* Nr. 144 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 9. September 1953 Seine Majestät der Verbraucher Von Dr. Her mann Reis chle Die Wahlstrategen aller Parteien haben in dem nun hinter uns liegenden Wahlkampf einen Partner am volks wirtschaftlichen Kreis- lauf in den Vordergrund geschoben, der in den letzten Jahren des Wiederaufbaues zu- nächst eine Aschenbrödelrolle spielte: den Verbraucher. Von ihm und der unentwegten Steigerung seines Lebensstandards als dem hervorragenden Ziel aller Volkswirtschaft war unendlich viel die Rede. Diese Welle wird Zwar jetzt, nach der Wahl, wieder etwas abebben, aber immerhin: Seine Majestät der Verbraucher als„der letzte Motor jeglicher Marktwirtschaft“ wird das erhöhte Podest, auf das er nun auch bei uns gestellt wurde, nicht Wieder verlassen. Einer solchen künftigen Entwicklung trägt auch der halbamtliche „Bundesausschuß flir Volks wirtschaftliche Auf- Klärung e. V.“ Rechnung, wenn er seit kur- zem unter dem Motto„Was der Verbraucher wissen muß“ einen neuen„Verbraucherdienst“ versendet, der allerlei Einkaufswinke für die Hausfrau vom Kühlschrank bis zum Marme- ladeglas enthält. International gesehen ist eine solche Er- höhung des Verbrauchers schon seit längerem im Gange. Wenn beispielsweise an dem Inter- nationalen Kongreß für Lebensmittelvertei- lung in Ostende vor kurzem rund 1500 Dele- gierte aus aller Welt teilgenommen haben, so bewies dies bereits, daß sich das öffentliche Interesse diesem wirtschaftlichen Thema zu- gewandt hat, das bisher nur eine untergeord- nete Rolle gespielt hat. Es überrascht nicht, daß auf diesem Kongreß die Amerikaner eine maßgebende Rolle gespielt haben, wenngleich auch die Europàer durch so eigenwillige Per- Ssönlichkeiten wie den schweizerischen Natio- nalrat Duttweiler bedeutsames zum Thema Verbraucher beizutragen hatten. Duttweiler war es auch, der zu der grund- sätzlichen Frage, ob sich Handel und Produk- tion der Diktatur Seiner Majestät des Kunden zu unterwerfen hätten, die Meinung vertrat, mindestens für den europäischen Raum gelte vorläufig noch die Notwendigkeit einer„Dik- tatur des Handels“. Er habe ein Recht, diese auszuüben, wenn er mit neuen Verkaufs- methoden dem Verbraucher greifbare Vor- teile biete. Der Erfolg des Duttweilerschen „Migros“-Systems beweise, daß die Hausfrau „dazu geboren und bereit“ sei, dem Hande! zu folgen, wenn dies Vorteile bringe. Man dürfe deshalb als moderner Verteiler bei- spielsweise nicht eine fünfte Marke des glei- chen Warenartikels in sein Sortiment auf- nehmen, wenn man bereits vier führe, bloß weil angeblich der Dienst am Verbraucher dies verlange. Dies sei nämlich kein Dienst am Kunden, weil eine solche unnötige Ver- mehrung des Warensortiments praktisch eine Hrhöhung der Lager- und Geschäftsunkosten und damit letztlich eine Verteuerung des be- treffenden Artikels bedeute. Diese Auffassung Duttweilers führt zu der Frage, ob Produktion und Handel in der freien Wettbewerbs wirtschaft allen Launen des Verbrauchers nachzugeben oder ob sie die volks wirtschaftliche Aufgabe haben, den Verbrauch sinnvoll zu lenken. Seine Majestät der Verbraucher läßt nämlich bei seiner Nach- frage am Markt keineswegs immer die Ge- setze der wirtschaftlichen Vernunft walten, Würden die Frauen dies beispielsweise tun, so Würden sie sich kaum der Diktatur der Mode unterwerfen. Nur Naive können doch glauben, daß der dauernde Wechsel der Mode dem Vorteil der Kundin und nicht dem der Modeproduzenten und Händler entspreche. Hier erweist sich die Auffassung Duttweilers als richtig, daß Erzeugung und Handel den Kunden sehr wohl zu lenken vermögen. Warum soll eine solche Lenkung nun nicht im Interesse einer volks wirtschaftlich vernünf⸗ tigen Ordnung aller Wirtschaftsabläufe mög- lich und notwendig sein? Auch auf dem Ostender Kongreß waren übrigens viele Experten der Meinung, da der„Boß der Wirtschaft“, also der Verbrau- cher, im allgemeinen bei seiner Nachfrage „Wenig verständig, ja widerspruchsvoll und irrational“ zu Werke gehe. Die Amerikaner beispielsweise gaben durchaus zu, daß auch Mre wirtschaftlich sehr aufgeklärte Hausfrau heute noch den Wirtschaftsablauf dadurch kompliziere, daß sie in der Regel nicht zu organisieren und nicht auf weite Sicht zu dis- ponieren verstehe. Sie beurteile oft die Qua- lität einer Ware nur nach dem Preis, eine Tatsache, die auch bei uns durch das bekannte Beispiel als richtig erwiesen wurde, daß von zwei qualitativ gleichen, jedoch mit verschie- denen Preisen ausgezeichneten Waren in der Regel die teurere gekauft wird. Interessant ist, daß zu den so urteilenden Experten auf dem Ostender Kongreß auch Frauen gehörten! Hauptgegenstand der Verhandlung in Ost- ende war die Frage, inwieweit die neuen Ver!kaufssysteme geeignet sind, die Nachfrage des Verbrauchers vernünftig zu lenken und die gesamte Verteilung zu rationalisieren. In den USA, wie auch in einigen westlichen Staaten, schwört man bekanntlich heute be- reits auf die Richtigkeit des Prinzips der Selbstbedienung. Auf den amerikanischen Supermarkets der großen Städte werden heute bis zu 90 Prozent aller Lebensmittel verteilt. Daß der Grundsatz der Selbstbedienung— allerdings mit einer gewissen zeitlichen Ver- schiebung— bei uns in Europa auf dem Mar- sche ist, zeigt die Entwicklung in Großbritan- nien, Frankreich und Schweden, wo bereits je tausend und mehr Selbstbedienungsläden im Betrieb sind. Auch bei uns in der Bundes- republik hat sich ihre Zahl von 34 im Jahre 1950 immerhin schon auf über 150 im Jahre 1953 erhöht. Uberall falsche Fünfmarkstücke Falschmünzer setzten in Heidelberg 200 Mün- zen in zwei Stunden ab Stuttgart(sw). Die von der Stuttgarter Falschmünzerbande verbreiteten rund 2250 Fünfmarkstücke haben jetzt über Baden- Württemberg hinaus ihren Weg durch das ganze Bundesgebiet genommen. Aus den ver- schiedensten westdeutschen Städten treffen peim Landeskriminalamt in Stuttgart Mel- dungen ein. Bisher sind 200 falsche 1 markstücke erkannt und aus dem Verkehr zogen worden, darunter auch einige Stücke von der neuen Serie, die in der Falschmün- zerwerkstätte in Zizishausen bei Nürtingen hergestellt wurden. Diese Werkstätte hatte der verhaftete Gra- veur zusammen mit seinem Bruder, einem in Mindelheim verhafteten W. wegen Meinungsverschiedenhe nische Dinge in Falschgeldpr hatte. Dieser wiederum hatte Stuttgarter Kaufmann, der ih Mindelheimer„Unglücksreise begleitete, selb- ständig gemacht. Da die Werkzeugmaschinen für die Falschgeldprägung auf Kredit gekauft waren und Geld gebraucht wurde, bevor die ausgestellten Wechsel platzten, mußten die Fälscher das Geld absetzen, das nach Ansicht des Graveurs nur unvollkommen nachgeahmt War. Die rund 100 Münzen, die der Graveur her- stellte, gleichen so vollkommen den echten Münzen, daß sie nur von Fachleuten als Nachahmung erkannt werden können. Hätte der Falschmünzer noch Zeit gefunden, seine Produktion voll anlaufen zu lassen, so wäre es nach Ansicht der Polizei sehr schwierig ge- wesen, größere Mengen dieser„ausgezeich- neten“ Fälschungen wieder aus dem Verkehr zu ziehen. Den größten Coup machten die Falschmün- zer in Heidelberg, wo sie in zwei Stunden 200 Fünfmarkstücke absetzen. Bis jetzt sind je- doch in Heidelberg nur wenige falsche Mün- zen entdeckt worden, da, wie die Polizei an- nimmt, das Falschgeld durch den Fremden- verkehr in der Stadt sehr rasch weiterver- breitet worden ist über tech- g entzweit sich mit dem auf seiner Wirtschaff Dollarlücke wird allmählich kleiner Nur langsamer wirtschaftlicher Aufschwung Europas— Bundesrepublik an der Spitze Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) in Pa- ris hat für die am 15. September in Straßburg beginnenden Beratungen des Europa-Rates einen Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung der 15 europäischen Mitgliedstaaten der OEEC fer- tiggestellt, der jetzt in Paris veröffentlicht wurde. Der Bericht hebt besonders hervor, daß Europa sein Außenhandels-Defizit gegenüber den Us und Kanada von Januar bis Mai dieses Jahres von 1713 Millionen Dollar auf 597 Millio- nen Dollar zurückschrauben konnte. West- europa habe in der Berichtszeit seine Importe aus den USA und Kanada gegenüber der glei- chen Vorjahrszeit um 35 Prozent kürzen, seine Exporte in diese Länder dagegen um 20 Prozent steigern können. 2 Im Handel mit der übrigen Welt konnten die 15 OEEC-Staaten in der Berichtszeit das Defizit in ihrer Zahlungsposition von rund 1,6 Milliar- den Dollar im I. Quartal 1952 auf rund 1,2 Mil- liarden Dollar zu Beginn des II. Quartals dieses Jahres vermindern. Hierbei ist besonders be- merkenswert, daß allein 300 Millionen Dollar durch Preisermäßigungen für einzuführende Grundstoffe eingespart werden konnten. Die industrielle Produktion in Westeuropa blieb nach wie vor erheblich unter der Produk- tivität in den USA zurück und stieg nur ge- ringfügig an. Unter den westeuropäischen Län- dern mit ansteigender Produktion steht die Bun- desrepublik an der Spitze. Leichtere Produk- tionsaufbesserungen wurden daneben auch von Italien, Großbritannien und den Niederlanden erzielt. Die Industrieproduktion Frankreichs ist dagegen in den ersten fünf Monaten dieses Jah- res um 5 Prozent zurückgegangen. Der OEEC- Bericht macht ferner besonders auf die Tat- sache aufmerksam, daß sich die Erzeugung von Grundmetallen in Europa seit 1950 ständig ver- ringert hat. Montanunion rechnet mit US-Kredit 500 Millionen Dollar für Investitionen Die Hohe Behörde der Montanunion rechnet damit, daß die USA dem gemeinsamen europä- ischen Markt für Kohle und Stahl noch in die- sem Jahr einen Kredit in Höbe von 500 Millio- nen Dollar einräumen. Dieser Kredit, so be- richtete der Vizepräsident der Hohen Behörde, Franz Etzel, in Bonn, soll für dringende In- vestitionen in der westeuropäischen Montan- industrie zur Steigerung der Produktion ver- wendet werden. Die Hohe Behörde arbeitet zur Zeit in Luxemburg Investitionspläne aus. Wie bekannt wurde, soll bei der Verteilung von In- vestitionsmitteln durch die Hohe Behörde der Ruhrkohlen-Bergbau Vorrang genießen, ferner sollen die lothringische Montan- Industrie und die französischen Erzgruben berücksichtigt wer- Jen. Die Hohe Behörde hofft, in der nächsten Zeit insgesamt rund 1,2 Milliarden Dollar für Investitionen aufwenden zu können. Neben den Krediten aus den USA soll auch die Möglich- geit der Auflegung einer Anleihe in der Schweiz ind in Großbritannien erwogen werden. Jedoch liegen hierzu noch keine festen Pläne vor. Deutsch-japanische Verhandlungen Zur Beseitigung der Ausgleichsschwierigkeiten Eine deutsch- japanische Kommission wird in Kürze zusammentreten, um die in der letzten Zeit aufgetretenen Ausgleichsschwierigkeiten im Handel zwischen der Bundesrepublik und Japan zu erörtern,. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte dazu mit, daß der deutsch- japanische Han- del sich stark zugunsten der Bundesrepublik entwickelt hat. Bei einem Swing von 12 Millio- nen Dollar hatte die Bundesrepublik am 10. Au- gust 1953 ein Guthaben von rund 11,05 Millionen Dollar. Hinzu kommen nach der Mitteilung des Ministeriums noch erhebliche Akkreditiv-Forde- rungen. 5 Auf deutscher Seite ist man zur Uberwindung der Schwierigkeiten seit längerer Zeit bestrebt, durch vermehrte Einfuhren aus Japan einen Ausgleich zu erzielen. Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, daß die Preise für verschiedene japanische Waren zu hoch sind. Die Japaner wollen daher die Handelsbilanz durch Transit- lieferungen aus Südostasien nach der Bundes- republik ausgleichen. Ferner hat die japanische Regierung allgemein eine Möglichkeit geschaf- fen, japanische Waren durch eine zweckmäßige Koppelung von japanischen Exporten mit preis- günstigen Import-Geschäften zu verbilligen. Die Obsternte in Baden-Württemberg Der Mai-Frost beeinflußte den Ertrag Unter dem Einfluß der für das Obst günstigen Witterung der letzten Wochen hat sich der Be- hang der Obstbäume allgemein besser entwik- kelt als erwartet wurde. Die bereits früher ge- äußerten guten Ernteaussichten für Pflaumen und Zwetschgen bestätigen sich durch die jetzt Vorliegende Ernteschätzung in vollem Umfang, nach der von den 3,9 Millionen ertragsfähigen Pflaumen und Zwetschgenbäumen in Baden- Württemberg dieses Jahr über eine Million Doppelzentner geerntet werden. Das ergibt einen Durchschnitt von 26,6 Kg je Baum, gegenüber dem endgültigen Ergebnis des Vorjahres von 20,0 Kg. Auch bei Apfeln und Birnen haben sich die Ernteaussichten gegenüber der früheren Aus- sichten verbessert. Zwar konnte der Schaden, den der Frost vom 11. Mai der Obstblüte zuge- fügt hat, nicht wieder gutgemacht werden. Mit einem Ertrag von 2,5 Millionen Doppelzentnern Apfeln von 12 Millionen ertragsfähigen Bäumen gleich 20,9 kg je Baum wird das vorjährige Er- gebnis von 25,2 kg nicht erreicht. Bei Birnen Wird es aber bereits übertroffen. Gleichfalls ist bei Mirabellen und Renekloden mit einer rei- chen Ernte zu rechnen. Mit ungefähr drei Zehn- teln wird das Ergebnis des Vorjahres über- schritten. Der Befall mit tierischen und pflanzlichen Schädlingen ist nach wie vor und meist stärker als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Besonders hervorzuheben sind an Apfeln und Birnen Schorf und Obstmaden, an Kirschen Schrotschußkrank- heit und Blattläuse, an Pflaumen und Zwetsch- gen Pflaumenmaden, Rote Spinne und Monilia und an Pfirsichen die Kräuselkrankheit. An den Obstbaumwurzeln sind Wühlmäuse und Enger- linge am Werk. 1953er nur ein Sechstelherbst Falls das günstige Herbstwetter anhält, wird ger 1953er Wein in den badischen Weinbauge- bieten eine gute, zum Teil ausgezeichnete Qua- lität haben. Der Menge aach wird jedoch in Südbaden nur mit einem Sechstelherbst gerech- net, Nach den Beobachtungen und Untersuchun- gen des Staatlichen Weinbauinstituts in Frei- burg hat die Traubenreife dank der warmen Witterung im August und in den ersten Sep- tembertagen gute Fortschritte gemacht. Im Weinbaugebiet um Freiburg wurden nach den jüngsten Proben bei Gutedel bis zu 60 Grad Oechsle, bei Silvaner ebenfalls 60, bei Traminer 70, beim weißen Burgunder 66 und beim Ru- länder sogar 75 Grad Ochsle gemessen. Im staat- lichen Versuchsgut Blankenhornsberg am Kai- serstuhl wurden sogar die erstaunlich hohen Mostgewichte von 67,5 Grad Ochsle bei Trami- ner, 85 Grad beim Ruländer und bis zu 84 Grad beim blauen Spätburgunder festgestellt. In der zweiten Augusthälfte haben die Mostgewichte bei kast allen Sorten um täglich 2 Grad zuge- nommen. Das Direktorium der Weltbank hat den bis- aerigen Präsidenten der Bank, Eugene R. Black, zür die nächsten fünf Jahre wiedergewählt. Im Jahre 1952 wurde in den USA die Re- cordsumme von rund 7,15 Milliarden Dollar für Verbezwecke ausgegeben. e Mannheimer Produktenbörse vom 7, 9. Inländischer Weizen 43,7544, imländischer Rog- gen 4040,25, Braugerste 4142,50, Futtergerste in- Iändische 3737,50, ausländische 38, Inlandhafer zu Futterzwecken 33-86, Industriehafer je nach Qua- lität und Herkunft 38, Weizenmehl Type 405 65,25, Type 550 62,25, Type 812 58,75, Type 1050 56,75. Brotmehl Type 1600 57,25, Roggenmehl Type 997 56, Type 1150 54, Type 1370 52, Weizenklele 2222,25, Welzenklele 22.50 22,75, Roggenklele 20.50, Wel- zen-Bollmehl 24.5023, Trockenschnitzel 18.5019, getr. Biertreber 22, Malzkeime 22.50, extrah. Raps- schrot 23-41, Sojaschrot 41, Kokosschrot 30.50, Palmkernschrot 28.50, Mais 40.50, Kartoffeln 3e 50 kg 5—5.25. Tendenz: stetig. Die Preis ad Groß- handelsprei per 100 Kllo bei. onbezug prompte Lieferung. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 7. 9. Auftrieb: Großvieh 695, Kälber 297, Schafe 43, Schweine 2070. Preis e: Ochsen A 88-100, B 76—90; Bullen A 90-100, B 63-90; Kühe A 74-82, 3 73, C 5163; Färsen A 90101, B 84—92; Kälber A 155168, B 143150, C 125140, D 113; Schafe B 980; Schweine A 142—146, BI 143146, B 2 142-146, C 141-146, D 138144, E 135—142, G1 130-135,& 2 123—123. Mar ktverlauf: Groß- vieh langsam, Uberstand; Kälber flott, geärumt; Schweine langsam, ausverkauft. 63 Liebe 4 Perca. Verlag Demed 6. Fortsetzung Monika zuckte die Schultern. „Sie sind unhöflich!“ erwiderte sie ruhig, Innen nicht übel! Es ist mir angenehmer, als wenn Sie mir Liebesgeständ- nisse machen würden, an die ich doch nicht glauben könnte. Jedoch in Ihrer Ansicht irren Sie sich! Wenn ein junges Mädchen sich mit „ich nehme es Vernunft im Zaum hält, dann glauben die Männer gleich, es sei kalt und herzlos. Aber dies ist nur das verächtliche Urteil der be- leidigten männlichen Eitelkeit, die eine Nie- derlage einstecken mußte! Wissen Sie, Mi- chael, man spricht hier und dort bei Männern oon ihren Erfolgen, und es steckt in jedem Mann ein Casanova. Er findet nur manchmal nicht die Gelegenheit, sich entsprechend 20 betätigen. Sind Sie selbst nicht das spre- chendste Beispiel dafür? Weil Ihre Wünsche bei mir keinen Anklang fanden, sind Sie mir innerlich böse! Finden Sie es männlich? Na- türlich finden Sie es männlich, oder Sie müß- ten sich selbst als kindisch bezeichnen Das jedoch können Sie vor lauter Uberheblichkeit nicht!“ 2 „Und dennoch liegt in der Bejahung des ebens das Paradies!“ Michael richtete sich auf.„ oder glauben Sie etwa, Peter und Janina wären unglücklich? Sie ist seine Ge- liebte, und ihr Leben ist voller Harmonie!“ „Auch das ist nur eine Annahme! Sie haben beide im Augenblick zu sehr die Dressur des Raubtiers Publikum im Kopf! Es ist erstaun- lich, wieviel Geduld Peter mit Janina hat und mit Ihnen!“ 5 5 Michael hob erstaunt und belustigt den Kopf.„Mit mir? Wieso mit mir?“ Monika betrachtete eingehend ihre Finger- nägel, und Michael bemerkte verblüfft, daß sie lackiert Waren. Er hatte es früher nie bei * Rowan von HAN NS-ULTKICH vox biss NG ihr gesehen Gleichzeitig flel ihm auf, daß sie die Lippen nachgezogen hatte und auf ihrer Haut ein Puderhauch lag. Es verschlug ihm die Sprache. „Was starren Sie mich so an?“ erkundigte sich Monika.„Stört es Sie, daß ich zu der Uberzeugung gekommen bin, Schönheit nicht vernachlässigen zu dürfen? Mein Gott, natür- jenem Tage jedoch litt Michaels Selbstbe- lich hat Peter mit Ihnen eine Engelsgeduld! Jahre wartet er schon auf Ihren großen Wurf. Aber er macht einen Fehler. Er macht Ihnen das Leben zu leicht.“ „Was heißt das?“ erkundigte sich Michael mißtrauisch. Er mußte eine ganze Weile auf Antwort warten. Dann aber sagte Monika plötzlich: „Ich habe neulich sein Scheckbuch gesehen. zufällig, das heißt, ich habe es häufiger ge- Sehen. 5 Michael ließ sich rücklings in den Liege- stuhl fallen. Er kreuzte die Hände unter dem Kopf und wußte nicht, ob er lachen oder wü⸗ tend werden sollte. Er schloß die Augen und empfand diese Wendung des Gesprächs un- angenehm. Dieses Mädchen Monika war eine kleine gefährliche Bestie. Es War wenig takt- voll von ihr, ihm seine Abhängigkeit von Peter so deutlich vor Augen zu führen. „Es scheint“, sagte er langsam, vermied es aber, Monika dabei anzusehen,„daß jetzt die Reihe an Ihnen ist, unhöflich zu werden!“ „Vielleicht!“ entgegnete Monika und griff wieder nach ihrem Magazin.„Schweigen ist eine Tugend, Michael! Aber nur Schweigen macht diese Tugend zum Laster! Es geht nicht um die materielle Seite dieses Ex- periments, sondern um die Gefahr eines Fehlschlages. Die Gefahr eines falschen Wegs! Eines Weges ohne Ende, ohne Ziel, ohne Er- folg! Erfolg ist aber alles!“. „Ich habe bisher nicht empfunden, Sie an meinem Erfolg oder Mißerfolg in irgend einer Art interessiert zu sehen!“ erwiderte Michael langsam und betont. Und nun mußte Monika das Magazin zur Hilfe nehmen, um die Spur einer Verwirrung zu verbergen. „Ach, Michael“, sagte sie etwas später leichthin,„glauben Sie nur nicht, ich hätte dafür einen besonderen Grund! Es interessiert mich so wie die Aufzucht eines jungen Kal- bes sie stockte unvermittelt. als wenn sie sich erst jetzt der beleidigenden Bedeu- tung des Vergleichs bewußt geworden war. und sie freute sich, den Satz nicht beenden zu müssen, da Peter vor dem Hause vorgefahren war und die Stufen der Terrasse heraufkam. Ein anderes Mal saßen sie im Winter vor dem flackernden Feuer eines Kamüns, und irgendwie war das Gespräch auf die immer schwankenden und wechselvollen Beziehungen des Mannes zur Frau gekommen. „Das Wort Geliebte hat in unserer Zeit einen schlechten Nebenklang bekommen!“ er- klärte Michael, tief in seinem Sessel liegend, die Arme um ein Kissen geschlungen.„Ich glaube., im Lauf der Jahrhunderte hat nie ein Wort schändlichere Einbuße erfahren! Von der Erwählten der Götter über die königliche Mätresse und die Kokotte ist es bei uns schon auf die Stufe der Dirne gesunken! Sollten Wirklich alle Frauen, die sich aus einer in- neren Sehnsucht und einer naturgewollten Bestimmung heraus einem Mann schenken. Dirnen sein? Man spricht von Moral und Un- moral und begeht in diesem Zusammenhang einen fundamentalen Denkfehler! Wir emp- finden aber gar nicht, daß wir damit die gött- lichste aller Schöpfungen, die Frau, die ja letzten Endes unser aller Mutter ist, schmä- hen! Auch eine Geliebte kann ein Kind ge- bären, und es ist nicht weniger wert als der Sproß einer legitimen Ehel Im übrigen man kämpft härter um den Besitz einer Ge- liebten, als um den Weg zum Altar! Heiraten ist weitaus einfacher als lieben!“ Kerr hielt ihm vor, daß er mit dieser An- sicht den Wert der Ehe angriffe, und fügte hinzu:„Schließlich ist sie das Fundament jeder Gesellschaft!“ „Im Gegenteil!“ erklärte Michael lächelnd. „Ich vermindere nicht den Wert der Ehe, son- r 1. und Kerzen beglückte sie ihre Schönheit, weil dern ich erhöhe ihn, Gerade die eigene Frau soll ja die Geliebte des Mannes sein, oder um. gekehrt die Geliebte die Gattin werden! Die Frau soll endlich aufhören, die Ehe nur mate riel! anzusehen, oder die Ehe an sich über haupt nur als eine Form des Lebens zu be- trachten! Sie ist höchstens ein Rahmen, das Bild ergibt sich aus dem Wechsel des Gebens und Nehmens der Partner. Aber man kann den Frauen ja nicht einmal einen Vorwurf über ihren Standpunkt machen. Wir selbst tun alles, um sie ihrem eigenen Wesen zu ent: fremden Wir scheuen uns nicht, sie in Be- rufe zu stecken, in denen sie alle Weiblich- keit verlieren. Natürlich entschuldigt hier manchmal die Not. Aber darüber hinaus kran- ken die meisten Ehen an der Unzulänglichkei“ erotischer Harmonie. In ihrer Dummheit er- warten beide Teile dann noch gegenseitige Treuel Treue ist aber kein feststehender Be- griff— sie kann gar nichts anderes sein als der Beweis psychischer und physischer Har- monie. Ein Mann betrügt vielleicht eine Frau — aber niemals seine Geliebte! Es wäre für die Frauen lohnend, darüber nachzudenken!“ Dieses Gespräch hatte Monika einen Schock versetzt. Ein neuer Michael hatte sich offen- bart. lhre Gedanken begannen sich stärke mit ihm zu beschäftigen, Er wurde für sie zu einem reizvollen Problem Nach außen aller- dings blieb zwischen ihnen alles so, Wie es gewesen war Doch begann sie seit dieser Stunde mehr Wert auf ihr Außeres zu legen Sie nahm sich Zeit, zur Stadt zu fahren, zum Friseur zur Schneiderin Sie sah mit wißbe⸗ gierigen Augen plötzlich tausend Kleinigkei- ten bei Janina die den Charme einer Frau unterstrichen Sie kreute sich eigentlich erst jetzt über den Schmuck, den Peter ihr 20 allen feierlichen Anlässen geschenkt hatte weill sie nun erst verstand, ihn zu tragen Abends, im abgeschirmten Licht der Lampen sie sich dieser Schönheit nunmehr bewußt „ 5 N f 5 Fortsetzung fols DIE DOPPELTEN MAUERN vo . 8 Eine der ältesten Städte der berühmten italienischen Landscliaft Toskana ist Massa Ma- rittima, malerisch in den Bergen unweit Siena gelegen. Es gibt mehrere Städte des Na- mens Massa in Italien, mit denen Marittima nicht verwechselt werden darf. Sehenswürdigkeit sind die uralten doppelten Stadtmauern, Die größte die unser Bild zeigt. beffäſle duf Kdrfawanen uf den Spuren der Raubgeier von Tim-missao Tetuan Tim-missao ist das Gebiet der Mönchsgeier unweit des Tassili-Brunnens in der Zentral- sahara. Geröllhalden und in der Sonnenglut ausgedörrte Felsenberge sind hier fast 100 Kilometer weit anzutreffen. Die Zahl der kleinen und größeren Höhlen, Felsnischen und Berggänge wird auf über 1000 geschätzt. Karawanen und Wüstenreisende Umgehen diese ungastliche Wüstenlandschaft und mei- den es, selbst die schattigsten Höhlen zu betreten; denn in ihnen hausen die Mönchs- geier. Verschiedene Unvorsichtige sind den angriffslustigen Riesenvögeln bereits zum Opfer gefallen und in der Einöde umgekom- men, während die Geier über ihnen kreisten und nur auf den Tod warteten. Auf dem Wege zum Tassili-Brunnen müs- sen jedoch alle Reisenden den 400 Meter hohen Barku-Paß überschreiten, der für Reittiere mit seiner 2,8-Meter-Breite nur eine schmale Lauffläche bietet. Links und rechts Tallen die nackten Felswände steil ab. Das ist die Stelle, wo sich die schlauen Mönchsgeier nicht scheuen, lebende Menschen anzugrei- ken, sich auf Reiter und Kamele zu stürzen. Vor Ueberschreiten des 1,8 Kilometer langen Passes werden deshalb Schüsse auf die oft ö e ee, 120000. lelen vom imme Bergmann-Film„Intermezzo“ wird zum gesegneten Finale S toe KhOoIlm Auf einer der kleinen Inseln im Stockholmer Schärgarten verlebt ein altes Ehepaar jetzt die schönsten Ferien seines Lebens: Heinz Provost, Kriegsinvalide aus Wien, und seine Frau Hannerl. Noch vol 3 Monaten ahnten sie nichts von ihrem Glück, sie träumten nicht einmal davon, denn wenn man auf eine Inva- lidenrente von 400 Schilling angewiesen ist, so bedeutet das Hunger und Elend. Frau Hannerl war seit acht Jahren täglich mit einer zerschlissenen Wachstuchtasche auf den Markt gegangen, um billiges Abfallgemüse zu Kaufen. Fleisch kannte man schon lange nicht. Okt hatte der Mann gesagt:„Das Beste wäre, wir machten Schluß mit diesem elenden Leben!“ Nirgendwo war ein Silberstreifen am grauen Horizont des Ehepaares Provost zu erblicken. Wie alle Menschen, die in Not sind, sprachen die beiden Alten oft von vergangenen Zeiten. Provost war Musiker gewesen— heute ist sein rechter Arm gelähmt.„Hannerl, weißt du noch. damals als ich in Oerebro in Schweden ein Engagement in einem Sommerlokal hatte? Das waren schöne Zeiten! Damals— 1934 habe ich sogar komponiert, ein paar nette Melodien. Ja, und einmal beteiligte ich mich an einem Wettbewerb für einen Ingrid-Berg- man-Film. Er hieß„Intermezzo“, Man suchte eine Melodie. Erst wollte ich nicht mitmachen — aber dann habe ich eine Melodie kompo- niert, ein Lied„Intermezzo“. „Ja— und dann hast du 1000 Schweden- Kronen gewonnen— den 1. Preis!“ fiel Han- nerl immer stolz ein. Sie sprachen oft von diesem 1. Preis. Sie hatten sich für die 1000 Kronen herrlich amü- siert und eine Reise nach Venedig gemacht. Dann kam der Krieg. Man zog den Musiker ein, obwohl er über fünfzig war, und dann wurde er schwer verwundet, Später kam er in Gefangenschaft. Krank und völlig verarmt kehrte er heim. Die Wohnung in Wien war gebombt. Keine Arbeitsmöglichkeit für einen Invaliden. Der Hunger kehrte ein. Einmal kam Frau Hannerl vom Markt heim, brachte ein illustriertes Blatt mit, das sie gefunden hatte. Da stand eine Artikelserie über Ingrid Bergman und auch ihr Film „Intermezzo“ war erwähnt. Spaßeshalber sagte Provost:„Ich müßte mal nach Schweden Schreiben, vielleicht habe ich da etwas zugute für meine Melodie. Ich wende mich an die Organisation Stim', die nimmt die Interessen der Komponisten wahr.“ Die„Stim“ in Stockholm schrieb zurück, dag „Intermezzo“ ein Welterfolg gewesen sei, daß der Schlager auf der ganzen Welt gespielt wurde und daß Provost ein Guthaben von über 75 000 Kronen bei der Gesellschaft habe. Provost war völlig fassungslos vor Freude. Er mußte sogleich nach Stockholm. Da sie kein Reisegeld hatten, schickten schwedische Freunde die Fahrkarte für Heinz Provost und sein tapferes Hannerl. In Stock- holm stellte es sich heraus, daß noch weitere 45 000 Kronen bei dem Musikverlag, der den Notenvertrieb von Provosts Melodie unter sich hatte, auf den Komponisten warteten. Heinz Provost hat bestimmt, daß ihm monatlich eine bestimmte Summe seines Gut- habens nach Wien geschickt wird.„Nein, nein — ich will das viele Geld nicht auf einmal haben! Nur soviel jeden Monat, daß wir nicht hungern brauchen— nie mehr im Leben hungern!“ xnnische Sübce gphem in Hlammon um Rebellen des Dar ul Islam terrorisieren Sumatra Dia karta Der Dar ul Islam wird in Indonesien eine Macht. Die fanatische Mohammedanersekte, auf die eigentlich weder die Bezeichnung mohammedanisch noch Sekte zutrifft, ent- Wickelt sich zu einer Angelegenheit, welche den Behörden der Republik Sorgen bereitet. Unsprünglich war es eine Bewegung, welche aus Protest gegen die liberalen Bestrebungen Släubige Einwohner terrorisierte. Dann fand man am Banditentum Gefallen und betrach- tete es als Selbstzweck. Heute leben die meisten Dar ul Islam-Banden, 200 bis 500 Köpfe stark, in unzugänglichen Waldver- stecken Westjavas, aber auch in Sumatra macht eine ähnliche Organisation von sich reden. Seit Oktober vorigen Jahres finden dort laufend Ueberfälle statt, die meisten in der Gegend von Medan, wo die Banditen bei ihren Aktionen rote Hemden trugen, be- stickt mit einem Halbmond, unter dem sich Hammer und Sichel kreuzen. Diese interes- sante Meldung löste ein Dementi der indo- nesischen Kommunistenpartei aus. Sie be- stritt den geringsten Zusammenhang mit den Terroristen. Der interessante Akzent bleibt aber durch die Tatsache gewahrt, daß der Dar ul Islam über die gleichen Waffentypen polnischer und tschechoslowakischer Herkunft verfügt, Wie sie auch die kommunistischen Partisa- nen in dem Dschungel des benachbarten Ma- laya besitzen. Vermutlich sind es dieselben Aſtindische Stadi jim Flußbeiſ Der„Bunte Palast“ von Bikaner Stockholm Mit reichen Funden kehrte eine schwedische Expedition aus der Wüste Bikaner im nord- westlichen Indien heim. Monatelang arbei- teten Studenten der Universität Lund unter Leitung von Professor Arbman an den Aus- grabungen, die im Bett eines versiegten großen Flusses vorgenommen wurden. Man ** * Essen allein macht nicht immer dick Nicht immer trägt gutes Essen allein die Schuld an einer Fettleibigbeit. Neben der Konstitution ist es häufig eine geringe Stoff- weckselstörung, die diese übermäßige Fettan- zammlung verursacht. Es wdre nun falsch, jede einfache Stoffwechselträgheit gleich mit dem schweren Geschüte der Hormonbehand- lung aneugeben. Es gibt eine gange Reihe von Präpurauten, wie zum Beispiel Adiposetten, Me, obgleien kormonfrei, durch eine gunstige Kombination ihrer Wirkstoffe eine schonende Entfettung erreichen. Bei den Adiposetten wird der Fettstoffwechsel durch den Eætrafet us dem Blasentang angeregt, die Fettver- bertuig durch verschiedene Ester dagegen ingeschränkt. Außerdem sorgen pflansliche Abführmittel für eine Regelung der Darm- tigkeit und ausreichende Entwässerung. 2 alleres und beguenere VE fand darin Reste größerer und kleinerer Hügel, die einst als Inseln von Menschen be- Wohnt gewesen waren. Ihre Abtragung för- derte Häuser aus Lehm zutage. Eins war über dem anderen errichtet worden, wurde es baufällig, füllte man es innen mit Lehm aus und stockte auf den erhöhten Funda- ment ein neues auf. Das größte von ihnen, der Rang Mahal“ (Bunter Palast), wie es Prof. Arbman taufte, War acht Meter hoch und hatte einen Durch- messer von 250 Metern. Mit größter Vorsicht wurden sechs Meter tiefe Schächte ausgeho- ben und die Fundamente kreigelegt. Das un- terste stammte aus der Zeit um Christi Ge- burt, das oberste entstand 600 bis 700 Jahre Später. Ueber die genaue Bauzeit gaben Hun- derte von gefundenen Münzen Aufschluß. Zum Bau der Häuser hatte man farbige Ziegel verwendet, grüne und braune herrsch- ten vor, doch fanden sich auch weiße Wände mit schönen, roten Malereien. Terrakotta⸗ statuetten in griechisch beeinflußtem Stil, andere von primitiver Art, Keramik, Arm- bänder und Skulpturen aus Lehm wurden in den zugemauerten Kellern entdeckt. Die mei- sten gehörten zur Indus-Kultur. Einige der Statuetten sind von der gleichen Art, wie sie heute noch in den Randgebieten der Wüste Bikaner hergestellt werden, Die wert- vollen Funde gehen an die Universität Lund. Boote, welche in regelmäßigen Abständen die Küsten der Halbinsel Sumatras und Javas besuchen und ihre Fracht in der Nacht 18 schen. Denn woher bekäme der Dar ul Islam sonst seine schweren Maschinengewehre, um die er von den schlecht bewaffneten regulä- ren Truppen beneidet wird? Die Operationen der Terroristen sind gut geplant und meist erfolgreich, das Ziel klei- nere Städte von 5000 bis 10 000 Einwohnern. In Djakarta wurde der Vorschlag abge- lehnt, nach philippinischem Muster mit den Aufständigen zu verhandeln und sie ge- schlossen in die Armee zu übernehmen. Man hofft vielmehr, die einzelnen Gruppen nach- einander zerschlagen und auflösen zu kön- nen, da der Dar ul Islam über kein gemein- sames militärisches Oberhaupt verfügt, son- dern nur ein durch religiöse Beziehungen zu- sammengehaltenes Konglomerat verschiede- ner Rebellenbanden ist. zu 30 bis 50 Tieren kreisenden Aasvögel ab- gegeben, die sie abschrecken sollen. Meist kann dann der Pag Serade hinter sich ge- lassen werden, bevor die Krummschnäbei herabstoßen. Bis vor wenigen Wochen noch machte die- sen unheimlichen Geierpaß die Wüstenbande Kaliknus unsicher. Halem Kaffar Kaliknu lieg den Karawanenreisenden durch seine im Hinterhalt versteckten Leute zwei oder drei Reiftiere unter dem Leib Wegschießen. Die Mönehsgeier erwiesen sich als Verbündete der zuditen und stürzten sich wie durch die Schüsse aufgefordert auf die Kamelreiter, die in der entstehenden Panik zum über- Wiegenden Teil in den Abgrund stürzten. Hier bersubten die Banditen die Abgestürz- ten und überljiegen ihre Leichen den schau- derhaften Krallen der heiser Krächzenden Raubvögel. Kürzlich vernahm um die Wache der Tas- sili-Oase eine wilde missao-Felsendistrikt. iehßerei im Tim schwer bewaff⸗ nete Tuaregs sprangen f ihre schnellen Pferde und kamen gerade echt, wie sich die Bande Kaliknus unte. onder eine blutige Schlacht lieferte. Drei gene, die später erhängt wurden, berie en, das Halem Kaffar stets zwei Drittel der Beute für sich beansprucht habe und dag es des- halb zu einer Ausein andersetzung gekommen sei. Nun wäre die Raubgemeinschaft zer- sprengt und niemand, der den Paß über- schreite, sei durch einen Hinterhalt bedroht. Erst durch Warnungen in der spanischen Provinz Rio de Oro, daß sich Kaliknu mit dem Rest seiner Anhänger durch die ewige Einöde von ed Djuf wahrscheinlich der Oase Schar nähere, um hier ein neues Unwesen zu beginnen, kam dieses schreckliche Ge- schehen vor die Weltöffentlichkeit. Auch die Wüstenbewohner des Tassili-Gebietes erfuh- ren erst nach Rückkehr der Wachen mit den Gefangenen und somit durch den Beutestreit von dem ganzen Umfang des Unwesens dieser skrupellosen Banditen. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis die Schlucht am Barka-Paßg durch ordnungs- gemäße Bestattung der Leichenreste von der gröhgten Mönchsgeieransammlung seit Jahren befreit ist. Inzwischen haben die Tuaregs eine kleine„Kriegskarawane“ für eine drei- monatige Reise durch das wasserlose Gebiet von ed Djuf ausgerüstet, um hier nach den sechs entkommenen Hauptanstiftern zu su- chen, bevor sie den Westrand der Sahara erreichen und untertauchen können. Diese Strafexpedition ist ein Spiel mit dem Tode des Verschmachtens, aber der bekannte Wüstenpfadfinder Sorro Baradin ist ent- schlossen, den Spuren der„Raubgeier“ von Tim-missao zu folgen, sie aufzuspüren und zu vernichten. Blinder Alarm Eine Ansammlung feindlicher Panzer mel. dete nachts ein angstlicnher Einwohner aus de- Duschanstraße der Belgrader Polizei, Sie fand 8911 Stüc vor, aber nur vierbeinige, die eine Schildęrõteneqportfirma auf ihrem Hof so eng zusammengepfercht hatte, daß die Tiere elappernd und rasselnd mit ihren Panzer- schalen zusammenstießen und das verdũcktige Gerãuch erzeugten. tastes Sie können in wenigen Tagen den ko- stenlosen 230 seitigen pho- tohelfer von der Welt größ- tem Photohaus lesen, mit wertvollen Ratschlsgen. herrlichen Bildern und ge- nauen Beschtelbungen aller Markenkametas, die PHOTO- PORST bei ½ Anzahlung mit 10 Monats- raten bletet. Ein Postkört- chen genugt. eg FOTO FORST Ezeme Gesichts- Ausschlag Pickel-Wundsein usw. Win- Creme u. 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