Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zugl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 18 pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 155 Montag, den 28. September 1953 5.53. Jahrgang Jede Stadt hat Kulturaufgaben Besinnung auf die geistigen Verpflichtungen — Abschluß des Städtetages Hamburg(UP). In Anwesenheit des Bundespräsidenten beendete der Deutsche Städtetag in Hamburg seine diesjährige zwei- tägige Hauptversammlung. Als wiedergewählter Präsident des Deut- schen Städtetages brachte der Regierende Berliner Bürgermeister Prof. Reuter in der Schlußrede die Hoffnung auf eine baldige Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit zum Ausdruck. Bei der Hauptversammlung habe der Deutsche Städtetag nicht nur wie ein üblicher Interessenverband gewisse In- teressen der Verwaltung vorbringen wollen. Den Vertretern der 372 deutschen Städte mit iner Bevölkerungszahl von über 22 Millionen habe am einer echten Zwiesprache und damit an der Zurückführung zur echten Selbst- besinnung gelegen. „Wir wollen als verantwortliche Träger der Städtischen Entwicklung uns immer der in- neren Verpflichtung gewiß sein, daß wir mit dem geistigen Leben unserer Zeit Zwie- sprache halten müssen“, sagte Reuter. Diese Zwiesprache sei das belebende Element un- serer Zeit. Die Vertreter der deutschen Städte hätten mehr zu tun, als nur finan- zielle Probleme zu wälzen und für die In- 2 * 0 1 55 feressen der Städte und ihrer Einwohner zu Fämpfen. Sie hätten dem Volk und der Na- don gegenüber die Verpflichtung, das kul- „ kurelle Erbe der Vergangenheit zu überneh- men und gleichzeitig Neues zu schaffen, zu si- chern und zu gestalten. Besondere Aufgabe der Stadtväter sei es, die neue äußere und inmere Gestaltung der Städte zu beeinflus- Sen. Bundespräsident Heuss hob die Wichtigkeit der städtischen Kurlturpflege und Kultur- Arbeit hervor. Sie sei eine Verpflichtung, bei der Erhaltung des Individiums mitzuhelfen. Es stimme nicht, dag die fortschreitende Technisierung eine geistige Vermassung her- vorrufen müsse. Allerdings könne das Ge- rede von der Vermassung den Einzelnen zum „Sklaven der Wortmagie“ machen und ihn Schließlich daran glauben lassen. 1 Der Vorsitzende des Städtetag-Kulturaus- schusses, der Münchener Bürgermeister Dr. von Miller, betonte, daß die Städte schon seit Zen frühen Zeiten der Antike natürliche Kul- turzentren seien. n der Spitze der städti- schen Kulturarbeit stehe die Kulturpflege im Sinne der Wahrung, Erhaltung und Mehrung der anvertrauten Kulturgüter. Die Achtung 8 vor der Eigengesetzlichkeit der Kultur und g Sungssystem Europas 0 dem schöpferischen Menschen verlange vor- nehmes Gewährenlassen und selbstauferlegte Aufgabenbeschränkung der Kulturverwal- tung. Der gepflegte kulturelle Besitz müsse bewußt zum lebendigen Bildungsgut erhoben und den breitesten Schichten des Volkes zu- gänglich gemacht werden. Als stellvertretender Vorsitzender des Kul- tur ausschusses sagte der Duisburger Ober- bürgermeister Seeling, die öffentliche Verwal- tung habe das Recht und die Pflicht, Mittel- stelle aller demokratischen Volksbildungs- Pflege zu sein und allen Bemühungen volks- bilqdnerischer Art eine Ordnung zu geben. Hier finde die Volksbildung die ihr gemäße Weite Objektivität und Toleranz und könne Mr reiches Programm im Dienste am Men- schen am ehesten erfüllen. Der Frankfurter Stadtrat Dr. vom Rath ap- Pellierte an die Städte, den bildenden Künst- lern wieder mehr Aufträge zu erteilen. Die Tätigkeit der bildenden Künstler sollte stär- ker von der Offentlichkeit und vor allem auch von der Jugend diskutiert werden. Die nächste Hauptversammlung des Deut- schen Städtetages ist für Anfang Juli 1954 in; Stuttgart vorgesehen Vierer-Konferenz und Sicherheitspakt Ein europäisches Befriedungsprogramm Abschluß der Straßburger Tagung Straßburg(UP). Die Beratende Ver- sammlung des Europa-Rates hat sich am Ende ihrer diesjährigen Sitzungsperiode mit über- wältigender Mehrheit für eine baldige Vier- Mächte Konferenz und den Abschluß eines Sicherheitspaktes mit der Sowjetunion ausge- sprochen. Dabei wurden die Wiedervereinigung Deutschlands und die Regelung des österrei- chischen Problems als vordringlich für die Be- kriedung der Welt bezeichnet. 5 Die Verabschiedung dieser Resolution stellt eine Art europäisches Aktionsprogramm azur Beseitigung des Kalten Krieges dar. Außer einer Vier-Mächte- Konferenz, dem Abschluß eines Sicherheitspaktes mit der Sowietunion 6928 der Wiedervereinigung 1 12 5 rte die Versammlung unverminderte An- strengungen auf dem Gebiet der Verteidigung des Westens, gleichzeitig aber auch eine welt- 1 85 Abrüstung. 1 r die Entschließ wurde Amächst ir Einzelteile pgestim nb, hre vierzehn Punete kanden bis uf zwel einstimmige Billigung. Die deutsch e gemokraten sowie- F stimmten ge- gen den Absatz, der eine militärische Einglie- derung Westdeutschlands in das Verteidi- . uro zeht. Der Einzel- 0 he Abstim- 1 668 Kriegsgefangene kehrten zurück Weitere Transporte angekündigt— Ergrei- fende Szenen im Lager Friedland Friedland(UP). Im Lager Friedland trafen am Samstag 468 und am Sonntag weitere 200 ehemalige deutsche Kriegsgefangene aus der Sowietunion ein, die wegen angeblicher Kriegsverbrechen von den Sowjets zu lang- jährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden Waren. Sie wurden zum größten Teil bereits in ihre Heimatorte entlassen. Das Lager bereitet sich schon auf die Auf- nahme weiterer 500 Heimkehrer vor. Zahl- reiche Frauen und Kinder sind im Lager Friedland erschienen, um ihre Männer und Väter in Empfang zu nehmen. Es spielten sich ergreifende Szenen ab, und manche Män- ner wurden von der Wiedersehensfreude so schr übermannt, daß sie weinend zusammen- brachen. Unter den ersten Heimkehrern befinden Sich 18 Frauen und 8 Kinder. Eimes der Kin- der wurde während der Wartezeit vor dem Abtransport nach Deutschland geboren. Die Väter der Kinder sind deutsche Soldaten. Der 62 Jahre alte Heimkehrer Holtgreve aus Peine ist während des Transportes im Ruß- Iamd vor Erregung über die Aussicht eines baldigen Wiedersehens mit seiner Familie gestorben. Die am Wochenende eingetroffenen 468 ehe- maligen Kriegsgefangenen kommen aus den Lagern Krasnopol, Marximoswka und Gun- darawska im Donezbecken. Nach ihrer Schil- derung haben sie am Aufbau der Industrien, im Kohlenveredelungswerken und am Wie- deraufbau der sowjetischen Städte gearbeitet. Die zur Entlassung kommenden Männer und Frauen wurden von einer sowjetischen Ju- ristenkommission bestimmt, die sogenannte „harmlose Fälle“ ausgewählt habe. Ein Teil von ihnen sel unter die Amnestie vom 27. März 1953 gefallen, die nach dem Tode Sta- Uns verfügt worden sei. Durch die Ereignisse Erst Suarregelung dann EVG- Vertrug Laniel wiederholt Frankreichs Bedingungen— „Zufriedenstellende“ Verhandlungen mit Eng- land Caen(UP). Ministerpräsident Laniel er- klärte in einer Rede, seine Regierung werde beim französischen Parlament auf Verabschie- dung des EVG- Vertrages drängen, sobald die Saarfrage gelöst und die Zusatzprotokolle zum EVG- Vertrag unterzeichnet seien. Laniel erinnerte an die drei Forderungen, deren Erfüllung er am 26. Juni vor der Kam- mer als Voraussetzung für die Verabschiedung des EVG- Vertrages erhoben hatte. Neben den beiden noch offenen Punkten, auf deren Ab- Wielklung jetzt gewartet werden müsse, hatte Laniel damals eine engere Bindung Groß- brätanniens an die EVG verlangt. Zu diesem Punkt sagte er jetzt, die entsprechenden Ver- handlungen mit den Engländern verliefen zu- redenstellend. Die Saarfrage und das Problem der Zusatz- Protokolle müßten jetzt von Bundeskanzler Adenauer und Außenminister Bidault geregelt Werden. Nach erfolgreichem Abschluß dieser Verhandlungen werde die französische Regie- rung die Kammer um Ratifizierung des Ver- trages bitten. mung über die ganze Resolution, bei der die Delegierten die Entschließung mit 76 gegen 7 Stimmen bei 11 Enthaltungen billigten. 94 der 127 Abgeordneten nahmen an der Ab- stimmung teil. Gegen die Resolution stimmten die deutschen Sozialdemokraten. Der Stimme enthielten sich die britischen Labour-Abge- ordneten sowie die schwedischen Sozialisten und ein belgischer Delegierter. Im Hinblick auf Deutschland vertrat die Versammlung die Ansicht, daß die Vier- Mächte-Konferenz sich den Abschluß eines Friedensvertrages zum Ziel setzen sollte, dem freie Wahlen in ganz Deutschland und die Bildung einer frei gewählten gesamtdeutschen Regierung vorausgehen müßten. Die Integra- tion Gesamtdeutschlands in ein vereinigtes Europa stellt nach Ansicht der Versammlung eine Garantie für den Frieden dar, doch be- tonten die europäischen Parlamentarier, daß die endgültige Position Deutschlands durch seine künftige, freigewählte Regierung selbst bestimmt werden müsse. Die Versammlung war der Auffassung, daß trotz der Hoffnungen auf einen günstigen Ausgang einer Vier-Mächte- Konferenz die europaischen Anstrengungen für ein kollek- tssystem unter Ei A nicht erlahmen Außer- 5 g 22 5 des 17. Juni in Ostberlin sollen sich jedoch die Entlassungen verschoben haben. Die meisten von ihnen waren wegen Mundraubs bis zu 30 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Der älteste Heimkehrer war der 69jährige Major Dr. Wolff aus Barnstedt(Kreis Pinne- berg), ehemals Stadtkommandant von Tarno- Pol. Ferner befinden sich unter den Heim- kehrern ehemalige Angehörige der Ss, der Polizei und der Division Groß deutschland. Die entlassenen Kriegsgefangenen erhielten von der Bundesrepublik eine Sonderspende von je 100 DM, unabhängig von den ihnen zustehen- den Entlassungsgeldern bezw. Uberbrük- kungsbeihilfen von je 200 bezw. 300 DM. Die Heimkehrer befanden sich in guter körper- licher Verfassung. Nach ihrer Darstellung ha- ben sie dies in erster Linie den Paketen der deutschen Wohlfahrtsorganisationen und Kir- chen zu danken. Die Bundesregierung begrüßte die Rück- kehr der Kriegsgefangenen in ihre Heimat und drückte die Hoffnung aus, daß damit der Anfang für die Heimbeförderung weiterer Deutscher gemacht worden sei, die noch im- mer in der Sowjetunion und in den Ostblock- Staaten zurückgehalten werden. Die Heim- kehrer wurden von Bundesvertriebenenmini- ster Lukaschek und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Kopf begrüßt. Inoffiziell wird aus Ostberlin bekannt, daß die sowjetische Hochkommission die Rück- kehr von 4250 deutschen Kriegsgefangenen bis zum 15. Dezember und die Ankunft weiterer 8500 Heimkehrer nach dem 1. Januar 1954 an- gekündigt habe. Deutsche Stellen haben ein- Wandfreie Unterlagen darüber, daß noch rund 117 000 Deutsche in Sowjetrußland und den Ostblockstaaten zurückgehalten werden. Darüber hinaus scheint es sicher, daß sich ein nicht unerheblicher weiterer Teil der 1272 896 vermißten deutschen Wehrmachtangehörigen noch in russischer Kriegsgefangenschaft be- findet.. In der gleichen Rede sagte Laniel, Frank- reich wolle Friedensverhandlungen mit den Vietminh im Indochina nicht alllein, sondern im Rahmen einer internationalen Konferenz führen.„Ein starkes Volk wird durch Ver- handlungen nicht entehrt“, sagte der Minister- Präsident, fügte aber hinzu, selbstverständlich dürfe man nicht vor den Forderungen der Re- bellen kapitulieren. Finanzexperten der französischen Regierung Haben eine Reihe von Dekreten vorbereitet, die eine umfassende Steuerreform zum Ziele haben. Die zahlreichen Steuersünder sollen in Zukunft mit schweren Strafen belegt werden. Raab und Gruber in Paris Der österreichische Bundeskanzler Raab ist am Sonntag von Wien abgereist, um sich zu einem zweitägigen Besuch nach Paris zu be- geben. Raab wird von Außenminister Gruber und Staatssekretär Kreisky begleitet. Im Mit- telpunkt der Konferenzen wird der französi- che Beschluß stehen, vom kommenden Jahre an die eigenen Besatzungskosten in Osterreich Selbst zu bezahlen, die das österreichische Bud- get bisher jährlich mit über 30 Millionen DM belasteten. In Wien wird als sicher angenom- men, daß die Franzosen auf Grund der neuen Lage die Stärke ihrer Besatzungstruppen in Osterreich merklich herabsetzen werden. Auhßerdem sollen in Paris die Möglichkeit eines Beitritts Gsterreichs zur Montanunion sowie weitere wirtschaftliche, politische und Kulturelle Fragen von gemeinsamem Interesse erörtert werden. Außenminister Gruber wird wahrscheinlich auch versuchen, die französi- sche Regierung für seinen Plan zu gewinnen, Osterreich offlziell zu den Verhandlungen uber deri österreichischen Staatsvertrag hinzuzu- Ziehen. Bisher wurden die noch immer ergeb- nislosen Verhandlungen nur unter den Ver- tretern der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion geführt. Anthony Nutting, Unterstaatssekretär im britischen Außenministerium, weilte über das Wochenende in Bonn, wo er u. a. mit Staats- sekretär FHallstein und Ministerialdirektor Blankenhorn zusammentraf. l Ministerialdirektor Blankenhorn demen- tierte nach belephonischer Rücksprache mit dem Bundeskanzler, daß die Schaffung eines Informations ministeriums in Bonn geplant Sei. l ver Bremer Senatspräsident Kaisen trat zu einem zehntägigen Besuch in England ein. Die Regierung von Uruguay gab offig daß sie den A 22. Februar 194⁵ „Die Erzeuger sind selbst schuld“ Obstgroßhandel zur Zwetschgenkrise— Aus- landserzeugnisse nicht bevorzugt Stuttgart(Isw). Vertreter des Landes- verbandes der württemberg- badischen Obst-, Gemüse-, Kartoffel- und Südfrüchte-Grog- händler e. V. machten im einer Pressekonfe- renz in Stuttgart die Erzeuger für die Zwetsch- Senabsatzkrise verantwortlich. Die Anfangs- Preise von 12 bis 13 DM pro 50 kg, so erklär- ten die Großhändler, hätten den Bauern nicht genügt. Deshalb seien die Verkäufe von ihnen gestoppt und„Pflückverbote“ erlassen wor den. So habe eine maßgebende Firma, die normalerweise täglich 2000 Körbe Zwetschgen in Bühl und Umgebung aufzukaufen pflegte, re Lastzüge mehrmals leer zurückschicken müssen, weil infolge der Pflückverbote keine Waren verladen werden konnten. Infolge die- ser„Machenschaften“ habe der Bedarf nicht überall gedeckt werden können. Nach Ansicht der Obstgroßhandler hätte der Konsum erheb- lich vergrößert werden können, wenn man micht versucht hätte, einen Preis von 18 DM 3e 50 kg zu erreichen. Auf einen Preis von 3 DM je Zentner seien die Zwetschgen in Bühl nicht gesunken, nur in einzelnen Fällen hät- ten die Großhändler zu Preisen von 6 bis 8 DM kaufen können. In anderen qahren seien wäh- rend der Zwetschgenernte 9 bis 13 DM je 50 Kg Sezahlt worden. Bei der reichen Ernte und der mittleren Qualität der Zwetschgen in diesem Jahre wäre dieser Preis durchaus günstig ge- Wesen, meinen die Großhändler. Der Vorsitzende des Lamdesverbandes, Heinz Schulz, erklärte, daß die deutschen Gartenbau- Erzeugnisse vom Handel keinesfalls zugunsten der ausländischen Ware zurückgesetzt wür- den. Im Jahre 1952 habe bei einer Inlamds- erzeugung von 3,9 Millionen Tonnen die Ein- Fuhr ausländischer Gartenbau- Erzeugnisse 1,25 Millionen Tonnen erreicht und somit knapp ein Drittel der deutschen Erzeugung ausge- macht. Der Hauptgeschäftsführer des Zentralver- bandes des deutschen Früchtegroßhamdels, Dr. Harald Ditges, bemerkte zu der Forderung der Erzeuger nach höheren Schutzzqöllen, daß das einheimische Obst durch die gegenwärti- gen Zölle von 25 Prozent für Apfel und je 20 Prozent für Birnen und Tafeltrauben und durch die erheblichen Frachtkosten bereits ge- schützt werde. Auch die Folgen der Liberali- Slerung male man zu schwarz. Der Import von Tafeltrauben habe sich 1950 auf rund 60 000 Tonnen, 1951 auf 58 000 Tonnen und 1952 nach der Liberalisierung auf etwa 65 000 Tonnen belaufen. Der Markt werde nicht vom Handel, Sondern vom Verbraucher bestimmt. Weiter wiesen die Obstgroßhändler die Be- hauptung zurück, daß der Erzeuger für beste Paffeläpfel nur 20 DM je Zentner erhalte, wäh- rend auf dem Markt dafür 50 bis 80 DM ge- fordert würden. Die Aufgliederung der Preise ergebe, daß die Bruttospanne des Empfangs- und Versandgroßhandels im günstigsten Falle acht Prozent des Verbraucherpreises ausmache. Darin sei aber auch noch der Steueranteil des Staates mit uber 50 Prozent dieser Spanne ent- halten. Die Nettospanne betrage etwa 0, 5 Pro- zent. Die Rentabilität des Früchte-Import- Großghamdels, der oft Verlustgeschäfte zur Komplettierung des Sortiments in Kauf neh- men müsse, basiere auf dem großen Umsatz von jährlich insgesamt etwa vier Milliarden Mark. Sozialhygiene— Zukunft der Medizin Fachleute fordern stärkere Berücksichtigung Heidelberg(sw). Die Förderung der Sozialhygiene durch den Staat forderte die „Sozialhygienische Gesellschaft“ auf ihrer Jahrestagung in Heidelberg. Der Sozialhygiene müsse innerhalb der Studienordnungen der medizinischen Fakultäten der ihr zukommende Platz eingeräumt werden. Bei der fachärzt- lichen Weiterbildung solle die Sozialhygiene stärker als bisher berücksichtigt werden. Der Vorsitzende der Deutschen Sozialhygie- mischen Gesellschaft, Prof. Dr. Karl Coerper (Frankfurt), wies in seinem Referat auf die Bedeutung der präventiven Medizin hin, die er als die Zukunft der Medizin schlechthin bezeichnete. Er forderte, daß sich die Sozial- versicherungen, die Gesundheitsverwaltungen und die Arzteschaft der vorbeugenden Medi- zin künftig stärker widmen sollen. Pr. Coer- Der empfahl die Bildung einer Arbeitsgemein- schaft, in der die Deutsche Sozialhygienische Gesellschaft, die Versicherungen, die freien Wohlfahrtsverbände und 4 esel zu- sammengefagt sind. Die Arbeitsgemeinschale solle es sich zur Aufgabe machen, Vorschläge zur organisatorischen Neugestaltung der pra- ventiven Medizin auszuarbeiten.. Keine DGB-Reform zu erwarten Widerstand der Gewerkschaften verstärkt sich — Anderungen nur durch Urwahlen Düsseldorf(UP). Je naher der 30. 8 8 tember heranrückt, der Tag, an dem der desausschuß des Deutschen Gewer pundes zusammentreten wird, um Forderungen der Vertreter der Arbeitnehmerschaft zu beraten, um so mehr Versteift sich die 8 gegenüber die- sicht ihrer V Weltanschav FEinheitsgewerksch riederhergestellt wer- den soll. Mehr als die Hälfte der 16 dem DG Anngeschlossenen Fachgewerkschaften hatten sich bisher in mehr oder minder scharfer Form für eine Ablehnung der Forderungen der christlichen Kreise ausgesprochen. Zu den sich mehrenden Ablehnungen aus den Gewerkschaftsorganisationen sind bis- her keine Reaktionen der christlichen Kreise bekanntgeworden,. Auch zu der entgegen eimer Vereinbarung erfolgten vorzeitigen Veröffent- lichung ihres Briefes an den DGB haben sie sich bisher nicht geäußert. Man zeigte ledig- lich Uberraschung wegen der Veröffentlichung und gab der Vermutung Ausdruck, daß diese „gewollte oder ungewollte Panne“ das Werk solcher Kräfte sei, die nicht an einer„Be- reinigung der Atmosphäre“ interessiert seien. Interessierte, aber neutrale Beobachter des Ringens um den DSB sehen trotz der Ver- Steifung der Fronten noch eine Möglichkeit Zur Verständigung, die aber auf beiden Sei- ten ein großes Maß von gutem Willen vor- Aussetzen würde., Einen wesentlichen Ur- Sprung der derzeitigen Spannungen sehen sie darin, daß die Mitglieder ehemaliger chr licher Gewerkschaften im heutigen Gewerk- schaftsleben in der Passivität verharren. Es Würde vielleicht besser gewesen sein, so wird Weiter argumentiert, wenn man erst einmal überhaupt einen„gemeinsamen Tisch“ gefun- den hätte, der beide Seiten vereinigt, ohne schon von Anbeginn an Forderungen anzu- melden— die, und das beweise die immer lauter werdende Ablehnung— wenig geeig- net seien, eine der Sache dienliche Atmo- sphäre zu schaffen. Die gestellten Wünsche— oder ultimativen Forderungen, wie in Gewerkschaftskreisen gesagt wird— seien kaum so gehalten, daß mam auf dieser Basis einen Kompromiß fin- den werde. Rein satzungsrechtlich gesehen, Fönne der DGB lediglich auf den kommenden Bundeskongreß verweisen, dessen Recht es sei, Satzungsänderungen vorzuschlagen, die eine Erfüllung der christlichen Begehren ermög- lichen. Die Zusammen ing des Bundeskon- gresses werde durch Urwahlen vorgenommen Ein günstiges Ergebnis dieser Urwahlen und damit einen Kongreß zu erreichen, der eine Stärkere christliche Einflußnahme im DGB er- Mögliche, müsse schließlich das Bestreben der der Einheitsgewerkschaft angehörenden Mit- lieder ehemaliger christlicher Gewerkschaf- ten sein. Ser die parteipoll Be und zutralität in der deutschen 4 * Bestialischer Sexualmord in Böblingen US-Soldat stach Tschechin nieder— Der Täter gefaßt und geständig Böblingen(ZSH). Die 34 Jahre alte Tschechin Anna Simoveikav wurde von einem amerikanischen Soldaten in den Krautgärten hinter dem Gasthof„Zum Schönbuch“ in Böblingen auf bestialische Weise getötet. Die Leiche der Tschechin wurde am Samstag mor- gen von einem Kioskbesitzer, der eben auf dem Wege zu seinem Stand am Babnhof war, auf einem. Fußweg aufgefunden. Die Stad und die Mordkommission des Land Vamtes, die sofort die Ermitt- lungen 1 konnten noch am Sams- tag in enger Zusammenarbeit mit dem ameri- kanischen CID den Täter, einen 20 Jahre al- ten, in der Panzerkaserne Böblingen statio- nierten US-Soldaten, ausfindig machen, Der Soldat legte sofort ein umfassendes Geständ- 1 His ab. E rde inzwischen in das ameri- kanische Militärgefangnis gebracht. Der Hergang der Tat wurde von der Poli- zei wie folgt rekonstruiert: Die Tschechin hatte am Freitag abend mit einigen ihrer Freundinnen in einer Privatwohnung einen Geburtstag gefeiert, wobei der Alkohol eine Gruenther fordert deutsche Truppen NArTo noch nicht stark genug— Manöver im Nebel London(UP). General Gruenther, der Oberbefehlshaber der NATO Streifkräfte sprach sich über die britischen Rundfunksta- tionen nachdrücklich für die baldige Aufstel- lung deutscher Truppenverbände aus. Er be- i, daß nicht die geringsten An- den für ein Nachlassen der sowietischep Bedrohung Europas vorhanden seien. Deutsche Truppen wären ausgezei—— in der Lage, das Westeuropäische Verteidigungssystem zu ver- Geheimbe Unkt aus B die Bild. Arg der nenswert. Glei iti 5 peli ef 8108. Wert jeferungen an NATO der ersten Hälfte dieses 1 en Dollar. rie- und Infanteri zeugen aus dem zw 15 1 Wäh- Aus 4 Artille- Akon Und Fahr- Sie bestem Hilfsprog mes für die NATO- wobei Kanada insgesamt militä- im Wert von 324 Millionen Dol Ung stellen will. Seit Anlaufen 1s im Jahre 1950 hat Kanada 266,5 Millionen Dollar militärische Program für Kusrüstungsgege nde bereitgestellt. Dichter Nebel über dem Armelkanal und in der eruzenden Seegebieten behindert Ing der NATO-Marinemanöver. dem konnten alle angeblich vom„Feind“ inten Häfen geräumt werden, lediglich Hafen Calais nimmt man noch an, daß vom er durch ein Wrack gesperrt ist. Oslo, die Hauptstadt Norwegens, und ihre Umgebung waren das Ziel der angreifenden britischen, dänischen und amerikanischen Bomben Ilugzeuge. Zur Abwehr stiegen nor- wegische und kanadische Düsenjäger auf. Als besonders schwer wurde die Abwehr der bri- tischen Canberra-Düsenbomber bezeichnet, die ihre Angriffe in 10 400 Meter Höhe flogen. Zunehmende Unruhen im Iran Vernehmung Mossadegs abgeschlossen— Deutscher Gesandter traf in Teheran ein Teheran(UP). Im Iran werden in zuneh- mendem Maße die Anhänger des verhafteten ehemaligen Ministerpräsidenten Mossadeg Aktiv. In Teheran tauchten in großen Mengen regierungsfeindliche Flugblätter auf, in denen die Gegner des gestürzten Ministerpräsiden- ten als„Agenten des britischen Imperialismus“ bezeichnet werden. Die Flugblätter sind von einer ‚ nationalen Widerstandsbewegung“ un- terzeichnet und drohen den Mitgliedern des Tribunals, die die Untersuchung und das Ver- fahren gegen Mossadeg und dessen Mitarbei- ter leiten, mit der„Liquidierung“, falls sie versuchen würden, Mossadeg zum Tode zu verurteilen und hinzurichten. Die Gaschgais, ein im Süden des Iran seßhafter einflußrei- cher Stamm, richteten eine zweite Aufforde- Reglerung in Teheran, Mossadeg 1 zulassen. Ein Sprecher des 8588 teilte mit, daß mehr als 10 000 be- Wal fnete und berittene Gaschgais die Stadt Schiraz bereits von drei Seiten umzingelt hiel- ten und„innerhalb von 48 Stunden losschla- gen“ würden, falls die Regierung die Forde- rung des Stammes nicht erfülle. Ein Regierungssprecher sagte, die iranische Regierung sei entschlossen, gegen den Stamm nötigenfalls mit„energischen Maßnahmen“ vorzugehen. Ministerpräsident Zahedi hat so- fort einen Sonderbeauftragten zu Nasser Khan entsandt, um die Gaschgais vor ‚äuòun- überlegten Schritten“ zu bewahren. Das Ka- pinett trat in Teheran zu eimer Sondersitzung zusammen, in der neben der wachsenden in- meren Bedrohung des Iran die Lage der Gl industrie beraten und Erwägungen über die Absatzmöglichkeiten des iranischen Ols an- gestellt wurden. In Teheran wurden zwei wei- tere geheime Zentralen der Rommunisten ausgehoben, dabei seien 24 Personen verhaf- tet worden, die staatsfeindlicher Betätigung ig seien. 51 Hen ist die Vernehmung Mossadegs abgeschlossen, Auch die Vernehmung des Mos- 888 88 Generals Rlahi ist beendet. Der Termin für den Beginn des öffentlichen Prozesses, in dem Mossadeg wahrscheinlich zum Tode ver- Urteilt wird, ist noch nicht bekannt. Der neue deutsche Gesandte im Iran, Dr. Lutz Sielhammer, traf in Begleitung seiner Frau und seiner Sekretärin auf dem Flug- hafen in Teheran ein. Der Gesandte war in den Jahren von 1929 bis 1938 als Berater bei der iranischen Nationalbank tätig. nicht unwesentliche Rolle gespielt hatte gen 22 Uhr gingen die Freundinnen zusa men in den Gasthof„Zum Schönbuch“, dort weiterzufeiern. Dort verließ die betrunkene Simoveikav, die sehr schlecht jleumundet und als„Amiliebchen“ b War, gegen 22.45 Uhr mit dem später Täter ermittelten US-Soldaten das a¹⁸ Lokal, ohne auf ihre Freundinnen zu hören, die ihr anrieten, sich in diesem Zustand nicht auf die Straße zu begeben. Der Amerikaner ging mit der Tschechin hinter den Gasthof. Nach einem Schäferstündchen stach der Ameri- kaner in einem Anfall von Ekel und Wut mit hemmungsloser Brutalität die Tschechin mi em Taschenmesser nieder und bearbeitete sie anschliebbend noch mit Fußtritten. Die Getötete wies acht Stiche im Rücken 94 drei Stiche in der Brust auf. Einer der Stiche War direkt ins Herz gegangen. Das Aussehen des Patortes läßt darauf schließen, daß sich die Tschechin zunächst heftig zur Wehr ge- setat haben muß, denn ihre wenigen Kleider Waren ihr vom Leib gerissen. In nächster Nähe des Tatortes lagen deutsche und ame- Tikanische Geldscheine verstreut. Friedenspreis für Martin Buber Auszeichnung durch den deutschen Buch- handel— Festakt in der Paulskirche Frankfurt(UP). In Anwesenheit des Bundespräsidenten und zahlreicher promi- nemter Vertreter des politischen und kulturel- jen Lebens sowie ausländischer Ehrengäste wurde am Sonntag auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse der„Friedenspreis des deutschen Buchhandels 1953“ an den in Jerusalem lebenden Religionsphilosophen Martin Buber verliehen. Der Friedenspreis wurde 1950 auf Anregung des Dichters Hans Schwarz von deutschen Verlegern gestiftet. Mit ihm soll alljährlich, unabhängig von Na- tion und Rasse, ein Schriftsteller ausgezeich- net werden, der durch sein Werk und sein Verhalten einen Beitrag zum Frieden unter den Menschen geleistet hat. Der Württembergische Dichter pfarrer Al- brecht Goes würdigte die Persönlichkeit Mar- tin Bubers, sein unerschütterliches Vertrauen und die Macht seines Glaubens. Sein Leben habe allezeit unter dem Gebot der mensch- lichen Liebe gestanden. Obwohl Martin Bu- ber unter der Vertrebung aus seiner deut- schen Heimat selbst tief gelitten habe, sel er Beistand und Helfer aller Verzweifelten und Ratsuchenden gewesen. Prof. Buber, der schon Träger des han- Seatischen Goethepreises ist, bezeichnete ini seinem Referat über„Das echte Gesprach und die Möglichkeit des Friedens“ die Krisis des Menschen als eine Vertrauenskrise. Nicht der Krieg habe diese Krisis heraufbeschworen, sondern die Krisis des Menschen habe den totalen Krieg und den auf ihn folgenden „nächtigen Frieden“ hervorgebracht. Die Spra- che des echten Gesprächs, in der Menschen einander verstehen und sich miteinander ver- ständigen, sei von jeher der natürliche Wider- part des Krieges gewesen. Wo sich diese Sprache von Lager zu Lager vernehmen lasse, sei der Krieg bereits in Frage gestellt. Trotz der Tiefe der Krüsis sei der„große Friede“ durchaus noch erreichbar. ö Schwierige Bergung in Essen ESSen(UP). der am Freitag auf dem Schacht Eiberg der Die Arbeiten zur Bergung „Gewerkschaft Heinrich“ in Essen-Steele ver. unglückten 8 Bergleute sind am Samstag morgen wieder aufgenommen worden. Die Dauer der Bergungsarbeiten läßt sich nach Angaben zuständiger Stellen noch nicht ab. schätzen. Die Verunglückten, mit deren Le. bendbergung kaum noch zu rechnen ist, sind beim Neuabteufen des im Jahre 1923 zuge- schütteten Schachtes aller Wahrscheinlichkeit nach in einen Hohlraum gestürzt. Die Ar- beitsstelle lag rund 260 m unter der Erd- Oberfläche. Die Bergungsarbeiten gestalten sich sehr schwierig, da die Rettungsmann- schaften teilweise bis zum Bauch im Schlamm versinken. Ein Hurrikan bedroht Florida Schwere Sturmschäden in Japan— Auch Inchochina wieder in Gefahr PAHA mA Ci Ur Bin Hurrikan mit Windgeschwindigkeit von fast 220 Stundenkilometern zieht, aus dem Goff von Mexiko kommend, über Florida hinweg. Die Funkverbindung der Küstenwachen mit dem kanadischen Dampfer„Eagel“, mächtiger der aus dem Sturm berauszukommen versucht, ist Abgerissen. Man hegt hier ernste Befürch-⸗ bungen für seine 35 Köpfe starke Besatzung. Der Taifun, der über die japanische Haupt- insel Hondo hinwegfegte, hat nach den letz- ten Polizeiberichten 134 letzte gefordert: 297 vermißt. In Kyoto 23000 Einwohner gen obdachlos geworden: bis zum ersten Stockwerk unter Wasser ste- hen, große Strecken Landes wurden über- schwemmt. Nach vorläufigen Feststellungen sind im Katastrophengebiet rund 7 000 Häu- Ser zerstört, sowie die Telefon- und Telegra- Tenlinien unterbrochen worden, so daß es der Polizei oft kaum möglich war, zuverlässige Nachrichten zu erhalten. sind Tote und 311 Ver- Personen werden noch Schätzungsweise durch Uberschwemmun- 5000 Häuser sollen Auch die Wetterstationen entlang der in- dochinesischen Ostküste haben erneut Sturm- Warnung gegeben. Aus China kommende tro- pische Stürme bewegen sich auf die Küste des bereits durch einen viertägigen Sturm und große Uberschwemmungen schwer geschädig- ten Landes zu. Die Behörden glauben, daß mehrere hundert Personen bei dem Unwetter ums Leben gekommen sind. Drei Flugzeuge abgestürzt Wahrscheinlich 16 Tote Singapur(UP). Alle acht Insassen eines britischen Militärflugzeuges kamen ums Le- ben, als die Maschine über dem malayischen Dschungel abstürzte. Die Maschine sollte Nachschubgüter für die britischen Truppen abwerfen, die im malayischen Dschungel ge- gen die Aufständischen kämpfen. Ein Dakota- Transportflugzeug der Luftstreitkräfte mit vier Mann an Bord wird seit Samstag abend vermißt. Es befand sich auf einem Flug von Marseille nach Barce- joma, wo es am Sonmtag früh vergeblich er- Wartet Wurde. Beim Absturz eines Sportflugzeuges in der Nahe des Flugplatzes von Lahti(Finnland) wurden sämtliche vier Insassen getötet. Nach Augenzeugenberichten hatte der Pilot zum Kunstflug angesetzt, als er plötzlich die Herr- schaft über die Maschine verlor. Bundeswirtschaftsminister Erhard lehnte die Errichtung eines Außenhandelsministe- riums grundsätzlich ab. In Marburg treffen sich am 3. und 4. Ok- tober die ehemaligen Angehörigen der hes- Sisch- thüringischen Ersten Panzerdivision. Oskar Scharf, ehemals Kapitan des deut- schen Schnelldampfers „Europa“, starb im Alter von 66 Jahren. Die„Europa“ mußb an Frankreich ausgeliefert werden; sie fährt jetzt unter dem Namen„ILäberté“. Der Moslem Aufstand in Nordsumatra wurde nach einer amtlichen Mitteilung der indonesischen Regierung völlig niederge- Schlagen. Im Delta des Roten Flusses sind heftige und für beide Seiten verlustreiche Kämpfe zwischen französischen Truppen und den Aufständischen im Gange. Feten Uecleg Be 17. Fortsetzung Michael, es ist eine Anmaßgung., sich über an- dere Menschen zu mokieren, anstatt voller Reue über seine eigenen Sünden nachzuden- ken Ne ja, so sind die Männer! Sie suchen das Vergnügen, aber in der Ehe sehen sie das übelste aller Argernisse, um am Ende des Le- bens dennoch zu bedauern, nicht verheiratet gewesen zu sein! Sie vergessen dann plötzlich 70 Jahre unbeschwerter Sorglosigkeit. Sie glei- chen jenem Geizhals, der aus Angst um seine Schätze stirbt. Nein,. Michael, ich wundere mich“. Monika lachte,„auch Sie aus einem Glashaus mit Steinen werfen zu sehen!“ „Reden Sie keinen Unsinn“, fuhr Michael ärgerlich auf,„wenn ein Dachdecker ein Haus decken will, dann muß er diese Tätigkeit ge- lernt haben. Genau so muß ein Schriftsteller das Leben kennen, um es zu schildern! Wol- Sie ihm daraus einen Vorwurf machen?“ Monika nickte ihm freundlich zu. „Leider!“ erklärte sie strahlend,„leider muß AI ien recht geben! Dieser Beruf ist der ein- zige, bei dem man die Stichhaltigkeit dieses Argumentes nicht bestreiten kann. Es ist wahr- scheinlich für alle jene Frauen eine Beruhi- gung, die sich einen Schriftsteller zum Nen erwählen!“ Verblüfft sah Michael Monika an. Bis er aber in dieser etwas philosophischen Feststel- lung den tieferen Sinn entdeckte,. klang der i aus. Monika entwand sich seinen Armen, und ehe er sich versah, war sie im Walzer 7 5 Trubel der Menschen verschwunden. Michael trank mehrere Gläser N r hatte bel Monika eine e kung gemacht, und er war Nacht auf den Gr tdek- ab. Fürstenberg hatte alle Spitzenleistunge deren er habhaft werden konnte, zusammen- getrommelt. Michael ging an das reichhaltig. kalte Buffet und aß einige Delikatessen. Die Synkopen der Kapelle jagten einander, die Saxophone schienen zu lachen und zu spotten Geigen lockten mit einschmeichelnden Melo- dien, während die großen Tangohar monika mit vollen Bässen den Klang der Instrumente untermalten. In der beschwingten Stimmung bemerkte zu- erst niemand den eleganten Herrn in einem tadellos sitzenden Frack, der am Eingang des Festsaales auf der obersten Stufe der Treppe stand und dessen Blick musternd über die Gesellschaft glitt. Auf dem Revers seines Fracks leuchtete eine weiße Nelke. Sein Alter war schwer zu schätzen, er mochte vielleicht gerade die Fünfzig erreicht haben. Das Profil war scharf geschnitten, die Schläfen bedeckten Streifen silbergrauer Haare. Um seinen Mund lag ein etwas brutaler Zug. Man hätte ihn fü; einen Offizier halten können, wenn nicht eine unnachahmliche Nachlässigkeit der Haltune diesen Eindruck verwischt hätte Als Fürstenberg ihn sah, gab es ihm einen Ruck. Selten hatte er vor einer größeren Uber- raschung gestanden. Jahre waren vergangen, seit dieser Mann, der gefeierte Schauspieler Waßmann, plötzlich unter völliger Nicht- achtung seiner Verträge seinen Beruf aufgab. schweigend die hohen Konventionalstrafen be- zahlte und sich in das Dunkel eines unbe- kannten Privatlebens zurückzog. Wochen hin- durch hatte dieser aufsehenerregende Schritt Gesprächsstoff in allen Variationen geboten. Man munkelte, eine unglückliche Ehe hätte ihn bewogen, die Welt der Bretter zu verlassen Aber wieviel davon der Wahrheit entsprach und wieviel in das Reich der Phantasie ge- hörte, vermochte niemand mit Sicherheit zu Noch immer stand der Mann oben auf der Treppe, fast unheimlich wirkend in dem von Wogender Freude rauschenden Fest. Fürsten- berg hatte den Eindruck, als ob jener in dem e eine bestimmte Person suchte Langs der sich durch die Menschenmenge dei Treppe zu, Plötzlich bemerkte er, wie das Antlitz des Schauspielers sich in Spannung straffte. Er ging schneller die Stufen hinauf Als Wahßmann ihn sah, nahm sein Gesicht so- kort wieder einen gleichmütigen Ausdruck an. „Guten Abend, Direktor!“ begrüßte er Für stenberg,„mich haben Sie wohl kaum erwar- tet? Wie schnell der Ruhm vergeht! Die Welt hält mich sicher schon für tot! Nicht wahr? Einen reizenden Abend haben Sie arrangiert Es ist wohl eine neue Art von Reklame! Na ja darauf haben Sie sich ja immer verstanden Mit Axelsen als Casanova in der Titelrolle haben Sie ja schon den Erfolg in der Tasche Ich las die Voranzeige, so ganz läßt einen ja die Luft vom Bau nicht los!“ „Ich bin noch viel überraschter, Sie zu sehen!“ Fürstenberg machte eine einladende Handbewegung.„Wollen wir uns nicht setzen?“ „Ihre Liebenswürdigkeit ist noch immer sprichwörtlich!“ Waßmann folgte dem Gast- geber Die Inszenierung dieses Bildes hat sicher Peter Kerr in Händen gehabt! Man sieht es schon an der Art der Gruppierung! Ja, vielleicht glauben Sie es mir nicht, aber ich habe die ganzen Jahre hindurch mit beson- derem Interesse den Weg der neuen Sterne am Himmel des Theaters und des Films ver- folgt! Und wieder steht ein neues Gesicht im Vordergrund— diesmal eine Fraul Sie gaben ihr im Rahmen Ihrer Produktion erstmalig eine tragende Rolle. Ich sah die Fotografie in der Presse. Ist sie Ihre Entdeckung?“ „Kerr hat sie mir gebracht! Er hat noch nie soviel Zeit für eine Anfängerin geopfert Wie für Janina!“ „Janina?“ wiederholte Waßmann fragend „Welch klingender Name! Er ist so gehelmnis- voll wie die Augen dieses Mädchens“ Fürstenberg bestellte Champagner. Zigaret- ten und Gebäck. Eine Zeitlang hörte man nur das Preiben der fröhlichen Menschen. Helle „ 2 lier witz. Plötzlich aber schob er die Mädchen beiseite und steuerte schnurstracks auf die Nische zu, in der Fürstenberg mit seinem un- erwarteten Gast saß. und setzte sich unaufgefordert an die Seite Fürstenbergs. wahrlich nicht mehr gedacht! Gefilden finden Sie wieder den Weg uns?“ Waßmann mit einem undurchsichtigen Lächeln. „Guten Abend Kerr, die Größe Ihres Ruhms läuft Ihnen voraus! Wie immer, wenn man Ihnen begegnet— Sie scheinen wieder eine neue Uberraschung für das Publikum in Ihrem unerschöpflichen Füllhorn zu haben! Wogen der Begeisterung scheinen hier schon hoch zu schlagen!“ einen Gedanken zu haben. digung Ihres Wiederauftretens!“ sagte er dann entschlossen und auffordernd zugleich, aber er brachte Waßmann damit nicht aus der Ruhe. der Schauspieler. ruhen lassen]! Es gibt 80 viele ſunge talentierte Menschen, und Sie sind ja besonders ein Freund des jungen Nachwuchses funden— was wollen Sie mit mir müdem, verbrauchtem Mann?“ „Ein heißt 9 * * S- „ Schar junger Tänzerinnen und erzählte anen wahrscheinlich irgendeinen neuen Ate- „Das verschlägt mir die Sprache!“ sagte er „An Sie. Waß mann, habe ich Aus welchen 2 „Vielleicht aus dem Jenseits!“ antwortete Die Kerr sah Fürstenberg prüfend an. Er schien „Die größte Uberraschung wäre die Ankün⸗ „Lassen Sie mich aus dem Spiel“ entgegnete „Man soll alte Geschichten jetzt haben Sie wieder solch ein bezauberndes Gesicht ge- „Wo leben Sie jetzt?“ erkundigte sich Für⸗ stenberg. „Hoch in den Bergen des Südens!“ antwor⸗ tete Waßmann.„Und wer ist der geistige Ur- heber dieser originellen Idee. Casanova auf die Erde zurückzubringen?“ 5 unger Mannt“ erwiderte Kerg 2 chael Dühren! lch glaube nicht. dat Sie ihn kennen!“! 5 5 renek tols l 5 September⸗Abſchied Der letzte Septemberſonntag ſchie en ſtellver⸗ tretend für ſeine leicht verregneten gänger zu ſtehen, denn mit einem ſtrahlen⸗ den Sonnenſchein verſuchte er alle ſtar⸗ ken herbſtlichen Gedanken auslöſchen zu wol⸗ len. Und trotzdem konnte er mit ſeiner am ſtachmittag ganz empfindlichen Hitze nicht über das Nahen des Oktober und November hinwegtäuſchen, denn die Natur hat längſt ihre untrüglichen Farbkontraſtierungen in Wald und Flur angelegt. Aber das herrliche Wetter lockte noch einmal zahlloſe Spazier⸗ gänger und Wanderfreunde hinaus in das große Verblühen der Natur, das Jahr für Jahr aufs neue ergreift und beſinnliche Ge⸗ danken heraufbeſchwört. Der Hauptſtrom in den Nachmittagsſtun⸗ den aber bewegte ſich in Richtung Rennplatz, wo mit einem Nachmittagsſpaziergang de Beſuch dieſer ſehr erfreulichen Herbſtpremiere e Vor⸗ des Seckenheimer Rennbetriebes verbunden wurde. Im ſportlichen Geſchehen in Seckenheim ſelbſt war es ziemlich ruhig, da bereits am Vormittag die 98 er Fußballer ihr fälliges Pflichtſpiel im Wörtel gegen Viernheim ab⸗ ſolvierten und auch hier wieder die Erfah⸗ rung machen mußten, daß jeder Verein ge⸗ rade am Spitzenreiter ſeine Sporen verdienen möchte. Mit 0:3 ging die Partie verloren. So⸗ wohl der Turnverein 98 wie auch die Hand⸗ baller des SV 07 weilten in Weinheim bei der TSG 1862 und Tus Weinheim. Der Turnverein konnte einen ſehr wertvollen 18:12 Auswärtsſieg holen und auch der Sportverein 1907 landete nach einem harten Kampf einen 16:15 Sieg. * Wir gratulieren! Am morgigen Dienstag kann Landwirt Eduard Volz J., Hauptſtr. 111 ſeinen 80. Ge⸗ burtstag begehen. Als Mitbegründer des Pferdezuchtvereins Seckenheim war der Jubilar nes 1 bis zu ſeinem 60. Lebensjahr ein erfolgreicher e hen Ute pen 5 Se- nr ß, n Mennreiter, der noch heute an dem Secken⸗ heimer Vennſport lebhaften Anteil nimmt. Dem noch rüſtigen 80 er die beſten Wünſche. * rückgeführt, daß bisher vielfach ihre Bedeu- Glimpflich verlaufener Stnrz. Wie wir in Erfahrung bringen konnten iſt der Sturz von Nich. Karl beim Rennen noch glimpflich abgegangen. Er erlitt dabei eine leichte Gehirnerſchütterung und eine kleine Halsverletzung, die glücklicherweiſe ohne ernſte Folgen ſein wird. Fürsorgeverbände sorgen für„Nichtseßhafte“ Der Bundesinnenminister hat den Ländern dringend empfohlen, sicherzustellen, daß die Fürsorgeverbände in der Lage sind, ihre gesetz- ichen Aufgaben zugunsten der hilfsbedürfti- Zen„Nichtseghaften“ zu erfüllen. In Richtlinsen des Ministers über die Fürsorge für„Nicht- Seßhafte“ heißt es, der Mangel an wirksamen Fürsorgemaßgnahmen zugunsten dieser Perso- nen werde zu einem großen Teil darauf zu- tung nicht erkannt worden sei, was zu über- höhten finanziellen Anforderungen an einzelne Bezirks fürsorgeverbände geführt habe. Die Letzten In den Kurorten und Bädern beginnt es Stiller und stiller zu werden. Das große Frei- ben mit Kurmusik und Unterhaltung ist vor- bei. Auf den im Sommer von tausendfältiger Blumenpracht und alten Bäumen umsadumten Wegen liegen die ersten bunten Blätter. Die großen Ferien gehören der Vergangenheit an. Die letzten Sommerfrischler setzen in aller Stille ihre Herbstkuren fort. Aber gerade diese Letzten haben nicht immer die schlech- teste Zeit gewählt, zumal ja jetzt auch die Wochen der Traubenkuren beginnen. In un- seren angstvollen Tagen der Kreislaufstörun- gen und Magenerkrankungen hat man den Wert einer Traubenkur längst erkannt. Trau- bensaft ist reich an sogenanntem Trauben- Zucker, der vom menschlichen Organismus aufgenommen wird, ohne daß er erst, wie a1 derer Zucker, durch die Verdauungssäfte zer- zegt werden muß. Außerdem regt der Trau- bensaft die Tätigkeit der Drüsen an, Welche die Verdauungssäfte abscheiden. Seine Fruchtsäduren verbrennen vollständig und hin- terlassen niemals Ubersäuerung, sondern be- Wirken im Gegenteil einen Basenüberschuß, Besonders von Kali und Kalk, der die aus anderen Nahrungsmitteln stammenden schäd- UHehen Säuren bindet und dadurch unschädlich macht. Infolgedessen eignen sich die herbst- UHchen Traubenkuren vortrefflich zur Blut- remigung. 5 Diese kleinen medizinischen Erkenntnässe urid sehnen sich jetzt nach der Ruhe des gol. Wir amderen aber, die wir die schöne Zei des 8 hinter uns 6 des Dichters:. a Zu einem wahren Triumph des Wagemuts und der Aufgeſchloſſenheit wurde die Pre⸗ miere des erſten Seckenheimer Herbſtrennens. Rund 60 Pferde liefen in acht prächtigen Rennen über das waldumſtandene Geläuf und rund 4000 Zuſchauer wurden Zeuge harter und packender Konkurrenzen, die oft erſt auf den letzten Metern entſchieden wur⸗ den. Das Fazit dieſes zweiten Renntages in dieſem Jahr— die Erwartungen wurden ſowohl in ſportlicher wie auch beſuchermäßi⸗ ger Hinſicht übertroffen. Dieſe außerordent⸗ liche Reſonanz ſchöpfen wir nicht allein aus der begeiſterten Anerkennung der Rennver⸗ antwortlichen aus Krefeld und des Mann⸗ heimer Reitervereins, ſondern mehr noch aus dem„round table“⸗Geſpräch, das wäh⸗ rend des Rennens zwiſchen dem Vertreter des Oberbürgermeiſters Beigeordneter Riedel, den Stadträten Sommer, Gräber, Bühler und Raufelder, dem Verkehrsvereinsdirektor Dr. Vogel mit den Seckenheimer Rennver⸗ antwortlichen geführt wurde. Möge es, wie das erfolgreiche Rennen, eine neue Phaſe im Seckenheimer Nachkriegsrennſport ein⸗ leiten. An weiteren Ehrengäſten konnte man noch Landgerichtspräſident Dr. Silberſtein, den Leiter des Gemeindeſekretariats Erny und zahlreiche Perſönlichkeiten des öffentli⸗ chen Lebens und des Turfſportes bemerken. 7 Einmal mehr bot die Waldrennbahn, trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit ein herr⸗ liches Bild unter dem flutenden Sonnenſchein des Herbſtes, der zauberhafte Reflexe und Kontraſte mit dem farbenbunten Bild der Beſucher und Pferde ſchuf, und ſo einen ſchönen Rahmen zu dem hervorragenden ſportlichen Geſchehen bot, das in zeitlicher genauer Folge, mit Ausnahme einer Renn⸗ verſchiebung, abrollte. Ganz Seckenheim ſtand wieder im Zeichen dieſes rennſportlichen Großereigniſſes und unterſtützte ſo nach Kräften das Wollen un⸗ ſever rührigen Initiatoren, die mit Präſi⸗ dent Lochbühler, Vorſtand Karl Theodor Volz, Carl Hetzel und Ernſt Würthwein in ihrer weſentlichen Zuſammenſetzung neben einem großen und eifrig wirkenden Stab ehrenamtlicher Helfer fungierten. Auch der Totoumſatz erreichte eine reſpektable Höhe und bildete ſo den deutlichen Gradmeſſer für die Begeiſterungsfähigkeit der Maſſen, die den einzelnen Konkurrenzen jeweils mit großem Enthuſiasmus folgte. Hauptereignis des Tages war der Herbſt⸗ preis über 1800 Mtr., den ſich H. Drexler mit Aufgabe nach einem packenden Kampf mit Capitän de Roy auf Alpaca ſichern konnte. Dieſes Rennen gewann inſofern noch an Bedeutung, weil hier neben dem bereits genannten franzöſiſchen Pferd ein Pferd aus der Schweiz am Start war und ſo einen ge⸗ wiſſen internationalen Akzent in das Rennen brachten. Das ſpannendſte Rennen hingegen bildete das über 2800 Mtr. führende Hür⸗ denremmnen, das Madeira nach einem ſcharfen Erfolgreiche Herbſtpremiere auf der Waldrennbahn 4000 Zuſchauer erlebten herrlichen Turf„Aufgabe“ gewann Herbſtpreis Kopf an Kopffinish vor Rotor gewann. Dann noch das Rennen, das unter keinem guten Stern ſtand, der Preis des Tabakbaus, der von N. 3 auf den Schluß gelegt wurde und ſchließlich neben einer Disqualifikation we⸗ gen Behinderung auch einen Sturz von Rex mit Richard Karl im Sattel brachte. Die höchſte Totoquote des Tages gab es beim 8. Rennen, wo beim Einlauf 268 DM no⸗ tiert werden konnten.* Einen erfolgreichen Auftakt erlebte der glanzvolle Herbſtrenntag mit 11 Startern beim September⸗Preis. Zunächſt ſah es nach einem ſicheren Seckenheimer Sieg aus, als Dirndl ſicher in Führung lag aber in der Zielkurve von Fraucke abgefangen und ſicher mit drei Längen geſchlagen wurde. Im Preis der Induſtrie, einem Rennen der Klaſſe B, gab es ein tolles Rennen, als auf der Gegengeraden Thales, den bis da⸗ hin ſicher führenden Coujas in einem Zwi⸗ ſchenſpurt niederkämpfte und ſchließlich die gewonnene Länge gegen alle Angriffe bis ins Ziel verteidigte. Das dritte Rennen um den Preis des Ta⸗ bakbaues, das aus techniſchen Gründen an den Schluß des Programms gelegt wurde, hatte es in ſich. Einmal behinderte Hans die angreifende Ella ſo ſtark auf der Geraden, daß er disqualifiziert wurde, und zum an⸗ deren kam auf der Gegengeraden Richard Karl mit Rex zum Sturz. Auf der Gegen⸗ geraden hatte ſich Ella trotz der Behinderung die Führung erkämpft und brachte ſicher den einzigen Seckenheimer Sieg des Tages aus dem Sechſerfeld. Ein weiteres Rennen der Klaſſe B gab es beim Preis von Handel und Gewerbe, bei dem Tannenſchonung vom Start weg in Front ging und die herausgeholte Führung trotz ſtarker Angriffe von Gewitterſtunde und Re⸗ gula verteidigte und zum Schluß mit Re⸗ ſerven noch eine Zweilängenführung heraus⸗ galoppierte. Der Herbſtpreis, die höchſtdotierte Aus⸗ einanderſetzung von Pferden der Klaſſe B mit Amateurreitern hatte das bereits er⸗ wähnte internationale Gepräge, das durch die lange Führung von Capt. de Roy faſt zu einem internationalen Sieg geworden wäre. Aber auf der Gegengeraden ging Auf⸗ gabe unter H. Drexler in toller Fahrt an Alpaca vorbei und ſchüttelte bis zum Ziel alle Angriffsverſuche des Franzoſen ab. Das ſchönſte Bild aber bot das Rennen des Reitervereins, wo acht, ſonſt nur im Turnier ſtartenden Pferde über die Startlinie gingen. Das prächtige Bild wurde bedeutend durch die farbenbunte Herrenreiterbekleidung un⸗ terſtrichen. Daß Turnierpferde auch in einem Flachrennen gute Leiſtungen bieten können, bewies das Rennen, wo eine dicht geſchloſ⸗ ſene Führungsgruppe ſich ſtändig in der Füh⸗ rung ablöſte, bis ſchließlich die Turnierhoch⸗ ſprungſiegerin aus der Zielkurve heraus ihre Qualitäten voll ausſpielte und die von Frl. Renner ausgezeichnet gerittene Freundſchaft noch ſchlagen konnte. Dieſes wegen ſeiner Disziplin und wegen ſeines herrlichen Bil⸗ des beſonders applaudierte Rennen hint r⸗ ließ einen nachhaltigen Eindruck bei allen Beſuchern und es wäre nur zu wünſchen, daß die bisher ſo enge Freundſchaft zwiſchen den beiden Vereinen ihren beredten Ausdruck durch die ſtändige Teilnahme des Mannhei⸗ mer Reitervereins an den Seckenheimer Ren⸗ nen unterſtrichen würde. Das ſpannendſte und intereſſanteſte Ren⸗ nen des Tages aber gab es beim Preis der Brauerei Pfiſterer, einem Hürdenrennen über 2800 Mtr., bei dem acht Pferde am Start waren. Zunächſt wurde das Feld von Theo⸗ phil angeführt, der aber bald ſeine Führung an den ausgezeichnet laufenden Rotor ab⸗ geben mußte. Rotor und Madeira lieferten ſich dann zwef Runden einen harten Kopf an Kopfkampf, den ſchließlich Madeira für ſich entſcheiden konnte, Wellgunde, die ſich in der zweiten Runde die dritte Poſition erkämpf hatte, kam vor dem ſtark aufgekom⸗ menen Golfball ein. Das Abſchiedsrennen der Warmblüter über 1600 Mtr., bei dem 6 Pferde am Start waren, wurde zu einem packenden Kampf einer Vierergruppe, aus der ſich auf der Gegengeraden dann Hallo und Bosco löſten um Kopf an Kopf die Zielgerade herunter⸗ zugaloppieren. Der letzte Einſatz von Hallo brachte dann auch den verdienten Kopflän⸗ genſieg. 0 E Die Toto⸗Ergebniſſe des Rennens: 1. Geptemberpreis:(Warmblut 1000 1). 1. Fraucke, 2. Dirndl, 3. Maikönig. Toto: Sieg 21, Platz 10. Einlauf 100. 2. Preis der Induſtrie:(Klaſſe B 1600 m). 1. Thales, 2. Coujas, 3. Marbore. Toto: Sieg 36, Platz 16, 20, 18. Einlauf 88. 3. Preis des Tabakbaues:(Warmblut 1200 m). 1. Ella, 2. Wachtel. Toto: Sieg 18, Platz 14, 32. Einlauf 192. 4. Preis von Handel u. Gewerbe:(Kl. B 1400 mj). 1. Tannenſchonung, 2. Gewitter⸗ ſtunde, 3. Regula. Toto: Sieg 40, Platz 12, 12, 12. Einlauf 108. 5. Herbſtpreis:(Klaſſe B 1800 m). 1. Aufgabe, 2. Alpaca, 3. Iltis. Toto: Sieg 22, Platz 13, 12. Einlauf 32. 6. Preis des Reitervereins Mannheim: I. Tatjana, 2. Freundſchaft, 3. Ilona. Toto: Sieg 82, Platz 26, 14, 14. Einlauf 204. Z. Preis der Brauerei Pfiſterer:(Hürden, Klaſſe B 2800 m). 1. Madeira, 2. Votor, 3. Mariazell. Toto: Sieg 14, Platz 14, 22, 18. Einlauf 88. S. Abſchiedsrennen:(Warmblut 1600 m). 1. Hallo, 2. Bosco, 3. Atje. Toto: Sieg 50, Platz 24, 16. Einlauf 268. Südweſtd. Rundſchau Französischer Minister in Neckarelz Neckarelz(UP). Der französische Mini- Ster für Kriegsopfer- Versorgung, André Mut- ter, nahm an den Einweihungsfeierlichkeiten für ein Denkmal in Neckargerach und eine. Erinnerungstafel in Neckarelz teil. Beide Ge- denkstätten wurden zur Erinnerung an das Märtyrertum französischer und elsässischer Patrioten errichtet. Mutter wurde von dem französischen Hochkommissar, Botschafter Andrée Franęois- Poncet, hohen amerika- mischen Beamten sowie einer Abordnung frü- herer Insassen des Konzentrationslagers Da- chau begleitet. Vier Pfund Rettich am Stück Mosbach dsw). Im Winterhauch-Gebiet des Odenwaldes scheinen die Rettiche beson- ders gut zu gedeihen. So konnte in Ober- dielbach im Kreis Mosbach ein Rettich von vier Pfund Gewicht geerntet werden, Seine Blätter hatten eine Spannweite von 41 Zenti- metern. Die Stiele waren bis zur Blattspitze 75 m lang. Der Rettich war wider Erwarten nicht holzig und reichte bequem zehn Perso- nen zu einer ausgiebigen Mahlzeit. Gesellen wursteten in die eigene Tasche Mannheim dsw). Zwei Mannheimer Metz- gergesellen hatten ihrem Meister im Laufe der Zeit über vier Zentner Fleisch- und Wurst- Waren gestohlen und diese billig Weiterver- kauft. Einer der Gesellen stahl allein 370 Pfund Fleisch- und Wurstwaren im Werte von über 1000 DM. Er verkaufte die Ware zum größten Teil an einen Gastwirt, der sich nun zusam- men mit seinem so billigen Lieferanten und dem anderen Gesellen vor dem Gericht ver- antworten muß. Falsch- Spieler müssen ins Gefängnis Badisches Landessozialgericht gefordert Karlsruhe(w). Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat in einem Schreiben an das Arbeitsministerium und die Verfassungge- bende Landesversammlung die Errichtung eines eigenen Landessozialgerichts für Ba- den mit dem Sitz in Karlsruhe gefordert. Sie Hält ein eigenes Gericht für Baden mit Rück- sicht auf die Größe des Bundeslandes Baden- Württemberg und im Interesse einer mög- lichst orts- und volksnahen Gerichtsbarkeit für dringend notwendig. Zumindest wäre aber die Detachierung mehrerer Senate des künftigen Stuttgarter Landessozialgerichts nach Karlsruhe wünschenswert. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, daß die notwendigen Diensträume in Karlsruhe zur Verfügung gestellt werden könnten. Gurk kritisiert Beamten- Ernennungen Karlsruhe(w). Der Vorsitzende der nordbadischen CDU, Dr. Franz Gurk, kriti- sierte die kürzlich im Bereich des qustizmini- steriums von Baden- Württemberg erfolgten Ermennungen. Dr. Gurk betonte, diese Beam- ten- Ernennungen hätten in der Bevölkerung eine große Mißstimmung hervorgerufen. Sie seien nicht geeignet, Vertrauen zu erwecken. Dr. Gurk wies darauf hin, daß er am 21. Sep- tember im Interfraktionellen Sachverstän- cligenausschuß zweimal ein Ernennungs-Still- halteabkommen angeregt habe. Diesem Vor- schlag hätten auch die Vertreter der derzei- tigen Regierungsparteien zugestimmt. Es miisse verwundern, dag nunmehr trotzdem Ernennungen erfolgt seien. Karlsruhe(sw). Mit einer Aufführung der fast vergessenen Oper Die Pilger von Mekka“ von Christoph W. Gluck im Kleinen Haus des Staatstheaters wurde die Karls- ruher Herbstwoche 1953 eröffnet. Die Karls- ruher Aufführung in der Inszenierung von Gerhard Overhoff wurde von den Besuchern des ncht vollbesetzten Hauses mit freund- lichem Beifall aufgenommen. Die Karlsruher Herbstwoche, in deren Mittelpunkt kulturelle Veranstaltungen stehen, dauert bis zum 4. Oktober. Seltene Ehrung für einen Gast PFriedenweiler, Kreis Neustadt(sw). Dr. Kletts Parole: Guten Durst! Stutbgart(28H).„Guten Durst!“ rief der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett, band sich eine Lederschürze um und stach das erste Faß Festbier auf dem Cann- statter Wasen unter den Klängen des Liedes „Preisend mit viel schönen Reden“ an. Damit War das 108. Cannstatter Volksfest eröffnet, das auch in diesem Jahr schon am den ersten beiden Tagen Hunderttausende von Besu- chern anlockte. Die Eröffnungsfeier an der 22 Meter hohen traditionellen Fruchtsäule, die übrigens rund 37 00 DM kostete, fand vor einem wahrhaft internationalen Publikum statt: Neben einigen tausend Stuttgartern und etwa 100 Bürgermeistern und Landräten aus Baden- Württemberg waren eine Anzahl von Amerikanern und rund 20 an südwestdeut- schen Universitäten studierende Neger von der Goldküste erschienen, denen eine baye- rische Musikkapelle schwäbische Weisen vor- Spielte. Als die Böllerschüsse ertönten und Hunderte von Luftballons aufstiegen, be- gann auch schon der alte und doch ewig neue Rummel auf dem Cannsbatter Wasen. Einheimische Geschädigte melden sich Stuttgart(Isw). Der Landesverband Ba- den- Württemberg des Bundes der Flieger- geschädigten, Evakuierten und Währungs- geschädigten hat die Fraktionen der Ver- fassunggebenden Landes versammlung auf- gefordert, sie sollen darauf hin wirken, daß bei einer Regierungsumbildung die Belange der einheimischen Geschädigten gebührend berücksichtigt werden. Die Goldküste sucht deutsche Arzte Stuttgart dsw). Der Gesundheitsmmi- ster der Goldküste, Mr. Hutton Mills, sprach Während eines inoffiziellen Besuches in Stutt- art mit dem Leiter der Auslandsabteilung der Arztekammer, Dr. Werner Röken, über Vom einheimischen Sport Fußball. BfB Eppingen— 07 Seckenheim 1:2 In einem ſchönen Treffen obiger Mann⸗ ſchaften konnte Eppingen nach einem Eckball in der 10. Minute ſchon in Führung gehen. Aber die Hieſigen kämpften unverdroſſen wei⸗ ter und nach ſchönem Zuſammenſpiel konnte Herdt 4 Minuten ſpäter mit prächtigem Schuß den Ausgleich erzielen, und ſchließlich gelang es Herdt noch in der 28. Minute das Endreſultat herzuſtellen. N In der 2. Halbzeit mußte Diefenbach we⸗ gen Verletzungen zurückgenommen werden, und ſo war der Motor im Sturm genommen. Es gab auf beiden Seiten noch turbulente Szenen vor den Toren, aber zu einem Er⸗ folg ſollte es für beide Mannſchaften nicht mehr kommen. * FVgg. 98 Seckenheim— TS Viernheim 0:3 In dieſem Spiel bewies ſich einmal mehr, daß nur mit Kampfeseifer und Siegeswillen und letzten Einſatz ein Spiel gewonnen wer⸗ den kann. Dieſe ausſchlagggebenden Fakto⸗ ren fehlten den Einheimiſchen. Trotzdem die 98 er ohne Hartmann und Becker antreten mußten, hätten ſie bei richtiger Spieleinſtel⸗ lung zumindeſt einen Punkt holen müſſen. Es wurde viel zu verfahren und ohne jeden Zuſammenhang vor allem im Sturm ge⸗ ſpielt. Aber auch die geſamte Abwehr zeigte große Mängel. Dazu kam noch das beider⸗ ſeitige harte und hohe Spiel, wobei der kör⸗ perlich überlegene Gegner ſtets im Vorteil war. Drei Mann wurden wegen unfairem Spiel des Feldes verwieſen. Während die Gäſteelf aus wenigen Chancen mehr Kapi⸗ tal herauszuſchlagen verſtand, vermochten die Platzherren keinen Ball in des Gegners Ge⸗ häuſe unterzubringen. Die 2. Mannſchaften 3:1 Schüler und Jugend holten ſich je einen 1:0 bzw. 5:2 Sieg. Die 3. Mannſchaft un⸗ terlag 4:2. Daxlanden auch zu Hause besiegt So spielte die 1. Amateurliga Nordbaden In der nordbadischem 1. Amateurliga gab es nicht nur einige sensationelle Ergebnisse, sondern auch recht viele Tore. Die größte Uberraschung bedeutet dne 0:1-Heimmiederlage des Vorjahresmeisters FV Daxlanden gegen Kirrlach. Dadurch rutschten die Daxlander auff den 12. Tabellenplatz zurück. Der Spitzenreiter SV Schwetzingen ließ sich auch von der Amateurelf des Karlsruher Sportelubs nicht überraschen und kam auf dem Mühlburger Platz zu einem klaren 0:3-rfolg. Der DSc setzte seinen Slegeszug durch emen 4:1-Ssieg über Hockenheim Fort. Die Friedrichsfelder Germamen ließem Kirch- heim keine chance und kamen zu dem erwarteten 4:0 Erfolg. Der schußfreudige Viernheimer Sturm Mmarklerte gegen den VfR Pforzheim 9 Tore, wo- durch die Viernheimer auf den vierten Tabellen- Platz vorrückten. Das Duell der beiden Ex-vVertrags- Spielervereine Feudenheim gegen Neckarau ent- schled Feudenheim mit 4:2 zu seinen Gunsten. Bir- Kenfeld nam der techmisch guten Leimener Elf amt 4:4 eimen Punkt ab. Gleichfalls 4:4 trenmten sich Brötzingen umd Plankstadt. Nach dem sechsten Spieltag sind Schwetzingen und der Dsc Heidel- berg noch ohne Niederlage, der VfR Pforzheim noch ohne Sieg. Ergebnisse: ASV Feudenheim— VIL. Neckarau 4:2; FV Daxlanden— Fœ Kirrlach 0:1; Sc Karlds- ruhe— SV Schwetzingen 0:3; Amicitia Viernheim gegen VfR Pforzheim 9:0; Germania Friedrichsfeld Segen Sd Kirchheim 4:0; Fe Birkenfeld— VfR Lei- men 4:4; Germania Brötzingen— TS Plankstadt 4:4; DSC Heidelberg— FV Hockenheim 4:1. Der Handball in Baden 28 Tore sahen die Zuschauer des Spitzenkampfes Leutershausen gegen den Vorjahresmeister SpVgg. Ketsch im Nordbadener Handball. Da jede Partei 14 Tore Wart, teilte man sich auch die Punkte, so daß nunmehr beide Mannschaften je einen Verlust- Dumkt aufzuweisen haben. Zum Glück remisierte aber auch der TSV Rot, der vor eigenem Anhang gegen die erstarkten Mannheimer Rasenspieler über ein 11:11 nicht binauskam. Nußloch und Weimheian Sind Weiterhin ohne Punkte, da Nußloch auf eige- o und Spiel nem Platz gegen Seckenheim mit 12:18 den kurzerem 208. Hockenheim nützte den Platzvorteil durch einen 14:10-Sieg gegen Oftersheim. In Mittelbaden büßte der letztjährige Tätelträger Sc St. Leon in einem torreichen Treffen durch ein 9:9 einen Punkt ein. Dadurch kam die Handballeif des Karlsruher sc, die in Durmersheim mät 10:15 Toren erfolgreich blieb, auf den zweiten Platz hin- ter dem verlustpunktfreien Spitzenreiter TSV Rint- heim, der aus Kronau mit einem 8:13-Sieg heim- kehrte. In Bretten gab es eimen 15:8-Erfolg der Brettener gegen Niederbühl. Das Aufsteigerduell Baden-Baden gegen Daxlanden entschiedem die Kur- Städter mit 15:7 zu ihren Gunsten. Vom Spitzentrio siegte nur Eintracht Karlsruher SC nahm Nürnberg den ersten Punkt ab— VfB Stuttgart ließ einen Punkt in Regensburg Von der dreiköpfigen Führungsgruppe in der 1. Liga Süd war nur die Frankfurter Eintracht siegreich, die zu Hause die Offenbacher Kickers knapp mit 2:1 schlug. Der Spitzenreiter 1. FC Nürnberg büßte zu Hause gegen den Karlsruher Sc mit einem 2:2 den ersten Punkt ein, blieb jedoch weiter ungeschlagen und behauptete die Führung mit 13:1 Punkten vor der Frankfurter Eintracht dank dem besseren Torverhältnis. Der VfB Stuttgart erzielte in Regensburg beim Neuling Jahn nur ein 1:1 und hat damit einen Pluspunkt weniger als die beiden Spitzen- reiter. Der Abstand zu den Verfolgern hat sich durch die Niederlage der Offenbacher jetzt auf drei Punkte vergrößert. Stark nach vorn schob sich die SpVgg. Fürth, die mit 1:3 den einzigen Auswärtssieg bei den Stuttgarter Kickers lan- den konnte. Am Tabellenende blieb nach wie vor der FSV Frankfurt, der zwar beim SV Waldhof ein 2:2 erzwang, aber seinen letzten Platz nicht abgeben konnte. Aus den unteren Regionen konnte sich lediglich Viktoria Aschaf- kfenburg nach dem 4:1-Heimsieg über Schwein furt 05 verbessern. Hessen Kassel spielte gegen den VfR Mannheim 2:2, und der BC Augsburg schlug Bayern München mit 1:0. Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 2.1 Die Kickers zeigten wenig Respekt vor der zurzeit in Hochform befindlichen Eintracht-Elf, und so wurde es zu einem dramatischen Kampf. Die Adlerträger hatten dabei den längeren Atem, und ihr knapper Sieg ist durchaus ver- dient. Sie hatten nämlich auch das Pech, die zweite Halbzeit mit nur zehn Mann spielen zu müssen. Nach einer halben Stunde Spielzeit schoß Weilbächer die Eintracht-Führung heraus, doch drei Minuten nach der Pause konnte Krauß ausgleichen. Der entscheidende Treffer wurde in der 60. Minute von Dziwoki erzielt. Hessen Kassel VfR Mannheim 2:2 Kassels Führungstreffer von Meyer(9. Min.) konnte der VfR durch Siebert wenig später aus- gleichen. Ein Freistoßtor vom besten Kasseler Spieler, Hellwig, führte in der 22. Minute zum 2:1, doch Laumann gelang in der 30. Minute der 2:2-Ausgleich. Pech für Kassel, daß Hellwig eine Viertelstunde vor Schluß einen Foulelfmeter nicht verwandeln konnte. Den unplaciert ge- tretenen Strafstoß konnte Mannheims Torwart halten. SV Waldhof— FSV Frankfurt 2:2 Während Frankfurt die erste Halbzeit über mit Waldhof noch Schritt halten konnte, hatte es in der zweiten Halbzeit fast nichts mehr zu bestellen. Waldhof ging durch Hohmann in der 12. Minute in Führung. Durch zwei Tore von Krauß(20. und 27. Minute) konnten die Gäste aber nicht nur den Ausgleich, sendern auch den Führungstreffer erzielen. Erst durch einen von Herbold in der 79. Minute verwandelten Foul- elfmeter konnte der SV Waldhof aber doch noch einen wichtigen Punkt retten. Reutlingen behauptet seine Führung Sieben Heimsiege in der 2. Liga Süd— Frei- burger FC zu Hause geschlagen Der Spitzenreiter der 2. Liga Süd, der SSV Reutlingen, konnte seine Führungsposition wei- ter ausbauen. Der SSV, der als einziger Verein unter den Tabellenführern zu Hause spielte, fertigte das Schlußlicht Union Böckingen erwar- tungsgemäß mit einem sicheren 5:1-Sieg ab und führt jetzt mit drei Punkten vor Bayern Hof. Die beiden Verfolger Hof und Schwaben Augs- burg müßten bei ihren Auswärtsbegegnungen Niederlagen einstecken. Die Hofer verloren bei Singen 04 mit 4:0 und die Augsburger Schwaben bei Hanau 93 knapp mit 2:1. Während Bayern Hof seinen zweiten Tabellenplatz knapp behaup- ten konnte, mußten die Augsburger den KFV passieren lassen, der zu Hause Wacker München sicher mit 6:2 abfertigte. Die Hohentwieler rückten durch ihren Sieg ebenfalls in der Ver- folgergruppe weiter nach vorn, wobei sie den Freiburger EC weit ins Mittelfeld verwiesen. Auch 1860 Munchen verbessert einen ro- Sieg über TSG Ulm seine. In die Ta- bellenstürze im Mittelfeld außer dem Freiburger FC noch Dar das gegen den ASV Durlach 2:2 remi; Pforzheim, der dem SV Wies lag, mit einbezogen., Wiesbe auch der Neuling FC Hanau 93 kletterten e nach vorn. Dem ASV Cham glückte durch seine Heimsieg über den 1. FC Bamberg mit 1:0 der Anschluß an das Mittelfe Die TSG Ulm und der 1. FC Bamberg ru nach unten ab. Wacker München und d inger Union be- schließen weiterhin die Tabelle. Beinahe wäre Pirmasens gestürzt Im Südwesten scheint dem FK Pirmasens langsam der Atem auszugehen. Die Pirmasenser überstanden mit viel Glück die Partie bei dem Tabellen vorletzten VfR Kirn mit einem knap- Den 3:4-Erfolg. Damit wurde zwar die erste Stelle behauptet. Aber die Kantersiege, die die Verfolger feierten, werden den Pirmasensern zu verstehen geben, daß nun der Ernst beginnt. Der 1. FC Kaiserslautern siegte bei Phönix Ludwigshafen sicher 1:5, der 1. FC Saarbrük- ken imponierte mit einem 0:4-Sieg bei Ein- tracht Trier. Die höchste Torausbeute meldet mit 0:9 in Landau der Tus Neuendorf. Aller- Gings kommen die Rheinländer für den Meister- titel wohl nicht mehr in Frage. Borussia Neun- kirchen fällt nach dem 0:0 in Frankenthal um einen weiteren Platz zurück, da VfR Kaisers- lautern gegen Wormatia Worms mit 1:0 einen Wertvollen Sieg feierte. Der 4:0-Sieg des 1. FC . FO unter- Saarbri abwehrstarken Eintracht Trier eren Formanstieg der Saarbrücker Balzert, Martin, Otto und Siedl,. st wohl gegen Deutsch- land in der Sagg ahl spielen, schossen die Tore. Zum 5:1 des 1. FC Kaiserslautern gegen Phönix trugen Ottmar Walter, Baßler(2) und Wanger(2) als Torschützen bei. Das Gegentor von Phönix durch Amann fiel bei 0:3. Für Pir- masens hatten Frey, Glaiber, Carlier und Z6ʃI- ner Anteil am Torsegen beim 4:3 in Eirn. ng in dis geroberliga Tes, ist wie- ohne Fehl- jermheim und en. Bruchsal be- 1 noch auf im knöpfte ch ein 4:4 einen Punkt rt dla rögte Interesse tal. Die Wie- ne Meister- 1 ng Germanig Ketscher Staffel mit Die drätte Runde br Kampfstär! 1 Diche Sam der da. Ab. Im Raum dem Tr Sentaler leistung chwuchs am besten über Rheinland-Pfalz er-. chen Hockey-Junio- ö unde um den Franz latten vorher die Ver- tretung Nor 2:0 und die Mannschaft von Rheinland-Zfalz die B-Auswahl Hessens gleichfalls 20 s geschaltet. Im S der rer trennten 1 sich Hessen B und No den 1:1. ö Durch reichte die ren in Fran Schmitz-PO Wieder 1860 München und 1. FCN tsmeister Mannschafts- athleten gab es zum nochmals schöne Leistun- lag am ersten Tag Nord- Deutsche Ausgang gen. Bei „Löwen“ dank ihrer ausgeglichenen Mannschaft, in der nicht nur Spitzenkönner, sondern auch starke zweite und dritte Leute standen, die Führung erkämpfen und zum elf ten Male den Titel erringen. Die Münchener, die siebenmal hintereinander DMM- Meister wur- den, verbesserten ihre bisherige Rekordpunkt- zahl von 35 486 auf 36 196 Punkte. Auch alle Übrigen Mannschaften vermochten die bisheri- gen Punktezahlen zu steigern. RW Koblenz be- legte mit 35 276 Punkten den zweiten Platz vor Nordost-Berlin mit 35 177. Es folgten Empor Leipzig, Post München und RW Oberhausen. Die Leichtathleten aus der Ostzone imponierten er- neut durch gute Ergebnisse. So siegte Nordost- Berlin in der 4%100-m- Staffel in 42,7 vor Ober- hausen 43,0. Uber 400 m Hürden waren Dittner- Ostberlin und Scholz-Leipzig mit 53,9 scharfe Gegner des siegreichen Koblenzers Bert Stei- nes mit 53,8. Bei den Frauen konnte der 1. FC Nürnberg zum vierten Male hintereinander die Meister- schaft erringen, wobei die Nürnbergerinnen mit 22 852 Punkten ihr bisher bestes Ergebnis er- zielten. Motor Jena kam mit 22 567 Punkten auf den zweiten Platz vor DHFK Leipzig mit 22 231, dem Hamburger SV und TK Hannover. Eine Uberraschung war der Sieg von Köhler-* Jena im 80-m- Hürdenlauf, die für 11,5 Sekun- den die höchste Punktzahl von 1000 Punkten 7 erhielt. Lorberg-Hannover und Seonbuchner- Nürnberg liefen 11,6. Haas Meister der Viertelliter klasse Neuer großer Triumph der NSU- Fahrer auf der Eilenriede-Rennstrecke Mit dem letzten deutschen Meisterschaftslauf auf der Eilenriede bei Hannover wurde die Rennsaison in Deutschland abgeschlossen. Wie nicht anders zu exwarten war, hat der zweifache Weltmeister Werner Haas-Augsburg(NSU) den Zweiten ihm noch fehlenden deutschen Meister- titel überlegen gewonnen. Der große Zweikampf der deutschen Renn- Ställe NSU und DKW ü in der Viertelliterklasse Wurde leichter und überzeugender von den Nek- karsulmern gewonnen, als man nach den bis- herigen Kämpfen erwarten durfte. Die Ingol- Städter Streitmacht flel vorzeitig aus, und der Weltmeister fuhr mit seiner Viertelliter-NSU ö einen wesentlich höheren Schnitt als der Sieger der 350-Cm-Kl,, Karl Hofmann-Frankfurt, àuf* DKW. Hatten im Vorjahr die Privatfahrer noch Vier der fünf Titel gewinnen können, so domi- nierten diesmal auf der ganzen Linie die Fa- brikfahrer. Die Liste der deutschen Meister lautet: 125 cem: Werner Haas-Augsburg(NSU), 250 cem: Werner Haas-Augsburg(NSU), 350 cem: Sieg- fried Wünsche- Ing. DKW), 500 cem: Georg Meier-München(BMW), 500 cem: Seitenwagen: Kraus/ Huser-München(BMW). Während die DKW-Fahrer mann hielt in der 350-cœ m-Klasse durch und feierte einen Sieg) in den Rennen fast alle ausfielen, hatten die Neckarsulmer wieder einen großen Tag. Neben der Klasse bis 125 cem (ẽHaas siegte mit 117,8 Kmyh vor seinen Marken- gefährten Brand und Daiker) beherrschten sie auch die Viertelliterklasse souverän. Werner Haas überrundete das gesamte Feld außer Otto Daiker zweimal. Mit seinem Schnitt von 132,0 kmh übertraf er den Sieger der 350- m Elasse und wurde nur von Georg Maier Halb- Iiter-BMW) ausgestochen. Haas war damit schneller als bis dahin die 500-cœ m-Maschineg auf dem Eilenriedekurs, In der Halbliter“ zum Abschluß fuhr Georg Meier mit 134,7 neuen Streckenrekord. Die schnellste Runde s Tages fuhr Georg Meier mit 138,4 Kkmyh, in der Viertelliterklasse rundete Haas den Kurs mit 133,6 Km/h. 8 mur Karl Hof- 0 Vereins--Kalender 0 Leees Zimmer Fuß ballvereinigung 1898. Morgen Dienstag ab 19 Uhr Training. Treffpunkt im Vereinslokal. Anschließend Spielerbesprech- ung der Aktiven und theoretischer Unterricht. Wegen der Wichtigkeit dieser Besprechung bitten wir um zahl- reichen Besuch, Das Training in der Turnhalle kann erst morgen in acht Tagen ab 17.30 Uhr aufgenommen werden. von alleinstehender Frau ge- sucht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. Dutz frau DIE Fööss E tragen die genze Last des Körpers. Wie wichtig ist es, sie fintskt“ zu halten] Klosterfrau Aktiv- Puder wirkt suftrocknend, geruchbindend, küh⸗ lend und reizlindernd, pflegt lhre Fühe und halt Drogerien. Denken Sie such an 0 r blauen Packung. nur echt in zweimal wöchentlich gesucht. Zu erfr. in d. Verlag d. Blattes Tlweflassige Frau ganz oder halbtags, für sofort in kleinen Haushalt gesucht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. laufend beste ferkel und Läuler stehen ständig zum Verkauf. 5 14 tägige Garantie. 18 1 8. und Vermdfihunes Harten fertigt an: Necharbote· Druckerei 8e Uazutfisdenheit ertolgt Tansgb. „ Mehhandlunsg Seckenheim/ Rastatterstr, 13 Telefon 470 48 Tabelle der 1. Liga Süd 1. 1. FC Nürnberg 7 20:3 1321 2. Eintracht Frankfurt 7 2776 1821 3. VfB Stuttgart 00 168 1272 4. Offenbacher Kickers 7 10·8 975 5. SpVgg. Fürth 7 14:11 8:6 6. Karlsruher Sc 7 16:14 8:6 7. Schweinfurt 05 7 11:12 628 8. BC Augsburg 7 10:1 6·8 9. Stuttgarter Kickers 7 1216 618 10. VfR Manmheim 7 14:17 59 11. SV Waldhof 7 13517 59 12. Vikt. Aschaffenburg 1 10:15 59 13. Bayern München 3 9:16 5:9 14. Hessen Kassel 7 118 4:10 15. Jamn Regensburg 7 615 410 16. FSV Frankfurt 7 14:20 311 Tabelle der 2. Liga Süd 1. SSV Reutlingen 8 24:12 13:3 2. Bayern Hof 8 15711 10:6 3. Karlsruher FV 7 19:10 9 5 4. Schwaben Augsburg 7 158 925 5. FC Singen 04 7 23:10 876 6. 1860 München 7 18710 8 6 7. SV Wiesbaden 7 15:12 8:6 8. TSV Straubing 16 10:9 8:6 9. FC Hamau 93 7 10 12 8:6 10. Freiburger Fe 7 14214 727 11. Darmstadt 98 7 14:14 0 12. ASV Cham 7 912 68 13. 1. Fœ Pforzheim 1 12716 6˙8 14. ASV Durlach b 7 13:18 529 15. TSG Ulm 46 7 7214 529 16. 1. Fœ Bamberg 7 10:14 410 17. Wacker München 7 9729 4:10 18. Union Böckingen 7 5177 3:11 Tabelle der 1. Liga Südwest 1. FK Pirmasens 80 1578 13:1 2. 1. Fœ Kaiserslautern 75 29:8 1222 3. 1. FC Saarbrücen 7 23:10 118 4. VfR Kaiserslautern 7 15:8 10:4 5. Borussia Neunkirchen 5 19:7 95 6. Tus Neuendorf 7 21:5 86 7. Tura Ludwigshafen 7 16:12 86 8. Wormatia Worms 7 12710 876 9. Mainz 05 7 12:8 727 10. Saar 05 7 7713 6˙8 11. Eintracht Trader 1 7715 678 12. VER Frankenthal 7 9215 5:9 13. Phönix Ludwigshafen 40 11717 4.10 14. VfR Kirn 7 8:26 2:12 15. ASV Landau 7 5:30 2212 16. FV Speyer 7 6:23 113 Toto-Ergebnisse vom West-Süd- Block 6. Eimtr. Fremkfurt— Offenbacher Kickers 2:1 1 2. Schalke 04— SW Essen 3:0 1 3. Stuttgarter Kickers— SpVgg. Fürth 288 2 Ph. Ludwigshafen— I. FC Kaiserslautem 1:5 2 5. Rheydter SV— Meidericher Sv 32 1 6. 1. Fo Nürnberg— Rsc Mühlburg 222 0 7. Eintr. Trier— 1. Fe Saarbrücken 0:4 2 8. Eimsbüttel— Hamburger sv 222 0 O. Jahn Regensburg— VfB Stuttgart 21 0 10. Be Augsburg— Bayern München 120 1 11. SV Sodingen— Alemannia Aachen 64 2 12. VfR Kaiserslautern— Wormatia Worms 1:0 1 13. 1. Fe Köln— VfL Bochum 570 1 14. SV Waldhof— Sv Frankfurt 2:2 0 Beschlagnahmefreie 8 1 0 5 gesucht. Färberei Kramer Sebkenhelmer Landstr. 270 Telefon 43579 Nehmen Sie das qugend-Elixjef — Zirkulano hilft gegen: Arterienverkalkung, Kopfweh, Müdig⸗ beit, hohen Blofdrück, Wechseljahrbeswerden, Blotwallungen, Blut steuungen, Einschlafen und Erkalten der Gliedmaßen. KI. KUR DOM 5.5, gr. KUR DM 10.90. Eirkolano- Import: Berger, Lörrach. Zirkuluno die Herbst-KUR mit der guten Heilkreff! haben durch regelmäßige Gesundheits- pflege mit Zirkulano gegen harr näckige Kreis laubf störungen. ere unersetzlich! Wertvolle Heilkräbter dqos der Schwei! detzt auch in Deutschland erhältl, bei ihrem Apotheker es gibt netvssen, ers chopften Frauen tiefen Schlot, neue Kraft, Frische, bidhendes Aussehen und Aus- geglichenbeit— guch in kri- tischen Jagen. 8 N In Apoth., Drog. Reformhäusern An alle Hausbesitzer! 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