el f! N Nr. 154 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 26. September 1953 Diplomaten an die Front! Revirement im Bonner Auswärtigen Amt? Noch nie wohl ist auch dem einfachen Mann in unserem Volk die überragende Bedeutung der Außenpolitik so deutlich geworden wie in den vergangenen vier Jahren. Und es ist nur folgerichtig, daß der Mann, dem die Deutschen bei den Bundestagswahlen mit eindeutiger Mehrheit ihr Vertrauen ausge- sprochen haben, daß Bundeskanzler Adenauer im Wahlergebnis ein Plebiszit für die Fort- kührung seiner Außenpolitik sieht. So kam auch der Entschluß des Kanzlers, weiterhin sein eigener Außenmimister zu bleiben, nicht überraschend. Man kann wohl ohne Uber- treibung sagen, daß ein beträchtlicher Teil des Vertrauens, das das Ausland und insbe- sondere Amerika uns wieder entgegenbringt, den persönlichen Bemühungen Adenauers zu danken ist. Aber so überlegen die außenpolitische Kon- zeption des deutschen Kanzlers und Außen- ministers auch erscheint— heute mehr denn je mangelt es ihr an geeigneten Interpreten, an Helfern innerhalb des diplomatischen Dienstes. Man verrät kein Geheimnis mit der Feststellung, daß die im Auswärtigen Ant in den letzten beiden Jahren immer augen- fälliger gewesene Tendenz, Wichtige Aus- landsposten Außenseitern anhzuvertrauen, nicht zu der erhofften Belebung des Dienstes geführt hat. Von Ausnahmen abgesehen, hat die Methode, nach amerikanischem Vorbild den Auswärtigen Dienst als Abstellbahnhof für Parteipolitiker zu benutzen, deren Dienste man belohnen wollte oder die in die Wüste zu schicken sich empfahl, keine Zinsen ge- tragen. Erfreulicherweise lassen die bereits vor den Wahlen kursierenden Gerüchte über ein umfassendes Revirement, das die Chefs der Wichtigsten Auslandsmissionen einbezie- hen soll, erkennen, daß man sich zuständigen Orts über die Notwendigkeit umfassender Umgruppierungen durchaus im Klaren ist. Sie müßten bereits in Washington begin- nen, dem wichtigsten diplomatischen Posten, den die Bundesrepublik zu vergeben hat. Dort Wäre eine dynamische Persönlichkeit am Platz, die neben dem Kontakt zum State De- partment es sich angelegen Sein lassen sollte, die riesigen und bisher so gut wie ungenutz- ten Kräfte an Good Will zu mobilisieren, die im amerikanischen Volk und dem Deutsch- Amerikanertum für die Bundesrepublik stek- Ken. In London bedarf es einer Persönlich- Beit, die eine intime Kenntnis englischen We- sens und englischer Politik besitzt, und die in der Lage sein sollte, die für Kontinental- europäer sehr komplizierten Vorgänge im Gehirn britischer Staatsmänner im eine sinn- gemäße Berichterstattung zu fassen. Nach Pa- Tis sollte ein Botschafter abgestellt werden, der den Franzosen als Partner politischer Ge- spräche interessant ist. Damit soll gegen die derzeitigen Leiter un- serer drei wichtigsten diplomatischen Missio- nen kein Vorwurf erhoben werden. Unter den zeitbedingt schwierigsten Umständen hinaus- gesandt, haben sie jahrelang Vorbildliches geleistet. Ihrem Takt und ihrer Zurückhal- tung ist vieles zu danken. Mit anderen Auf- gaben, auf dem Hintergrund eines weltpoli- tischen Szenenwechsels, drängt sich jedoch die Notwendigkeit personeller Umbesetzungen auf, denen die Westmächte durch den Wech- sel ihrer Hochkommissare ja bereits Rech- nung getragen haben. Aber nicht nur ein Revirement bei den Aus- landsvertretungen ist notwendig. Auch der weitere Ausbau des Apparates, dessen Auf- gabe in der Verwaltung und Regelung der Beziehungen Deutschlands zum Ausland be- steht, muß endlich in Angriff genommen Wer- Cen, So muß das Außenministerium in Bonn Selbst mit einem Leiter ausgestattet werden, der ähnlich dem ständigen Unterstaatssekre- tar im britischen Foreign Office seine Auf- merksamkeit in erster Linie den vielgestalti- gen Verwaltungsproblemen des Auswärtigen Amtes widmet. Als rechte Hand des Bundes- Kanzlers in allen außenpolitischen Fragen ist Staatssekretär Hallstein viel zu überlastet, um sich mit diesen Fragen so eingehend be- schäftigen zu können, wie dies zumal unter der Perspektive des Neuaufbaues des diplo- matischen Dienstes wünschenswert wäre. Der neue Leiter der Personalabteilung häfte die Chance, die notwendige Reform einzig nach sachlichen Gesichtspunkten mit einem Min- destmaß von Schwierigkeiten zu vollziehen. Rücksichten innenpolitischer Natur, die der Kanzler in den vergangenen Jahren bei der Besetzung der Auslandsmissionen nehmen mußte, fallen nach seinem überwälligenden Wahlsieg fort. Es ist zu hoffen daß diese Chance genutzt Wird, damit die Eund erung endlich Bot- schafter und Gesandte erhält, deren Prestige dem Prestige ihres Chefs entspricht. Der Neu- bau des Auswärtigen Amtes im der Koblenzer Straße, die für Bonn das gleiche bedeuten Soll wie einst die Wilhelmstraße für Berlin, schreitet rüstig fort. Ein Teil des großen Ge- bäudes am Rhein soll noch vor Ende dieses Jahres bezogen werden. Damit können die bisher an über einem Dutzend verschiedenen Plätzen untergebrachten Dienststellen des Außenministeriums an einer Stelle konzen- triert werden. Es wäre wünschenswert, wenn diese bauliche Zusammenfassung gleichzeitig das àußere Symbol einer gründlichen Reor- ganisation, des gesamten Apparates wäre und das neue Haus auch mit neuem Leben erfüllt Würde. 0 Wirtſchaftliches Gemeinsames Wirtschaftsprogramm Annäherung von Industrie und Landwirtschaft Die land wirtschaftliche Bevölkerung des Bun- desgebiets macht heute nur noch 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Um rund die Hälfte höher ist mit 22 Prozent der Anteil der in der Landwirtschaft Berufstätigen. Dagegen beträgt der Hundertsatz des Anteils der Land- und Forstwirtschaft am gesamten Volkseinkommen nur etwa 12 Prozent. Ein Teil der in der Land- wirtschaft beschäftigten, insbesondere weibli- chen Kräfte, ist allerdings nicht voll beschäf- tigt. Selbst wenn man aber von den vorerwähn- ten 22 Prozent einen erheblichen Abstrich von vielleicht 2 bis 4 Prozent vornehmen würde, bliebe noch immer ein weiter Abstand des durchschnittlichen Arbeitsentgelts in der Land- und Forstwirtschaft gegenüber dem in der übri- gen Wirtschaft, vor allem der Industrie. Diesem Auseinanderklaffen der Einkommens- anteile kommt man nicht dadurch bei, daß man die leistungs- und einkommensschwachen Be- triebe der Landwirtschaft aus dem Vergleich ausklammert. Täte man das letztere, so bliebe gewiß eine Gruppe von funktionsstarken Be- trieben übrig, die sich bei einem Einkommens- vergleich mit dem Gesamtdurchschnitt aller in der Industrie Beschäftigten durchaus sehen las- sen könnte. Ein solcher Vergleich würde fedoch hinken. Auch in der Industrie gibt es nämlich „Fußkranke“, welche den Durchschnitt aller Be- triebe drücken. Am Schlusse blieben die lei- stungsstarken land wirtschaftlichen Betriebe bei einem Einkommensvergleich mit den leistungs- starken Industriebetrieben sicher wieder im Nachteil. Dieses Phänomen ist, wie Direktor Dr. Nöll 125 in seinem Vortrag„Industrie und Landv aft“ auf dem Deutschen Bauerntag zu Mi r ausführte, ein weltweites. Man darf ergän- zelid sagen, daß es auch ein sehr altes und der Nationalökonomie keineswegs unbekanntes ist. Schon der Altmeister der historischen Schule, Geheimrat Professor Dr. Schmoller, hat es um die letzte Jahrhundertwende analysiert und in- direkt auch auf das wirtschaftspolitische Rezept gegen eine solche ungleiche Einkommenszuwei- sung an die beiden die Volkswirtschaft tragen- den Erwerbsstände hingewi N. Schmollers diesbezüglicher satz lautet wie folgt:„Die verschiedene Wirkung der Technik auf Gewerbeprodukte und Nährungsmittel zeigt die bekannte Wahrheit, daß jene— also die Ge- Werbeprodukte— im aufe der Kultur durch- schnittlich billiger, diese— also die Agrarpro- dukte— teuerer werden. Der Nahrungsmittel- erzeugung steht eine Größe gegenüber, welche die Technik nicht überwinden kann. Man kann froh sein, wenn die Verbilligung der Maschinen- produkte die Verteuerung der Lebensmittel ausgleicht oder ermäßigt.“ Daß die Preisent- wicklung in den letzten Jahrzehnten in Deutsch- Ind genau umgekehrt verlaufen ist. als h moller dies für endig hielt, bedarf kei- statistischen Beweise mehr ner Die Bodenerzeugung ist, worauf auch Dr. Nöll in Münster hinwies, von den Naturgesetzen ab- Rängig und unterliegt im Grundsatz dem Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs. Die indu- Strielle Produktion dagegen ist im Prinzip nicht naturgebunden und steht unter dem betriebs- wirtschaftlichen Gesetz von der Degression der Kosten, Deshalb muß die Preisentwicklung zwi- schen den beiden Bereichen auf weite Sicht eine gegenläufige sein, wenn die Gesamtwirtschaft in sich ausgewogen und gesund sein soll. Es hat keinen Zweck, die Wirkung dieses entschei- denden Grundgesetzes aller Volkswirtschaft nicht sehen zu wollen, wie es in einem Teil der, Kommentare zu dem Vortrag von Dr. Nöll be- reits geschehen ist. Man muß vielmehr seine Anerkennung vorab fordern, wenn man über eine sinnvolle Zusammenarbeit von Industri-⸗ und Landwirtschaft diskutieren will. Eine solche Zusammenarbeit macht also eine abwärts gerichtete Entwicklung des industriel- len Preisgefüges für die Zukunft notwendig. Eine solche Entwicklung hätte zweierlei Folgen zu Gunsten der Landwirtschaft. Zum ersten trage sie durch eine Senkung der Betriebsmit- telpreise der Landwirtschaft zu einer wesent- lichen Verbesserung des Verhältnisses von Auf- wand und Ertrag bei. Zum andern könnte eine Senkung des allgemeinen industriellen Preis- gefüges im Haushalt des Verbrauchers Beträge freisetzen, welche dieser zu einem gesteigerten Verzehr land wirtschaftlicher Veredelungspro- dukte zu verwenden vermag, Was eine solche Entwicklung beispielsweise für die Milchwirt- schaft bedeuten könnte, braucht nicht erläutert, zu werden. Hier liegt der Angelpunkt einer künftigen konstruktiven Zusammen Z Wi- schen Landwirtschaft und Industrie! Daß Dr. Nöll andererseits der Landwirtscnart selbst den Spiegel vorgehalten hat, verstärkt die Wirkung seines Vortrags. Es wäre töricht, Wollte die Agrarführung den Folgen, die sich daraus für ihre künftige Arbeit ergeben müs- sen, ausweichen. Daß und warum die Landwirt- schaft beispielsweise technisch gegenüber der Industrie rückständig geblieben ist, hat Nöll zu., treffend begründet, ebenso, was es mit ihrer Rückständigkeit gegenüber ihren Berufskolle- gen in anderen Ländern auf sich hat. Man wird mit Nöll ganz besonders auch darin überein- stimmen können, daß der beute in der westdeutschen Landwirtschaft festzustellende Schwung durch eine dynamische Führung kräf- tig gestärkt werden muß. Sie darf sich im Marschtempo sicher nicht von ihren„Fußkran- ken“ abhängig machen! Wenn die Industrie, wie der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg, auf dem Bauerntag bekundete. bereit ist, einen solchen dynamischen Schwung in der Landwirtschaft verstärken zu helfen, so wird diese eine solche Mithilfe dankbar begrüßen. Bei gegenseitigem Verständnis sowie Anerken- nung der jahrzehntelangen Hypothek, die auf der Einkommensbildung der Landwirtschaft la- stet, kann es nicht allzu schwierig sein, zu je- nem gemeinsamen Wirtschaftsprogramm zu kommen, welches Reichsminister a. P. Pr. Her- mes als eine dringliche Notwendigkeit für einen gedeihlichen Aufschwung der westdeutschen Volkswirtschaft gekennzeichnet hat. Dr Handwerksordnung veröffentlicht Karlsruhe soll noch Rechtmäßigkeit klären Das Gesetz zur Ordnung des Handwerks, das am 18. September 1953 in Kraft getreten ist, wurde jetzt im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die neue Verfassung des Handwerks gibt den rund 900 000 Handwerksbetrieben mit ihren an- nähernd 3,5 Millionen Beschäftigten im Bundes- gebiet ein einheitliches Recht und löst die un- terschiedlichen alliierten Bestimmungen ab. In der amerikanischen Zone wird der Große Be- fähigungsnachweis wieder eingeführt, der we- gen der amerikanischen Bestimmungen über die allgemeine Gewerbefreiheit seit 1945 nicht mehr verlangt werden durfte. Der amerikanische Hochkommissar hat bereits angeordnet, daß ab sofort die Gewerbefreiheit insoweit einge- schränkt ist, als es die neue deutsche Hand- werksordnung vorschreibt. Bundeskanzler Aden- auer hat den amerikanischen Stellen jedoch zu- gesichert, daß die Frage, ob die Einführung des Großen Befähigungsnachweises beim Handwerk mit den Bestimmungen des Grundgesetzes über- einstimmt, noch beim Bundesverfassungsgericht geklärt werden soll. Die Betriebe, die in der Zeit der Gewerbefreiheit in der amerikanischen Zone eröffnet worden sind, werden durch die neue Handwerksordnung nicht beeinträchtigt. Zuneh endes Interesse für Motorroller Konjunkturrückgang bei Fahrrädern Auf der Jahresmitgliederversammlung des Verbandes der Fahrrad- und Motorradindustrie e. V., die in Schmitten im Taunus stattfand, wurde der Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. Juli 1952 bis zum 30. Juni 1953 genehmigt. Wie aus dem Bericht hervorgeht, hat sich die westdeutsche Zweiradproduktion im Berichts- zeitraum im allgemeinen günstig entwickelt. Nachdem im vergangenen Jahr 351 383 Motor- räder hergestellt wurden, konnte in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits ein Produktions- ergebnis von 198 876 Stück erreicht werden. Die stetig gestiegene Nachfrage nach Modellen der mittleren Hubraumklasse hat zu einer Verla- gerung des Schwerpunktes der Fertigung zu den 200-c em- und 250-cœem- Maschinen geführt. Im allgemeinen habe sich jedoch die Uberzeugung durchgesetzt, daß in diesem Jahr das Produk- tionsergebnis des Vorjahres nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Der Export der west- deutschen Motorradindustrie ist von 52 Millio- nen DM im Jahre 1951 auf 77,6 Millionen DM im vergangenen Jahr gestiegen. Er hat in der ersten Hälfte 1953 einen Wert von 39 Millionen DM erreicht. Bei den Motorrollern ist ein stetig zunehmen- des Kaufinteresse zu verzeichnen. Hier ist die Produktion von 39 404 Motorroller 1952 auf 32 451 in der ersten Hälfte dieses Jahres gestie- gen. Auch die Fertigung von Motorfahrrädern, die im vergangenen Jahr auf 26 009 Stück gesun- ken war, hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits wieder auf 20 426 Stück erhöht und läßt eine weiter steigende Tendenz erkennen. Die Jahresproduktion von Markenfahrrädern belief sich im vergangenen Jahr auf 1,07 Mil- lionen Stück, sie ist damit gegenüber 1951 um 4,5 Prozent zurückgegangen. Die niedrigen Stückzahlen in der Fahrradindustrie sind je- doch durch höhere Verkaufswerte ausgeglichen worden, da 75 bis 80 Prozent der Gesamtanfer- tigung auf Sport- und Luxusmodelle entfallen. Die Fahrradindustrie hat durch die in diesem Jahr aufgenommene Moped- Produktion ver- stärkte Uberbrückungs möglichkeiten für den Konjunkturrückgang auf dem Fahrradsektor erhalten. Die Produktion von Moped-Motoren stieg von rund 71 000 im vollen Kalenderjahr 1951 auf 139 515 im ersten Halbjahr 1953. Verhandlungen US A- Bundesrepublik beginnen Wie das Bundeswirtschaftsministerium mit- teilt, werden in der nächsten Woche in Bonn Handelsvertrags- Verhandlungen zwischen den US und der Bundesrepublik beginnen. Ziel der Verhandlungen ist es, den auf Grund des In- terimsabkommens vom 3. Juni 1953 wieder in Kraft gesetzten Freundschafts-, Handels- und Konsularvertrag vom 8. Dezember 1923 durch 8586 umfassenden modernen Vertrag zu er- setzen. Verkehrskrise muß beseitigt werden Vorschläge der Eisenbahner- Gewerkschaft Die Gewerkschaft der Eisenbahner forderte Auf einem Kongreß in Hamburg eine Neuord- mung im Verkehr nach den Grundsätzen der Gemeinwirtschaftlichkeit und gleiche Startbe- dingungen für alle Verkehrsträger. Politische Lasten, ruinöser Wettbewerb unter den Ver- kehrsträgern, Betriebsegoismus des privaten Verkehrsgewerbes und der verladenden Wirt- schaft würden die Existenz der Bundesbahn in Frage stellen. Zur Herbeiführung einer Entspan- nung der Verkehrskrise empfiehlt die Eisenbah- ner- Gewerkschaft folgende„Übergangslösung“ 2. Ubernahme der politischen Lasten der Bun- Jesbahn durch den Bund, 2. steuerliche Sonder- belastungen des Werkverkehrs, 3. Erhöhung des steuerlichen Abschreibungszeitraumes für Last- kraftwagen, 4. volle Finanzierung der anteiligen Straßenkosten durch den Güterkraftverkehr oder Finanzhilfe für die Deutsche Bundesbahn zur Unterhaltung ihres Oberbaues, 5. ein Inve: stitionsschwerpunkt-Programm für den Verkehr nach Maßgabe gesamt wirtschaftlicher Vordring- lichkeit, 6. Konstituierung eines Bundes verkehrs- rates mit angemessener Beteiligung der im Ver- kehr Beschäftigten. Rüstungsproduktion in Vorbereitung Erhard: Freie Marktwirtschaft bleibt bestehen Bundeswirtschaftsminister Erhard hat seine feste Uberzeugung ausgedrückt, daß eine Rü- stungswirtschaft in der Bundesrepublik auf der Grundlage des freien Wettbewerbs aufgebaut werden Kann. Bei der Eröffnung der EVG-Aus- stellung in Bonn sagte er, die Rüstungsanfor- derungen an die deutsche Wirtschaft im Rahmen der Lieferungen für die EVG oder hinsichtlich der deutschen Beteiligung an den amerikani- schen Aufträgen könnten mit Sicherheit erfüllt werden, ohne daß das Prinzip einer freien Marktwirtschaft verlassen werde. Erhard kündigte an, daß er schon in den näch- sten Pagen die alte Vorschriften-Verordnung über Preisbildung öffentlicher Aufträge(POE) und des Leitfadens für Selbstkostenberechnung öffentliche 68 zen und sie durch neue Regeln, die den Grund- sätzen der freien Marktwirtschaft entsprechen, ersetzen will. Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen auch für eine kommende Rüstung solle nach rein markt wirtschaftlichen Grundsät- zen erfolgen. Er sei sicher, daß sie zu den besten Ergebnissen führen werde. Die Funktion der freien Preise müsse auch bei Rüstungsaufträgen unbedingt aufrecht erhalten werden. Bei ausgesprochenem Kriegsgerät, wie Pan- zern und Kanonen, werde man jedoch ohne Preisrichtlinien nicht auskommen Können, räumte Erhard ein, weil es hier keinen Markt gebe, auf dem sich der freie Preis bilden könne. Jedoch würden diese regelnden Maßnahmen auf das notwendigste beschränkt bleiben. Upper den Verteidigungsanstrengungen aber, so betonte Erhard, stehe„die Notwendigkeit, die Verpflichtung und die Verantwortung, die wirtschaftlichen Kräfte des Landes in erster Linie der menschlichen Wohlfahrt nutzbar zu machen. Nur wenn wir unsere gemeinsame Ar- beit in sinnvoller Aufteilung sowohl der menschlichen Wohlfahrt, der Sicherung unserer Wirtschaft und damit den Existenzgrundlagen unseres Volkes als auch den Verteidigungsan- strengungen zuwenden, können wir die feste Uberzeugung hegen, daß diese Verteidigungslei- stungen, wie sie von den europäischen Ländern gefordert werden, nicht zu einer Einbuße an menschlicher Wohlfahrt führen werden, sondern zu deren Sicherung.“ Ubper 800 000 Tonnen Gemüse geerntet Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird der Gesamtertrag der Gemüseernte im Bundesgebiet auf rund 811 000 Tonnen geschätzt. Die Ernte des Vorjahres betrug dagegen nur 661 000 Tonnen und war somit um 23 Prozent geringer. Bei den einzelnen Gemüsearten, wie Dei Frühjahrszwiebeln und Gurken, ist eine Er- tragssteigerung gegenüber dem Vorjahr um fast 100 Prozent und bei grünen Bohnen um mehr als 50 Prozent zu verzeichnen. Nur bei Rhabar- der und Tomaten wird der Ernteertrag des Vorjahres zum Teil auch infolge von Anbau- einschränkungen nicht ganz erreicht. Mit höhe- ren Erträgen als im Vorjahr wird auf Grund des gegenwärtigen Wachstumsstandes auch bei den Wintergemüsesorten gerechnet. Wirtschaft in Kürze Die Indexziffer der Grundstoffpreise des Bun- desgebietes ist im August gegenüber dem Vor- monat um 4 Punkte auf 249 gefallen. Gasis 1938.) Der Index für Industriestoffe ging von 282 Auf 279 und für Nahrungsmittelgrundstoffe von 209 auf 204 zurück. Der brasilianische Senat beschloß, die Gültig- keit des am 30. Juni dieses Jahres abgelaufe- nen Geésetzes über die Vorgenehmigung für Ein- und Ausfuhren(Licenca previa) bis zum 31. De- zember 1953 zu verlängern. Wie die Bank Deutscher Länder bekanntgab, ist der Betrag, den Devisen-Ausländer von ur- sprünglichen DM-Sperrguthaben für sich und ihre nächsten Angehörigen zur Bezahlung von Reisekosten im Bundesgebiet und Westberlin abheben können, von bisher 75 DM je Tag und Person auf 120 DM erhöht worden.. Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard wird am 26. September in Berlin die 4. Deutsche Industrieausstellung Berlin 1953 eröffnen. Die Ausstellung, die bis 11. Oktober dauert, wird von fast 1200 Firmen, darunter 442 aus der Bun- desrepublik, 402 aus Westberlin und 342 aus dem Kusland beschickt. Selbsttätig Weiss orbeispotrend 88 W. Lupenrein weiss Wäschepflegend ischt Schwan wWaiss Endlose Wünsche im Warenhaus Phantastische Geschichte von Wanda Lipsius „Es ist nicht wegen der Schuhe, sagte der Mann. „Die Schuhe brauche ch auf jeden Fall“, fiel ihm die Frau ins Wort.„Auch wenn ich nicht hingehe.“ Der Kellner, brachte zwei Tassen Kaffee. „Gebäck?“ fragte er. „Nein, danke“, sagte der Mann. „Es ist nicht wegen der Schuhe“, fing er dann noch einmal an. Aber diese reiche Frau ist keine Freundin für dich. Und ihre reichen Freundinnen sind auch keine Freundinnen für dich. Nachher willst du dann auch solche Kleider haben, und so ein Haus, und Gott Weis was noch. Zum Schluß womöglich Sijnen anderen Mann, weil ich das alles nicht bezahlen kann, Ich an deiner Stelle“ Die Frau seufzte.„Ich weiß. Du an meiner Stelle hättest diese Einladung überhaupt nicht angenommen. Aber ich will nicht im- mer nur mit Schultzens und Krauses und Huckemeyers verkehren. Ich will auch ein- mal Theaterkarten bekommen und Autotou- hen.“ Die Frau stand auf.„Ich gehe tzt die Schuhe kaufen.“ Sie schaute Uhr an der gegenüberliegenden Wand.„Es dauert höchstens zehn Minuten.“ Das Warenhaus lag nur ein paar Schritte entfernt. Die Schuhabteilung befand sich gleich im E eschoßg. In einer Vitrine stan- den die Schuhe, die sie haben wollte. Sie war gestern schon einmal hier gewesen, hatte sie probiert und nach dem Preis gefragt. Die Verkäuferin nahm jetzt das Paar aus dem Slasschrank, die Frau ging mit dem Zettel an die Kasse und zahlte. 5 * Plötzlich sah sie neben der Kasse ein Schild:„Strumpfabteilung— eine Etage höher“. Da fiel ihr ein, daß ihre guten Strümpfe an der großen Zehe gestopft waren und daß die neuen Schuhe vorne nur aus Riemchen bestanden. Sie sagte zu dem Mädchen, das die Schuhe gerade verpackte: „Ich bin gleich wieder da.“ Dann fuhr sie mit der Rolltreppe in die nächste Etage hin- auf. Die Strümpfe muß ich vom Wirtschafts- geld absparen, dachte sie. Sie hatte das Wirt- schaftsgeld für den ganzen restlichen Monat bei sich. Während sie ein besonders schönes Paar aussuchte, überlegte sie: Ein bißchen weni- ger Butter im Tag und zweimal keinen Braten am Sonntag, dann hab ich diese Aus- gabe wieder hereingebracht. Sie ging an die Kasse und zahlte. Als sie die Handtasche wieder schloß, wurde ihr klar, daß sie mit dieser Tasche keinesfalls den Besuch machen konnte, den sie vor- hatte— im Hause der reichen Frau. „Handtaschen?“ sagte das Mädchen neben der Rasse, das gerade die Strümpfe ver- packte.„Eine Etage höher.“ sagte die Frau.„Ich komme gleich wieder.“ Der Kohlenhändler wird eben mit der Rechnung warten, beruhigte sie ihr Gewis- sen und fuhr mit der Rolltreppe weiter nach oben. Sie kaufte eine sehr teure Tasche. Die hält länger als der billige Schund, dachte sie, und so kommt es wieder auf dasselbe hinaus. Doch während sie die Tasche bezahlte, war ihr gar nicht wohl zu Mute, und weil ihr nun schon einmal nicht wohl zu Mute War, fand sie, daß es nicht mehr so sehr dar- auf ankäme, ob sie sich auch noch ein Paar Handschuhe kaufte. „Eine Etage höher“, sagte das Mädchen. Lange Wildlederhandschuhe kaufte sie und sagte sich: Wenn ich meinem Mann schon etwas beibringen muß, geht schließlich ein Hut auch noch mit drein. Der Hut, den sie in der nächsthöheren Etage, fand, war kein Hut, sondern ein lang erträumtes, lang ersehntes Gebilde. Während sie ihn mit ihrem letzten Geld bezahlte, sah sie sich in Gedanken angetan mit all den neuen Sachen. Dabei aber machte sie die Entdeckung, daß ihr schwarzes Taftkleid, das sie bei dem Besuch zu tragen gedachte, ganz und gar nicht mehr passen würde. „Ratenbüro“ stand da an einer Türe, und die Frau trat ein. Sie war sehr erstaunt darüber, daß alles 80 einfach ging. Immer hatte sie geglaubt, man müsse eine Unmenge Ausweise vor- legen. Aber man war so freundlich und sagte, sie könne ihre Raten zahlen, wann sie wolle, es käme gar nicht darauf an. Ein Kleid? Natürlich. Ein Mantel? Aber gewiß. Alle waren so reizend zu ihr— der Herr hinter dem Schreibtisch, die Stenotypistin, der junge Mann in der Ecke, und es war so hell hier, viel heller als in Stockwerken. Wie leicht es sich plötzlich ging, in diesem neuen Kleid und in diesem neuen Mantel! Es genügte nicht, nur hier vor dem Spiegel auf und ab zu schreiten. Man mußte immer weiter gehen, immer noch mit der Rolltreppe in die nächste Etage. Im Augenblick erinnerte sie sich an den Mann, der im Kaffeehaus auf sie wartete. Der schon so lange wartete— Vielleicht seit einer Stunde. Sie schaute auf ihre Arm- banduhr, die billige, abgewetzte Metalluhr an ihrem Handgelenk. Und dann erst bemerkte sie, daß sie in der Bijouterieabteilung stand. Alles war so hell, so wundervoll, so hoch, so leicht. Ach, 80 leicht. Die Verkäuferin schaute ja gar nicht her. Nur ein Griff, dachte die Frau, und ich habe sie, die Uhr dort aus Platin mit Bril- lanten. 5 Die Verkäuferin schaute ganz wo anders Hin. Die Frau streckte die Hand aus— wie ein Rausch war das— und fühlte die Uhr, um die sich ihre Finger schlossen. 5 Eine Stimme dicht hinter ihr sagte:„Bitte, kommen Sie mit. Machen Sie kein Aufsehen.“ Sie ging mit— mit dieser älteren, streng aussehenden Frau im abgeschabten Regen- gantel, Sie begriff nichts, war noch ganz „Danke“, a O ie Lleide den unteren Die Aufzugstür öffnete sich vor ihr, schloß sich wieder hinter ihr. Die Andere drückte auf den Knopf und sagte:„Ich bringe Sie jetzt in die Direktion. Das weitere wird sich finden.“ Dann ging das Licht aus, Im selben Mo- ment, als der Aufzug in die Dunkelheit ab- zusinken begann, immer schneller sank, bis er stürzte und stürzte und nicht mehr auf- hörte zu stürzen, dachte die Frau: Polizei Gefängnis. Mein Main E „Ist Ihnen nicht gut?“ chen. „Ach,“ antwortete die Frau,„nur ein big- * fragte das Mäd- chen schwindlig. Das wird die Wärme sein.“ Sis löste den Blick von dem Schild neben der e 52 * K* in freundliches Lächeln verbreitet cdlieses neue Modell, wo immer es dem Auge begegnet. So schlicht seine Form sien dem Körper anschmiegt, so an- sprechend ist gerade die sparsame Linie und die reizvolle Kombination, die ein solckes Rleid schnell beliebt, Wenn nicht gar unentbehrlich macht. ich mir * „Das ist genau das, was Wünsche“, strahlt Doris ihre Mutter an und drängt näher zu der ver- locſcenden Auslage des grün- beige ge- skreiften Jersey- Kleides.„Steh nur, Wie hübsch, mit den angestrichten Armelstulpen und der Halsman- Schelte.“ Und dann zehrt Doris plötz- dach im Seitenfen- ster dasselbe Kleid n der Farbeu- sammenstellung Rot-Schwarz, mit schwarzem Stec rand und schwar- zem Gürtel; und nachdenklich wan- dert ihr Blich von dem einen zum andern Modell, ein wenig unsicher, welches ihr nun eigentlich besser ge⸗ Fällt.„Honiggelb- Braun wurde sick duch gut machen“, findet sie, abge- lenlet durch das aparte Kleid einer Vvorũbereilenden Dame. „Honiggelb- Braun?“ Aber naturlich! Das erinnert ganz plötzlich an das alte leid, das im Armel zu kurz gewor- den ist und eigentlich zum Roche um- gebaut werden sollte. Doris fiebert vor lauter Unternehmunoslust Sig e. . U ö L 6 l ERK RRRRRRRRRXRRXRRXRRRRRRRRXREXRRRRXXXXXXXXMMXXXX XXX XXX XXX RXXRX AM Muss 207 Ein lall 22 25 junge. Farbe und Schnitt wollen überlegt sein * VF* K K EL ele Nu, Kasse, auf dem stand:„Küchengeräte eine Etage höher“, nahm das Paket mit ihren Schuhen in Empfang und verließ das Waren- aus. Der Mann auf seinem Fensterplatz blickte ihr entgegen, als sie das Café betrat, schaute dann auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand und sagte: „Na, das ging ja ausnahmsweise einmal sehr schnell. Punkt vier. Keine zehn Minu- ten hast du gebraucht.“ Die Frau setzte sich, trank in einem Zug ihren Kaffee aus, der noch unberührt auf dem Tisch stand und der noch fast warm War und sagte: „Weißt du, ich hab mir's überlegt. Ich werde doch nicht hingehen— zu dieser Ein- ladung. Zu dieser reichen Frau.“ * 8 ** K* * K* Weiß, daß es so bald kein neues Kleid geben kann, nachdem sie erst zum Ge- burtstag das grun-rot karierte Sckhot- tenensemble geschenkt bekam. Aber — Uielleicht reicht das Taschengeld zu etwas gelber Wolle, dann wird sie es sicher bewerkstelligen, sich selbst zu Aberraschen mit dem hübschen Ein- fall, aus Altem etwas Neues zu ⁊du- bern. Er muß nicht gestreift sein, die- Ser freundliche Herbstgruß an die junge Dame. Auch ein beliebiger Uni-. stoff paßt sick die- sem warmen Vor- schlag an. Prüfen Sie selbst, NMebe ſeleine Freundin, i noeweit ihr Klei- der-„Depot“ sich dieser Abwand- lung geneigt zeigt, Zehen Ste aber in jedem Fall mMre Mutti æ⁊u Rate oder eine erfahrene Freundin, die In- rem Wunsche durch praletische Kenntnisse Rech- nung tragt und Mre„ersten Schritte“ zur eigenen Idee sicher lenkt.. 8 Und dann begrüßen Sie Ihren Papa gans besonders freundlich. Er hat es verdient und sieht seine Tockter lei- der viel zu selten. Dabei hat er be- stimmt die netteste Art, Ihren Wunsch um eine kleine hübsche Anstechnadel Wortlos zu erfüllen.. Und welcker Vater wäre nicht stolz auf seine schicſe gekleidete Tochter? l Ingeborg 4 U 1 1 1 . 1 1* 2 2 N RRE EER ERE Eur FCC 1 5 . — N N 7 0 8 Tluge, Sl 4 Warme Nahrung Die Suppe ist ein gut“ Gericht Kein Gericht und keine warme Nahrung überhaupt sind jemals so volkstümlich gewor- den wie die Suppe. Alte Leute wünschen sich bis an ihr Lebensende eine warme Suppe, und der stets gefüllte Suppentopf gilt bei allen Völkern als ein Symbol des Wohlstandes. Vom Ursprung der Suppe wissen wir nicht sehr viel. Es darf aber mit Sicherheit ange- nommen werden, daß in dem Augenblick, als es dem Menschen gelungen war, aus Ton ge- formte Gefäße zu schaffen und feuerbeständig zu machen, auch die erste Suppe entstand. Schon aus dem frühen Altertum sind Suppen bekannt, die aus der Brühe des mit Kräutern, Hülsenfrüchten oder Gemüsen gekochten Flei- sches bereitet wurden. Der griechische Schrift- steller Athenaios wußte zu berichten, daß die Gallier das Fleisch fast ausschließlich gekocht agen und aus der Brühe eine Suppe herstellten. Kaiser Karl V. liebte Erbsensuppe mit Schweinsohren über alles. Heinrich IV. von Frankreich wünschte einem jeden seiner Un- tertanen ein Huhn im Topf, aber Melanchthon War schon mit einer einfachen Erbsensuppe zufrieden. Kants Vorliebe für eine kräftige Linsensuppe mit Speck war bekannt, und Beethoven war glücklich, wenn man ihm eine Brotsuppe mit geschlagenem Ei vorsetzte. Vol- tajre meinte einst, daß ihm eine gute Suppe Und ein Sonnenstrahl lieber seien als alle Höfe Europas, und Jean Rousseau heiratete seine Wirtschafterin nur deswegen, weil sie ihm Während seiner Krankheit so vorzügliche Suppen vorzusetzen verstand. Dem 18. Jahrhundert blieb es vorbehalten, eine Suppenkultur in unserem Sinne zu schaffen. Die Suppen wurden immer mehr ver- feinert, und die Kochbücher wiesen schon un- Zählige Rezepte auf. Carème, der große Koch- Künstler des französischen Kaiserreiches und der Restauration, beschrieb in seinen Werken mehr als 500 Suppen, von denen er 196 franzö- sische und 103 ausländische selbst zubereitet haben will. Um die Not der hungernden Bevölkerung in Bayern zu lindern, schuf Graf Rumford die nach ihm benannte Suppe, und als ein Pionier der modernen Ernährung erwies sich Julius Maggi, der selbst die Röstpfanne konstruierte, mit der er im Jahre 1883 Leguminoser-mehle bereitete. Im Laufe der Jahre bildeten sich bei allen Völkern Spezialsuppen als ein Hauptbestand- teil der Ernährung heraus. Die Potèes und und Garbures sind genau so typisch für den Franzosen geworden wie die Olla Podrida für den Spanier, die Chowder für den Amerikaner, die Broth für den Engländer und den Schotten, die Minestra für den Italiener, den Borschtsch für den Russen. Keine Mahlzeit wäre ohne die einleitende Suppe denkbar, und auch der Ein- topf ist schließlich weiter nichts als eine Abart der Suppe, Ihre Bedeutung für die Ernährung ist unschätzbar; schon nach den ersten Löffeln fangen die Magensäfte an zu fließen, und die Verdauung wird gefördert. Der französische Gastronom Grimod de la Reynière verglich einst die Suppe mit dem Säulengang eines Gebäudes, weil sie nicht allein den Eingang zu jedem Essen bildet, sondern auch einen Begriff der kommenden Herrlichkeiten geben soll. Hieraus kann man ersehen, welche Wichtigkeit selbst berühmte Feinschmecker der Suppe beimaßen. Wenn Aber zu jener Zeit die Herstellung einer guten Suppe noch die Arbeit von Stunden war, so können wir sie heute mit den Hilfsmitteln der modernen Küche innerhalb von Wenigen Mi- nuten bereiten. 0„5 er Ae ell 9 Immer elegant, und doch praktisch und gesund Wenn man heute ein Modejournal durch- blättert und sieht, wie selbstverständlich die moderne Eva die unnatürlichsten aller Fuß- bekleidungen trägt, dann kann man es nicht fassen, daß Eva nicht auf hoben Stöckel schuhen durch das Paradies wandelte. Gott sei Dank, so wird man sagen, daß es eine Mode gibt. Wie langweilig wäre es, wenn es in der Art, sich zu kleiden, keine Abwechs⸗ lung gäbe. Wenn da nicht die kleinen netten Raffinessen wären, mit denen man natür- liche Schönheit in ein berückendes Licht set- Zen könnte. Ist es aber notwendig, daß man zur Erzielung modischer Effekte gerade auf solche Dinge verfällt, die den natürlichen Bewegungs- und Lebensbedingungen des menschlichen Körpers entgegenstehen? Mode- torheiten hat es schon immer und überall gegeben. Wenn 9. richclungen der letzten Jahre verfolgt, kann man erfreu- licherweise eine merkliche Besserung fest- Stellen. Es hat wohl selten so gesunde und zweckmäßige Unterwäsche gegeben wie heute. Die Frauenkleidung ist im Sommer leicht und luftig und selbst die Herren ge- hen immer mehr von der konservativ steifen Form zur zweckmäßigen, saloppen, angenehm tragbaren Kleidung über. Aber trotz dieser günstigen Entwicklung gibt es noch eine Menge Dinge, die denkbar unnatürlich und ungesund sind. Und wer weiß, ob nicht heute oder morgen die Modekönige in Paris, New Vork oder Rom uns wieder irgend eine an- dere ungesunde Angelegenheit vorsetzen. In modischen Dingen sollte man nur soweit mit- gehen, als es der eigenen Gesundheit zu- träglich ist. Die Kleidung soll uns vor allen Dingen ge- M KNORZER- BAU- PAM MANNHEIM N DEN RHIAN TEN Aus dem Leben— für das Leben Sinnsprüche von Walther Goes N Halbe Wahrheit ist schlimmer als Unwahrheft Menschen, die von Not wissen, sollten auen Wissen, daß der andere Not kat. 85 Worte müssen au Taten führen, sonst sind sd und die Menschen, die sie sagen, ldckerlick Tiefe gibt weniger Unruhe als Oberflächlick · keit.„ In Not ist nicht Erregung, sondern Besinnum Unsere Nee lãßt gerne die Wahrheit vermis. sen, unsere Wahrheit die Liebe.. In allem Irdiscken ist das Endliche beschlossen Menschen, die am meisten auf ihr Wohl au: sind, schaden sich oft am meisten. Wer die Menschen flieht, zeigt, daß er nicht! außer sich hat; wer die Einsamkeit flieht zeigt, daß er nichts in sich hat. Unliebsame Gesprucke kören auf, wenn du sie nicht fortsetat. Unser Handeln ist ein Ausdruck unsere! gen Witterungseinflüsse schützen. Deshalb empfiehlt es sich, im Winter nicht zu dünne Kleidungsstücke zu tragen und sich im Som- mer nicht mit zu dunklen und schweren Stof- fen zu behängen. Auch dürfen sie den Kör- per nicht ganz von Luft und Sonne isolieren. Die Haut braucht beide zum Leben wie Speise und Trank. Männer sollten an heißen Tagen nicht zu sehr auf Form sehen, son- dern sich auf leichte und luftige Kleidung umstellen. Bei der Wahl der Stoffe ist je- weils die gegebene Jahreszeit zu berücksich- tigen. Seide und Baumwollgewebe sind das richtige für den Sommer, Wollsachen dage- Sen besser für den Winter. Während der Kalten Jahreszeit sollten es die Frauen an- stelle der dünnen Strümpfe ruhig einmal mit langen, wollenen Sportstrümpfen versuchen. Jede Frau wird dies ohne Zweifel als eine MWohltat empfinden.. Von Wichtigkeit ist eine einwandfreie Blut- Zirkulation. Man vermeide deshalb alle ein- engenden Schnürungen, Gürtel und Bünd- chen. Unterwäsche mit einschnürenden Gummizügen ist denkbar ungesund. Socken- Halter fördern die Bildung von Krampfadern. Die Kleidung darf nicht an den weichen Stellen des Körpers gehalten werden, son- dern sie soll auf den Schulterknochen und den Beckenknochen Halt finden. Einengende Kleidung ist nicht nur deshalb abzulehnen, Weil sie die Arbeit der Organe und den Blut- Kreislauf hindert, sondern auch darum, weil sie dem Schweiß keine Gelegenheit gibt, ohne feuchten Niederschlag zu verdunsten. Allergrößten Wert sollten Sie auf eine Sute Fußbekleidung legen. Ein Schuh darf Nicht zu eng sein. Er muß vorne den Zehen Platz lassen und soll elastische Sohlen ha- ben, die es dem Fuß erlauben, natürlich ab- zZurollen. Für die Arbeit sollten Gebrauchs- schuhe mit flachem Absatz getragen werden. Bei jahrelangem Gehen auf Stöckelabsätzen verkürzt sich die Achillessehne und der Wa- denmuskel entartet. So elegant und schön ein Stöckelschuh ist, er zwingt den Fuß in eine Lage, die unweigerlich zur Bildung von Spreizfüßen, Ballen, Hornwucherungen und VWoommen von ſhrem Rausch. ucht das das Gebot der Stunde. N — Siaubens. anderen Beschwerden führt. Dr. E. Kell erderennen am Sonnt 0 in f 7 CTT 2 Sind zu dieser Noch die Weinlese. Spendet die Septembersonne die notwen- dige Warme, sodaß wir hoffen dürfen, daß Bald beginnt wieder der 1953er qualitativ recht gut wird. Mit der Weinernte beginnt für unsere Winzer und Wingzerinnen eine karte Arbeit an den Hüngen der rebentragenden Berge. Aber die Vorfreude auf den„Neuen“ macht die schweren Muhen der Erntegeit erträglicher Die Mundartforscher halten auf Ordnung und haben wie um alles, was man besitzt, eine Grenze gezogen. Das F Pfälzische, das heutigen Pfalzgrenze deckt, sondern im . und Osten weit darüber hinausgeht, ist ein Teil der rheinfränkischen Mundart. ich der Grenze des Rheinfränkischen hat in der Zeit um 600 in den Wörtern Apfel, Tropfen, Pfund, pfeifen usw. das alte Pp zu pf verschoben. In der Pfalz trat Wandel nicht ein, so daß man weiter- der 5 Kopp, Troppe, Pund, Peife usw. t. Das fällt den Fremden so sehr auf, daß Sie, Wenn sie das Besondere unserer Mund- art herausstellen und andere belehren wol- len, sagen: In de Palz geht der Parre mit de Peif in die Kerch.“ Eine andere Grenze zieht sich westlich Saar- cken über St. Wendel, Kirn und Simmern den Rhein, die das Gebiet schneidet, in dem sich altes t zu s, ss oder 2(tz) verschoben hat. Nordwestlich dieser Grenze, also außer- halb der Pfalz, hält man an dem alten Zu- stand fest, indem man nicht das und es, son- dern wat, dat und et oder 11 8 Sagt. Vom Lothringischen, der Schwestermund- art im Südwesten, unter sche eidet sich das Pfäl- zische dadurch, daß man dort das mittelhoch- deutsche u, i, iu beibehalten hat und daher micht Haus, faul, Eis, Leib usw. sondern Hus, ful, Is, Lib usw. sagt. Gegen Nordosten hebt sich das Pfälzische gegenüber dem Rheinhes- sischen ab. Eine Sprachgrenze verläuft dort durch den Rheingau und südlich von Darm- Sonnen- und Schattenſeiten in Heidelberg Zu viele Autos und zu wenig Hotelraum— Der Fremde, der heutzutage nach Heidel- Herg kommt, wird vielleicht ein bißchen weh⸗ Mütig daran zurückdenken, wie individuell sich's noch vor fünfzig Jahren wandern ließ. Damals noch fand der Besucher seine An- kunft in der Zeitung bestätigt. Er erfuhr die denkbar liebenswürdigste Behandlung von Smem Wirt, der immer noch ein paar Zimmer in Reserve hatte, und er bummelte gemäch- nich durch die Straßen, wo man ihn mit Sicher- heit sofort als Auswärtigen erkannte. Heute braucht der Autofahrer für die rund Zwanzig Autobahnkilometer von Mannheim nach Heidelberg knapp fünfzehn Minuten, Aber für die zwei Kilometer von der Stadt- grenze bis zum Universitätsplatz kann er sine halbe Stunde rechnen, weil sich in der Stadt oft endlose Autoschlangen stauen. Die micht beschlagnahmten Hotels und Pensionen Jahreszeit fast ständig über- belegt und auf den viel zu engen Gehwegen der Hauptstraße drängt sich in wahrhaft babylonischem Sprachgewirr ein Besucher- strom aus allen Himmelsrichtungen: Welten- bummler, Erholungssuchende und Studenten. Menschen, die froh sind, ihrem Autobus für Sine Stunde entronnen zu sein, und andere, die Chauffeur und Luxuswagen vor dem Ho- tel zurückgelassen haben, um etwas für ihr körperliches Wohlbefinden zu tun. Waren es aber früher fast ausschließlich die vermögen- den Schichten, die den Heidelberger Frem- denstrom belebten, so sind es hèeute mehr die Leute mit mäßig gefüllter Börse; und viele brauchen fast gar nichts, weil sie sich mit Zelt und Spirituskocher zu bescheiden Wissen. Ja, es hat sich schon einiges geändert in den letzten fünfzig Jahren, und das ist schön für die weniger Bemittelten, die sich heute auch einmal einen Aufenthalt in Heidelberg leisten können, aber natürlich fehlt es auch hier nicht an Schattenseiten. Es ist zum Bei- Spiel kein Vergnügen, das Heidelberger Schloß an einem Sonntag zu erleben, an dem über 25 000 Besucher gezählt werden. Es macht keinen Spaß, von einem Hotel zum anderen zu gehen, bis man schließlich mit Hilfe einer Vermittlung im Badezimmer einer Privat- Wohnung landet. Und es ist vollends um den Sinn eines erholsamen Aufenthaltes gesche- hen, wenn man sich bei dem Verkehrslärm der Stadt nur noch in gehobener Lautstärke unterhalten kann. Heidelberg steht, was die Verkehrsdichte Arrbetrifft, mit an der Spitze aller Städte des Bundesgebietes. Uber 13 000 deutsche und amerikanische Fahrzeuge, dazu die täglich hereinkommende Flut von Motorrädern, Li- mousmen und Autobussen aus aller Herren Länder: das führt schließlich zu einem„Ver- Kehrsrummel“, der auch die kräftigsten Ner- Ven strapazieren muß. Und es zeigt sich bei besonders festlichen Anlässen wie etwa der Schloß beleuchtung, daß Heidelberg mit seinen engen Straßen und Gassen(daher das ver- wWirrende Labyrinth von Einbahnstraßen) der zunehmenden Motorisierung kaum noch ge- Wachsen ist. Eine weitere ungünstige Auswirkung des steigenden Besucherandranges zeigt sich in der Vernachlässigung ungeschriebener Gebote der Gastfreundschaft. So begegnet man in manchem großen Restaurant der weltberünm- ten Universitätsstadt oft recht mäßig ge- Schultem Personal, obwohl gerade Heidelberg mif seiner staatlichen Hotelfachschule als Hochburg der Gastronomie gilt und sich führende Fachleute um die Heranbildung eines Suten Nachwuchses bemühen. In den Haupt- Seschäftsstraßen blickt man nicht selten in kantasie- und lieblos„dekorierte“ Schaufen- Ster, die nichts anderes sind als eine Anhäu- kung von Waren, von denen der Besitzer auch obne besonders geschickte Anordnung möglichst viel zu verkaufen hofft: der Erfolg Sibt ihm recht. Und schließlich— das gehört aich in dieses Kapitel— beklagen sich heute Man kann sich nur noch laut unterhalten zahlreiche Studenten über ihre Vermieterin- nen, die zu hohe Preise fordern, die Zimmer zu Wenig sauber halten und sich zu sehr in. die privaten Angelegenheiten ihrer Mieter einmischen. Wenn Heidelberg mit der Zunahme des Fremdenverkehrs(auch vom Ausland her) Schritt halten will, werden vor allen Dingen mehr Ubernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Von den rund 3000 Betten in Hotels, Gasthäusern und Pensionen ist nahezu die Hälfte noch beschlagnahmt. Eines der großen Projekte, durch die die Hotelnot behoben werden soll, ist der für das kom- mende Jahr geplante Bau eines repräsen- tativen Gästehauses, das mit Mitteln der Bun- desregierung— man rechnet mit rund vier Millionen— auf der Neuenheimer Neckar- seite errichtet werden soll. Dieses Gästehaus sol! von den Amerikanern bezogen werden, die bis jetzt noch in den großen Hotels woh- nen. Dann hofft man auf die Freigabe des noch beschlagnahmten Hotelraums, und da- mit wäre Heidelberg endlich aus dem Di- lemma heraus, seine Fremden nicht unter- bringen zu können. sich allerdings nicht mit in de Palz geht der Parre met de Peif in die Kerch Wie der Pfälzer spricht und singt— Ein heiter- besinnliches Kapitel der Mundartforschung stadt vorbei. Südlich davon werden st, sp nicht nur im Anlaut als scht, schp, sondern auch im Inlaut und Auslaut gesprochen. Im Pfälzischen sagt man also fescht und nicht fest, Oschtere und nicht Ostere, Weschp und nicht Wesp usw. Nun verlaufen aber innerhalb des Pfälzi- schen selbst noch zahlreiche Mundartgrenz- linien, sodaß sich die Vielfalt pfälzischen Lan- des auch in seiner Sprache spiegelt. Es ist ganz gleich, ob einer aus der Vorder-, Nord- oder Westpfalz kommt, keiner kann sich vor dem andern verstecken. Es braucht nur ein jeder den Mund aufzutun, so verrät er mit seiner Sprache, wo er daheim ist. Unser pfälzischer Mundartforscher Dr. Ernst Christmann, dem wir hier folgen, ist dieser Vielfalt im pfälzischen Mundartbild nachge- gangen und hat durch das Pfälzische verschie- dene Scheidelinien gelegt. Fast mitten durch das pfälzische Land zieht sich von Grünstadt über Elmstein nach Dahn ein Trennungsband zwischen der Vorder- und Hinterpfalz, bei der ch einmal die trennende Kraft des Pfälzerwaldes spürbar wird. 5 W 1 östlich davon mit Til und dem Mittel- tig wird. Der Vor- Wie man haben“ 10 5 der r e* fer 305511 8:„Ich hab“ oder„ich häb“, „mer hawe“,„mer hewe“ oder„mer hen“. l ben, geflogen, gesehen lauten so:„Ge- „gefloche“,„gesene“. Der Hinter- pfalzer Aber sagt:„Ieh han“ oder„ich hun“, „mer han“ oder„mer hun“, Der Westpfälzer hat„geschrib“ oder„geschreb“, er ist„gefloh“ und hat„gesin“ oder„gesi“, Nennt der eine einen kleinen Topf„e Häwel“, ein Pfädchen „e Pädel“, der andere aber, wenn er dasselbe meint,„Häbche“ und„e Pädche“, so ist jener östlich, dieser westlich des Pfälzerwaldes da- heim. Hier wie dort ist es keine Schlamperei im Sprechen, sondern ein sprach geschichtlicher Vorgang, wenn der Pfälzer das Schlußg-n unterschlägt und„renne“ statt rennen,„lewe“ statt leben,„Garde“ statt Garten,„Rawe“ statt Raben usw. sagt. Hierin sind sich alle Pfälzer einig. In der Weiterentwicklung des Mittelhochdeutschen aber scheiden sie sich Wieder. Im Südwesten nennt man das Bein „e Been“, in der Ecke zwischen unterem Glan und am Donnersberg„e Ban“, östlich klingt das à fast wie o und in der übrigen Pfalz ist das e in„Ben“ so offen wie in leben. Dem Fremden fällt neben der Klangfarbe der Selbstlaute auch auf, daß sie vielfach kurz gesprochen werden. So der Vorderpfälzer: „Gefloche, hewwe, Offe“ für geflogen, heben und Ofen. Er hält damit an einem früheren Zustand beharrlich fest, indes viel altes Sprachgut verschwunden oder im Verschwin- den begriffen ist, eine Erscheinung, die das Pfälzische mit anderen Mundarten teilt. Hören wir noch an, wie der Pfälzer mit der Kraft des Ausdrucks ein neckisches Spiel Deutſche Wein-Kantate/ von Karl Fus Auf Anregung der Deutschen Weinbau- gesellschaft schrieb Dr. Karl Fuß(Wendelin Uberzwerch) eine Wein-Kantate, die 1952 in Freiburg beim Deutschen Weinbaukongreß in der Vertonung eines Freiburger Komponisten uraufgeführt wurde. Diese Kantate wird jetzt im„Deutschen Weinblatt“, das in Neustadt/ Weinstraße erscheint, abgedruckt werden. Aus dem uns vom Verfasser vorgelegten Manu- Skript entnehmen wir folgende Auszüge aus dieser Deutschen Wein-Kantate: Ein Klang Preiset den Wein: Von Mosel und Rhein, Von Nahe und Saar, Von der Pfalz, von der Ahr, Vom Markgräfler Land, Von des Bodensees Strand, Von Neckar und Main— Preiset, Preiset den Wein! Preiset den Wein] Preiset den Wein! Preiset die deutschen Lande, Wo unsre Reben im Sonnenschein, Zwischen Krume und Felsengestein, Glünend im Sonnenbrande, Herrlich gedeikh'n! Landschaft Mit Staffeln steil und Mauern, Braungolden überm Fluß, Die Rebenhügel kauern— Erschauern In Herbstes letztem Kuß. 8 Im Lenz aus Erdenstaube 5 Der Schößling drang zum Licht— Nun hängt die volle Traube Im Laube, Bis sie der Winzer bricht.— Gereift in Sommers Gluten Und milden Herbstes Kraft, Will sie nunmehr verbluten: Zerfluten Zu süßem Rebensaft. Und ist der Most vergoren, Flammt er in gold'nem Schein— In Wandlung neu geboren, Erkoren 8 Zum Göttertrank: zum Wein! In guirlenden Schüssen Da preßt man die Trauben; Es ächzen die Schrauben, Schon harren die Dauben * Der durstigen Fässer aufs schäumende Naß! In goldenen Flüssen, In purpurnen Güssen, Harte Arbeit— frohe Rast! Mulde Rücken— froke Ernte! Nach des Tages schwerer Last Minſet der Abend, der besternte, Da die Mühsal ihr vergeht—: Nach der Arbeit— frohes Fest! Hartes Tagwerk froke Nacht, Wenn die Lese ist vollbracht! Gesang bei der Lese Auf! wollet beginnen, Ihr Winzerinnen, Mit fröhlichen Sinnen Das Werk, das zuletzt eure Arbeit nun krönt: Habt Trauben geschnitten— Nun eilt, sie zu schütten Behend in die Bütten: Die Kelter im Tale verlangend schon dröhnt! Im Weinberg- Gemäuer Errtzündet die Feuer, Frohlocket: nun ist die Lese vollbracht! Laßt Schnarren laut rasseln, Die Frösche laßt prasseln! Zur Kelter dann führet die köstliche Fracht! Strömt's aus den Spünden in Bottich und Faß Und glänzt dann am Himmel In buntem Getümmel Der Sterne Gewimmel, So singet dem Bacchus ein Preislied feldein: „O göttlicher Knabe! O Spender der Labe: Der zaubrischen Gabel Es lebe die Rebe, die Traube, der Wein!“ Beugt Herg und Knie dem großen Gotte, Der, Rebenlaub im Lockenhaar, Mit seiner frohen Nymphen Schar, Mit seiner Satyrn trunhenen Rotte, Der Sckutzherr aller Zecher war! Sein Name: Bacchus]— Es ertöne Sein Preislied voller Kraft und Schöne! Aus Klang Preiset den Wein: Von Mosel und Rhein, Von Nahe und Saar, Von der Pfalz, von der Ahr Vom Markgräfler Land, Von des Bodensees Strand, Von Neckar und Main Preiset, preiset den Wein! treibt: Wer Geiz nicht„ nicht weiß,„wann's Zeit is uff höre“, möge sich dieses merken:„Wann de Sack voll 18. sol mern zubinne““. E Weiß auch jeder,„das de Berg enunner alle Heilige helfe un de Berg enuff ke Deiwel“, daß,„wann de Kewwich (Käfig) fertig is, de Vochel(Vogel) freckt“ (Verreckt). Man möge sich also in teuren Zei- ten beim Hausbau nicht übernehmen, daß es einem nücht so geht. Mit welchen Blicken mustert der Pfälzer gar seinen Mitmenschen! Der„is fett wie e Reche“,„is e Kerl wie e Pund Warscht(Wurst), „hats Fett inewenzig(inwendig) wie e Gans“ „sieht aus wiem Dod sei Rasender“(Reisen- der). Der andere„schtrahlt wie e Dreckschipp-“ „er lacht wie e verheirater Maikäwer“, er „hat die dickkoppig Auszehrung“ und sieht aus wie„e zusammegebaut Fürerkich“(Fut- terküche). Wer schneller beim Essen ist als beim Arbeiten„is schneller bei de Kripp als bei de Schipp,.“ Der Geizige„ißt ke Beer (Birne) außer sie is zweemol geschält“ und unfehlbar ist niemand; denn„de bescht Drummbeeder(Trompeter) kann emool falsch bloose“. Wo gesprochen und erzählt wird, ist auch das gesungene Uperlieferungsgut nicht fern, das Volkslied. An der Spitze aller pfälzischen Volkslieder steht als das bekannteste das„Na- tionallied“ der Pfälzer,„Der Jäger aus Kur- Dfalz“. Als nach 1838 die Pfalz wieder ihren alten Namen erhielt, wurde es begeistert ge- Sungen, und neben den Pfälzern taten das alle Deutschen. Mit dem„Jäger aus Kurpfalz sind aus dem pfälzischen Liederschatz noch andere Lieder in den gesamtdeutschen Lied- gebrauch eingegangen. Wir nennen nur das zarte, innige Liebeslied„Es wollte sich ein- schleichen“ und das unsterbliche„Ade zur guten Nacht“. Im pfälzischen Lied tönt und klingt es bald lustig und heiter, bald klagend und traurig, vor allem im Liebeslied. Das beliebteste ist dieses:„Ich hab mein Feinsliebchen schon lang nicht mehr gesehen“ mit dem heiter- bewegten Schlußvers:„Mußt singen ri-ra- ritzelche, schlaf ein, mein liebes Fritzelche“, Es ist kein Wunder, daß ein so tiefgehen- des Ereignis wie die Auswanderung nicht ohne Einfluß auf den Liederschatz gewesen ist Wurden in den Dörfern die Bündel gepackt und den Nachbarn die Hände zum Abschied gereicht, so hub einer an zu singen, und die andern fielen ein:„Jetzt ist die Zeit und Stunde da, wir reisen nach Amerika“. Was aber wäre das Volkslied ohne Humor? Er treibt in den pfälzischen Scherz und Kerweliedern seine schönsten Blüten. Im Volkslied erinnert sich der Pfälzer des Unterganges der napoleonischen Armee in Ruhland und des bitteren Grenzlandschicksals der Heimat. Er feiert den Burschenschaftler Carl Sand, der 1819 den russischen Staatsrat Kotzebue erdolchte, und konnte 1848 viele Aus wird und Jahre darnach das Lied Heckers nicht oft ge- nug singen W. Z Der Wein im Kulturtilm Ein Kulturfllm über die deutschen Wein- baugebiete und ihre Weine sowie ein Lehr- film für die Fachschulen, das Personal des Einzelhandels und der Gaststätten werden zur Zeit fertiggestellt. Sie wurden von der„Deut- schen Wein werbung“ in Auftrag gegeben und sollten ursprünglich schon im vergangenen Herbst abgedreht werden. Infolge der ungün- stigen Witterung wurden die Filme jedoch nicht fertig, sodaß sie erst in diesem Winter zum Abschluß gebracht werden können. Der Kürzlich angelaufene Kulturfilm„Wein als Kulturschöpfer“ wurde aus dem bereits vor- handenen Aufnahmematerial zusammenge- Stellt. Er war ursprünglich gar nicht geplant und wird jetzt, mit einem Spielfilm gekoppelt, als Kulturfilm in den Lichtspieltheatern auf- geführt. Reiche kunde von Urweittieren Reiche Funde guterhaltener Skelette von Steppentieren der Jungtertiärzeit wurden bei den diesjährigen Grabungen des Geologisch- Paläontologischen Instituts der Universität Freiburg am Höwenegg im Hegau gemacht. Die Grabungen förderten Skelette von Anti- jopen, Säbelzahngetieren, dreizehigen Ur- pferden und Rhinozerossen in so großer Zah] ans Tageslicht, daß die Mittel für die vorläu- fige Konservierung rascher, als vorauszusehen War, aufgebraucht wurden. Die Funde wur- den an Ort und Stelle sorgfältig eingegipst, damit sie im Freiburger Geologischen Insti- tut untersucht und endgültig konserviert Werden können. Nach der wissenschaftlichen Auswertung werden die Funde in der Fürst- Iich-Fürstenbergischen Sammlung in Donau- eschingen ausgestellt werden. Die Fundstelle befindet sich im Besitz des Fürsten von Für⸗ stenberg, der die bisherigen Ausgrabungen an der im Jahre 1938 entdeckten Fundstelle ermöglicht hat. Ahnenschloß der Wittelsbacher freigelegt Durch mehrwöchige Arbeiten wurder jetzt die Grundmauern des Wittelsbacher Schlosses auf dem Karlsberg bei Homburg/Saar frei- gelegt. Schloß Karlsberg galt im 18. Jahrhun- dert als die größte Landresidenz Europas, wie der Historiker Karl Lohmeyer festgestellt hat. Das Schloß war 1793 in der Französischen Re- volution zerstört worden. Die Ausgrabungen, die von der Karlsberg- Brauerei in Homburg gefördert werden, geben zum erstenmal einen genauen Uberblick über die Schloß- Parkanlagen. 1 wörzig⸗ eftig oder 6 5 5 8 Wonach und Geschmock. 1 der immer h 5 1 Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fußball. JVgg. 98 Seckenheim— Te Viernheim: Sonntag früh 10.30 Uhr empfangen die 98 er im Wörtel obige Mannſchaft zum fäl⸗ ligen Punktekampf. Das Spiel wurde wegen dem Pferderennen auf vormittags verlegt. Während Viernheim im letzten Jahr mehr die Rolle eines Punktelieferanten ſpielte, iſt die Mannſchaft in dieſer Runde bereits gut herausgekommen und wird den Einheimiſchen wieder eine harte Nuß zu kftacken geben. Wir erinnern uns noch an das Spiel vor zwei Jahren, wo die Blau⸗Weißen trotz überlege⸗ nem Kampf mit 2:1 den Kürzeren zogen. Gleich vom Anpfiff weg muß die Sache ernſt genommen werden, um nicht wie in Neckar⸗ hauſen unter die Räder zu kommen. Doch hoffen wir auf ein gutes Abſchneiden der 98er, die wieder mit Schneider und Winkler W. antreten werden. Die 2. Mann⸗ ſchaft ſpielt bereits um 9 Uhr. Handball. TS Weinheim— TV 98 Seckenheim Die Verbandsliga Nord hat morgen vollen Spielbetrieb. VfR Mannheim ſtellt ſich in Rot vor. Wenn die Platzherren nicht ſehr gut ſind, wird es VfR zum Sieg reichen. Birkenau wird zu Hauſe die Punkte an SG, Nußloch nicht abgeben. In Leutershauſen iſt Ketſch der Gegner. Hier dürfte der Gaſt der Verlierer ſein. Hockenheim empfängt Ofters⸗ heim. Dabei wird es hoch hergehen, denn Hockenheim erbrachte ſein billiger letzter Sieg in Seckenheim einen Auftrieb. Es kann ein Unentſchieden werden. In Weinheim wird 98 Seckenheim nochmal Gelegenheit haben unter Beweis zu ſtellen ‚was es kann. Der Gaſtgeber hat Schwächen, die auszunützen find. Gelingt es 98 wiederum nicht eine ge⸗ ſchloſſene Leiſtung hervorzubringen und er⸗ weiſt ſich ihr Sturm wieder ſo ſchwach und hilflos, ſo dürfte bald das Schlußlicht mit⸗ zuführen ſein. * Tus Weinheim— S 07 Seckenheim Am Sonntag tritt die 1. und 2. Mann⸗ ſchaft in Weinheim zum Verbandsſpiel an. Tuc Weinheim iſt für Seckenheim kein un⸗ bekannter Gegner, ſpielten doch beide Mann⸗ ſchaften ſchon vor zwei Jahren gegeneinander. Die Weinheimer, die in der Mitte der Ta⸗ belle ſtehen, ſpielen einen guten aber auch harten Handball. Es müßte trotzdem möglich ſein, bei vollem Einſatz eines jeden Spielers Seckenheims, in Weinheim zu gewinnen. Durch Uebereinkommen mit dem TV 98 Seckenheim fahren beide Vereine gemeinſam 2. Mannſchaften 12.15, und 1. Mannſchaf⸗ ten 13.15 Uhr ab Turnhalle nach Weinheim. Der Handball in Baden Zur ersten direkten Auseinandersetzung der drei Großen der Gruppe Nord der badischen Handball- verbamdsliga kommt es am Sommtag bel der Be- Segnung Leutershausen— Ketsch. Der Ausgang die- Ses Treffens ist nur sehr schwer vorherzusagen Möglicherweise gibt der Platzvorteil den Ausschlag Tusumsten der Leutershausener. Der TSV Rot dürpte Auf eigenem Platz weit Weniger Mühe haben, um Zegen den VfR Mannheim zu Sie i 10 11 g und Pumkten 5 In den drei weiteren Spielen Starten die Flatzmannmschaften— Birkenau gegen Nußloch, Hockenheim gegen Oftersheim umd Weinheim gegen Seckenheim— mit den besseren Aussichten. In der Gruppe Mitte steht der führende TSV Rimtheim im Kronau vor einem neuen Sieg und könmte mit etwas Glück sogar die Spitzemposition ausbauen, denn due Verfolger sehen sich recht hap- Ppigen Auswärtsspielen gegenüber. St. Leon muß im Belertheim spielen, das zuletzt durch schöne Aus- Wärtsslege in Durmersheim umd Näiederbühl über- raschte, und der KSc Mühlburg-Phöniz reist zu Durmersheim. Bretten sollte vor heimischer Um- gebung wenigstens zu einem Unentschiedem gegen Näederbühl kommen, während im Spiel der Auf- Steiger der Platz vorteil zugunsten der Baden-Bade- ner gegen Daxlanden entscheiden dürtte. Wer bremst Nürnbergs Siegeszug? Mühlburg stellt den Club auf die Probe So spielt die 1. Liga Süd In Süddeutschlands 1. Liga stürmen neben dem Spitzenreiter 1. Fœ Nürnberg auch die drei an- deren Nachkriegsmeister Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und Offenbacher Kickers ihren Verfolgern davon. Diese Vereine haben die Meute der anderen abgeschüttelt. Wer stoppt Nürnbergs Siegeszug? Wer bremst Eintracht und VIB? Bereits am kommenden Sonntag haben die Spitzenreiter, obwohl der„Club“ und die Ein- tracht Heimspiele zu absolvieren haben, die Möglichkeit, vielleicht abgebremst zu werden. Der 1. FC Nürnberg erwartet den KSC Mühl- burg/ Phönix, der zwar im letzten Jahr gegen den Club zweimal unterlag, aber noch am ehe- sten geeignet erscheint, den Club auf die Probe zu stellen. Auch die Frankfurter Eintracht muß auf der Hut sein, wenn die Offenbacher Kik- kers aufkreuzen. Gelingt den Lederstädtern ein Erfolg, dann sind sie endgültig in die Spitzen- Phalanx eingebrochen. Der VfB Stuttgart muß in den Regensburger Strudel, der allerdings in diesem Jahr nicht mehr so stark sein soll. Trotz- dem ist für die Stuttgarter Vorsicht am Platz, wenn die Spitzenstellung nicht verloren werden soll. Ein bedeutsames Treffen um den Anschluß an die Spitzengruppe steigt in Stuttgart, wo die Kickers die punktgleiche SpVgg. Fürth erwarten. In den unteren Regionen wird das Schlußlicht FSV Frankfurt wohl ohne viele Hoffnungen zum SV Waldhof fahren. Aschaffenburg brennt auf einen Heimsieg gegen die auswärts allerdings starken Schweinfurter. Hessen Kassel erwartet den VfR Mannheim, der dort kaum zu sechs Treffern auf einmal kommen dürfte. Der BCA ist zu Hause gegen Bayern München leicht zu favorisieren. Es spielen: Stuttg. Kickers— SpVgg. Fürth(Sa), Jahn Regensburg— VfB Stuttgart, 1. FC Nürn- berg— KScœ Mühlburg Phönix, SV Waldhof ge- gen FSV Frankfurt, Hessen Kassel- VfR Mann- heim, Eintracht Frankfurt— Kickers Offen- bach, Viktoria Aschaffenburg— Schweinfurt 05, BC Augsburg— Bayern München. Reutlingen kann Führung untermauern Das Programm der 2. Liga Süd Noch nie in der neuen Saison war die Situa- tion für den Spitzenreiter der 2. Liga Süd, seine kührende Stellung zu untermauern, so günstig wie diesmal für den SSV Reutlingen. Von den drei Spitzen mannschaften spielt er als einziger Verein zu Hause— und dabei noch ausgerech- net gegen das Schlußlicht Union Böckingen— während Bayern Hof und Schwaben Augsburg vor kaum lösbaren Auswärtsaufgaben stehen. Die Hofer müssen sich sehr in acht nehmen, wenn sie am Hohentwiel beim Fe Singen nicht eingewickelt werden wollen, und auch Hanau 93 dürfte den Augsburger Schwaben einen Erfolg nicht leicht machen. Deshalb können auch die unmittelbaren Verfolger der Spitzengruppe mit Zuversicht dem kommenden Spieltag entgegen- sehen, denn Heimsiege des KFV über Wacker München und des Freiburger FC über den TSV Straubing würden nicht nur wertvolle Ausbeute mit sich bringen, sondern auch weitere Tuch- kühlung mit den Vorderleuten garantieren. Da- neben sind auch im Mittelfeld wieder Tabellen- revolutionen zu erwarten. Darmstadt sollte aus diesem starken Mittelfeld gegen Durlach zu Hause knapp die Oberhand behalten und auch Wiesbaden sich gegen Pforzheim durchsetzen. Mit besonderem Interesse sieht man der Aus- ein andersetzung der beiden Ex- Oberligisten 1860 München und Ulm 46 entgegen, obwohl beide Vereine bisher nicht die ihnen zugedachte Rolle spielen konnten. Für Cham steht im Heimspiel gegen Bamberg der Anschluß an das Mittelfeld oder das Absinken an das Tabellenende auf dem Spiel. Es spielen: Karlsruher FV— Wacker München, ASV Cham— I. Fœ Bamberg, Fc Singen gegen Bayern Hof, SSV Reutlingen— Union Böckin- gen, Fe Freiburg— TSV Straubing, SV Darm- stadt 98— ASV Durlach, SV Wiesbaden gegen 1. FC Pforzh., 1860 München— TSG Ulm 46(Sa), FC Hanau 93— Schwaben Augsburg. Elite der Leichtathletik in Koblenz Gesamtdeutsche leichtathletische Mannschafts- meisterschaft wird entschieden Die besten Vereinsmannschaften der deutschen Leichtathletik treffen am Wochenende zum Endkampf um die deutsche Mannschaftsmeister- schaft DMM) im Koblenzer Stadion aufeinan- der. Zur Teilnahme qualifizierten sich bei den Männern Rotweiß Koblenz mit der besten Punktzahl von 34 780, Nordost Berlin(34 600), der Titelverteidiger TSV 1860 München(34 576), Post SV München(33 108), Rotweiß Oberhausen (32 901) und Empor Leipzig(32 562). Bei den Frauen konnte Motor Jena mit 22 121 Punkten vor dem 1. FC Nürnberg(22 031), DHFK Leipzig (21 828), Hamburger SV(21 532) und TK Ha nover(20 701) in den bisher durchgeführte DMM- Durchgängen die Spitze halten. Die Koblenzer haben sich viel vorgenommen und ihre stärkste Streitmacht aufgeboten. Schärfster Rivale der Koblenzer ist„Einheit“ Nordost Berlin, die verschiedene ostdeutsche Meister und Spitzenkönner in ihrer 31köpfigen Mannschaft hat. Titelverteidiger TSV 1860 Mün- chen stützt sich auf seine bewährten Kräfte, und der Münchener Post-Sportverein geht zahlen- mäßig am stärksten mit 38 Teilnehmern in die große Prüfung. Die 35 Mann starke Mannschaft der BSG„Empor“ Leipzig-Lindenau und Rot- weiß Oberhausen vervollständigen das Teilneh- merfeld. Deutsche Turner treten in London an Erster Länderkampf gegen England Am Wochenende bestreiten die deutschen Tur- ner einen Länderkampf gegen England. Der Kampf wird in London ausgetragen, wobei die deutsche Mannschaft ausschließlich von Vertre- tern des Rheinischen Turnerbundes gestellt wird. Die deutschen Spitzenturner Dickhut, Bantz, Theo und Erich Wied weilen zur Zeit in Japan. Aber auch die in einem Ausscheidungs- wettbewerb ermittelte rheinische Riege ist stark genug, um gegen die Briten zu gewinnen. Die Vereinbarung zu dem Länderkampf wurde von den Deutschen akzeptiert, um den Englän- dern Gelegenheit zu geben, ihr Können weiter zu steigern. Die deutsche Riege besteht aus fol- genden Turnern: Oberwien, Robert Klein, Kar! Nieling, Hardy Frenger, Werner Beckmann und Robert Kister. „Boxkampf des Jahres“ in Frankfurt Deutschland gegen England— Remis oder knappe Entscheidung wahrscheinlich Am Samstag abend findet in der Frankfurter Festhalle der Box-Länderkampf Deutschland gegen England statt. Diese Begegnung darf als „Kampf des Jahres“ bezeichnet werden. Da beide Länder als Verfechter des technisch schö- nen Boxstils gelten, darf man eine Ausein- andersetzung erwarten, die die bisherigen fünf Länderkämpfe der deutschen Nationalstaffel im Jahre 1953 ͤ an Glanz und Dramatik des Gesche- hens übertrifft. Deutschland ist heuer noch un- geschlagen. Alle Experten rechnen mit einem knappen Kampfausgang, den sowohl die in Weiß antretenden Engländer wie die in Schwarz kämpfenden Deutschen für sich entscheiden können. Oder gibt es ein Unentschieden? Im Fliegengewicht wird der zehnfache Natio- nalboxer Edgar Basel gegen den kleinen Schot- ten Frankie Jones kämpfen. Wir glauben nicht, daß Basel in seinem elften Länderkampf die erste Niederlage einstecken muß. Schwerer wird es im Bantamgewicht der Leverkusener Müller Haben. Er trifft auf Gerald John, der vor zwei Jahren in London unseren Basel sicher aus- punktete. Im Federgewicht kann Percy Lewis aus Trinidad gegen den noch jungen Mehling seine Erfahrung einsetzen. Im Leichtgewicht müßte Willi Roth gegen den RAF-Meister Wal- lace die Partie wieder ausgleichen können. Ex- Europameister Herbert Schilling trauen wir im Halbwelter zu, daß er gegen Murray eine deut- sche Führung herausholt. Im Weltergewicht trifft der Berliner Heidemann auf den ziem- lich unbekannten Thurgood, der aber sehr ge- fährlich sein soll. Im Halbmittelgewicht dürfte der Rosenheimer Krammer gegen Europamei- ster Bruce Wells auf verlorenem Posten stehen. Keineswegs sicher ist ein Erfolg des deutschen Europameisters Dieter Wemhöner im Mittelge- wicht gegen Rom Barton. Im Halbschwer trifft der Kieler Willer auf Henry Cooper, einen 19 jährigen Kämpfer, dem man eine großartige gerade Linke nachrühmt. Und im Schwerge- Wicht hat es der Nürnberger Kistner mit Joe Erskine, einem harten Brocken aus Wales, zu tun. Finnland gegen Belgien unentschieden Belgien und Finnland trennten sich in Brüs- sel in einem Ausscheidungsspiel für die Fuß- ballweltmeisterschaft 1954 2:2 unentschieden. Engländer liefen Weltrekord Eine englische Staffel lief im Londoner White City Stadion über 41500 m mit 15:27, Minuten neuen Weltrekord. Um die Weltmeisterschaft im Boxen Seit 18 Jahren erstmals zwei Weiße im Ring In der 82. Weltmeisterschaft der Schwerge⸗ wichtsboxer am Donnerstag in New Vork wer- den 2 weiße Amerikaner(ital. Abstammung) um den Weltmeistergürtel kämpfen. Weder der Titelhalter Rockey Marciano noch der Heraus- forderer La Starza haben bisher die Qualitäten ihrer berühmten Vorgänger erkennen lassen. Vor allem über Marciano gehen die Meinungen der Kritiker weit auseinander. Man erkennt seine enorme Schlagkraft an, spricht ihm aber viel leichter als der früherer Titelhalter. Er tungswillen ab. die z. B. Joe Louis auszeichneten. Marecianos Weg auf den Weltmeisterthron war viel leichter als der frühere Titelhalter. Er kam, als die große Zeit von Joe Louis vorüber war. Durch ein geschicktes Management wurden mm alle unangenehmen Brocken ferngehalten. Nachdem Joe Walcott 1951 im siebten Anlauf zur Weltmeisterschaft gegen Ezzard Charles zu Titel- ehren gekommen war, wurde er wenige Monate später von dem zehn Jahre jüngeren Marciano durch k. o. in der 13. Runde entthront. Ein neuerlicher Anlauf Joe Walcotts im Mai dieses Jahres mißglückte. Bereits in der ersten Runde schlug Marciano den Herausforderer entschei- dend Motorsport-Kehraus auf der Eilenriede Die deutsche Motorrad- Straßen meisterschaft — insgesamt sechs Wertungsläufe— wird mit dem Eilenriedrennen am kommenden Sonntag abgeschlossen. Vier der fünf deutschen Meister stehen bereits fest. Gesucht wird noch der Mei- ster in der Viertelliterklasse. Parallel damit geht auch die Wertung der besten Privatfahrer. Das besondere Zugstück für Eilenriede ist der neue Weltmeister der Achtelliter-Klasse, Wer- ner Haas auf NSU, der auch in der Viertelliter- klasse durch einen Sieg die„Deutsche“ beenden Will. Dieser Lauf der 250-cœ m-Klasse sollte den Höhepunkt des Zilenriederennens bedeuten. Siegfried Wünsche- DKW hat mit 18 Punkten. rechnerisch die besten Chancen. Haas mit 16 Punkten würde ein Sieg vor Wünsche nicht ge- nügen, da dann bei Punktgleichheit die bessere Pladcierung Wünsches auf der Solitude ausschlag- gebend Wäre. Das bedeutet, daß Neckarsulm zwei Fahrer vor Wünsche durchs Ziel bringen muß. Bel den Seitenwagen haben Kraus/ Huser (München) 22 Punkte, ihre BMW-Stallgefährten Noll/ Cron 20 Punkte. Es wäre durchaus möglich gewesen, daß sich das junge Kirchhainer Paar erstmals hätte den Meistertitel sichern können. Aber für Noll/ Cron wurde keine Meldung ab- gegeben, so daß Kraus/ Huser ohne Kampf zum Titel kommen. Marciano schlug auch La Starza Der Herausforderer erlitt eine K. o.-Nieder lage in der elften Runde Rocky Marciano konnte in New Lork die Box- Welt meisterschaft im Schwergewicht er- folgreich verteidigen. Der Herausforderer Ro- land La Starza hielt zehn Runden lang den Schlägen des nicht immer sehr fair kämpfenden Weltmeisters stand, ehe er nach einer Minute und 31 Sekunden der elften Runde von Ring- richter Goldstein, schwer angeschlagen, aus dem Kampf genommen wurde. Rocky Marciano wurde zum Sieger durch technischen k. o. er- klärt. Mareianos stärkste Waffe war seine Rechte, die auch in der elften Runde die Entscheidung Herbeiführte, als er sie immer wieder in ge- schickter Kombination ansetzte und ins Ziel brachte. Jedoch machte ihm La Starza mehr zu schaffen, als die Experten und Rocky selbst es erwarteten. Bis zur vierten Runde konnte der Herausforderer die Begegnung offen gestalten. In der fünften Runde erzielte Marciano erst- mals Wirkung und La Starza war etwas benom- men, als die Runde zu Ende ging. Die sechste Runde verlor Marciano, weil er wegen Tief- schlags verwarnt werden mußte. Die nächsten Runden gehörten einwandfrei dem Weltmeister. Mareiano traf häufig, aber auch allzu oft gin- gen seine Schläge auch fehl. Einmal stürzte er zu Boden, als ein Schwinger sein Ziel verfehlte. La Starza war in der achten, neunten und. zehn- ten Runde mehrmals schwer angeschlagen, hiel sich jedoch tapfer auf den Beinen und fightete zurück. Aber er konnte die Niederlage nicht mehr abwenden. Die zehnte Runde überstand der Herausfor- derer nur mit Mühe. Aus Nase, Ohren und Mund blutend, ging er in die elfte Runde. Mar- eiano verfehlte die erste Linke, aber eine Rechte saß dicht unter dem Auge. Ein rechter Haken leitete das Ende ein. La Starza stürzte zu Bo- den, kam bei 5 wieder hoch, der Ringrichter zählte jedoch bis 8, ehe er den Kampf wieder freigab. Sofort stürzte sich Mariano auf den schwer angeschlagenen Geer Von einer Links-Rechts- Kombination getroffen, flel La Starza in die Seile. Ringrichter Goldstein griff ein und beendete den Kampf, indem er Mar- 2 7 55 zum Sieger durch technischen k. o. er- ärte. Pe Uebd Detmold 16. Fortsetzung Verblüfft sah man unter den Gästen die Bowen vob HA NNO Uttsien vox sisSsIðG Dubarry mit der Pompadour in flüsterndem Gespräch, neben ihnen Cleopatra und das ebenmäßige Profil der Nofretete. Zwischen einer Schar galanter Männer in den male- rischen Trachten vergangener Jahrhunderte stand Marie Antoinette neben dem Fürsten Mettermeh Michaels Blick kreuzte die listigen Augen Richelieus, der sich mit Mazarin wahrschein- lich über irgendwelche Kabinettsintrigen un- terhielt, glitt über das reife Antlitz der Maria Stuart. bemerkte Cromwell und die gemeißel- ten Gesichter einer Schar Römerinnen des Klassischen Altertums, deren Namen ihm nicht gleich einfallen wollten. Er sah schillernde Seide, glitzernde Uniformen aller Heere, pran- gende Roben, funkelnde Diademe, Purpur. Gold, die kostbarsten Spitzen. Und dort ab- seits, mit leisem Spott in den Mienen, saßen dort nicht Friedrich der Große und Napoleon Bonaparte im Kreise ihrer Generäle? Michael fuhr sich mit der Hand über die Augen, als narre ihn ein Spuk. f 3 Aber dann schaute er wieder um sich und bemerkte den ironischen Blick des Grafen Saintgalt. Casanoval Da war er— Casanova. den er vom Himmel heruntergeholt hatte in Casanova, der sich in ein ner Groß eit an diesem Abend alles von Namen und Ran Gast in seinem Huuse 20 einem festlichen Sommerball vereint hatte Fürstenberg schüttelte so etwas aus dem dgelen sicher hatte Peter ihm bei 8 5 71 5 dende Scheinwerfer erhellten jetzt die aus buntem Glas bestehende freie Fläche inmitten des Raumes, auf der die vollendeten Körper ungezählter Mädchen in einer Wolke durchsich- tiger duftiger Gewänder schwebten. Jah klan- gen die Geigen auf zu der Melodie eines Traumwalzers Graziés, anmutig, erregend ge- schmeidig glitten die Körper über die Fläche. sich am Ende zu einzelnen Gruppen zusam- menfindend, die Michael traute seinen Augen nicht— schliehlich in lebenden Buch- staben den Satz formten:„Casanova ante portas.“ Erst der rauschende Beifall brachte Michael Wieder in die Gegenwart zurück. Seine Augen suchten Monika. Tanzte sie dort nicht in den Armen Casanovas? Hatte er nicht jenes Mäd- chen in Gestalt dieser Monika geformt? Plötzlich zupfte ihn jemand am Armel Kerr stand neben ihm „Nun sagte er,„wie gefällt dir die Idee, einem Dichter noch während der Arbeit eine Szene seines neuen Romans vor Augen zu zaubern?“ „Mein Lieber“, entgegnete Michael, und eine leise Ironie lag in seiner Stimme,„es ist das Tollste, was ich je gesehen habe, und all deine Filme sind farblose Schatten gegen diesen Aufmarsch.“ „Und so etwas willst du nicht zu Ende füh- ren? Ach, übrigens, Monika wartet auf dich! Bald hätte ich vergessen, es dir zu sagen! Nimm dich in acht— sie kokettiert mit Casa- nova!“ 3 „Dankel“ sagte Michael und ließ Kerr stehen. Kerr sah ihm prüfend nach. Er bemerkte Fürstenberg, der Michael begrüßte und sich ihm danach näherte „Nun, Kerr. sind Sie zufrieden?“ Jall nickte der Regissenr.„Die ins Atelier übertragen— im großen ich glaube. es wird eine Sensation!“ 8 d das Manuskript?“ 3 1 NM ee 875 1 Brillant ee 8 a hte bene Schriftsteller sein, um mit spitzbübischem La . f 5 f 4155 merken! Neuerdings gent er jeden Morgen in den Busch und schreibt dort. Ich glaube an- nehmen zu dürfen, daß er es in wenigen Tagen geschafft hat. Machen Sie den Vertrag fertig. Der Form halber können Sie ihm eine bera- tende Stellung einräumen. Nach seinen Er- fahrungen wird er wohl befürchten, wir stell- ten ihm die Moral der Geschichte wieder auf den Kopf! Ich denke aber. wir brauchen dem Sinn nach nichts zu ändern. Es ist ein Stück aus einem Guß! Er soll den Vertrag heute abend noch unterschreiben. Ich warte nur auf eine günstige Gelegenheit, es ihm beizubrin- gen! Wie sagten Sie einmal? Cherchez la kemme voila, richten wir uns danach!“ „Und Sie glauben daß Janina es schaffen wird? Immerhin eine Zumutung für eine An- kängerin!“ „Janina ist keine Anfängerin! Sie ist durch meine Schule gegangen, und ich weiß genau, welche Ansprüche ich an sie stellen kann! Axelsen macht sich übrigens tadellos als Casa- nova! Graf de Saintgalt— er wird seine Wie- derauferstehung feiern in diesem Film! Aber habe ich Ihnen nicht immer gesagt, Michael bringt uns noch einmal eine ganz große Sache? Man muß nur Geduld haben mit jungen Pfer- den. Es ist wie bei einem guten Wein— er muß sein Alter haben, um Aroma zu bekom- men!“ Er nahm Fürstenbergs Arm„Trinken wir auf Casanova ante portas“ ein Glas Sekt! Ein prächtigeres Schauspiel ist nie über die Leinwand gelaufen. Casanova selbst wird im Himmel seine Freude daran haben!“ Monika tanzte in den Armen Michaels. Sie trug ein blaues Taftkleid, das in weiten Fal- ten Über ihre knabenhafte Taille fiel. Ihr ein- ziger Schmuck bestand aus einem kleinen, mit üttern besetzten Kreuz, das an einer dünnen Platinkette hing. Nie war sie Michael! erwirrend schen erschienen, und nie bege e er sie mehr, als an diesem be- . Abend Und dabei schien sie wie- der ve Teufeleien zu stecken. Se ihn cheln um den burgun- es ten N Sitte und Moral sprechen „Dieser Casanova ist entzückend, Michael!“ plauderte sie harmlos,„Ich habe mich ret- tungslos in ihn verliebt! Ich habe ihn einge- laden, uns auf Nixengrund zu besuchen, zum Tee! Denken Sie nur, Casanova zum Tee auf Nixengrund! Ist das nicht eine köstliche Idee? Schon die Memoiren dieses Grafen sind so ur- terhaltend. um wieviel amüsanter muß 28. sein seine Abenteuer aus, eigenem Munde zu vernehmen!“ „Ich habe nie gewußt, daß Sie diese Art von. Lektüre bevorzugen!“ entgegnete Michael „Wie kann sich nur ein sonst ganz vernünfti- ges Mädchen in solch einen Mann verlieben! Aber ich warne Siel Casanova hat noch nie die Treue auf seinem Wappenschild getragen!“ „Natürlich!“ erwiderte Monika schnippisch und kniff Michael in den Arm.„Er kann Er- kolge für sich in Anspruch nehmen. die Ihnen unerreichbar sind! Er hat nicht nur Glück bei den Frauen, sondern er versteht es auch, Frauen zu behandeln, Eine Eigenschaft, die man allerdings auch erst erwerben muß. um sie zu besitzen, Da Sie sie selbst nicht haben, sind Sie wahrscheinlich unter die Dichterlinge gegangen! Bei Ihnen stehen derartige Vorzüge nur auf dem Papier, nicht wahr?“ Michael schüttelte mißbilligend den Kopf. „Ihr Frauen seid doch inkonsequente Ge- schöpfe! Finem Mann mit einer Kette zwei- kelhafter Erlebnisse liegt ihr sofort zu Füßen! Wäre dieser Mann eine Freu. würdet ihr nur den Mund verziehen, sie eine Kokotte nennen und ihr Leben als eine einzige Unanständig- keit bezeichnen!“ 0 3 Sicher!“ bestätigte Monika und legte sich kester ip den Arm Michaels.„Nur vergessen Sie daß die Ursache dieser Moral nur die Männer sind! Sie brauchen doch nur an Ihr eigenes leben zu denken] Sie sind doch Won! einer del letzten, die Respekt vor den Frauen 0 en jungen Mädchen haben! Es ist eine ge große Komödie. Sie als Verkünder von „„ 8 7