1% ⁰—A—AAA Erscheint: montags, mittwochs, freitags 5 und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Creisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden vr. 152 Mittwoch, den 23. September 1953 5.53. Jahrgang — Der neue Fall MacLean Von H. G. von Studnitz ES war am 7. Juni 1951, daß ein Sprecher des britischen Foreign Office der vor Uber- raschung sprachlosen Of fentlichkeit eine der ungeheuerlichsten Mitteilungen machen mußte, die jemals aus dem Schoß eines Außenmini- steriums ergingen. Zwei hohe britische Di- plomaten, Donald D. MacLean und Guy Francis de Moncy Burgess, wurden seit dem 25. Mai vermißt. Wie man annahm, hatten sie Großbritannien über Frankreich und die Schweiz in ein Land der sowjetischen Macht- sphäre verlassen, mit anderen Worten, sie waren zum Feinde übergegangen. Alle Be- mühungen, der Verschwundenen wieder hab- haft zu werden, scheiterten. Gewisse An- haltspunkte deuteten darauf hin, daß die bei- den Diplomaten in das Gebäude der tsche- chischen Botschaft in Paris gelockt und dort gefoltert und ermordet worden waren. Aber auch hier war man auf Kombinationen ange- Wiesen. Unsere schnellebige Zeit begann den Fall MacLean gerade zu vergessen, als das Ge- heimnis der britischen Diplomaten um ein neues Rätsel bereichert wurde. Am 16. Sep- tember dieses Jahres gaben die gleichen Stel- len in London das Verschwinden von Mrs. MacLean und der drei Kinder des Ehepaares bekannt. Erst jetzt erfuhr die Gffentlichkeit, daß die Strohwitwe des 1951 desertierten Leiters der Amerika- Abteilung im britischen Foreign Office seit Jahresfrist ihren Wohn- Sitz von Südengland nach Genf verlegt hatte. Nun ist die bildhübsche Frau, ist eine ganze Familie von vier Personen am hellichten Tage verschwunden. Und dieser Vorfall er- eignete sich nicht irgendwo im Schatten des Eisernen Vorhanges, sondern in einer der heitersten und fröhlichsten Städte Europas, im Herzen der Schweiz, also des Landes, das in der ganzen Welt als Vorbild geordneter und gesicherter Verhältnisse gilt. Die Indizien, vor denen die Polizei steht, sind zunächst die gleichen wie vor zwei Jah- ren. Wie damals erhielt die in London le- bende Mutter Macleans ein Telegramm, in dem ihr mitgeteilt wurde, sie brauche sich nicht zu sorgen, da die Verschwundenen sich Wohl befänden. Wie damals Mr. MacLean, so hat jetzt Mrs. Machean vorher ihre Freunde von der Absicht unterrichtet, einen Ausflug zu unternehmen. Die Theorie der gewaltsa- men Fntführung scheint damit zu entfallen. Das Rätselhafte des neuen Falles MacLean wird dadurch nicht geringer. Es gewinnt noch an Grausigkeit, wenn man sich erinnert, daß seit dem Verschwinden der beiden Diploma- ten aus London zwei andere prominente Eng- länder das Opfer geheimnisvoller Anschläge wurden, Ende Juli 1952 wurde in Südfrank- reich Sir Jack Drummond, ein Mitglied des britischen Nachrichtendienstes, mit Frau und Kind in einem Zelt ermordet, das er in einer schönen Gebirgslandschaft aufgeschlagen hatte. Im Juli dieses Jahres wurde der bri- tische Arzt Dr. Bernard Peck mit seiner Gat- tin Dora auf der Fahrt durch den Tosa-Paß in den spanischen Pyrenäen von Banditen überfallen. Die von 9 Kugeln durchbohrte Dora Peck wurde auf der Stelle getötet, wäh- rend ihr Gatte trotz seines schweren Blut- verlustes mit dem Leben davon kam. Auch bei Dr. Peck handelt es sich um ein Mit- glied des britischen Intelligence Service. Kei- ner der beiden Uberfälle, bei denen die Opfer nicht beraubt wurden, ist bisher aufgeklärt. Ebenso Wenig weiß man bis zur Stunde et- Was über das Schicksal des in Großbritannien tätigen und dort naturalisierten Atomphysi- kers Pontecorvo, der sich ebenfalls vor Zwei Jahren von England auf den Kontinent be- gab, um Über Italien, Schweden und Finn- land für immer zu verschwinden. 5 5 Die außerordentliche Erregung, die diese Fälle in der angelsächsischen Öffentlichkeit ausgelöst haben, und die durch das Ver- schwinden der Familie MacLean einen neuen Höhepunkt erreicht, hat ihre guten Gründe. Deuten sie doch darauf hin, daß der briti- sche Geheimdienst, eine einstmals weltbe. rühmte Institution, nicht mehr„auf Draht ist, was in Anbetracht der gefährdeten Si- cherheit des Westens geradezu alarmierend Wirken muß. Der gleiche britische Geheim- cienst, der sich in Deutschland alljährlich inn Frühjahr durch die Aufdeckung einer angeb- lichen Naziverschwörerorganisation nicht ge- rade mit Lorbeeren bedeckt, wird von den Geheimdiensten der Sowjetunion und ihrer kommunistischen Satelliten auf eine kaum noch tragbare Weise überspielt. Wenn in Lon- don jetzt erklärt Wird. Mrs. Maclean sei in Genf nicht überwacht worden, so enthüllt die- ses eine kaum glaubliche Leichtfertiskeit, denn es war ja selbstverständlich, daß die Hoffnung, den Verbleib von MacLean und Burgess Zu erfahren, vor allem durch die An- nahme genährt wurde, der Verschwundene würde sich eines Tages mit seinen zurückge- Jassenen Angehörigen in Verbindung setzen Wollen. 5 8 5 g Hiervon abgesehen, mahnt der neue Fall Maelean, eine andere dunkle Seite dieser Affären ernster zu nehmen, als dies bisher Seschehen ist. Beide, MacLean und Burgess, Waren für ihr ausschweifendes Leben be- kannt. Obgleich solche Personlichkeiten be- Sonders brauchbare Objekte. kommu- Das versteht Adenauer unter Belrelung“? Britische Delegierte fordern Auskunft— Deutschland soll direkt in die NATO Straßburg(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer wurde von britischen Delegierten in der Beratenden Versammlung des Europa- Rates aufgefordert, seine Erklärung über die zu erstrebende„Befreiung“ der Deutschen in der Sowietzone unverzüglich und deutlich zu erläutern. Der Labour- Abgeordnete Peart erklärte wörtlich:„Es ist an der Zeit, daß Bundes- kanzler Adenauer diesen Ausspruch über die Befreiung, den er am Abend nach den Wahlen vor einer jubelnden Menschenmenge tat, so- kort richtigstellt und erläutert.“ Auf einen Zwischenruf des CDU- Abgeordneten Kiesin- ger, daß dies längst geschehen sei, sagte Peart:„Ich hoffe, daß unsere deutschen Freunde in Zukunft darauf sehen, daß ihre verantwortlichen Politiker keine solchen Re- den halten, die unnötige Besorgnis hervor- rufen müssen.“ Ein zweiter Labour- Abgeordneter, Danis Healy, stellte sich auf den Standpunkt, dag mur eine deutsche Mitgliedschaft im Atlantik- Pakt die Möglichkeit geben würde, Deutsch- jand als gleichberechtigten Partner aufzu- nehmen, ohne ihm damit eine Vormacht- stellung—„wie etwa in der EVG“— zu sichern. Es würde nach Healys Ansicht einen dritten Weltkrieg zur Folge haben, wenn Deutschland inn das kommunistische Lager abgleiten würde. Es seien daher alle Schritte einzuleiten, um Deutschland in den Westen zu integrieren. Wörtlich sagte er:„Die NATO wird mit der Neutralisierung Deutschlands zu Grabe getragen, Es gibt nur ein Angebot, das der Westen den Russen machen kann und das ist die Vertagung der deutschen Wiederbewaffnung als Preis für die Wieder- vereinigung.“ Der CDU-Abgeordnete Dr. Kiesinger lehnte diesen Plan sofort als unrealistisch ab. Der Zweite deutsche Redner, der FDP-Abgeord- nete Max Becker, forderte, daß sowohl Deutsch- land als auch Europa bei einer Vier-Mächte- Konferenz beteiligt werden sollten. Er er- klärte, daß Deutschland vertreten sein müsse, denn sein Schicksal werde ja entschieden. Darüber hinaus sei es notwendig, daß ein führender Europäer am Konferenztisch zu- gegen sein müsse, um Europa zu vertreten, dessen Zukunft gleichfalls mitentschieden Werde. Außer dem türkischen Delegierten Osman Kapani setzte sich auch der bekannte britische Liberale Lord Layton für eine Vierer-Kon- ferenz ein. Den Vorschlag der Labour- Abge- ordneten, Deutschland für fünf Jahre zu ent- Europa-Raut fordert England lehnt Neutralisierung ab Straßburg(Up). Die Beratende ver- sammlung des Europa-Rates hat die Parla- mente der sechs EVG- Staaten mit großer Mehrheit aufgefordert, den Vertrag über die Europäische Verteidigungs-Gemeinschaft un- verzüglich zu ratifizieren. Gegen die Stimmen der deutschen Sozial- demokraten billigte das Europa- Parlament eine Entschließung des Ausschusses für All- gemeine Angelegenheiten, in der die EVG als der gegenwärtig einzig annehmbare Weg für, einen deutschen Verteidigungsbeitrag bezeich- net Wird. Für diesen Antrag stimmten 47 De- leglerte, während 10 dagegen waren und Sich 18 der Stimme enthielten. Die Anstrengungen auf dem Gebiet der Verteidigung dürften keineswegs nachlassen, da keine Beweise voxlägen, daß die militä- rische Bedrohung Europas in irgendeiner Weise nachgelassen habe, heißt es in der er- Wännten Entschließung. Die bisherigen Fort- Schritte auf dem Wege zur Ratifizierung des EVG-Vertrages werden als„äußerst ent- täuschend und höchst unbefriedigend“ be- zeichnet. Die Entscheidung dürfe jedoch nicht Jänger hinausgeschoben Werden. Die Resolu- tion schließt mit dem Satz: Der EVG-Ver- trag muß ratifiziert werden.“ per 40 Redner von 14 Nationen hatten sich in der vorangegangenen viertägigen De- batte über die Lösungs möglichkeiten des Ost- West- Konflikts grundsätzlich auf vier Schluß forderungen geeinigt. I. Die Wiedervereini- gung Deutschlands sei Zur Entspannung im Kalten Krieg und zur Sicherung des Welt- gungssystems Vvorangetrie* f Klärung der Lage und der wahren Haltung militarisferen, bezeichnete er als eine Illu- sion. Dies könne keine friedliche Atmosphäre hervorrufen, sondern nur das Ergebnis einer solchen Atmosphäre sein. Bei einer Vier- Mächte- Konferenz müsse von den Sowjets die Garantie der Menschenrechte und der de- mokratischen Institutionen für ganz Deutsch- land gefordert werden, Darüber hinaus müsse eine deutsche Wiederbewaffnung im interna- tionalen Rahmen zu den Bestrebungen eines Friedensvertrages gehören, der mit Deutsch- land frei ausgehandelt werden müsse. Lord Layton vertrat im übrigen die Meinung, daß eine deutsche Streitmacht, die in der EVG und NATO integriert ist, für die Russen an- nehmbarer sein sollte als ein Deutschland, das auf sich allein angewiesen ist. Großbri- zannien sollte sich so eng wie möglich mit der EVG assoziieren. Der belgische Liberale Jean Rey meinte, Europa könne sich von Deutschland nicht ab- wenden, denn je größer die deutsche Macht Werde, desto größer würde die Notwendig- keit, Deutschland in eine Europa-Union ein- zuschliegen. Adenauer gegen Gewaltlösung Der Berliner CDU-Abgeordnete Robert Till manns verwahrte sich gegen jede Verdächti- gung der Politik des Bundeskanzlers. Nie- mand in der Bundesrepublik denke daran, die Einheit Deutschlands mit kriegerischen Mit- teln zu erzwingen. Tillmanns bezeichnete den Bundeskanzler als Garanten einer Politik des Maßhaltens und der Verständigung, die alle Abenteuer ablehne. Die Wiedervereinigung Deutschlands sei für Europa nicht eine Gefahr, sondern seine stärkste und größte Sicherung, erklärte Till manns, Selbst die Millionen Heimatvertrie- benen hätten feierlich erklärt, daß sie nicht an neuen Gräbern vorbei in ihre Heimat zu- rück wollten. Es gäbe keine größere Mißgdeu- tung des EVG- Vertrages, als wenn man be- haupte, daß er nur als„Wandschirm“ für die gewaltsame Wiedergewinnung des deutschen Ostgebietes gedacht sei. Der französische Sozialist Gerard Jaquet er- klärte zur Uberraschung der Versammlung, daß die EVG nicht aufgegeben werden solle. Der Sozialist, dessen Partei in der französi- schen Nationalversammlung bisher gegen den, EVG-Vertrag Stellung nahm, erklärte, daß. eine europäische Armee gegenüber National-, armeen bei der Verteidigung der europäischen Sicherheit Vorteile habe. Leute, die glaubten, dag Deutschland für Ewigkeiten besetzt und entwaffnet gehalten werden könne, lebten nicht in der Wirklichkeit. EVG- Ratifizierung der Sowjets sobald wie möglich eine Vier- Mächte- Konferenz mit dem Kreml abgehalten Werden. Der CDU-Abgeordnete Kiesinger nahm nochmals das Wort und erklärte, er sei von Bundeskanzler Adenauer ermächtigt worden, der Versammlung mitzuteilen, daß die Bun- des republik und das deutsche Volk die Wie- dervereinigung Deutschlands niemals mit den Mitteln kriegerischer Gewalt, sondern nur auf friedlichem Weg herbeiführen wollen. Der Bundeskanzler, so sagte Kiesinger, sei Sehr bestürzt, daß seine Bemerkung über die Befreiung der versklavten Deutschen in der Sowjetzone so mißdeutet worden sei. Großbritannien steht zum EVG- Vertrag Der Unterstaatssekretär im britischen Außenministerium, Anthony Nutting, lehnte im Namen seiner Regierung eine Neutrali- sierurg Deutschlands und seine Entmilitari- slerung ab, da sie zu gefährlich seien, Gleich- zeitig kündigte er neue und noch weiter- gehende Bindungen Großbritanniens zur EVG An, in die Deutschland unbedingt eingeschlos- Sen werden müßte. Selbstverständlich sei, daß das deutsche Volk über sein Schicksal selbst entscheiden müsse und der künftige Frie- densvertrag mit eimer frei gewählten gesamt- deutschen Regierung verhandelt werde. Mit besonderem Nachdruck versicherte Nut- ting, daß die britische Regierung nach wie vor hinter dem EVG-Vertrag stehe. Die So- Wiets hätten in den vergangenen Monaten keimen Anlaß und keinen Beweis dafür ge- liefert, daß sie ihre Politik gegenüber dem Westen tatsächlich geandert hätten. Es komme daher für Europa weiterhin darauf All, sich zusammenzuschließen und seine Ver- teicigung zu organisieren. Ein deutscher Ver- teidigungsbeitrag dazu sei unerläßlich. Nut- ting räumte jedoch eim, daß man dem Si- cherheitsbedürfnis der Sowjets durch eim um- kassendes Abkommen oder eine ähmliche Re- gelung entgegenkommen könne. 5 A der bevorstehenden Vier-Mächte- nommen werden, Bei dieser Gelegenheit zur friedlichen Wiedervereinigung Deutsch- lands. Die Integration Deutschlands in den Westen auf Grund der gegenwärtig vorlie- nden lane stehe vielmehr einer Verstän- gung der vier Großmächte über Deutsch- d im Wege. Falls es unvermeidlich werde, re auch die SPD zu einem Verteidigungs- 91 unter der Voraussetzung bereit, dag er weder die Wiedervereinigung versperrt noch die Ost-West-Spannung verschärft. Lüt- kens setzte sich für Vier-Mächte- Verhand- lungen und eine Befriedigung des sowjeti⸗ schen Sicherheitsbedürfnisses ein. Eine Be- teiligung ei kreigewählten gesamtdeut- schen Regierung an den künftigen Friedens- Verhandlungen sei unerläßlich. Frankreichs Sozialisten sagen Ja Der französische Sozlalistenführer Guy Mol- let kündigte den Delegierten ein„Ja“ seiner Partei zum EVG-Vertrag an, wenn vorher zwei Bedingungen erfüllt seien: 1. Die Bildung einer europäischen politischen Behörde mit beschränkten Funktionen aber echten Befug- nissen und 2. eine enge britische Assoziierung mit der EVG. Mollet sprach sich in der von starkem Beifall begleiteten Rede für die Bil- dung eines„Europas der dritten Kraft“ aus, das unabhängig und vereinigt die beste Ga- rantie für die Sowjetunion gegen einen An- griff aus dem Westen werden würde. Ruß- land fürchte sich nicht vor einer deutschen Armee, die es ja selbst angeboten habe, son- dern es fürchte die Integration Deutschlands in den Westen und wolle daher seine Neu- tralisierung durchsetzen. Ein neutralisiertes Deutschland könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt zu einem sowjetischen Alliierten und damit zu einem neuen Gefahrenherd werden. Protest gegen den Saar- Bericht. Die Demokratische Partei Saar, die CDU Saar und die Deutsche Sozialdemokratische Partei Saar haben beim Europa-Rat gegen den Saar-Bericht des Holländers vam der Goes van Naters protestiert. In dem Protest- schreiben wird van Naters vorgeworfen, daß er vor Abfassung des Berichtes nicht die un- terdrückte deutsche Opposition an der Saar gehört und auch nicht die Bevölkerung der Saar gefragt habe, sondern sich im wesent- lichen auf Erklärungen der Saarbrücker Re- gierung stütze und deshalb zu fehlerhaften Schlußfolgerungen gelangt sei. Da der Be- richt auch nicht die Einflußnahme Frank- reichs auf das Saargebiet seit 1945 genügend berücksichtige, könne er nicht als Grund- lage für eine objektive Betrachtung des Sgar-Problems dienen. — Heuss bespricht die Regierungsbildung Adenauer erhielt Bidaults Brief— Kirkpatrick verließ die Bundesrepublik Bonn(UP). Bundespräsident Heuss nimmt in dieser Woche Fühlung mit den verschiede- nen Bundestagsfraktionen auf, um die Wahl des Bundeskanzlers vorzubereiten. Er emp- fängt heute den Vorsitzenden der ODU-OSU- Fraktion Heinrich von Brentano. Man nimmt an, daß Brentano als Vorsitzen- der der stärksten Bundestagsfraktion Konrad Adenauer als Bundeskanzler vorschlagen wird. Gespräche mit weiteren Politikern sind nach einer Mitteilung des Bundespräsidialamts bis- Her zeitlich noch nicht festgelegt worden. Mög- licherweise wird der Bundespräsident in die- ser Woche noch den BHE-Vorsitzenden Wal- demar Kraft und den DP-Fraktionsvorsitzen- den Hans Joachim von Merkatz empfangen. Meldungen, wonach auch der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer und Vizekanzler Blücher den Präsidenten aufsuchen werden, wurden im Bundespräsidialamt dementiert. Bundeskanzler Adenauer wurde am Montag nachmittag ein Antwortschreiben des franzö- sischen Außenministers Bidault auf der Büh- lerhéöhe im Schwarzwald überreſcht. Bidault gibt in diesem Schreiben eine positive Ant- Wort auf den schriftlichen Vorschlag Aden auers, neue Gespräche über das deutsch- fran- zö6sische Verhältnis aufzunehmen. 5 5 Uber den Inhalt des Briefes ist offiziell von deutscher Seite bisher nichts bekannt geworden. Das französische Außenministerium in Paris lieg jedoch verlauten, Bidault habe die Einladung Adenauers angenommen, jedoch weder den Zeitpunkt noch den Ort der neuen Gespräche genannt. In französischen politi- schen Kreisen wird jedoch vermutet, daß 5 Besprechungen Mitte Oktober wieder à voraussichtlich auch die Saarfrage zur Spra. che kommen, obwohl beide Staatsmänner ren Briefen auf Sie nicht eingingen. 8 Deutsche Konzessionen in der Saarfrage? Zur Erleichterung der Europäisierung— Die miß verstandene Befreiung Bonn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer will nach Auffassung politischer Kreise in Bonn Frankreich bei der Regelung der Saarfrage entgegenkommen. Die deutschen Zugeständ- nisse sollen den Franzosen die endgültige Zu- stimmung zum EVG- Vertrag erleichtern. Der Bundeskanzler wolle bei den kommen- den Verhandlungen zwischen ihm und Bi- dault über alle Deutschland und Frankreich betreffenden Probleme bel der Saarfrage etwaige„Zumutungen an das deutsche Na- tionalgefühl“ in Kauf nehmen, um die Ver- Wirklichung der Europa-Pläne voranzutrei- ben. In Bonn ist man der Auffassung, daß Frankreich vor allen Dingen die Furcht vor emem übermäßigen erstarkten Deutschland genommen werden müßte. Der Bundeskanzler halte nach wie vor an dem Plan der Europäisierung der Saar fest. Im Rahmen einer europäischen Lösung könn- ten nach seiner Auffassung aber gleichzeitig die französischen Belange befriedigt und der für die deutsche Saarbevölkerung augenblick lich unhaltbare Zustand gebessert werden; die Wiedereinführung der Presse- und Mei- nungsfreiheit an der Saar bleibe z. B. selbst- verständliche deutsche Forderung. Die deut- schen Belange, an deren Spitze die Fest- stellung stehe, daß die Saar ein Teil Ge- samtdeutschlands ist, würden ebenso auf- rechterhalten, wenn man sich auch damit ab- finden müßte, daß für Deutschland möglicher- Weise unbefriedigende deutsch- französische Abmachungen für längere Zeit gültig sein Werden. Auf derselben Linie der„Beruhigung“ Fronkreichs liegt eine offiziése Verlautba- rung in Bonn, welche die Interpretationen des Auslandes zu den Bemerkungen des Bundes- Kanzlers über die„Befreiung“ der Sowjetzone erneut als Mißverständnis bezeichnete Die dem Auswärtigen Amt nahestehende Diplo- matische Korrespondenz unterstreicht die Rede des deutschen Delegierten Dr. Kiesinger vor der Beratenden Versammlung des Eu- Topa-Rats, weil in ihr ein für alle Male ge- klärt worden sei, daß die Bundesregierung eme Wiedervereinigung Deutschlands auf keinen Fall mit Waffengewalt wolle. Es müßte jedem Unbefangenen eigentlich selbstver- ständlich sein, daß die„Befreiung“ aus dem Zustand der Sklaverei und Unterdrückung mit den Mitteln der Politik gemeint gewesen Sei. Daß Befreiung st Gewaltanwendung bedeute, sei übrigens ein sowohl logischer als Historischer Irrtum. Die Diplomatische Kor bei dieser Gelegenheit zu! land Frankreich, es Hlüssig anzumerken, de quer nach seinem Briefwechsel mit dem fran- Tösischen Außenminister Bidault die völlig Offene Aussprache zu zweien anstrebe, ,‚um dem bei dieser politischen Beziehung so nöti- gen Vertrauen auch alle überzeugenden Im- Honiderabilien zugute kommen zu lassen“. Der französische Hochkommissar Francois-Poncet stattete Dr. Adenauer pondenz betont ältnis Deutsch- Vielleicht nicht über- Zundeskanzler Aden- Andre einen Besuch auf der Bühlerhöhe ab Bu s kanzler emp ferner Mi Nald 1 Blankenhorn, der anschließen- res r tretern erklärte, die Antwort Bidaults auf Adenauers Einladung zur Wiederaufnahme der deutsch- französischen Besprechungen sei durchaus zufriedenstellend. Nun müßten aber noch Zeitpunkt und Ort der Verhandlungen festgelegt werden Heuss empfängt die Fraktionsführer Als erster erschien Brentano— Adenauer Wahrscheinlich nicht Alterspräsident Bonn(UP). Bundespräsident Heuss emp- Hing den Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Heinrich von Brentano, zu Unterredung. Am Donnerstag Fraktionsvorsitzenden Ollenhauer(SPD), Schäfer(FDP), von Merkatz Dp) und der BHE- Vorsitzende Kraft den Präsidenten auf- Suchen. Zweck dieser Gespräche wird nach Infor- mationen aus dem Bundespräsidialamt die Orientierung des Bundespräsidenten über die Aktuelle politische Lage aus der Sicht der einzelnen Fraktionen, die Regierungsbildung und die künftige Politik der Fraktionen im Bundestag sein. Die nächste Handlung des Bundespräsidenten wird dann der Vorschlag des neuen Bundeskanzlers sein, den der Bun- destag voraussſchtlich in der zweiten Bun- destagssitzung wählen wird. Danach wird der neue Bundeskanzler dem Präsidenten die Ka- binettsliste überreichen, worauf dieser sei- nerseits die neuen Minister ernennt. Nach der Vereidigung der Minister auf die Ver- fassung durch, den Bundestagspräsidenten Wird der neue Kanzler sein Reglerungspro- gramm bekanntgeben. In diesem Zusammenhang verlautet, Dr. Adenauer werde voraussichtlich bei der er- Sten Sitzung des neuen Bundestages nicht das, Alterspräsidium übernehmen, Verfas- sungsjuristen haben nämlich grundsätzliche Bedenken dagegen geäußert, daß bei dieser Gelegenheit— wenn auch nur für ganz kurze Zeit— die Amter des Regierungschefs und des Parlamentspräsidenten in einer Person vereinigt werden. Infolgedessen wird wahr- scheinlich das nächstälteste Bundestagsmit- glied, der 73jährige CDU-Abgeordnete Rä- Strup, die erste Sitzung bis zur Wahl des neuen Bundestagspräsidenten leiten. Bundestag ist zu klein Für einen weiteren Ausbau des Bundes- tagsgebüudes mußten jetzt- 1,4 Millionen DM bereitgestellt werden. Das Anwachsen der S D/[sSU-Fraktion von 146 auf 244 Abge- ordnete erfordert ein neues Fraktionszim- mer, da das bisherige nicht mehr ausreicht. Auch die SpD-Fraktion hat nach mrem Zu- Wachs in ihrem alten Versammlungsraum werden die Teinen ausreichenden Platz, der nur durch einen Neubau zu schaffen ist. Außerdem müs- sen für zahlreiche Abgeordnete neue Arbeits- zimmer geschaffen werden. Die Saarregierung hat dem CDU-Bundes- tagsabgeordneten Karl Walz aus Saarbrücken mitgeteilt, daß ihm und seiner Familie die Staa Saargebietes aber- einer längeren Wyͥschins ki fordert erneut Abrüstung Und Achtung der Atomwaffen— Gemäßgigte Rede des Sowet-Delegierten New Tork(UP). Der sowzetische Chef- delegierte Andrei Wyschinski forderte vor der UN-Generalversammlung die unverzüg- liche Achtung der Atom- und Wasserstoff- Waffen durch den Weltsicherheitsrat und ent- scheidende Schritte zur Welt- Abrüstung, ins- besondere den Abbau ausländischer Militär- stützpunkte in allen Teilen der Welt. Er unterbreitete der Versammlung eine entsprechende Resolution, wobei er betonte, daß der Waffenstillstand in Korea eine gün- stige Voraussetzung für internationale Maß- nahmen zur Vermeidung eines neuen Welt- krieges darstelle. Die sowjetische Resolution enthält die folgenden Forderungen: 1. Bedingungslose Achtung aller Atom-, Wasserstoff- und Massenvernichtungswaffen anderer Art. Der Sicherheitsrat soll beauf- tragt werden, unverzüglich ein Abkommen über die internationale Kontrolle eines der- artigen Verbotes auszuarbeiten. 2. Verringe- rung der Streitkräfte der fünf Großmächte um ein Drittel innerhalb eines Jahres und Abhaltung einer allgemeinen Weltabrüstungs- konferenz innerhalb kürzester Zeit. 3. Abbau aller ausländischen Militärstützpunkte in allen Teilen der Welt. 4. Beendigung von Propaganda- Kampagnen, die dazu bestimmt sind, eine Atmosphäre der Feindseligkeit und des gegenseitigen Hasses zu erzeugen und die gegen die Grundprinzipien der Charta der Vereinten Nationen verstoßen. Wyschinski erklärte weiter, daß den Forde- rungen der kommunistischen Länder hinsicht- lich der Zusammensetzung der bevorstehen- den Politischen Korea- Konferenz entsprochen werden müsse. Den Beschluß der UN-Gene- ral versammlung, nur die kriegführenden Mächte beider Seiten und die Sowjetunion zu dieser Konferenz einzuladen, bezeichnete Wuschinski als einen Verstoß gegen das Waf- fenstillstands-Abkommen, da an der Konfe- renz auch neutrale Staaten teilnehmen müß- ten, die an der Lösung fernöstlicher Probleme direkt interessiert sind. Den USA warf Weschinski, der im übrigen überaus gemäßigte Töne anschlug, in diesem Zusammenhang„Halsstarrigkeit“ vor und behauptete, die USA wollten in Wirklichkeit keine friedliche Bereinigung des Korea- Problems. Wenn auen Aubenminister Dulles vor dem Forum der Vereinten Nationen be- tont habe, die USA hätten„das Tor zum Frieden“ aufgestoßen und die Sowjetunion zum Eintritt aufgefordert, müsse festgestellt werden, daß in den USA gerade eine gegen- teilige Politik die Oberhand gewonnen habe. Die Vereinten Nationen befänden sich in einer ernsten Krise, weil sie von den USA dazu mißbraucht würden, aggressive Aktio- nen zu bemänteln. Die USA gefährdeten das Gleichgewicht der Kräfte in der Welt und versuchten, die innere Ordnung der Sowjet- union durch eine„Untergrund- Kriegführung“ zu zerstören. Diese Bemühungen seien jedoch von vorneherem zum Scheitern verurteilt. Die Politik der USA stelle aber dennoch eine Bedrohung des Friedens dar. Die Abrüstungsvorschläge Wyschinskis dek- ken sich weitgehend mit den in den ver- Sangenen sechs Jahren schon wiederholt vor- gelegten sowjetischen Resolutionen, die von den Vereinten Nationen abgelehnt worden Sind. Keine Korea-Debatte vor den UN Sowetischer Antrag abgelehnt— Kriegsge- fangenen- Kommission beschuldigt Moskau New Vork(UP). Der Verfahrensausschug der UN- Generalversammlung hat mit 11 ge- gen 2 Stimmen bei Stimmenthaltung Jugo- slawiens den sowjetischen Antrag abgelehnt, in der Generalversammlung noch einmal die Debatte über die Korea- Konferenz aufzuneh- men und auch die Einladung„interessierter“ Staaten zu beschließen. Für den Antrag stimm ten lediglich die Sowjetunion und Polen, da- gegen die USA, Großbritannien, Frankreich, Mexiko, El Salvador, Kanada, Israel, Natio- nalchina, der Irak, Venezuela und Belgien. Der amerikanische Chefdelegierte, Botschaf- ter Henry Cabot Lodge jr., erklärte, seine Re- gierung sei zum Besten der UN bereit, so- fort“ mit Vertretern Rotchinas und Nordko- reas zusammenzukommen, um über die Kon- ferenz- Vereinbarungen in San Franzisco, Ho- nolulu oder Genf zu beraten. Damit haben sich die USA zum ersten Male bereit erklärt, mit den chinesischen und nordkoreanischen Kommunisten zu Erörterungen über die Kon- ferenz zusammenzutreffen. Der sowjetische Chefdelegierte Andrej Wyschinski griff scharf das Bestreben der Alliierten an, die Korea- Debatte in der UN-Versammlung aufzuschie- ben und meinte, die Sowjetunion werde ver- langen, daß die Koreafrage Vorrang vor Allen anderen Angelegenheiten erhalte, weil sie„am dringendsten und wichtigsten“ sei. Im weiteren Verlauf der Debatte wurde der Sowjetische Abrüstungsvorschlag in die Ta- gesordnung aufgenommen. Die UN-Kriegsgefangenen-Rommission hat in einem Bericht an die Weltorganisation be- tont, daß ihre Bemühungen um eine Repatri- jerung der vielen Kriegsgefangenen der frü- heren Achsenmächte, die noch in der Sowjet- union festgehalten werden, mangels Mitarbeit der Sowjetregierung bisher gescheitert seien. Die Kriegsgefangenenfrage steht auf der Ta- gesordnung der UN- Vollversammlung. kannt worden sei. Walz wurde über die CDU- Landesliste von Rheinland-Pfalz in den Bun- destag gewählt. Die Saarreglerung berief sich deshalb auf ein Gesetz, das jedem Bewohner des Saargebietes die Annahme eines Parla- mentsmandates im„Ausland“ untersagt. Keine Flak aus der Schweiz Die zuständigen deutschen Stellen werden die für den Bundesgrenzschutz benötigten Ge- schütze infolge der ablehnenden Haltung der Schweizer Behörden jetzt in Spanien oder Italien bestellen. Der Bundesrat in Bern hatte kürzlich die Ausfuhrbewilligung für 34 Zwei-Zentimeter-Flieger-Abwehrkandnen un- ter Hinweis auf die Neutralität der Schweiz abgelehnt, obwohl das Alliierte Sicherheits- amt in Koblenz die Bestellung genehmigt hatte. Ursprünglich war die Ausfuhr auch von den Schweizer Regierungsstellen genehmigt worden. Bevor sie ihre Ansicht änderten, hatte die beteiligte Schweizer Waffenfirma bereits sechs dieser Geschütze geliefert. Sie Werden im Seegrenzschutz verwendet. Von deutscher Seite wurde dazu erklärt, daß die Haltung der Schweizer auch auf Konkurrenz- kämpfe innerhalb der schweizerischen Waf⸗ kenindustrie zurückzuführen sei. Wieder deutsche Flugzeugindustrie? Geheime EVG-Ausstellung in Bonn Bonn(E. B.) Die US-Flugzeugindustrie sei sehr interessiert daran, daß die deutsche Flugzeugindustrie ihre Arbeit wieder auf- nimmt und mit ihren bewährten technischen Kräften wieder zur Weiterentwicklung der Luftfahrt beiträgt, erklärte der Chefkon- sStrukteur der amerikanischen Lockheed-Flug- zeugwerke, Hall Hibbard, in Bonn, Die Lock- heed- Werke wollen der deutschen Flugzeug- industrie zum Start verhelfen. Zur Zeit werde darüber verhandelt, ob in Deutschland, als erster Schritt, mit dem Bau von Flugzeug- Ersatzteilen begonnen werden könne. Hibbard Wird auch mit den Altmeistern des deutschen Flugzeugbaus, Heinkel und Messerschmitt, über diese Fragen sprechen. Hibbard teilte ferner mit, daß die Lock heed- Werke im Januar 1954 ihre erste Turbo- Propeller-Fransportmaschine herausbringen Werden. Eine große Zukunft sagte der Kon- strukteur einem Privatflugzeug mit einem neuentwickelten Motor voraus, der noch einen Propeller innerhalb der Düsenröhre haben Soll. Eine solche Maschine existiere zur Zeit Allerdings nur in Konstruktionsplänen. Eine streng geheime EVG- Ausstellung wird am 24. und 25. September für Sachverständige in Bonn gezeigt. Außer Waffen soll alles aus- gestellt werden, was für die Ausrüstung einer Künftigen Europaarmee in Frage kommt: Be- kleidung, Kraftfahrzeuge, Pionfer- und Nach- Tichtengeräte, Sanitätsausrüstung sowie Ein- richtungen der Unterkünfte der kommenden Europa- Soldaten. l Zu der Schau sollen nur die Mitelieder der Sechs-Mächte-Ausschüsse in Paris Zugelassen Werden, in denen die Fragen der Aufstellung der Europa-Armee behandelt werden, und Vertreter der beteiligten deutschen Ministerien, vor allem des Wirtschaftsministeriums. Waf⸗ ken werden nicht ausgestellt, da mre Produk- tion in Deutschland noch verboten ist. Anhand der Schau sollen unter anderem die Herstel- 3 von Geräten und Aus- N 8 iSsgegenständen für die Furgpa- Armee in der deutsc verde 8 4 en Wirtschaft geprüft werden. Zwei frühere Premiers unter Anklage 13 führende Politiker der Kra Faruk in Haft — Sanstag beginnen die Prozesse K aIT O(UP). Das mit weitreichenden Son- dervollmachten ausgestattete ägyptische„Re- vVolutlonstribunal“ wird die beiden ehemali- Sen Ministerpyßsidenten Ibrahim Abdel Hadi And Mustafa el Nahas sowie mehrere ehe- malige Minister vor seine Schranken rufen und wegen ihrer ablehnenden Haltung gegen- Aber der Ptischen Republik zur Verant- wortung ziehen. Insgesamt wurden 13 in der Monarchie führende Politiker auf Anordnung des„Revolutionstribunals“ verhaftet bzw. unter Hausarrest gestellt. Was man ihnen im einzelnen vorwirft, ist noch nicht bekannt. Das auf Anordnung von Ministerpräsident Naguib gebildete Ausnahmegericht hat die Aufgabe, Fälle von Korruption und Verrat aus der Zeit Faruks und Fälle von Aufleh- nung gegen die neue Regierung abzuurteilen. Es arbeitet nach eigenem Verfahren. Es kann Todesurteile fällen und auch gegen Auslän- der vorgehen. Gegen die Urteile gibt es keine Berufungsmöglichkeit. Sie müssen lediglich von der Regierung bestätigt werden. Die Ver- handlungen beginnen Wahrscheinlich am kommenden Samstag. Der 57 Jahre alte Abdel Hadi war 1949 Ministerpräsident und zuvor Kabinettschef Faruks. Als Außenminister nahm er 1946 an den Verhandlungen zwischen dem britischen Außenminister Bevin und dem ägyptischen Ministerpräsidenten Ismail Sidky teil. Nahas, der zusammen mit seiner Frau unter Haus- arrest gestellt wurde, war fünfmal Minister- Präsident und 25 Jahre lang das Haupt der Walfd- Partei. Die Partei war seit ihrer Grün- dung 1916 die stärkste in Agypten. Sie wurde am 16. Januar dieses Jahres aufgelöst. Nahas wurde kurz vor dem Staatsstreich General Naguibs zum Rücktritt gezwungen. Die Ver- haftung dieser ehemals führenden Persönlich- keiten wurde in der ägyptischen Offentlich- keit als Sensation empfunden. 5 Abdullah Entezam iranischer Außenminister Abdullah Entezam, der ehemalige iranische Gesandte in Bonn, wurde zum Außenminister des Iran ernannt. Gleichzeitig wurde Amir Hussein Zafar Ilkhan Bakhtiari, ein Onkel der Kaiserin Soraya, zum Minister ohne Ge- schäftsbereich bestellt. Dem ehemaligen Mi- nister präsidenten Mossadeg und 25 ehemali- gen Mitgliedern seines Kabinetts wurden jetzt die Anklageschriften zugestellt. In dem Schriftstück wird Mossadeg und seinen Mit- arbeitern vorgeworfen, ihre Regierungsämter „usurpiert“ zu haben. Außerdem sollen sie legaler Amtshandlungen in der Zeit nach der Absetzung Mossadegs durch den Schah bezichtigt werden. Vizekanzler Blücher empfing in Bonn den Shemaligen japanischen Ministerpräsidenten Aschide. a Ministerialdirigent Middelmann vom Bon- ner Vertriebenen ministerium traf zu einer Vortragsreise in den USA ein. 8 Der„Freie Deutsche Gewerkschaftsbund“ der Sowjetzone läßt alle Mitgliedsbücher überprüfen. Seit den Juni-Aufständen haben 70 Prozent der organisierten Arbeiter keine Beiträge mehr bezahlt. 5 Prinzessin Josephine Charlotte von Luxem- burg erwartet ein Kind, mit dessen Geburt im kommenden Frühjahr gerechnet wird. * Neves dus aller Welt Schwere Stürme über dem Atlantik Bis jetzt kamen fünf Menschen ums Leben London(UP). Uber Großbritannien, Ir- land und Nordfrankreich stärkte sich der schon seit Tagen über dem Atlantik tobende Sturm. Er erreichte Windgeschwindigkeiten bis zu 125 Stundenkilometern und richtete vor Allem in Großbritannien erhebliche Sachschä- den an. Die Schiffahrt kam nahezu völlig zum Erliegen. Mindestens fünf Menschen sind bis- her durch den Sturm ums Leben gekommen. Das 83 000 Tonnen große britische Passa- Sierschiff„Queen Elizabeth“ mußte vor der Insel Wight vor Anker gehen. Der französi- sche Luxusdampfer„Ile de France“ hat 24 der insgesamt 26 Besatzungsmitglieder eines im Sturm untergegangenen liberischen Frach- ters an Bord genommen und sich deswegen rund 36 Stunden verspätet. Im Hafen von Lynmouth in der britischen Grafschaft De- Vonshire spülte eine Sturmflut drei Hafen- arbeiter ins Meer. Nur zwei konnten gerettet Werden. An der englischen Südküste verur- sachte der Sturm den Absturz eines vollbela- denen Möbelwagens über eine nahezu hundert Meter hohe Klippe ins Meer. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Vor der irischen Küste Wurde der 90 Tonnen große französische Fisch- kutter„Anne Gaston“ vom Sturm auf ein Felsriff geworfen. Dabei wurde der Steuer- mann des Bootes getötet. Die Sturmschäden, die vor allem im englischen Küstengebiet an Häusern verursacht wurden, sind noch nicht zu übersehen. „Eine neue Infamie und Schande“ 12 Jahre Zuchthaus für Bischof von Kielce Warschau(UP). Ein polnisches Militär- gericht in Warschau hat den Bischof von Kielce, Czeslaw Kaczmarek, der Spionage schuldig gesprochen und ihn zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Die drei Mitangeklag⸗ ten des Bischofs wurden wegen Spionage, staatsfeindlicher Propaganda und„diversioni- stischer Aktivität“ zu Freiheitsstrafen zwi- schen fünf und zehn Jahren verurteilt. Bischof Kaczmarek hat nach einer Meldung des pol- nischen Rundfunks in seinem Abschlußplä- doyer noch einmal ein„volles Schuldbekennt- Nis“ abgelegt und seine Richter um ein mildes Urteil ersucht. Der„Osservatore Romano“, das Blatt des 1 Vatikan, schreibt zu dem Warsc famie und Schande, die zu den vielen ande- ren Schandtaten hinzugerechnet werden muß, die gegen das katholische Episkopat in Jugo- slawien, Ungarn, in der Tschechoslowakei und anderen kommunistischen Ländern begangen Werden.“ Obgleich es viele Gründe für solch einen Prozeß gebe, sei die Absicht nur auf ein Ziel gerichtet gewesen, nämlich auf die Zer- setzung und Vernichtung der Religion und des Katholizismus gemäß den Lehren von Marx und Lenin. Nürnberger müssen die Keller aufsuchen Nürnberg UP). Der Katastrophenaus- Schuß der Stadt Nürnberg beschloß umfang- reiche Sicherungsmagnahmen für die Bevöl- kerung der Stadt während der nächsten bei- den Tage. Am Freitag sollen zwei Spreng- meister versuchen, eine bei Baggerarbeiten in der Nähe der Nürnberger Burg entdeckte britische Zwei- Tonnen-Luftmine zu entschär- fen. 25 anliegende Häuser werden vollständig geräumt. Die Bewohner werden in Schulen, Aulen und Turnsälen untergebracht, wo auch die Möbel Platz finden sollen. Die Einrich- tung eines Notspeisedienstes ist ebenfalls vorgesehen. Für Freitag wird ein Gebiet mit emem Radius von 1000 m um die Fundstelle zur Sperrzone erklärt. Hilfsaktion Holland vor dem Abschluß Bonn(E. B.) Die„Hilfsaktion Niederlande“, die von der Bundesregierung nach der großen Uberschwemmungskatastrophe im Februar dieses Jahres eingeleitet worden war, wird voraussichtlich im Dezember beendet werden können. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, daß die Materiallieferungen Pum- Den, Motorboote, Kraftfahrzeuge, Maschinen, Basaltsteine, Schotter usw.) mit Ausnahme der Basaltlieferungen abgeschlossen sind. Die unmittelbaren Hilfsleistungen würden auf Wunsch der niederländischen Regierung vom Beauftragten des Bundeswirtschaftsministers noch einige Zeit fortgeführt, weil es bis jetzt noch nicht gelungen sei, die letzten Gefahren- stellen und Uberflutungen in den niederlän- dischen Küstengebieten zu beseitigen. Mit 24 Jahren 17mal Mutter Williamstone(UP). Die 24jährige Frau eines amerikanischen Koreakämpfers hat ihrem 16. und 17. Kind das Leben geschenkt. Mrs. Viola Rogers Brown hält zweifelsohne den Rekord für multiple Geburten. Im Fe- bruar 1946 gebar sie mit 17 Jahren Vierlinge. Im Dezember 1948 schenkte sie einem Rnaben das Leben. Im Juni 1950 Bam sie mit Fünf- Ungen nieder. Im April 1951 erblickten Z Wil- Iirige das Licht der Welt und ein Jahr später folgten Drillinge. Die Vierlinge, Fünflinge und die ersten Zwillinge kamen als Früh- geburten entweder tot zur Welt oder sie ver- starben kurz nach der Geburt. D Die kollektive Schlichtungskommission, der Vertreter der beiden französischen Sozial- Partner angehören, schlug vor, daß die Min- dsstlöhne in der Privatindustrie erhöht Wer- den sollen. Ein angebliches US-Spionagenetz soll nach einer Meldung des Sowietzonen-Rundfunks von den Staatssicherheits-Organen der DDR zerschlagen worden sein. Staatssekretär Maurice Schumann vom Französischen Außenministerium ist nach New Vork zur UN-Generalversammlung abgeflo- Sen, Wo er Außenmmiste, Bidault vertreten nauer Spio- nageprozegß, das Verfahren sei ‚eine neue In- — 1 2. Südweſtd. Rund ſchau „Ein Prozeß voller Rätsel!“ Nochmals Zeugenvernehmung und Lo“ alter- min in Gemmingen Heidelberg(sw). In der Mordsache Lang wurden die Plädoyers um einen Tag verschoben. Ursprünglich sollten sie schon ge- stern gehalten werden. Das Gericht setzte Stattdessen die Beweisaufnahme mit der Ver- nehmung einiger Zeugen fort, die während dieser Verhandlung zum Teil das zweite Mal im Richterstand erschienen. Bei der Verneh- mung des Zeugen Rauxloh, eines früheren Vorgesetzten des Angeklagten Wilhelm Lang, zeigte sich erneut, daß die von den Ermitt- lIungsbehörden seinerzeit ausgearbeiteten Un- terlagen, vor allem die Vernehmungsproto- Kolle, sehr lückenhaft und auch nicht immer mit der erforderlichen Sorgfalt bearbeitet wurden. Rauxloh sollte vor Gericht über den Leumund des Angeklagten aussagen. Als der Vorsitzende ihm vorhielt, er habe vor sechs Jahren einem Kriminalbeamten gegenüber Zur Person Langs Angaben zu Protokoll gege- ben, die sich mit seinen jetzigen Augßerungen nicht deckten, erklärte Rauxloh, daß er zur Person Langs niemals vernommen worden sei. Der Kriminalbeamte, der seinen Namen unter das genannte Vernehmungsprotokoll gesetzt hatte und ebenfalls vor Gericht aussagte, gab zu, Rauxloh jetzt das erstemal in seinem Le- ben gesehen zu haben. Durch diesen Vorgang Sah sich der Gerichts vorsitzende, Dr. Munzin- ger, zu der Bemerkung veranlaßt:„Ein Pro- zel voller Rätsel!“ Bei der Vernehmung des Polizeibeamten Mühling aus Sinsheim, der den Ermordeten Otmar Maag kurz vor dessen Tod vernommen Hatte, stellte sich heraus, daß Mühling bei der damaligen Vernehmung nicht den Eindruck hatte, als ob Maag von vornherein mit Be- stimmtheit angenommen hätte, daß Lang der Täter war. Maag habe diese Ansicht erst dann geäußert, nachdem ihm der ärzt- liche Befund mitgeteilt worden sei. Dieser Hatte gelautet, daß die Schüsse von rückwärts Abgegeben wurden. Bei den zurückliegenden Verhandlungen, die beide mit dem Urteil auf Jebenslänglich Zuchthaus für Lang geendet Hatten, hatte der Eindruck vorgeherrscht, daß Maag von der Täterschaft Langs von vorn- herein überzeugt gewesen sei. Demgegenüber wurde von einer Zeugin geäußert, Maag habe ihr auf dem Totenbett erklärt: Ich habe mit Mühling den Fall durchgesprochen und bin dann zu dem Ergebnis gekommen, daß es Lang gewesen ist.“ Am Abend fuhr das Gericht erneut nach Gemmingen zu einem Lokaltermin. Es sollte festgestellt werden, in wieweit die Schüsse im Dorf zu hören waren. „ „Lang kann die Tat nicht nachgewiesen werden“ Verteidiger Dr. Schwander plädiert auf Frei- Spruch— Staatsanwalt bleibt bei lebenslänglich Heidelberg(sw). Im Gemminger Mord- Prozeß vor dem Heidelberger Schwurgericht Wurde am fünften Verhandlungstag die Be- Weisaufnahme abgeschlossen. Am Nachmittag Wurden die Plädoyers gehalten. Das Urteil wird heute verkündet. Zunächst erschien am Vormittag der 32 Jahre alte ehemalige Bankkaufmann Helmut Kaufmann im Zeugenstand. Er hatte in den letzten Tagen wiederholt versucht, mit dem 4 Verteidiger des Angeklagten zu sprechen, da er wichtige Angaben zu machen habe. Da er jedoch den Anwalt nicht hatte erreichen Kkönmen und dessen Angestellten keine Mit- teilungen machen wollten, war Kaufmann auf Veranlassung des Gerichts über den Rundfunk aufgefordert worden, als Zeuge in Heidelberg zu erscheinen. Im Zeugenstand Sagte Kaufmann, er wolle als„Schieß-Sach- verständiger“ zu der Angelegenheit aussagen. Seine Mitteilungen waren jedoch unerheblich und für die Klärung des Falles ohne Bedeu- tung. Kaufmann wurde deshalb schon nach Kurzem Verhör entlassen. Am Nachmittag beantragte der Verteidiger den Freispruch seines Mandanten, des An- geklagten Wilhelm Lang. Oberstaatsanwalt Dr. Stallmann plädierte auf lebenslängliches Gefängnis, womit er die Bestätigung der in den Jahren 1947 und 1948 gegen Lang ergan- genen Urteile verlangte. in seinem Schluß Wort erklärte Lang wörtlich:„Ich bitte das Gericht um Freispruch, mit der Sache habe ich nichts zu tum, ich bin kein Mörder!“ Der Gerichtssaal war am Nachmittag bre- chend voll. Vor dem Landgericht hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die bis zum Abschluß der Nachmittagsverhand- lung zeitweise in strömendem Regen aus- Harrte, Oberstaatsanwalt Dr. Stallmann hielt in seinem Plädoyer im wesentlichen an den Auffassungen fest, die von der Anklagever- tretung schon bei dem zurückliegenden Ver- fahren vertreten wurden. Lang sei, so führte er aus, bei der Beweisaufnahme in verschie- denen Fällen der unwahren Angaben über- Führt worden. Seine Täterschaft sei erwiesen. Die tödlichen Schüsse müßten auf Maag aus relativ nächster Nähe abgegeben worden sein. Zur Tatzeit am Abend des 27. Februar 1946 Sei es stockdunkel gewesen. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechts- mwalt Dr. Schwander, erklärte in seinem Plädoyer, die Richtigkeit der Angaben Langs, daß sich am Abend der Tat hinter der Scheune drei Personen aufgehalten hätten, sei er wie- Sen. Das Gericht sei nicht in der Lage, Lang die Tat nachzuweisen. Es müsse daher dem Grundsatz„In dubio pro reo“ folgen. a Lebenslänglicher Zuchthäusler sagte aus Oberstaatsanwalt Dr. Stallmann hatte sein Plädoyer unterbrochen und dem Gericht mit- geteilt, daß ihm eben eine Erklärung aus dem Zuchthaus im Bruchsal zugegangen sei, die, Wenn sie stimmte, den Angeklagten außer- ordentlich belastet. Ein Mitgefangener Langs im Bruchsaler Zuchthaus habe einem Ober- Wachtmeister gegenüber erklärt, Lang habe sich während eines Spaziergangs im Hof des Zuchthauses ihm gegenüber einmal geäußert, mit lebenslänglichem Zuchthaus könne er, Lang, nicht bestraft werden.„Ich habe Maag gar nicht erschossen, sondern angeschossen“. Es handele sich, so habe Lang gemeint, nicht um einen Mord, sondern um eine„Körper- Verletzung mit tödlichem Ausgang“. Der Zeuge, Alfred Dobler, 42 Jahre alt, der we- Sen Mordes in Bruchsal eine lebenslängliche Zuchthausstrafe verbüßt, wurde anschließend dem Gericht vorgeführt. Dobler, der vom Ge- Ticht vereidigt würde, stellte entschieden und Wiederholt in Abrede, sich in diesem Sinne geäußert zu haben. Er und nicht Lang, habe die Ansicht bei dem damaligen Gespräch ver- treten, daß es sich im Falle Maag nicht um men Mord, sondern um eine Körperverlet- Zung mit tödlichem Ausgang handele. Lang habe im Gegenteil auch ihm gegenüber im- mer seine Unschuld im Falle Maags beteuert. Der Oberwachtmeister, der darauf bestand, daß sich Dobler ihm gegenüber so geäußert habe, als ob Lang die Tat zugegeben habe, wurde von dem Gericht dann ebenfalls ver- eidigt. Das Urteil wird heute abend verkündet. Aus Scherz wurde Ernst Karlsruhe dsw). Das Schöffengericht Karlsruhe hat einen Metzger und Wirt aus Hochstetten wegen fahrlässiger Tötung 2zu eimer Geldstrafe von 450 DM anstelle einer Gefängnisstrafe von einem Monat verurteilt. Der Angeklagte hatte in seiner Gastwirtschaft einen Viehtötungsapparat geladen, da er ein Schwein schlachten wollte. Als ein angetrun- kener Gast ihn im Scherz aufforderte, ihm den geladenen, aber nicht gespannten Appa- rat an die Brust zu setzen, ging der Wirt mit dem Schießeisen auf ihn zu. Als der Gast den Wirt mit den Armen umfaßte, löste sich der Schuß. Der angetrunkene Mann wurde dabei getötet. Das Gericht war der Auffas- Sung, daß das Hauptverschulden zwar den Getöteten selbst traf, daß der Angeklagte aber durch sein unvernünftiges Verhalten mitschuldig geworden sei. Zwei tödliche Verkehrsunfälle Karlsruhe Gsw). Auf der Autobahn bei Nörtingen ereignete sich ein schwerer Ver- Kkehrsunfall, bei dem ein amerikanischer Sol- dat ums Leben kam. Ein amerikanischer Personenkraftwagen, der mit drei farbigen Soldaten besetzt war, fuhr auf einen deut- schen Lastzug auf. Bei dem Zusammenprall wurde einer der Insassen tödlich verletzt. Die beiden anderen erlitten schwere Verlet- zungen. Am gleichen Tage ereignete sich auf der Ettlinger Allee bei Karlsruhe dadurch ein zweiter tödlicher Verkehrsunfall, daß ein Radfahrer beim Uberqueren der Straße von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen wurde. Der Radfahrer ist kurze Zeit den bei dem Unfall erlittenen Verletzungen erlegen. Amerikaner zündet sein Haus an Heidelberg(lid). Der 78 Jahre alte Zi- Vilamerikaner Charles Leber hat, bevor er einen Selbstmordversuch unternahm, sein Haus angezündet. Er goß den Inhalt zahlrei- cher Benzinkanister über die Teppiche seiner Wohnung und steckte dann das Benzin in Brand. Durch das Feuer, das sich in rasender Geschwindigkeit ausbreitete, wurde das Haus schwer beschädigt. Der Amerikaner wurde Kurze Zeit später bewußtlos aufgefunden. Er hatte durch Einnahme einer Uberdosis Schlaftabletten versucht, sich das Leben zu nehmen. Nach den Ermittlungen der ameri- Kanischen Polizei soll die Brandstiftung mit einem gegen den Amerikaner in die Wege geleiteten Gerichtsverfahren zusammenhän- Sen. Weinheim(Bw). Im Einvernehmen mit dem Landwirtschaftsamt für den Landkreis Manheim haben die Winzer an der badi- schen Bergstraße in diesem Jahr einen beson- ders späten Weinherbst vereinbart. Die Vor- Jese soll erst vom 25. September an beginnen, die Spätlese soll nicht vor dem 12. Oktober eingebracht werden. Stiffke England(UP). Ein kleines füh- rerloses Zielflugzeug stürzte auf ein Haus unweit der Flakstellung, von der aus es durch Funk gesteuert wurde. Das Flugzeug hatte Maschinenschaden und raste im Sturzflug ge- radewegs auf die Stellung zu. In 20 m Höhe fing es sich plötzlich und schnurrte über die Köpfe der Soldaten hinweg auf ein nahege- legenes Haus zu. Die Bewohnerin, eine ältere Frau, war so an den Motorenlärm gewöhnt, daß sie ruhig weiterkochte, als das Flugzeug auf das Dach ihres Hauses stürzte. Erst als es in ihrem Schlafzimmer im oberen Stock- werk zu poltern begann, stieg sie die Treppe hinauf und fand dort den Ausreißer. Das Flugzeug hatte eine Sparmweite von drei Metern. Lalcale Ruudocliau Die Kartoffelfeuer rauchen Wie das Blau zum hohen Himmel, wie der Sturmwind durch das besondere Gelb und Gold der Baumwipfel fährt, so gehört zum Spätherbst das Kartoffelfeuer. Es ist noch nicht lange her, da kam vom benachbarten Weizenfeld der Wachtel Ruf. Beim Kartoffelfeuer ist er verstummt, ebenso wie der Lerche Sang, der über die Furchen 20g— Feld und Flur sind in feiertäglich träumendes Schweigen versunken. Etwas Unbegreifliches liegt in diesen Din- gen, die sich alljährlich zur gleichen Zeit wie- derholen. Wenn der jubelnde Aufschrei von Rot und Purpur zerrinnt, ist die tiefe Ver- änderung da. Zwar perlt die Luft noch nach Lebenslust, aber sie scheint geistig überglänzt. Man sieht immer noch Schönes, aber das Kar- toffelfeuer bedeutet, daß die letzte, höchste Erfüllung des Jahres gekommen ist und daß der Mensch sich bald den langen, stillen Aben- den zuwenden muß. Er wandert nicht mehr in der Milde eines Tages durch die Alleen und Felder, er sitzt nicht mehr in der Laube des Gartens, aus herbstlichen Nebeln löst sich eme zweite Gezeit, die draußen in der Natur Schweigen und Schlaf bedeutet. Für diese Zeit würd die Stube das Gehäuse sein, in dem sich das Leben des Menschen abspielt. Besteht nicht ein geheimer Zusammenhang zwischen dem leisen, verrinnenden Rauch des Kartof- felfeuers zu den vier Wänden daheim, zu den langen Abenden und der Verinnerlichung un- serer Kräfte? Und wieder ist es ein Feuer, das uns wärmt und beseligt, das flackernde Feuer im Kamin oder Ofen, das sich mit seinem magischen Schein über alle Dinge legt. Kartoffelfeuer rauchen— in der Natur ist es Abend geworden. Wir wollen lernen, in beiden Gezeiten gerne zu leben, in der blü- henden, duftenden, reifenden, wie auch in der nach Ewigkeit schmeckenden eisigen und schweigenden Winterzeit. Aus unſerer Schule Heute kann der Rektor der Seckenheim⸗ ſchule II Alfred Schüßler ſein 65. Le⸗ bensjahr vollenden, zu dem wir ihm herz⸗ lich gratulieren. Mit Erreichung dieſer ge⸗ ſetzlichen Altersgrenze wird Reklor Schüßler voraus ſichtlich am 1. Oktober aus dem ak⸗ tiven Schuldienſt ausſcheiden. Wir werden zu gegebener Zeit noch auf das fruchtbare Wir⸗ ken des verdienten Erziehers anläßlich dee Verabſchiedung zurückkommen. * Wir gratulite len! N Ihren 80. Geburtstag kann heute Frau Eva Katharina Ding, Hauptſtraße 55 be⸗ gehen. Die hochbetagte Jubilarin erfreut ſich noch einer guten Geſundheit und entſprechen⸗ der Rüſtigkeit. Der treuen Leſerin entbieten wir an ihrem Ehrentag unſere herzlichſten Glückwünſche in der Hoffnung auf einen wei⸗ terhin gefunden und friedvollen Lebens⸗ abend. Rennvorbereitungen auf Hochtouren Nur wenige Tage trennen uns noch von dem 1. Seckenheimer Herbſtrennen der Nach⸗ kriegs eit. Wir hatten bei den vo angegungenen Veröffentlichungen bereits Gelegenheit ge⸗ nommen, die ergriffene Initiative der Secken⸗ heimer Verantwoctlichen nach Ausfall der anderen Bahnen in unſerem engeren Heimat⸗ bezirk zu begrüßen, da Seckenheim dadurch ſeinen Willen kundtat, den Freunden des Turfs noch einmal zum Abſchluß der Saiſon guten Sport zu bieten. f Daß hinter dieſer begrüßenswerten Ini⸗ tiarive eine Unſumme von Arbeit an Vor⸗ bereitung ſteckt, dürfte nach den vorangegan⸗ genen erfolgreichen Renntagen ein offenes Geheimnis ſein. Denn daß der Seckenheimer Rennverein dieſen Renntag ſehr eonſt nimmt, dürfte ebenfalls bei der gegebenen Sachlage keine unbekannte Tatſache mehr ſein. Umſo erfreuter darf man feſtſtellen, daß zu dem Rennen ein überraſchend gutes Meldeergeb⸗ nis vorliegt, das ſich ſowohl auf die zahlen⸗ mäßige Beteiligung mit rund 100 Pferden, wie wir bereits berichteten, wie aber auch auf die Qualität der vertretenen Tiere be⸗ zieht. Neben den in der Umgebung gut be⸗ kannten Ställen und den einheimiſchen Tie⸗ ren ſind eine beträchtliche Anzahl ſehr guter Vollblüter der Klaſſe B im Großen Herbſt⸗ preis am Start, die einen ausgezeichneten Sport versprechen. Das ganze Meldeergebnis vermittelt ein ſehr günſtiges Bild über die in den vergangenen Jahren erreichte Zug⸗ kraft der noch jungen Seckenheimer Bahn, die ſich immer mehr als ausbaufähig in je⸗ der Beziehung erweiſt. Daß dieſe Zugkraft aber nicht von ungefähr kommt, zeigt ſich immer wieder ſehr deutlich in der gründlichen Vorbereitung dee Renntage, deren letzter in dieſem Jahr noch eine beſondere Fülle der Arbeit für die ehrenamtlichen Helfer des die kein Opfer und keine Mühe ſcheuen, dieſen Tag zu einem weiteren nachhaltigen Erfolg zu machen. Es wäre mehr als wünſchenswert, wenn dieſe Arbeit auch ihre lebendige Reſonanz in Seckenheim durch den Beſuch der Bevölkerung und ihre lebendige Anteimahme finden würde, wie auch in gleicher Weiſe ebenſo ſehr zu wün⸗ ſchen iſt, daß der Seckenheimer Bahn auch von der nahen Großſtadt her jene noch ſtärkere Beachtung geſchenkt wird, die ſie im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes erdient hat. Nichts würde wohl den rührigen Verein und ganz Seckenheim als lebendigen Vorort mehr freuen, wenn ſchon beim kommenden Frühjahrsven⸗ nen derartige Auswirkungen ſpürbar wür⸗ den. Und mit Daumendrücken wird natürlich noch der Wettergott beſchworen zu all der Mühe und Arbeit, am kommenden Sonntag ein freundliches Geſicht aufzuſetzen. Dann dürfte nach all den großen Vorbreeitungen zu ſchließen nichts ſchief gehen und ein nach⸗ haltiger Erfolg Reſultat der jetzt auf höch⸗ ſten Touren laufenden Organiſationsmaſchi⸗ nerie ſein. Vereins brachte, Vereinsabturnen beim Turnverein 1898 Wenn eine Veranſtaltung geeignet iſt, in treffender Weiſe die vielfältige Erziehungs⸗ arbeit, die in unſeren Turnvereinen geleiſtet wird zu demonſtrieren, ſo darf man wohl als die weſentlichſte Aufgabe die alljährlichen Vereinsabturnen bezeichnen. Denn hier tre⸗ ten alle Abteilungen mit dem Erfolg ihrer Schulungsarbeit vor eine breite Oeffentlich⸗ keit und beweiſen die Vielfalt und Intenſi⸗ tät der Bemühungen, die von den ehrenamt⸗ lichen Helſern tagaus, tagein geleiſtet wird. Unter dieſen Arſpekten war auch das Ab⸗ turnen des Turnverein 1898 eine beredte Demonſtration der Boeilenarbeit, die in allen Abteilungen geleiſtet wird. Wenn auch der Wettergott namen lich den Leichtathleten am vergangenen Sonntag nicht ſehr günſtig ge⸗ ſonnen war, ſo wog die Begeiſterung der Teilnehmer dieſe Unbill wieder auf. Das Abturnen des Turnve eins nahm bereits am vergangenen Mittwoch mit den Meiſterſchaf⸗ ten der Tiſchtenntsabteilung ſeinen Anfang wo nach durchweg packenden Auseinander⸗ ſetzungen Einzel Herbert Marzenell vor Hermann Sitzler und Heinz Stein zu Meiſterehven kam, während im Doppel Marzenell und Sponagel ihre führende Rolle unterſtrichen. Bei der Jugend ſiegte Helmut Gaa, während im Doppel Gaa und Hennes⸗ thal erfolgreich waren. 5 Am Freitag maßen die Turner und Tur⸗ nerinnen ihre Kräfte. In der Kür des aus⸗ geſchriebenen Sechskampfes war Richard Möll einmal mehr in Front, dem Herbert Wezel und Werner Seitz auf den Plätzen folgten. Im Jugendkampf ſiegte Werner Schmid vor Rolf Treuſch, während bei den Jugendtur⸗ nerinnen A Waltraud Klumb vor Gerlinde Krämer und bei der B⸗ Abteilung Giſela. Heller vor Renate Kraft zum Zuge kamen. Die Männer und Frauen bewieſen dann am Samstag Abend ihre erhaltene Jugendfriſche bei den Gerätekämpfen, wo ſich Ernſt Wei⸗ nacht und Marie Wittmann die Titel des Vereinsmeiſters zu ſichenn wußten. Werner Zubrod gewann mit 3640 Punkten vor Al⸗ bert Treiber und Werner Seitz den Sechs⸗ kampf. Zubrod und Treiber ſchafften über 100 m 11.5 Sek., während Zubrod im Weit⸗ ſprung mit 6.4m und über 400 m mit 57.3 Sek. erfolgreich waren und Treiber im Hochſprung 1.72 m bewältigte. Den volkst. Vierkampf ſicherte ſich Adolf Möll, während in der Altersklaſſe 1 Artur Treiber über⸗ zeugte. Der talentierte He bert Wetzel ſetzte ſich im Deutſchen Sechskampf der Jugend überlegen an die Spitze, während im Drei⸗ kampf Fritz Beierlein ſiegte und Ernſt Jakob ſicherte ſich mit 12.42 m Kugelſtoß und 11.9 Sek. über 100 m den Sieg in der B-Jugend. Bei der weiblichen Jugend war Giſela Kitzel⸗ mann, die beſonders im Weitſprung mit 4.54 m überzeugte, die ſichere Siegerin. Am Nachmittag herrſchte dann ein buntes Leben und Treiben mit den Schülerabteilun⸗ gen, wo in den einzelnen Altersklaſſen Fritz Biegel, der im Ballweitwurf mit 75 m über⸗ ragte, Dieter Spies und Rainer Treiber zu Siegerehren kamen, während bei den Mädels Chriſtel Klumb, Doriis Ruf und Chriſta Schmid erfo greich blieben. Die offizielle Sie⸗ gerehrung wird auf allgemeinen Wunſch im Rahmen des Kerweballes am Kerweſamstag vor der geſamten Vereinsfamilie zur Durch⸗ führung kommen.. 1 lam pen, Heller, . ilberileißbes V Licht, Kleine Form. Bitte gouf Gene Qbolitötsnomen OS HRA achten. Am 15. November geht es wieder zur Wahlurne Die ersten einheitlichen Kommunalwahlen im neuen Bundesland Baden- Württemberg Am 15. November finden in Baden-Würt⸗ temberg die Wahlen zum Gemein erat und zum Kreistag statt. Es sind die erst einheit- lichen Kommunalwahlen im neuen Bundes- land. Für die Wahlen vom 15. November sind die von der Verfassunggebenden Landesver- sammlung am 7. Juli dieses Jahres verabschie- deten Gesetze über die Gemeinde- und Kreis- Wahlen und zur vorläufigen Angleichung des Kommunalwahlrechts maßgebend. Nach dem neuen Kommunalwahlgesetz bil- det jeder der rund 3830 Gemeinden des Lan- des Baden- Württemberg ein Wahlgebiet. Die Möglichkeit, größere Gemeinden in Wahlkreise einzuteilen— im früheren Land Württem- berg-Baden war dies der Fall— ist wegge⸗ Fallen, Die Einteilung der größeren Gemein- den in Stimmbezirke dient lediglich der ein- facheren und rascheren Abwicklung des ei- gentlichen Wahlvorgangs. Sie hat auf die Ver- teilung der Sitze keinen Einflug. Dagegen werden die Landkreise für die Wahl zum Kreistag in Wahlkreise eingeteilt. Es müssen auch für jeden Wahlkreis beson- dere Wahlvorschläge eingereicht werden, Die Bewerber müssen in dem Wahlkreis wohnen, in dem sie kandidieren wollen. Die Gemein- den des Wahlkreises, auf die mindestens vier Mitglieder des Kreistages entfallen, bilden je einen Wahlkreis. Kein Wahlkreis erhält mehr Als zwei Füncktel der Mitglieder des Kreis- tages. Werist wahlberechtigt? Wahlberechtigt sind bei den Kommunal- Wahlen vom 15. November nur Staatsbürger, die seit mindestens sechs Monaten in der Ge- meinde wohnen. Diese Bestimmung kann dazu führen, daß die Zahl der Wahlberechtigten bei den kommenden Wahlen nicht ganz 80 hoch ist wiie bei der Bundestagswahl vom 6. September. Von einer Sonderregelung für Südbaden ab- gesehen, werden die Gemeinderäte und die Mitglieder der Kreistage am 15. November Tür sechs Jahre gewählt. Die Stärke der Ge- meindevertretungen ist im Kommunalwahl- gesetz nicht vorgeschrieben. Sie richtet sich nach dem in den Regierungsbezirken gelten- den Recht. Dagegen ist die Zahl der Mitglie- der der Kreistege festgesetzt worden. Bei Landkreisen mi einer Einwohnerzahl bis zu 50 000 beträgt sie 26. In Landkreisen mit grö- Berer Bevölkerungszahl kommen für jeweils Weitere 10 000 Einwohner zwei Mitglieder Hinzu. Das nach dem Grundsatz der Verhältnis- Wahl gestaltete Wahlrecht zeichnet sich durch das System der freien Liste mit der Möglich- keit des Kumulierens und Panaschierens aus. Der Wähler, der soviel Stimmen hat, als Mit- glieder des Gemeinderats zu wählen sind, kann seinem Bewerber bis zu 3 Stimmen geben(Ku- mulieren) und Kandidaten aus anderen Wahl- Vorschlägen übernehmen(Panaschieren). Die- ses in Württemberg schon seit langem übliche System soll dazu beitragen, daß die Persön- lichkeitsauslese gefördert und die Wahlfreu- digkeit gestärkt wird. Es handelt sich also um ein zur Persönlichkeitswahl hin modifiziertes Verhältniswahlrecht, das jedoch ganz der Mehrheitswahl weicht, wenn ein oder gar kein Wahlvorschlag eingereicht worden ist. In die- sem Falle kann der Wähler seine Stimme auch Personen geben, die auf dem Wahlvor- schlag nicht aufgeführt sind. Er ist also bei der Mehrheitswahl an die vorgeschlagenen Bewerber nicht gebunden, sondern kann den Namen irgendeines Gemeindebürgers, soweit dieser die üblichen Voraussetzungen für eine Wahl erfüllt, auf den Stimmzettel schreiben. Allerdings darf der Wähler bei dieser Wahl- Art nicht kumulieren. Das Mehrheitswahlrecht Wird in den kleinen Gemeinden grogen An- Klang kinden. Für Südbaden stellt das System der freien Liste ein Novum dar. Dort kannte man bis- er nur die Wahl nach gebundenen Listen. Bei diesem System kann weder kumuliert noch panaschiert werden. Es entscheidet da- bei ausschließlich die Reihenfolge auf dem Wahlvorschlag. Das rollierende System Charakteristisch für das neue Gemeinde- Wahlrecht ist auch das rollierende System— die hälftige Erneuerung des Gemeinderats. Danach wird bei den alle drei Jahre stattfin- denden regelmäßigen Wahlen zum Gemeinde- Tat jeweils die Hälfte der Mitglieder neu ge- Wählt. so daß nach jeder Wahl eine ältere“ Hälfte mit einer restlichen Amtszeit von drei Jahren und eine„jüngere“ Hälfte mit einer Amtszeit von sechs Jahren die Vertretung bilden. Es scheidet also immer nach drei Jah- ren die Hälfte des Gemeinderats aus. Dieses System bringt den Vorteil, daß im Gemeinde- rat stets ein Teil der Mitglieder eingearbeitet ist. Durch das Verbleiben der Hälfte der Ge- meinderäte wird auch ein allzuscharfer Kurs- wechsel in der Gemeindepolitik vermieden. Am 15. November wird nun in den Regie- rungsbezirken Nord württemberg, Nordbaden und Süd württemberg die Hälfte der Ge- meinderäte neu gewählt. In Nord württemberg und Nordbaden scheiden im November die bel der Gemeinderatswahl vom 7. Dezember 1947 für sechs Jahre gewählten Gemeinderäte Aus. Die Plätze der damals nur für drei Jahre gewählten Gemeinderäte sind bei der Ge- meinderatswahl vom 28. Januar 1951 neu be- setzt worden. In Süd württemberg wird die im Jahre 1948 für sechs Jahre gewählte Hälfte des Gemeinderats erneuert. Die andere, im Jahre 1948 mit einer kürzeren Amtsdauer ge- Wählte Hälfte wurde bei der Gemeinderats- Wahl vom 18. November 1951 ersetzt. Bekannt- lich ist die Amtsdauer der bisherigen süd- Württembergischen Gemeinderäte um ein Jahr verkürzt worden. In Südbaden, das das rollierende System bisher nicht kannte, scheiden alle Gemeinde- räte aus. Dort muß die gesamte Gemeinde- Vertretung neu gewählt werden. In Südbaden Wird am 15. November die Hälfte der Ge- meinderäte für drei Jahre und die andere Hälfte für sechs Jahre gewählt. Die kürzere Amtsdauer gilt für diejenigen Gemeinderäte, Jie die niedrigsten Stimmenzahlen auf sich vereinigen. Für den Kreistag wurde das rol- lierende System nicht eingeführt, Dieses Sy- stem war auch in keinem der früheren süd- Wesbdeutschen Länder angewandt worden. Es müssen daher am 15. November in allen Re- glerungsbezirken sämtliche Kreistagsmitglie- der neu gewählt werden. Ihre neue Amtszeit beträgt einheitlich sechs Jahre. Die Verteilung der Sitze Für die Verteilung der Sitze auf die Wahl- vorschläge bei der Verhältniswahl hat das Kommunalwahlgesetz das von dem belgischen Juristen d' Hondt entwickelte Höchstzahlver- fahren übernommen. Die Verteilung der Sitze Auf die einzelnen Bewerber(Unterverteilung) erfolgt nach der Stimmenzahl. Bei gleichen Stimmenzahlen entscheidet das Los. Bei die- ser Verteilung der Sitze auf die Bewerber Spielt lediglich die Reihenfolge der Stimmen- zahlen innerhalb des Wahlvorschlages eine Rolle. Mit den Stimmenzahlen von Bewerbern anderer Wahlvorschläge wird kein Vergleich gezogen. Bei der Mehrheitswahl sind die Be- Werber mit der höchsten Stimmenzahl ge- wählt. Letzter Termin für die Finreichung von Wahlvorschlägen ist der 29. Oktober. Die Wahlvorschläge für die Wahl zum Kreistag müssen von 50 Personen unterzeichnet sein. Die Vorschläge für die Gemeinderatswahl er- fordern je nach Größe der Gemeinde eine UEnterschriftenzahl von zehn bis zu 400. Diese Bestimmungen gelten jedoch gicht für Par- teien und Wählergruppen, die bisher schon in dem zu wählenden Gremium oder in der Ver- fassunggebenden Landes versammlung ver- treten waren. Listen verbindungen sind nach dem Kommunalrecht von Baden-Württem- berg verboten. Uber die Zulassung der Wahl- Vorschläge für die Gemeinderatswahl ent- scheidet der Gemeindewahlausschug. Diese beiden Gremien leiten auch in ihrem Gebiet die Wahlen. Nicht angehören können dem Gemeinderat Beamte, ständige Angestellte und ständige Arbeiter der Gemeinde sowie leitende Be- amte und leitende Angestellte der Gemeinde- aAufsichtsbehörden. Außerdem dürfen Perso- nen, die in gewissen Verwandtschafts- oder Gesellschaftsverhältnissen zueinander stehen, nicht gleichzeitig dem Gemeinderat angehö- ren. Für den Kreistag gelten äbnliche Be- stimmungen. Die Kommunalwahlen werden weitgehend als unpolitische Wahlen empfunden. Einen Parteipolitischen Charakter dürfen diese Wah- len bestenfalls in den größeren Städten haben. In den anderen Gemeinden müssen sie Als ausgesprochene Persönlichkeitswahlen ge- Wertet werden. Neun Zehntel der Gemeinden des Landes Baden- Württemberg haben weni- ger als 3000 Einwohner. Wettervorhersage Mittwoch wechselnde, vielfach stärkere Be- Wölkung und einzelne, meist schauerartige Re- genfälle. Mittagstemperaturen um 15 Krad. Lebhafte Winde aus Südwest bis West. Vom Sperrt Handball. S 07 Seckenheim— TB. Jahn 11:18(5:10) Im obigen Lokalderby wurde der Turner⸗ bund Jahn dank ſeines beſſeren Stürmer⸗ ſpiels verdienter Sieger. Die 07 er haben ſich noch nicht gefunden und waren vor allem durch zweifachen Erſatz ſtark gehandicapt. Dem Führungstreffer der 07er folgte das 1:2 für 99. Nach dem Ausgleich zog der TB. auf 2:6 davon, ehe die 07er den 3. Treffer anbringen konnten. Der Turnerbund erhöhte dann auf 3:8 und nach dem 4. Tor der 07er ſogar auf 4:10. Kurz vor der Pauſe fiel dann das 5. Tor für die 07er. In der 2. Halbzeit holte 07 zunächſt ein Tor auf, aber die 9g er ſtellten poſtwendend die alte Differenz her. Zwei weiteren Tref⸗ fern der 07e ließen die 99er 4 Tore fol⸗ gen und ſtellten ſomit auf 8:15. Nach dem 9. Tor der Oer erhöhte der Turnerbund auf 9:17 und nach 2 weiteren Erfolgen der 07er beendete das 18. Tor der 99er den harten Lokalkampf. 0 Die 2. Mannſchaften trennten 6:14 Toren für den TB. Jahn. 0 ſich mit Baden und Württemberg ausgeschieden Bei den Spielen um den Hockey-Silberschild In den ersten Spielen um den Hockey- Silber- schild setzten sich Bayern gegen Württemberg (4:3), Westdeutschland gegen Baden 6:0) und Hamburg gegen Schleswig-Holstein(2:1) sieg- reich durch. Die Unterlegenen sind damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Westdeutschland— Baden 5:0(in Mülheim) Die Badener konnten kaum befriedigen und hatten niemals eine ernstliche Gewinnchance. Auch beim Sieger gingen nicht alle gehegten Erwartungen in Erfüllung. Trotz den fünf To- ren vermochte der westdeutsche Sturm nicht restlos zu überzeugen. Hier waren es vornehm lich die Halbstürmer Suhren und Hidding, die manche Chance ungenutzt ließen. Die Abwehr der Gastgeber wurde dagegen nur selten auf eine ernsthafte Probe gestellt. Die Tore der Westdeutschen erzielten ger linke Läufer Köl- ken, Budingen Hidding, Dollheiser und Suhren. Beste Spieler beim Sieger waren Mittelläufer Lehmann, der linke Läufer Kölfen und Mittel- stürmer Budinger. Badens gefährlicher Mann Wär der Halblinke Crusius. Württemberg— Bayern 3:4(in Ulm) Die Württemberger begannen sehr schwung voll, und schon nach 10 Minuten hieß es 1:0 durch ein herrliches Tor von Selvers. Die Freude der Schwaben währte aber nicht lange. In der 18. Minute fiel durch Höchtel der Aus- gleich, und sechs Minuten später lagen sie nach einem Tor von Dr. Schmid 1:2 im Rückstand. In der 32. Minute erzielte der linke Läufer Merz den Ausgleich. Nach der Pause konnten die Württemberger durch Knorpp mit 3:2 in Füh- rung gehen, mußten sich aber vier Minuten spä- ter erneut durch Schumacher den Ausgleich ge- allen lassen. Eine Minute vor Schluß War es Abermals Schumacher, der im Anschluß an eine Kurze Ecke, unhaltbar für Torwart Ott, den Sie- gestreffer erzielen konnte, Herausragende Spie- ler bei Württemberg waren Merz, Scheffner und Hagner, während bei den Bayern Dörenberg und Dr. Schmid besonders gefielen. Deutscher Tennissieg über Gsterreich Vier Einzelspiele für Deutschland— Nur das Doppel fiel den Gästen zu Den zweitägigen Tennis-Länderkampf zwi- schen Deutschland und Gsterreich in Duisburg gewann die deutsche Mannschaft mit 3:1 Punk- ten, nachdem sie bereits am ersten Tag 3:0 ge- führt hatte. Im ersten Kampf schlug Cramm schüler Franz Feldbausch den österreichischen Nachwuchsspie- ler Fritz Jonak mit 6:4, 5:7, 6:3. Das zweite Einzel zwischen Beppo Pöttinger Deutschland) und Alfred Saiko(Osterreich) brachte dem Deutschen erst nach hartem Kampf einen 6:4, 1:6, 8:6-Erfolg. Höhepunkt des ersten Tages War das Doppel zwischen v. Cramm/ Buchholz und Huber/ Redl(Osterreich). Obwohl die öster- reichische Mannschaft besser eingespielt war, unterlag sie 2:6, 6:4, 2:6. Die Entscheidung fiel im ersten Einzel des Zweiten Tages zwischen den beiderseitigen Spit- zenspielern Gottfried v. Cramm und Alfred Hu- ber. Der Osterreicher mußte sich dem deutschen Altmeister mit 4:6, 3:6 beugen. Die Begegnung zwischen Ernst Buchholz und Hans Redl endete mit einem 4.6-, 7:5, 6:1-Sieg des Kölners. Das abschließende Doppel zwischen den Nach- Wuchsspielern Feldbausch/ Pöttinger und den Osterreichern Jonak/ Saiko brachte einen ausge- glichenen Kampf, den die jungen Gsterreicher mit 176, 6:2, 9:7 gewannen, womit sie den ein- zigen Punkt für ihr Land buchten. Zweite Runde im Maunschaftsringen Nach der zweiten Runde liegt bei den nordbad schen Mannschaftsrungkämpfen Sandhofen an der Spitze, gefolgt von Viernheim, Bruchsal, Kirrlach, Ketsch, Brötzingen und Feudenheim. Ergebnisse: Germania Bruchsal— SV Ketsch 5:3, RSV Kirr- lach— RSC Viernheim 4:4, ASV Feudenheim SV Brötzingen 6:2, Semdhofen— Ziegelhausen 3285 Badens Schachspieler schlugen Württemberg Das auf Schloß Sigmaringen als Rückrunde durch- Seführte Freundschaftsturnier der Schachverbände Baden und Württemberg-Hohenzollern wurde nach diebenstündiger Dauer bei einer Hängepartie mit einem 11:10-Gesamtsieg der Gäste aus Baden abe gebrochen, nachdem der Vorkampf in Gaggenau mit 10:10 unentschieden geendet hatte. TC Marburg Turniersieger in Stuttgart b Aus den süddeutschen Mannschaftsmeister- schaften im Tennis, die ohne den Titelverteidi- ger 1. Fe Nürnberg in Stuttgart ausgetragen werden mußten, ging der TC Marburg als Tur⸗ miersieger hervor, Nachdem für die Spieler des 1. EC Nürnberg die Teilnahme an den gleich- zeitig stattfindenden bayerischen Einzelmeister- schaften in Augsburg zur Pflicht gemacht wurde wird das Endspiel am 10. Oktober zwischen Marburg und Nürnberg in Marburg„nachge- holt“. Beim Stuttgarter Turnier gab es folgende Ergebnisse: TC Marburg— Schwarzgelb Hei- delberg 5:4, TC Marburg— Te Weißenhof Stuttgart 712, Schwarzgelb Heidelberg— Te Weißenhof Stuttgart 7:2. England und CSR Sechstage-Sieger Trophäe für Engländer, Silbervase für Tschechen— Deutsche erhielten Pokal Großbritannien ist Sieger der 28. Motorrad- Sechstagefahrt. Es gelang den Briten als einzi- ger Mannschaft, strafpunktfrei aus dem Wettbe- Werb hervorzugehen. n zweiter Stelle liegen die Sieger des vorjährigen Sechs-Tage-Rennens, die Tschechen, mit nur einem Strafpunkt. Es folgt dann Deutschland mit 460 Strafpunkten vor Schweden mit 766 und Ungarn mit 1 643. Das siegreiche englische Team bildeten: B. Finley(AJS), S. B. Manns(Matchless), J. W. Stocker(Royal Enfield), J. V. Brittain(Royal Enfield) und P. H. Alves(Triumph), alles bes- währte Leute, die auf ihren schweren Spezial- maschinen als absolute Weltklasse der Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrer gelten. Die Fahrzeuge der Engländer waren wie schon im Vorjahr Ligens für die schwere Geländeprüfung herge- richtet. Im„Silbervasen“-Bewerb konnten die Tsche⸗ chen den Sieg für sich erringen. Die tschechl⸗ sche Mannschaft hat, wie auch Polen und Groß- britannien, keinen Strafpunkt zu verzeichnen. ö Der Sieg wurde den Tschechen auf Grund des g besseren Abschneidens in der Geschwindigkeits⸗ 5 prüfung zugesprochen. Ende der„Six days“ durch, davon 122 straf- punktfrei. Alle strafpunktfreien Fahrer wurden mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. 26 wel tere Fahrer erhielten Silbermedaillen, während 22 Bronzemedaillen und 4 Erinnerungsmedail- len erhielten. Von insgesamt 236 Fahrern hielten 174 bis 1 1 Einen riesigen Silberpokal bekam das in der Slubwertung siegreiche deutsche Team des ADAC-Gaues Frankfurt mit den Fahrern II genstein-Hamburg und Ernst Hoske-Hamein (beide Maico) und Hans Best-Nürnberg(auf Hecker), 23 Deutsche erhielten Goldmedaillen: Acller: Vogel-Ladenburg, Ulrich Krämer-Köln, Klaus Krämer-Köln, Bilger-Massenheim, Brö- samle-Nürnberg; BMW: Georg Meier, Hans Meier, Roth, Kraus Huser— alle München; DKW: Sensburg-München; Horex: Glerich-Bad Homburg; Hecker: Best-Nürnberg; Maico: IIgen- stein-Hamburg, Hoske-Hameln, Pohl-Poltrin- gen, Westphal-Hameln; NSU: Sautter/ Piwon- Heilbronn, Stecher-München, Otto Haas-Augs- burg, Hans Staab- Aschaffenburg, Frey-Neckar- sulm, Ulmer-Neckarsulm; U: Lettkeo-Ham- burg. Hoffmann auf NSU, Kolmar auf NSU, Kurt Eck auf Tornax und Karl Knies auf Ex- preßß Sax wurden mit der Silbermedaille aus- gezeichnet. 8 Zusammenfassend darf gesagt werden, daß die Sechstagefahrt in der Tschechoslowakei nicht so schwer war, wie es zunächst den Anschein hatte. Mitbestimmend hierfür ist der Umstand gewe⸗ sen, daß die Fahrer zumeist gutes Wetter und damit noch angehende Straßen- und Wegever- hältnisse antrafen. Die gefürchtetsten Stücke dieser Geländeprüfung verloren ihre Schrecken, und so wurde wider Erwarten der hohe Schwie- rigkeitsgrad heruntergedrückt. Die Toto-Quoten vom Sonntag West-Süd- Block, 8. Wettbewerb. Zwölfer- Wette; 1. Rang 79 Gewinner ze 7312,40 DM, 2. Rang: 1387 Gewinner je 363,60 DM, 3. Rang 15 426 Gewinner 12 37,20 DM. Zehner-Wette: 1. Rang: 284 Gewinne: je 1278,00 DM. 2. Rang: 6904 Gewinner je 52,40 D 3. Rang 56 612 Gewinner je 6,20 DRI. Unſeter heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamleit. Die 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. Großer 00 Vereins- Kalend Diplomatensehreibtisch VR 1 ffn lle He Liedertafel. Heute Mittwoch, 20.00 Uhr Probe. zu verkaufen. e erhält Ihr alter Folz. Bühler, Hauptstr. 90(rechts) Melissengeist erproben: seit Genersfionen wird Hoher Blutdruck boden durch KINESSA- seine ausgleichende, belebende Wirkung auf den Arterienverkalkung Holzbassam in den leuch Für den Haushalt eines Orgsnismus gerühmt. Kopfdruck, Nefligkeit, Herzuntuhe, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen, tenden Farben eichengelb, alleinstehenden älteren Unlustgefähl verschwinden meist resch durch Benommenheſt, Schlafmangel, Reizbarkeit, Rückgang mahagoni oder nußbraun. Klekterfrau Melszengelzt der Leistung vermindern Lebenslust und Schaffensfreude. 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