dieser tsetzte. gungs- gung in der tdkm) hatte, chafts. Runde Seinen durch- onkur- Sieger e sich m Ve. ten 2 Run- 1 terien Eröff. ehmer Wurde. 2 sich gefah- e, um seinen chener Schaft n gab erfolg berg. eister- über h der orsche Vor- durchs aähßige durch- Liter- ö orsche 106,5 ingler Klei- erfolg Obels ichard unden orsche orsche orsche 1. Ar- 14:03, enberg Fitch drichs Hans Stun-“ hum) frich rthur l. seppe en mien) (Eng- netto iel de Moss vaters Y) auf Titas, und ilung nende ngen. be⸗ 1 * 2 97 * 5 unehele Nr. 124 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. August 1953 Bonn bietet Pankow Lebensmittelkäufe an Usa wollen Sperrkonten aufheben— Neue Hilfsaktion in Vorbereitung BOnn(E. B.) Die Bundesregierung und die amerikanische Regierung haben den Behörden der Sowaetzone weitgehende Angebote zum Einkauf von Lebensmitteln für die hungernde deutsche Bevölkerung in Ostdeutschland und Ostberlin gemacht. Darüberhinaus hat die Bundesregierung eine zweite Hilfsaktion an- gekündigt. Die jetzige Paketaktion soll am 15. August beendet werden. Die Bundesregierung hat beschlossen, wie der Bundesbeauftragte in Berlin, Vockel, und Staatssekretär Thedieck in Bonn mitteilten, der Pankower Regierung über die Interzonen- handelsstelle den Einkauf von Lebensmitteln im Werte von 25 Millionen DM West aus der Bundesrepublik anzubieten. In Bonn ist man der Auffassung, daß die Behörden der sowie- tischen Besatzungszone über die notwendigen DM- Beträge verfügen. Die Lebensmittel sol- len außerhalb des Interzonenhandels gelie- tert werden. Im Interzonenhandel sind nach dem Bericht Vockels allein in der Zeit von Mal bis Mitte August für 30 Millionen DM Lebensmittel in die Ostzone geliefert worden, Vor allem Fische, Ole und Fette, Kartoffeln und Gemüse. Das Kaufangebot ist nach Mit- teilung Vockels den Sowietzonenbehörden schon wiederholt mündlich gemacht worden. Am gleichen Tage hat der amerikanische Hochkommissar Conant dem sowjetischen Hochkommissar Semjonow in einem Schrei- pen die Freigabe der beschlagnahmten Dol- larkonten der Ostzonen-Regierung bei ame- rikanischen Banken zum Einkauf von Lebens- mitteln für die hungernde Bevölkerung Mit- teldeutschlands angeboten. Conant ersuchte Semjonow in seinem Schreiben, ihm Vor- schläge für die Verwendung der gesperrten Guthaben zu diesem Zweck zu unterbreften. Dabei sei es Voraussetzung, daß die Dollar- beträge tatsächlich zur Einfuhr von Nahrungs- mitteln für die Bevölkerung verwendet wer- den.„Meine Regierung ist stark bemüht um das Wohlergehen der Menschen in Ostdeutsch- land“, betonte Conant,„und sie ist bereit, alles nur mögliche zu unternehmen, um die Not in diesem Gebiet zu beseitigen“. Conant bezog sich mit diesem Angebot Auf eine Frage des Sowjetzonen-Ministerpräsi- denten Grotewohl vor der Volkskammer am 29. Juli, ob die amerikanische Regierung be- reit sei, sofort für die Aufhebung der Be- schlagnahme unserer Dollarkonten bei den amerikanischen Banken zu sorgen“. Mit die- ser Frage hatte Grotewohl gegen die Eisen- hower-Spende polemisiert, mit der die USA der hungernden Bevölkerung Mitteldeutsch- lands zu helfen versuchen. Die blockierten Dollarguthaben, die auf den Konten der Deutschen Notenbank der Sowiet- zone bei der Central Banking Ageney in den US stehen, belaufen sich nach aumtlichen amerikanischen Angaben auf rund 1,4 Millio- nen Dollar, Sie sind vom amerikanischen Schatzamt unter Anwendung einer Bestim- mung, die den Gebrauch von Dollars zur Finlanzierung von Handelsgeschäften mit Rot- china und Nordkorea verbietet, blockiert wor- den. Von offizieller amerikanischer Seite wWẽird besonders darauf hingewiesen, daß die So- Wjetzone in den USA neben den blockierten Guthaben noch weitere nicht gesperrte Dol- larkonten in unbestimmter Höhe besitzt. Vockel und Thedieck berichteten weiter, daß sofort nach Ende der gegenwärtigen Paket aktion am 15. August für die Ostdeutschen und Ostberliner in Westberlin eine neue Hilfs- aktion durchgeführt werden soll. Eine kurze Pause zwischen den Aktionen sei aus techni- schen Gründen notwendig. Bisher seien in Westberlin rund 1,3 Millionen Pakete mit Le- bensmitteln ausgegeben worden, davon rund 900 000 an Bewohner aus der sowietischen Besatzungszone und der Rest an Ostberliner. Es werde damit gerechnet, dag die von der Pankower Regierung verhängte Sperre für Fahrten nach Berlin nicht mehr lange aiif rechterhalten werde. Man erwarte, daß bis zum 15. August noch eine Million Pakete aus- gegeben werden. Alle sollen besser leben Eine Zwischenbilanz der Rationalisierung Wer befürchtet hatte, daß die große Düssel- dorfer Rationalisierungs-Ausstellung unter dem obigen Motto nicht genügend publikumswirksam sein werde, ist bereits jetzt eines besseren be- lehrt worden. Sie hat bis zur Halbzeit ihrer vier wöchentlichen Dauer schon einen Besuch von mehreren hunderttausend Interessenten aufzu- weisen gehabt und wird daher ohne Zweifel zu den meist besuchten Ausstellungen ieses Jahres gehören. Eine solche Zwischenbilanz zeigt zumindest, daß das Motto„Alle sollen besser leben“ beim breiten Publikum„angekommen“ ist und daß man sich im allgemeinen unter dem Begriff der Rationalisierung etwas vorzustellen vermag, das alle angeht. Rationalisierung beschränkt sich ja in der Tat nicht etwa auf eine vernünftigere, schnellere und sicherere technische Gestaltung der industriellen und handwerklichen Produktion und des Materialflusses durch den Betrieb mit dem Ergebnis, daß das erzeugte Gut kostenspa- rend und daher besser und billiger gefertigt Wird. Typisjerung und Normung der Erzeugung, Arbeitsvèereinfachung und rascher Materialfluß mittels innerbetrieblicher Transportrationalisie- rung stellen vielmehr nur einen bedeutenden Ausschnitt der Gesamtrationalisierung unserer Volkswir Jaft dar. Gewiß ist es bed utsam, in den auf der Aus- stellung in vollem praktischen Betrieb vorge- führten Musterfirmen mit eigenen Augen zu sehen, wie beispielsweise eine kleine Pfälzer Schuhfabrik mit ihren hundert Köpfen Beleg- schaft es heute fertig bringt, Tag um Tag 750 Paar Damenschuhe herzustellen, nachdem sie vorher die Zahl ihrer Grundmodelle entschlos- sen von fünfzig auf fünf verringert hatte. Eben- so zwingend ist das ebenfalls prak h Vorge- führte Beispiel eines Hauses für Kinderkleidung, welches nach Einführung einer neuartigen Fließ- bandfertigung seine Preise um 40 Prozent sen- ken konnte. Erst dieser Tage ging übrigens die Nachricht von einer bekannten Wipperfürther Kleiderfabrik durch die Presse, welche ebenfalls durch Fliegbandproduktion ihre Kleiderpreise um 30 Prozent senken konnte. Die Rationalisierung der Erzeugung gentigt usschuß Nationali- aber Transportration sierungskuratorium Frankfurt feststellt, ver- schlingen inner- und außerbetriebliche Trans- porte in allen Fertigungs- und Verteilu stufen bis hin zum Verbraucher bis zu 70 Prozent und mehr des Endpreises vieler Waren. Man ersieht daraus, welche entscheidende volkswirtschaft- liche Bedeutung gerade der Transportrationali- sierung zukommt. Aber auch die ges te Ver- teilung der Waren durch den Gr nd Klein- handel hindurch muß gleichfa! onalisiert Werden. Neuartige Wege werden sich auch bei uns in Westdeutschland nicht umgehen lassen. So ist es bezeichnend, daß sich auch bei uns der Grundsatz der Selbstbedienung im Einzelhandel immer mehr Bahn bricht, welcher in den ameri- kanischen„‚Supermarkets“ bereits über zwei Drittel aller Lebens- und Haushaltsmittelum- sätze heute bewältigt. Diese Entwicklung leitet über zur Rationali- sierung auch der Endphase jedes Warenweses: des Verbrauchs, Selbstbedienung ist natürlich nur möglich bei äußerster Beschränkung des Warensortiments auf wenige gängige, standar- disierte Artikel. Eine solche Beschränkung des Sortiments wiederum hängt ab von der Bereit, schaft jedes einzelnen Verbrauchers, vor allem aber der Hausfrau, ihre Nachfrage auf wenige Typen eines Artikels zu begrenzen. Solche Begren- zung aber ist die entscheidende Voraussetzung für das Fertigungsprogreamm der Hersteller mit dem Ziele, die qualitativ bessere Ware bei gün- stigeren festen Kostenanteilen zu billigeren Prei- sen liefern zu können. So erreicht die totale Rationalisierung unter Mitwirkung jedes einzelnen in der Tat das ihr volks wirtschaftlich gesteckte Ziel: Alle können besser leben! Dr. H. Reischle 18 Die Islandische Regierung gab die Unterzeich- nung eines auf zwei Jahre befristeten Handels- abkommens mit der Sowietunſon bekannt. Island wird Fische exportieren und Gl, Benzin, Ge- treide, Zement und Eisen- Erzeugnisse erhalten. Wirtſchaftliches Genug Zucker für die Einmachzeit Die Hausfrauen brauchten keinerlei Befürch- tungen zu haben, daß sie nicht genügend Zu ker für die Einmachzeit kaufen können, erklärte ein Sprecher der wirtschaftlichen Vereinigung Zucker in Bonn. Es herrsche keine Zuckerknapp- heit, und es sei auch keine zu erwarten. Für den Fall, daß der Zuckerverbrauch in den Monaten August und September noch höher sein sollte als ursprünglich veranschlagt, seien vorsorglich 42 000 Tonnen Weißzucker und 30 000 Kubazucker eingeführt worden, 30 000 Tonnen Zucker wür- den noch gekauft. Diese Käufe seien aber nur erfolgt, damit auch wirklich„keine Panne pas- sieren kann“. Das Bun ernährungs ministerium hatte zuvor bekanntgegeben, daß der Zuckerver- brauch im Juli eine Höhe erreichte,„die die Befürchtung auftauchen lieg, daß die im Versor- gungsplan vorgesehene Bedarfsmenge schon vor- l verbraucht wird“. Die deutsche Zucker- rübenernte dürfte nach den bisherigen Beobach- tungen und Schätzungen sehr gut werden. Keine Holzknappheit zu erwarten Der Ausschuß für Zellstoff- und Papier des Europäischen Wirtscha ates(OEEC) erklärt in einer in Bonn veröffe chten Stellungnahme, der Verbrauch an Zellstorf und Papier werde bis 1960 zwar erheblich steigen, jedoch werde eine allgemeine Holzknappheit nicht auftreten. Der Ausschuß weist damit Schätzungen der Ernäh- rungs- und Landwirtschaftsorganisation(FAO) und der Europäischen Wirtschafts kommission der UN ECE) über eine bevorstehende Holzknapp- heit für die Erzeugung von Zellstoff und Papier zurück. Die Gremien der Vereinten Nationen hatten umfangreiche Investitionen zur Erschlie- Bung bisher unzugänglicher Holzvorräte in allen Teilen der Welt empfohlen. Große Aufwendun- gen für die Erschließung und Ausbeutung der zur Zeit noch unzugänglichen forstlichen Bezirke für die Zellstoff- und Papierfabrikation sind nach Auffassung des OEEC-Ausschusses wirt- schaftlich nicht gerechtfertigt. Tatsächlich wür- den die hohen Kosten für das gewonnene Holz den mit der Erschließung verfolgten Zweck wie- der aufheben. Die kürzlichen Erfahrungen hät- ten gezeigt, daß hohe Materialkosten den Ver- brauch von Papier und Papiererzeugnissen nega- tiv beeinflussen. Lebhafte Bauspar- Tätigkeit Wie der Verband der privaten Bausparkassen mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 1953 ins- gesamt 44 532 Bausparverträge mit einer Bau- sparsumme von insgesamt 573,3 Millionen DM neu abgeschlossen. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 34 095 Verträge mit 398,1 Millionen DM. Die Neuzusagen der privaten Bausparkassen zur Finanzierung des Wobhnungsbaues beliefen sich im Berichtszeit- raum auf 223,0 Milionen gegenüber 132,7 Mil- lionen DM im ersten Halbjahr 1952. Argentinien gibt deutsche Patente zurück Argentinien wird die öffentlichte eine entsprechende der die Uberwachung der rückgegeben. Zusatzprotokoll zum GAT T-Abkommen Die Bundesrepublik und Osterreich haben am Sitz der Vereinten Nationen in New Lork das über zusätzliche Zoll- zugeständnisse im Rahmen des allgemeinen Ab- kommen über Zölle und Handel(GATT) unter- zeichnet. Die Zollkonzessionen, die im vergan- zwischen Osterreich und Deutschland in Genf ausgehan- delt worden waren, treten am 30. August dieses Jahres in Kraft. Entsprechend dem Prinzip der Meistbegünstigung gelten sie auch für die übri- gen GAT T-Mitgliedsstaaten. Bei den jetzt in die Zollbegünstigungsliste aufgenommenen Erzeug- zweite Zusatzprotokoll genen Jahre auf bilateraler Basis nissen handelt es sich u. a, um einige Textilien, Tiroler Krauthobel und Glühlampen. 2 während des letzten Krieges beschlagnahmten deutschen Patente und Warenzeichen an die deutschen Firmen zurück- geben. Das argentinische Außenministerium ver- 1 Anordnung, nachdem der Senat einen von der Regierung eingereichten Gesetzentwurf verabschiedet hatte, Kontrollen über Feindvermögen regelt. Unter dem gleichen Ge- setz werden auch die im Kriege beschlagnahm- ten japanischen Patente und Warenzeichen zu- Holländischer Protest in Bonn Angebliche Bevorzugung deutscher Schiffe Die Niederlande haben in einer Note an die Bundesregierung die bedingungslose Freigabe des innerdeutschen Binnenverkehrs für aus- ländische Schiffe verlangt und gegen die angeb- liche Bevorzugung der deutschen Schiffahrt pro- testiert. Die deutsche Regierung habe bestimmt, daß mit Wirkung vom Samstag der Zahlungs- transfer nach dem Ausland wesentlich erleich- tert, der Transfer von Zahlungen, die aus dem Binnenfrachtverkehr entstehen, jedoch ausdrück- lich ausgenommen werde. Das deutsche Ver- halten stehe, so behaupteten die Holländer, im Widerspruch zu der Akte von Mannheim vom Jahre 1868. Holland verlange die volle Liberali- sierung der Rheinschiffahrt. Die Bundesregierung wird den holländischen Protest wahrscheinlich erst endgültig beantwor- ten, wenn sich eine internationale Lösung des Problems als unmöglich erwiesen habe, verlau- tete aus unterrichteten Kreisen in Bonn. In Kreisen der deutschen Binnenschiffahrt wurde die Note mit Erstaunen aufgenommen und als unbegründet bezeichnet. Der deutsche Anteil am Rheinverkehr sei seit 1939 von 54 auf 34 Prozent gesunken. Der holländische Anteil habe sich hingegen von 32 auf 46 Prozent erhöht. Deutsche Luftfahrt nicht vor Frühjahr 1954 Bundesverkehrsminister Seebohm veröffent- lichte einen Bericht über die Verkehrspolitik der Bundesregierung in den letzten vier Jah- ren, in dem es heißt, daß mit dem Beginn eines deutschen Luftverkehrs nicht vor dem Früh- jahr 1954 zu rechnen sei. Der„zunächst ange- strebte betriebliche Endzustand“ werde Wohl erst drei Jahre nach Aufnahme des Betriebes erreicht werden können. Es sei ein 20 000 Km langes Streckennetz geplant. Weiter berichtet der Bundesverkehrsminister, daß vom 1. September 1949 bis zum 31. März 1953 mehr als 1,5 Milliar- den DM in die deutsche Handelsflotte investiert worden seien. Wenn die laufenden Programme des Bundesverkehrsministeriums verwirklicht seien, würde sich dieser Betrag auf rund 2,2 Milliarden DM erhöhen. Durch Neubauten, An- käufe im Ausland und Instandsetzungen geho- bener Wracks stieg der Bestand der Handels- flotte von 248 000 BRT am 1. September 1949 auf 1845 Schiffe mit 1,6 Millionen BRT am 31. März 1953. Abgabesätze für Geldmarktpapiere gesenkt Die Bank Deutscher Länder hat die Abgabe sätze für Geldmarktpapiere in Anpassung an die derzeitige Flüssigkeit des Geldmarktes mit Wir- kung vom 3. August 1953 erneut gesenkt. Die 21 ze für Vorratsstellenwechsel mit einer Laufzeit von 30 bis 59 Tagen sind von bisher 3 auf 2¼ Prozent und für Vorratsstellenwechsel mit einer Laufzeit von 60 bis 90 Tagen von bis- her 3½/ auf 3 Prozent gesenkt worden, Die Zins- Sätze für Schatzwechsel des Bundes und der Deutschen Bundesbahn bleiben mit 2 bzw. 28/4 Prozent unverändert. Die Zinssätze für unver- zinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost mit halbjähri- ger Laufzeit sind von 35 auf 3½ Prozent und für unverzinsliche Schatzanweisungen mit einer Laufzeit von einem Jahr von bisher 4½ auf 4 Prozent, bei einer Laufzeit von anderthalb Jah- ren von bisher 4¼ auf 4% Prozent gesenkt wor- den. Der Abgabesatz für unverzinsliche Schatz- anwelsungen mit einer Laufzeit von zwei Jah- ren bleibt mit 5 Prozent unverändert. Die Kurse für freie US-Dollar werden im Zuge der weiteren Normalisierung des zwischen- staatlichen Zahlungsverkehrs mit Wirkung vom 10. August 1953 an der Frankfurter Börse amt- lich notiert. Gleichlautende Kurse können auch an den Börsen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München notiert werden. Holland wird der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands 6000 Tonnen Heringe liefern und dafür Kali-Dünger erhalten. Die holländischen Heringslieferungen sollen einen Wert von rund drei Millionen Gulden(3,3 Millionen DM) haben. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 3. August Auftrieb: Großvieh 702, Kälber 409, Schafe 30, Schweine 1974. Preise: Ochsen A 87/100, B 6086: Bullen A 87/99, B 83-90; Kühe A 71-85, B 6572, C 5465, D 45-551 Färsen A 90104, B 63—92; Kälber A 140152, B 128-138, C 115127, D 100; Schafe 77; Schweine A 141144, E 1 142—144, B 2 142144, C 140144, D 137-143, E 134142, 8 126—132. Verlauf: Großvieh langsam, kleiner Uberstand; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel, ausverkauft. MAN VON cHARLO TTF KAUFMANN Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (31. Fortsetzung) „Versuch es doch. Du bist doch kein Kind.“ „Ich habe es schon versucht. Ich habe mich dreimal angezogen heute früh. Und immer wieder ging es nicht. Ich hatte Schüttelfrost und Schwindel, und vorher mußte ich mich erbrechen und jetzt. und jetzt i18t mir als als Es ist mir einfach alles egal, Pudlich. Alles. Euer Tag kann Millionen kosten.. ganz egal.“ „EV du hast mich nie enttäuscht bisher. Warst immer pünktlich, zuverlässig, brav und gut. Wenn du mich heute im Stich lassen willst.. das Wetter ändert Sich, Ev. Der Skilehrer Mont hier im Haus hat es gesagt, und ich glaube es ihm. Und es än- dert sich anscheinend rascher, als man gestern noch gedacht, Morgen— morgen wird es Schreien. Vielleicht acht Tage lang. Du weißt, wWas das bedeutet. Der Film ist ö schon viel zu teuer geworden. Die Fahrt nach Madagaskar. Und die Kosmos kann sich kein Fiasko leisten im Augenblick. Du Weißt, die amerikanische und französische Konkurrenz macht uns zu schaffen genus. Wir müssen verdienen, verdienen, verdienen, EvI“ 5 Die Hilpert hatte die Augen, die so un- natürlich leuchteten, geschlossen, und in die- zem Moment sah sie aus wie eine Tote. Ein- gebrochen neben der Nase wie eine Tote. Pudlich sagte sanft:„So eine Winzige Szene, Ev. Und nur drei Worte. Wenn du sie Srichst. dann streiche ich alles andere. Für die Abfahrt nehme ich irgendeine Ski- lauferin aus dem Haus. Drehe ganz Weit weg. Die Gipfelaufnahme lasse ich fort. Und dann fahren wir gleich zurück. Und ich tele- ohnedies koniere und dein Mann wird dich abholen EV Die Hilpert, mit dem Gesicht einer Toten, schüttelte den Kopf.„Ich Will ja aber du müßtest mich hinaustragen. Sieh mich doch all, ich bin ja ich sterbe ja mir ist ganz kalt. Hier, meine Hände— sie sind schon ganz tot.“ Budlich, die Stimme sanft, aber innerlich kochend vor Aerger und in einem verbohr- ten Trotz, der nicht sehen wollte, daß die Frau, die er brauchte, tatsächlich nicht aus- führen konnte, was er verlangte, fuhr sich durchs Haar.„Du schmeißt also den ganzen Kram sagte er noch einmal, und diesmal kam die Wut durch: Du schmeißt also alles hin. Das solltest du nicht tun, Ev. Du weißt, Gesellschaften vergessen derlei nicht. und du bist du bist nicht mehr jung und es gibt viele andere Die Hilpert lächelte wieder, und wiederum verzog sich nur der eine Winkel des Mundes. „Wenn man stirbt, ist einem alles gleich- gültig lieber Pudlich. Alles egal. Sämtliche Gesellschaften der Welt. Und Wr Sanzer Ehrgeiz. Und jedes Publikum, das es gibt. das anspruchsvolle und das naive. Und das eigne Alter ist einem egal das am aller- meisten ach, Pudlich. laß mich allein.“ „Himmelherrgott, du stirbst doch nicht. Du bist ja übergeschnappt!“ 5 „Wenn nicht bald ein Arzt kommt wenn nicht bald der Arzt aus Villa kommt — Doktor Kottenkamp— wenn er mich sterben läßt— es wird keine Reklame für ihn sein, nicht wahr?“ „Du bist total verrückt.“ Sie lächelte. Sie lächelte mit dem einen Mundwinkel, und das sah auf eine erschrek-⸗ gende Weise elend aus. Und irgendwie un⸗ möglich. Und ein bißchen grotesk. Alles zu- sammen Und mit einemmal Wußte Pudlich nicht, was er sagen sollte. In der Stille hörte man ein kleines Gur- geln in der Dampfheizung. Das Winzige Platschen eines Wassertropfens, der von dem schlecht zugedrehten Nickelhahn in das Waschbecken fiel. Das gleichmäßige und die auf dem ein Lachen draußen vor leichte Ticken der Nachttisch stand. dem Fenster. Ein Lachen ah, ein Lachen. Menschen, die durften heute lachen. Hatten die Erlaubnis vom Schicksal, Reiseuhr, die Hilpert starb nicht! Was für ein Wahnsinn doch nicht! Pudlich war noch nie in neben der Nase eingebrochen War, neten zu machen. Die Hilpert, ein Lachen wieder zurück. Nicht mehr jung, Wär's. Weißt du im Profil neigt und schwärmt: Herrlich hier Laß die Kamera hinter Spricht zehnjährigen. das erste 5 ES gab Die heute zu lachen., In diesem Augenblick zu lachen. In diesem Augenblick, da sich Fudlich aus- rechnen konnte, was der heutige Tag kostete. Der heutige und die nächsten vierzehn Tage an denen es ganz sicher schneien würde. Und der ganze blödsinnige Film— der— wenn aber sie stirbt doch Sie stirbt 5 sondern, seinem Leben ernstlich krank gewesen, und er warf einen raschen Blick auf die Frau im Bett, die die Augen geschlosssen hatte und deren Gesicht Hm. Schlecht sah sie aus So schlecht, daß auch die Schminke kaum helfen würde, ein blü- hendes Mädchengesicht aus diesem sezeich- die ein paar Sekunden in einem Abgrund versunken War, kam durcli „Du mußt dir irgendwie zu helfen wissen“, sagte sie leise. „Einen Ausweg suchen Da ist eine Schau- spielerin im Haus Barbara Volz aus Zürich. aber schlank und Zart. Steck sie in meinen lustigen Skianzug. Und schick sie neben Hennemann den Berg hin- auf, hörst du? Und dreh die beiden von rück- Hlennemann ein bißchen wie er sich zu seiner Begleiterin ihnen nachfahren, wenn sie aufsteigen. Dann sieht man das Gesicht der Volz nicht. Sie hat dasselbe Haar wie ich— genau so gefärbt. Und wenn sie drei Worte nur— das kann sie Wohl. Und was sie denkt und kühlt— das kann man an ihren Schultern, an ihrer Hal- tung sehen Ihr Lachen und ihr Jungsein und ihre erste Liebe. Die erste Liebe der Sieb- Glück— hörst du? * Gleich nebenan— Zimmer Nr. 16 glau- — versuch es doch, Du du bist ja großer Regisseur unter deinen Hände. Wird jede zur Hilpert. von der du es willst.“ Pudlich lachte„Großartige Idee sagte höhnisch. Barbara Volz aus Zürich Herrlich. An ihrer Haltung kann man alles erkennen, Die Liebe und die siebzehn Jahre — und alles was sie denkt. An ihren Schul- tern und an ihrem Hinterkopf. Wenn sie das könnte, meine Liebe Haha danp hieße sie nicht Barbara Volz, meine Gute. sondern dann hätte sie einen Namen, den die Plakate aller Welt über das Publikum hinschrien.“ „Nun“, sagte die Hilpert, und sie war jetzt ganz leise geworden,„vielleicht bekommt sie diesen Namen durch dich. Manche kommen spät zum Zug. Aber wie dem es ist deine einzige Chance drauf. Für mich ist das eine wie das andere auch sei, oder du zahlst dasselbe. Geh jetzt und ruf Dr. Kotten- kamp noch einmal an, Ville Dr. Kotten: k amp Wenn er nicht bald kommt dann ist es zu spät Das Büro scheint es vergessen zu haben.“ „Ach Was“, sagte Pudlich,„das Büro in diesem Haus vergißt nichts. Aber Herr Dok- tor Kottenkamp wird wichtigere Dinge und Kranke haben, deren Behandlung eiliger ist, als die einer launischen Diva.“ Er ging Hin- aus. Als Nachmittag würde er abfahren. Wenn Geor- gis erst einmal sah, dieser Abreise. dann sperrte sie sich Woh nicht mehr. Indes beim Mi * fremdennepp durch aztekisches Nauschgifi Trank der Erinnerung aus der Kürbisschale Mexlko- City. „Senor., flüstert der Indio dem Gringo aus Boston in einer Seitenstraße Mexiko-Citys Zu.„Senor! Mädchen mit Paychoyotl! Erzählt Alles wWwas war—— Du mir geben hundert Pe- sos—— ich Dir zeigen Mädchen mit Paycho- votl!“ Damit beginnt meistens der Kundenfang für jene Schaustellungen, die unter dem Stich- Wort Paychoyotl im Nachtleben Mexikos bei den ausländischen Besuchern in Mode gekom- men sind. Den Fremden erwartet ein düsteres. kaum erhelltes Gemach in einem schmutzigen Hinterhaus, in dem er warten muß, bis noch einige zahlungskräftige Gäste eingetroffen Sind. Hat sich alles versammelt, führt man ein junges Mädchen herein— eine zahnlose Alte Die verschwundene Katze der Familie Glover aus Irchester(England) wurde in der Wohnung des 10 Meilen entfern- ten Weldon entdecht, welche vor vier Monaten von den Glovers be Amt worden war. Die Katze hattée die Strechce in 24 Stunden zurückgelegt. würde weniger wirken— und die Vorstellung beginnt. Mit geheimnisvollem Murmeln wird eine ge- füllte Kürbisschale auf den Tisch gestellt. deren Inhalt die„moza“ unter allen Anzeichen des Abscheues zu sich nimmt. Es dauert einige Minuten und sie versinkt in Schlaf. Wieder nach einigen Minuten beginnt sie zu reden. Lallend und unverständlich zuerst, dann wer- den Worte daraus in gebrochener englischer Sprache. Der Veranstalter der Paychoyotl- Séeance gibt den Kommentar und verdeut- licht, was das Mädchen im Giftrausch erlebt: Ereignisse aus vergangenen Jahrhunderten, aus der Zeit der Azteken und ihrer blutigen Götter. Den Gringo erschauert es ob der Macht des rätselhaften Giftes, das dem Menschen er- laubt, in die Vergangenheit zu dringen und hre Ereignisse in der Halluzination nachzu- erleben. a Würde er das Paychoyotl-Girl am Tage tref- ken und es zu einem drink einladen, müßte er feststellen, daß es außer den paar einstudier- ten Worten keine Silbe Englisch spricht. Der Trank in der Schale war eine harmlose Flüs- sigkeit und die ganze Seance nur gespielt, um die Fremden zu prellen. Echtes Paychoyotlgift ist zu teuer und zu selten, um an private Hin- terhäuser verkauft zu werden. Auch kann der, welcher sich mit ihm einen Rausch appliziert. in diesem Zustand nicht reden. Paychoyotl, von den Mexikanern umschrie- ben„Ich-trinke-Dich-und-weiß-was-war“ ge- nannt, wird aus den Säften einiger Kakteen- arten bereitet und gegoren. Das Rezept ist Wenigen Leuten bekannt und wird wahr- scheinlich nur noch von denen beherrscht, die von aztekischen Priestern abstammen und es durch mündliche Ueberlièferung erhalten haben. Das toxikologische Institut der Uni- versität machte mit Paychoyotlproben, die es unter schwierigen Umständen bezogen hatte, Experimente. Der Gifttrank löste überaus klare Erinnerungsträume aus, die sich jedoch bis auf zwei Fälle auf die persönliche Vergangenheit der Versuchspersonen bezog. In einem der bei- den Fälle erlebte der Berauschte eine Schlacht. die seinen Schilderungen und der Beschreibung der Soldatenuniformen nach in die Zeit des amerikanischen Sezessionskrieges fiel. Das ist bisher das einzige verbürgte Experi- ment über die Vergangenheitswirkung des Paychoyotl. Alles, was sonst erzählt und ge- zeigt wird, beruht auf Uebertreibung oder auf Tricks. Paris An der Ouche in Dijon, am Rande der Cöte d'Or machte die 21 jährige Straßburger Me- dizinstudentin Karin Boldt mit ihrer Freundin Elise Vernot, die sie während der Semester- ferien besucht hatte, einen Spaziergang. Sie plauderten wie zwei unbeschwerte Backfische und ergötzten sich an den bewundernden Blicken der Herren, die den feschen Mädchen nachsahen. Da fiel Karins Blick auf einen Mann, der nahe einer Verkehrsampel mit Versicherungsdefektive auf Brillantenjagd Unsichtbare Spürhunde hinter Schmuckspezialisten New Lor k. Noch vor drei Jahren wurden aus Miami Beach, dem Seebad der Millionäre, jährlich Ju- Welendiebstähle in Höhe von fast einer Mil- lion Dollar gemeldet. Spezialisierte Banden holten sich die besten Stücke aus der Anhäu- kung von Schmuckstücken, die gort zur Schau getragen wurden. Selbst Ein. uänger konn- ten für drei- bis viertausend Dollar Beute machen. Wenn die Verluste heute auf 265 000 Dollar zurückgegangen sind und weiter sin- ken, so ist dies das Werk der Juwelendetek- tive von Manhattan. Diese Gruppe privater Spürhunde steht un- ter Leitung von Bruce Bielasky, im Ersten Weltkrieg Chef des FBI. Sie setzt sich aus ehemaligen Kriminalkommissaren, Staatspoli- zisten und FBI.-Leuten zusammen und ver- kolgt nur jene Einbrecher, die ihre Finger nach Diamanten, Gold- und Silberschmuck aus- strecken. Ihr Auftraggeber ist der Verband von zweihundert Versicherungsgesellschaften, welche die großen Verluste beim Auszahlen der hohen Schadenersatzsummen vermindern wollten. Die Agenten arbeiten so geschickt, dag nur die gewiegtesten Einbrecher etwas von ihrer unsichtbaren und darum unheimlichen Tätig- keit ahnen. Das Ausfegen von Miami Beach war einer ihrer größten Erfolge. Der Ort wurde für alle„Fachleute“ so unwirtlich, daß sie ihn jetzt wie die Pest meiden. Ihr Weg wird je- doch genau verfolgt, um eine ähnliche Kon- zentration von Gaunern auf einen neuen Be- Zirk von vornberein unmöglich zu machen. Vom Zentralbüro in einem Wolkenkratzer Manhattans spannt sich ein dichtes Netz über die Bundesstaaten. Ueberall sitzen die Juwe- lendetektive, ein genau funktionierendes Nach- richtensystem, ein Archiv und eine Kartei, wie sie bei keiner Polizeibehörde existieren, er- leichtern ihre Tätigkeit. Sie arbeiten mit dem Zoll, den Verkehrs- und Fluggesellschaften und der staatlichen Polizei eng zusammen. Ergreifung des Diebes, möglichst bei fri- scher Tat, so daß ihm einige Jahre Zuchthaus sicher sind, ist oberster Grundsatz. Das er- klärt auch, warum die Manhattan-Detektive nur 2 Prozent der gestohlenen Juwelen wieder herbeischaffen. Aber das totale Ausschalten des Verbrechens macht sich vom Standpunkt der Versicherungen aus besser bezahlt als das Sicherstellen der Beute, von der sich der Dieb meist sofort trennt. Durch einen einzigen gu- ten Fang wurden schon Dutzende jahrelang zurlickliegender Fälle aufgeklärt. Einen der zehn erfolgreichsten Juwelendiebe der USA, Paul Pancko, verfügte über so gute Beziehungen, daß er immer straffrei ausging. obwohl man ihn 48mal verhaftete. Nach einem Schmuckraub im Werte von 100 000 Dollar ge- riet er an den Staatsanwalt von Nashville in Tennessee. Dieser ließ aus Manhattan einen juristisch geschulten Detektiv der Versiche- rungsgesellschaften kommen, welcher den Fall 80 binstellte, dag Panckòo endlich für 15 Jahre hinter Gitter kam. Die Bundespolizei erkennt die Arbeit der Juwelendetektive voll an und hat sie mit weitgehenden Sondervollmachten ausgestattet. Ueber die Arbeitsmethoden schweigt sich Bruce Bielasky mit Rücksicht auf seine„Kunden“ aus. Einigen hat er schon s das Handwerk verekelt, daß sie ihren Beruf wechselten. 8. ZU VIERFUNFTEL MIT EIS BED¾bECRT ist jene Inselgruppe im hohen Norden, die unter dem Namen Spitzbergen in den Atlanten verzeichnet ist. Zusammen mit der Bäreninsel und Jan Mayen bildet sie das norwegische Nebenland Svalbard. Die Hauptinseln sind Nordostland, West- Spitzbergen, die Edgeinsel und die Barentsinsel. Die höchste Erhebung des durch tiefeingreifende Fjorde stark gegliederten Gebirgslandes ist die 1730 Meter hohe Newtonspitze. Spitzbergen wurde im Jahre 1596 von dem Holländer Barents entdeckt. 1920 wurde die Inselgruppe den Norwegern zugesprochen. 8 e a an ge. N Plötzlich streckte sich eine Hand nach ihm aus seinem Blindenhund darauf wartete, die Straße passieren zu können. Der Studentin schoß das Blut zum Herzen. Sie faßte die Hand der erschrockenen Elise, riß sie mit sich fort, hin zu dem Blinden und starrte ihm ganz nahe in sein unbewegliches Ge- sicht und in seine toten Augen. Julius Boldt spürte, wie der Hund unruhig wurde, etwas Drohendes, gegen seinen Herrn gerichtetes abwehren wollte. Dann aber streckte sich plötzlich eine unbekannte, zarte Hand nach ihm aus und umspannte seine Schulter. Aus dem Dunkel drang eine zit- ternde Mädchenstimme zu ihm:„Blinder, bist du mein Vater!? Bist du Julius Boldt aus Straßburg, der seit 1944 vermißte deutsche Soldat!?“ Das Gesicht des blinden Kriegers wurde noch einen Schatten bleicher. Seine Lippen bebten, während sein Hund mißtrauisch den Vorgang verfolgte und ruckend seinen Herrn in die inzwischen weiterflutenden Fuß- gänger ziehen wollte. Aber der Blinde stand fest. Heiser stieß er dann die schicksalhaften Worte„Karin, meine Tochter!“ hervor, wäh- rend Tränen aus seinen toten Augen rannen. Das ist das erschütternde Erlebnis der net- ten, blonden Karin Boldt, das sich in den Junitagen 1953 zutrug. Die Leute blieben ste- hen, als das adrette Mädel plötzlich an die Brust des Blinden sank, und er ihr mit sei- ner klobigen Hand immer wieder über den Kopf strich. Auf diese Weise fand Karin Boldt ihren Vater wieder, den sie als 12 jähriges Mädchen „Ind das Geſd?“ fragte der Gendarm Ein Fuhrmann, ein Wald und eine„greisliche Alte“ — Wiener-Neustadt Gustav stotterte noch erheblich und die lange Fuhrmannspeitsche zitterte in seinen Händen, als er dem Gendarmerieposten Pie- sting den Uberfall meldete.„Grad drei sans gewesen, greisliche Raubersbuam! Und Ma- schinenpistolln hams gehabt, so lang wie a Besen. Und a Maschkera, an schwarze, daß 1 hab mi fiachtn missen!“ Der Gendarm wit- terte Morgenluft für seine Karriere und be- gann auszufragen. Gustav hatte eine Fuhre Mehl mit dem Gespann seines Brotherren nach Piesting gebracht und dort verkauft. Auf der Rückfahrt durch den Wald waren drei Maskierte aufgetaucht und hatten ihn angehalten.„Ganz wüst hams tan, ganz wüst!“ beteuerte er, und seine Bartenden sträubten sich bei der Erinnerung. „Und das Geld?“, fragte der Gendarm. „Das Geld für das Mehl?“ Gustav klopfte auf seine Brusttasche:„Ist noch dal Akkurat 1525 Schilling!“ Er lehnte die Peitsche in die Ecke und begann aufzuzählen. Der Gendarm schüttelte den Kopf. Merkwürdige Räuber, drei Maschinenpistolen und 1525 Schilling bleiben stecken?! Er schaute Gustav an:„Da stimmt doch wos nicht! Gell, die Raubers- buam hom gor keine Maschinenpistolln ge- habt?“—„Es kunnten aa Prügel gewesen sein“, gab der Kutscher zu. Der Gendarm ging mit Gustav zum Ober- wachtmeister. Dieser schüttelte ebenfalls den Kopf:„Gustav, vülleicht hams aa keine Mas- ken net ghabt und vülleicht sans gar keine Raubersbuam gwesen?“ Gustav kaute am Bart:„Dös kunnt schon sein aa!“ Und schließ- lich bekannte er, daß alles frei erfunden war, die Räuber, die Masken, der Ueberfall.„Aber warum, Gustav, das Geld ist doch noch da?“ Und da erzählte er eine lange Geschichte, daß er sich stets fürchte, wenn er mit dem Mehlgeld durch den Wald fahre und daß es ihm am liebsten wäre, wenn der Müller künftig selber kassieren würde. Die Gendarmen sahen Gustav an und sie sahen die Mordspeitsche an, mit der er eine halbe Kompagnie Rinaldos in die Flucht schlagen konnte:„Angst? So ein Lackerl, so ein langer wie Du?!“ Wieder kaute Gustav wehmütig am Barte und bekannte:„Ja, Angst schon, aber net vor den Raubersbuam, son- dern vor meiner Alten, meiner greislichen!“ Nur ihretwegen habe er den Uberfall erfun- den, weil er sich in den Wirtschaften ver- spätet und sich nicht heimgetraut habe. zum letzten Male gesehen hatte. 1944, kurz nach seinem letzten Besuch bei seiner Fa- milie in Straßburg, erhielt Frau Lisa Boldt die Vermißtenmeldung ihres Mannes, der bei den Abwehrkämpfen der alliierten Inva- sion von einem Einsatz nicht mehr zurück- gekehrt war.„Mit seinem Heldentod ist zu rechnen“, schrieb der Kompaniechef des Feldwebels Boldt. Der lag jedoch in einem Alliierten Gefangenen-Feldlazarett, blind und schwer verletzt. Eine dicht neben ihm ein- schlagende Granate hatte ihm das Licht bei- der Augen genommen. Boldt, dessen Groß- vater Franzose war und dessen Mutter eben- falls die französische Staatsangehörigkeit hatte, blieb wegen seiner Blindheit von ei- nem längeren Gefangenendasein verschont. Er wurde in das französische Blindenheim Dijon entlassen. Sicher wäre Julius Boldt schon kurz nach Kriegsende nach Straßburg zu seiner Fa- milje zurückgekehrt. Aber er litt unter schrecklichen Depressionen bei dem Gedan- ken, daß er Frau und Tochter blind gegen- über treten sollte, um zu gestehen, er könne sein Handwerk als Kraftfahrzeugschlosser- Meister nie mehr ausüben. Ich wäre eine un- sägliche Last für Lisa und Karin, hämmerte er sich ein. Dem Leiter des Blindenheims er- klärte er, seine Familie habe zuletzt in Mühlhausen gewohnt und sei bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen. Er bat, im Heim bleiben zu dürfen. Nachfor- schungen nach Frau und Tochter unterblie- ben wegen der präzisen und bestimmten Be- hauptungen Boldts. Kurz nach dem tragischen Wiedersehen in den Straßen Dijons saßen sich Karin und Julius im Heim gegenüber.„Ihr müßt mich verstehen“, beschwor der leidgeprüfte Mann sein Kind.„Ich wollte Mutter meine Last ersparen. Sie ist jünger als ich. Was soll sie mit einem alten, blinden Mann?!“ Nun fand der Erblindete aber doch endlich zu seiner Frau nach Straßbupg zurück. Karin und ihre Freundin Elise hatten sie vorbereitet. Und als er dann über die häusliche Schwelle trat, umarmte ihn seine Frau so glücklich und zu- frieden, wie és nur jemand zu tun vermag, dessen Herz auf immer und ewig mit dem anderen verbunden ist. 8 Höhenflug Als der vierjährige Alessio Vinetti aus Udine(Italien) nach Passieren eines Zuges durch die nock geschlossene Schruanhe schlüpfte, blieb er an einem Draht kängen. Vor den Augen seiner Schwester wurde er mit der Barriere in die Höhe gekurbelt und ſẽconnte erst nach einigen Bemuhungen befreit wer- den. Wohnungen in jeder Größe in Form ein. mod. Fertighauses a. Teilzhilg. a. m. Staatsprämie kurz- fr. UNION-Bau Paderborn U 052. Brückenbau aus Zündhölzern Wenn bei der Unterhaltung einer Gesell- schaft ein toter Punkt eintritt, geschieht es wohl. daß der Gastgeber oder auch einer der Gäste eine Zündholæschacktel hervorziekt und mit den Zundhölzæern lustige Lege- und Gesellschaftsspiele beginnt, die alle Beteilig- ten erheitern und erfreuen. Andere haben aus Zündhölzern allerlei Basteleien erstellt. Es entstanden Wagen, Autos, Häuser und ganze Dörfer; ja sogar monumentale Bauten, wie etwa der Eifelturm und das Ulmer Mün- ster, wurden aus Tausenden von Zündhöl- zern nachgebildet. Das sind nette Spielereien. Jetzt ist aber ein Werk begonnen worden, das alle diese unterhaltsamen Beschäftigungen weit in den Schatten stellt. Es soll nicht mehr und nicht beniger als eine große, solide und tragfähige rice aus Zundhölzern gebaut werden, Eine lebe, die fro springende Kinder trägt, aber auch gesunde Jugend, genesende Kranke und Zufriedene alte Menschen, eine Brüche, die den breiten Strom der Not überspannt. Diese Brücke soll aus den jetzt auch in Deutschland herausgekommenen Wohlfahrts- Hölzern erstehen Zwei Pfennig Wohlfahrts- zuschlag werden jeweils von dem Kũdufer für eine Schachtel geopfert, also nur 1/20 Pfennig mit jedem Zündkolæa Wenn wir alle eifrig Wohlfahrtshölzer verwenden, leisten wir ohne spürbare persönliche Belastung eine Hilfe, die es der Freien Wohlfahrtspflege er- möglicht, viel Not zu überbrücken. MWohlfahrtshölaer sind in allen einscklägi- gen Geschäften erhältlich; soweit dies noch nicht der Fall sein sollte, können sie von die- sen uber den Großhandel baldigst besorgt werden. Mögen daher alle in Zukunft nur noch Wokfakrtshölzer verlangen. nen Bildern, Kaum glaublich, daß es den 240 seltigen Fhotohelſer von der Welt größtem Photoheus um- sonst gibt. mit vielen schõ- wertyollen Ratschlägen und ell den guten Markenkameras, dle PHOTO-PO RSI mit/ Anzahlung. Rest in Io leich · ten Monatsraten bietet. SOlelch mal ein Postkartchen schreiben an Oberoll, vo Menschen die Freuden des Son- nenbodens genießen, findet mon NIVEA. Bald haben sie die 75 Sendet laufend Ihre Wohnungsnot beseit. a. Teilz. m. Staatsprämie d. Fa. FERTI G- HAUS-GMBH, Warburg W 250 Farbe des Sommers: NIVEA- braun, Wer longe sonnenbeden d. Lebensmittel-Pdkete in die SOWIJET ZONE Versund— Vermittlung— Beratung fordern Sie bitte kostenlos und un- verbinglich Drucksachen von uns! Pos ff. 9130- Bilker-Allee 175 Tuche n TUe nE, f. Anzüge u. Kostõme direkt on Privote, Stoße Aus wohl in Damen- TUCH VERSAND H. FiscHER schnell bräbnen will, nimmt NEA. Ultro· Ol. 85 n Lerne daheim n. 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