9 es die cheid dann eihen Iden, rung und mern Erscheint: montags, mittwochs, freitags 5 und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 Zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung flir Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Greisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 140 Mittwoch, den 2. September 1953 5.53. Jahrgang Männer, von denen man spricht Fürst Otto Bismarck General Fazulla Zahedi Vor der historisch gewordenen Kulisse knorriger Eichen des Sachsenwaldes ist mit Otto Fürst von Bismarck der prominenteste Namensträger des Herzogtums Lauenburg auf die Wahlbühne getreten. Gewisser maßen symbolisch besuchten der Bundeskanzler und der Enkel des Altreichskanzlers den Sarko- phag des Schmiedes der deutschen Einheit im Friedrichsruher Mausoleum. Man gibt dem 55jährigen dritten Träger des Bismarck schen Fürstentitels gute Chan- cen, in den Bundestag einzuziehen, in dem er durchaus kein parlamentarischer Debutant Wäre, denn schon 1924 entsandten ihn die Deutschnationalen als Vertreter des Wahl- Kreises Weser-Ems in den Reichstag. Drei Jahre später zog der Gardeleutnant des er- sten Weltkriegs jedoch die diplomatische der politischen Laufbahn vor, War zunächst einige Monate Legationsrat in Stockholm, Später Botschaftsrat in London und als Ministerial- dirigent Leiter der Fo ischen Abteilung im Auswärtigen bevor er als Gesandter all der deutschen Botschaft in Rom den Sturz Mussolinis miterlebte und seitdem im Aus- wärtigen Dienst nicht mehr erwendet wurde. 2 Ant, Im persönlichen Umgang gilt der heutige „ chloßherr von Friedrichsruh als liebenswür⸗ 1 ter, bescheidener Mensch, der sich auf einer Zachsenwald-Jagd mit dem Hamburger SPD- Bürgermeister Brauer ebenso angeregt unter- halten kann wie mit seinem zeitweiligen Ge- Schäftspartner Dr. Hjalmar Schacht. Der Glaube wird im Hause Bismarck noch genau 80 erlist genommen wie damals, als Fürstin Johanna täglich den Segen des Herrn für die schwere Arbeit ihres genialen Mannes er- flehte. Zwischen dem Großvater und dem En- kel gab es nur eine kurze Begegnung— der Schöpfer des Deutschen Reichs Starb, als sein Enkel zehn Monate alf war, und auch Vater Herbert wurde schon eine Woche vor dem siebenten Geburtstag Ottos abberufen. S0 Wuchs er Allein in der Obhut seiner Mutter, einer gebürtigen Gräfin von Hoyos, heran, besuchte das Plöner Kaiserin-Auguste- Vik torias-Gymmasium und studierte inn Berlin und Kiel die Rechte. Fürstin Ann-Marie, die im Frühjahr mit rem Gemahl silberne Hochzeit feierte, brachte eine gute Portion Künstlerblut in die Familie ein. Ihr schwedischer Vater, Profes- sor Teligbom, zählt zu den bedeutendsten skandinavischen Architekten der Gegenwart, und re Mutter ist unter ihrem Mädchen- amen Hjördis Nordin eine bekannte Male- ein und Bildhauerin. Als das Paar am 18. April 1928 von Dom- und Hofprediger Doehring im Berliner Dom getraut wurde, nahm auch Reichspräsident von Hindenburg an der Feier teil. Die Fürstin ist nicht nur eine glänzende Erscheinung, die sich überall groger Beliebtheit erfreut, sondern besitzt als Mutter von fünf Eindern auch viel Herz. Gleich nach der Kapitulation mobilisierte sie Mmre schwedischen Beziehungen zugunsten der Flüchtlinge, schuf ein umfassendes Hilfs- Werke und gab vielen ein neues Heim. Im vergangenen Monat wurden beide durch die Geburt des kleinen Clemens Christian von Oswald zum erstenmal Großeltern, wWwährend mr relzendes Nesthäkchen Gräfin Gunilla noch keine vier Lenze zählt. Ein 56 jähriger energischer General hat mit Erfolg in die Speichen der„Räder des Chaos“ gegrifken und seinem Schah den Thron Wie- der kreigekämpft. Der Name Fazulla Zahedi tauchte ebenso plötzlich und über Nackrt in der Weltpresse auf wie im vorigen Jahr der emes General Naguid. Oberhaupt haben beide Männer manches gemeinsam. Auch Za⸗ edi ist Vorsitzender des Teheraner Offiziers: Hubs, der Vereinigung ehemaliger Offiziere Bis vor drei Jahren stand der neue Regie- rungschef noch im aktiven Armeedienst. Als junger Leutnant erlebte er den Aufstieg Sei- nes Kommandeurs Reza Khan zum Marschall der Armee und schließlich zum erblichen Schah. Unter seinem Oberbefehl kämpfte Za hbedi 1920 gegen bolschewistische Aufstäncki⸗ sche im Norden des Landes, und aus dieser Tagen resultierten Wohl seine Anhänglichkeif an die junge Dynastie und sein Haß gegen den Kommunismus. 5 Als man 1950 daran ging, den schon in der Pparlamentarischen Verfassung von 1906 vor- gesehenen Senat als zweite Kammer zu kon- Stituieren, zog der General den Rock eines Polizeichefs aus und ließ sich zum Senator wählen. Die Schüsse, die Ministerpräsident Ali Razmara niederstreckten, ewirketen, daß sich sein Nachfolger Hussein Ala nach eim flußreichen Männern umsah. Zahedi genießt in der 130 000 Mann starken Armee großes Neutralisierung wäre sowielischer Sieg Adenauer will seine Politik fortsetzen— Große Koalition unmöglich Bad Godesberg(E. B.) Bundeskanzler Adenauer erklärte vor der Auslandspresse in Bad Godesberg, eine Isolierung oder Neutra- lislerung Deutschlands komme einem Sieg der Sowjets im Kalten Krieg gleich. „Wenn es Sowjetrußland Wirklich gelingt, die europäische Integration zu verhindern, dann hat es sein Ziel erreicht“, meinte der Kanzler. Die von der SPD offenbar gewünschte Isolierung Deutschlands sei„das schlimmste, Was Deutschland und Europa passieren könnte, derm es führt notwendigerweise dazu, daß ganz Europa unter sowjetische Herrschaft ge- rät“. Die jetzige außenpolitische Konzeption werde daher auch von der künftigen Bundes- regierung konsequent weiter verfolgt, wenn die Wahlen wiederum eine Mehrheit für die bisherige Regierungskoalition erbringen. Die gegenwärtige Situation in der Welt nannte Adenauer„eigentlich recht klar“. Die Sowjetunion habe Welteroberungsplaäne und wolle immer weiter nach Westen Vorrücken und europäische Satellitenstaaten schaffen. Jetzt scheine die Sowjetunion zu einem„Ge- meralangriff gegen die europäische Integra- tion“ übergegangen zu sein. Die letzte SOWje- tische Deutschlandnote sel dafür ein Beweis. „Wenn es gelingt, diesen Generalangriff ab- zuwehren— und ich glaube es wird gelin- gen— und wir die Integration verwirklichen Körmen, und die Sowjetunion einsieht, daß sie im Kalten Krieg nicht weiterkommt, dann wird auch Sowietrußland seine Außenpolitik überprüfen müssen“, sagte Adenauer. Eine solche Wende könne„schon sehr bald, viel- leicht in ein bis zwei Jahren“, eintreten, Erneut unterstrich der Kanzler, daß die EVG keine Bedrohung der Sowjets darstelle, da in ihr das militärische Potential Deutsch- Jands beschränkt sei. Der Vertrag biete Also auch den östlichen Nachbarn Deutschlands Sicherheit. Auf der anderen Seite aber sei das Zustandekommen der EVG die notwendige Voraussetzung für die europäische Integra- tion, die es ohne Deutschland nicht geben Werde.„Wenn es der Sowjetunion gelingt, die Integration unmöglich zu machen und Deutsch- jand auszuschalten, dann hat Sowjetrugland Sein Ziel erreicht und kann seine Herrschaft über ganz Europa ausdehnen.“ Bei dieser Ge- legenheit erinnerte Adenauer daran, dag die ganze amerikanische Europa-Politik auf die- Sem Zusammenschluß der europäischen Staa- ten aufgebaut sei. Durch ein Fehlschlagen der Integrafionspläne werde der US-Politik der Boden entzogen und Washington werde sien Anders orientieren müssen. Unter Hinweis auf die ständig gefährdete Situation eines isolierten Deutschland betonte Adenauer, Neutralisierung sei noch niemals geachtet worden,„Wenn deren Verletzung den anderen zum Vorteil gereichte“. Solange Deutschland herrenlos daliege, sei es immer ein Gefahrenpunkt. Dies habe auch der ver- storbene SPD-Führer Kurt Schumacher er- klärt. Im Rahmen seiner Au enpolitischen Darlegungen beschäftigte sich Adenauer auch noch einmal mit dem Potsdamer Abkommen und betonte, daß sich die Westmächte durch den Deutschland- und den EVG-Vertrag de facto vom Potsdamer Vertrag losgesagt hät- ten, da beides miteinander unvereimbar Sei. Lediglich im Sonderfall Berlin hätten die Westalliierten am Potsdamer Abkommen festgehalten. 3 Auf die Frage eines Journalisten, ob er eine große Koalition mit der Sp nach den ö len unter allen Umständen Ablehne, er- Wiclerte der Kanzler erneut, daß er eine ge- meinsame Regierung von Parteien für un- möglich halte, die in den entscheidenden Fragen grundlegend verschiedene Auffassun- gen hätten. Eine parlamentarische Demokra- tie— Vor allem in Deutschland— verlange eine starke Opposition, die sich auf eine Starke demokratische Partei stützen Mmüsse. Die Opposition solle man nicht den Radika- len überlassen. Um sein Urteil über den BHE- Vorsitzenden Waldemar Kraft befragt, meinte Adenauer schmunzelnd:„Ich halte es Nicht für richtig, Wenn ein Parteiführer sagt, er sei bereit, mit diesem, aber auch mit jenem eine Koalition einzugehen. Das ist nicht gerade ein Zeichen von Kraft.“ Der Pressedienst der Freien Demokraten Sprach sich für eine gemeinsame Auhßenpoli- tik aller großen Parteien nach den Wahlen aus. Voraussetzung dafür aber sei eine Tren- nung der Amter des Bundeskanzlers und des Auhgenministers, damit der Leiter der Auhenpolitix nieht un„Schuzreld“ der Oppo- sition stehe,„Die Persönlichkeit, die bei der heutigen Lage der Dinge allein unstande Wäre, eine gemeinsame Außenpolitik zu lei- ten, müßte neben überragenden politischen Erfahrungen und Kenntnissen vor allem auch eine verbindliche Art haben, welche die Ge- gensätze nicht überspitzt, sondern aus- gleicht.“ Im übrigen sei zu einer gemeinsa- men Außenpolitik keine große Koalition not- Wendig. Schwere Vorwürfe gegen die SpD- Politik BOnn(E. B.) Die drei Vorsitzenden der Re- gierungsnarteien, Konrad Adenauer(CDU), Franz Blücher FD) und Heinrich Hellwege Dp) wiesen in einer gemeinsamen Erklärung die Vorschläge der SPD zur deutschen Außen- Politik scharf zurück. Die von den SPD- Vorstandsmitgliedern Fichler und Erler in der vergangenen Woche geäußerte Auffassung— 80 wird in dieser Er- Klärung festgestellt widerspreche„in un- Verantwortlicher Weise dem unveräußerlichen Recht auf Selbstbestimmung der Deutschen in der Bundesrepublik und der Deutschen in der sowjetisch besetzten Zone“, Der künftige Platz Deutschlands in der Völkergemeinschaft werde nur Lon einer aus freien Wahlen hervorge- gangenen gesamtdeutschen Regierung festge- Jegt. a Die SpD-Vorstandsmitglieder hatten dage- gen erklärt, daß der künftige Platz Deutsch- jands in der Völkergemeinschaft auf einer kommenden Vierer- Konferenz festgelegt wer- den müsse, Sie hatten außerdem die Auffas- sung vertreten, eine gesamtdeutsche Regie- rung könne, damit sie überhaupt zustande komme, mit einer Hypothek belastet werden, nämlich der Gewißheit für die Sowjetunion, Wohin Gesamtdeutschland nach freien Wahlen „entlassen“ werde. Dieser Punkt, 80 hatten die SPD. Sprecher erklärt, müsse dem Frie- densvertrag vorweggenommen Werden. Die Versftzenden der Regierungspartelen betonten Hierzu, daß diese AKüßerungen über die aübgenpolitische Konzeption der SD im Im Vergangenen Jahr schon deckte Laned mit schomingsloser Offenheit des biftere Ende Auf, zu dem der engstirnige Kurs des„Ma- glers der Macht“, Mossadeg, das Land führen mußte. Der ganze Haß des Fanatikers im Pyjama traf ihn und vor einem Jahr exit Sing er nur knapp eimer Verhaftung, die da- für am 1. März dieses Jahres nachgeholt wurde. In der Machtprobe zwischen Mossadeg und dem Schah War er— nicht zuletzt We- gen seiner engen Beziehungen zu dem reli- giösen Führer und Parlamentspräsidenten Kaschani— der dritte Mann, der die Ver- fassung wieder in Kraft Setzen konmte. Und nun steht er vor der gigantischen Aufgabe, aus einem korrumpierten und nahezu benkrot- ten Staatswesen ein neues Iran aufzubauen. Widerspruch zu dem mit den Stimmen der SPD am 10. Juni gefaßten Beschluß des Bun- destages stehe, in dem ausdrücklich die Ab- haltung freier Wahlen in Sanz Deutschland, die Bildung einer freien Regierung für ganz Deutschland, der Abschluß eines mit dieser Regierung frei vereinbarten Friedensvertra- ges, sowie die Regelung Aller noch offenen territorialen Fragen in diesem Friedensver- trag und die Sicherung der Handlungsfreiheit kür ein gesamtdeutsches Parlament und eine gesamtdeutsche Regierung im Rahmen der Grundsätze und Ziele der Vereinten Nationen gefordert worden sei. Der sozialdemokratische Pressechef Fritz Heine bezeichnete diese Darstellung der Koa- Utionsparteien als eine„unverschämte Fäl- schung der sozialdemokratischen Politik“, die nur dazu dienen solle,„den Wähler zu betrii- gen“, Nicht die SPD betreibe die Isolierung Peutschlands, sondern dessen Stellung in Europa werde vielmehr durch die Politik des Bundeskanzlers isoliert. Schon heute Habe sich in Allen wichtigen Hauptstädten Europas die Erkermtnis durchgesetzt, daß die Außen- Politik Adenauers mit großer Sorge zu be- trachten sei. f Im SPD- Pressedienst erläuterte Erler noch- mals seine umstrittenen Erklärungen, Wobei er zunächst wiederholte, die Sowjetunion Werde ihre Zone nur aus ihrem Herrschafts- pereich entlassen, wenn sie wisse, Wohin sie die Zone entlasse. Ihre Zustimmung aber sei ausgeschlossen, ẽðenn die Zugehörigkeit ganz Deutschlands zur EVG zur Bedingung gemacht werde Die Vierer Konferenz werde also auch Militärischen Status ganz missen, wenn sonst Wahlen zu erzielen hat den im Februar 1945 von Altbadener verlangen Volksabstimmung Zehn badische Bundestagskandidaten für Wiederberstellung Altbadens Freiburg(sw). In Freiburg wurde der Ent“ eines dritten Neugliederungsgeset- zes für das süd westdeutsche Gebiet veröf- kentlicht, das die von den Altbadenern Seit jeher heftig kritisierten angeblichen Unge- rechtigkeiten des zweiten Neugliederungsge- setzes beseitigen soll. Die Gesetzesnovelle würde vom Heimatbund„Badnerland“ ver- tagt. Sie verlangt die Wiederholung der Volksabstimmung vom 9. Dezember 1951 in Baden-Württemberg. Sollte diese Abstim- mung nicht in Württemberg und in Baden eine Mehrheit für den Fortbestand des Jet zigen Landes Baden- Württemberg erbringen, 50 sollen die früheren Länder Baden und Württemberg, wie sie bis 1945 bestanden, Wiederhergestellt werden. In einem solchen Fall sollten die Ministerräte für die neuen Länder von der Bundesregierung gebildet und einberufen werden. Die Novelle wird damit begründet, daß die irri zweiten Neugliederungsgesetz kestgelegte Auswertung des Abstimmungsergebnisses vom 9. Dezember 1951 das Recht der badi schen Einwohner auf politische Selbstbestim- mung verletze und auch gegen den Grund- rechtssatz der Gleichheit vor dem Recht ver- StoBe. Trotz seiner formalrechtlichen Existenz sei deshalb der Südweststaat, sachlich gese- hen, ohne Legitimität. Zenn badische Bundestagskandidaten haben sich bereiterklärt, im künftigen Bundestag für das Selbstbestimmungsrecht der Badener einzutreten und ein drittes Neugliederungs- gesetz zu unterstützen. Sie beantworteten da- mit einen offenen Brief des Heimatbundes „Badnerland“. ES sind die CDU-Kandidaten Heinrich Höfler, Freiburg, Dr. Hermann Kopf, Freiburg, Wendelin Morgenthalter, Achern, Oskar Rümmele, Hinterzarten, Lambert Schill, Merzhausen, Josef Schüttler, Singen, Dr. Friedrich Werber, Karlsruhe, und die Kandi- daten der Deutschen Partei, Professor Dr. E. C. Brühler, Freiburg, Wilhelm Bisom, Baden- Baden, und Alfons Schorpp, Karlsruhe. Die FDP- REandidaten Robert Margulies, Mann- heim, Herbert Wiedemann, Lahr, Dr. Fried- rich Seippel, Karlsruhe, und Wilhelm Stahl, Titisee, haben sich schriftlich gegen die Ini- tiative des Heimatbundes„Badnerland“ aus- gesprochen und diese Als die„seltsamste und Tückschrittlichste Dokumentation der Nach- Kriegszeit“ bezeichnet. Zustimmende Erklärungen zu dem Offenen Brief des Heimatbundes„Badnerland“ haben als Gesamtparteien der Landesverband Baden der Deutschen Partei und die Badische Zen- trumspartei abgegeben. 5 Ehrung für Kämpfer des 17. Juni Empfang im Frankfurter Römer— Berichte über den Volksaufstand Frankfurt(UP), Das Land Hessen hat 5 120 Freiheitskämpfer des 17. Juni aus Ost- perlin und der Sowjetzone durch einen Emp- fang im Frankfurter Römer geehrt. Minister- präsident Zinn erklärte, der 17. Juni habe der gesamten aufhorchenden Welt gezeigt, daß das deutsche Volk nicht ständig das Objekt einer Politik sein könne, die durch die Namen Lalta und Potsdam versinnbildlicht werde. Der Aufstand der Arbeiter in Ostdeutschland sei das Zeichen für die Uberwindung der natio- nalen Resignation der Deutschen. Die Sowiets hätten in diesen Tagen erkennen müssen, daß die ideologische Expansion des Bolschewrismus in Mitteldeutschland gescheitert sei. Den neuen Vorschlag der„Volkskammer“ kür eine gemeinsam zu bildende gesamtdeut- sche Regierung bezeichnete Zinn als„Sirenen: klänge“ Nuschke und seine Hintermänner SsOllten die Hoffnung aufgeben, die Uberreste ihres Systems der Bedrückung mit Hilfe die- ser angestrebten gesamtdeutschen Regierung östlicher Prägung in ein geeintes Deutsch- land hineinschmuggeln zu können. Sprecher der Freiheitskämpfer aus Sachsen, Thüringen und Mecklenburg berichteten über den Volksaufstand. Sie bezeugten, daß nur die sowjetischen Panzer und Maschinengewehre die Begeisterung der Volksmassen gedämpft hätten. Jena sei bis zu den frühen Nachmik⸗ tagsstunden völlig in der Hand der Aufstän- dischen gewesen, In Leipzig habe sich der Aufstand wie ein Lauf feuer verbreitet und in Magdeburg seien die sich dem Aufstand ent⸗ a gegenstellenden Volkspolizisten von der Be- Völkerung entwaffnet worden. g 55 Heuss begnadigt General Ke Wiesbaden(UF). Bundesprasident .—— 5 5 8 5————ç—— — 2 — 8 5 a—— Bonn beantragt ein Verbot der DR Beschluß der Bundesregierung— Sowiet- behörden wollten die Wahlen stören Bonn(E. B.) Die Bundesregierung hat un- ter dem Vorsitz des Kanzlers beschlossen, beim Bundesverfassungsgericht das Verbot der Deutschen Reichspartei OR) als Nach- folgeorganisation der Sozialistischen Reichs- partei(SRP) zu beantragen. Bundesinnenminister Lehr hatte dem Kabi- nett das von ihm zusammengestellte bela- Stende Material über die DR vorgelegt. Nach Meinung des Kabinetts reicht dieses Material zu einer Klage beim Bundesverfassungsgericht trotz des früher geäußerten Zweifel Lehrs mum doch aus, da die DRP nach ihrer perso- nellen Zusammensetzung, ihrer ideologischen Ausrichtung und ihrem Verhalten gegen Arti- Kel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes verstoße, Mach dem„Parteien, die nach ihren Zielen Oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger dar- Auf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu be- seitigen oder den Bestand der Bundesrepublik zu gefährden“, verfassungswidrig sind. Der Bundesinnenminister ist vom Kabinett beauftragt worden, den Antrag so schnell wie möglich beim Bundesverfassungsgericht ein- Zureichen. Diese Initiative beim höchsten deut- schen Gericht hat vorerst aber noch keine Einwirkung auf die Stellung der DRP-Kandi- daten in den Wahlen zum Bundestag am Sonntag. Wenn das Bundesverfassungsgericht jedoch entscheiden sollte, daß die DRP ver- fassungswidrig ist, und die Partei verbieten Sollte, dann müssen die eventuell in den Bun- destag gewählten DRP- Abgeordneten ihr Mandat niederlegen und aus dem Bundestag Ausscheiden. Das Material für den Verbotsantrag ist der Bundesregierung im wesentlichen von den Sozialdemokratischen Innenministern von Nie- dersachsen und Hessen zugestellt worden. Bundesinnenminister Lehr hatte in einem Brief an den nidersächsischen Ministerpräsi- denten noch zusätzliches Material angefordert. Das Hauptwirkungsgebiet der DP ist Nie- dersachsen. Etwa zehntausend Angehörige der kommu- nüstischen„Freien Deutschen Jugend““ und andere Agitatoren aus der Sowjetzone sollten, Wie die Sicherheitsbehörden des Bundes mit- teilten, am kommenden Sonntag gewaltsam die Bundestagswahlen beeinflussen und in den Wahllokalen die Wahlurnen zerstören. Die ersten 4500 Agenten sind inzwischen ohne nennenswerte Zwischenfälle von den Einheiten des Bundesgrenzschutzes und der Länderpolizei gestellt und der größte Teil von ihnen wieder über die Zonengrenze abgescho- ben worden, Nach den letzten Berichten hat der Strom der Saboteure über die Zonen- Srenze erheblich nachgelassen. Bei den festge- nommenen Agitatoren wurden insgesamt 300 000 DA Westgeld sichergestellt und ton- nenweise Drucksachen und kommunistisches Propagandamaterial beschlagnahmt. Die mei- sten Agenten hatten gefälschte Ausweise und Aufenthaltsgenehmigungen bei sich. Vor der Auslandspresse in Bad Godesberg erklärte Adenauer dazu, es sei eine Dumm- heit gewesen, verhaftete Agitatoren wieder freizulassen und in die Sowjetzons abzuschie- ben.„Wer weiß, vielleicht kom: sie mor- gen oder übermorgen unter anderem Namen Wieder?“ Was jetzt über die Grenze gelange und festgesetzt werde, werde daher in Haft gehalten,„bis die Wahlen vorbei sind“. Vor einem Untersuchungsrichter in Neu- münster sagten verhaftete FDJ-Agitatoren aus, daß Gewaltmaßnahmen geplant gewesen seien. Drei Funktionäre der FDꝗi seien schon Vor einiger Zeit als„Quartiermacher“ in das Bundesgebiet eingeschleust worden. Am Wahl- sonmtag sollten die Agitatoren„in Gruppen zu Zwanzig Mann die Besucher von Wahllokalen terrorisieren und die Wahlurnen zerstören“. Bisher ist es an verschiedenen Stellen ledig- lich zu vereinzelten Ubertritten über die „grüne“ Grenze gekommen, doch wurde aus den Aussagen von Verhafteten bekannt, daß insgesamt 10 000 Jugendliche in der Sowjet- zone für diese Aktion im Bundesgebiet„re- Krutiert“ wurden. Danach hätte also erst die Hälfte der Aktionsgruppen einen Grenzüber- tritt versught. *— Trotz Terror 70 000 Paketabholer Weitere Druckmaßnahmen in der Sowzetzone — Conant in Westberlin Berlin(UP). Trotz aller Behinderungs- Versuche von sowjetzonaler Seite sind gestern in Westberlin 70 000 Lebensmittelpakete ab- Seholt worden. Bei den Auffangstellen haben sich am selbem Tag 530 Flüchtlinge aus Mit- teldeutschland gemeldet. Einheiten der kasernierten Vokspolizei in Oranienburg werden seit einigen Tagen aus Beständen beschlagnahmter Westberliner Le- pbensmittelspenden verpflegt, berichteten meh- rere Einwohner der Stadt, die zum Empfang eines Pakets nach Westberlin gekommen wa- ren. So wurden zum Beispiel in der Dienst- Stelle der„Nationalarmee“ in Oranienburg die Okflziere mit Fett- und Milchbüchsen versorgt. Die Bevölkerung ist darüber besonders em- Pört, weil ihr bekannt ist, daß sich mehrere Frauen der Offiziere ebenfalls Pakete aus Westberlin geholt haben. Inhaber von Privatgeschäften sollen neuer- dings ihre Läden verlieren, wenn sie Lebens- mittelpakete abholen. FDJI- Funktionäre ver- teilten im Ostberliner Bezirk Prenzlauerberg vor den Geschäften solcher Personen Hand- zettel mit der Aufschrift;„Dieser Speckjäger Will Ami-Agent werden— warum ist hier noch kein HO- Geschäft?“ Das Treptower Stadtgericht verurteilte eine Frau zu neun Monaten Gefängnis, weil sie gegen die Be- schlagnahme ihrer Lebensmittelpakete an der Sektorengrenze aktiven Widerstand leistete. Auch aus Erfurt berichteten Lebensmittel- empfänger von Verhaftungen und Schläge reien, als Volkspolizisten die Spenden be- schlagnahmen wollten. In acht Betrieben Leip- zigs wurden 300 Arbeiter entlassen, weil sie sich Pakete aus Berlin geholt hatten. Acht Beschäftigte der„volkseigenen“ Großbuch- Hindderei in Leipzig wurden vom„Staatssicher- beitsdienst“ verhaftet. Semjonow/ will„Kontakt herstellen Bonn und Pankow sollen Zonenverkehr regeln — Problematische Ablehnung Berlin(UP). Der sowjetische Hochkom- missar für Deutschland, Botschafter Semjo- now, hat den Hochkommissaren der West- mächte schriftlich empfohlen, die Entschei- dung über deren Vorschlag zur Abschaffung der Interzonenpässe den Regierungen in Bonn und in Pankow zu übertragen. In seiner Antwort auf die Anregung der drei Hochkommissare vom 27. August, die Interzonenpässe sowie die örtlichen Aufent- Haltsgenehmigungen ganz abzuschaffen und auf diesem Wege den ungehinderten Reise- Verkehr zwischen Ost- und Westdeutschland Wieder herzustellen, schrieb Semjonow:„Ich würde es für zweckmäßig halten, die Ent- scheidung über diese Frage den Regierungen der Deutschen Demokratischen Republik und der Deutschen Bundesrepublik zu übertragen. Ich nehme an, daß dieser Schritt der Herstel- lung eines Kontaktes zwischen den beiden Regierungen auch dem Ziel der Lösung ande- rer Fragen dienen wird, die mit der Wieder- herstellung der Einheit Deutschlands als eines demokratischen und friedliebenden Staates zusammenhängen.“ Im übrigen bemerkt Semjonow, daß die So- Wjetzonenregierung im Juni dieses Jahres „bedeutende Erleichterungen“ im Interzonen- Reiseverkehr beschlossen habe. Allein vom 25. Juni bis zum 25. August Hätten die Ost- zomendienststellen 430 000 Interzonenpasse Ausgegeben und 120 000 Genehmigungen fü den Aufenthalt von Reisenden aus West- deutschland in der Sowjetzone erteilt. Indessen lege die Bundesreglerung in Bonn dem freien Verkehr zwischen beiden Teilen Deutschlands Hindernisse in den Weg. Auf Grund einer Geheimverfügung der Bundes- regierung, wonach Interzonenpasse nicht ap Angehörige„demokratischer fortschrittliche Orgariisationen“ und an Veitreter von rr. men des Ost-West-Handels ausgegeben wer- den dürften, seien allein in Baden-Württem- berg 10 000 Anträge auf Interzonenpasse ab- gelehnt worden. Es sei sogar eine„Reihe von Fällen“ bekannt, schreibt Semjonow, daß die westdeutschen Behörden Bewohner der So- wWjetzone verhaftet hatten, die ihre Verwand- ten oder Bekannten im Bundesgebiet besuchen wollten. In Bormer Regierumgskreisen wurde der Vorschlag Semjonows als„nicht akzeptabel“ bezeichnet. Verhandlungen mit Pankow ka- men der Anerkennung eines Regimes gleich, das keine Legitimation habe, im Namen der Bevölkerung der sowjetischen Zone zu spre- chen. Auf den gleichen Standpunkt stellte sich ein Sprecher der SPD. In Berliner politischen Kreisen wird der Gedanke etwaiger Verhand- hungen zwischen Bonner und Pankower Ver- tretern über das Problem der Inter zonenpasse als nicht unbedingt„politisch“ angesehen. Man weist darauf hin, daß ja auch der Kom- plex des Interzonenhandels schon seit Jahren zwischen Beauftragten beider Seiten geregelt Wird, ohne daß sie für den einen oder für den anderen Partner eine Anerkennung des poli- tischen Regimes bedeuteten. Der libysche Senat verschob die Debatte über das von anderen arabischen Ländern heftig kritisierte anglo-Iibysche Militärabkom- men auf unbestimmte Zeit. Die Entlassung von 12 amerikanischen UN- Angestellten wurde vom Obersten Disziplinar- Sericht der USA rückgängig gemacht. In neun anderen Fällen wurden die Entlassungen be- Stätigt. US-Hochkommissar Conamt traf zu Ver- tägigem Besuch in Westberlin ein, wo er mit deutschen Stellen die Lage besprechen und Betriebe besichtigen Will. Jugoslawischer Protest in Rom Sofortige Antwort Italiens— Entscheidung eines internationalen Gerichts? Rom(UP). Jugoslawien protestierte in einer Note„energisch“ gegen die„bewaffne⸗ ten Demonstrationen italienischer Einheiten entlang der jugoslawisch- italienischen Grenze“, deren Einstellung gefordert wurde,„damit diese Akte kein Präzedenzfall für die weite- ren Beziehungen zwischen beiden Ländern werden“. Die jugoslawische Regierung lehne die Verantwortung für„etwaige Konsequen- zen“ ab und werde, falls es notwendig sein sollte,„die Frage der beiderseitigen Bezie- nungen vor ein kompetentes internationales Forum“ bringen. Die bewaffneten Demonstra- tionen stellten den Höhepunkt der Jugosla- Wien- feindlichen Haltung Italiens seit Kriegs- ende dar und seien das Gegenteil des Prin- Zips, nach dem alle Streitfragen auf dem Ver- handlungswege geregelt werden sollten. Ttallen sei jederzeit bereit, sich dem inter- nationalen Gerichtshof zu einer eingehender Behandlung des Triest- Problems zu stellen Wurde hierauf in Rom erwidert. Italien habe eine derartige Lösung schon vor einem Jahr vorgeschlagen, aber Jugoslawien lehnte sie ab. Die italienische Regierung— so heißt es in deren Antwortnote ferner— habe es an- gesichts verschiedener inoffizieller und amt- cher Außerungen seitens Jugoslawiens für notwendig erachtet, gewisse vorbeugende Si- cherheitsmaßnahmen zu treffen. Italien sei für das unerfreuliche Verhältnis zwischen Ju- goslawien und Italien nicht verantwortlich, sondern dieses sei auf die Einstellung der jugoslawischen Regierung und auf das Be- nehmen der jugoslawischen Behörden in der B-Zone von Triest zurückzuführen. Politische Beobachter sind der Meinung, daß die italienisch- jugoslawische Krise nicht sehr tragisch zu nehmen sei. Weder in Bel drad noch in Rom könne man an weiteren Auseinandersetzungen interessiert sein. Als Beweis dafür, daß Italien nur eine Demon stration, aber keine Aktion beabsichtige und etwas anderes auch von jugoslawischer Seite micht erwarte, wird der Umstand erwähnt, daß sich Mimisterpräsident Pella in Urlaub begab. Juin braucht deutsche Divisionen Wilsons Stellvertreter kommt nach Europa— Flottenmanöver der NATO Paris(UP). Der französische Marschall Juin sprach sich mit Nachdruck für die Ein- beziehung der Bundesrepublik in die west- liche Verteidigung aus.„Wir brauchen deut- sche Divisionen in irgendeiner Form“, er- klärte der Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte in Mitteleuropa auf einer Presse- konferenz in Paris.„Für die westlichen Land- Streitkräfte ist ein deutscher Verteidigungs- beitrag unerläßlich.“ Der stellv. US-Verteidigungsminister Roger M. Kyes bricht am Donnerstag zu einer vier- wöchigen Europa-Reise auf, in deren Verlauf er vor allem die amerikanischen Stützpunkte besuchen wird. Unter anderem wird Kyes auch nach Deutschland kommen. General Gruenther, der Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte, fliegt zu Besprechun- gen mit dem Oberbefehlshaber im Mittelmeer, Admiral Mountbatton, nach Malta. Konferenz- thema simd die für September geplanten Flot- tenmanöver im Mittelmeer. Anschließend wird Sruenther nach Rom weiterreisen, wo er mit Ministerpräsident Pella und Verteidigungs- minister Taviani zusammentreffen will. Unter der Beteiligung der See- und Luft- Streitkräfte von acht Atlantikpakt-Nationen beginnen am 16. September großangelegte Manöver zur U-Boot-Abwehr im Nordatlan- tik. Britische Flugzeuge werden bei dieser Gelegenheit zum ersten Male von Luftstütz- Hunkten in den USA aus operieren. Kanadi- sche Fliegereinheiten werden im Verlauf der Manöver nach England verlegt. Das in Kopenhagen tagende Atlantik-RKomi- tes hat zwel Ausschüsse gebildet, die den nor- wWegischen Vorschlag eines„NATO-Parlamen- tes“ und den französischen Vorschlag einer „NATO- Universität“ studieren und entspre- chende Empfehhmgen ausarbeiten sollen. Auch die Verurteilten werden entlassen Inder in der neutralen Zone— Seoul wieder Südkoreas Hauptstadt Pan Mun Jon(UP). Der nordkoreanische Sender Pyongyang hat bekanntgegeben, daß die Kommunisten„im Interesse des Friedens“ auch diejenigen alliierten Kriegsgefangenen entlassen, die während der Gefangenschaft Wegen verschiedener Vergehen zu längeren Haftstrafen verurteilt wurden. Der Sender nahm damit zu Berichten zurückgekehrter amerikanischer Kriegsgefangener Stellung, die erklärt hatten, die Kommunisten hätten 60 Gefangene abgesondert, um sie solange als „Geiseln“ zurückzubehalten, bis auch die kom- munistischen Gefangenen entlassen würden, die nach den Aufständen in den alliierten Ge- fangenenlagern verurteilt worden seien. In Tongiangni in der neutralen Zone tra- ken die ersten 500 Soldaten der insgesamt 5000 Mann starken indischen Truppen ein, die die Bewachung der 23 000 nordkoreanischen und 400 alliierten Kriegsgefangenen über- nehmen werden, die eine Rückkehr in ihre Heimat vorläufig abgelehnt haben. Nordkorea und Rotchina haben vor der Semischten Waffenstillstandskommission ge- Sen angebliche Absichten Tschiangkaischeks Protestiert, einen Teil der chinesischen Kriegs- gefangenen widerrechtlich zurückzuhalten. Die kommunistischen Vertreter erklärten, die- ses Vorhaben werde von den Amerikanern unterstützt. Die südkoreanische Regierung hat beschlossen, von Pusan wieder nach der alten Hauptstadt Seoul überzusiedeln. Leitende nordkoreanische und rotchinesische Politiker sind nach Moskau abgereist, Wo sie voraussichtlich mit der sowjetischen Regie- rung über die koreanische Friedenskonferenz beraten werden. Nach gleichlautenden Rund- kunk-Meldungen aus Peking und Pyongyang hat die Sowjetunion Ministerpräsident Kim II Sung, Außenminister Nam Il und andere Militärs sowie Regierungs- und Parteibeamte nach Moskau beordert. Auch der Oberbefehls- haber der chinesischen Volksarmee, General Peng Teh Huai, soll nach Moskau abgereist sein. Gleichzeitig haben in Washington Vertreter der USA und der 15 anderen in Korea kämp- kenden alliierten Nationen mit den vorberei- tenden Besprechungen für die politische Korea- Konferenz begonnen. Die 17 Staaten einigten sich darauf, als Konferenzort Genf, Sam Fran- Zzisko oder Honululu vorzuschlagen, Für den Konferenzbeginn wurde der 15. Oktober vor- gesehen. Diese Vorschläge sollen der rotchi- mesischen und der nordkoreanischen Regie- Tung durch Schweden übermittelt werden, das in diplomatischen Beziehungen mit Peking steht. 5 Für Aufnahme Rotchinas Die Außenminister der drei skandinavi- schen Länder und ein Vertreter Islands ha- ben nach Abschluß ihrer zweitägigen Konfe- renz in Stockholm in einem Kommuniqué be- torit, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island würden alle Bemühungen unterstüt- zen, die zu einem dauerhaften Frieden in Ro- rea führen könnten. Es wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß der Friedensabschlußg in Korea die Aufnahme Rot-Chinas in die UN ermöglichen werde. Noch in diesem Monat soll eine Delegation skandinavischer Exper- ten nach Korea reisen, um an Ort und Stelle die Möglichkeit skandinavischer Hilfeleistun- gen beim Bau von Krankenhäusern zu über- prüfen. Ihre Bedenken gegen die Handwerksordnung Hat die amerikanische Regierung auf Grund eines Schreibens des Bundeskanzlers an Außenminister Dulles zurückgezogen, so daß das Gesetz jetzt verkündet werden kann. Der„Landsting“, die erste Kammer des da- Bischen Parlaments, hielt nach 104 jährigem Bestehen seine letzte Sitzung ab. Dänemark hat sich bekanntlich in einer Volksabstim- in Washington, flog zur Berichterstattung nach Paris. 8 Ehlers hatte Glück im Unglück Sein Wagen überschlug sich zweimal Bielefeld(UP). Wie durch ein Wunder blieb Bundestagspräsident Dr. Hermann F- lers bei einem Unfall mit seinem Kraftwagen auf der Fahrt von Bielefeld nach Detmold unverletzt, während sein Fahrer innere Ver letzungen erlitt. Ehlers hatte in Bielefeld au: einer Wahlkundgebung eine Ansprache ge halten und wollte anschließend in Detmold Vor Parteifreunden sprechen. An einer Weg. kreuzung mußte der Fahrer seines Wagenz wegen eines Motorrades, das plötzlich die Richtung änderte, scharf nach links Auswei⸗ chen. Der Wagen geriet ins Schleudern und überschlug sich zweimal. Der Bundestagsprä. sident konnte nach einstündiger Unterbre- chung seine Fahr mit einem anderen Wagen fortsetzen und sprach wie vorgesehen auf der Detmolder Kundgebung. Der FDP-Zundestagsabgeordnete Ludwig Preiss erlitt bei Marburg ebenfalls einen schweren Autounfall, bei dem sein Wagen sich überschlug und völlig zerstört wurde während Preiss mit Prellungen und Verlet- Zungen an der linken Hand davonkam. Preiss Wurde von einem entgegenkommenden Last- Wagen geblendet und stürzte mit seinem Wa- Sen, den er selbst steuerte, über die Straßen- böschung. Gnadenausschüsse werden eingesetzt Uberprüfung der„Kriegsverbrecher“ Urteile — Entlassungen nicht vor dem Frühjahr BOnn(E. B.) Die alliierten Hochkommis- sare und der Oberkommandierende der Us. Truppen in Europa unterzeichneten Anord. mumgen für die Einsetzung und Arbeitsweise von deutsch- alliierten Gnadenausschüssen, Welche die über„Kriegsverbrecher“ verhäng⸗ ter Urteile überprüfen sollen. Die Ausschüsse werden jetzt zusammengestellt. In Bonn Wunde jedoch dazu betont, dag die ersten Entlassungen von Deutschen, die wegen „Kriegsverbrechen“ von den Alliierten ver- urteilt wurden, nicht vor dem Frühjahr 1954 erfolgen könnten. a Die Anordnungen der Alliierten regeln die Verfahrensweise für eine Begnadigung und Entlassung der„Kriegsverbrecher“ auf Ehren- Wort. Die Ausschüsse sollen in der briti- schen und amerikanischen Zone aus fünf Mit- gliedern bestehen, von denen zwei durch die Bundesregierung ernannt werden. Der ge- mischte Ausschuß in der französischen Zone wird sich aus sieben Mitgliedern, darunter drei Deutsche, zusammensetzen. Aufgabe dei Ausschüsse wird es sein, den für die jewel! lige Zone zuständigen Behörden Empfehlun“ gen für eine Begnadigung oder Haftentlas- sung auf Ehrenwort zu unterbreiten,„ohne dabei die Gültigkeit des Urteils oder Straf. Ausspruches in Zweifel zu ziehen“. Der Bundeskanzler hatte kürzlich erklärt, daß jetzt, nachdem die Alliierten der Errich- tung der deutsch- alliierten Ausschiisse zuge- stimmt hätten, die zu Unrecht wegen„Kriegs- verbrechen“ verurteilten Deutschen bald ent- Iasse n werden könnten. Diejenigen, die wirk- liche Kriegsverbrechen begangen hätten, dürf- ten jedoch nicht auf Gnade hoffen. Die Re- Sierungen der drei Westmächte hatten Mitte Juli auf Ersuchen des Bundeskanzlers be- schlossen, die gemischten Ausschüsse zusam- menzustellen. Ursprünglich sollten solche Aus- schlüsse erst nach der Ratifizierung der deutsch- alliierten Verträge gebildet werden. TV dementiert Finanzamtsanzeige Stuttgart(UP). Der Bundesvorstand der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Trans- port und Verkehr in Stuttgart bezeichnete alle Meldungen, nach denen das Stuttgarter Finanzamt die Gewerkschaftsführer der OT wegen fortgesetzter Steuerhinterziehung, forth gesetzten Betrugs, gewinnsüchtiger Urkun denfälschung und Untreue angezeigt haben Soll, als unrichtig. Die Anzeige bei der Staats- anwaltschaft sei vielmehr vom früheren Re- visor der GTV Walter Schreuers erstattet worden, den die Gewerkschaft„Aus Gründen, die in seiner Person liegen“, entlassen habe. Die Anzeige entbehre jedoch jeder Grund- lage. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft prüft zur Zeit, inwieweit die gegen die GTV erho- benen Anschuldigungen zutreffen. Schmuggelkaffee in den Kotflügeln München(UP). Söhne achtbarer Kufstei- ner Familien wurden von der Zollfahndung München als Schmuggler beachtlicher Mengen Rohkaffee aus Osterreich nach Bayern ermit- telt. Den Beteiligten, die bei einer einzigen Fahrt allein 110 Kilo Kaffee versteckt hatten, Kormte der Schmuggel von insgesamt 500 Kilo Kaffee nachgewiesen werden. Das Schmug- gelgut führten sie in einem Alfa-Romeo-Per⸗ Sonenwagen mit sich, in den ein Flaschner Zwischenböden in die Kotflügel und in den Benzintank eingebaut hatte. Einer der jun- Sen Leute ist der Sohn eines höheren öster- reichischen Zollbeamten und wollte selbst in den Zolldienst eintreten. Der geschmuggelte Kaffee wurde in München an Ausländer ab- gesetat. Im Wahlkreis Iserlohn(Nordrhein- West- kalen) findet am Sonntag auch die Nachwahl Für den verstorbenen SPD-Landtagsabgeord- neten Prof. Nölting statt. Der Bund Deutscher Architekten führt zur Zeit in Hamburg seine 34. Bundestagung durch.. Für den Bau studentischer Wohnheime hat das Bundesinnen ministerium aus Mitteln des Bundesjugendplanes 900 b DM zur Verfü- gung gestellt. 5 5000 indische Soldaten, die Wachdienste in der neutralen Zone in Korea übernehmen sol- len, werden mit Hubschraubern dorthin be- fördert, weil Syngman Rhee ihnen das Be- treten südkoreanischen Bodens verboten hat. Griechenland forderte Pakistan und Liba- non auf, ihren Antrag auf Durchführung einer Marokko- Debatte im UN- Sicherheitsrat zu- rückzuziehen, da hierüber die Generalver- sammlung zu diskutieren hätte. 5 Der Weltkirchenrat hat dem Us-Außen- ministerium vorgeschlagen, Ballone mit an- 1 n . ˙. ee e Wieder schwere Einbrüche Wertvollen Schmuck und Bargeld entwendet PfOT Zheim(sw). Raffmierte Diebe wählten in Pforzheim wieder, jetzt schon zum Würdige Krönung erfolgreicher Zuchtarbeit vergangenen K Loleale Nundcliau Am Sonntag traten die die bereits die Vollendung einer Ausbildung 51 Dreiviertel ist das Jahr gefüllt. Seckenheimer Hundeſportfreunde mit einer zeigten, war es kein allzuweiter Weg zur vierten Male, das Wochenende für ihre Ein- mold Zeit und Wasser fließen immer.. nimmer Großveranſtaltung zum erſten Mal nach dem vornehmſten Aufgabe dieſer Tiere als Blin⸗ brüche aus Die Kriminalpolizei war nicht un- e Ver. Steht das große Uhrwerk still. Nach dem Kriege vor das Rampenlicht der Oeffentlich⸗ denführhunde Verwendung zu finden. Die tätig, sie vermutete, daß die Einbrecher auch Id aut Frühling kommt der Sommer, und der Herbst keit und legten in einem Parkfeſt ein deut⸗ in verſchiedenen Stadien gezeigte Ausbildung an diesem Wochenende ihr Unwesen treigen e ge. 1255 e 0 18 5 160 88 Buch 8 5 liches Zeugnis ihrer züchteriſchen und geſell⸗ dieſer Führhunde bewies, wie intenſiv bei 8 Ae 9257 15 88 7. nde tm Jahres mit den vielen bunten Seiten wende ſchaftli KNähigrei 5 8— i 77 1 1 et der Nordsta ab, in dem eine Woche EIETTETECCCCCCTCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC CCC agens Zwölf Kapitel gleichen Namens folgen immer wohlgelungene 55 65 e Garden wird un!* pfern des 85 W Die Diebe suchten sich jedoch diesmal ein h die Band für Band.. An der neunten Stelle gelungene K ünmung einer intenſiven or⸗ eine Hilfe an die Hand zu geben, die ſelbſt anderes Stadtviertel aus, Bei zwei Einbrü⸗ Wei- heißt es dann: Nun fängt der September an! ganiſato iſchen und ſportlichen Vorbereitungs⸗ in ſchwierigſten Situationen nicht verſagt. chen in Pforzheim und vier Einbrüchen im n und Dreiviertel ist das Jahr gefüllt und ein rei- arbeit, die von der Gemeinſchaft der Züchter Die folgenden Darbietungen zeigten ausge⸗ benachbarten Eutingen gelen den Einbrechern prä- cher Segen quillt aus Faß und Scheuer. Drau- geleiſtet wurde. Ueber eine ſtolze Vergangen⸗ bildete Schutzhunde bei der Arbeit, wie z. B. Wieder Schmuck in Werte von mehreren i 85 1 85 5 e e b heit von 55 Jahren können die Hundeſport⸗ einen Autogangſter unſchädlich mach en und 891 0 e e in en Vagen i ⁰ in dieſem Jahr zurückblicken, und ſo bewieſen, daß ſich faſt ausnahmslos alle Hun⸗ 8 15 5. 1 41 A der Nur vereinzelt Klingt noch Vogelstimme und ſtellte das Parkfeſt eine gewiſſe Jubelver⸗ deraſſen als Schutzhunde eignen. Clou des e e 199 11 mit Wehmut schlägt das Herz. Immer breiter wird der Weg, der hinüberführt in herbstliche Gefilde. Oft ziehen schon am sommerblauen Himmel dicke Pluster wolken auf und der Herbstwind rüttelt, bis ein feiner Regen auf die sonnver- prannte Erde fällt. Mit dumpfem Fall und lei- sem Rascheln rollt die reife Frucht ins Gras und des Menschen Hand greift auf die reiche Ernte, die die Erde ihm gebar. Nach all dem Keimen, Blühen, Wachsen, Reifen neigt müd sich Halm und Zweig. Die ersten Blätter wel- ken und taumeln zitternd nieder, wo modernd Sie vergehen, um schon aufs Neue Kraft in die Erde zu geben. Glocken läuten Dank und Preis und die goldnen Khren schmücken den Altar. Brau- Send zu der Orgel Stimme bläst der Wind des Herbstes Horn. Und wir Menschen sind ge- segnet mit der Frucht des Korns. September flattert auf dem bunten Band der Zeit. kündet von der schlafenden Ruhe weit und breit. Die Sehnsucht nach der Ferne ver- glüht langsam in des Menschen Brust und ruhiger wird der Seele Lust zu jubeln unterm Firmament der verklingenden Sonne. 5 Langsam gehen wir nach Haus und blättern rückwärts in des Jahres Seiten. Besinn dich, Freund, und vergiß es nie: Im Zeitglas läuft's und du läufst mit, bis Herbst und Winter ist in der eignen Brust. Neueröffnung. Am kommenden Freitag öffnet die bis⸗ herige Neckar⸗Drogerie, Ecke Kloppenheimer⸗ und Zähringerſtraße wieder ihre Pforten. Als bekannter Fachmann hat H. Böck die Dro⸗ ge ie nach einer zweckentſprechenden Umge⸗ ſtaltung übernommen, um ſie in der bisher gewohnten ausgezeichneten Weiſe fortzu⸗ führen. Hausfrauen und Wolle werden zuſammen in der gebräuchlichen ſtrickenden Verbindung zu einem großen Steickwettbewerb aufgerufen, der die Ermitt⸗ lung der beſten Koryphäen auf dieſem Ge⸗ biet im Bundesgeßiet zum wollſteicknadel⸗ klappernden Zweck hat. Daß auch ſtrickende Herren zur Beteiligung aufgerufen, erhöht den Reiz dieſer Angelegenheit ungemein. Die näheren Bedingungen dieſes immerhin neueſten Wettbewe bs ſind aus dem bei⸗ gefügten Proſpekt der Fa. Heinz Odenwald erſichtlich, die auch die Gutſcheine für die notwendigen Teilnehmerkarten erhält. Die Totoquoten vom Sonntag Zwölfer-Wette: 1. Rang 365 Gewinner je 1576,80 DM; 2. Rang 7866 Gewinner je 73,00 PM; 3. Rang 86 752 Gewinner je 8,40 DM. Zehner-Wette: 1. Rang 1163 Gewinner je 290 DM; 2. Rang 14 333 Gewinner Je 23,30 DM; 3. Rang 111679 Gewinner je 2,80 PM „Vorfahrtsrecht“ für Fußgänger Neue Bestimmungen im Straßenverkehr Am 1. September treten eine Reihe von neuen Bestimmungen im Straßenverkehr in Kraft, die für alle Verkebrsteinehmer wich- tige Anderungen mit sich bringen. Einschnei- dend ist vor allem die neue Regelung, wo- nach an Kreuzungen und Einmündungen je- der— einschließlich der Fußgänger— die Vorfahrt hat, der von rechts kommt. Abwei- chend hiervon hat nur der Vorfahrt, der eine als Vorfahrtsstraße gekennzeichnete Straße benutzt. Die Autobahnen dürfen nach den neuen Zestimmungen nur von Kraftfahrzeugen be- gutzt werden, die schneller als 40 km/Std. zahren. Das Wenden sowie das Erteilen von Fahrunterricht auf den Autobahnen ist ver- doten. Die generelle Geschwindigkeitsbegrenzung kür Lastwagen bis 2,5 Tonnen Gesamtgewicht Wird aufgehoben. Schwerere LR WS dürfen wie bisher innerhalb geschlossener Ortschaf- ten 40 km/ Std. und außerhalb geschlossener Ortschaften 60 km/ Std. nicht überschreiten. Lastwagen und Lastzüge dürfen sich nur dann gegenseitig überholen, wenn die Ge- schwindigkeit des Uberholenden wesentlich größer ist. Auf Autobahnen darf außer auf den regel- rechten Parkplätzen nur auf den mindestens zwei Meter breiten Randstreifen gehalten Werden. Das Parkverbot vor und hinter Halte- Stelleschildern der öffentlichen Verkehrsmit- tel ist von zehn auf zwanzig Meter erweitert worden. 0 Hingegen ist es in Zukunft erlaubt, auf Gehwegen zu parken, wenn dadurch der Ver- Eehr auf der Fahrbahn und die Fußgänger micht behindert werden. Das Fahrzeug darf in einem solchen Fall aber nicht schwerer als 2500 Kilogramm sein.. Für Fahrräder sind neben rotem Schluß- cht jetzt auch Tretstrahler endgültig Vor- geschrieben. Außerhalb geschlossener Ort- Schaften ist Werbung in jeder Form verbo- ten, wenn sie die Aufmerksamkeit der Ver- dehrsteilnehmer ablenkt. Wichtig sind auch Bestin 0 für den Lastkraftwagen- *: Fahrer von schweren Lastwagen f dürfen pro Arbeitstag nicht neun Stunden fahr 3 anſtaltung dar, wenn ſie auch offiziell nicht dieſen hinweiſenden Charakter trug. Trotz⸗ dem war ſie mit rund 70 teilnehmenden Tie⸗ ren als die größte Veranſtaltung auf züch⸗ teriſchem und ſportlichem Gebiet im Kreis Mannheim bezeichnet worden. Rund 55 Züch⸗ ter ſind es heute, die aus Liebhaberei der Erziehungsarbeit an den liebgewordenen Vierbeinern frönen und in einer ſyſtemati⸗ ſchen Erziehung die Hunde zu dem wahren Helfer und oft auch Retter des Menſchen ausbilden. Die Vielfalt der Erziehungsarbeit wurde deutlich in den zahlreichen Vorführungen einer breiten Oeffentlichkeit demonſtriert und ihr ein breiter Einblick in die variable Ge⸗ ſtaltungsarbeit einer bewußten Zucht ge⸗ boten. Heinz Odenwald als Organiſator, Heinrich Kerbeck als Zuchtleiter und Jakob Keller hatten nichts unverſucht gelaſſen, alle Vorausſetzungen zu einem erfolgreichen Ge⸗ lingen dieſes Parkfeſtes zu ſchaffen und tru⸗ gen ſo weſentlich dazu bei, daß der Namen der Seckenheimer Hundezüchter über die engen Grenzen unſerer Gemeinde hinausdrang und ſicher künftig noch mehr Beachtung finden wird. Wenn man die große Zahl der Zuſchauer am Sonntagnachmittag im Schloßhof als Hundeſportintereſſenten und Tierliebhaber werten darf, dann hat der Verein mit ſeinen Ausſtrahlungen einen großen Teil der Be⸗ völkerung bereits anzuſprechen gewußt. In pauſenloſer Folge rollten vor den intereſſier⸗ ten Zuſchauern Vorführungen der Tiere ab, die wohl mit allen Zweigen der Verwen⸗ dungsmöglichkeit der Hunde bekanmtmachte. Angefangen von den einleitenden Jungvor⸗ führungen, bei denen die Anfangsgründe einer Zuchtarbeit demonſtriert wurden, über die vorbildlich zu nennende Gruppenarbeit der Vereine Ladenburg und Ziegelhauſen, Tages war natürlich der Sprung eines rie⸗ ſigen Neufundländers über eine 2.20 Mtr. höhe Wand und der attraktive Durchſprung eines Reifens, die beide einen Begriff ver⸗ mittelten, was dieſe Tiere mit ihrer inſtink⸗ tiven und naturgegebenen Veranlagung zu leiſten vermögen, wenn dieſe Anlagen ent⸗ ſprechend ſachgemäß gefördert und ausgebil⸗ det werden. Dieſe Vorführungen verhinder⸗ ten durch ihre inſtruktive und ausgedehnte Darſtellung arlerdings die vorgeſehene Prä⸗ miierung der ſchönſten Tiere durch das Publi⸗ kum. Abſchluß der ausgezeichneten Darbie⸗ tungen bildete die Ueberreichung von Ehren⸗ geſchenken an die Blindenführhundſchule Of⸗ tersheim und die Vereine aus Ladenburg, Ziegelhauſen und Friedrichsfeld, die Heinz Odenwald mit Worten des Dankes und der gezeigten Verbundenheit vornahm. Im überfüllten Feſtzelt hatte nach dieſen äußerſt intereſſanten Vorführungen am Nach⸗ mittag die frohe Laune am Abend das Wort. Als Zwerchfellmaſſeure agierten Toni Haag, der in Seckenheim längſt kein Unbekannter mehr iſt und ſeine beiden„Genoſſen in Hu⸗ mor“, die im Verein mit der Kapelle Schary zündende Funken in das aufnahmebereite Publikum warfen und ſo dieſem bedeutenden und erfolgreichen Tag der Seckenheimer Hun⸗ dezüchter den würdigen und zgleich auch fro⸗ hen Abſchluß gaben. Daß ſich am Montag Abend noch einmal eine größere Anzahl zum Kehraus eingefunden, hatten verſtand ſich nach dieſem erfolgreichen Debut faſt am Ran⸗ de und Toni Haag ſtartete nochmals in Sa⸗ chen Humor mit der ihm eignen Vehemenz, um ſo aus dem Eintagserlebnis eine Ver⸗ doppelung zu geſtalten, die der Zuſammen⸗ faſſung einen ſchönen Erfolg für die rühri⸗ gen und aktiven Züchter darſtellt, die dieſen Tag ſicher in ihren Annalen bedeutſam ver⸗ merken werden. Auch in Mannheim KPpD- Wahlhelfer gefaßt Mannheim(Isw). In Mannheim sind elf Personen aus der Sowjetzone gefaßt worden, die den Auftrag hatten, der KPD Wahlhelfer- dienste zu leisten. Nach Angaben der Mann- heimer Kriminalpolizei handelt es sich um Sechs Männer und fünf Frauen, alle im Alter von 18 bis 30 Jahren. Diese Personen seien, Wie die Polizei erklärt, für eine eventuelle Festnahme durch die Polizei zu einheitlichen Aussagen geschult worden. Wie die übrigen im Bundesgebiet Festgenommenen hätten auch die in Mannheim Verhafteten gefälschte Pa- piere gehabt. In Ludwigshafen sind 33 kom- munistische Agenten verhaftet worden. Mit der„Bißwaffe“ verletzt Mannheim dsw). Bei einer Streiterei zwischen zwei Männern hat in Mannheim einer der Kampfhähne seinen 19 jährigen Geg- ner mit solcher Gewalt in die beiden Unter- arme gebissen, daß der junge Mann Arztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Der Altere War widerrechtlich in die Wohnung des jün- geren eingedrungen, um mit diesem„eine alte Rechnung zu begleichen“. Uber Abzug des Grenzschutzes erstaunt Mannheim sw). Uber den Abzug der zwel inn Mannheim stationierten Hundert schaften des Bundesgrenzschutzes ist man in Marmheim sehr erstaunt. Oberbürgermeister Dr. Heimerich hatte in Bonn gegen die Ver- legung des Grenzschutzes von Mannheim nach Eschwege protestiert. In Mannheim sind für den Grenzschutz bereits erhebliche Mit- Fällige Zahlungen. Nachſtehende ſtädtiſche Gefälle ſind zur Zahlung fällig: 15. 8. Grundſteuer— 2. Viertel 1953 15. 8. Gewe beſteuervorauszahlungen 1953 — 3. Viertel g 1 15. 8. Hundeſteuer 1953— 2. Drittel 1. 9. Vergnügungsſteuer für Auguſt 1953 J. 9. Gebühren für Auguſt 1953 1. 9. Mietzinſen 15. 9. Schulgeld für die Städt. Hochſchule 5 für Muſik und Theater— 6. Rate für das Sommerſemeſter 1953 20. 9. Getränkeſteuer und Speiſeeisabgabe für Auguſt 1953 1 Südweſtd. Rundſchau Deutsche Flieger auf US-Flugplatz Wertheim(Isw). Die Segelflieger des Flugsportplatzes Wertheim erhielten jetzt von einem amerikanischen Luftwaffenofflzier die Genehmigung, auf dem von amerikanischen Truppen belegten Flugplatzgelände Rein- hardshof zu fliegen. Neben den Wertheimer Segelfliegern wollen auch andere Flugsport- gruppen des Frankenlandes die Chance nüt- zel und auf diesem idealen Gelände starten. Verhandlung gegen FDJ- Funktionär Kar lSsTuh e(sw). Die Karlsruner Straf- kammer 5, die seit der Aufhebung des Ober- landesgerichts in Freiburg für politische Fälle im nord- und südbadischen Raum zuständig ist, verhandelte gegen den 24 Jahre alten Maschinenschlosser Erwin Wilhelm Rickert aus Gundelfingen im Kreis Freiburg. Rickert wurde vorgeworfen, sich in Breisach auch nach dem Verbot der kommunistischen FDJ Hauptamtlich für diese Organisation betätigt zu haben. Bei dem Angeklagten waren be- —. fstücks gelunden. Worden. Das dlung aus, da Staatsanwalt ht ausreichte. nheimgestellt, n. Der Haft- seit dem I. fand, Wurde Sinsherm(sw). Einen gräßlichen Be- triebsunfall erlitt ein 17jähriger Landarbeiter in Backstadt bei Sinsheim. Der junge Land- arbeiter war beim Einlegen von Stroh in eine Futterschneidmaschine erfaßt und in die Ma- schine gezogen worden. Dem Unglücklichen wurden beide Beine bis zum Knie abgetrennt. Nach Mitteilung der Badischen Landwirt- schaftlichen Berufsgenossenschaft waren die Schutzvorrichtungen an der Maschine nicht in Ordnung.. Altenheim Kreis Kehl(ddsw). Ein mit Kohlen beladenes Schiff, das rheinaufwärts fuhr, wurde in Höhe der Ortschaft Altenheim Plötzlich leck. Der Altenheimer Feuerwehr, die sofort verständigt wurde, gelang es, das Schiff auszupumpen, so daß es noch den Straß burger Hafen erreichen konnte. Dadurch konnte die Ladung, 600 Tonnen Kohle, geret- tet werden. Blindgänger hinter dem Fußballtor Haltingen, Kreis Lörrach(swb). Wenige Meter hinter dem Fußballtor des Sportplatzes in Haltingen im EKreis Lörrach wurde in der Erde ein Granat- Blindgänger entdeckt, der aus dem zweiten Weltkrieg stammt. Zahl- reiche Sportler und spielende Kinder sind in den letzten Jahren über die Fundstelle hin- Weggelaufen, ohne daß das gefährliche Ge- schoß explodierte. Die Polizei hat zur Ent- schärfung der Granate Feuerwerker angefor- dert und außerdem besondere Sicherungs- maßnahmen angeordnet, da man in dem be- Waäldeten Umkreis der Fundstelle noch wei- tere Blindgänger vermutet, f f des Rathauses, Hausmeisters mitgenommen hatte. Die Aus- — 314 Wird 2 Nachbarzimmer schlief, nicht erwachte. Einbrecher aus dem Arrest ausgebrochen Später eingeleitete Fahndung ergebnislos PfOr zheim(sw). Als die Kriminalpoli- zei einen bei einem Geschäftseinbruch Fest- genommenen aus dem Notarrest der Polizei- wache im Rathaus des Stadtteils Brötzingen holen wollte, war der Vogel ausgeflogen. Der 29 Jahre alte Einbrecher hatte den mit der Hand leicht lösbaren Gips- und Fugenputz der Wand losgemacht, einige Backsteine her- ausgenommen und war durch das 48 431 m große Loch auf den Heizungsboden geschlüpft. Von da kam er in den FHeizungsraum und entwischte durch ein Fenster über den Hof nachdem er die Jacke des weispapiere des Hausmeisters hatte er auf eine Treppe gelegt. Später wurde der ausge- brochene Einbrecher von einem Mädchen an der Peripherie der Stadt gesehen. Die Polizei durchkämmte im Großeinsatz die in dieser Gegend liegenden Wälder, hatte jedoch kei- nen Erfolg mit ihrer Aktion. Mit den Villen einbrüchen, die in den letzten Wochen die Bevölkerung so beunruhigen, hat er nach An- sicht der Polizei nichts zu tun. Versuchter Raubmord an Taxifahrer Zehn Jahre Zuchthaus für die beiden Angeklagten Freiburg(ZSH. Das Schwurgericht Frei- burg verurteilte die Angeklagten Rudolf Ei- senhardt und Lotte Reiß wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes und schweren Raubes zu je zehn Jahren Zuchthaus. Die bürgerlichen EFhrenrechte wurden beiden An- geklagten für fünf Jahre aberkannt. 5 Die beiden Angeklagten hatten im den Abendstunden des 8. Oktober letzten Jahres versucht, durch eien Uberfall auf den 43 jährigen alten Lörracher Taxibesitzer Karl Kaiser zu Geld zu gelangen, um eine Fahrt ins Ruhrgebiet finanzieren zu können. Auf der Fahrt über Odlingen nach dem Bahnhof Dreiländereck bei Binzen führten sie die Tat Aus. Eisenhardt stieß dem Fahrer von hinten eine Schreckschußpistole zwischen die Schul- terblätter, riß ihm danm den Kopf zurück und brachte ihm mit einem kurzen Gärtnermesser zwei schwere, wenn auch nicht lebensgefähr- liche Schnitte am Hals bei. Die Angeklagte Reiß, die neben dem Fahrer saß, soll Eisen- Hardt bei der Tat dadurch unterstützt haben, daß sie Kaiser die Geldbörse zu ent- reißen versuchte. Der Taxifahrer konnte je- doch den Wagen zum Stehen bringen und sich trotz seiner stark blutenden Wunden ret ten. Eisenhardt und seine Begleiterin wur- den am nächsten Tag in Lörach festgenom- men. Eisenhardt hat in der Verhandlung ausge- sagt, daßz er im letzten Augenblick Bedenken pekommen habe. Seine Freundin habe ihn aber erstauurt angesehen, und um nicht als Feigling zu gelten, habe er sich schließlich doch entschlossen, den Taxifahrer umzubrin- gen. Die Angeklagte hatte entschieden be- stritten, sich an der Ausführung der Tat be- teiligt zu b ben. Der Fahrer sagte dagegen, aus, daß die Frau ihn beim vergeblichen Griff nach der Brieftasche das Gesicht zerkratzt habe. Bauernhof völlig niedergebrannt Nur das lebende Inventar gerettet Niederdossenbach, Kreis Säckingen (Is xVY). Durch ein Großfeuer wurde in der Ge- meinde Niederdossenbach ein Bauernhof bis auf die Grundmauern eingeaschert. Nur das lebende Inventar konnte gerettet werden. Die Maschinen und die Erntevorräte wurden ein Raub der Flammen. Das Feuer entstand beim Heuausladen, als aus einem elektrischen Auf- zug plötzlich Flammen schlugen und das ge- Stapelte Heu in Brand setzten. Die sofort ein- geleiteten Löschversuche der Hausbewohner Waren erfolglos. Freiburg wird am 1. Oktober kreisfrei Freiburg sw). Die Stadt Freiburg wird am I. Oktober aus dem Kreis Freiburg aus- scheiden und von da an wieder kreisfreie Stadt sein. Ursprünglich sollte Freiburg be- reits zum 1. September aus dem Ereisver- band ausscheiden. Durch einen 3 antrag zur Badischen Landeskreisordnung war dieser Termin jedoch um einen Monat* schoben worden. e Kreuz und quer durch Baden Wolfach. Auf der Strecke der Neben- bahn Biberach Oberharmersbach im Kreis Wolfach verkehrt jetzt ein moderner Trieb- wagen, der die Strecke in wesentlich kürzerer Zeit zurücklegt als der alte Dampfzug. Gπ K eh l. Nach vierzehnjähriger Unterbre- chung trafen sich die Veteranen des ehemali- gen badischen Pionierbataillons 14 aus dem ersten Weltkrieg zu einer Wiedersehensfeier in der alten Garnisonsstadt Kehl.(AS Krensheim, Kreis Tauber 11 Bei einem Schadenfeuer in Krensheim erlitten die Tochter und der Sohn des Bäckers erhebliche Verbrennungen.( Donaueschingen. Pie Bundesstraße 180455 15 7 inde Kommingen auf Anordnung des Land- Oktober für den ge- gesperrt. 185 1 —..... Die 2. Stimme gibt den Ausschlag Der Wähler hat viele Möglichkeiten— Er muß sie aber richtig ausnützen Wenn der Wähler am 6. September an die Urne geht, dann muß er sich darüber im klaren sein, daß er zwei Stimmen zur Ver- fügung hat, von denen er eine einer— meist an eine Partei gebundenen— Persönlichkeit, die andere einer Partei geben kann. Mit die- sem Verfahren, das aus dem Bestreben her- aus entstanden ist, die Persönlichkeit der Kandidaten mehr in den Vordergrund treten zu lassen, daneben aber den Parteilisten ihre entscheidende Rolle zu belassen, sind dem Wähler mannigfache Möglichkeiten in die Hand gegeben. Er kann einen Kandidaten Wählen, der nicht derselben Partei angehört, der er seine Zweitstimme gibt. Er kann auch uf die Wahl eines Kandidaten verzichten und dafür nur eine Parteiliste wählen, also m1 ur den rechten, blaubedruckten Teil des Wahlzettels ausfüllen und den linken, schwarz bedruckten freilassen. Auch das um- gekehrte Verfahren ist gestattet: der Wäh- ler entscheidet sich nur für eine Persönlich- keit, läßt aber den rechten Teil des Wahl- Zettels, auf dem die Parteien stehen, leer. Bei diesen vielen Möglichkeiten muß aber darauf Hingewiesen werden, daß der Wähler auf je- der Seite des Stimmzettels nur ein Kreuz (eine Stimme) einzeichnen darf, da andern- Talls seine Stimme ungültig wird. Das B. biet ist in 242 Wahlkreise ein- geteilt. n Wahlkreisen gilt derjenige Als gewählt, der die meisten Stimmen auf sich vereinigt. ES werden also 242 Abgeord- 1 direktem Wahlgang, d. h. im Wege er Persönlichkeitswahl(Mehrheitswahl) ge- Wählt. Weitere 242 Abgeordnete ziehen über die Landeslisten in den Bundestag. ein; ihre Wahl erfolgt also nach dem sogenannten Ver- iswahlsystem Groporz oder Listenwah)). stverständlich wird der Wähler sein besonderes Augenmerk auf diejenigen Kandi- daten richten, die sich für eine direkte Wahl in den Wahlkreisen bewerben. Er hat ja die genheit, diese Männer und Frauen in Versammlungen zu hören, Die ersten aber lediglich darüber, welcher Kandidat aus dem einzelnen Wahl- kreis als Sieger hervorgeht und in den Bun- g einzieht. Dies ist zwar sehr wichtig, Aber im Hinblick auf das Kräfteverhältnis im künftigen Bundestag nicht von ausschlagge- bender Bedeutung. Die 484 Bundestagssitze werden nämlich ausschließlich nach den Zweitstimmen er- rechnet, und zwar nach Ländern getrennt. Die direkt gewählten Abgeordneten werden bel der Errechnung der Mandate zunächst völlig außer acht gelassen. Erst wenn fest- Steht, wWiie viele Abgeordnete die einzelnen Parteien in den Bundestag entsenden, wird die Zahl der direkt in den Wahlkreisen er- rungenen Mandate abgezogen. Daraus ergibt sich, daß für das Kräfteverhältnis im künf- tigen Bundestag die erste Stimme, also die di- Tekte Wahl auf dem linken Teil des Stimm- den Stimmen entscheiden zettels, nur eine sekundäre Rolle spielt, die Zweitstimme dagegen das gröhgere politische Gewicht hat. Die erste Stimme kann nur dann für das Kräfteverhältnis entscheidend wirksam wer- den, wenn sogenannte Uberhangmandate ent- stehen, d. h. wenn eine Partei auf direktem Weg mehr Mandate erringt, als ihr nach dem Verhältniswahlrecht aufgrund der Zählung der Zweitstimmen über die Landesliste eigentlich zustehen. Diese„überhängenden“ Wahlkreismandate gehen nicht verloren, sie verbleiben der Partei und erhöhen damit die für das Land insgesamt festgesetzte Abgeord- netenzahl. Einen derartigen Fall haben wir bei der Wahl zur Verfassunggebenden Lan- des versammlung erlebt, wo die CDU in Süd- baden in 14 Wahlkreisen als Sieger hervor- ging, also 14 Kandidaten in direkter Wah durchbrachte, während ihr rechnerisch nur 13 Sitze zustanden. Damit erhöhte sich da- mals die Anzahl der südbadischen Abgeord- neten von 25 auf 26, und somit die Zahl der Abgeordneten der Landes versammlung von 120 auf 121. Ahnliches kann auch bei den jet- zigen Bundestagswahlen eintreten, so daß die Anzahl der Bundestagsabgeordneten keines Wegs auf 484 beschränkt bleiben muß. Während für den gesamten Bundestag also im Normalfall die Hälfte der Abgeordneten direkt und die andere Hälfte über die Lan- desliste gewählt wird, trifft dies für die Län- der nicht zu. Da die Wahlkreise in den ein- zelnen Bundesländern nicht gleich groß sind ergeben sich Differenzen in der Zahl der in den Wahlkreisen und über die Landesliste zu Wählenden Sitze. Die verschi ede ne Anzahl der de 5 indern eteilten e richtet sich nach de und Ei ohnerzahl, die Nur 15 ZWei soweit mit der Zahl der Wahlkreise in Einklang steht, daß 85 ichviel direkt und über die Lanc ählte Ab- geordnete in den Bundestag einziehen. Die 484 Sitze Verteilt len h folgendermaßen auf —— Baden 7(33 direkt, 34 über Liste) Bayern 91(47 direkt, 44 über Liste) Bremen 6( 3 direkt, 3 über Liste) Hamburg 17( 8 dire t t, 9 über Liste) Hessen 44(22 lirekt, 22 über Liste) Niedersachsen 66(34 dir 2 3 T Liste) Nordrh.- Westf. Rheinland-Pfalz 138(66 direkt, 72 31(15 direkt, 24(14 direkt, er Liste) 16 über Liste) 10 über Liste) Schleswig-Holst Zusammen 484(242 d 242 über Liste) Schlie Sei noch er it, daß sich auch der Kleinen N und Split erster Li Bie mit den Zweit- 0 ich aufgrund dieser t-Stimme Allerdings ist auch für diese Gruppe 5 erste Stimme nicht bede utungslos, denn wenn es einer Par- 8„ einen Kandidaten in direkter dringen, sich das An- Prozent-K! hat sie Vom Sperrt Turnerbund Jahn Turnierſieger beim TSV Neckarau. Nachdem am Samstag die Fußballer des TBB Jahn auf dem Phönix⸗Platz beim Turnier der alten Herren den Sieg davongetragen hatten, war es am Sonntag der 1. Handball⸗ Mannſchaft vergönnt, in Neckarau, anläßlich der Turnhallen⸗Einweihung, 1. Turnierſieger zu werden. Es war ein Turnier des Kreiſes Mannheim, an dem 14 Vereine aus der näheren Umgebung teilnahmen. Die 1. Mannſchaft hatte zunächſt 2 Spiele zu abſolvieren, die auch gewonnen wurden, um Gruppenſieger zu werden. Im Halbfinale hatten ſie es mit der Mannſchaft der Einheit Weinheim zu tun, die niedergerungen wurde. Endſpielpartner war die 1. Mannſchaft aus Brühl, die man auch durch 5 ſſere Leiſtung mit 113 beſiegte. Zu erwähnen iſt noch die 2. Mannſchaft, der es gelang, Gruppenſieger zu werden. In den nachfolgenden Spielen um den Turnier⸗ ſieg hatte ſie aber gegen 1. Mannſchaften we⸗ nig zu beſtellen, ſo daß der erkämpfte 4. Platz noch anerkennenswest iſt. * Deutsche B-Elf gegen die Schweiz Nachwuchs für Nationalmannschaft gesucht Die„kalte Dusche“ von Oslo hat das Treffen der B- Mannschaften Deutschland— Schweiz am kommenden Mittwoch in seiner Bedeutung er- heblich steigen lassen. Die Forderung nach neuen Gesichtern in der Nationalmannschaft muß jetzt mit mehr Nachdruck erhoben werden. Die Aufregung nach der Pariser Niederlage sei- nerzeit wurde rasch besänftigt, und Herbergers „ideale Elf“ erhielt später mehr Vertrauen als sie verdiente. Der Rückschlag fol in Oslo. Es ist kein Geheimnis, daß gerade diese Mann- schaft als deutsche Vertretung für die Fußball- Weltmeisterschaft in Aussicht genommen war, vielleicht sogar noch ist, wenn sich nicht schnell noch überzeugende Talente in den Vordergrund schieben. Das Konstanzer Spiel soll nun dazu herhal- ten, neue Kräfte zu finden. Die jetzt ausge- Wählte Mannschaft umfaßt durchweg Spieler, die zum erweiterten Stamm gehören, nahezu alle standen schon in der A oder B-Mannschaft. Der einzige neue Mann dürfte der Aschaffen- burger Budion sein, der seinerzeit in Augsburg in der süddeutschen Mannschaft agen die B-Elf mithalf, Herbergers B-Team auszuspielen. Die Mannschaften sp wie fo Schweiz: Eich; Zehnder, Flückiger; Häuptli, A Ii I, Big- ler; Bickel, Antenen, Mella, Meier, Fatton.— Deutschland: Henig; Liebrich II, Erhardt; Berg- ner, Schäfer(Siegen), Gottinger; Berni Klodt, Morlock, Schade, Pfaff, Budion. Schiedsrichter: Bernardi- Italien, In der Schweizer Mannschaft stehen nicht weniger als sieben Spieler aus Bern, dazu die Altnationalen Bickel, Fatton und Antenen, von denen Bickel, der Schweizer Re- kordinternationale, als Spielmacher anzusehen ist. Die deutsche Mannschaft sollte normaler- weise zu einem Sieg kommen, wenn sie nicht siehe Oslo! Deutsche Turner reisen nach Japan Mehrere deutsch- japanische Wettkämpfe Der Deutsche Turnerbund hat die Einladung des Japanischen Turnverbandes angenommen, eine deutsche Mannschaft aus Turnerinnen und Turnern nach Japan zu entsenden. Am Mitt- woch fliegen Irma Walther-Dumbsky Nürn- berg), Wolfgard Voß(Oldenburg), Helmut Bantz (Langerfeld), Adalbert Dickhut(Köln) und die beiden Brüder Erich und Theo Wied(Stuttgart- Münster) nach Japan, wo sie am 4. September auf dem Flughafen in Tokio ankommen. Die Japaner wünschen neben dem üblichen Schau- turnen auch Wettkämpfe. Sie haben dabei in Kauf genommen, daß ihre Turnerinnen noch völlig unerfahren im Wettkampfwesen sind, daß sie auch keine Kampfrichterinnen haben. vertrauen sie das Urteil e gen erfal Turnerinnen an und geben d Hofknu ruck, daß sich at n v Der bemes- Wett- vom 4. September bis 7. Oktober auf 7. Oktober nschaft wird am Heimat eintreffen. sche in der Letzter Gewichthebertitel nach Kanada Schattner Europameister in Schwergewicht Davis W. de Davis um 10 kg. 7 argentinische Olympia- dritten Platz kam der dritte Silvetti 450 kg. . Hattner, München, wurde Europamei- m er mit 427,5 kg den vierten Platz amtwertung belegte. Gesamtergebnis wurden die Weltmeister- n der Gewichtheber zu einem Erfolg für und die Sowiet unjon, die je drei Titel während Als einzige re Nation 0 55 einen WALTER VOL ELISABETH VOL geb. Heierling Mannheim-Seckenheim, 2. September 1953 Achernerstraße 16 Fur die anlablich unserer Lermäblung erwiesenen 2 a 7 i Aufmerlsanilteitien und Glüdtwünsche danſten herelichst ber Sean Achs AN we isuNe Es sprechen: Freitag, 4. September 1953, 20 Uhr im Saal„zum Kaiserhof“ .. d ii e. e. von Klosterfrau Melissengeist liegt jede Peckung bei. Sie solſten sie Wirklich einmal lesen und denn erproben, Wie vielseitig wirksam Klosterfrau Melissengeist ist. Gegen so men- cherlei kleine Gesundheitsstörungen des Alſtags solſte Klosterfrau Melissengeist stets grifberei sein. Stadtrat u. Sewerkschaoftssekretfär JO05. MAIER Bundsstagskandiddt der CDU und Stadtrat MAX GRANDE Die Bevölkerung ist hierzu herzlich eingeladen CDU- Ortsbezirk Seckenheim Memnnbeim E J, Mittelsſraße 80 im H. Rathaus Heidelberg Hauptstraße 44 Ii Apoth. und Drog. Nur echt in blaue Packung mit den 3 Nonnen! Denken Sie such an Klosterfrau Aktiv-puder. Freie Aussprache Laufend beste Ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf. 14 tägige Garantie. Bel Unzufriedenheit erfolgt Tadsch. Viehhandlung de 1 20.00 Uhr Probe. *. Unsere Proben beginnen nicht den 0 Vereins Kale Liedertafel. Heute Mittwoch, Evangelischer Kirchenchor. am 2. September 1953 sondern erst am Donnerstag, 10. September 1953. 22 5 155 2 Turnerbund Jahn(Fußball-Ahteilung). Heute Abend 20 Uhr, tig Versammlung im Neckartal. und Werden zum Entwickeln Wilh. Koblenz angenommen. Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Inserieren bringt Gewinn! Ieh berate Sie jederzeit 955 FOTO- Drogerie e eERIEER W. M0LLS TIN . EK x Reparatur von Làufmaschen d derdose ö 0 Mae Fe Kloppenbeimerstraße 57, Ecke Eröffnung Freitag, 4. September Zähringerstr. in eigenem Betrieb. Preis pro Laufmasche 8 Pfg. Heinz Odenwald Mech. 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