Denn rr, 8 e Ny do= e — 5 miſ ee Joch Verstärkt werden. Dennoch ist in Erscheint: montaga, mittwocm freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 170, durch die Post Our 36 fg. Zustellgeld. Errehnummer fg flir 5 Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig. Preisliste Nr. 1 Abbestellungen können nur bis 25. Auf den Monatsersten angenommen werden 1 Nr. 174 Samstag, den 31. Oktober 1953 5 5. 53. Jahrgang Querschnitt der Woche Von Eduard Funk Der neue Bundestag hat— nach einer Fest- stellung des SPD-Pressedienstes— seine erste politische Debatte„gut bestanden“. Daß er sich dieses erfreuliche Prädikat verdiente, ist Allerdings nicht zuletzt der Haltung der OP- Bosftion zuzuschreiben, deren Sprecher àus dem Ergebnis der Wahlen„die Konsequenzen ziehen“ wollten. Erich Ollenhauer erscheine in der Tat wie verwandelt: statt des leiden- schaftlichen Politikers, der bisher grundsätz- lich alle Pläne der Regierung abgelehnt und den meisten Gesetzen seine Zustimmung ver- weigert hatte, stand diesmal auf der Redner- tribüne des Parlaments ein ruhiger und kon- Ziljanter Mann, der ohne pathetische Schär ten ein Programm vortrug, das mancherlei Uberraschungen enthielt. Daß Ollenhauer die Regierungserklärung Dr. Adenauers kritisieren Würde, stand zu er- Warten; aber er kleidete seine unterschied- nchen Auffassungen jetzt nicht mehr in Ab- lehnungen, sondern in Gegenvorschläge, und Statt der sonst bei ihm üblichen Forderungen, Präsentierte er meist nur Wünsche, wobei der SPD-Führer des öfteren die Bereitschaft sei- ner Partei zur Zusammenarbeit mit der Re- Sierung aussprach. Der Pressedienst der CDU/ SU wertete deshalb Ollenhauers Rede sicher- UHch nicht unvoreingenommen, wenn er zu ihr bemerkte, der SPD fehle die innere Kraft, die Segenwärtig aktuellen Probleme global zu sehen und zu versuchen, ihnen Mit einem echten Programm zu begegnen. Praktisch befindet sich die SPD nämlich in- mitten einer Revision ihres Parteiprogramms, deren Durchführung man ihr nicht erschwe⸗ Ten sollte. Die Wahl vom 6. September hatte ein so eindeutiges Bekenntnis der überwie- genden Mehrheit des deutschen Volkes zur Außenpolitik Adenauers und zur Wirtschafts- Politik Erhards erbracht, daß der SPD Wollte sie sich nicht endgültig in die Ab- Straktion verlieren— gar nichts Anderes übrigblieb, als viele ihrer unpopulär gewor- denen Zielsetzungen zu ändern und— wie Carlo Schmid sich im Bayerischen Rundfunk ausdrückte— den„gegenstandslos ge Worde- nen Ballast abzuwerfen“ Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf Weitere Verstaatlichungen in der Industrie, von der nur noch die Kohle-, Eisen- und Schwerchemiebetriebe erfaßt werden sollen. Während Ollenhauer zum Erstaunen des Bundestages plötzlich den freien Wettpewerb Und eine gesunde Unternehmerinitiative be- Türwortete trat Carlo Schmid- ebenso über- Taschend— für die freie Marktwirtschaft Ein, die bisher von der SPD grundsätzlich abge- lehnt worden war. Selbst die„Wissenschafts- Släubigkeit“ seiner Partei wart Schmid in die Rumpelkammer, weil man heute niemand mehr glaubhaft machen könne, daß die alten marxistischen Wirtschaftstheorien wissen- schaftlich fundiert und daher absolut richtig Seien, Nicht minder sensationell ist der vorsich- tige Kurswechsel der Spb in der Außenpoli- tik. Zwar stellte Ollenhauer— ebenso Wie die Regierungskoalition— nach Wie vor das Thema der Wieder vereinigung in den Vorder- Frund seiner Betrachtungen, wobei er die von Adenauer eingeschlagene Taktik für unrichtig hielt, und er scheint auch die Hoffnung auf ein ersprießliches Gespräch mit den Sowjets micht aufgegeben zu haben. Aber zum ersten Mal legte er zugleich ein Bekenntnis zur Integration Europas ab, wobei er sich sogar mit der Bildung einer Furopa-Armee abge- funden zu haben scheint, denn Ollenhauer bezeichnete den erwarteten Vorstoß der Re- Slerungspartelen zur Anderung der einem deutschen Verteidigungsbeitrag eventuell im Wege stehenden Artikel des Grundgesetzes Als„verständlich“. Und es klang wie eine Stille Resignation, als er hieran die Bitte knüpfte, Stwaige Verkasssungsanderungen nur auf diesen einzigen Fall zu beschränken. Im übrigen bewegte sich die Bundestags- debatte in ziemlich unverbindlichen Darlegun- Zen, die erst dann konkretere Formen anneh- men dürften, wenn die ersten Gesetzesvor- lagen die zuständigen Ausschüsse passieren. Bis dahin wird noch mancherlei Zeit Verstrei- chen, denn jene Komplexe, an denen sich die Gemüter am stärksten erhitzen werden— Familienrecht, Ju Stizreform, Wahlgesetz usw. 5 den sich noch im Stadium der Vorberei- kung. Hinzu Eommt, daß die Arbeitskraft des Kanzlers in den nächsten Wochen wiederum sehr stark von aubenpolitischen Problemen Absorpiert wird, unter denen das heikelste de Saarfrage ist. Mit Sicherheit ist jedenfalls zu erwarten, daß Dr. Adenauer— gestützt auf das Plebis- At vom 6. September— die Integration Eu- ropas mit noch größerer Ehergle betreiben Wird. Er befindef sich dabei in engem Ein- Verständnis mit Eisenhower, der soeben zur ruhigung der Franzosen die Versicherung abgab, daf die amerikanischen Streitkräfte m Europa nicht verringert, sondern im Ge Senteil deren Luftwaffen-Einheiten 1 aris Yer de kaum mit grogen und endgül- tigen Entscheidungen zu rechnen, weil sämt- Ache französischen Parteien das offenkundige Bedürfnis haben, vor der voraussichtlich am de. Dezember stattfindenden.. Stastspräsidenten vermeintli 0 keiner GefHT dung auszusgtzen 7 Der Bundesrat als politisches Organ Erste Sitzung der Ländervertretung Gebhard Müller wurde Vizepräsident Bonn(E.B.) Der Bundesrat hat am Frei- tag die Sommerpause beendet und sein neues Arbeitsjahr mit seiner 115. Sitzung in Gegen- wart des Bundeskabinetts begonnen. In einer programmatischen Rede hob der eue Präsident der Ländervertretung, der hessische Mimisterpräsident Zinn, einleitend die Notwendigkeit einer guten Zusammen- Arbeit zwischen dem Bundesrat umd der Bun- desregierung, sowie dem Bundestag hervor. „Miteinander ist besser als nebeneinander“, Sagte er. Zinn Sprach mit Nachdruck die Er- Wartung aus, daß die Bundesregierung den Bundesrat über die laufenden Politischen Ge- schäfte unterrichten werde. Bundeskanzler Adenauer sicherte dies dem Bundesrat an- schließend in einer kurzen Ansprache zu. Zu Begimm der Sitzung beglückwünschtte imm den Bundeskanzler und die neue Bun- desregierung zu ihrer Amtsübernahme. Die Anwesenheit des Kabinetts sei ein Ausdruck. für das in der Reglerungserklärung nieder- gelegte Bekenntnis zum föderativen Staats- aufbau und für das Streben nach einer ver- trauensvollen Zusammenarbeit mit der Län- dervertretung. Die Mitglieder des Bundesrates erhoben sich von den Plätzen, als der Präsident des ver- storbenen Vizepräsidenten des Bundesrats und Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter gedachte. Zinn Unterstrich, daß Reuter stets lebendigen Anteil am Aufbau der Bumdes- republik genommen und sie gefördert habe. Auf die Aufgaben des Bundesrates einge- hend, sagte Zinn, die Vertretung der Länder sel ein politisches Organ, Auch im Bundesrat müßten sich die Lebensfragen des Volkes zwar Magzvoll aber doch lebendig widerspiegeln. Er körme mit Vorsicht Ausgleichend wirken. Es sei aber verfehlt, wenn versucht werden sollte, den Bundesrat zu einem„kleinen Bru- Adenauer trifft um Westen soll Deutschlands Aufnahme in UN unterstützen— Ehard beim Kanzler Bonn(E. B.) Bundeskanzler Konrad Aden- auer und der sozialdemokratische Oppositions- führer werden am kommenden Montag im Palais Schaumburg zu der geplanten Aus- sprache über innen- und außenpolitische Fra- gen zusammenkommen. Der sozialdemokratische Buiſdestagsabge- ordnete Fritz Erler hat die westlichen Part- ner der Bundesrepublik aufgefordert, die Auf- nahme eines wiedervereinigten Deutschlands in die UN zu unterstützen. Im sozialdemokra- rischen Pressedienst erläuterte Erler den Vor- schlag des SPD- Vorsitzenden Erich Ollen⸗ hauer, Deutschland in die UN aufzunehmen. Erler schreibt, der Abschluß der EVG Werde Oie Wiedervereinigung Deutschlands verhin- .. ĩðͤ d ⁊ͤv e Es ist zwar neuerdings wiederum davon die Rede, daß Adenauer und Bidault Mitte No- vember zusammentreffen sollen, um das vom Bundeskanzler angebotene Verständigungsge- spräch aufzunehmen; aus den erwähnten Gründen wird aber der Tranzösische Außen- minister wohl nur Wenig Neigung bezeigen, mehr als nur einen Meinungsaustausch zu Pflegen, den Adenauer in der nächsten Woche in einer weiteren Unterhaltung mit Frangois- Poncet vorbereiten will. Vielleicht gelingt es aber dabei doch noch, Laniel und Bidault aus ihrer bisherigen Reserve herauszuholen, denn deren Stellung, die Wochenlang äußerst ge- kährdet erschien, hat inzwischen Sine beacht- Uiche Stärkung erfahren. In allen Abstim- mungen über seine Wirtschafts- und Außen- Politik— sogar bezüglich Indochina er- langte der französische Ministerpräsident er- Staunlich große Mehrheiten in der Pariser Nationalversammlung. Mittlerweile wird der Krieg in Indochina aber mit unverminderter Härte Weitergeführt, die Frankreich zur Errtsendung neuer Trup- Penverstärkungen zwingt. Und auch in Pan Mun Jon ist die Situation nicht aussichts- reicher geworden, so daß die USA sich zur Drohung veranlaßt sahen, die Vorbesprechun- Sen um Ort und Zeit der politischen KRorea- Konferenz abzubrechen, falls binnen dreißig Tagen nicht eine Einigung zustande käme. Die Entscheidung hierüber dürfte letzten Endes jedoch von keiner der offlziell am Kriege be- teiligt gewesenen Nationen abhängen, son- dern wiederum— wie schon so oft— von Moskau. Dies veranlaßte Churchill, Eisen- hower zu einem Besuch in London einzuladen, um mit ihm sowohl die aktuellen Fragen der Atlantischen Politik wie des Verhältnisses des Westens zum Osten zu beraten; der Präsident Nachrichtenabteilung der Dienststelle Oberstleutnant a. D. Friedrich Wilhelm ist entlassen worden. Wie von informierter Seits verlautete, hatte Heinz mit maßgeblichen Regierungsstellen in Bolin ernste wegen a Smmenpruch. Er soll seinerzeit der“ des neuen Bundestages zu machen. Im Bundesrat haben seit der Umbildung der baden-wüttembergischen Landesregierung die Politisch hinter den Bonner Regierungspar- teien stehenden Länder Mit 23 gegen 15 Stim- men die Mehrheit. Sollte die SPD bei den Bürgerschaftswahlen in Hamburg am 1. No- vember unterliegen, würde sich diese Mehr- heit voraussichtlich noch um drei Stimmen erhöhen. Ii einer kurzen Ansprache an den Bun- desrat sicherte der Bundeskanzler anschlie- Bend kür die Künftige Gesetzgebung im Bund eine gute Zusammenarbeit mit den Länder- Vertretern zu. Die Bundesregierung werde sich dabei der wertvollen Erfahrungen be- dienen können, die von den Länderregierun- gen besonders auf dem Gebiet der Verwal- tung gesammelt worden Seien. Die Bundes- regierung sei fest entschlossen, die Bestim- mungen des Grundgesetzes über die Mitwir- Kung der Länder bei der Gesetzgebung und ihre Arbeit im Bundesrat in vollem Umfang zu erfüllen. Die Feststellung Zinns, daß ein Miteinander besser als ein Nebeneinander sei, könne er„vollinhaltlich unterschreiben“. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte Zinn der noch nicht heimgekehrten Kriegs- gefangenen. Er kritisierte, daß die Welt, die So stolz auf ihre Zivilisation sei, doch so viele Zuge der Unmenschlichkeit trage. Deshalb gedenke der Bundesrat aller derjenigen, die moch auf ihre Heimkehr warteten. 5 Der Bundesrat wählte den neuen baden- Württembergischen Ministerpräsidenten Geb hard Müller zum ersten Vizepräsidenten. Die 32 Punkte der Tagesordnung erledigte der Bundesrat in kurzer Zeit, da sie im wesent- lichen nur Verordnungsentwürfe wirtschafts- und sozialpolitischer Art enthielten. Die nächste Sitzung der Ländervertretung findet am 20. November statt. Montag Ollenbauer dern, end die Politik in Richtung auf ein Sicherheitssystem im Rahmen der UN die Aussichten auf den Einschluß ganz Deutsch- lands und damit auf die Wiedervereinigung vergrößere, zumal die Sowjetunion sich aus- drücklich bereit erklärt habe, das Ersuchen eines wiedervereinigten Deutschlands um Auf nahme in die UN zu unterstützen. Ein Sicher- heitssystem unterscheide sich nur dann von einer Militärallianz, wenn es auch den mög- lichen Gegner enthalte. Es Sei ja gerade der Fortschritt der UN, daß dort nicht nur die befreundeten Nationen, sondern auch die So- iets und die Satelliten versammelt seien. Der Eintritt Deutschlands in die EVG Sei Also nichts anderes als der Beitritt zu einem Klassischen System der Militäralllianzen, denn die EVG sei einem solchen Allianz-System der NATO— angeschlossen. In die UN könne Jeutschland übrigens ohne weiteres aufge- nommen werden, wenn der Sicherheitsrat es vorschlägt.„Deshalb hat Ollenhauer mit Recht die Aufnahme Deutschlands als einen Teil der Viermächte- Vereinbarungen über die Wiederp- Vereinigung Deutschlands gefordert, damit es kein sowjetisches Veto gegen die Aufnahme Deutschlands geben kann“, schreibt Erler. Werm in den vielen Monaten, die bis zur Ratiflzierung des EVG-Vertrages noch ver- streichen würden, die Chance ausgehandelt Werde, Vereinbarungen für Deutschland einen Platz in einem globalen Sicherheitssystem zu fin- den, warum soll dann die schlechtere konti- nentale Hrsatzlösung vorgezogen werden?“ in„von uns gebilligten Vermächte⸗ Bundeskanzler Adenauer empfing in Bonn den bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard zu einer längeren Aussprache. Baye- rische Parlamentarier erklärten, daß in die- sem Gespräch alle Punkte berührt worden ssien, die hinsichtlich der Regierungserklä- rung zu abweichenden Auffassungen zwischen der CDU und der CSU Seführt hätten. Die Neubesetzung des Bundespostministeriums soll ebenfalls erörtert worden sein. Minister Hans Schuberth, der dieses Ressort noch ge- schäftsführend inne hat, erklärte, daß er in den nächsten Tagen endgültig aus dem Mini- Sterium ausscheide und daß er sein Abgeordnetenmandat in der CDU/ OSU-Fraktion peibehalten werde. betonte gleichzeitig, Mitarbeiter Blanks entlassen Einer der führenden Mitarbeiter in der Blank, Heinz, 5 Differenzen iner Tätigkeit gleich nach dem Zu- mit Nach- Oberländer legt Notprogramm vor Für die Ostzonen- Flüchtlinge— Bonn rechnet mit Ansteigen der Flüchtlingszahlen rei burg(Z SH). Bundes vertriebenen Oberländer teilte hier in einer Ta- gung der Vertriebenenverwaltungen der Län- der mit, daß er für die Wintermonate ein Notprogramm für die Ostzonen-Flüchtlinge ausarbeite, das zusammen mit anderen Ver- triebenenfragen in der nächsten Woche in einer zweitägigen Kabinettssitzung besprochen werden soll. Sem Ministerium habe sich folgende Auf- gaben gestellt: allmähliche Vollständige Auf- Jösung der Flüchtlingslager Beiseitigung der Dauerarbeitslosigkeit in den Hlendsgebieten durch eine inner- und außergebietliche Um- Siedlung. Eingliederung der Flüchtlingsbauern durch die Kultivierung von Gdland und andere Maßnahmen, Förderung der Vertrie⸗ benen- Industrie, Kulturelle Förderung der Elſichtlinge im Rahmen der Länder und be- sondere Maßnahmen zur Eingliederung der Fichi Ar 87 Flüchtlingsjugend. Minister O länder wies auf die zunge heure latente Gefahr“ hin, die in dem nach wie vor ungelösten Flüchtlingsproblem zu sehen sei, Ein ernste Wirtschaftskrise würde Hach seiner Auffassung die Masse der Flücht⸗ nge kaum überstehen. Die Vertreibung der Deutschen aus ihrer alten Heimat und der neue Zustrom von Hüchtlingen seien ein Teil des Kalten Krieges und bez weckten, das so- ziale Gefüge der Bundesrepublik„in die Luft zu sprengen“. 360000 Flüchtlinge im Jahr, deren echte Eingliederung etwa vier Milliar- den DM kosten Würde, könne auch der ge- sündeste Staat auf die Dauer nicht verkraf⸗ ten. Das Vertriebenenproblem wäre Wahr- scheinlich schon gelöst, wenn der Zustrom der Flüchtlinge aus der Sowjetzone ausge- Blieben- wäre. In den nächsten Monaten sei Wieder mit einem Ansteigen des Flüchtlings- stromes aus der Sowjetzone zu rechnen. Im September seien 11 000, im Oktober aber schon wieder 18 000 Personen aus der Ostzone in das Bundesgebiet geflohen. Als eine der wichtigsten Aufgaben für die Wiedervereinigung Deutschlands bezeichnete Oberländer die Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Stärkung der Grenzgebiete im Osten der Bundesrepublik. Der Bundesmini- ster für Sonderaufgaben, Waldemar Kraft, Werde sich deshalb besonders der Frage der Zonengrenzgebiete widmen. Der bewußten „Zwangsvermassung“ in der Sowjetzone könne man nur durch eine echte Soziale, wirtschaft- liche und kulturelle Betreuung der Flücht- Iinge in der Bundesrepublik entgegenwirken. Oberländer verlangte, dag man mit der Zeit unbedingt die unproduktiven Flüchtlingslager aufgebe. Die innerdeutsche Umsiedlung von 900 000 Flüchtlingen nach dem Plan der ersten Bundesregierung werde nocli etwa ein Jahr dauern. Die ständige Aufnahme von Sowiet⸗ Zonenflüchtlingen werde daher für manche Bundesländer Schwierigkeiten bringen. Zu der Eingliederung der Flüchtlinge im Südwestraum meinte der Minister, daß ange- sichts einer besonders glücklichen Struktur des Landes Baden- Württemberg die Vertriebenen verhältnismäßig schnell eingegliedert werden konnten. Besonders treffe dies auf die Gebiete des französischen Besatzungsgebietes zu. Viele Flüchtlinge, die erst spät umgesiedelt wurden, seien dort bereits besser eingegliedert als Manche Vertriebene in Bayern, die schon vor acht Jahren umgesiedelt würden, Eine inter- Sssante Untersuchung in Baden- Württemberg habe ergeben, daß die Sogenannte Vertriebe nen-Industrie sich in den letzten Zwei Jahren nicht mehr weiter entwickeln konnte, weil sie vielfach an Kapitalmangel leide. 7 Sowjetische Andeutung über Vermißte Genf(UP). Der Vizepräsident der Rote Ereuz- Gesellschaften in der Sowjetunion, Boris M. Pachkow, hat angedeutet, daß An- gehörige verschiedener Nationen, die als ver- müßt gelten, noch in der Sowqetunion fest- Schalten werden. Auf einen diesbezüglichen Vorwurf des belgischen Vertreters erklärte Pachlæow vor dem Exekutiv- Ausschuß der Lags der Rote-Kreuz- Gesellschaft, der zur Zeit mn Genf tagt, das Sowjetische Rote Kreuz Sei bereit, mit allen ihm zur Verfügung ste- henden Mitteln bei der Beschaffung von In- formationen iiber die in der Sowjetunion ver- 1 eus ländischen Staats angehörigen zu een. 2 8 15 ——— der USA scheint dazu aber im Augenblick bei e sten des Auslandes wenig Neigung zu haben, da er sich von neuen Kae n einen Initiativen des Westens Wenig verspricht, so- 1 lange die Sowjets nicht den in Washington schon lange verlangten„Beweis res guten Willens“ liefern. Und Eisenhower ist der Mei- nung, daß sie dazu die erste und beste Ge- legenheit in Kores hätten. 775 5 5 Friedensnobelpreis für Schweitzer und Marshall Verleihung am 10. Dezember— Der Urwald Doktor und der Vater des Marshallplanes OSs10(UP). Das Nobelpreis-Komitee des norwegischen Parlaments hat am Freitag Al- bert Schweitzer den Friedensnobelpreis für das Jahr 1952 und dem ehemaligen amerika ischen Außen- und Verteidigungsminister George C. Marshall den Friedensnobelpreis des Jahres 1953 zugesprochen. Der Preis für das vergangene Jahr war nicht verliehen worden, da sich das norwe- gische Komitee auf keine geeignete Persön- lichkeit einigen konnte. Nach alter Tradition wurde keine Begründung für die Verleihung der Preise gegeben. Mit dem letztjährigen Preis ist eine Geldsumme von 174 134 Schwe- denkronen(141 395 DM) verbunden, mit dem diesjährigen Preis 175 299 Kronen(142 242 DM). Die Auszeichnungen werden am 10. De- zember im Stockholmer Stadthaus zusammen mut dem Literaturpreis und den Nobelpreisen für Chemie und Physik durch den schwedi- schen König überreicht. Der ehemalige Oberbefehlshaber der US- Streitkräfte, Außenminister und Verteidi- gungsminister ist als Schöpfer des nach ihin benannten Marshallplanes das lebende Sym- Pol des würtschaftlichen Wiederaufstiegs eines zerrütteten Nachkriegs-Europas. Der Mar- shallplan ist nach den Worten Trumans„jener historische Akt, der dem kommunistischen Imperialismus ohne Blutvergießen in der hal- ben Welt Einhalt gebot“. Marshalls denkwürdige Rede vor der Har- vard- Universität am 5. Juni 1947 kann als die Geburtsstunde des Marshall-Planes an- gesehen werden.„Es ist Selbst verständlich“, sagte er damals,„daß die USA alles in ihrer Macht Stehende tun sollten, um die Wieder- herstellung gesunder wirtschaftlicher Ver- hältnisse in der Welt zu fördern, ohne die es Keine politische Stabilität und keinen sicheren Frieden geben kann.“ Nach zehn Monaten harten Feilschens mit dem amerikanischen Rongreß wurde dann das erste Auslandhilfe- Programm gebilligt. Mit dem ständigen Flug Amerikanischer Gelder nach Europa und den Wärtschaftlich unterentwickelten Gebieten in allen Teilen der Welt trat eine jähe Wende ein, Die durch die Kriegsfolgen daniederlie- gende Wirtschaft erwuchs zu neuem Leben. General George Catlett Marshall wurde am 31. Dezember 1880 in Uniontowyn in Pennsyl- Vanien geboren. Mit 21 Jahren erwarb er das Okfizierspatent. Während des ersten Welt- Krieges ging er als Hauptmann nach Europa und wurde 1919 Adjutant von General Per- shing, des Oberbefehlshabers des US-Expedi- tionskorps. Als Präsident Roosevelt ihn 1939 mit dem Rang eines Generalmajors zum Stabschef der US-Streitkräfte ernanmte und dabei 34 rangältere Generale überging, voll- 20g sich die entscheidede Wendung im Leben Marshalls. Unter seiner Führung errang die US-Armee den entscheidenden Sieg über die Achsenmächte. Als er 1945 auf eigenen Wunsch von seinem Posten zurücktrat, hoffte er, mit dem Dienst an seinem Lande endgültig ab- geschlossen zu haben. Truman schickte ihn Jedoch als Sonderbotschafter nach China. Als er 194% aus China zurückkehrte, wartete ein neuer wichtiger Posten auf ihn: der des Au- Benministers. Als sich der General ein Jahr später eimer schweren Operation unterziehen mußte, nahen Truman nur zögernd seine Demission entge- gegen. Marshall zog sich auf seine Farm in Virginia zurück, aber nicht für lange. Mit 69 Jahren erreichte ihn wiederum der Ruf Trumans, der ihn zum Verteidigungsmimister in das Pentagon berief. Am 12. September 1951 zog er sich jedoch endgültig vom Staats- dienst zurück und übernahm die Leitung des amerikanischen Roten Kreuzes. Albert Schweitzer gilt als einer der wenigen universalen Menschen dieses Jahrhunderts. Seine Studien über das Abendmahl und das Leben Jesu, seine Lehrtätigkeit an der Uni- versität Straßburg, seine Beschäftigung mit dem Orgelspiel und seine Schriften über J hann Sebastian Bach, sein Medizinstudium, seine Tätigkeit als Urwaldarzt in Lambarene im französischen Kongo und die Herausgabe seiner kulturphilosophischen Schriften sind die Stationen auf seinem Lebenswege. Albert Schweitzer wurde am 14. Januar 1875 in Raysersberg im Oberelsaſ als 2 Wei- tes Rind des Pfarrverwesers Ludwig Schweit⸗ zer geboren, der dort die kleine evangelische Diaspora bediente. Schon mit acht Jahren be- gann er Orgel zu spielen, eine Leidenschert, die er nach seinen eigenen Worten von Sei- nem Großvater geerbt hat. Ein Jahr später durfte er schon zum erstenmal den Organisten vertreten, Nach der Abgangsprüfung von der Höheren Schule ermöglichte es ihm ein Wohl- habender Onkel, bei dem Pariser Orgelmei- ster Widor Unterricht zu nehmen. 1893 belegte er an der Theologischen und Philosophischen Fakultät der Straßburger Universität. Daneben hörte er Musiktheorie und nahm außerdem Orgelunterricht. Sechs Jahre später promovierte er. Seine Disserta- tion erschien noch im selben Jahr als Buch unter dem Titel:„Die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der blo- gen Vernunft“, 1902 hielt er seine Antritts- Vorlesung vor der Theologischen Fakultät 23 Straßburg über die Logoslehre des Johan- mes- Evangeliums. Nach Fertigstellung seiner Geschichte der Leben-Jesu- Forschung machte er sich an eine Neuausgabe der Werke Bachs. Er verfaßte außerdem eine Schrift über deut- sche und französische Orgelbaukunst und Würkte als Organist im In- und Ausland. 1905 faßte er den plötzlichen Entschluß, Me- dizin zu studieren und als Arzt nach Aquato- Tial-Afrika zu gehen. Acht Jahre spater trat er die Reise in das dunkelste Afrika an, Wo er mit Unterbrechungen bis heute wirkt. Wäh- rend seiner schweren Tätigkeit im Dienst um die eingeborene Bevölkerung fand er noch Zeit, seine kulturphilosophischen Arbeiten fortzusetzen. Es entstanden„Kultur und Ethik“,„Das Christentum und die Weltreli- gionen“ und die„Mystik des Apostels Paulus“ und andere Werke. Nach dem Kriege wurde Schweitzer auch der Goethepreis der Stadt ankfurt verliehen. sterreich protestiert gegen Unrecht Zehnter Jahrestag der Moskauer Deklaration — Unerfüllte Versprechen der Alliierten Wien(UP). Aus Anlaß des zehnten Jahres- tages der Moskauer Deklaration, in welcher Osterreich von den Alliierten die volle Frei- heit und Unabhängigkeit zugesichert wurde, kanden am Freitag in Usterreich zahlreiche öffentliche Gedenkveranstaltungen statt. Um neun Uhr morgens stand in ganz Oster- reich für fünf Minuten der Verkehr still; um die gleiche Zeit ruhte in den Fabriken die Ar- beit aus Protest dagegen, daß die Alliierten ihr 1943 gegebenes Versprechen noch immer nicht erfüllt haben. Der österreichische Bun- deskamzler Raab protestierte in einer Sonder- Sitzung des österreichischen Parlaments gegen das dem Lande zugefügte Unrecht.„Das in der Moskauer Deklaration feierlich gegebene Versprechen der Großmächte, die Freiheit und Unabhängigkeit Gsterreichs wiederherzu- stellen, ist nach genau 10 Jahren noch immer micht eingelöst“, sagte der Kanzler. Ein kul- turell so hoch stehendes Volk wie das öster- reichische,„dessen Friedenswille außer Zwei- fel steht, das in einem musterhaften demo- Kkratischen Staatswesen lebt“, habe das Recht auf Freiheit und Souveränität,„die man heute auch weniger entwickelten Kolonialvölkern bewilligt“. Leider sei Osterreich ein Faustpfand in den Händen der Großmächte geworden, von denen keine— sei es aus strategischen, sei es aus Prestigegründen— die Besetzung aufgeben Wolle, erklärte Raab weiter. Osterreich könne sich aber„mit einer Mentalität, die zivilisierte Völker zu Faustpfändern macht“, nicht ab- kinden. Das österreichische Volk werde den Ruf nach Freiheit und Gerechtigkeit so lange erheben,„bis es endlich gehört werden wird“. Raab erklärte dann, das österreichische Volk sei nicht mehr lange gewillt, das ihm zuge- fügte Unrecht zu tragen. Schließlich wies der Bundeskanzler darauf hin, daß Osterreich sich niemals als Sprungbrett für irgendeine krie- gerische Aktion mißgbrauchen lassen werde, und forderte die Zulassung Osterreichs zu den Vereinten Nationen. Raab nahm in seiner Rede auch zum Pro- plem des deutschen Eigentums in Osterreich Stellung und erinnerte daran, daß durch das Fehlen einer authentischen Auslegung dieses Begriffes bei der Potsdamer Konferenz jeder willkürlichen Auslegung Tor und Tür ge- öffnet wurde. Man habe damals beschlossen, daz die deutschen Guthaben in der Sowjiet- z0he Gsterreichs zur Wiedergutmachung heran- gezogen werden könnten, aber nicht genau umschrieben, was unter„deutschem Eigen- tum“ zu verstehen sei. Raab wies darauf hin, daß nur ein geringer Teil dessen, was heute als„deutsches Eigentum“ deklariert Wird, vor der Annexion Gsterreichs auch wirklich deut- sches Eigentum war. An die Rede des Kanzlers, der von den Re- gierungsparteien lebhaft zugestimmt wurde, Schloß sich die Debatte des Nationalrates an. Die Dienststellen der westlichen Besatzungs- mächte in Osterreich stellten in öffentlichen Erklärungen fest, daß sie wiederholt ver- sucht hätten, die Verhandlungen über den Staatsvertrag zum Abschluß zu bringen. Sie hofften auch weiterhin, daß die Sowjetunion sich zu einer Konferenz zum Abschluß des Staatsvertrages bereitfinde J 1 0 IASUE Gefangene Nordkoreaner geben nach Frankreich für Teilnahme Indiens Pan Mun Jon(UP). Die 7800 kriegsge- kangenen Nordkoreaner in indischem Gewahr- sam, die seit zwölf Tagen die Aufklärungs- Aktion der Kommunisten boykottieren, haben jetzt nachgegeben und sich unter bestimmten Bedingungen bereit erklärt, an den„Erläute- rungen“, mit denen man sie zur Rückkehr in die Heimat bewegen will, beizuwohnen. Aus unterrichteten Kreisen verlautet dazu, daß die Nordkoreaner den kommunistischen Offizie- ren in Gruppen vorgeführt werden wollen und micht einzeln, wie es teilweise bei den Ver- hören der chinesischen Gefangenen geschehen 18t. Die Vorverhandlungen zur koreanischen Friedenskonferenz sind ziemlich hoffnungslos festgefahren. Die kommunistische Seite ant- Wortete auf den letzten Vermittlungsvorschlag des alliierten Vertreters Arthur Dean mit einem glatten„Nein“, Die französische Offent- lichkeit und amtliche Kreise haben sich in Paris eindeutig für den amerikanischen Plan ausgesprochen, Indien als Beobachter an der 1 über Korea teilnehmen zu Assen. Häftlinge kommen in die Sowjetunion Wieder drei Volkspolizisten erschossen— Hoyer-Millar bei Semjonow Berlin(UP). Die sowjetische Hochkom- Mission ordnete den Abtransport aller politi- schen Häftlinge in die Sowjetunion an, die von sowjetischen Militärtribunalen zu 15 bis 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden sind. Diese Anordnung wird mit dem Volks- aufstand vom 17. Juni und den neuerlichen Unruhen in der Sowjetzone in Zusammen- hang gebracht. Die sowjetischen Militärbehör- gen glauben, daß eine Strafverbüßung in der Sowjetzone nicht mehr gewährleistet ist. Bei einem Feuergefecht z Wischen einem Einsatzkommando der kasernierten Volks- polizei und anti kommunistischen Widerstands- kämpfern sind nach Berichten von Flüchtlin- gen in Gölnitz bei Calau wieder drei Volks- polizisten erschossen worden. Die Partisanen entkamen unerkannt. Der gesamte Zentralvorstand der Industrie- gewerkschaft Bau und Holz im Sowietzonen- FDG ist abgesetzt worden, meldet das Or- gan des FDGB,„Tribüne“. Der Vorstand habe „eine falsche ökonomische Haltung durch die Herausgabe von Forderungsprogrammen“ ein- genommen und im Zusammenhang mit dem Volksaufstand am 17. Juni„Sorglosigkeit im Kampf gegen Untergrundbewegungen, Agen- ten und Provokateure“ gezeigt, heißt es in der Meldung. Der britische Hochkommissar Sir Frederick Hoyer-Miller hat dem aus Moskau zurück- gekehrten sowjetischen Hochkommissar Wla- dimir Semjonow seinen ersten Höflichkeits- besuch abgestattet. Sir Frederick wurde vom britischen Stadtkommandanten von Berlin, General Coloman begleitet. Martin in Berlin Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Joseph W. Martin, erklärte bei einem Emp- fang des Präsidenten des Berliner Abgeord- netenhauses, die USA stünden nach wie vor hinter Berlin und würden ihre Stellung in der Viersektorenstadt nicht aufgeben. Die USA wünschten sich als Bundesgenossen ein starkes Deutschland, das die Kraft habe, sich Wirtschaftlich selbst zu helfen und sich selbst gegen alle Angriffe zu verteidigen. Das ameri- Kanische Volk wolle mit dem deutschen Volke Seite an Seite für Frieden und Freiheit kãmp- fen. USA dementieren Geheimabkommen Washington(UP). Ein Sprecher des US-Außenministeriums dementierte mit allem Nachdruck kommunistische Berichte, wonach zwischen Präsident Eisenhower und Bundes- Kanzler Adenauer in einem Geheimabkommen festgelegt worden sei im ke Jahr ohne Rücksicht auf d G Vertrages mit 6 einer 617 „ Armee zu b nston versucht zu vermitteln AVIV(UP). Der amerikanische Son- uktragte Erie Johnston, der von Prä- Eisenhower mit der Vermittlung im rischen Israel und Syrien wegen der jerung betraut ist, hat sich nach Wie verlautet, hat er sich g über das hydro- nutzung der Was- igt. In Beirut soll ster Naceache dem haben, sein Land it mit den Ver- doch ab, nachzu- Müsse der Ver- 1 84 gelis Projekt? Jafter erklärt Zusammena en, lehne e Israel die B nen nicht beachte. Nachfrage kann nicht befriedigt werden Moskau muß Lebensmittel-Erzeugung steigern Moskau(UP). Der sowjetische Minister- rat hat eine Anzahl von Verordnungen ange- kündigt, die die Lebensmittel-Erzeugung im Rahmen des neuen innenpolitischen Kurses erheblich steigern sollen, Die Verordnungen sollen sich vor allem auf die Mehrerzeugung in der Fleisch-, Fisch-, Milch-, Zucker-, Kon- serven-, Zigaretten, Farfüm- und Süßwaren industrie sowie auf den Blumen- und Wein- anbau beziehen. Ende dieses Jahres werde die Lebensmittelproduktion um 41 Prozent über der von 1950 liegen. Das seien jedoch für die erste Hälfte 1953 nur 9,7 Prozent mehr als 1952. Im übrigen habe sich die Erzeugung bei so wichtigen Produkten wie Fleisch, Butter, Milcherzeugnissen und Konditorwaren nur unbedeutend erhöht, die Fischanlandungen hätten sich sogar verringert.„Die steigende Nachfrage der Bevölkerung nach diesen Er- zeugnissen würd nicht befriedigt“, heißt es dann weiter.„Der Anstieg in der Lebensmit- telversorgung hält nicht mit den rapide stei- genden Ansprüchen Schritt, die sich aus dem Wachsenden materiellen Wohlstand des So- Wjetvolkes ergeben.“ In der Verordnung wird dann die Erhöhung der Lebensmittelproduktion um 75 bis 150 Prozent über das Maß von 1950 hinaus gefor- dert. Die Kapitalinvestitionen in der Lebens- mi ttelindustrie sollen 1954 insgesamt 8,5 Mil- liarden Rubel(8,67 Milliarden DMW) betragen. Furchtbares Gemetzel in Nord-Assam Kalkutta(UP). Angehörige der wilden Stämme in Nord-Assam(Indien) haben mehr Als 25 Angehörige einer Delegation der indi- schen Regierung getötet, die Salz an entfernt legende Dörfer verteilte. Unter den Toten sollen sich auch mehrere Regierungsbeamte befinden. Die Stämme im Nordosten Assams fordern seit längerer Zeit eine unabhängige eigene Regierung und haben vor einiger Zeit ihren Forderungen bereits durch Tätlichkeiten Nachdruck verliehen. 5 Neues dus aller Welt Bums, da ging die Lampe aus ... und 16 Radfahrer waren verletzt Berlin(UP). Eine Stunde vor Beginn des Berliner Sechstagerennens kam es im Sport- palast infolge Kurzschlusses zu einem Mas- sSensturz von deutschen Amateur-Radrenn- fahrern, bei dem nach ersten Feststellungen 16 Fahrer mehr oder weniger schwer ver- letzt wurden. Während des Rennens setzte Plötzlich die Beleuchtung in der weiten Halle aus. In der völligen Dunkelheit gerieten die Fahrer ineinander und stürzten schreiend auf die Bahn. Alarmierte Feuerwehr und Polizei konmten erst nach längerer Zeit die Notbe- leuchtung einschalten. Wie die Direktion des Sportpalastes mitteilte, hat sie von sich àus die Notbeleuchtung nicht einschalten dürfen. Der Schalter dürfe nur von einem Posten der Feuerschutz-Polizei betätigt werden, der je- doch an diesem Abend nicht anwesend ge- wesen sei. Bei der Kriminalpolizei, die bereits ihre Ermittlungen aufgenommen hat, meldete Sich ein junger Mann, der aussagte, der Kurz- Schluß sei vermutlich durch Versagen einer elektrischen Wiegemaschine am Eingang des Sportpalastes entstanden. Er habe sich auf die Waage gestellt und einen Groschen eingewor- fen. Daraufhin habe die Wiegemaschine Fun- ken gesprüht. Sofort danach sei es stockdun- Kel gewesen. Grauenvoller Mord im Fernfahrerlokal Bremen(UP). Der 42 Jahre alte Bremer Fernfahrer Günter Polke verübte in einem Bremer Fernfahrerlokal vor den Augen sei- ner Kollegen einen grauenvollen Mord. Die Fernfahrer saßen gemütlich zusammen, als Polke plötzlich auf den 36jährigen Bremer Kraftfahrer Albert Holle zusprang und ihm mit einem Küchenmesser die Kehle durch- schmitt. Die Fernfahrer nahmen sofort die Verfolgung des flüchtigen Täters auf. Sie konnten ihn schon wenige Minuten später Stellen und der Polizei übergeben. Der Täter hatte vor dem Uberfall kein einziges Wort mit seinem Opfer gewechselt. Als Motiv der Pat vermutet die Kriminalpolizei Eifersucht, denn der Frmordete wohnte als Untermieter bei der Ehefrau des Täters, die von ihrem Mann getrennt lebt. Milchladung mit Ol übergossen 12 Millionen New Vorker ohne Milch Ne W Vork(UP). Die Verhandlungen zur Beilegung eines Streiks von 13 000 New Vor- ker Molkereiarbeitern und Milchwagenfahrern sind zusammengebrochen, da die Vertreter der Gewerkschaften die Sitzung verlassen haben. Der Bürgermeister von New Vork, Vincent Impelliteri, berief sofort Verrteter der Molke- reien und der Gewerkschaften zu einer Be- ratung ins Rathaus, um der unhaltbaren Lage ein Ende zu bereiten. 12 Millionen Menschen erhalten seit Sonntag keine Milch mehr. Un- bekannte Täter haben Brennöl über eine Milchladung gegossen, die für die Schulen und Krankenhäuser in New Vork bestimmt War. Uber 10 000 Portionen Milch, die in Wachskartons verpackt waren, wurden dadurch ungenießbar. Ein Vertreter einer New Lorker Milchgesellschaft bezeichnete einen Brand in der Garage seiner Firma als„Sabotageakt“. Der Brand war ausgebrochen, nachdem die Firma versucht hatte, rund 50 000 Liter Milch an etwa 500 Erwachsene und Kinder abzu- geben. Der Beifahrer hat geschlafen KO Ienz(UP). Der Beifahrer des hollän- dischen Lastwagens, der am vorigen Wochen- ende das Unglück auf der Autobahn bei Sieg- burg an der Wiedbachtalbrücke verursachte, Cort van Dam, sagte vor der Staatsanwalb schaft in Koblenz aus, daß er in der Schlaf- koje des Lastwagens hinter dem Fahrersitz geschlafen habe und erst aufgewacht sei, als der Wagen mit seiner 15 Tonnen schweren Ladung schon mit hoher Geschwindigkeit den Steilhang an der Wiedbachtalbrücke hinab- rollte. Er habe dann, ohne eingreifen zu kön- nen, von der Koje aus das Unglück verfolgt und mitansehen müssen, wie der Lastwagen die entgegenkommenden Fahrzeuge über- rammte. Der argentinische Staatspräsident Peron verlieh Bundespräsident Heuss die Sonder- Stufe des Großkreuzes des„Orden al Merito“ und wurde von Heuss mit dem Großkreuz des Verdienstordens ausgezeichnet. Admiral Radford, der Vorsitzende des Gre- miums der Us-Stabschefs, traf in der Bun- desrepublik ein, wWo er amerikanische Truppen inspizieren wird. Der chemalige Reichskanzler Luther, 75 Jahre alt, wird am 6. November in Bad Ga- stein die Düsseldorfer Auztin Dr. Sioli hei- raten. 13 belgische Spätheimkehrer aus der Wijetunion trafen an der Zonengrenze Helmstedt ein. Die Vietminh- Truppen in Indochina haben sich nach Angaben des französischen Haupt- So- Martiers zwischen Tonking und Annam in den Dschungel zurückgezogen. Professor Carl Ritter; der langjährige UFA: Produktionsleiter und Film-Regisseur, hat zu- sammen mit einem Ruhr- Industriellen und dinem Film-Produktionsgesellschaft gegründet. Zwei Kinder, die eine Granate auf einem Feld bei Pescara(Italien) fanden und damit spielten, wurden beim Explodieren des Ge- schosses getötet. 235 rr l eee a d.. bei. süddeutschen Zeitungsverleger eine N. f 1 1 1 5 E r „ 2 Eee eee e ee 14 Iii c d.ch re 1 Publikum von der I. — Lalcale NRuudocliau — Auf das Fest Allerseelen Rubhn in Frieden alle Seelen, Die vollbracht ein langes Quälen, Die vollendet süßen Traum, Lebenssatt, geboren kaum, Aus der Welt hinüberschieden: Alle Seelen ruhn in Frieden! Der Tag Allerseelen kündet vom Ernst der Zeit. Unsere Sehnsucht geht an diesem Tage hinaus auf den Gottesacker. Ein schwerwie- gendes und trostvolles Wort„Gottesacker“. Es bedeutet: Aus Gottes Hand in Gottes Land. Wenn der frühe Abend dieses Novembertages berabsinkt, flammen die Kerzen auf an ge- schmückten Gräbern. Unsere Gedanken wei- len fern bei denen, die wir liebhaben. Es ist ein tiefer und schöner Brauch, diese flammenden Lichter auf den stillen Gräbern. Was ist des Menschen Leben anderes als ein Sehnen nach Licht. Matt und schwach wie eine Kerze ist des Menschen Seele, und der Wind, der über sie hinwegstreicht, kann sie verlö- schen. Aber es kann auch ein stilles Leuchten von ihr ausgehen, jene wunderbare Wärme und Kraft, an der andere Menschen sich ent- zünden können. Allerseelen ist der Tag aller Seelen, nicht nur der einzelnen, die von uns gegangen sind und um die wir trauern. Am oft enen Grab ist der Schmerz egoistisch, am geschlossenen läutert er sich zu einem reinen Schmerz des stillen Gedenkens. Wir wissen, daß beim Schein der kleinen Lichter uns offen- bar wird, daß die Toten nicht gestorben sind. Ihre Seelen leben und wir können uns in stummer Zwiesprache mit ihnen verbinden. Dem ungenannten, schlichten und doch gött- lichen Heldentum der Menschenseele ist die- ser Tag ebenso geweiht wie jene Großen, die ein Vorbild waren im Leben und Sterben und deren Dasein unser Leben vielfach über- strahlt. Allerheiligen— Allerseelen lehrt uns, daß nicht nur alles Irdische, sondern auch das Leid vergänglich ist. Aus dieser Erkenntnis blüht in uns die Hoffnung auf, die wir Men- schen immer wieder so notwendig haben. * Erfreulicher Auftakt kultureller Winterarbeit Einen ſehr erfreulichen Auftakt fand die kulturelle Winterbetreuungsarbeit der Mann⸗ heimer Hochſchule am geſtrigen Abend im Vereinshaus, wo ſich ein äußerſt intereſſiertes ausgezei e Erzähler⸗ gabe und den hervorragenden Farbphotos von Prof. Himmel für einige Zeit in ein Zauberreich der Naturſchönheiſen entführen ließ. Ueber 100 Perſonen durfte der Leiter des Gemeindeſekretariats Erny willkommen heißen, die dann ganz im Banne einer ge⸗ radezu miterlebten Reiſe vom Rhonetal zur Riviera ſtanden. Nach einer kurzen allgemei⸗ nen Betrachtung des füdlichen Frankreich führte die Route des Redners durch die Bur gundiſche Pforte ins Rhonetal, zeigte die ſchon ſüdlich anmutende Landſchaft dieſes geſegnelen Le e um über Lyon, Avig⸗ non nach Marſaille zu wandern. In netter Weiſe waren be val Streiflichter über die hiſtoriſche Vergangenheit, ſowie Land und Leute eingewoben und gaben ſo ein umfaſſen⸗ des Bild dieſer Landſtr eiche und gar manch⸗ 801 vermochte die Illuſion bei der glücklichen Verbindung zwiſchen Wort und Bild das Zauberhafte einer ſolchen Reiſe Fe vor dem geiſtigen Auge erſtehen laſſen. Die aus⸗ gez eichnete Zuſammenfaſſung der Schilder bung in einem lockeren und heiteren Erzählerton hielt das Publikum bis zum Ende des Vor⸗ trages in ſeinen Bann und der. Beifall bewies deutlich, wie ſehr der Redner auf ſeine volkstümliche Art die Herzen der Zu⸗ hörer gewonnen hatte. Die anſchließenden Dankworte von Albert Erny drückten noch einmal die Anerkennung für den gelungenen wertvollen Abend aus, dem man im Rahmen des Vortragsprogramms noch viele erfolgreiche Fortſetz ungen wünſchen möchte. ein reges Inteveſſe beſteht, Vortrag aufs Deutlichſte. Daß hierfür bewies dieſer Großer Tag der Geflügelzüchter. Alljährlich bedeutet die Lokalausſtellung für die Geflügelzüchter ein beſonderes Er⸗ eignis, da an dieſem Tag die in mühevoller Kleinarbeit mit viel Liebe und Geduld herangezogenen Tiere eine gewiſſe Bewäh⸗ rungsprobe vor dem kritiſchen Auge der Preisrichter und des Publikums beſtehen müſſen. Eine monatelange Zuchtarbeit erhält ſo an dieſem Tag ihren Lohn oder aber auch eine weniger gute Zenſur, die für den Züch⸗ ter neues opfern und neue Mühe bedeutet. In Seckenheim, deſſen Bevölk kerung ſich durch ſeine Bodenverbundenheit noch jenen geſunden Sinn für das Urſprüngliche und Tatſächliche bewahrt hat, haben die Züchter ſchon immer ein äußerſt fachkritiſches Publi⸗ kum geſunden, das durch ſeinen zahlreichen 1 regen Anteil an der Zuchtarbeit un⸗ rer Geflügelzüchter nahm. Dieſe enge Verben en zwiſchen der Bevölkerung und den Geflügelzüchtern wird ſo auch bei der morgigen Lokalaus sſtellung in der Turnhalle des Tv. 1898 zum Ausdruck kommen, wo über die erfolgreiche Zuchtarbeit des ver⸗ gangenen N der Beweis angetreten wird. Als weiterer bedeutſamer Anz ziehungspunkt darf natürlich nicht die reichhaltige Tombola vergeſſen werden, die wie eh und je den vom Glück Begünſtigten winkt. Freiwillige Feuerwehr bewies bereitſchaft. Den nachdrücklichen Beweis ſteter Einſatz⸗ bereitſchaft der hieſigen Freiw. Feuerwehr lieferte die diesjährige Schlußübung, der als fachmänniſche Kriitiker. Dr. Magnus, Hauptbrandmeiſter Sälzer, Brand⸗ meiſter Dick und die Kommandanten der Vor⸗ ihre Einſatz⸗ ortwehren beiwohnten. Als Uebungsaufgabe war ein Brand in einem Anweſen in der Hauptſtraße vorgeſehen, der von der Mann⸗ heimer Berufsfeuerwehr wegen anderweiti⸗ gem Einſatzes nicht bekän werden konnte. So mußte die Freiwillige Feuerwehr alar⸗ miert werden, die denn auch unter der Lei⸗ tung von Brandmeiſter Kuhn raſch am Brandherd eintraf und dort die entſprechen⸗ den Maßnahmen ergriff, um dem Brand Herr zu werden. Da die anliegenden Scheunen des vom Brand betroffenen Anweſens vom Feuer ergriffen wurden, grifſen die zwiſchenzeit⸗ lich alarmierten Wehren von Ilvesheim und Wallſtadt ein, um ſo den Einſatz der Secken⸗ heimer Wehr zu entlaſten. Durch dieſen maſ⸗ 5 ſterten Einſatz gelang es auch, d Brand bald auf ſeinen Herd zu beſchränken und ſo die größte Gefahr zu bannen In der ancchlie⸗ 51 kritiſchen Beſprechung zollte Brand⸗ direktor Magnus den freiwilligen Wehren un nd besonders dem Einfatzleiter Peter Kuhn ein hohes Lob für die raſch und ſachge mäß getroffenen Anordnungen und die exakte Aus⸗ führung der getroffenen Maßnahmen, die auf eine gründliche Ausbildung ſchließen ließen. Nach einem kleinen Umzug durch einige Ortsſtraßen trafen ſich die Wehren zu einem gemütlichen Umtrunk im Badiſchen Hof. 60 jähriges Geſchäftsjubiläum Am 1. November 1953 begeht Schuhma⸗ chermeiſter Max Seitz, Hauptſtraße 122 das 60 jährige Geſchäftsjubiläum. Das Schuhmacher Maß⸗ und Repgraturgeſchäft gründete Math. Seitz am 1. November 1893. Nach Ablegung der Meiſterprüfung über⸗ nahm am 1. Dezember 1935 Max Seitz den väterlichen Betrieb. Schon die dritte Ge⸗ neration ſteht jetzt im Dienſte dieſes Hand⸗ werks, konnte doch der Enkel des Gründers, Wolfgang Seitz, im vergangenen Jahr bei der Geſellenprüfung als Kreisſieger hervor⸗ gehen. Wir wünſchen dem Jubilaren auch weiterhin Erfolge. r 5 Alhoholvergiftung eines 14jäbrigen Mannheim(sw). Mit einer Alkoholver- giktung wurde ein 14jähriger Pforzheimer Junge ins Städtische Krankenhaus Mannheim eingeliefert. Er hatte sich mit einem gleich- altrigen, auch aus Pforzheim stammenden Jungen derart vollgetrunken, daß er weder sprechen noch stehen konnte. Die beiden wa- ren am vergangenen Freitag ihren Eltern in Pforzheim weggelaufen. Vor ihrem Zechge- lage in der Mannheimer Innenstadt hatten sie bei einem Einbruch in einer Bauhütte eine Jacke gestohlen. Mildes Herbstwetter wird anhalten Das milde und vor allem in Süddeutschland ausgesprochen warme Herbstwetter mit Ta- gestemperaturen um 18 Grad wird nach Aus- kunft verschiedener. meteorologischer Statio- nen des Bundesgebietes wahrscheinlich noch 1 e Tage anhalten. Nach Ansicht der„Wet ösche“ dürfte der Monat Oktober im Ge- m Vorjahr etwas zu trocken und zu Allen. blickliche Witterung ist auf die icher Luftmassen zurückzuführen. Sola 2 nach Deutschland ein- nen mit einer durchgreifenden Ande- rung des milden Wetters nicht zu rechnen. Dadurch verringert sich auch die Gefahr von Bodenfrösten in den Niederungen. Die in den letzten Tagen aufkommende Ne- belbildung führte in fast allen Teilen der Bun- desrepublik— vor allem auf den Autobah- nen— zu einer Behinderung des Straßen- verkehrs. Wettervorhersage Samstag wolkig mit gelegentlichen Bewöl- kungsauflockerungen. Gegen Abend wieder etwas Regen. Mittagstemperaturen um zehn Grad. Schwache bis mäßige Winde aus West bis Südwest. Nachts Temperaturrückgang auf drei bis sieben Grad. Sonntag weiterhin ver- änderlich und kühl, voraussichtlich aber keine Wesentlichen Niederschläge. * Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 31. 10, bis 7. 11. die Alte Apotheke. Tele on: 47232. Spendet für die Kriegsgräber! Der Regierungspräsident von Nordbaden, Dr. Hans Huber, hat die Bevölkerung Nord- badens aufgerufen, die Haus- und Straßen- sammlung des Volksbundes deutscher Kriegs- gräberfürsor ge zu unterstützen. Mit den Spen- den soll die Bevölkerung Nordbadens dem Volksbund die Möglichkeit geben, die Gräber der gefallenen Soldaten im In- und Ausland zu Pflegen. den, Reformationsfest Wenn die evangelische Kirche am letzten Tage des Ktobers, den Tag des Thesen tin Tuthers dem Ge dent den der über im ligiéösen mal errichtet, sondern daß mehr bedeutet, als nis an ein Ereignis, das sich vor mehr als vierhundert Jahren abgespielt, Es ist auch nicht das Gefühl eines Triumphes, das sich an diesem Tage ausprägt, sondern viel eher das Bewußtsein einer erhöhten Verantwor- tung, die bereit ist, einen unvermeidlichen Bruch hinzunehmen, weil es das Wesen des Ganzen erfordert. Es wäre schlimm, wenn man in der Reformation nicht mehr sehen Wollte als den Anlaß zu einer Spaltung in- nerhalb des deutschen Glaubenslebens, und damit zu einer selbstgefäliigen Uberheblich- keit eines Teiles des deutschen Volkes über den anderen. Was D. Martin Luther erkannte, daß wir trotz unseres Wissens und trotz mancher guter Werke immer mit leeren Händen vor Gott stehen. Die letzten Worte, die seine Hand vor seinem Tode geschrieben hat, lau- ten:„Wir sind Bettler, das ist wahr.“ Die Reformation, so hat einmal jemand gesagt, War eine Bewegung, die so tief in der Zeit Segründet war, so notwendig aus den- kirch- lichen Zuständen der nächst Vorausgegange- nen Jahrhunderte sich entwickelte, daß alle christlichen Völker des Abendlandes der Reihe nach von ihr ergriffen wurden. Wo der Mensch zum Rnecht des Menschen wird, so fordert Luther, sollte es im Dienste der Nächsten liebe sein. Aber wo findet man diese wahren Diener am Nächsten heute noch in dieser Welt? Die Reformation ist ein täglicher Auf- ruf für die Christen zur Nächstenliebe und zum Werk des Guten, Wir alle brauchen eine Reformation des Herzens, wie es auch in dem Evangelium des Reformationstages zum Aus- druck kommt:„Heil denen, die rein im Her- zen sind! Sie werden Gott schauen!“ Refor- mation ist eine Verpflichtung. Kein deutscher Mensch ist von den Kräften unberührt ge- blieben, die von dem Reformationstage aus- gingen. 5 Die persönliche Verantwortung dem Gött⸗ lichen gegenüber, die die Reformation be- tonte, ist seit dieser Zeit Wesenszug aller Släubigkeit. An der Lehre des Reformations- festes kann niemand vorbeigehen und erst recht nicht an Luthers Worten an die un- echten Christen:„Falsche Christen, die sich evangelisch rühmen und bringen doch keine Frucht, sind wie Wolken ohne Regen, damit der ganze Himmel überzogen, dunkel und finster gemacht wird, und doch daraus Keim Regen fällt, der die Erde fruchtbar machet. Also geben nun viel Christen große Heilig keit vor, aber das ist kein Glaube gegen. noch Liebe gegen den Nächsten.“ 8 das historische Gedächt- Ta S Weit Filmſchau. „Die Stärkere“, dieſer Film, den die Pa⸗ laſtlichtſpiele über das Wochenende bieten, greift erneut das. des Mannes zwi⸗ ſchen zwei Frauen auf. Des Mannes, der an der Seite einer gereiften 5 lebt und den das Schickſal plötzlich in die ſpannungsgela⸗ dene Atmoſphäre einer ſpäten Liebe zu einer jüngeren Frau ſtellt. Dieſer ewig⸗junge Kon⸗ fliktſtoff wird mit einer ſorgfältigen Behut⸗ ſamkeit in dieſem Film nun von allen Seiten beleuchtet, um am Ende jenen Schluß zu fin⸗ den das Leben in den meiſten Fällen aufzeigt, daß das Band des langen gemein⸗ ſamen Lebensweges das ſtärkere und feſtere Bindeglied gegenüber allen Anfeindungen iſt. Der Film zeigt durch ſeine ſaubere Li⸗ nienführung ein bedeutendes Niveau, das ihm einen guten Beſuch ſichern ſollte. Im weiteren Programm iſt es Alan Ladd, der in einem tollen Abenteurerſtreifen„Don⸗ ner in Fernoſt“ mannigfache Fährniſſe zu beſtehen hat. Ein typiſcher Reißer, der bei ſeinen Freunden ſicher eben Anklang fin⸗ den dürfte. Vereins- Kalender N Sängerbund 1865. Heute Samstag Abend, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe Sportverein 07(CFußball- Abteilung). Morgen Sonntag spielt 5 unsere I. Fußballmannschaft auf dem Platz bei der Zucht- anlage das fällige Verbandsspiel gegen FC Walldorf. Spiel“ beginn 14.30 Uhr, II. Mannschaft 12.45 Uhr. um zahlreichen Schüler am Samstag in Friedrichsfeld. Abfahrt 14.15 Uhr das sportliebende Publikum mit Fahrrad am Wasserturm. Turnerbund Jahn(Handball- Abteilung). Die B-qugend spielt in Viernheim. Abfahrt per Rad um 8.45 Uhr vom Kaiser- hof. Auf dem Waldsportplatz spielt um 10.30 Uhr die A-Jugend gegen 62 Weinheim. Sportverein 07. Wie bereits mitgeteilt findet heute Samstag unser Vereinsabturnen statt. Die Schüler u. beginnen um 17 Uhr uud die Turner u. Turnerinnen um Hierzu ist unsere gesamte 20 Uhr mit ihren Kämpfen. Mitgliedschaft eingeladen. Schülerinnen Wir bitten Besuch. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Samstag, 31. Oktober, 20 Uhr, Singkreis(Heim) Sonntag, 1. November, Reformationsfest. Kollekte für arme Gemeinden in der Diaspora unserer Landeskirche. 8.30 Uhr Frühgottesdienst und Christenlehre 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach alter Gottesdienstordnung. Abendmahles. Kirchenchor. Montag, 2. November: 19.30 Uhr Frauenbund Dienstag, 3. November: 20 Uhr Madchenkreis(Altere) 20 Uhr Jungenkreis(Heim) Mittwoch, 4. November: 20 Uhr Madchenkreis(Jüngere) 20 Uhr Jungmännerkreis(Heim) Donnerstag, 5. Novemb.: 20 Uhr Wochengottesdienst i 20 Uhr Probe des Kirchenchors. Feier des hl. Bingetroſſen 5 Norddeutsche Faak Lartoffeln anerk. A Allerfrüneste„Vera“ Erstlinge— Ffühperle Der Marktlage nach ist nicht da- mit zu rechnen im Frühjahr noch Frühkartoffeln zu bekommen. Es empfiehlt sich deshalb jetzt schon den Bedarf zu decken. Alex. Schmich Landesprodukte 5 2 Zimmer u. Küche(Siedlung) gegen gleichwertige im Orts- bereich zu tauschen gesucht. Tanzschule Helm im Saale zum Löwen. Kaffee- Verkäufer Orientieren Sie sich jetzt über die günstigsten Preise und neue Absatzmöglichkeiten. 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