Süddeutsche Heimatzeitung flir Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Sreisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag, den 5. September 1953 5.53. Jahrgang Deutschland brauent dan Schulz des westens Wird Rußland allmählich einsichtig?— Inter- view mit dem Bundeskanzler BOnn(E. B.) In einem Interview mit unse- rem Bonner Mitarbeiter Dr. Weithas gab Bun- deskanzler Dr. Adenauer darüber Auskunft, wie er sich Deutschlands künftige Position in der Weltpolitik vorstellt und welche Möglich- keiten eines Ausgleichs mit der Sowjetunion er für realisierbar hält. „Als ich vor ein paar Tagen“— so sagte der Kanzler— ,‚ am Grabe Bismarcks stand, da dachte ich an den Alpdruck, den dieser erste deutsche Kanzler Zeit seines Lebens bei dem Gedanken verspürte, daß Deutschland isoliert werden könnte. Ich werde diesen Alp- druck sicherlich auch nie los werden. Deshalb zielt mein ganzes Bemühen darauf ab, das deutsche Volk soweit wie nur möglich aus dieser Gefahrenlage zu befreien. ihm Freunde Auf dem Wege zu diesem Ziel zu gewinnen. großes Stück vorwärts gekom- 88 tti om 882 ser hat ler ler eg ta ber 20 Erscheint: montags, mittwocha, freitags un und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag 15 abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. a 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. en N en Nr. 142 ler- ta- m 7 Querschnitt der W oche n- er von Eduard Funk ti Der Lärm der grogen Wahlschlacht ist ver- 95 stummt. Temperamentvolle Redner und ein- e- kallsreiche Propagandisten, Flusblätter, Briefe, Lautsprecher wagen und Karikaturen warben te um die 33 Millionen Männer und Frauen, die o am Sonntag darüber entscheiden sollen, . pyelche Politiker und welche Parteien in den 1 nächsten Jahren die Zukunft des deutschen 5 Volkes bestimmen werden. Eigentlich müßte 1 es überflüssig sein, angesichts der eminenten er Bedeutung dieser Wahlen die Mahnung zu de wiederholen, daß das Schicksal der Nation ch nur die Summe der Einzelschicksale der Ge- n gamtheit umschließt. Daraus erwuchs nämlich auch die kollektive Verpflichtung für jeden 115 Bürger, nicht nur das Recht an den i. Staat in Anspruch zu nehmen, sondern auch n die Pflicht zum Staat 2zu er füllen, V, zelbst wenn dieser Staat in vielen Aspekten nicht unseren Wünschen entsprechen mag. e Der ideale Staat, von dem schon so viele 5 Philosophen und Romantiker träumten, wird 188 ch e — auf dieser Erde sich nie verwirklichen lassen, weil er von idealen Menschen geschaffen wer- den müßte, die es ebenso wenig jemals geben wird. Deshalb werden wir auch nie einen Po- Aker Oder eine Partei entdecken, die uns „Itlos zusagen. Da und dort finden wir stets Maß zur Kritik, die zu üben wir aber nur 1 dann moralisch berechtigt sind, wenn sich mit dieser Kritik ein positiver Wille verbindet. So N wenig wir uns in unserem Privat- und Be- rufsleben in die Einsamkeit des nörgelnden dieser Selbstisolierung Singen wir zugrunde — 80 wenig dürfen wir uns in die politische Abstinenz verlieren, weil dann die Politik von Männern gestaltet würde, die nicht von uns, sondern von anderen gewählt werden, von jenen anderen nämlich, mit denen wir nicht einverstanden sind. Wer aus Trägheit, Unent- schlossenheit oder Gedankenlosigkeit der Wahlurne fernbleibt, wird darum nicht zu- jetzt mit der Verantwortung beladen, schuld zu sein an einem deutschen Schicksal, das er nicht mitbestimmen wollte. Man sage nicht, das Ergebnis dieser Wahl dürfe kaum mit den für das Individuum wie für das Volk gleich zukunftsträchtigen Wort „Schicksal“ in Beziehung gesetzt werden. Wir würden es auch nicht tun, wenn es lediglich darum ginge, ein Parlament zusammenzuset- zen, das nur die in allen Parlamenten der welt übliche Funktion des Gesetzgebers aus- üben hätte. Gewiß ist es für jeden einzel- N. von uns wichtig, welche Parteien künftig darüber bestimmen werden, wie unsere Wirt- schaft sich entwickelt, wie Wir zu sozialer Sicherheit gelangen, wie etwa die Steuer- reform oder das Familienrecht gestaltet Wer- den. Zwar kann man sich vorstellen, daß es Männer und Frauen gibt, die vorgeben, an solchen Problemen uninteressiert zu sein; sie sind auch— im tiefsten Sinne des Wortes— keine Schicksalsfragen. Aber umso gewaltiger reckt dieses Schicksal sich empor, Wenn Wir uns darüber klar werden, daß dieser neue Bundestag und die von ihm einzusetzende Re- gierung die Entscheidung darüber 2u treffen Daben, welchen außenpolitischen Weg die Bun- desrepublik gehen wird. Uper das Ziel sollte es dabei keinen Zweifel geben; es kann und darf nur die Wiedervereinigung des ganzen deutschen Volhes sein. Umso schwerer ist je- doch die Frage zu beantworten, auf welche Weise man mit der größten Wahrscheinlich- keit auf Erfolg diesem Ziele näher kommt. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß nur ein möglichst enger Zusammenschluß Europas den Lebensstandard der Völker he- pen und Künftige Konflikte ausschalten Kann. Sie glaubt, in der Stärke des Westens die Ga- rantie dafür zu schen, daß die Sowjetunion auf Aggressionen verzichten und zur Einsicht kommen muß, daß eine vernünftige Regelung aller politischen und territorialen Probleme auch in ihrem Interesse liegt, weil aus einer solchen Regelung jene Sicherheit erwachsen müßte, die allen Völkern freie und ungefähr- dete Entwicklungsmöglichkeiten bieten würde. Die Opposition hingegen erblickt die Garan- tie einer künftigen Sicherheit nur in kollekti- ven Systemen, die möglichst weitumfassend geschaffen Werden müßten. Da dieses 211 man denke an das Beispiel des einstigen Völ⸗ kerbundes oder der jetzigen Vereinten Natio- nen— in absehbarer Zeit kaum realisierbar erscheint, schlägt sie vor, Deutschland aus dem Streit der Westmächte auszuklammeen und es als neutralisierte Zone zwischen den Westen und den Osten zu stellen. Die SPD, die die Stärke des Westens für eine Proto- kation des Ostens hält, ist deshalb sogar be- reit, der künftigen gesamtdeutschen Regie- rung die dauernde Verpflichtung aufzuerlegen, sich an keinem 5 beteiligen. t e Unbeantwortet bleibt dabei allerdings die Frage, wie dieses neutralisierte Deutsenland 5 Bestand verteidigen S Eritikasters zurückziehen können— denn in sind wir ein Deutschlands Chance in der Weltpolitik be- steht darin, die Westmächte, die wir durch unsere Vertragspolitik zu Freunden gewonnen haben, durch die Fortführung der Europa- Politik auch als Freunde zu behalten. Nur mit Hilfe dieser Mächte, vor allem der USA, be- Sitzen wir den notwendigen Schutz und schaf- fen die Voraussetzung, auf dem Verhandlungs- wege die Wiedervereinigung in Freiheit zu ermöglichen. Man kann mit der Sowjetunion nur als starker Partner verhandeln, und stark sind wir nur, wenn wir die Partner des Deutschland- und EVG- Vertrages Zur Seite haben. Auf uns allein gestellt, werden wir notwendig dem russischen Sog anheimfallen.“ In diesem Zusammenhang sprach Dr. Aden- auer die feste Uberzeugung aus, dag„wir auch mit Frankreich zu einer Verständigung und ehrlichen Freundschaft kommen werden.“ Als im Verlauf der Unterhaltung die von der SpD so scharf kritisierte„Politik der Stärke“ zur Sprache kam, die nach Ansicht Erich Ollenhauers das Risiko des endgültigen Untergangs Deutschlands in sich berge, be- tonte Dr. Adenauer:„Ich habe immer und im- mer wieder festgestellt, daß man in der Poli- tik nur Schritt für Schritt vorwärts kommen kann. Der 17. Juni hat bewiesen. daß meine Politik mit dem Westen richtig war. Sie gab den Deutschen in der Sowjetzone den Mut, gegen das Terrorsystem aufzustehen, und zwingt die Machthaber des Kreml, trotz sich widersprechender Noten und Behauptungen unter Wahrung ihres Gesichtes, wenn auch langsam, vernünftig zu werden. Uns Europäern fehlt oft etwas, Was die Russen in hohem Maß besitzen: die Geduld und die Kunst des Abwartenkönnens. Es lie- gen untrügliche Zeichen vor, daß die Dinge Hinter dem Eisernen Vorhang in Fluß gekom- men sind. Ich darf hier an den Sturz Berias erinnern und an die Aufstandsversuche in den Satellitenstaaten im Anschluß an den 17. Juni, insbesondere aber an die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Sowietruß- land. Unter einer deutschen Politik der Stärke verstehe ich die vertragliche Anlehnung an einen starken Westen, der die Russen Auf kriedlichem Wege zu der Einsicht bringt, daß ein weiteres Vordringen des Bolschewismus nach Westen keine Aussicht auf Erfolg hat, Der Russe beginnt dies schon jetzt einzusehen, auch wenn er gerade aus Anlaß der deutschen Wahlen mit einer gegenteiligen Auffassung droht, Die Stunde Wird kommen, in der Ruß- land die Wiedervereinigung Deutschlands nicht mehr als Bedrohung empfindet und sich Überzeugen läßt, daß ein Sicherheitspakt mit einem vereinten Europa dem Frieden und Wohlstand aller, also auch der Russen, dient.“ Auf einer Wabhlkundgebung in Oberhausen erklärte der Bundeskanzler, auf der geplan- ten Außenministerkonferenz in Lugano müsse durchgesetzt werden, daß als erster Akt der Wiedervereinigung Deutschlands wirklich freie Wahlen in ganz Deutschland stattfinden. Es dürfe unter keinen Umständen zugelassen werden, daß zunächst die vier Siegermächte Unter sich den zukünftigen Standort Deutsch- lands festlegten, wie es die SPD in der ver- gangenen Woche vorgeschlagen habe.„Den Standort Deutschlands wollen wir nach freien Wahlen und Bildung einer daraus hervorge- gangenen gesamtdeutschen Regierung Selbst Bestimmen. Es ist undenkbar, daß Deutsch- land nicht wieder ein Land wird, das frei, un- Abhängig und souverän über sein Schicksal Selbst bestimmen darf.“ Adenduers Vorschlug„beachtenswert Kommentare aus London und Washington— „Tass“: Ein Wahlmanöver London(OP). Der von Bundeskanzler Konrad Adenauer veröffentlichte Plan zur Schaffung eines Sicherheitssystems wurde in der ganzen Welt stark beachtet. Britische Re- gierungskreise werten den Vorschlag Aden auers als eine Bestätigung der von Premier- minister Sir Winston Churchill in seiner Interhausrede vom 11. Mai dieses J ahres ge- auberten Idee. In diesen Kreisen wird der Vorschlag Adenauers als interessant und der Uberlegung wert angesehen. Amerikanische Reglerungskreise erklärten zu dem Vorschlag Adenauers, der Gedanke eines Friedenspaktes zwischen der Europäi- schen Gemeinschaft und dem Ostblock sei be- achtenswert, wenn auch etwas Wirklichkeits- Während wir von den Westmächten wissen, welche Deutschland-RKonzeption sie im Sinne haben, hat uns die Sowjetunion über ihre Wirklichen Absichten bisher völlig im unkla- ren gelassen. In ihren Noten war nicht ein einziger praktisch verwirklichbarer Vorschlag enthalten, durch den die Wiedervereinigung Deutschlands erreicht werden könnte. Darum Wird es nun darauf ankommen, sowohl die Proklamationen des Westens wie die des Ostens ihrer propagandistischen Verbrämun- gen zu enkkleiden und sachlich festzustellen, ob und unter welchen realen Umständen die Besatzungsmächte bereit sind, dem deutschen Volk die staatliche Einheit und die nationale Freiheit zu gewähren.. Unter Verzicht auf hemmende Vorbedingun- gen haben die Westmächte in der vergange- nen Woche der Sowjetunion vorgeschlagen, in einer Konferenz der Außenminister die L- sung dieses Problems beraten zu lassen. Wir wissen, wie viele Bedenken dieser Anregung entgegenstanden, weil der Kreml! bisher zu Verhandlungen überhaupt nicht bereit war und der Westen sich von einer solchen Kon- ferenz nichts versprach. Umso erfreulicher ist es, daß nun der Versuch gemacht wurde, alle Ressentiments, alle Einwände und Verzöge- rungstaktiken beseltezulegen, um in der Pra- Kis die angebliche sowjetische Verständigung 5 Dereltschaft zu erproben. Mit gewisser Befrie- digung dürfen wir dabei feststellen, daß nun Sowohl die Westmächte wie die Bonner Staats- männer sich zu einem Entschluß dur- r K erun- gen haben, den wir schon seit vielen No aten in unserem„Querschnitt der Woche“ immmer wieder als den einzig richtigen Weg beur- „ 5 fremd. Die Idee“ sei zwar als solche 2u ver- Wirklichen. Es erscheine aber sehr zweifelhaft, daß Friedensbeteuerungen allein die sowieti⸗ schen Einwände gegen eine Europa-Armee widerlegen könnten. Der Vorschlag des Bun- deskanzlers ähnele dem Vorschlag des briti- schen Premierministers Churchill, der im Frühjahr eine Friedensregelung für Europa und die Sowietunizen im Sinne des Locarno Paktes befürwortet hatte. Die Anregungen Adenauers seien allerdings konkreter. Der Vorschlag des Kanzlers, in Verbindung mit einem politischen Modus vivendi eine Förderung des Güteraustausches zwischen dem gemeinsamen europäischen Markt und dem sowjetischen Wirtschaftsgebiet anzustreben, sel im allgemeinen annehmbar. Auch die USA seien an einer Ausweitung des Welthandels interessiert. Es werde angenommen, daß der Bundeskanzler damit nicht den Handel mit Rüstungsgütern gemeint habe, den die ame- rikanische Regierung auf Grund des Gesetzes über den Handel mit den kommunistischen Staaten nicht zulassen könne. Die sowjetische Nachrichtenagentur„Tass“ bezeichnet den Appell Adenauers an die So- Wetunion als ein„Wahlmanöver“. Wenn es Adenauer gelänge, die Abkommen von Paris und Bonn erfolgreich in Kraft zu setzen und sie durchzuführen, werde es nicht mehr mög- lüch sein, Westdeutschland, einen Unterzeich- ner dieser Abkommen, als friedliebenden Staat zu bezeichnen, meint die„Tass“. ES Werde ein Werkzeug der aggressiven Pläne des nordatlantischen Blocks werden und schließlich auf den Weg zur Vorbereitung eines neuen Krieges in Europa getrieben. Im Augenblick des Inkrafttretens der Abkom- men von Bonn und Paris werde es unmöglich werden, die Einheit Deutschlands Wiederher- zustellen. ES wäre töricht, von der Sowiet- union zu erwarten, daß sie diese Pläne unter- Stitzt, die gegen die Sowjetunion gerichtet seien und zur Wiedererrichtung eines gefähr- e Aggressionsherdes im Herzens Europas kührten. 5 von Ruridfunk programmen geschlossen. Ein Sleichartiges Abkommen ist Zwischen der So- enthalte keine Elemente, die di Adenauer: 8 „Sicherheit und Frieden für alle“ Garantien durch Regionalpakte und Wirt- schaftliche Verflechtung— Entwurf eines zu- verlässigen Sicherheitssystems BOonn(E. B.) Der Bundeskanzler hat ein Schriftlich nièdergelegtes Frogramm zur Ent- spannung der Weltlage entwickelt, das nicht nur die Sicherheitsbedürfnisse des Westens und der Sowzetunion gewährleisten, sondern auch eine wirtschaftliche Verflechtung zwi- schen Ost und West möglich machen soll. Adenauer erläuterte damit seine schon vor mehreren Wochen in einem Brief an US- Außenminister Dulles gerichtete Anregung, die Europäische Verteidigungsgemeinschaft zum Ausgangspunkt eines Sicherheitssystems zu machen, das die Sicherheitsbedürfnisse aller europäischen Völker, einschließlich des russi- schen Volkes, berücksichtigt. Der Kanzler un- terbreitete dazu jetzt folgende konkrete Vor- schläge: 1. Um einem etwa bestehenden sowjetischen Sicherheitsbedürfnis entgegenzukommen, kann das regionale Bündnis der Europäischen Ge- meinschaft, nachdem es mit der NATO ver- bunden ist, im Rahmen eines innerhalb der Vereinten Nationen zu entwickelnden Ober- baues in ein vertragliches Verhältnis zu den reglonalen Bedürfnissen des Ostblocks ge- bracht werden, Geeignete Fornien, auch hin- sichtlich der militärischen Seite eines solchen Systems, wären im Verhandlungswege zu er- mitteln. 2. Da wirtschaftliche Verflechtung und Poli- tische Sicherheit Hand in Hand gehen, können die Mittel, die durch eine allgemeine Rü- stungskontrolle frei werden, verwendet wer- den, um den internationalem Güteraustausch und den Lebensstandard aller Völker zu he- ben. Insbesondere könnte ein urnfassender Austausch zwischen dem gemeinsamen euro- päischen Markt und dem Wirtschaftsgebiet der Sowietunion eingeleitet werden. Das vier Seiten lange Programm Adenauers trägt die Uberschrift„Sicherheit und Frieden für Alle“ und schließt mit dem Satz:„Ich glaube, daß hier für die Politiker und Diplo- maten der freien Welt die Aufgabe liegt, für deren Lösung alle Kräfte eingesetzt werden Sollten. Die Bundesregierung wird alles tun, Was in ihrer Macht steht, um an der Lösung dieser Aufgabe mitzuwirken, denn hier liegt auch der Schlüssel zur Wiedervereinigung Deutschlands.“ Eingangs betont der Kanzler, daß die Völ- ker der Welt nach einem halben Jahrhundert der Wirren von einer fiefen Sehnsucht nach Frieden und einem Verlangen nach Sicherheit erfüllt seien. Die Bundesregierung fühle sich verpflichtet, mre Bemühungen in den Dienst des Friedens zu stellen und Deutschland Si- cherheit zu geben. Diese Frage sei eng ver- punden mit dem gegenwärtigen Ost-West- Konflikt. Die Idee eines umfassenden Sicherheits- systems unter Einschluss Sowietrußlands sei seit dem Frühjahr dieses Jahres, nachdem er Sowohl von Präsident Eisenhower als auch von Premierminister Churchill zur Diskussion gestellt worden war, in der freien Welt er- örtert und von den verantwortlichen Politi- kern durchdacht worden. Offen sei noch, ob Angesichts der Haltung der Sowjetunion der Plan zu einem umfassenden Sicherheitsab- kommen verwirklicht werden Kann.„Ich Selbst vertrete die Auffassung, daß ein All- gemeines Sicherheitsabkommen, und eine all- gemeine Rüstungskontrolle dufchaus im Be- reich des Möglichen liegen.“ Bereits jetzt bestünden in der Welt eine Reine von regionalen Bündnisverträgen, die Konflikte unter den vertragschließenden Mäch- ten in einem bestimmten geographischen Raum unmöglich machen und diese Mächte darüber hinaus gegen alle Angriffe von außen schützen sollen. Dieser Gedanke habe sich nicht nur auf dem Gebiet der Verteidigung durchgesetzt, er sei auch auf politischem und vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet Wirk sam geworden. a 5 „Ein umfassendes Sicherheitssystem Könnte formal verhältnismäßig einfach dadurch her- gestellt werden, daß zwischen den verschiede- nen regionalen Zusammenschlüssen, die je- weils als Einheit auftreten müßten, unterein- ander Verträge geschlossen würden, die mi- litärische Konflikte zwischen den regionalen Gruppen unmöglich machen. Ferner könnte vereinbart werden, daß gegebenenfalls ZI schen den Staatengruppen oder Mitgliedstas- ten verschiedener Gemeinschaften auftretende Schwierigkeiten auf dem Verhandlungswege oder auf dem Wege der Schiedsgerichtbarkeit geregelt werden sollen. 8. Die geplante Europäische Gemeinschaft ent- . Sowjetunion bedrohen, sondern vielmehr Hlemente, die der Sowjetunion Sicherheit geben. In der EVG rden die Stärke der nationalen Kontingente Bundespressechef von Eckardt, der die Er- klärung des Kanzlers vor der Presse verlas, kündigte an, daß diese Vorschläge den Alli- ierten zur Kenntnis gebracht werden. Sicher würden sie auch der sowjetischen Regierung bekannt werden. Wenn eine Vier-Mächte- Konferenz zustandekomme, werde dort eben- Falls Gelegenheit zur Erörterung des Program- mes sein. Es sei ferner denkbar, daß noch vor der möglichen Konferenz von Lugano zwi- schen den sechs Montan- Staaten Besprechun- Sen über den zweiten Punkt des Planes ein- geleitet würden. Bereitschaft Moskaus muß geklärt werden Wahlaufruf Maiers— CDU: verhalten Maiers „ein Verbrechen“ Stuttgart(ZS). In einem Wahlaufruf an die Bevölkerung von Baden- Württemberg bezeichnet Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier eine ernsthafte Klärung der Verhand- lungsbereitschaft des Ostens als Vorausset- Zung zu einer klaren deutschen Außenpoli- tik.„Wenn der Osten zeigen sollte, daß er zu keinem vernünftigen Ausgleich bereit sei, der seinem Sicherheitsbedürfnis Rechnung trägt, Wird es weder für das deutsche Volk in der Bundesrepublik, noch für die übrigen freien Länder Europas ein Zaudern geben., Auch die jetzige Bonner Opposition wird dann dabei sein, wenn nicht politische Heißsporne ihr den Weg verbauen.“ Die entscheidende Wende der amerikani- schen und europäischen Politik, die sich in diesen Tagen abzeichne, sei von der FDP/DVP schon lange vorausgesagt worden. Diese Poli- tik ziele darauf ab, ernsthaft die Bereitschaft des Ostens zu ergründen, zu einem vernünf- tigen Ausgleich in Mitteleuropa und zu einer Friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit beizutragen. Diese Forderung sei zuerst von Dr. Pfleiderer und später von Win ston Churchill aufgestellt worden, aber erst nach dem 17. Juni sei die offizielle Bonner Po- Utik eindeutig auf diese Linie eingeschwenkt. Dr. Maier betont, daß er sich deshalb zu einer Bundestagskandidatur entschlossen habe, um in Bonn„an Ort und Stelle darüber zu Wachen, daß wirklich alles getan und nichts versäumt wird, Deutschland-Verhandlungen mit dem Osten herbeizuführen und daß in diesen Verhandlungen ernsthaft geklärt wird, ob eine friedliche Wiedervereinigung Deutsch- lands in Freiheit und ein gesunder Ausgleich zwischen Ost und West vom Kreml gewünscht wird oder nicht.“ Wenn ja, wolle die DVP da- Für sorgen, daß die ständig erklärte Bereit- schaft zu derartigen Verhandlungen kein lee- Tes Wahlversprechen bleibt, wenn nein, müß ten Vorkehrungen zur Wirksamen Verteidi- Sung der Bundesrepublik getroffen werden. Der Wahlaufruf Dr. Reinhold Maiers wird eingeleitet mit einer Antwort an die CDV, die bekanntlich am Donnerstag den Minister- Präsidenten angegriffen hatte. Zunächst gab Dr. Maier eine Erklärung heraus, in der er die CDU-Angriffe zurückwies, Bundeswirt- schaftsminister Dr. Erhard seine Loyalität Versicherte, Dr. Gerstenmaier der Intoleranz bezichtigte und behauptete, die CDU begebe sich„in einen Tiefstand der Agitation“. We- nige Stunden nach der Veröffentlichung die- ser Erklärung gab der geschäftsführende Landesvorsitzende der Nordwürttembergi- schen CDU, Simpfendörfer, eine Gegenerklä- rung heraus, in der es heißt Dr. Maier habe in seiner Verlautbarung keine Auskunft dar- über gegeben, wie er sich die Wiedervereini- gung Deutschlands und eine gemeinsame Außenpolitik der Parteien konkret denke. Das schulpolitische Verhalten Dr. Maiers halte die CDU für ein Verbrechen, schrieb Simpfendörfer. Hierauf veröffentlichte Dr. Maier seinen Wahlaufruf, in dem er eingangs die Angriffe Erhards und Gerstenmaiers als „unfair“ bezeichnet und als„Reklamemetho- den der Verunglimpfung des Wettbewerbers“ hinstellt, wie sie„im Wirtschaftsleben mit gutem Grund unter Strafe gestellt“ werden. Berlin eine Vorhut der Freiheit Oonant beendete seinen Besuch— SED ver- unglimpft Bundestagswahlen Berlin(UP). Als eine„Vorhut der Wahr- eit und Freiheit, die bis in das Herz der sowWjetisch-besetzten Zone Deutschlands hin- einreicht“, bezeichnete US-Hochkommissar Co- nant nach einem viertägigen Besuch in der Viersektorenstadt das freie Berlin. Man habe Berlin eine Frontstadt genannt, die Stadt sei jedoch mehr s das.„Hier kann man so deut- lich wie vielleicht nirgends sonst auf der Welt den Unterschied zwischen einem freien und einem glücklichen Volk auf der einen Seite und einer durch ein grausames System in Ketten gehaltenen Bevölkerung auf der ande- ren Seite sehen“, stellte Conant fest. Der amerikanische Hochkommissar, der am Vor- tage dem Sowjetsektor einen Besuch Abge- stattet hatte, erklärte, die Eintönigkiet des kommunistischen Lebens in Ostberlin habe hn deprimiert. Der Chef der Präsidialkanzlei Piecks, Otto Winzer, lehnt im SED-Zentralorgan„Neues Deutschland“ den Vorschlag der SPD ab, eine Kommission aus Vertretern der Bundesrepu- lik und der Sowietzone zu bilden, die sich Allein mit technischen Einzelheiten eines Wahlgesetzes für„freie gesamtdeutsche Wah- en“ zu befassen hätte. Vielmehr müsse in einer solchen„gesamtdeutschen Beratung er- örtert werden, schreibt Piecks Vertrauter, wie Westdeutschland vom politischen Korrup- tionssumpf“ zu befreien sei. Die jetzigen west- deutschen Wahlen könne man, vielleicht als „amerikanische Gangsterwahlen“, niemals aber als„wirklich freie und demokratische Wahlen“ bezeichnen. Damit gesamtdeutsche Wahlen nach den Vorstellungen der SED„frei 8 zund demokratisch“ gestaltet werden können, kordert Winzer, daß Existenz und Finanzie- rung„faschistischer und militärischer“ Par- teien und Organisationen— wie die SED Praktisch alle anti- kommunistischen Gruppen bezeichnet— unterbunden werden müßten. Aufgabe der von Moskau vorgeschlagenen »provisorischen gesamtdeutschen Regierung“ Werde es sem, die Verseuchung des politi- schen Lebens durch amerikanische Korrup- Dllenmduer vergüngel ein Reqherungsprogramm Wiedervereinigung, Gleichberechtigung, soziale Neuordnung— Letzter Aufruf zur Wahl Bonn(E. B.) Erich Ollenhauer verkündete in einer Wahlproklamation ein drei Punkte umfassendes Programm, das die SpD im Falle einer Regierungsübernahme zu verwirklichen versprickt: 1. Die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit auf friedlichem Wege. Der einzig gangbare Weg, dieses Ziel zu erreichen, führe über Verhandlungen aller vier Besatzungs- mächte. Auf einer Vier-Mächte-Konferenz miisse festgestellt werden, welche Möglich- keiten für die Lösung des deutschen Problems gegeben sind. Die„Politik der Stärke“ Bun- deskanzler Adenauers und der jetzigen Re- glerungskoalition berge das ungeheure Risiko einer Verschärfung der internationalen Span- nungen in sich. 2. Die Zurückführung eines geeinten, freien, demokratischen Deutschland in die Gemein- schaft der freien Völker als gleichberechtig- ter Partner mit gleichen Rechten und Pflich- ten. Die kleineuropäische Integrationspolitik der Regierung Adenauer könne dieses Ziel nicht erreichen. Die SPD lehne eine klerikal Urid konservativ gebundene Mächtegruppe ab. Europa werde demokratisch und sozial sein oder es werde nicht sein. 3. Die wirtschaftlich und sozial gerechte Neuordnung im Innern Deutschlands. Die so- ziale Marktwirtschaft des jetzigen Bundes- Wirtschaftsministers Erhard habe nicht die von der SPD geforderte gerechte Verteilung der wirtschaftlichen und sozialen Lasten und ciie gerechte Verteilung der Erträge aus dem Wirtschaftlichen und industriellen Auf- Schwung seit 1949 gebracht. Die SPD wolle die Vollbeschäftigung, Sicherung der Arbeits- Plätze, auskömmliche Entlohnung, brauchbare Wohnungen, sinnvolle Ausbildung der Ju- gend und soziale Sicherheit für alle sozial Schwachen. Wirth bekennt sich zu Moskau Der von Dr. Wirth geführte„Bund der Deutschen“, der bei der Bundestagswahl ge- meinsam mit der von Dr. Heinemann gegrün- deten Gesamtdeutschen Volkspartei auftritt, veröffentlichte eine Stellungnahme zu der so- Wetischen Peutschland-Note vom 16. August, die„mit wissenschaftlicher Gründlichkeit“ alle amerikanischen Vorwände für die Wie- derbewaffnung Deutschlands widerlegt habe. Die Sowjetunion habe das deutsche Volk des- halb„rechtzeitig gewarnt“ und Vorschläge gemacht, die„klar und in ihren Einzelheiten un angreifbar“ dazu dienen sollen, daß Deutschland„ohne weitere Verzögerung einen Friedensvertrag erhält, der ihm einen echten Sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg gewährleistet“. Gleichzeitig mit die- sem Bekenntnis zu Moskaus politischen Pla- nen richtete Dr. Wirth einen Aufruf an Alle früheren Zentrumswähler, nicht mehr für ihre Partei zu stimmen, nachdem diese eine Wahlkoalition mit der CDU einging. Wirth War vor 1933 führender Mann der damaligen Zentrumspartei. Vor etwa 300 Zuhörern sagte Heinemann in Köln zu der von den Westmächten für Mitte Oktober vorgeschlagenen Vierer-Kon- ferenz, diese Konferenz dürfe nicht dazu be- nutzt werden, sich ein Alibi für die Fortfüh- rung der Aufrüstung zu verschaffen. Heine- mann forderte gesamtdeutsche freie Wahlen, doch sei es eine„Vernebelung“, immer Zu- erst von freien Wahlen zu sprechen. Vorher müsse eine Absage an die militärische Ein- gliederung abgegeben werden. Abschließend lehnte Heinemann eine„Christliche Einheits- front“ in der Deutschland-Politik ab und Wandte sich gegen jeden Gewissenszwang. Die Kirchen hätten nicht die Aufgabe, immer wieder„moralische Erziehungsanstalten für Soldaten“ abzugeben. tion und die Verfälschung von Wahlen durch Gangstertum auszuschalten“, Uber ein Viertel aller land wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in der Sowjet- zone haben sich seit der Verkündung de meuen Kurses“ aufgelöst, meldet der Unter- suchungsausschuß freiheitlicher Juristen. Wäh- rend es am 31. Mai 1953 in der Sowjetzone noch 5600 Landwirtschaftskollektive gegeben habe, seien es Mitte August nur noch 4114 gewesen. Alle Anzeichen deuteten darauf Hin, daß nach Beendigung der Kartoffel- und Rü- benernte eine zweite große Auflösungswelle Folgen werde. Bonn wurde von Dulles überrascht Ablehnende und zustimmende Kommentare Bonn(Z. B.) Ein Regierungssprecher irn Bonn stellte fest, die Außerungen des ameri- kanischen Außenministers über die Bundes- tagswahlen seien für die Bundesregierung „vollkommen überraschend“ gekommen. Dulles hatte auf einer Pressekonferenz in Washington gemeint, daß eine Niederlage der Regierungskoalition in Bonn verheerende Fol- gen für die Wiedervereinigung Deutschlands haben würde. Der SPD- Pressedienst stellte deshalb die Frage, ob die Bundesrepublik ein „amerikanischer Wahlkreis“ sei. Die„massive Emmischung“ sei eine herausfordernde Ver- letzung der einfachsten internationalen An- standsregeln. Der Hamburger Bürgermeister Brauer(SPD) erklärte, das Eingreifen eines amtierenden Außenministers in den Wahl- kampf eines anderen Landes sei eine belei- digende Kränkung eines freien Volkes“ und verdiene die schärfte Zurückweisung. ö Der Deutschland-Union-Dienst der CDV/ SU bemerkte zur Dulles-Erklärung, die So- Zialdemokraten suchten als„Wahlhilfe“ zu diskreditieren, was Ausdruck einer gemein- samen politischen Konzeption sei.„Diesen po- litischen Gleichklang verächtlich machen zu Wollen, bedeutet im Endeffekt bei der gegen- Wärtigen Situation nichts anderes als eine Hinneigung zum Bolschewismus.“ Bundeskanzler Adenauer sagte in einer ODU- Kundgebung in Essen, durch solche Er- Klärungen, wie sie von sozialdemokratischer Seite zu der Dulles-Erklärung erfolgt seien, Könnten schwere außenpolitische Schäden ver- Ursacht werden. Unter Hinweis auf die Poli- tik der Freundschaft, die von der„mächtig sten Nation der Welt“ gegenüber Westdeutsch- land geführt werde, sagte der Kanzler, es sei auch für Oppositionspolitiker und auch auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes unverant- Wortlich,„den Außenminister eines so be- Treundeten Landes derart anzugreifen, wie dies seitens der SPD geschehen“ sei. Charta der Menschenrechte in Kraft Straßburg(OP). Die Europaische Charta der Menschenrechte ist in Kraft getreten, nachdem Luxemburg als letzter der zehn Un- terzeiehnerstaaten seine Ratiflzierungsur- kunde beim Europa-Rat in Straßburg hinter- legt hat. Die Charta hat damit in folgenden Staaten Gültigkeit erlangt: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Schweden, Nor- Wegen, Dänemark(einschließlich Grönland), Saarland, Irland, Griechenland, Luxemburg und Island. Die Europäische Charta für Men- schenrechte sieht vor, daß Dispute über Fra- gen der Menschenrechte zuerst durch eine Sonderkommission und dann durch den Mini- sterrat des Europa-Rates geklärt werden. Us- Generalmajor Dean wurde aus nord- koreanischer Gefangenschaft entlassen. Der Gefangenen- Austausch soll am Sonntag be- endet sein. Zu schweren Freiheitsstrafen wurden 47 tunesische Nationalisten verurteilt, die an den Unruhen in Hammanet teilgenommen haben. Das ausgebrannte Wrack eines überfälligen Charterflugzeuges der US-Armee ist in den waldreichen Höhen des Bundesstaates Wa- shington entdeckt worden. Bisher wurden 15 Mossadeg wurde„rechtzeitig“ krank Teheran(U) Der ehemalige iranische Ministerpräsident Mohammed Mossadeg ist erkrankt, so daß man mit einer Verschiebung des Prozesses gegen ihn rechnet. Der gestürzte und verhaftete Ministerpräsident hat, wie Verlautet, hohes Fieber und soll nicht in der Lage sein, vor Gericht zu erscheinen. Der Prozeß gegen ihn sollte am Samstag in einem besonderen Raum des Teheraner Polizeiprä- sidiums eröffnet werden. Er ist angeklagt, die Befehle des Schahs nicht ausgeführt, das Par- lament entgegen der Verfassung aufgelöst und eine Volksabstimmung ohne jede verfas- sungsmäßige Grundlage veranlaßt zu haben. Juan Carlos soll König werden Aber Vater Juan will nicht verzichten— Franco hat Sorgen San Sebastian(OP). Nach Berichten zus zuverlässiger Quelle beschäftigt sich der panische Regierungschef, Generalissimus Fran- zisco Franco, gegenwärtig eingehend mit dem Sroblem seiner Nachfolge, obwohl er erst ztwas über 60 Jahre alt ist und sich bester Jesundheit erfreut. Nach geltendem spani- schen Recht muß dieser Nachfolger ein könig- icher Prinz im Alter von mehr als 30 Jahren zein. Allerdings kann dieses aus dem Jahre 1947 stammende Gesetz vom Parlament ab- geändert oder durch ein neues Gesetz ersetzt werden, wenn es erforderlich sein sollte. Die direkten Beziehungen zwischen Franco und dem Kronprätendenten Don Juan haben aufgehört, jedoch hat der spanische Botschaf- ter in Portugal, Francos Bruder Nicholas, stän- digen Kontak mit Don Juan. Man nimmt nun an, daß Franco bereit ist, den ältesten Sohn des Thronanwärters, den 15jährigen Juan Car- los, bis zu seinem 18. Lebensjahre als Prinz Tegenten anzuerkennen und ihn dann zum König auszurufen, um auf diese Weise die Mon- archie wiederherzustellen. Don Juan hat sich indessen geweigert, zugunsten seines Sohnes zurückzutreten und hat erklärt, Franco könne inn im Exil halten, aber nicht dazu zwingen, seine königlichen Rechte aufzugeben,. Juan Carlos ist teilweise in Spanien unter Aufsicht von Königin Maria Cristina erzogen worden. Der in Paris lebende Bruder Don Juans, Don Jaime, der vor Jahren auf Wunsch sei- nes Vaters abgedankt hatte, soll erwägen, sei- nen ältesten Sohn, den 18jährigen Alfonso, im Herbst zur Erziehung nach Spanien zu schicken. 5 Laniel will die Preise herabsetzen Paris(UP). Die französische Regierung La- niel bemüht sich um weitere Preissenkungen, nachdem die Metzger sich schon bereit er- Klärt haben, die Fleischpreise in Paris um 10 Prozent herabzusetzen. Nach den Plänen der Reglerung sollen in der nächsten Woche die Preise für Gl, Weizengrieß, Seife und Kinder- mehl herabgesetzt werden. Dann sollen Haus- Baltsgegensfände, Stoffe und andere Waren- gattungen folgen, so daß der Lebenshaltungs- index auf der ganzen Linie fällt. Finanzmini- Ster Faure erklärte vor Vertretern der Indu- strie, daß die Regierung die schärfsten Mag- nahmen treffen werde, wenn sich die Indu- strie nicht zu einer Preissenkungsaktion be- reit erkläre. Eine antikommunistische Flugblatt- Ak sion wurde von einem unbekannten Flugzeug über Nordfinnland durchgeführt, teilte die finni- sche Sicherheitspolizei mit. Durch heftige Regengüsse sind in der Ge- Send von San Francisco des Rincon(Mexiko) mehrere Dämme gebrochen. Etwa 20 000 Men- schen wurden obdachlos. f 38 398 heimatvertriebene Bauern haben bis Zum 30, Jun 1953 im Bundesgebiet wieder eigene Höse übernommen, feilte das Bundes- Ernährungsministerium mit. i Unter dem Vorsitz von Nasrollah Entezam Gran) begann in Paris eine Konferenz des Weltbundes zur Unterstützung der UN, an der 48 Staaten teilnehmen. 5 a * Zulgare lag unter Seebohms Salonwage War ein Anschlag auf den Minister geplant Hamburg(UP). Gegen zwei bulgarisch Staatsangehörige wurde Haftbefehl Erla da sie unter dem dringenden Verdacht Stehen dür eine ausländische Macht Agentendieng Zeleistet und einen Anschlag auf den Salon. Eisenbahnwagen des Bundesverkehrsmin sters geplant zu haben. Der 23 jährige Bulgag Jramarscy Todor aus Sofia wurde Unter den im Hamburger Hauptbahnhof stehenden Wa. gen des Bundesverkehrsministers entdect Er führte bei seiner Festnahme ein dünne Hanftau bei sich. Bei seiner Vernehmung er. klärte er, er habe mit dem Tau die Masse ſſh eine Bretterauflage im Fahrgestell des Wa. gens feststellen wollen. Er hätte zusammen mit einem anderen Bulgaren auf dem Bret. terlager illegal nach Schweden gelangen wol. len. Er und sein Landsmann seien im Glauben gewesen, daß es sich um einen Wagen dez nach Schweden fahrenden Nordexpress ge. handelt habe. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Tühr. ten zur Festnahme des zweiten Bulgaren, in dessen Hamburger Wohnung umfangreiche Schriftmaterial gefunden wurde. Das zum Teil in tschechischer, russischer und Tranzösi. scher Sprache abgefaßte Material deutet nac Feststellung der Polizei auf Agententätigkel der beiden Bulgaren hin. Fallschirmjäger im alpinen Notdienst Wien(UP). Das Gsterreichische Alpen- tettungskorps teilte mit, daß Pläne Ausge- arbeitet worden seien, um besondere Re- tungseinheiten für die alpinen Gebiete aus zubilden, die an den Unglücksstellen mit Fall- schirmen abspringen sollen. Eine Beschleu- nigung der Rettungsarbeiten auf diese Weise sei dringend erwünscht, da in diesem Som- mer insgesamt 73 Touristen in den österreidi schen Alpen tödlich verunglückt seien. Wasserwerfer mit 25 Atmosphären EsS.sen(U). Die Essener Polizei führte mit einem neuen Wasserwerferfahrzeug eine Upung vor. Aus insgesamt fünf Rohren, von denen zwei um 360 Grad schwenkbar sind, können Wasserstrahlen mit 1 bis 25 Atmo- shpären Druck geschleudert werden. Acht Es- sener Polizisten wurden bei der Ubung der Boden unter den Füßen buchstäblich Wegge⸗ spritzt, als sie gegen das zwölf Tonnen schwere Fahrzeug angehen und dabei randa- Ulerende Demonstranten markieren sollte“ Einer der Wasserstrahlen des Werfers zeig solche Kraft, daß, ein Berg mit Kisten, w. 0 von einer Bombe getroffen, auseinanderflog — übrig blieb nur noch Kleinholz. Drei schwedische Düsenjäger abgestürzt Stockholm(O). Drei schwedische Dü-⸗ senjäger vom Typ J-29 stürzten an der Ost- Küste Während eines Formationsfluges durch eine Gewitterfront ab. Die drei Piloten wur- den getötet. Der Pilot eines vierten Flugzeu- Ses, der die Katastrophe miterlebte, berich- tete, die Maschinen seien in einen unglaub- lich starken Abwind geraten und wie in einem Fahrstuhl“ aus 5000 m Höhe bis zum Erdboden gedrückt worden. Er selbst habe seine Maschine nur mit größter Mühe beherr- schen können und sei erst knapp über der Erde aus dem Abwind HBhinausgeraten. Die J-29,„fliegende Tonne“ genannt, gilt als eines der schnellsten und besten Jagdflugzeuge der Welt. „Skyrocket“ flog 1840 Stdkm. Muroc/ USA(OP). Oberstleutnant Marion Carl erreichte als erster amerikanischer Mi- Utärpilot in einer„Skyrocket“ der UsS-Sert 5 Streitkräfte eine Stundengeschwindigkeit v 1840 Stadkm. Das schlanke, silberweige Flüs- Zeug mit der nadelförmigen Spitze wurde in über 10 000 Höhe von einem Trägerflugzeug des Typs B-29 ausgeklinkt und schoß dann mit eigener Kraft über die Mohave- Wüste. Den ioffiziellen Geschwindigkeitsrekord mit der Skyrocket hält der Chefpilot der Goulas- Werke, Bill Bridgeman, mit 1993 Stdkm. Jugoslawien protestiert erneut in Rom Belgrad(UP). Jugoslawien hat eine neue Protestnote an die italienische Regierung ge- richtet, in der gegen die Arigebliche Verlet- zung jugoslawischen Hoheitsgebietes durch italienisches Militär protestiert wird. Am 31. August sollen 23 ſtalienische Soldaten die ju- Soslawisch- italienische Grenze überschritten und sich erst nach mehreren Warnrufen der jugoslawischen Grenzwachen zurückgezogen Haben. In Belgrad haben die Botschafter Eng- lands und Frankreichs und der Geschäftstrã- Ser der USA nacheinander den jugoslawischen Außenminister Bebler aufgesucht und mit ihm über die italienisch- jugoslawischen Dif- ferenzen um Priest gesprochen. Die jugosla- Wische Protestnote wurde von der italienischen Regierung bereits zurückgewiesen. Der sowzetische Außenminister Molotow empfing den französischen Botschafter Joxe zu einer Aussprache über die Beziehungen zwischen beiden Ländern. 23 europäische Staaten nehmen an einer Re- gionalkonferenz der Weltgesundheits-Orga- nüsation teil, die am Montag in Kopenhagen beginnt. er. „ Lalcale Rund ocliau * Wahlſonntag Tag bedeutender Entſcheidung. Die Wogen des beſonders in den letzten Tagen mit aller Heftigkeit geführten Wahl⸗ kampfes verebben, die Argumente und Ge⸗ genargumente der einzelnen Parteien die an dieſem zähen Ringen beteiligt ſind, ſum⸗ mie en ſich nun letztlich bei jedem einzelnen Wähler, der morgen an der Wahlu ene vor ſeineß perſönlichen Gewiſſensentſcheidung ſteht, die ihm niemand abnehmen kann. Und dem iſt gut ſo— in den alle letzten ent⸗ ſcheidenden Phaſen jeglicher Entſcheidung ſteht der Menſch mit ſich und ſeinem Gewiſſen allein— er muß wiſſen wohin der künftige Weg führen ſoll, deſſen politiſche Konzeption er mit zu entſcheiden hat. Er allein hat mit ſeiner kleinen Stimme die Möglichkeit den Kucs mitzubeſtimmen, ihm iſt es allein vor⸗ behalten ſein Votum über die Politik der kommenden vier Jahre in der Bundesrepublik zu beſtimmen. Fürwahr keine leichte Ent⸗ ſcheidung, wenn man die Tragweite dieſer geſamten Entſchlußfaſſung übe ſieht. Eines aber bleibt gewiß, der Weg zur Wahlurne iſt de: Weg zur politiſchen Selbſtbeſtimmung der Weg zu einer klaren Feſtlegung des Kur⸗ ſes, den man ſich perſönlich in den kommen⸗ den vier Jahren wünſcht. Es gilt nicht, dann in den kommenden Entſchlußphaſen einer neuen Regierung zu ſagen, ſo oder ſo habe ich mir die Sache anders vorgeſtellt— die Parteien haben in Ausführlichkeit ihren Weg erläutert, dem Wähler bleibt nun das letzte Wo t, Ja oder Nein zu den einzelnen Auf⸗ faſſungen zu ſagen. Wir ſelbſt haben uns in den Wochen der Wahlſchlacht bemüht, ein möglichſt umfaſſen⸗ des Bild der Konzeptionen der einzelnen Parteien zu geben, ſoweit ſie in unſerem Vo ort in Wahlkundgebungen aufgetreten find. Wir ließen alle Parteien in der Spalte „Parteien ſprechen zur Wahl“ zu Wort kom⸗ men, um unſeren Lefern einen möglichſt um⸗ faſſenden Ueberblick über die einzenen Auf⸗ faſſungen zu geben, um damit eine freie und unbeeinflußbare Meinungsbildung zu ermöglichen, die nicht auf eine Meinungs⸗ beeinfluſſung hinauslief. Und wir vertreten damtt die Auffaſſung, daß wir alles getan haben, um unſe en Leſern die ſchwere Ent⸗ ſcheidung zu erleichtern, deren ſie morgen ſelbſt ins Auge ſehen müſſen. Daß ſie aber alle dieſer Entſcheidung ins Auge ſehen, das iſt der große Wunſch, von dem alle Parteiveranſtal tungen( durchpulſt waren, daß alle Wähler klar erbennen mögen, daß Wahlrecht auch Wahlpflicht bedeutet. Denn niemand hat ſpäter ein Recht zur Kri⸗ tik, wenn er an dieſem entſcheidungsvollen Dag der Urne ferngeblieben iſt. Wir bringen nachſtehend zur genauen In⸗ formation den Wahlzettel, der den Wählern morgen im ahllokal ausgehändigt wird, da⸗ mit ſie ſich in aller Ruhe ſchon zu Hauſe den entſprechenden Wahlmodus wählen kön⸗ nen. Wir weiſen noch einmal darauf hin, daß es zwei Stimmen ſind, die abgegeben wer den müſſen, wie ſie der Wahlzettel deut⸗ lich aufzeigt. Einmal iſt es der Kandidat der zur Wahl ſteht und zum anderen die Par⸗ tei, die auf der Landesliſte kandidiert. Eine genaue Feſtlegung wird ſich vor dem Weg zum Wahllokal ſehr empfehlen. Und hier der offizielle Mannheimer Wahl⸗ zettel: Werbeabend der Theatergemeinde. Wir weiſen an dieſer Stelle nochmals auf den be eits ausführlich beſprochenen Werbe⸗ abend der Theatergemeinde hin, der morgen Sonntag Abend, 20 Uhr, in der Turnhalle eine nette und kultivierte Un erhaltung mit bekannten Kräften des Nationalthea ers und dem Lokal⸗ und Univerſalkabarett 5 Tief⸗ ſtapler“ bringen wird. * Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 5. 9. bis 12 9. die Rathaus⸗Apotheke. Telefon: 47131. 242 Stimmzettel für die Bundestagswahl am 6. September 1932 Wahlkreis Nr. 176 Mannheim- Stadt Jeder Wähler hat 2 Stimmen! Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten 1 Maier, Josef Christlich- Gewerk- Demokratische schafts- Union Sekretär Mannheim, Max-Josef- 4(DU Straße 9 2 Dr. Schmid, Sonia- Carlo demokratische Partei Universitäts- Profess Deutschlands Tubingen, SPD Goethestr. 17 Freie Demokre- 3 Margulies, tische Partei N(Demokratische N Volkspartei) Mannheim, Hohwiesen- straße 116 FDP/DVP 4 Eckert, Erwin Kommunisti- Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten Christlich- Demokratische Union Dr. Adenauer 0 Dr. Erhard Fräulein Dr. Bleyler Farny Dr. Gerstenmaler (DU Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ollephauer Schoettie Frau Meyer-Laule Etler De. Veit SPD Freie Demokratische Partei (Demoknatische Volkspartei) FDP/DVP Kommunistische Partei Dr. Maler Dr. Hoffmann Margulies Lenz Mauk Böcklinstr. 47 DP 7 Rübesamen, e Kurt eutscher Färber meister N e Karl-Benz- Straße 28 BIE 8 Dr. Ferber, 1 Friedrich Sutsche 3 Volkspartel Mannheim, Heckerstr. 19 elle CVP sche Partei Pf„ 2 VR 5 Deutschlands e 8— Stuttgart- Frau Strohbach Feuerbach Koh! Rolandstr. 20 KPD Bohn KPD Salm 5 9 Sa Gesamtdeutscher Block/ erner l BIIE Steuer- 8 inspektor. Mannheim, DNS Feiler BIIE B 4, 8 1 Samwer Dr. von Luschka 6 1 8 Deutsche Partei 1112 Hellvege Verlagsleiter Dr. Seebohm Mannheim, Dr. Brühler Freiherr Schenk von Stauftenberg Llebe-Harkort DP Nationale Sammlung Dr. von Slvers Rupp Meelwarth Henn Mellin DVS Gesamtdeutsche Volks- partei 95 5 Yb Heinemann Baurle Frau Köpfer Dr. Herrmann Dr. Staewen ¶ Fanteien Sprachen Zur Wan-) Die letzte Wahlverſammlung in Seckenheim. Zu einer letzten Wahlverſammlung vor den Bundestagswahlen hatte geſtern Abend die CDu aufgerufen. Dieſer Aufruf brachte eine große Zuhörerzahl in den Kaiſerhof. Nach herzlichen Begrüßungsworten des Ortsvor⸗ ſitzenden Geo g Hirſch nahm zunächſt Stadtrat Grande das Wort, um ſich in längeren Aus⸗ führungen mit den politiſchen Konzeptionen der einzelnen Parteien während der ver⸗ gangenen vier Jahre auseinanderzuſetzen. Er zeigte hier die geradlinige Konzeption der Regie ungsparteien auf, die ſowohl in der Wi tſchafts⸗ wie auch Finanzpolitik die Ge⸗ ſundung des allgemeinen Lebens brachten. In der Kritik zeigte er auf, daß zwiſchen der CDu und der Oppoſition nur in den Fragen der Außenpolitik grundſätzliche Meinungs⸗ verſchiedenheiten beſtehen während alle an⸗ deren konſtruierten Gegenſätze nur eine Frage der Wertmeſſung ſein könnten. Er betonte, daß wegen einer Parteidoktrin nicht ein gan⸗ zes Volk in Konflikte geſtürzt werden könne. Er unterſtrich die unglückſe ige Grenzziehung zwiſchen einem Volk, bewies aber, daß ein beſiegtes Volk alles tun müſſe, um über eine Politik der Jeſten Behauptung zu einer ge⸗ meinſamen F eiheit zurückzufinden. Mit ei⸗ nem Seitenblick zur SPD meinte Grande, daß man wegen eines St eiles über ein Tüp⸗ felchen nicht einen ganzen Text verdammen dürfe. Er wies darauf hin, daß der günſtige Stand der DM. und die 17 Milliarden be⸗ tragende Ausfuhr bei einem eventuellen Stop uns den Weg von 1933 führe und daß der oft zi ie te Weg des gemäßigten Sozialismus Anweige lich zum Bolſchewismus führe. Dann ergriff der Bundes tags kandidat Joſef Maier das Wort, um ſich im Weſentlichen mit dem einſeitigen Gebaren des Gewerk⸗ ſchaftsbundes auseinande zuſetzen, der nicht die Objektivizät gewahrt habe, da er die in der letzten Legislaturperiode erlaſſenen 50 ſozialpotitiſchen Geſetze gänzlich ignoriert habe, die zum Weſentlichen von der CDu eingebracht worden ſeien. Er wies weiter beſonders darauf hin, daß von ihm perſön⸗ lich dieſer Wahlkampf ſtändig in einer ſaube⸗ ren und anſtändigen Weiſe geführt worden ſei und ve wahrte ſich gegen alle Verun⸗ glimpfungen, die man von ande en Parteien an ihn her antragen wolle. Die Leiſtungen der letzten vier Jahre ſind mehr als ein Be⸗ weis, ſo ſchloß Maier ſeine mit langem Bei⸗ fall aufgenommenen Ausführungen, welche Partei den Weg des Erfolges und der ſo⸗ zialen Befriedung wirklich beſchreitet. Ein wirklich einmaliges Ereignis in dieſer Starkonzentration ſteht morgen Abend den Beſuchern des Ilvesheimer Schwimmbades bevor, die diesmal ohne Bade⸗ utenſtlien mit einem Gewoge gelöſter leichter Muſe in die Traumwellen ſchöner Stimmen und muſikaliſcher Unterhaltung entführt wer⸗ den. Die rührigen Inſulaner haben mit ih⸗ rem im Anzeigenteil veröffentlichten Super⸗ programm ein Arrangement in die Inſel⸗ metropole bringen können, das wirklich alle Hochachtung abnöſ igt.„Leuchtende Sterne“ werden morgen Abend in einem Nonſtop⸗ programm über der Inſel erſtrahlen und ſiche lich alle Freunde der leichten Muſe mit ihrem Gefunkel begeiſtern. f FJumſchau. „Der große Zapfenſtreich“ iſt nicht als ſinnige Wahlpropaganda aufzufaſſen, ſon⸗ dern ſtellt den Ti el des Filmes dar, den das Palaſt⸗Theater über das Wochenende ſeinen J eunden zu bieten hat. In ſorgloſer Un⸗ bekümmertheit erſteht noch einmal die Zeit vor 1914, wo das Soldatſein noch ſo etwas wie eine angenehme Zeitunterhaltung dar⸗ ſtellte und wo man auf Regimenternamen noch bedeutenden Wert und finanzielles Ge⸗ wicht legte. Daß dabei die Liebe natürlich auch nicht za kurz kam, verſteht ſich am Rande und ſo beingt dieſer Film eine zarte Liebes⸗ romanze einer Frau zwiſchen zwei Männern, die alle Bitterkeit aber auch alle Schönheit dieſer zwielichtigen Haltung aufzeigt. Daß das alles überſchattende Ereignis des Welt⸗ k. ieges grauſam mit nüchterner Realität die Entſcheidung fordert, paßt in die Geſamt⸗ konzeption des Filmes, in dem und Jean Hendriks ihren Har Beſte abgewinnen. Im zweiten Programm läu film„Der Todesfelſen von Col jene erbarmungsloſen Wildwe ſie von Freunden 8 Gatt werden. N. S AA en prlanxen im ackebst le gef. clue S e Sn Sr. S S 27 Südweſtd. Aundſchan Waldfrevel wegen Telefonleitungen Mannheim(sw). Im Käfertaler Wald bei Mannheim wurden von einer amerikani- schen Einheit 60 starke Bäume geschlagen. Die Amerikaner glaubten, diese Bäume seien den von ihnen gelegten Telefonleitungen im Wege. Nach Mitteilung der Stadtverwaltung sind 20 Soldaten mit Axten und Sägen im Wald aufgekreuzt und haben entlang einer US-Telefonleitung die Bäume gefällt. Der Schaden wird mit rund 3000 DM. angegeben. Das wesentliche jedoch ist nicht der Holzscha- den, sondern der Verlust des Bodens an Hu- mus- und wasserhaltigen Kräften. Die Bäume wurden aus einem Waldschutzgebiet heraus- geschlagen, in dem für die Stadt Mannheim Brunnen angelegt worden sind. Das Eintreten eines Revierförsters und eines Forstmeisters gegen diesen sinnlosen Waldfrevel wurde von der amerikanichen Einheit mit Hohnlachen quittiert. Die Stadtverwaltung hat die Ab- sicht, gegen dieses Vorgehen zu protestieren. Familientragödie in Mauer Ehepaar tot im Schlafzimmer aufgefunden Heidelberg(GdswW). Ein Familiendrama hat sich in Mauer bei Heidelberg abgespielt. Ein 42jähriger Viehhändler und seine Frau wurden in ihrem Schlafzimmer tot aufgefun- den. Nach Ermittlungen der Polizei hat der Viehhändler zuerst seine Frau und dann sich Selbst umgebracht. Er gebrauchte dabei einen Schuhßapparat, der zum Töten von Schlacht- Vieh verwendet wird. Als Motiv des Freitodes werden schwierige wirtschaftliche Verhält- nisse angenommen. Das Ehepaar hinterläßt keine Kinder. Erst vor wenigen Wochen war das sechs Jahre alte Töchterchen gestorben. Der Mann hatte schon früher einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Zum Sonntag wäscht man gern dos Had ELDA öscht es wWönderbat kuba Blond-u Duxkkl Spezial- Shampoo für helles und dunkles Had Wahlbündnis FDP/DVP- CDU PFTOTEZheim sw). Im Wahlkreis Karls- ruhe-Land ist zwischen der CDU und der FDP/DVP ein Wahlbündnis geschlossen wor- den. Die beiden Parteien forderten in einem gemeinsam abgefaßgten Zeitungsinserat ihre Anhänger auf, die Erststimme für den CDU- Kandidaten, Bundestagsabgeordneten Gott- fried Leonhard, abzugeben. Die Zweitstimme soll nach dem Aufruf einer der beiden Lan- deslisten gegeben werden. Das Wahlbündnis beschrärikt sich auf den Wahlkreis Karlsruhe Land. Frauenleiche im Gebüsch gefunden Verbrechen zwischen Appenweier und Sand Appenweier, Kreis Kehl(sw). Zwi- schen Appenweier und Sand wurde in einem Gebüsch die Leiche einer Frau gefunden. Nach den bisherigen Ermittlungen wurde an der Toten ein Verbrechen begangen. Sie Konnte bisher noch nicht identifiziert werden. Die Frau dürfte 20 bis 25 Jahre alt sein, ist 1,55 m groß, schlank, von zierlicher Gestalt und hat rötlichblondes Haar. Die Mordkommission der Kriminalpolizei Freiburg hat sich sofort an den Ort des grau- sigen Fundes begeben und zusammen mit der örtlichen Gendarmerie nach Spuren des oder der Täter gesucht. Obwohl ein größeres Wald- stück abgesucht wurde, konnten die Kleider der Toten nicht gefunden werden. Die Staats- anwaltschaft hat für die Ermittlung des Tä- ters 500 DM Belohnung ausgesetzt. Nach dem Ergebnis der Leichenöffnung wurde die Frau erwürgt. Die Kriminalpolizei vermutet, daß die Leiche in der Nacht zum Mittwoch mit einem Fahrzeug an den Fund- ort gebracht wurde. Die Tat selbst geschah vermutlich einige Stunden vorher an einem anderen Ort. Die Nachforschungen nach der Person der Ermordeten verliefen bisher er- gebnislos. Die Stelle, an der die Tote gefunden wurde, liegt nur wenige 100 Meter von dem Ort ent- fernt, wo vor einigen Monaten die Lehrerin Ruth Krüger ermordet aufgefunden worden War. Dieses Verbrechen konnte bis heute 8 nicht aufgeklärt werden. Freiburger Kirchenblatt gegen For und Spp Freiburg dsw). Das Freiburger Eir- chenblatt“ forderte in seiner letzten Ausgabe vor der Wahl die Katholiken der Erzdiözese auf, zur Wabl zu gehen, damit nicht ,der heutige katholische Kanzler und Staatsmann“ 2— n In 960 Vereins Kalender) Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Ab heute Samstag, 5. September wieder regelmäßig Probe. Turnverein 98(Handball-Abteilung), Schüler gegen Birkenau, 12.30 Uhr. 2. Mannschaft gegen Sd Nußloch, 13.45 Uhr. 1. Mannschaft gegen SG Nußloch, 15.00 Uhr. Turnerbund Jahn(Fußball- Abteilung). Die Privatmannschaft spielt heute 17.30 Uhr im Wormser Stadion gegen die Altliga Wormatia-Worms. Abfahrt 16 Uhr.(Abt. Handbal). Abfahrt der 1. Mannsch. am Sonntag 10 Uhr ab Kaiserhof. Die Jugendmannschaft spielt morgen früh um 10,30 Uhr auf dem Waldsportplatz gegen IV. Rheinau. Sportverein 07(Abtlg. Handball). 1. Mannschaft: Verbands- spiel gegen Spygg. Sandhofen, nachm. 15 Uhr in Sand- hofen. Abfahrt 13,30 Uhr per Rad ab Vereinshaus. 2. Mannschaft: Verbandsspiel gegen Spygg. Sandhofen, 2. Mannschaft, nachm. 13,45 Uhr in Sandhofen. Abfahrt 12,30 Uhr per Rad ab Vereinshaus. Bitte besuchen Sie bei ihrem Einkauf PHOTO-DPROGERILE Kloppenheimerstraße 57, Ecke Zähringerstr. Entwiclceln Kopieren- Vergrößern Schwarz-weiß und farbig Ich nehme noch einige Schüler auf zur gründlichen Ausbildung in Technik u. Theorie des Klavierspiels. Frau Gerda Haas, dipl. Musiklehrerin Mhm.- Friedrichsfeld, Main-Neckarbahnstraße (Neu-Edingen) Hoher Blutdruck Arterienverkalkung Herzunruhe, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen, ,, Benommenheit, Schlefmangel, Reizbarkeit, Bückgang der Leistung vermindern Lebenslust und Schaffensfreude. Dagegen hilſt Antisklerosin- eine Blutsalzkomposition an- gereichert mit den biologisch wirksamen Heilpflanzen Weißdorn und Mistel, dem bluteigenen Rhodan und dem aus Buchweizen gewonnenen Medorutin, welchesdie Adern- wände auf naturgemäße Weise abdichtet. Antisklerosin senkt den Blutdruck, fördertden Kreislauf, beruhigt Herz und Nerven. Seit 40 Jahren wird Antisklerosin in vielen Lindern gebraucht. 60 Dragees M 2.45, Kurpackung mit 360 Dragees M 11. 80 in allen Apotheken erhältlich. (Seschattevenlegung E M MA S C HAF ER Schnittmuster- Zentrale jetzt: C 2, 10-12 (em bisherigen Seschäfft s chr g 8e Ofofler Sfrickweffbew-erb bis 21. Noxember. Arichwolle In verschied. Stärken und über 440 Farben. Auskunft über den Wettbewerb bei Heinz Odenwald mech. Striokerei, Hauptstr. 116 Na zum Stricken da Privat- N H. 5 U 3, 19(lane Kurpfalzbrücke)— Tel. 40960 3 8 8 pt ember 1953 e Tanzschule Helm 1 10, 8/ Tel. 434 71 Kursbeginn: Dienstag, 15. Sept., 20 Uhr in Mannheim.-Seckenheim, „Gasthaus zum Löwen“. Anmeldung: Leihbücherei Merdes Gasthaus zum Engel Jie Kue wir entwickeln ſcopieren vergrößern FOTO- Drogerie WW. HOLLSTIN . KAFFEE, BILLIGER 125 fg Sorte 0 DN 2.75 125 g Sorte 1 DM 2.60 125 g Sorte 2 DM 2.45 1 Pack. Tee- Ceylon gratis Werbesendung DM 7.80 Porto- und Nachnahmefrei BREMER-KAFFEE-STOLZ BREMEN/ Liegnitzstraße 53 A Sees Die Doppel- Helleouch 0 e Aus einer eleganten 9 o Couch 2 weiche, 0 freistehende Betten 8 15 Jahre Garanſſe för Federung, 6 ed. Bett gesondert dusklappbar, 0 mit gerdomigem Bettkasten ab fragen Sie den, der 0 0 5 0 „ eine GHaud Couch hat 5 0 0 Fordern Sie Abbildung! 450-5 2 HEIM spkzialisr: Möbel Schmid E3. 2 Mannheim 0 Zahlungserleichterung e Monnheim Gut erhaltenes Kinderbett preiswert zu verkaufen. Schneider, Hauptstraße 113 Nené Carol Hurt Engel Wilhelm Strienm Liselotte Malkowslei Es ladet herzlichst ein Karnevalverein der ainsuluner Eintrittspreise: Reservierte Plätze DM 3.—, Nicht reservierte Plätze DM 2. Stehplätze DM 1.— Ein einmaliges Ereignis im Jlvesheimer Schwimmbad am Senntas. 6. Seßstember. 19.30 Uhr „Leuchtende Sterne“ fa Eine Prominenten-Auslese von Film, Funk und Schallplatte! N Die Mitwirkenden sind: Claire u. Leslie Gonda Fff⸗ Die 3 Nickels Die Carol Band 6 Instrumentalsolisten—— Müller-Druck, Tel. 47361 und Sonntag, ab 10 Uhr auch an der Schwimmbad-Kasse Bel schlechtem Watter findet die Veranstaltung im Gasthaus„Zum Schiff“ statt 2A Tr... Vorverkauf: Gasthaus zum Schiff, Tel. 47145, Gasthaus zum Pflug, Tel. 473986 1iIii!!!!!!T.!!.T...T.T11 Wohnungstausch Küche, 2 Zimmer und Bad (Neubauwohnung) in Rheinau geg. gleiche, evtl. auch 3 Zimmer in Seckenheim gesucht. K. Z WICK, Rheinau Plankstadterstraße 3 Neuwertiger Elektroherd 110 Volt, zu verkaufen. Zähringerstraße 38 Möbliertes Zimmer zu vermieten. Herren-Markenrad sehr gut erhalten(Komplett) zu verkaufen. Zähringerstraße 62, II. St. Laufend beste Ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf. 14 tägige Garantie. Bei Unzufriedenheit erfolgt Taus eh Viehhandlung Wilh. Koblenz Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Knabenfahrrad preiswert zu verkaufen. Artur Treiber Kloppenheimerstr. 21 Prompte, gewissenhafte Ausfſſihrung Ihrer Folb- Arbeiten in der Wasserturm- Drogerie G. Klöpfer Empfehle ab Montag täglich frischen Apfelmost Ernst Sponagel Apfelweinkelterei Partei, die Laßt Euch durch keine Verleumdungen irre machen qu wählt die einzige für das Wohl des Volkes sorgende f 2 10 4850 A kee-A on f Verzuge nicht, erneuere Dein Blut und bekämpfe die Kreislaufstörungen gesamthoff mit Er- folg durch die bekõmmliche, wohlschmeckende Zirkuluno- Herbstkurgegen: Arterienverkalkung, Kopfweh, hohen Blutdruck, Herzklopfen, Schwindelgeföhl, Blutstauungen, Blutwyallungen, Wech- seljahrbeschwerden, Beinleiden, Krampfadern, Mödigksit, Ein- schlafen u. Erkalten der Gliedmaßen. Kl. KUR DM 5.75, gr. KUR OM 10.90. Zirkuſanoimport: F. Berger, Lörrach/ Baden 1 Herbstkur mit Heilkraft Zirkuluno Wertvoll. Kräuter dus der detzt auch in Deutschland erhältl. bei rem Apotheker Seckenheimer Wählerinnen und Wähler! ö im dahre 1945: Hunger, Not und Um Jahre 1953 0 Reichliche Ernährung, gesicherte Arbeits- Gesteigerter Wohnungsbau und 0 Verbesserung der sozialen und wirtschaftl. ff Verhältnisse. Feste Währung. Wirtschaft- licher und politischer Anschluß übrige Welt. Elend. 25 plätze. EER an die 35 Dies alles unter der zielstrebigen Führung 3; der CDU! J Darum Deine Stimme am g b. Sept. ur der Ute 2 D 6 . Ist es Haaeshalteeei wenn wir auf Grund unserer 57 jährigen Er- Tahrung von vornherein scharf unterscheiden zwischen heilbaren und unheilbaren Haarkrank- heiten? Wir haben dadurch manchem, der ver- trauensvoll zu uns kam, zwar eine bittere Wahr- eit sagen müssen, ihn aber gleichzeitig vor see- lischen und materiellen Enttäuschungen bewahrt. Sprechstunden in MANNHEIM Montag, 7. u. Mittwoch, 9. Sept. von 8-19 Uhr im Damen- u. Herrensalon Gx. Schneider& Sohn. N 1, 22,gegenüb. d. Hauptpost Erstes Württ. Haarbehandiungs- Institut Sg. Schneider& Sohn, Stuftgart N, Symnsslumstraße 21 57 Jahre erfolgreiche Haar behandlung c emagastro ce kin bewährtes HEUMANN-Heilmittel mit e r Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Samstag, 5. September: 20 Uhr, Singkreis(Heim) Sonntag, 6. September: Kollekte für das theol. Studienheim in Heidelberg. 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach alter Gottesqienstordnung 10.45 Uhr Sire tts 88 Dienstag. 8. September: 20 Uhr Mädchenkreis(Altere) 20 Uhr Jungenkreis(Heim) 5 Mittwoch. 9. ee 20 Uhr Mädchenkreis CGüngere) 20 Uhr Jungmännerlueis 18 n, Schweiz een, Diakon Hoppe