i! * Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 160 Mittwoch, den 7. Oktober 1953 5.53. Jahrgang abend, daß 1 noch nicht endgültig zugestimmt habe. Eine Oskar Farny wird Bundesratsminister Ministerliste Baden-Württembergs vollständig — Werber und Dichtel Staatsräte mit Stimm- recht Stuttgart Gsw). Die Ministerliste der neuen Regierung von Baden- Württemberg ist Jetzt, wie aus zuverlässiger Quelle bekannt wurde, vollständig. Der am 6. September für die CDU in den Bundestag gewählte Landwirt Oskar Farny aus Dürren im Kreis Wangen/ Allgäu wird danach das Ministerium für Bun- desrats angelegenheiten erhalten. Die Kabi- nettsliste hat somit folgendes Aussehen: Ministerpräsident: Dr. Gebhard Müller(CDU) Kult minister: Wilhelm Simpfendörfer(CDU) Landwiürtschaftsminister: Eugen Leibfried (CDU) Inmen minister: Fritz Ulrich(SPD) Wirtschaftsminister: Dr. Hermann Veit(SyD) Arbeitsminister: Erwin Hohiwegler(SPD) Justizminister: Dr. Wolfgang Haußmann (FDP/DVP) Finanzminister: Dr. Karl Frank FDP/DVE) Vertriebenenminister: Eduard Fiedler(BHE) Minister für Bundesrats angelegenheiten: Oskar Ferny(CDU) Staatsräte mit Stimmrecht im Kabinett: Anton Dichtel(CDU) und Dr. Friedrich Werber(CDU). CDU-Abgeordnete erklärten am Dienstag ihre Fraktion der Ministerliste Offizielle Bestätigung könne nicht vor der Rückkehr des Ministerpräsidenten Dr. Geb- hard Müller, der an der Eröffnungssitzung des neuen Bundestages teilnahm, erwartet wer- den. Neben Dr. Müller waren auch der als Minister für Bundesrats angelegenheiten vor- gesehene Oskar Farny sowie Dr. Friedrich Werber in Bonn. In einer Fraktionssitzung der CDU wurde, wie verlautet, erneut die Frage erörtert, ob nicht doch ein Südbadeneg als Minister in das Kabinett berufen werden sollte. Andererseits wird in diesem Zusammenhang darauf hin- gewiesen, daß der badische Landesteil in der neuen Regierung durchaus angemessen vertre- ten sei. Arbeitsminister Hohlwegler(SPD) stammt aus dem Kreis Konstanz, Landwirt- schaftsminister Leibfried(CDU) aus Sinsheim. Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit(SPD), der voraussichtlich wieder stellvertretender Ministerpräsident Wird, ist Karlsruher, ebenso der als Staatsrat vorgesehene Dr. Friedrich Werber. Finanzminister Dr. Karl Frank FDP/ DVP) ist gebürtiger Heidelberger. Der zweite Staatsrat mit Stimmrecht im Kabinett, Anton Dichtel, ist Landesvorsitzender der südbadi- schen CDU und in Freiburg ansässig. Außer- dem fungiert mit dem Heidelberger Ober- bürgermeister Dr. Carl Neinhaus ein Badener als Präsident der Verfassunggebenden Lan- desversammlung. Von den übrigen Ministern stammen Ministerpräsident Dr. Müller und Bundesratsminister Oskar Farny aus Süd- württemberg, Kultminister Wilhelm Simpfen- dérfer(CDU), Innenminister Fritz Ulrich (SPD) und Justizminister Dr. Wolfgang Hauß- manm(FDP/DVP) aus Nord württemberg und Vertriebenenminister Eduard Fiedler aus dem Sudetenland. In der Fraktionssitzung der CDU wurde, Wie weiter verlautet, auch die Frage etwaiger Landtagsneuwahlen nach der Verabschiedung der Landesverfassung erörtert. Namhafte Ab- geordnete der CDU sollen darauf hingewiesen haben, daß die Bevölkerung mit Neuwahlen rechne, zumal da gerade die CDU, bis zur Bil- dung der neuen vorläufigen Landesregierung stets darauf bestanden habe. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller wird in der heutigen Sitzung der Verfassunggeben- den Landes versammlung die neuen Minister in sein Kabinett berufen. Anschließend wird Präsident Dr. Carl Neinhaus die Regierungs- mitglieder vereidigen. Zuvor wird jedoch eine erneute Anderung des Uberleitungsgesetzes, das die Tätigkeit der Regierung bis zur Ver- abschiedung der Landesverfassung regelt, er- Torderlich sein. Durch die in der vergangenen Woche vorgenommene erste Anderung War lediglich den damals vorgesehenen Staatssek- retären, nicht aber den ehrenamtlichen Staats- räten Stimmrecht im Kabinett zugesprochen worden, Da eine Frnennung für Staatssekre- täre nun nicht mehr beabsichtigt ist, muß das Stimmrecht der Staatsräte noch gesetzlich festgelegt werden. 0 Möller macht eine Kehrtwendung Jetzt Forderung nach Volksabstimmung und Neuwahl des Landtags. Karlsruhe(sw). Der bisherige Vorsit- zende der Spp-Fraktion in der Verfassung- gebenden Landes versammlung Baden-Würt-⸗ tembergs, Dr. h. e. Alex Möller, sagbe in Karls- ruhe, er persönlich trete dafür ein, daß die Verfassung des Südweststaats einer Volks- abstimmung unterworfen werde. Gleichzeitig betonte Möller, es sei von entscheidender Be- deutung, daß die Verfassung mit starker Mehrheit verabschiedet werden könne. Ob da- nach ein neuer Lamdtag zu wählen sei, müsse ernstlich geprüft We den. Dr. Möller meinte, daß eine Neuwahl für die SPD kein Risiko bedeuten würde, sondern den Vorteil habe, alle abwegigen Vergleiche mit den Bundestags- wahlen zu erledigen. Dr. Möller war bisher einer der entschiedensten Gegner der Volks- abstimmung über die Verfassung und der Tacneh lür de Fal Hellschlands zrpelen! Der Bundestag konstituiert— Ansprachen von Lüders und Ehlers— Am Freitag Kanzlerwahl Bonn(E. B.) Im festlich geschmückten neuen Plenarsaal des Bundeshauses hat sich am Dienstag der Zweite Deutsche Bundestag in einer feierlichen Sitzung konstituiert und den CDU-Abgeordneten Hermann Ehlers wieder zu seinem Präsidenten gewählt. Am Freitag wird der Bundestag zur Wahl des Bundeskanzlers erneut zusammentreten. Die Sitzung wurde von der 75jährigen Ber- liner FDP- Abgeordneten Elisabeth Lüders als Alterspräsidentin mit einem Gedenken an den verstorbenen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, eröffnet, an dessen Platz auf der Tribüne des Bundesrats ein Strauß gelbe Chrysanthemen mit den Farben der Bundesrepublik niedergelegt worden War. Frau Lüders wünschte dem neuen Bundestag, daß er in Zukunft mit weit größerer Gelas- senheit und dadurch auch mit erhöhter Sorg- falt die vom Ersten Bundestag geschaffenen Grundlagen ausbaue und vieles vollenden könne, was dieser begonnen habe. Die Al- terspräsidentin nannte die Wiedervereinigung Deutschlands einen wesentlichen Beitrag zum Frieden in der Welt. Voraussetzung dafür sei allerdings, daß man der Bundesrepublik die Möglichkeit gebe,„uns dafür in Freiheit zu bestätigen“. Das werde auch der Prüfstein für den echten Friedenswillen der Großmächte sein, ob und wieweit sie den Weg zur deut- schen Wiedervereinigung zu eröffnen bereit seien. Große Mehrheit für Ehlers Das Plenum— von seinen 509 Mitgliedern Waren 500 anwesend— nahm sodann die Wahl seines Präsidenten vor. Dr. Ehlers, der von der CDU/CSU als einziger Kandidat vor- geschlagen wurde, erhielt 467 Stimmen, indes 29 Abgeordnete sich der Stimmen enthielten und 3 ungültige Zettel abgaben. Der wiedergewählte Bundestagspräsident dankte in einer kurzen Ansprache für das durch seine Wahl in ihn gesetzte Vertrauen. Er nannte es die oberste Verpflichtung des Parlaments, für die Einheit Deutschlands zu arbeiten.„Unser Gruß gilt allen, die in Un- freiheit leben müssen, sie sind unsere Brü- der. Ihnen gilt unsere Arbeit an jedem neuen Tag.“ Nach diesem Versprechen umriß Ehlers die Aufgaben des Zweiten Deutschen Bun- destages. Er sagte, die Deutschen in Berlin umd der sowjetischen Besatzungszone sollten die Gewißheit haben, daß sich der Bundes- tag der Verpflichtung,„die Wiedervereinigung Unseres ganzen Volkes in Freiheit herbeizu- führen, in allen seinen Entscheidungen be- wußt sein wird“. Er begrüßte dann im Na- men des Zweiten Bundestages die Heimkeh- rer aus der Sowjetunion und gedachte in Ehrfurcht derer, die in den Tod haben gehen müssen, bevor ihnen die Stunde der Heim- kehr schlug“. Der Deutsche Bundestag bitte alle, die Macht und Einfluß haben, dafür zu Sorgen, daß auch die letzten der noch leben- den deutschen Kriegsgefangenen in die Hei- mat zurückkehren können Die Abgeordneten Carlo Schmidt(SPD) und Hermann Schäfer FDP) wurden als Vize- präsidenten wiedergewählt. Als dritten Vize- präsidenten wählte das Haus den CSU-Ab- geordneten Richard Jäger. Der neue Altesten- rat setzt sich aus 21 Abgeordneten zusammen: dem Präsidium, neun Abgeordneten der CDU/ CSU, fünf der SPD und je einen der FDP, der DP und des BHE. Der in Grau, Schwarz, Grün und Gold ge- haltene erweiterte Saal war nur mit der Fahne der Bundesrepublik Deutschland, dem großen grauen Bundesadler und den stälisier- ten Eichenblättern an der Stirnwand ge- schmückt. Im Halbrund um das erhöhte Prä- sidium, sitzen die Abgeordneten in der Reihen- folge(von links nach rechts) SPD, BHE, CDU/ CSU, FDP und DP. Das Zentrum sitzt hinter der CDU Der ersten Sitzung des Bundestages waren Gottesdienste vorangegangen, die Kardinal Frings für die katholischen und Bischof Dibe- lius für die evangelischen Abgeordneten in Bonner Kirchen abhielten. Keine überflüssigen Reden mehr Kurz nach Beendigung der Plenarsitzung setzte sich Bundestagspräsident Ehlers vor Farlamentsjournalisten für eine Konzentrie- rung der Arbeit des neuen Parlaments ein. Er werde dafür sorgen, daß im neuen Bun- destag keine überflüssigen Reden gehalten Werden und die Abgeordneten frei sprechen. Bei der Beratung der neuen Geschäftsordnung müsse überlegt werden, ob im Falle von rein technischen Gesetzen nicht zwei statt drei Lesungen genügten. Mit der Konstituierung des Bundestages er- loschen die Amter des Bundeskanzlers und der Bundesminister. Bundespräsident Heuss hat den Kanzler jedoch in Ubereinstimmung mit der Verfassung gebeten, die Geschäfte bis zur Neuwahl eines Bundeskanzlers weiter 2 kühren. Adenauer ersuchte daraufhin seine Minister, re Amter entsprechend diesem Wunsch des Präsidenten vorläufig weiter zu verwalten. Die Regierungsbildung ist im Gange Adenauer verhandelt mit FDP und DF Heuss empfing Zinn Bonn(E. B.) Nach der konstituferenden Sitzung des Deutschen Bundestages empfing der Bundeskanzler Delegationen der Freier Demokratischen Partei und der Deutscher Partei zu ersten Besprechungen über die be vorstehende Regierungsbildung. Der FDP- Delegation gehörten die bisheri. gen Bundesminister Blücher und Dehler 80 wie die Bundestagsabgeordneten Schäfer, Eu- ler und Wellhausen an. Die DP War durck Bundesminister Hellwege und den Fraktions- Vorsitzenden von Merkatz vertreten, In un- terrichteten Kreise wird erwartet, daß die FDP wie bisher mit drei und die DP mit zwe Ministern im neuen Bundeskabinett vertreter sein werden. Man rechnet auch damit, daß die FDP auch den Vizekanzler stellt, obwohl die CSU Anspruch auf dieses Amt erhebt. Der Vorsitzende des Rates der Evangeli- schen Kirche in Deutschland, Bischof Dibęlius. hatte ebenfalls eine Aussprache über allge- meine Fragen mit Bundeskanzler Adenauer. Wie bekannt wurde, standen Berliner Pro- bleme im Vordergrund der Unterhaltung. Der Bundespräsident empfing am gleichen Tage den neuen Präsidenten des Bundesrates, den hessischen Ministerpräsidenten Zinn, zu einem Antrittsbesuch. Die Heimkehrer- Entschädigung Die Deutsche Partei hat die Bundesregie- rung ersucht, das Heimkehrer-Entschädigungs- gesetz unverzüglich zu verkünden. Nach die- Sem Gesetz soll den Heimkehrern für jeden Neuwahl eines Landtages. Beide Forderungen Waren zuerst von der CDU erhoben worden. Dr. Möller, der in einer Funktionärskonfe- renz der SPD des Kreises Karlsruhe sprach, erklärte, nicht taktische, sondern echte poli- tische Gesichtspunkte hätten die SFD veran- laßt, sich bei der Bildung einer grogen Ka- Ution zur Verfügung zu stellen. Die SPD Wäre mit einer Reduzierung der Zahl der Kapi- gewesen. Eine zwei Mitgliedern vertreten zu sein. Abschlie- Bend sagte Dr. Möller, es sei zu hoffen, daß die Verfassung noch im Monat November ver- abschiedet werden könne. 5 5 Kalendermonat ihrer Gefangenschaft vom 1. Januar 1947 an ein Betrag von 30 DPM ge- Währt werden, Der Betrag erhöht sich ab 1. Januar 1949 auf 60 DM. Das Gesetz War noch vom ersten Bundestag verabschiedet worden. Die Bundesregierung hat es jedoch nicht verkündet, weil erst die Höhe der Aus- gaben und die Deckungsmöglichkeiten ge- prüft werden sollten. Inzwischen wurde fest- gestellt, daß diese Ausgaben sich auf rund 1,4 Milliarden DM im Jahr belaufen würden, Wofür keine Deckung im Bundeshaushalt vor- handen sei. Diese Angelegenheit miisse nun von der neuen Bundesregierung entschieden werden. 7 Bal dige Antwort an Moskau? Von alliierter Seite wurde mitgeteilt. das die Westmächte von Bundeskanzler Adenauer gebeten worden seien, dem Kreml möglichst ald eine neue Note zu senden, die in kurzer Form die Einladung zu einer Vierer-Konfe- renz wiederholt und einen neuen Termin so- Wie einen Ort für ein solches Zusammentref- ken nennt. Die Vertreter der Westmächte hät. ten dem Kanzler zu verstehen gegeben, daſ ihre Regierungen diese Auffassung teilen. In London wird heute mit der Beratung del Antwortnote an Moskau begonnen, die dem Bundeskanzler voraussichtlich Anfang kom- mender Woche zugeleitet werden und Ende nächster Woche an den Kreml absehen soll. FD gegen Saar- Europäisierung? Einseitige deutsche Opfer sind unmöglich BOnn(E. B.) Die Freie Demokratische Par- tei bezeichnete die Europäisierung des Saar- gebiets als die gegenwärtig„uneuropäischste Lösung“ der Saarfrage. Unter ausdrücklicher Bezugnahme auf die zu erwartenden Erklä- rungen der künftigen Bundesregierung gab die Pressekorrespondenz der FDP dem juri- Stischen Berater der verbotenen Demokrati- schen Partei Saar OPS), Schneider, das Wort zu einem Artikel über die Saarfrage. Schnei- der schreibt darin:„Die alleinige Preisgabe der Saar muß zwangsläufig bei den Deutschen die schmerzliche Vorstellung erwecken, einen Teil ihres Landes opfern zu müssen, ohne die anderen europzischen Beteiligten dis gleichen Opler bringen wollen 1 e diesem ctestent wine! erscheine die„Buropäisierung“ allein des Saargebiets zumindest verfrüht und unlogisch. An die Verwirklichung einer völligen Inte- gration könne man allenfalls glauben, wenn Frankreich bereit wäre, Elsaß-Lothringen in dieses europäische Territorium einzubringen und Luxemburg als Sitz der Montan-Behörde gleichfalls von vorneherein in dem gedachten suropäischen Bundesland aufginge.„Die Euro- b erung der Saar im Sinne einer endgülti- gen Entnationalisierung dürfte gegenwärtig Wohl die uneuropäischste Lösung sein, die es geben kann: die Verewigung des Zankapfels zwischen Deutschland und Frankreich“. Euro- jerung der Saar nach den Vorschlägen Holländers van Naters bedeute Verzicht auf deutsches Land.„ Ein neuer Wolf im Schafspelz Pankows Außenminister Lothar Bolz „Die Sa kommt später“, witzelte die mit- teldeutsche Bevölkerung, als Dr. Lothar Bolz vor gut fünf Jahren seine NDP— National- demokratische Partei— gründete. Ausgerech- net dieser als linjentreuer Kommunist abge- stempelte Sowjetbürger erhielt aus Karls- horst den durchsichtigen Auftrag, ein Sam- melbecken für große und kleine Pgs von ge- stern zu schaffen. Ein General und ein Oberst A. D. sollten als Stimmenfänger in Offiziers- kreisen dienen. Jetzt wurde der 50jährige Chef dieser inzwischen größten„bürgerlichen“ Par- tei der Sowjetzone zum Außenminister des Torsos„Deutsche Demokratische Republik“ ernannt. Pankow ü hat offenbar damit dem Bestreben des neuen Kremlbotschafters und Oberkom- missars Semjonow zuvorkommen wollen, bür- gerliche Elemente an der Regierung zu betei- ligen. Obwohl Ministerpräsident Grotewohl seinem Stellvertreter und bisherigen Wieder- aufbauminister erst vor wenigen Tagen eine Rüge wegen mangelnden Kontakts mit der Sevölkerung erteilte und ihn für den bisher nur auf Plantischen existierenden Wiederauf- bau verantwortlich machen wollte, ist ihm doch der rote Wolf im bürgerlichen Schafs- Pelz als Außenminister wesentlicher sympa- thischer als etwa eine von Karlshorst erzwun- gene Rückkehr des„EKlassenfeindes“ Dertin- ger. Und dieses Damoklesschwert schwebt im- mer noch über den Häuptern der Pankower Marionetten, seit Semjonow sich ernsthaft für die Anklageakten interessierte und den von seinen roten Kabinettskollegen mißhandelten bürgerlichen„Verräter“ in ein sowietisches Militarhospital einliefern ließ. Im Westen interessiert vordringlich, dag Bolz jetzt der Mann sein soll, mit dem nach Auffassung Pankows über die Frage der Wie- dervereinigung zu verhandeln wäre. Warum diese Auffassung hier kaum geteilt werden kann, ist schon aus seinem Werdegang ein- deutig ersichtlich: Bolz ist als Uhrmachersohn ausgerechnet in jenem Gleiwitz geboren, das er durch Uber- nahme des Außen ministeriums und der da- mit verbundenen Anerkennung der Oder-. Neiße-Grenze abgeschrieben hat. Schon wäh- rend seines Studiums in München, Kiel und Breslau wurde er fanatischer Kommunist und machte sich später als Rechtsanwalt durch Verteidigung wegen Hochverrats angeklagter Genossen so lange einen Namen, bis die Natio- nelsozialisten ihn 1933 ausbürgerten. N Uber Polen floh er nach Danzig und dürfte. dort nicht nur von seiner Anwaltspraxis ge- lebt haben. Während nach Abschluß des deutsch- sowjetischen Nichtangriffspaktes im Herbst 1939 eine Anzahl deutscher Emigran- ten„heim ins Reich“ geschickt wurde, öffnete sich für Bolz in diesem Augenblick die sowie tische Grenze, und er durfte sich zunächst als Deutschlehrer an sibirischen Schulen betäti- gen, ehe ihm die Aufgabe zufiel, die sowieti- sche Propaganda über die deutschen Linien hinweg zu organisieren. Der geschickte Intellektuelle erfand dann auch die schwarz-weiß-rote Verpackung der Propagandazeitung„Freies Deutschland“, der Nachfolgerin des von ihm schon seit 1942 redi- gierten„Freien Worts“. Beide wurden über den deutschen Linien abgeworfen und forder- ten zum Uberlaufen auf. Hinter dem doktri- auch die Gespräche mit deutschen Offlzieren über die Gründung eines Nationalkomitees auf, ohne allerdings zunächst auf Gegenliebe 2u Stoßen. 5 45 Später erwuchs ihm in Vincenz Müller, Sei- nem langjährigen Stellvertreter in der NBP. Führung, der Moskau- geschulte Helfer für den „Kaderfang“, So versteht sich Bolz also auf Pseudonationalistische Experimente, doch a Ende bleiben für den Ei 1 von den Schwarz- Weiß-roten Netzen nur die roten Fä- den übrig. 8 Tuelich 18.30 818 18.30 Us Nb ENscn a0 W- Not 8 Haus au Tg. MauNHHEi 54 2 in Nürnberg. de en e e Wieder durften 800 in ihre Heimat Sie kamen aus Lagern bei Stalingrad Frauen brachen vor Freude zusammen Herleshausen(Up). Nach viertägiger Unterbrechung traf am Dienstag ein neuer Transport von 799 verurteilten deutschen Friegsgefangenen aus der Sowjetunion an der Zonengrenze bei Herleshausen ein. Diese ehe- maligen Kriegsgefangenen— es handelt sich durchweg um Männer— kamen aus den La- Sern 6124/1, 3, 4 und Hospital bei Stalingrad. Beim Uberschreiten der Zonengrenze wur- den die 782 Heimkehrer, denen ein Kranken- transport mit 17 Heimkehrern voranging, wie- der von einer vieltausendköpfigen Menschen- Merge umjubelt, die schon stundenlang im strömenden Regen an der Zonengrenze aus- geharrt hatte. Viele Frauen aus Westdeutsch- land halten sich schon mehr als eine Woche in Herles„ in den grenznahen Dörfern und in Friedland und Göttingen auf, um jeden Transport abzuwarten, der unter Umständen einen vermißten Angehörigen oder eine Nach- richt über einen Verschollenen mitbringen Könnte. Die neuen Heimkehrer machten körperlich einen sehr guten Eindruck und trugen wie- der Einheitskonfektion., Sie wurden von der Wartenden Menge wieder und wieder mit Fragen bestürmt. Erschütternde Wiedersehens- Szenen spielten sich ab. Eine Frau mit ihren drei Kindern, die schon eine Woche lang jeden Transport in der Hoffnung abwartete, ihren in Rußland zurückgehaltenen Mann wieder- zufinden, brach zusammen, als der Lang- ersehnte nach Ausrufung seines Namens aus der Reihe der Heimkehrer heraustrat. Er drückte die Kinder an sich, und vor Erschüt- terung mußte er laut schluchzen. Das Deutsche Rote Kreuz bewirtete die Heimkehrer mit lang entbehrten Genußmit- teln. Vertreter des Bundesvertriebenenmini- steriums und der hessischen Staatsregierung Hießzen die Schwergeprüften in der Heimat Herzlich willkommen. Die meisten waren von den Sowjets zu 25 bis 30 Jahren Zwangs- Arbeit verurteilt worden, einige hatten sogar jebenslängliche Haft erhalten. Unter den Be- gnadigten befanden sich auch ehemalige Of- Hziere bis zum Oberstenrang, sowie Angehö- rige von ehemaligen Ss-Verbänden. Unter den 799 Heimkehrern befinden sich fünf Stalingradkämpfer. Der älteste der Heim- Kehrer, der 83 Jahre alte Bildhauer Professor Waldschmidt, hatte das Relief am Eingang des Reichsluftfahrtministeriums geschaffen. Er War nach Kriegsende in Rügen verhaftet und in die Sowietunion verschleppt worden. Der jüngste Heimkehrer 24 Jahre alt. Er wurde 1945 in Berlin verha! Die Heimkehrer bercateten, daß neben den noch zurückgehaltenen Deutschen etwa 800 Spanier, etwa die Hälfte von der„Blauen Di- vision“ und die andere Hälfte ehemalige Kom- munisten, in den Zwangsarbeiterlagern des Don-Beckens und im Uralgebiet leben, Das Ungarische Rote Kreuz hat die grie- chische Regierung gebeten, ihm mitzuteilen, nach welchen Verfahren 600 Kriegsgefangene und Geiseln repatriiert wer- den sollen. Die griechischen Gefangenen wa- ren in den Kämpfen zwischen kommunisti- schen Aufständischen und der griechischen Armee kurz nach Beendigung des letzten Weltkrieges in kommunistische Hände gefal- len und bis jetzt in Ungarn zurückgehalten worden. Heimgekehrte Generale berichten: 25 Jahre Zwangsarbeit— Grund unbekannt Berlin(UP). Der ehemalige deutsche Ge- neralfeldmarschall Friedrich Paulus und der ehemalige General Walther von Seydlitz- Kurzbach sind nach Aussagen von aus der Sowzetunion zurückgekehrten Generalen zu e 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Nach Darstellung des Westberliner Heim- Kehrerverbandes, der dies auf Grund von Be- richten der Heimgekehrten bekanntgab, ist nicht bekanntgeworden, wegen welcher Ver- gehen die Sowjets die beſden Stalingrader Heerführer verurteilten. Es werde jedoch an- Senommen, daß die sowietischen Stellen die Strafen aus Verärgerung darüber ausgespro- chen hätten, daß es den Generalen nicht 82 lungen sei, die Masse der deutschen Kriegs- gefangenen zum Ubertritt in das pro- kommu- nistische Lager zu bewegen. Ehemalige Mitgefangene von Paulus und Seycdlitz glauben, daß die Sowjets gegen beide Shemaligen Generale ein Verfahren eröff- sten, nachdem sie das Interesse an ihren Personen nach dem Kriege langsam verloren Hätten. Auch wird es für möglich gehalten, daß Paulus in dem gegen ihn eröffneten Ver- Tahren für die Erschießung von Zivilpersonen in seinem Befehlsbereich verantwortlich 8e macht wurde. Diese Vorwürfe haben die So- Wiets bereits während des Krieges gegen die Truppen der 6. Armee erhoben. jedoch war Während der Tätigkeit des Marschalls gegen das Regime des Dritten Reiches keine Anklage Segen ihn erhoben worde. Paulus war als Oberbefehlshaber der 6. Kr. mee gefangengenommen worden, nachdem er sich zusammen mit seinen eingekreisten Trup- Pen bei Stalingrad ergeben hatte. Er und Ge- neral von Seydlitz. der bei Stalingrad Kom- mandierender General eines Armeekorps War, traten Während ihrer Gefangenschaft gegen das Dritte Reich auf und appellierten an die noch kämpfenden deutschen Truppen, den Widerstand einzustellen. Paulus war Mitglied des dem„Nationalkomitee 3 1 Land“ angeschlossenen Bundes deutscher Of- flzierel. Seydlitz gehörte beiden antinational- Sozialistischen Organisationen en. Später ex- schien Paulus unter strenger Bewachung als Zeuge vor dem Internatfortlalen Militärtribu- Alkelcmarschalls Fried- rich Paulus, Ernst Paulus, der jetzt in Vier- den lebt, erklärte auf Anfrage: Ich halte Meldungen über eine Verurteilung meines Vaters zu Zwangsarbeit durch die Sowjets für griechische kalsch. Mir liegt kein—— dafür vor, Neutrale Pufierstaaten in Osteuropa? genwärtig noch nicht Mitglied der UN und darum nicht an die UN- Charta gebunden sei. Garantien der nationalen Grenzen?— Dulles berichtet über Erwägungen der Westmächte Washington(Up). Der amerikanische Außenminister Dulles teilte auf seiner wö⸗ chentlichen Pressekonferenz mit, daß sich die drei Westmächte gegenwärtig mit der Frage eines Nichtangriffspaktes mit der Sowjetunion beschäftigen. Die Besprechungen über dieses Thema, s sagte er allerdings, trügen bisher noch provi- sorischen Charakter. Eine klar umrissene Korgeption eines solchen Paktes liege noch micht vor. Vorerst gehe es nur darum, sich über den Umfang und die Auswirkungen eines solchen Sicherheitsabkommens mit der Sowjetunion klar zu werden. Unter anderem befasse man sich mit dem Gedanken, eine „Kette neutraler Pufferstaaten“ in Osteuropa zu bilden, sowie mit der Frage einer gegen- seitigen Garantie für die nationalen Länder- renzen in Europa. Unter anderem sei auch der Vorschlag des republikanischen Fraktions- Vorsitzenden, Senator Knowland, zur Sprache gebracht worden, wonach als Voraussetzung für einen Nichtangriffspakt in den Staaten der soWjetischen Einflußsphäre freie Wahlen abge- halten werden sollten. Zu der Forderung Senator Knowlands, daß ein Nichtangriffspakt mit der Sowietunion nur unter der Voraussetzung der Abhaltung freier Wahlen in den sowjetischen Satellitenstaaten Osteuropas abgehalten werden sollte, erklärte Dulles, er habe schon in seiner Rede vor der N-Generalversammlung mitgeteilt, daß die Situation in diesen Ländern von den USA mit. groger Besorgnis beobachtet werde. Es könne kein dauerhafter Friede erzielt werden, so- lange gewissen Völkern das Recht vorenthalten Werde, in Freiheit ihre eigene Vertretung zu wählen. Bei den erwähnten Besprechungen, zu de- nen auch die deutsche Bundesregierung hinzu- gezogen worden sei, drehe es sich vor allem darum, wie der Sowjetunion und Frankreich am besten eine Garantie gegen eine neue deutsche Aggression gegeben werden könne. Deutschland, so fuhr der Außenminister fort, sei darum eines der Gebiete, für das beson- dere Maßnahmen in Erwägung gezogen wer- den könnten. Hierzu gehöre vor allem eine Erweiterung der Bestimmungen, wie sie in der Charta der Vereinten Nationen im Hin- blick auf die Verhinderung einer Aggression niedergelegt sind. Dulles wies in diesem Zu- sammenhang darauf hin, daß Deutschland ge- In Frage und Antwort erläuterte der Außenminister dann seine Erklärungen noch Weiter. Dabei teilte er mit, daß die Frage der Garantien der Grenzen in Europa zunächst nur besprochen worden sei und daß bisher keine präzisen Vorstellungen darüber herrsch- ten, in welcher Weise eine solche Garantie in den Pakt aufgenommen werden könnte. Die Bonner Regierung und alle anderen interes- sierten europäischen Länder würden jedoch Über die in Washington über diese Frage ge- Führten Besprechungen ständig auf dem Lau- fenden gehalten. Diese Verbindung werde durch den ständigen NATO-Rat und durch die diplo- matischen Kanäle aufrechterhalten. Präsident Eisenhower und er hätten den gesamten Fra- genkomplex bereits mit dem belgischen Außenminister van Zeeland und mit dem hol- ländischen Außenminister Luns besprochen. ber den gesamten Kornplex des vorge- schlagenen Paktes könne er nur soviel sagen, daß die allgemeine Diskussion über eine Rück- versicherung gegen eine etwaige deutsche Ag gression mit anderen Regierungen im Gange sei. Beim augenblicklichen Stand der Dinge fühle er sich jedoch nicht in der Lage, über diese Erklärung hinaus eine einseitige Dar- Stellung zu geben. Auf die Frage, ob der von Bundeskanzler Adenauer kommende Vor- Schlag für einen Nichtangriffspakt nach seinem Wahlsjeg nicht eine einseitige Erklärung ge- Wesen sei, antwortete der Außenminister, ZWar sei zu diesem Zeitpunkt das geplante Vorhaben noch nicht zwischen den USA und der Bundesrepublik besprochen Worden, doch stehe es Adenauer frei, seine eigene Ansicht zum Ausdruck zu bringen. Auch bestehe kein Zweifel, daß Adenauer bei seiner Erklärung sich mit den Ansichten der USA in Uberein- stimmung fühlte. Schließlich ging Dulles noch darauf ein, daß Auch Korea und Gsterreich im Brennpunkt eines gegenseitigen Sicherheitsabkommens mit der Sowjetunion stehen könnten. Er äußerte jedoch die Ansicht, daß die Situation dieser Länder gegenüber der Deutschlands eine an- dere sei, da die Sowjetunion von diesen Län- dern nur schwer eine Aggression zu fürchten habe. Immerhin lägen diese Länder an stra- tegisch wichtigen Punkten und die USA stün- den nicht an, falls es zur Lösung der übrigen Probleme beitragen könne, zu erklären, daß der Westen diese Länder nicht zum Ausgangs- Punkt eines Angriffs machen werde. SPD soll am Wehrgesetz mitarbeiten Stellungnahme der sozialistischen Studenten — Revision des EVG- Vertrages empfohlen Hamburg(UP). Der Sozialistische Deut- sche Studentenbund(SDS) setzte sich wäh⸗ rend einer Bundeskonferenz in Hamburg in einer Entschließung grundsätzlich für die militärische Verteidigung der Demokratie ein. Die Unmöglichkeit der wirksamen militäri- schen Sicherung für einen Einzelstaat erfor- dere den Ausbau eines kollektiven Sicherheits- systems unter Berücksichtigung des Sicher- heitsbedürfnisses der Sowjetunion. Bei der Segenwärtigen Spaltung Deutschlands sei je- doch eine Wiederbewaffnung der Bundesrepu- blik abzulehnen. Sollte trotzdem eine Wieder- bewaffnung in Form der Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft oder in ähnlicher Weise verwirklicht werden, dann werde eine Revision der ablehnenden Haltung nötig sein. Nach einer eventuellen Ratifimerung des EVG-Vertrages müsse die SpD an einem Wehrgesetz mitarbeiten, um alle Revisions- möglichkeiten des Vertrages für die Bundes- republik auszunützen und dem Sicherheits- bedürfnis der Sowjetunion Rechnung zu tra- Sen. Auf jeden Fall müsse jede Chance zur friedlichen Wiedervereinigung und zur Er- ringung der Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Möglichen wahrgenommen Werden. Für ein durch Ubereinkunft der vier Großmächte vereinigtes Deutschland erscheine eme angemessene, zur Aggression nicht fähige Verteidigungsstreitmacht als Beitrag zur L- sung des Sicherheitsproblems notwendig. Neuwahlen oder Provisorium in Berlini? Wie Grotewohl die„Wiedervereinigung“ will Berlin(UP). Die ODU-Fraktion im Ber- liner Abgeordnetenhaus hat sich in einer in- ternen Sitzung für die sofortige Neuwahl eines Regierenden Bürgermeisters dufch das Abge- ordnetenhaus ausgesprochen: Die CDU-Frak- tion steht damit im Gegensatz zur Berliner SPD, die dafür plädiert, daß die Senatskoa- lition in ihrer jetzigen Zusammensetzung un- ter dem amtierenden Regierenden Bürger- meister Walther Schreiber(CDU) vorläufig die Geschäfte weiterführen soll. Nach Ansicht der SPD sollte das Provisorium bis zu den Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus beibehal- ten werden, Diese wären eigentlich erst im Frühjahr 1955 fällig, könnten nach dem Tode von Ernst Reuter aber um ein Jahr vorver- legt werden. Sowjetzonen Ministerpräsident Srotewohl schildert in der sowijetamtlichen„Täglichen Rundschau“, wie er sich die Entwicklung Westdeutschlands nach einer Wiedervereinf- gung vorstellt. Eine der ersten Maßnahmen würde die Einführung eines einheitlichen Währungssystems sein. Die westdeutschen Industriebetrisbe würden in ihrer technischen Ausrüstung und Organisation verbessert, ihre Produktion erhöht und in ihrer Leistung den Industriebetrieben der Deutschen Demokrati- schen Republik angeglichen“, verspricht er Wörtlich. Bergwerke, Hüttenwerke und Che- miebetriebe sollen„entschädigungslos in die Hände des Volkes“ übergehen, Den Umsied- lern, Klein- und Mittelbauern würde das Land der„Großgrundbesitzer“ über 100 Hektar Ro- Sstenlos übergeben. Für dieses Ziel, So betont Grotewohl. werde sich die Sowjetzonenregie- rung mit gamer Kraft“ einsetzen. Dänisches Bekenntnis zur NATO Aber keine US- Stützpunkte Kopenhagen(UP). König Frederik von Dänemark eröffnete das neue Parlament, das in seiner jetzigen Gestalt nur aus einer Ram mer, dem Folketing, besteht. Der sozialdemo- Kratische Ministerpräsident Hedtoft versicherte, daß seine Regierung alle Versuche und Bemü- hungen unterstützen werde, um den Bestand des Friedens durch Verhandlungen zu sichern und zu garantieren,. Dänemark betrachte die Nordatlantische Verteidigungsgemeinschaft als einen Faktor, der zur Sicherung des Friedens beitrage. Zur Stützpunktfrage erklärte der Minister- Präsident, daß sein Land das amerikanische Angebot einer Stärkung der dänischen Ver- teidigung durch Stationjerung alliierter Flie- Sereinheiten auf dänischen Flugstützpunkten dankbar zur Kenntnis genommen habe. Doch Sei die dänische Regierung der Ansicht, daß es bei der gegenwärtigen Situation nicht an- gebracht wäre, dieses Angebot anzunehmen. Hedtoft betonte, daß die 18monatige Militär- dienstpflicht beibehalten und auch die Zu- sammenarbeit mit den anderen nordischen Ländern verstärkt werde. Atom- Weltkrieg muß verhindert werden Eisenhower unterbreitet Fünf- Punkte- Pro- gramm— Weiterhin Politik der Stärke Atlantie City(Op). Präsident Eisen- hower legte ein Fünf-Punkte- Programm zur Verhinderung eines in seinen Auswirkungen verheerenden Atom- Weltkrieges vor. Er ver- sicherte dabei, daß die USA die„Titanen- Kräfte“ der Atom- und Wasserstoffwaffen in den fruchtbringenden und friedlichen Dienst der Menschheit stellen werden, sobald dies mit Gottes Hilfe möglich sei. Eisenhower, der vor einer kirchlichen Frauen- Organisation sprach, betonte, daß der zukünf- tige Wohlstand der Menschheit direkt von der Führerschaft der USA abhängig sei. Deshalb müßten die folgenden fünf Punkte in Erfül- lung gehen:„I. Wir und unsere Freunde in der freien Welt müssen eine militärische Macht Aufbauen und beibehalten, die uns Sicherheit gewährt gegen jeden eventuellen Angriff. 2. Von dieser Position des sicheren Vertrauens aus missen wir versuchen, die rechtmäßigen Wünsche und Hoffnungen aller Völker ken- nenzulernen und ihnen Rechmung zu tragen. Wir müssen ein Handelssystem ausbauen, das allen mit uns zusammenarbeitenden Partnern die Lebensnotwendigkeiten sichert und über- dies die Möglichkeiten zum weiteren Ausbau des Wohlstandes bietet, 4. Wif müssen jahr hundertealte Vorelngenommenheiten, Ambi- tionen und Haßgefühle, die groge Teile der Welt beherrschen, zu erkennen und zu über- Winden trachten. 5. Wir müssen die Vorausset- zungen schaffen für die Ausweitung einer Friedlichen Gemeinschaft der Völker, die auf N Vertrauen aufgebaut sein muß die allein geeignet ist, uns eines Tages von den auf uns ruhenden Rüstungslasten zu befreien.“ g Die jd den ausschließlichen Dienst der 1 5 5 1 8 f ken, 2 Schauerleuten die Fortsetzung ihres Ausstan- e Neues aus aller Welt Geheimnisvoller Sprengstoffdiebstall „Bombe“ auf ein englisches Bauernhaus Bonn(UP). Aus einem britischen Lager in der Nähe von Bonn wurden— wie die Sicher. heitspehörden mitteilten— mehrere Kii hochexplosiven Sprengstoffes entwendet. Ein englischer Lagerwächter wurde von den Die. ben niedergeschlagen und schwer Verletzt Bisher fehlt von den Tätern jede Spur. Auf dem Hof eines Bauernhauses in Lin. 7 colnshire schlug eine kleinere Bombe ein. Sie explodierte und setzte einen Heustapel n Brand. Niemand wurde verletzt. Die Herkunft der Bombe ist bis jetzt unerklärlich. Daz Luftfahrtministerium teilte mit, daß zu der fraglichen Zeit keine Militärflugzeuge über Lincolnshire geflogen Seien, die Bomben an Bord gehabt hätten. Die norwegische Polizei hat auf dem Hafen. kali von Oslo zwei Sprengkörper und ganz in der Nähe einen kleinen Fallschirm gefunden Einer der Explosivkörper, die eine Länge von je vier Zentimeter hatten, war explodiert, der andere unbeschädigt. Die Polizei schließt die Möglichkeit nicht aus, daß die geheimnisvollen Sprengkörper von einem Flugzeug abgewor- fen wurden. Wieder ein Mord an der Autobahn Hannover(UP). An der Autobahn Han- over Bielefeld wurde bei dem Dörfchen Holtensen(Kr. Hannover) ein neuer Frauen- mord entdeckt. Unter Kartoffelkraut Versteckt fand ein Kartoffelsammler die fürchterlich Zugerichtete Leiche einer 25 bis 30 Jahre alten Frau. Die Frau war erdrosselt worden, sie Wies außerdem schwere Schnitt- und Stich- verletzungen am Unterleib und an den Bei- nen auf, die auf ein Sexualverbrechen hin- deuten. Nach Feststellungen des Polizeiarztes dürfte der Mord bereits am 4. Oktober erfolgt sein, In Hannover wurde sofort eine Sonder- Fommission gebildet, von der die Fahndung aach dem Mörder aufgenommen worden ist. Die Kriminalisten betonen, daß die Tat auf die gleiche Weise wie die früheren Autobahn- morde verübt wurde. Dehler zieht Strafantrag zurück Bonn(E. B.) In einem Schreiben an den Oberstaatsanwalt beim Landgericht Aschaf- kenburg hat Bundesminister Dehler seinen Strafantrag, den er am 2. Juli 1953 gegen den Würzburger Bischof Döpfner gestellt hatte, zurückgezogen. In seiner Ausgabe vom 23. September 1953 hatte das„Aschaffenburger Volksblatt“ seine Wiedergabe der Bischofsrede vom 25. Juni 1953 in den wesentlichen Punk- ten berichtigt. Durch diese Berichtigung sah sich Minister Dehler veranlaßt, seinen Straf- antrag zurückzuziehen. Selbstmord aus Furcht vor Verhaftung Berlin(UP). Aus Furcht vor Verhaftung hat das Ehepaar Karl und Helene Schlüter aus Türkow im Bezirk Neubrandenburg(So- Wi etzone) Selbstmord durch Erhängen be- gangen. Dem Bauern Schlüter war von dem Leiter der Abteilung Aufkauf und Erfassung des Kreises Teterow, Slavitzki(SED), ge- droht worden, daß er für den Fall einer Nicht- erfüllung seines Fleischsolls mit Verhaftung und Bestrafung zu rechnen habe. Da Schlü-⸗ ter mehrere Rühe durch Maul- und Klauen- Seuche verloren hatte, war er: außerstande, das ihm auferlegte Abliefersoll zu erfüllen. In seiner Verzweiflung schied er zusammen mit seiner Frau aus dem Leben. ö Hubschrauber setzt Kirchenkreuz ein Straubing KN). Ein Hubschrauber der US-Streitkräfte wird in den nächsten Tagen das 7,40 Meter hohe und drei Zentner schwere Turmkreuz auf der Turmspitze der neuerbau- ten Straubinger Pfarrkirche einsetzen. Das Turmkreuz wird auf der Trabrennbahn vom Hubschrauber aufgenommen und nach einem Rundflug über der Stadt von oben her in die Massive Fassung eingelassen. Dadurch wird die kostspielige Aufstellung eines eigenen Baugerüstes vermieden. Vulkanausbruch in Japan TOKIO(UP). Der 750 Meter hohe Vulkan Mihara auf der kleinen Insel Oschima in der Bucht von Tokio ist nach zweijähriger Ruhe Wieder in Tätigkeit getreten. Bis jetzt sind 45 Eruptionen in regelmäßigen Abständen g zählt worden. Die Lavamassen werden unter Weithin vernehmbarem Donnern bis zu 100 Meter Höhe emporgeschleudert. Schmutzig- gelbe Rauchwolken sind bis Tokio zu erken- nen. Bisher sind keine Menschenverluste 2u beklagen. Der Vulkan war als Anziehungs- Punkt lebensmüder Liebespaare, die gemein- bekannt. sam im dem Krater den Tod suchten, Lion Feuchtwanger, der in den USA lebende deutsche Schriftsteller, wurde von Ostzonen- Staatspräsident Pieck mit dem„National- Preis I. Klasse für Kunst und Lüteratur“ aus- gezeichnet. Bei den finnischen Gemeindewahlen konn- ten die Sozialdemokraten und Kommunisten deri Rechtspartelen nach bisherigen Meldun- Sen 155 Sitze abgewinnen.. Außenminister Bidault ist mit seiner Gattin von Istanbul nach Paris zurückgereist. 40 000 US- Regierungsangestellte wurden in den letzten beiden Monaten aus Ersparnis- gründen entlassen. Die Vietminh-Rebellen haben im Reisdelta den französisch- vietnamesischen Verbänden einen Stützpunkt abgenommen.— Dr. Wolfgang Pillwitzer, der als Geograph und Gletscher forscher internationslen Ruf mießt, wurde vom Deutschen und Gsterreichi- schen Alpenverein mit der Leitung der Hima- Iaya- Expedition 1954 beauftragt. Vor der Küste von Rhode Island wird ge- Senwärtig versucht, das Wrack eines im MA 535 gesunkenen deutschen U-Bootes zu he- Fräsldent Eisenhower hat das Justizmimi- steriurn angewiesen, eine einstweilige Verfü- gung zu erwi a 5 — streikenden des für 80 8 S e 7 d 7 E. 2 7 E S 7 2 Ztes kolgt der- ung iSt. k- 1 1 zen - 4 1 1 1 r 0. des Süddeutschen Le Ser e erworben. Südweſtd. Nundſchau Erich Roßmann beigesetzt Kränze des Bundespräsidenten und der Re- gierung Stuttgart(Isw). Der am 26. September Während eines Erholungsaufenthaltes in Me- ran im Alter von 70 Jahren verstorbene frü- here Generalsekretär des Süddeutschen Län- Gerrats, Eri Roßmann, ist gestern auf dem Waldfriedhof in Stuttgart beigesetzt worden. Zu der Trauerfeier hatten sich zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens sowie viele Freunde und Bekannte des Verstorbenen ein- gefunden. Nach der Grabrede des evangelischen Geist- lichen würdigte Innenminister Fritz Ulrich die Verdienste Erich Roßmanns. Er legte am Grabe seines toten Freundes Kränze der Lan- desregierung von Baden- Württemberg und des Bundespräsidenten nieder. Der Landes- Vorsitzende der FDP/DVP Baden-Württem- Hergs, Dr. Wolfgang Haußmann, hob hervor, daß Roßmann stets für andere Auffassungen Verständnis gehabt habe. Worte des Geden- kens sprachen ferner Altlandtagspräsident Wilhelm Keil, der SPD-Abgeordnete Albert 8 und Vertreter des Verbandes der Sbeschäd 15 am 10. Januar 1884 Sboren. Nach Würt⸗ temberg kam er bereits im Jahre 1905, wo er bis 1915 Redakteur bei der„Schwäbischen Tag wacht“ in Stuttgart und bei der„Donau- Wacht“ in Ulm war. Nach dem ersten Welt- Krieg war Roßmann von 1918 bis 1920 Re- gilerungsrat im Reichsarbeitsministerium, 1920 Dis 3 Direktor des Württembergischen Hauptversorgungsamts in Stuttgart. Von 1924 bis 1933 hörte er als SPD-Abgeordneter dem Deutschen Reichstag an. Nach dem Ein- marsch der Alliierten wurde R 1945 zum Generalsekretär de hen Län- ats in Stuttgart Amt rte er bis zur Auflösung im Jahre 1948 schlie war er noch ein ahr Intendant Radio Stuttgart. In den letzten Jahren Sehörte Roßgmanm als Generalsekretär der Europaunion an, deren Ehrenpräsid er Sleichzeitig war. Auch schriftstelle ist Roßmann mit seinem bekannten Bu 7 Leben für Sozialismus und Demokratie“ her- Vorgetreten. Roßmann hat sich besondere Verdienste als nderrats Mit besonderer Geschicklichkeit und politischem Taktgefühl erreichte er, dag die Entwicklung der Verwaltung im Aufbau des Südwestens rasch und ohne Alhzugroßhe Härten vorangetrieben wurde. Roßmann ver- Stand es mit Geschick, die Anordnungen und Wünsche der oft sehr strengen Militärregie- Tung und die Auffassungen der jungen Re- gierungen unserer Länder einander anzuglei- chen, so daß bei der Auflösung des Süddeut- schen Länderrats Roßmann von allen Seiten kür seine geleistete Arbeit volle Anerkennung und Lob fand. 1 Mit dem Küchenmesser niedergestochen Kaiserslautern Grp). Auf Veranlas- Sung des Amtsgerichts Kaiserslautern wurde der 22 jährige Willi Groß aus Kaiserslautern unter dem Verdacht, einen Totschlag, zumim- dest jedoch eine gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge begangen zu haben, festge- nommen und in das Gerichtsgefängnis ein- gellefert. Groß hat zugegeben, den Arbeiter Malter Berg aus Otterbach(Kreis Kaiserslau- tern) mit einem Küchenmesser niedergesto- chen zu haben. Berg war wenige Stunden nach dieser Tat in einem Kaiserslauterner Krankenhaus gestorben. 5 Nach dem Mordversuch erhängt Kusel Grp). Ein 62 jähriger Weber erhängte sich auf dem Flur seiner Wohnung in Kusel, nachdem er vorher einen Mordversuch A seiner Ehefrau unternommen hatte. Er war aus einer Nervenheilanstalt, wo er zur Be- obachtung untergebracht War, während eines Spazierganges entwichen. In den Abendstun- den tauchte er bei seiner Familie in Kusel auf, wo er seine Ehefrau bedrohte. Später überfiel er die Frau in der Wobnung und Würgte sie. Es gelang ihr jedoch, zu entwei- chen. Hausbewohner fanden den Mann später erhängt auf. Eine aufregende Jagd EBHII ngen(sw). Eine aufregende Ver- Tolgungsjagd hatte ein Funkstreifenwagen der Landespolizei zu bestehen. Ein amerikanischer Soldat, der in Heimsheim im Kreise Leonberg Setankt hatte, schlug den Tankwart plötzlich meder, sprang zu seinem Wagen, gab Vollgas und versuchte, so schnell wie möglich über die Autobahn in Füchtung München zu ent- kommen. Ein sofort alarmierter Funkstreifen- Wagen der Landespolizei raste hinterher Obwohl der verfolgende Streifenwagen den Amerikaner immer wieder im Schwein werfer⸗ Ücht hatte, gelang es nicht, den Fliehenden Zum Falten zu zwingen. Am Aichelberg ver- suchte der Amerikaner einen Haken zu schla- Sen; er bog in schnellstem Tempo von der Autobahn Ab, geriet dabei aber aufs freie Feld, kam dann in einen Graben und Bliek Stecken, so daß die Beamten des Funkstrei- fenwagens zufassen Konnten. Strafe für nichterschienenen Schöffen KI r ohheim/Teck(sw). Daß ein Schöffe Verpflichtet ist, einer anberaumten Gerichts- Verhandlung beizuwohnen, wenn er sich nicht vorher mit einer triftigen Begründung ent- Schuldigen kann, stellte dieser Tage das Ge- richt in Kirchheim/Teck fest. Als eine Schöf- kengerichtssitzung wegen Nichterscheinens mes Schöffens abgesagt werden mußte, ver- f urteilte das Gericht den Schöffen zu einer Ordnungsstrafe von 50 DM. Außerdem mußte er noch die entstandenen Zeugengebühren be- Zahlen. Konsul Carl Acker gestorben Sigmaringen sw). In Laiz bei Sig- beer den starb der letete 8 zen Samos(Griechenland), Carl Acker. im Ater von 73 Jahren. Er wurde 1944 aus Grie- r d ausgewiesen und siedelte sich in un- Landesposaunentag in der Schwarzwaldhalle Karlsruhe(epd). Der nächste evangeli- sche Landesposaunentag findet am 26. und 27. Juni 1954 in der neuerbauten Schwarz- Waldhalle in Karlsruhe statt. Der Landes- Posaunentag wird alle zwei Jahre abgehalten. Am letzten Landesposaunentag, der in der Postkraftwagenhalle in Karlsruhe abgehal- ten wurde, nahmen rund 1000 Bläser teil. Karlsruhe(ZSH). Die Gesellschaft„Hu- Mmoristika“ konnte ihr 25jähriges Jubiläum feiern. Die Gesellschaft war im Herbst 1928 Von einem Siebzehnjährigen gegründet wor- den, der es sich mit einer Schar gleichgesinn- ter Freunde zur Aufgabe latte, durch ene Aufführungen den Humor die ein- hen und in die bürgerlichen Kreise zu tra- 5 Ausbrecher Demogalla gefaßt PfOTEZheim(sw). Der vor einigen Wo- chen aus dem Notarrest des Polizeireviers im Pforzheimer Stadtteil Brötzingen ausgebro- chene Einbrecher Heinz Demogalla ist auf der Insel Mainau festgenommen worden,. Demo- alla war wenige Tage nach seinem Ausbruch in der Pfalz festgenommen, aber wieder ent- lassen worden, weil nichts gegen ihn vorlag und das Fahndungsschreiben bei der pfälzi schen Polizeistation noch nicht eingetroffen War. Wegen„gefährlicher Namen“ Zwei Jahre länger in Rußland Oonn(sw). Dem 39 Jahre alten Hauptfeldwebel Gotthilf Rom- S Rußland nach Heilbronn t Wurde sein Name zum Ver- hängnis, weil dieser zufällig mit dem des Generalfeldmarschalls identisch ist. Wie Gott- hilf Rommel jetzt erzählte, sollte er bereits im Jahre 1950 nach Verbüßung einer kurzen Freiheitsstrafe in die Heimat entlassen wer- den, Er War bereits einem Transport zugeteilt Worden, wurde aber im letzten Augenblick Wieder in ein Straflager gebracht. Die Gründe dafür waren ihm zunächst Völlig unerklärlich. In der ihm zugewiesenen Abteilung des La- gers traf er dann Schicksalsgenossen, die wie er zufällig die Namen bekannter deut Generale und Politiker trugen, Die deutschen Landser Rommel, Kesselring, Terboven oder Sperrle mußten nur wegen ihrer Name Jahre ihres Lebens länger hinter russ Stacheldraht verbringen. Von einem über einen Zentner schweren Ge- steinsbrocken, der aus 30 Meter Höhe Unterstürzte, im Genick getroffen und auf der Stelle getötet. Per Unfall ist um so tragischer, Als der Verunglückte erst vor wenigen Mona- ten aus der Gefangenschaft heimgekehrt war. Er Binterläßt eine Frau und zwei Kinder. ner Hochspannungsleitung behindert Düsenjäger Freiburg(sw). Wegen Gefährdung der Düsenjäger auf dem Flugplatz Brem t Südlich von Freiburg muß die Hochspan leitung des Uberlandnetzes auf der St von Biengen bis Tunsel im eren Br abgetragen und versetzt werden. Der A der Leitungsanlage, die vor allem das An gen der Düsenjäger behindert hatte, erfor- dert hohe Aufwendungen, Er soll bis Anfang Dezember beendet sein. Europa- Kundgebungen am Rhein Breisach Gsw). In der badischen Grenz- stadt Breisach am Rhein und in der gegen- Überliegenden elsässischen Schwesterstadt Neubreisach finden am Donnerstag Kund- gebungen der europäischen Jugend statt, bei denen Sprecher aus Frankreich, Italien und. der Bundesrepublik die Verwirklichung der europäischen Gerneinschaft fordern werden. Neben anderen Rednern werden in Breisach der Bürgermeister von Colmar und in Neu- breisach der Freiburger Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hoffmann sprechen. Franzosen spielen für Deutsche Säckingen(dpa). Französische Truppen- einheiten sind in der letzten Zeit dazu über- Segangen, in den Städten des Hochrheingebie- tes Platzkonzerte für die deutsche Bevölke- rung zu veranstalten. In Lörrach, Waldshut und Säckingen waren diese Veranstaltungen, bei denen neben französischen Militärmär- schen auch Kompositionen deutscher Meister Vorgetragen wurden, gut besucht. Kompetenzstreit um einen Bomber Radolfzell(sw). Die Bergung eines englischen Bombers, der 1944 bei Gaienhofen am Untersee abgestürzt war, wird sich durch eimen Streit zwischen zwei Bergungsfirmen verzögern. Bereits vor 14 Tagen hatte eine Singener Firma die Arbeiten aufgenommen, als Plötzlich die Wasserpolizei einschritt und die Fortsetzung untersagte. Wie sich heraus- Stellte, hatte auch eine Konstanzer Firma Rechte auf den abgestürzten Bomber geltend gemacht. Während der Singener Firma von Alliierter Seite sowie vom Wasserbauamt das Recht zur Hebung des Wracks zugesprochen Worden war, hatte die Konstanzer Fifma bei der Bundes vermögensverwaltung Eigentums- rechte auf das Flugzeug erworben. Bis Zur Klärung des Rechtsstreits dürfte mit der He- bung des Wracks nicht zu rechnen sein. Kommunal- und Kreiswahlen im Vordergrund Renchen dsw). Die bevorstehenden Rom- munal- und Kreiswahlen standen am Montag in Renchen im Vordergrund der Erö Auf der Tagung der nord- und südbadischen Städtebünde. Rund 50 mittlere und kleine Städte Badens gehören den Städtebünden an. Zunächst wurden die südbadischen Städte Drei Uberfälle durch Amerikaner Locale ela ndlocliaui Fußgänger niedergeschlagen und ausgeraubt — N** 8 Auf„Warm“ gestellt Es ist noch gar nicht S0 lange her, da wur- den die Fenster aufgerissen, wenn man ein alte Damen, die, je nach Temperament und Ver- amlagung, schüchtern oder energisch verlangt dals man die Fenster wieder schließe Abteil betrat, und böse Blicke trafen hatten, — es zöge wie„Hechtsuppe“ Und heute? Kein Mensch reißt die Fenster mehr auf. Gelassen setzt man sich in die Ecke und betrachtet die stille Landschaft, in der die ersten Laubwälder sich anschicken, ihr buntes Herbstkleid zu tragen. Morgens und abends zur Heizung, und Griff legt den Hebel oder den auf„Warm“ um. Denn, ehrlich„ge- Sagt, man friert schon wieder ein bißchen. Es gar gucken die Reisenden ein schneller Scha! Wird Herbst, auch in den Zügen. Die Hochsaison ist vorbei, und in den eilen- den Zügen macht sich wieder die Stille und beschauliche Freude am Reisen breit, die kurze Zeit der hektischen Erregung während der Hochsommersaison gewichen war. Nun macht es doppelt Spaß, sich durchs Land fahren zu lassen, und manch einer seufzt mit Eichen- dorff ach, wer da mitfahren Könnte“, e er die Richtungsschilder an Fernzügen lest. Aber ach, der Urlaub ist vorbei und die tägliche Pflicht ruft unüberhörbar. So muß man sich aufs nächste Jahr freuen. Stellt der- Weil den Heizungshebel auf„Warm“ und träumt von vergangenen und kommenden Reisen „ Richtfeſt bei der Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft a In verdienſtvoller Weiſe und mit beacht⸗ lichem Erfolg iſt die Gemeinnützige Bau⸗ und be⸗ Spargenoſſenſchaft Seckenheim müht durch Ausnützung aller quellen Neubauwohnungen der großen Wohnungsnot errichten zu können. Und ſo konnte ſie ein Richtfeſt für einen Wohnblock für 18 Wohnungen in der Badener Straße am vergangenen Sams⸗ tag im Vereinshaus feiern. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats Albert Erny brachte in ſeiner Begrüßungsanſprache zum Ausdruck, daß es die Genoſſenſchaft für angebracht hielt, einer alten Sitte Rechnung zu tragen und an⸗ geſichts der raſchen Fertigſtellung dieſes gro⸗ ßen Wohnblocks ein Richtfeſt abzuhalten. Er dankte vor allem dem Geſamtvorſtand für die aufgewendeten Bemühungen zur Beſchaffung der erforderlichen Mittel, der Bauleitung, Karl und Rolf Volz und den Baugeſchäften Ed. Würthwein und H. Schreck ſowie dem Zimmergeſchäft Butzer und dem Dachdecker⸗ geſchäft Karl E. Herdt, für die ſolide und fachmänniſche Ausführufig ihrer Arbeiten. Zum Schluſſe gab er ſeiner Freude Ausdruck, daß die Genoſſenſchaft mit der Fertigſtellung dieſer Wohnungen wieder einer größeren An⸗ zahl von Familien die Möglichkeit bieten könne, ihre Sehnſucht nach einer geſunden Wohnung zu erfüllen und Bauleiter Karl Volz betonte das vorbildliiche Verhältnis, das durch ein gegenſeitiges, verſtändnisvolles Zuſammenarbeiten zwiſchen Handwerksmeiſter und Bauleitung beſtanden habe und vor allem Geſchäftsführer Herres erfolgreichen Bemü⸗ hungen für die Aufbringung der Baugelder. Mit der Fertigſtellung dieſes Baublocks beſitzt die Genoſſenſchaft insgeſamt 124 Wohnungen. ſtändig möglichen Hilfs⸗ 8 Mitgliederverſ ammlung beim Schachklub Seckenheim. Bei der am Donnerstag, den 1. 10. 53 ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung wur⸗ den die Mannſchaften für das Bezirksturnier des Schachbezirks Mannheim aufgeſtellt; eben⸗ falls wurde das Winterturnier 1953/54 feſt⸗ gelegt, nachdem jetzt die Sommerſpielzeit ausgelauſen iſt. Schachintereſſierte ſind zu den donnerstags im Lokal„Kaiſerhof“ ſtatt⸗ findenden Spielabenden herzlichſt eingeladen. Hinweis. Kreisverband Deutſcher Soldaten Mannheim. Am Freitag, den 9. 10. um 19.45 Uhr im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 7 Lichtbilder⸗ vortrag„Techn. Hilfswerk im Kataſtrophen⸗ Einſatz(Holland)“ und„Bericht über die Ver⸗ handlungen des Bundesverfaſſungs⸗Gerichts am 25. 9. über die Verfaſſungs⸗Beſchwerden der ehem. Wehrmacht über das Geſetz gemäß § 131 Gr.“.. Die Termine für die Wahlen Das Innenministerium von Baden- Würt⸗ temberg hat für die Wahlen zum Gemeinde- erer. ovember 1953 In dieser An- El hingewie- r Kommunal- teindeparla- mibezirken wWahlräumen Aisräte müs- mdkreise in Ste Termin Aausschüsse der 28. Ok- tober. Die Waniden sem. müssen den Wählern spätestens am 24. Srtober r Zu- gegangen sein. Mit der Aufle der Wäh- ler verzeichnisse soll spätestens am 26. Okto- der begonnen werden. Am 29. Oktober, 18 Uhr Muft die Fr die 8 8 W. 18 zur Linderung * Im W Stadtgebiet von Soldaten drei Uberfälle auf deu e Passanten verübt. In Mannheim-Käfertal wurde ein 36 jähriger Ar- beiter von zwei Soldaten angegriffen und be- Wußtlos geschlagen. Der Uberfallene hatte sich heftig zur Wehr gesetzt und einen der beiden Täter in die Hand gebissen. Vor der Polizei erklärte der Arbeiter, dag ihm 15 DM ge- stohlen worden seien. Bei einem zweiten Uberfall ebenfalls in Manmheim-Käfertal Wurde ein 62 Jahre alter Pförtner durch Faust schläge und Fußtritte mißhandelt. Auch ihm Nhe 0 wurde sein gesamtes Bargeld in Höhe von 25 DM. gestohlen. Einen drätten Ubergriff konmte eine Funkstreife verhindern. Vier von einem deutschen Mädchen begleitete US- Sol- daten hatten einen Fußgänger angegriffen, wurden durch die Funkstreife jedoch vertrie- ben und enkkamen über das freie Feld. Das Mädchen konnte festgenommen werden. Angestellter unterschlug 25 000 DM Mannheim dsw). Ein 37jähriger Ange- stellter hat seinen Arbeitgeber in Mannheim um nicht weniger als 25 000 DM betrogen. Der Mann, der inzwischen festgenommen worden ist, Sing 80 geschickt vor, daß seine Unter- schlagungen erst nach zwei Jahren heraus- kamen. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Verhaftete allein 20 Kühlschränke verschwin- den lassen und zu Schleuderpreisen weiter- verkauft. Darüberhinaus lieg er sich in 10 Fällen Kundengelder auszahlen, ohne sie an seine Firma abzuführen. Das Geld hatte er in Nachtlokalen durchgebracht. Wieder Verkehrssicherheitswochen Auch in diesem Jahr führt die Arbeitsge- meinschaft für Verkehrssicherheit im Auf- trage des Bundesministers für Verkehr„Ver- Kehrssicherheitswochen“ im ganzen Bundes- gebiet durch. Diese Wochen werden am 21. Oktober eröffnet. Die Aktion soll in erster Linie allen Verkehrsteinehmern Gelegenheit geben, mit Selbstdisziplin, Rücksichtnahme und Vorsicht beispielgebend die Verkehrs- moral zu heben und von sich aus dazu bei- zutragen, die katastrophal gestiegenen Ver- kehrsunfallzahlen, die gegenwärtig laut Stati Stik 25 Tote und 700 Verletzte täglich in der Bundesrepublik betragen, wieder auf ein Minimum zu reduzieren. Wanderung im Herbst Das Wandern wird im Sommer propagiert, und es gibt Menschen, die mit des Sommers Schluß auch ihre Wanderschuhe in die Ecke stellen und auf den Beginn der schönen Jah- reszeit im nächsten Frühjahr warten. Der Sommer, Freilich, hat gerade für Wander- lustige seine besonderen Reize, und man hat mehr Freude an der Natur, wenn sie blüht und wenn über ihr die warme gute Some steht und alles vergoldet. Aber der Herbst kann zuweilen den Sommer an Schönheit noch übertreffen, und eine Wanderung im Herbst hat ihre Reize, am denen man nicht achtlos Vorübergehen sollte. Es sind nicht nur die sich mählich verfär- benden Blätter der Bäume, die der Natur das Wunderbare farbenprächtige Kolorit verleihen, sondern es ist die ganze Atmosphäre, die 82 rade im Herbst eine besondere Note hat. Es ist nicht mehr das vielstimmige Summen der Grillen in der Luft, die Vögel jubilieren nicht mehr so, wie an heißen Sommertagen, aber die Stille, die jetzt in die Natur gekommen ist, die ist wohltuend und die kann trösten, heilen und ein Glück schenken, in dem man Ruhe und Frieden findet, wie selten im Som- mer. Auch der Geruch der Natur— wenn man davon sprechen will— ist ein anderer. Nicht mehr die reifenden Ahren stehen auf den Feldern, in den Wiesen duftet nicht mehr der Sommerblumen reicher Flor, aber der Duft von verbrennendem Kartoffelkraut und von Most mischt sich zu einem seltsamen Aroma, die reifen Früchte duften zuweilen über Feldwege her, und in den Wäldern kann man den Harzgeruch des Holzes Wahrnehmen, das in den Herbsttagen gefällt wird, um bei Einbruch des Winters in das Tal geschleift zu. werden. Wanderungen im Herbst sind Spa- zZiergänge in einem Paradies, in dem der Glanz herbstlicher Farben sich mit dem Duft reifender Früchte mischt und glücklich macht. Wettervorhersage Mittwoch bewölkt, strichweise leichter Re- gen, Cühl. Mittagstemperaturen nur wenig über 10 Grad ansteigend. Nächtliche Tiefst temperaturen meist um 5 Grad. Bodenfrost- gefahr gering. Schwache bis mäßige Winde 1155 Nordwest. Donnerstag wieder freund- r, aber wel terhin kühl und in empfind- Uchen Lagen Bodenfrostgefahr. — —— f Stimmen aus unſerem Leſerkreiß 5 COu ſtellt richtig! Zu unſerem Artikel„Bleibt Schloß. garten Feſtgelände“ überſandte uns die Ehriſtlich Demokratiſche Union Secken⸗ heim folgende Richtigſtellung: „Es entſpricht nicht den Tatſachen, daß die CDü⸗Fraktion des Mannheimer Stadtrates an die Stadtverwaltung den Antrag geſtellt hat, aus dem Schloßgarten eine Grünanlage zu geſtalten, zu deren Verwirklichung im kommenden Haushalt bereits Mittel einge⸗ ſtellt werden ſollen. Richtig iſt, daß die CDu⸗ Stadtratsfraktion auf Anregung der 48 5 5 Juni die Sta 5 te, die dem Neckar zu gelegene Hälfte Schloßgartens in eine Genranlage 3 wandeln, die der Hauptſtraße z Aus der chriſtlichen Welt Upervölkerung als weltweites Problem Geburtenregelung ein Attentat auf die Natur Das Problem der Ubervölkerung der Erde dürfe nicht ausschlieglich von Wirtschaftlichen Gesichtspunkten her betrachtet werden. Für die Katholiken habe es vielmehr auch mora- lische und religiöse Aspekte. Dies wird in eimem von Prostaatssekretär Montini unter- zeichneten Schreiben des Papstes an die 26. Soziale Woche der Katholiken Italiens betont. In den übervölkerten Gebieten müsse vor al- lem die richtige Harmonie zwischen Bevöl- kerungsdichte, Kapital und den wirtschaft- chen Hilfsquellen wiederhergestellt wer- den, meint der Papst. Es ein ein Verbrechen, das weder durch den Staat noch durch gendjemand gerechtfertigt werden könne, wenn man zur Lösung dieser Fragen auf das Leben ein Attentat ausübe. Das bedeute nicht nur eine ungerechte Tötung der Un- schuldigen, sondern auch die Unterbindung der Absicht der Natur, die im Willen des Schöp- fers zum Ausdruck kommen. Zur Abwendung der durch die zunehmende, Bevölkerungs- dichte entstehenden Not fordert Pius XII., daß sich die Untersuchungen über das Ver- hältnis von Bevölkerungsdichte und Lebens- möglichkeiten auf die ganze Welt erstrecken müßten, denn dieses Problem könne nur auf einer weltweiten Ebene und durch die Soli- darität aller Völker gelöst werden. 8 Sonntagsruhe auf dem Lande gefordert Arbeitstagung„Kirche und Landvolk“ Die volle Sonntagsruhe auf dem Lande ist eine der Forderungen der viertägigen Ar- beitstagung des Zentralkomitees der Deut- schen Katholiken, die dieser Tage in Würz- burg zu Ende ging. Die katholische Land- Volkbewegung will das Verbot von Sport- Veranstaltungen, Massenausflügen, Tanz, Fil- men und sonstigen Darbietungen sonntags auf dem Lande anstreben. Der Sonntag soll Allein der Kirche und der Familie gehören. Eine Reihe von Entschließungen und For- derungen richten sich an die Parlamente, Behörden, Organisationen und an die Land- bevölkerung selbst: 1. Steuerliche und handelspolitische Hilfs- maßnahmen für die bäuerlichen Familien- betriebe, christlich-soziale und nicht profit- Wirtschaftliche Arbeit, familiengerechte Be- teiligung am Hofertrag, würdige Arbeitsver- träge für die Landarbeiter, sowie Eigenheime, gerechter Lohn und angemessene Freizeit. 2. Heimatvertriebene Bauern und einhei- mische Jungbauern ohne Hofanspruch sollten durch bäuerliche Siedlungen seßhaft gemacht und vor der Landflucht bewahrt werden. 3. Die Arbeit soll religiös, sittlich und sozial gestaltet werden. a 4. Die katholische Landvolkbewegung will die Bäuerin durch betriebliche Hilfsmittel ar- beitsmäßig entlasten. Sie sieht aber in einer Technisierung und Rationalisierung Gefahren für die Familie. Zur Bekämpfung des Kol- lektivismus sei die gegenseitige Nachbar- schaftshilfe und die Ausstattung der Familien mit Betriebshilfsgeräten richtiger als der Bau von dörflichen Gemeinschaftsanlagen. 5. Die Seelenerneuerung auf dem Lande soll durch eine starke landgemäße Exerzitien bewegung einen Auftrieb erhalten. Politische Verantwortung als Aufgabe Ehlers und Metzger vor dem Evangelischen Bund Gegen die politische Indifferenz evange- lischer Volkskreise wandten sich Bundestags- Präsident Oberkirchenrat D. Dr. Ehlers(CDU) und der hessische Kultusminister Metzger (SPD) vor 6000 Teilnehmern einer Kundge- bung in Nürnberg, mit der die 46. General- versammlung des Evangelischen Bundes mren Höhepunkt fand. Dr. Ehlers erklärte nach- drücklich, der beim evangelischen Volksteil immer wieder spürbare politische tralis- mus müsse überwunden werden. Anerdings sei Voraussetzung, daß diejenigen evange- lischen Christen, die eine politische Verant- Wortung übernehmen, auch lebendige Glie- der ihrer Gemeinde seien. Im öffentlichen Le- ben sei der Einfluß der evangelischen Chri- sten so stark wie ihr Wille und ihre Durch- Setzungskraft. Minister Metzger lehnte die Armahme mancher evangelischen Christen, sich durch Ubernahme politischer Verantwor- tung„die Hände schmutzig zu machen“, ent- schieden ab, erklärte jedoch, daß jede Aus- übung von politischer Macht eine Versuchung bedeute. Alles politische Bemühen müsse um Gottes willen dem Menschen dienen. Bischof Meiser sagte in einem Grußwort zu dem Verhältnis der beiden großen christlichen Konfessionen, indem er auf den gefährlichen Bombenfund in Nürnberg anspielte, der die JPagung beinahe empfindlich gestört hätte:„Es muß nicht jede Sprengbombe entzündet wer- den. Besser ist es, sie zu entschärfen, ehe sie Unheil anrichtet.“ Von stürmischem Beifall begrüßt überbrachte Generalsuperintendent. Krummacher die Grüße von Bischof Dibelius und aller Evangelischen jenseits der Zonen- grenze. Der Präsident des Evangelischen Bun- des, Prof. D. Dr. Bornkamm(Heidelberg), er- klärte, es sei die Aufgabe des Protestantis- mus, ähnlich wie über die Zonengrenzen hin- weg auch ohne Beschränkung auf die einzel- nen Parteien ein Stück der inneren Einheit des deutschen Volkes zu manifestieren. Die, beiden Redner der Kundgebung, Dr. Ehlers und Minister Metzger, seien Bürgen für die evangelische Sache in ihrem politischen Lager und verdienten, mit ihrem Ruf zur Verant- wortung im evangelischen Volksteil gehört zu Werden. Nicht alle Mönche verlassen den St. Bernhard Der Vatikansender dementierte die Mel- dung, daß alle Mönche vom großen St. Bern- hard ihr altehrwürdiges Kloster verlassen und ihre bisherige Betreuung der Alpinisten aufgeben wollten. Es sei lediglich geplant, daß ein Teil der Mönche ins Himalaya- Gebiet zieht. Das Kloster wurde bekanntlich im Jahre 962 vom heiligen Bernhard selbst ge- gründet und betreute die französischen und deutschen Rompilger. Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Zu einer Evangelischen Aktionsgemein- schaft für Familienfragen schlossen sich auf einer Tagung in Bethel evangelische Ver- bände und kirchliche Werke zusammen. Die Aktions gemeinschaft will durch Vertretung der evangelischen Anliegen in der Öffentlich- keit zur Stärkung und Sicherung der christ- lichen Familie beitragen. Sie erstrebt zu die- sem Zweck ein gemeinsames Vorgehen mit dem Deutschen Familienverband e. V. Zum ersten Vorsitzenden wurde der Direktor des Zentralausschusses für, die Innere Mission, Pastor Friedrich Münchmeyer(Bethel), ge- Wählt. Der Aktionsgemeinschaft gehören am die Männer-, Frauen- und Jugendarbeit der Evangelischen Firche in Deutschland, der Deutsche Evangelische Kirchentag, Innere Mission und Evangelisches Hilfswerk, die Vertretung evangelischer Eltern und Erzieher sowie Kirchenkanzlei und Sozialkammer der EK. Augen auf im Straßenverkehr Vom Sport Handball. TS Rheinau— TB Jahn Seckenheim 7:12 (4:6) Auch bei der TS Mheinau ſtellten die Turnerbündler ihre Spielſtärke unter Beweis und konnten ſicher gewinnen. Rheinau er⸗ öffnete den Torreigen, durch ihren Straf⸗ ſtoßſpezialiſten Lipponer. Nun ſpielte der Sturm der Einheimiſchen groß auf und ſtellte innerhalb von 10 Minuten einen be⸗ ruhigenden 1:5 Vorſprung her, der bei Halb⸗ zeit aber nur noch 4:6 Tore betrug. Nach Seitenwechſel wurde auf 4:8 erhöht. Rheinau wollte nun mit allen Mitteln aufholen, ver⸗ gab aber in dieſer Zeit gute Torchancen. Durch grobe Fehler der Hintermannſchaft kam Rheinau auf 679 Tore heran, jetzt drück⸗ ten die Turnerbündler noch einmal auf das Tempo und konnten das Reſultat auf 612 erhöhen. Wiederum durch groben Deckungs⸗ fehler konnte Rheinau den Endſtand 7212 herſtellen. 8 Heidelberg gesamtbad- Tennismeister 8˙2 Mit einem über den Tennisclub Rotweiß Freiburg gewann die erste Herrenmannschaft von Schwarzgelb Heidelberg zum Abschluß der dies- Jährigen Freiluftsaison die gesamtbadischen Mei- sterschaften im Tennis. Da die Freiburger Damen Wegen Aufstellungs schwierigkeiten auf den Titel- kampf verzichtet hatten, kamen die Heidelberger Damen ohne Spiel zu Meisterehren. In den Doppel- Splelen behielten die Heidelberger mat 2:1 die Ober- Hand. Mitentscheidend dafür war der Umstand, daß die Freiburger ihre Stancfardpaarungen in den Doppelspielen auseinanderrissen. Neuer Weltrekord über 1000 Meter Der norwegische Mittelstreckler Audun Boy- sen hat in Oslo einen neuen Weltrekord über 1000 m aufgestellt. Er verbesserte den von dem Amerikaner Mal Whitfield in Schweden erziel- ten Weltrekord von 2:20,88 Min., auf 2:20,4 Min. Die Toto-Quoten vom Sonntag Zwölfer-Wette: 1. Rang 68 Gewinner je 8999,50 D-Mark, 2. Rang 1185 Gewinner je 516 DPM, 3. Rang 8646 Gewinner je 70,50 DM. Zehner-Wette: 1. Rang 178 Gewinmer je 2324,70 DM, 2. Rang 2019 Gewin- ner je 204,80 DM, 3. Rang 15 394 Gewinner je 26,70 DM.„ Vorführwagen siegte in Monthlery Porsche-Erfolge in Frankreich und Amerika Der beim Pariser Auto-Salon erstmals gezeigte neue Porsche 1,3-Liter-Super hat sich beim in- ternationalen Rundstreckenrennen auf der Bahn in Monthlery um den Coup de Salon blendend bewährt. In der Serien-Sportwagenklasse bis 1,3 Liter wurde kurz entschlossen der von Por- sche nach Paris mitgenommene neue Demonstra- tionswagen genannt und gewann unter A. Veuil- let(Paris) klar überlegen mit einem Schnitt von 120,6 Km/h das Rennen. Auch die Klasse bis 2 Liter wurde von dem Porsche-1500-Super sicher beherrscht, wobei die Franzosen und Storez rundenlang nur mit wenigen Zentimetern Ab- stand um die Führung kämpften. Olivier konnte mit wenigen Längen vor Storez nicht nur die 2-I-Klasse gewinnen, sondern beide Fahrer pla- eierten sich auch an zweiter und dritter Stelle des Gesamtklassements hinter dem siegreichen Jaguar von Hug(durchschnittlich 130,3 Km/yh). Bei Sportwagenrennen in Long Beach(Kali- fornien) konnte Porsche einen beachtlichen Er- kolg erzielen. In dem Rennen für Serien- Sport- wagen bis 1,5 Liter siegte Bob Norton auf einem serienmäßigen Porsche Coupé vor M. F. Earl auf Singer und Jack Cranberry auf Jowett„Jupiter“. Der deutsche Motorsport hat aufgeholt Rückblick auf die Motorrad-Rennsaison 1955 Schienen die Aussichten der deutschen Motor. radindustrie 1951, dem ersten Rennjahr nac Huthebung der jahrelangen Isolierung und des Ibergangs zum kompressorlosen Motorenbau kast völlig aussichtslos zu sein, so machte die Hoffnungslosigkeit bald einem aufkeimenden Optimismus Platz. Wenn man das abgelaufene dennjahr in der Rückschau betrachtet, dann War dieser Optimismus berechtigt. Die rennsporttreibende deutsche Industrie hat den Anschluß an die bisher dominierenden Eng. länder und Italiener wieder hergestellt. Die zwel Weltmeistertitel von Werner Haas und seiner schnellen NSU-Renner sind der Beweis dafür. Noch zu Anfang des Jahres war das Eingreifen in die Kämpfe um das„Championat du Monde“ ein Versuch, der fraglich erschien, denn Wer konnte von einer kaum zwei Jahre alten Neu- konstruktion erwarten, daß sie bereits 80 Aus- gereift sei, wie es die NSU- Maschinen sind! Die beiden zweiten Plätze von Werner Haag und der dritte Rang von Siegfried Wünschez DKW bei der Tourist Trophy auf der Isle 0¹ Man waren die erste große Uberraschung, die niemand erwartet hatte. Dann folgten die Er- folge der Neckarsulmer in Assen, Schotten, Bern und Monza und damit der Weltmeisterschaftz. gewinn in der 125 und 250-αm-Klasse. Die deutschen Titelkämpfe brachten kaum be- sondere Uberraschungen, und mit Werner Hads auf NSU in den beiden kleinen Klassen, Sieg fried Wünsche auf DKW bei den 350 ern, Schorsch Meier auf BMW in der schweren Soloklasse S0 Wie Kraus/ Huser, ebenfalls auf BMW, bei den Gespannen setzten sich in allen Kategorien die Favoriten durch. Lediglich in der Viertelliter- Klasse war die Meisterschaft bis zur Eilenriede zwischen Haas und Wünsche völlig offen. Au den schwierigen Kursen am Nürburgring, auf dem Feldberg und der Solitude konnten sich die Uultraleichten Zweizylinder-Zweitakter von DRY dank ihrer Handlichkeit und ihres enormen Anzugsvermögens durchsetzen, doch auf den schnellen Strecken dominierte die schnellere Zweizylinder-Königswellen- NSU. Zudem zeigten sich die Rennmaschinen aus Neckarsulm standfester als die hochdrehenden DKW, die es als nichtaufgeladene Zweitakter natürlich besonders schwer haben. Bei den Klein- sten war für NSU keine Konkurrenz zu sehen, und in der 350-c m-Klasse lief die revolutionäre Dreizylinder-DKW allen davon. Schon nach vier ken hatte sich Wünsche seinen Titel ge- Sichert, und die Erfolge in Tubbergen und Schwe- den sind auch international beachfet worden. Die Hoffnung scheint berechtigt, daß Ing. Erich Wolf bis zum nächsten Jahr auch den Anschluß an die schnelle Moto-Guzzi und die bisher führenden Nortons herstellen wird. In der schweren Klasse tauchte BMW nach ein- jähriger Abwesenheit mit neuen Modellen auf, doch ist es gerade in der international am stärk- sten besetzten Kategorie nicht leicht, den Vor- sprung der ausländischen Mehrzylinder-Maschi nen wieder aufzuholen. Die Boxer-Maschiner von BMW haben ein kaum zu übertretendes Stehvermögen, doch fehlen ihnen noch einige Kilometer in der Spitze, bis sie auch Weltmeisterschaft wieder ein gewichtiges Wort mitsprechen können. Das gleiche Bild bot sich in der Gespannklasse, Wo Noll/ Cron zwar einige vielbeachtete Siege über Weltmeister Oliver er- rangen, jedoch in der Weltmeisterschaft eben- Falls noch nichts gegen die schnellen Nortons 2 bestellen hatten. Wiese kommt in die Schach- Entscheidung Das Vorturnier Schaft in Fellbach endete mit dem Sieg des jun- gen Stuttgarters Wiese auch gegen Jäger gev ann und 6% Punkte aus zur deutschen Schachmeister in der der in der letzten Runde acht Partien erzielte. Den zweiten und dritten Platz, die zur Teilnahme an der Gesamtdeut- schen Meisterschaft 1953 in Leipzig berechtigen, errangen gemeinsam Sänger, Kassel, und Schif⸗ ferdecker, Mainz, mit je 5½%½ Punkten. Die Deut- schen Meister Jäger und Schuster haben etwas versagt. Deutsche Hockey-Damen knapp unterlegen Denkbar knapp mit 01 Toren unterlag das deutsche National-Team beim internationalen Frauenhockey-Turnier in Folkestone gegen Au- Stralien. Es war die zweite Niederlage der deut- schen Damen nach einem 1:0-Erfolg über 68 0 . Schweiz und einer 1:2-Niederlage gegen Neusee Für die überaus große Anteilnahme sowie die Zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, die uns beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen Frau Anna Noé geb. Heierling entgegengebracht wurden, sprechen wir unseren herz- lichsten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 7. Okt. 1953 Otflenburgerstr. 1 „Notverkaufl 72 teil. Silber- garnitur, Auflage 100, fabrikneu mit Garantieschein, für DM 200. bar abzugeben.“ Angeb. unt. Nr. 1000 an d. Verlag Aeltere alleinsteh. Frau sucht leeres Zimmer mit Wasseranschluß, evtl. auch Wohngelegenheit bei älterem Herrn gegen Verrichtung der Hausarbeiten.— Schlafzimmer, Küche und reiche Wäscheaus- stattung wird testamentarisch nach Ableben vermacht. Hoher Blutdruck Arterienverkalkung Herzunruhe, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schlafmangel, Reizbarkeit, Rückgang der Leistung vermindern Lebenslust und Schaffensfreude. Dagegen hilft Antisklerosin · eine Blutsalz komposition an- gereichert mit den biologisch wirksamen Heilpflanzen Weißdorn und Mistel, dem bluteigenen Rhodan und dem aus Buchweizen gewonnenen Medorutin, welches die Adern- Wände auf naturgemäße Weise abdichtet. Antisklerosin zenkt den Blutdruck, fördertden Kreislauf, beruhigt Herz und Nerven. Seit 4 Jahren wird Antisklerosin in vielen Ländern gebraucht. 60 Dragees N 2.45, Kurpackung mit 360 Dragees. 11.80 in allen Apotheken e Angebote an den Verlag d. Bl. Maß Anzüge Mäntel und Kostüme sowie Aenderungen und Reparaturen preiswert bei Mfred Fritz Schneidermeister Offenburserstrage 37 0 Vereins-Kalender 10 Liedertafel. Heute Mittwoch, 20.00 Uhr Probe. Turnerbund Jahn(Fußball-Abteilung). Heute Abend 19.30 Uhl Versammlung der Privatmannschaft im„Stern“. Unsere Zeit 2 Nehmen Sie das qugend-Elixief es gibt nervösen, erschöpften Frauen tieten Schlat, neue Kraft, Frische, blühendes Aussehen und Aus- geglichenheit— auch in kri- tischen agen. In Reformhäusern, Apoth., Drog. Filderhraut eingetroffen. Es wird täglich Kraut mit der Maschine eingeschnitten. KARL GIMBER Freiburgerstr. 61, Telefon 47346 . Frisches Lotterie Einnahme lecaliclieu Sie es einmal. Die I. Klasse der 14. Lotterie beginnt am 5/6. 11. Auskunft, Spielpläne und lose bei allen STAAT. IorrERIE-EINNEHMERN Lospreise je Klasse ½ 3.- mit Zwischenklasse 4. STURMER, Mannheim, O7, II Arbeit und Nechdenken können, und wollen Wir Ihnen nicht abnehmen, fruchtloses Grübeln bringt aber nichts ein. Oft schon hat ein Sewinn in der Südd. Klassen-lotf- terie Sorgen gebrochen. — / 6. mit Zwischenklasse 8. Ooldbarsch-Filel ScHWEICKER Slullgart 3, Marttktr. 6 Posfschedek. Stgf. 8 11 t, J. 9165 Pfund... 95 Pfg. dakob Würthwein Lebensmittel/ Feinkost Otten 7 Herde und gasherde bastwirtschaft 2. Kapelle Morgen Donnerstag Schlachtfest 5 N einschl. ROHR für fachmännische Montage in allen Preislagen 5 Reparaturen aller Art ab 10 Uhr N ALBERT JORGER, Installations- u. Blechnermeister * b. wellneisch u. Wurstverk. über die Straße en Arenen zerrt en den Nerven. Unzshlige Menschen leiden unter nervõôsen Beschwerden— besonders auch unter nervösen Herzbeschwerden. Da sollte der echte Klosterfrau Melissengeist steis griflbereil e. Schlafzimmer/ Küchen in bekannter Qualität finden Sie im debe AffUR Hauck ssaeen sein: seit Geneteſionen wird seine ausgleichende, beruhigende Wirkung auf das nervöse Herz ge- rühmt! Erproben auch Sie ihn einmal] können Sie g Nur echt in blauer Packung mit den 3 5 8 telefonisch aufgeben Ruf 47216 e such an Klosterfrau Aktiv-Puder. n In. th. und Drog. e Denken 9 *