1 . F 8. 8 1 2 it 1 PPTTPPTTPPTPPbPTPTPPPTPPPTPTbTPTTTPTPTCTPTTbTTVTPTbTbTbTbTbTT Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeid. Enrenummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Ereisliste Nr. I Abbestellungen können nur bis 285. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 144 Mittwoch, den 9. September 1953 5.53. Jahrgang Der Volksentscheid Gedanken zum Ergebnis der Bundestagswahl Die Wahlparole des Deutschen Gewerk- schaftsbundes:„Wählt einen besseren Bundes- tag!“ ist in einer Weise in Erfüllung gegan- gen, die niemand vorauszusehen gewagt hätte. Noch am Samstag hatten selbst die er- fahrensten Parlamentsstrategen mit keinen großen Veränderungen im Bundestag gerech- net. Obgleich viele von ihnen vermuteten, es könnte der SpD gelingen, sich zur stärksten Partei aufzuschwingen, zweifelte kaum je- mand ernsthaft daran, daß der bisherigen Regierungskoalition eine Mehrheit im Bon- ner Bundeshaus verbleiben würde. a „Am Sonntag jedoch hat das deutsche Volk eine Entscheidung gefällt, deren Eindeutigkeit geradezu sensationell ist. Es erteilte nicht nur sämtlichen rechtsradikalen Gruppen eine ver- nichtende Niederlage, sondern auch die Kom- munisten haben im parlamentarischen Leben der Bundesrepublik ihre Rolle des ewigen Störenfrieds ausgespielt. Damit sind in Bonn nur noch sechs Parteien vorhanden, von denen vier zur Regierungskoalition zählen, nach- dem das Zentrum ein Bündnis mit der ODU abgeschlossen hat. In der Opposition verbleibt allein die SPD, deren 150 Abgeordnete sich einer Front von 310 Anhängern der Politik des Kanzlers gegenübersehen, die außerdem in N meisten Fällen auch noch auf die 27 Stim- en des Gesamtdeutschen Blocks(BHE) zäh- A dürfen.. Die kür unsere Zukunft wesentlichste Schlußfolgerung aus den Ergebnissen dieser Wahlen ist die Feststellufig, daß das deutsche Volk Dr. Adenauer, dessen Partei allein schon die absolute Mehrheit im Bundestag errang, den Auftrag erteilte, die von ihm eingeleitete Politik unbeirrt fortzusetzen. Während Dr. Erhard die erfolgreich begonnene soziale Marktwirtschaft zu noch größerer Breiten- Wirkung bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität ausbauen kann, wird der Kanz- ler der Verwirklichung der europäischen In- tegration entgegenstreben und mit Hilfe der, Westmächte die Wiedervereinigung Deutsch- lands zu erreichen suchen. Er wird diese Po- tik jetzt mit umso ruhigerem Gewissen und umso größerer Energie betreiben können, machdem Über 16 Millionen Deutsche sich 2 ihr bekannten, indes nur knapp 8 Millionen das„Nein“ der Sozialdemokratie für richtig hielten. Rechnet man das Einverständnis des BHE mit der außenpolitischen Konzeption Dr. Adenauers hinzu und addiert die Kom- munisten sowie die Anhänger Heinemanns und Wirtus zur Opposition, dann dürfte der b undeskanzler on 1758 Millionen sogar das Vertrauensvotum Menschen buchen, während lediglich 8,8 Millionen ihm das ihre ver- weigerten. Dieses große und gewichtige Wort„Ver- kauen“ klingt— auch das gehört in den Rahmen einer Wahlbeurteilung— in den Ohren gewisser Stuttgarter Politiker nicht nur wohltönend. Als Ministerpräsident Pr. Maier gefragt wurde, Weshalb er als Spitzen- Kandidat seiner Partei auftrete, obwohl er kaum im Sinne haben dürfte, für vier Jahre nach Bonn zu gehen, erwiderte er:„Ich stehe im Mittelpunkt aller Angriffe der Opposition im Lande Baden- Württemberg; deshalb will ich es auf eine Kraftprobe ankommen lassen.“ Heute steht er nun vor der Tatsache, daß diese Opposition, die CDU, 52,4 Prozent aller Stimmen errang und damit ihren Gesamt- anteil um 12,7 Prozent erhöhte, während die FDP/DVP um 4,9 Prozent auf 12,7 Prozent der Stimmen zurückging. Die Koalition Rein- Bold Maiers(FDP, SPD und BIE) bekam insgesamt 41,1 Prozent aller Stimmen. Eine Koalition nach Bonner Muster hätte inn Ba- den- Württemberg 66,7 Prozent erlangt. Erfreulicherweise ist die ganze Wahlhand- lung in mustergültiger Weise verlaufen. Nir- gendwo kam es zu Störungen und selbst die Machthaber der Sowjetzone mußten ange- sichts der einmütigen Ablehnung ihrer Agi tation in der Bundesrepublik auf die geplant gewesene Sabotage verzichten. Der totale Bankrott der Kommunisten und ihrer Mitläu- ker bei den Wahlen hat sie darüber hinaus belehrt, daß das deutsche Volk ebenso gegen bolschewistische Parolen wie gegen Ein- schüchterungsversuche gefeit ist. f Obgleich die Bevölkerung der Bundesrepu- blik ein Parlament mit vierjähriger Legisla- tipdauer Wählte, wollen Wir jedoch hoffer daß dieser Bundestag möglichst bald in die glückliche Lage versetzt wird, sich Selbst 8 teipolitischen Meinungsverschiedenheiten hin- weg, bei denen auch die nicht ausgenommen wird, hat jedenfalls das deutsche Volk am vergangenen Sonntag Seine künftige Regierung dazu r allen Kräften, auf jedem 1 gang baren Wege und mit möglichster Beschlou- nigung danach zu streben, daß die Grenzen zwischen West und Ost niedergerissen. wer- den, damit das ganze Deutschland sich in Frieden und Freiheit einen Kann. Die 9. Offenbacher Leder messe, an der eich 400 Firmen, darunter 22 ausländische, betei- gen, wurde eröffnet.. Die Parteien haben zu entscheiden Bonn diskutiert die künftige Kabinettsliste Fertigstellung Mitte nächster Woche? BOonn(E. B.) Das Bundeskabinett und der Sozialdemokratische Parteivorstand traten am Dienstag in Bonn zu ihren ersten Sitzungen nach der Wahl zusammen, um den Ausgang der Entscheidung des Volkes und dessen in- nen- und außenpolitische Konsequenzen zu erörtern. Die zweistündige Beratung der Bundesre- glerung unter dem Vorsitz des Kanzlers galt, Wie Offiziell mitgeteilt wurde, einer gründ- chen Prüfung der durch das Wahlergebnis geschaffenen Lage. Personalfragen hinsicht- lich der Besetzung des künftigen Kabinetts wurden nicht besprochen und auch sonst keine Beschlüsse gefaßt. Der Bundeskanzler hat vielmehr auf die bevorstehenden Konfe- renzen der Parteivorstände der Regierungs- parteien hingewiesen. Es werde Aufgabe dei Parteien sein, sagte Adenauer, sich über die Zusammensetzung der neuen Koalition Klar zu werden. Diese Entscheidungen der Fraktionen und Parteivorstände will der Kanzler abwarten, ehe er selber über die Neuverteilung der Res- sorts Besprechungen aufnimmt. Der CDU- Vorstand wird zusammen mit dem Vor- stand der bisherigen CDU-Fraktion am Don- Nerstag, der FDP-Vorstand am Freitag in Bonn zusammenkommen. Auch die Vorstände der DP und des BHE treten noch in dieser Woche zu Beratungen zusammen. In Regie- rumgskreisen wird es in diesem Zusammen- hang für wahrscheinlich gehalten, daß der Bundeskanzler in der kommenden Woche auch den Führer der Opposition, Erich Ollen- hauer, zu einer Aussprache einlädt, nachdem sich Adenauer erneut für eine gemeinsame Außenpolitik von Opposition und Regierung ausgesprochen hat. Die Möglichkeiten einer Beteiligung des BHE an der kommenden Regierung werden in Bonner politischen Kreisen unterschied- lich beurteilt. So wird behauptet, die ODU werde versuchen, auch den BHE— beispiels- weise durch das Flüchtlingsministerium— an der Regierungsverantwortung zu beteili- gen. Andererseits rechnet man auch mit einer Rolle des BHE im Parlament, die der alten Bayernpartei ähnelt, die sich in den letzten Jahren sehr regierungsfreundlich bei den Ab: stimmungen verhielt. Der BHE hat seiner seits schon angedeutet, daß er eventuell zu 5 einer Beteiligung an der künftigen Koalition bereit wäre und sogar schon seine Kandida- ten benannt, nämlich Waldemar Kraft und den Flüchtlingskommissar in Bayern, Prof. Oberländer. Obwohl bis zur Stunde alle Voraussagen über die Zusammensetzung des künftigen Ka- pinetts von amtlicher Seite als Spekulationen pezelemet werden, scheint doch ziemlich 8i- cher zu sein, daß die bisherigen Bundesmini- Ster Wilhelm Niklas(Ernährung) und Hans Lukaschek(Flüchtlinge) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wiederkehren werden, und daß fünf Mitglieder des alten Bundes- Kabinetts alle Aussichten haben, auch in der neuen Regierung einen Ministersessel zu er- halten. Es sind dies die Bundesminister für Wirtschaft, Ludwig Erhard, für Finanzen, Fritz Schäffer, für Post- und Fernmelde- wesen, Hans Schuberth, für Arbeit, Anton Storch und für gesamtdeutsche Fragen, Ja- kob Kaiser. Ob Kaiser sein Amt jedoch wieder anneh- men Würde, scheint noch ungewiß. Angeblich Will er sich auf die Aufgabe konzentrieren, den sogenannten„linken Flügel“ in der CDU- Fraktion zu vertreten und die Verbindung zu den Gewerkschaften zu halten. Kaiser ist selbst alter Gewerkschaftler und soll eine noch stärkere Berücksichtigung der Arbeit- nehmer-Interessen durch den Bundestag vor allem deshalb für notwendig halten, weil die CDU starken Stimmenzuwachs aus Arbeiter- Kreisen zu verzeichnen hatte. Sehr fraglich ist die Wiederkehr des gegen- Wörtigen Bundesinnenministers Robert Behr, der sich nicht zur Wiederwahl für den Bun- destag stellte. Als möglicher neuer Innen- minister wurden in Bonn mehrfach der stell- vertretende CDU-Fraktions vorsitzende Ger- hard Schröder und der bisherige Präsident des Bundestages, Hermann Ehlers, genannt. Unterrichtete Kreise wollen erfahren ha- ben, daß der bisherige Sicherheitsbeauftragte. Theodor Blank nicht, wie erwartet, das künf- tige Verteidigungsministerium, sondern an- stelle von Storch das Arbeitsministerium er- halten soll. Storch sei als Minister ohne Ge- schäftsbereich zur Vertretung der Interessen der Bundesrepublik in internationalen Ar- beitsorganisationen und als Verbindungs- mann zu den Gewerkschaften vorgesehen. Verteidigungsminister wird dann vielleicht Franz-Joseph Strauß(CSU). Das Verteidi- gungsmimisterium kann allerdings erst nach dem Inkrafttreten des EVG-Vertrags gebildet. werden. Noch vollkommen offen scheint die Frage zu sein, in welcher Form die kleinen Hoali- tionspartner FDP und DP an der künftigen Regierung beteiligt werden, die beide in den Wahlen Verluste hinnemmen mußten. Regie- rungskreise halten es für möglich, daß dem ersten Vorsitzenden der FD, Blücher, ein Mi- nisterium— vielleicht das Außenhandelsmini- sterium— angeboten und die DP mit dem Bundes ministerium für Angelegenheiten des Bundesrats unter Heinrich Hellwege befrie- digt werde. Es Wird für ausgeschlossen gehal- ten, daß die beiden Parteien in alter Stärke (FDP drei Ministerien, DP zwei Ministerien) ins Kabinett einziehen, So wird beispielsweise nicht mehr damit gerechnet, daß die FDP auch das Justizministerlum wiedererhält, das bisher Thomas Dehler(FDP) verwaltete; für diesen Posten wird u. à. Staatssekretär Lenz genannt. Auch die künftige Besetzung der Ministerien für den Wohnungsbau(bisher Fritz Neumayer, FDP) und für Verkehr(Hans Christoph Seebohm, DP) ist noch ungewig. Im Zusammenhang mit der Regierungsneu- pildung wird auch davon gesprochen, dag der Bundeskanzler im Laufe dieses Jahres die Leitung des Außen ministeriums abgeben Wolle. Er hatte mehrfach angekündigt, daß ein solcher Schritt vollzogen werde, wenn die deutsch- alliierten Verträge in Kraft getreten Seien. Als Anwärter für dieses Amt gilt Hein- rich von Brentano, bisher CDU-Fraktionsvor- sitzender im Bundestag. Die Wohlergebnisse in Baden- Württemberg FDP/DVP-Stimmen stark zurückgegangen— Kpb auf ein Drittel zusammengeschrumpft Stuttgart(ZS). Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis für Baden-Würftem⸗ berg hat die CDU den Anteil ihrer Bundestagssitze von 26 auf 38 erhöhen können. Die SPD, die in vier Wahlkreisen geschlagen wurde, Konnte sich, behaupten und hat gegenüber 1949, wo nur 55 Kandidaten statt heute nach Prozentzahlen berechnet, 67 aus dem Gebiet des jetzigen Bundeslandes in den Bundestag ein ziehen konnten, einen Sitz gewonnen. Die FDP/DVP hat dagegen einen Sitz eingebüßt. Die unabhängigen Kandidaten und die KPD gingen leer aus. Der neu aufgetretene Gesamt deutsche Block/ BHE gewann drei Sitze, die Deutsche Partei einen Sitz. Von den 4 523 484 Wahlberechtigten haben 3 711 755 ihre Stimme abgegeben; das ent- spricht einer Wahlbeteiligung von 82,06. gültigen Zweitstimmen auf die einzelnen Parteien: Erst- Zweit- Prozent Stimmen CD 85 1 839 281/1881 806 52,42 SPD 844 138/ 826 672 23,03 FDP/DVP 5 502 376/ 456 059 12,7 KPD 5 82 789/ 81 700 2,28 BHE 193 044/ 193 324 5,39 DP N 42 875/ 56 329 1,57 DNS 34 171/ 38 018 1,06 GVP 45 930 35 725 1,55 Sonstige 17 999/— 0,5 3 589 633 abgegeben. Die Stimmen und An gültigen Erststimmen wurden 3 602 603, an Sitze verteilen sich wie folgt Bundestagswahl 1949 Sitze Stimmen Prozent 1087 828 39,7 38 655 506 23,8 16 482 381 17.6 9 175 911 6,4 Sitze 1949 25 15 10 2 2 12,5 343 827 oOfenbar auch jetzt wieder nicht bereit, den um Wahlkampf ein Votum rungspolitik verlangt. Das sache hinwegtäuschen, dag die „Massenaufmarsch notorischer- Nichtwähler“ schaftlichen Verfechter der sogenannten Per- hand dieses Wahlergebnisses einmal Rechen del egen prgeng der ebf ue adler den großen Erfolg de 1 0 rück. geführt, besserer Bundestag gewählt“ Fritz Schuler(Calw), Karl Gengler(Rottwei), Dr. Gebhard Müller Galingen), Bernhard Bauknecht(Biberach) und Kurt-Georg Kie- singer(Ravensburg). Folgende SPD-Kandi- daten wurden in Wahlkreisen gewählt: Dr. Karl Mommer Ludwigsburg) und Dr. Carlo Schmid(Mannheim- Stadt). Von den FDP- Kandidaten wurden in den Wahlkreisen di- rekt gewählt: Adolf Mauk(Heilbronn) und: Dr. Karl-Georg Pfleiderer(Waiblingen). Uber die Landeslisten der Parteien kom- men, falls sie das Mandat annehmen, folgende Kandidaten in den Bundestag: CDU: Dr. Hildegard Bleyler, Oskar Farny, Dr. Herbert Czaja, Ludwig Kroll, Wilhelm Luay, Frau Julie Rösch, Dr. Hans Furler, Eugen Maucher und Frau Pr. Hedwig Joch- mus. SPD: Erwin Schöttle, Emmy Meyer-Laule, Fritz Erler, Dr. Hermann Veit. Friedrich Maier, Helmut Bazille, Ernst Paul, Marta Schanzenbach, Werner Pusch, Frau Clara Döhring, Walter Faller, Oskar Matzner, WII- helm Traub und Fritz Corterier. FDP: Dr. Reinhold Maier, Dr. Karl Hoff- mann, Robert Margulies, Hans Lenz, Dr. Ewald Bucher, Wilhelm Stahl, Hanns Schloß. BHE: Eduard Fiedler, Dr. Karl! Mocker, Erwin Feller. DP: Prof. Dr. Ernst- Christoph Brühler. Dr. Maier: Adenauers Sieg ungewöhnlich und einzigartig Die Politiker und Parteien zum Wahlausgang in Baden- Württemberg Stuttgart(ZS). Ministerpräsidenf Dr. Reinhold Maier sagte auf Anfrage, Bundes- kanzler Dr. Adenauer habe einen Wahlsieg errungen, der als ungewöhnlich in der freien Welt und als einzigartig in der deutschen Parlamentsgeschichte zu bezeichnen sei. Er habe sogar die Zahlen der am 5. März 1933 Stärksten Partei übertroffen. Es handle sich um einen politischen Erfolg der Person Dr Adenauers. Das deutsche Volk liebe es, eine einzige Person emporzuheben. Diese Mental tät habe sich wieder einmal durchgesetzt. Del Wahlerfolg Dr. Adenauers sei nicht gleicher. mahßen ein Wahlerfolg der CDU. Was die FDP/DVP Baden- Württembergs angehe, se habe sie dem allgemeinen Trend Opfer brin- gen müssen. Sie falle in keiner Weise aus dem Rahmen der Bundes-FD heraus. Das bedeute, daß die Wahlsituation der FDP/DVP durch die Regierungskoalition un Lande FDP/DVP, SPD und BHE) nicht beein- flußt worden sei. Im übrigen würden in Ba- den Württemberg demnächst Kommunal- wahlen stattfinden. Dr. Maier meint, daß sie ein„Zurückpendeln in Richtung“ auf die Nor- mallage einleiten werden. Landtagswahlen in Baden- Württemberg würden diesen Prozeß weiter fortsetzen. Die Presse- und Informationsstelle der süd- westdeutschen CDU hat zu der Verlaut- barung des Mimister präsidenten Dr. Maier über das Wahlergebnis in den-Württem- berg folgende Erklärung veröffentlicht: „Die Partei des Ministerpräsicenten hat eine empfindliche Niederlage hinnehmen miis- Sen 2 Partel abgegebenen Prozente nahezu Halbiert. Sie fielen von 40 auf 22 Prozent zurück. Ahnlich deutlich fiel das heim aus, Wo die FDP/Dx von 31 auf 20 Prozent reduziert wurde. Das sind nur z2weil Beispiele für die Quittung, die die Bevölke- 5 Tung unseres Landes in dem mehrfach vom Mimister präsidenten herausgeforderten Volks- entscheid erteilt hat. Das Wahlergebnis ist S0 klar, daß sich jede weitere Diskussion über die logischerweise aus ihm 2u ziehenden Kon- sequenzen erübrigt. Der Ministerpräsident hat das Vertrauen des Volkes verspielt. Ex 180 einwandfrei erkennbaren Willen des Volkkes zu achten. Er beschreitet weiter den Wes eines Unbelehrbaren. Dr. Maier Selbst Hat über seine Regie- Volk hat gespro- der SPD in Baden- chen.“ Der Landes vorsitzende Württemberg und Bundestagsabgeordnefer Erwin Schöftle erklärte, der Wahlerfolg des Bundeskanzlers könne nicht über die Tat- internationale Außenpolitik in Frage stelle. Die SPD habe sich überall gut geschlagen. Daß verloren habe, Sönlichkeitswahl Könnten sich im übrigen an. i 1 an die Angstgefühle Wänler gegenüber einem SPB-Hrfols“ zu- es ein Telegramm an den Bun- d des DGB in Düsseldorf geschicdct, cher Text lautet:„Befehl aus- Erste Sitzung am 2. Oktober geplant Adenauer wird Alterspräsident— Heuss gratulierte dem Kanzler Bonn(E. B.) Der Präsident des alten Bun- destages, Hermann Ehlers, will dem Altesten- rat den Vorschlag machen, den neuen Bun- destag für den 2. Oktober einzuberufen., Der Zweite deutsche Bundestag wird dann unter dem Vorsitz des ältesten Abgeordneten sei- nen Präsidenten wählen. Alterspräsident wird nach dem jetzigen Stand der CDU-Abgeord- nete Konrad Adenauer mit seinen 77 Jahren. Den Bundestagspräsidenten wird erneut die DU/ CSU als die stärkste Fraktion stellen. Voraussichtlich wird Hermann Ehlers(CDU) wieder dieses Amt übernehmen. Die erste wichtige Aufgabe des Bundesta- Absolute Mehrheit für die CDU im Bundestag Nur sechs Parteien setzten sich durch— Das neue Parlament hat 487 Abgeordnete Benn(EA) Die Partei des Bundeskanzlers konnte sich bei den Wahlen die allerdings Außerst Knappe absolute Mehrheit sichern, Aufgrund der Wahlabsprache zwischen der CDU und dem Zentrum in Nordrhein- Westfalen kam ein CDU-Kandidat über die Landesliste des Zentrums in das Parlament, so daß sich das Zentrum, dem rechnerisch vier Sitze zuge- standen wären, mit drei Mandaten begnügen muß, In den neu gewählten Bundestag wer⸗ den 487 Abgeordnete einziehen. In Schleswig- Holstein fielen alle 14 Direktmandate an die CDU, der aufgrund der Zweitstimmen nur 12 Sitze zugestanden wären. Ahnlich erging es der DP in Hamburg, wo sie zwei Mandate direkt erobern konnte, rechnerisch aber nur Anspruch auf einen Sitz gehabt hätte. Somit entstanden drei„Uberhangsmandate“, die die Vergrößerung der Zahl der Abgeordneten zur Folge haben. Im neuen Bundestag werden. nur sechs Parteien— die CDU/CSU, die Sp, die FDp, der Gesamtdeutsche Block/ BHE, die DF und das Zentrum— vertreten sein. Allen übrigen Parteien ist es nicht gelungen, fünf Prozent der gültigen Stimmen auf sich zu vereinigen oder einen Kandidaten in direkter Wahl durchzubringen. England zeigt neue Flugzeugtypen Neuer Geschwindigkeitsrekord: 1171 km/s — Hubschrauberpilot stürzte ab ö Farnborough(UP). Vor 15 000 2 schauern, unter ihnen viele ausländisch Fachleute, zeigte die britische Luftfahrtindu. strie ihre neuesten Flugzeugtypen, Düsen. Jäger mit Deltaflügen und Bomber mi Strahlentrieb, In einem abgeteilten das eine Betrachtung nur aus 2 5 9 8 e bomber Vickers„Valiant“ und Avro„Vül can“, das erste Düsen- Verkehrsflugzeug de Welt, die„Comet“ der de Havilland- Werke in rückt der nächste Bewerber auf der Landes- und ihre Hingabe an die Ideale des Friedens, Weltrekord für Flugzeuge mit einem Stun ges ist die Wahl des Bundeskanzlers. Der Nach dem vorläufigen Endergebnis der Bundestagswahlen haben 28 468 054 der 33 390 987 8 a 31. 5 11 Kanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsi- Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht; das sind 86,2 Prozent. Die e ee eee eee be 1 5 e 0 denten ohne Aussprache gewählt, wie es das 27 541 049 gültigen Zweitstimmen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Parteien: Ren 5 1 1 V Zweitstimmen Prozent Bundestagswall 19% Sitze davon Sitze 1949 beurz vor Beginn der- Plugvorführungm genden Ergebnissen dürfte kein Zweifel be 5 8 ereignete sich ein Unglück, dem ein Pilot 1 stehen, daß Bundespräsident Heuss Adenauer Stimmen. Progent direkt/ Landesliste Spee gel nid ade er mieht 2 zur Wahl vorschlägt und der CDU-Vorsit- oh 12 440 779 45,2 7 359 084 3,0 244 172/ 72 139 den Flugvorführungen selbst teilnahm, stü 1 zende auch die Mehrheit der Stimmen auf SPD 7 939 774 28,8 6 934 975 29,2 150 45/105 131 en einer entlegenen Ecke des großen Flu 1 siehevereinigt und gewählt wird. FDP 2 628 146 9,5 2 829 920 11,9 48 14/ 34 52 Platzes ab. Dabei Wurde der Pilot getötet 5 Inzwischen sind die Bundes- und Landes- BHE 1614 474 5,9——— 27 67 27 8 Chefpilot von, Rolls Royce, der als Passa 15 Wahlleiter noch damit beschaftigt, die Namen DP 897 952 3,3 939 934 4.0 15 10% 5 17 P mitgeflog 1 7 5 115 der gewählten Abgeordneten endgültig fest- KPD 607 412 2,2 1361 706 5,7——. 15 80 Hogen 8E Zustellen, Zu diesem Zweck wird jeder ein- BP 465 552 1,7 986 478 4.2—— 17 n a Unglück e dies Zusi zelne von ihnen schriftlich gefragt, ob er die Gyr 318 323 1.2— 5———— e e e e n Wahl annimmt oder nicht. Erst nach Eingang DRP 295 615 1.1 429 03 1.8 8 5 458 Auge 9 5 des feigen Rus l aller positiven Antworten ist die Wahlhand- Zentrum 217 342 0,8 70 3,1 3 17 2 1 zutrug und die e Ger 1 5 1 lung beendet. Aus diesem Grunde können die Des 171 032 0,3 8 8 5 e e ie Duke g Landeswahlämter oder der Bundeswahlleitet 85 44 633 0,2 75 385 0,2— 3 8 1 8 1 Hawk J Sal 0 ngeh keine endgültigen Angaben über die 1 i 1 2068 3770 8—.—— 1. mal die IIe 8 e 52 1 8 Namen der Abgeordneten machen. Lehnt i am e e 7. p 10 1 nämlich ein Abgeordneter seine Wahl ab, so Gratulanten beim Bundeskanzler Lebenskraft der jungen deutschen Demokratie a. i liste nach, selbst wenn es sich um einen di- rekt gewählten Kandidaten handelt. Es kam aber auch vor, daß auf der Landesliste ge- wählte Kandidaten schon in einem Wahl- kreis direkt gewählt wurden, z. B. Adenauer und Ollenhauer. Wenn sie sich für ein be- Stimmtes Mandat entschieden haben, wird der jeweils rangnächste Bewerber auf der Lan- desliste um die Annahme der Wahl gebeten Das alte Bundeskabinett ist von Dr. Aden- auer für Dienstag zu einer Sitzung einberu- ken, worden, in deren Mittelpunkt der Aus- Sang der Wahlen und die daraus zu ziehen- den Konsequenzen stehen dürften. Am Mon- tag wurde der Kanzler vom Bundespräsiden- ten empfangen, der ihn zum großen Wahl- erfolg beglückwünschte. Wie in Regierungskreisen verlautet, will Adenauer in der letzten Hälfte des Septem- ber noch einen kurzen Nachurlaub antreten, um sich von den Strapazen des Wahlkampfes Zul erholen. Adenauer wird diese Erholungs- Zeit, die am 17. September beginnen soll, wie⸗ der in Süddeutschland verbringen. Ronse quenzen beim DGB? Churchill: Beitrag zum Frieden— Conant: Die Wahl war ein Volksentscheid Bonn(E. B.) Die Hochkommissare der USA und Frankreichs, Botschafter Conant und Frangois-Poncet, statteten dem Bundeskanzler im Palais Schaumburg einen Besuch ab, um ihm zum Wahlsieg die Glückwünsche ih- rer Staaten zu überbringen. Der britische Premierminister Churchill telegraphierte:„Ich übersende Ihnen meine Aufrichtigsten Glückwünsche zum Ergebnis der freien Wahlen, die sich sicherlich zugun- Sten des Friedens in der Welt, der Einigung Europas und der Ehre des deutschen Namens auswirken werden“. Auch der französische Außenminister Bi- dault hat dem Bundeskanzler im Namen der framzösischen Regierung und in seinem eige- nen Namen telegraflsch„aëẽfrichtige Glück Wünsche“ zum Wahlsieg ausgesprochen. Der Eroßbartige Erfolg“ der CDU beweise dle der internationalen Zusammenarbeit und des europäischen Aufbaus. Ideale, die— nach den Worten Bidaults— auch das französische Volk beseelen. Hochkommissar Conant übergab der Presse eine Erklärung, in der es heißt:„Man darf die Bevölkerung der Bundesrepublik zum Ausgang der Wahlen vom Sonnfag beglück⸗ Wünschen, Die Ablehnung des Radikalismus in jeder Form ist zusammen mit der den Wahlen vorausgegangenen Debatte lebens- wichtiger Fragen und der hohen Wahlbeteili- Sung ein Klarer Beweis dafür, dag das deut- sche Volk zu seiner demokratischen Regie- rungsform steht. Alle diejenigen, die die Ver- Wirklichung der Europäischen Verteidigungs! Semeinschaft als den Weg zum Frieden und zur Wiedervereinigung Deutschlands betrach- ten, Werden von dem Ergebnis dieser Wahl, die mrem Wesen nach ein Volksentscheid 2u dieser Frage darstellt. befriedigt Sine Schuman deutet„gewisse Garantien“ an Mysteriöse Erklärung des früheren Auffen- Pazifikpakt-Konferenz in Washington Stärkere US- Unterstützung für Malaya?— denmittel von 1171 Kilometern aufgestellt. „Vergeltungsrecht“ für deutschen Vater Bemerkenswerter Richterspruch in Nürnberg Nürnberg(apd). Ein Alimentationspr. zeß bisher einmaliger Art rollte vor dem Vormundschaftsgericht in Nürnberg ab. Ein US- Bürgerin klagte gegen einen Deutsche auf Unterhalt für ihr uneheliches Kind. B Gericht lehnte die Klage ab mit dem Hin Weis, daß auch die Amerikaner den 85 00 Besatzungskindern den Rechtsschutz verwe Zern, Schon der Kindsvater hatte bei sein Vernehmung betont, daß die Geltendmachung eines Unterhalts von seiten seiner ehemaligen amerikanischen Freundin ein Verstoß gegen Denn deutsche ledige das Grundgesetz sei. Mütter dürften gegen die amerikanischen Väter ihrer Kinder auch keine Unterhalts- ansprüche verlangen. Diese Tatsache sei ei „außer gewöhnliches Unrecht“ und eine„Un? N Seheuerliche Manifestation der Rechtlosigkei f eines besiegten Volkes“. Der Richter sah den Unterhaltsanspruch N der Amerikanerin als gerechtfertigt an. Aber 3 1 8 5 3 ö i er meinte, Abe i b 8 a 5 5 e Kaiser 18 der bordrhein: ministers— Geteilte Meinung der Pariser Stevenson fordert klareren US-Kurs das ee eee ee f 1 n e 3 1 Waisen ton(an) um alitwoch tritt tünssrscht das stets dann angewendet würde, tagung des Deutschen Gewerkschaftsbundes aris(Ur). in einer Pressekonferenz hier der Rat der Außenminister Australiens, und in Kraft trete, wenn ein Staat den Bür- ö Die Einheit der Gewerkschaften könne nul erhalten bleiben, so erklärten sie, wenn der DGB seine parteipolitische Neutralität in per- soneller Hinsicht und in seinen sachlichen Beziehungen zum Staat und zur Gesellschaft „ohne Verzug unter Beweis stellt“. Die bei- den führenden christlichen Gewerkschaftler haben den Hauptvorstand der Sozialaus- schüsse der CDU zur Beratung„entscheiden- der Maßnahmen“ einberufen. Der DGB nannte seinerseits in einer Stel- lungnahme zur Bundestagswahl deren Ergeb- nis eine„klare Absage“ an die extremen po- litischen Parteien von rechts und links. Die Abstimmung habe die demokratische Einstel- lung des deutschen Volkes bewiesen.„Auf- gabe des neuen Bundestages und der kom- menden Bundesregierung wird es sein, dem berechtigten sozialen Verlangen der Wähler- Schaft zu entsprechen“, betonte der DGB und erklärte, nichf zuletzt habe die Bevölkerung mit der Wahl ihren Willen zur sozialen Ge- bvechtigkeit zum Ausdruck bringen wollen. Pankow faselt von„blutigem Terror“ Maßlose Enttäuschung der SED— Sonder- tagung einberufen Berlin(UP). Das SED-Zentralkomitee ist zu einer Sondertagung über den Ausgang der Bundestagswahlen nach Ostberlin einberufen Worden. Der westdeutsche KP.-Vorsitzende Max Reimann soll sich bereits auf dem Wege nach Ostberlin befinden, um Rechenschaft über die Niederlage der Kommunisten und der„Gesamtdeutschen Volkspartei“ abzulegen, von der sich die Pankower Machthaber und sowqetische Beamte in Karlshorst eine Zer- splitterung vor allem des bürgerlichen Lagers erhofft hatten. Der hohe Wahlsieg der CDU hat sowohl Kreise der Sowietzonen-Regierung als auch den Stab um den sowietischen Hochkommis- sar Semjonow verblüfft. Nach zuverlässigen Informationen hatten die Sowjets zwar nicht mit einer Niederlage des Bundeskanzlers ge- rechnet. Ein derart starkes Votum für seine Politik scheint für sie jedoch völlig überra- schend gekommen zu sein. In der offiziellen Agitation wird der Wahl- sieg der CDU auf den ‚ungeheuren und blu- tigen Wahlterror“ zurückgeführt. Der Vor- Wärts“ erschien mit der Schlagzeile„Blutiger Terror, Betrug und Erpressung bei den Bon- ner Wahlen.“ Die„BZ am Abend“ meinte:„Spitzel und Terroristen waren aufgeboten, um dem Wahl- Akt den gewünschten Verlauf zu geben,“ In Allen Teilen Westdeutschlands seien große Amerikanische Truppenkonzentrationen am Wahltag zu beobachten gewesen. Der Sowjet- zonen- Rundfunk sagte schon in der Nacht zum Montag, diese Bundestagswahlen ‚unterschie- den sich durch nichts, aber auch durch gar. nichts von den berüchtigten Wahlen unter Hitler“. Die amtliche sowjetische Nachrichtenagen- tur Tass beschuldigte die Bundesregierung durch Terrormaßnahmen ein ihr genehmes Wahlergebnis erzielt zu haben. Die Agentur behauptete, die westdeutschen Wahlen seien „in einer Atmosphäre der Nötigung, unten terroristischer Verfolgung demokratischer Par. teien und. 0 Adenauer stellten, durchgeführt worden.“ Organisationen, die sich gegen sagte der frühere französische Außenminister Schuman, daß gewisse Garantien, die eine Anderung der deutschen Politik blockieren könnten, eine Erneuerung des Konfliktes zwi schen Frankreich und Deutschland verhin- dern würden. Die Texte seien abgefaßt und Würden in Kürze veröffentlicht. Schuman wei⸗ serte sich jedoch, Einzelheiten hierüber mit- zuteilen. Das französische Außenministerium ver- öfkentlichte sofort eine Erklärung, nach der es „Keine Kenntnis“ von solchen Garantien habe. Die einzigen Garantien, von denen es wüßte, Seien die Zusatzprotokolle zum EVG-ver- trag, die sich nur auf die deutsche Wieder- bewaffnung und nicht auf Anderungen in Politischer Hinsicht bezögen. Trotz dieses De- mentis ist man in Pariser politischen Krei- sen der Ansicht, daß Schumans mysteriöse Andeutungen nicht völlig aus der Luft ge- griffen sein können, Man erwartet daher ge- sDanmt die Lösung dieses Rätsels. Die Pariser Presse beschäftigt sich einge hend mit dem Ergebnis der Wahlen zum deutschen Bundestag. Die konservative Zei- tung„Le Figaro“ schreibt dazu:„Die Folgen dieser überwältigenden Wahl sind ganz Klar. Die Westdeutschen haben alle sowjetischen Lösungen abgelehnt, ebenso Wie ihre Volks- Senossen im Osten es durch die Volkserhe- ung vom Juni getan hatten. Der Gedanke iner Neutralisierung Deutschlands hat einen tödlichen Schlag erlitten. Wenn auch die Wie- dsryszeinigung das Hauptziel bleibt, so Wird Bundeskanzler Adenauer die Politik der Inte- gration Deutschlands in den Westen ver- stärkt fortsetzen. Außerdem werden die Pläne der Europäischen Gemeinschaft: zuerst Verteidigungsgemeinschaft und dann poli- tische Gemeinschaft, die seit dem Frühling ruhten, nach dem Vorliegen des Wahlergeb- nässes wieder aktuell werden.“ Der unabhängige rechtsstehende„Le Pa- risien Läbeèere“ schreibt, dag Frankreich die Frage der Ratifikation des EVG-Vertrages jetzt nicht länger hinausschieben könne. Die große Wahl müsse getroffen werden. Nach der Stärkung seiner Stellung könne Aden- auer jetzt auch das Saarproblem viel ernst- hafter anpacken als bisher. Eventuelle Ab- änderungen des EVG-Vertrages könnten zwi- schen Paris und Bonn besprochen werden. Der Präsident des französischen Verteidi- Sungsausschusses, der unabhängige Abge- ordnete Pierre André, erklärte in einem In- terview mit der einflußreichen Zeitung „LInformation“, die framzösische Diplomatie miisse jetzt sehr behutsam vorgehen. André sagte:„Die Deutschen haben Bundeskanzler Adenauer, der die Bezeichnung alter Fuchs“ verdient, zu einem Wahlerfolg verholfen. Der Sieger ist ein Nachfolger des ehemaligen Außbenministers Stresemann. Je von der Europa- Armes und der Europäischen gangs Neuseelands und der USA, der im September 1951 auf Grund des Verteidigungsvertrages zwischen den drei Staaten gebildet wurde, zu seiner alljährlichen Sitzung zusammen. Die SA werden von Außenminister Dulles, Neu- sseland von Außenminister Clifton Webb und Australien von Außenminister Richard Casey Vertreten. Politische Beobachter erwarten, daß Dulles bei dieser Gelegenheit seine kürzliche Auße- rung in St. Louis erläutern wird, wonach ein Eingreifen des kommufistischen China in die Kämpfe in Indochina weitreichende Folgen haben Würde. Es wird angenommen, daß Dul- les dabei an Luftangriffe auf das chinesische Festland denkt und dafür die Unterstützung der Bundesgenossen gewinnen möchte. Man glaubt, daß er bereit ist, für die USA eine ähnliche Zusage im Falle eines kommunisti- schen Angriffs auf Malaya zu geben, ein Ge- Piet, auf das sich hauptsächlich das Interesse der südpazifischen Staaten richtet. Adlai Stevenson, der bei den letzten Präsi- dentschaftswahlen unterlegene Kandidat der Demokratischen Partei der USA, forderte die Regierung Eisenhower in einem Interview Auf, ihre Außenpolitik zu klären, sich klar zu den Prinzipien der Demokratie zu bekennen, und den Verbündeten unzweideutig zu verste- hen zu geben, welche Ziele sie verfolge. Ste- venson wirft der Regierung Eisenhower vor, die alliierten Staaten zuerst durch die Ankün- digung, daß sie den Kommunismus„ausrot- ten“ wolle, alarmiert und schließlich mit der Kürzung des UsS-Verteidigungsbudgets erheb- lich verwirrt zu haben. Die USA müßten, so betont Stevenson, sich klar entscheiden, ob sie versuchen, den Kom- munismus zu vernichten oder ob sie auf eine friedliche Koexistenz mit dem Kommunismus hinarbeiten. Eine Ausrottung des Kommunis- mus ohne Krieg dürfte nach Stevensons An- sicht aber kaum möglich sein, und die alliier- ten Mächte wünschten keinen Krieg. Deshalb sei es an der Zeit, daß die USA unzweideutig verkünden, wofür sie sind, da es nicht genüge, nur immer wieder die Gegnerschaft zum Kom- munismus zu betonen. Damit könne man heute in Europa nur wenige Freunde gewin- nen.: Vor allem die europäischen Verbündeten müßten aber davon überzeugt werden, daß die USA auf dem Verhandlungswege zu einer Verringerung der Spannungen und zu erhöh- ter Stabilität in der Welt gelangen wollen. Der Westen müsse sich damit abfinden, daß er noch lange Zeit neben dem Kommunismus Werde leben müssen. Man könne nur hoffen, daß der Kommunismus mit der Zeit seinen Charakter ändere.. Evakuiert England die Suezkanal-Zone? London(OP). General Sir Brian Robert- son, der britische Verhandlungspartner bei den anglo- ägyptischen Vorverhandlungen in der Suezkanal- Frage, nahm an einer Sitzung des britischen Kabinetts unter Leitung des Premierministers Sir Winston Churchill teil, Auf deren Tagesordnung allgemeine Sicher- Hheitsfragen standen. Unterrichtete Kreise teil- ten mit, dag Großbritannien zur Zeit geneig- ter sei als jemals zuvor, unter Berücksichti- gung der Verteidigungslage im gesamten Em- 5 55. Buakuierung der Suez- Ar. nl Zone zuzustimmen. 77S Dr. Heinrich Kost, der Genepaldirektor der Deutschen Kohlenbergbau-Leitung i. zielt das Große Verdienstkreuz mit 5 zundheits- Organisation) hat Genf zu seinem Ständigen Site gewählt. l 3 1615 gern eines anderen Landes nicht den gleichen Rechtsschutz zugestehe, wie seinen eigenen Staatsangehörigen. Das deutsche Grundgesetz habe den Richtern die„unabhängige ricttter- liche Gewalt“ gegeben, Ihnen ist es also an- Vertraut, zu entscheiden über Recht oder Unrecht, Demzufolge könne ein deutscher Richter auch das Vergeltungsrecht anwenden, Rita-Ali für eine Million geschieden Par Is(UP). Die Rechtsanwälte Ali Khans und Rita Hayworths haben sich jetzt ge- einigt, die Ehescheidung zwischen ihren Man- danten mit einer Abfindung von einer Mil: lion Dollar für das einzige Kind der beiden die Tochter Jasmin, zu besiegeln. Jasmin soll mit diesem Geld wie eine Prinzessin und im mohammedanischen Glauben erzogen a den. Rita Hayworth, die vielleicht bald zun fünften Male heiraten wird, behält als ein- zige Erinnerung an ihre Ehe drei Bilder. Synthese des Zuckers gelungen Chicago(UP). Einem kanadischen une einem schweizer Chemiker ist in gemein- samen Versuchen die Synthese des Zucken gelungen. Wie die beiden Wissenschaftler den überraschten Teilnehmern des Jahres- kongresses der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft mitteilten, war ihnen die Her- stellung von Suerose— gewöhnlichem Zucker in reiner Kristallform nach langwierigen Experimenten mit Derivaten von anderen Zuckerarten möglich. a f Gefangenenfrage ist Moskau peinlich Moskau(UP). Die„Prawda“, das Organ der Kommunistischen Partei der Sowet- union, wirft den USA vor, deutsche, japa- mische und italienische Kriegsverbrecher re- Habilitieren zu wollen, weil sie darauf be- stehen, daß die Frage der vermigten Kriegs- gefangenen auf die Tagesordnung der UN- Generalversammlung gesetzt wird. Die Tä- igkeit der Kriegsgefangenenkommission der N, die gebildet worden war, um das Schick- sal der deutschen, italienischen und japa- nischen Kriegsgefangenen zu klären, die aus sowjetischer Gefangenschaft nicht heimge- Kehrt sind, bezeichnet die„Prawda“ als„ille- gal“. Sie ziele nur darauf ab, die internatio- nalen Spannungen zu verschärfen. 15 . Stern. Die rund 1000 Wahlstörer aus der Sowaqet- one, die nach Schleswig- Holstein eingereist Waren, sollen sofort wieder über die Grenze abgeschoben werden. 5. Der Europa-Ausschuß der WHO(Weltge- Der vietnamesische Ministerpräsident van Tam, der sich zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit seines Landes in Paris auf- hielt, ist wieder nach Saigon abgereist. ö Die USA haben den neuen Sultan von Ma- rokko, Sidi M. ben Afara, aner- karmt. 5 5 Ein Navigationsfehler soll nach den. i Untersuchungen zu dem Flugzeugunglück in den französischen Seealpen, bei dem 42 Pe-. onen ums Leben kamen, geführt haben. 1 „„ . en*. 8 % Süd weſid. Rund ſchau⸗ —— Z Indu- Schülerin vom Gartenzaun aufgespießt üsen. Sinsheim(lich: Mit schweren Verlet- u eungen mußte eine Schülerin aus Daisbach in ebie die Universitätsklinik in Heidelberg eingelie- Eat. fert werden Das Mädchen hatte sich zu weit dley. über eine Mauer gebeugt und War dabei aus- „ der gerutscht. Sie flel direkt auf einen Gartenzaun 8 und stieß sich die Eisenstäbe in den Unterleib. „Vul. Neue Höhle im Kreis Buchen entdeckt der Buchen(sw). Bei Eberstadt im Kreis 55 u Buchen ist vor kurzem eine neue Höhle ent- elt deckt worden. Bis jetzt ist man etwa 20 Meter lenk. in die Höhle vorgedrungen. Es, wird vermu- tet, daß es sich um ein sehr ausgedehntes ne, Höhlensystem handelt. Da sich in der Höhle 125 auen Tropfsteine befinden, trägt man sich mit ür dem Gedanken, die Höhle für den Fremden- dug. verkehr zu erschliegen. Der Harmonie der Glocken ASler Pauberbisehofsheim(lid), Wer eri nach Tauberbischofsheim kommt und zufällig die Glocken der katholischen und der evan- auer gelischen Kirche zur gleichen Zeit erklingen Een hört, Wird überrascht sein, wie gut diese bei- elde gen Geläute miteinander harmonieren. Es Sen wäre jedoch ein Irrtum, anzunehmen, daß das gal, sich ganz ungewollt ergeben hätte, Im Gegen- Wei. tell: maßgebliche kirchliche Stellen hatten nale sch schon lange überlegt, wie man, einen eit möglichst reinen Wohlklang erzielen könne, tun. pis schließlich Gutachter und techmisch ge- t. Schickte Fachleute die Glocken beider Fir- chen 80 aufeinander abstimmten, daß sie ater heute wunderbar zueinander passen. Die dazu bers erforderlichen Maßnahmen waren Sowohl von 1 katholischer als auch von protestantischer % dite eingeleitet worden. Eine vertreter der Schweizer Bahnen in Karlsruhe cheg Karls Truhe(ölsw). Mitglieder des Verwal- Daz tungsrates und der Geschäftsleitung der Tin Schweizer Bundesbahn statteten der Stadt 00, FTarlsruhe einen Besuch ab. In einer Bespre- Wel chung mit dem Karlsruher Bürgermeister, Dr. mer Ball, sprachen die Mütglieder des Verwal- uns tungsrates ihre Genugtuung darüber aus, daß igen die Schweiz für die Elektrifizierung der Eisen- en bahnstrecke Basel Karlsruhe der Deutschen 13 Bundesbahn einen Kredit gewährt. ts PfOTZheim(wk). Der Fachverband der „ Armband- und Taschenubrenindu- un strie erstrebt gegenwärtig eine Verlängerung kel] der Lehrzeit ihrer Facharbeiter auf minde- Stens dreieinhalb Jahre. Diese Forderung uch ö wird mit der Notwendigkeit begründet, das ber ts industrie erreichen zu müssen. In der Schweiz gel- dauert die Ausbildung von Uhrenfacharbel- rde tern vier Jahre. Die Industriegewerkschaft ür Metall verhält sich zu den Verlängerungsplä- hen nen ablehnend. nen et: Wieder Einbrüche in Pforzheim 415 Notizen über die Diebstähle gefunden der PfOTZheim(Isw). Bei dem polnischen her Staatsangehörigen, der in Plochingen von len einem Polizeibeamten in Notwehr erschossen worden War, hat man Notizen über die Ein- 1 prüche in Pforzheim gefunden, Außerdem 8 teilte die Polizei mit, daß im Zusammenhang ge. mit den schweren Einbrüchen mehrere Per- ar sonen festgenommen wurden. Ill Die„Wochenendeinbrecher“, die nun schon 11 seit künf Wochen Pforzheim unsicher machen, nin waren auch in der Nacht zum Sonntag wieder nd am Werk. Bei zwei Einbrüchen am Stadtrand er. wurden von ihnen wieder wertvoller Schmuck a und Uhren erbeutet. Trotz einer Warnung des in. Bürgermeisters, die Tätigkeit der Verbrecher f nicht durch Leichtsinn und Fahrlässigkeit zu erleichtern, stand in einem Fall das Balkon- fenster offen und eine Leiter war griffbereit 15 m der Nähe. 8 in Die diebische Braut 1 Pforzheim(swk). Schon seit mehreren 8 Jahren war ein junges Mädchen mit einem 1725 ebenso jungen Mann verlobt. Er hätte diese er- gern geheiratet, doch die Vielumworbene z6— 9er gerte den gemeinsamen Gang zum Standes- 7 amt immer wieder hinaus. Um die Wahrheit 1 zu sagen: sie führte ihren Verlobten eigent- lich nur an der Nase herum. Als der Ehe- Aspirant eines Tages verreiste, ließ sie sich h die Schlüssel zu seinem Zimmer geben. Ge- an gen die„ewige Braut“ ihres Untermieters 5 Schöpfte die Wirtin keinen Verdacht. Aber 555 das Mädchen mißbrauchte Vertrauen und 35 Liebe aufs gröblichste. Kurzerhand entführte 3 sie ihrem Zukünftigen Photo-Apparat und 5 Rundfunkgerät und ließ auch noch andere 855 Wertgegenstände mitgehen. Sie vergaß auch 5 nicht den besten Anzug“. Angeblich wollte 3 sie mit dieser Beute einer in Not geratenen 9 5 Freundin helfen. Sie verschwieg allerdings 885 dabei die Tatsache, daß ihr diese Nächsten- 425 liebe 50 Prozent einbrachte. Der junge Mann 5 merkte endlich was los War, Der Groschen 7 fiel bei ihm und er jagte die diebische Braut, 85 trotz Unschuldstränen und Wiedergutma- i chungsversprechungen, aus dem Hause. er T- et- ist 20 e- m 2 1 1 a-— r n n — Leistungsniveau der eidgenössischen Uhren- Kulturstätten in Baden- Württemberg Karlsruhe(28H). Auf einer vom Kura- torium für Deutsche Heimatpflege in Bonn herausgegebenen„Deutschen Kulturkarte“, auf der die wichtigsten Kulturstätten enthal- ten sind, ist auch das Land Baden-Württem- berg mit zahlreichen Bildern aufgenommen. Mannheim, Heidelberg, Stuttgart, Karlsruhe, Bad Mergentheim, Heilbronn, Schwab! Hall, Pforzheim, Eßlingen, Göppingen, Baden-Ba- den; Urach Reutlingen, Tübingen, Geislingen, Offenburg, Freudenstadt, Ulm, Hohenzollern, Schwäbische Alb, Schwarzwald, Wangen, Meersburg, Konstanz und Lindau zeugen von der Kultur des südwestdeutschen Raums. Ehrung für Prof. Gänßlen Karlsruhe(ZSH). Während der Thera- piewoche wurde der bekannte Hämatologe, Prof. Gänßlen, Frankfurt, geehrt. Im Auftrag der Italienischen Gesellschaft für Hämatolo- gie und auf Wunsch ihres Vorsitzenden, Prof, Di Guglielmo, überreichte der Oberarzt der Medizinischen Universitätsklinik in Siena, Prof,. Dr. Baldini, dem deutschen Arzt das Diplom eines„RKorrespondierenden Mitglieds der Italienischen Gesellschaft für Hämatolo- gie“. Revisionsantrag im Taxifahrer- Prozeß Lörrach dsw). Der wegen Raubüberfadls auf einen Lörracher Taxifahrer Anfang Sep- tember vom Schwurgericht Freiburg mit zehn Jahren Zuchthaus bestrafte Rudolf Eisen- hardt hat gegen das Urteil Berufung einge- legt. Das Bundesgericht in Karlsruhe wird nun zu entscheiden haben, ob der Fall er- neut verhandelt wird, oder ob der Antrag verworfen wird. Der zuletzt in Lörrach wohnhafte Täter hatte zusammen mit der gleichfalls aus Lörrach stammenden Lotte Reiß versucht, einem Taxibesitzer die Kehle zu durchschneiden und ihn dann auszurau- ben. Eisenhardts Komplizin, die ebenfalls zehn Jahre Zuchthaus erhielt, nahm die Strafe an. 5 Die Ermordete identifiziert Eine Frau aus dem Ringsheimer Flüchtlingslager Freiburg(W). Die zwischen Appen- Weiler und Sand ermordet aufgefundene Frau konnte jetzt identiflziert werden. Es handelt sich um die am 2. Juli 1928 in Chemnitz ge- borene Ehefrau Magdalena Gierth geb. Höß ler, die zuletzt im Flüchtlingslager in Rings- heim im Kreis Lahr lebte. Nach den Angaben des in Ringsheim lebenden Ehemannes Heinz Gierth hatte die Ermordete am letzten Diens- tag vormittag beim Arbeitsamt Offenburg wegen eines Arbeitsplatzwechsels vorgespro- chen. Bei einem Zusammentreffen mit ihrem Ehemann um die Mittagszeit des gleichen Ta- ges in der Eisenbahnkantine in Offenburg hatte die Frau erzählt, daß sie von Ringsheim per Anhalter nach Offenburg gefahren sei Nach dem Besuch im Arbeitsamt wurde sie von einem PKW-Fahrer, der einen Volks- Wagen fuhr, auf der Straße an geha!“ und zum Mitfahren eingeladen. Dieser/ de- rung kam die Frau nach, nachdem sich der Fahrer bereit erklärt hatte, sie zu ihrem Ehemann an dessen Arbeitsstelle in Offen- burg zu fahren. Unterwegs soll der betref- fende Fahrer sie zu einer Spazierfahrt an den Rhein und zum Baden bei Kehl eingeladen haben. Beim Zusammentreffen mit ihrem Ehemann an dessen Arbeitsstelle hatte sie den Fahrer wieder verabschiedet. Um 14 Uhr verließ sie dann ihren Mann. Von jenem Zeitpunkt an bis zum Auffinden der Leiche fehlte von der Frau jede Spur. Der Täter konnte bisher nicht ermittelt werden. Wohin mit den Asozialen? Offenburg(sw). Die Offenburger Stadt- vater müssen sich jetzt von neuem die Köpfe darüber zerbrechen, wie sie die sogenannten Asozialen unterbringen wollen. Nachdem die Bevölkerung des Offenburger Stadtteils Hild- boltsweier vor einigen Tagen gegen die ge- plante Errichtung von 30 Primitivwohnungen in der Nähe der Siedlung protestiert hatte, beschloß der Stadtrat, diese Wohnungen im EKinzigvorgelände bei der Ortschaft Walters- weier zu bauen, Nun hat auch die Gemeinde Waltersweier mit dem Hinweis protestiert, daß man den etwa 150 Frauen und Mädchen aus Waltersweier, die in Offenburg in Tages- und Nachtschichten arbeiten, nicht zum en könne, die geplante Siedlung zweimal am Lag zu passieren. Außerdem will sich die Ge- meinde an das Geologische Landesamt wen- den, um feststellen zu lassen, ob nicht das Grundwasser durch die geplante Siedlung verschmutzt würde. Schwarzwald erwartet gute Nachsaison Neustadt/ Schwarzwald(sw). Der Zu- strom von Fremdengästen und Touristen in die Kurorte des Hochschwarzwaldes, der in Gen letzten Augusttagen wegen des Endes der Schulferien merklich nachgelassen hatte, hat Anfang September wieder in stärkerem Um- fang eingesetzt. Die Kurorte erwarten eine gute Nachsaison. Voraussetzung ist allerdings, daß die günstige Witterung anhält. Maria Geburt— Schwalbenabschied- „Mariä Geburt ziehen die Schwalben furt“, wis es im Voltsmunde heißt. Diè Zugvögel sqwWeit sie nicht bereits verschwunden sind, rüsten sich zur Reise nac dem Süden In Gärten und Wäldern wird es Stiller. Die“ Vogellieder verstummen mehr und mehr. Wenn auch die Baume noch im vollen Schmuck ihres Laubes stehen und zahlreiche Blumen blühen, so geht doch schon ein leises Herbst- ahnen durch die Natur. Noch hat der Sommer seine Herrschaft nicht an den Herbst abge- treten; aber man fühlt es, daß seine Tage gezählt sind. Mag auch die Sonne mit ihren Lichtflüten noch Sommerillusionen erwecken, manchmal weht schon ein recht kühler Wind, der uns an das Ende der schönen Jahreszeit mahnt. In vergangenen Zeiten galt Mariä Geburt als das Ende des Sommers. Es war ein be- deutendes Fest, weil es die dem Mariendienst besonders geweihte Zeit der Dreißgigen(16. August bis 18. September) abschließt, die zu Allerlei Zauberwerk diente, Vor allem wurden Heilkräuter gesucht und geweiht, wie heute noch vielfach Sympathiekuren vorgenommen, auf Mariä Geburt Getreidekörner vom Prie- ster gesegnet werden, die man unter das Saatgut mischt, um im nächsten Jahre eine günstige Ernte zu erzielen.— Mariä Geburt, zum Unterschiede von Mariä Himmelfahrt, dem großen Frauentag, der kleine Frauentag genannt, gehörte schon gegen Ende des 7. Jahrhunderts zu den Tagen, an welchen Pro- zessionen abgehalten werden. Im 4. Jahrhun- dert War das Fest noch unbekannt, sonst hätte der Kirchenlehrer Augustinus nicht be- haupten können: die Kirche feiert keines Menschen Geburt und gestattet nur bei Chri- stus und Johannes dem Täufer eine Aus- nahme. Um das Jahr 720 herum beging die morgenländische Kirche bereits den Tag der Geburt Maria in festlicher Weise, Bonifatius, der Apostel der Deutschen, führte in Mainz die Feier von Maria Geburt ein und seit dem 10. Jahrhundert wurde der 8. September in Deutschland außerhalb der Kirche als großes Fest begangen. Im fränkischen Reich erfolgte die Einführung unter Ludwig dem Frommen, Jem dritten Sohn Karls des Großen. Heute wird Mariä Geburt nur noch in ka- tholischen Ländern gefeiert, namentlich in Bayern, Osterreich und Belgien finden an die- sem Tage zahlreiche Wallfahrten statt. Am berühmtesten ist die seit etwa 1157 bestehende grohe Prozession von Mariazell in Steiermark, das als Gnadenort in Osterreich ungefähr den gleichen Ruf genießt, wie in Italien Loretto. Besonders glanzvoll feierte man das Fest von jeher in Neapel. In Livorno wird an diesem Tage ein Barkenwettrennen abgehalten, an das sich ein großes Volksfest anschließt. Als Wettertag hat Marla Geburt gleichfalls eine gewisse Bedeutung erlangt, wenn es auch i mit dem Michaelistag nicht aus- Bält. Uuterſtützung der Theaterfreunde durch das 8 Gemeindeſekreteriat. Wie wi in Zuſammenhang mit dem er⸗ folgreich verlaufenen Werbeabend der Thea⸗ tergemeinde in Erfahrung bringen durften, wird den neuen Mitgliedern der Theaterge⸗ meinde inſoſeen eine Unterſtützung durch das hieſige Gemeindeſekretariat zuteil, da ſie dort ihre Beiträge entrichten und die zu⸗ ſtehenden Theate karten abholen können, Für alle Auskünfte ſteht ſtändig das Büro der Theatergemeinde in Mannheim, F 1(Altes Rathaus am Marktplatz) bereit. 0 Rentenempfänger Beſcheinigungen abholen. „Alle Empfänger von Invaliden⸗, Witwen⸗ und Waiſenbenten, die am 1. September keine Lebensbeſcheinigungen erhielten, kön⸗ nen dieſe ab ſofort unter Vorlage der Ren⸗ tenausweiskarte beim hieſigen Poſtamt ab⸗ holen. 0 Eliſabeth⸗ und Liſelotteſchule beginnen am Montag. 5 Wegen der laufenden Inſtandſetzungsar⸗ beiten beginnt der Unterricht der Eliſabeth⸗ und Liſelotteſchule in Mannheim für die Sexta bis Unte ſekunda am kommenden Mon⸗ tag, den 14. September und zwar für die Eliſabethſchule um 7.45 und die Liſelotte⸗ ſchule um 13.15 Uhr. * Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamleit. Die 12 e⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. elllgemeint Wiſſensgebjete— neu erſchloſſen. In einem umfangreichen Programm legt die Mannheimer Abendakademie und Volks⸗ hochſchule ihren großen Veranſtaltungsplan für die kommenden Wintermonate vor. Die bisher bereits bekannten Veranſtaltungsreihen⸗ der Volkshochſchulen wurden durch zahlreiche allgempine Wiſſensgebiete bereichert, um ſo jedem Inteveſſenten Möglichkeit der Wei⸗ terbildung zu geben. Namentlich ſind es moderne Wiſſensgebiete, die dieſes Programm erſchließen und die ſicher eine entſprechende Neſonanz finden dürften. Neu iſt die Auf⸗ nahme der einzelnen Vororte in die Betreu⸗ ungsarbeit, ſodaß auch Seckenheim in dem Genuß, von ſieben durchweg intereſſanten Vorträgen kommt, deren Termine noch im einzelnen feſtgelegt werden. Die genannten Arbeitspläne, die für je⸗ den geiſtig intereſſterten Menſchen eine wahre Fundgrube guter Veranſtaltungen bilden, liegen auf dem hieſigen Gemeindeſekretariat auf und können dort koſtenlos abgeholt werden. 0 05 Vereinsabturnen im TVB. Jahn Als eine letzte Leiſtungsprüfung innerhalb des Vereins und Abſchluß der Sommerarbeit führt der Turnerbund„Jahn“ am kommen⸗ den Sonntag ſein Vereinsabturnen auf dem Waldſportplatz durch. In leichtathlet. Ein⸗ zel⸗ und Mehrkämpfen und im Geräteturnen werden die Aktiven in verſchiedenen Klaſſen und Stufen ihre Kräfte meſſen, um jeweils den Veeinsbeſten zu ermitteln. Freitags treffen ſich die Geräteturner im„Kaiſerhof“. Samstags ab 56 Uhr beginnen die Einzel⸗ und Mehrkämpfe der Jugend, Aktiven und Aelteren auf dem Waldſportplatz, die am Sonntag früh ihre Fortſetzung finden. Mit⸗ tags ſind die Entſcheidungen, ſowie das Tur⸗ nen der Schüler und Schülerinnen. Den Ab⸗ ſchluß bildet ein Handballverbandsſpiel der 1. Mannſchaft gegen Heddesheim. Das Ganze klingt aus mit einer Siegerehrung und Tanz im„Kaiſerhof“. i Der Hunger trieb sie zur Polizei Mannheim(Iswö). Zwel Volksschüler, die ihren Eltern in Wiesbaden davongelaufen Waren, haben sich aus Hunger bei der Mann- heimer Polizei gemeldet. Die beiden Waren näch einer Zurechtweisung durch mre Eltern am 2. September von zu Hause weggegangen. Die Polizei gab den beiden Ausreigern. essen und verständigte deren Eltern in Wies baden. Bis zu ihrer Abholung müssen die bei- den Jungen bei der Mannheimer Polizei blei- ben. 5. Schickt Pakete in die Ostzone! Der Caritasverband fur die Erzdiözese Frei- burg hat zu einer Paketaktion für die Sowiet- zone aufgerufen. Es gelte, den christlichen und deutschen Brüdern und Schwestern im Osten durch eine Uberbrückungshilfe von Familie zu Familie und von Mensch zu Mensch beizu- stehen, damit die Lebensmittelknappheit, un- tex die sie bis zum Anschluß an die neue Ernte besonders zu leiden hätten, nicht zur Schä- gung ihrer Gesundheit führe, sondern ihre Arbeits- und Lebenskraft voll erhalten bleibe. Nicht durch„großartig aufgemachte Aktionen nach außen“ solle geholfen werden, sondern, durch die„stille und private Hilfe“, die jeder seinen Freunden und Verwandten in der Zone zuteil werden lasse. Der Caritasverband ruft Weiter dazu auf, im Bekanntenkreis beim Packen von Paketen behilflich zu sein. 75 Erleichterter Grenzübertritt Aus einer Mitteilung der französischen Ho- hen Kommission in der Bundesrepublik geht hervor, daß die französischen Behörden bereit sind, allen Bewohnern des früheren Landes Baden, die die in der Zeit vom 5. bis 20. Sep- tember stattfindende Straßburger Messe be- suchen wollen, den Grenzübertritt auf Grund von Grenzpassierscheinen zu gestatten. An- träge können bei den Landratsämtern bzw. bei den zuständigen Paß- und Meldeämtern eingereicht werden. Die Gültigkeit der Tages- scheine ist auf zwei Tage beschränkt. Als Grenzübergangsstelle ist nur der Ubergang in Kehl benutzbar. 100 000 DM in der Klassenlotterie am 13. Ziehungstag der 3. Klasse der 13. Süddeutschen Klassenlotterie wurde unter an- derem ein Gewinn zu 100 00 DVM auf die Nummer 44 248 gezogen.(Ohne Gewähr) Wettervorhersage Mittwoch heiter und trocken mit Tempera- turanstieg bis 25 Grad. Schwache Winde. Nachts Abkühlung auf 5 bis 10 Grad. Don- gerstag zeitweise leicht bewölkt, sonst aber gaoch keine wesentliche Anderung. — —— I U dle. Sorte, nes Kab rer Gar Je g Mae ks ie er Sets ids Kommt es zur Regierungsumbildung? Große Koalition in Baden- Württemberg mög- lich— Zieht Dr. Maier die Konsequenzen? Stuttgart s-. Das Ergebnis der Bun- destagswahlen hat in Stuttgart die Frage auf- geworfen, ob unter den gegebenen Umstän- den die Kleine Koalition zwischen SPD, FDp/ DVF und dem Gesamtdeutschen Block/BHE noch aufrecht erhalten werden kann. Wie von gut informierter Seite berichtet wird, wollen die Regierungsparteien bis zum Samstag dar- über beraten, ob und welche Konsequenzen aus dem Wahlergebnis gezogen werden sollen. Schon jetzt sind Bestrebungen erkennbar, die Regierung von Baden- Würtbemberg um- zubilden. Vor allem die Außerung des Lan- desvorsitzenden der FDP/DVP, Dr. Wolfgang Haußmann, daß sich die Bildung einer Re- Sierung der Großen Koalition in Baden- Württemberg besonders nahelege, wird da- hingehend interpretiert. Die SpD stellt in diesem Zusammenhang fest, daß von ihr aus keine Initiative zur Anderung der jetzigen Koalition ergriffen werde. Ebenso erklärt die DU, sie körme abwarten,„bis man sich au- der anderen Seite regt“. Die CDU stellt sich War nicht gegen eine Große Koalition, will jedoch in einer Regierung mit der FDP/DVP, der SPD und dem BHE nur dann zWtwsammen- Arbeiten, wenn ihr als stärkster Eartei des Landes der Führungsanspruch zugestanden wird. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier hat Allerdings bis jetzt noch keinerlei Bereit- schaft gezeigt, die jetzige Regierungskoalition aufzulösen. Er ist im Gegenteil der Meinung, dals die kommenden Kommunalwahlen ein „Zurückpendeln in die Normallage“ einleiten Würden, Jedoch dürfte die Lage für den Ministerpräsidenten in nächster Zeit unter dem Druck der öffentlichen Meinung beson- ders prekär werden. Dr. Maier hatte bekannt- lich vor den Wahlen erklärt, daß er als der am meisten angegriffene Mann der Regie- kung sich dem Votum des Volkes stellen wolle und es auf eine Kraftprobe ankommen lasse. Auf diese Außerungen weist die Stutt- garter Presse nachdrücklich hin und stellt est, daß man„gerechter weise von einem Migerfolg für Dr. Maier“ sprechen müsse. „Gesteht man einen Mißerfolg zu, so sollte man nicht zögern, den Kurs zu ändern.“ Da- bei wird besonders die Tatsache un terstrichen, daß die Wablkreiskandidaten der EDPP/ DVP mehr Stimmen erhalten haben, als ue Landesliste, die Dr. Maier anführte. 5 Die CDU- Pressestelle greift als besonders prägnantes Beispiel den Wahlkreis Waib- lingen heraus, in dem der Ministerpräsident bel den Wahlen zur Verfassunggebenden Lan- Wesversammlüng gewählt worden war. Hier erhielt der FDP-Kandidat Dr. Pfleiderer zwar mit 1500 Stimmen Vorsprung vor dem CDU- Eandidaten sein Mandat, jedoch wählten nur 69 Prozent der Wähler, die Dr. Pfleiderer mre Stimme gaben, auch die Landesliste der FDP/DVP. 5. Allgemein wird damit gerechnet, daß sich sowohl Dr. Maler als aucli sein Gegenspieler Dr. Gebhard Müller erst in letzter Minute entscheiden werden, ob sie das Bonner Man- dat annehmen. Man glaubt, daß es der in der Landespolitik Unterliegende vorziehen Wird, in das Bundesparlament einzuziehen. Stuttgarter Parteikreise rechnen damit, daß die FDP in Bonn— veranlaßt durch den Wunsch, auch bei der neuen Bundesregierung beteiligt zu werden— versuchen wird, ihren Einfluß bei der Stuttgarter DVP-Führung geltend zu machen und Dr. Maier zur Auf: Iösung seiner jetzigen Koalition zu bewegen Oeffentliche Erinnerung. Nach einer Bekanntmachung der hauptkaſſe ſind ſeit 15. Auguſt Steuern zur Zahlung fällig: 1. Gewerbeſteuer 3. Viertel der Vorauszah⸗ lung. 2. Göundſteuer 2. Viertel 1953. 3. Hundeſteuer 2. Drittel 1953. Die noch ſäumigen Schuldner werden er⸗ innert ihrer Zahlungspflicht innerhalb von 14 Tagen nachzukommen. 3 Stadt⸗ folgende Hohe Strafen für Autobahnräuber Mit Gesichtsmasken und Pistolen Kraftfahrei überfallen Karlsruhe(sw). Die Große Strafkam-. mer Karlsruhe verurteilte den 31 jährigen Hilfsarbeiter Hans Vorpagel aus Unteröwis- heim und den 23 Jahre alten Karl Bühler aus Bruchsal wegen Straßenraubes, räuberischer Erpressung und räuberischer Angriffe auf Kraftfahrer zu Zuchthausstrafen von 7 und 6 Jahren. Durch das Beispiel der Mannheimer Post- räuber angeregt, hatten die Angeklagten, die beide arbeitslos waren, im Juli 1952 beschlos- sen, sich durch Uberfälle auf haltende Kraft- fahrer am Autobahnparkplatz Büchenau Geld zu verschaffen. Mit Gesichtsmasken und Pi- stolen versehen waren ihnen bei zwei Uber- Taällen über 1000 DM in die Hände gefallen. Ende November letzten Jahres legten sie bei Diedelsheim bei Bretten einen Ast über die Fahrbahn der Bundesstraße 293 und bedroh- ten einen anhaltenden Kraftfahrer. Dabei kam es zu einem Handgemenge. Durch einen hin zukommenden PRW wurden die Räuber in die Flucht geschlagen. Ende Januar dieses Jahres raubten sie einem Handwerksmeister auf dem Parkplatz Büchenau 500 DM. An der gleichen Stelle hatte Vorpagel versucht, einen Metzgermei- ster zu überfallen. Dieser trat ihm jedoch die Pistole aus der Hand, verletzte ihn durch Stiche erheblich und riß ihm dann die Klei- der vom Leibe, so daß der Räuber, nur noch notdürftig bekleidet, flüchten mußte. Die An- geklagten, die beide vorbestraft sind, waren geständig. Als Beweggrund gaben sie wirt- schaftliche Notlage àan. Wieder ein Taxifahrer-Uberfall US-Soldaten von der Me festgenommen Mannheim sw). In Mannheim wurde wieder ein Taxifahrer überfallen. Zwel ame- cikanische Soldaten, die sich in Mannheim Seckenheim von dem Fahrer hatten abholen lassen, forderten diesen unterwegs auf, an- zuhalten. Als der Fahrer diesem Verlangen nachkam, flelen die beiden Soldaten von hin- ten über ihn her und schlugen auf ihn ein. Dem Uberfallenen gelang es mit Hilfe einer Gaspistole, die Angreifer abzuwehren. Diese ergriffen daraufhin die Flucht. Sie konnten kurze Zeit später von der MWlitärpolizei ge- dagt werden. ——— l Der„Süße“ duftet Es ist der erste und der unzweideutigste Geruch, der fast schon zum Herbst gehört, an der Grenze zwischen Sommer und Herbst . und so etwas wie eine Verbindung her- beiführen soll. Und tatsächlich, wo der„Süße“ duftet, da denkt man an die reifenden Apfel im Garten oder auf den Feldern und man denkt zugleich an die Kelter, die éinen gro- gen Teil der Apfel preßt, um daraus Saft zu Sewinnen, der einmal Apfelwein werden soll. Jetzt aber duftet noch der Süße. Und der frische Geruch zieht sich durch die Land- schaft, vermischt sich in den Städten mit dem Seruch der Straßen, auf denen ununterbro- chen Kraftfahrzeuge fahren, dringt in die Häuser ein und leidet es nicht, daß der Bauer nach getaner Arbeit sitzen bleibt, denn es ist ein lockender Duft, dem sich keiner so schnell entziehen kann. Der Süße hat seine eigenen Gesetze. Er ist nie richtig jung und er wird nicht alt. Er ist eben da und wenn man ihn trinkt, hat man das Gefühl, in einen wunder- bar süßen Apfel zu beißen. Der Süße ist auch nicht rein, wie beispielsweise der Wein, denn in ihm sind noch alle die Stoffe, die im Apfel Sind. Werm in den Gasthöfen die Kelterpressen nicht still stehen und wenn dann aus den Apfeln das köstliche Naß römt und spritzt, dann ist die Hauptarbeit des Sommers ge- tan, dann geht die schöne Jahreszeit zu Ende und es beginnt der Herbst, dessen Einzug lange vom Duft des Süßen begleitet wird. In den Schenken aber sitzen diejenigen bei- sammen, die genau wissen, daß der Süße außergewöhnlich gesund ist und die über ihre Gläser hinweg allen das Trinken des Süßen anempfehlen, denn der Süße, zwischen Som- mer und Herbst, hat ein Anrecht darauf von allen Seiten unterstützt zu werden. 1 Heutiger Stand der Tbe- Behandlung Die Fälle mit tödlichem Ausgang sind fühlbar zurückgegangen Etwa ein Dutzend Vorträge beschäftigten sich während der Karlsruher Therapiewoche mit der Tuberkulose-Bebandlung. Besonders bemerkenswert erscheint die Tatsache, daß man Während der letzten Jahrzehnte diese tückische Krankheit Stück um Stück zurück- gedrängt hat. Zusammen mit der Forschung ist auch das Wissen um diese Krankheit be- deutend größer geworden, so daß es wohl verständlich ist, daß man gerade auf Themen über diese Krankheit solch großen Wert legte. Die neuen antituberkulösen Medikamente und die Fortschritte auf dem Gebiet der Lungenchirurgie erfordern eine ständige An- Passung der Behandlungsplanung an die er- Weiterten Erkenntnisse. Die Grundlage jeder Tuberkulosebehandlung bleibt auch nach neuesten Gesichtspunkten eine ausreichend lange Liegekur in geeigneten klimatischen Verhältnissen. Die medikamentöse Behand- lung ist dabei eine wertvolle Ergänzung, ihre Schwächen liegen in einer Gewöhnung der Bakterien an das Mittel und in einer mögli- chen Störung eines Abwehrgleichgewichts des Körpers gegenüber der Krankheit. Medika- mente gegen Tuberkulose dürfen daher nur im Rahmen eines umfassenden Heilplans ge- geben werden und nur unter genauer Berück- sichtigung des Einzelbefundes. Außerdem werden heute diese Wirkstoffe nur noch kom- biniert angewendet. Die Gewöhnung der Bakterien wird dadurch stark verzögert. Mit den Kombinationen können etwa 80 Prozent der offenen Lungentuberkulosen in die ge- schlossene Form überführt werden.— Durch statistische Erhebungen bestätigte Arztliche Beobachtungen haben ergeben, daß die Tuberkulose- Sterblichkeit im Bundesge- biet, die während des Krieges und besonders Während der ersten Jahre der Nachkriegszeit erheblich angestiegen War, seit 1948 in ste- tem Rückzug begriffen und jetzt bereits un- ter Vorkriegsstand abgesunken ist. Dagegen Hat die Zahl der an Tuberkulose erkrankten Personen seit 1948 keine wesentliche Ande- rung erfahren. Aus diesem Mißverhältnis zwischen Tuberkulose-Sterblichkeit und Tu- berkulose-Anfälligkeit geht hervor, daß die Tuberkulose mehr als früher zu chronischem Verlauf neigt und eine stärkere Heilungs- tendenz zeigt. Die Verbesserung der Ernäh- Tung nach der Währungsreform und die da- mit verbundene größere Sicherheit der so- zialen Existenz reichen allein nicht aus, diese günstigere Verlaufsrichtung der Tuberkulose zu erklären. Es besteht kein Zweifel dar- über, daß dem Fortschritt der Tuberkulose- behandlung im wesentlichen dieser Effekt zu- zuschreiben ist. Heute steht eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die das Wachs- tum der Tuberkulosebazillen hemmen. Es gibt jedoch kein allgemeingültiges Be- handlungsschema für die Tuberkulose, son- dern jeder Kranke bedarf der individuellen Therapie. Die operativen Behandlungsmetho- den sind durch die Einführung der chemi- schen Mittel durchaus nicht überflüssig ge- worden. Die chemischen Mittel ermöglichen in manchen Fällen durch Besserung des All- gemeinzustandes erst die Anwendung ope- rativer Methoden und setzten das Operations- 5 risiko selbst erheblich herab. a f Die Allgemeinbehandlung der Tuberkulose hat nicht an Bedeutung verloren. Die Hei- lungsaussichten sind umso größer, je länger und intensiver eine Ruhebehandlung, unter Einschluß klimatischer Heil faktoren, durch- geführt wird. Die Vermeidung der Neuan- steckung ist die außerordentlich wichtige Auf- gabe der sozialen Betreuung. Der vielfach vorhandene Mangel an Krankenhaus- und Heilstätten-Betten, die durch die Kriegsfolge bedingte Wohnungsnot und die damit ver- bunden Gefährdung der Umgebung durch unzureichende Isolierung von offen Tuber- Kulösen erschweren das soziale Tuberkulose- Hilfswerk in besonderem Mag. Es geht heute beinahe schon um die soziale Betreuung der Tuberkulose- Kranken, als um die Tuberku- lose-Therapie. Es wäre zu wünschen, dag die soziale Betreuung mit der Heilung in der Zukunft Schritt zu halten vermag. A. W. Vorn Spert Handball. T 1846 Mannheim— TB Jahn 715(Z Um es gleich vorweg zu nehmen, das Spiel hätte ebenſo umgekehrt laufen können, jedoch die Leiſtung der 46er Turner ſchmä⸗ lern zu wollen. Der einheimiſche Sturm ver⸗ ſtand es kaum, die herausgeſpielten Torgele⸗ genheiten zu nutzen und dadurch erhielten die 46 er mächtigen Auftrieb und konnten durch 5 Freiwurftore() und 2 Spieltore den Sieg ſicherſtellen. Wenn ſich der Sturm der Tur⸗ nerbündler keine präziſen Torwürfe aneig⸗ net, dann dürften auf ſein Konto noch viele Punkte verloren gehen. * SpVgg. Sandhofen— S 07 16:13(10:7). Am vergangenen Sonntag mußten die O0 der ihre zweite Niederlage in der diesjährigen Verbandsrunde einſtecken. Das Spiel war auße ordentlich ſchnell und ſpannend. Sand⸗ hofen bewies erneut, daß die Mannſchaft ge⸗ genüber früheren Jahren weſentlich ſtärker geworden iſt und beſtimmt beim Vergeben des Meiſtertitels ein ernſtes Wort mitſprechen wird. Bis zum Stand von 4:4 folgte der Sandhöfer Führung immer der Ausgleich der 07er. Dann erhöhten die Einheimiſchen auf 6 4 und konnten bis zur Pauſe ihren Vor⸗ ſprung auf 3 Tore ausdehnen. In der 2. Halbzeit ſchoß jede Partei noch 6 Tore. Tiſchtennis. a Wenn am kommenden Sonntag erſtmals die kleinen Bälle über die Platle flitzen, dann beginnt für den TV 98 die ſchwere Verbands⸗ runde in der Bad. Landesliga. Durch ein intenſives Training errang die Mannſchaft in fünf Jahren den Aufſtieg von der Kreis⸗ über die Bezirksklaſſe in die Landesliga. Im erſten Spiel muß der TV 98 zum Te Seckenheim Weinheim, eine: Mannſchaft, die ſeit 1947. in dee Landesliga ſpielt. Die Weinheimer die den diesjährigen Bad. Meiſter Horſt Fink in ihren Reihen haben, werden gleich einen harten Prüfſtein abgeben. Zum Start. in der neuen Klaſſe dem TV 98 viel Glück. J a e Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: Eintracht Frankfurt Stuttgarter Kickers 7:0, VB Stuttgart— Schweinfurt 221, 1. F Nürnberg— SV Waldhof 2:0, KSC Mühl burg/ Phönix— FSV Frankfurt 3:2, VfR Mann- heim— Bayern München 1:3, Kickers Offen- bach— SpVgg. Fürth 1:1, Jahn Regensburg ge- gen Viktoria Aschaffenburg 3:0, Hessen Kassel. Segen BC Augsburg 4.2. a 1. Liga Südwest: VfR Kaiserslautern gegen 1. FC Kaiserslautern 213, 1. Fc Saarbrücken gegen Saar 05 Saarbrücken 3:2, Tus Neuendorf Segen Eintracht Trier 3:0, Wormatia Worms ge- gen VfR Frankenthal 1:0, FK Pirmasens— FY Speyer 2:0, Tura Ludwigshafen— Phönix Lud- Wigshafen 2:1, Mainz 05— ASV Landau 370, Borussia Neunkirchen— VfR Kirn 7:0. 1. Liga West: Borussia M.-Gladbach— Bo- russia Dortmund 0:8, Bayer Leverkusen gegen Rheydter SV 5:1, STV Horst Emscher— For- tungs Düsseldorf 4:1, Alemannia Aachen gegen Schalke 04 2:3, VfL Bochum— RW Essen 4:8, Preußen Dellbrück— Preußen Münster 0:2, SW Essen— 1. FC Köln 1:1, Meidericher SV gegen SV Sodingen 0:1. 5 1. Liga Nord: Hamburger SV= FC St. Pauli 0:2, Holstein Kiel— VfB Lübeck 0:0, Altona 93. gegen Göttingen 05 1:2, Eimsbüttel— Harburger TB 1:3, Arminia Hannover— Werder Bremen 3:2, VfL. Osnabrück— Bremerhaven 93 2:3, Ein- tracht Braunschweig— Hannover 96 1:5, Bre- mer SV— Viktoria Hamburg ausgef. 0 Die Toto-Quoten vom Sonntag Gesamtumsatz beim 6. Wettbewerb des West- Süd- Blocks: 5 709 639,45 DM. Zwölfer- Wette: 1. Rang 16 Gewinner je 38 249, 10 DM, 2. Rang 421 Gewinner je 1452,70 DM, 3. Rang 3617 Gewinner je 108,70 DPM. Zehner-Wette: 1. Rang 36 Gewinner je 8790,20 DM. 2. Rang 1007 Gewinner ze 313,90 DM, 3. Rang 10 25 Gewinner je 30,60 DM.(Ohne Gewähr.) Nach kurzem, schwerem Leiden ist heute morgen mein guter Pflegevater, unser lieber Onkel nerr Johann Eder Wohlversehen mit den bl. Sterbesakramenten im Alter von 78½ Jahren verstorben. Die trauernden Hinterbliebenen Mannheim Seckenheim, 9. September 1953 Die Beerdigung findet Freitag, 11. September, 14.30 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. L DANKBARE MUTTER loben Klosterfrau Aktiv-Pudler: auffrocknend, geschmeidig schützt er das Kind vor quslvollem Wundsein. Durch hohen Salbengehelt hilft er heilen. 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Heute Mittwoch, 20.00 Uhr Probe. Turnerbund Jahn. Heute Abend, 20 Uhr im Stem Wichtige Besprechung für sämtliche Teilnehmer der Schweiz-Fahrt. Am kommenden Sonntag, findet unser Vereinsabturnen auf dem Waldsportplatßz statt. Freitag, Geräteturnen im „Kaiserhof“. Samstag ab 16 Uhr, Beginn der Einzel- und Mehrkämpfe für Jugend, Aktive und Altere. Sonntag der Kämpfe. Sonnta ab 14 Uhr, Schüler und Schülerinnen und Entscheidungen. Sportverein 07(Abteilung Fußball). Umständehalber findet das Training am Donnerstag, 10. September, 18.30 Uhr früh ab 8.30 Uhr, Fortsetzun auf dem Platze statt. Leutershausen am Sonnta Omnibus. Interessenden Turnverein 98(Handball-Abteilung). Für die Fahrt nach „den 13. September fährt ein 8 sich in der Turnhalle Luftgewehr Beckenbach, Freiburgerstr. 7 Schlachtschwein 2u 5 5 gmittag Herren- Fahrrad sehr gut erhalten(Komplett) Zu verkaufen. Putzfrau gesucht Zahringerstraße 83, II. St. Kauf fee reinsehmeckend 125 fr. 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