Erscheint: montags, mittwochs, freitags ö und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1 70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Emnzelnummer 18 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung flir Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. U Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Ir. 162 Samstag, den 10. Oktober 1953 5.53. Jahrgang Pankower Chargen Ein Spiel mit vert n Rollen Als dieser Tage die so zetamtlichen Agen- turen wieder einmal nach Liquidierung des alten die Ernennung eines neuen Außenmini- sters der Deutschen Demokratischen Republik verkündeten, konnte man im Westen vielfach die Meinung hören, daß d nit ein„bürger- licher“ Kandidat in Pankow wichtige Funk- tionen übernommen habe. Aber schon wenig später wurde bekannt, daß der„bürgerliche“ Dr. Bolz seit seiner Studentenzeit Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen sei und übrigens nebenbei die sowjetische Staatsbür- gerschaft besitze. Dieser Vorgang— so uninteressant und üblich er an sich ist— scheint symptomatisch für die Unzahl verspielter und intellektueller IIusionen, die in bestimmten politischen Krei- sen der freien Welt noch immer nicht außer Mode gekommen sind. Ein zum Beispiel im- mer wieder erfolgreich lanciertes Thema ist der„Machtkampf“ zwischen Grotewohl und Ulbricht. Solche Auseinandersetzungen inner- halb des Ostzonenregimes indirekt zuzugeben, Hat den beachtlichen Vorteil, die allgemeine Vorstellung eines durchaus„demokratischen Spiels der Kräfte“ zu unterstützen. Aber in Wahrheit ist dieser Machtkampf nichts als ein Spiel mit verteilten Rollen. Wo- bei übrigens die Beteiligten tatsächlich nur die Rollen spielen und ihnen der Text von den Moskauer Autoren und Regisseuren in hr Ton und Mimik exakt vorgeschrieben wird. r. — gewiß sind außerdem Minister präsident und m 12 Parteichef zwei verschiedene Chargen. Die eine Charge erfordert zumindest eme. Brille zum Lesen, die andere kräftige Fäuste zum Drohen. Grotewohls Kapital ist seine In- telligenz, Ulbrichts Kapital die Beherrschung des„Apparates“, Die Behandlung Grotewohls in Moskau bei dem letzten Besuch der Zonen- regierungsdelegation zeigte, daß Moskau Gro- tewohl zur Zeit eher akzeptiert als Ulbricht, jedoch nur als Partner bei Gesprächen, nicht Als Partner zur Sicherung des Machtapparates. Hier ist Ulbricht durch seine dumme Linien- treue, seine Bedenkenlosigkeit und seine Be- reitschaft, alles zur Stützung des kommuni- stischen Systems durchzuführen, der geeig- netere Mann. Es ist kein Geheimnis, daß bei den Säuberungsaktionen in den Kadern der SED in der Zone und vor allem auch im Po- litbüro und im ZK es Ulbricht gelungen ist, Leute in neue Positionen zu bringen, die ihm verpflichtet sind. Sein für seine vorläufige Zukunft entscheidender Sieg war die Aus- schaltung Zaissers und Herrnstadts, die den Rücktritt Ulbrichts forderten und ihm an Intelligenz zweifellos überlegen waren. Die „ Zaissers und Herrnstadts“ wurden aber auch n anderen großen Gremien der SED ausge- bootet, so daß erheblich weniger Funktionäre heute zu einer Opposition gegen Ulbricht be- reit wären als vorher. Diese Entwicklung ist Grotewehl natürlich nicht unbekannt, aber es scheint, als bliebe er bewußt über einer Anschauung, die darin eine Gefahr sehen könnte. Grotewohl weiß natür- lich, daß die Mehrzahl der sowaetzonalen Funktionäre in ihm immer den früheren So- Zzialdemokraten sieht und nie zulassen wird, daß er eine Vielzahl eigener Leute in den Parteigremien unterbringen kann. Grotewohl vertraut auf die Tatsache, daß er vor allem auch von den Sowjets als ein Mann angesehen wird, der die notwendige geistige Potenz be- sitzt, um wenigstens so etwas ähnliches wie einen Ministerpräsidenten abgeben zu können. Zu einer solchen Funktion wäre Ulbricht, der nicht nur sächsisch, sondern dazu noch falsch deutsch spricht und nicht in der Lage ist, in freier Rede angefangene Sätze auch nur zu Ende zu denken und auszusprechen, niemals geeignet. Der„Spielraum“, der beiden gelassen wird, ist typisch für die Zweigleisigkeit der sowjie- tischen Politik. Der Dualismus Grotewohl Ulbricht erhält eine ständige Spannung und ermöglicht Moskau gewisse Variationen. Vor Allem kann und darf keiner von beiden die Stärke beider Positionen in sich vereinen. Selbst wenn es einmal so wäre, daß Grote- Wohl Ulbricht und Ulbricht Grotewohl aus- Schalten wollte, so wird es nie so sein, daß es einem von ihnen gelingen würde, dieses Ziel Zu erreichen. Grotewohl hat diese Erkennt- nis kraft seiner Intelligenz vielleicht schon gewonnen. Ob Ulbricht auch, dürfte fraglich sein. In jedem Falle aber ist es falsch, von einem offenen Machtkampf zwischen diesen beiden Rivalen zu sprechen. Und ebenso un- sinnig ist es, anzunehmen, daß die„bürger- lichen Parteien“ heute noch im sowietischen Bereich irgendeine echte Chance hätten. Bundesverkehrsminister Seebohm ist von Dr. Adenauer beauftragt worden, die Bundes- republik vom 12.17. Oktober bei der Kon- ferenz der europäischen Verkehrsminister zu vertreten. 5 Eine„Fraktion der Mitte“ wurde in Nieder- Sachsen von Abgeordneten des Zentrums, der DRP und einigen Fraktionslosen gebildet. Der Beamtenausschuß im DGB erwartet vom neuen Bundestag ein neues Besoldungsgesetz und eine neue Ortsklasseneinteilung. „Die 7. Deutsche Sängerbundwoche, an der 26 Cpöre mit etwa 2000 Sängern teinehmen, Wurde in Gelsenkirchen eröffnet. 8 * Dr. Aenauer mit groger denheit wiedergewäplt Fortsetzung der bisherigen Regierungspolitik — Schwierigkeiten bei der Kabinettsbildung Bonn(E. B.) Der neue Deutsche Bundes- tag hat am Freitag den CDU- Vorsitzenden Dr. Konrad Adenauer auf Vorschlag von Bun- despräsident Heuss in namentlicher geheimer Abstimmung mit 304 gegen 148 Stimmen bei 14 Enthaltungen für weitere vier Jahre zum Bundeskanzler wiedergewählt. Die„Nein“ Stimmen kamen von der SPD. von den 22 Berliner Abgeordneten stimmten 11 für und 11 gegen Adenauer. 20 Mitglieder des Bundestages fehlten entschuldigt; ein Ab- N nahm nicht an der Abstimmung iI. Gleich nach seiner Wahl erklärte Aden auer im Fernsehfunk über die künftige Regie- Tungspolitik:„Wir wollen den Weltfrieden, die Wiedervereinigung Deutschlands, die Schaffung eines einigen Europa und die Gleichberechtigung Deutschlands in der Fa- milie der Völker der freien Welt. Wir haben die Uberzeugung, daß wir alle diese Ziele in nicht allzu ferner Zeit erreichen werden.“ Vor Pressevertretern erklärte der Kanzler, er Werde die bisherige Regierungspolitik fort- setzen. Hinsichtlich der künftigen Regierungs- arbeit sei er optimistisch.„Wir werden unsere bisherige Regierungspolitik im wesentlichen fortsetzen. Aber bitte bedenken Sie, daß vier neue Jahre vor uns liegen, die viele neue Probleme aufwerfen werden.“ Der von der Bundesregierung in den letzten vier Jahren beschrittene Weg habe sich als der richtige erwiesen, und man könne mit den Erfolgen zufrieden sein.„Wir werden auf diesem Wege fortfahren.“ In der Europapolitik sei„nach einer gewissen Flaute jetzt wieder ein fri- scher Wind aufgekommen“. Zu Beginn der Sitzung des Bundestages, die als einzigen Tagesordnungspunkt die Wahl des Bundeskanzlers vorsah, verlas Bundes- tagspräsident Hermann Ehlers ein Schreiben des Bundes präsidenten, in dem es kurz und sachlich hieß:„Gemäß Artikel 63, Absatz eins des Grundgesetzes teile ich Ihnen mit, daß ich Ihnen vorschlage, Herrn Dr. Konrad Adenauer zum Bundeskanzler zu wählen.“ Das Schreiben war am Freitag vormittag den vier Mitgliedern des Bundestagspräsidiums vom Bundespräsidenten überreicht worden. Das Präsidium machte dem Präsidenten bei dieser Gelegenheit seinen Antrittsbesuch und teilte Heuss offlziell mit, dag der Bundestag sich konstituiert und seine Arbeit aufgenom- men habe. Die Wahl des Bundeskanzlers wurde ohne Aussprache in 70 Minuten vorgenommen. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Ab- stimmung und der Annahme der Wahl er- hielt der wiedergewählte Bundeskanzler von den Fraktionen, die seine Wahl unterstützten, langanhaltenden Beifall. Mit der Wahl des Bundeskanzlers ist die formale Grundlage für die Ernennung der Bundesminister geschaffen, die der Kanzler dem Bundespräsidenten vorschlagen muß. Heuss muß außerdem den Bundeskanzler er- nennen, sobald ihm die Wahl Adenauers vom Bundestag offlziell mitgeteilt worden ist. Die Vereidigung der Bundesminister und die Ab- gabe der Regierungserklärung wird voraus- sichtlich erst am Freitag erfolgen. Die De- batte über die Regierungserklärung Aden- auers wird zu Beginn der darauffolgenden Woche stattfinden und voraussichtlich zwei Tage in Anspruch nehmen. Unmittelbar nach der Wahl sah sich der neue Kanzler vor neue schwierige Verhand- lungen mit den künftigen KoOalitionspartnern in der zweiten Bundesregierung gestellt, in denen er die Forderungen der FDP, DP und des BHE nach zusammen acht Ministerien mit dem Verlangen seiner eigenen CDU/ CSU- Fraktion in Einklang bringen soll, die Zahl der Minister im neuen Kabinett möglichst klein zu halten. Wortführer der Gegner des „Monstre- Kabinetts“ ist Bundesfinanzmini- Ster Dr. Schäffer, der zwölf Ministerien für ausreichend hält. Uberraschend setzte sich jedoch der Deutschland- Union-Dienst der CDU/CSU dafür ein, das künftige Kabinett nicht nur aus„Klassischen“ Ministerien Zu- sammenzusetzen, sondern beispielsweise auch an die Bestellung verantwortlicher Persön- lichkeiten zur Sorge für die Familie, Jugend und Volksgesundheit sowie für die Kriegs- opfer und Heimkehrer zu denken. Die künftigen Koalitionspartner fordern insgesamt acht Ministerposten. Vier davon WIII die FDP, je zwei wollen der BHE und die Deutsche Partei besetzen. Die CDU/CSU müßte bei Erfüllung dieser Wünsche minde- Stens zehn, oder elf Minister entsenden, um Aie rechte Relation zwischen der Stärke der Parteien zu wahren. f Der Kanzler soll vor der Fraktion bei sei- nem Bericht über den bisherigen Verlauf, seiner Regierungsbesprechungen die Schaf- fung eines Familien ministeriums, eines Mi- nisteriums für Heimkehrer und eines Mini- steriums für Angelegenheiten der Seeschiff- Tahrt für„wünschenswert“ gehalten haben. Die Mehrheit der CDU/ CSU-Abgeordneten habe sich jedoch entschieden gegen diese Ab- sicht und auch gegen den Plan gewandt, Minister ohne Geschäftsbereich ins Kabinett aufzunehmen. Scharfe jugoslawische Prolestnote Aufhebung des Triest- Beschlusses verlangt— Rumung bis Weihnachten? Belgrad(UP). Die jugoslawische Regie- rung ließ dem amerikanischen und dem bri- tischen Geschäftsträger in Belgrad Noten über- reichen, in denen verlangt wird, daß der Be- schluß zur Räumung der Zone A von Triest rückgängig gemacht wird. Die jugoslawische Note nennt die Ubergabe der Zone A an Italien einseitig, ungerecht, ille- gal und gefährlich. Sollte die Räumung trotz des jugoslawischen Protestes vorgenommen werden, so behalte sich Jugoslawien vor, auf der Grundlage der UN- Charta geeignete Schritte zu unternehmen, um die Interessen Jugoslawiens im Raume Triest zu schützen. Bie Note wurde nach einer Sondersitzung des jugoslawischen Kabinetts übergeben, die unter dem Eindruck von Demonstrationen in ganz Jugoslawien stand, die sich gegen Italien und den Westen richteten. In mehreren Fäl- len kam es sogar zu Tätlichkeiten gegenüber Angehörigen der westlichen Länder und ih- rem Eigentum. Der Entschluß zur Räumung der Zone A, heißt es in der Note, bedeute eine einseitige Verletzung des Friedensvertrages mit Italien aus dem Jahre 1947 und verschaffe einem Land Vorteile, das sich im Jahre 1941 einer Aggression gegenüber Jugoslawien schuldig gemacht und auf der Seite der Ach- senmächte Krieg geführt habe. 5 Die amerikanische und britische Entschei- dung sei ungerecht, weil Italien ein Gebiet mit ethnologisch gemischter Bevölkerung 2¹ gesprochen werde. Italien biete keine Garan- tie, daß es die Menschenrechte und Minori- tätsrechte der in der Zone& lebenden Slowe- nen achten werde. Außerdem werde Triest auf Giese Weise von seinem natürlichen Hin- terland abgeschlossen. Damit sei auch das Wirtschaftliche Fundament der Stadt gefähr- det. Schließlich wird Italien vorgeworfen, es werde seine Tendenzen territorialer Expan- sion sicher noch weiter ausdehnen. Gerade das jugoslawische Volk sei aber seit alters Her das unmittelbarste Opfer des italienischen Im- perialismus gewesen. Die historische Verant- wortung für die negativen Auswirkungen Auf Europa könne jedenfalls nicht Jugoslawien aufgebürdet werden. Auch dem Oberbefehls- haber der anglo- amerikanischen Streitkräfte in Triest wurde eine scharfe jugoslawiscne Protestnote überreicht. Der italienische Mimisterpräsident Giuseppe Pella erklärte vor der italienischen Abgeord- netenkammer, Italien sei nicht geneigt, seinen Anspruch auf das restliche Gebiet von Triest aufzugeben. Die italienische Regierung habe den amerikanisch- britischen Vorschlag, den Pella eine„de facto- und vorläufige Lösung“ nannte, jedoch einstimmig angenommen. In einem Kommuniquè der Regierung wird er- neut die Forderung nach einer Volksabstim- mung im gesamten Triestiner Gebiet erhoben. Das Kabinett beglückwünschte Pella jedoch im warmen Worten zu seinem Erfolg. In politischen Kreisen Roms vertritt man die Ansicht, daß einer der maßgeblichen Gründe für den Schritt Englands und der USA die Absicht gewesen sei, den Weg für eine Ratifizierung des EVG- Vertrages in Ita lien frei zu machen, da Pella den Westmäch- ten erklärt habe, vor einer Lösung des Triest- Problems sei an die Behandlung des EVG- Vertrages im Parlament nicht zu denken. Upergroße Freude hat die alliierte Entschei- dung allerdings in Italien nicht ausgelöst, da Jugoslawien nach wie vor die Zone B verwal- ten wird, die Italiener aber ganz Triest für sich fordern. 0 Die Angehörigen der britischen Soldaten, die bisher in Triest stationiert waren, haben bereits begonnen, ihre Koffer zu packen., Ihr Rücktransport nach England soll schon am 15. Oktober beginnen. Die gesamte britische Gar- nison soll Triest bis Weihnachten geräumt ha- ben. Es wird angenommen, daß die amerika nischen Truppen nach einem ähnlichen Zeit- Plan verfahren werden, Meldungen aus der in jugoslawischer Hand befindlichen Zone B von Friest wollen von Tätlichkeiten jugoslawischer Demonstranten gegenüber Italienern wissen, die noch in die- ser Zone wohnen. Seit dem frühen Freitag zeichnen sich die Sendungen der jugosla- wischen Rundfunkstation, die in der Zone B steht; durch eine scharf anti-italienische und Allgemein gegen den Westen gerichtete Ten- denz aus. 5 5 1 5 Die Kommunisten haben in der Zone A von Triest einen 248 ligen Generalstreik aus- gerufen, um gegen die Ubergabe dieser Zone an Italien zu protestieres. ö . Deutschlends 33. Regierung „Drehtüren“ und Dauerrekorde— Das Kom- men und Gehen auf der internationalen Staatsbühne Das neue Kabinett Dr. Adenauer wird die 33. deutsche Regierung seit der Reichsgrün- dung Bismarcks sein. Deutschland gehört da- mit, wie ein Vergleich dieser Zahl mit der Häufigkeit der Kabinettswechsel in anderen Hauptstädten eindeutig zeigt, zu den Ländern mit den stabilsten Regierungsverhältnissen. Auch die Berücksichtigung des autoritären In- terregnums von 1933 bis 1945 ändert dieses Bild nur geringfügig. Ein Blick nach Paris genügt: nicht weniger als 128 Ministerpräsi- denten gaben sich dort im gleichen Zeitraum die Türklinke am Quai d'Orsay in die Hand. Die Franzosen halten mit dieser staatspoliti- schen„Drehtür“-Leistung den internationalen Rekord vor den Griechen, die seit 1871 das Kommen und Gehen von 123 Kabinetten er- lebten. Andere Länder, die Jahrzehnte hindurch von einer Kabinettskrise zur nächsten regiert wurden, sind Spanien und Portugal. In Ma- drid lösten sich von 1853 bis zur Machtergrei- fung Francos insgesamt 108 Männer am Re- Sierungsruder ab, in Lissabon betrug ihre Zahl bis zum Auftreten Salazars, des„sanf- ten Diktators“, genau 80. Auch Rumänien hat seit 1862, als es sein erstes Stagtskabinett erhielt, einen Reigen von 88 Ministerpräsidenten aufzuweisen. In Tta- lien waren es seit dem Grafen Cavour(1861) einschließlich der Ara Mussolini derer 74. Japan fällt dagegen mit 58 Regierungschefs seit 1871 schon in die Gruppe der Staaten mit relativ stabilen politischen Verhältnissen, ohne allerdings mit der angelsächsischen Spit- zenklasse konkurrieren zu können: den USA, die(dank ihrer Verfassung) in einem Jahr- hundert nur 17 Präsidialkabinette im Amt sahen, und Kanada, wo von 1867 bis 1953 nacheinander 18 Ministerpräsidenten die Ge- schicke der Nation bestimmten. Auch dem bri- tischen Unterhaus stellten sich mit 35 Regie- rungen seit 1853 vergleichsweise wenig neue Köpfe vor. Kanada, das Land des Ahornblattes,, durfte sich bisher auch des„langlebigsten“ Regie- rungschefs rühmen, denn der 1950 verstorbene liberale Parteiführer William Mackenzie King blickte als einziger unter seinen internationa- len Kollegen auf eine 21jährige Amtszeit zu- rück. Bis zum Sturz des faschistischen Regi- mes im Jahre 1943 hatte Mussolini diesen (allerdings nicht nach der demokratischen Stoppuhr meßgßbaren) Dauerrekord inne, den vor ihm wiederum mit 19 Dienstjahren Reichs- Kanzler Bismarck besaß. Heute werden sie alle von dem portugiesischen Ministerpräsi- denten Salazar ausgestochen, der gute Chan- cen hat, die Weltbestleistung Mackenzie Kings mit einer 22jährigen Amtszeit noch zu über- bieten. Der Mann, der in Deutschland am häufig sten mit der Kabinettsbildung betraut wurde, War Dr. Wilhelm Marx vom Zentrum. Er zog viermal als Kabinettschef in die Reichskanzlei ein. Uberhaupt stand das Zentrum in den Jahren der Weimarer Republik 3 stärksten in der Verantwortung, und es gad von 1919 bis 1932 kein Kabinett, an dem nicht das Zen- trum zumindest durch einen Minister betei- ligt war. Bis zum August 1919 hießen die deutschen Regierungschefs Scheidemann und Bauer im übrigen, nach westlichem Vorbild, noch Minister präsidenten. Gegenüber 16 Kabinettsmitgliedern heute saßen damals nie mehr als 14 Männer auf der Ministerbank des Reichstages, unter ihnen auch von 1920 bis 1924 bereits Ressortchefs für den Wiederaufbau und, bis 1931, jeweils ein Minister für die besetzten Gebiete. Hitler blähte den staatlichen Führungsapparat dann bis zu 23 Kabinettsmitgliedern auf, zu denen noch 15 Reichskommissare mit Kabinettsrang traten: zwei Köpfe mehr, als heute die sowiet- Zzonale Regierung Grotewohl mit ihren 37 Mi- nisterstellen zu bieten hat Ein Irrtum, den man bei dieser Gelegen- heit berichtigen kann, ist die Vorstellung von den mittel- und süd amerikanischen Repu- bliken als Schauplätzen, auf denen die Revo- lutionsregierungen einander so schnell folgen, dag es kaum verlohnt, sie im einzelnen zu vermerken. Die Chronik zeigt namlich, daß die Zahlen der Regierungswechsel in ihnen weit unter denen liegen, die wir für einige europäische Länder errechnet haben, 5 So hielten zum Beispiel in einem Jahr- Hundert in Honduras nur 25 Präsidenten die Exekutivgewalt in Händen, in Argentinien Waren es 26, in Chile und Nikaragua 36, in Bolivien und Kolumbien 39. Und selbst in Pa- ragüay, das nach dieser Statistik von den Erdbeben erschüttert meisten politischen wurde, gab es mit 47 Präsidentenablösungen nicht mehr Regierungskrisen zu verzeichnen, als in einem„gutbürgerlichen“ Staat der euro- päischen Musterklasse. Daß sich diese Ab- lösungen in der Regel sehr viel weniger nach, der üblichen demokratischen Etikette voll- zogen— das allerdings steht auf einem an- deren Blatt.„„. 1 Der Fürtner Stadtrat hat einen Antrag der u acht auf Beschlagnahme von 72 0 qm Baugelände für 336 Wohnungen, in denen Soldatenfamilien untergebracht werden sollen. abgelehnt. . 1 1 4 1 13 9 9 1 Die neuen Minister und Staatsräte Fünf neue Männer im Kabinett— Ihre Lebensläufe In die neue Regierung von Baden- Würt- temberg wurden Wilhelm Simpfendörfer, Dry Wolfgang Haußmann, Eugen Leibfried und Oskar Farny als Minister sowie Anton Dic 1 bekleidete schon früher das Amt Ministers. Anton Dichtel und Dr Werber sind besonders im Kampf Errichtung des neuen Südweststaates fechter für die altbhadische Sache hervor ge treten. Um Wilhelm Simpfendörfer Der neue Kultminister Wilhelm Simpfen- dörfer, der im Jahre 1888 in Neustadt a. d. Weinstraße geboren wurde und bis zum 1. September 1953 Oberstudiendirektor der rich von Hutten- Oberschule in Korntal war, War Mitbegründer des Christlich- Sozialen Volksdienstes, der 1924 ins Leben gerufen Wurde. Im Jahre 1929 wurde Simpfendörfer Reichsvorsitzender dieser Partei, deren Reichs- tagsabgeordneter er von 1930 bis 1932 War. Nach dem Verbot des Christlich-Sozialen Volksdienstes durch das Dritte Reich kehrte Simpfendörfer in den Schuldienst zurb Nach dem Zusammenbruch war er Mitbegrün- der der CDU von Nord württemberg und lang- jähriger Landesvorsitzender. 1946 wurde Sumpfendörfer Mitglied des Vorparlaments und später Mitglied der Verfassunggebenden Landes versammlung von Württemberg-Ba- den, zu deren Präsident er gewählt wurde. Später gehörte er dem Württemberg-Badi- schen Landtag an und war von 1946 bis 1947 Kultminister. Simpfendörfer kommt also nicht in ein Neuland und seine Erfah als anerkannter Pädagoge und langjs er Leiter einer Oberschule werden ihm auch in seinem neuen Amt sehr von Nutzen sein. Als vordringlichste Aufgaben in seinem Amt nannte Simpfendörfer u. a. die sorg- fältige Vorbereitung des neuen Etats Eskar Farny Der neue Minister für die Vertretung Ba- den- Württembergs in Bonn, Oskar Farny, kommt vom schwäb. Allgäu. Der am 9. April 1891 in Dürren, Kreis Wangen, geborene Land- Wirtssohn, der heute zu den führenden Ver- tretern der südwestdeutschen Landwirtschaft gehört, übernahm 1919 nach dem Studium an der Universität Tübingen den elterlichen Guts- und Brauereibetrieb. Seit 1920 steht er im politischen Leben. Lange Jahre gehörte ei Als Mitglied des Zentrums dem Landtag und dem Reichstag ar In besonders tatkräftiger Weise hat er die Landwirtschaft des schwähi- schen Allgäus gefördert. Uber seine neue Auf- gabe im Kabinett von Dr. Gebhard Müller Außerte Farny, daß er dafür sorgen werde daß die sozialen, kulturellen und wirtschaft- lichen Belange des Landes Baden-Württem- berg in Bonn gebührend berücksichtigt wer- den. Er fühle sich als Treuhänder der Inter- essen des Landes. Er wies dabei darauf hin, daß er für sein Ministerium keinen Beamten- Apparat benötige, sondern ausschließlich mit dem bereits vorhandenen Personal der Ver- tretung des Landes beim Bund und des Staats- ministeriums auskommen werde Dr. Wolfgang Haußmann Dr. Wolfgang Haußmann, der neue Justiz- minister, wurde am 3, Juli 1903 in Stuttgart geboren. Politisch trat er erst nach dem Zu- sammenbruch des Dritten Reichs hervor. Zu- nächst war er vom August 1945 bis Juli 1946 Stellvertretender Oberbürgermeister von Stutt- gart und vom gleichen Zeitpunkt an Landes- vorsitzender der FDP/DVP und Mitglied des Landtags und der Verfassunggebenden Lan- des versammlung. Dr. Haußmann äußerte nach seiner Ernennung zum Landesminister, daß er es als seine wesentlichste Aufgabe ansehe, die im Südwesten nach 1945 besonders hingebungs- voll und erfolgreich geleisteten Bemühungen fortzusetzen, der Justiz wieder ihr altes An- sehen zu verschaffen. Vor allem gelte es, die unbedingte Unabhängigkeit der Gerichte zu gewährleisten. Eugen Leibfried Landwirtschaftsminister Leibfried, der aus Nordbaden stammt, gehört wie sein Minister- kollege Farny zu den führenden Männern der Landwirtschaft des Südwestens. Er baute nach 1945 die Kreis- und Landesor ganisation des nordbadischen Bauernverbandes auf und War außerdem seit 1949 Bundestagsabgeordneter der CDU. Der 56jährige Minister betonte bei seinem Amtsantritt, daß er besonderen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den be- rufsständischen Organisationen der Landwirt- schaft legen werde. Er hoffe auch auf ein gutes Verhältnis mit den land wirtschaftlichen Genossenschaften, wobei er insbesondere die Interessen der kleinbäuerlichen Betriebe im Auge behalten werde. Als eines der Wesent- lichsten sachlichen Probleme der Landwirt- schaft bezeichnete Leibfried die Flurbereini- Jung und die Siedlung. ö Anton Dichtel b Staatsrat Anton Dichtel, zugleich Landes- Vorsitzender der südbadischen CDU und neben Wohleb Hauptverfechter der Wiederherstel- lung von Altbaden, ist geborener Westfale. Der am 18. September 1903 in Brilon gebür- tige schloß sich sehr früh der christlichen Ge- Werkschaft an. Vor 1933 gehörte Distel dem Vorstand der badischen Zentrumspartei an. Im Jahre 1946 gründete er zusammen mit Wohleb die badische Christlich-Soziale Volks- CDU. Im gleichen qahr wurde er unter Staats- Präsident Wohleb Staatssekretär für Ernäh- rung und 1947 Landesvorsitzender der süd- badischen CDU. Dr. Friedrich Werber partei, die Vorgängerin der heutigen badischen Schuman drängt auf Suarlösung Europa-Kongreß im Haag eröffnet— Kund- gebungen am Oberrhein Den Haag(UP). Der„Zweite Europa- Kongreß“ wurde im Beisein des niederländi- schen Königspaares und der prominentesten Verfechter der Europa-Idee im Haag von dem früheren belgischen Ministerpräsidenten Paul Henri Spaak eröffnet. Der deutsche Delegierte Heinrich von Bren- tano hob bervor, wie schwierig es sei, mit „den Feinden von gestern eine enge Allianz einzugehen“ Der Kernpunkt dieser Schwie- rügkeit sei das deutsch- französische Verhält- nis, das durch gegenseitiges Verständnis zu einer vollständigen Aussöhnung geführt wer- den müsse. Als weitere Schwierigkeiten, die der europäischen Einigung im Wege stehen, nannte er„den absoluten Wert, der aus einem falsch verstandenen Nationalismus heraus noch immer der Souveränität beigemessen Wird“. Ein weiteres Hindernis auf dem Wege zu Europa seien die Beziehun, zu den außer europäischen Staaten, vor der Sowistunion. Der frühere französische Außenminister Ro- bert Schuman erklärte, vor allem die Saar- frage müsse vordringlich gelöst werden, und das sei nur in„echt europäischem Geiste“ möglich. Schuman verglich die Situation von heute mit der des Jahres 1948, als der erste Europa- Kongreß im Haag stattfand, der die ersten Integrationsbestrebungen auslöste. Heute könnten Fragen als gelöst oder lösbar betrachtet werden, die damals unlösbar er- schienen. Der französische Delegierte René Courtin Kritisierte. daß seit der Ubergabe des Ent- 1 allem wurfes einer Europa- Verfassung an Außen- minister Bidault am 9. März praktisch kei- nerlei Fortschritte erzielt worden seien Der Grund für diese Verzögerung sei die Krise, die der europäische Gedanke durchmache, weil die Einheit Europas seit einigen Monaten „nicht so dringlich“ erscheine und plötzlich heftige Kritik an dem Statutenentwurf geübt werde.„Die Krise zeigt“, sagte Courtin,„daß wir die Stärke des Nationalismus unterschätzt haben“, Abschließend erklärte der Delegierte, das Schicksal des ganzen europaischen Konti- nents hänge davon ab, welche Regierung Deutschland erhalte. Die deutsche Wiederver- einigung werde von der europäischen Bewe- gung voll unterstützt. Als Auftakt zum Kongreß der europaischen Bewegung im Haag fanden bei Breisach am Oberrhein beiderseits der deutsch- franzö- sischen Grenze Kundgebungen des Bundes der Europäischen Jugend statt. Der Bürgermei- ster von Kolmar, Rey, erklärte auf dem Mün- Sterberg in Breisach, daß alle Bemühungen der Staatsmänner um den Zusammenschluß der Völker Europas ergebnislos blieben, wenn die Menschen abseits stehen. Am französi- schen Rheinufer in Neubreisach rief der Bür- germeister von Freiburg, Dr. Hoffmann, dazu auf, den Weg für ein geeintes Europa freizu- machen. Die Konferenz des Ministerrates der Mon- tanunion, die am 20. Oktober in Den Haag Stattfinden sollte, ist auf holländischen Wunsch Verschoben worden, weil das niederländische Parlament gleichzeitig eine wichtige Sitzung habe. Ein neuer Termin für die Konferenz wurde nicht genannt. Vertrauen für Ministerpräsident Laniel Zwei Tadels-Anträge abgelehnt— Neue Spannungen Bidault- Reynaud Paris(UP). Der französische Ministerprä- sident Laniel ging als Sieger aus der Abstim- mung über seine Wirtschaftspolitik in der Französischen Nationalversammlung hervor. Ein Tadels-Antrag der Sozialisten wurde mit 299 zu 242 Stimmen abgelehnt und einer der Kommunisten erlitt mit 290 zu 222 das gleiche Schicksal. Diese Abstimmungsergebnisse kommen einem Vertrauensvotum für den augenblicklichen Re- glerungschef gleich, denn ein gegenteiliges Er- gebnis hätte zu einem Rücktritt der Regierung geführt. Der Sieg Laniels wurde in politischen Kreisen von Paris nie angezweifelt, aber das Abstimmungsergebnis ist gegenüber der über- ragenden Mehrheit, mit der Laniel vor drei Monaten als Regierungschef bestätigt wurde, recht mager. Damals hatten für Laniel 398 Abgeordnete gestimmt. Im wesentlichen, so wird in politischen Kreisen der französischen Hauptstadt argu- mentiert, hat Laniel seinen Sieg der augen- Plicklich herrschenden Spannung vor der Wahl des neuen französischen Staatspräsidenten zu- zuschreiben. Eine große Anzahl der Abgeord- neten will zur Zeit nichts unternehmen, was Ihnen selbst oder ihrem Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl zum Nachteil gereichen könnte. Laniel versuchte, den innerhalb seines Ka- binetts entstandenen Streit über die Möglich- keit einer Fünfer-Konferenz mit rotchinesi- scher Beteiligung beizulegen. Bidault soll die amerikanische Ansicht vertreten, daß Konfe- renzen der Großmächte mit den Kommuni- sten keine Lösungen der Probleme bringen und daß„bewaffnete Stärke“ Frankreich ent- weder den Sieg oder eine beherrschende Po- sition in Indochina geben sollte, ehe irgend- welche Verhandlungen beginnen. Der stellver- tretende Ministerpräsident Paul Reynaud soll Bidault daraufhin mit der Feststellung geant- wortet haben, daß Frankreich alles Interesse an den in der sowjetischen Note vorgeschlage- nen Maßnahmen für eine Verringerung der in- ternationalen Spannungen habe. Eine dieser Maßnahmen sei die Beendigung des Krieges in Indochina, und niemand könne erwarten, daß man dies ohne die Zustimmung Rotchinas er- reichen werde, Reynaud soll von Finanzmini- ster Faure und Verteidigungsminister Pleven unterstützt worden sein. Politische Beobachter in Paris vertreten die Arisicht, daß Frank- reich die in der Sowjiet-Note vorgeschlagene Fünfer-Konferenz über alle offenen Ost-West- Probleme nicht wünscht, wohl aber eine auf die fernöstlichen Probleme— vor allem Indo- china— begrenzte Tagung der fünf Groß- mchte. V 1 3 — . 5 1 — 2 — i BoHhefgionz Half lang 8 — 28— Neue Schwierigkeiten in Kairo Kairo(UP). In den anglo-ägyptischen Verhandlungen über die Räumung der Suez- Kanal-Zone sollen nach Darstellung amtlicher agyptischer Kreise neue Schwierigkeiten ein- getreten sein, die alle optimistischen Pro- gnosen über eine baldige Lösung dieses heisß- umstrittenen Problems sehr fragwürdig er- scheinen lassen. Während die Briten diesen Kreisen zufolge darauf bestehen, daß die Stützpunkte ausländischen Truppen im Be- darfsfalle zur Verfügung stehen müßten, so- bald sich die UN zu einer neuen Kollektiv- Aktion gegen einen Angreifer entschlossen hätten, verharren die Agypter ebenso fest auf dem Standpunkt, daß die Stützpunkte nur im Falle einer Aggression gegen Mitgliedstaaten der Arabischen Liga fremden Verb nden offen- stünden. Der pakistanische 9 minister Zafrullah Khan habe seine„guten Dienste“ bei den Verhandlunger angeboten. Japan und Indonesien wollen in möglichst naher Zukunft einen zweiseitigen Friedens- Vertrag abschließen. Der japanische Außen- minister Okasaki weilt zur Zeit in Jakarta. Noch 7955 US-Soldaten werden in Korea vermißt. Die meisten dieser Soldaten werden Wahrscheinlich nicht mehr am Leben sein. EPG- Konferenz in Rom beer de Einigung in wichtigen Punkten— Außenmin! ster- Konferenz am 20. November? ROm(UP). Die Konferenz der Außenmini- ster- Stellvertreter der sechs Montanunien- Staaten und ihrer Beauftragten wurde be- endet, nachdem— wie es im Abschlußk muniquè heißt— in wichtigen Punkten Eini- gung erzielt wurde, in anderen die Stand- punkte geklärt und einander nähergebracht. werden konnten. Die Empfehlungen der Ar- beitskonferenz, die 18 Tage dauerte, werden jetzt den Außenministern Deutschlands, Frank reichs, Italiens und der Beneluxstaaten 2 Begut nung zugeleitet. Das Kommuniqué bezeichnet de Sitzung als ein„gutes Vorzei- chen für spätere Fortschritte auf dem Weg zur Schaffung einer Europäischen Gemein- schaft“. 5 Aus Kreisen der Konferenz wurde bekannt, daß in drei Hauptpunkten Ubereinstimmung erzielt worden sei: I. Die Bildung von fünf europäischen Körperschaften: Parlament(aus Völkerkammer und„ Oberhaus“), Exekutive (europäische Regierung), Rat der nationalen Minister, Gerichtshof und Wirtschafts- und Sozialrat. 2. Die Befugnisse der Exekutive, über die noch keine endgültige Einigung er- Zielt wurde, sollen auf jeden Fall die Ver- Wirklichung der Montan-Union und der Euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft überwa- chen. 3. Der gemeinsame Markt wurde als „Gebiet mit freiem Personen-, Güter- und Kapitalverkehr“ bezeichnet. Die Außenmini- sterkonferenz, in der das Arbeitsergebnis von Rom geprüft werden soll, war ursprünglich für den 20. Oktober in Den Haag vorge- sehen, wurde aber verschoben. Als neuer Ter- min wird jetzt der 20. November genannt. ——— Ausnahmezustand in Britisch-Guayana Kommunistischer Putschversuch vereitelt— Lyttleton fordert„Schutzzollmauer“ London(OP). Der britische Gg verneur der Kronkolonie Guayana hat auf eisung der britischen Regierung in der Kolonie den Ausnahmezustand verhängt, die Verfassung damit außer Kraft gesetzt und die Minister der Regierung Jagan, die der„Fortschritt- lichen Volkspartei“ angehören, von ihren Amtern suspendiert. 1 Nach einer anntlichen Erklärung des briti- schen Folonialministeriums waren diese Maßnahmen, zu denen Gouverneur Sir Alfred Savage Sondervollmachten erhalten habe, not- wendig, um einem drohenden kommunistischen Putsch in Britisch-Guayana vorzubeugen. In Georgetown, der Hauptstadt der Kolonie, wurden alle Versammlungen verboten und Straßensperren errichtet, Während britische Kriegsschiffe im Hafen den Londoner Anwei- sungen Nachdruck verleihen, haben die nach Guayana gebrachten britischen Truppen an strategischen Punkten der Stadt Stellung be- zogen. In einer Rundfunkansprache rief der Gouverneur die eingeborene Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und die britischen Be- hörden bei der Aufrechterhaltung von Ruh und Ordnung zu unterstützen... Der britische Kolonialminister Oliver Lyttle- ton erklärte vor dem Jahreskongreß der bri- tischen Konservativen in Margate, die Span- nung in Britisch-Guayana habe zugenommen und es sei offenbar geworden, daß die dor- tige Regierung nach kommunistischen Grund- Sätzen verfahre, ohne auf den Willen der Be- völkerung Rücksicht zu nehmen. Die britische 7 Regierung sei aber nicht gewillt, innerhalb des britischen Commonwealth die Bildung eines kommunistischen Staates zu dulden. Der Kongreß der Konservativen geht sei- nem Ende entgegen. Ein Sprecher nach dem anderen erhob sich und hielt seine sorgfältig ausgearbeitete Rede. Es erhob sich kein Widerspruch. Alle Resolutionen wurden so verabschiedet, wie es der Kongreß vorgesehen hatte. Kolonialminister Lyttleton forderte eine„Schutzzollmauer“ um das gesamte Em- pire, die Handel und Wandel im britischen Weltreich begünstigen und das Eindringen von ausländischen Geschäftsinteressen ver- hindern soll. f N Den Höhepunkt der Tagung der Konserva- tiven wird am heutigen Samstag die Rede Premierminister Churchills bilden. Man er- Wartet, daß Sir Winston an seinen Vorschlag für ein Treffen der„Großen Vier“ anknüpft. Eine am späten Freitag abend überraschend Angesetzte Kabinettsumbil formationen unterrichteter Kreise der Er- örterung dieses Problems gedient haben. 8 N 5 N* Schmerzen verspürt hatte. Acht Tage nach ersatz gegen den Arzt. Sie vertritt den Stand- punkt, daß ihr Mann ohne das Versehen des 1 a Soll nach in: Imstände, unter denen er im April 1945 die Werkspionage im Höchster Farbwerk Chemiker wollte mit Geheimsachen ins Auslang Frankfurt UP). Mit geheimen wissen- schaftlichen Unterlagen, über seine For- schungsarbeiten in den Höchster Farbwerken versuchte der 33jährige Chemiker Dr. Jahn vom Frankfurter Rhein-Main- Flughafen aus ans Ausland zu gelangen. Jahn, der eine Flugkarte nach England gebucht hatte, wurde Dach Mitteilung der Frankfurter Staatsan- Waltschaft unter dem drimgenden Verdacht, Betriebsgeheimnisse an eine fremde Macht verraten und sich widerrechtlich Rezepte an- Seeignet zu haben, in Untersuchungshaft ge. nommen. Jahn hatte überraschend am 15. August seine Stellung zum 30. September gekündigt, Diese Kündigung erregte den Verdacht der Betriebsleitung, der gegenüber Jahn sich zur besonderen Geheimhaltung über seine For- schungsarbeiten im Laboratorium der Farb- Werke verpflichtet hatte, Ermittlungen er- gaben, daß Jahn alles für eine Ubersiedlung ans Ausland vorbereitete. Auf Anordnung hessischer Regierungsstellen, die über alle Phasen des Falles orientiert worden Waren, wurde Jahn kurz vor dem Abflug der Ma- schine in der Paßkontrolle des Flughafens festgenommen. In seinem Gepäck fand man bei einer Durchsuchung die für die Farbwerke Wertvollen Aufzeichnungen. Ulla Jacobsson wurde Mutter Frankfurt(UP). Der österreichische Re- Sisseur Josef Kornfeld, der Gatte der schwe- dischen Filmschauspielerin Ulla Jacobsson, be- fand sich gerade auf dem Weg von Frankfurt nach Paris, als ihn die Nachricht erreichte, daß seine Frau in Göteborg einem Mädchen das Leben geschenkt habe. Er reiste sofort nach Göteborg. Kornfeld führte in Deutsch- jand Verhandlungen über den ersten deut- schen Film Ulla Jacobssons„Ein Zug kommt nicht an“. Ulla Jacobsson hat sich in Deutsch- land vor allem durch ihren Film„Sie tanzte nur einen Sommer“ einen Namen gemacht. Gute Beziehungen zu Australien Bonn(E. B.) Der australische Außenmini- ster R. C. Casey wurde von Bundespräsident Heuss empfangen. Der Minister hält sich zur Zeit zu einem dreitägigen Besuch in Bonn auf. In einer Pressekonferenz nannte Casey die Deziehungen zwischen der Bundesrepublik und Australien„ausgezeichnet“. Der Handels- Verkehr zwischen den beiden Ländern nehme ständig zu, und auch die Zahl der Einwande- wer aus Deutschland nach Australien werde erhöht werden, In den letzten 12 Monaten“ Seien 6000 Deutsche nach Australien eingewan-⸗ dert. Casey, der am Donnerstag eine Längere Aussprache mit dem Bundeskanzler hatte, nannte Adenauer eine der„großen Persönlich- keiten in der Welt“. ö Ex-König Peter betreibt Scheidung Paris(UP). Der ehemalige König Peter von Jugoslawien hat gegen seine Gattin, die Prin- zessin Alexandra von Griechenland, Schei- dungsklage eingereicht. Er begründet die Klage damit, daß sich seine Gattin weigert, zusammen mit ihm im königlichen Exil-Haus- halt zu leben, und sich stattdessen ständig in Italien aufhält. ö Luftrennen um den halben Erdball Christchurch/ Neuseeland(UP). Der britische Fliegerleutnant Roland Burton hat mit einem Canberra-Langstrecken-Düsenbom- ber ein Luftrennen um den halben Erdball von London nach Christchurch auf Neusee- land gewonnen. Er landete 23 Stunden und 51 Mmuten nach seinem Start von London auf dem Flugplatz von Christchurch. Burton! bewältigte in dieser Zeit 19 091 Kilometer Ae erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkei von 796,145 km/ Std. Die reine Flugzeit betrug 22 Stunden und 28 Minuten, was einer durch- schnittlichen Geschwindigkeit von 879,06 km. Std. entspricht. An dem Rennen nahmen fünf Maschinen teil. Tschiang distanziert sich von Guerillas Taipeh(UP). Die nationalchinesische Re- gierung distanzierte sich von den rund 20 000 Chinesen, die ursprünglich einen Teil der Armee Tschiangkaischeks bildeten, sich dann aber unter General Li Mi nach Burma zu- rückzogen und sich jetzt zum größten Teil weigern, nach Formosa zurückzukehren. In Burma üpen diese Verbände eine Guerilla- Tätigkeit gegen die Burmesen und, bei gele- gentlichen Uberfällen über die chinesische Grenze, auch gegen die Rotchinesen aus. Die Formosa-Regierung versicherte der burmesi- schen Regierung, die nationalchinesische Re- gierung habe nichts damit zu tun, wenn die restlichen Guerillas in Burma verblieben. Die Klammer im Bauch des Patienten Nürnberg(UP). Der Bundesgerichtshof hat den eigenartigen Fall einer Schadener- Satzklage gegen einen Arzt zur nochmaligen Verhandlung an das Oberlandgericht Nürn- berg zurückverwiesen. In dem Fall geht es um eine in der Bauchhöhle eines Patienten ver- gessene Arterienklemme, die von dem Betrof- fenen zwei Jahre lang im Bauch herumgetra- gen wurde. 5 Im April 1945 war ein 55 Jahre alter Land- produktenhändler in einem Nürnberger Kran- kenhaus operiert worden, weil Verdacht auf Darmverschluß bestand. Beim Offnen der Bauchhöhle erwies sich dieser Verdacht als unbegründet, weshalb der operierende Arzt die Bauchhöhle ohne operativen Eingriff wie- der zunähte. Hierbei wurde durch ein Verse- hen die 16 Zentimeter lange Arterienklemme im Bauch des Patienten vergessen. Erst im Dezember 1947 wurde sie Operativ entfernt, nachdem der Patient über zwei Jahre lang der Operation verstarb der Patient an den Folgen des Eingriffes. a Seine Witwe stellte Antrag auf Schaden- Arztes mindestens noch zehn Jahre länger ge- lebt hätte. Sie beansprucht für diese Zeitdauer 5 eine monatliche Zahlung von 300 DM. Der Operation in einem Bunker bei Kerzenlicht Sütehtünd ren ß; 8 2 Südweſtd. Rund ſchan Keine Entnazifizierung bei Heimkehrern Eine Verlautbarung des Arbeits ministeriums von Baden- Württemberg Stuttgart(sw). Die nach Baden- Würt- temberg in diesen Tagen und Wochen aus so- Wiet Kriegsgefangenschaft kommenden Heimkehrer haben mit der Entnazifizierung rüchts mehr zu tun. Für sie wird ohne Aus- nahme kein Entnazifizierungsverfahren mehr durchgeführt. Ehemalige Kriegsgefangene, die früher als Beamte im öffentlichen Dienst standen, er- halten vom ersten des Monats an, in dem sié zurückgekehrt sind, ihre alten Dienstbezüge Wieder. Sie haben Anspruch auf Wiederei stellung in ein Amt der gleichen Rechtss lung. Bei Angestellten des öffentlichen Dien- Stes besteht nach dem Heimkshrergesetz und seinen beiden Novellen die Vorschr da Sie bei Eignung vor allen anderen Bewerbern bevorzugt einzustellen sind. Auf Ant 5 den bis zur Wiederbeschäftigung Ubergangs- beziige gewährt. Wie vom Referenten für Heim kehrerfragen beim baden-württemb ischen Arbeitsministerium ferner mitgeteilt wird, werden in Baden- Württemberg außer- dem Darlehen vom Arbeitsministerium ge Währt, die der Gründung einer S dienen sollen. Alle Arb mter h der Bundesanstalt für Arbeits vermittlung Ar beitslosen versicherung in Nürnber Sung erhalten, heimkehrende Kriegsgef- Devorzugt in Arbeitsstellen zu vermi Falls notwendig werden auch Ausbildungs- beihilfen g Bei ihrer Entlassung Ain Lager Friedl erhalten die Heimkehrer 200 DM Entla geld und seit kurzem als Geschenk der B gierung noch 100 DM zusätzlich. V. den Sozialämtern werden ferner an je 300 DM ausgezahlt. Schli Weitere gruß noch Währt beispielsweise die Stadt G ihren Heimkehrern je 400 DM. Der He Kehrerverband hat alle jetzt zurückgekeh!: Shemaligen Kriegsgefang gebeten, nach Eintreffen an ihrem Heimatort lichst bald mit der nächsten Ortsgruppe Verbandes in Verbindung zu setzen, d die Heimkehrer über die ihnen nach Heimkehrergesetz und landes l Stimmungen zustehenden Mögli terrichtet werden können, Beim Arbeit sterium werden zur Zeit Maßnahmen e gen, die die Eingliederung der Heimkeh Weiter erleichtern und der Wiederherstell. ihrer Gesundheit dienen sollen. Treffen der 93. Infanteriedivision Weinheim(sw). Uber Sonntag sich in Weinheim rund 200 Angehör Shemaligen 93. Infanteriedivision. Z 1 Treffen wird auch ein Sprecher der Dienst- stelle Blank erwartet. Mit dem Löffel im Magen auf und davon Lahr(sw). Eine unter dem Verdacht des Diebstahls festgenommene Zigeunerin ver- schluckte im Lahrer Gefängnis einen in zwei Teile zerbrochenen Metallöffel. Während die eine Hälfte auf natürlichem Wege den Kör- Per verließ, blieb der andere Teil des Fremd- Körpers im Magen stecken. Er sollte auf ope- rativem Wege im Krankenhaus entfernt wer- den. Die Zigeunerin entfloh jedoch mit dem im Magen steckenden Löffel vor der Opera- tion aus dem Krankenhaus. In Muggensturm bei Rastatt wurde sie inzwischen wieder fest- genommen. Buchen(sw). In Buchen im Odenwald werden zur Zeit Nachforschungen angestellt, Ob die Vorfahren des amerikanischen Präsi- denten Eisenhower aus dem Odenwald stam- men. Anlaß hierzu gab ein Artikel in einer Schweizerischen Illustrierten, in der behaup- tet wird, die ersten Vertreter des Zweiges Eisenhower seien um 1870 aus der Gegend Buchen gekommen. In der Tat ist der Name Eisenhauer auch heute noch im Kreis Buchen verbreitet. Der Odenwälder Heimatforscher Pfarrer Dr. Dr. Held aus Oberabtsteinach im Landkreis Bergstraße erhielt vom Herausge- ber der„Hessischen Famiienkunde“, Dr. Heinz F. Friedrichs Frankfurt), den Auftrag, am einer Untersuchung über Präsident Eisen- Bowers deutschblütige Vorfahren mitzuarbei- ben. Ein Beispiel der Nächstenliebe Karlsruhe(sw). Ein Beispiel der Nach- Stenliebe gab der Karlsruher Landrat Groß. Der Landrat, der erfahren hatte, daß ein aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückge- Kkehrter 33 Jahre alter Mann mit seinen vier Familienangehörigen in einem Zimmer in einem Albtaldorf leben mußte, verfügte eine Sofortige Umsiedlung des Heimkehrers, Der Heimkehrer erhielt in einer anderen Ge- meinde eine Zweizimmer- Neubauwohnung. Darüberhinaus wurden ihm eine Wohnungs- einrichtung sowie eine Wäsche- und Kleider- Spende übergeben. Ein Bekenntnis zu Europa Kundgebungen links und rechts des Rheins Breisach sw). Eine doppelte Europa- Kundgebung im deutschen Altbreisach dies- seits und im französischen Neubreisach jen- seits des Rheins veranstaltete auf Initiative der französischen Europajugend die Bevölke- rung der beiden Grenzstädte am Oberrhein. Außerer Anlaß dieser Kundgebung war der Besuch einer Gruppe italienischer Jugend- licher, die sich auf dem Weg zum Europa- kongreß in Den Haag befand. Auf dem festlich erleuchteten Rathausplatz in Neubreisach erklärte der Oberbürgermei- ster von Freiburg, Dr. Hoffmann, daß die Einigung Europas von selbst kommen würde, Wenn sich die europäischen Kernländer Frank- reich und Deutschland einig wären. Nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Schwie- rigkeiten müsse man im Kampf für Europa anpacken. Leider sei das Abkommen über den Kleinen Grenzverkehr zwischen Deutschland und Frankreich immer noch nicht ratifiziert. Freiburg sei in die im Abkommen vorge- sehene 10 Kilometer tiefe Grenzzone nicht ingeschlossen. Die Städte Freiburg und Kol- mar hätten das dringende Bedürfnis, die alten Handels- und Verkehrsbeziehungen unge- hemmt wieder aufzunehmen. Man warte im- mer noch auf den Wiederaufbau der Rhein- brücke von Breisach für die Aufnahme des Eisenbahnverkehrs. Der Bürgermeister von Neubreisach, Eugene Ferrari, begrüßte die deutschen und italieni- schen Jugendlichen und forderte sie auf, jedes Ressentiment und jeden Nationalismus auf- zugeben und sich durch die Tat und das Wort ur Einigung Europas zu bekennen. Ferner chen der deutsche Präsident der föderali- gend, Wolfgang Kanngieger, Zösische Vizeprasident Roland sowie zwei Italiener. Danach bildete unter dem Geleit der ch einen Fackelzug. he außerhalb der Stadt wurde et. Zur gleichen ten Seite des Rhei Feuer in den nächtlichen Hi terberg in Breisach prach auf einer Parallelkundgebung er von Kolmar, Josef Rey. Er e er trotz bitterer persönlicher deutschen Gefängnissen und Konzentr agern sich nach riege zum Geda der Europa-Unic ge- Europa müsse wieder so eng ömmen wie in der hohen Kultur- Mittelalters, Der Bürgermeister von Breisach, Karl Bueb, gab das Versprechen, daß er den Eckartsberg, auf dem seit 1950 die Europaflamme brennt, in Europaberg umtau- fen werde, sobald die europäische Einigung Worden Sei ul Die Forderungen des Handwerks Einschränkung der Regie-Betriebe gefordert Konstanz(UP). Im Mittelpunkt des Handwerkskammertages 1953, der nach zwei- tägiger Dauer beendet wurde, standen die vor kurzem in Kraft getretene neue Deutsche Handwerksordnung sowie aktuelle Fragen der Berufserziehung und der Gewerbeförderung. An der Jahresversammlung nahmen die Vor- sitzenden der Handwerkskammern West- deutschlands, Westberlins und des Saarlandes sowie als Gäste Vertreter der Handwerks- kammer- Organisationen der Schweiz und Osterreichs teil. Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Richard Uhlemeyer, appellierte an den neuen Bundestag, der bis- jährlich im Durchschnitt 4200 DM, ein Aus- bilder 7700 DM. In der Diskussion trat der Ausschuß für eine allgemeine Vermehrung der Polizeikräfte ein, die namentlich durch die Uberhandnahme der Verkehrsschwierigkeiten unvermeidlich geworden sei. Der Unterausschuß befaßte sich außerdem mit dem Polizeiartikel des Verfassungsent- Wurks, der vorsieht, daß die derzeitige Orga- nisation der Polizei im Lande bis zu einer gesetzlichen Neuregelung bestehen bleiben soll. Der Unterausschuß wird eine“ assung dieses Artikels beantragen, die sich auf die Formulierung beschränkt:„Die Organisation der Polizei wird durch Gesetz geregelt“. Da- durch soll erreicht werden, daß dringende organisatorische Maßnahmen, die einzelne Teile der Polizei, etwa die Wasserschutzpoli- zei betreffen, auch vor der gesetzlichen Neu- regelung durch Verordnungen getroffen wer- den können, An eine Regelung grundsätzlicher Fragen, etwa der Abgrenzung von kommu- naler und staatlicher Polizei, ist dabei jedoch nicht gedacht worden. Lalcale Rund ocliau Feierliche Amtseinführung von pfarrer Völker In einem hochfeierlichen Gottesdienſt wird am Sonntag Vormittag Pfarrer Völker durch den Dekan des Stadtkapitels Mann⸗ heim offiziell in ſein Amt eingeführt. Eine ſolche Inveſtitur gehört zu den ſeltenen und eindrucksvollſten Feſten, die eine Pfarrei be⸗ gehen kann und ſicher wird die ganze Ge⸗ meinde Anteil an dieſem feierlichen Geſche⸗ hen nehmen, deſſen Höhepunkt im Rahmen der gottesdienſtlichen Handlung, die Verle⸗ ſung der Pfarrei⸗Verleihungsurkunde des Biſchofs und Uebergabe der Symbole der Pfarrgewalt durch Kirchen⸗ und Tabernakel⸗ ſchlüſſel, wie Evangelienbuch darſtellt. Am Abend findet dann eine Prieſterfeier ſtatt, wo der neue Pfarrer zur Gemeinde ſpricht und die Gemeinde um Gottes Segen für das verantwoctungsvolle Hirtenamt des Prieſters bittet. f 5 * Der neue Seckenheimer Pfarrherr wurde 1912 in Birkendorf im Schwarzwald gebo⸗ ren und 1938 nach Abſolvierung ſeiner Stu⸗ dien in St. Peter zum Prieſter geweiht. Nach kurzer Tätigkeit als Kaplan in Wyhl kam er 1940 erſtmals mit Mannheim in Berührung als er von 1940 bis 1942 an der Unteren farrei wirkte. Von hier aus führte zwar der Weg noch einmal an die Münſterpfarrei in Villingen, die er bis 1945 verſah, bis ihn der Ruf als Caritasdirektor nach Mann⸗ heim erreichte. Von September 1945 an übte Pfarrer Völker dann dieſe ſegensreiche Tä⸗ tigkeit in dem zerbombten Mannheim aus, wo es beſonders in den erſten Nachkriegsjahren mehr als bitterſte Not zu lindern galt. Und immer war Pfarrer Völker als Seelſorger und Menſch gleichermaßen mit dem guten Wort und der guten Tat bereit zu helfen, wo bei Zehntauſenden von Fällen zu helfen war. Und dieſe enge Bindung zu den Armen und Notleidenden, wie zur Jugend ſchuf Pfarrer Völker den Ruf, der ihn jetzt nach Seckenheim begleitet und auf den die ge⸗ ſamte Gemeinde ſtolz iſt. Und ſchon jetzt darf man nach den wenigen Wochen ſeiner Tätig⸗ keit in Seckenheim ſpüren, wie ſehr ihm Achtung und Ehrerbietung entgegenſchlägt. Dieſe Bindung aber hat Pfarrer Völker ſelbſt ſchon durch die Brücken hergeſtellt, die er beim Beſuch größerer volkstümlicher Ver⸗ anſtaltungen zu den Seckenheimern ſchlug. n ieie guten Anſätze zu einem frucht⸗ Aenheim wer⸗ morgigen Tag nud um Gottes farrer Völkers norgen Sonn⸗ atharina, geb. Bir entbieten zlichen Glück⸗ gefunden und 1 2 Standkonzert des Kreisſpielmannszuges. Im Zuſammenhang mit einem Lehrgang der Spielmannszüge des Mannheimer Turn⸗ kreiſes im Ve einshaus heute Samstag und morgen Sonntag, findet Sonntag Vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr am Rathaus ein Standkonzert ſtatt. Außerdem treffen ſich morgen 9.30 Uhr alle Vorturner und Turn⸗ warte des Tuernkreiſes Manheim zu Lehr⸗ gängen und zwar die Turnerinnen im Ver⸗ einshaus und die Turner in der Halle des Turnve ein 98. * Unterhaltungsgbend in der Blinden⸗ ſchule in Ilvesheim. Am Montag, den 12. Oktober, 20.15 Uhse, findet in der Blindenſchule ein heiterer Un⸗ terhaltungsaben ſtatt, den der bekannſe Hu⸗ moriſt Walter Pott vom Nationaltheater Mannheim leitet. Die Oeffentlichkeit iſt ein⸗ geladen; der Estrag iſt für die blinden Kin⸗ der beſtimmt. Frohe: Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 10. 10. bis 17. 10. die Alte Apocheke. Tele on 47232. 5 Vom Schreiber zum Beamten Die Beamtenausbildung im demokratischen 8 ute 1 lit Wuchs fern scheinen di vorigen Jah derts zu liege weise im Jahre 1880 im Aufrufe gegen die U tungsdienste er Innenminister Ulrich in der Jahrestagung des 88 usses das Ausbildungswesen der Kommunal- und Sparkassenverbände in Stuttgart 0 Die Herren„Schreiber“ mit Stöcklein— Schreiber hießen dam fentlichen Bediensteten in der Staats- und Kommunalverwaltung— sahen noch verach- tungsvoll auf ihre ehemaligen Schulkamera- den herab, die etwa als Meister eines golde- nel Handwerks ihr Handwägelchen auf der Straße an ihnen vorbeischoben.. Diesem sich seines gesellschaftlichen Wer- tes wohl bewußten„Schreiber“ des ausgehen- den 19. Jahrhunderts stellte Oberbürgermei- Ster Dr. Klett den von Spitzweg unsterblich gemachten„alluntertänigsten“ Fürstendiener cler vorangegangenen absolutistischen Epoche gegenüber, der in Zopf und Perücke seinen Dienst in einer von Spinnweben versponne- nen Kanzlei verrichtete und immer ein„Rüch- lein“ nach Käsebroten um sich verbreitete Solchen historischen Vorbildern zum Unter- schied, so führte Dr. Klett aus, habe er in den acht Jahren seiner kommunalen Verwal- tungstätigkeit den demokratischen Beamten typus von heute sich entwickeln sehen, der mit Fleiß, Wendigkeit, charakterlicher An- ständigkeit und Willen zum Dienst an der Bürgerschaft seine vielfältigen Pflichten ver- richte. Allerdings erhalte er in materieller oder gesellschaftlicher Hinsicht noch nicht einen vollen Gegenwert dafür. Fben deshalb sei heute die Sorge um die Gewinnung und Ausbildung eines leistungsfähigen Beamten nachwuchses so grog. Zu diesem Thema der Beamtenausbildung im demokratischen Rechtsstaat führte Uni- versitätsprofessor Dr. Weber-Göttingen u. a. aus, daß die eigentliche Erziehungsaufgabe am künftigen Beamtennachwuchs von der Standeszucht des Beamtentums selbst her zu leisten sei. Dieser Ausbildung sei die Aufgabe gestellt, den Nachwuchs zur Meisterschaft im Fach zu führen. Sie sei die Voraussetzung für die innere Freiheit, neutrale Sachlichkeit und eine aufgeschlossene Dienstauffassung des Beamten. Angesichts der hohen Anforderun- gen könne daher seine Ausbildung nicht mehr behelfsmäßig und überwiegend praktisch be- trieben werden. Sie müsse vielmehr in einem planmäßigen Ausbildungsgang durch lei- stungsfähige Ausbildungseinrichtungen erfol- gen. Dabei müsse schon um der vielseitigen Verwendbarkeit und eines weiten Horizontes der Beamten willen angestrebt werden, daß die Ausbildung für möglichst viele Verwal- tungszweige, vor allem aber für die allge- meine Staatsverwaltung und die Kommunal- verwaltung zusamengefaßt erfolge. Für das Korps der Beamten des mittleren und geho- benen Dienstes seien in den Gemeindeverwal- tungs- und Sparkassenschulen bereits An- Sätze vorhanden, die in staatlich-kommuna- ler Zusammenarbeit weiterentwickelt werden könnten. Die vorhandenen Verwaltungsaka- demien seien dazu berufen, der im Verwal- tungsdienst vorherrschenden Beamtengruppe des gehobenen Dienstes noch mehr Breite und Tiefe ihrer Einsichten zu vermitteln. Dr. R. die öffentlichen 2 n um Wettervorhersage Samstag nach Frühnebel heiter und nieder- schlagsfrei mit Temperaturanstieg über 15 Grad. Schwache Luftbewegung. Nachts Tem- peraturrückgang nahe null Grad, in freien Lagen teilweise noch leichte Bodenfröste. Sonntag örtlich noch Frühnebel. Tagsüber leicht bewölkt, trocken, noch etwas wärmer. Filmſchau. Mit dem„Kaiſerwalze““ haben die Wie⸗ ner eines ihrer urveigenſten Produkte nun auf die Leinwand gebannt. Die ganze Wal⸗ zerſeligkeit des alten Wien erſteht hinter den unſterblichen Meſodien von Johann Strauß und ſo ſpiegelt auch dieſer Film ein echtes Wiener Mä schen wider, das zwar zu ſchön iſt um geglaubt zu werden, aber trotzdem mit ſoviel Weaner Charm ſerviert wird, daß man ſich von dem heiteren Spiel und der herelichen Muſik einlullen läßt. So läuft die Geſchichte jenes Erzherzogs Ludwig als reizvolſe Ve wechslungskomödie ab, die zwar ſchließkich nach ſchönen Stunden mit einem bitteren Verzicht endet. Aber das Ganze wird mit ſoviel Herz und Muſik geboten, daß es eixe gute Un erhaltung darſtellt. Im zweiten Programm läuft der zweite Teil des Filmes Raketenmänner„Entfeſſel⸗ te Kräfte“, de: ſchon in ſeinem Beginn die abenteuerlichen Tendenzen anklingen ließ, die von der Fortſetzung noch geſteigert werden. Selbsttätig weiss orbeitsparend weiss teinstes Weiss“ Wieder 640 Heimkehrer in Friedland Sie kamen aus Stalino— Uberwältigender Empfang durch die Bevölkerung Herleshausen(UP). Mit e em Jubel ohnegleichen empfingen am Freitag Tausende von Wartenden Frauen und Kindern und die Grenz bevölkerung einen weiteren Transport von 640 verurteilten deutschen Kriegsgefan- genen an dem thüringisch-hessischen Grenz- Übergang Herleshausen. Der gesamte Trans- Port aus der Sowjetunion setzte sich aus 794 chemaligen Kriegsgefangenen zusammen, von denen 92 in die Sowjetzone bzw. nach Ost- berlin und 62 nach Westberlin entlassen Wurden. Die Heimkehrer, unter denen sich auch eine Frau befand, kommen aus den La- Sern 6114-1-2-3 bei Stalino und sind seit An- fang dieses Monats unterwegs. Unter ihnen befinden sich zahlreiche ehemalige Wehr- machts- und Polizei-Offlziere bis zum Ober- Stenrang und Angehörige der Waffen-SS. Die Heimkehrer waren, wie ihre Vorgänger. in einer unerwartet guten Körperlichen Ver- fassung und sahen alle aus wie„Aus dem Ei Sepellt“. In Eisenach, dem letzten Sammel- Jager vor dem Ubergang in die Bundesrepu- blik, wurden sie neu eingekleidet. Holzschuhe, Wattejacken, Lammfellmützen und geflickte Wäsche mußten den Sowjetzonen-Behörden Ausgeliefert werden. Die Rückkehrer erhiel- ten dafür Einheitskonfektionssachen und so- Sar Hüte und Krawatten aus den HO-TLäden. Der Empfang, bei dem eine Feuerwehr- Kapelle den Choral„Nun danket alle Gott“ intonierte, war derart herzlich, daß die Heim- Kehrer vor Rührung kaum ein Wort sagen konnten. Sie brachen in Tränen aus, wenn Plötzlich ihre Frauen und Kinder vor ihnen tei eine Schokolade und Lebensmittelpakete wurden über die Heimkehrer ausgeschüttet. Von allen Weiterfahrt unmöglich. Blumen, Firchen läuteten die Glocken einen ersten Gruß der Heimat. Die FHeimkehrer, die in Friedland vom Weihbischof von Paderborn, Dr. Hengsbach, im Schein von Hunderten von Fackeln be- Srüßt wurden, berichteten übereinstimmend, daß sich im Lager Stalino noch 1300 deutsche Kriegsgefangene befinden, darunter 138, die nicht verurteilt wurden. Mit dem Transport traf auch der bisher jüngste Heimkehrer aus Rußland ein. Es ist der 21 Jahre alte Günter Pailiks aus Herfurt/ Westfalen, der mit 13 Jahren als Mitglied des„Jungvolkes“ von den Sowjets festgenommen wurde. Ubereinstim- mend wurde weiter berichtet, daß sich in Krasnopol noch 46 Frauen befinden, von denen 25 in Rußland Kinder geboren haben. Berliner Lebensmittel-Aktion zu Ende 5,5 Millionen Pakete verteilt— 2000 Abholer erhielten Strafen Berlin(UP). Trotz der Behinderung durch kommunistische Sperrmaßnahmen von Volks- Polizei-Kontrollen sind in den beiden seit Juli laufenden Lebensmittel-Hilfsaktionen für Be wohner Ostberlins und der Sowjetzone bis- her fast fünfeinhalb Millionen Lebensmittel- pakete ausgegeben worden. Mit der Verteilung von etwa 40 000 Lebensmittelspenden am Freitag ist die Gesamtzahl der ausgegebenen Pakete auf rund 5 490 000 gestiegen. Damit haben sich die Hilfsaktionen— das zweite, am 27. August begonnene Programm wird nach einwöchiger Verlängerung am Samstag Nach Mitteilung von Senatskreisen sind orn. Ziell 2100 Fälle bekannt geworden, in denen Paketabholer wegen der westlichen Lebens- mittelspenden zu Geld- oder Gefängnisstrafen verurteilt, ihrer Stellungen enthoben, oder auf andere Art bestraft wurden. Obwohl in zahl- reichen Fällen die Pakete von Kontrolleuren der Volkspolizei und der SED den Bedürf- tigen weggenommen und beschlagnahmt wur- den, sei der Strom der Hilfesuchenden, wie der Senat betonte, während der gesamten Ak- tion nicht abgerissen. Die Spendenpakete ent- hielten je eineinhalb Pfund Schweineschmalz. das in der Sowjetzone nicht erhältlich ist, So- Wie je vier Büchsen Milch, zwei Pfund Mehl und ein Pfund Nährmittel. Eine weitere Verlängerung der Spenden- aktion in Westberlin ist nach Mitteilung des Senats aus techmischen und organisatorischen Gründen nicht möglich. Die Verteilung von weiteren 66 000 Tonnen amerikanischer Le- bensmittel, die sich noch unterwegs befinden, Soll daher von den zuständigen Steen der Bundesrepublik und der amerikaniscer Hoch- kommission geklärt werden. Wie n Berlin mitgeteilt wurde, wird erwogen, in Zukunft die Spenden durch caritative Organisationen verteilen zu lassen oder sie per Post aus der Bundesrepublik an Empfänger in der S- Wjetzone zu schicken. Ohne Krach und trotzdem schnell Das„flüsternde Motorrad“— Warum erst jetzt? Zwel Faktoren sind es, die den Verkehrs- experten, der Polizei, der Verkehrswacht und nicht zuletzt der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung heute große Sorge machen, ein- Die Devise heißt, möglichst schnell zu Selin, ein richtiger Renmfahrer im Stile eines Werner Haas oder Geoff Duke. Und nun kommt das interessante psychologische Moment: Schnel- ligkeit wird unwillkürlich mit dem Begriff eines möglichst lauten Geräusches verbunden: Wird der Gashahn weit aufgedreht, dann muß der Motor dröhnen. Kein Wunder also, wenn ie Polizei in ständig zunehmenden Maße Klagen wegen nächtlicher Ruhestörung durch f Motorradfahrer entgegennehmen muß! Es sind bekanntlich schon manche Versuche Zur Eindämmung des Verkehrslärms unter- nommen worden. Phonzahlen wurden gemes- Sem, zahlreiche Städte brachten Schilder am Ortseingang an mät der Bitte um ruhiges Fahren. Das Ei des Kolumbus aber hat man micht gefunden. Deshalb läßt die Tatsache auf- horchen, daß nun die Industrie selbst die Initiative ergreift. Ein Nürnberger Motorrad- Werk stellt gegenwärtig als Neuheit ihr„flü- sterndes Motorrad“ vor. Jeder tatsächlich überflüssige Krach wird hier vermieden. Durch eine bananenförmige Expansionskam- mer werden die Auspuffgeräusche gedämpft, die Ansauggeräusche werden herabgemindert, und auch die im Zuge der dauernden Lei- stungssteigerung stetig gestiegene Betriebs- Zahl, die einer Lärmverringerung hemmend irn Wege stand, wird durch einen Drossel motor gemeistert. Der Erfolg ist verblüffend. Der Ausdruck vom„flüsternden Motorrad“ erscheint nicht übertrieben. Es ist tatsächlich, verglichen mit dem üblichen Motorrad-Lärm, ein beruhigendes Flüstern, das vielfach vom Motorengeräusch eines Autos noch übertrof- fen wird. Wenn man den Außerungen namhafter Ex- perten glauben darf, dann wird dieses ner- beendet— in der gesamten Zonèé als un- mal der besonders bei der Jugend so stark venschonende Zweirad in der Motorrad-In- standen. erwartet großer Erfolg erwiesen, betonten ausgeprägte Rausch der Geschwindigkeit und dustrie Schule machen, Ja, man nimmt an, Während die Heimkehrer von Vertretern Berliner Senatskreise. zum zweiten der damit meist verbundene daß es auf der nächsten Ausstellung in der hessischen Regierung begrüßt wurden Die Verteilung der Lebensmittel pakete ohrenbetäubende Lärm. Frankfurt die Hauptattraktion überhaupt umd das Rote Kreuz die ersten Erfrischungen durch Westberliner Ausgabestellen war im Die Neuzulassungen für Motorräder haben sein wird. Eine Frage erhebt sich nur: Kom- Verabreichte, brachen Frauen und Kimder aus Juli im Zusammenwirken zwischen ameri- 5 den letzten Monaten und Jahren in einem men diese geräuscharmen Räder nicht 0 UUTTCCCCCb0ł0C0CC0(C(0/ ⁰MP ꝗ]]n!n.n.!.!... maligen Aten ihre Väter armer er- Behörden beschlossen worden, nachdem die b 8 5 8 b 0 5 gesättigt. Die technischen Erken 88 8 1 1 Zwei e die plötzlich 11885 Sowjetregierung eine 1 ee une. 855 n 1 e 5 1 hren Frauen un indern umringt wrurden asi Eisenhowers für notleidende Be- Waun sch 5— Jedenfalls ist anzuerkennen, 0 1 8 vor e zusammen, und 50 18 2m 80 01805 besetzten Teile freuliche Tatsache festzustellen, daß sich der Mut hat, ein Solches leises Motorrad, das of- 8 die Kinder warfen sich weinend über sie. Deutschlands im Gegenwert von 15 Millionen Arbeiter heute ein Motorrad leisten kann, kensichtlich bei der Mehrzahl der Motorrad- 1 Sie wurden von Helferinmen des Deutschen Dollar zurückgewiesen e. um 5 e ee ee 9 fahrer noch 1 8115 P 5 Roten Kreuzes wieder zum Bewußtsei bisher von den USA gespendete Lebensmit- am Sonmta adur 1 0 5 gen. Ob wohl die vielen kleinen Angeber, 1 F l 5 Werte von sieben Millionen Dollar ver- nung zu finden. Weniger schön ist, und das die siebzehn-, achtzehn- und neunzehnjähri- 1 Die Fahrt in bereitgestellten Omnibussen teilt worden. Die Bundesregierung hat die ruft 1 e e den 8 18 gen Rennfahrer der 1 8 0„ Zum Lager Friedland gestaltete Sich Wieder Kosten kür den Transport der Spenden nach 1 Olizei un 5 85 0 8 5 55 4 werden, dal es auch ohne Krach 1 80 zu einem Triumphzug für die Rückkehrer. Westberlin sowie für die Verpackung und Flan, al sich bei vie 8 2 5 85 2 schnell geht und daß das der Sozia, der 1 1 5 In den Städten Eschwege und Witzenhausen Verladung der Lebensmittel in Höhe von kahrern gewisse, mit der Techn 5 verbun. imponieren will, vielleicht noch viel me 0 sperrten Zehntausende die Straßen und mach etwa 9 Millionen DM getragen. 2 Wunschträume auf die Maschine übertragen. Spaß macht? 1 6 * 7 „Hicoton“ ist altbewährt gegen Empfehle 5 5 0 2 g—ͤ—ñ— 0 8* 8 a 8 e 1 eren EKslen der) Hu nettnasten essen e Maß-Anzüge 7 5 ö gong, hilft bel Preis DN 2.65. In allen Apotheken. 8 ö 3 Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. b mee b.— 3 5 i 1 Mäntel und Kostüme 5 inffzierend hei„ m 5 erkalk, Kleeheu⸗ 5 f Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. 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Jugend 1005 B 15 r 1 9 1 1 0 99 5 10 880 1 geg: Prompte, gewissenhafte N r I. Mannschaft gegen I. Das Spiel der 1. un 2 5 8375 5 11 . 2. Mannschaft findet auf dem Sportplatz des SV. 07 statt. Angeb. unt. Nr. 895 an den Verl. Ausfuhrung 1 55 6 Turnerbund Jahn(Handballabtig) Auf dem Wäaldsportplatz 2 guterhaltene 25 26 „ inden morgen Sonntag folgende Verbandsspiele statt: 32 e 3 13.45 Uhr 2. Mannschaft gegen Spygg. Sandhofen; Mostffässer 8 25 J 15.00 Uhr 1. Mannschaft gegen Spvgg. Sandhofen. 8 5 5 in der 10 (Fußballabtig) Das Spiel der Privatmannschaft gegen(100 u. 250 Itr.) 2u verkaufen. Wasserturm- Orogerie 15 VIR. Bürstadt fällt aus. n Kloppenheimerstr. 8 d. Klopfer 5 Sportverein 07(Handballabtig.) 1, Mannschaft: Verbands-. 5 a 2 spiel gegen ATB. Heddesheim, 15 Uhr in Heddesheim. 50 Junge Schlachthähne e e Abfahrt 12.45 Uhr per Rad ab Vereinshaus. 2. Mann- 0 8 1 schaft: Verbandsspiel gegen ATB. Heddesheim, 13.45 Uhr 0 e in Heddesheim. Abfahrt wie die 1. Mannschaft,. 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