9 1 * 4 unsere Zukunft 5 nicht wählt, hat dies„Herrenrecht auf Frei- 5 Tiebe Koca von HAN NS- URI vod Sissi NGC Nr. 142 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 5. September 1953 Nichtwähler haben kein Recht zur Kritik Das Volk hat das Wort— Vor Entscheidungen von höchster Tragweite Am 6. September ist der Bevölkerung des Bundesgebiets Gelegenheit gegeben, die Rich- tung der künftigen Politik der Bundesrepu- plik mitzubestimmen. Jeder Wähler muß dabei berücksichtigen, daß angesichts der Schwierigkeiten, die das Grundgesetz mit voller Absicht einer etwaigen Regierungs- umbildung während der Legislaturperiode des Bundestags entgegengesetzt hat, die Stimm- abgabe am 6. September wahrscheinlich wie- derum für den Gesamtraum der Wahlperiode, also auf vier Jahre, eine neue Bundesregie- rung in den Sattel hebt. Dem Spruch des Wählers am 6. September kommt also, wWie die Zeitschrift„Der Bürger im Staat“ ausführt, für die künftige Ent- wicklung in unserer Bundesrepublik aller- größte Bedeutung zu. Die Wahlen stellen uns vor Entscheidungen von höchster Tragweite, um so mehr, als die Bundestagswahl in eine Zeit weltweiter politischer Spannungen fällt: immer noch schwebt die Entscheidung über die Europäische Verteidigungs-Gemeinschaft EVO), immer noch ist Deutschland geteilt. Mit unserer Entscheidung bestimmen wir also auch das Los der 20 Millionen Deutschen im sowjetisch besetzten Mitteldeutschland. Daraus erwächst uns die Verpflichtung, uns über die Auffassungen und Ziele der Parteien und ihrer Kandidaten ein ganz klares Bild zu machen. Wir müssen wissen, wem wir un- sere Stimme geben. Hierüber muß jeder Bür- ger mit sich ins reine kommen. Die Qual der Wahl bleibt niemand erspart. Doch in einem Sollten wir einig sein: wir dürfen unsere Stimme nur Kandidaten geben, die eindeutig zur Demokratie stehen. Durch unsere Wahl müssen wir bekunden, daß uns unsere Grund- rechte und damit die demokratischen Grund- lagen unseres Staates unabdingbare Herzens- angelegenheiten Sind. Als freien Bürgern steht uns das Recht zu, selbst zu bestimmen. Wer heit“ verwirkt. Zum letzten Bundestag haben am 14. August 1949 in unserem Bundesland nahezu 30 Prozent der Wahlberechtigten ihr Wahlrecht nicht ausgeübt, d. h. also, von zehn Wahlberechtigten blieben drei der Urne fern. Auch diese Nichtwähler haben auf die Wahl indirekt Einfluß genommen. Ob sie aber mit dem Wahlergebnis, das ohne sie Zzustaride kam, zufrieden waren? Recht zur Kritik hat nur der, der wählt; nicht jener, der abseits Steht. Große Bedeutung kommt dabei der Wahlstimme der Frauen zur. Zur Bundestags- wahl werden nahezu 18,5 Millionen Frauen Wahlberechtigt sein, gegenüber nur 15 Mil- lionen Männern. Viele Wünsche, die die Frauen hegen, können sie also durch ihre Wahl der Verwirklichung näher bringen. Un- ter den insgesamt 33,5 Millionen Wahlberech- tigten werden aber auch nahezu drei Millio- nen Jungwähler erstmals ihre Stimme abzu- geben haben. Diese Jungwähler stellen nahezu ein Zehn- tel der Wahlberechtigten. Ihre Stimme hat also Gewicht. Für sie gilt in erhöhtem Maß die Pflicht, sich die Frauen und Männer und die Partei anzusehen, denen sie ihr Vertrauen schenken wollen. Schon durch unsere Wahl- beteiligung haben wir kundzutun, ob wir uns Politisch als mündig ansprechen dürfen. Ein Rückblick auf unsere jüngste parla- mentarische Vergangenheit zeigt, daß es bis- Ner nur in zwei Fällen einer Partei gelungen St, sich die absolute Parlamentsmehrheit zu 9 5 sichern. Dies trifft zu für die SPD, die im hes- sischen Landtag und der Bürgerschaft Ham- burgs jeweils mehr als die Hälfte der Ab- geordnetensitze auf sich vereinigen konnte; sie Stellt daher in beiden Ländern neben dem Regierungschef auch sämtliche Kabinetts- mitglieder. Im Bundestag wie in allen übrigen Länder- Parlamenten konnte die Regierung jeweils nur aus der Koalition verschiedener Parteien Verrechnungsschuld gebildet werden. Diese Regierungskoalition bildete im vergangenen Bundestag bekannt- nch die CDU/CSU, die FDP/DVP sowie die Deutsche Partei(DP). Die Länderparlamente zeigen der Vielfalt der Parteien entsprechend ein sehr unterschiedliches Bild. Wir finden die „Große Koalition“ der drei„klassischen“ Par- teien CDU, SPD und FDP/DVP in Bremen und Westberlin, wobei in beiden Fällen die SPD die Ministerpräsidenten stellt. In Nord- rhein- Westfalen verband sich die CDU mit dem Zentrum, in Bayern die CSU mit der SP, wobei in beiden Ländern die Minister- Präsidentschaft bei der CDU/CSU liegt. In der Verfassunggebenden Landesversamm- von Baden- Württemberg haben sich bekannt- lich SPD, DVP und BHE unter der Minister- präsidentschaft von Dr. Reinhold Maier DVP) verbunden. In Niedersachsen bildeten SPD, BHE und Zentrum die Regierungen unter einem Minister präsidenten, den die SPD stellte. In Rheinland-Pfalz und in Schleswig- Holstein wird der Ministerpräsident von der CDU gestellt, die sich in Rheinland-Pfalz mit der FDP und in Schleswig-Holstein mit dem BHE in die Regierung teilt. Somit sind im Bundestag oder in den Parlamenten der Länder bisher sechs Parteien an der Regie- rung beteiligt. Die Kommunisten, die im Bundestag mit 15 Sitzes; vertreten waren, konnten sich nirgends an der Regierungsbil- dung beteiligen. Dieser Uberblick läßt erkennen, daß sich die verschiedenen Parteien trotz ihrer un- terschiedlichen Parteiprogramme durchaus zu Praktischer Arbeit, die eine stabile Regierung sichert, zusammenfinden können. Uber den häufig bemängelten Parteidogmen steht der gemeinsame Wille zur Bewältigung der uns gestellten Aufbauarbeit im Bund Wie in den Ländern. Verrechnungsguthaben weiter erhöht Gesamtguthaben: 229 Millionen Dollar Nach den von der Ban 5 bekanntgegebenen Konto deutsche Gesamtguthaben lungsverkehr gegenüber „sonstigen Verrechnungsländern“ neut gestiegen. Der Kontostand betrug am 31. August 229 Millionen Dollar gegenüber 212 Millionen Dollar Ende Juli. Damit hat sich das deutsche Gesamtguthaben im August um fast 17 Millionen Dollar erhöht. In den Monaten Mai bis Juli hielt sich die monatliche Zuwachs: rate im Rahmen von 2,7 bis 6 Millionen Dol. lar. Die Summe der mit den einzelnen Ländern vereinbarten Swingbeträge in Höhe von 202 Millionen Dollar ist somit bereits um mehr als Deutscher en ist das bilater 2 im den 17 im Au er. 14 Millionen Dollar überschritten. Die Bundes- republik hat ein Clearing-Defizit nur gegen- über Columbien und Uruguay in Höhe von ins- gesamt rund 5,3 Millionen Dollar. Die deutschen Verrechnungsguthaben sind vor allem gegen- über Argentinien, Japan, Spanien, Brasilien und Agypten gestiegen. Neben Brasilien, desser gegenüber der Bundes- republik bei einem vereinbarten Swing von 13,5 Millionen Dollar nunmehr 92,8 Millionen Dollar beträgt, haben Agypten, Chile und Ja- pan die Swinggrenze überschritten. EZ U-Länder verbesserten ihre Zahlungsbilan: Die Europäische Zahlungsunion(EZ U) stellt in ihrem Bericht für das am 30. Juni beendete Ge- schäftsjahr 1952/53 fest, daß sich die Zahlungs- bilanz- Situation aller Mitgliedländer mit Aus- nahme von Frankreich und der Türkei verbes- sert hat. Das Gleiche gelte für die internep finanziellen Verhältnisse der EZU-Länder, un- ter denen lediglich Frankreich wieder eine be- merkenswerte Ausnahme darstelle. Der Index für die industrielle Produktion der 16 EZ U- Länder sei im Berichtsjahr um zwei Punkte gegenüber 1951/52 auf 112 gestiegen.(Indexbasis 1950 gleich 100.) Das EZ U- Direktorium weist in dem Bericht auf die Gefahren hin, mit denen ein nicht koordiniertes Vorgehen bei der Wie- derherstellung der freien Konvertierbarkeit der Währungen für einige EZ U-Mitglieder verbun- den sein würde. Es müsse vermieden werden, daß die Rückkehr zur freien Konvertibilität in einigen Ländern andere dazu zwänge, ihrem Außenhandel neue Beschränkungen aufzuerle- gen. Wirtschaft Gaststätten sollen Kaffeepreise senken Um mindestens zehn Pfennig je Tasse Im Bundesfinanz-— und Bundeswirtschafts- ministerium werden alle Maßnahmen der Län- derfinanzverwaltungen begrüßt, die darauf ab- zielen, daß die Gaststätteninhaber ihre Kaffee- Preise entsprechend der Kaffeesteuersenkung herabsetzen. Die Steuersenkung, so wurde in Bonn betont, rechtfertige eine Verbilligung der Preise für die Tasse Kaffee um mindestens 10 Pfennig. In den meisten Gaststätten in der Bundesrepublik sei aber der Preis für die Tasse Kaffee entweder überhaupt nicht oder nur um fünf Pfennig gesenkt worden. Im Bundes- wirtschaftsministerium wird darauf hingewie- sen, daß eine im Haushalt gekochte Tasse Kaffee nach der Steuersenkung durchschnittlich nur noch 10 Pfennig bis 12 Pfennig koste, Brasilien will seine Kaffeeausfuhren in die Bundesrepublik verdoppeln. Diesen Wunsch ha- ben die brasilianischen Vertreter der deutsch- brasilianischen Wirtschaftsverhand- lungen vorgetragen, die zur Zeit in Rio de Ja- neiro geführt werden. Die Bundesregierung ist an einer Erhöhung der Kaffee-Einfuhren aus Brasilien interessiert, weil dies eine Möglich- keit ist, das hohe deutsche Guthaben gegen- über Brasilien abzubauen. BdL erhöht Geldmarktsätze Zur Anpassung an die gegenwärtige Geld- marktlage hat die Bank Deutscher Länder die Abgabesätze für Schatzwechsel und Vorrats- stellen wechsel mit Wirkung vom 2. September wieder um/ Prozent erhöht. Für Schatzwech- sel des Bundes und der Bundesbahn belaufen sich die neuen Abgabesätze bei einer Lauf- U hen 30 und 59 Tagen auf 2% Prozent „bisher 2% Prozent. Die Sätze für nwechsel wurden von 3 auf 3½ Prozent i einer Laufzeit von 60 bis 90 Tagen und von 2% auf 3 Prozent bei einer Laufzeit von 30 bis 59 Tagen erhöht. Die Sätze für un- verzinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost bleiben mit 3% bis 5 Prozent bei entsprechenden Laufzeiten unverändert. Geringerer EZU-Uberschuß im August Wie die Bank Deutscher Länder bekannt- gab, schließt die Abrechnung der Europäischen Zahlungsunion(EZU) für August 1953 mit einem deutschen Rechnungsüberschuß in Höhe von 12,7 Millionen Dollar gegenüber einem Rechnungsüberschuß von 43,9 Millionen DM im Vormonat. Der Uberschuß wird je zur Hälfte durch Kreditgewährung der Bundesrepublik an die EZ U und durch eine Gold- bzw. Dollarzahlung seitens der EZ U an die Bundesrepublik ausge- glichen. Kumulativ d. h. vom 1. 7. 1950 an ge- rechnet beträgt der deutsche Rechnungsüber- 90115 nunmehr Ende August 633,9 Millionen ollar. Stromabsatz um 25 Prozent gesteigert Bilanz der Badenwerk AG. für 1952 Die Hauptversammlung der Badenwerk AG. in Karlsruhe beschloß für das Geschäftsjahr 1952 auf das Aktienkapital von 30 Millionen DM aus einem Reingewinn von 1,2 Millionen DM wiederum eine Dividende von 4 Prozent auszu- schütten. Der Stromabsatz lag wieder über dem normalen Zuwachs und erhöhte sich um 25,2 Prozent auf 1 745 Millionen KWh(Vorjahr 1 393 Millionen KWh). Die Zunahme lag hauptsächlich bei der chemischen und metallurgischen Indu- strie. Aus der Eigenerzeugung und den teil- eigenen Werken kamen 27,8 Prozent, der Fremd- Strombezug betrug 72,2 Prozent. Es läßt sich aus den bisherigen Zahlen des Jahres 1953 schon sa- gen, daß dieser überdurchschnittliche Anstieg der Vorjahre nicht mehr anhalten wird. Der Bedarfszuwachs wird voraussichtlich wieder auf die langjährigen Mittelwerte zurückgehen, also suf die Verdoppelung des Umsatzes in zehn Jahren. Der Ausbau der Erzeugungs- und Vertef- lungsanlagen mußte wie bisher im wesentlichen aus eigenen Mitteln durchgeführt werden. Er erfuhr jedoch eine besondere Förderung dank der durch das Investitionshilfe-Gesetz geschaf- tenen Möglichkeiten. Vom Erutto-Zugang des Sachanlage- Vermögens einschließlich der im Bau befindlichen Anlagen entfallen auf das Rhein- hafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe, mit dessen Bau begonnen wurde, etwa 5 Millionen DM, auf die Verteilungs- und Ubertragungsanlage etwe 27 Millionen DM. 8 im Rahmen Für Wertberichtigungen und Abschreibungen einschließlich der Sonderabschreibungen und der Direktabschreibungen für geringwertige Wirt- schaftsgüter wurden rund 26,4 Millionen DM aufgewandt. Die Einnahmeseite erhöhte sich um 28 Millionen DM entsprechend dem gestiege- nen Umsatz und den größeren Unkosten. Die in der Hauptversammlung am 13. 12. 1952 beschlos- sene Aktienkapitalerhöähung wird in Kürze durchgeführt werden. DIHT für sozialere Lohnsteuer-Richtlinien Der Deutsche Industrie- und Handelstag OIHT) hat dem Bundesfinanzminsterium Vor- schläge zu der bevorstehenden Verwaltungsan- ordnung über die Anderung und Ergänzung der Lohnsteuer-Richtlinien übermittelt. In der Ein- gabe wird eine sozialere Gestaltung der Lohn- steuer-Richtlinien durch Erhöhung der Freigren- zen für Notstandsunterstützungen, für die Un- terstützung bedürftiger Angehöriger, für die Arbeitgeberaufwendungen zur Sicherung der Zukunft der Arbeitnehmer sowie für Barzu- schüsse zu Mahlzeiten angeregt. Außerdem tritt der DIHT dafür ein, daß der Freibetrag von 300 DM jährlich bei auswärtiger Berufssusbil- dung auch auf Kinder ausgedehnt wird, die sich in auswärtigen Schulen befinden. In Enklang mit den Forderungen des Bundes wirtschafts- ministers tritt der DIHT für eine großzügigere Gestaltung der Bestimmungen über die Benut- zung eigener Verkehrsmittel durch Arbeitneh- mer für die Fahrt zwischen Wohnung und Ar- beitsstätte ein. Arbeitslosen ah weiter rückläufig Zunahme nur in Rheinland-Pfalz Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundes- republik, die bereits in der ersten August- hälfte unter die Millionengrenze abgesunken War, ist auch in der zweiten Monatshälfte wei- ter zurückgegangen. Wie die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche- rung in Nürnberg mitteilte, wurden Ende Au- gust in Westdeutschland noch 968 164 Arbeits- lose, davon 612 126 Männer und 356 038 Frauen gezählt. Damit hat sich die Arbeitslosenzahl im gesamten Monat August um 44 352 verrin- gert. Mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz, wo die Arbeitslosigkeit im August um 1567 Personen zunahm, ging sie in allen anderen Landesar- beitsamtsbezirken zurück. Den stärksten Rück- gang meldet Bayern(14 518), es folgen Nieder- sachsen(10 025), Schleswig-Holstein(7 643) Nord- rhein- Westfalen(48840, Hessen(3 209), Baden- Württemberg(2 668), 1 urg(2 119) und Bre- men(653). Gewerkschaftsbanken dehnen sich aus Besonders günstige Kreditbedingungen geben, wie aus Wirtschaftskreisen verlautet, neuerdings die Banken für Gemeinwirtschaft, die unter Kontrolle des DGB und der Konsumgenossen- schaften stehen. Diese Banken versuchen mit allen Mitteln, Kunden zu werben, um damit den Gewerkschaften Einfluß auf die Führung einzelner Unternehmen und auf längere Sicht auf die gesamte Wirtschaftspolitik zu verschaf- ken. An dem Aktienkapital von rund 14 Millio- nen DM der sechs Gemeinschaftsbanken in Düs- seldorf, Stuttgart, München, Hannover, Ham- burg und Frankfurt ist der Deutsche Gewerk- schaftsbund mit rund 50 Prozent beteiligt. Be- reits Ende 1950 belief sich die Höhe der Ein- lagen auf 117 Millionen DM; Ende 1952 dürfte die Bilanzsumme etwa eine Halbe Milliarde PM ausmachen bei Umsätzen in Höhe von etwa 10 Milliarden. 4 Neunte Prämienziehung für Baby-Bonds Bei der neunten Ziehung der Prämien der Bundesanleihe 1951(Baby-Bonds) flel, wie die Bundesschuldenverwaltung in Bad Homburg mitteilte, der Haupttreffer von 50 00 DM, der in allen fünf Reihen AE ausgezahlt wird, auf die Gruppe 394, Nummer 193. Je 25 000 DM ent- flelen in den gleichen Reihen auf die Gruppe 593, Nummer 957. Prämien zu je 10 00% DPM wur- den ausgespielt in der Gruppe 508, Nummer 820 und in der Gruppe 991, Nummer 448, ebenfalls in den Reihen A—E. Die Bundesschuldenver- waltung hat gleichzeitig darauf hingewiesen, daß eine Prämie zu 25 00 DM und eine weitere Prämie zu 10 00 DM aus der letzten Ziehung noch nicht abgeholt worden sind. Es handelt sich um die Gewinne der Reihe E, Gruppe 489, Nummer 602 und Reihe A, Gruppe 658, Nummer 116.(Sämtliche e ohne Gewähr)) 8 15 Veen Delmold 4. Fortsetzung 1 Seit jenem Tage jedoch litt Michaels Selbstbe- Wußtsein unsagbar unter diesem Fehlschlag. Es bewahrheitete sich bei ihm jenes Wort, daß kein Mensch irgend einem anderen Men- schen imponieren kann, wenn er nicht sich selbst imponiert Für ihn war es um so be- drückender, als Kerr darauf in einem anderen Film das Publikum wieder zur Anerkennung zwang und seinen Ruf in vollem Umfange Wieder herstellte. ihre liebe Not mit Michael. Selbst Monika empfand Mitleid mit ihm. Michael tagte es als Zuneigung auf und holte sich infolge die- ser falschen Diagnose prompt eine Abfuhr. Dies trug nicht zur Hebung seines Selbstbe- wußtseins bei Janina hingegen war stolz. Sie hatte in jenem mißglückten Film ihre erste Rolle gespielt und damit ihre Begabung unter Beweis Sestellt. Von diesem Augenblick an suchte Kerr einen Stoff kür sie. aber alles. erschien ihm zu farblos, zu alltäglich. Er hetzte Michael auf diese Aufgabe. Er wollte einen Film, der einmal aus dem Rahmen des ten bis in die Nächte hinein die Köpfe er- hitzt, wenn sie von diesem Vorhaben Spra- chen. Aber da Kerr sich selbst nicht schlüs- sig werden konnte welche Motive diesem ln en sollten, verliefen alle N Es kehlte ein dach In dieser Zeit hatten sie auf Nixengrund was ihm unter die Hände geriet, Alltäglichen herausflel. Endlose Debatten hat- um das sleiche Thema drehten und bisher keinerlei Erfolg gezeitigt hatten. Am anderen Morgen erwachte Kerr mit dem unangenehmen Gefühl, nicht ausgeschla- fen zu sein. Er zog sich voller Verdruß an. Wenn der Film in der kommenden Saison herauskommen sollte— und das sollte er unter allen Umständen— wurde es Zeit, mit den Aufnahmen zu beginnen. Und dabei hatte er nicht einmal einen Filmentwurf, noch ein Manuskript oder gar ein fertiges Drehbuch. Es war zum Verzweifeln. Als Kerr auf die Terrasse kam, war der Frühstückstisch be- reits gedeckt. Bald darauf kamen auch Janina und Monika. Nur Michael ließ sich nicht sehen. 5 5 „Wo ist denn unser Poet?“ fragte Kerr, nachdem er Monika und Janina begrüßt hatte und die Kaffeetassen gefüllt waren. Johann. der Diener auf Nixengrund— Kerr hatte ihn seinerzeit als ein Stück leben- den Inventars mit übernommen— e sich. „Herr Michael ene sich im Wohnzim- mer. er hat sich eingeschlossen!“ „Eingeschlossen?“ fragte Kerr und sah ver- ständnislos von Monika zu Janina und dann wieder zu Johann. „Jawohl eingeschlossen!“ bestätigte J0= hann.„Wir haben auch das Zimmer nicht säubern können! ihn nicht!“ gekrochen“, warf Monika ein,„die Mädchen Michaels für eine e hielt. i Karte er: Er sagte, der Dreck störe i „Demnach ist er sehr früh aus den Federn e doch schon um sechs Uhr mit dem „Nun“. haben!“ Aber auch mit ihm schien Michael nur ge- willt, durch das e Unterhaltungen zu führen. „Komm doch wenigstens zum Frühstück!“ korderte Kerr ihn auf.„Was sind das für Albernheiten? Was machst du da überhaupt?“ Sekunden herrschte Schweigen. Dann hörte er Michael sagen: sagte Kerr.„das werden wir gleich . „Ich sitze auf dem Flügel und versuche, mit dem Fuß ein Sapriecio zu komponieren. du Trottel!“ Schließlich drehte sich aber doch der Schlüssel im Schloß, und die Tür öffnete sich Kerr bekam einen leichten Schreck Michae! war nur mit Hose und Hemd bekleidet, sein Haar hing zerzaust um die Stirn, und um seine Augen lagen dunkle Schatten. „Mein Gott, Michael“. Kerr schüttelte den Kopf,„wie siehst du nur aus?“ Michael sah zwar schon merkwürdig mit- genommen aus, aber das Wohnzimmer schien von einer Windhose heimgesucht worden zu sein. Die große Fläche des Schreibtisches war mit beschriebenen und unbeschriebenen Blät- tern und Bogen übersät, teils lagen sie auf dem Boden wie abgefallenes Laub Der Ge- ruch erkalteter Tabakasche stand penetrant in der Luft. Halb aufgerauchte Zigaretten lagen überall umher. Zu all dem waren die Vorhänge noch dicht zugezogen, und der Raum wurde vom Licht einiger Stehlampen matt erhellt, die malerisen um den Schreib- tisch gruppiert standen. Kerr bekam eine f Ahnung von der Ursache 1„ 5 5 Unordnung. stand so jungenhaft aus daß sie geringsten damit. einem bezeichnenden Blick streifte steckte er fürsorglich den Schlüssel in die Tasche. Auf der Terrasse erregte Michael allgemeines Aufsehen. Kerr erstickte mit einer Handbe- g wegung alle neugierigen Fragen und Michael setzte sich mit einem flüchtigen„Guten Mor- gen“ an seinen Platz. Er starrte auf den Tisch, schüttelte den Kopf und schien den strahlenden Sonnenmorgen irgendwie störend zu empfinden. Endlich beschäftigte er Sich intensiv mit einigen in Speck gebratenen Spiegeleiern. i Monika, die ihn verwundert betfachtete, war felsenfest davon überzeugt, dab ei in der Nacht die Unproduktivität seines Geistes durch beträchtliche Mengen Alkohol zu be- heben versucht hatte Er sah an diesen, Mor- gen in seinem leicht bejammernswerten Zu- tW3AuS wie Sympathie für ihn empfand Jedertalls geflel er ihr bei weitem besser ale n e voraufgegangenen Monaten, wo ihm steis ein bewußt saloppes Benehmen anhbaftete Mo nika war viel zu natürlich veranlagt un ie von dem Talmiglanz solcher Uberhehlich kei blenden zu lassen. Ihr imponierte er 8 im Sie glaubte nicht an Michaels rt er unter falschen Voraussetzungen werden sollte Gewig. manche der ble Episoden und Erzählungen Michgels An ernsthafte Themen heranging er an der Udernheblichk. AUS UNSERER HEIMAT SOQMMEHERTAG Von Theodor Storm Nun ist es still um Hof und Scheuer, Und in der Mühle ruht der Stein; Der Birnenbaum mit blanken Blättern Steht regungslos im Sonnenschein. Die Bienen summen so verschlafen, Und in der off nen Bodenluk“, Benebelt von dem Duft des Heues, Im grauen Röchlein nickt der Puk. Der Müller schnarcht und das Gesinde, Und nur die Tochter wacht im Haus,; Die lachet still und aieht sich heimlich Fursichtig die Pantoffeln aus. Sie gent und weclet den Müllerburschen, Der kaum den schweren Augen traut: „Nun küsse mich, verliebter Junge,; Dock sauber, sauber! nicht zu laut.“ Private Klein- und Nebenbahnen kãmpfen um ihre Exiſtenz Sind diese Verkehrsunternehmen unrentabel geworden?— Ihr Fortbestehen ist unerläßlich Noch vor gar nicht allzulanger Zeit wurde von staatlicher Seite festgestellt, wie notwen- dig die Klein- und Nebenbahnen zur Er- schließung des badischen Landes sind. Das war seinerzeit, als die Süddeutsche Eisen- bahngesellschaft erklärte, sie könne nach Ab- lauf der Konzessionsdauer die Kaiserstuhl- bahn, die Bregtalbahn und die Bahnlinie Zell Todtnau nicht mehr weiter unterhalten, weil die Abwanderung des Güterverkehrs auf die Straße und die vielfach angewendeten Sozialtarife diese Bahnen unrentabel machen würden. Die Landesregierung hat jedoch ent- schieden, daß die Linien auf keinen Fall ein- gestellt werden dürfen, weshalb sie die not- wendige Unterstützung ermöglichte. Diese drei Bahnen werden seitdem von der Mittel- badischen Eisenbahngesellschaft mitverwaltet. Mit dieser Maßnahme ist auch das Schick sal der übrigen badischen Bahnen in Privat- Der Croupier ruft:„Bitte das Spiel zu machen!“ Deutschlands älteste Spielbank in Baden-Baden— Glück und Pech am grünen Tisch „Nichts geht mehr!“ ruft der Croupier an einem der Roulette-Tische im Grünen Saal der Baden-Badener Spielbank und dann surrt die Kugel noch einige Zeit, um endlich in das Fach einer der 37 Nummern zu springen. Viele Augenpaare sind dem Weg der Kugel gefolgt; die anderen starren interesselos auf die grün bezogene Spielfläche. Manche Spieler blicken gar nicht auf, sie vertiefen sich in die Tabelle, die sie vor sich liegen haben, ein anderer wieder studiert die Zeitung, die er vor sich aufgeschlagen hat. Ein leises Klin- geln ertönt an einem der anderen Tische. Eim Saaldiener steht, wie aus dem Boden ge- Wachsen, plötzlich da und hebt einen zu Boden gefallenen Coupon auf, den er dem Croupier zurückgibt, der ihn durch das leise Glockenzeichen herbeirief. Am nächsten Tisch ruft der Croupier„Bitte das Spiel zu machen!“ und dann surrt wieder die Kugel. Die Spieler setzen auf eine oder mehrere Chancen und nehmen mit mehr oder weniger Gelassenheit ihren Verlust oder ihren Gewinn zur Kenntnis. Schon vor 200 Jahren standen hier die Spieltische. Jacques Benazet, Ritter der Ehren- legion, Oberst der Nationalgarde und Pächter des Palais Royal in Paris, ist der berühm- teste in der Reihe jener Herren des Glücks, denen die Spielbank Baden-Baden ihren Welt- ruhm verdankt. Ihn und seinen Sohn nannte man die„Könige von Baden“, und der Bade- ort wurde durch sie die„Hauptstadt des Som- mers.“ Die vier Spielsäle wurden vor etwa hundert Jahren errichtet. Der„Weiße Saal“, den man zuerst betritt, ist im Stil Louis XVI. erbaut. Der„Rote Saal“ erinnert in seiner ausladenden Uppigkeit und feierlichen Strenge an das Vorbild von Versailles. Der kleinere „Gelbe Saal“ wurde in seiner intimen Form dem Lustschloß von Trianon nachgebildet, das Madame Pompadour bewohnte. Als letzter präsentiert sich dann der größte, der„Grüne Saal“, der an die Renaissance-Epoche Louis XIII. erinnert. Die Architektur der vier Säle ist gewissermaßen ein Stück Kulturgeschichte von Louis XIII. bis Louis XVI. Die deutschen Spielbanken waren von 1872 bis 1933 geschlossen. Von 1933 bis 1944 besaß Baden-Baden die einzige deutsche Spielbank und man sah sich wegen der zahlreichen Be- sucher sogar gezwungen, neue, moderne Säle zu bauen. Nach dem Krieg wurde die Spiel- bank im April 1950 wiedereröffnet und sie hat seitdem bereits 550 000 Gäste gezählt. In der Saison sind es oft mehr als 50 Prozent Ausländer, die an den langen Tischen sitzen. Während des ganzen Jahres sind die Spiel- sale geöffnet, obwohl der Besuch im Winter verständlicher weise nicht so zahlreich ist. Die Einsätze liegen bei Roulette zwischen zwei Mark und 6000 Mark. Insgesamt sind acht Roulette-Tische und drei Baceara-Tische vor- handen. Außerdem gibt es noch ein modernes Glücksspiel, das sich Roulea“ nennt und bei dem die Einsätze zwischen einer und hundert Mark liegen. An diesem Spiel beteiligten sich besonders die Einheimischen, denn an den Roulette- und Baccara- Tischen ist ihnen die Teilnahme verboten. 65 Groupiers sind zur Zeit in Baden-Baden beschäftigt. Bei Fragen über den Verdienst dieser Männer gibt die Verwaltung keine Auskunft. Auch die Croupiers selbst zucken in einem solchen Fall nur die Achseln. In der Saison dürfte ihr Einkommen aber ungefähr bei 1000 Mark liegen. Ganz genau können sie es Im Voraus nie berechnen, denn es ist weit- gehend abhängig von den Trinkgeldern. In Baden-Baden sind nur deutsche Crou- piers beschäftigt, während andere Spielban- besitz spruchreif geworden; vorläufig hat man jedoch lediglich die Notwendigkeit der Klein- und Nebenbahnen im badischen Land aner- kannt. Der Zustand dieser Bahnen spottet teilweise jeder Beschreibung. Das Wagenma- terial ist bis zu 60 Jahre alt. Der Unterbau der Bahnkörper entspricht manchmal kaum noch den beutigen Vorschriften, so daß man, selbst wenn neue schwere Wagen vorhanden 5 die alten leichteren Wagen verwenden muß. Da ist zunächst im Norden die Oberrheini- sche Eisenbahn- Gesellschaft, die Verbindun- gen zwischen Mannheim, Weinheim und Hei- delberg unterhält. Im Verkehr zwischen Mannheim und Heidelberg besteht ohne Zwei- kel keine Not. Großraumwagen versehen dort den recht einträglichen Verkehr. Je weiter man sich aber von der Hauptlinie Frankfurt Basel entfernt, desto schlimmer wird der Zustand der Bahn, weshalb nicht verwun- derlich ist, wie gerne Touristen die vorbei- fahrenden Museumsstücke fotografieren. Nach Süden zu folgt als nächste Linie dann die Bahn Wiesloch Meckesheim, die seit kur- zem sogar bis Heidelberg verkehrt. Die Deut- sche Eisenbahnbetriebsgesellschaft in Hameln ist hre Eigentümerin. Starker Berufsverkehr herrscht hier vor. Mit einer neuen Diesellok Wurde der Triebwagenpark erst kürzlich er- Weitert. Die folgenden Nebenbahnen befin- den sich alle im Besitz der DEBG. Da ist zu- nächst die Linie Neckarbischofsheim, deren Rentabilität durch das Zementwerk in Hüf- fenhard gesichert scheint. Die Linie Bruchsal —Hilsbach nimmt den umfangreichen länd- lichen Reiseverkehr und den Arbeiterstog- verkehr nach Bruchsal und Karlsruhe auf. Als nächste reiht sich die Albtalbahn an, die zwischen Karlsruhe Herrenalb und It- bersbach verkehrt. Ihr Wagenmaterial befin- det sich zum Teil in einem sehr schlechten Uber leere Stoppelfelder schaut das ken zum Teil auf Ausländer zurückgreifen mußten, weil in Deutschland bei der Eröff- nung der Spielbanken ein ausgesprochener Mangel in diesem Beruf herrschte. Wenn die Spielbank Baden-Baden neue Croupiers be- nötigt, dann werden die Bewerber nach sorg- kältiger Auswahl vier bis fünf Monate aus- gebildet. Stadt und Staat sind an der Spielbank weit- gehend beteiligt. Das Geschäft ist nicht un- rentabel, denn pro Tag zählt man im Durch- schnitt 500 Gäste. Die Höchstzahl liegt aber sogar bei 900 bis 1000 Besuchern, vor allen Dingen am Samstag und am Sonntag. Ein regelrechtes Sprachengewirr kann man manch- mal erleben, wenn man den Vorraum betritt, Wo sich jeder Besucher ausweisen und einen Anmeldezettel ausfüllen muß. Nach Entrich- tung von drei Mark Eintritt, kann er sich ganz nach Belieben von 14 Uhr mittags bis 2 Uhr nachts in den Spielsälen aufhalten. „Bitte das Spiel zu machen!“ ruft der Crou- pier, die französische Aufforderung in schauer- liches Deutsch übersetzend. Die Einsätze wan⸗ dern auf die einzelnen Felder, manchmal zag- haft, manchmal so, als ob es gelte, eine Chance wahrzunehmen.„Nichts geht mehr!“ heißt es dann und wieder rollt die Kugel in ein Nummernfach und entscheidet über Ge- wWinn oder Verlust. A. W. Hundert Kilometer Wurſt und ein Meer von Wein Dürkheim rüstet wieder zum„Wurstmarkt“— Budenreihe von 2000 Metern In Bad Dürkheim, der größten deutschen Weinbaugemeinde, trifft man wieder alle Vor- bereitungen für den„Wurstmarkt“, der am 12. September beginnen und sieben Tage dauern soll. In diesem Jahr wird der„Wurst- markt“ zum 504. Male gefeiert, zu dem 20 Son- derzüge und zahllose andere Fahrzeuge die Blicle in den Dürkheimer Kurgarten Gäste bringen werden. Trotz des Namens ist dieses Volksfest auch ein Fest des Edelweines. Was für die Biertrinker das Münchner Okto- berfest ist, das ist der Wurstmarkt für die Freunde des Weins. 5 Jedes Jahr wird der Festplatz zu einer wah- ren„Hexerschaukel“, Die Front der Schau- steller und Geschäfte allein ist nahezu 2000 m Ang. Der Festplatz hat eine Ausdehnung von 51 000 qm. Die Zahl der Besucher des Wurst- marktes erreicht fast in jedem Jahr 400 000 Sie verzehren eine Wurstkette, die etwa von Bad Dürkheim nach Mainz reichen würde, und trinken rund 150000 Liter Wein dazu. Drei große Weinhallen werden in diesem Jahr aufgestellt, dazu rund 40 Weinstände sowie zahlreiche Wurst- und Hähnchenbratereien. Kein Fest auf deutschen Boden— so sagen Kenner— kann sich an Urfröhlichkeit, Laune, an Stimmung und Humor mit diesem Wein- fest vergleichen. Ein Riesenfeuerwerk, das am Abend des letzten Festtages abgebrannt wird, bildet den Abschluß. Der Name„Wurstmarkt“ ist viel jünger als das Fest selber. Er ist etwas über 100 Jahre alt und wird auf den Wurstverzehr während des Weinfestes zurückgeführt. Vor einigen 100 Jahren jedoch fand es an Michaeli statt und hatte seinen Ausgangspunkt in der Markt- Stiftung des Abtes Heinrich Ullner von Die- burg auf Limburg im Jahre 1449. Hier fand jährlich eine Wallfahrt frommer Pilger zu einer jetzt längst verschwundenen Kapelle auf dem Michaelsberg unweit der Stadt Bad Dürkheim hre weltliche Ergänzung. Immer wieder wird das größte Faß der Welt, das 1,7 Millionen Liter fassen könmte, wenn es mit Wein anstatt mit weinfröhlichen Menschen gefüllt wäre, bewundert. Das Dürk- heimer Faß gilt deshalb als eines der origimell- sben Gasthäuser der Welt und als einer der unzähligen Anziehungspunkte des„Wurst- marktes“. Dorf ins herbstlich werdende Land Zustand. Wegen der Ubernahme dieser Linie durch die Stadt Karlsruhe sind zur Zeit Ver- handlungen im Gang. Karlsruhe beabsichtigt, die Linie durch moderne Straßenbahn- Groß- raumwagen zu betreiben. Dazu ist jedoch zu- vor eine Umstellung der Spur erforderlich. Außerdem müßte die gesamte Linie zwei- gleisig ausgebaut werden. Weiter im Süden liegt dann die Bühlertal- bahn, die schwer um ihre Existenz ringt. Der gesamte Güterverkehr, der sich hauptsächlich auf den Transport von Schnittholz aus den Sägewerken beschränkte, ist auf die Straße abge wandert. Mit dem Arbeiterverkehr allein ist die Bahn völlig unrentabel geworden, Der Bestand der Achertalbahn erscheint dagegen von der wirtschaftlichen Seite aus gesehen, gesichert, denn neben dem Fremdenverkehr ist hier starker Güterverkehr vorhanden, Gra- nit und Porphyr in Gestalt von Pflasterstei- nen und Schotter kommen aus dem Schwarz- waldtal. Durch neue Dieseltriebwagen wurde während der letzten Zeit eine notwendige Modernisierung erreicht. Die Linie Biberach— Oberharmersbach über Zell am Harmersbach dient vor allen Dingen im Sommer dem Fremdenverkehr. Der Gü- terverkehr ist auf dieser Strecke etwas ge- binger. Dagegen ist er auf der Strecke Orsch- Weier— Ettenheim Münster nahezu vollstän- dig zum Erliegen gekommen. Die auf Nor- malspur fahrende Kleinbahn hat ebenfalls durch fehlenden Schnittholzversand, der heute ausschließlich mit Lastkraftwagen getätigt wird, ihre Rentabilität vollständig einge- büßt. Dann folgen weiter im Süden die bei- den Strecken Krozingen— Untermünstertal und Sulzburg sowie Haltingen Kandern. Während bei der ersten Bahn der Güterver- kehr stark zurückgegangen ist, aber immer noch ein starker Personen- und Fremden- verkehr besteht, scheint bei der zweiten der Bestand durch den regen Güterverkehr ge- sichert zu sein. Die Mittelbadische Eisenbahngesellschaft, die gleich über ein ganzes Netz von Bahnen verfügt, betreibt den Eisenbahnverkehr im Raum Rastatt, Bühl, Kehl, Offenburg, Lahr. Teilweise sind moderne Triebwagen vorhan- den, aber an vielen Stellen muß man auch veraltetes Material feststellen. Die Linien- führung dieser Bahn läßt ganz besonders zu wünschen übrig. Die Züge fahren manchmal durch die Hauptstraßen der Ortschaften und in allernächster Nähe von Gehöften, so daß man selbst als unbeteiligter Fahrgast manch- mal ein leichtes Gruseln bekommt, wenn das N durch die Ortschaften schleichen muß. Bei einer Gesamtbetrachtung kommt man zu dem Schluß, daß diese Bahnen im heutigen Zustand nicht mehr lange lebensfähig sein können. Die Beseitigung der erwähnten Schwierigkeiten ist aber nur denkbar, wenn diese Bahnen Kapital erhalten, sei es durch die Ubergabe an kapitalkräftige Städte oder Gesellschaften, durch Kredite des Landes oder aber durch Ubernahme der gesamten Anlagen durch die Deutsche Bundesbahn. Eine Einstellung dieser Bahnen dürfte unmöglich sein, denn man könnte nicht mit Omnibus- linien an deren Stelle auskommen. Wohl ha- ben die drei privaten Eisenbahngesellschaften auch Omnibusse eingesetzt, aber damit kön- nen nur wenige völlig unrentable Züge er- setzt und die weiter von der Bahn entfern- ten kleinen Flecken dem Verkehr erschlossen werden. A. W. Freiburgs„Bachle“ ſind juriſtiſch geſchützt Auch wenn die Autofahrer dagegen sind— Probate Straßenreinigung seit 800 Jahren „Erst wer im Bächle gestanden hat, ist ein richtiger Freiburger!“ Diese trostreichen Worte haben die Freiburger immer für jene parat, die statt auf dem Bürgersteig in einem der kleinen Wassergräben landeten, die in kunstvoller Anlage die Freiburger Altstadt durchziehen. Ein Autofahrer aus Mannheim, der das Opfer einer derartigen Spezialtaufe Wurde, zitierte die„Bächle“ sogar vor Ge- richt. Seine Klage wurde aber abgewiesen, denn der wohlmeinende Richter bestätigte, daß die„Angeklagten“ zu den Sehenswürdig- keiten und Eigentümlichkeiten der Breisgau- Hauptstadt gehören. Somit wurde ihre Exi- stenz gleichsam juristisch klargestellt Wer die Bächle angelegt hat, läßt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen. Tatsache ist, daß Egino II., Graf von Urach und Herr des Schlosses zu Freiburg, im Jahre 1220 in einer Urkunde über die Zuweisung des Münchhofes und einer Mühle an das Zisterzienser- Kloster Tennenbach, das damals am Rande der klei- nen Stadt lag, den Mönchen die Benutzung eines Baches zur Bewässerung der„Kloster- matten“ genehmigte. Wahrscheinlich haben die Zisterziensermönche, die darauf die„Run- sen“ in den„Klostermatten“ anlegten, auch die Bächle in der Innenstadt gebaut oder wenigstens angeregt. Das lateinische, rivulus“ (Bach) wird in diesem Zusammenhang schon 1246 urkundlich erwähnt. Man wird den Frei- burger Bächle immerhin mit Sicherheit das stattliche Alter von rund 800 Jahren zuge- stehen müssen. Der Zweck der Anlage ist leichter festzu- stellen, sie dienten, indem man sie durch Schwellbretter staute, als Wasserspeicher zum Feuerlöschen und vor allem, wie zahlreiche polizeiliche Vorschriften gegen jegliche Ver- unreinigung besagen, der Reinlichkeit der Straßen und damit der Gesundheit der Frei- burger Bürger. Der Straßenschmutz, im Win- ter auch der Schnee, wurde in die Bächle hineingekehrt und der Dreisam zugeführt bis zum heutigen Tage. In der letzten Zeit droht der stark ge- stiegene Straßenverkehr zu einer ernsthaften Gefahr für die Bächle zu werden. Viele fort- Schrittliche“ Straßenbenutzer fordern immer energischer, die„überholten“ Bächle endlich zuzudecken. Andere Freiburger treten aber nicht weniger energisch dafür ein, nicht auch noch die Bächle, Wahrzeichen der Stadt und Bauwerk aus dem früheren Mittelalter. ein- fach der Verkehrsentwicklung zu opfern. Sie führen sogar das Argument ins Feld, die Bächle hätten heute die verdienstvolle Auf- gabe, die Autofahrer zu vorsichtigem und langsamem Fahren in der Innenstadt zu zwin- gen. Es vergeht kaum eine Verkehrsdebatte im Stadtrat und in der Offentlichkeit, bei der nicht heftig für und wider die Bächle gestrit- ten würde. Einige der kleinen Wasserläufe werden allerdings der Straßenverbreiterung beim Wiederaufbau der Altstadt zum Opfer fallen. Für die anderen bringt man immer neue Kompromiß vorschläge vor, die darauf hinaus- laufen, die Bächle umzubauen, daß Fahrzeuge ohne Schwierigkeiten wieder aus ihnen heraus- kommen können, wenn sie hineingeraten sind. Aber man sollte von diesen Zeugen der Frei- burger Vergangenheit soviel wie möglich er- halten, selbst auf die Gefahr hin, daß ein un- vorsichtiger Autofahrer oder ein leicht be- schwingter Fußgänger gelegentlich mit ihnen unliebsame Bekanntschaft macht. Uber solche„Unfälle“ gibt es ungezählte Anekdoten, aber die schönste ist wohl diese verbürgte Geschichte: ein Mann, der sehr tief ins Glas geschaut hatte, brachte es fertig, sich bei einem Sturz in ein Bächle sämtliche Rip- pen zu brechen. Als er wieder zusammen- geflickt war, stellte er bedauernd fest:„Alle Rippen hab' ich mir broche, nur das Ripp da- heim nit!“ Uberlingen stiftet Literaturpreis Uberlingen. Einen Literaturpreis der Stadt Uberlingen in Höhe von 1000 DM wird künftig alljährlich demjenigen Schriftsteller zuerkannt werden, dessen Werk ar stärksten vom Bodensee und seiner Landschaft, ihrer Geschichte und ihrer Kultur beeinflußt wurde Der Preis soll jeweils in einem Festakt vor dem 15. Juni eines jeden Jahres verliehen werden. Den Preisträger wird ein fünfköpfi- ges Gremium auswählen. Inkunabeln in Konstanz Wertvolle Dokumente aus der Frühzeit des deutschen Buchdrucks werden zur Zeit in einer Ausstellung im Rheintorturm in Konstanz ge- zeigt. Vor allem sind Wiegen- und Frühdrucke und Arbeiten Konstanzer Druckereien, die in 17. und 18. Jahrhundert eine große Rolle Spie ten, zur Schau gestellt. Die Ausstellung b! bis Ende September geöffnet. 5 Seckenheim w ahlt wie immer iste ö ö ö Die Welt Kindes ist das Spiel, aber ür das Kind ist dieses Spiel Ernst und so- mit Leben,— ein Leben, in dem klare Ge- Setze herrschen: Das Gute ist hell und licht, das Böse erscheint dunkel und schwarz. Jeder Jrashalm kann tanzen, jedes Tier kann sprechen,— alles lebt! Was Kinderherzen sich wünschen, das haben sie, denn die Zau- derkee Fantasie verwandelt den Holzklotz zum Königsthron und den bunten Flicken zum Teppich aus Tausendundeiner Nacht. Und daneben findet sich oft eine erschüt- cernde Realität in den Sbielen und Gebilden aus dem kindlichen Weltkreis, dann, wenn der erste Schock hereingebrochen ist, plötz- Aich, aus irgendeinem Grunde. Dann tauchen aus Mißtrauen und Zweifel, die nie ab- brechenden Fragen auf von den Kinderlippen, Fragen, die ja viel gewichtiger sind, als wir gemeinhin glauben. Sie ähneln einander alle, fliese Fragen. denn sie sind getragen und kormuliert von dem Staunen, dem Wissens- drang, der Neugierde. und dem Verzaubert- sein. Oder von dem Aukgestörtfühlen, das erste Erlebnisse, erste Begegnungen, erstes bewußtes Sehnen in die Bube des Kinder- jebens einstrahlen. s ist die gleiche Formel, Mit der auch wir Erwachsenen bis an unser vnde vor den Unbegreiflichkeiten stehen:— Warum? Warum? Eine Mutter wird wissen, daß keines ihrer Nin ſer in der gleichen Situation genau die gleichen Fragen stellt. und jede Mutter plallbt, daß ihr Kind besonders originell oder reif, besonders anmutig oder geistvoll seine Fragen hervorsprudelt Das ist durchaus ver- ständlich: aber es sollte nicht verleiten. das Kind als ein kleines Wunderwesen auf ein Postament zu heben. von dem es eines Pages mwefgerlſch abstürzen muß.— Es ist gar Hicht leicht.— wenn auch Pädagogen und Fr- vſeher den Leitfaden und Grundsatz ein für „emal gefunden zu haben glauben—, einer io dlichen Frag stets sa iu hecegnen. wie 81 genommen sein will und muß Map darf nicht verniedlichen md soll nicht hineinseheimnis- sen, man muß den Mut imd das Fipserspif- zenge fühl baben, eine Antwort zu finden. die nem hleinen Lebewesen das Gefühl liebenden Verstehens und drüber hinaus das Ver- trauen zur Sicherheit des Erwachsenen schenkt. Wie viele Kinderfragen brauchen überhaupt gar keine aufklärende oder belehrende Ant- wort, sondern sie sind nur als ein Frschrek- ken, eine innere Bedrängnis und Angst in dem Seelchen aufgestanden. und schon ein teilnehmendes, wärmendes Wort. baut die Brücke aus der unbekümmerten Glöckselig- keit in die dunstige Sphäre erster Zweifel. hne Schaden zu leiden,. Wir können zwar unser Kind nicht vor den ersten Fnttäuschun- gen bewahren. weder durch Märchen poch durch oft verbüllte Hinweise auf die Tat- sachen. Eins jedoch ist unendlich wichtig und wird von der beran wachsenden Jugend ge- fordert:— wir müssen Zeit haben für unsere Einder. wenn sie uns brauchen. Das ist ge- wißz oft ein schwieriges Kapitel heute für die Mütter: aber die Aufmerksamkeit müssen wir zeigen. Gewigß, wir müssen nicht die kleinen, all- täglichen, immer wiederkehrenden Fragen zu wichtig nehmen, aber für die Notschreie Prasselnde Kastanien Hei, wie die Kastanien wieder von den Bäumen prasseln, wenn sie vom Herbstwind geschüttelt und gerüttelt werden. Das sind die Zweige gar nicht gewöhnt, plötzlich mit 80 rauher Hand angepaclct zu werden. Die stolzen Kastanienbäume erinnern sich noch an die selige Zeit, wo hre Zweige im Frühling mit tausend Kerzen und Lichtern besteck waren und der Frühlingswind sie warm koste. Und nun sind aus den Blüten reife Früchte geworden, nachdem die Kerzen schon längst erloschen und im Sommerwind verweht Sind. Die Kastanien prasseln auf die Erde und liegen als braune, blanke Früchte in den Alleen. Kleine Gotteswunder. Unfaßbar in ih- rer Schönheit. Der versonnene Wanderer pückt sich in stiller Ehrfurcht vor dieser glänzenden Kugel, fast liebkosend hält er Sie in seiner Hand und läßt sich im Geiste Au- Tückführen in längst vergangene Jugendzei- ten. Ja— damals als Schuljunge konnte man nicht genug bekommen von diesen Schönen braunen Kugeln. Jede mußte aufge- noben und in die Tasche gesteckt werden. Heute genügt uns eine, die wir lächelnd in die Tasche gleiten lassen und mit nach Hause mehmen. 5 Die Kastanien fallen Ein Vorzeichen herbstlichen Reifens in der Natur und in unseren Herzen. Bald fallen auch die bunten Blätter taumelnd von den Bäumen. Man möchte mit Rainer Maria Rilke sagen: Hab Zeil auch für das Kind und seine Weit Es kann in unsre Welt sich erst allmählich finden müssen wir ein feines Ohr behalten. Kind- liche Not schreit meistens nicht laut und meldet sich oft ganz unbewußt. Wir müssen Geduld und Einfühlsamkeit üben, um das Wundern und Zweifeln zu verstehen, das oft 1 Abwehrangst vor der Entzauberung ist. Wer ehrfürchtig in das weltferne Staunen kragender Kinderaugen blickt, der weiß auch um den Ernst all der seltsamen und drängenden Fragen von kindlichen Lippen, die àus dem Unbewußten vortasten in die Realität von Leben und Schicksal, der wir uns Alle einmal stellen müssen. A. C. Plüschke KKK K NK KKK XXX XN NN NX KK KKK KKK KKKXXXXXXMMNMNMM MuK KEERRkkunnurken e 0 um 9 Nool Irgend so etwas mußte ja kommen * 5 . 7e 52 * 5. * * 5. * 7 Wenn einer eine Reise tut, so kann 85 er was erzählen. Wenn einer eine 56 Modenschau besucht, ist er meist * sprachlos vor Staunen und kleidet 5 seine Entrüchtheit angesichts der 55 Vielfalt und Buntkeit des Gesehenen . in die wenigen, alles umfassenden . Worte:„ES war unbeschreiblich!“ 50 Schon die War- * tezeit vor An- 8 bruch der neuen 94 Saison bedeutet *. für die gesamte 3 Modewelt eine E Folter, die Unge- 2 wWißkeit vielseiti- 7 ger Vermutungen; * das beruhigende 74 Zureden, Mehts 5 werde sich fur die 6 commende Kol- *. le tion ändern, 85 wenigstens nicht 56 an der großen Li- 9. mie, bis auf die 55 EKleinigłceit von 50 Und mit unnach- 5 ahmlichem Rede- 2 Schwall Kolpor- 52 Hert irgendeine 75„Sdchkundige 5 Stimme“ die mi- 55 nimale Abwand- 2 lung des Kleides 5 hier und da, an 55 jener Stelle, oben und unten, wie ge- *. sagt, unscheinbar, aber eben doch 5 nickt ganz im letzten Stil. 55 Soweit klingt die Mode- Information * beruhigend, beruhigend für den Mo- 5 deschõpfer, der die Aufmerksamkeit 54 durch kleine Neuerungen auf sich 5 lenkt, dankbar aufgenommen von 5 dem wandlungs freudigen Publiſcum 85 einerseits und seiner nanziellen 5 Aufaescklossenheit zum anderen. 7c * 7e * 71717 dd 3 Er muß nicht ein Adonis sein Treue und ein arbeitsames Leben haben höchsten Kurs Als vor einigen Monaten eine schwedische Zeitschrift durch Rundfrage an die männ- lichen Leser ermittelte, wie die„Idealfrau 1953“ aussehen solle, lief bei der Redaktion ein wahrer Proteststrom von Briefen ein, in denen die Schreiberinnen darum baten, doch nun auch einmal ihren Wunschtraum vom „Idealmann“ unserer Zeit bekanntgeben zu dürfen. Das Blatt kam diesem Ansuchen nach und forderte den weiblichen Leserkreis auf, mitzuteilen, wie das Prädikat„Der Mann meiner Träume“ zu rechtfertigen sei. Tausende von Briefen landeten auf dem Redaktionstisch. Endlich konnte man das Re- sultat mitteilen, und da die schwedischen Und dann prasseln plötzlich die Tatsachen wie ein Hagelwetter auf die ahnungslos Wartenden. Raum, daß man sich dufatmend im Sessel des Salons niedergelassen hat, hält einen die prickelnde Atmosphäre der Ru- lisse gefangen: Roben, Kostume, Klei- der, Mäntel. Man kat kaum Augen genug, um alles wahrzunehmen. Aber mit einem Male geht ein Raunen von Tisch zu Misch, hebt ein stirnrungelndes Flustern an, trotz der Schau aparte- ster Einfälle, trotz der fesselnden, sehr gediegenen Modelle, die sich besonders durch das wertvolle Ma- terial der Stoffe auszeichnen: Die Röcke werden wie- der urgzer! Eine Sensation, bei der Entrustungsstùr- me den optimĩsti- schen Zugeständ- nissen die Waage Ralten. Die Länge der „engen, bedeutend variiert zwischen ũlrzeren Röche“ 37 und 40 Zentimeter vom Fußboden. Englische und amerikanische Mode- creise haben sofort protestiert. Ita- lien beteiligt sich nicht an dem Wort- gefecht, sondern bleibt stillschwei- gend seiner bisherigen Rocbelänge treu. Selbst einige Mannequins fühl- ten sich beim Vorführen der knapp lenielangen Kollektion nicht recht Wohl. Ingeborg KNX XXX RKRXN NN RNNXRXRX XXX XXXXXXXRRXRXXXXXXXXXXXXXXRXXXXXXXRRXRXXXMXXXR* RKK MNNNHEIMS RO S S E STOPF ETAGE M KNOGRZER- BAN. P4. 1 NANNINE TN AN BEN PIANKEN lan loclil. mil e 3 5 Pflaumen als Kaltschale, zu Klößen und mit Nudeln Eine Menge guter Dinge kann man für die tägliche Küche mit Pflaumen herstellen. Die Gerichte sind schmackhaft und kosten nicht sehr viel. Plaumen mit Griesschaum Schöne reife Pflaumen werden kurz ge- brüht und abgezogen. Entsteint und halbiert, bestreut man sie dick mit Zucker zum Ko- chen, gibt den Saft von zwei Zitronen und etwas abgeriebene Schale dazu und läßt un- ter ständigem Rühren 100 Gramm Gries ein- laufen und 5 Minuten durchkochen. Dann nimmt man die Masse vom Feuer, gibt Va- nillezucker und ein Glas Rum dazu und schlägt sie mit dem Schneebesen bis zum Erkalten. In eine Glasschüssel gibt man zu- unterst die Pflaumen und darüber den Grießschaum. steinten, mit einem Stück Würfelzucker ver- sehenen Pflaumen legt und zu Klößchen auf- rollt. In leise siedendem Salzwasser läßt man die Klöße gar werden, was 15—20 Minuten dauert. Mit dem Sieblöffel nimmt man sie heraus und richtet sie auf erwärmter Platte an, indem man etwas zerlassene Butter dar- übergießt und Zimtzucker oder gestoßenen Pfefferkuchen darüberstreut. Pflaumen-EKaltschale 500 Gramm recht reife, süße Pflaumen entsteint man und kocht sie mit reichlich Zucker, 1—2 Tassen Wasser und etwas Stan- genzimt weich. Sie werden dann durch ein Sieb gerührt und nach dem Erkalten mit einer halben Flasche einfachen Rotwein ver- mischt. Man legt in jeden Suppenteller einen Makronenzwieback. Frauen ungefähr die gleichen Wunschträume wie ihre Schwestern in anderen europäischen Ländern haben, ist es interessant, das Ergeb- nis etwas näher zu betrachten. 73 Prozent erklärten, daß sie einen Mann haben wollen,„zu dem man aufsehen kann, der etwas leistet und seine Arbeit schätzt“. Nur 6 Prozent meinten, daß„ein schöner Mann“ die richtige Basis für eine gute Ehe wäre, während 48 Prozent die Ansicht ver- traten,„das Aeußere spiele keine entschei- dende Rolle, bei einem guten Mann stören mich weder Glatze noch ein kleiner Bauch!“ Weit über die Hälfte versicherte, daß„ein Mann, der einen Spaß versteht, auf den man sich verlassen kann, und der eine gewisse Portion Optimismus in die Ehe mitbringt“, der richtige Lebenspartner sei. 18 Prozent meinten, daß„ein zärtlicher oder temperamentvoller Liebhaber“ die grögB- ten Chancen hätte, während nur 2 Prozent aller Frauen für„schüchterne, zurückhal- tende Männer“ schwärmten. In der Altersstufe zwischen 20 und 30 Jah- ren erklärten 61 Prozent, daß„die finan- zielle Seite völlig untergeordnet sei, und daß sie ebenso gern einen armen, wie einen rei- chen Mann heiraten würden“. Bei der Al- tersklasse zwischen 30 und 40 Jahren sieht es schon anders aus. 78 Prozent geben hier einem Mann in„gesicherter Position“ den Vorzug. 4 Prozent möchten einen Lebensge- fährten ohne jede„Erfahrung“, sie möchten „seine erste und einzige Liebe“ sein. 18 Pro- zent wünschen sich einen Ehemann, der „viele vorher gekannt und geliebt hat“. 3 Prozent ziehen einen geschiedenen Mann oder Witwer vor. 43 Prozent wünschen sich gleiche Freizeitinteressen. Nur 11 Prozent halten den Altersunterschied in der Ehe für „sehr wichtig“. Von Charaktereigenschaften wird Zuverlässigkeit mit 23 Prozent bewer- tet, Treue mit 79 Prozent, während 2 Prozent aller Frauen nichts gegen Seitensprünge ha- ben,„wenn sie diskret unternommen Wer- den“ 74 Prozent sehnen sich nach einem Mann, der Kinder wünscht, wogegen 0,7 Pro- zent darauf Wert legt, daß er immer korrekt gekleidet ist. 39 Prozent wollen einen Le- bensgefährten,„bei dem man sich nicht lang- weilt“, 3 Prozent einen, der„nicht raucht und nicht trinkt“, während 9 Prozent einem Mann, der gern gut tanzt, den Vorrang ge- ben. 0,1 Prozent legt Wert darauf, daß er nicht zu laut schnarcht, und 11 Prozent hal- ten„Liebe auf den ersten Blick“ für das Richtige.— Und damit können nun die Her- ren— auch außerhalb Schwedens— in nüch- ternen Prozentzahlen ausrechnen, ob sie der „Idealmann 1953 sind oder nicht. — 0. Größen zwischen 40 und 52 Selber schneidern mit dem Zauberschnitt Beim Ausverkauf hat die Hausfrau einen bunten Stoffrest erstanden Er war billig und würde eine hübsche Bluse abgeben, Aber nun kommen auf hundert Frauen, die bedenken- los zur Schere greifen, mindestens hundert andere, denen diese Arbeit nicht besonders liegt. Mit der Nähmaschine wissen sie umzu- gehen, aber der Schnittmusterbogen ist für sie ein Kreuzworträtsel. Wie würden sie mit den Aermeln, mit Kragen und Verschluß zurecht- kommen? Wenn man also nicht zur Schnei- derin gehen will oder eine fingerfertige Freun- din helfend einspringt, bleibt der Stoff unver- arbeitet, das Blüschen ungenäht. Dabei kann alles so einfach sein. Das Zau- berwort heißt:„Kimonoform“ Da werden Aermel und Kragen gleich mit angeschnitten. Die Schere macht nur einmal die Runde im Stoff(wenn man von zwei einfachen Kermel- dreiecken absieht), und damit ist die Bluse kertig zum Zusammennähen. Seit einiger Zeit gibt es einen„Zauber- schnitt“ zu kaufen, der nach diesem System die Zuschneidearbeit bis zur äußersten Grenze erleichtert. Er vereinigt alle Größen zwischen 40 und 52 auf einem Papierbogen, die Mama kann ihn also gleichzeitig für ihre heran- wachsende Tochter und für sich selbst ver- wenden. Nach diesem Grundschnitt lassen sich Kleider und Nachthemden, Morgenrock und Haushaltskittel, eine Bluse oder eine Jacke mit Schößchen zuschneiden— was man gerade braucht. Größe. Kragenform und Aermel- länge werden durch Einkniffen der Schnitt- Uinjen verändert. Die Muster für verschiedene Rock formen sind angegeben und ebenfalls leicht nach zuschneiden. N Große Abendtoiletten kann man natürlich auf diese Weise nicht„zaubern“. Aber das Problem, die Kleidung für den Altagsge- brauch mit geringen Kosten ansprechend zu ergänzen, braucht der Hausfrau keine schlaf- losen Nächte mehr zu bereiten. Der Teig für Mürbeplätzchen muß schnell zusammengearbeitet werden. Wenn die Zuta- ten kalt sind. zwischen den flachen Händen leicht miteinander verrieben und auf einer sauberen Marmorplatte verknetet werden, er⸗ halten Sie besonders lockeres Geh“ 5 Sonntag, 6. September 1953 10.30 Melodien am Sonntagmorgen 11.20 Kammerkonzert (Mendelssohn) 12.00 Musik am Mittag 13.00 Schöne Stimmen 13.30 Brentano und Heidelberg Zum 175. Geburtstag des Dichters 14.10 Chorgesang 15.00 Ein vergnügter Nachmittag Montag, 7. September 1953 10.15 Schulfunk: Sagen 400 Weine aner 22ͤͤĩ]]̊]V?t andacht: 6.0(W. 708(). 8.45(80) 1.00 Must am Mitteg 11.00 Kleines 5 Furcht 0 tsch Wälder Frauemund: 9.99(W), 14.00 Gi), Suchmeldungen: 9.05(, Sa)(Sfalzorchest. Ludwigshafen 12.00 1 1 8 5 17 stdeu 16.50(Di), 18.35(Mo) Heimatpost: 6.40(), 17.40( 13.00 Schulfunk: Die Arfindung 5 55 . 0 1 8 55 515 5 abet 21.00. Orchester Jusendfunk: 18.45(Ph, 15.40(Sa), Echo aus Baden: 12.45( Buchdruckerkufst 15.00 Schulk.: Max- Dletri Gaud. 81 55 18.35(Fr) 8 Zeittunk: 14.15(Sa), 19.45(10. Er) chau erzählt von Ostarrika 22.20 2 tgenössische Musik 5 Ni 85 16.00 Nachmittagskongert V. 8 2 Konzert(Strawinsley) Kinderfun: 14.30(So,), 15.30 Sendeschluß: 0.05(Mo, 1.00(So),(Rundf.-8 h.-Orchester 21. vma a Fin n i eee, 1.15(Sa), 4.18(Dl. 14l. 50) e 3 e 17.00 Konzertstunde 23.00 n 0 5 17.00 Küntuhrtee bei Erwin Lehn 22.15 Orchester Tangorchester 18.00 Das Jahr im Lied: 223.00 J 4222 mit bekannten Orchestern und beliebten Solisten 17.00„Pyramus und Thisbe“ oder „Die Kündigung“ Hörspiel von Henry James 17.45 Zur Unterhaltung 19.00 Boccherini: Konzert B-dur (Rundf.-Symph.-Orchester) 20.00 bis 3.00 Musik z. Unterhaltung und Wahlergebnisse 18.00 Neue Schallplatten Mühlacker(Kurzwelle) SUDDEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim 522,00 m= 575 KHz 301,00 m 998 KHz 49.75 m 6030 KHz 15.00 Schulfunk Sendebeginn: 4.55(W), 6.00(S0) Nachrichten: 5.30(W). 6.00(W. 7.00(W), 7.55, 9.00(W), 12.30, 18.30(W), 19.30, 22.00, 0.00 Landfunk: 5.55(W), 8.00(So), 11.4 Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) Wissenschaft: 11.00(S0) 7 Wirtschaft: 15.45(Mo-Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.30(So), 18.30 Do), 19.00(S0), 21.45(Sa, S0) 10.06 Scnutune * 10.15 Schulfunk: Italienische und spatusche Volksmusik 5 11.05 Kl. Konzert Dvoräk) 12.00 Musik am Mittag 5 1505 Unterhaltungsmusik 15.00 Schulf.: Gem einschaftskunde 15.50 Wolfgang Geri am Klavier 15.30 Hans G. Bunz am Klavier 16.00 Konzertstunde 16.45 Karl Albiker z. 783. Geburtstag 17.10 Karlsruher Unterh.- Orchester 5 Samstag, 12. September 1953 10.18 Schulf.: Natur und Technik: 1.40 Stuttgart in Amerika Das klopfende Herz- 10.45 Walter Fenske und Solisten 15 Junge Künstler stell. sich vor Donnerstag, 10. September 1953 10.13 Schulf.: Gemeinschaftskunde 11.00 Opernmelodien (Städt. Orchester Heidelberg) 12.00 Musik am Mittag (Stuttgarter Philharmoniker) 18.00 Rundf.-Unterh.- Orchester 20.05 Frisch gewagt! Hörerbühne im Wunschkonzert 21.20 Filmprisma 5 21.35 Romantische Chormusik 5 0 22.15 G. Gregor(Hammond- Orgel) 22.30 Waffen im Kampf gegen die Krankheit: Sulfonamide 22.50 Tanzmusik vor Mi 5 0.10 Unterhaltungsmusik Freitag, 11. September 1953 18.00 Bekannte Solisten 5 05 Die Stuttgarter Volksmusik 45 Bernhard Reichenbach: Sport und Spiel Handball. 7 98 Seckenheim— Sch Nußloch TB 1898 hat morgen ſein erſtes Heimſpiel auf dem Waldſportplatz. Sch Nußloch, der letztjährige Bezirksklaſſenmeiſter der Gruppe Heidelberg, welcher mit in die Verbandsliga aufge rückt iſt, verfügt über eine Elf mit wurf⸗ kräftigen Spielern im Sturm. Seine Hinter⸗ mannſchaft, ebenſo mit guten Kräften beſetzt, wird den Hieſigen alles abverlangen. Nußloch unterlag auf eigenem Platz gegen die ſpiel⸗ ſtarke Mannſchaft Sc Leutershauſen mit 616 Toren. Dieſe Leiſtung war beachtlich. 98 darf daher nicht läſſig aufkreuzen. Durch zwei Spiele, gegen Birkenau und Ketſch, ha⸗ ben ſie ihre Einführung erhalten und dieſe Taufe gut überſtanden. Werden gleiche Lei⸗ ſtungen hervorgebracht, dürfte dem Gaſt eine Punkteentführung nicht gelingen. * TV 1846 Mannheim— TB Jahn Seckenheim Verbandsſpiel gaſtiert der Turnerbund beim TV 1846 Mannheim. Von den beiden letztjährigen Begegnungen konnten die Turnerbündler 3 Punkte für ſich buchen. Das letzte Spiel in Mannheim endete unentſchieden(8:8), und es wird auch am Sonntagmorgen ein ſpannendes Rennen wer⸗ den, bei dem auf der einen Seite der Platz⸗ vorteil eine Rolle ſpielt, zum andern aber wird eine Mannſchaft nach Mannheim fahren, die feſt gewillt iſt, die erſten Punkte zu holen. Wenn mit der gleichen Uneigennützig⸗ keit und Kamecadſchaft geſpielt wird wie es die Einheimiſchen beim Turnier in Neckarau Zu ſeinem 2. demoſtnrierten, dann dürfte der doppelte Punktgewinn im Bereich der Möglichkeit liegen. 0 * SpVgg. Sandhofen— S 07 Seckenheim Am morgigen Sonntag Nachmittag fahren die 07er zum Tabellenzweiten SpVgg. Sand⸗ hofen. Die Sandhöfer holten am vergange⸗ nen Sonntag in Heddesheim gegen ATB mit 12:6 Toren 2 wertvolle Punkte und bewieſen damit, daß in dieſem Jahr mehr denn je mit der SpVgg. zu rechnen iſt. Für die 07er iſt der Gang nach Sandhofen zweifellos ſehr ſchwer, aber die Mannſchaft ſpielt am Sonn⸗ tag erſtmals wieder in kompletter Aufſtel⸗ lung, und ſo iſt auch in Sandhofen noch nicht alles verloren, wenn auch die Sandhöfer Elf als Favorit ins Rennen geht. f l Der Handball in Baden Der dritte Spieltag sieht in der Gruppe Nord Alle Dehn Mannschaften im Kampf. Das wichtigste Spiel Sbeigt zwischen dem Exmeister TSV Rot und dem derzeitigen Spitzenreiter TSV Birkenau. Mabel ürrfte es zu einem interessanten Zweikampf zwi- schen der soliden Roter Hintermannschaft und dem Wurf kräftigen Birkenauer Sturm kommen. Der detztlährige Meister SpVgg. Retsch milgte zu Hause Zu einem sicheren Erfolg gegen Weinheim kommen. Auch der VaiR Mannheim sollte den Platzvortell Segen Oftersheim ausnützen Können, wogegen TLeu- tershausen in Hockenheim die größeren Chancen besitzt. Die Neulinge Seckenheim und Nußloch sind unter sich. In Seckenheim ist ein Stieg der 98er Zu erwarten. In der Gruppe Mitte wartete der SV Burmers- heim im ersten Spiel in Niederbühl mit einer respektablen Leistung auf, die ihm einen uner- Warbeten Steg einbrachte. Ob die Durmersheimer dieses Husarenstück allerdings beim Voxjahresmei- ster Sg St. Leon wiederholen können, ist mehr als traglich. zu einer harten Ausein andersetzung dürfte es in Niederbuhl kommen, wo der TSV Rintheim seine Karte abgibt. Die Handballelf des KSc Mühlburg) Phönix darf die Vertretung des Neulings Baden-Baden nicht unterschätzen. Belert- heim sollte sich auf eigenem Platz gegen Kronau behaupten, und Daxlanden müßte zu Hause gegen Bretten zu den ersten Punkten kommen. In der Staffel Süd ist die Rückrunde bereits in vollem Gang, und es besteht die Hoffnung, daß bis Zum Einbruch des Winters die Verbandsspiele pro- Srammgemäß abgewickelt sind. Am nächsten Sonn- tag stehen vier Spiele auf dem Programm. Es spie- len: Freiburg-Zähringen gegen Lörrach, 1844 Frei- burg gegen Altenheim, Schuttern gegen Freiburger FC und Offenburg gegen Schutterwald. Keine Uberraschungen Wahrscheinlich Das Programm der 1. Liga Süd In Süddeutschlands 1. Liga, in der sich bereits nach den ersten drei Spieltagen die Favoriten herauskristallisiert haben, werden am kom- menden Wochenende keine Uberraschungen er- Wartet, da alle Spitzenmannschaften ihre Geg- ner zu Hause erwarten. Der ohne Punktver- lust führende 1. Fe Nürnberg, der bisher erst ein Gegentor hinnehmen mußte, dürfte zu Hause ebenso sicher Waldhof schlagen wie der VfB im Neckarstadion Schweinfurt 05 und die Frankfurter Eintracht die Stuttgarter Kickers. Etwas schwerer ist die Aufgabe von Offenbach am Biberer Berg, wo Fürth erwartet wird, das 1 mon gut schlug und im letzten Jahr drei von den Kickers holen konnte. Auch der Mühlburg/ Phönix darf zu Hause Segen den FSV in Front erwar- tet werden. Am Tabellenende haben die beiden bisher sieglosen Neulinge die Chance, in ihren Heimspielen zum ersten doppelten Punktge- inn zu gelangen: Jahn Regensburg erwartet Viktoria Aschaffenburg und Hessen Kassel den BGO Augsburg. Ohne Sieg ist auch noch Bayern München. Die Münchener müssen zum VfR Mannheim und haben dort keine großen Hoff- nungen, den ersten Sieg zu landen. Es spielen: Eintracht f ankfurt— Stuttgarter Kic 5(Sa), KSV Hessen Kassel— 30 Augs- burg, VIB Stuttgart— Schweinfurt 05. VIR Mannheim— Bayern München, KS Mühlburg⸗ Phönix— FSV Frankfurt, 1. Fe Nürnberg ge- gen Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach ge- gen SpVgg. Fürth, Jahn Regensburg— Vik toria Aschaffenburg. Darmstadts Führung ist nicht in Gefahr So spielt die 2. Liga Süd In der 2. Liga Süd sind nur noch vier Mann- schaften ohne Niederlage, keine mehr aber ohne Punkteinbuße, und sieben Mannschaften warten noch auf ihren ersten Sieg. Die führende Stel- lung des SV Darmstadt ist am kommenden Sonntag zu Hause gegen Wiesbaden kaum in Gefahr, so daß ein Führungswechsel nicht zu erwarten ist. Die Verfolgergruppe dürfte sich jedoch umschichten, da hier harte Kämpfe zu exwarten sind. Der augenblickliche Tabellen- zweite Bayern Hof erwartet zu Hause den FC Bamberg mit den besten Hoffnungen. Reutlin- Sens dritter Platz ist jedoch bei 1860 München in Gefahr. Der sich bisher überaschend gut schlagende Neuling Hanau 93 erwartet zu Hause den wieder erstarkten KFV. der erst am letzten Sonntag den Spitzenreiter Schwaben Augsburg abblitzen ließ, während die Schwaben diesmal zu Hause Segen Wacker München auf beide Punkte hoffen. Der TSV Straubing hat Segen das sieglose Böckingen ebenso die Chance, den ersten doppelten Punktgewinn zu landen, wW˖e Singen 04 gegen den AsSy Cham und der ASV Durlach gegen den 1. FC Pforzheim. Der Freiburger Fc hat auch beim Exoberligisten Ulm 46 die Möglichkeit, einen Punkt zu er- obern. „Es spielen: ASV Durlach— 1. Fe Pforzheim (Sa), Schwaben Augsburg— Wacker München (Sa), Darmstadt 98— S Wiesbaden, Fe Sin- gen 04— ASV Cham, TSG Ulm 46— FC Frei- burg, TSV Straubing— Union Böckingen, Bayern Hof— Fe Bamberg, 1860 München ge- gen SSV Reutlingen, Fe Hanau 93— Karls ruher FV. Vorrunde zum Bundespokal- Wettbewerb Das Fußball-Programm des ersten September Sonntags wird durch die Vorrunde zum Bun- despokal- Wettbewerb bereichert. Teilnehmer sind die Amateur-Verbandsmannschaften. Den Pokal verteidigt Bayern, das seinerzeit Nieder- Sachsen überzeugend mit 52 schlug und damit bewies, daß innerhalb der blauweigen Grenz- Pfähle die Talente immer noch am dichtesten sprießen. Der Spielplan der ersten Runde: In Coburg: Bayern Rheinland, in Bonn: Mittel- rhein— Württemberg, in Schwetzingen: Nord- baden Südbaden, ini Limburg(Lahn): Hessen. Segen Südwest, in Essen: Niederrhein gegen Westfalen, in Wilhelmshaven: Niedersachsen ge- gen Bremen, in Hamburg: Hamburg— Berlin. In allen Spielen darf man den Gastgebern die besseren Gewi chten einräumen. Viel- leicht können v alen in Essen und Württem⸗ berg in Bonn einen Strich durch diese schnelle Rechnung machen. Handball-Länderkampf gegen Holland Im vierten Handball-Länderkampf stehen sich am Sonmtagnachmittag im Weser- Stadion in Bremen Deutschland und Holland gegenüber. Unsere Nachbarn, die Handball erst seit 1926 betreiben, wollen wieder von uns lernen, wie schon in den drei vorausgegangenen Begegnun- Sen. Holland stützt sich in Bremen auf eine Kombination Eindhoven) den Haag. Die deutsche Elf lautet: Nellen(Rheinhausen); Staab(Solin- Sen), Isberg Mamburg); Szillat(Flensburg), Günnemann(Lintfort), Käsler(Berlin); Kröger (Flensburg), Zerling(Mülheim), B. Kempa (Göppingen), Dahlinger(Fiel), Schädlich Kam- born). Leichtathleten auf großer Fahrt Gegen Jugoslawien, Griechenland, Türkei Nach dem Sieg im Berlmer Olympiastadion gegen England treten die Leichtathleten eine Sückostreise an. Hierbei stehen der DLV-Equipe drei Länderkämpfe bevor, die innerhalb von neun Tagen abgewickelt werden. Am kommen- den Samstag/ Sonntag treten sie dabei in Zagreb Segen Jugoslawien an. Am 9/10. September star- ten die Deutschen dann in Athen gegen Grie- chenland und am 12./13. September gegen die Türkei in Istanbul. Von der 42köpfigen deutschen Equipe erwar- tet man klare Siege. Es ist nur zu hoffen, daß Ulzheimer und Schade sich von ihren Verlet- zungen bis dahin wieder erholt haben. Auf Sroße Fahrt begeben sich: Fütterer, Kraus, Haas, Geister, Kosina, Jensen, Cleve, Stracke, Lueg, Lamers, Dohrow, Schlegel, Schade, Hesselmann, Laufer, Eberlein, Steller, Thumm, Schmalz, Steines, Troßbach, Ulzheimer, Sallen, Bonah, Oberbeck, Mallek, Bähr, Massion, Trozowski, Schneider, Oertel, Göbel, Eckert, Lutter, Ro- sendahl, Oweger, Will, Kosch Wolf, Storch, Keller und Zehnkampfmeister Friedel Schirmer. Frauen-Dreiländerkampf in Augsburg hlands Leichte derkampf in einen Zweifro irger Rosenaustad nach land Im Sonn- haben gegen E vor n treten sie tagnachmittag gegen die Vertretungen von Oster. Teich und Jugoslawien an. Die deutsche Mann- schaft wird dabei durch zwei ostdeutsche 800m Läuferinnen verstärlet, und es bleibt nur zu hoffen, dag damit der Anfang für ein erfolg- bringendes Zusammenarbeiten zwischen Ost und West gemacht wird. Der DLV nominiert ein vorwiegend süddeutsches Aufgebot, denn nur Maria Sander-Dinslaken und die beiden Düs- seldorferinnen Arenz und Hagen sind aus an- deren Landesverbänden dabei. Zwei Weltmeistertitel winken NSU Entscheidung auf der Hausbahn der Italiener In der 125-αẽ,ꝗ̃-Klasse liegt NSU unangefoch- ten an der Spitze, klar geschlagen. In der Viertelliterklasse ist als Rivale für die NS nur noch Moto-Guzzi übrig geblieben. So sieht es vor dem Weltmei- sterschaftslauf um den Großen Preis von Italien ais, bei dem am kommenden Sonntag in Monza die Weltmeistertitel schon vergeben werden können. Mit großer Zuversicht reisen die Neckarsulmer nach Monza. Werner Haas, der Armstrong, Otto Daker vertreten die Farben von Neckarsulm, wobei Werner Haas bei den„Kleinsten“ Alleiniger Weltmeisterschaftsanwärter ist, während in der Klasse bis 250 cem neben Werner Haas auch der Ire Armstrong Weltmeister werden kann. Wer von beiden das Rennen gewinnt, dem ist die Welt meisterschaft sicher. In der 350-c m-Klasse fällt der Titel an Moto- Guzzi. Der Engländer Fergus Anderson führt mit so großem Vorsprung, daß sein Endsieg nicht gefährdet ist. ner das Schwergewicht auf die Viertelliterklasse, in der zum Duell mit Haas und Armstrong ne- ben Anderson, Lorenzetti auch der Australier en Kavanagh auf der Guzzi antritt. Bei den Halbliter-Solomaschinen hat Italien eine wei⸗ tere Chance auf einen Weltmeistertitel. Es sind die schnellen Gileras mit Duke-England, Reg Armstrong-Irland und Milani-Italien, die die seitherige Vorherrschaft von Norton endgültig gebrochen haben. Armstrong, der in der Vier- telliterklasse auf NSU fährt, hat also auch in dieser Kategorie Aussichten auf den Weltmei⸗ stertitel. Favorit ist aber Geoff Duke- England, der 1951 in zwei Klassen Weltmeister war. Ire Reginald und Walter Brandt Box-Länderkampf gegen Irland Am Freitagabend treffen in der Düsseldorfer Rheinhalle die Boxstaffeln von Deutschland und Irland aufeinander. Die Irländer brachten es seit dem Kriege bis jetzt als einzige Nation fer- tig, einer deutschen Boxstaffel eine Niederlage beizubringen. Es war in Dublin beim 12:8. Spa- ter mußten die Iren in Essen eine 6:14- Nieder- lage einstecken, und im dritten Nachkriegs- kampf endete die Partie 10:10 in Dublin. Die Leute von der grünen Insel bringen ihre stärkste Mannschaft, und es wird für die deut sche Vertretung, die wiederum aus Alt und Jung gemischt ist, nicht leicht sein, einen klaren Erfolg herauszuboxen. Johansen bleibt Europameister Der Versuch des deutschen Doppelmeisters Werner Handtke, die Europameisterschaft im Leichtgewicht zu erringen, ist in Kopenhagen gescheitert. Der 15-Runden-Kampf gegen den dänischen Titelverteidiger Jörgen Johansen en- dete unentschieden, Damit behielt der Däne sei- nen Titel. a Verschueren siegte in Berlin Der zweifache Weltmeister der Steher, Adolphe Verschueren-Belgien, gewann die erste Revanche gegen den bei den Weltmeisterschaften in Zü- rich fehlenden deutschen Meister Walter Loh mann auf der Neukölner Radrennbahn über- legen. Er gewann den 100-Km-Lauf in 1:39:30 Stunden vor dem drei Runden zurückliegenden Franzosen Roger Queugnet, während Walter Lohmann nur Pritter wurde. Mondial und MV-Agusta Sind Die Moto-Guzzis legen da- WAHLTAG IST ZAHLITAG! lhalrlt einen besseren Bündestaq Diese Parolen der Spb und des DGB nehmen wir auf! Wähler und Wählerin! Schau Dir genau an, wer um Deine stimme wirbt? Sozialdemokraten: Nein. Sager aus Prinzip Der Deutsche Gewerkschaftsbund: Politisch neutral“, je nach Bedarf! Splitter- und Spaltergruppen: Hoführt von Ehrgeizlingen und politischen Phantasten Jie alle wollen einen besseren Bundestag! + ö 5 2 69 Wenn Du ihre Plakate 1— wenn du ihre Flugblätter liest— wenn Du ihre Radiosendungen hörst— wenn Du ihre Versammlungen besuchst Zu allem: ob Innen- oder Außenpolitik, ob Wirtschafts- oder Sozialpolitik zu allem hörst Du meist ein stures Nein] Alis ob wir nicht den Krieg total verloren hatten, als b Deutschland 1945 nicht von der genzen Welt gehabt und versbscheut worden wäre, als ob nicht der Bombenkrieg unsere Häuser und Werk- stätten, unsere Straßen und Brücken zerstört hätte, als ob nicht 12 Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge Arbeit und Brot, Kleidung und Wohnung erhielten. Als ob nicht Millionen Alter und Kranker, Rentner, Kriegsgeschädigter und Kriegsbeschädigter unsere volle Unterstützung brauchen würden. Maßlos und ungerecht in der Kritik des Geleisteten, aber bescheiden, sehr bescheiden, wenn Du nach ihren eigenen Leistungen fragst! Hand aufs Herz! Schau auf Deinen Arbeitspletz— in Deine Wohnung in Deinen Kleiderschrank.— Schau was Du Deiner Familie wieder auf den Tisch stellen kannst. Schau auf die un. gezählten Tausende, die jetzt wieder gestärkt aus dem Urlaub zurückkommen, die vielen, die das Glück hatten die eigenen Grenzpfähle einmal hinter sich zu lassen. Wie lange hatten wir das entbehrt! 5 ö Schau auf die vielfältige Hilfe für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge— schau aber auch hinüber in die Zone des Schweigens und des Terrors, zu den Brüdern und Schwestern in der Ostzone. Wie ruhig, sicher und gut lebst Du im Vergleich mit ihnen. i Utttest Du diese Auferisenteltrlung 1568,„ noch 1949 überhaupt für mögheh gehsitenf 5 5 Es liegt in Eurer innen und außen seren Bundestag Gezahlt wird mit und die War es nicht ein großer Segen für unser Volk. daß wir über 4 Jahre eine stabile Regierung hatten, daß wir nicht von einer Regierungskrise in die andere taumel- ten, wie in Frankreich und jetzt in Italien? Hast Du nicht oft gebangt, wenn die ewigen Nörgler und sturen Nein- Sager, wenn die aufgeblasenen Spalter und Wichtigtuer im Bundestag die Arbeit der Bundesregierung gehemmt, ja gefährdet haben? Wähler und Wählerin! 5 Hand ob die Wiederaufbauarbeit nach fortgesetzt werden kann durch eine sta- bile Mehrheit für die Regierung Adenauer in einem bes- Wahltag ist Zahltag! Gezehlt wird nur für tatsächliche Leistung, gezahlt wird aber nicht an Nein- Sager und Besser- wisser, die 4 Jahre lang nur nörgelnd beiseite standen! dem Stimmzettel] Daher wählt die Garanten des Friedens, der Freiheit, der Einheit und der sozialen Sicherheit Ade nder