Erscheint: montags, mittwocha, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig. reisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Montag, den 21. September 1953 5.753. Jahrgang * Heuss zeichnet tüchtige Jungbauern abs Hermes fordert, Wahrung der Interessen der Landwirtschaft— Bauerntag in Münster Münster(UP). Der„Deutsche Bauern- tag 1953“ wurde hier in der vollbesetzten „Halle Münsterland“ mit einer Rede von Bundespräsident Heuss abgeschlossen. Der Bundespräsident L tonte auf der Kundgebung, die der Landjugend gewidmet war, seine Ver- pundenheit mit der Jugend und betonte:„Ich halte nichts von Besser wisserei des Alters und nichts von dem Nachladfen und Um- schmeicheln der Jugend— wir alle sind Glie- der in der Kette der Volksgeschichte“. Es Sei vordringlich, die seelische Lage der Jugend zu verstehen, Er ermahnte die versammelten Jugendlichen zu Fleiß und Sparsamkeit und betonte, es sei dringend notwendig, die Flüchtlingsjugend einzureihen. Den deutschen Landfrauen sprach der Bundespräsident Dank und Anerkennung aus. 8 g Unter dem Beifall der etwa 8000 Zuhörer. ehrte der Bundespräsident 18 Jugendliche, die als Sieger aus dem Berufswettkampf der Landjugend hervorgegangen Waren, und über- gab ihnen die Preise. Seit über einem Jahr hatten rund 90 000 Jungen und Mädchen im Berufswettkampf ihre Kräfte gemessen. 62 Landessieger aus zehn Landesverbänden tru- gen am 17. und 18. September in Münster den Bundesentscheid aus. ö Der Präsident des Deutschen Bauernver- bandes, Reichsminister a. D. Andreas, Hermes, forderte in einer programmatischen Rede die stärkere Berücksichtigung der Interessen der Landwirtschaft durch die zukünftige Bun- desregierung und den neuen Bundestag. Es komme jetzt darauf an, die vor den Wahlen abgegebenen Bekenntnisse zu den bäuerli- chen Grund forderungen zur Existenzsiche- rung zu verwirklichen. Das Ergebnis der Bun- destagswahl gebe die Gewähr für eine Sta- bpilisierung der bisherigen Wirtschaftspolitik. 8 Bundesernährungsminister Niklas 8 rach sich gegen einen Abbau der Zölle aus, wWie er in dem französischen Pflimlin-Plan vorge- sehen sei und nun auch auf der achten Jah- restagung der Mitglieder des GATT-Abkom- mens erörtert werden soll. Der Minister Wies darauf hin, daß die soziale Marktwirtschaft auch der Landwirtschaft Verbesserungen ge- bracht habe, daß dieses Wirtschaftssystem aber ficht in vollem Umfange auf den Agrar- Se tor ahwendbar sei. Hinsichtlich der Er- nahrung des deutschen Volkes sel der Sprung vom Zwang zur Freiheit jedoch geglückt. N wiedervereinigung nicht mit Gewalt Stark beachtete Rede Kiesingers in Straßburg .— Am Freitag Saardebatte Straßburg(UP). Der CDU-Abgeordnete Kurt-Georg Kiesinger versicherte vor der Be- ratenden Versammlung des Europa-Rats in einer mit starkem Beifall aufgenommenen Rede, Deutschland werde seine Wiederverei- nigung niemals mit Gewalt zu verwirklichen suchen. Gleichzeitig wandte sich Kiesinger ge- gen den von britischer und dänischer Seite vorgebrachten Plan, ein wiedervereinigtes Deut chland für fünf Jahre zu entmilitari- sieren. Ein solcher Vorschlag sei unrealistisch, sagte er. 3 Auch am dritten Tage der mit Spannung erwarteten europäischen Debatte über eine erfolgreiche Politik gegenüber dem Osten rückte das Deutschlandproblem schnell in den Mittelpunkt. Alle 18 Redner aus acht Natio- nen stimmten in zwei Forderungen überein: 1. Wiedervereinigung Deutschlands, 2. mg- üchst bald Viermächte-Konferenz mit den Sowjets. Uber die Frage, wie diese beiden Wünsche zu verwirklichen seien, wurden al- lerdings unterschiedliche Ansichten geäußert. Kiesinger, dessen in deutscher Sprache vor- getragene leidenschaftliche Rede den Höhe- punkt der politischen Debatte bildete, bezeich- nete das Wahlergebnis in Deutschland als einen klaren Beweis für den Friedenswillen des deutschen Volkes und seine Bereitschaft, dem europäischen Zusammenschluß zu dienen. Dem Bericht des Präsidenten des Montan- Parlaments und früheren belgischen Minister- präsidenten Paul Henri Spaak über die Mög- lichkeiten zur Entspannung der weltpolitischen Lage, der die Grundlage der mehrtägigen po- tischen Debatte der Versammlung bildet, stimmte der deutsche Redner voll und ganz zu. Die Gedanken Spaaks über die Wieder- vereinigung Deutschlands und den europa- ischen Zusammenschluß deckten sich mit den Vorstellungen der deutschen Außenpolitik. Es sei unrichtig, wenn man behaupte, der EVG-Vertrag sei einzig und Allein deshalb entworfen worden, um einen deutschen mili- tärischen Beitrag zu ermöglichen. Das deut- sche Volk sei den Franzosen vielmehr für die- sen kühnen und neuen Plan dankbar, Weil er einen weiteren Schritt zum Frieden und zur Wiedervereinigung Europas darstelle und weil die Deutschen keine Nationalarmee Woll blem recht schwierig zu verwirklichen sein dürfte. In jedem Fall müßten den Sowjets, Angebote gemacht werden, die„sie ernsthaft Akzeptieren“ können. Eine Vierer- Konferenz auf höchster Ebene mit nachfolgenden Spe- zialkonferenzen über Sonderprobleme würde zu einem endlosen Palaver mit den Sowjets führen. Er sei für eine Außenminister-Konfe- renz mit beschränkter Tagesordnung. Kiesin- ger appellierte abschließend an die Delegier- ten der anderen Nationen, zum deutschen Volk, zu seinem Bekenntnis zum Frieden und zur europaischen Integration Vertrauen zu haben. a „Deutsche Vormachtstellung“ Als einer der ersten Redner hatte der bri- tische konservative Abgeordnete Christopher Hollis auf die Unvermeidbarkeit einer deut- schen Vormachtstellung auf dem Kontinent“ hingewiesen. Hr meinte, wenn man mit Aden- auer nicht ins Reine käme, werde man eines Tages mit jemanden verhandeln müssen, der Welt unvernünktiger sei als der Bundeskanz- ler. Der dänische Radikal-Liberale Hermod Lannung setzte sich für eine Entmilitarisie- rung eines wiedervereinigten Deutschland ein. Lannung erklärte ausdrücklich, daß er auch im Namen seiner Partei spreche. Die holländische Delegierte Margarethe Klompe lehnte dagegen ebenso wie der ita- lienische christliche Demokrat Bocciano-Pico eine völlige Neutralisierung oder Entmilita- risierung Deutschlands energisch ab und stimmte Spaak zu, daß ein wiedervereinigtes Deutschland seinen Kurs selbst bestimmen sollte. Nach den Bundestagswahlen und den Ereignissen des 17. Juni sei gar kein Zweifel welchen Weg das deutsche Volk wählen werde. Die Beratende Versammlung hat noch bes schlossen, am kommenden Freitag eine De- batte über die künftige Stellung der Saar ab- zuhalten. Die Versammlung hat bei der end- gültigen Beschlußfassung über die Tagesord- nung ferner entschieden, die Herbstsitzung — die dritte dieses Jahres— am nächsten Samstag zu beenden. 8 15 Ithaka s 011 Europa“ werden Der Sonderausschuß für die von der Erd- bebenkatastrophe betroffenen Gebiete in Grie- chenland beschloß, dafl dez. Europa-Rat die Paten sche 3 den. Der große Saal konnte nah und fern erschienenen Hep Gegen deutsch-polnisches Kondominium 20 000 beim süddeutschen Heimattreffe der Ost- und Westpreußen Stuttgart(28). Rund 20 000 heim vertriebene Danziger, Ost- und Westpreuß aus ganz Süddeutschland versammelten si in Stuttgart zu einem Landestreffen. „Ein Gedanke, der uns das Recht auf un sere Heimat nehmen will, ist in den Aug der Heimatvertriebenen nichts anderes als Landesverrat“, sagte der Bundessprecher der Landsmannschaft der Ostpreußen, Pr. Alke. Gille, bei einer Heimatvertriebenenkund gebung. Der Bundessprecher bezog diese 1 Berung auf ein Interview, das Bundeskanz Dr. Adenauer zwei Tage nach der Wahl ausländischen Journalisten gegeben hatte diesem Interview soll Dr. Adenauer von der Möglichkeit eines deutsch-polnischen Rondo- miniums in der Verwaltung der ostdeutschen Gebiete gesprochen haben. Dr. Gille räumte zwar ein, daß das Bundespresseamt die Ver ökkentlichung des ausländischen Journalisten dementiert habe, berief sich jedoch auf eine polnische Zeitung, die von einer„politischen Elite in Bonn“ gesprochen haben soll, die den Gedanken eines deutsch- polnischen Kondo- miniums Über die deutschen Ostgebiete ver- trete. Einen derartigen Plan, erklärte Pr. Gille, würden die Heimat vertriebenen, 0 auf keinen Quadratmeter ihrer Angestamm. ten Heimat verzichteten, mit aller schaft ablehnen. Der Bundessprecher der Preußen verlangte eine Aussprache des Bur deskanzlers mit den Führern der Lanc mannschaften, da es untragbar sei, da. Konzeption der deutschen Außenpoliti von der Meinung der Heimatvertriebenen ab weichen könnte. Er wies darauf hin, K das Votum, das die Wähler Dr. Adenauer seiner Politik gegeben haben, auch von derttausenden, ja Millionen von Heimatver triebenen mitgetragen worden sei. Dieses Vertrauensvotum sei jedoch kein Freibri dafür, daß der politische Wille und die liegen der Heimatvertriebenen nicht genü. gend geachtet werden. 1 Das Landestreffen war am Samstag mittag mit einer Eröffnungsfeier im F von Stuttgart-Bad Cannstatt eingeleit, die Zahllos nen kaum aufnehmen. Der Ehren der Landsmannschaft Ostpreu sekretär Dr. Schreiber, erinnerte die melten an g im Jahr 1950 in S. Kündete Harta der. deutschen He Krxzte für Reform der Sozialversicherung c 1— Forderungen der deutschen. Arzteschaf I—* ——— Bohlen und Claire Boothe-Luce in Bonn Am Dienstag Us-Botschaftertreffen in wien Bonn(E. B.) US-Hochkommissar Conant gab in Bad Godesberg ein Essen für deut- sche und alliierte Politiker und Diplomaten, an dem Vizekanzler Franz Blücher und der CbDu-Bundestagsabgeordnete Gerhard Schrö- der teinahmen. Der Leiter der Europa-Abtei- lung im amerikanischen Außenministerium, Livingston Merchant, der amerikanische Bot- schafter in Moskau, Charles Bohlen, und die amerikanische Botschafterin in Rom, Mrs. Claire Bothe-Luce, waren von der Botschaf- terkonferenz aus Luxemburg nach Bonn ge- kommen. Außerdem nahmen der britische Hochkommissar Sir Ivone Kirkpatrick und der stellvertretende französische Hochkom- missar Armand Bérard an dem Essen teil. Wie bekannt wurde, simd bei der Zusam- menkunft die Auswirkungen des Ausganges der Bundestagswahl auf die Ost-West-Poli- tik besprochen worden. Merchant, Bohlen und Conant reisen von Bonn nach Wien zu einer Konferenz der amerikanischen Botschafter in den osteuropäischen Hauptstädten; Mrs. Boothe-Luce kehrt nach Rom zurück. Bei der Konferenz in Wien wird die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen Zwischen den Sa und Bulgarien im Mittelpunkt der Ge- spräche stehen. 5 5 Privateigentum vor Staatseigentum 8 Forderungen der Genossenschaften— Deutscher Genossenschaftstag 1953 beendet 6 ö S von Staatseigentum auf en des Privateigentums müsse jetzt Ein- geboten werden. Gleichzeitig wurde die Verwirklichung der Großen Steuer- gefordegt. Auf dem Kapitalmarkt soll bau der Vorrechte der öffentlichen Hand Sestrebt und der Zinsverwirrung ein Ende Leitet werden.. Die Warengenossenschaften fordern in einer ſeiteren Resolution die Verwirklichung der Gleichheit im Leistungswettbewerb, damit auch die genossenschaftlichen Selbsthilfeunternehmen e gleichen Marktchancen wie die Großbetriebe rhalten. Am Gesetzentwurf der Bundesregie- ung für die Wettbewerbsbeschränkung wird siert, daß dieser keinen Ausgleich zwischen g verschiedenen Betriebsformen ermögliche, a anderem: Gleichstel- er Handelsmarke mit der Industriemarke, Anderung der Ertragssteuersätze und die ung der Netto-Umsatzsteuer, um dem chen Mittelstand die Bildung von Ei- 2 ermöglichen. 8 5 5 N Scharfer Kampf gegen Untergrundbewegungen richt verspricht für 1954 Aufhebung der Lebensmittel-Rationierung Iin(UP). Der stellvertretende So- nen-Ministerpräsident, Walter Ulbricht, or dem Zentralkomitee der SED die rkung des Staatssicherheitsdienstes in Henle An Mesh 4 Meal. Noch engere Zusammenarbeit mit Moskau Verhandlungen im Kreml abgeschlossen Moskau(UP). Mit einem Bekenntnis zu den engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Nordkorea und der Sowzetunion wurden die sowaetisch- nordkoreanischen ver- handlungen in Moskau abgeschlossen. In einem Rommuniduèé, das vom sowijeti- schen Außenminister Molotow und vom nord- koreanischen Außenminister Nam II unter- zeichnet wurde, wird betont, daß beide Staa- ten in Zukunft noch enger zusammenarbeiten Wollen. Durch den Waffenstillstand in Korea seien die Voraussetzungen zur Lösung des Koreaproblems geschaffen worden. Korea solle Wiedervereinigt werden und das koreanische Volk solle die Möglichkeit erhalten, über seine Staatsform selbst zu entscheiden. Die Sowiet- union und die Regierung Nordkoreas seien bereit, mit allen„interesslerten Mächten“ zu- ſammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu errei- chen. 5 7 Weiter wurde darauf verwiesen, daß die Sowaetunion für den Wiederaufbau Nordko- reas eine Milliarde Rubel zur Verfügung ge- stellt habe. Unter anderem sollen mit Hilfe dieser sowjetischen Unterstützung Kraftwerke, Fabriken, Schulen und das Verkehrswesen wieder aufgebaut werden. Außerdem habe sich die Sowjetunion bereit erklärt, Nordkorea mit Konsumgütern zu beliefern. Auf einem Bankett, das zu Fhren der nord- koreanischen Delegation im Kreml veranstal- tet wurde, übte der sowjetische Regierungs- chef Malenkow scharfe Kritik an den Be- schlüssen der Vereinten Nationen über die Zusammensetzung der geplanten politischen Korea- Konferenz und warf vor allem den USA vor, eine endgültige Regelung des Korea-Pro- blems verhindern zu wollen, Gleichzeitig be- tonte er, daß der koreanische Waffenstillstand zum Ausgangspunkt für neue Bemühungen um eine Verringerung der Spannungen in der Welt werden könnte. Asien könne dabei zu einem„Bollwerk des Friedens“ werden, in dem„die chitesische Volksrepublik“ eine be- deutende Rolle spielen werde. China sei ein „mächtiger S abilisierungsfaktor“ im Fernen Osten gewore en, der mit großer Macht für die Konsolidlerug des Friedens und der interna- tionalen Sic erheit eintrete. Die Wandlung, Eine Milliurde Rubel für 83 die sich in China vollzogen habe, sei das„hi- storisch bedeutsamste Ereignis im Weltgesche- hen der letzten zehn Jahre“. Alle Versuche, China zu isolieren, müßten fehlschlagen, Sie bewiesen nur, daß„die Reaktionäre jeden Sinn für die Wirklichkeit verloren haben“. Abschlie- Bend versicherte Malenkow, daß die Sowiet- unjon fest entschlossen sei, die Wunden zu heilen, die die„Interventionisten“ dem korea nischen Volk zugefügt hätten. Die Regierung des kommunistischen China Sab die Verschiebung der für diesen Herbst vorgesehenen ersten„demokratischen Parla- mentswahlen“ in China auf das kommende Frühjahr bekannt. Politische Beobachter Wer- ten diese Mitteilung als einen Beweis für die zunehmenden innerpolitischen Schwierigkei- ten des kommunistischen Regimes in China. Das„provisorische Parlament“ des kommu- nistischen China, das sich„Politisches Volks- Komitee“ nennt, war im Oktober 1949 gebil- det worden und sollte noch in diesem Jahr durch eine„demokratisch gewählte Volksver- sammlung“ ersetzt werden. 5 Der japanische Außenminister Katyuo Oka- Zaki teilte vor dem Auswärtigen Ausschuß des japanischen Abgeordnetenhauses mit, daß er einer Gruppe japanischer Parlamentsabgeord- neter und Geschäftsleute die Erlaubnis zu einer Reise nach dem kommunistischen China erteilt habe. Der japanische Reichstag hatte vor kurzem einstimmig eine Resolution zur Erweiterung des Handels mit Rotchina ange- nommen. 5 Berri a geflüchtet? In Amerika sind Gerüchte Auufgetaucht, die besagen, daß es dem gestürzten sowjetischen Irmenminister Lawrenti Beria gelungen sei, aus der Sowjetunion zu flüchten und in einem neutralen Staat Asyl zu finden. Ein Mann, der von sich behaupte, Lawrenti Beria zu sein, soll sich gemeinsam mit drei weiteren ehe- maligen führenden Sowjet- Funktionären ge- genwärtig in einem„südlichen Land“ aufhal- ten. Die Information über die angeblich ge- zungene Flucht Berias stammt von einem kom- munistischen Agenten aus Mexiko City. Die- ser Mann soll sich bereiterklärt haben, zwi- schen einem bevollmächtigten amerikanischen Vertreter und Beria auf neutralem Boden eme Zusammenkunft zu arrangieren. N Der offizielle Sowietzonen-Nachrichfen- dienst ADN hat den Vorschlag der wiestli- chen Hochkommissare zur Aufhebung des In- terzonenpaßzwanges zum 30. September zu- Tückgewiesen und erneut gefordert, diese Frage durch„Vertreter Ost- und West- deutschlands an einem Tisch“ entscheiden zu lassen. 8 55 Bidault nahm Adenauers Vorschlag an Französische Antwort unterwegs— Neue Saargespräche voraussichtlich im Oktober Paris(UP). Das französische Außenmini- Ssterium gab bekannt, daß die Antwort auf. den Brief des Bundeskanzlers Adenauer, in dem dieser neue französisch-deutsche Ge- spräche über die Saar und andere beide Staa- ten interessjerende Fragen vergeschlagen hatte am Sonntag nach Bonn geleitet worden ist. Aus zuverlässiger Guelle verlautet, daß stimmt bat. 5 Frankreich dem Vorschlag Adenauers zuge- en Au- Radikalsozlalisten für Vierer-Treffen „Auf höchster Ebene“— Vorbedingungen für 5 die EVG- Ratifizierung Alx-les- Bains UP). Die rund 1000 De- legierten des Jahreskongresses der Radikal Sozialistischen Partei Frankreichs haben sich nach lebhaften Auseinandersetzungen— vor allem unter den führenden Köpfen der Par- tei— zu einer außenpolitischen Generallinie a zusammengefunden und einen Antrag ange- nommen, in dem Gespräche mit der Sowiet- union„auf möglichst hoher Ebene zur Prü-. fung der Möglichkeit einer friedlichen Lö- Sung der großen europäischen und fernöst- lichen Probleme durch wechselseitige Kon- Zessionen und Sicherheitsgarantien Zahlrei- cher Länder“ gefordert werden. 5 8 1 In einer Resolution zur EVG fordern die Radikalsozialisten, daß der EVG-Vertrag nicht ratifiziert werde, ehe nicht folgende Bedin- ungen erfüllt sind: 1. die deutsch- französi- schen Saargespräche müssen zur Europäisie- rung des Gebietes führen, 2. die Zusatzproto- alle zur EVG müssen Frankreich besondere : 5 Ausscheiden e 3 Folge gehabt. Wyschinski fordert Korea-Debatte SA kündigten Ablehnung an— Annahm des Antrags trotzdem möglich New Lor k(UP). Andrei Wyschinski, d. sowjetische Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen, brachte in der UN-Generalver sammlung formell den Antrag ein, die Ver sammlung möge erneut über die Zusammen Setzung der bevorstehenden Politischen Forea- Konferenz beraten. In dem Antrag, über den der Lenkungsausschuß der IN- Ge- neralversammlung am Dienstag entscheiden Wird, wird gefordert, daß über die von No: korea und dem kommunistischen China ge- Wäünschte Zulassung neutraler asiatischer Staaten zur Korea-Ronferenz debattiert Wird. Nordkorea und Nordchina hatten auhgerdem dem Beschluß der UN widersprochen, die Friedenskonferenz über Korea als zweiseitige Konferenz der beiden Kkriegführenden Seiten zu betrachten, anstatt eine Allgemeine, in- ternationale Konferenz einzuberufen. Die P. litische Korea-Konferenz soll am 28. Okto- ber beginnen. 5 Die amerikanische Delegation hat bereits angekündigt, dag die USA den sowjetischen Antrag ablehnen werden. Es erscheint Aber dennoch sicher, daß dem Sowjetischen Antrag stattgegeben wird, da wahrscheinlich genü- Send Staaten seine Annahme gutheißen Wer- den. Die UN-Generalversammlung wird am Montag ihre allgemeine Politische Debatte kortsetzen. Als erster Redner ist Andrei WI schinski vorgesehen. Das japanische Außenministerium veröf- rentlichte eine Erklärung, in der die sowje- tische Behauptung, daß alle Kriegsgefange- nen freigelassen seien, bestritten wird. Aus dem Bericht geht hervor, dag etwa 13 000 ja- Panische Kriegsgefangene noch heute in der Sowjetunion seien. Außerdem befänden sich 9 1800 auf den Kurillen- Inseln und auf Sacha N Iin. Die japanische Veröffentlichung wendet 0 Sich gegen die Behauptung des SowWqetischen Delegierten Malik vor den IN, daß die So- Wetunion ah japanischen Kriegsgefangenen 17915 auf 2458 Kriegsverbrecher entlassen abe.. Neues aus aller Well Münchener Oktoberfest eröffnet Trachtenzug, Blutentnahmen und Bierleichen München(UP). Der traditionelle Trach- tenzug zum Münchener Oktoberfest lockte Zehntausende bei schönstem Sonnenwetter in die Stadt. Mehrere tausend Trachtenträger aus dem ganzen Bundesgebiet zogen mit 55 Musikkapellen, Gruppen aus Osterreich und der Schweiz durch die fahnengeschmück- ten Straßen. Zum erstenmal nahmen auch Angehörige deutsch- amerikanischer Trachten- vereine an dem Umzug teil, Schon der erste Tag auf der„Wies'n“ hatte einen wahren Sturm auf die Bierzelte und gärten zur Die Festwirte schätzten die konsumierten Biermengen auf mindestens 50 000 Liter. Die Polizei hatte alle Hände Voll au tun, um die diversen„Bierleichen“ Wieder auf die Beine zu stellen und mit un- Selährer Richtung Heimat wieder in Marsch Zu setzen. Bei mehreren Unfällen wurden insgesamt 15 Blutentnahmen vorgenommen. In den meisten Fällen soll kaum noch Blut im Alkohol festzustellen gewesen sein. Umbettung deutscher Gefallener i Kassel UP). Der Staatssekretär im nor- wegischen Verteidigungs ministerium, Olav Brunvand, teilte dem Volksbund Deutscher Friegsgräberfürsorge mit, daß die norwegi- sche Regierung für die Umbettung der 12 000 im Norwegen gefallenen und beigesetzten deutschen Soldaten drei Millionen Kroner , ihnen DM) bereitgestellt habe. Die 0 ume Der ag — 1 m te 5 ö 1 T N Süldweſtd. Aundſchau Weitere Entlastungen für Wilhelm Lang Die Zeugenvernehmung abgeschlossen— Heute Plaidoyers Heidelberg(sw). Auch am dritten Tag der Verhandlung über die Gemminger Blut- tat vom Februar 1946 wurde der Angeklagte Wilhelm Lang entlastet. Das Gericht vernahm erneut die Rronzeugin Erika Maag, die Ehe- frau des ermordeten Otmar Maag. Zur Sprache kam die Schußwaffe, mit der seiner- zeit der Mord verübt worden War. In den beiden zurückliegenden Hauptverhandlungen, in denen Lang wegen Mordes an Maag zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verur- teilt wurde, war das Gericht zu der Amahme gekommen, Lang habe als Mordwaffe die Pistole seines Arbeitgebers Maag benutzt. Diese Pistole, die Maag in der Schreibtisch- Schublade aufbewahrte und von deren Exi- Stenz außer dem Ermordeten erwiesener- maßen nur die Ehefrau, Lang, und eine Schwester des Ermordeten wußten, war von Lang als Schreckschußpistole bezeichnet Wor- den, die, wie er sagte, im Frühjahr 1945 von Amerikanischen Soldaten mitgenommen wor- den sei. Diese Aussage hatte man ihm bisher micht geglaubt. Ein Waffenexperte legte nun 10 Pistolen auf die Richterbank, die nach Aussehen, Größe und Kaliber der Maag'schen Pistole aller Voraussicht nach am nächsten kamen. Als Frau Maag vom Gerichtsvorsit- zenden aufgefordert wurde, zu zeigen, welche Waffe der ihres Mannes ähnlich sehe, deutete sie auf drei Pistolen. Der Waffenexperte Stellte anschließend fest, daß es sich bei die- Sen von der Zeugin bestimmten Waffen um drei Schreckschußpistolen handele. Am Tage vorher waren bei dem Lokal- termin in Gemmingen drei Zeugen vernom- men worden, die Lang ebenfalls, und zwar in einem entscheidenden Punkt, entlasteten. Sie hatten ausgesagt, unmittelbar nach der Tat inter der Scheune„Getrampel“ gehört 2 haben, das sich vom Tatort entfernte. 2 den vorhergehenden Verhandlungen war diese Zeugen nicht aufgetreten. Man 5 Lang, der erklärte, drei Gestalten im Au blick der Tat hinter der Scheune gese- haben, nicht geglaubt. 4 150 Jahre Bad. Leib-Dragoner-Regi- Karlsruhe Z ST)). Uber das W beging das 1. Badische Leib-Drag ment sein 150. Regimentsgründu“ durch den Reichsdeputationsk vom 25. Februar 1803 die diesse gelegenen Teile der Pfalz an- Friedrich von Baden fielen, Payerische Chevaulegers-ESsE Dienste übernommen und des Regiments. Der Stand- Regiments war Heidelbe endete 1918 mit der Bahnverkehr mit de K Arlsruhe(281 dungen zwischen Werden auch im k wieder das Sorg. der Bevölkerung 2 Nundlocliaui Die dunkle Hälfte des Jahres Der 238. September ist ein Wendepunkt in jedem Jahr. Wieder einmal sind Tag und Nacht gleich lang. Wenn die Sonne aus dem Sternbild der Jungfrau in das der Waage tritt, beginnt auf der Erde der Herbst. Pas Stimmt die Menschen schon recht melancho- lisch. Kein Wunder, wenn man sich gerade in dieser Zeit der alten Sprüche aus der Vor- väter weisheit erinnert, der Bauernsprüche und Wetterregeln, denn die Menschheit ist unmer wieder daran interessiert, den Schleier der Ungewißheit vor der Zukunft zu lüfter Der Michaelstag am 29. September en“ im Brauchtum eine Fülle altheidnisch- sichten, die sich auf Wotan beziener mit der Einführung des Christ Deutschland auf den Heiligen tragen wurden., In Prüm in ein Uberbleibsel aus alteyr noch ein„Michaelsfevr Rampf des Heiligen die fromme Legende heit nichts andere tes gegen die verläßt das G verdingte, de Der Bauer „Sind die- Steht k. Der geſtrige Sonntag trug das regenverhangene Gewand des Herb) längere Deb ſentlichen des. ſtes, das ſich erſt am Nachmittag mit einigen— blauen Tupfen und Sonnenreftexen in freunde licherer Aufmachung zeigte. Auch der S⸗ ſommer ſagt nun langſam Valet und es, daß ihm dieſes Abſchiednehmea⸗ leicht fiel, ſondern daß er e Tränen begoß. Ein liches Votum fü tes Herbſto⸗ hätte. — * usicl Spiel Der Handball in Baden . Gruppe Nord der badischen Handballver- behaupteten sich die drei ungeschlagenen arbungsgemägs, wobel Leuters- eheim und Rot 8:9 im Nußloch . Hitelverteidiger Ketsch eren 16:9-Sieg gegen sieg erspfelte enheim und dung vor. in- überraschend mit 2:4 unterlag. Der zweite Ex- Oberligist TSG Ulm 46 konnte im Heimspiel ge- gen den SV Wiesbaden beide Punkte holen und kletterte vom unteren Tabellenende etwas nach vorn. Auch die Tabellenletzten lieferten sich spannende Kämpfe, die die Rangordnung voll- ständig durcheinander brachten. Der ASV Cham kam zu seinem ersten Sieg durch ein verdientes 3:0 über Wacker München. Die Münchener dutschten dadurch auf den vorletzten Tabellen- platz. Auch der ASV Durlach landete seinen er- sten Sieg, nachdem es im harten Spiel den TSV Straubing verdient mit 2:0 abfertigen konnte. Ergebnisse: ASV Cham— Wacker München 5:0, EO Bambéerg— Karlsruher FV 1:2, Fo Ha- nau 93— Bayern Hof 1:2, Schwaben Augsburg Segen Singen 04 2:1, ASV Durlach— TSV Strau- Füng 2:0, 1860 München— SV Darmstadt 4:2, 1. FO Pforzheim— Ss Reutlingen 0:4, Frei- burger FC— Union Böckingen 4:0, TSG Ulm 46 gegen SV Wiesbaden 3:2. 1. FCK und 1. FCS im Kommen Jüdwesten hat die energische Verfolgung tzenreiters FK Pirmasens durch den erslautern und den 1. Fe Saarbrük- t. Dabei leistete Saar 05 den bei- erhebliche Schrittmacherdienste. Aſützlinge brachten das Kunst- sis Neunkirchen auf frem- Jagen. Dadurch fallen die rück. Pirmasens behielt falls nur mit 1:0 die ebenso wie Kaisers- Zuf eigenem Platz Lecht mager aus- 70-Sieg des 3:0 von Saar- ehen lassen. Mittelstür- raschen- Neun Der ohne icht . 72 Tabelle der 2. Liga Sud 1. SSV Reutlingen 7 19711 113 2. Bayern Hof 7 1527 10⁴ 3. Schwaben Augsburg 6 146 97 4. Karlsruher F 6 1378 7 5. Freiburger Fe 6 131 E 6. FS Singen 04 6 19:10 6 7. 1860 München 6 13:10 60 8. 1. FC Pforzheim 6 1212 60 9. SV Darmstadt 6 12:12 65 10. TSV Straubing 6 378 63 11. SV Wiesbaden 6 1112 6309 12. Fœ Hanau 93 6 8:11 6 13. TSG Un 46 6 7 9 5779 14. FC Bamberg 6 10:13 4% 15. ASV Cham 6 8:12 4500 16. ASV Durlach 6 11216 4 17. Wacker München 9* 18. Union Böckingen 6 4 12 39 Tabelle der 1. Liga Südwest 1. FK Pirmasens 6 11:5 11271 2. 1. Fœ Kaiserslautern 6 24:7 10:2 3. 1. FC Saarbrücken 6 19:10 9·3 4. Bor. Neunkirchen 6 19:7 8.2 5. VfR Kaiserslautern 6 14·8 84 6. Wormatia Worms 6 12:9 84 7. Mainz 05 6 12:6 7·5 8. Tus Neuendorf 6 1275 66 9. Tura Ludwigshafen 6 12:10 676 10. Eintracht Trier 6 7815 66 11. Phönix Ludwigshafen 6 10:12 4˙8 12. VfR Frankenthal 6 9 15 4:8 13. SV Saar 05 6 5713 48 14. ASV Landau 6 5221 2˙190% 15. VfR Kirn 6 522 2710 16. FV Speyer 6 4:19 1•1¹ Toto- Ergebnisse vom West- Süd- Block 5 1. Preußen Delbrück— I. Fe Köln 022 2. SpVgg. Fürth— 1. Fœ Nürnberg 022 3. Horst Emscher— Schalke( 2238 4. FSV Frankfurt— Eintracht Frankfurt 0:6 7 3. Worm. Worms— Phönix Ludwigshafen 3:0 1 6. Bayer Leverkusen— Fortuna Düsseldorf 2:4 2 7. VfB Stuttgart— Stuttgarter Kickers 221 11 8. Meidericher SV Preußen Münster 328 9. VfR Mannheim— SV Waldhof 23872 10. Jahn Regensburg— Bayern München 9:0 0 11. Mainz 05— VfR Kaiserslautern 122 22. Alemannia Aachen— Bor. Dortmund 0:1 2 13. Hannover 96— Arminia Hannover 31 1 4. Bor. Mönchen-Gladbach— Rotw. Essen 1:4 2 ntinischer Doppelsieg in Modena SGroßen Preis von Modena gab 8 in nheit des Rennstalls von Ferrari einen n Maserati-Sieg durch die beiden Ar- Juan Manuel Fangio und Onofre Ma- den Schweizer Privatfahrer Baron ied. Fangio, der damit seinen dritten 5 ub von drei Wochen errang, bewäl⸗ 8 Runden= 230,6 km in 1:52:08,9 iner Durchschnittsgeschwindigkeit Std. entspricht. Marimon lag Graffenried zwei Runden hin- Die nächsten Plätze belegten ö nt(Frankreich) auf Gordini, ac) auf Osca, Harry Shell Roger Claes Belgien) auf pine(England) auf einem Tarke. Irfolge in Belgrad Automobil- und Mo- kamen die deutschen n Erfolgen. Tages- agen war Huschke der unbegrenzten zm Std. vor dem Wukowitsch auf m- Sportwagen lbauch auf der 125 in der- Barth r 1 0 55.2.0 2 „„ re e. . de de„. 5 neee — 1—. 1 28. en——— 3 6 „ e c