5 eee Nr. 170 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 24. Oktober 1953 besundheit, Arbeit und Fladen Die neuen Minister über ihre Pläne— Finanzierungsreform im Wohnungsbau Bonn(E. B.) Bundesinnenminister Gerhard Schrõder bezeichnete Gesundheit, Arbeit und Frieden als das Leitmotiv für das Wirken seines Ministeriums in den kommenden vier Jahren und sagte vor allem der Jugend seine Hilfe zu. In einem Rundfunk-Interview er- klärte der neue Minister, er wolle dem in- neren und äußeren Frieden dienen und hel- fen, den sozialen Fortschritt zu fördern. Das Bundesinnenministerium werde Alles tun, um die Jugend nicht zu enttäuschen, die sich in so erfreulicher Weise an den Bundes- tagswahlen beteiligt und den Ohne-mich- Standpunkt aufgegeben habe. Die Hilfe für die Jugend sei daher besonders Wichtig. Der Bundesjugendplan solle ständig weiterent- wickelt werden. Im Mittelpunkt dieser Be- mühungen um die Jugend würden Schritte zur Ausbildung zum Facharbeiter stehen. Auch die Frage, wie man in der Jugend wieder Freude an den Aufgaben des Bauerntums wecken könnte, sei gestellt. Im Zusammen- hang mit dem Jugendproblem erinnerte Schröder an die„erschütternde Zahl“ von 1,5 Millionen Jugendlichen, die infolge der Kriegsereignisse ihren Vater verloren hätten. Seine besondere Sôbrge gelte den Grenz- gebieten an der Sowijetzone, deren Bewoh- Der er größtmögliche Sicherheit gegenüber Störaktionen von diesseits und jenseits der Grenze geben wolle. Ein vVordringliches An- liegen sei daher, die schon beschlossene Ver- doppelung des Bundesgrenzschutzes zu ver- Wirklichen und für eine angemessene Be- Waffnung zu sorgen. In Fragen der öffent- Achen Sicherheit wolle er mit den Länder- regierungen vertrauensvoll zusammenarbeiten. Der neue Bundesminister für den Woh- nungsbau, Viktor-Emanuel Preusker, kündigte bei seiner Amtsübernahme eine Reform der Finanzierung des Wohnungsbaues an. Er er- klärte, auf die Dauer Könnten in einer freien Wärtschaft keine Ausnahmen bestehen blei- ben, da sie Zwangsläufig zu unerfreulichen Politischen und sozialen Rückwirkungen füh- Tren müßten. Der neue Bundesjustizminister Neumayer nemnnte sieben Aufgaben, die vordringlich in den kommenden vier Jahren erledigt werden müßten und deren Durchführung er sich zum Ziel gesetzt habe. Zunächst müsse die große Strafrechtsreform nach einer bald 50 jährigen Vorarbeit in dieser Legislaturperiode ver- Wirklicht werden. Außerdem Sei die Errich- tung des im Grundgesetz vorgesehenen Ober- sten Bundesgerichtes vordringlich. Das bür⸗ Serliche Recht müsse dem Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau an- Sepaßt werden, ein entsprechender Gesetz- entwurf werde bald im Bundestag einge- bracht werden. Als weitere dringende Auf- gabe nannte Neumayer die Verabschiedung eimer Bundes-Rechtsanwaltsordnung, die Be- Tremigung des Notarrechts, die Neuregelung des Urheberrechts und die Inkraftsetzung eines Richtergesetzes. Bundesvertriebenenminister Theodor Ober- Zärider(BHE) nannte als seine Wichtigste Auf- gabe die Einzel- Eingliederung der Flüchtlinge. Die Zeit der Massenverwaltung sei vorbei, obwohl noch 300 000 Menschen in Lagern leb- ten. Durch eine Einzel-Eingliederung solle vor allem der Verlust der bäuerlichen Substanz eingeschränkt werden. Schon 30 Prozent des Bauerntums aus dem Osten seien in andere Berufe abgewandert. Waldemar Kraft(BHE), Bundesminister ohne Geschäftsbereich, will seinen Kollegen Oberländer bei der schwierigen Aufgabe weit- J Sehend unterstützen und sich für die Wie- der vereinigung Deutschlands einsetzen.. Bundesminister ohne Geschäftsbereich WII helm Schäfer(FDP) sieht seine Aufgabe darin, Ale Dinge unter politischen Prinzipien zu Werten und zu prüfen. Die politische Wertung komme bei der Uberlastung der Ressortmini- ster oft zu kurz. 5 8 Bundesminister ohne Geschäftsbereich Ro- bert Tillmanns von der Berliner CDU will seine Tätigkeit vor allem auf die Probleme, die sich aus der Teilung Deutschlands erge- ben, auf Berlin und die Ostzone konzentrie- ren und intensiv für die Wiedervereinigung Deutschlands arbeiten. „Sin liehe Erörterungen“ Bundestagspräsident Hermann Ehlers sei micht autorisiert, für die Protestantischen Bun- destagsabgeordneten in der CDU zu sprechen, erklärte der CDU-Abgeordnete Robert Pferd- Menges in Bonn zu dem Rundfunkvortrag des Präsidenten. Ehlers hatte darauf hingewie- sen, daß man im neuen Kabinett den Anwär⸗ ern aus beiden Konfesslonen mit etwa glei- men Fähigkeiten gleiche Chancen geben müsse, ind außerdem in einer Fraktionssitzung der CDU kritische Bemerkungen über gewisse Hersonelle Besetzungen unter konfessionellen Gesichtspunkten gemacht. Pferdmenges sagte: „Schließlich ist die CDU nicht zuletzt gegrün- det worden, um den konfessionellen Frieden zu sichern“. Formulierungen dieser Art seien nicht geeignet, ihn zu festigen. Führende Kreise der Freien Demokraten sehen in den„peinlichen Erörterungen“ um die konfessionelle Parität innerhalb des Ka- binetts und seiner Parteien die Bestätigung kür ihre Auffassung, daß es„ein Fehler ist, vom Konfessionellen her Politik zu machen“ Wirtſchaftliches Unkosten stiegen mehr als die Umsätze Existenzfähigkeit des Einzelhandels stärken Delegiertentagung in Bad Kissingen Der Präsident der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, Hans Schmitz, ver- sicherte in Bad Kissingen vor der 6. Delegier- tentagung der Hauptgemeinschaft, es werde alles nur Denkbare getan, um die Einzelhandelsbe- triebe in ihrem Kampf um die Existenz zu fördern. Der Einzelhandel bekenne sich grund- sätzlich zu den Prinzipien der sozialen Markt. Wirtschaft und damit zur Freiheit des Wettbe- Werbs. Bei diesem Wettbewerb müßten jedoch die Grenze der kaufmännischen Fairniß und glei- che Leistungsbedingungen sichergestellt werden. Eine Verschärfung des Wettbewerbs habe zur Folge, daß der Druck auf die Preise zu Lasten der Handelsspanne gehe. Nach den Betriebsver- Sleichen des Einzelhandelsinstituts Köln seien die Unkosten im Handel prozentual in den letz- ten Jahren stärker gestiegen als die Umsätze. Die Handelsspannen seien heute in Deutschland niedriger als vor dem Kriege. Der Präsidialrat der Hauptgemeinschaft hat die Aufnahme von Bestimmungen in das kom- mende Kartellgesetz gefordert, mit deren Hilfe notfalls auf gesetzlichem Weg eine Sicherung der gesunden Mischung von Groß-, mittleren und kleineren Betrieben erreicht werden soll. Als Weitere Forderung wurde die schnelle Verwirk lichung eines Ubergangsgesetzes zur Berufsord- nung für den Einzelhandel bezeichnet. Auf die umstrittene Arbeitszeitgestaltung beim Einzel- handel eingehend, verlangte Schmitz vom Ge- setzgeber die schnellstmögliche Verabschiedung eines Ladenzeitgesetzes. Der Hauptgeschäftsführer der Hauptgemein- schaft, Franz Effer, betonte in seinem Tätig- keitsbericht, daß die Aktivierung im politischen Parlamentsraum und die Intensivierung der in- nerbetrieblichen Ertüchtigung zu den Hauptauf- gaben der Hauptgemeinschaft gehören, Bei der kommenden Berufsordnung für den Einzelhan- del gehe es dem Einzelhandel nicht um Sperr- maßnahmen oder ähnliches,„sondern um eine Ordnung, die der Hebung des beruflichen Lei- stungsniveaus dient und damit zugleich die Vor- aussetzungen für einen echten Wettbewerb unter Wirklichen Kaufleuten schafft.“ Auf die Auf- stellung von Warenkreisen habe der Präsidial- rat der Hauptgemeinschaft verzichtet und ledig- lich verlangt, daß der Nachweis der Sach- und Fachkunde nur bei der Eröffnung oder Uber- nahme eines Geschäftes verlangt werde. Effer forderte die Aufhebung der seiner Meinung nach zuntragbaren Ausnahmebestimmungen für die Landwirtschaft“. Der Einzelhandel könne Sich unmöglich damit abfinden daß die Landwirt- schaft„durch Marktordnungen, Preiskartelle usw. den gesamten Ernährungsmarkt ungehin- der kontrolliert“. Mehr Klein- und Mittelbetriebe Wie das Deutsche Industrie-Institut bekannt- gab, ist die Zahl der Klein- und Mittelbetriebe im Bundesgebiet in den letzten Jahren ange- stiegen. Ende 1950 gab es nach der Arbeits- stättenzählung im Bundesgebiet 2,2 Millionen Se werbliche Betriebe mit 13,3 Millionen Beschäf- tigten gegenüber 2 Millionen mit 11,9 Millionen Beschäftigten im Jahre 1939. Während 1939 fast ein Drittel aller in der gewerblichen Wirtschaft Tätigen in Betrieben mit mehr als 200 Beschäf- tigsten arbeiteten, waren es 1950 nur noch 250%. Entsprechend sei der Anteil der Kleinbetriebe gewachsen. Der Anteil der Großbetriebe an der Gesamtzahl der gewerblichen Betriebe sei da- Segen von 44 auf 37 Prozent gesunken. Der Anteil der mitverdienenden Frau Am Gesamteinkommen der westdeutschen Fa- milien von 66,4 Milliarden DM jährlich sind die mitverdienenden Frauen mit 17,6 Milliarden DM beteiligt. 41,4 Milliarden DM bringt der Ehe- mann als der überwiegende Hauptverdiener der Familie auf. Der Rest entfällt nach dieser Auf- stellung auf Einkünfte aus Vermögen. Volle Liberalisierung bis 19552 Erhard: Zuerst freie Konvertierbarkeit g Der Ministerrat der OEC wird am 28. und 29. Oktober in Paris den Plan des Generalsekre- tärs des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEC), Robert Marjolin, erörtern, der eine volle Libe- ralisierung des Handels zwischen den europä- ischen Ländern bis zum Frühjahr vorsieht. Bun- deswirtschaftsminister Ludwig Erhard wird dies- mal Vizekanzler Franz Blücher nach Paris be- gleiten, um den deutschen Standpunkt vorzu- tragen. Auf deutscher Seite stimmt man grund- sätzlich einer weiteren Liberalisierung bei allen Partnern zu. Vor allem aber Bundeswirtschafts- minister Erhard ist der Auffassung, daß einer Vollen Liberalisierung die Schaffung der freien Konvertierbarkeit der Währung vorausgehen Sollte. Erhard hält die Austauschbarkeit der Währungen für wichtiger als die volle Libera- lisierung. Die Bundesrepublik hat schon 91 Prozent ihrer Einfuhren liberalisiert. Die Liberalisierung der übrigen neun Prozent dürfte vor allem auf den Widerstand der deutschen Landwirtschaft stoßen. Die Vertreter der Bundesregierung werden in Paris auch die deutsche Bereitschaft bekannt geben, gewisse Dollareinfuhren zu liberalisieren. Mit den Vereinfachungen des Einfuhrsystems, die jetzt im Bundeswirtschaftsministerium vor- bereitet werden, soll auch Anfang 1954 eine Dollar-Freiliste in Kraft gesetzt werden. Spareinlagen weiter gestiegen Der größte Teil fließt dem Wohnungsbau zu Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband teilte in Bonn mit, daß sich der Spareinlagen- bestand bei den öffentlichen Sparkassen des Bundesgebietes im September 1953 um 151,3 Mil- lionen DM auf 6,31 Milliarden DM erhöht hat. Von diesem Zugang entfielen 135,5 Millionen DM auf den Einzahlungsüberschuß und 13,5 Millio- nen DM auf die Ausgleichsgutschriften für Spar- Suthaben Vertriebener, der Rest betrifft Zinsen und sonstige Buchungsvorgänge. In den ersten neun Monaten 1953 betrug der Einzahlungsüber- schuß im Sparverkehr 1286, Millionen DM. Im gleichen Zeitraum erteilten die Sparkassen Zu- sagen für Wohnungsbau- Hypotheken im Gesamt- betrage von 752 Millionen DM. Der Spareinla- genzuwachs wurde damit zu 61 Prozent für diese Anlage bexeitgestellt. Das ist etwas mehr als der Zatz von 60 Prozent, den die Sparkassen dem Wohnungsbauministerium zugesichert haben. Die Hypothekenzusagen für den sozialen Woh- nungsbau betrugen bis Ende September 624,8 Milllonen DM. Das sind 83 Prozent der insge- samt bereitgestellten Summe. Damit wurde der planmäßig vorgesehene Anteil des sozialen Woh- nungsbaues an der Gesamtzusage, nämlich 75 90, beträchtlich überschritten. 5 Absatz-Rrise bei Weißkraut: Rekordernte mit Schattenseiten Der Bauernverband Württemberg-Baden in Stuttgart hat darauf hingewiesen, daß die dies- jährige Weißkraut-Rekordernte in den württem- bergischen Anbaugebieten zu einer schweren Absatzkrise zu fü woht, falls nicht unver- züglich entsprechende men eingeleitet werden. Während in den Iderkraut- Anbau- gebieten in den Kreisen Stutte Eßlingen und Böblingen sowie ün Raum T gen und Horb in Normaljahren etwa 500 Doppelzentner Weis Kraut geerntet würden, erreiche der Ernteertrag e aus Schaumweinähnlichen Frankreich Die Continental-Gummi-Werke AG. Hanno in diesem Jahr etwa 700 dz je Hektar. Nacti Amtlichen Erhebungen dürften insgesamt etwa 348 000 dz Weißkraut anfallen, von denen nur rund 140 000 dz über den Vertragsanbau an die Sauerkrautindustrie, auf dem Frischmarkt und im Direktverkauf vom Erzeuger an den Ver- braucher abgesetzt werden können. Der Bauernverband weist darauf hin, daß es sich bei den krautanbauenden Betrieben haupt- sächlich um bäuerliche Familienbetriebe han- delt, die auf den Ertrag dieser Sonderkultur entscheidend angewiesen sind. Der Verband for- dert deshalb die land wirtschaftlichen Erfassungs- und Absatzeinrichtungen sowie den Handel auf, Alles zu tun, um bei der Bevölkerung für einen stärkeren Weißkrautverbrauch zu werben. Schrotthandel fordert Preisfreigabe Erhard gegen weitere Eisenpreisgespräche Es sei tragisch, daß man sich über die wirt- schaftlichen Prinzipien für ein geeintes Europa nicht einigen könne, erklärte Bundeswirtschafts- minister Ludwig Erhard in Düsseldorf vor der Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes der deutschen Schrottwirtschaft. Erhard sprach sich gegen Teilintegration aus. Europa werde scheitern, wenn seine Integration nur auf der Montanunion beruhen sollte. Eine gesamteuro- Päische ökonomische Ordnung werde schlie glich nur in der Lage sein, allen Konjunkturschwan- Kungen zu begegnen. Er sagte in diesem Zu- sammenhang, daß er keine Abschwächung der Konjunktur befürchte. Wenn sich auch im Augenblick bei Eisen und Stahl gewisse Uber- Sangserscheinungen zeigten. Erhard betonte, daß er nicht bereit sei, wei- tere Eisengespräche zu führen.„Wir wollen Freiheit und einen echten Leistungs wettbewerb auf dem freien Markt, dann haben Wir keine Freisgespräche mehr nötig“, Der Rundeswirt- schaftsminister erklärte Weiter, daß er seinen Standpunkt in der Frage der Kartellbildungen nicht aufgeben werde. Die Einbeziehung von Kartellen in wirtschaftliche Uberlegungen störe das für den Erfolg der sozialen Marktwirt⸗ schaft erforderliche Gleichgewicht. Er Wolle bei der Ende Oktober in Paris stattfindenden Ta- gung des Ministerrates der OEEC einige„deut- liche Töne“ reden. Die Zeit für Verlegenheits- lösungen sei vorbei. Bei aller Anerkennung für die bisherigen Leistungen der Europäischen Zahlungsunion GZU) müßten doch andere Lö- sungen für die Wiederherstellung der freien Konvertierbarkeit der Währungen gefunden Werden, wenn die EZ U hierzu nicht in der Lage Sei. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Schrottwirtschaft, Hermann Adloff, forderte erneut die Freigabe des Schrottpreises innerhalb der Schumanplangemeinschaft,. ES sei nicht einzusehen, warum die auch vom Schu- man-Vertrag gewollte Preisfreiheit nicht ein- geführt werde, zumal die tatsächlichen Markt- Verhältnisse im Unionsraum keine Grundlage böten, das Höchstpreissystem für Schrott auf- recht zu erhalten. Frankreich baut Stahlkonzerne auf Das Deutsche Industrie-Institut in Köln stellt in einer Erklärung zu der Neugründung des französischen Großkonzerns„Lorraine Escaut“ kest, daß dies die vierte Gründung eines Groß- Konzerns innerhalb der französischen Stahlindu- strie seit Anlaufen des Monnet-Planes ist. Der neue Stahlkonzern, dessen Werke im ostfranzö- sischen Grenzabschnitt zwischen Diedenhofen und Longwy liegen, müsse als eine Verbund- einheit im klassischen Sinne angesehen wer- den. Mit 3,6 Millionen Tonnen Erzförderung und 750 000 Tonnen eigener Kokserzeugung liege die Rehstoffgrundlage für 1,1 Millionen Tonnen Roheisen bzw. 1,4 Millionen Tonnen Rohstahl, die 1952 erzeugt wurden, im eigenen Konzern. Der Konzentrationsprozeßg innerhalb der fran- Lzösischen Stahlindustrie werde seit 1946 durch einen Sonderausschuß zur Modernisierung der a Stahlindustrie gesteuert. Wirtschaft in Kürze Die kassenmäßigen Einnahmen des Bundes der Besteuerung von Schaumwein und 0 Getränken im zweiten 85 Zweiten Vierteljahr 1933 sind mit 3,1 Millionen D-Mark um rund 50 Prozent unter dem Steuer- aufkommen des gleichen Zeitraums 1952 geblie- ben. 8 Ford hat den deutschen Verkaufspreis des in gebauten Modells„Vedette“ um 500 D-Mark auf 9 800 DM Sesenkt.. er senkt ab 15. Oktober d. J. erneut in diesem Jahr die Preise für Kraftfahrzeugreifen, und zwar bis zu sieben Prozent. N Feger, Veri Beleg 32. Fortsetzung Monika nahm zwei Likörschalen und füllte e mit Chartreuse. Sie bat Michael um eine Zigarel „Ganz abgesehen davon, daß ich nicht von dem Verdacht des Herrn Terringer überzeugt in Verstehe ich nicht den Sinn Ihrer Fahrt nach hier?“ 5 Michael erhob sich.„Ich bin am Ende“, er- klärte er,„Sie dürfen mir glauben, daß Ter- kingers Besuch mich, völlig umgeworfen hat! lch hätte mich in vierundzwanzig Stunden ver- raten, wenn ich in der Stadt geblieben wäre. Leh hätte Peter und Fürstenberg die Sorg- losigkeit der Arbeit genommen und damit Alles gefährdet! Ich bin geflohen— aber es Wär keine Flucht ohne Sinn! Sie werden jetzt Wahrscheinlich wieder sagen. ich hätte mich nicht männlich benommen, aber das ist so nebensächlich geworden „ nichts ist nebensächlich geworden!“ anterbrach Monika ihn und leerte ihr Glas. Sie fühlte Michaels Augen auf sich gerichtet and fuhr fort:„Ich meine, Sie hätten genau 0 Sut irgendwoanders hinfahren können!“ Selbstverständlich“ erwiderte Michael ge- belt.„vielleicht auf den Nord- oder Süd- vol, auf den Mond oder auf die Jungfrau!“ Monika blitzte ihn an.„Werden Sie nicht Sidern! Soll ich mich einfach damit abfinden, Wieder vor mir sitzen zu sehen? Ich bin bach nur eine Fraul Aber Sie werden es nie begreifen: 5 „Nein!“ antwortete Michael,„ich werde es rlich n begreifen, wie eine Frau sich sos mur Empfinden wehren kann! Es ist segen ih Sen i 8. Ich wehre mich nicht gegen mein Empfin- gen Ihre Behandlung! Michael Aber Michael hatte sie schon emporge- hoben und setzte sie wie ein Porzellanpüpp- chen auf seine Knie.„Monika!“ sagte er. „Wollen Sie meine Frau werden?“ „Niell erwiderte sie und lachte klingend. Im gleichen Augenblick hatte sie Mühe. sich aus seiner Umklammerung zu befreien Michael war unfähig, sie festzuhalten,. Sie entwand sich ihm, und als er hart zufaßgte. llog ihre Hand hoch und landete mit einem Knall in seinem Gesicht. Es war eine freund- schaftliche Ohrfeige, denn Monika lachte dabei. „Mein lieber Michael“ Sagte sie,„haben Sie angenommen, ich wäre ein Spielzeug, das Sie aus der Ecke hervorholen können, wenn Sie sich seiner erinnern, um es achtlos wieder liegen zu lassen, wenn Sie seiner überdrüssig geworden sind? Ich bin nicht Ihre Puppe! Und jetzt gehen wir zu Bett! Sie finden wohl Ihr Zimmer auch ohne mich, nicht wahr? Gute Nacht, und schlafen Sie gut!“ Sie lachte freun ich und war in der Halle und die Stu- fen auf, bevor Michael ein Wort der Ent- Segnung fand. „Gute Nacht!“ rief er ihr nach,„eines Tages werden Sie ja doch meine Frauſ⸗ Er hielt inne, denn Monika hatte die Schlafzimmertür zugeschlagen. Er blieb kurze Zeit regungslos in seinem Sessel sitzen.„Natürlich wird sie es!e brummte er schließlich vor sich hin. In diesem Augenblick stand Monika vor dem großen Spiegel in dem Ankleidezimmer und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht.„Du bist ein Schaf!“ sagte sie dann Plötzlich und Sprang mit einem Satz in ihr Steppdecke bis zum Hals den Kopf tief in ein Kissen Wirrt. 8. 8 Gesichter bis sie allein das Bild beherrschten und ihre Lippen sich im Kuß fanden. Als sich nach einer Stunde schließlich der rote Vorhang langsam schloß. schwiegen die Zuschauer gebändigt von vollendeter Schön- heit, von selten gesehener Pracht igeahnter Schauspielkunst und der Symphome der Far- ben und der Musik 5 Der einsetzende Beifall glich einem Orkan Es war ein jubelnder Erfolg. Langsam füllte gedämpftes Licht das Thea⸗ ter. Scheinwerfer klammten auf, und als der rote Vorhangs unter dem brausenden Beifalls- klatschen zur Seite wich, faßten sie die beiden Hauptdarsteller in der Weite des Bühnen raums. Janina und Axelsen verneigten sich dankend. Pagen brachten Blumen., Aber das begeisterte Publikum verlangte mehr. Man rief nach Kerr, nach Fürstenberg und Michael und holte sie noch ungezählte Male vor den Vorhang. 1 5 In einer Loge stand hochaufgerichtet Ter- ringer Er kämpfte zwischen beruflicher Pflicht und Mitgefühl. Neben ihm überlegte Kommissar Lehmann, weshalb Terringer ihn ins Theater bestellt hatte. Terringer hatte nur Wenige Worte mit Lehmann gewechselt. Den Grund seiner Anwesenheit hafte er ihm nicht gesagt. Sie hatten zusammen den Film ge- sehen und schauten jetzt in den Trubel der J begeisterten Menge, deren Jubel um die Künstler nicht enden 5 wollte. Hlötalich bemerkte Lehmann, Wie Terringer den Kopf hob und unauffällig eine Loge be- obachtete, in der ein Herr gerade im Begriff War, aufzustehen, um zwischen den beifall spendenden Menschen den Ausgang zu er- reichen. 5 Fragen gestellt, i Theater. In langen Reihen fuhren vor dem die Hände in die Taschen seines Regenm Terringer batte gern diesem Mann einige 1 den die Polizei vieler Länder suchte, hier in der Stadt zu sehen. Er forderte Lehmann auf, ihm zu kolgen. Nach vieler Mühe fanden sie eine freie Fern- sprechzelle, in der Terringer ein langes Ge- spräch führte 8 Als er den Münzfernsprecher 5 verließ, strömte die Menge dichtgedrängt aus dem taghell erleuchteten Portal die Taxen und Privatwagen vor. Lehmann 2 Walrigte sich hin- ter Terringer her, ohne zu ahnen, was dieser Zug durch das Volk zu bedeuten hafte End- b lich sah er den Staatsanwalt auf das Dire, tionszimmer des Theaterbüros zugehen. Durch einen Wink forderte Terringer ihn auf, hier 5 zu Warten.. 5 5. 2 Lehmann zündete sich eine Zigarette 8 aber er hatte sie bereits aufgeraucht, als Terringer wieder erschien. Er 20g einen Um- schlag aus der Tasche, entnahm ihm einen gelblichen Bogen, dessen amtlichen Charakter Lehmann sofort erkannte 85 5 Der Kommissar faltete den Befehl ausei ander und sah den Staatsanwalt verblüfft an. Terringer zuckte die Schultern, Er stee tels und ging an der Seite des Kommissare langsam die Treppen hinunter„Machen es unauffälligé, sagte er sich verabschi zdie Geschichte wird Aufregung ge Ich bin im Landgericht! Also Lärm!“„ Lehmann sah Terringer aus gehen und in der Mensch ar ihm Frau Kniepels Vorgarten Kindergeschichte von Ernst Jaenicke Frau Kniepel ist die Besitzerin des Hauses. Ihr ganzer Stolz ist der große Vorgarten mit dem gepflegten Rasen upd den schönen Blu- menrabatten, neben d n ein breiter, stets sauber kter Kie mit einen Steg glatter Steinplatten von der Gartentür zum seitlichen Hauseingang führt. Die Kinder lieben sie nicht. Flog einmal ihr Ball auf den Rasenplatz oder sauste ihr Roller vom Gehsteig auf den Kiesstreifen herüber,— schon öffnete sich das gefürchtete Fenster im Erdgeschoß, und eine Strafpredigt ergoß sich über sie. Und dann gab es die zweite Schelte, nämlich von den eigenen Eltern, denen Frau Kniepel ausgiebig die Missetaten ihrer Sprößglinge ge- KINDLICHES STAUNEN 5 Noch hat das Wunderbare der Außenwelt in jeder Erscheinung Macht über das Gemüt im Kinde; es empfindet naiv, also natürlich, und darum ergriffener und versunkener als die „großen Leute“. Der Trofzkopt im Kinde „Ach, es ist schrecklich, welchen Aerger mir mein Trotzkopf bereitet!“ So oder ähn- lich lautet die Feststellung der Mutter, wenn ihr Kind dem bisherigen Wunsch nicht mehr nachkommt. Warum ist der Bub oder das Mädel plötzlich so störrisch, wo die Eltern doch gerade bei ihrem Sprößling von der Mu- sterhaftigkeit als Ausnahmefall überzeugt Waren. Alle Tage hat das Kind bisher still und versonnen im EFckchen seinem Spiel nachge- hangen, hat mit seinen Steinen gebaut und mit fröhlichem Jauchzer das Werk wieder vernichtet; und wenn es dann zu Tisch ge- rufen wurde, ließ es die Sachen stehen und liegen und kam gehorsam herbeigeeilt. Und nun? Dreimal muß man rufen, das Kind ist wie verwandelt. Es reagiert erst gar nicht, dann wird es hartnäckig, bis es schließlich, von der Mutter mit scheltenden Worten ge- holt, in Tränen ausbricht. Wie kommt es, daß sich das Kind so ver- ändert hat und vor allem, was können wir unternehmen, um ihm diesen unerträglichen Trotzkopf auszutreiben? Kehren wir zurück zum Ausgangspunkt. Das Kind befindet sich beim Spiel, das be- stimmte Formen annimmt. Bisher ging das planlos vonstatten. Plötzlich tritt in das Leben des Kindes eine Veränderung: Verfolgt das Kind einen bestimmten Plan und tut damit seinen eigenen Willen kund? Es empfindet unseren Eingriff als unangenehme Unterbre- mung seines Vorhabens. Auf der einen Seite muß es jetzt lernen, einen aufgestellten Plan zu Ende zu führen, um sein Willenserlebnis damit abzurunden,. Auf der anderen Seite Aber kann gerade schon das Kind nicht früh genug lernen, daß ein eigenes Vorhaben durchkreuzt werden kann. Ist das Kind wirklich in ein planvolles Spiel vertieft, sollte es die Mutter nicht ab- rufen, ohne ihm freundlich die Möglichkeit zu geben, es bei anderer Gelegenheit zu be- enden. Ausgesprochen schwierig wird unser Sprößhling meist nur dann, wenn wir ihn ge- wWältsam fühlen lassen, daß er sich unserem Willen anzupassen habe. schildert hatte. Es wurde ihnen untersagt, auf dem schönen Plattenweg zu rollern, und sie mußten, kamen sie vom Spielen im Freien zurück, ihren Roller unter dem Arm ins Haus gen, damit ja keine Radspur das prächtige Eiesmuster verunziere. rr Schmitt, der im ersten Stock wohnt, das zwar für eine Marotte. Ist ein Kies- mt zum Gehen da? Dennoch hatte er — des lieben Friedens willen— seine Frau ge- beten, Frau Kniepel keinen Grund zu Reibe- reien zu geben und noch mehr als bisher auf Peter zu achten. Denn Peter war immer der Sündenbock. Die Kinder rannten schon fort, sobald sie Frau Kniepel nur erblickten. Peter rannte nicht fort, Weil er sich keiner Schuld bewußt war, und bekam dafür die Schelte für die andern. Das änderte sich ganz unerwartet. Und das kam 80. Ein plötzliches Gewitter hatte sich— an einem warmen Mgientag, als der Rasen im Vorgarten im frischen Grün stand und der erste prächtige Blumenflor von den Beeten leuchtete— über der Stadt entladen, gerade zu der Zeit, da die Hausfrauen ihre Nachmit- tagsbesorgungen zu erledigen pflegen. Als der Regen vorbei war, ging Frau Schmitt aus dem Hause und sah ihren Peter mit seinem Roller unten im Treppenhaus stehen.„Du kannst nun wieder draußen spielen, Peter“, meinte die Mutter. Peter schüttelte den Kopf und antwortete nur:„Ich muß noch auf Tante Kniepel warten.“ Frau Schmitt dachte sich nichts besonderes und ging fort. Nach einer Weile öffnete sich die Tür der Erdgeschoßwohnung, und Frau KRniepel trat Ausgehfertig heraus.„Auf dich habe ich gerade gewartet“, sagte Peter zu der über- raschten Besitzerin des Hauses.„Nimm mich bitte mal mit in deine Wohnung!“ Frau Eniepel, ebenso erstaunt wie belustigt, ent- sprach dem Wunsch des Jungen.„Nun laß mich mal in dein Wohnzimmer!“, fuhr Peter unbeirrt fort. Neugierig, was er wolle, öffnet sie die Zimmertür und Peter trat ein.„Stell doch mal einen Stuhl an dein Fenster“, ver- langte Peter. Auch das tat Frau Kniepel. „Und jetzt mach auch noch die Gardine fort!“ Sprachlos, doch mit gesteigerter Anteilnahme 20g Frau Kniepel auch die Gardine zur Seite. „Sieh mal das Weiße in deinem Garten“, sagte der Knirps, indem er mit seinem kleinen Arm auf den mit frischem Graupel schnee bedeckten Rasen und Kiesweg wies und sie ausdrucksvoll ansah,„das wollte ich dir bloß zeigen, dag du nicht wieder sagst, 10h habe das gemacht.“ Dann kletterte er be- friedigt von dem Stuhl. Verwundert blickte Frau Kniepel auf die Graupelkörner in ihrem Vorgarten, die all- mählich zu schmelzen begannen, und betrach- tete nachdenklich den Knirps vor ihrem Fenster. Sie hat dann später die Geschichte selber seiner Mutter erzählt. VVVFVTVVT XKR XKXKKXXXXXXXXXXXXXRXXKRRXKR KKR Innen uùberlassen, Fr viele Frauen ist es, Faden ihres Nennung irgendeines Stoffes schon im vor- dus Kosten und Halt- barkeit des neuen Kleides uberschla- gen, stehen ste heute beglüchet und miß- trauisck zugleich vor den rezvollen Gewe- ben, die die eigent- liche Neuheit der Mode ausmachen. Die alte erfahrene Hausfrau freut sich uber jede Bereickhe- rung in rem Heim, sie wehrt sich aber naturgemdß, Wenn znr etwas vorgesetzt Wird, wovon sie bis- ner feine Kenntnis Ratte. Mit ihrem gu- ten Gefühl ist ihr cdliesmal nicht gedient. Ste Will weniger Wissen, daß Tweed nach der schottischen Insel benannt wurde, als daß es eine Sam- mel bezeichnung 78d fur faserige, hkleinge- musterte Wollstoffe, und daß das„Pfef- fer- und Salz“-Muster beispielsweise ein charalæteristisches Meremal für Tweeds Anthrazit und räftiges Rot. 8 1 der Verauuberung seines Maberials mittagsleleic. 1 XN XR XR RX KXR XNEREXXVV KMM xxx xxx xxx Xxx xx x xxx xx xx erneaenenkeisesesebtsete gg ahr, 0 1 i a Die nale Jilllouelle es„„ 5 e Da fragt es sich nur noch: Tweed oder Mohair? „Enges Nachmittagshleid aus weichem Tweedmaterial. Einziger Schmuche sind die schmalen Blenden dus weißem Pikee und schwarzem Samt, die den leinen runden Kragen auflockern. Die betonte Hüfte bleibt weiter Trumpf. So unge- führ stellt Sie das Modefoto vor neue, vollendete Tatsachen und es bleibt sich über das Für und Wider, auf Ihren Typ abgestellt, den Kopf zu zerbrechen. Und damit beginnt in den meisten Fällen das große„Aber“. als haben sie mit der neuen Moderichtung den VMissens auf diesem Gebiet verloren. Konnten sie bisher bei der Wie aueh den schweren Wollstoffen ein vollęommen neues Gesicht. Die Sfeala dieser ausgesucht schönen Gewebe umfaßt ſurahadarige gesckhorene Stoffe mit Oberflächenglanæ, langhadrige glatte und gehrãuselte Streifen, Kuros und UDeberkaros wirken durch ihre gedämpften Farben oder langes Haar verschleiert und vielfach verwischt. Auch hier spricht die Mode in erster Linie von warmen Laubtönen. Brãunlickhe und grünliche Schattierungen kalten sich die Waage, ebenso hübsck aber wirken Stahlblau, Violett, Ocſcer, Noch hängt das schwarz- kognak gestreifte arbeitet uber der Puppe. Vielleicht träumt es zu einem eleganten Nach- ist,. Während man sie früher vornehmlich als praletische Stoffe fur Sportanzuge und Kostume ansah, be- gegnet man nun fei- nen Tweeds auch aum Nachmittag und in raffiniertester Ele- ganz am Abend. Sie reichen von den zur- testen und leichtesten Qualitäten bis zu den groben, die fast an Sackleinen erinnern. Je nach dem, ob es sich um Mantel, Ko- tum, Roc oder Kleid handelt, spielt die Webart der Tweeds die ausschlaggebende Rolle. Verlockend ist das Tweedlkleid in den Naturfarben des **** N NN XN NX NX KX EX XXRERXKR RX XXX XXXXMXXEXNEKXXMXR RRR RKRKxMKKKX RRR Herbstes, voller Wär- me leuchtet es durch den nebelverhange- nen Tag und macht Sieh vielleicht auch z hrem unentbehrli- chen Winterfreund. Mohair, der weite Favorit, verleint als Rochprozentige Bei- mischung zu reiner Wolle den leichten Gewebe unver- mit Innen von Elisabeth J%VVVVVVVVVVVVVV V2 e * XX RXRX&XRXRKRXR&XRRXRXX&& AN XXX XKR KNM K EK K KEK KN x N NN NK N KK* KN NVNAN NINMNI SCH MEHR ZEIT FUR DIE„„ Sonntagsessen im Herbst, serviert für vier Personen —— h KkKernsuppe 11 Brühe, 40g Grün- kernmehl oder 60 g Srünkerngrütze, etwas Salz, 1 bis 2 EBI. saure Sahne oder 1 Stück But- ter. Grünkernmehl wird mit kaltem Wasser angerührt, in die kochende Brühe gegeben u. gargekocht. Grün- kerngrütze muß ein bis eineinhalb Std. kochen; um die Kochdauer abzukürzen, weicht man sie deshalb vorher in 41 Wasser ein oder läßt sie mit Hilfe eines Zwischendeckels vorquellen. Saure Sahne oder Butter verfeinern den Ge- schmack dieser besonders nahrhaften Suppe, die man durch junge Erbsen, Schwemm- oder Markklößchen bereichern kann. Veränderung: Man kann Mehl oder Grütze in 20 f Butter oder Fett rösten, ehe man die 17 5 dazugibt.— Kochzeit: 20 Minuten bew. 2 Stunde. MENU Grünkernsuppe 5 Rehrücken und Blumenkohl i Kompott Rehrücken 117% kg Rehrücken, Salz, 40 f Butter, 100 g Speck, /s saure Sahne oder Milch, /s Brühe oder Wasser, 10 fg Stärkemehl Mai- 2 zena etc.), etwas geriebenes Schwarzbrot und Zwiebelscheiben nach Belieben. Der enthäutete Rücken wird mit Salz eingerieben, mit Butter Venn 2s 885255 um Stoffe handelt. NMANNHE NMEA AMpEN PLAN NE N. TRI K in allen Preislagen Neparaturen aller Art Dalen- Aerdg Int Case 18 ein chl. RONRE für fachmännische Nontage leger neg. nen lalons. u dense EisKAk7 bestrichen und mit Speckscheiben gespickt. Man brät ihn in dem glühenden Fett mit der Speckseite nach oben. Ist der Bratensatz ge- bräunt, gießt man etwas Wasser oder Brühe nach. Kurz vor dem Ausschalten gibt man saure Sahne oder Milch über das Fleisch. Der Bratensatz wird mit Brühe oder Sahne(Milch) losgekocht und mit Stärkemehl gebunden. Bratzeit ca. 1 Stunde. BIumenkohI 1 Kopf Blumenkohl, 4 1 Wasser, 1 Teel. Salz, 60 fg Butter. Man Wählt einen testen, Weihen Blumenkohl, entfernt die grünen Blättchen und schneidet den Strunk ab(zu Blumenkohl suppe oder Gemüsebrühe verwenden). Der Kohl wird einige Zeit in kaltes Salz- oder Essigwasser gelegt, um Raupen und Insekten zu entfernen, dann gibt man ihn in das ko- chende Salzwasser und dämpft ihn 20 Minuten bis eine halbe Stunde. Er wird mit zerlassener oder brauner Butter angerichtet. Tischleindeckdich Schönes Porzellan ist von jeber die Schwäche vieler Frauen. Der Gast mag noch 80 überraschend auf den Plan treten, ein zar- tes Kaffee- oder Tee-Service wird auf dem kleinen Tisch immer kredenzt. Ein Zeichen wwohlgepflegten häuslichen Geschmacks. „Geseenete Mahizelt s sem Tisch als Gast sitzen. Und das Obstmes. Aber es gibt Frauen, die auch am Alltag gerne ihre Freude haben an einer hübschen Tisch- Ausstattung. Morgens, mittags und abends ist dieser Tisch ihr Hauptthema:„Was tische ich auf?“ Und weil sie nicht sicher sind, immer den Geschmack der gesamten Familie zu treffen, darum lenken sie ihr Augenmerk mit ausgleichender Liebe auch auf das Gedeck. Es gibt so viele hübsche Möglichkeiten für eine heitere Tisch-Atmosphäre. Der Volks- mund sagt aufmunternd, der Appetit käme beim Essen. Aber die Augen essen ja mit, und beim Anblick eines kreundlichen Gedeckes Vergeßlichkeit i Klara“, schrieb der junge Mann, „Verzeih meine Vergeglichkeit. Ich habe dir gestern einen Heiratsantrag gemacht, aber ich weiß nicht mehr, ob du ja“ oder nein- sagtest.“ „Liebster Georg“, schrieb Klara zurück, „ich war glücklich und erfreut, von dir zu hören. Ich erinnere mich allerdings, zu ir- gend jemand ‚nein' gesagt zu haben, aber ich. habe ganz vergessen, wer es war.“ Taktvoll Dame:„Sie haben einen so reizenden Sohn, ich muß Ihnen wirklich gratulieren. So lie- benswürdig und aufmerksam ist er.“ Vater:„Ich freue mich, das zu hören. Ich bin immer bestrebt, ihn zur Höflichkeit zu erziehen, Ganz besonders Damen gegenüber, die nicht mehr jung und anziehend sind.“ schmeckt's noch besser. Eine strapazierfähige, grobe Leinendecke mit lustig-bunter Durch- Zzugsarbeit— welche Hausfrau schätzt sich nicht stolz, sie selbst entworfen zu haben. Es muß ja nicht eine überaus langwährende Arbeit sein.— Dazu passende Mundtücher, gesammelt in einem Ständerchen aus Rohr- geflecht oder bemaltem Holz, Messerbänkcher und kleine Gewürzgefäße. Selbst die kleine Tischvase kann zu diesem Bild beitragen, wenn wir ihren Henkel mit Bast umflechten, Endlich steht die Nachspeise auf dem Tisch. Ein willkommener Gruß, der schnell! von dem Geschmack des Kohlgemlises ablenkt Und ein heiteres Verlangen zwischen Gaumen und Zunge weckt. Gefällt sie Ihnen, diese zweckmäßige Obstschüssel, über die eine Roste gestülpt ist, um das gewaschene Obst abtropfen zu lassen? Kleine Glasschalen spiegeln die Freude derer wider, die an die- „ebenkans mut roßrgen — 5 —.—— * Seit acht Jahrzehnten ist in die Täler der Di Kinzig, der nördlichen Gutach und der Brigach einer der wüchtigsten Stränge des südwest⸗ deutschen Eisenbahnverkehrs eingebettet: die Schwarzwaldbahn, der innere 7 jener Linie, die Nord- und Mittelbaden über den trennenden Schwarzwald hinweg mit der Donau- und Bodenseegegend verbindet. eiderseits des Gebir lle einander näher 20 an schon zur Zeit der erster uten erkannt. In den v en Jahrhunderts wurde e Sesellschaft für den is Leben zu ich die benachbarten Städte und hr an dem Vorhaben interes 3 u seine Hand. ächst drei ver- allerdings führen 1 en- m EHlzachtal und men zu großen 1 Aufwand den übrigen Vor- Gutachtal, der eg zur Schwar achtal vor. m den Voi samthöhenunt daher fi Von den achtal als V Baden⸗ Württemberg liefert ein Viertel des Nutzholzes Wichtigstes Waldland der Bundesrepublik nach Bayern— 25 000 holzverarbeitende Betriebe Obwohl der Südweststaat an der Boden- che der republik nur mit 14,6 Pro- t beteiligt ist, entfallen 18,2 Prozent des tdeutsehen Waldbestandes auf Baden- ttemberg. Noch mehr aber trägt der Süd- Weststaat zur Holz produktion der Bundes- republik bei, indem er fast ein Viertel alles Westdeutschen Nutzholzes liefert. Diese hohe Produktionskapazität der südwestdeutschen Holzwirtschaft erklärt sich einerseits Aaraus, Jag es hier über durchschnittlich viel Staats- und Körperschaftswald gibt, der besser ge- pflegt und genutzt werden kanm als der meist bäuerliche Privatwald, andererseits aus der in Südwestdeutschland besonders günstigen Standorts- und Wachstumsbedingumgen. Am größten ist der baden- württembergische Anteil bei Nadelfaserholz(für Zellstoffherstel- lung) mit 30 Prozent der Gesamterzeugung Sowie bei Nadelstammholz und sonstigem Nadelnutzholz außer Grubenholz. Auch bei Laubholz ohne Gruben- und Faserholz liegt die Produktion in Südwestdeutschland über dem Bundesdurchschnitt. 125 000 Beschͤftigte in der Holzindustrie Die holz verarbeitenden Industrie- und Hand- Werkszweige nehmen im produzierenden Ge- werbe Baden- Württembergs einen wichtigen Platz ein, wie in einer Untersuchung des In- Stituts kür süd westdeutsche Wirtschaftsfor- schung nachgewiesen wird. Rund 125 000 Be- Schäftigte(einschl. Betriebsinhaber und An- gestellte) sind in einem der holzverarbeiten- den Gewerbezweige tätig. Rechnet man noch das Papier- und Druckgewerbe sowie die Kunstfaserer zeugung hinzu, so ergibt sich eine Zahl von nahezu 190 000 Beschäftigten in holzabhängigen Industrien und Hand- Werkszweigen.. Im südwestdeutschen Bundesland bestehen rund 25 000 holz verarbeitende Betriebe. Dar- unter befinden sich allerdings nur 1238 Unter- nehmen, die zehn und mehr Arbeitnehmer beschäftigen, nämlich 556 Sägereien und Holz- bearbeitungswerke und 682 Betriebe der Holz- verarbeitung im engeren Sinn. Die Gesamt- zahl der Arbeitnehmer in diesen mittleren und größeren Betrieben beträgt 57 600. Dar- aus würd deutlich, welch große Rolle die leinbetriebe mit weniger als zehn Arbeitern gerade auf dem Gebiet der Holzwirtschaft in Süchwestdeutschland spielen. 8 Die meisten Sägewerke sind naturgemäß innerhalb und am Rand der Waldreichen Ge- genden des Landes zu finden. Doch auch in den übrigen Bezirken gibt es eine größere Anzahl! von Betrieben dieser Branche. In- folgedessen sind die' vorhandenen Säge- und Holzbearbeitungswerke ziemlich gleichmäßig auf die vier Regierungsbezirke verteilt, wobei nur in Südbaden, dem Landesteil mit dem größten Waldbestand, eine stärkere Konzen- tration vorliegt. Die größten Werke befinden Sich jedoch in den Bezirken von Göppingen, Mannheim und Gernsbach. Vom Möbelstück bis zum Zündholz Von den in den Holzverarbeitungsindustrien beschäftigten Personen nimmt die Möbeln Stellung fast drei Fünftel für sich in An- Spruch. Neben den Großstädten beherbergen vor allem die Kreise Nürtingen, Balingen, Lud wigsburg und die Gebiete des östlichen und Westlichen Schwarzwalds zahlreiche Möbel- Fabriken, Außerdem werden in Baden-Würt⸗ temberg Holzbauten und Holzbauteile, Radfo- und Uhrengehatise, Haus- und Küchengeräte, Holz werkzeuge. Sportgeräte. Verpackungs- Schwarzwaldbahn: die erſte Gebirgsſtrecke mit Doppelſchleifen Vor 80 Jahren wurde die Linie Hausach Villingen in Betrieb genommen— Vorbild für ausländische Bahnbauten 12 zahn wurde nach den von Robert Ger- Wig ausgearbeiteten Plänen ausgeführt. Nach- dem die äußeren und weniger schwierigen Teilstrecken Offenburg Hausach und Singen Engen bereits 1866, Engen Donaueschingen 1868 und Donaueschingen Willingen 1869 in Betrieb genommen worden waren, erfolgte während der nächsten Jahre die Fertigstel- lung des Kernstücks zwischen Hausach und Villingen. Es wurde am 1. November 1873 dem Güterverkehr und am 10. November dem Personenzugverkehr übergeben. Die Bauko- sten beliefen sich auf 23,6 Millionen Mark. Das entsprach einem Aufwand von etwa 450 000 Mark je Kilometer. Damit war die erste Bahnstrecke quer durch den Schwarzwald vollendet. Es bestand jetzt eine gũü ge Scl nwerbindung von en nördlichen und westlichen Teilen des es nach Südostbaden und weiter nach der chen Schweiz, nach Gsterreich und Italien. einmal, sondern dreimal zurücklegt. Die den großen Doppelschleifen bei Tribe des Gebirgsbabnbaues. Ohne doppelte Schleifen wäre es Gefälle Sommerau-Vil gen 128 Meter), gen lieg, Was mit sich brachte. Die Schwarz waldbahn Von grohart In leitete gen Bah bei- gelten heute noch als Musterbeispiele für diese Art kaum möglich gewesen, den Höhenunterschied Zwi- schen Hornberg und Sommerau, der auf 26 Kilometer Entfernung 448 Meter beträgt(Ge- Samtsteigung Hausach-Sommerau 391 Meter, 8 auf so einfache und fast anmutige Weise zu be- Wältigen. Gerwig hat es außerdem verstan- den, die Gefahr von Bergrutschen und Schnee- Verwehungen dadurch zu bannen, daß er die Bahn möglichst tief in den Berghang ver- den Bau zahlreicher Tunnels eine Reihe bauten in aller Welt ein. neure aus vielen Ländern kamen nach 25 5 17 a 5 n gereist, um Gerwigs Werk 20 12 Hafte es bis dahin zwischen Offenburg und i S e Singen nur eine sehr weit ausholende Bahn- Se 25 e i N 8 Jotthar v dung, die Ober- und Hochrheinbahn, elten Schleife mehrfach Anwendung fand gegeben, die zudem noch streckenweise über e r 111 GS ll ausländisches(schweizerisches) Territori 8 e 55 ausländisches(schweiz mes) Terrätorium 1 38 3 7 1 Ne. 5 3 425 Schweiz, Peru, den USA, Kanada und führte, so wurde die Entfernung durch die ö im fernen Neuseeland wurde die eue Linie um mehr als ein Drittel verkürzt Se e 5. 7 55 8 5 8 chWarzwaldbahn zum Vorbi 1 25 5 (449 gegenüber 238 Kilometer). ATZ We 2 Vorbild. H. S Verträumter Herbstabend Aber nicht so sehr ihre verkehrspolitische Zedeutung machte die Schwarzwaldbahn be- rühmt, sondern vor allem ihre kühne Tech- Nik, die damals etwas Außergewöhnliches war und auch jetzt noch Bewunderung erregt. beschritt mit seinen Konstruktions- zipien teilweise völlig neue Wege. Wäh- rend die früher gebauten Gebirgsbahnen den Höhenunterschied dadurch überwanden, daß sie die Seitentäler ausfuhren, bereicherte Ger- S das Eisenbahnbauwesen durch die HErfim- dung der doppelten Schleife, bei der auf rela- tiv kurzen Strecken viel Höhe gewonnen wer- den kann, indem der Schienenstrang gleich- sam im Zickzack am Berg emporklettert und so einen bestimmten Talabschmitt nicht nur Altes Brauchtum im Am Kaiserstuhl und im Markgräflerland, in der Ortenau und am der Tauber ist das Herb sten fast schon beendet. Bereits etliche Wo- chen vor Beginn der Weinlese wurden die Rebberge geschlossen. Die Aufsicht über die Reben führen bestimmte„Herbstwächter“, die man auch„Rebbannerte“ nennt. Einst war der Bannert mit einer Flinte bewaffnet. Vor Beginn der Lese zogen junge Burschen in die Rebhügel, wobei sie sich mit Peitschenknal- len, dem sogenannten„Herbstknallen“, ver- Snügten. Indes wurde das„Herbstgeschirr“ gerichtet. Die Fässer wurden geputzt, die Reifen mit G1 angestrichen, Bütten und Bot- tiche aus dem Keller geholt und„Verschwellt“, ebenso die Trotte. Frühmorgens fahren die Herbstwägen mit Bütten,„Büchti“,„Orgeli“ und dem„Herbst- leiterle“ in die Reben. Mit der Schere werden die„Triebeli“ geschmitten und ins„Orgeli“ gelegt. Mancherorts hat die Hausmutter zuvor die schönsten Trauben Ausgesucht; man nennt dies das„Henkeli- Schmieden“, Ist das„Orgeli“ voll, so leert es der Büchtiträger ins Büchti. mittel und Zündhökzer in größerem Umfang gefertigt. Mittelpunkt der Bürstenindustrie ist der Kreis Lörrach. Im Regierungsbezirk Nordwürttemberg sind die Holzverarbeitungsgewerbe mit imsgesamt rund 40 000 Beschäftigten am stärksten ver- treten. Dies gilt auch für die Branchen im ein- zelnen. Lediglich in der Bürstenberstellung ist Südbaden führend. Süd württemberg und Nordbaden halten einander mit 22 000 bz wy. 20 000 Arbeitnehmern und Selbständigen des Holzverarbeitungsgewerbes die Was e, Wäh- rend Südbaden mit 18 000 Erwerbstätigen den letzten Platz einnimmt. Das Museum der Stadt Sinsheim, 1946 von dem Stadtbibliothekar Zink aus dem Nichts gegründet, hat sich in den wenigen Jahren seines Bestehens zu einem Raritätenkabinett Unterschiedliche Entwicklung Die beiden großen Gruppen der Holzindu- strie— Säge- und Holzbearbeitungswerke besonderer Art entwickelt, Von emer Art, wie einer-, Holzverarbeitungsbetriebe anderer- es sie heute kaum mehr gibt. Es hat sich in seits— haben in den letzten Jahren eine den großen Städten, die Museumstradition recht unterschiedliche Entwicklung genom- haben, im Laufe der Zeit, da die Sammellust Men. Nachdem die übermäßigen Holzeinschläge von städtischen Kulturdezernenten offiziell „Herbſtknallen“ und„Trübelſchneiden“ badischen Weinland In der Hand trägt er einen starken Stock dep „Büchtistecken“, damit er nicht Alsgleitet, Wenn es den Berg hinuntergeht. Uber die Mittagszeit bleibt man im Rebberg. Man be- gnügt sich mit einem einfachen Mahl, so mit „Herstkäs mit Wien“, Am Abend gibt es eine um so reichlichere Mahlzeit. Ist man mit dem Herbsten fertig, so wird mit der Glocke ein Zeichen gegeben. Jetzt darf man„etzne“, d. h. nachlesen. Es ist eine besondere Freude für die Kinder, die ver- gessenen Trauben zu holen. Mancherorts durfte mit dem Praubenlesen Nicht begonnen werden, ehe nicht die Wein- glocke geläutet hatte. Anderwärts zündeten die Herbstwächter zum Zeichen des Beginns der Lese ein Feuer an. Schön waren die Bräuche beim Abschluß der Weinlese. In Uhldingen wurden die Büt- ten des letzten Wagens bekränzt. In die Spundlöcher der Fässer, die den neuen Wein heimführen, kommt heute noch ein Strauß mit Herbstblumen. E. B Das Raritätenkabinett von Sinsheim Ein kostbares Stadtmuseum zeigt die merkwürdigsten Dinge Friedlich schwebte, gibt es nur noch an weni⸗ gem Orten. In den Gruselkabinetten der Jahr- märkte sind die Museumsstücke aller Zeiten zur im Hinblick auf ihre Kraft, Gänsehäute zu erzeugen, zusammengetragen, und in die guten Raritätensammlungen von Privatleuten kommt man meist nicht hinein. In einigen kleinen Städten aber finden sich die der Nachkriegszeit eingeschränkt worden simd, zeigen die Sägereien und Holzbearbeitungs- Werke heute eine beträchtliche Kapazitäts- übersetzung, die sich darin äußert, daß die Produktion dieses Gewerbezweiges nur noch 92 Prozent des Vorkriegsstandes, das Personal dagegen 115 Prozent gegenüber dem Jahr 1936 beträgt. Beim Holzverarbeitungsgewerbe steht der Produktionsindex in einem wesentlich günsti- geren Verhältnis zur Beschäftigtenzahl. Hier hat sich der Personalbestand seit 1936 um 32 Prozent, die Produktion aber um 41 Prozent erhöht, so daß man von einer ausgeglichenen Sch. Entwicklung sprechen kann. Sepflegt wird, so viel angesammelt, daß man Dirgendwo mehr alles Alte zusammen zu se- hen bekommt. Alles ist unter besonderen Ge- sichtspunkten verteilt und klassifiziert. 300 m Museumswand sind nun ganz und gar von Negermasken bedeclet und dann beginnen un- endliche, ermüdende Reihen von Fayencen usw., bis jedes Museum entsprechend lang- Weillig wird. Das alte Raritätenkabinett, in dem die Pi- Stole, mit der sich Goethes Werther erschos- sen haben soll, unmittelbar zwischen einem Saurieahn und einer Originalperücke der Madame Pompadour liegt, dieses alte Rari- tätbenkabinett, in dem der Geist aller Zeiten gelegentlich Muster von Sammlungen, moch allen Reiz ursprünglicher Sammelleiden- schaft und kultungeschichtliche Kenntnisse umfassender Art verraten. Eine solche Samm- lung ist die im Sinsheimer Stadtmuseum. Alles, was man hat bekommen können, steht hier dicht nebeneinander und macht so(durch die gute Auswahl der Stücke) einen wirklich Weitreichenden Uberblick über Kunst, Hand- Werk und Brauchtum der Zeiten und beson- ders des Kraichgaues, dessen Hauptstadt Sins- heim ist, möglich. Eine besondere Spezialität ist die Puppensammlung, die Georg Zink, Selbst ein alter Puppenspieler von Rang und Namen, in langen Jahren zusammengetragen Hat. Fünfundſiebzig Jahre Badiſches Staatstechnikum Karlsruhe Die Anstalt geht auf die 1825 gegründete Polytechnische Schule zurück— Ausbildung in fünf Fachabteilungen Es ist eine bemerkenswerte Geschichte, die das Karlsruher Staatstechnikum aufweisen kann, denn eigentlich steht sein Anfang schon im Jahre 1825, als die Polytechnische Schule zur Ausbildung von höheren Technikern Architekten und Ingenieuren— als auch von Kaufleuten und Gewerbetreibenden gegrün- det wurde. Daraus geht am 6. November 1878 die Großherzoglich Badische Baugewerkschule hervor. Schon 1832 hatte man der Polytechni- schen Schule eine Forstschule und die bei der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbau- amts bestehende, von Oberst Pulla gegrün- dete Ingenieurschule angegliedert. Die Schule War bereits in die Abteilungen Ingenieurwe⸗ sen, Bau, Forst, Gewerbe und Handel geglie- dert. Im Schulprogramm von 1832/33 war für Maschinenkunde ein einjähriger Kurs für die Eneyclopädie des Industriemaschinenwesens vorgesehen. Für die Hochbauabteilung wurde 1841 der Kurs auf vier Jahr ausgedehnt und eine neue Ausbildungsmöglichkeit, eine zwei jährige Unterabteilung für Werkmeister, ein- gerichtet. Außerdem schob man eine dritte mathematische Klasse ein, und ein besonderer Kurs für die Bildung von Postbeamten wurde mit der Handelsschule verbunden. Aber diese Zusammenfassung erwies sich uf die Dauer nicht als vorteilhaft. Es War doch zu umfangreich, was man da alles unter emem Dach zusammengebracht hatte. Es erschien auch nicht mehr ausreichend, daß bei der gro- Ben Längenausdehnung des Landes Baden nur eine Lehranstalt dieser Art zur Verfügung Stand. Als erste Maßnahme, um die entstan- denen Schwierigkeiten u ſperwinden mag 557% 1111. * Wohl die Trennung der Ausbildung für Hand- Werker und Techniker gewesen sein, Die Po- Iytechmische Schule, die sich zur Bildungs- stätte höherer Techniker entwickelt hatte, wurde 1885 weiter ausgebaut und selbständig. Das techmische Bildungswesen hatte aber dadurch eine Lücke bekommen. Sie trat erst richtig nach dem Ende des Krieges von 1870/1 in Erscheinung. Die Gründung der„Groß- herzoglichen Badischen Baugewerkschule“ im Jahre 1878 war ein Zeichen der neuen Zeit. Diese technische Mittelschule für das Land Baden in Karlsruhe konnte gar nicht so viele Hochbautechniker, die zu jener Zeit Mangel- Ware gewesen sind, ausbilden. Zunächst rich- tete man eine behtechnische Abteilung ein. Bis 1926 wurdelf auch die Gewerbelehrerkan- didaten ausgebildet. Diese Aufgabe übernahm jedoch dann die Technische Hochschule. Die Eröffnung der maschinentechnischen Abtei- lung källt in das Winterhalbjahr 1884-85. Ab 1886 wird dann auch die staatliche Werkmei- sterprüfung für den mittleren technischen Dienst im Hochbauwesen eingeführt. Im Juli 1893 kommt eine bahn und tlefbautechhische Abteilung hinzu. Die elektrotechnische Abtei- lung folgt im Herbst 1903. Im nächsten Jahr wird die staatliche Werkmeisterprüfung für das Maschimenfach, 1905 für den bahn- und tief bautechnischen Dienst und 1909 für die Elektrotechniker eingeführt. 1 Der Aufgabenbereich der Lehranstalt er- streckt sich in der Hauptsache darauf, den Nachwuchs an Baumeistern, Architekten und Ingenieuren für Industrie, öffentliche Verwal- ingen ind fyeiberiffliche Fatiskeit i tiich- tigen und selbständigen Fachleuten heranzu- bilden. Die abgeschlossene Ausbildung am Staatstechmikum berechtigt zum Eintritt in die gehobene technische Laufbahn der öffentli- chen Verwaltungen, zur Tätigkeit in der In- dustrie, zur Führung eines selbständigen Un- ternehmens oder zu freiberuflicher Tätigkeit Die Aufnahme in das Institut setzt eine vorhergehende Gehilfen oder Facharbeiter- Prüfung voraus. Gute Allgemeinbildung, in der Regel mittlere Reife, wird verlangt. Wer diese Voraussetzungen nicht mitbringt, muß nach dem Besuch eines Vorsemesters eine Prüfung ablegen. Die Freunde des Staatstechnicums In den letzten Monaten hat sich der Beginn eines sozialen Hilfswerks des Karlsruher Technikums entwickelt, das im Januar 1953 gegründet wurde und den Namen„Verein dei Freunde des Staatstechnikums Karlsruhe eV.“ Führt. Der Vorsitzende dieses Verbandes, der das Ziel hat, die Studentenschaft und über- Haupt das gesamte Institut zu unterstützen ist der Karlsruher Oberbürgermeister Klotz In der Hauptsache sind es frühere Absolven- ten der Anstalt, die diesem Verein angehören und ihre Unterstützung durch Beiträge und außerordentliche Zuwendungen leisten. Den Unterricht am Staatstechnikum Karls. ruhe erteilen zur Zeit 50 hauptamtliche Do- zenten und 70 Lehrbeauftragte, In diesem Se- mester beträgt die Anzahl der Studierenden 812 in 32 Fachsemestern. Außerdem werden in künf Vorsemestern 131 Studierende unter- richtet. 4„ Sport uud Spiel Vom einheimischen Sport Fußball. Mühlhauſen— SV 07 Seckenheim Der Sportverein 07 geht am Sonntag auf Reiſen. Mühlhauſen b. Wiesloch heißt ſeine Station. Wie hoch dort die Trauben hängen, vermag noch kein Menſch zu beur⸗ teilen. Jedenfalls liegt kein Grund vor, den dortigen Platz ſiegesgewiß zu betreten, weil der Gegner am Ende der Tabelle ſteht. Mühl⸗ hauſen hat ſich am letzten Sonntag auf dem Neulußheimer Gelände gegen den dortigen Tabellenzweiten als ein ſehr hartnäckiger Gegner gezeigt und bis zum Schlußpfiff ſich energiſch zur Wehr geſetzt. Das 4:2⸗ Reſultat war immerhin beachtlich. Wenn beide Punkte verloren gehen, dann kann ſich die in letzter Zeit mit Pech verfolgte Mann⸗ ſchaft ihren Tabellenſtand ſelbſt ausmalen. 07 iſt eine ſpritzige Mannſchaft und hat wirklich das Zeug dazu, durch das Mitbrin⸗ gen beider Punkte nach Seckenheim ihre An⸗ hängerſchaft zu überraſchen, wenn ſportlicher Anſtand, Ehrgeiz und Einſatz Vorausſetzung iſt. Wünſchen wir alſo unſerem einheimiſchen Vertreter einen vollen Erfolg. * gg. 98 Seckenheim— FJ Leutershauſen. Mit obigem Gegner wird morgen im Wör⸗ tel ein Spiel von ganz beſonderem Reiz ab⸗ rollen, da gerade dieſe Begegnung ſtets ſpannende und turbulente Kämpfe brachte. Wie im Handball, ſo ſind auch die Fußbal⸗ ler von Leutershauſen ſehr durchſchlagskräf⸗ tig. Die Einheimiſchen ſollten jedoch dank beſſerer Technik gegen dieſen harten Geg⸗ ner beſtehen können. Vor allem die Nach⸗ wuchskräfte der 98 er ſollten morgen mal mehr aus ſich herausgehen und zeigen, daß ſie mit Recht in den Reihen der 1. Mann⸗ ſchaft ſtehen und zu einem Erfolg beitragen. Wichtig gegen dieſe Gäſteelf iſt ein betontes Flügelſpiel mit einem herzhaften Torſchuß als Abſchluß, den man ſchon längere Zeit im Sturm vermißt. * Handball. Einheit Weinheim— TB Jahn Zu ſeinem vorletzten Spiel in der Vor⸗ runde reiſt der Turnerbund am Sonntag⸗ morgen nach Weinheim. Die Gaſtgeber ha⸗ ben erſt 4 Punkte und werden zu Hauſe be⸗ ſtrebt ſein, dieſes Manko etwas auszuglei⸗ chen. Beide Mannſchaften ſtehen ſich das erſte Mal in einem Punktſpiel gegenüber, ſodaß die Chancen ziemlich gleich ſtehen. Wenn die Einheimiſchen ſich ſo einſetzen, wie man es in letzter Zeit des öfteren feſtſtellen konnte, dann könnten ſie den Anſchluß an die Spit⸗ zengruppe halten.: Schach. Am Sonntag ſteht der Schachklub Secken⸗ heim zu ſeinem 1. Verbandsſpiel. Im„Kai⸗ ſerhof“ werden ſich die 1. Mannſchaften von Seckenheim— Waldhof gegenüberſtehen. Der Schachklub Seckenheim, der in den letzten 3 Jahren einen guten Mittelplatz in der höchſten Spielklaſſe inne hatte, wird vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt. Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen die 1. Mannſchaft Schachklub Ilvesheim. Für Kibitze wird es ſicher beſondere Leckerbiſſen geben. Kontinent gegen England unentschieden Zuerst führte die FIF A-Mannschaft— Elf- meter bewahrte England vor der Niederlage Das mit Spannung erwartete Spiel zwischen der Auswahl des Internationalen Fußballbundes und der englischen Nationalmannschaft endete unentschieden. Im Londoner Wembly- Stadion trennten sich die beiden Mannschaften 4:4. England hat damit seinen Nimbus, auf dem „Home ground“ ungeschlagen zu sein, bewahrt. Bei Halbzeit stand das Spiel 2:3 für die FIFA- Auswahl, in der als einziger Deutscher der Hamburger Jupp Posipal Mittelläufer spielte. Das Spielfeld im Wembley- Stadion war in be- ster Verfassung. Die englische Mannschaft spielte in ihrem traditionellen Dreß, schwarze Hosen und weiße Jerseys. Das FIFA-Team trug weiße Hosen und hellblaue Jerseys. Die FIFA-Elf hätte den Sieg verdient gehabt. England gelang erst kurz vor Schluß durch einen Elfmeter der Ausgleich. Es war ein span- nendes, fast dramatisches Spiel. Es begann recht unglücklich für die Engländer. Allzuharter Ein- satz von Eckersley gleich zu Beginn des Treffens brachte der EKontinentmannschaft einen Elf- meter ein, den der Spanier Kubala sicher ein- schoß. Während der englische Sturm sich überhaupt nicht zusammenfand und in der Verteidigung nur der rechte Läufer Billy Wright stets zu- gegen war, wenn es gefährlich wurde, klappten Zusammenspiel und Abwehr bei den Gssten vom Kontinent ausgezeichnet. Die englischen Spieler übertrafen sich gegenseitig in ungenauem Spiel. Im Sturm der FIF A-Mannschaft war der Schwede Nordahl die treibende Kraft. Der Spa- nier Kubala spielte sehr uneigennützig, paßte immer wieder, selbst wenn er in günstigster Position war, und stand dem Schweden kaum nach. Boniperti war immer gefährlich, wenn er seine rasanten Vorstöße startete und die eng- lische Hintermannschaft in Verwirrung brachte. In der Läuferreihè machte Jupp Posipal einen sehr guten Eindruck. Er wurde seiner Aufgabe vollauf gerecht, obwohl er den flinken und ge- fährlichen englischen Stürmer Nat Lofthouse zu stoppen hatte. Nach dem überraschend frühen Führungstref- ker der FIF A-Mannschaft gelang den Englän- dern schon knapp eine Minute später durch Mortensen der Ausgleich. In der 15. und 38. Min. erzielte der Italiener Boniperti zwei saubere Tore, die die FIFA-Auswahl mit 1:3 in Front brachte. Kurz vor der Pause gelang es dann dem englischen Linksaußen Mullen, auf 2:3 zu Verkürzen. Nach der Pause spielte der Jugo- slawe Beara für den verletzten Gsterreicher Zeman im Tor. Zwei Minuten nach dem Seiten- Wechsel konnte England durch Mullen den Aus- gleich erzwingen. Die Engländer wurden jetzt etwas besser, aber in der 64. Minute brachte Kubala mit einem sauberen Schuß das FIFA Team wiederum in Führung. Die Chance für einen Sieg der Kontinent-Elf wurde kurz vor Schluß verdorben, als Cajkowski foul spielte und Ramsey den Elfmeter verwandelte. Schlager im Süden: VfB gegen„Club“ Die Stuttgarter wollen ihre Position festigen Süddeutschlands 1. Liga steht am kommenden Sonntag im Zeichen des Schlagerspiels VfB Stutt- gart gegen 1. Fœ Nürnberg, das trotz der Heim- niederlage des Clubs gegen die Offenbacher Kickers nichts an Reiz verloren hat. Die Stutt- garter konnten in der letzten Saison nur einen Punkt von den Nürnbergern holen und wollen diesmal unbedingt gewinnen, zumal ja damit die Führung der Stuttgarter stark gefestigt würde und die Nürnberger vorerst einmal abgeschla- gen wären. Die Frankfurter Eintracht, die nur einen Punkt hinter dem VfB liegt, gibt ihre Karte beim VfR Mannheim ab, der zu Hause jederzeit zu einer Uberraschung fähig ist, So daz sich die Eintracht wappnen muß. Für die Offen- bacher Kickers bietet sich die Chance, aus dem Hinterhalt des vierten Platzes durch einen kla- ren Sieg über den Neuling Jahn Regensburg in die Spitzengruppe einzubrechen. Ebenso schwer wie für Regensburg ist die Aufgabe für den zweiten Neuling Hessen Kassel, der in Karls- ruhe antreten muß. Ihr Schlußlicht werden die Kasseler dort wohl kaum los werden. Ebenso Prekär ist die Situation auch für den FSW Frank- kurt und Viktoria Aschaffenburg, wobei der FSV seinen Platzvorteil gegen den Be Augsburg nützen sollte, die Aschaffenburger aber bei Fürth wohl kaum viel zu bestellen haben werden. Der in den letzten Wochen so erfolgreiche Fœ Bay- ern München wird sich auf eigenem Gelände auch von den Stuttgarter Kickers nichts vor- machen lassen und Schweinfurt 05 seinen Platz- vorteil gegen SY Waldhof ebenfalls zu nützen wissen. Es spielen: VfB Stuttgart— 1. Fe Nürnberg, Karlsruher Sc— Hessen Kassel, VfR Mannheim Segen Eintracht Frankfurt, Schweinfurt 05 ge- gen SV Waldhof, Bayern München— Stuttgar- ter Kickers, FSV. Frankfurt— BC Augsburg, Spygg. Fürth— Vikt. Aschaffenburg, Kickers Offenbach— Jahn Regensburg. Reutlingens Führung ist nicht bedroht So spielt die 2. Liga Südwest In Süddeutschlands 2. Liga ist die führende Position des SSV Reutlingen in den nächsten Wochen nicht bedroht, denn vier Punkte Vor- sprung sind ein Hunktekapital, von dem man schon zehren kann. Die Reutlinger werden sich auch am kommenden Sonntag nichts vormachen lassen und einem klaren Heimsieg gegen den ASV Cham zustreben. Verfolger Nr. 1 der Reut- linger ist nun der Ex-Oberligist 1860 München geworden, der sich nach einem schwachen Zweit- ligastart nun doch gefangen hat und mit allen Mitteln versucht, an der Spitze zu bleiben, um sich den Aufstieg in die erste Liga wieder zu erkämpfen. Am Sonntag werden die„Löwen“ allerdings vor eine schwere Hürde gestellt. Gast- geber der 60er ist der Tabellenvierte Bayern Hof, der im Siegesfalle die Münchner über- Hügeln könnte. Auch mit Schwaben Augsburg ist weiterhin stark zu rechnen, und die Fugger- Städter werden wohl zwei weitere Punkte ihrem Sollkonto durch einen Heimsieg über den Sv Wiesbaden zufügen. Singen und Straubing, die sich ebenfalls gut geschlagen haben und noch zur erweiterten Spitzengruppe zählen, sollten am Sonntag ebenfalls zu Punkten kommen. Sin- Sen muß dabei zu Union Böckingen, während Straubing die TSG Ulm erwartet. Beide Mann- schaften stehen im Unterhaus, so daß eine Ver- besserung ihrer prekären Situation sehr un- Wahrscheinlich ist. Noch mehr steht allerdings Wacker München und dem Fe Bamberg das Wasser am Hals. Das Schlußlicht Bamberg er- Wartet den Fe Pforzheim und hofft auf seinen zweiten Sieg, während Wacker München zu Hause auf die auswärts immer stark aufspielen- den Freiburger trifft. Im Hessenderby stehen sich Hanau 93 und der SV Darmstadt gegenüber. Es spielen: Wacker München— Fd Freiburg (Sa), Ss Reutlingen— ASV Cham, Union Bök- kingen— Fe Singen, TSV Straubing— TSG. UIim 46, 1. FC Bamberg— F Pforzheim, Bay- ern Hof— 1860 München, Fe Hanau 93— S Darmstadt 98, Schwaben Augsburg— SV Wies- baden. Amateure kämpfen um den Bundespokal Mit den vier Spielen der Zwischenrunde wird der Fußball-Wettbewerb der Amateur-Verbands- mannschaften am kommenden Sonntag fortge- setzt. Es spielen in Pforzheim: Nordbaden gegen Baxern, in Bergisch-Gladbach: Mittelrhein gegen Schleswig-Holstein, in Hamburg: Hamburg ge- gen Niedersachsen, in Bocholt: Niederrhein gegen Hessen. Den Pokal verteidigt Bayern, das auch in diesem Jahr großer Favorit ist. Die Ver- bände nehmen die Teilnahme am„Pokal“ sehr ernst, denn überall wurden spezielle Schulungs- kurse durchgeführt. Alle vier Zwischenrunden- spiele sind offen, vielleicht, daß man Mittel- rhein, das sich vorwiegend auf die Spieler des Deutschen Amateurmeisters Bergisch- Gladbach stützt, gegen Schleswig-Holstein sichere Gewinn- chancen einräumen darf. Ob der Platzvorteil von Hamburg, Baden und Niederrhein ausreicht, um die starken Gegner zu bezwingen? Zwei Bundespokalspiele im Handball Im Mittelpunkt des Handballgeschehens in Deutschland stehen am kommenden Sonntag die beiden Bundespokalspiele der Zwischenrunde Süddeutschland gegen Westdeutschland in Hei- delberg und Norddeutschland gegen Südwest- deutschland in Kassel. Während der Westen für Heidelberg bereits seine Elf nominierte, wird der Süden seine Mannschaft erst vor dem Spiel selbst bekannt- geben. Das Kasseler Spiel verspricht einen spannenden Kampf. Die Norddeutschen haben eine ausge- zeichnete Mannschaft nominiert. Der Südwesten hat noch keine Elf aufgestellt. Der Verband hat vielmehr 14 Spieler nach Kassel berufen, aus denen am Spielort eine Mannschaft gebildet werden soll. In Nordbaden nur eine Begegnung Wegen des Länderpokalspiels Nordbaden gegen Bayern in Pforzheim findet am kommenden Sonn- tag in Nordbadens 1. Amateurliga nur das Treffen Olympia Kirrlach— TSG Plankstadt statt. In der Handballverbandsliga Mittel- und Nord- baden finden am kommenden Sonntag wegen des Pokalspiels süd gegen West in Heidelberg keme Verbandsspiele statt. Halali mit Hubertusjagd. Mit einer großen Hubertus⸗Jagd be⸗ ſchließen die Reitervereine von Mannheim und Heidelberg die Saiſon 1953. Da auch die ländlichen Reitervereine mit von der Partie ſind, werden am Sonntag rund 80 Pferde am Start einer Jagdſtrecke ſein, die etwa 8 Kilometer lang iſt und 15 Hinder⸗ niſſe aufweiſt. Geritten wird die Jagd im ſandigen Gelände zwiſchen Rheinau und Friedrichsfeld. 2 . err 2 38 Europa-Titel für Porsche-Sportwagen Polensky/ Schlüter erfolgreichste Equipe Helmut Polensky und Walter Schlüter, die gegenwärtig als die beste deutsche Langstrecken- Equipe gelten, haben mit ihrem Porsche 1500 die Europa-Meisterschaft gewonnen. Ihr 3. Platz im Gesamtklassement der Rallye Lissabon(1. war der Portugiese Nogueira auf Porsche, 2, das englische Ehepaar Appleyard auf Jaguar) brachte ihnen 74 Punkte, während die Appley- ards insgesamt nur 68 Punkte erzielen konnten. Zur Europameisterschaft zählten die zehn be- deutendsten Langstreckenfahrten dieser Saison. Die vier besten Resultate jedes Teilnehmers er- gaben die Wertungszahl. Appleyard hatte einen ersten, zwei zweite und einen fünften Platz auf- zuweisen, Polensky dagegen zwei erste Plätze, einen zweiten und einen dritten Platz. Das Stuttgarter Werk ist mit dem Erfolg in Lissabon zugleich die erfolgreichste Fabrikmarke der Europameisterschaft geworden. Als einziger Firma gelang es Porsche, drei Läufe der Eu- ropameisterschaft im Gesamtklassement zu ge- winnen: die schwedische Rallye zur Mitter- nachtssonne, die fünftägige Alpenrallye und die Rallye Lissabon. Es folgen Ford mit zwei Siegen und Jaguar, Lancia, Fiat, Citroen und Bristol mit je einem Sieg. Olson wurde Weltmeister Im New Lorker Madison Square Garden wurde Carl„Bobo“ Olson, ein Amerikaner schwedischen Abstammung aus Hawaii, neuer Weltmeister im Mittelgewicht. Er schlug in einem Fünfzehn-Runden-Kampf den britischen Europameister Randolph Turpin klar nach Punkten. Olson ist somit Nachfolger des vor einem Jahr zurückgetretenen Ray„Sugar“ Ro- binson. das Zimmer. Strümpfe sorgfältig nslehen! insbesondere quf die gerade Noah! achten Und donn nur Guoltöts- strůmpfe fragen Viel Freude ha- ben Sie an nommen. 83 ARWa jeunesse Deutschlands meistvekoufter Porſonstrumpf 3.90 Nebenſtehend ARWA doresse ein feinmaschiget Perlon mit dunkler Maht 8.90 ARWA 79, ein dichter perlon, cus kröftigerem perlonfaden, erhöhte Haltbarkeit 4.90 ARWA duf Taille, der beinver- jüöngende Strumpf 7 90 Schöne Herbstforben und ver- schiedene längen vorrätig bei Rich. RALL W²äꝛ.e. werden. annneim F 5, 1 etreiben. Jungen baſteln ſich ihr Auto Unter dieſem Motto bereitet eine große deutſche Automobilfabrik Millionen von Jun⸗ gen eine Freude. Der Sommer mit ſeinen Möglichkeiten im Freien zu ſpielen iſt nun⸗ mehr endgültig vorbei. Das Wetter und die langen Herbſtabende feſſeln die Kinder an Alles, Beſchäftigung bietet, Da kommt ein Modellierbogen, der ſerer heutigen techniſch ſo intereſſierten Jun⸗ gens die Möglichkeit bietet, ihre handwerkliche Geſchicklichkeit zu erproben, gerade recht, und wenn das Ganze darüber hinaus nichts ko⸗ ſtet, dann iſt das Vergnügen doppelt groß. werden aufgezeigt, wie jeder helle Junge durch das Sammeln von Anzeigen in den Beſitz eines ſolchen Modellierbogens gelangen kann. Ueber den Rahmen der Baſtelei hinaus hat aber die durch die Lloyd Motoren⸗ werke G. m. b. H. geſtartete Aktion noch einen die geſamte Oeffentlichkeit in⸗ tereſſterenden Wert. Mit den durch die Jun⸗ gen gefertigten Modellen ſollen nämlich in Schulen und Jugendverbänden Verkehrs⸗ planſpiele durchgeführt werden. In Zuſam⸗ menarbeit mit der Verkehrswacht ſollen zu gegebener Zeit Spielregeln herausgegeben Wir glauben, daß es ein guter Gedanke iſt, dieſes Problem einmal von einer neuen Seite anzupacken und damit die ſo not⸗ wendige Verkehrserziehung weiter voran⸗ was eine intereſſante wird freudig aufge⸗ un⸗ 24. 0 33 28. 10. 53 ge, Caedd, du, e, ele, l Einen LLOVD-Modellier-Bogen erhält jeder dunge kostenlos, Wenn er einem LLOVD-Händler S Anzeigen „Fahr lieber LLO VD“ abliefert, die unter folgen- den Zeichen in dieser Zeitung veröffentlicht werden: 35. 10. 53 4 U. 33. 1 2 4 2 4 [die Möglichkeiten auch MOTOR-HANDELS- G. M. B. H., Mannheim, 8 6, 22 Fernsprecher 40407 1 3 Nie e D Gg.