te entscheiden könne. 0 1 1 * Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1900. im Verlag abgeholt 170, durch die Post LTO u. 36 Pfg. Zustellgeld. Enæehnummer 5 Pig. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim- Seckenbeim und Umgebung Anxeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. 5) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 169 Freitag, den 23. Oktober 1953 5.53. Jahrgang Regierungs- Koalition nur vorübergehend? FDP und BHE wollen selbständig sein— Ehlers: nicht zuviel Minister Bonn(E. B.) Unmittelbar nach der Regie- rungsneubildung ist sowohl von maßgeben- den FDP- wie von BHE- Politikern die Auf- lassung geäußert worden, daß mit ihrer Be- teiligung an der neuen Regierung noch nichts Endgültiges für ihr Verhalten in den kom- menden vier Jahren gesagt sei. Zunächst müßten allerdings die schweben- den außenpolitischen Fragen mit der notwen- digen Zweidrittelmehrheit geklärt werden, be- vor ein Ausscheiden aus der Koalition— ein bis zwei Jahre vor den Neuwahlen— in Be- tracht komme. Sowohl in der FDP als auch im BHE wird jedoch deutlich herausgestellt, daß es im Interesse der Demokratie liege, wenn auch außerhalb der von der CDU ge- führten Regierung mit ihrer absoluten Mehr- heit selbständige bürgerliche Parteien zu den Neuwahlen auftreten würden. Vor allem wird aus parteitaktischen Grün- den ein späteres Ausscheiden als wünschens- Wert angesehen, damit der bürgerliche Wäh- ler, der mit der CDU-Regierungspolitik nicht zufrieden sei, sich auch für auhßerhalb der Regierungs verantwortung stehende Parteien Als mögliche Anlässe für das Verlassen der Koalition werden bei der DP eine erneute Ablehnung der Bundes- finanzverwaltung durch die CDU, der Inhalt der großen Steuerreform, die Lösung der Saar- frage und das Wahlgesetz genannt. Auch im BHE glaubt man, daß ein CDU-Versuch zur Einführung des Mehrheitswahlrechts die Par- tei zum Ausscheiden veranlassen müsse. Von den 18 Ministern im neuen Bundeska- binett sind zehn evangelischer, acht katholi- scher Konfession. Das Postministerium Wird Wahrscheinlich mit einem Katholiken besetzt. Die Evangelischen Bundesminister sind: In- nenminister Schröder(CDU), Wirtschaftsmini- Ster Erhard(CDU), Justizminister Neumayer (FDP), Wobnungsbauminister Preusker FDP), Verkehrsminister Sesbohm(DP), Bundesrats- minister Hellwege(DP), Vertriebenenminister Prof. Oberländer(BHE) und die Minister für Sonderaufgaben 975 Tillmanns(CDU), Dr. Schäfer(FDP) und Kraft(BHT). Von 14 Mini- stern des alten Kabinetts waren nur evangelisch. Zur konfessionellen Zusammensetzung der Bundesregierung bemerkte Bundestagspräsi- dent Ehlers in einer Rumdfunkansprache, er werde nicht aufhören, für eine auch äußer- lich sichtbare Dokumentation des Wällens zur Zusammenarbeit einzutreten. In der Fraktion der CDU-CSU stehe es heute 3:2 zugunsten der katholischen Parteifreunde. Es gehe nicht darum, neben dem„so viel verlästerten“ po- litischen Katholizismus einen politischen Pro- testantismus zu stellen. Es gehe aber darum, das erwachende Gefühl des evangelischen Volksteils für seine besondere politische Ver- antwortung zu pflegen und zu stärken. Ehlers wandte sich ferner gegen die Kritik an dem Umfang der neuen Bundesregierung. Der Ruf zur Sparsamkeit sei hier am aller- wenigsten angebracht, sagte er. Es sei selt- sam, daß man gegen die Bezahlung der im Dienst des Staates geleisteten Arbeit Sturm laufe, aber nichts dagegen einzuwenden habe, Wenn an anderen Stellen viel größere Beträge für Amtsträger oder Bauten ausgegeben wer- den, die offensichtlich aus den Beiträgen derer kommen, die nicht zu den Reichen gehören. Es komme nicht darauf an, daß man„bis 19 Zählt und dann summarisch verurteilt“, son- dern daß man sich die Menschen ansehe und sich krage, was bei ihrer Arbeit für das Volk herauskomme. Es gebe auch vom Standpunkt des normalen sparsamen Bürgers einige Ge- sichtspunkte für Minister mit Sonderaufga- ben. Ehlers betonte jedoch, daß die den drei Kleineren Koalitionsparteien zugebilligten acht Kabinettssitze ihm„etwas reichlich“ erschei- nen, weil sie notwendigerweise Folgerungen Tür die Beteiligung der größten Parteien in der Kabinettsbildung haben müßten. Unmittelbar nach seiner Vereidigung als Bundesminister für Familienfragen erklärte Dr. Franz Joseph Würmeling, er sehe seine Hauptaufgabe darin, Anwalt der Familien in Allen Ressort- und. Kabinettsbesprechungen Zu sein. Er beabsichtige weder ardere Orga- misationen zu bevormunden noch Teile aus anderen Mimisterien auszugliedern. Kein Ge- Setzentwurf dürfe jedoch das Kabinett ver- lassen, der nicht auf die Familienbelange hin Ausdrücklich durchgeprüft wurde. Seine Ar- beit, so führte Mister Würmeling weiter aus, wWerde sich ganz auf das christliche Ord- nungsbild der Familie gründen. Besonderes Augenmerk müsse auf eine bessere Berück- sichtigung der kinderreichen Familie gerich- tet Werden. Große Familien dürfen nicht rch stärkere Wirtschaftliche Belastung be- hindert sein, am kulturellen und Wirtschaft- Uchen Leben einen angemessenen Anteil zu nehmen“, erklärte Dr.. 5 Bundeskanzler 8 Wird am heutigen erstag in den Wahlkampf in Hamburg eingreifen. Die Hansestadt wählt am 1. No- vember hre Bürgerschaft. Türk Aadenauer gegen Fortsetzung des, Rotenareges“ Der Kanzler glaubt nicht an„heißen Krieg“ — Blank wird Verteidigungsminister BoOonn(UP). Bundeskanzler Konrad Aden- auer äußerte in dem ersten Interview nach seiner Wiederwahl die Ansicht, daß die jüngste Deutschlandnote der Westmächte an den Kreml die letzte gewesen sein dürfte, wenn die Sowzetunion negativ darauf ant- worte.„Es hat doch keinen Zweck, immer nachzulaufen“, fügte er hinzu. Die Sowjets wären nur dann zu Verhand- lungen bereit, wenn sie sähen, daß sie auf an- derem Wege nichts mehr erreichen und ihre Wirtschaftslage sie dazu zwinge. Der Volks- aufstand vom 17. Juni, die jüngsten Unruhen in Cottbus, die Verfolgung der katholischen Kirche in Polen, die eigene Erklärung der Sowjets über den Stand der landwirtschaft- lichen Produktion— das alles seien Anzeichen dafur, daß seit dem Tode Stalins„diese Dinge nicht mehr zurückgehalten werden können, und jetzt darf man nicht die Geduld und die Nerven verlieren, sondern muß stetig bleiben im Kurs“. Adenauer nannte zwei Elemente, von denen sich die Sowjetunion eines Tages überzeugen müsse: 1. Es ist für sie unmöglich, die Herr- schaft über Westeuropa zu erlangen; 2. Ihre eigene Wirtschaftsverfassung sage den So- Wjets, daß sie nicht ihre gesamte Hauptpro- duktionsstärke auf das Industriepotential ver- wenden und es auch nicht vergrößern könn- ten, sondern daß sie ihre Kräfte auf das Kon- sumpotential verlegen müßten. Die Erklärung des Nachfolger Berias, Chruschtschew, daß die Sowzetunion ihre Menschen nicht mehr ernähren könne. sei eine„Bankrott-Erklärung ersten Ranges“. Risi ko eines Krieges zu groß Er glaube nicht an einen heißen Krieg, be- tonte der Kanzler.„Das werden die West- mächte nicht tun, und Sowijetrußland wird es auch nicht tun.“ Das Risiko sei viel zu groß. Er sei aber nach wie vor der Ansicht, daß die Entwicklung der inneren Verhältnisse So- Wietrußlands die Machthaber zu der Fest- stellung veranlassen müsse: ‚Den kalten Krieg fortzusetzen hat keinen Zweck, unsere Leute werden unruhig, haben Hunger, wir müssen sehen, zu einer Verständigung zu kommen.“ Der Kanzler warnte davor, sich durch das „Geschrei“ der Sowjets beirren zu lassen, sie seien durch Deutschland bedroht. Moskau wolle lediglich die europäische Integration Verhindern, um Westeuropa zu beherrschen und damit sein Wirtschaftspotential dem der USA angleichen zu können. Die Sowjetunion fürchte nur die USA; mit Europa würde sie 8 mit der linken Hand“ in 14 Tagen ertig. Er bedauerte nachdrücklich, daß der Ver- trag über die Europäische Verteidigungsge- meinschaft nicht schon lange in Kraft getreten Seil, weil gerade die EVG den Sowjets die letzte Hoffnung nehmen werde. Westeuropa in die Hand zu bekommen„und wir dadurch vernünftigen Verhandlungen ein ganzes Stück nähergekommen wären“. Eine Reise des britischen Premierministers Sir Winston Churchill nach Moskau oder direkte deutsch- sowjetische Besprechungen hielt der Bundeskanzler nicht für aussichts- reich. Die Oder-Neige- Grenze Zum Problem der Oder-Neiße-Linie unter- strich der Kanzler mit Nachdruck, daß auch Alle Vertriebenen diese Frage nicht mit Ge- walt, sondern auf dem Wege über eine Ver- sStändigung mit einem freien Polen zu lösen versuchen wollten. Polen aber werde nach einem allgemeinen Ost-West- Ausgleich auch frei sein. Erneut erklärte Adenauer in diesem Zusammenhang, daß er niemals von einem „Kondominium“ gesprochen habe.„Ich hoffe daß der europäische Gedanke— Polen gehört ja auch zu Europa— bis dahin noch weitere Fortschritte gemacht hat und daß bis dahin auch der Nationalismus geistig noch weiter geschwunden ist, und daß man dann zu einer Verständigung komumt.“ Freie Wahlen für die Saar Freie Wahlen im Saargebiet unter Zulas- sung aller Parteien bezeichnete Adenauer als eine Voraussetzung für die Lösung der Saar- frage, über die in Kürze zwischen Bonn und Paris wieder verhandelt werden solle.„Der freie Wille der Saarbevölkerung ist festzu- stellen und muß respektiert werden. Das ist eine Voraussetzung, die— glaube ich— nicht mehr als recht ist, dem Geiste unserer Zei entspricht und die— wie ich hoffe— auch von Frankreich akzeptiert wird“. Zu den Aussichten für eine Ratzfizierung des EVG- Vertrages in Frankreich meinte er,. eine Entscheidung der Nationalversammlung Werde erst nach der Neuwahl des kranzö- sischen Staatspräsidenten, praktisch also erst in den ersten Monaten des nächsten Jahres, fallen. Wörtlich sagte Adenauer:„Wir können warten, wenn verständliche, auch für uns verständliche Momente vorliegen, die ent- Schuldigen können, daß noch keine Entschei- dung getroffen wird, aber wir können nicht Warten, wenn man den Eindruck bekommen müßte, daß Momente gesucht werden, um eine Entscheidung zu verzögern. Da kann aber auch die übrige Welt nicht warten.“ Was in einem solchen Falle zu tun sei, lasse sich heute noch nicht sagen. Schreiber wurde Berliner Bürgermeister Er erhielt 62, Dr. Suhr(SPD) 57 Stimmen— SPD zur Mitarbeit bereit Berlin(UP). Das Berliner Abgeordneten- haus hat gegen die Stimmen der SPD den bisherigen stellvertretenden Berliner Bürger- meister Dr. Walther Schreiber(CDU) zum neuen Regierenden Bürgermeister von Ber- lin und damit zum Nachfolger des verstor- benen Sozialdemokraten Ernst Reuter ge- wählt. Von 120 an der Wahl beteiligten Abgeord- neten erhielt Dr. Schreiber 62 Stimmen der CDU und FDP. 57 SPD- Stimmen gingen an den sozlaldemokratischen Kandidaten Dr. Otto Suhr, der Präsident des Abgeordneten- hauses ist. Ein Mitglied der SPD. enthielt sich der Stimme. Die beiden Kandidaten, Schrei- ber und Suhr, nahmen an der Wahl nicht teil. Wenige Stunden nach dem Wahlakt kamen Landesausschuß und Fraktion der SPD über- ein, sich trotz gewisser Bedenken gegen Dr. Schreiber an den Besprechungen zur Neupbil- dung des Berliner Senats zu beteiligen. Dr. Schreiber hat von seiner Partei, der CDU, die Auflage, die bestehende Große Koalition mit der SPD und FDP aufrechtzuerhalten. Falls er die anderen Parteien nicht innerhalb von 21 Tagen zur Mitarbeit gewinnen kann, wird die CDU, die zusammen mit der FDP über eine knappe Mehrheit im Parlament verfügt, neue Folgerungen beraten. Bis zur Neubil- dung der Regierung wird der alte Senat die Geschäfte weiterführen. Schreiber hatte bereits eine erste B chung mit dem Berliner Landesvorsitzenden der SPD, Franz Neumann. Zuvor hatten Lan- desausschuß und Fraktion der SPD über die Konsequenzen des Wahlergebnisses beraten und in einem Kommuniqué bedauert, daß ihr Kandidat, Dr. Suhr, von dem nach sozial- demokratischer Ansicht eine Fortsetzung des Werkes von Ernst Reuter zu erwarten ge- wWaesen Wäre, nicht gewählt wurde. Obwohl die SPD— wie sie betonte— Dr. Schreiber nicht Tür die geeignete Kraft auf dem Sessel des Regierenden Bürgermeisters halte, sei sie zu gemeinsamen Besprechungen über die Neu- bildung der Regierung bereit. Die Berliner 45 ben“. 15 Sozialdemokratie erwarte, aber, dals inr aus- reichende Zusicherungen für die Fortsetzung der Politik Reuters gegeben werden, die von internationalem Verantwortungsbewußtsein und von dem Gedanken der sozialen Sicher- heit getragen gewesen sei. Bundeskanzler Adenauer beglückwünschte Dr. Schreiber telegrafisch zu seiner Wahl.„Ich bin überzeugt, daß es Ihrer Klugheit gelingen Wird, alle sich etwa ergebenden Schwierig- keiten bei der Regierungsbildung zu behe- erklärte Adenauer in dem Telegramm. In einer großangelegten Spendenaguon sou in den nächsten Wochen von amerikanischen Wohlfahrtsorganisationen insgesamt eine Mil- nion Pfund Butter an bedürftige Westberliner verteilt werden. Die Spenden stammen von der amerikanischen Wohlfahrtsorganisation „International Rescue Committee“ und der deutsch- amerikanischen Bürgermeister-Reu- ter-Stiftung“. Neue Grenzzwischenfälle Eine Gruppe von zehn bewaffneten Volks- Polizisten drang an der Westberliner Grenze zur Sowjetzone auf Westberliner Gebiet vor und bedrohte zwei dort Posten stehende Grenzbeamte der Westberliner Polizei mit den Worten:„Ihr Mörder— wir werden euch erschiegen, wir werden Rache nehmen für Cottbus“. Bei Cottbus waren nach kommuni- stischen Angaben vier Volkspoliizsten von „Terroristen“ erschossen worden. Das Westberliner Polizeipräsidium berichtet die bedrohten Polizisten hätten sofort ihre Karabiner durchgeladen und seien in Stellung gegangen. Daraufhin hätten sich die offenbar betrunkenen Angehörigen der kasernierten Volkspolizei fluchend auf östliches Gebiet zu- rückgezogen: Kurze Zeit zuvor habe ein an- derer Volkspolizist unweit davon unter dem Schutz eines zweiten Volkspolizisten, der auf dem Gebiet der Sowjetzone zurückgeblieben War, versucht, einen Zoll- und einen Bahn- beamten mit Waffengewalt zu zwingen, ihn in die Sowjetzone zu begleiten. Eine zufällig des Weges gekommene Streife der britischen Militärpolizei hätte den 5 7 doch zur Rückkehr veranlaßt. Nicht Gnade, sondern Recht! Von Dr. von Zwe hl Die Kriegsgefangenen-Gedenkwoche ist ein Anlaß, auch derjenigen Deutschen wieder zu gedenken, die sich noch im Gewahrsam der WMWestalliierten befinden. Es sind nur einige hundert gegenüber den Tausenden im Osten, von denen wir leider noch nicht wissen, ob sle alle in Freiheit gesetzt werden. Aber wäre es auch nur ein einziger, er verdiente, daß man ihn nicht vergißt. Die Offentlichkeit, nicht nur in Deutschland. ist über die Fälle, um die es sich hier han- delt, völlig, falsch unterrichtet. Man nimmt nämlich an, die deutschen Verurteilten büß- ten für Taten, die sie begangen haben; sie könnten nur Umstände anführen, die ihre Schuld ausschließen oder mindern, wie zum Beispiel die Zwangslage, in die sie durch einen Dienstbefehl versetzt wurden, die Kriegspsychose usw. Allerdings gibt es solche Fälle. Diese sind aber in der Minderzahl. Die meisten Gefangenen sind für Taten verurteilt, die sie nicht begangen, ja mit denen sie nicht das mindeste zu tun haben. Daß Unschuldige verurteilt worden sind, ist nicht überraschend. Die Richter der alliierten Militärgerichte hätten überirdische Wesen sein müssen, wenn sie in den ersten Jahren nach Einstellung der Feindseligkeiten ihr Amt ohne Vorurteile versehen hätten. Der Anklagebehörde standen alle Mittel zur Her- beischaffung von Beweisen zur Verfügung, den Angeklagten so gut wie keine. Die Er- gebnisse entsprachen diesem Verfahren. Be- rufung gab es nicht. Unter diesen Umständen Waren zahlreiche Fehlsprüche zum Nachteil der Angeklagten unvermeidlich. Deshalb versteht man nicht, warum die daraufhin verhängten Strafen nicht längst im Gnadenweg erlassen sind. In unbegreiflicher Blindheit sträuben sich z. B. die amerikani- schen Dienststellen, besonders bei deutschen Soldaten, selbst handgreifliche Beweise für die Unschuld der Verurteilten anzuerkennen, Während andere Verurteilte bei erwiesener Unschuld nach mehrjähriger Haft freigelassen worden sind. Der Hinweis darauf, daß dies Verhalten gerade die Besten unter den deut- schen jungen Männern davon abhalten könmte, im deutschen Kontingent der EVG zu dienen, hat leider nichts genützt. Im sogenannten Uberleitungsvertrag zum Deutschlandvertrag hat man nun versucht, die Frage der Kriegsverurteilten in gerechter Weise zu lösen. Dort ist die Bildung gemisch- ter Ausschüsse vorgesehen, die aus je einem Amerikaner, Briten und Franzosen und drei Deutschen bestehen. Nach Ubernahme der Verurteilten in deutschen Gewahrsam ist die deutsche Regierung befugt, einen Gefangenen zu begnadigen, wenn die Mehrheit des Aus- schusses es empflehlt. Leider ist der Deutschlandvertrag noch nicht in Kraft getreten. Die Zwischenlösung, zu der sich die Westalliierten— wohl auf Vorstel- Jungen der Bundesregierung— bereitgefun- den haben, bedeutet für die Angeklagten und deren Verteidiger eine herbe Enttäuschung. Die vor kurzem ergangene Anordnung des amerikanischen, des britischen und des fran- zösischen Hochkommissars sieht die Bildung gemischter Ausschüsse vor, die die vorläufige Entlassung von Verurteilten zur Bewährung oder deren völlige Begnadigung empfehlen (nicht beschließen) können. Im Ausschuß sind die Deutschen in der Minderzahl. Die anderen Mitglieder gehören alle der Nation an, deren Richter das Urteil gefällt haben. Die Bestim- mung der amerikanischen Anordnung, daß die Schuld der Angeklagten nicht in Zweifel gezogen werden darf und daß„Reue“ eine Vorbedingung für einen Gnadenerweis ist, versperrt gerade denjenigen Verurteilten den Weg in die Freiheit, die sie am meisten ver- dienen; denn wie kann man eine Tat bereuen, die man nicht begangen hat? Wohl in keinem Lande versteht es der„ge- meine Mann“, den man über die Sachlage ob- jektiv unterrichtet, dag die Westmächte sich noch nicht haben entschließen können, das traurige Kapitel nun endlich zu einem ver- söhnlichen Abschluß zu bringen, nachdem die eigentlichen Missetäter umgekommen sind Oder sich in Sicherheit gebracht haben. Zöge auch die„Begnadigung“ eines Unschuldigen die Freilassung von zehn anderen nach sich, die gefehlt haben, der Unschuldige dürfte keinen. mehr im Gefängnis bleiben. eee Erhard fliegt am 31. Oktober auf Einladung der schwedischen 555 nach Stockholm. BESUCHEN SlE Nies 0„ NANNHE INM-P Große Stimmenmehrheit fütrr Baden-Württemberg 9 Zweite Beratung des Verfassungsentwurfs ab- geschlossen— Regierungserklärung am 28. Oktober Stuttgart(ZSH). Die Verfassunggebende Landes versammlung von Baden- Württemberg hat am Donnerstag die zweite Beratung des Entwurfs der Landesverfassung abgeschlos- sen. Die wichtigste Entscheidung, die dabei fiel, war die Bestimmung des endgültigen Landesnamens. Von 98 anwesenden Abgeord- neten sprachen sich 69 dafür aus, die vor- läufige Landesbezeichnung„Baden-Württem- berg“ als endgültigen Namen zu übernehmen. 26 Abgeordnete stimmten für„Schwaben“ und drei enthielten sich der Stimme. Ein drit- ter Vorschlag, das neue Bundesland„Rhein- Schwaben“ zu nennen, war bereits in einer Vorentscheidung ausgeschieden worden. Die Farben Baden Württember 85 sind gold, das Wappen wird in einem be- Gesetz bestimmt. Mehrheit gegen Landtagsneuwahl Bei der Beratung der bisher umstrittenen Artikel in den Schlußbestimmungen der Ver- fassung zeigte sich erneut die Tendenz, alle noch micht völlig geklärten Probleme obne Rücksicht auf Prestigefragen bis zur dritten und letzten Lesung des Entwurfs zurückzu- Stellen. Zur allgemeinen Uperraschung fand über den früher von der CDU nachdrücklich Abgelehnten Artikel 86, nach dem die Ver- Tassunggebende Landesversammlung mit In- krafttreten der Verfassung automatisch bis 31. März 1956 zum Landtag werden soll, über- Haupt keine Debatte statt. Der Artikel wurde mit sehr groher Mehrheit in der vom Uber- gewicht der früheren Koalitionsparteien SPD, FDP und BHE bestimmten Form angenom- men. Lediglich der südbadische CEU-Abge- ordnete Dr. Person indigte für die dritte Lesung des Verfassungsentwurfs einen Ande- Tungsantrag und eine Erklärung eines Teils der CDU-Fraktion an. Die früher von der hobene Forderung nach mung über die Verfassung CDU nachdrücklich er- einer Volksabstim- wurde ebenfalls micht wieder gestellt. Auch hier behielt sich der Abgeordnete Dr. Person für die dritte Lesung einen Anderungsantrag und eine Er- Klärung eines Teils der CDU-Fraktion vor. Auch der umstrittene Artikel, der den 31. Dezember 1954 als letzten Termin für die Ein- Führung der christlichen Gemeinschaftss un ganzen Land festsetzen sollte, würde un- ter Hinweis auf die Vereinbarung der neuen EKoalitionsparteien zur Schulfrage gestrichen. In dieser Vereinbarung war der Status quo, Also die Beibehaltung der gegenwärtigen Schulformen, festgelegt worden. Danach blei- ben in Südwürttemberg-Hohenzollern neben den Gemeinschaftsschulen auch die Bekennt- Nisschulen bestehen. Die Schulfrage soll dann endgültig in einem Gesetz geregelt werden, Für dessen Verabschiedung keine Frist gesetzt Worden ist. SPD-Abgeordnete beantragten die Strei- chung des Artikels 84, der vorsieht, daß bei den Ministerien und sonstigen oberen Landes- behörden Beamte aus den bisherigen Ländern ir angemessenem Verhältnis zu verwenden sind. Der SPD-Abgeordnete Viktor Renner betonte, eine solche Bestimmung habe zwar im Bundesrat seine Berechtigung, nicht aber in einem Land. Hier bedeute ein solcher Ar- tikel die Aufrechterhaltung der Trennung nach Landesteilen und erschwere das Zusam- menhalten des Landes. Der CDU-Abgeordnete Franz Gurk widersprach dieser Auffassung. Der Artikel habe noch auf geraume Zeit hin- aus Berechtigung und politische Bedeutung. Er könne wesentlich dazu beitragen, Gegen- Sätze auszugleichen und das Zusammenwach- sen des Landes zu fördern. Die von der SPD beantragte Streichung des Artikels 84 wurde mit den meisten Stimmen der CDU und FDP/DVP abgelehnt. Lediglich die SPD stimmte geschlossen für die Streichung. Der in zweiter Lesung beratene Verfas- sungsentwurf wird nun dem Verfassungsaus- Schuß zugeleitet, der den Entwurf redaktio- nell überarbeiten S0ll. Für die dritte und letzte Lesung des Verkfassungsentwurfs sind der 4. und 5. November vorgesehen. 5 Verschärfung des Konflikts in Nahost Proteste von beiden Seiten— Israelischer Güterzug lief auf eine Mine Jerusalem(UP). Die Ereignisse in dem arabisch- israelischen Disput überstürzen sich. In Amman tagten in geheimer Sitzung die Delegierten der sieben Mitgliedstaaten der Arabischen Liga, um im Rahmen einer Son- dersitzung des Politischen Ausschusses über den israelischen Uberfall auf Qibya zu beraten. Zuvor hatten sich die Delegierten an den Tat- ort begeben und das zerstörte Dorf besichtigt. Währenddessen traf der amerikanische Son- derbotschafter für den Nahen Osten, Eric Johnston, in Amman ein und hat bereits die Verhandlungen mit dem jordanischen Mini- Sterpräsid enten aufgenommen. Ob er nach dem Irak weiterreisen wird, steht noch nicht fest, a von der irakischen Regierung mitgeteilt Wurde, Johnston sei im Irak nicht willkom- men. Er wird in diesem Lande verdächtigt, Zzionistische Tendenzen zu vertreten. Auf israelischem Gebiet nahe der jordani- schen Grenze kam es zu einem neuen Terror- Akt, bei dem ein Güterzug durch ei f ie Luft gesprengt wurde. Menscher ren bei diesem Unglück nicht zu Jedoch entstand erheblicher Sach 13 Güterwagen aus den Gl wurden und in eine Schlucht stürzten. geworfen Israe- lische Polizisten wollen festgestellt haben, daß Fußspuren von der Eisenbahnanlage auf die 88 Von jordanische Grenze zuführten, woraus schlossen wird, daß dieser Sabotageakt jordanischer Seite aus angezettelt wurde. Der israelische Ministerpräsident Mosche Scharett wies die in scharfen Worten gehal- tene britische Note zu dem jüngsten Zwischen- Tall an der israelisch- jordanischen Grenze mit gleicher Schärfe zurück. Dabei soll Scharett Grohgbritannien auf seine Beziehungen zu der Regierung in Amman hingewiesen und bedeu- tet haben, daß London vermöge dieser Be- ziehungen eine bessere Kontrolle über die Handlungsweise Jordaniens ausüben solle. Ein Sprecher der israelischen Einkaufskom- mission in Kölm erklärte, die israelische Re- glerung werde nicht versuchen, die deutschen Wiedergutmachungszahlungen zu bechleuni- gen oder gar eine Anleihe von der Bundes- republik zu erhalten, um den Ausfall der amerikanischen Dollarhilfe auszugleichen. In London wurde bekannt, daß die Moslem bruderschaft zur Zeit einen starken Druck zur Ausschaltung des britischen Einflusses in der „Arabischen Legion“ ausübe. Dieser Druck richtet sich in erster Linie gegen den Kom- mandeur dieser arabischen Elitetruppe, John Bagot Glubb Pascha, der die Führung dieser Einheit abgeben soll. Aber auch alle anderen britischen Offiziere sollen durch jordanische Offiziere ersetzt werden. Nach der arabischen Darstellung haben die britischen Offiziere darauf hingewirkt, daß nach dem Uberfall Auf Gibya keine Gegenaktion gestartet wurde. Freilassung auch ohne„Befragung“? Südkorea brach Verhandlungen mit Japan ab Pan Mun Jon(UP). Die polnischen und tschechischen Delegierten haben zum ersten Male seit drei Tagen wieder an der Sitzung der neutralen Repatriierungskommission teil- genommen. Anlaß der Mittwoch- Sitzung war die Vorführung eines amerikanischen Gefan- genen, der zuerst bei den Rommunisten blei- ben wollte, sich jedoch neuerdings entschloß, in die Heimat zurückzukehren. Die Befragung der nicht rückkehrwilligen Gefangenen, die wegen des Widerstandes der Gefangenen un- terbrochen wurde, hat noch ncht wieder be- gonnen. Das UsS-Verteidigungsministerium in Washington ließ durchblicken, daß alle antä- kommunistischen Gefangenen, die sich wei- gern, in die Heimat zurückzukehren, am 27. Januar 1954 auf freien Fuß gesetzt werden, gleichgültig, ob sie in der Zwischemzeit noch „aufgeklärt“ werden können. An diesem Tage t die 90tägige Frist abgelaufen, die für die N der Gefangenen zur Verfügung Steht. Eine südkoreanische Regierungsdelegation hat in Tokio die Verhandlungen über den Abschluß eines Friedensvertrages mit Japan abgebrochen. Der Grund des Verhandlungs- abbruches ist noch nicht bekannt. Einigung über Südostasien-Politik Einffuß Englands und Frankreichs auf den Pazifikpakt London(UP). Großbritannien, Frankreich und die USA haben sich im Prinzip über Maßnahmen für den Fall einer neuen kom- munistischen Aggression in Südostasien ge- einigt. Nach Mitteilung gut unterrichteter amt- licher Kreise sollen die Pläne für einen der- artigen Fall schon sehr weit gediehen sein. Einzelheiten könnten indes nicht mitgeteilt werden. Die Vereinbarungen sollen nun mit den Verteidigungsplänen der drei Mitgliedstaa- ten des Anzus-Paktes(USA, Australien und Neuseeland) in Einklang gebracht werden. Außerdem sollen sie mit den separaten Ver- teidigungsabmachungen harmonieren, die die SA mit den Philippinen und mit Japan ge- troffen haben. Diplomatische Beobachter in London sind. der Meinung, daß die USA offensichtlich be- strebt seien, über die vorhandenen separaten Verteidigungsabmachungen zwischen je zwei beziehungsweise je drei Mächten im pazi- fischen Raum doch noch zu dem oftmals er- wähnten und immer wieder zurückgestellten Pazifik-Pakt zu gelangen, der nach dem Mu- ster des Atlantikpaktes aufgebaut werden Könnte. Ebenso wie die USA in Europa ver- suchten, durch eine militärische Zusammen- arbeit zwischen Frankreich und Deutschland die Furcht Frankreichs vor einer neuen deut- schen Aggression zu überwinden, seien die USA im Fernen Osten bestrebt, durch Einbe- ziehung Japans in die Verteidigungsabma- ungen Befürchtungen verschiedener Staa- en vor einem eventuellen Wiederaufleben des apanischen Imperialismus zu zerstreuen. sterreich will eine Armee aufstellen Nach der Reduzierung der englischen und französischen Truppen Wien(UP). Die Forderung nach Aufstel- jung eines österreichischen Bundesheeres wurde in den letzten Tagen zum wichtigsten Thema der österreichischen. Staatssekretär Ferdinand Graf läßt keine Ge- legenheit ungenützt, um diese Forderung in der Okfentlichkeit zu erheben und begrün- det sie mit der Notwendigkeit, die Grenzen Osterreichs durch eigene Sicherheitsstreit- Kräfte zu schützen. Das Problem der Sicherung der Grenzen Osterreichs und damit das der Aufstellung eines Bundesheeres gewann durch die von zwei Besatzungsmächten Großbritannien nd Frankreich angekündigte drastische Heduzierung ihrer Besatzungstruppen böchste Aktualität. Großbritannien, das die an Un- garn bzw. Jugoslawien und Italien grenzen den Bundesländer Steiermark und Kärnter besetzt hält, will bis zum Ende dieses Jahre: seine Besatzungstsuppen auf insgesamt 1 00 Mann verringern, Frankreich wird in Kürze mur mehr eine„symbolische“ Besatzung vor 40 Mann in Tirol und Vorarlberg— der„Al- penfestung“— belassen. Mit dem Abzieher der britischen und französischen Besatzunę entblößt der Westen strategisch wichtiges Ge. biet von Truppen, während die ssen nach Wie vor rund 45 000 Mann, aus üstet mit Fanks, Artillerie und Düsenbombern, in del russischen Zone st 9 . ioniert haben. Erhält Truman Friedens- Nobelpreis? OS 10(UP). Der Präsident des norwegischen Nobel-Preis-Komitees, Gunnar Jahn, teilte mit, daß der ehemalige Präsident der USA, Harry Truman, sich unter den Kandidaten für den Friedens-Nobelpreis befindet. Er sei Anfang des Jahres vom Präsidenten der Tür- Keit, Celal Bayar und dem griechischen Mi- nister präsidenten Feldmarschall Alexander Papagaos vorgeschlagen worden. Trumans Name war der einzige, der aus der Liste der Vorgeschlagenen Kandidaten bekanntgegeben wurde. In unterrichteten Kreisen weiß man jedoch, daß auch der Amerikaner Frank Buch- man, der Gründer der Bewegung für mora- lische Wiederaufrüstung, der brasilianische Richter am Haager Gerichtshof Dr. Raul Fer- ranides und der Vorkämpfer für die Einigung Europas, Graf Coudenhovekalergi, als Preis- träger in Betracht kommen. 21 Holländer bleiben in Deutschland Friedland(UP). Von den 33 im Lager Friedland weilenden holländischen Heimkeh- rern haben sich 21 dafür entschieden, künftig in der Bundesrepublik zu bleiben. Sie àußer- ten, die holländische Regierungskommission inn Friedland habe sich„auffallend kühl“ ver- Halten. Sie seien enttäuscht darüber, daß die holländische Regierung sie als Staatenlose behandeln wolle, obwohl sie gegen die So- Wjetunilon gekämpft hätten. Ein Holländer blieb in der Sowjetzone. Die Heimkehrer kön- nen nach Angaben eines Sprechers des hol- aändischen Justizministeriums in Holland er- neut vor Gericht gestellt werden, wenn sie Kriegsverbrechen begangen haben. 45 Tote durch Uberschwemmung In den Betten vom Hochwasser überrascht Reggio Cala bri alltalien(UP). eine Uberschwemmungs- Katastrophe infolge Wolkenbruchartiger Regenfälle sind in Reggio Calabria und Umgebung an der Itallens mindestens 45 Personen ums Leben gekommen. Es wird befürchtet, daß die Zahl der Opfer noch beträchtlich steigt. Der Fluß Torbido war durch langandau- ernde Regenfälle so angestiegen, daß er in der Nacht auf Donnerstag über die Ufer trat und große Teile der Stadt Reggio überschwemmte. Die Wassermassen des Torbido wälzten Sich in den Annunziata-Flußg, der in derselben Nacht das Städtchen San Gregorio überflu- tete. Die 4000 Einwohner wurden in ihren Betten vom Hochwasser überrascht, das in Wenigen Minuten die Keller unter Wasser Setzte. Auch andere Ortschaften wurden heim- gesucht. Zehn Häuser sind infolge der Uber- schwemmung nachts zusammengestürzt. In Zagarise brach der Turm einer Kirche zusam- men. Die Steine fielen zum Teil auf ein Haus, das ebenfalls einstürzte und drei kleine Kin- der unter sich begrub. In San Gregorio er- trank ein Säugling in der Wiege. Die Eisen- bahnlinie Reggio-Metaponto, fast die einzige Verbindung zwischen den Ortschaften an der Küste, wurde an zwölf Stellen unterbrochen. Aus Norditalien werden ebenfalls heftige Stürme und starke Regenfälle gemeldet, die Durch Südspitze in den letzten Tagen insgesamt 14 Todesopfer forderten. Mutter ließ ihre Tochter verhungern Sie erhielt dafür zwei Jahre Gefängnis Darmstadt(UP). Das jerin Margarete Hintze aus Heppenheim ar der Bergstraße wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren Gefängnis, nachdem ihr in der Hauptverhandlung nachgewiesen worden War, daß sie in der Zeit von 1945 bis März 1952 ihre 27 Jahre alte Tochter Margot nur not- dürftig ernährt und sie ständig in der Woh- mung eingeschlossen gehalten hatte. 8 Die Tochter bekam zum Schlafen lediglich rei Darmstädter Schwurgericht verufteilte die 59 jährige Büg⸗“ Stühle. Auf diesem notdürftigen Lager zog sie sich auf der rechten Körperseite ein vom Hüftgelenk bis zur Mitte des Oberschen- Kels reichendes Aufliegegeschwür zu, das sich infolge mangelnder Pflege inflzierte und eine Allgemeine Sepsis mit Eiterherden an der Miz und an den Nieren auslöste. Das durch Unterernährung geschwächte am 26. März 1952 an diesem Leiden. Freiherr Rüdiger von Paar soll in den näch- Sten Wochen als deutscher Botschafter beim Mädchen starb Vatikan nominiert werden. Von Paar ist CSU- Bundestagsabgeordneter. Der„Feehrhafen“ in Kiel, deutschen Kriegsmarine gehörte, wurde von den Briten freigegeben. Vom 3. Stock des Münchener stürzte sich ein 55jähriger die Straße. Er war sofort tot. Zwischen Frankfurt und Chikago wurde die erste direkte Nlugverbindung aufgenom- Men. Hochhauses Der größte Tanker der Welt, die„Tina Onassis“, lief in Hamburg zu einer Probe- fahrt in die Nordsee aus. 42 Personen wurden in Neapel verletzt, 2¹⁸ zwel Straßenbahnzüge in einem Turmel in Voller Fahrt zusamm Ben. Liebe un ae fiatijt Pegasus · Verte Ct, 31. Fortsetzung Was überhaupt zwang ihn, in der Stadt zu bleiben? Das Gefühl der Besorgnis, was dieser Stsatsanwalt Terringer weiter unternehmen würde. war ja hier tausendmal schwerer zu ertragen, als in der Abgeschiedenheit von Nixengrund, wo ihn nicht jede Plakatsäule an die Filmateliers erinnerte. Selbst Monika ohne Alle Erklärungen gegenüberzutreten, war er- träglicher, als dieses Herumsitzen zwischen den Wänden, die jeden Augenblick über ihn zu- sammenzustürzen drohten. Michael sing kurz entschlossen ins Schlaf- zimmer. Er riß einen Koffer aus der Ecke Warf wahllos Kleidungsstücke, Wäsche und Toilettengegenstände hinein, nahm seinen Ka- melhaermantel und einen Schl über den Arm, steckte die Handschuhe ein, schloß die Korridortür ab und ging quer über die Straße nach der Garage, in der Kerr seinen Wagen eingestellt hatte EH geben, tankte warf die Koffer neben den Volant, öffnete das Verdeck und ließ die Ma- schine anlaufen. Er tat dies alles automatisch und mit nachtwandlerischer Sicherheit und ohne darüber nachzudenken, Erst als die Peri- pherie der Stadt hinter ihm lag, fiel ihm ein, daß er mit völlig leeren Händen zu Mos nika fuhr. Je mebr Michael darüber nachdachte um so unsinniger erschien ihm die Idee, nach Nixen- rund zu fahren zumal er doch mitten in der acht auf dem Gut ankam. Trotzdem er sich en Toren nannte, stieg die Tachometer- 5 auschten die Baume an den Seiten Roman vog HANNS-Utt ic vod sss N * lies sich die Schlüssel nadel und die breite Landstraße litt schnel- le und schneller unter dem Wagen her. Wie schmalen Weg, jagte einige Hügel inauf und sah endlich im Tal Nixengrund im Mond- licht vor sich liegen. Er schaltete die Schein- werfer aus und fuhr über den Wirtschaftshof. Als er den Motor abstellte. war es genau ein Uhr. Michael legte die Hand auf den schweren Türdrücker. Er entsann sich nicht, die Tür einmal verschlossen vorgefunden zu haben. In der Halle schaltete er das Licht ein und hatte das Gefühl, zu Hause zu sein. Er nahm sei- nen Koffer und ging die Stufen zum oberen Stockwerk hinauf. Sein Zimmer lag in unver- ändertem Zustand. Er wollte gerade die Tür hinter sich zuziehen, als ein Geräusch ihn herumriß. 8. Auf der anderen Seite der Galerie stand Aonika. Ihren Körper umschloß ein dunkel- blauer Pyjama mit lauter weißen Punkten, die Mhael wild vor den Augen tanzten. Im Augenblick wünschte er sich nichts sehnlicher Ils in den Erdboden zu versinken. Monika hatte rücksichtslos alle Lampen ein- geschaltet. Trotz der Entfernung erkannte sie jede Regung im Gesicht Michaels. Mit einer Hand auf dem Geländer näberte sie sich ihm langsam. Um ihren Mund spielte jenes iro- nische Lächeln, das Michael schon erbost hatte, wenn er nur daran dachte. „Guten Abend, Michael“, hörte er sie wie „ aus Weiter Ferne sagen.„Sie hätten sich auch anmelden können.“ „Welcher Hohn in der Stimme liegt“ dachte Michael. „Jedenfalls wWwäre es mir dann möglich ge- Wesen, ein paar Girlanden anzubringen mit einem Schild Herzlich willkommen“! Ist Peter mitgekommen?“ „Nein“, erwiderte Michael und Setzte den 5 85 ab, den er noch immer in seiner Hand 3 „Sie sind allein?“ fragte Monika, und eine kleine steile Falte stand zwischen ihren Augenbrauen. 5 Michael nickte.. Allerdings! Stört es . Sies“ 8 0 5 herumgetrieben haben, Monika setzte sich halb auf das Geländer der Treppe und schlenkerte mit einem Bein in der Luft herum, Sie betrachtete Michael von oben bis unten und dann wieder von unten bis oben, verweilte mit ihrem Blick einen Moment auf seinem Gesicht und lachte leise. „Stören? Mich? Es hat mich nicht einmal gestört, dag Sie sich ein Jahr in der Welt ohne eine Ansichts- karte zu schreiben! Es könnte mich höchstens in Erstaunen setzen, mit welcher Selbstver- ständlichkeit Sie mitten in der Nacht hier wieder eintrudeln!“ „Ich könmte ja einen Grund haben 1“ „Michael“, entgegnete Monika und gab ihren unbequemen Sitz auf,„nehmen Sie es mir nicht übel, aber an Nisengrund scheinen Sie sich immer nur dann zu erinnern, wenn Sie sich in einem kritischen Stadium befinden!“ „Daß ich hretwegen gekommen sein könnte* Monika schüttelte den Kopf.„Nein, Michael. dreihundertfünfundsechzig Tage sind eine 2u lange Zeit, um daran glauben zu können!“ Michael machte eine großspurige Handbewe- gung.„Monika, wollen Sie denn wirklich Alles vergessen, was zwischen uns gewesen ist?“ „Und was war? Sie überschätzen die Ver- 5 Sangenheit! Sie erinnern sich an persönliche Bindungen immer vur dann, wenn es Ihnen gerade paßt! Ein Jahr haben Sie überhaupt nicht an mich gedacht! Geben Sie es ruhig 258. ich nehme 28 Ihnen nicht einmal bel! Sie Korbinen. 5. „Sondern „Weil eben irgendetwas e schief ge- gangen ist! Geben Sie es zu! Kommen Sie ö gehen wir in die Bibliothek, und dann erzäh- len Sie mir die Dinge hübsch der Reihe h Außerdem haben Sie ja wohl Hunger wie?“ 1 Sulzte ersehen. Na Schön“ ent- Wir etwas! reitete und Tee aufbrühte. gegnete er,„es ist zwar halb zwei, aber essen Essen soll ja bekanntlich be- ruhigen.“ 5 Während Monika einige Sandwiches zube- saß Michael in einem der tiefen Sessel. Er beobachtete ihre Bewegungen. Er verspürte ein unbändiges Verlangen, sie in seine Arme zu nehmen und seinen Kopf an ihre Schulter zu legen. Aber etwas in ihrem Gesicht warnte ihn, diesem Wunsch nachzugeben, Er war so fasziniert von diesem nächtlichen Wiedersehen, daß alle an- deren Probleme in den Hintergrund gedrängt Wurden. Er konnte jetzt sogar nüchtern an die Dinge in der Stadt denken. „Es ist eigenartig“, sagte er in Gedanken verloren,„wenn ich nur eine halbe Stunde bei euch in Nixengrund bin, dann fühle ich N mich sofort wieder zu Hause! Ich habe übri- gens Peter alle meine Schulden bezahlt. Er Wollte zwar nichts davon wissen, aber „Wollen Sie Kognak oder Rum zum Tee“, unterbrach Monika ihn,„hier sind Sandwiches mit Gurken. davon können Sie ja nie genug bekommen]! Und nun erzählen Sie mir Ihre Erlebnisse von jenem Tage an, an dem Sie annahmen, es hier bei uns nicht mehr aus- halten zu können!“ 5 Michael aß einige Brote trank einen Schluck. Art: 5 „Haben Sie jemals etwas von dem Geheim- 5 ais des weißen Hauses gehört?“ 3 Während Monikas Gesicht immer ernster Wurde. berichtete Michael dann von dem Zu- sammentreffen mit Janine. von Gabriel Waßmann und zum Schluß von Terringers Besuch am verflossenen Abend. der früher der Buchprüfer auf 9 Tee und sagte dann in seiner unbekümmerten „Mit anderen Worten. na steht unter Mordverdachti Das ist zwar 9 kraß au gedrückt, trifft 105 a e Nagel auf den Et. 1 ger = 2 5 en e e Südweſtd. Nundſchau Zahlreiche Gesetze und Anträge verabschiedet Landesversammlung stimmte dem Gesetz über den Finanz- und Lastenausgleich zu Stuttgart(Z SH). Die Verfassunggebende Landes versammlung von Baden- Württemberg kam in seiner letzten Sitzung noch nicht zu der erwarteten Fortsetzung der Verfassungs- beratungen, sondern beschränkte sich auf die Beratung zahlreicher Gesetze und Anträge, die durchweg fast einstimmig angenommen rden. In zweiter und dritter Lesung wurde ein Gesetz über den Finanz- und Lastenausgleich Zwischen und Gemeinden für das Rechnungs- Jahr 1953 verabschiedet. Das Gesetz bedeutet un Wesentlichen eine Verlängerung der bisher in den einzelnen Landesteilen gültigen Rege- lung. Neu ist im wesentlichen nur, daß an dem zum Lastenausgleich Heranzuziehenden Gesamtaufkommen Nordwürttembergs 35 Mil- onen DM zugunsten Nordbadens und vier Millionen DM zugunsten Südwürttembergs Abgesetzt werden. Die geplante Vorlage eines Sinheitlichen Ausgleichsgesetzes für das ganze Fand hatte sich durch langwierige Verhand- Jungen mit den KRommunalbehörden Verzögert. Einstimmig verabschiedete das Plenum eine Gesetzesvorlage der Landesregierung, nach der für Arzte, Zahnärzte, Dentisten, Tierärzte und Apotheker als öffentliche Berufsvertre- tungen Landeskammern gebildet werden sol- Jen. Gegen die Stimmen der Kommunisten Wurde ein Initiativgesetz verabschiedet. das allen Kur- und kehrsgemeinden des Landes die bt. zur Förde- rung des Kurbetriebes und des Fremdenver- Kehrs eine Abgabe zu erheben. Ausbau der badischen Autobahn gefordert Bei der Behandlung einer Großen Anfrage badischer CDU-Abgęordneter setzten ch Sprecher er Fraktionen sowie Innenmini- Ster Fritz Ulrich nachdrücklich für einen be⸗ schleunigten Ausbau der Autobahn Karlsruhe Basel ein. Innenminister Ulrich betonte, daß bisher die Bemühungen des Innen ministeriums beim Bund im wesentlichen erfolglos geblie- Den seien. Man habe dort sogar die für 1954 Heantragten Mittel für die Fertigstellung der im Bau befindlichen Abschnitte Ettlingen Bruchhausen und der Umgehungsstraße um Rastatt noch gekürzt,. Ferner werde in der jüngsten Denkschrift des Bundesverkehrsmi- Uisters der Weiterbau der Autobahn nur von Karlsruhe bis Offenburg als besonders vor- dringlich bezeichnet. Hilfe fur den Hotzenwald Nach längerer Debatte über die dringend- sten Anliegen des südbadischen Notstandsge- Hietes im Hotzenwald nahm die Landesver- sammlung einen Antrag des Finanzausschus- Ses zu dieser Frage an. In diesem Antrag wird die Land gierung ersucht, für die baldige Vorlage eines Sanierungsprogramms für die- Ses Gebiet zu sorgen und die erforderlichen Mittel dafür in einem Nachtragshaushalt zu bewilligen. Ferner sollen bis zum Frühjahr 500 OO DM für die Fortführung der Straße Witznau— Seebruck zur Verfügung gestellt Werden. Als besonders vordringliche Maß- nahmen wurden in der Debatte die Verbesse- Tung des Verkehrsnetzes im Hötzenwald, die Wasserversorgung und die Förderung des Fremdenverkehrs bezeichnet. Zu einem Antrag südbadischer DU-Abge- ordneter auf Bewilligung von Mitteln zur Er- Haltung der Fresken in der Kirche Reichenau Oberzell am Bodensee gab Kultminister Simp- Fendörfer bekannt, daß aus dem für solche Arbeiten vorgesehenen Gesamtbetrag 10 000 DM für die Restaurierung der Fresken vorge- Sehen seien. Der CDU-Abgeordnete Hermann Schneider betonte, daß diese Summe nur Als ein„bescheidener Anfangsbetrag“ angesehen Werden könne. Zu einem Antrag auf Beschleunigung der Peldbereinigung in Nordbaden erklärte Land- Wirtschaftsminister Eugen Leibfried, daß nach einem Plan des Landwirtschafts ministeriums die Jahresleistung der Flurbereinigung in Ba- den- Württemberg von 20 000 auf 40 000 Hektar im Jahr verdoppelt werden sollte. Der hohe Finanzbedarf für diesen Plan werde jedoch Nur zum Teil bewilligt werden können. Ins- gesamt seien noch rund 73 Prozent der land- Wirtschaftlich genutzten Fläche des Landes umzulegen. Das Ministerium werde alles tun, die Rückstände bei der Flurbereinigung in Nordbaden möglichst bald aufzuholen. Fast 500 Kriegsgefangene heimgekehrt Die Verfassunggebende Landes versammlung Sedachte zu Beginn der Plenarsitzung aus An- laß der Kriegsgefangenen-Gedenkwoche der An letzter Zeit heimgekehrten und der noch in ausländischem Gewahrsam befindlichen Kriegs- Sefangenen. Die Abgeordneten erhoben Sich Von ihren Sitzen, als Präsident Dr. Carl Nein- haus der Genugtuung des Parlaments über g. die jüngsten Entlassungen aus- der Sowiet- zurückzustellen. In politi- d allgemein erwartet, daß S„Baden- Württemberg“ eine groge Mehrheit findet. Jeidelber Rückgabe von ten durch die US-Armee an die deutschen Besitzer hat sich die Zahl der Fr ben im nordbadischen Militärbezirk in diesem Jahr auf insgesamt 74 erhöht.(SW Z wei Li Karl Benz' Söhne wurden geehrt Laden bur g, Landkreis Mannheim(Iswy). Die Daimler-Benz- Werke machten den beiden Söhnen von F türkheim will mit diesem Ge- rbundenheit mit dem Namen Benz dokumentieren und den Söhnen des Erfinders auch den Dank für die Unter- stützung bei der Herausgabe eines Dokumen- tarwerkes über ihren Vater abstatten. An diesem Werk. das demnächst erscheinen Wird, hat besonders Eugen Benz, der am 1. Mai Aieses Jahres 80 Jahre alt Seworden ist, eif- Tig mitgearbeitet. Noch einmal Pitt Seeger Bruchsal(Z SH). Der Name eines der größten Hochstapler unseres Jahrzehnts dringt mit einer Verhandlung gegen einen ehemall zen Anwalt von Pitt Seeger wieder in die ntlichkeit. Gegenüber einem Gefängnis- amten soll der Anwalt bei einem Besuch im fängnis im Oktober 1952 geäußert haben: 0 de, daf man gegen diese Verbrecher- von Richtern nicht ankämpfen kann“. ter aus Karlsruhe hatten sich in die- erfahren gegen den Anwalt für befan- So War der Fall an das Amts- überwiesen worden, wo er vertagt wurde, Nach Angabe ligen wird eine kliniscl Anwaltes erforderlich Kr f Gehirnverle ab, eine solche Außerung 1 le Be- zten * Mu 2 11 tt. Er stritt Ubermüdung ren Verkehrsunfalls, der sich auf der bahn Bruchsal— Karlsruhe ereignete, Ubermüdung des Fahrers angenomme von diesem Fahrer gelenkte Tauber bi Täter wollten sSchofshei a. Unbekannte im Bahnhof von Haßloch im Kreis Tauberbischofsheim die Stationskasse ausrauben, Sie hatten jedoch die Rechnung ohne den vorsichtigen Stationsversteher ge- macht, der die Geldkasse mit nach Hause ge- nommen hatte. 8(ISW. Ferienreise in gestohlenen Fahrzeugen Pforzheim(sw). Ein Siebzehn: und ein Acht zehnjähriger, denen im Ruhrgebiet wegen zahlreicher Straftaten der Boden unter den Füßen zu heiß geworden war, beschlossen, sich nach Bayern abzusetzen. Die Reise Wurde, um die Spuren zu verwischen, etappenweise mit gestohlenen Fahrzeugen ausgeführt. Jeweils nach einer bestimmten Fahrtstrecke liegen die Gangster ihren gestohlenen Wagen stehen und setzten die Fahrt mit einem„neuorganisier- ten“ fort. Rurz nachdem die Gauner im Land- Kreis Karlsruhe wieder einmal ihren Wagen „gewechselt“ hatten, wurden sie in Pforzheim verhaftet. Bayern werden sie so schnell nicht srreichen. Dafür sorgen die schwedischen Gar- Ainen. Arbeitslosigkeit hat um 50% abgenommen Buchen(sw). In den letzten zwei Jahren hat die Arbeitslosigkeit im Kreis Buchen um mehr als die Hälfte abgenommen. Zur Zeit sind im Kreis 510 Männer und 89 Frauen ohne Arbeit. Das Arbeitsamt teilte mit, daß der Rückgang der Arbeitslosigkeit auf die Indu- Strialisſerungsbestrebungen im badischen Fran- Kkenland zurückzuführen sei. Dreifacher Brandstifter festgenommen Münsingen sw). Ein 23 Jahre alter le- diger Hilfsarbeiter wurde in dem Augenblick ertappt, als er in Westerheim im Kreis Mün- singen an einem Wohnhaus einen Brand legte. Der Täter flüchtete, wurde aber erkannt. Eine Viertelstunde später brach in einem Holz- schuppen, der an eine Scheune und ein Stall- gebäude angebaut und etwa 600 Meter vom ersten Brandherd entfernt ist, ein Brand aus. Das Stallgebäude und die Scheune wurden eingeäschert. Der Gebäude- und Mobiliarscha- den beträgt 30 00 DM. Noch in der gleichen Nacht wurde der Täter festgenommen. Er hat den ersten und den zweiten Brand zugegeben. Er hat ferner gestanden, in der Nacht zum 11. Oktober ein Scheunen- und Stallgebaude in Westerheim angezündet zu haben. Zwei Schwerverbrecher vor Gericht In wenigen Wochen fünfzig Einbrüche verübt LGTTrach Gsw). Die Verhandlung gegen die zwei berüchtigten Einbrecher Walter Lau- fer und Wolfgang Schwabe findet am 30. Ok- tober vor der Großen Strafkammer des Land- gerichts Freiburg statt. Bei den Angeklagten handelt es sich um die lang gesuchen Einbre- cher, die seit März dieses Jahres über 50 Ein- brüche begingen und zum Schrecken der Kreise Müllheim, Lörrach und Säckingen wur- den. Fast jede cht waren sie am Werk, ohne Spuren zu hinterlassen. Erst nach dem letzten Einbruch in Kanderner Gaststätten gelang es, die Verbrecher dingfest zu machen. Vermut⸗ lich wird durch di Staatsanwaltschaft Siche- 0 fahrung beantragt werden, da es sich schllägig vorbestrafte„Schwere Jungen“ Handelt. 8 Wird Ettlingen kreisunmittelbar? Ettlingen(sw). Der Reglerungspräsi- dent des Landesbezirks Nordbaden, Dr. Hans Huber, besuchte im Rahmen seiner offiziellen Besichtigungsfahrt durch den Lamdkreis Karls ruhe die Stadt Ettlingen. Hier schlug Lamdrat Josef Groß Vor, Ettlingen in Anbetracht sei- ner Bedeutung zu einer kreisun mittelbaren und zugleich kreisangehörigen Stadt zu er- heb Kreisunmittelbar in bezug auf die Staatliche Verwaltung und Kreisangehörig im Hinblick auf die Selbstverwaltung. Ettlingen hat über 17 000 Einwohner, beherbergt 38 Großbetriebe mit nahezu 5000 Arbeitnehmern. Die Stadt bringt Viertel der Kreisumlage kür den Landkreis Karlsruhe auf. Der Bürgermeister von Ettlingen, Abgeord- neter Hugo immelspacher, bat den Regie- rungs präsidenten um Unterstützung für den Neubau eines Realgymnasiums, der mit drei Millionen DM veranschlagt ist. Das Realgym- nasium von Ettlingen befindet sich zur Zeit im ehemaligen Jesuitenkolleg, dessen Raume Wegen Einsturzgefahr zum Teil abgestützt Werden mußten. Ausbau der Autobahn sehr dringlich Freiburg(sw). Die Verkehrsreferenten der südbadischen Industrie- und Handelskam- mern haben in einer Tagung in Freiburg da- Segen protestiert, daß der geplante Ausbau der Autobahn von Karlsruhe pis Basel in Zwei verschiedene Dringlichkeitsstufen aufge- teilt werden soll. Nach einer Denkschrift des Bundesverkehrsministers wurde das Teilstück Ettlingen Offenburg zur Dringlichkeitsstufe ein, und die Strecke Oflenburg— Basel zur Dringlichkeitsstufe zwei erklärt. In einer Ein- gabe an die Landesregierung Verlangen die Verkehrsreferenten, daß der Bau der ganzen Strecke vordringlich behandelt wird. Freiburger behandelt Kardinal Stepinac Freiburg(sw). Der Freiburger Hämato- loge und Direktor der Medizinischen Klinik der Universität Freiburg, Professor Dr. Heil- meyer, ist von München aus nach Jugoslawien geflogen, um den seit Jahren an einer Schwe- ren Blutkrankheit leidenden kroatischen Kar- dinal Stepinac zu untersuchen und zu behan- deln. Professor Heilmeyer wird bei seinem ersten Besuch voraussichtlich nur kurze Zeit in Jugoslawien bleiben. Drei neue Erholungsheime B ü hI(sw). Im Gebiet der Schwarzwald höhenstrage wird zur Zeit die Eröffnung von drei neuen Erholungsheimen vorbereitet. Das von der Besatzungsmacht freigegebene Kur- hotel„Wiedenfelsen“ wird seiner ursprüng- lichen Bestimmung als Beamtenerholungs- heim wieder zugeführt. Der Wiederaufbau des „Friedrich-Hilda-Heimes“ auf dem Bären- stein, das im Krieg vollkommen zerstört wor- den war, geht seiner Vollendung entgegen. Es soll künftig wieder als Kaufmannserholumgs- heim dienen. Im Luftkurort Hundsbach er- richtet der Gewerkschaftsbund einen Neubau, der nach seiner Fertigstellung Gewerkschafts- mitgliedern als Erholungsheim zur Verfügung stehen wird.. Kreuz und quer durch Baden Freiburg. Während der diesjährigen Sommersaison wurden im Fremdenverkehrs- land Südbaden Über 4,4 Millionen Ubernach- tungen gezählt gegenüber 3,7 Millionen in der Sommersaison 1952. AS) Freiburg. Die Mitte Mai in Freiburg eingerichtete schweizerische Visastelle ist nach Beendigung der Hauptreisesalson vor weni- gen Tagen wieder geschlossen worden. sw) Baden-Baden. Die chemische Industrie der Bundesrepublik wird am 30, Oktober in Baden-Baden einen„Tag der Chemie“ ver- Aristalten, zu der rund 800 führende Wirt- schaftler und Wissenschaftler er Wartet wer- den. 5(up) LG rah. Der Oberbefehlshaber der fran- Zzösischen Truppen in Deutschland, General Noiret, unternimmt gegenwärtig mit Offizie- Ten seines Stabes eine Inspektionsreise durch Südbaden und die Grenzgebiete am Hoch- rhein.(IS) in sich den Keim eines neuen Lebens. Lalcale Nundocliau — Wer kennt die Namen en mögen dem flüchtigen Betrach- Ausgesprochen ter nichtssagend und Lanig Weilig erscheinen. Allein der Schein trügt! Auch nüchterne Zahlen können eine sehr be- redete Sprache haben. Das lebendigste Bei- Spiel dafür ist wohl die Ziffer der im Jahre 1952 erfolgten Verkehrsunfälle, die sich auf 375 430 beläuft. Diese Zahl allein Spricht be- veits Bände. Wieviel unendliches Leid und tragisches Schicksal Verbirgt sich hinter ihr. Nennt man aber einmal die Ursachen, die zu dieser hohen Unfallziffer führen, so sollte das ein warnendes Alarmzeichen für jeden Ver- Kehrsteilnehmer sein, insbesondere für die Führer eines Kraftfahrzeuges; denn durch den Kraftfahrzeugverkehr wurden fast die Hälfte aller Verkehrsunfälle verursacht Fal- sches Uberholen und Vorbeifahren führte zu 69 482 Unfällen und erreichte den Weitaus Srößzten Prozentsatz der durch Kraftfahrzeuge herbeigeführten Unfälle. Nichtbeachten der Vorfahrt und falsches Einbiegen stehen mit 58 744 und- 30876 Unfälle an nächster Stelle. Daß übermäßige Geschwindigkeiten und Al Foholeinfluß des Fahrers selten zum Guten führen, beweisen die Ziffern von, 28 729 und 16 458. Danach nennt die Unfallstatistik un- ter dem Stichwort: Unterlassen und Nicht- beachten von Warn-, Halt- und Fahrtrich⸗ tungszeichen 12 385 Unfälle. Durch technische Mängel am Fahrzeug erklären sich 10 829 Un- fälle. Das ist eine traurige Bilanz. Möge sie 32 den Kraftfahrer zu der Erkenntnis und Ein- sicht führen, daß vor allem auf jeder Fahrt Vorsicht und Rücksicht mit ihm fahren Mils sen. Die gegenwärtigen Sicherheitswochen werden das ihre dazu beitragen, alle Ver- Kehrsteilnenmer auf das richtige Verhalten un Straßenverkehr zur eigenen Sicherheit aufmerksam zu machen. Ein Kinderkrankenhaus in Mannheim Mannheim(Isw). Die Stadt Mannheim Wird in einem ehemaligen Mütter- und Säug- lingsheim, das vor kurzem von der amerika nischen Besatzungsmacht freigegeben wurde, ein Kinderkrankenhaus einrichten. Der Mann- heimer Stadtrat genehmigte für die Herrich- tung dieses Gebäudes 280 00 DM. Es sollen dort 150 Krankenbetten für Kinder und Wei- tere 56 Betten für Pflegepersonal eingerichtet Werden. Dadurch wird das Mannheimer Krankenhaus in der Kinderabteilung stark eritlastet. Fahrgast mußte„amtlich“ geweckt werden Mannheim(sw). Ein Marmheimer Taxi- fahrer hatte mit einem amerikanischen Fahr- ast, den er nach Waldhof fahren sollte, seine liebe Not. Der unter Alkoholeinfluß stehende Soldat schlief unterwegs so fest ein, daß es dem Fahrer beim besten Willen nicht mög- lich war, ihn am Bestimmungsort wach zu bekommen. Dem Fahrer blieb nichts anderes übrig, als den Schläfer nach der Polizei- Wache zu fahren und ihn dort durch eine herbeigerufene Streife der Militärpolizei „amtlich“ wecken und aus dem Wagen holen zu lassen. Als ich heute 8 durch die herbstverfärbten Amlagen meiner Heimatstadt ging, traf ich einen alten Mann sinnend vor einer Buche stehend an. Der Alte hatte einen Spazierstock dabei und holte mit der Spitze seines Stockes einzelne Blätter vom Wege, um sie an die Seite zu schieben. „Schöner Herbst in diesem Jahre“, sagte ich zu dem alten Mann, da mich der Mann und Sein Tun interessierten. 0 „Nicht anders, Wie in jedem Jahr,“ meinte der Alte und lächelte.„Sehen Sie“, sagte 8 „an diesem Baum stand ich schon als Schül⸗ junge und ich habe sein Wachsen und Wer den genau verfolgen können, nun bin ich ein alter Mann und von der Zeit, da ich als Schuljunge hier stand bis herauf in meine Tage, trennen mich einige Jahrzehnte. Ich komme besonders gern in den Herbsttagen zu meinem Baum und ich hole dann die Blät- ter vom Weg, damit sie ncht zertreten wer- den. In habe festgestellt, daß jeder Herbst seie Schönheiten hat, daß sich alle Herbste Sleichen und daß es nicht recht ist, wenn man sagt, der Herbst dieses Jahres war sch ner, als der Herbst eines anderen Jahres., Alle haben sie das Glühen, die Farben und— das Sterben gemeinsam und alle schenken sie dem, der sie richtig versteht, Freude, Besin- nung und Einkehr.“ Gleicht jeder Herbst dem anderen? Ich habe mir die Frage oft Vorge- fegt und ich mußte erkennen, daß der Alte recht hatte. Jeder Herbst gemahnt an die Vergänglichkeit zu denken, erinnert an die inneren Werte und gibt den Blick frei für kommende Tage. Denn jeder Herbst trägt * Aus der christlichen Welt Für den konfessionellen Frieden Evangelische Christen wollen aktiver werden In der Evangelischen Akademie in Tutzing am Starnberger See wurde von einer Gruppe namhafter Persönlichkeiten aus der Wirt- schaft und dem kulturellen Leben eine„Ar- peitsgemeinschaft für Evangelium und Offent- keit gegründet. Als Vorsitzender des Ku- Tatoriums dieser Arbeitsgemeinschaft gab Staatsrat Dr. Hanz Meinzolt vor der Presse bekannt, Anlaß zur Gründung des Gremiums Selen die Vorgänge bei der Einweihung der Zuckerfabrik in Ochsenfurt gewesen. Ein Ka- tholischer Geistlicher weigerte sich damals, im gleichen Raum zu bleiben, in dem sein evan- gelischer Kollege die Weihe des Hauses vor- nahm). In einer ersten Erklärung der Arbeitsge- meinschaft wird betont, die Erfahrungen der letzten Zeit ließen befürchten, es könnte im deutschen Volk das Bewußtsein für die Not- Wendigkeit der gegenseitigen Achtung der Be- kenntnisse und damit der konfessionelle Friede verlorengehen. Besonders im Hinblick auf die Wiedervereinigung Deutschlands müsse der innere Friede gewahrt bleiben. Man dürfe den Brüdern im Gsten nicht das Bild konfessio- eller Auseinandersetzungen geben. Die Arbeitsgemeinschaft will die evangeli- schen Christen mehr an die Arbeit im öffent- lichen Leben heranführen, damit ihnen der Vorwurf erspart bleibe, unter ihnen befände Sich keine so große Auswahl von befähigten Politikern wie unter den katholischen Chri- sten. Meinzolt betonte, die Gründung des Gre- miums spreche zwar nicht für den Geist der Zeit, sie sei aber notwendig geworden. Gleiche Hilfe für Freund und Feind Papst lehnt Atom- und chemischen Krieg ab Papst Pius XII. erklärte vor den Teilneh- mern des„Internationalen Kongresses der Militärärzte“, die er in Castelgandolfo emp- Hing, daß allen Verwundeten im Fall eines Krieges gleiche medizinische Hilfe zuteil wer- den müsse, unabhängig davon, ob es sich um Freunde oder Feinde handele. Dazu sei der Abschluß entsprechender internationaler Ab- machungen erforderlich. Der Papst forderte die Militärärzte ferner auf, sich nicht an den Maßnahmen des Atomkrieges zu beteiligen und keine bakteriologischen und chemischen Kriegsmittel zu verwenden, falls der Krieg micht eindeutig der Verteidigung diene. Ge- Tährliche medizinische Versuche an Kriegs- gefangenen oder feindlichen Soldaten seien verwerflich und unzulässig. Alle diese Be- Stimmungen sollten in einer internationalen Ronvention zusammengefaßt werden, deren Durchführung vom Internationalen Gerichts- hof im Haag überwacht werden sollte. 400-Jahrfeier der Gregoriana Drei deutsche Bischöfe nahmen teil Die 400-Jahrfeier der Gregorianischen Uni- versität fand mit einer Festakademie im gro- Ben Auditorium des Palazzo Pio ihren offiziel- len Abschluß. In einer großen Audienz in der Benediktionsaula im Vatikan, zu der der Papst eigens von Castelgandolfo nach Rom gekom- men war, zeichnete er in einer großangeleg- ten Rede die Vergangenheit der Gregoriani- schen Universität. Papst Pius gab wertvolle Richtlinien für die Arbeit der einzelnen Fa- kultäten und mahnte die Studenten dieser glorreichen päpstlichen Hochschule, dem Bei- spiel der Heiligen und Seligen, der Märtyrer und Wissenschaftler zu folgen, die im Laufe der Jahrhunderte hier ihr Studium absolviert naben. Aus Deutschland nahmen u. a. an der Audienz teil: Bischof Dr. Julius Döpfner (Würzburg), Bischof Dr. Matthias Wehr(Trier), Bischof Dr. Isidor Emanuel(Speyer) und als Vertreter der Universität München Professor Dr. Moersdorf. Die deutsche Bundesregierung nien durch den Kulturattaché der deutschen Botschaft bei der italienischen Regierung, Dr. Dieter Sattler, eine kostbare Bücherspende überreichen. Tito bereitet Konzentrationslager vor Die Komitees der Kommunistischen Partei n Kroatien, Slowenien und Bosnien sind an- gewiesen worden, Listen von Geistlichen an- zulegen, die im Fall X, das heißt, wenn es zu einer bewaffneten Ausein andersetzung zwi- schen Jugoslawien und Italien kommen sollte, in Konzentrationslager einzuweisen wären. Gleichzeitig werden die Namen maßgeblicher katholischer Laien listenmäßig erfaßt, die im Kriegsfalle verhaftet werden sollen. In der Nähe von Travnik, einer gebirgigen Gegend in Bosnien, wurden bereits Konzentrations- Ager-Anlagen für katholische Priester und Laien vorbereitet. In Dalmatien, Istrien und Slowenien wurden die Geistlichen aufgefor- dert, mre Pfarreien nicht zu verlassen. Wie weiter bekannt wird, hat Tito von den Kir- chenführern, u. a. auch von Kardinal Stepi- nac, verlangt, daß sie den Standpunkt der jugo- slawischen Regierung in der Triest-Frage durch Erklärungen öffentlich unterstützen. Kardinal Stepinac, so wird gemeldet, hat jeg- liche Maßnahmen dieser Art abgelehnt. 1 90 Katholischer Familienbund beschloß Statut Die Vertreter der Diözesanfamilienräte be- schlossen in Frankfurt das Statut des Fami- lienbundes deutscher Katholiken. Der Fami- enbund setzt sich danach für die Verwirk- chung des gesunden christlichen Familien- lebens ein und will alle Kräfte unterstützen, die im öffentlichen Leben der Familie den ihr gebührenden Rang zuerkennen. Als vor- dringliche Forderungen werden genannt: Das familiengerechte Einkommen, besonders für Kinderreiche Familien, der Bau von familien- gerechten Heimen, eine familiengerechte Steuer- und Tarifpolitik und eine familien- gerechte Arbeits- und Erholungszeit. Zum Präsidenten des Familienbundes wurde Di- rektor Hall(Augsburg) gewählt. Zum Sonntag Wöscht man gern das Haar ELI DA wöscht es Wönderbat EIIDA penal Shampoo för helles und dunkles Had för 30 Pf. Geschmacklose Verkitschung des Glaubens Nach der Hochkonjunktur religiéser Bü- cher und Filme mit biblischem Hintergrund scheint jetzt in den USA die Zeit der Schla- ger mit religiöser Färbung angebrochen zu sein. Die Washington Daily News“ greift diese jüngste Verkitschung des Glaubens in einem Leitartikel an. Das Blatt Kritisiert, dag aus den Musikautomaten und Lautsprechern ein unaufhörlicher Strom von Liedern flie Be, in deren Texten von Liebespaaren die Rede sei, die sich im Bereich von Missionsglocken kennengelernt oder getrennt hätten. Auch Würden Frauen besungen, die in Kapellen ih- rem Liebeskummer mit tiefen Seufzern Aus- druck gäben. Ebenso beliebt seien schwer- mütige oder heitere Liebesszenen, die in der kleinen Kirche eines stillen mexikanischen Fischerdorfes spielten. Niemals vorher hätten S0 viele Leute àus einem angeblich tiefen und echten Gefühl so sehr gewehklagt. Einige der zur Zeit gängigen Schlager sind„Ich weine in der Kapelle“,„Auch dies wird vergehen“ und „Ich glaube, Gott segnet uns Alle“. Geſchäftlicher Hinweis. Beſondere Beachtung verdient der heute unſerer Zeitung bei tiegende Sonderdruck des „Pril⸗⸗Tiſchleindeckdich⸗Spiels“, das von dem bekannten Zeichner des Meiſterdetektivs Nick Knatterton geſtaltet wurde. Sparwoche und Weltſpartag 1953 im Bundes⸗ gebiet, der über 11000 Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten angehören, führt, wie in den Vorjahren die Raiffeiſen⸗Sparwoche 1953 vom 24. bis 30. Oktober durch und begeht den Weltſpar⸗ tag 1953 am 30. Oktober. Wohl verwalten die Raiffeiſenkaſſen im geſamten Bundesgebiet heute ſchon wieder Einlagen von mehr als 2,1 Milliarden. S S 2 Gemeſſen an den für 3,9 Millionen meiſt Klein⸗ und Kleinſtſparer, verwalteten Spareinlagen iſt die Organiſation Raiffeiſenkaſſen das zweitgrößte Sammel⸗ becken für Spareinlagen in der Bundesrepu⸗ blik. bei den Raiffeiſenkaſſen angeſam⸗ melten Spareinlagen reichen aber noch nicht aus, um den Kapitalbedarf der Mitglieder zu decken. Fortentwicklung des Wirt⸗ ſchaftslebens fordert den Einſatz immer neuer ver 1er, er Die Die Mittel zum Ausbau der gewerblichen und landwirtſchaftlichen Betriebe. Der Sparwille iſt der erſte Schritt zur Selbſthilfe. Die künftige Wirtſchaftspolitik wird ſich mehr als bisher um den gewerb⸗ lichen und bäuerlichen Mittelſtand bemühen müſſen. Vorausſetzung für die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit aller mittelſtändiſchen Betriebe wied aber das Funktionieren der von dieſen geſchaffenen genoſſenſchaftlichen Selbſthilfeeinrichtungen ſein. Jede Mark, die einer Genoſſenſchaft zur Verwaltung anver⸗ traut wird, ſtärkt nicht nur die Kapital⸗ kraft des eigenen Betriebes, ſondern auch den Selbſthilfefonds für die mittelſtändiſche Wirtſchaft. Beſter Ausdruck des Willens zur Selbſt⸗ hilſe in allen Berufsſparten dürfte deshalb wohl auch die Spareinlage anläßlich der 12jähriger als Giftmörder E 605 in die Milch geschüttet— Motiv:„Ich wollte, daß sie Bauchschmerzen bekommt“ Am 24. Juli dieses Jahres starb unter merk würdigen Umständen in Rüdenhausen 1 kreis Gerolzhofen, die 50jährige Hausf vira Teubert. Der Verdacht eines unt— lichen Todes bestätigte sich bald. Ein Selbst- mord schien so gut wie ausgeschlossen. Nach drei Monaten intensivster Ermittlungen Se- lang es nun der Kriminalpolizei, den Fall zu Klären: Elvira Teubert war ermordet worden. Und zwar durch Gift. Beigebracht hatte es ihr ein 12jähriger Junge aus dem Hause. Am Tage vor der Tat hatte dieser Bub ein Fläschchen gefunden. Es enthielt Gift. Das gefährliche Schädlingsbekämpfungsmittel 605, das meist zum Obstbaumspritzen mehrfach verdünnter Form verwendet wir Der Junge nahm das Fläschchen mit nach Hause. Am nächsten Tag kam ihm der Ge- danke, der im gleichen Hause wohnhaften Frau Teubert einen Schabernack zu spielen. Also goß er von der Flüssigkeit eine ziem- liche Menge in den Milchtopf der Frau. Heute sagt er dazu:„Ich wol 8 sie Bauch- schmerzen bekommt“. 1 Ahrlichkeit des Giftes wußte der 12jährig nichts. 3 Es kao zubereiten wollte, unangenehmen Geruch der) ließ sie den Topf stehen. Als frau jedoch bpachte sie es r die Milch fortzugießen. S doch nicht sein. Frau Teuber davon und fast unmittelbar PA S gleichen Abend ins Krankenhaus Volkach eingeliefert. Etliche Stunden später War sie tot. Die Sezierung ergab Vergiftung E 605 Sofort setzte Kriminalpolizei Beamten und Spur nach. Hat irgendein Ube All den Vermu Frau blieb wo 8 8 Milchbars setzen sich überall durch Verbrauchssteigerung an Trinkmilch und ig der west pt. Dabei ing von s Bundes- en ihren 1 den vor ünchen, fort- in bei- fünf Se, M ar lichem Eifer 1 in diesen e erzielt, welche den diätetischen den ihrer weiblichen Besucher beson- tgegenkommen. Die Milchbars haben auch der en jedoch, was noch bedeutsamer St, satzweg in das allgemeine Gaststäattengewerbe vorgespurt. Em erheblicher Anteil an diesen Erfolgen 8 + cc Aft adtischer Düssel- dorf, Stadte Westdeutschlands Augen auf im Straßenverkehr Baby m der Säuglings- und Kinderpflege ass Aktiv- Poder möchte ich nicht mehr missen! ein Apoth. v. Drog., denken Sle duch an Klosterfrob Mellssen- delst bel Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Nerven. Und an mit dem nochholtigen butt“! Nlostertroo Nölnisch Wasser ist Hauptperson. Um seine pflege dreht sich alles! Darum muß auch der Puder gut sein: Klosterfrau Aktiv- Puder, verblütiend auf- trocknend und wundheilend, erweist sich auch iortschritt-— cher Helfert Immer wieder sagen Mütter: durch ihn ist mein Kind von jeglichem Wundsein befreit! 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