N—— N 5 3 Nr. 150 Samstag, 19. September 1953 Strukturkrise im land wirtschaftlichen Obstbau? Genossenschaftliche Beispielsanlagen für den Südwesten bei Kirchheim/ Neckar geplant In den Tagen vom 3. bis 29. August 1953 sind allein in München und Stuttgart rund 4650 Waggons an ausländischem Obst verzollt worden. Sie verteilen sich auf 1757 Wagen- jadungen Pfirsiche, 1101 Weintrauben, 1043 Birnen und 750 Ladungen Apfel. Das Sind also im Durchschnitt dieser 27 Tage 170 Waggons je Tag. An den in letzter Zeit viel beredeten Zwetschgen sind in diesen Tagen keinerlei Einfuhren mehr hereingekommen. Es heißt jedoch die Dinge schief sehen, wenn man so argumentiert, es sei also diesem einheimischen Obst keine Auslandskonkurrenz gemacht wor- den. Natürlich sind Pfirsiche ebenso wie Wein- trauben sehr wohl eine Konkurrenz für Zwetschgen! Deshalb ist es verständlich, daß sich der südwestdeutschen Zwetschgenanbauer eine Starke Unruhe bemächtigt hat, nachdem die Existenz beispielsweise des Bühler Anbauge- piets buchstäblich auf dem Spiel steht. Ohne Zweifel ist unter dem Einfuhrdruck liberali- Slerter ausländischer Obstarten, wie Wein- trauben, ein Geschmackswandel bei der Ver- praucherschaft eingetreten. Die Frage ist die, ob man seitens der Bundesregierung einem. solchen raschen Geschmackswandel Weiterhin Tür und Tor öffnen darf. Mit den Zwetsch- gen als einer typisch deutschen Obstart fängt nämlich der Niedergang des deutschen Obst- paues an; wo er enden wird, ist kaum mehr fraglich. Man muß also zumindest den deutschen Obstbauern klaren Wein darüber einschen- ken, wie sich, von der Außenhandelspolitik her gesehen, ihr künftiges Schicksal gestalten 80ll. Ausflüchte wðWfie die, daß die ausländische Weintraube oder Apfelsine keine Konkurrenz- frucht zu deutschen Obstarten darstellen könne, sollte man angesichts des Ernstes der Lage unserer Obstbauer vermeiden. Der neue Bundestag wird sich daher bald darüber schlüssig werden müssen, ob er durch Hand- habung der Einfuhrschleuse und durch Auf- bau einer inneren Marktordnung dem Obst- bau Rückhalt und Zeit zur Umstellung geben kann oder nicht. Kann man ihm diese Zeit nicht geben, so haben wesentliche Teile des deutschen Obstbaues den Krieg vermutlich bereits verloren, ehe auch nur der erste Schuß um eine Europäische Agrar-Union gefallen ist. Es verdient angesichts einer solchen Lage durchaus Anerkennung, daß anläßlich einer vom Bauernverband Württemberg-Baden un- ſter Leitung von Präsident Stooß in Stuttgart veranstalteten Pressebesprechung die Sach- verständigen der südwestdeutschen Bauern- und Obstbauverbände den Standpunkt ver- traten, der Obstbau sei sich der Notwendig keit von Reformen hinsichtlich der Erzeu- gung und des Absatzes heimischen Obstes durchaus bewußt. Man vernahm bei dieser Gelegenheit erstmals, daß beispielsweise in der Nähe von Kirchheim N. ein zusammen- hängendes Areal von 20 ha Kernobsthau auf genossenschaftlicher Grundlage neu angelegt und, kür fünf Anfangsjahre auch gemeinsam bewirtschaftet werden soll. Dabei haben offen- Sichtlich die Erfahrungen mit der genossen schaftlichen Neuanlage von Weinbergen als Vorbild gedient Wie Herr Seitzer vom Landesobstbauver- band Württemberg hierzu ausführte, wolle man damit eine Beispielsanlage eines„ein- gleisigen“ land wirtschaftlichen Erwerbsobst- baues schaffen. Bei dieser Neuanlage soll nämlich bewußt auf eine Nutzung der Zwi- Schenräume zwischen den Niederobststämmen durch land wirtschaftliche oder gärtnerische „Unterkulturen verzichtet werden. Als Wissen- schaftlicher Vertreter dieser neuen obstbau- lichen Nutzungsrichtung gilt Prof. Kemmer, Berlin-Dahlem. Er ist der Uberzeugung, daß die Produktivität eines solchen eingleisigen Erwerbsobstbaues um das Mehrfache höher Sei als bei den bisher angewandten Methoden. Ob damit die Wettbewerbsfähigkeit auch ge- genüber der überall in der Welt vordringen- den Apfelsine wiedergewonnen werden kann, Neckar-Bote(2. Blatt) Steht u. E. auf einem anderen Brett. Geht auch hier der Geschmackswandel wie bisher weiter, dann kommt u. E. auch der neue deut- sche Obstbau in die Gefahr, zu spät und um- sonst umgestellt zu haben, wie dies mehrfach in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Wie man auch immer zu diesen wichtigen Fachfragen stehen mag: Der deutsche Ver- braucher hat es gemeinsam mit dem Handel letzten Endes doch in der Hand, ob durch be- vorzugte Darbietung und Verzehr einheimi- scher Obstsorten der Masse unserer Kleinen Obstbauern eine Chance für die Zukunft ge- geben werden kann. Zum mindesten ist ein Zeitgewinn nötig, um Kapital und Arbeits- kraft mit einiger Aussicht auf Erfolg in den neuen Formen der Obsterzeugung zu in ve Stieren. Dr. H. Reischle Wirtschaft Erhard fordert radikale Steuerreform Markt wirtschaftlich ausgerichtete Steuerpoli- tik und wirtschaftliche Expansion Bundeswirtschaftsminister Erhard trat in Ham- burg vor der Hauptversammlung deutscher Che- müker energisch für die Fortführung der wirt- schaftlichen Expansion in der Bundesrepublik ein, die das einzige Mittel sei, um mit den poli- kischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen kertig zu werden. Erste Aufgabe der deutschen Wirtschaftspolitik der nächsten vier Jahre müsse es sein, der Produktion und dem Verbraucher neue Impulse zu verschaffen. Hierzu sei unbe- dingt eine markt wirtschaftlich ausgerichtete Steuerpolitik notwendig, die zu höchster Lei- stung ansporne. Der eintretende Ausfall an Steuern werde durch eine mit Sicherheit ein- setzende Produktivitätssteigerung der Wirtschaft und durch das Ansteigen des Volkseinkommens wettgemacht werden können. Das bisherige Steuersystem müsse mit„Stumpf und Stiel“ aus- gerottet werden, wenn die Arbeitslust der Wirt- schaft und des einzelnen nicht vernichtet werden solle. Eine Beibehaltung der bisherigen Steuer- politik würde das Ende des wirtschaftlichen Auf- baues in der Bundesrepublik bedeuten. Nachdrücklich setzte sich der Bundeswirt- schaftsminister erneut für die freie Konvertier- barkeit der Währungen ein und forderte den Verzicht sämtlicher Staaten auf die Subventio- nierung des nationalen Exports. Es bestehe kein wirklicher Grund, diese staatlichen Zwangsmaß- nahmen weiter bestehen zu lassen. Wenn sich die einzelnen Länder zur Aufgabe dieser Ein- griffe in die freie Wirtschaft nicht bereitfänden, werde es keine europäische Wirtschaft und kei- nen freien Weltverkehr geben können. Die poli- tische Integration Europas sei nur bei einer freien europäischen Wirtschaft möglich. Genügend Nahrungsmittel erzeugt Produktion hielt mit Bevölkerungszuwachs Schritt— Bericht der FAO Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorgani- sation der UN(FAO) hebt in dem ersten Teil ihres Jahresberichtes für 1952/53 die Tatsache hervor, daß in der Berichtszeit die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion zum erstenmal seit Ende des letzten Weltkrieges mit dem Be- völkerungszuwachs der Welt Schritt gehalten hat. Andererseits wird in dem Bericht jedoch betont, daß noch große Produktionsunterschiede zwischen den einzelnen Gebieten und Ländern bestehen. Vor allem im Fernen Osten habe die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmit- teln noch nicht wieder den Vorkriegsstand er- reicht, obwohl auch hier in einigen Gebieten die Produktion erhöht worden sei. 5 Die land wirtschaftliche Produktion in Nord- und Westeuropa stieg in der Berichtszeit um Weitere zwei Prozent, während die Agrarpro- duktion in den europäischen Mittelmeerstaaten geringfügig unter dem Vorjahresstand blieb. Die Ernte-Erträge haben hier den Vorkriegsstand noch nicht erreicht. Die Wiederbelebung der Landwirtschaft Osteuropas machte dem Bericht zufolge auch im Jahr 1952/3 nur langsame Fort- schritte, und die Pro-Kopf-Erzeugung landwirt- schaftlicher Produkte lag noch wesentlich unter der Vorkriegshöhe. In Nordamerika führten große Uberschüsse in der Erzeugung bei gleich- zeitig rückläufigen Exporten zu erheblichen Preisermäßigungen für land wirtschaftliche Pro- Jukte. In Südamerika erhöhte sich die Agrar- produktion in der Berichtszeit um rund neun Prozent, woran in erster Linie Argentinien be- teiligt war. Zu viele Schiffe auf dem Rhein Internationale Frachtgebühren und Stillegung von Tonnage geplant Vertreter der deutschen Binnenschiffahrt glau- ben, daß zur Aufrechterhaltung einer gesunden Binnenschiffahrt, vor allem auf dem Rhein, in- ternationale Frachtsätze festgesetzt und die über- flüssige Tonnage nach einheitlichen Gesichts- punkten stillgelegt werden sollte. Im Zentral- verein der deutschen Binnenschiffahrt wurde darauf hingewiesen, die Hohe Behörde der Mon- tanunjon wolle vor allem die„Disharmonie“ der Frachtkosten innerhalb des gemeinsamen Marktes beseitigen. Während in allen Ländern die Frachtkosten für den Inlandverkehr festge- setzt seien, gelten im Verkehr über die Länder- grenzen hinweg für die Frachten die Grund- sätze des freien Marktes. Die Frachtkosten rich- ten sich nach Angebot und Nachfrage für Fracht- raum. Die deutschen Frachtsätze seien, soweit Vergleichbar, die höchsten. Nach Auffassung der deutschen Binnenschiffahrt müßten also die in- ternationalen Frachtsätze den deutschen in etwa angepaßt werden, da die deutsche Schiffahrt eine Senkung der Frachttarife nicht in Kauf nehmen könne. 5 Das Uberangebot an Tonnage könnte nach Auf- fassung der Vertreter der deutschen Binnen- Schiffahrt durch eine„organisierte Stillegung“ des überflüssigen Frachtraums, vor allem auf dem Rhein, beseitigt werden. Die Ubertonnage müßte von einem internationalen Gremium er- rechnet und die Prozentzahl der in jedem Land stillzulegenden Schiffe bestimmt werden, Durch die Stillegung für ein Jahr zum Beispiel wür- den dann Wartungskosten, Mannschaftslöhne usw. eingespart werden können. Den Eigen- tümern der stillgelegten Kähne und Schlepper sollte eine entsprechende Entschädigung gezahlt werden. Die Mittel hierfür könnten durch eine Umlage auf die in Betrieb befindlichen Schiffe aufgebracht werden. Nach groben Schätzungen könnten bis zu 15 oder 20 Prozent der 7 Millio- nen Tonnen Schiffsraum, die auf dem Rhein verkehren, stillgelegt werden, wenn man Leer- fahrten und Wartezeiten für die Schiffe völlig ausschalten wolle. Von den 7 Millionen Tonnen entfallen rund 3 Millionen Tonnen auf holländi- sche, 1,5 Millionen Tonnen auf deutsche, 300 000 Tonnen auf französische und 240 000 auf Schwei- zer Schiffe. 5 Gute Kartoffelernte zu erwarten Zunehmende Eier-Importe aus Polen Der Zentralbankrat hat sich auf seiner turnus- mäßigen Sitzung eingehend mit der währungs- und kreditpolitischen Lage der Bundesrepublik beschäftigt und ferner die Außenhandels- Situa- tion sowie den westdeutschen Devisenstatus einer Prüfung unterzogen. Im Zusammenhang mit der kreditpolitischen Entwicklung wurden auch Fra- gen der Ernteflnanzierung behandelt. Dabei sind die Abmachungen über die zentrale Bevorra- tung für Getreide um ein Jahr und die für Fleisch um weitere drei Monate verlängert wor- den. Die Bank Deutscher Länder wird danach die Vorratsstellenwechsel für Getreide bis zur Höchstgrenze von 775 Millionen DM xediskon- tieren. Die Tatsache, daß die Einfuhr- und Vor- ratsstelle vorläufig kein Inlandgetreide über- nimmt, hat zu einer Verminderung des Finanz- bedarfs für die zentrale Vorratshaltung geführt. Für die Bevorratung von Fleisch- und Fleisch- Waren ist das Refinanzierungsvolumen auf höch- stens 70 Millionen DM festgesetzt worden. Wie die Auswertung der Berichte einer großen Zahl land wirtschaftlicher Betriebsinhaber er- gibt, ist die Höhe der diesjährigen Kartoffel- ernte der Bundesrepublik mit 25,2 bis 26,2 Mil- lionen Tonnen anzunehmen. Die Erträge der mittelfrühen und späten Sorten werden in Süd- deutschland um 7 bis 25 Prozent höher, in Nord- deutschland um 3 bis 8 Prozent niedriger ge- schätzt als 1952. Der durchschnittliche Hektar ertrag der diesjährigen Kartoffelernte wird auf 217 bis 225 Doppelzentner geschätzt.(Vorjahr 208 Doppelzentner, Aus einer Mitteilung des Bundesernährungs- ministeriums geht hervor, daß von den 134 Eiern, die in der Bundesrepublik pro Kopf und Jahr verzehrt werden, 32 aus dem Ausland, vorwie- gend aus Holland, Dänemark, Schweden, einigen östlichen und südöstlichen Ländern kommen. Holland, Dänemark und Schweden liefern rund 85 Prozent der gesamten Eier-Einfuhren der Bundesrepublik, die sich im ersten Halbjahr 1953 auf rund 804 Millionen Stück beliefen. Nach den Angaben des Ministeriums tritt neuerdings Polen nach Folland als zweitwichtigstes Liefer- land auf. Der Gesamtverbrauch an Eiern belief sich in der Bundesrepublik im Jahre 1952 auf rund 6,79 Milliarden Stück, von denen 1,59 Mil- liarden Stück im Werte von 287 Millionen DM eingeführt wurden. Opel verbesserte seinen„Kapitän“ Größerer Innenraum, bessere Sicht, neue Fe- derung— Grundelemente blieben gleich Die Adam Opel Ad hat den„Kapitän 1954“ in Rüsselsheim vorgestellt. Die Produktion des neuen Wagens läuft allerdings erst im Oktober an, da die Zeit bis dahin noch für die Umstel- lung des Produktionsapparates benötigt wird. Alle Vorbereitungen werden jedoch bis zum Be- ginn des Anfang Oktober stattfindenden Pariser Automobil-Salons abgeschlossen sein, auf dem der„Kapitän 1954“ der Schlager der Opel-Pro- duktion sein wird. Der Preis für die einfarbige Limousine, fünffach bereift, ah Werk beträgt 9500 DM gegenüber 8990 DM für den alten„Ka- pitän“. 2 Der neue„Kapitän“ weist wie seine Vorgän- ger als technische Grundelemente eine selbsttra- gende Ganzstahlkarosserie und einen Sechs- Zylinder-Kurzhubmotoxr von 2,5 Liter Hubraum auf. Neben dem erheblich vergrößerten Innen- raum, der besseren Sicht und dem modernen Aussehen bestechen am neuen großen Opel vor allem die Fahreigenschaften. Der neue Typ bie- tet sechs Personen bequem Platz und verfügt über einen selbst nach amerikanischen Maßstä- ben großen Kofferraum von 0,66 cbm Inhalt, der damit gegenüber dem des alten„Kapitän“ um 32 Prozent erweitert wurde. Der Hüftraum der Sitzflächen wurde erheblich verbreitert, ebenso sind Windschutzscheibe, Rückwandfenster und Tür- fenster viel größer als bei dem alten Modell. Ob- wohl die Gesamtbreite des Wagens um 40 mim auf 1760 mm und der Radstand um 55 mm auf 2750 mm ausgedehnt wurden, konnte das Ge- samtgewicht von 1240 auf 1190 kg gesenkt wer- den. Die Gesamtlänge ist mit 4710 mm um ein geringes kürzer geworden. Obwohl die Motorleistung um genau 10 PS auf 68 PS gebracht worden ist, konnte der Brenn- stoffverbrauch auf den Normwert von 10,1 Eiter je 100 km herabgedrückt werden. Die Spitzen- geschwindigkeit wird vom Werk mit 138 Stdkm. angegeben, was aber noch mehr ins Gewicht fällt, sind die aus dem verringerten Gesamtge- wicht und der gesteigerten Motorleistung resul- tierenden besseren Beschleunigungswerte. und Hinterrad-Federung sind neu zonstruiert, obei besonders hohes Gewicht auf ine ausgewogene Kurvenlage gelegt worden ist. Frotz kleinerer Räder ist die Gesamtbremsfläche In 28 Prozent vergrößert worden. Um die Uper- ragung der Fahrgeräusche auf die Karosserie wzudämpfen, sind zwischen den einzelnen Fe- lerungselementen verschiedentlich Gummizwi- chenlagen vorgesehen.. g Die Opel-Werke rechnen damit, daß rund zwei Jrittel der Kapitän-Produktion exportiert Wer- len, während von der übrigen Opel-Produktion und 50 Prozent in den Export gehen. Der In and-Verkaufsleiter von Opel, A. W. Gaedertz, berichtete, daß seit Produktionsbeginn Mitte März dieses Jahres bis zum gegenwärtigen Zeit- dunkt mehr als 40 000 Wagen des TypS Olympia „Rekord“ gebaut wurden. Die Opel-Olympia- Hroduktion des Vorjahres betrug im gleichen Zeitraum rund 22 000. Verkaufsleiter Gaedertz kritisierte in diesem Zusammenhang die nach seiner Ansicht überhöhten Prämien zur Haft- pflicht- und Kasko- Versicherung in der Bundes- bepublik. Hier wirke sich offensichtlich der nicht vorhandene Wettbewerb unter den Versiche- rungsgesellschaften aus, da eine behördlicher- seits gedeckte und geförderte Gleichheit der mmanziellen Ansprüche an den Kraftfahrzeug- halter bestehe. Vorder- Weitere US-Mittel für Deutschland Das amerikanische Amt für Auslandvorhaben (FO) gab die Freigabe von 900 000 Dollar(rund 3,78 Millionen DM) für die Bundesrepublik zum Ankauf von Chemikalien, Düngemitteln und syn- thetischem Gummi bekannt. Gleichzeitig gab das Amt weitere 900 000 Dollar zum Ankauf von Bohnen frei, die im Rahmen des US-Lebensmit- telhilfe- Programmes in Westberlin an die Be- Völkerung der Sowjetzone verteilt werden sol- den, Mit dieser Freigabe erhöht sich der von den Vereinigten Staaten für die Lebensmittelhilfe 12 1 bereitgestellte Betrag auf 13,45 Millionen ollar. Wirtschaft in Kürze Die Bank von England und die Bank von Frankreich haben gleichzeitig ihren Diskontsatz von bisher 4 auf nunmehr 3% Prozent gesenkt. Osterreich will den Diskontsatz noch in diesem Monat von 5 auf 4 Prozent herabsetzen. Der österreichische Handelsminister Udo JIII Kündigte in Wien eine Ausdehnung der Libera- lisierung des österreichischen Außenhandels bi auf 50 Prozent an, die in absehbarer Zeit in Kraft treten soll. Zur Zeit sind nur 35 Prozent des österreichischen Außenhandels liberalisiert. Liebe Peretes-Vefteg Deueid 12 Fortsetzung Sie 20g vor einem Spiegel die Badekappe ab ind glitt mit den Händen durch die Fülle ihrer Jonden Haare. Mit den Füßen schlüpfte sie in rote Pantöffelchen mit hohen Absätzen. schaltete die Lampe aus und öffnete die Tür zu ihrem Ankleideraum. Das Licht der abge- zchirmten Stehlampe erhellte ihn nur matt, aber es war hell genus um alle Gegenstände jeutlich erkennen zu aussen. g Mitten im Zimmer stand Michael i Monika zog den Bademantel bis zum Kinn. „Ich schreie das ganze Haus zusammen!“ warnte sie ihn. Michael sah sie überrascht an.„Sie haben Angst? Ach so. Nein]! Ich tue Ihnen nichts! Ich möchte nur wissen, wer meinen Schreib- tisch im Wohnzimmer durcheinandergekramt hat!“ Monika war entsetzt.„So!“ erwiderte Sie dann, und ihre Augen blitzten in verletzter Eitelkeit auf.„Also nur deshalb sind Sie hier eingedrungen? Allein um zu erfahren. Wer sich für Ihr albernes Manuskript interessiert! Sokort scheren Sie sich zum Teufel!“ Michael rührte sich nicht. 3 „Sie geben also zu, herumspioniert zu haben?“ 5 lch gebe zu, mir ein Buch aus dem Zimmer geholt zu haben!“ erklärte Monika und schämte sieh nicht dieser Lüge.„Dabei ist mir das Ma- vuskript in die Hände gefallen, und ich habe den Titel gelesen— das ist I „Sonst haben Sie nichts gesehen?“ „Nein!“ antwortete Monika sofort. schloß die Augen und hätte schwören können. das Michael das Bild meinte, das ungerahmt an der Vase gestanden batte, Unter halb geschlos- senen Augen betrachtete sie ihn korschend. Michael. fuhr sie plötzlich fort., warum Roman von It ANNS-ULLRICH voN Bis SING machen Sie aus diesem Manuskript solch ein großes Geheimnis?“ „Ach, nichts“ Michael hatte jetzt nichts Männliches mehr an sich.„Ich will nicht, dag Peter davon erfährt. Ich wili keine Hoffnun- gen erwecken! Ich weiß ja selbst noch nicht, ob die Geschichte gut oder schlecht ist! Ich möchte keine Enttäuschungen heraufbeschwö⸗ ren! Es ist deprimierend. Wochen an einer Arbeit zu sitzen, um sie dann von irgend einem Verleger zurückzubekommen mit ein paar höf- lichen, aber nichtssagenden Bemerkungen. Ich Will auch keine Luftschlösser bauen, die sich nachher nicht verwirklichen lassen!“ 2 Monika sah ihn sinnend an. „Was für Luftschlösser, Michael?“ Michael schwieg nachdenklich. Er ging mit großen Schritten durch den Raum. Dann blieb er plötzlich vor Monika stehen. Er betrachtete sie einen Augenblick ruhig und sagte: Wissen Sie eigentlich immer noch nicht. daß ich Sie liebe?“ In Monika regte sich wieder die Furcht. „Jetzt sieht er wieder wie ein Mann aus“, dachte sie, und ihr Herz begann in steigendem Rhythmus zu schlagen,„wenn er mich jetzt Küssen würde“, dachte sie weiter,„ und wel er Fielleicht versuchen würde“ Sie lachte plötzlich, wie man sonst um Hilfe schreit. 5 5 „Und wenn ich es wüßte, Michael, was dann?“ hre Augen folgten jeder seiner Be- wegungen, als wäre er ein Raubtier das zum Sprung ansetzte„Und wenn ich es wüßte. was dann?“ wiederholte sie.„Sehen Sie, Michael, ich habe mir den Mann, der einmal mein Mann wird, enders vorgestellt!“ Sie lachte leise. Ihr fiel ein daß sie von diesem Mann eigentlich überhaupt keine Vorstellung beseg.„Nicht, daß ich die erste große Llebe für ihn sein müßte— alle. Männer haben ihre Geschichten. sonst wären sie ja keine Männer— nein, aber ich muß ihn lieben! lch meine ein Mann soll imponierend auf eine Frau wirken. Er muß irgendwie ihr Herr Telefon] Sie ließen keine Ruhe, bis sie den 3. sein! Er muß mit den Fützen auf dem Boden der Wirklichkeit stehen, stark sein, Haltung haben! Nun, er muß eben ein ganzer Kerl sein! Vielleicht ist diese Ansicht ein Erbteil meiner Herkunft! Nun sind Sie natürlich wieder maß- los entsetzt, nicht wahr?“ „Nein!“ entgegnete Michael. Er steckte die Hände in die Taschen und nahm seine Wande- rung durch das Zimmer wieder auf.„Glauben Sie nur nicht, Sie sagten mir etwas Neues! Wenn ein Mann groß ist, wenn er auf dem festen Boden irgendwelcher Erfolge steht, dann besitzen Sie die Güte, ihn mit dem Prä- dikat Mann! auszuzeichnen! Nachdem Sie hier auf Nixengrund sitzen, den steilen Aufstieg Peters neben sich erlebt haben, sind Ihre Ansprüche gewachsen! Nein, unterbrechen Sie mich nicht, lassen Sie mich ausreden, es ist ganz natürlich. Blumen, die veredelt werden, brauchen wertvolleren Boden, um sich in ihrer ganzen Schönheit zu entfalten. Ich bin nicht entsetzt, Monika! Für Sie macht der Erfolg erst den Mann! Wahrscheinlich haben Sie nicht einmal unrecht mit dieser These! Ein Mann ohne Erfolg vegetiert immer am Rande des Da- seins Er ist so etwas wie eine komische Figur!“ „Michael“, seufzte Monika,„Sie verstehen mich nicht, oder Sie wollen mich nicht ver- stehen!“ 5 Michael verschränkte die Arme. „Natürlich, nun verstehe ich Sie nicht! Ich weiß, in unserer Zeit ist ein liebegirrender Mann ein Raritätenstück aus vergangenen Jahrhunderten, ein Kauz von Casanova! Die Männer von heute haben dafür keine Zeit Sie haben andere Dinge zu tun, Sie müssen tausend Dinge erfinden, das Leben angenebh- mer zu gestalten. Was zauberten sie nicht schon alles herbei, die Maschine, den Motor das Grammofon. Radio, elektrisches Licht. meinetwegen den Dauerwellenapparat und das erstürmten, und wenn sie és könnten, wür- Romantik ein Geschäft, weil sie einfach keine deli sie Vielleicht schon Wochenerdparuen zum Mond oder zur Venus arrangieren! Sie ließen selbst der Natur keine Ruhe. Sie schufen Ju- welen schöner und prachtvoller als die Steine der Erde, sie erlebten Abenteuer in der Phantasie preßten sie in Bücher und warfen sie zu Tausenden den hungernden Menschen vor! Sie fotogrefierten gestellte Bilder, er fan- den den Film, um den Menschen in neunzig Minuten die Patentlösung der verwickeltsten Probleme vorzusetzen, sie machten aus der Zeit mehr hatten, sie selbst zu erleben! Die Technik, die sie glaubten bezwungen zu haben, fraß sie selbst auf. Sie zerschlug Ge- fühle, Zartheit und Natürlichkeit! Tausend nie gekannte Ansprüche des Lebens mußten erfüllt Werden]! Die Menschen mußten arbeiten une schuften, sie glaubten, die Technik diene ihnen, in Wirklichkeit aber dienten sie der Technik. Jeder Erfinder wurde zum Helden! Das Gefühl wurde zum Spott der modernen Frau! Was ist heute ein Mann, der einer Frau nur sein Gefühl entgegenbringt? Ein Narr!“ Monika legte nun doch den Kopf auf den Arm. Es störte sie nicht, daß der Bademantel! ihre Schulter freigab.. „Michael“ sagte sie,„aber die Frauen sind sich durch Jahrhunderte gleieh geblieben! Uber Jahrhunderte hinweg erfüllten sie ihre Auf- gabe, gebaren Kinder, geliebt und ungeliebt, und sahen Kinder sterben, berühmt oder namenlos. Sie trugen des ganze Leid mit dem ganzen Stolz ihres Geschlechts, sie schenkten Vätern Söbne und sahen Söhne fallen, sie lieb- ten und haßten mit ihrer ganzen Rraft, mit- unter machten sie Geschichten, manchmal auch Geschichte! In allem aber blieben sie sich gleich, nur ihr Außeres änderte sich im Wan- 2 del der Mode. Gleichgeblieben aber ist auch das sehnende Herz der Frauen, Die Frau von heute ist die Frau von gestern und vorgestern, und dſe Romantik der Liebe hat sich nur ge- Fortsetzung 5 tog, Alte Weisheiten über neue Hüte Eine behutsame plauderei von Marta Gonsior Ich erinnere mich an nichts, was mir un- sympathischer wäre, als Wartesäle 3. Klasse. Wenn ich mich wirklich einmal an diesem Ort aufhalte, dann ist höhere Gewalt im Spiel, wie heute. Nachdem mich das leidlich gute Essen (die Bockwurst war groß und heiß) eine zeit- lang von meinen mißmutigen Betrachtungen abgelenkt hat, gebe ich mich jetzt mit erneutem Eifer meinen innerlichen Antipathiekund- gebungen hin. Ab und zu taucht der Ober aus der 2. Klasse auf. Er tut sehr vornehm in sei- nem schwarzen Frack und würdigt uns Dritt- Klässer keines Blickes. Aber mir kann er nicht imponieren, denn ich sehe, wie seine Hose glänzt und er im Geist seine Trinkgelder über- schlägt. Ein neuer Gast bedeutet eine erfreuliche Ab- lenkung. Es ist eine„Dame“. Sie läßt sich schräg gegenüber von mir nieder. Ab und zu kann ich ihr Profil bewundern. Ich kinde es alltäglich. Man müßte sie, was ihre wohl- oroportionierte Gestalt anbelangt, mit Ripp- chen und Koteletts in Verbindung bringen, wenn da nicht dieses weiße, kokette Etwas auf ihrem Kopf säge. Garniert ist es mit einem altrosa Schleier- chen und ich denke unwillkürlich an Russische Eier mit Tomatensalat. Aber der Vergleich hinkt. Russische Eier sind viel zu profan. Je öfter ich hinschaue, desto mehr muß ich mein Urteil revidieren. Es ist durchaus kein alltägliches Gesicht. Ohne Hut vielleicht, aber so ist es voller Lok kung und Verheißung. Es ist für mich ein Psychologisches Rätsel, wie diese Frau zu einem solchen, man kann schon sagen, un- moralischen Hut kommt. Ich bin vielleicht un- moralisch, aber ich trage nur solide Hüte. Kleine, unauffällige Gebilde, die sagen: Ge- wiß, wir sind da, aber bitte nehmt nicht weiter Notiz von uns. „Oh, ihr Frauen!“ möchte ich ausrufen, „kauft ein Kleid in 20 Minuten, wählt an einem Paar Schuhe 30 Minuten, aber zum Hutkauf nehmt eure ärgste Feindin mit(wenn sie es tut) und kauft den, von dem sie euch am meisten abrät.“ Setzt einer Frau 100 Hüte auf und sie über- rascht euch mit 100 neuen Gesichtern. Ein Hut verleiht einer Frau die berückende Schönheit einer Rose, das geheimnisvolle Fluidum einer Sphinx. die Harmlosigkeit eines Backfisches oder auch die Farblosigkeit einer alten Jungfer. Hütet euch vor falschen Hüten! Columbus konnte nicht stolzer auf die Ent- deckung Amerikas sein, als ich auf diese neuen, alten Weisheiten. Nein, ich hatte nicht vor- gehabt, mir in diesem Jahr einen neuen Hut zu leisten. Der alte hatte 25 Mark gekostet. Es war ein Kauf über meine Verhältnisse, aber ich hätte keinen anderen gewollt und mein Gewissen hatte ich dami- besänftigt, daß ich ihn eben ein Jahr länger tragen würde. Aber ein verstohlener Blick in den Spiegel sagt mir, daß ich nicht nach Fisch und nicht nach Fleisch aussehe(dabei fand ich mich heute morgen noch so flott). Wenn die Matrone dort so gewagte Hüte trägt, was kann ich mir da erst erlauben? Immerhin wiege ich nur 125 Pfund und habe eine klassische Nase. 5* Zum erstenmal hege ich freundlichere Ge- fühle für einen Wartesaal 3. Klasse; denn er hat mir nicht nur umwälzende Erkenninisse, sondern— zumindest schon theoretisch— einen neuen Hut eingebracht. Kann man sich gesund schiefen? Die medizinische Wissenschaft bestätigt eine alte Volksweisheit Wer sich unwohl oder fiebrig kühlt, erhält Lon wohlmeinender Seite häufig den Rat, ins Bett zu gehen und„sich gesund zu schlafen“. Die Aerzte pflegten bislang von solchen Hausrezepten wenig zu halten, aber jetzt hat sich die medizinische Forschung der Sache Angenommen. Man untersuchte den Schlaf auf seine Heilwirkung hin, und das Ergebnis be- stätigte vollauf die alte Volksweisheit. Bei Infektionskrankheiten kommt dem Schlaf eine große Bedeutung zu. Die weitere Ausbreitung vieler, sonst bedrohlicher Infek- tionen läßt sich durch einen künstlich einge- leiteten und für einige Zeit aufrecherhaltenen Schlaf erfolgreich bekämpfen. Zur Erzeugung des künstlichen Schlafes be- dient man sich eines Betäubungsmittels, das bereits nach einer Viertelstunde mit Sicherheit Wirksam wird. Je nach Bedarf muß es dann m Abstand von einigen Stunden immer wieder neu eingespritzt werden. Dabei läßt sich die kortschreitende Besserung auch ohne Befragen des Patienten kontrollieren. Untrügliche An- eeichen dafür sind unter anderem die Zahl der weißen Blutkörperchen— die bei Infektions- Krankheiten meist vermehrt sind— und die Höhe des Blutdrucks. Frische Grippefälle, gewisse Formen der Lungenentzündung, be- Zinnender Gelenkrheumatismus und akute Nierenentzündung wurden bereits erfolgreich mit der Schlaftherapie behandelt. e FLOTTER AN ZUG 0 für die vorherbstlichen Tage, Sehr ansprechend Wirkt die Kombination des schwarzen Rockes aus Gabardine mit dazugehörigem schwarz- Weiß-kariertem Jacket aus weichem Woll materlal und dem lustigen roten Westchen. Es ist dabei nur wichtig, daß solche„Schlaf- Spritzen“ dem Patienten zu einem möglichst frühen Zeitpunkt verabreicht werden, und zwar schon dann, wenn die zunächst betrof- fenen Organe sich noch im ersten„Schock- Zustand“ befinden. Als Heilfaktor spielt auch die zeitweise Aus- schaltung des Krankheits- und Schmerzgefühls eine Rolle, aber noch wichtiger für den Erfolg sind die Veränderungen in den von gewissen Hirnzentren gesteuerten nervösen Regula- tionen. Allerdings darf diese Methode nur nach sorg- kfältiger Prüfung angewandt werden und auch nur dort, wo der Arzt sicher sein darf, daß bei gefährlichen Fällen durch die Schlaftherapie, die stets mit Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug verbunden ist, nicht etwa verssumt wird. Dry, SH riss tien XXXIX XXIKXXXXXXXXXXXTNINXXXXXXKXXXTNTN NTX XXNXNX XXX 1 77 Dlaudleel uo 357 ine Auch die Kleinen haben schon Ansprüche Während sick unser Kind mit besorgtem Blicſe vom Fangball- spiel dem plötzlichen Regensckauer zuwendet, hegt manche Mama deim Anblick der felat- schenden Tropfen gegen die Fensterscheibe ihre eigenen Gedancen. Und diese ſcreisen, wie könn- te das anders sein, mit gleichbleibender Sorgfalt um das stete Wohl ihres leinen Wildfangs, ihres Sprößlings, ihres für wir ein robustes kleines Kerlchen, so mag es sich trotz sonnenloser Tage nock nicht von seiner Lederhose trennen und es bedarf einstweilen nur eines langärmeligen Hemdes aus hübsckem bunton Schottenstoff. Bis zu den xũkleren Ta- gen kat Mutti dann den blauen Pulli fertigge- strict, unter dem sich die alten Waschblüs- chen des Sommers gut auftragen lassen. Reizvoll ist der Ge- dane, das Gesckwister- pdrchen in gleicher Kombination zu klei- den, was den Stolz der Mutter erhöht, wenn man ihre Beiden ent- zucht für ein munteres unzertrennliches Zwil- lingspaar hält. Das seit- lich leicht plissierte Mädchen kleid, etwa ein- farbig in der Hellblau, gleicht hellblauen grünem Cord mit rot- grünem Schottenröcc- chen und weißen Knie- Strümpfen, während der Bub ganz in Grun auf- tritt und als lustiges Tupfer. seines An- Zuges rotweiße Ringel- strümpfe tragt. Kleine Mädchen sind von Natur aus früher empfindlich gegen den bevorsteke den wendi- kostbare Zeit Mütterbegriffe viel ⁊u schnell keranwachsen- den Kindes. Mit dem Wort„Wachs- tum“ ist das Stichwort nerannahender— oder vielmehr ständiger Ueberlegungen gefallen. Ja, wie ziehe ick die Kleinen praktisch und bequem an? Das heißt: Welchen neuen Einfall darf ich mir gestatten; . E ** * * * 2. * ** . *. 2. * 5 2 7 ** 5 54 * . * 54 ** e * 7 7 2. . * ** 5 7e ** * 54 7 2 7. e 0 ** ** 74 74 74 * 54 * * * * 55 74 24 5 0 * 0 2. . 54 . * E 54 9 * 3 denn brauchen könnten 74 5 7 54 Fragezeichen, erst ſelei- ner, wenn nur ein Kind da ist, dann wird es mit jedem dazukommenden *. ** 2 * ** . * * * * 2 * 2. 4 * So kann man Tierliebhaber werden Wie es zugeht, erzählt Luise Schneider Als Inhaber einer beschränkten Mietswoh- nung bin ich eigentlich kein Pierliebhaber in allgemein gebräuchlichem Sinn. Gewiß liebe ich Tiere, aber draußen in der Natur. Ich lasse sie auch mit Freuden als Kameraden des Menschen gelten, wenn man ihnen ge- nügend Bewegungsfreiheit geben kann. Auf dem Lande oder als Einfamilienhausbesitzer mit anschließendem Garten denke ich es mir Wunderschön, ein Haustier zu halten, aber so, im Mietshaus! Da ist es nichts. Diese faulen, dickbäuchigen Stubenhunde sind mir gräßglich. Mein Mann denkt ähnlich wie ich, nur noch verschärft. Katzen kann er aus Anti- pathie nicht leiden und Hunde höchstens, Wenn es struppige, brombeeräugige Ratten- pinscher sind. Aber wie soll man diese Ar- gumente einem kleinen Jungen klar machen! „Mutti, heute ist mir so ein schöner Hund bis in die Schule nachgelaufen! Ich hätte ihn so gerne mit nach Hause gebracht, aber ich mußte doch erst in die Schule, und nach- her war er weg.“ „Mutti, bei Tante Emma sind kleine Kätzchen angekommen, darf ich mir eins ge- ben lassen?“ 5 „Kind, die Katzen zerkratzen die Möbel und schärfen ihre Krallen an den Polster- sachen, wir können doch keine Katze gebrau- chen.“ „Mutti, der Franz kriegt übermorgen junge Kaninchen, er will mir eins schenken!“ „Kind, es geht nicht, wir können doch kei- nen Kaninchenstall auf den Balkon bauen!“ „Mutti, Großmutter sagt, die jungen Hühn- chen müssen jeden Tag auskriechen. Ich habe mir schon einen Hahn schenken lassen, weil der doch keine Eier legt!“ „Aber Kind, wenn der Hahn früh um 4 Uhr anfängt zu krähen! Wir bekommen überall Streit. Es geht nicht, Du mußt es doch einsehen!“ Das war nun allerdings jedesmal furchtbar schwer, aber es wurde noch schwerer. Man lernt in der Sexta nicht umsonst: aqua— das Wasser! Von da bis zum Aquarium ist nur ein Gedankensprung, und jetzt half mir nichts mehr. Gegen ein Aquarium konnte ich nicht genügend Einwände vorbringen. Richtig mit Sand und Muscheln und Wasserpflanzen kam es ins Haus. Erst mit zwel kleinen Goldfischen, dann wurden im Weiher vor der Stadt Wasserschnecken gefangen, sogar ein Salamander stellte sich ein, Das ist wun⸗ derschön! Nur langweilig ist dieses kalte Viehzeug auf die Dauer. Es müßte doch etwas anderes sein, etwas, das man wenigstens mal in die Hand nehmen kann] Der Kampf begann von neuem und zh blieb Sleger. „Sleh mal, sagte ich,„Tante Sofle Hätte 80 lange ihre Katze, nun können sle alle das tote Mohrchen nicht vergeggen. Wie leid tut es Onkel Franz heute noch, wenn er von Fips spricht. Man gewöhnt sich an so ein Tierche, und muß es sterben, dann tut es einem nur schrecklich leid.“ Ganz betrübt schlich unser, Junge von dan- nen. Aber so schnell gibt sich ein Sextaner- herz nicht geschlagen. Ich werde ihn ewig triumphierend zur Tür herein kommen se- hen:„Mutti, jetzt habe ich das Richtige! Weißt Du, das mit dem Platz und mit dem Sterben, das ist schon wahr; aber die hier braucht keinen Platz und wird hundert Jahre alt!“ Und dabei greift er in die Bluse und hält mir eine niedliche Schildkröte hin, nicht grö- Ber als die Handfläche. Vom Taschengeld gekauft! Ich war geschlagen. Terra— die Erde! Und nun kam das Terrarium. So haben wir jetzt ein Aquarium und ein Terrarium, und das schönste ist, wir alle sind verliebt in die kleine Schildkröte. Sie heißt Liesel, obwohl wir gar nicht wissen, ob es ein Er oder eine Sie ist. Unser erster Gang mor- 5 a EKnabenbluse, dazu das liche Traum eines jeden kleinen Wesen ein we- Höschen vielleicht etwas Blondköpfchens— auch nig größer. dunkler im Ton. Oder ohne den dazugehörigen Buben sind wesentlich für unser Mädel eine Nordostwind praſetischer dran. Haben kleine Lumberjack aus Ingeborg KKKeKRumuERXEækæIV ꝶ.EIIIꝶVMEMIuVuVVuùIùnIEVIIV VIII VIII XXNRERXKXKRKNN gen Wettergott. Reicht ein vorhandener Rest nicht aus fur ein neues Wärmeres Kleidchen, so ist der Witterung nicht allausehr vorgegriffen, Wenn Mutti erst an die Notwendigkeit des war- men Mentelckens denkt, und durck das leuchtend rote Stöffchen mit den weißen Pelæfleckchen an Tasche und Kragen den Liebreiz⁊ ihrer Kleinen zur besonderen Freude unterstreicht. Das dazu- gehörige Pelabarettehen 4 * * 9 *. * 74 * . * * *. * *. ** * 70 ** ** 7 *. ** * ** 7 * ** 7. * * 2 **. * ** * * 7 *⁴ 0 7. * *. 7. ** 0 * * *. 0 ** 4 * * * * 7 4 ** * * 7 *. * 7 ** * * ** 5 2. ** ** ** *. 2 ** wäre dann der kheim- 5 ** 7 *. 7 *. 2. * ** 2. * 9. * gens ist zu Liesel. Sie ist Frühaufsteherin und blinzelt aus ihren kleinen Aeuglein sehr fidel um sich. Die Sonne tut ihr gut. Wun⸗ dervoll schmeckt das Brot, das sie von dün- nen Scheibchen sauber abbeißt, am liebsten, Wenn man es ihr hinreicht. Salatblättchen, Kohlblättchen, Tomaten schmecken ihr gut. Frisches Wasser ist sehr beliebt. Die Höhe des Wohlbehagens aber ist, wenn man mit ihr auf das sonnige Grasfleckchen hinter dem Hause geht, wo sie tüchtig herumwirtschaf- ten und hier an einem Kleeblättchen und da einem Wegerich mit ihrer kleinen Zunge na- schen kann. Nun glaubt wohl jeder, das macht natür- lich der Junge! Aber nein! Der hat mit Schulaufgaben, Hausmusik und Sport genug zu tun. Da nehme ich mein Klappstühlchen und gehe mit Liesel ins Gras. Und wenn mein Mann mittags beimkommt, dann ist seine erste Frage:„Was macht Liesel? Habt Ihr sie auch gefüttert?“ Na, und weiter brauche ich doch jetzt nichts mehr zu erzäh- len. Wie froh sind wir, daß Liesel uns mit ihrer hundertjähzigen Lebensdauer über- leben wird. Wir wollen in unserem Testa- ment Vorkehrung treffen, daß sie der Zoo- logische Garten später einmal übernimmt. CN NGN ER BAU PA I NHANN NE TN AN DEN PLAN KEN Schmocᷣ hafte, werfyoſſe Mohrrüben Dabei sind die Gerichte sehr einfach zuzubereiten Was kann man nicht alles aus den Mohr- rüben machen? Ihre Verwendungsmöglichkeit zu schmackhaften Gerichten ist fast unbe- grenzt. Außerdem sind sie für unsere Gesund- heit sehr wichtig, enthalten sie doch das wertvolle C-Vitamin in großen Mengen, das besonders für unsere Kinder sehr notwendig ist. Mohrrüben auf polnische Art Dazu werden Mohrrüben und Birnen zu gleichen Teilen gekocht. Die Mohrrüben kocht man erst etwas vor und gibt später die in Achtel geschnittenen Birnen dazu. Soll das Gericht schmecken, muß eine nicht zu harte, saftige Birne genommen werden. Zuletzt bindet man alles mit einer hellen Buttermehl- schwitze und schmeckt mit Salz und Zucker ab. In Polen igt man diem Mohrrüben zum tagsbraten. f ʒßdßd5 r Augen auf im Straßenverkehr unter ständigem Rühren mit der Suppe aufge- füllt wird. Mit etwas Würze abschmecken und die fertige Suppe mit gehackter Petersilie an- richten. a Flämisches Mohrrübengemüse Die in Scheiben oder Stifte geschnittenen Mohrrüben werden in wenig Wasser mit etwas Salz weichgekocht. Dann läßt man etwas But⸗ ter oder Fett in einem Topf zergehen, gibt etwas geriebene Zwiebel dazu, sowie 2—3 EB- löffel Tomatenmark, ein Teelöffel Mehl und etwas vom Kochwasser der Mohrrüben. Man schmeckt nach läßt diese Soße aufkochen, Salz ab und gibt die Mohrrüben dazu. Wer es liebt, kann noch etwas Zucker oder Paprika darangeben. Dieses sehr kräftig schmeckende Mohrrüben- gericht wird mit Kartoffelschnee angerichtet, den man mit etwas gehackter Petersilie be- streut. Kartoffelschnee macht man aus Pell- kartoffeln, die man ganz heiß durch die Kartoffelquetsche pregt. 5 1 — 5 4 83 e Auf hiſtoriſchem Pfad von Ladenburg nach Worms Geschichte und Kunst vor den Augen des Wanderers Von Ladenburg aus, wo die Wormser Bi- zchöfe zeitweise residierten, sind wir über Heddesheim und Lorsch wieder einmal nach Worms gekommen, das gewaltigste roma- mische Münster der oberrheinischen Land- zchaft zu schauen. In Heddesheim, Deutschlands bedeutendster Tabakbaugemeinde,— auf einer Fläche von 183 ha werden jährlich 15 000 Zentner Tabak geerntet. wie uns Bürgermeister Moos be- richtet—, war die Gewinnung des Sand- plattes im Gang. In Hüttenfeld hatten wir ein Gespräch mit einem jungen Litauer. Er wußte zu berichten, daß die einzige litauische Oberschule des Bundesgebietes nach dem Freiherrlich Heyl'schen Schloß in Hüttenfeld verlegt wird. Sie befand sich seither in Diet- Bolz in Hannover. Sie soll von 200 litauischen Schülern besucht werden. Wie schön ist— auf der Fahrt nach Lorsch — der Blick auf den Odenwald. Im Norden fie Kuppe des Melibokus, über Heppenheim die Türme der Starkenburg. Wir kommen durch Kiefernwälder, in denen amerikanische Truppen Manòver abhalten. Dann stehen wir vor der romanischen Michaelskapelle des Lor- scher Klosters, das seit dem Jahre 772 Eigen- kloster Karls des Großen und seiner Nach- folger gewesen war. Die Landschaft weitum befand sich einst im Besitz dieses Klosters. Uber Bürstadt gen Worms! Die Silhouette des Domes und der Industriewerke stehen überm Rheinstrom. Erst im Mai dieses Jah- res ist die neue Wormser Rheinbrücke vol- jlendet worden. Nun fahren wir in die Stadt: zum Dom. Durch Ruinenfelder kommen wir. Viel ist noch aufzubauen. Eine Uberraschung ist uns, auf dem Weg zum Dom, die St. Pauluskirche. Uralte Türme mit runden Kup- Peldächern spiegeln orientalische Architek- turen. Das Portal stellt ein Bilderbuch der Heilsgeschichte in den eindringlichen Formen des romanischen Stils dar. Dieses Gotteshaus steht an der Stelle, wo einst die salische Stammburg aufragte. Und nun zum Dom! Er erscheint uns wie ein Gebirge, wie eine Gottesburg. Uralt, schwarz die Steine, vom Staub der Jahr- tausende. Uralt und ewig jung. Uns fesseln die Fratzen am Ostchor, die in ihrer gran- diosen Häßlichkeit die bösen Geister von der Gottesburg fern halten sollen. Wir treten in die Hallen des Doms. Riesige Säulen aus ro- tem Sandstein geben dem Raum ein groß- Artiges Gepräge! Indes ein Führer einer Schar Wissensdurstigen die Einzelheiten die- Bes Gotteshauses erläutert, lassen wir die Ge- walt des Raumes auf uns wirken. Wir sehen im Geist die Gestalt der deut- schen Heldensage, Siegfried und Krimhild, Gunter und Brünhild, durch den Dom schrei- ten. Wir erinnern uns des Streites der Köni- Zinnen am Portal. Kaiser und Könige mit ihrem Gefolge hielten hier Einzug. Hier ist deutsche Geschichte lebendig. Hier formte sich im steinernen Abbild Geschichte:„Prie- sterchor“ und„Kaiserchor“, Wir stehen am Sarkophag Konrads des Roten, Herzogs von Worms, des Siegers auf dem Lechfeld im Jahre 955. Mit seinem Tode besiegelte er eine Welt geschichtliche Entscheidung zwischen Osten und Westen. Wir wandern durch den Kreuzgang und die Hallen des Museums im Andreasstift. Fünf Jahrtausende rheinischer Geschichte stehen vor unsern Augen. Dann sind wir im Banne des Reformationsdenkmals von Worms: es ist bicht nur das größte, sondern auch das ein- drucksvollste der Welt. Mit seinen 12 über- lebensgroßen Figuren(Von Rietschel ent- Worfen) gestaltet es die Reformationsidee in Europa. Der Johanneshof, in welchem Luther wohnte, ebenso der mittelalterliche Reichs- tagssaal— im Palastbezirk neben dem Dom — flelen der Katastrophe von 1945 zum Opfer. Da wir Abschied nahmen von Worms, da Wir über Frankenthal gen Ludwigshafen und Mannheim fuhren, in die mitten in der Ge- genwart stehende Industriestadt am Neckar und Rhein, da haben wir Worms mit seinem Dom, der ein grandioses Gebet aus Stein darstellt, der zugleich ein Denkmal aus Deutschlands großer Zeit ist, noch lange nicht vergessen. E. Baader Der Weiderich und das Weideröslein Aus der kleinen Jahresmappe von Hans Friedrich Blunck Wer die zwei geschaffen hat? Ich meine, es War der Doktor Faust oder ein anderer Hu- ger Zauberer. Ein Student suchte ihn auf, um seine Kunst zu lernen. Er kam aber, so sagt das Märchen, nicht mit reiner Stirn zu dem Meister, trieb sein Spiel mit der Elfin, die dem Graubart diente, und schlug ihr schließ- lich vor, mit ihm zu fliehen. Vielleicht glaubte er, daß sie Geheimnisse kannte, die er selbst dem großen Magier nicht so rasch abzusehen vermochte? Vielleicht auch hatten die beiden einander wirklich so gern gewonnen, daß sie Alle Gefahren auf sich nehmen und es wagen Wollten? Aber Doktor Faust hat die Nlücht- linge eingeholt und sie zu Blumen verwan- delt, zu Weiderich und Weideröslein. Die beiden scheinen sich wirklich in Liebe nah zu sein und wohnen oft beieinander. Da- bei gehören sie ganz verschiedenen Arten an. Ist das indes ein Grund, die Wahrheit der Märchen zu bezweifeln? Wer immer solch herrliches Feld blutroter und purpurner Blü- ten anschaut, wird empfinden, daß die beiden Wesen sich sehr lieb gehabt haben müssen! Der Doktor Faust hätte sie ja auch in kleine häßliche Wegeriche verwünschen können. Aber er war mitleidig und gab den Sündern zwei Wunderschöne Blumen als Wohnung. Nur schweigen sollten sie; vielleicht wußten sie zu viel von seinen Wunschsprüchen? Der englische Zauberer Darvin hat den Wei- derich später berühmt gemacht. Er hat nach- gewiesen, daß die Blüten so angeordnet sind, Spätsommer-Stimmung am Bodensee daß Griffel und Staubgefäße sich in drei ver- schiedenen Höhenstufen in achtzehnfacher Weise bestäuben können; ein kunstvoll durch- dachter Bau der Pflanzen, der die Fortpflan- zung sichern will! Uns scheint es kaum nötig sich so viel Sorge zu machen. Wir kennen an Bach- und Teichrändern noch Ströme des Weiderich, die im Hochsommer wie Feuer da- hinflieben. Denn die schöne Blume, die wie eine Ahre wächst, weiß sich Raum zu schaf- ken und hat, wo sie einmal Grund gewonnen hat, auch die Kraft, sich zu breiten. Die Füße am Wasser, die schlanken Stiele mit Blüten bedeckt, treibt sie sonnendurstig nach oben. Und immer höher versucht sie die Spitzen zu recken; während sich an der Spitze noch Knospen bilden, reifen unten schon die Sa- menkapseln. Seine schöne Liebste, die mit ihm verzau- bert wurde, das Weideröslein, bleibt getreu in seiner Nähe an Gräben und quelligen Abhän- gen. Es gibt viele Arten, von Buschhöhe bis zu Daumengröße. Wir meinen heute jene Blume, die mit dem anderen Verzauberten dicht am Uferrande die nickenden zarten Blü- ten spielen läßt. Sie sind, der Myrte und Nachtkerze verwandt, bescheidener als die des leuchtenden Freundes, die Farben sind blasser und neigen zu hellen und bläulichen Tönen, Und die Samen haben, wenn die Kapseln springen, Flugschöpfe, die aussehen, als habe die Mutter jedem der Kinder eine Locke ge- schenkt, ein Büschel, um die Kleinen dem Wind mitzugeben. Aber sie ist doppelt be- sorgt. Unsichtbar unter dem Boden breitet sie ihre Ausläufer, die jahrelang leben kön- nen, auch wenn die Pflanze selbst am Wach- sen gehindert ist. Ich weiß nicht mehr genau, wo der Doktor Faust die beiden Liebenden verzaubert hat; es ist vielleicht in Osterreich gewesen, denn er hat sie lange vorher verfolgen müssen, bis er sie einholte. Neulich schien mir zwar, es sei dicht bei meinem Garten gewesen. Wuchs da doch just in der Sommersmitte ein so wun- derbares Feld von Weiderich und Weiderös- lein, daß ich mich nicht satt sehen konnte und immer tiefer hineinlief, nur um die herr- liche Fülle der Farben zu bewundern. Bis ans offene Wasser kam ich und hörte, wie die Fische sprangen— und hörte auf einmal ein Lachen und leises Singen, Ob die beiden ihre Zeit erfüllt oder Urlaub vom Zauber haben, dachte ich schon. Wer weiß, überlegte ich wei⸗ ter, eines Tages läßt der Doktor Faust sie wieder frei, und mit all der Pracht von Wei derich und Weideröslein ist es vorbei? Aber dann sagte ich mir, daß die Blüten wohl blei- ben werden, selbst wenn die Verzauberten ins Leben heimkehren. Und auf einmal sah ich, es waren überhaupt Nachbar und Nach- barin, die sich just wie ich in die bunte Wild- mis verirrt hatten. 5 18 Monatsraten für Möbel, Teppiche, Betubehör / Anzahlung genögt erei Haus mit eigenen lastzügen Sonder-Ausstellun Wohnschrank 389./ 348. für Kleider-, Geschirr, Wäsche Nußbaum Seidenglanz oder Eiche dunkel gebeizt Antikglas- Messinggitter 175 em breit- 160 em hoch- 56 om tief Vom 15. 9. bis 24. 9. 1953 g in Mannheim Das Denken und Wirken Dr. Schweitzers als Vorbild Gründungs versammlung der„Vereinigung deutscher Freunde des Albert-Schweitzer⸗ College“ Dr. Albert Schweitzer gilt in einer Zeit des irmeren und äußeren Widerstreites, in dem überlieferte Werte der Kultur und des Glau-: bens unwiederbringlich zu versinken drohen als eine der stärksten geistigen Säulen des Abendlandes. Auf Grund mHrer Glaubensüber-⸗ zeugung hat sich bereits vor einigen Jahren eine Anzahl von Menschen zusammengeschlos- sen, die es als ihre Aufgabe betrachteten, eine Stätte der Bildung unter dem Namen Albert Schweitzers zu schaffen. Als Erklärung für dieses Unternehmen mag ihre eigene Ansicht sprechen, nach der es ihnen widerstrebt, von den schweren Bedrohungen der Gegenwart ge- lähmt, in hoffnungsloser Untätigkeit zu ver- harren oder sich auf eine ungewisse Vertei- digungslinie zurückzuziehen. Wenn man be- reit sei, so erklären diese Menschen, für eine militärische Verteidigung Opfer zu bringen, so müsse man erst recht dazu bereit sein, sich für das einzusetzen, was an geistigen Gü- tern der Verteidigung für wert erachtet werde. Die Anhänger dieses Erziehungszentrums, das in der Schweiz seinen Ursprung unter dem Namen„Albert Schweitzer College“ hat, sind überzeugt davon, daß eine bessere Zukunft nicht nur auf dem Feld der militärischen Rüstungen, sondern weit mehr auf dem der geistigen Bereitschaft gewonnen werde. Die Aufgabe wird darin erblickt, den jungen Menschen zur geistigen Selbständigkeit, zur Weltanschaulichen und religiösen Klarheit zu verhelfen und den älteren Menschen ein geistiges Zentrum zu schaffen, wo sie sich zur gegenseitigen Klärung und Stärkung der schon gewonnenen Uberzeugung immer wieder sam- meln können. Das Denken und Wirken Dr. Albert Schweit- zers ist bei all diesen Plänen Vorbild gewesen. Er schrieb selbst im letzten Jahr aus Lam- barene:„Die Idee, ein College auf denen von Ihnen geplanten Grundlagen zu schaffen, finde ich ausgezeichnet. Von Herzen also bin ich bei Eurem Unternehmen und bewundere den Mut, mit dem Sie es in Angriff nehmen. Daß das College meinen Namen führt, kann ich nicht anders als es als eine große EFhre em- pfinden und mich damit einverstanden er- klären. Ich freue mich darauf, das Werden des Werkes in seinen Anfängen noch erleben zu dürfen“. In der Zwischenzeit ist nun dieses Werk in seinen Anfängen in der Schweiz erstanden mit dem Ziel zur persönlichen Freiheit und zur sozialen Verantwortung. Ein Gebäàäude in Churwalden ist gewissermaßen der Mittel- punkt dieses Albert Schweitzer Colleges, das auch in Westdeutschland über eine große An- Bängerschaft verfügt. Eine besondere Erzie- hungsmethode kennt man nicht. Grundsätzlich könnte man sie vielleicht so bezeichnen: die Suche nach dem Besten einer schweizerischen Schule, deren Ausrichtung auf die Qualität in Verbindung mit der freiheitlichen, individu- ellen Art der amerikanischen und der in der Gemeinschaftserziehung vorbildlichen Art der englischen Erziehung. Eine besondere Auf- gabe wird in der Pflege der Sprache betrach- tet. Als gleichberechtigte Umgangssprachen gelten das Deutsche, das Englische und das Französische. Jeder soll mindestens zwei die- ser Sprachen zum gegenseitigen Verstehen zur Verfügung stehen. Um auch weiterhin die von den einzelnen geknüpften internationalen Verbindungen zu erhalten, hat man nun auch in Deutschland den Entschluß gefaßt, eine Verbindung deutscher Freunde des Albert Schweitzer College zu gründen, ähnlich wie sie in England und in USA bereits bestehen. Zweck und Ziel dieser Vereinigung soll es ein- mal sein, die durch das College gemachten Bekanntschaften weiter zu pflegen und den Geist des Colleges wachzuhalter Die Gründungsversammlung der„Vereini- gung deutscher Freunde des Albert Schweit- zer Colleges“ am 26. und 27. September in Schwetzingen wird ein erster Schritt sein, die Gedanken eines der größten Europäer der Gegenwart ins Volk zu tragen. OEl AN Hacleus ꝙoſſſes Iabel- unc Tf hucl laub. Beftcouch 155./ 189. lose Rückenkissen- Federkern Bettkasten- Gesamtlänge 220 em kpinglébezug rot oder grün Verlangen sie bitte Prospekte Gasthaus„Zähringer Löwe“ Schwetzinger Straße Nr. 103 Sport und Spiel Dom einheimiſchen Sport Fußball. SV 07 Seckenheim— Dlymp. Neulußheim Morgen Sonntag empfängt der SV 07 den derzeitigen Tabellenführer der 2. Ama⸗ teurliga der Staffel 2. Es wird ein hartes Ringen geben um die zwei begehrten Punkte. Die Hieſigen hätten ſie nötig, konn⸗ ten ſie doch in drei Verbandsſpielen nur einen Punkt für ſich buchen. Neulußheim mit einer jungen und durch⸗ ſchlagskräftigen Mannſchaft verſteht es, Tore zu ſchießen. Bei 07 hat man noch nicht ganz die endgültige Löſung in der Mannſchafts⸗ aufſtellung gefunden. Hofft man doch, daß man mit der derzeitigen Aufſtellung das Ei des Columbus gefunden hat und es verſteht, einen überzeugenden Sieg auch gegen den Tabellenführer herauszuſchießen. Vikt. Neckarhauſen— FVgg. 98 Seckenheim Dieſer alte Lokalſchlager in Neuauflage wird zweifellos zum harten Prüfſtein für die Einheimiſchen, welche beweiſen ſollen, daß ſie mit Recht die Tabellenſpitze einnehmen. Es wird kein leichter Gang nach Neckarhauſen ſein, die Viktorianer werden verſuchen, dem Tabellenführer ein Bein zu ſtellen. Für die Blau⸗Weißen iſt größte Vorſicht geboten, um auf dortigen Gelände keine unliebſame Ue⸗ berraſchung zu erleben. Doch mit dem Kampf⸗ geiſt in den letzten Spielen ſollte auch mor⸗ gen für die 98 er etwas drin ſein. Es gilt unter allen Umſtänden, das zu erhalten, was bis jetzt ſchwer erkämpft wurde. Die Spiele in der letzten Runde endeten im Vor⸗ ſpiel 1:1 und das Rückſpiel in Seckenheim gewannen die Blau⸗Weißen mit 4:0. Wir vertrauen auf die jetzt gut eingeſpielte Elf der 98 er und wünſchen ihr einen guten Er⸗ folg. Die Seckenheimer Schlachtenbummler bitten wir, in Neckarhauſen recht zahlreich zu erſcheinen. 0 Handball. TV 98 Seckenheim HSV Hockenheim. Die Handball⸗Verbandsligiſten der Staf⸗ fel Nord haben morgen Sonntag vollen Spielbetrieb. Oftersheim empfängt Leuters⸗ hauſen und wird beide Punkte an den Gaſt abgeben müſſen. VfR Mannheim ſteht auf eigenem Platz 62 Weinheim gegenüber und wird den Gaſt leer ausgehen laſſen. Nußloch in Rot hat keine Gewinnchance. Ketſch wird mit Birkenau alle Mühe haben. Das Spiel der 98er gegen Hockenheim auf dem Wald⸗ ſportplatz kommt erſt um 16 Uhr zum Aus⸗ trag. 98 hat Gelegenheit zu einem weiteren Sieg zu kommen. Hockenheim darf auf alle Fälle nicht unterſchätzt werden. Die Hinter⸗ mannſchaft von Seckenheim dürfte dem Gaſt ſchon gewachſen ſein, wenn der Sturm es verſteht, den Ball ſo zu führen und laufen zu laſſen, daß Tore erzielt werden. In die⸗ ſem Spiel werden zwei bedeutungsvolle Punkte umſtritten. SV 07 Seckenheim— TB Jahn Seckenheim Zum fälligen Punkteſpiiel treffen ſich am morgigen Sonntag, 11 Uhr vormittags, auf dem Platz des SV 07 die beiden obigen Lokalgegner. Beide Mannſchaften haben bis jetzt in den Punkteſpielen noch keinen rich⸗ tigen Tritt gefaßt. Es iſt ſehr ſchwer, hier einer Mannſchaft mehr Chancen einzuräumen, denn in einem Lokalderby ſind Ueberraſchun⸗ gen nicht ausgeſchloſſen. Es bleibt nur zu hoffen, daß das Spiel einen fairen Verlauf nimmt und der beſſere als Sieger den Platz verläßt. 0 —— Meisterschaften der Sportschützen 5 Die badischen Landesmeisterschaften, an denen 120 Meisterschützen aus ganz Baden teimahmemn, wurden auf den Ständen des Heidelberger Schult“ zenvereins von 1490 ausgetragen. Die neuen Meister simd: Luftgewehr Eimgel: Geh- wann(Karlsruhe) 286 Ringe; Mannschaft: Karls- ruhe 1110 Ringe. Kleinkallber Einzel: Gehmann (Karlsruhe) 266 Range. Der Handball in Baden Die drei verlustpunktfrelen Spitzenreiter der ba- dischen Handball- Verbandsliga, Gruppe Nord, SS Leutershausen(in Oftersheim), Spygg. Ketsch(ge- gen Birkenau) und TSV Rot(in Nußloch) sollten auch am kommenden Sonntag jeweils zu beiden Pumkten kommen. Am schwersten erscheint noch die Aufgabe für Leutershausen. Die Mannheimer Rasenspieler dürften auf eigenem Platz gegen Weinheim wenig Schwierigkeiten habem umd soll- ten eimen sicheren Sieg landen. Vor einem vollen Erfolg steht auch der Aufsteiger Seckenheim, der gegen die schwachen Hockenheimer Platzvorteil Hat. In der Gruppe Mitte sollte sich der TSV Rint- heim auch im vierten Spiel ohne Punktverluste behaupten können, da kaum ammunehmen ist, daß der Neuling Baden-Baden den Karlsruher Vorstädtern etwas anhaben kann. Der letztjährige Meister SG St. Leon müßte ebenfalls auf eigenem Platz gegen Kronau zu eimem klaren Sieg kommen. Was Beiert- heim in Durmersheim gelang, sollte der kampf- kräftigen Elf auch in Niederbühl möglich sein. Mit etwas Glück müßte sich Daxlanden zu Hause gegen Durmersheim behaupten können. Die Favoriten sind diesmal unter sich Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Nach dem teilweise überraschenden Ergebnissen des letzten Spieltages stehen auch am kommenden Wochenende einige Begegnumgen auf dem Pro- gramm der nordbadischen 1. Fußbahl-Amateurliga, deren Ausgang nur schwer vorauszusagen ist. Zu ausgesprochenen Schlagersplelen kommt es dabei in Leimen, wo der gleichfalls noch unbesiegte DSC Heidelberg antritt, in Hockenheim, wo der Nek- karaubezwinger Amicitia Viernheim seine Be- sucherkarte abgibt, und schließlich an der Altriper Fähre, wo sich der abgestiegene VfL Neckarau und der Vorjahresmelster FV Daxlanden im Kampf um die Pumkte gegenüberstehen. Der Ausgang die- ser Begegnungen ist völlig offen. Die Pforzheimer Rasenspieler Smau auf eigenem Platze jederzeit zu besonderen Paten fähig, so daß eine Niederlage des ASV Feudenbeim keine ausgesprochene Uber- raschung bedeuten würde., Schwetzingen sollte den Platzvortell gegen Kirchheim zu einem sicheren Sleg nützen können. Auch Friedrichsfeld, das die Brötzinger Germanen erwartet, und die Amateure von Münlburg/ Phönix, die auf eigenem Platz auf Birkenfeld treffen, sollten ihre Spiele siegreſch be- enden. Dem Fe Kirrlach bietet sich vor eigener Umgebung gegen Hvecheim die Gelegenheit zum ersten doppelten Punktgewinn. a Es spielen: VfR Pforzheim— AS Feudenheim (Sa), VII. Neckarau— F Daxlanden, KSC Mühl- burg/ Phönix— Fe Birkenfeld, Fe Kirrlach gegen SV Ulvesheim, Germ. Friedrichsfeld— Germ. Bröt- zingen, SV Schwetzingen— 86 Kirchheim, VfB Leimen— Ds Heidelberg, FV Hockenheim segen Amicitia Viernbeim. Vier Lokalderbys in der 1. Liga Süd Nürnberg-Fürth, Stuttgart, Frankfurt und Mannheim sind die Schauplätze Der kommende sechste Spielsonntag steht im Süden im Zeichen der Lokalderbys, wobei be- sonders die Stadien in Nürnberg/ Fürth, Frank- furt und Stuttgart Massenbesuch erwarten las- sen, weil hier nicht nur Süddeutschlands„Große“ antreten, sondern auch möglicherweise bei der Unberechenbarkeit der Derbys die Spitze im Süden erschüttert werden kann. Prognosen über das Abschneiden des„Clubs“, von Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart zu stellen, ist des- halb sehr gewagt. Die Spygg. Führt, die sich 80 hervorragend geschlagen hat und mit der Emp- fehlung eines 6:2 Kantersieges über Bayern München den 1. Fe Nürnberg erwartet, muß besonderes Augenmerk Horst Schade schenken, dem der„Club“ in erster Linie seine hervor- ragende Position verdankt. Eintracht Frank- furt ist zwar papiermäßig wesentlich stärker Als der FSV, der es erst zu einem Sieg brachte. Ebenso spannend ist das Stuttgarter Derby, wo der VfB im Neckarstadion die Kickers erwartet, die nun anscheinend ihre Sturmkrise überwun⸗ den haben. Das vierte Lokalderby steigt in Mannheim, wo der VfR Gastgeber von Waldhof ist. Dieses Derby steht im Schatten der Krisen beider Mannschaften. Die Verfolger der Spit- Zzengruppe spielen zu Hause, so daß sie dem Spitzentrio wohl hart auf den Fersen bleiben werden. Der Ksc Mühlburg-Phönix erwartet Vikt. Aschaffenburg, und die Offenbacher Kik keps stoßen auf den BC Augsburg, dessen Form sich in den letzten Wochen stetig steigerte. Auch die beiden Neulinge haben Heimspiele. Jahn Regensburg erwartet die in einer Krise steckende Elf von Bayern München nicht ohne Aussichten und auch Hessen Kassel hat zu Hause die Mög- lichkeit, über Schweinfurt zu triumphieren. Es spielen: KS Mühlburg-Phönix Vikt. Aschaffenburg(Sa), FSV Frankfurt— Eintracht Frankfurt(Sa), VfB Stuttgart Stuttgarter Kickers, VfR Mannheim— Waldhof Mannheim, Hessen Kassel— Schweinfurt 05, Jahn Regens- burg Bayern München, SpVgg. Fürth— 1. FC Nürnberg, Kickers Offenbach— BC Augsburg. Behält Reutlingen den Spitzenplatz? Das Programm der 2. Liga Süd Abwechslungsreicher und spannender kann man sich wohl keine Punktekämpfe denken, wie die in der 2. Liga Süd. Auch am kommen- den Sonntag ist wieder allerhand zu erwarten, obwohl die Möglichkeit besteht, daß der SSV Reutlingen seinen augenblicklichen Platz an der Sonne behauptet. Die Reutlinger müssen zwar zum 1. FC Pforzheim, bringen dabei aber die gute Empfehlung mit, in der letzten Saison den Goldstädtern drei Punkte entwunden zu ha- ben. Da auch der Tabellenzweite Bayern Hof vor einem schweren Auswärtsspiel bei Hanau 93 steht, sind die Aussichten für Reutlingen, die Spitze zu behaupten, nicht gerade ungünstig, obwohl Schwaben Augsburg im Falle eines Heimsieges über Singen wieder mächtig zur Spitze drängen wird. Aber Singen läßt nicht So leicht Kleinholz aus sich machen. Auch am Tabellenende hat sich die Lage grundlegend gewandelt. Ohne Siege sind nur noch die bei- den Schlußlichter Durlach und Cham, die am kommenden Sonntag zu Hause den TSV Strau- bing bzw. Wacker München, zwei happige Brok- ken, erwarten. Ob dabei eine Verbesserung des Punktekontos möglich ist, bleibt abzuwarten. Stark in die unteren Regionen sind auch die beiden Exoberligisten 1860 München und 788 Ulm abgetrudelt, die erkennen mußten, daß in Süddeutschlands 2. Liga eine genau so steife Brise wie in der 1. weht. Ulm mit seinen erst drei Pluspunkten muß zu Hause ebenso um einen Sieg gegen Wiesbaden bemüht sein, wie die„Löwen“ im Heimspiel gegen Darmstadt, zenn die erst vier 60er Punkte mahnen zum korcierten Einsatz. Ob Böckingen im Auswärts spiel beim Freiburger FC ebenfalls auf Klet- terpartie gehen kann, muß abgewartet werden. In Bamberg wird der KFV erwartet, wobei die Franken durch ihren ersten Sieg bei Wacker München am letzten Sonntag genug Auftrieb bekommen haben, um auch gegen die Badener bestehen zu können. Es spielen: TSG Ulm 46— SVV Wiesbaden, ASV Durlach— Ts Straubing, 1. FC Pforz- heim— SSV Reutlingen, 1. Fœ Freiburg- Union Böckingen, ASV Cham— Wacker München, I. FC Bamberg— Karlsruher FV, 1. FC Hanau 93 gegen Bayern Hof, Schwaben Augsburg— FC Singen 04, 1860 München— SV Darmstadt 98. Tennis-Länderkampf gegen Usterreich Am 19. und 20. September steigt in Duisburg- Raffelberg der Tennis-Länderkampf Deutsch- land— Gsterreich. Beide Nationen setzen mit er- probten Cracks talentierte Nachwuchsleute ein. So kommen die Gsterreicher mit Fred Huber, Hans Rodl, Nachwuchsmann Jonak und Nach- wuchsmann Saiko. Deutschland stellt ihnen Gott- fried v. Cramm, Ernst Buchholz, Pöttinger-Raf- lelberg und Huber-Nürnberg entgegen. Neben vier Einzelspielen werden diesmal zwei Doppel- spiele ausgetragen. Hockey-Silberschildspiele beginnen Sum 25. Mal beginnen am Sonntag Deutsch- lands Hockeyspieler mit dem Kampf um den Hockey-Silberschild. In vier Gruppen wurden für die nächste Runde am 11. Oktober zahlreiche Freilose verteilt, so daß der DHB nur drei Vor- runden startet: Württemberg gegen Bayern(in Uim), Westdeutschland gegen Baden(in Mül- heim) und Schleswig- Holstein gegen Hamburg. Wird Berlin auch 1953 den Silberschild erfolg- Zur Crünlandpflege. Wasser, Wärme und Nährstoffe beeinflussen die Erträge der Kulturen auf dem Acker Wie auf dem Grünland außerordentlich stark. Wäh- rend auf dem Acker in der Hauptsache durch die Bestellungs- und Pflegemaßnahmen eine den jeweiligen Kulturen angepaßte Regelung der Feuchtigkeitsverhältnisse angestrebt wird, Wer- den auf dem Grünland die Wasser verhältnisse durch Grabenräumung oder zeitweilige Wasser- anstauung im Sommer geregelt. Wenn vielfach noch Mängel über eine dus reichende Räumung der Gräben anzutreffen sind, so liegt die Ursache hierfür Wohl zum guten Teil in einer falschen Beurteilung des Wassers im Futter wachstum: Die pflanzen senden ihre Wurzeln allgemein nicht bis ins Grundwasser, sondern nur in den mit Bodenluft und Bodenwasser ausgefüllten Boden- raum. Wenn über Winter und im Frühjahr auf dem Grünland ein sehr hoher Grundwasser- stand vorhanden ist, dann erlebt der Landwirt häufig im Sommer einen Wassermangel des Srünlandbestandes. Mitte Mai tritt oft eine Wachstumsstockung ein. 8 Wie auf dem Acker sind Ertrag und Qualität gerade auch auf dem Grünland von der Nähr- stoffversorgung abhängig. Nach jedem Schnitt oder nach jedem Umtrieb auf der Weide streue roich verteidigen können? 5 ZU AT SE SCHACH-ECRE Auk Selbstmatt gespielt Weiß: Pak ow ski(Schramberg) Schwarz: Meyer(Göppingen) Gespielt im Aufstiegsturnier zur württem⸗ bergischen Meisterschaft in Kirchheim/Teck un August 1953. Es qualifizierten sich Herter, Dette(beide Stuttgart), sowie Strapko(Ebin- gen), 1. e4 e5 2. Sts dé 3. o Sts 4. Lea Sed:? (Schwarz fällt in die Falle, was jedoch nicht absolut tödlich zu sein braucht.) 5. Daa.! Sd 6. Lf7:+ Kf7: 7. Ded: Sf6 8. Sg5 7 Ke 9. De2 h6? 10. Sea(Wenn Schwarz nun 10: Seg: 11. Ded; es! gespielt hätte, war immer noch nicht viel los, denn nach 12. Dgé6rτ Kd7 nebst Ofé wðãar der schwarze König in Sicherheit.) 10. Ld7?? Stellung nach 10. Ld722 11. Sfr g?(Er übersieht das Matt in einem Zuge, das durch 11. Sd: matt möglich war! Jetzt konnte Schwarz unter Figurenverlust dem Matt entrinnen— Kf7.) 11. gf: 12. Dh5 matt. Kapselrätsel Schweinefleisch— Preistafel— Solingen Schnabel— Kastilien— Hamborn— Boeck- in.— Braten— Angerburg— Belsazar Wiesen- man etwa 1 dz je ha Kalkammonsalpeter oder 1 Kalksalpeter„Hoechst“. Der Kalkanteil obiger de Dünger ist für Pflanze und Boden recht wert⸗ N voll. Gerade auf den schwereren und demzu- di folge oft kalten Böden sollte alles getan wer⸗ Tie den, um die Luftarmut zu verbessern, wozu 12 kalkhaltige Dünger viel beizutragen vermögen. pe Der Stickstoff ist das Fundament der Eiweiß- de bildung in der Pflanze und, da die Proteine ax durch andere Nährstoffgruppen nicht zu er- te setzen sind, auch die Grundlage des tierischen 28 und menschlichen Lebens. Mit kg Reinstic n stoft werden àuf der Mähweide 5Ikg Eiweiß w mehr erzeugt. Es lassen sich mit 1 kg Eiweiß A etwa 18 Liter Milch mehr erzeugen. 86 Im Spätsommer und Herbst sollten die Wiesen d und Weiden mit allen drei Hauptnährstoffen be Stickstoff, Phosphorsäure und Kali abgedüngt pi werden. Durch diese harmonische Düngung de vermögen die Gräser vor Winter noch Reserven W im Wurzelstock anzulegen, um im Früh jahr mit 00 vollem Wachstum einzusetzen. Hierzu eignet H. sich der Volldünger„Hoechst“ Rotkorn mit 12% Stickstoff, 12% Phosphorsäure und 21,5% Kali bestens. Mit jedem Düngerkorn dieses, m hochprozentigen Düngers werden den Pflanzen 1 gleichzeitig sämtliche Kernnährstoffe gegeben. 1 36 dz ha dieses Düngers sind angebracht. Die 2 Gesundheit des Viehbestandes hängt weit-. 1 gehend von eiver guten Pflege und Düngung* des Grünlandes ab. 80* 5 1 ö 1 2 9 0 4— 5 NU AEN K Brotkorb age— Prostpreis— Ro- 15 derich— Flosse— Kleister— Gumbinnen a. Hugenotte— Regeldetri— Fernschreiber fl Wolkenkratzer— Iselberg— Schurke— Acht⸗ 5 hundert— Scherzartikel— Schmalzstulle 85 Seidelbast— Klausner— Bergsteiger— Eis- te beinessen— Herbesthal— Prestige— Sack gasse. 5 In jedem der vorstehenden Wörter ist ein 11 kleineres eingekapselt. Die Anfangsbuchsta- V ben der gefundenen Wörter nennen, aneinan- 80 dergereiht, eine württembergische Weinsorte- 8 W Wabenrätsel ter beginnen in den gekennzeichneten Fel- dern und laufen in der Richtung des Uhr- zeigerlaufes rund um das betreffende Zah- lenfeld. 1. Stadt in Thüringen, 2. Gestalt aus dem Freischütz, 3. Gewebe, 4. männlicher Vor- name, 5. Wandverkleidung, 6. Grünanlage, 7. Heilmittel, 8. Lehrer des Umgangs mit Menschen. Sind die Wörter richtig eingesetzt, so nennen die eingerahmten mittleren Felder eine Operette von Franz Lehar. LGSUNGEN furuese g— 8 Sfu N 8 CFCCCCFCTFCTCC ee ieee e pod I sauer Sasse ο DS crrond Tres. ee een cee urg Spes snerf pra zr zd pur anuo Ae eien eee ee ee e ie e DO on e go sf 10 Jed A 40 ee eee er e eee eee Sonntag, 20. September 1953 11.00 Prof. Dr. R. Dworzak:„Mo- derne chemische Analyse“ 11.20 Beethoven: Sonate D-Dur 12.00 Musik am Mittag 13.00 Schene Summen 13.30„Z Märkt“. Hörtfolge aus dem schwub, Bauernleben von KH. Reyhin 9 8 14.10 An 5 15.00 Elm vergnügter Nachmittag 23.00 und Montag, 21. September 1953 8.15 Melocken am Morgen 0 10.15 Schulf.: Aufstieg Napoleons 20.05 Konzert d. in d-molh) 1700 Kon 10.45 Siegismund v. Radeck lest 17.40 1 950 Stetten u. sein Archiv eigene Betrachtungen 11.00 Schöne Klänge 12.00 Musik am Mittag(Stuttgarter Volksmusis) 15,00 Schultunk: 15.30 Kingertfunk 2 16,00 Nachmittagskonzert(Bach- 33.00 Tanzmusik Dienstag, 22. September 1953 9.15 Melodten am Morgen 10.15 Schulfunk: Berlin 10.4 Unterhaltungsmustk 11.20 Kleines Konzert österreichi- 20.05 Musi für 21.00„Der neue Berlin 7 7 e an enen omnenleten 13 05 Sehe, Pe 3 ter Dürr am vier 705 17.00„Curley“, Hörspiel von Nor- man Corwin 17.55 Zur Unterhaltung 19,00 Aus d. Londoner Senderaum (Brahms: Komert Nr. 2 B-dur. Bruckner: 3. Sinfonie 22.15 Von Melodie zu Melodie nun wird getanzt sches Konzertorchester) . Köpfe und Kruükte 22.20 Zeitgensssische Muse 17.06 Zum 5-Uhr-ee 17.40 Oberstdorfer Viebocheld 19.00 Klänge aus der Heimat 20.05 eb e(Rundtunk⸗ Sintonle- Orchester) 21.15 Das Orchester Kurt Graunke Tleune ermuix 15 55 Klavi „30 Die Welt beute: Nepm SUDDEUTSCHRER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) 522,00 m= 575 KHz Heidelberg-Dossenbeim 301,00 m= 998 KHz Mühlacker(Kurzwelle) 49.75 m 6030 KHz 11.00 Opernmelodien Rundf.-Sinf. Orch. 15.00 Schulfunk 15.30 Hans Brändle 16.00 Konzertstunde Sendebeginn: 4.55(W), 6.00(So) Nachrichten: 5.0(W), 6.00(W), 7.00(W), 7.55, 9.00(W), 12.30, 18.30(W), 19.30, 22.00, 0.00 Landtunk: 5.55(W), 8.00(So), 11.45 (Dl, MI. Do, Sa) Frauenfunk; 8.00(W), 14.00 C. 16.50(O0, 18.35(N40) Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) Wissenschaft: 11.00(So) Wirtschaft: 18.45(Mo-Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.90(So), 18.90 Do), 19.00(So), 21.45(Sa, So) Andacht: 6.05(W.), 7.05(W), 8.45(So) Suchmeldungen: 9.05(Mi, Sa) ein Heimatpost: 6.40(W), 17.40(99 8 5 Stalzorch. Ludwigshafen) Jugendtunk: 13.45(Dh), 18.40(Sa), Echo aus Baden: 12.45(W) 8 8 Jedermann 5 15.00 Schulfunk: Arbeiter und Un- Bund 10 18 Teitfunk: 14.15(Sa), 19.45(Mo—Fr) ternehmer um 18980 N 30(Er) Nindertunke: 14.80(So, Nh, 15.90 Sendeschlug: 0.05(No, Fr), 1.00(So), (Mo, Fr) 1.15(Sa). 4.15 Dl. MI, Do) 17.00 5-Uhr-Tee dei Mittwoch, 23. September 1933 England Rundf. 16.00 Hans Joachim Lange:. 20.0„Die Freiheitsprobe? 5 Hörspiel 3 Rolf Burg ert au Aerea Nr Orchester mee ee 215——— valksmusx 12.00 Operettenmelodien (Stuttgarter Phiharmoniker) 17.00 Unterhaltungsmusik (Karlsruher Unterh.- Orch.) 17.40 Kaiserstühler Humor Freitag, 25. September 1953 10.15 Schulfunk: Das Pferd 10.45„Wir und die Tatsachen“ 11.00 Schöne Klänge(Brahms) 12.00 Musik am Nittag 16.00 Nachmittagskonzert (KRundf.-Sing.-Orchester) 10.15 Schulfunk: Gehirn 11.00 Drei deutsche Lyriker n DS! 11.15 Musik alter Meister 13.00 Musik am Mittag— Münche- ner Musikanten spielen 15.00 Frönliches Schau W. ae Auf W. i Donnerstag, 24. September 1953 10.15 Schulfunk: Religion 18.00 Rundf.-Unterh.- Orchester 20.05 Orchesterkonzert(Rundf.- Sinfonie- Orchester) 21.00 Filmprisma 2 21.15 Erasmus Widmann in Wei kersheim 22.15 Rhythmisches Zwischenspis 22.30 Waffen im Kampf gegen dit Krankheit:„Die Hormone“ 23.00 Tanzmusik von Schallplatte“ am Klavier 18.00 Leichte Unterhaltungsmusik 19.15 GSerh. Herrmann Mostar 20.05 Südtunk-Lotterie mit an- schliegdendem Wunschkonzer 21.00 Wesen und Ausdruck des Volkes— Der Volkstanz 21.30 Französ. Unterh.-Musik 22.15 Rundf.-Unterhaltungs-Orch. 23.00 Jelly Ron Morton— Erwin Lehn Piomter des Jarz 5 Samstag, 26. September 1958 17.00 Süctunklotterie(Wiederhlg.) 17.40 Herzog und des Gerber 18.00 Bekannte Solisten Bezaubernde 0.05 N. 5 mschlagen 21.0 Es war schön! Sommer- . n l eee 4 n 1 S. *. ch 8 VVV eee es „„ 82— „ er ee a