Kirch tot aufgefunden worden. Der Student stürzte nach den polizeilichen Ermittlungen Während einer Wanderung auf den Kandel bei einer Kletterpartie tödlich ab. Tödliche Motorradfahrt Lahr(sw). Ein 25 Jahre alter Küfer aus Kürzell im Kreis Lahr kam in der Nacht mit seinem Motorrad zwischen Langenwinkel und Allmannsweiher von der Fahrbahn ab und fuhr gegen ein Brückengeländer. Er war auf der Stelle tot. 2 Die Beliebtheit des Schwarzwalds steigt Freiburg Gdsw). Die Zahl der Ausländer, die die südbadischen Schwarzwaldgebiete be- suchen, steigt immer mehr an. Von den mehr als 363 000 Fremden, die von April bis Juni im südbadischen Schwarzwald eintrafen, wa- ren über 50 700 Ausländer. Damit hat sich deren Zahl gegenüber der gleichen Zeit des Vergangenen Jahres um fast 23 Prozent er- höht. Die meisten ausländischen Besucher kommen aus Frankreich, der Schweiz und Belgien. Flugplatz Söllingen noch nicht belegt Baden-Baden(sw). Der Düsenjäger- flugplatz Söllingen bei Baden-Baden, der vor etwa zwei Jahren angelegt wurde, ist bisher noch nicht mit Düsenflugzeugen belegt wor- den. Dies wurde dem Baden-Badener Bürger- meister Dr. Holdermann erklärt, als er bei dem kanadischen Flugplatzkommandanten gegen das wiederholte Uberfliegen der Kur- stadt durch Düsenjäger in geringer Höhe pro- testierte. Die fraglichen Maschinen hätten den Flugplatz nur zu Manöverzwecken benutzt. Der Kommandant versicherte, daß er seinen künftigen Flugmannschaften den Tieffſug über Baden-Baden strikt untersagen werde. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Aus Anlaß der Verabschie- dung des stellvertretenden Kommandeurs der im Raum Karlsruhe stationierten amerika- nischen Truppeneinheiten, Oberst Jesse E. Graham, paradierten auf dem Karlsruher Flughafengelände über 3000 amerikanische Soldaten.(Ivy) Freiburg. In Freiburg wird anstelle der im Krieg zerstörten evangelischen Ludwigs Kirche, deren Trümmer zur Zeit abgeräumt Werden, ein dreigeschossiges modernes Schul- gebäude für französische Kinder errichtet Werden.(Ivy) Freiburg. Die Volksschule der Gemeinde Schlatt im Breisgau erhielt von einem in Barcelona lebenden Deutsch- Spanier eine Sammlung spanischer Volkstrachten in echten Miniaturen. Die wertvolle Sammlung enthält die bekanntesten und schönsten Trachten Spaniens. 5(ISW) Donaueschingen. Im Freis Donau- eschingen hat sich die Zahl der Kinderläh- mungsfälle auf fünf erhöht.(sw) Hundstage halb herum Die„Hundstage“ haben uns in der ersten Woche ihres Daseins in keiner Weise— was übermäßige Hitze anbetrifft— behelligt. Sie brachten ein paar schöne warme Tage, und leider auch manches schwere Unwetter. Man hätte sie lieber ausgeglichen gesehen mit je- ner wohltuenden und gleichmäßigen Wärme, nach der wir uns alle sehnen. Es gab aller- dings Jahre, in denen die Hundstage für den gewöhnlichen Mitteleuropäer— bei den Al- ten waren diese Tage der größten Hitze des Jahres durch den Frühaufgang des Hunds- sternes, des Sirius, bestimmt— eine Zeit wa- ren, in der man tatsächlich auf den Hund kommen konnte, wenn man nicht gerade Fe- rien hatte. Daß dieses noch in diesem Monat der Fall sein könnte, daran glaubt wohl nie- mand mehr. Man weiß es nicht, denn wir sind Uberraschungen im Wetterwechsel ge- Wöhnt. Richtige Hundstage hätten wir in die- sem Jahre sogar nötig, weil Frühjahr und Sommer überreich waren an Wasser- und Regenmassen. Die Hundstage bringen uns ja die Zeit der Reife und der Ernte. Man erwar- tet also viel Gutes von ihnen. In der Tat sind Hundstage, solange sie keine Trockenheit Dürre oder Wassernot bringen, gar nicht so schrecklich, wie man sie gewöhnlich immer hinstellt. Liebhaber eines guten Tropfens soll- ten sich stillvergnügt an heißen Hundstagen in eine Ecke setzen und ihrem Herrgott dan- ken, daß er es so warm werden ließ, denn nicht umsonst gilt für den Weinbauern das Sprichwort:„Was die Hundstage gießen, muß die Traube büßen!“ Wir gratulieren! Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit können morgen Samstag die Eheleute Ludwig Volz und Karolina geb. Karolus, Meersburgerſtraße 32 feiern. Dem Jubel⸗ paar gratulieren wir auf das Herzlichſte und wünſchen noch einen frohen und geſunden gemeinſamen Lebensabend in teuer Ver⸗ bundenheit. (Jungt erſchau des Geflügelzüchtervereins. Am Sonntag ab 9 Uhr hält der Geflügel⸗ züchte verein in ſeiner Zuchtanlage ſeine be⸗ reits zur Tradi ion gewordene Jungtierſchau ab, die den F.eunden der Geflügelzucht ei⸗ nen umfaſſenden Ueberblick über die Zucht⸗ e folge vermitteln ſoll und gleichzeitig den hohen Leiſtungsſtand innerhalb des Geſamt⸗ ve eins jeweils aufzeigt. Am Nachmittag ab 3 Uhr findet man ſich im idylliſch gelegenen Ve einsheim bei fröhlicher Unterhaltung zu zammen. Eine reichhaltige Tombola, die vor allen Dingen lebende Tiele zu bieten hat, erwartet die Beſucher, denen mit beſten Speiſen und Getränken aufgewartet werden wird. Sicher werden anläßlich dieſer Schau zahlreiche Seckenheimer die Gelegenheit wahr⸗ nehmen, im Rahmen eines kleinen Spazier⸗ gangs die muſtergültige Anlage ebenſo zu beſuchen, wie das Vereinsheim, das ſich durch ſeine Gaſtlichkeit ſchon lange einen guten Ruf und eine ſich ſtändig ſteigernde Anziehungs⸗ kraft erwarb. * Voß behandelte die neuen Aenderungen des Verſorgungsgeſetzes. In einem ausführlichen Referat behandelte der 1. Vorſitzende des hieſigen VdK, Kurt Bauer, in der letzten Mitgliederverſammlung, die durch die 2. Novelle zum Bundesverſor⸗ gungsgeſetz eingetletenen Verbeſſerungen für die Kriegsopfer, die zwar in ihrer Zuſammen⸗ faſſung ſehr vielen Geſchädigten erfreuliche Veebeſſerungen bringt, in ihrer Geſamtheit jedoch nicht den weitergehenden Forderungen auf eine allgemeine Erhöhung der Grund⸗ renten entſprochen hat. Weſentlich zu den Verbeſſerungen iſt zu ſagen, daß die Ausgleichsrenten um 20 9% allgemein erhöht wurden, während in der Elternverſorgung ebenfalls Verbeſſerungen zu verzeichnen ſind. Eine Erhöhung der Eir⸗ kommensgrenzen macht es jetzt möglich, grö⸗ ßere Einkünfte ohne Anrechnung zu beziehen, während bisher von der wegen höheren Ver⸗ dienſtes ausgeſchloſſenen Beſchädigten, An⸗ träge auf Gewährung der Rente geſtellt wer⸗ den können. Der Frauen⸗ und Kinderzuſchlag wurde einheitlich mit 20 DM. feſtgelegt, wäh⸗ rend die Pflegezulageempfänger ebenfalls eine Mehrleiſtung erahlten. Weſentlich iſt auch der Fortfall der Rentenunterſchiede zwi⸗ ſchen den einzelnen Witwenkategorien, die ſtark geſtaffelte Bezüge erhielten. Hier wurde ab 1. 8. 1953 einheitlich der Höchſtbetrag mit 60.— DM. feſtgelegt. Um allen Geſchädigten die Möglichkeit zur Wahrnehmung ihrer Rechte zu bieten, wurden die Antragsfriſten noch einmal für die Witwen⸗ und Waiſen⸗ verſorgung bis zum 31. 12. 1953 und für die Elternverſorgung ſogar bis 31. 12. 1954 verlängert. 0 Im Verlauf der Verſammlung wurde auch die für 9. Auguſt geplante Pfalzfahrt im Einzelnen beſprochen, zu der faſt 200 Mel⸗ dungen vorliegen. Frohe Unterhaltungsſpiele für die Kinder, ein gemütliches Abſchluß⸗ tänzchen für die älteren Semeſter werden ne⸗ ben der reizvollen Fahrt durch die ſchönſten Teile der Pfalz den Kriegsbeſchädigten und Angehörigen frohe Stunden fern von der Schwele des grauen Alltags vermitteln. Weiße gegen farbige US-Soldaten Mannheim(Isw). Vier weiße amerika- nische Soldaten verlangten bei Nacht von dem Inhaber einer Gastwirtschaft in Mannheim- Sandhofen, daß ein anwesender farbiger US- Soldat aus dem Lokal gewiesen werden solle. Der Wirt lehnte das jedoch ab, da er für ein derartiges Vorgehen keine Gründe habe. Die vier Soldaten waren darüber so erbost, daß sie Weingläser zertrümmerten und gegenüber dem Wirt eine drohende Haltung einnahmen. Die sofort eintreffende Militärpolizei konnte Weitere Ausschreitungen verhindern. Auch Kinder brauchen Lichtbildausweis bei Einreise in die Sowzetzone Der Deutsche Caritasverband und die Ka- tholische Bahnhofsmission weisen darauf hin, daß bei Einreisen in die Sowjetzone nunmehr auch Kinder einen Personalausweis mit Licht- bild vorweisen müssen. Allein beim Grenz- übergang Helmstedt-Marienborn sei im Juni etwa 50 Kindern die Einreise in die Sowiet- zone verweigert worden, weil sie keinen Lichtbildausweis bei sich hatten. Süddeutsche Klassenlotterie In der Vierten Klasse der 13. Süddeutschen Klas- senlotterie wurden u. a. folgende größere Gewinne 5 gezogen: ein Gewinn zu 100 o DM auf Nr. 85 919, ein Gewinn zu 30 00 DMA auf Nr. 105 794, zwei Ge- Winne zu je 10 00 DM auf die Nummern 44 044 und 195 512.(Ohne Gewähr.) Wettervorhersage Freitag bei Winden um Nordwest wechseln Wolkig, aber meist niederschlagsfrei, Höchst- temperaturen auch in den Niederungen nur Wenig über 20 Grad. Samstag bei nördlicher Strömung wolkig bis heiter, trocken, aber noch keine wesentliche Erwärmung. 1 Augen aul im Strabenverkehr 2— — N d% aA! Orft AUF YM NN (32. Fortsetzung) 5 t ein Taschentuch gepackt.“ Ten dürfte in einer Stunde erledigt sein.“ „Du nimmst doch meine Koffer auf mit ihnen so abfahre.“ dem Schlitten herauf.“ „Morgen— ja.“ 5 5 5 „Man kann deine Koffer nachschicken. haben.“ Unterschaffen.“ „Großer Gott, glaubst du Paris sein. Aber ich hier.“. etzt drei Wochen hier Herrgott. und die sechs Touren 3„at by leer, Presse-Agentur Berlin mn Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden ehren? Heute nachmittag. Ich habe „Wenn du dem Mädchen Bescheid sagst das Maidli ist sehr geschickt darin. Das Pak- nicht an, daß ich dann den Rücken nehme und „Hürlimann kommt morgen wieder Hit „Aber ich denke nicht daran, irgendwo zu Sitzen und die Koffer nicht bei mir ⁊zu „Liebe Georgia, ich möchte morgen abend in Paris sein, Dann wird der Knecht von Stübis deine Koffer heute nachmittag hin- Wirklich, Mama Wird dich so brennend erwarten? Nun, meinetwegen kannst du morgen abend in ich bleibe noch „Georgia, du bist wie ein Kind. Wir 1 u kennst doch jeden Winkel im Haus 80 gut Wie ich und den Piz Alto und die paar Hänge b our und die Leute, die ind, und das bißchen Filmaufnahme— bist nicht einen Meter weit gegangen en Pudlich, und nicht die Spur einer e hast du dir gemacht, zum Latschenkopf 0 n, wo du etwas von der Saluzzi- 0 test schen ließest 1 Vormittag im Liegestuhl. Das aber, denke ich, hätten wir nun auch schon zur Genüge genossen daß wir satt geworden sind davon. ganz satt.“ 8 5 Sie hatte gelächelt, ein wenig arrogant, und mit hochgezogenen Brauen.„Morgen fahre ich„ Sagte sie,.„Aber nicht heute. Morgen bin ich vielleicht satt. Heute um dein Wort zu gebrauchen habe ich noch Hunger.“ 5 „Georgia, du vergißt dich Seit Tagen merke ich es du vergißt dich.“ „So, machte sie„Merkst du es? Indes, das andert nichts an den Dingen, Pa. Ich habe jedenfalls noch etwas zu erledigen. Und zwar, weil ich mich nicht vergesse. Oder anders ausgedrückt weil ich mich wieder meiner erinnert habe Ganz wie du willst.“ „Das verstehe ich nicht.“ „Du wirst mich nie verstehen, Pa. Aber deswegen liebe ich dich doch.“ 5 Und sie hatte ihm einen Klaps auf den Arm gegeben und war vom Tisch aufge- standen und lachend hinausgegangen unter den Strahlen der Sonne. die im Speisesaal! und auf den weiggedeckten Tischen lagen, daß ihr Haar, von dem goldenen Schimmer getroffen, aufglänzte wie Lack 5 Ah, er verstand sie ja, wenn er es auch verleugnete. Er verstand sie ja besser,. 18 sie sich selbst je gestehen würde. Aber wie konnte sie das wissen mit ihren achtzehn Jahren. Mit der Ueberheblichkeit ihrer acht- zehn Jahre großer Gott. ö Inglefield N zu Ende, während Georgia sich um das Haus herumtrieb. a 5 N Nach dem Essen legte sie sich Wieder auf die Terrasse in ihren bunten Liegestuhl. und die Baronin Verese leistete ihr Gesellschaft „Haben Sie gesehen?“ fragte die Baronin „das halbe Haus ist auf dem Latschenkopf geblieben. Der Ene 8 dem Rucksack ein kaltes Mittagessen und Schnaps und Tee binaufgeschafft. Die wollen sich doch in der Tat die Füße erfrieren, r ja keine Phase dieses verrückten aß geflissentlich sein Mittagessen cht von Stübis hat mit um Auf- stiegs auf den Saluzzi aus den Augen zu ver- lieren.“ 8 „Verrückt?“ fragte Georgia.„Warum nen- nen Sie das Wagnis von Bonhoeffer und Leuteritz verrückt?“ „Aber ich bitte Sie!“ rief die Baronin Verese, die ihren Sohn verloren hatte, weil er sich mit seiner Segeljacht zu weit aufs Mittelmeer hinausgewagt hatte, als schlech- tes Wetter im Anzug war, ich bitte Siel Jedes Herausfordern der Gefahr jedes Spielen mit dem Leben— nur ein Verrückter kann so vermessen sein zu glauben, die Kühnheit würde von Gott gelobt. Die Nicht- achtung des Lebens würde belohnt Sie wird bestraft. Georgia ich habe es erlebt. Wenn nicht heute oder morgen, aber eines Tages wird sie bestraft!“. „leh weis nicht“, sagte Georgia. wissen das nicht. nichts.“ a In diesem Augenblick sahen sie beide Severin Mont auf das Haus zukommen. Er nahm rasch und sicher den letzten Hang und bremste mit einem scharfen Schwung sein Tempo dicht vor der Terrassentreppe Geor- gia rührte sich nicht. Aber sie hatte plötzlich etwas Lauerndes bekommen. Etwas von einem Raubtier, das auf dem Sprung steht. Die Baronin Verese rief hinunter:„He, Seve- rin! Waren Sie auf dem Latschenkopf? Was machen die jungen Helden? Schaffen sie es?“ Severin winkte ein bißchen mit der Hand. „Natürlich!“ rief er herauf,„Sie sind sehr tüchtig.“ Dann verschwand er im Haus. „Das Essen steht schon auf dem Tisch für Sie“ erklärte ihm von der Küche aus die Mali, die ihn in der Diele hatte poltern hören Aber die Zoeppritz zog ihn noch rasch zuvor in ihr Büro 5 „Was ist. Severin“, fragte sie heiser und mager wie eine Spinne.„Was ist mit Bon- hoeffer und Leuteritz?“ Severin, mit Blick zur Tür, ob sie auch geschlossen Um „Wir Wir wissen überhaupt wäre sie nicht eben dagewesen. nicht etwa sie wird sich d ch n Fünf sind sie jedenfalls schafft haben, was sind dann die Bonhoeffer 5 und Leuteritz dagegen. Wissen Sie, W Oo Weyprecht ist?“ 3 „Simon? Nein. Keine Ahnung.— Er ist nicht im Hause? Vielleicht Alto bei Pudlich.“„Nein, ich habe schon die Bennet gefragt, als sie zum Mittagessen run- terkam. Fr ist nicht oben bei Pudlich.“ 8 „Auf dem Latschenkopf war er auch nicht.“ „Severin“, sagte die Zoeppritz,„ich muß Ihnen etwas sagen, etwas, was ich nur Ihnen sagen kann.“ 5 5 „So, nur mir?“ Severin zog die Brauen hoch.„Das ist doch hoffentlich was Ordent- liches?“ 5 8 „Ich weiß nicht, Severin. Haben Sie we- nigstens eine Ahnung, wo Doi ist?“. „Am Morgen war sie oben bei der Som- merschlucht.“ 8 f 83 „Und jetzt?“ 3 a Er zuckte die Schultern. Die Zoeppritz sah angstvoll aus wie ein Huhn, das gejagt wird und nicht weiß. wohin. Doch ehe sie no ist er auf dem 8 5 1 1 2 5 einmal etwas sagen konnte, ging die Tür auf und im Rahmen stand Doi. 5 85 Wie eine junge Göttin stand sie da in a dem Trotz, der sie angesprochen hatte, als die beiden Menschen im Büro stehen sah, sie anstarrten, als wäre sie ein Geist. „Ich suche den Schlüssel zum Keller“, klärte sie rauh Gleichzeitig griff sie in di Schublade von Karolins Schreibtisch, der Schlüssel immer aufbewahrt wurde, W. sie ganz genau wußte, nahm das Bund her- aus und war aus der Tür verschwund schlüsse! ah“, machte sie. r „Bonn soll kein zweites Stuttgart werden!“ Die Haltung der südwestdeutschen OU im Bundestagswahlkampf Stuttgart(sw). Die Pressestelle der Südwestdeutschen CDU in Stuttgart hat eine Reihe von Grundsätzen veröffentlicht, die die Haltung der CDU Baden- Württembergs im Bundestagswahlkampf bestimmen werden. Die Veröffentlichung soll, wie der Leiter der Pressestelle, Ulrich Carl, vor Pressevertretern erklärte, vor allem den Wählern dienen, die bei dem Durcheinander von Bundes- und Landespolitik in Baden- Württemberg in eine begreifliche Verwirrung geraten seien. Die süd westdeutsche CDU bekennt sich in der Erklärung zunächst vorbehaltlos zur bis- herigen Außen-, Wirtschafts- und Sozlalpoli- tik des Bundeskanzlers und der Bundesregie- rung. Sie lehnt alle Sozialisierungstendenzen Ab. Besondere Aufmerksamkeit wird von der CDU der Bundesratspolitik zugewendet. Die Bundesratspolitik der vorläufigen Regierung Baden- Württembergs habe die Politik der Bun- desregierung ernsthaft in Frage gestellt. Die südwestdeufsche CDU werde deshalb an der Beseitigung dieses Gefahrenherdes arbeiten. Unter Hinweis auf die Stuttgarter Koalition mit sozialdemokratischer Mehrheit wird für die Wahlentscheidung am 6. September die These aufgestellt:„Bonn darf kein zweites Stuttgart werden.“ In der Erklärung wird ferner betont, daß die CDU in Baden- Württemberg eine Einheit sel und nicht irgendwelche regionalen und konfessionellen Sonderinteressen verfolge. Die Du erkenne ausdrücklich die gleichberech- tigte Partnerschaft der beiden Kor en im politischen Bereich an. Die umsichgreifende Entkonfessionalisierung des öffentlichen Le- pens werde die CDU unnachgiebig bekämpfen, weil sie darin eine Bedrohung der unver- gänglichen Werte des christlichen Abendlan- des erblicke. Abschließend spricht sich die Du für einen„Kurs der Mitte“ aus und jehnt jeden Radikalismus von rechts und links entschieden ab. Die Kandidatur des früheren badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb für die Bun- destagswahlen sei vorerst noch eine„offene Frage“ erklärte der Leiter der Pressestelle der südwestdeutschen CDU, Ulrich Carl. Die Vorsitzenden der vier CDU- Landesverbände Baden- Württembergs hätten sich bisher noch nicht mit ihr beschäftigt, weil noch nicht ein- mal ein entsprechender Vorschlag oder Wunsch der badischen CDU bekanntgeworden sei. 1323 CDU billigt Kandidatur Wohlebs Sitzung des südbadischen CDU- Vorstandes Freiburg(Isw). Der e der südbadis 8 0 Dν in Freiburg erklärte sich mit einer ade. des früheren badischen Staatspräsidenten und jetzigen Bot- schafters der Bundesrepublik in Portugal, Leo Wohleb, einverstanden, Die letzte Entschei- dung, so wurde betont, liege jedoch bei Woh- leb selbst. Wohleb wird in den nächsten Ta- gen in Freiburg erwartet. Nach Kußerunger gut informierter 8 Kreise in Frei! k Ube ärt habe S011 sick Eine! Wohleb g Kandidatur 1 F zurücktret Amtvorstand auf seiner Vorschläge zur Landeslis Württembergs. Die Spit Bundeskanzler Dr. Adenauer Wirtschaftsminister Professor Dr der Landes fanden einmüti! mung. Die Kandidaten der ee bs Wer- den am kommenden Sonntag auf einer Aus- schußsitzung der e CDU in Baden-Baden endgültig nominiert. 4 ben VON und des- Erhard auf Zustim- Beisitzer des Landeswahlausschusses Die Landeslisten der Parteien müssen bis zum 20. August eingereicht werden Stuttgart Gsw). Der Landeswahlleiter für Baden- Württemberg, Ministerialrat Lo- tar Rossmann, hat die Beisitzer des Landes- Wahlausschusses für die kommende Bundes- tagswahl berufen. Es wurden bestellt: Dr. Albert Höhnle, Stuttgart, Stellvertreter Karl Grandel, Stuttgart(CDU); Willi Sauter, Stutt- gart, Stellvertreterin Frau Alma Bauer, Stutt- gart(SPD); Karl H. Hummel, Stuttgart, Stell- Vertreter Dr. Hermann Vietzen FDP); Rudolf Moyses, Rechtsanwältin wird der gesetz der äußerste Termin für die leiter. eingereicht werden. Endersbachi(Kreis Waiblin- gen), Stellvertreter Dr. Adam Krämer, Stutt- gart(BHE); Hans Schneider, Stuttgart, Stell- vertreter Hermann Werner, Stuttgart(KPD); Annmarie Wald, Stuttgart Stellvertreter Dr. Paul Gerhard, Stuttgart parteilos). Der Landeswahlausschuß hat unter anderem die Aufgabe, über die Zulassung der Landeslisten zu entscheiden und das Wahl- ergebnis im Lande festzustellen. Den Vorsitz führt der Landeswahlleiter. Die Parteien sollen bis zum 20. August, 18 Uhr, beim Landeswahlleiter in Stuttgart ihre Landeslisten für die Bundestagswahl am 6. September einreichen. Diese Aufforderung des Landeswahlleiters für Baden- Württemberg Wird in der nächsten Ausgabe des Staats- anzeigers“ veröffentlicht. Landeslisten, die nach diesem Zeitpunkt vorgelegt werden, Landeswahlleiter zurückwe 20. August ist nach dem Bundestag ter und der Wahlvorschläge beim Kreis Landeslisten können nur von 1 54. Deutscher Wandertag eröffnet Sieben Forderungen der Wander vereine Protest gegen Abschuß von 70 Reihern Neustadt/ Weinstraße(sw). Der 34. Wan- dertag des„Verbandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine“ ist in Neustadt an der Weinstraße mit einer Vorstandssitzung eröff- net worden. Der erste Vorsitzende des Ver- bandes, Direktor Fahrbach(Stuttgart), gab Vor der Presse sieben Forderungen der deut- schen Wanderer bekannt. Die Wandervereine Torderten einen monatlichen Schulwandertag, ein neues bundeseinheitliches Naturschutz- gesetz, die Schaffung von„Oasen der Ruhe“, die für jeden Kraftverkehr gesperrt sind, die Lärmbekämpfung, das Verbot der Abhaltung von Geschicklichkeitsfahrten und Rennen auf Waldwegen, die Anlage von Fußgängerwegen entlang der für Autos zugelassenen Straßen sowie eine Aufnahmesperre für motorisierte Jugendliche in den deutschen Jugendherber- gen. Es sei Aufgabe der deutschen Mittelge- birgs- und Wandervereine, das Wandern in jeder Form zu pflegen, in Vorträgen und Lehrgängen den Natur- und Landschafts- schutz zu fördern sowie Volks- und Wander- lied, Laienspiel und Volkstanz zu pflegen. Ohne Natur- und Heimatliebe, betonte Fahr- bach, gebe es keine deutsche Kunst und keine deutsche Kultur. Die deutschen Wan- dervereine wollten auch für die Erhalkung seltener Pflanzen und Tiere sorgen, den Bau von Häusern in freier Landschaft fördern so- Wie häßliche und übertriebene Außenreklame verhindern, Die Vereine erblickten in der Schädlingsbekämpfung mit chemischen Mit- teln eine Störung des organischen Natur- Haushaltes, der sich rächen müsse. Gegen den Abschuß von 70 Reihern in Hohenzollern leg- ten die Naturschützler und Vogelfreunde Pro- test bei der genehmigenden Behörde und beim Jagdschutzverband ein. Am Sonntag werden in Neustadt 15 000 Wanderer aus dem Bundesgebiet zu einer Großkundgebung erwartet. Dem Verband der Gebirgs- und Wandervereine gehören 47 Ver- eine mit 218 000 Mitgliedern an. Davon sind allein 25 Prozent Jugendliche. Fahrbach konnte eine Gruppe von fünf jungen Wanderern des Fichtelgebirgs-Vereins begrüßen, die in einem zwanzigtägigen Marsch von Bad Berneck, dem letztjährigen Tagungs- ort des Wandertages, die 400 Kilometer bis Neustadt an der Weinstraße zu Fuß zurück- gelegt hatten. Der hunderttausendste Freiwillige BOnn(E. B.) Die Meldung des einhundert- tausendsten Freiwilligen für neue deutsche Streitkräfte ist in der Dienststelle des Sicher- heitsbeauftragten der Bundesregierung, Theo- dor Blank, registriert worden. 17 000 der Be- werber kommen für den Militärdienst in Frage., Von den insgesamt 100 0000 Bewerbern waren 25 000 Offiziere und 45 000 Unteroffi- ziere und Mannschaften. 30 000 streben die Beamtenlaufbahn an. Nur 10 Prozent der Freiwilligen sind Ungediente, Vorerst hat der Sicherheitsbeauftragte seine Freiwilligen na- türlich nur auf dem Papier stehen, denn ihre Annahme kann erst dann erfolgen, wenn die EVG Tatsache geworden ist. Zwiſchenrunde um Sport und Spiel Handball. SV 07 Seckenheim— Tecs Doſſenheim 1519 (6:66. Zur Saiſon⸗Eröfſnung holten ſich die 07 er einen klaren Sieg, der allerdings erſt in der 2. Halbzeit ſichergeſtellt werden konnte. Die Gäſte aus Doſſenheim gaben zunächſt einen gleichwertigen Gegner ab, wurden aber be⸗ ſonders nach der Pauſe ſehr ruppig, und 5 ch einer Hinausſtellung ſogar gegen den Se S. richter ausfällig. Dieſe unſchöne Spielweise der Doſſenheimer trübte natürlich das ganze Spiel, von dem man ſich ſo viel verſprochen hatte. Die erſte Halbzeit war vollkommen aus⸗ geglichen. Laufend wechſelte die Führung und beim Pauſenpfiff ſtand die Partie 6:6 un⸗ entſchieden. Nach der Pauſe fielen die Gäſte ihrer unfairen Spielweiſe zum Opfer und gar bald ſtand es 14:6 für die 07er. Erſt in den letzten Minuten kamen die Gäſte wieder etwas auf und konnten das Ergebnis noch etwas erträglicher geſtalter 0 Spogg. Sandhofen S 07 Seckenheim den„A3“ ⸗-Pokal auf dem SE ⸗Pla t an der Sellweide. Heute Freitag Abend um 17.30 Uhr ſte⸗ hen ſich die beiden obigen Mannſchaften, um den Eintritt in die Vorſchlußrunde des„A3“⸗ Pokals, auf dem SG⸗Platz gegenüber. Die SpVgg. Sandhofen beſiegte in der Vorrunde Fortuna Schönau mit 13:8 Toren, während die 07er kampflos in die Zwiſchenrunde ge⸗ langten, da VfB Gartenſtadt nicht antreten durfte, da die Mannſchaft von Seiten des Verbands geſperrt wurde. Der Sieger der obigen Begegnung trifft am Samstag auf den Sieger aus dem Spiel SC Käfertal Badenia Feudenheim. Hamburg ganz im Zeichen der vier„F. Turnbruder Kolb küßt Chileninnen— Fest- zeitung druckt Ergebnisse über Nacht „Frisch-Fromm-Fröhlich-Frei“ so deuten die Turner mit ihren vier„F. ihre Bereitwil- ligkeit an, nach ihrem Modus den deutschen Menschen zu erziehen. Nur durch Leibes übungen. Und ganz Hamburg staunt über die vielen Anhänger der vier„F.. Selbst aus be- nachbarten Nationen sind die Delegationen eikrig am Werk, sich ein Bild von deutscher Turnerei und deutschem Volkstum zu schaf- ken. In Hamburg rollten aus allen deutschen Gauen die 30 000 aktiven Turner und Turne- rinnen an, zu denen sich auch noch die Vielen sonstigen Turnfestbesucher gesellten. Auch aus dem Ausland sind die gemeldeten Fest- besucher eingetroffen; so wurde in Hamburg vor allem das Turnerschiff„Cordoba“, ein 7600-BERT-Uberseedampfer aus Südamerika mit Teilnehmern aus Argentinien, Brasilien und Chile begeistert empfangen, nachdem vor- her schon Funksprüche an Bord der„Cordoba“ die herzlichsten Willkommensgrüße brachten. In bunten Gesellschaften beleben die Turn- kestbesucher die Hansastadt, die alles gefan hat, um ihren Gästen den Aufenthalt so an- genehm wie möglich zu machen. So hat die Hamburger Hochbahn eine halbe Million Ver- kehrspläne zur Verteilung bereit, um den Festbesuchern die Orientierung zu erleichtern. Nahezu hundert Schaffner wurden als Dol- metscher gewonnen, die teilweise mehrere Sprachen sprechen. „Bitte, Turnbruder Kolb, küssen Sie noch einmal!“ ertönt es im Chor der Fotomänner, und der mit fast 300 Pfund schwerste deut- sche Oberbürgermeister(aus Frankfurt) und Präsident des Deutschen Turner-Bundes, Dr. Kolb, küßte am Kai bei Ankunft der Deutsch- landfahrer aus Upersee temperamentvolle Chileninnen am laufenden Band. Diese hatten nämlich auch Gefallen daran, einmal nicht von einem zierlichen Landsmann, sondern von einem deutschen Kleiderschrank“ abgebus- Selt zu werden . 1 gen zusammengesetzte . endb! Turnfest-Abendblatt. Turnfest-Aben 5c tönt es morgens ab 5,30 Uhr A ai e Straßen Hamburgs, die bereits von zu KRampfstätten ziehenden Tur nern bevölkert sind. Was, ein Abendblatt am Morgen? Ja, das„Hamburger Abendblatt ringt frühmorgens im onderdruck ie neue- sten Nachric fest und sämtliche amtlichen S Vortages e 8 Aus. N leistung, der Aus- er Setzer und Zel. Turnerkleidunę a ie Parade immer „n etwa 20 VW- Kombi voll beladen durch t mit dem N rast gend: t der It von dem dem die große Trubel der T Zeltstadt von der nommen war, erfül von mehr deri innen und Ju- gendturnern die! lage. Die ersten Tage des Deutsche en Turnfestes gehörten der Jagend, die hier zunächst mit dem Gruppen- Wettstreit begann, dem sich dann die Einzel- kämpfe anschlossen. Zu Tausenden werden die Wimpel der Hanse⸗ stadt Hamburg abgesetzt. Mit waschecht auf- gedruckten Ansichten versehen, sind sie das Wünschen Jed des Turnfestbesuchers, der ein Fahrrad sein eigen nennt. Wie lustig werden die Turnfestwimpel dann in allen Gauen Deutschlands von den Lenkstangen der Räder flattern.„Wir waren dabei!“ werden die Wim: pel verkünden. Und das ist ja schon der Wunsch des Erweckers der Olympischen Spiele gewesen, des Barons Coubertin, der(wie es in Hamburg tatsächlich ist) das Dabeisein über das Siegen- Wollen stellte! * Bantz gewann Olympischen Zwölfkampf Theo und Erich Wied folgen— Dielchut Sieger im Deutschen Zwölfkkampf men Turnfest in Hamburg wurde Bere Konkurrenz der aus sieben und fünf leichtathletischen Ubun- Deutsche Zwölfkampf entschieden. Mit dem Sieg von Adalbert Dickhut (Kölner Turnerschaft) mit 118,95 Punkten vor Horst Gaumann(TV Niederschelden) mit 116,90 und Norbert Kiefer(ASV Landau) gab es das erwartete Ergebnis, doch waren die Leistungs- unterschiede überraschend knapp. ö Den gleichen Wettbewerb für wann Jackfried Kiefer(ASV Landau) mit nur einem Fünfhundertstel Punkt Vorsprung vor EKlaus Saffran(TC Hannover). Der im Mittelpunkt der Mehrkämpfe stehende Olympische Zwölfkampf wurde von Helmuth Bantz(TV Langerfeld) mit 116,55 P. gewonnen. Bantz vermochte diesen Turnfestsieg jedoch erst nach allerhärtestem Kampf mit Theo Wied(TSV er), 116,45 P., für sich zu entscheiden. Auf dritten Platz Kam Erich Wied mit 114,80 P., damit den Schweizer Spitzenturner Jack (Luze aul den vierten Platz ver- ner ische 1 Junjoren ge- 0 2e.— Es folgten: 5. Joachim Blume 0 Hans Sauter(Vorarlberg), 7. Frie- de jen(Essen), 8. Heinz Schnepf(MIV 8 nach), 9. Jakob Kiefer(VfL Bad. Kreuznach), 10. Walter Rodel(Luzern). a Hauptkonkurrenz der Turnerinnen— der- Deutsche Neunkampf— sah mhausen) mit 85 Doris Bethe „40 Punkten knapp vor der Vorjahrssi in Regina Lorberg(Turnklub Han- nover) mit 4,30 Punkten siegreich. Der Deutsche Vierkampf der Turnerinnen, der Aus leichtathletischen 1 zusammengesetzt ASt, wurde von der Favoritin Lena Stumpf TV Leer- Ostfriesland) überlegen mit 413,5 P. vor der jungen Angela Wild(TSV Straubing) mit 378 und Helga Pörschmann CFichte-Hagen) mit 361 Punkten gewonnen. Weitere Ergebnisse: Leichtathletischer kampf(100 m, Weitsprung, Kugelstoßen): Koppenhöfer(TG Heilbronn) 18 5 285 P., Blümmel(TG Offenbach) 284 P (Tus Drei 1. Otto 2. Karl Ten e siegte in Amerike 2 sche und Europameister at, Hein ten Hoff, gewann sei- nen dritten Kampf in den Vereinigten Staaten in New Lork gegen Bill Wilson durch techni- schen K.o. in der ersten Runde. Wilson war dreimal am Boden. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhen ad Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Haärdles Oruck 1 Verlag: Buchdruckerei Gg. immermann(nhabeg -Seckenheim. Ternsnrechar H Geflügelzüchter- Verein/ Seckenheim Suche Wohnung, 2 Oder 3 Zimmer u. Küche mit Zur Verlosung Es ladet freundlichst ein So 9. 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Landser sehen sollte. Beiderseits d. Rollbahn Er behandelt den gemein- samen Feind aller Menschen, den KRIEG. Freitag und Samstag 22 Unr, Spätvorstellunę Ein Abenteuerflim aus der Fremdenlegion. Unter zwei Flaggen Schnee Frauen, berwegene Männer, rauhe Sitten. Dienstag und Mittwoch Jahrelang verboten— jetet freigegeben. WILIV BIR GEIL in . reitet für Deutschland Ein Denkmal deutschen fleitertums 2 fädrig. Handwagen zu verkaufen. Zu erfr. in d. Geschäftsst. d. Bl. cHIO ROD Wie gewohnt oder jefet auch 2 dümmsstemne! liefert Neckarbote Druckerei. — Praxisverlegung Dr. Volker Bartn— Rechtsanwalt Mannheim, F 1, 8 Fernruf 52613 Wohnung: Ilvesheim, Weinheimerstrage 70 ab sofort die blaue Packung mit 3 Monnen schützt Sie vor Nachshmungen! 8 Klolterfrau Meliſengeiſt ,, ,. Herzklopfen ist oſt ein Warnsignal Nervöse Herzbe⸗ schwerden sind ein häufiges Ulbel in unserer unruhigen Zeit. Tun Sie etwas dagegen, ehe es zu spät ist! 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