SSS 822 9 1 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. SGreisliste Nr. I Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag, den 12. September 1953 5.753. Jahrgang * 5 7 5 Nr. 146 0.— it — 4 0 Querschnitt der Woche — — Von Eduard Funk 8 Das Ergebnis der Bundestagswahl über- 0 schattet noch heute— obwohl die aus der — Uberreschung entsprungenen ersten Reaktio- 35 nen inzwischen wieder den nüchternen Er- 7 wägungen der Tagespolitik gewichen sind l. nicht nur die künftige parlamentarische Si- 5 tuation in Bonn und in einzelnen Bundes- 1 ländern, sondern es wandelte auch offensichtlich viele Aspekte der internationalen Beziehun- 0 gen, die in den letzten Monaten ins Stagnie- 85 ren geraten waren. Für deren weitere Ent- * Wicklung ist es— vom deutschen Standpunkt 0 aus— Allein wichtig, daß Dr. Adenauer durch 5 ein unanzweifelbares Volksvotum den Auf- . trag erhielt, die von ihm begonnene Politik 5 unbeirrbar und unbelastet durch parlamen- 7 tarische Schwierigkeiten fortzusetzen. Mit welchen Ministern er sich dabei umgeben wird, ist eine zweitrangige Frage, die 80 viele Kombinations möglichkeiten offen läßt, daß es müßig erscheint, heute schon die eine oder andere von ihnen aus der Flut der Vermutungen als wahrscheinlich herauszu- b prä parieren. a Viel bedeutsamer erscheint uns im gegen- i wärtigen Augenblick das nachhaltige Echo, a das die Entscheidung des 6. September über- 4 all im Ausland gefunden hat. Zum ersten ö NMal Seit zwanzig Jahren empfing ein deut- N 1 cher Politiker nach einem Wahlsieg wieder die Gratulationen der maßgebenden Staats- männer: Eisenhower und Dulles telegrafier- ten, daß sie„mit Freuden“ der weiteren Zu- sammenarbeit mit der Bundesregierung ent- gegensehen; Churchill interpretierte den Triumph des Kanzlers als„Beitrag zum Frie- den“ Bidault rühmte den„großartigen Er- folg der Idee der Demokratie“ Pella und Raab erwarten noch bessere freundschaft- che Beziehungen“ ihrer Länder mit der Bun- desrepublik, Die stärkste Aufmerksamkeit aber sollte in Deutschland eine Rede des französischen Ministerpräsidenten Laniel fin- den, der nun die Zeit für gekommen er- achtet, die europäische Einigung tatkräftig in Angriff zu nehmen. Es müßte— so betonte er — jetzt alles unternommen werden, um die Zwistigkeiten zwischen Frankreich und Deutschland, die er als ein„Historisches Drama“ bezeichnete, zu beenden und die bei- den Nationen miteinander zu versöhnen. Laniel fand mit diesen Wünschen in Bonn sicher offene Ohren. Dr. Adenauer hat es ja schon mehrfach als eines der wichtigsten Ziele seiner Außenpolitik bezeichnet. Zwi- schen Deutschland und Frankreich die Ba- is einer ehrlichen und dauerhaften Ver- ständigung zu finden. Eine grundlegende Etappe auf diesem Wege sollte die Montan- union sein, die durch ihre Verflechtung der Schwerindustrie und ihrer Märkte jeden Erie gerischen Konflikt unter den westeuro- päischen Staaten unmöglich machen sollte. Folgerichtig schloß sich hieran die Idee einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, die schließlich— parallel mit der Montanunion Wirkend— in eine Europäische Politische Gemeinschaft einmünden soll. Noch allerdings handelt es sich bei diesen Plänen um Zukunftsprojekte. Daß diese je- doch durch das deutsche Plebiszit vom 6. Sep- tember einen starken Antrieb erhalten Ha- ben, wird im Ausland sicherlich mit Recht konstatiert. Trotzdem aber sollte man sich noch keinen vorschnellen Hoffnungen hin- geben. Der Bundeskanzler hat in den näch- sten Wochen zweifellos eiligere Kufgaben 2 bewältigen, als sich mit dem französischen Außenminister Bidault an den Verhandlungs- tisch zu setzen. Als erstes steht die Bildung einer neuen Regierung auf der Tagesordnung Adenauers Wobel es ertreulick wäre, wenn diese auf eine möglichst breite Basis gestellt würde, um die gesetzgeberische Tätigkeit zu erleichtern. Sodann hat er ein Arbeitsprogramm festzu- legen, nach dessen Plan der zweite Bundes- tag die ihm gestellten Aufgaben erfüllen kanm. Dabei stehen nicht nur die Ratifikation des Verteidigungs- und des Deutschland- Ver- trages im Vordergrund; besonders vordring- lich ist nämlich die Regelung des Familien- rechts, da seit dem 1. April dieses Jahres zwar infolge des Grundgesetzes Mann und Frau gleichberechtigt sind, aber für die prak- tische Anwendung dieses Gesetzes noch Keine Bestimmungen existieren. Von hier führt der Weg zu der längst fälligen Justizreform, indes Dr. Schäffer eine große Steuer- und Pinanz- reform plant. Man könnte in diesem Zusam- menhang auch das Einzelhandelsgesetz, die Besoldungsreform, gesetz und noch viele andere Probleme er- Wähnen, die der Lösung harren. Sobald als möglich— dessen kann man allerdings gewiß sein— wird Adenauer auch die außenpolitischen Angelegenheiten anpak- finden baladlung des Weste das Personalvertretungs- Habinellslste bleibt nis ö. Oalober geheim Tauziehen um den Vizekanzlerposten— Die Wünsche von FD und CSU— Adenauer verhandelt mit Kraft Bonn GEE.B) Maßgebliche Bonner Regie- rungskreise kündigten an, Bundeskanzler Adenauer werde die Zusammensetzung seines neuen Kabinetts nicht bekanntgeben, bevor Bundespräsident Heuss ihn dem neuen Bun- destag als Regierungschef vorgeschlagen habe. Ein solcher Vorschlag des Bundespräsiden- ten kann aber frühestens am 6. Oktober dem Parlament bekanntgegeben werden, das nach neuer Version erst an diesem Tage zum er- sten Mal zusammentreten und sein Präsidium Wählen soll. Inzwischen haben die Freien De- mokraten und die bayerische CSU in Bonn ihre Wünsche für die Ressortverteilung in der künftigen Bundesregierung näher um- rissen. Der Bundeskanzler kündigte seiner- seits eine Besprechung mit dem BHE-Vorsit- zenden Kraft für Anfang kommender Woche Al. Der Bundesvorstand und die neue Bundes- tagsfraktion der FDP, die unter Vorsitz von Vizekanzler Blücher im Bundeshaus berieten, sprachen sich für eine Teilnahme an einer neuen Regierung Adenauer aus. Blücher be- richtete über die Aussprache mit dem Bun- deskanzler am Vortage, an der auch die FDP- Vorstands mitglieder Mende und Schäfer teil- genommen hatten. Aus Kreisen der FDP Wurde bekannt, daß deren Hoffnungen auf „Wenigstens“ drei Ministerien im neuen Bun- deskabinett hinausliefen. Offenbar will die FD auch das Amt des Vizekanzlers wieder für sich in Anspruch nehmen. Der Posten des Vizekanzlers wird aber auch von der CSU beansprucht, deren„Spit- Zenreiter“ im Bundestag, Franz Joseph Strauß, ebenfalls eine Unterredung mit dem Bun- deskanzler hatte. Die CSU vertritt den Standpunkt, daß sie mit 52 Abgeordneten die zweitstärkste Partei der Koalition sei (die FDP hat 48 Sitze) und daß ihr daher der Stellvertreter des Bundeskanzlers zustehe. Im Verlauf der Aussprache zwischen Aden- auer und den FDPVertretern sollen perso- nelle Fragen nur am Rande erörtert worden Sein. Der Kanzler will, wie verlautet, über die endgültige Zusammensetzung seiner neuen Regierung erst nach seinem Urlaub abschlie- Bende Verhandlungen führen. Er reist am 17. September bis Anfang Oktober wieder aur die Bühlerhöhe bei Baden-Baden. Es scheint jedoch schon festzustehen, daß der BHE in die Koalition aufgenommen würde, falls er sich zur Mitarbeit bereitfindet. Wie es in einem Kommuniqué heißt, hat die Bundestagsfraktion der FDP einmütig ihre Entschlossenheit betont, an den zur Wahl auf- gestellten Forderungen der Freien Demokra- ten im jedem Fall festzuhalten. Die Freien Demcekraten bestellten eine sogenannte Tech- nische Kommission, die die Regierungsge- spräche im einzelnen führen soll. Ihr gehö- ren Vizekanzler Blücher, Hermann Schäfer, August Martin Euler, Hans Wellhausen und Ludwig Schneider an. Strauß hat dem Kanzler übrigens außer dem Wunsch nach dem Stellvertreter des Bundeskanzlers für seine Partei(eventuell Fi- nmanzminister Schäffer) auch das Anliegen vor- getragen, einen der zwei Vizepräsidenten des Bundestagspräsidiums zu stellen. Auch in der Dienststelle Blank will die CSU angeblich einen größeren Finfluß haben, Ob die CSU es auf einen Staatssekretär in diesem künftigen Verteidigungs ministerium abgesehen hat oder sich auf die parlamentarische Kontrolle(etwa den Vorsitzenden im EVG-Ausschuß des Bun- destages) beschränken will, ist noch nicht be- kannt. Strauß hat jedenfalls vor Pressevertretern alle Gerüchte zurückgewiesen, daß er das Amt des Sicherheitsbeauftragten und künftigen Verteidigungsministers Blank für sich bean- spruche. Von Blank wurde zudem von anderer Seite behauptet, daß er im neuen Kabinett Vielleicht schon Ministerrang ohne Portefeuille erhalten werde, ohne daß damit seine Dienst- stelle bereits zum Ministerium erhoben würde. Strauß wird in der kommenden Woche zusam- men mit dem bayerischen Minister präsidenten Hans Ehard noch einmal den Bundeskanzler Aufsuchen. Uber drei Viertel aller sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten— nämlich 114 von 150— gehören dem Deutschen Gewerkschafts- bund an, gab das Betriebsgruppenreferat beim SPD-Partelvorstand bekannt. 16 SPD-Abge- ofdnete sind hauptamtliche und 19 ehrenamt- liche Gewerkschaftsfunktionädce. Zu den Mit- gliedern der neuen SPD-Bundestagsfraktion gehören auch 12 Jungsozialisten. Maier und Haußmann beim Kanzler Heute Sitzung der Koalitionspartner— CDU entscheidet sich am Dienstag Stuttgart(Zst. Am Samstag vormit- tag treten hier die derzeitigen drei Koali- tionspartner FDP/DVP, SpD und BHE zu einer gemeinsamen Besprechung zusammen, von der man eine erste Klärung in der Frage der künktigen Zusammensetzung der Lan- desregierung von Baden- Württemberg erhofft. an den Stuttgarter Besprechungen werden vermutlich auch Ministerpräsident Dr. Rein- Hold Maier und der FDP/DVP-Landesvor- sitzende Dr. Wolfgang Haußmann teilnehmen, die am Vortage in Bonn von Bundeskanzler Adenauer empfangen wurden. Die Unterre- dung, die vom zweiten FDP- Vorsitzenden, Dr. Schäfer, angeregt war, dauerte eine Vier- telstunde. Der Bundeskanzler hat dem Mini- Ster präsidenten, wie dieser im Anschluß an die Unterredung mitteilte, Unterstützung für den Fall zugesagt, daß die Koalitionsbespre- chungen in Baden- Württemberg sehr schwie- rig sein sollten. Maler erklärte vor Presse- vertretern, daß seine Person kein Hindernis denkt. Vielmehr ist leider mit weiteren Aus- flüchten der Sowjets zu rechnen, um die Ver- Wirklichung der Wiedervereinigung Deutsch- lands auf die lange Bank zu schieben. Von größerer Aktualität scheint daher im Augenblick die Möglichkeit eines Gesprächs mit Frankreich zu sein, von wo zwar einige mißtrauische„Warnungen“ zu hören sind, weil gewisse Franzosen wieder einmal ein„über mächtiges Deutschland“ als Schreckgespenst an die Wand malen, um eine wirkliche Ver- ständigung der beiden Nachbarn zu hinter- treiben. Es ist jedoch zu hoffen, daß auch in Frankreich die Vernunft die Oberhand über derart antiquierte Ressentiments gewinnt, um den Weg zu ebnen, den offenbar nicht nur Dr. Adenauer, sondern auch Laniel zu be- schreiten bereit ist. Auf ihm erhebt sich zwar immer noch die Barriere des Saarkonflikts, aber in Bonn ist man gesonnen, erneut einen Hebel zu seiner Beseltigung anzusetzen— trotz der Querschüsse aus Saarbrücken, wo man sich bezeichnenderweise darüber be- schwert, daß die Bundesregierung am 158. Sep- tember die Absetzung der Saarfrage von der Tagesordnung des Europa-Rats beantragen will, um durch Vermeidung einer die Situa- ton zwangsläufig verschärfenden Diskussion ein direktes Gespräch zwischen Bonn und für eine Regierungsumbildung sein soll. Aus dieser Außerung schließt man, daß Dr. Rein- Hold Mailer sein Amt ohne großen Wider- Stand zur Verfügung stellen würde. Kreise der FDP ließen durchblicken, daß dieses erste Gespräch Adenauer Maier nach den Wahlen in einer kühlen Atmosphäre“ stattfand. Die CDU Baden- Württemberg hat es vor- läufig abgelehnt, zu dem Wunsch des FD/ DVP-Landesverstands nach der Bildung einer großen Koalition in Stuttgart Stellung zu neh- men. Der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Verfassunggebenden Landes versammlung, Dr. Gebhard Müller, erklärte dazu, daß eine solche Stellungnahme keinesfalls vor der nächsten Sitzung der CDU-Fraktion am Diens- tag zu erwarten sei, der eine Sitzung des Fraktionsvorstandes am Montag vorausgeht. Außerdem werde die CDU auf jeden Fall zu- nächst die Vorschläge der FDP/DVP abwar- ten, bevor sie sich selbst äußere. Dr. Müller dementierte, daß die CDU ihre Beteiligung an einer künftigen Regierung be- reits davon abhängig gemacht habe, daß er Selbst(Dr. Müller) Ministerpräsident werde. Derartige Behauptungen seien frei erfumden. Es gehe der CDU in dieser Frage nicht um personelle oder materielle Interessen, sondern ausschließlich um sachliche Belange, vor allem um eine fruchtbare Regierungsarbeit und um die baldige Fertigstellung der Landesverfas- sung. Die CDU werde sich Schärfstens gegen Alle Versuche wenden, die Frage der Regie- rungsneubildung als eine Frage des„Gegen- Satzes Maler-Müller“ darzustellen. Indessen behaupten der CDU nahestehende Kreise nach wie vor, daß eine Zusammen- arbeit mit Dr. Reinhold Maier für die CDU nicht in Frage komme. Als künftigen Mini- sterpräsidenten in einer Großen Koalition werde dle CDU Dr. Gebhard Müller vorschla- gen. Der Alliierte Rat in Wien bestätigte formell die österreichische Paß und Visenhoheit. In Belgrad suchten die diplomatischen Ver- treter der drei Westmächte den Staatssekre- wurde die Triest- Paris zumindest niert noch mehr vorzube- weitere Gefangenenfrage Prüfstein für Moskau Dunn vor der Genfer UN- Kommission — Trützschler dankt Genf(UP). US-Botschafter James C. Dunn erklärte in einer Rede auf der Abschluß Sitzung der UN-Kriegsgefangenenkommission in Genf, daß er sich keine bessere Gelegen- Beit für die Sowjetunion denken könne, ihren Friedenswillen zu beweisen, als jetzt durch aufrichtige Bemühungen eine Lösung des seit Jahren anstehenden Kriegsgefangenen Hroblems herbeizuführen. „Heute, acht Jahre nach Einstellung der Feindseligkeiten im zweiten Weltkrieg und zwei Jahre nach Bildung dieser Kommission“, so sagte Dunn wörtlich,„müssen wir erken- nen, daß wir trotz gewisser Teiler folge noch weit von einer befriedigenden Lösung dieser Frage entfernt sind. Noch immer müssen Hunderttausende von Kriegsgefangenen oder Vermißten aus Deutschland, Japan und Ita- ien sowie aus verschiedenen anderen Län- dern in ihre Heimat zurückgeführt werden.“ Dunn stellte weiter die Frage nach dem Schicksal der wegen angeblicher Verbrechen verurteilter Kriegsgefangenen und forderte die Sowjetunion auf, sich über das Verfah- ren und das Strafmaß für diese Gefangenen zu àußern sowie mitzuteilen, wann mit einer Entlassung dieser Verurteilten zu rechnen Sei. Die Beantwortung dieser Frage sei längst überfällig“. Legationsrat Heinz von Trützschler dankte der Kriegsgefangenenkommission für die is her von ihr geleistete Arbeit und appellierte gleichzeitig im Namen der Bundesregierung an die Weltorganisation, auch in Zukunft das Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion nicht aus dem Auge zu las- sen. Trützschler erinnerte daran, daß 102 958 deutsche Kriegsgefangene, die aus der So- Wjetumon noch nicht zurückgekehrt sind, Während der Jahre 1945 bis 1953 entweder mach Deutschland geschrieben haben oder nach Aussagen von Rückkehrern noch am Le- ben sind. Ferner seien in der Sowjetunion noch 134 000 deutsche Zivilgefangene, die ent- weder zusammen mit den Kriegsgefangenen oder in eigenen Lagern oder auch in soge- nannten Zwangssiedlungen lebten. Die So- Wjetreglerung hingegen behaupte, nur noch 9717 als Kriegsverbrecher verurteilte sowie 3815 in Untersuchungshaft befindliche Ge- kangene in Gewahrsam zu haben, Diese Zah- jen könnten aber schon deshalb nicht stim- men, weil sie sich mit den Angaben der sowjetischen Agentur TASS vom 4. Mai 1950 über die Zahl der noch in der Sowjetunion befindlichen deutschen Kriegsgefangenen deckten, in der Zwischenzeit aber 450 deut- sche FCriegsgefangene zurückgekehrt Und nach deren Angaben weitere 125 seit Mai 1950 gestorben seien. Lebenslänglich Zuchthaus für Helm Standgerichtsprozeß in Ostberlin Berlin(UP). Der politische Senat des Ost berliner Stadtgerichts verurteilte im„Stand gerichtsprozeſ“ den ehemaligen Major Erwin Helm und den ehemaligen Oberleutnant Bruno Bähr zu lebenslänglichem Zuchthaus wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit. Die beiden Angeklagten, die in den letzten Kriegs- wochen im rückwärtigen Gebiet der 7. Armee in Süddeutschland zahlreiche Todesurteile Fällten, vollstrecken ließen oder sogar selbst vollstreckten, wurden ferner als„Hauptschul- dige im Sinne der alliierten Entnazifizie- rungsgesetze eingestuft umd mit der Aberken- nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Le- benszeit bestraft. Das Urteil basiert auf der Beweiserhebung des Schwurgerichts Würzburg, das im November 1952 zwei andere Mitglieder der„Fliegenden Standgerichte Helm“ verur- teilte, sowie auf den eigenen Angaben der Angeklagten. 1 Der 43jährige Helm hatte zugegeben, als Kommandeur eines Auffangstabes und Stand- gerichtsherr“ 20 bis 30 Todesurteile der drei ihm unterstellten Standgerichte bestätigt und außerdem in zwei Verfahren beschleunigend eingegriffen zu haben. Der 36jährige Bähr, der unter Helm Vorsitzender eines der Stand- gerichte war, nen Bekenntnisses schuldig befunden, sechs Todesurteile verkündet und zum Teil ihre Vollstreckung geleitet zu haben. 2 1 1 NN wurde auf Grund seines eige-. 50 Jahre status quo für die Saar? Neuer Vorschlag in Straßburg— Noch keine Entscheidung über Saardebatte Straßburg(Up). Der Pölitismme Aus“ Schuß der Beratenden Versammlung des Europa-Rates hat trotz der Einwände der deutschen Delegierten beschlbssen, sich einen Saarbericht des holländischen Delegierten van der Goes van Naters anzuhören und am Samstag darüber zu entscheiden, ob der Be- richt der in der kommenden Woche tagenden 1 Versammlung vorgelegt werden Soll. In dem Bericht, der bisher nicht ver- ökkentlicht wurde, befürwortet van Naters nach Mitteilung von unterrichteter Seite, den status que in der Saar für 50 Jahre auf- rechtzuerhalten und dann über eine Euro- Päisierung des Landes zu entscheiden. Der Vorschlag würde demnach im Widerspruch SOWOhl zu den französischen als auch den deutschen Forderungen stehen. Die deutschen Delegierten hatten vor dem Politischen Ausschuß geltend gemacht, eine öffentliche Diskussion über die Saar 80 kurz nach den Bundestagswahlen sei unzweckmä⸗ Big. Die Behandlung des Berichtes solle auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Ob sich Jer deutsche Standpunkt durchsetzt, wird sich am Samstag entscheiden. Auf der Sams- tagsitzung soll außerdem entschieden wer- den, ob der Bericht der GOffentlichkeit zugäng- ich gemacht werden soll. Außer dem Bericht van der Goes van Na- ters liegen dem Ausschuß ein Bericht des belgischen Delegierten Paul-Henri Spaak über die Entwieklung der Beziehungen zwi- schen Ost und West seit Stalins Tod und ein Bericht des Holländers Fens über die Fort- schritte im Ausbau des Westeuropäischen Verteidigungssystems vor. Der Vorstand des Deutschen Saarbundes sprach in einer Sitzung in Wiesbaden die Hoffnung aus, daß das Ergebnis der Bun- destagswahl die verstärkte Fortsetzung“ der büsherigen deuts n Saarpolitik gewähr- leiste. Sie basiere auf dem Beschluß des al- ten Bundestages vom 2. Juli 1952, der die Idee einer Europäisierung des Saargebiets eindeutig abgelehnt habe. Der Saarbund erklärte weiter, er betrachte jeden Versuch, die Bestätigung der Europa- Politik der Bundesregierung als eine Zustim- mung zur Europäisjerung der Saar auszule- Sen, als eine„bewußte Irreführung der öf- fentlichen Meinung in In- und Ausland“. Er forderte Bundesregierung und Bundestag er- neut auf, die Bemühungen um die Wieder- Herstellung der demokratischen Rechte und Freiheiten an der Saar sowie um die„Rege- lung der Saarfrage im deutschen Sinne“ mit allen Kräften fortzusętzen. Der französische Botschafter im Saargebiet, Gilbert Grandval, kam in Vichy überrascheng mit Außenminister Georges Bidault zusam- Merl. Große NATO-Manöver haben begonnen Frankfurt(UP). Das Unternehmen „Monte Carlo“, die größten alliierten Land- manöver seit Ende dés Krieges, begann. Im Beisein des Oberkommandierenden der alli- ierten Landstreitkräfte in Mitteleuropa, Mar- schall Alphonse Juin, und des stellvertreten- den UsS-Verteidigungsministers Roger M. Kyes im Raume Frankfurt. 175 000 Mann ame- Tikanischer, französischer, britischer und bel- gischer Truppen operieren gegen den„Ost- land“-Feind, der— so will es die Manòverlei- tung— nach Westdeutschland eingefallen ist. Diese Manöver machen die alliierten Truppen in Europa zum ersten Male mit der neuarti- gen Technik eines Atomkrieges vertraut, des- sen„Spielregeln“ sich nach Darstellung füh- render amerikanischer Offiziere wesentlich von der bisher üblichen Taktik unterscheiden. Auch der Einsatz von„Atomwaffen“ wird an- genommen. Erhards Konzept für Wiedervereinigung B On n(E. B.) Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard vertritt die Ansicht, daß die westdeut- sche Wirtschaft stark genug sei, bei einer deutschen Wieder vereinigung die Sowjetzone Wirtschaftlich und sozial denn westdeutschen Lebensstandard anzugleichen. Die Wiederein- gliederung müsse unter allen Umständen nach den Grundsätzen der freien Marktwirtschaft epfolgen. Die Eingliederung müsse durch eine Währungsreform in Mitteldeutschland etwa mach dem Muster der westdeutschen Wäh- rungsreform von 1948 eingeleitet werden. Hiernach könnten genügend Rohstoffe und Materialien zum Wiederaufbau der mittel- deutschen Wirtschaft zur Verfügung gestellt und damit die wirtschaftliche Kapazität wie- der voll ausgenutzt werden. Bluttat eines Eifersüchtigen K 6In(UP). Zu einer folgenschweren Bluttat hat sich in Köln-Kalk ein Mann hin- reißen lassen, dem ein neues Verhältnis sei- ner geschiedenen Ehefrau nicht paßte. Die chemaligen Ehegatten wohnten auch nach der Scheidung noch in einer Wohnung, und der frühere Gatte stellte bold voller Eifersucht Fest, daß sich zwischen seiner verflossenen Ehehälfte und einem anderen Mann zarte Bande entwickelten. Am späten Abend hielt sich der Eifersüch- tige nun lange vor der Wohnung seines Rivalen auf, wo sich auch die ehemalige Ehe- frau aufhielt. Als beide dann schließlich vor dem Haus erschienen, stürzte er auf die bei- den zu und stach mit einem Messer auf sie ein. Die Frau mußte mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht Werden, während der Freund nur leicht ver- letzt wurde. Der Messerheld wurde festge- nommen. 5 UsS-Hochkommissar Conant stattete zum dritten Mal in dieser Woche Bundeskanzler Adenauer im Palais Schaumburg einen Be- such ab. 5 a 40 Brasilianer, unter ihnen 17 führende Ge- Werkschaftler und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, trafen in Bonn mit den Bundesministern Erhard, Storch und Hlellwege zusammen. Kabinett Duniel in ernster Gefahr National versammlung wird einberufen— Preisdekrete werden teilweise nicht befolgt Paris(UP). Der Präsident der französi- schen Nationalversammlung, Herriot, hat den Altestenrat für nächsten Dienstag einberu- fen. Der Altestenrat soll die Nationalver- sammlung aus den Ferien zu einer Sonder- sitzung zurückholen, da 210 Abgeordnete, das ist einer mehr als ein Drittel aller Mitglie- der, eine Debatte über die wirtschaftspoli- tischen Reformen des Kabinetts Baniel gefor- dert haben. Die Versammlung. die bis zum 12. Oktober in die Ferien geschickt worden war, wird voraussichtlich noch Ende dieses oder An- fangs nächsten Monats einberufen werden. Dem Ministerpräsidenten ist es somit nicht gelungen, eine vorzeitige Rückberufung der Versammlung zu verhindern. Er hatte alle ihm nahestehenden Abgeordneten gebeten, auf eine Sondersitzung zu verzichten, damit die Notverordnungen der Regierung sich zu- nächst auswirken könnten. Die Bemühungen Laniels um eine allge- meine Senkung der Preise scheinen sich nur Schr schwer durchzusstzen. Daniel rief am Freitag sein Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen, als es sich herausstellte, daß die Mehrzahl der Finzelhändler die angeordne- ten Preissenkungen nicht vorgenommen hat Wie aus qualiflzierter Quelle verlautet, soll Lamiel energische Maßnahmen erwägen, um ein Scheitern seiner Preissenkungskampagne 2zU Verhilidern. Die Einberufung der Nationalversammlung bedeutet für den Bestand des Kabinetts La- nHiel eine ernste Gefahr. Es ist nämlich damit. zu. rechnen, daß das Parlament mindestens einen Teil der von der Regierung erlassenen Sparmaßnahmen und Notverordnungen nicht Billigen wird. Sollte Lanjel jedoch, um ihre Durchsetzung zu erzwingen, die Vertrauens- frage stellen, dann könnte sein Sturz die Folge sein. Da aber eine neue Regierungskrise in Pa- ris schlimme Auswiirkungen nach sich ziehen müßte, wird von einigen Parlamentariern Versucht, Kompromisse anzubabhnen, um dem jetzigen Kabinett eine weitere„Galgenfrist“ zu verschaffen. Dabei wird u. a., das Argu- ment ins Feld geführt, daß es sich Frankreich nicht noch einmal leisten kann, auf wichtigen internationalen Konferenzen nur eine passive Rolle zu spielen, weil es durch keinen legi- timierten Außenminister vertreten werden Kann. Auf dem außenpolitischen Terminkalender stehen nämlich einige auch für Frankreich äubßerst wichtige Ereignisse: die römische Konferenz zur Beratung der Europäischen Politischen Gemeinschaft, die Generalver- sammlung der Vereinten Nationen, zu der Bidault reisen Will, um gleichzeitig mit US- Außenminister Dulles zu verhandeln, die vor- geschlagene Außenminister- Konferenz über Deutschland und endlich eine Zusammen- kunft der Außenminister der Montanunion- Staaten. Eine weitere Minderung des franzöé- sischen Prestiges durch eine neue Regierungs- krise würde bei diesen Ronferenzen sicher- lich nicht ohne Auswirkungen bleiben. Planung einer europäischen Steuer Finanzprobleme der Integration— Experten- Tagung in Frankfurt Frankfurt(UP). Ein Kongreß des In- ternationalen Instituts für Finanzwirtschaft Wurde in Frankfurt von Staatssekretär Hall Stein eröffnet. Von den dazu erschienenen 80 Experten aus Belgien, Frankreich, Italien, Griechenland, Holland, Mexiko, Schweden, der Schweiz, Uruguay, den USA und der Bundesrepublik trat der Staatssekretär im Namen des Bundeskanzlers für eine euro- päische Integration durch schrittweisen Zoll- Abbau, Angleichung der Steuerpolitik der Mͤät gliedstaaten einer Europäischen Union und Ubereinkunft bezüglich gemeinsamer Haushaltsgestaltung ein. Unbedingt notwen- dig sei die Angleichung der verschiedenen Währungssysteme und die Sicherung der in- neren finanziellen und wirtschaftlichen Sta- bilität einer Europäischen Union. Hallstein forderte den Kongreß auf., durch seine wis- senschaftlichen Arbeiten die Politiker zu un- terstützen und die für eine europäische Inte- Sration notwendigen Vorarbeiten zu leisten. Der diesjährige Kongreß des 1937 in Paris gegründeten Instituts ist der erste in Deutsch- land. Gegenstand der früheren Kongresse Waren Probleme der Finanz- und Konjunk- turpolitik, der Auslandanleihen und der So- zialversicherung der verschiedenen Mitglied- staaten. Der diesjährige Kongreß behandelt Fragen, die sich auf steuerlichem Gebiet bei einer europäischen Integration ergeben wür- den. Wie aus dem am ersten Tag des Kongresses erstatteten Generalbericht über die steuer- lichen Aussichten einer wirtschaftlichen Inte- gration Europas hervorgeht, sind sich die in- ternationalen Finanzexperten darin einig, daß eine Europäische Union eigene Steuern er- heben müsse. Die Union könne sich auf die Dauer nicht mit der Erhebung von Beiträgen der Mitgliedsstaaten begnügen. Die Gesamt- heit der öffentlichen Ausgaben dürfte jedoch keinesfalls erhöht werden. Die verantwort- lichen Gremien müßten im Gegenteil alles daransetzen, die aus einer Integration sich ergebenden Einspar- und Rationalisierungs- möglichkeiten voll auszunutzen. Auf die Dauer müsse dann eine„tendenzielle Ver- Tingerung“ der staatlichen Steuerforderun- gen eintreten. Der Berichterstatter des Kongresses, Prof. Neumark, Frankfurt, schlug vor, zur Lösung der bei einer europäschen Integration auftre- tenden Finanzprobleme wichtige Abgaben der Besteuerungshobeit der Europäischen Union zu unterstellen. Dabei sei vor allem an Einkommen- und Umsatzsteuer gedacht. Dies solle eine Ertragsbeteiligung der ein- zelnen staatlichen Unterverbände nicht aus- schließen. Auf diese Weise würde zugleich eine Vereinheitlichung dieser Steuerarten er- reicht, ohne die eine Gleichheit der inner- europäischen Wettbewerbsverhältnisse nicht verwirklicht werden könne. Fred Ulssner vom Ss verhaftet? 1 Berlin(UP). Fred Olssner, Mitglied des Zentralkomitees der SED, Theoretiker und Organisationsleiter der Partei, ist nach einer Meldung aus Westberlin vom SSD verhaf- tet worden. Ihm wird eine enge Zusammen- arbeit mit dem früheren Minister für Staats- sicherheit, Wilhelm Zaißer, und dem ehe- maligen Chefredakteur des Zentralorgans der SED,„Neues Deutschland“ Rudolf Herrn stadt, vorgeworfen. Die Vorsitzende des kommunistischen Frauenbundes in der Sowjetzone, die Alt- Kommunistin Elle Schmidt, ist ihres Postens enthoben worden, weil sie„in den Tagen der. faschistischen Provokationen(17. Juni), in denen es um das Leben der gesamten Be- völkerung ging, nicht konsequent die Inter- essen der Frauen und des Volkes vertreten“ habe. 5 Das Sekretariat des kommunistischen„Kul- turbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ hat die Forderung vieler In- tellektueller der Ostzone nach absoluter Freiheit“ zurückgewiesen. Eine solche abso- lute Freiheit würde der„Kriegs- und Ras- senhet e, den antihumanistischen und zer- setzenden Ideologien“ Tür und Tor öffnen. Die absolute Freiheit sei nur ein„Tarnschild für die Zulassung imperialistischer und men- Schenfeindlicher Ideologien“. Die amerikanischen Behörden in Berlin ha- ben der tschechoslowakischen Militärmission in Berlin-Dahlem mitgeteilt, daß sie keines- Wegs gezwungen sei, ihre Büros und die Wohnsitze ihrer Mitarbeiter im US- Sektor Peizubehalten. Mit dieser Feststellung bean- wWorteten die US-Behörden den Protest der tschechischen Mission gegen das Verhalten Westberliner Polizeibeamter, die am 31. Au- gust von Passanten alarmiert worden waren, als aus dem Haus der Mission angeblich Hilfeschreie gedrungen sein sollten,. In ihrer Antwort führen die US-Behörden diesen Vorfall auf den„verständlichen Irrtum“ von Passanten zurück. Die Ermittlungen hätten ergeben, daß die Hilferufe von einem kleinen Mädchen gekommen seien, das von Spiel- gefährten in einem nahegelegenen Gebäude in die Toilette eingesperrt worden sei. Auf Grund der Epfahrungen, die die Westberliner mit zahlreichen Fällen von Menschenraub und Entführungen in den Osten gemacht hätten, sei es durchaus verständlich, daß die Polizei angerückt sei, um zu helfen. Kommunistische Niederlagen im TUC Britische Gewerkschaft gegen„Dritte Kraft“ Douglas(UE). Der diesjährige Kongreß des britischen Gewerkschaftsbundes(TU) in Douglas wurde nach fünftägiger Dauer beendet. Er hat gezeigt, daß die Kommunisten im Dachverband der britischen Gewerkschaf- ten keinen bedeutenden Einfluß mehr besit- zen, was auch aus den wichtigen politischen Stellungnahmen hervorging. Die Teilnehmer des Kongresses lehnten mit überwältigender Mehrheit eine Resolution ab, in der die Schaflung einer„Dritten Kraft“ zwischen den USA und der Sowjetunion auf Sozialistischer Basis gefordert wurde. Mit ebenso großer Mehrheit wurde ein kommu- nistischer Antrag auf Verringerung der Be- waffnung Großbritanniens abgelehnt und ein kommunistischer Angriff auf den TU wegen seiner Unterstützung der Ostberliner Arbei- ter zurückgewiesen. Weiterhin nahm er mit großer Mehrheit eine Resolution an, in der Großbritannien aufgefordert wird, Gespräche der„Großen Vier“ zwischen Präsident Eisen- hower, Premierminister Sir Winston Chur- chill, Ministerpräsident Joseph Laniel und Ministerpräsident Georgij Malenkow einzu- leiten. Ferner schob er zur Vermeidung wei- terer Auseinandersetzungen ohne Debatte eine Resolution beiseite, in der die Streitig- keiten zwischen den Gewerkschaftsführern und den Bevan- Anhängern bedauert wurden. Auf inner politischem Gebiet lehnte der Kon- Sreß eine weitgehende Verstaatlichung ab, sprach sich jedoch für eine Verstaatlichung der Wasserwerke aus Attentat auf den Sultan von Marokko Ein Kraftwagen fuhr sein Pferd um— Erbit- terung wegen neuer Reformen Ra bat(UP). Auf den vor drei Wochen von Frankreich inthronisjerten Sultan von Ma- rok ko, Sidi Mohammed ben Louley Arafa, ist ein Anschlag verübt worden, bei dem der Sul- tan aber nicht verletzt wurde. Der Täter ist von Angehörigen der Palastwache niederge- schossen, sein Komplice verhaftet worden. Das Attentatsgebiet wurde aus Sicherheitsgründen abgesperrt, da man den Ausbruch neuer na- tionalistischer Unruhen befürchtet. 5 Der Zwischenfall ereignete sich, als der Sul- tan erstmalig seit seiner Thronbesteigung den traditionellen Freitags-Gebeten in der Ahl Fez de Tourga-Moschee beiwohnen wollte. Auf dem Ritt dorthin wurde er plötzlich von einem starken Kraftwagen, der den Kordon der Pa- Iastwachen mit hoher Geschwindigkeit durch- brach, umgefahren. Sein schneeweißes Pferd kam unter das Auto und brach sich ein Bein. Der 64jährige Sultan, ein routinierter Reiter, konnte sich seitwärts zu Boden fal- len lassen. Französische Polizei zerstreute sofort die Menschenmenge. Bei der ganzen Angelegenheit handelt es sich offenbar um einen wohl durchdachten Uberfall. b Der Sultan hatte vor kurzem neue Verord- nungen unterzeichnet, aufgrund deren seine gesetzgebende Gewalt auf einen Rat der Großwesire übergeht, in dem für die erste Zeit auch Frankreich vertreten ist. Diese Maßnahme hat unter den Nationalisten hef- tige Proteste ausgelöst. Damit wurde ein bergang von der absoluten zur Kkonstituellen Monarchie geschaffen. Die Nationalisten kla- gen den Herrscher an, er habe den Fran- Zosen eine stärkere Position im Protektorat eingeräumt als sie sie zuvor hatten, anstatt für eine marokkanische Selbstregierung ein- pedition soll im kommenden Jahr stattfinden. Neues dus aller Welt 8 Die furchtbarste Waffe: Nobalt-Bombe Angeblich existiert sie noch nicht— Fünt Jahre lang Tod und Verderben London(dad). Niemand vermag zu SA Sen, von welcher Seite das Gerücht in die Welt gesetzt worden ist, daß bei den näch⸗ sten Versuchen der englischen Atomforscher in Woomera in der australischen Wüste die Kobalt- Bombe, die„C-Bombe“, die furcht, barste aller Vernichtungswaffen, zur Explo. sion gebracht werden solle. Obwohl eine solche Absicht amtlich entschieden dementiert worden ist und der gesunde Menschenver. stand sich sagen muß, daß keine kriegfüh. rende Macht es jemals Wagen könnte, eine Waffe zu verwenden die noch jahrelang nach mrer Explosion Tod und Verderben Bringt, sind doch Zweifel zurückgeblieben. Der australische Ministerpräsident Menzies von dem der Oppositionsführer Dr. Evatt endgültige Versicherungen darüber verlangte daß das australische Volk durch die Atem. versuche in Woomera im nächsten Monat nicht gefährdet werde, sprach von„Greuel. Seschichten“. Professor Titterton von der Universität Canberra erklärte, die englische und australische Regierung müßten verrückt sein, wenn sie eine Bombe in Woomera zur Explosion brächten, durch die das Versuchs- feld zehn Jahre lang unbenutzbar werden Würde. Es ist aber doch beachtlich, daß der prominenteste australische Kernphysiker Professor Oliphant, sich zum Sprachrohr der allgemeinen Besorgnisse gemacht hat. Offen- bar hat die strikte Geheimhaltung dem Miß. trauen am meisten Nahrung gegeben, wozu i Australien selbst noch das Vorhandensen mes verschlossenen, gleichsam exterritoria- len Gebiets mitten im Lande kommt. Radioaktives Kobalt wird schon seit Jah- ren als Ersatz für Radium in der Heilbe- Handlung verwendet. Zahlreiche Krebsinsti- tute in der ganzen Welt sind mit der„Kobalt. Bombe“ ausgestattet, die nichts mit einer Wirklichen Bombe zu tun Hat, sondern nur re Form besitzt und danach benannt wurde. Die Kobalt- Behandlung hat den Vorteil, daß sie zehnmal billiger ist als andere Methoden Kobalt selbst ist nicht radioaktiv. In der che- mischen Klassifizierung ist es dem Nickel be- nachbart, seine Nummer ist 59, seine Atom- mum der 27. Wenn man Eobalt einer Be- strahlung durch Neutronen aussetzt, was 1 einem KRernreaktor geschieht, so verwandelt es sich zu radioaktivem Kobalt 60. Der ein- zige Nachteil dieses billigen Radiumersatzes ö Besteht darin, daß etwa nach fünf Jahren benszeit hinter sich hat, seine Ausstrahlung so schwach wird, daß sie für eine Heilbe⸗ handlung nicht mehr ausreicht. Diese fünf Jahre Radioaktivität aber sind es, die Kobalt 60 als„atomischem Gift“ die furchtbare Wirkung verleihen. Die„C-Bombe“ besteht nicht etwa völlig aus Kobalt, sen- dern aus einer„normalen Atombombe“(Ura- nium 235 oder Plutonium), die eine Kobalt Hülle erhalten hat. Die Explosionswirkurig der Atombombe wird durch den Zusatz von Kobalt nicht vergrößert. Aber das Robalt ist in dem kurzen Moment der Explosion einer so intensiven Einwirkung der Neutro- nen ausgesetzt, daß es dadurch in höchstem Maße radioaktiv wird. Gleichzeitig verdun- stet es in der Gluthitze der Explosion und Verteilt sich in feinsten Partikeln auf die durch die Explosion entstehende Gaswolke. Während bei einer A-Bombe die radio- aktive Wirkung bald abklingt, so daß bei den amerikanischen Atomversuchen Truppen ein kurz vorher bombardiertes Ziel besetzen konnten, dauert nun die radioaktive Wir- Atomwolke an— fünf Jahre lang: Es ist nicht nur in weitem Umkreis um das Explo- sionszentrum das Gelände fünf Jahre lang stark radioaktiv, sondern darüber hinaus Kann die Explosionswolke, wo der Wind es Will und wo Nebel und Regen die feinen Ko- balt-Partikel niederschlagen, fünf Jahre lang Tod und Vernichtung Verbreiten. kung einer durch die C-Bombe entstandenen 1 Tiger fielen ihren Dompteur an Aber es ging noch verhältnismäßig gut ab Hamburg(UP). In dem zur Zeit hier ga- Sstierenden Zirkus„Krone“ flelen während der Vorstellung mehrere Tiger den 37jährigen tranzösischen Dompteur Marcœelle-Roger Dée- bille an und verletzten ihn schwer. Der Domp- teur erlitt schwere Beig- und Kratzwunden am Kopf und an den Armen. Sein blauer Anzug war ihm von den wütenden Raub tieren in Fetzen gerissen worden. Nach Aus- Sagen von Augenzeugen wurde der Domp- teur zuerst von einer Tigerin angefallen, die erst kürzlich fünf Junge bekommen hatte. Die Tigerin war zusammen mit sechs ande- ren Tigern durch das Laufgitter in die ver- Sitterte Manege gelaufen. Sie hielt in der Schnauze ein Brett, das sie sich auf unge- klärte Weise erbeutet hatte. Als der Domp- teur versuchte, ihr das Brett abzunehmen, sprang ihn die Tigerin blitzschnell an und Warf ihn zu Boden. Sofort entstand ein er- bitterter Kampf zwischen dem wilden Tier und dem bereits blutenden Dompteur, der mehrmals aufstand, aber immer wieder zu Boden taumelte. Als die übrigen Tiger un- ruhig wurden und sich ebenfalls auf den Dompteur zustürzten, big ihn die Tigerin mehrmals in den Kopf. Die Tiere wichen erst zurück, als ein mit einem Tierwärter in die Manege geeilter Tierlehrer sie bedrohte. Zahlreiche Zuschauer liefen vor Angst aus dem Zelt. Die Vorstellung wurde sofort nach dem Vorfall fortgesetzt. 8 In Kapstadt ist eine 25jährige Frau, die den Beruf einer Löwenbändigerin erlernen Wollte, beim Betreten eines Käfigs von einem Löwen überfallen worden. Ein anderer Löwe bearbeitete sie mit seinen Pranken, so daß Sie sofort tot war. 22 burmesische Guerillas drangen uber me Grenze auf thailändisches Gebiet vor und überfielen drei Wolfram-Gruben, wo sie Ge- fangene machten und sich anschließend wie- der in die Berge zurückzogen. Eine Mount-Everest- Expedition wollen nun 4 Wenn es die Hälfte seiner radioaktiven Le- 2 1 auch die Franzosen unternehmen. Die Ex- cure ed e e 8 1 8 * 1 8 1 2 1 nee Nd — 2 RN e e en ie eee d e dd 14 „ * in elt in- 228 en 5 ng e C0 Y 7ꝙ77%%%%ù000ç0⁊¼ eee 1e einen wahrhaftig bracht, der kaum noch abzusetzen ist, Obwohl e. 1 5 Südweſtd. Rundſchan Seifenlauge verursacht Fischsterben Weinheim, Bergstraße(sw). In dber Weschnitz, einem Nebenfluß des Rheins, hat zr den letzten Tagen ein großes Fischsterben Einigesetzt, von dem besonders die jungen Fischle betroffen werden. Nach den Ermittlun- gen ist das Fischisterben auf Vergiftung des Wassers durch eine starke Lauge zurückæu- führen. In einer Weinheimer Seifenfabrik war eser Tage ein großer Laugenbehälter explo- diert, wobei sich der Inhalt in den Grundel- bach ergoß, der nach wenigen hundert Metern in die Weschmitz mündet. Starke Gemeinde- Verschuldung Tauberbischofsheim Gs.). Von den 83 Gemeinden des Kreises Tauberbischofs- heim sind 47 Gemeinden verschuldet. Im ver- gangenen Jahr waren es nur vierzig. Noch Höher ist die Gemeindeverschuldung im Kreis Buchen, wo von den 82 Gemeinden 58 ver- schuldet sind. Auf die Einwohnerzahl umge- rechnet kommen im Kreis Tauberbischofsheim auf den Kopf der Bevölkerung rund 38 DM, im Kreis Buchen rund 64 DM Schulden. Upper drei Millionen Straßenbahnfahrer Karlsruhe(ZSH). Die Karlsruher Stra- Henbahn beförderte im Juli insgesamt 3 040/299 Fahrgäste. Man verspricht sich in nächster Zeit noch eine weitere Erhöhung dieser Zahl, wenn erst die Großraumwagen in Betrieb ge- nommen sind. Es wurde auch bereits in Er- wwägung gezogen, die einzelnen Haltepunkte innerhalb der Stadt weiter auseinanderzu- ziehen, um einen schnelleren Verkehr zu ge- Währleisten. Einen besonderen Aufschwung verspricht sich jedoch die Stadt Karlsruhe von der Einbeziehung der Albtalbahn in das eigene Verkehrsnetz. Vorläufig läßt sich jedoch dieses Projekt noch nicht realisieren, so lange die Verhandlungen zwischen den einzelnen Ver- Kehrsträgern und dem Innenministerium Abt. Verkehr noch nicht abgeschlossen sind. Lehrerin klagte mit Erfolg Karlsruhe(sw). Der Verwaltungsge- richtshof in Karlsruhe hat der Klage einer Karlsruher Lehrerin gegen das Land Würt⸗ temberg-Baden wegen ihrer Dienstentlassung stattgegeben. Die Klägerin war 1944 als Schulhelferin übernommen und 1947 zur außerplanmäßiger Lehrerin im nordbadischen Schuldienst ernannt worden., In den folgen- Jen Jahren war sie wiederholt krank. Nach- dem ihr im Jahre 1952 wegen erneuter Er- krankung ein längerer unbezahlter Urlaub gewährt worden war, wurde das Beamten- verhältnis widerrufen und ihre Entlassung aus dem Schuldienst verfügt. Nach ärztlichem Zeugnis war sie nicht mehr voll dienstfähig. Vor dem Verwaltungsgerichtshof machte die Lehrerin geltend, daß sie bei Antritt ihres Dienstverhältnisses gesund gewesen sei. Ihre Krankheit sei lediglich auf die Anstrengun- gen des Schuldienstes zurückzuführen. Die Entlassungsverfügung wurde jetzt vom Ge- richt aufgehoben und das Land Baden-Würt- temberg verpflichtet, die Klägerin mit Wir- Kung vom 1. August 1952 in den Ruhestand Zu Versetzen. Nach den Zwetschgen die Gurͤkenschwemme Karlsruhe(ZSsH). In den Hardtgemein- Gen besteht in diesem Jahr ein Gurkenüber- fluß, der in der Hauptsache darauf zurückzu- Führen ist, daß man dem Tabakanbau wegen der gesunkenen Rentabilität den Rücken kehrte. Diese Umstellung hat in diesem Jahr reichen Gurkensegen ge- man die RKonservenindustrie für das Preislich Zünstig liegende Angebot begeistern konnte. Kreuz und quer durch Baden Radolfzell. Der 13 Jahre alte Schüler Albert Klein aus Radolfzell hat in den letzten Tagen die 8 Kilometer lange Bodenseestrecke Zwischen der Radolfzeller Landungsbrücke und Mittelzell auf der Insel Reichenau in der ungewöhnlich kurzen Zeit von vier Stunden durchschwommen.(SI) Priberg. Das Triberger Heimatmuseum, eines der schönsten Museen des Schvrarzwal- des, kann auf sein 80jähriges Bestehen zu- rückblicken. Seit 1945 haben jährlich im Durch- schnitt 70 000 Personen das Museum besich- tigt. sw) Karlsruhe. Die Evangelische Akademie Baden führt vom 16. bis 18. Oktober im Haus Charlottenruhe in Herrenalb eine Tagung un- ter dem Thema„Mann und Frau“ durch.(sw) Karlsruhe. Die Fälle, in denen Kraft- kahrern Führerscheine entzogen wurden, ha- ben sich stark gemehrt. Allein im Landge- richtsbezirk Karlsruhe wurden seit Januar in rund 180 Fällen Führerscheinentzienungen ausgesprochen.(ISW) Weinheim. Die Stadt Weinheim beginnt im Oktober mit dem Bau eines neuen Kran- kenhauses. Mit einem Aufwand von 800 000 DM wird zunächst der erste Bauabschnitt in Angriff genommen. sw) Erneuter Rückgang der Arbeitslosigkeit Stuttgart(IV). Die Zahl der Arbeits- losen in Baden- Württemberg ist auch im August weiter zurückgegangen. Sie verrin- gerte sich um insgesamt 2668 und betrug da- mit noch 60 304. Nordbaden steht mit über 24 600 Arbeitslosen nach wie vor an der Spitze der vier südwestdeutschen Landesbezirke. Gegenüber dem 31. August letzten Jahres lag die Zahl der Arbeitslosen am gleichen Stichtag dieses Jahres noch um 453 höher. Der Bestand an offenen Stellen betrug am Monatsende 21 074. Er Hat sich gegenüber Erde Juli um 342 erhöht. „Schwarze Hand“ ging in die Falle Sechsköpfige Diebesbande festgenommen Landau(rp). Die Landauer Gendarmerie nam eine sechsköpfige Diebesbande fest, die unter dem Namen Die schwarze Hand“ im Laufe der letzten anderthalb Jahre vor allem in Wochenendhäuser am Haardt-Rand zwi- schen Neustadt und Landau einbrach und 8 ein umfangreiches Warenlager zusammensam- meln konnte, das jetzt sichergestellt wurde. Haupt der Bande war die 36 Jahre alte Klara Spengler, die ihren 16—18jährigen„Mitläu- fern“ verkündet hatte,„Die schwarze Hand““ sei eine weltumspannende Organisation, die nach spätestens zwei Tagen zu ihrer Befrei- ung antreten würde, wenn man sie je erwi- schen sollte. Im„Dienst“ riefen sich die Diebe mit Decknamen wie Zorro“,„Giggi“ oder „Kitz“. Fahrräder, die sie zu etwa einem Dut- zend zusammengestohlen hatten, montierten sie auseinander und dann mit anderen Einzel- teilen wieder neu zusammen, um sie unkenmt- lich zu machen und so besser verkaufen 2⁊u können. Dritte Schuh- und Lederschau Pirmasens(Irp). Zur 3. Internationalen Schuh- und Lederschau in Pirmasens, die vom 30. September bis 5. Oktober stattfindet, ha- ben sich 300 in- und ausländische Aussteller gemeldet. Die Besuchermeldungen gehen weit in die Tausende und übertreffen alle Erwar- tungen. Neben Vertretern aller europäischen Nationen und der Vereinigten Staaten haben sich Schuhfachleute aus Indien, Algerien, Mexiko, Südafrika, Athiopien, Liberia, Agyp- ten, Neuseeland und Australien angemeldet. Zwölfjährige versuchen Raubüberfall Ludwigshafen(rp), Zwei zwölfjährige Volksschüler versuchten in Ludwigshafen einen Raubüberfall auf eine Schreibwaren- händlerin. Die mit etwa 50 em langen Holz- hMmüppeln bewaffneten Jungen täuschten zu- nächst, wie die Polizei mitteilte, in dem La- den den Kauf von Schulartikeln vor. Als sich die Ladeninhaberin über eine Schublade beugte, schlugen sie die Frau mit ihren Knüp- peln nieder. Die Frau konnte jedoch noch um Hilfe schreien. Da nahmen die Jungen Reiß- aus. Einer von ihnen konnte bereits kurz nach der Tat von einem Bäckermeister gestellt Werden. Die Frau wurde so schwer verletzt, das sie in ein Krankenhaus eingeliefert wer- den mußte. Deutsche Arbeitssklaven in Jugoslawien Ein„Prüfstein für die Regierung Titos“ Wiesbaden(UP). In einem vom hes- sischen Innenministerium veröffentlichten Be- richt über die Austreibung Deutscher aus den Oststaaten wird Jugoslawien der menschen- unwürgigen Behandlung von Volksdeutschen beschuldigt. In letzter Zeit sei festgestellt worden, daß es sich bei den aus Jugoslawien im Bundesgebiet eintreffenden Volksdeut- schen fast durchweg um alte und verbrauchte Menschen oder Witwen mit mehreren Klein- kindern handle.„Hier liegt die Schlußfolge- rung nahe, daß in Jugoslawien genau so Wie in der CSR und in Polen die dort verblie- benen Deutschen nach wie vor als billige Arbeitssklaven ausgenützt werden, daß man aber der Bundesrepublik gerne die Versor- gung der Kranken und Schwachen über- läßt.“ per das Schicksal der noch in Ju- goslawien lebenden Deutschen wäre schon längst ein ungeschminkter Bericht der zu- ständigen Bonner Stellen fällig, Kritisiert das Ministerium weiter. Die Behandlung der Volksdeutschen in Jugoslawien sei ein Prüf- stein für die Echtheit der westlichen Orien- tierung Marschall Titos und seiner Regie- rung. Konflikt Eisenhower— Gewerkschaften „Washington(UP). Der Rücktritt des amerikanischen Arbeitsministers Martin Dur: kin wurde von leitenden US- Gewerkschafts- kunktionären als„ein Signal für den Beginn einer offenen politischen Ausein andersetzung“ der Gewerkschaften mit der republikanischen Regierung Eisenhower bezeichnet. Sie sagten Voraus, daß ein Versuch Eisenhowers, diese Wunde zu heilen, daß ein anderer Gewerk- schaftler in sein Kabinett aufgenommen Wird, zum Fehlschlag verurteilt sein dürfte Durkin trat wegen Meinungsverschiedenhei- ten mit Präsident Eisenhower und seinen Beratern über das Taft- Hartley- Gewerk- schaftsgesetz zurück. F—— Der Mai des Herbstes Von den abgeernteten Feldern weht ein leiser Wind und fährt mürrisch an deinem Fenster vorbei. Werm du es aufmachst, um den Herbstmorgen zu begrüßen, da flattert ein gelber Falter herein. Aber es ist Keiner von denen, die sich noch vor kurzem auf den blumigen Wiesen des noch so strahlend ge- Wordenen Hochsommers tummelten— es ist ein erstes vergilbtes Blatt, das der Herbst als seinen Boten sendet. Es ist September Se- worden. Mit dem fallenden Blatt schwingt ein letzter warmer Sonnenstrahl durch das zitternde Laub der Kronen, kost nochmals die sommermüden Waldgräser und macht den kleinen lustigen Sängern, die gen Süden zie- hen wollen, den Abschied schwer. September heißt überhaupt Abschied neh- men von den Freuden des Sommers, vom er- frischenden Bad im kühlen Flug, vom lieb gewordenen Gartenplatz und von all den Dingen, die den Sommer zum Schluß doch noch so schön gemacht haben. Freilich ist die- ser Abschied vom Sommer in Septemeei nicht so schwer, denn er versöhnt mit sich Selbst. Umstrahlt uns doch noch einmal die Pracht der sich bunt schmückenden Wälder wie in einer prunkvollen Apotheose. Mit den fallenden Blättern fällt noch so manehe Frucht vom Baum, die köstliche Ernte gibt. Nicht umsonst nennt man den September den Mai des Herbstes. Und was des Sommers Mai an lichter Schönheit und Klarheit vor- aus hat, das holt der September mit der bun- ten Farbenfülle seiner Meisterpalette nach. Und wenn dann die Septembersonne einen Hauch von Purpur über das bunte Bild wirft, dann kann die reife Schönheit dieses Monats wohl mit der Jugendfrische des Mai wett eifern. Am Septemberregen wird uns wenig gele- gen sein; denn davon haben wir in diesem feuchten Jahr genug zu kosten bekommen. Unsere ganzen Hoffnungen setzten wir auf die letzte Karte: Septembersonne. Die Erwar- tungen des Bauern gehen vielleicht in eine andere Richtung, denn ihm ist am Septem- berregen für Saaten und Felder viel gelegen. Wie wäre es mit der goldenen Mitta um Allen gerecht zu werden?!? * Neuer Flügel in neuem Gewand. Den Wählern präſentierte ſich am ver⸗ gangenen Sonntag vor dem Start in das neue Schuljahr bereits der neuerbaute Flü⸗ gel in einem neuen, inneren Gewand. In ſorgſamer farblicher Abſtimmung wurden in dieſem Flügel die Räume neu getüncht und mit einer neuen Neonbeleuchtung ausgeſtattet. die auch im Winter Tageslicht ſpendet. Dazu wurden in jedem Raume die notwendigen Anlagen für den Schulfunkempfang inſtal⸗ liert, um ſo modernen pädagogiſchen Auf⸗ faſſungen entgegenzukommen. Die oft ge⸗ wünſchten Uhren in den einzelnen Fluren wurden ebenſo wieder hergerichtet, wie die beiden Ausgangstore zum Hof hin ver⸗ beitert wurden, um ein weniger gedrängtes Kommen und Gehen zu ermöglichen. Begrü⸗ ßenswert auch deswegen, weil bei einem eptl. Gefahrenfall ein ſchnelles Hinausſchleuſen der Kinder gewährleiſtet wird. In gleicher Weiſe wurden die neuen Schulhoftore an⸗ gebracht, während die letzten Schäden an den Regenrinnen und auf dem Dach ebenſo be⸗ ſeitigt wurden. Im kommenden Jahr werden nach den vorliegenden Planungen die reſtlichen Schulräume ebenfalls hergerichtet, während es im Rahmen der größeren Inſtandſetzungen wohl nun kein vordringlicheres Problem als den oft zitierten Schulhof gibt. Aber auch hier hat man bei einer eingehenden Lokal⸗ beſichtigung durch den Stadtbaudirektor Jörg ſchon grundſätzlich feſtgelegt, wie der neue Schulhof etwa künftig ausſehen wird. Grün⸗ anlage und ein entſprechend abgeſtimmter Tummelplatz ſind be eits raummäßig feſt⸗ gelegt. Nun, wir harren denn der Erfüllung des langgehegten Wunſches. Wir gratulie en! Geburtstag kann heute Frau Anna Weis geb. Weißling, Zähringer⸗ ſtraße 35, begehen. Der Jubilarin unſere herzlichſten Glückwünſche in der Hoffnung auf einen geſunden und friedlichen Lebensabend. — Den 60. Geburtstag kann am Montag Frau Marie Keller, Ilvesheim, Ring⸗ ſtraße 12, begehen. Auch hier entbieten wir unſere herzlichſten Glückwünſche. Ihren 75. Mitglieververſammlung des Turnverein 98. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, fin⸗ det heute Abend 20 Uhr in der Turnhall eine Mitgliederverſammlung des Turnverein 1898 ſtatt, zu der in Anbetracht der weſent⸗ lichen Tagesordnung alle Mitglieder aufge⸗ rufen ſind. Nach deu Turnern die Leichtathleten und N Kinder lautet die programmliche Geſtaltung des diesähricen Aoturnens des TB„Jahn“, der damit ſeine durch Hamburg erfolgpeſche gekrönte Bahnſaiſon abſchließt, um ſich in intenſiver Weiſe wieder dem winterlichen Hallentraining zuzuwenden. Vor einem ſehr intereſſterten Zuſchauerkreis legten bereits geſtern Abend im Kaiſerhof Turnerinnen und Turner Peoben ihres fundierten Könnens ab, über das wir in einer Zuſammenfaſſung der geſamten Veranſtaltung noch eingehender berichten werden. Heute Nachmittag und morgen Vormittag ſind nun in Einzel⸗ und Mehrkämpfen Jugend, Aktive und Alters⸗ klaſſen am Start, während morgen Nachmit⸗ tag auf dem Waldſportplatz neben den Ent⸗ ſcheidungen in den einzelnen Diſiplinen die zahlreiche Kinderſchar das Wort haben wird Der Abend vereint dann die Veveinsfamilie zur Siegerehrung mit Tanz im Kaiſerhof, wo der erfolgreiche Tag auch entſprechend geſellſchaftlich würdig beſchloſſen wird. Neues Modell der DKW-,, Sonderklasse“ Auch Auto-Union senkt seine Preise Das Düsseldorfer Werk der Auto-Union hat die Serienfertigung eines neuen billigeren Mo- dells der DR W.., Sonderklasse“ aufgenommen und den Preis des mit Vier-Gang- Getriebe aus- gerüsteten Zweizylinder-Typs„Meisterklasse“ erheblich gesenkt. Eine zweitürige Limousine auf dem Sonderklasse“-Fahrgestell wurde neu in das DR W- Typenprogramm aufgenommen. Sie erreicht mit 5985 DM nahezu den bisherigen Preis des Viergang-Modells der„Meisterklasse“. Der Preis des letzten Typs ist von 3950 DM auf 5585 DM gesenkt worden. Die bisherigen„Son- derklasse“- und„Meisterklasse“-Modelle werden unverändert weitergebaut. Bis zum heutigen Tage haben nahezu 60 00 DRW-Wagen das Werk Düsseldorf verlassen— damit erreichte die Gesamtproduktion der neuen Auto-Union bis Mitte 1953 die stattliche Zahl von einer Vier- telmillion Fahrzeugen. Generaldirektor Dr. Bruns gab bekannt, daß die Auto-Union heute ihre Frzeugnisse bereits wieder nach 44 Ländern Ausführe. 8 Belgier besichtigen Mannheimer Wohnungsbau Mannheim(Iswo). Vierzig belgische Bau- fachleute, Architekten, leitende Direktoren von belgischen Baugesellschaften und Be hörden haben die sozialen Wohnungsbauten der Stadt Mannheim besichtigt. Die Belgier befinden sich auf einer Studienreise durch die Bundesrepublik. Sie gehören dem belgi- schen Institut„Promotion de Habitation“ in Brüssel an. Das Institut hat die Aufgabe, die verschiedenen Probleme des Wohnens wissenschaftlich zu untersuchen und die Of- fentlichkeit für dieses Gebiet zu imteressie- ren. Tot auf den Gleisen aufgefunden Mannheim(lsw). Auf der Bahnstrecke bei Mannheim- Sandhofen ist die Leiche eines 55 Jahre alten Mannes aus Mannheim- Wald- hof gefunden worden. Der Mann war von einem Eisenbahnzug überfahren worden. Ob. er einem Unglücksfall zum Opfer gefallen ist oder den Freitod gesucht hat, kormte noch nicht geklärt werden. ö Fumſchau. „Das ſingende Hotel“ ſtellt eine erfolgreiche Fortſetzung der Muſikal⸗ und Revuefilme des ideeenträchrigen Teams Geza von Cziffra und Michael Jary dar. Wieder ließen ſich dieſe beiden„Erfolgsjäger“ im deutſchen Nach⸗ kriegsfilm eine ſchmiſſige Geſchichte einfal⸗ len, die entſprechend muſikaliſch ausgedeu⸗ tet zu einem frohen Ohren⸗ und Augen⸗ ſchmaus wird. Wie bisher bereits bewährt, hat man auch in dieſen Streifen verſchiedene erfolgreiche Stars von Funk und Platte ein⸗ gebaut und ſo den Eſprit und das Kolorit entſprechend feſtgelegt. Hans Söhnker und Urſula Juſtin ſorgen im Verein mit einer bewährten Darſtellerſchar für die ſich häu⸗ fenden tragikomiſchen Verwechslungen am laufenden Band, die ſich ſchließlich unter ent⸗ ſprechenden muſikaliſchen Foreie cungen, ſiehe Titel, in Wohlgefallen und einem maſſier en happy end auflöſen. Eine nette und amüſante Unterhaltung und eine Konzentration mufi⸗ kaliſcher Leckerbiſſen aus erſter Hand. Im zweiten Programm läuft eine Novität auf dem Gebiet des ſattſam bekannten Wild⸗ weſters, bei dem ausnahmsweiſe einmal nicht in paufenloſer Folge der Colt ſpeicht. Dafür ſpricht umſomehr die Liebe und der Ve. ſuch eine Wildweſtſchuld zu löſchen.„Flucht nach Nevada“ neumt ſich dieſer neu profilierte Streifen, deſſen Beurteilung letztlich dem Ge⸗ ſchmack des Beſuchers überlaſſen bleiben muß. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 12. 9. bis 19. 9. die Brücken⸗ Apotheke. Telefon: 47394. enge A Vo. 5 K Ir Jabcds Kak Befehlsſtellwerk auf der Tiſchplatte Keine falsche Weichenstellung mehr— Die modernste Bahnanlage entsteht in Mannheim Bis zum Juni 1954 soll beim Mannheimer Hauptbahnhof die modernste Stellwerkanlage des Bundesgebietes, die in einem Turmhaus untergebracht sein wird und deren Bedie- nungsanlage auf der Fläche eines normalen Schreibtisches Platz hat, ihrer Bestimmung Übergeben werden. Das Projekt soll über zwei Millionen Mark kosten. Bis jetzt sind ungefähr 20 Kilometer Kabel allein im Vorgelände des Hauptbahnhofes Mannheim verlegt worden. Die technischen Neuerungen, die nach den letzten Forschungs- ergebnissen der Elektrotechnik entwickelt worden sind, werden den Bahnhof wesentlich gufnahmefähiger machen und eine große Zahl von mechanischem Bedienungspersonal einspa- ren. Alle rein optischen, durch bloße Beob- achtungen gemachten„Gleisfreimeldungen“ entfallen und bei einem„besetzten“ Gleis Wird es in Zukunft unmöglich sein, eine Weiche oder ein Signal zu bewegen. Anderer- seits wird eine freie Fahrtstrecke von eini- gen Kilometern Länge durch einfachen Druck auf ein Knöpfchen fehlerlos in wenigen Se- kunden über zehn und mehr Weichen ab- laufen, ohne daß sich die geringste mensch- Hche Unzulänglichkeit„dazwischenschalten“ Kann. Die riesigen technischen Apparaturen für dieses modernste Bahnhofsgehirn der Deut- schen Bundesbahn sind im Innern des Stell- Werkturmes untergebracht, dessen eigentlicher Bedlenungsraum nur eine Fläche von 30 qm aufweist. Der„Mann am Schreibtisch“ er- hält seine Informationen über ein- und aus- fahrende Züge durch moderne Fernmeldun- Sen und kann durch ein automatisches Kon- taktnetz auf seiner Schalttafel jeden Meter Schiene genau Kontrollieren. Das neueste Hilfsmittel wird der sogenannte„Rangier- unk“ sein, der eine drahtlose Verbindung zwischen Befehlsstelle und Lokomotivführer ermöglicht. So wird es kein— oft migver- standenes— Geschrei bei den über 4000 täglichen Rangierbewegungen am Manmhei- mer Bahnhof geben, der innerhalb von 24 Stunden zur Zeit von nicht weniger als 438 Zügen, davon 136 D-Zügen angelaufen wird. Gerade in der Zeit des Hauptreiseverkehrs, wenn die vollen Fernzüge abgespannte und erholungsbedürftige Menschen von Norden nach Süden und von den Bergen an die See bringen, ist die Verantwortung der unsicht- baren Männer an den Weichenhebeln und Signalen besonders grog. Der Reisende Sieht vom Bahnbetrieb meist nicht mehr als den Lokführer, den Mann mit der roten Mütze und ein paar Arbeiter auf freier Strecke. Er denkt oft nicht daran, daß Weichensteller, Signalwärter und Fahrdienstleiter in den Stellwerken 150 und mehr Weichen über wa⸗ chen und in reibungsloser, angespannter Zu- sammenarbeit seine Sicherheit in den Hän- den halten, So groß die Gewissenhaftigkeit dieser Männer auch sein mag— sie sind nur Menschen, denen Fehler unterlaufen Können. Und wenn auch diese Fehler durch mecha- nisch- elektrische Systeme Weitgehend ausge- schaltet sind, so wird doch die neue Stell- Werkanlage in Mannheim durch ihr tech- nisches Wunderwerk, das frei von Gefühls- beeinflussungen arbeitet, die Sicherheit des Bahnbetriebes noch weiter verstärken. Der Mann aber, der am„Schreibtisch“ sitzen wird, wird eine noch größere Verantwortung tra- gen, denn den richtigen Knopf, von dessen Druck Wohl und Wehe Tausender von Rei- senden abhängt, muß er in Bewegung setzen. Wettervorhersage Samstag wolkig bis bedeckt, strichweise ef- was Regen. Mäßig kühl, Höchsttemperaturen Unter 20 Srad. Veränderlic WI ade, Vor- wiegend um West. Sonntag beständig bei wenig veränderten Temperaturen. Und die Herbstzeitlose blüht. Wenn der letzte Schmitt die Wiesen Kurz Seschoren hat, dann schauen aus dem miede- Den Gras die kleinen Herbstzeitlosen hervor. Tre rötlich-farbenen Kelche leuchten an Son- nigen Tagen über den Hang. Am Abend schließen sie sich und ducken sich noch Zur Epde. Im Regen ist kein Spalt offen zwi- schen den Blütenblättern, und leise rollt der Tropfen an ihnen herab. Eine einsame Blume ist die Herbstzeitlose. Und merkwürdig ihr Name. Einer jener immer wandernden Men- schen hat mir einst ihre Sage erzählt. Er Warnte mich, sie seien alle gicktig. Und dann Sagte er mir jenes Märchen, das einer um die Herbstzeitlosen ersann. Es war ein Festtag der Mutter Maria. Die Englein huschten in geschäftigem Eifer über die Himmelsaue und pflückten Blumen; denn sie wollten ihrer holden Gottesmutter Kranz lein winden. Sommerbunt schmiegte sich ein Blütensternchen an das andere. Tausend Blu- Menaugen reihten sich lieblich zum Kranz. Doch eine sträubte sich. Unbiegsam war der Stengel, allzu schnell zerbrechlich die Blüte. Engelsfinger wanden geduldig die Blumen. Diese eine aber gehorchte innen nicht. Sie paßte nicht in das luftige Gewinde. Lieber brach sie ihr zartes Köpfchen ar Reif, den sie umschlingen sollte. Und sie war matt und Am Welken, bevor der Freudentag anbrach. Da schleuderten die Englein sie durch das Himmelsfenster, weit in den Weltenraum. Sie flog ins Unendliche Eines kalten Herbst- tages erreichte sei unsere Erde, wo ihre Schwesterchen schon längst zum Winterschlaf gingen. Sie blieb einsam auf jener Wiese ste. hen, frierend schaute sie himmelan. Und siehe, Gottvater sah sein eigensimniges Blu- menkind, lächelte ihm zu, umd sein Atem gab ihm Wärme. Und es erstand in voller Schön- heit mitten in einer Herbstwiese. Gott aber Sagte zur Herbstzeitlose:„Du sollst geliebſ sein von den Zeitlosen, sollst ihnen deine Blüte schenken und ihnen damit tief ins Herz lelichten.“ ö Seitdem blüht zur rauhen Herbstzeit dieseg Blümlein bei uns. Einsam und dankbar 8 jeden Sormenstrahl. Doch Siftig ist es den, damit keiner es noch einmal im gen losen, unermeßlichen Weltenraum stoße. Uraufführung im Badischen Staatstheater Es ist schon von einiger Bedeutung, wenn eine Bühne vom Rang des Karlsruher Ba. dischen Staatstheaters die Komödie eines amerikanischen Autors, der sich durch „Europa und der Stier“ und„Gericht bei Nacht“ bereits einen klingenden Namen er- Worben hat, in deutscher Uraufführung her- ausbringen kann. Ladislaus Fodor hat git seinem„Reichsein ist alles“ zweifellos in Amerika Erfolg gehabt. Für den deutschen Geschmack erscheint dieses„Reichsein ist al les“ doch wesentlich schwächer als die bisher von dem Autor bei uns bekannten Stücke Mam kKönmte es vielleicht eine Parodie auf das amerikanische Glücksrittertum nennen, jedenfalls ist es für die Bewohner unserer Breiten doch eine fragwürdige Unterhaltung nur von Dollarmillionen zu hören. Der Au- tor behauptet von Jim Merill, einem jungen Marm, der eben von seinem Arbeitsplatz ent- lassen wurde, er sei im Grunde ein ehr licher Mann“. Die„Geschäftsmethoden“ seien völlig„legal“(allerdings bezieht sich diese Feststellung auf die US) und er bediene Sich nur derselben Tricks, durch die manche be- Tühmten amerikanischen Vermögen entstan- den. Die ausgezeichnete Inszenierung von Waldemar Leitgeb brachte schließlich doch noch einen starken Publikumserfolg, der viel- leicht weniger dem Autor als den ausgezeich- neten Leistungen der Schauspieler Fritz Leh- manm, Lore Hansens, Liselotte Klips, Rose marie Kilian und Josef Keim galt. Eimen Siegeszug wird dieses Stück wahr- scheinlich nicht durch Westdeutschland an- treten. Immerhin darf man wohl damit rech- nen, daß doch noch die eine oder andere Bühne Ladislaus Fodors„Reichsein ist alles“ aufgreifen wird. geb. Seitz sagen wir unseren innigsten Dank. Mhm.⸗-Seckenheim, 12. September 1953 Bonndorferstraße 33 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz: und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen Frau Anna Marzenell Die trauernden Hinterbliebenen uk kaadulul lidl. bine biſcispaliſſaſlon. En lc ken, aur lle. vil ola nal Ibs Balgridll eb bie e. Micliaro Nucdinge- Deuce Nudinqe. geb. Pfisterer Mermdlille MANNHEIM-SECKENHEIM, 12. SEPTEMBER 1953 5 luclt Spare bei der Spar- l. Kad bank Sbokenheim 8 40005 i und Zahlstelle Friedrichsfeld Vorrätig: Torfmull/ Huminal 1 Unserem Sportkameraden Richard Rũdinger Düngemittel aller Art Bestellungen auf Saat- getreide nimmt entgegen. und seiner lieben Braut TRUDE Alex. 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Mannsch. 20 Uhr, Siegerehrung mit Tanz im Kaiserhof sämtlicher Abteilungen 16.30 Uhr Der Turnrat eee Gesund mit Zirkulano gegen hartnäckige Kreislaufs ftörungen. sein oderwerden. 822 e zur Vermählung die herzlichsten Glückwünsche, T. B. Jahn Fußball-Privatmannschaft Landesprodukte im alten Rathaus tut Jereins Kalender 0 Sich wWas Sängerbund 1865, Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Ausflugsteinnehmer: Abfahrt Sonntag, 6.45 Uhr ab Rathaus. Turnverein 98(Handball- Abteilung). Samstag nachmittag: 07 Seckenheim gegen 98 Seckenbheim(Schülermannschaften). Sonntag vormittag: Pfingstberg gegen 98 Seckenheim Jugendmannschaften). Sonntag nachmittag; Sd Leuters- hausen 2. gegen 98 Seckenheim 2. um 13.45 Uhr. Sd Leu⸗ tershausen 1. gegen 98 Seckenbheim 1. um 15 Uhr. Abfahrt mit Omnibus an der Turnhalle um 12.45 Uhr. Fußballvereinigung 98. Heute Samstag, 16 Uhr: Schüler Robrhof gegen Schüler Seckenbeim. Morgen Sonntag, 8.30 Uhr: Phonix- Mannheim(Privat) gegen 98 Seckenbeim(Privat). gegen 98 Seckenbeim Gem. Jugend. 15 Uhr und 13.15 Uhr: 1. und 2. Mannschaft im Wörtel gegen SV Waldhof(Amateure). Sportverein 07(Fußball- Abteilung). Heute Samstag, Schüler 5 in Rheinau. Abfahrt mit Fahrrad ab Wasserturm um 15 Uhr. Morgen Sonntag, Jugend— 08 Mannheim. Abfahrt mit Fahrrad 9.30 Uhr ab Vereinshaus. 1. und 2. Mannschaft in Wieblipgen, Abfahrt mit OEG. 2. Mannschaft 12.20 Uhr. 1. Mannschaft 13.20 Uhr ab Rathaus, Han ball- Abteilung Heute Samstag 16 Uhr Schüler auf dem 07 Platz. Verbands- spiel gegen IV 9s Seckenbeim. 2. Mannschaft Verbands- spiel gegen Polizei Mannheim, 9.45 Uhr in Seckenheim. 1. Mannschaft Verbandsspiel gegen Polizei Mannheim, 10.30 Uhr: Rot-Weiß Rheinau 11 Uhr in Seckenheim. Ein Besuch bei wird sich auch für Sie lohnen! cken F 1, 5 im alten Rathaus Reparatur von Laufmaschen in eigenem Betrieb. Preis pro Laufmasche 8 Pfg. Heinz Odenwald Mech. 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Kirche Erlöser-Kirche störter kirchlicher Gebäude in Dresden. i 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach alter Gottesdienstordnung 0 a Pfarrer John 3 Uhr Kindergottesdienst N Uhr Jungenkreis(Heim) Uhr Madchenkreis(Jüngere) 20 Uhr Jungmännerkreis(Heim) EI C eee eee rr