53555 eee 8 58 2 S „ 2 22er — Erscheint: montags, mittwocha, freitags 0 und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 18 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbest, den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. 1) Hungen können nur bis 25. auf Nr. 158 Samstag, den 3. Oktober 1953 5/53. Jahrgang Querschnitt der Woche Von Eduard Funk Nun versteht man es, weshalb sich der so- Waetische Außenminister 26 Tage Zeit ge- lassen hat, ehe er die Einladung der West- mächte zu einer Konferenz beantwortete, die am 15. Oktober in Lugano zusammentreten und die Wiedervereinigung Deutschlands be- raten sollte. Er bedurfte nämlich aus gutem Grunde so langer Frist, denn es war gewiß keine leichte Aufgabe, eine Note zu formulieren, die über zehn Schreibmaschinen- seiten hinweg derart wohlgedrechselte Sätze enthielt, daß die Empfänger auch nicht aus einem von ihnen sichere Rückschlüsse ziehen konnten. Zwar schrieb Herr Molotow viel vom Frieden und vom guten Willen der Sowiet- union; er beteuerte mit Pathos die Bereit- schaft seiner Regierung zu Verhandlungen, die zur Entspannung der Weltlage beitragen sol- len; nach seinen Worten ist der Kreml durch- Aus Willens, mit sich über Deutschland und Korea reden zu lassen, ja er möchte sogar eine Abrüstung unter internationaler Kon- trolle durchführen— aber nirgendwo in die- ser weitläufigen Epistel ist auch nur entfernt ein Anhaltspunkt dafür vorhanden, unter welchen realen Bedingungen und zu welchem Zeitpunkt sowjetische Vertreter am Verhand- 0 NUungstisch qu erscheinen gedenken. Praktisch stehen die Westmächte damit vor folgender Situation: Die Sowjetunion hat zu ren Vorschlägen weder Ja noch Nein ge- Sagt; die von ihr präsentierten Gegenvor- schläge sind so vage, daß niemand weiß, Was der Kreml eigentlich in Wirklichkeit erstrebt. Und das war vermutlich auch der Zweck die- ser Note, aus der mit Gewißheit nur die ein- zige Schlußfolgerung gezogen werden kann, daß dem Kreml an baldigen Verhandlungen absolut nichts gelegen ist. Die Einladung zu einer Außenminister-Konferenz in Lugano wurde in der sowjetischen Note restlos igno- riert, jedoch die alte Forderung wiederholt, die vier Besatzungsmächte müßten eine Re- gelung zur Wiedervereinigung Deutschlands herbeiführen, wobei die Bildung einer Ge- Samtdeutschen Regierung und die Festlegung ihrer Befugnisse sowie der Abschluß eines Friedensvertrages erfolgen sollen, ehe freie Wahlen stattgefunden haben. Für wie nebensächlich im übrigen dieses Problem von den Sowiets erachtet wird, geht nicht zuletzt daraus hervor, daß der größte Teil des Umfangs ihrer Note dem Bestreben eingeräumt wurde, den Westmächten klarzu- Smachen, eine Beseitigung der internationalen Spannungen sei nur durch eine Fünfer-Kon- ferenz möglich, an der Rotchina als„gleich- berechtigte Großmacht“ beteiligt werden müsse. Auf diese Weise möchte der Kreml den chinesischen Kommunisten die Türe zur Welt- Politik öffnen, nachdem bisher bei allen der- artigen Versuchen im Rahmen der Vereinten Nationen von deren 60 Mitgliedern nur 7 sich für die Zulassung Pekings ausgesprochen haben. Die Westmächte werden— was man im Kreml ohne Zweifel weiß— diese Forderung noch für geraume Zeit ablehnen; im aktuellen Falle sogar mit gutem Recht, Natürlich kann nicht bestritten werden, daß Rotchina an den Verhandlungstisch gehört. wenn von ost- aslatischen Problemen die Rede ist. Aus die- sem Grunde wurde es auch als Partner Nord- koreas bei der geplanten Politischen Korea- Konferenz anerkannt. Aber die Vertreter Pe- kings haben nichts bei einer Diskussion verloren, in der über Deutschland, Osterreich, den Nahen Osten und alle jene anderen Pro- bleme gesprochen werden soll, die mit dem ostasiatischen Rau in keinerlei Beziehung stehen. Wenn Moskau trotzdem auf der er- wähnten Forderung beharrt, dann kann dar- aus ebenfalls nur entnommen werden, daß es in Wirklichkeit das Zustandekommen einer Konferenz vorläufig verhindern will. Daß diese Haltung der Sowjetunion überall im Westen große Enttäuschung ausgelöst hat, ist sicherlich keine Uberraschung. Während Viele Franzosen immer noch gehofft hatten, Malenkow möge ihnen wenigstens den kleinen Finger bieten stellen die Amerikaner nüch- tern fest, sie hätten vom Kreml keine andere Antwort erwartet. Vor allem aber scheint Churchill verärgert zu sein, dessen An- regung eines Treklens der Großen Vier völ- liger Migachtung verfiel. Damit trieben ihn jedoch die Sowjets zu einer Initiative, die sie bisher als„unfreundlichen Akt“ des Westens ihnen gegenüber diffamiert hatten, namlich zum Versuch, die Politik des Westens durch eine Zusammenkunft der Regierungschefs Inglands, der USA und Frankreichs zu ko- ordinieren. Inwieweit bei einem solchen Treffen der Großen Drei aber Herr Laniel aktionsfähig sein wird, steht noch dahin. Er begab sich mittlerweile in Begleitung von Außenminister Bidault zu einem Staatsbesuch nach der Tür- wee 2 75 5 Dienstag e e die 3 5 tion e e Sie die Pimanz- und 8——— TLaniels dh unterziehen N vielleicht für mn Müller besucht Dichtel und Wohleb Gibt Wohleb seinen Gesandtenposten auf?— Leibfried hat zugesagt Stuttgart(sw). Der neugewählte Mini- sterpräsident von Baden- Württemberg, Dr. Gebhard Müller, fährt am heutigen Samstag zu einer Aussprache mit dem südbadischen CDU-Vorsitzenden Anton Dichtel nach Frei- burg. Dr. Müller wird bei dieser Gelegenheit auch dem deutschen Gesandten in Lissabon und früheren badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb einen Privatbesuch abstatten. Wie dazu in Stuttgart bekannt wird, Will Dr. Müller dem südbadischen CDU-Vorsitzen-. den offiziell vorschlagen, das neuzuschaffende Ministerium für Bundesrats angelegenheiten zu übernehmen. Dichtel war bereits im Verlauf der Koalitionsverhandlungen als Anwärter für dieses Amt genannt worden. Er hat aber un- ter Himweis auf seine starke berufliche nan- spruchnahme bisher noch eine mehr ableh- nende als zusagende Antwort gegeben. In Freiburg wurde inzwischen bekannt, daß die südbadische CDU anstelle von Dichtel den Landrat von Waldshut, Dr. Seiterich, für das Amt des Bundesratsministers vorgeschlagen hatte,. Seiterich habe das Angebot jedoch ab- gelehnt, worauf Dr. Gebhard Müller erneut an Anton Dichtel herangetreten sei. Schon bei Abschluß der RKoalitionsverhand- jungen zu Beginn dieser Woche war bekannt- geworden, daß die CDU die von ihr zu be- setzenden Regierumgsämter je zur Hälfte mit Badenern und Württembergern besetzen möchte. Der Entscheidung des südbadischen Parteivorsitzenden kommt nach Ansicht um- terrichteter Kreise im Hinblick auf die gene- relle Haltung altbadischer Kreise zur Stutt- garter Regierungsneubildung grundsätzliche Bedeutung zu. Aus Nordbaden wird gemeldet, daß der ODU-Bundestagsabgeordnete Eugen Leibfried, Simsheim, bereit sei, das Amt des Landwirt- schaftsministers in der neuen Landesregierung zu übernehmen,. Wie in Stuttgart verlautet, haben mehrere der neuen Minister bereits ihre Ernennung erhalten. Die offizielle Bekannt- gabe soll jedoch erst erfolgen, wenn alle Er- nennungen ausgesprochen sind. Nach Mitteilungen aus zuverlässiger Quelle dürfen folgende Besetzungen angesehen werden: Kultminister: Wilhelm Simpfendörfer(CDU) Landwirtschaft: Eugen Leibfried(CDU) Innen: Fritz Ulrich(SPD) Wirtschaft: Dr. Hermann Veit(SPD) Arbeit: Erwin Hohlwegler(SPD) Justiz: Dr. Wolfgang Haußmann(FDP/DVP) Finanzen: Dr. Karl Frank(FDP/DVP) Vertriebene: Eduard Fiedler BHE) Dr. Müller empfing am Freitag den fran- 2z68ischen Generalkonsul und Landeskommis- Sar du Boisberranger sowie den Präsidenten des Gewerkschaftsbundes Baden-Württem- berg, Wilhelm Klein t, und Vizepräsi- dent Fleck zu Gratulatior 4 e Der neue als endgültig nt stattete am gleichen Tag t er Gb 18 meister Dr. Ar- nulf Klett einen Höflichkeitsbesuch ab. Die eventuelle Beteiligung von Persönlich- keiten der badischen CDU an der neuen Stutt- garter Regierung nehme in der badischen Frage nichts vorweg, erklärte Leo Wohleb in Freiburg. Die Rechtsverwahrung der badi- schen CDU gegen den Südweststaat bleibe im Grundsatz bestehen. Mit dem Landesvorsit- zenden der CDU Südbadens, Anton Dichtel, sei er sich in dieser Angelegenheit nur in der Taktik uneins. Wie bekannt wurde, hatte Wohleb am Mittwoch in der Umgebung von Baden-Baden ein längeres vertrauliches Ge- spräch mit dem Bundeskanzler. Es wird an- genommen, daß die badische Frage, die Re- Sierungsneubildung und die weitere Tätigkeit Wohlebs Hauptgegenstand der Unterhaltung waren. In einem Gespräch mit Journalisten deutete Wohleb an, daß er voraussichtlich nicht mehr lange in Lissabon bleiben werde. Wohleb sagte, er wolle im der portugiesischen Haupt- stadt noch einen bestimmten Auftrag zu Ende führen. Anschliegend werde er sich mit aller Intensität der badischen Frage widmen. Die Bewegung der Badener müsse jetzt alle Vor- bereitungen treffen, um die neuen Bundes- tagsabgeordneten mit dem badischen Problem vertraut zu machen. Es hänge nunmehr alles von einem äritten Neugliederungsgesetz ab. Die badische Frage sei mit der Zeit weit über Baden hinaus Gegenstand ernster Betrachtun- g Hα warden Neues Hilfsprogrumm für die Ostzone Wieder mit Us-Unterstülzung— Jetziges Programm um eine Woche verlängert Berlin(UP). Us-Hochkommissar James Conant kündigte ein neues Hilfsprogramm mit Lebensmittel- und Kleiderspenden für die Bevölkerung der Sowietzone an. Wie Co- nant erklärte, werden die einzelnen Punkte dieser Unterstützungsaktion von der Bundes- regierung zur Zeit ausgearbeitet. Die USA würden auch diese„Aktion der Nächsten liebe“ unterstützen. Conant gab diese Erklärung anläßlich der bevorstehenden Beendigung des Lebensmit- tel-Hilfs programms für die Deutschen im so- Wjetischen Machtbereich ab. Die Spenden- Aktion, die Ende Juli begann und am 27. August verlängert wurde, soll am 10. Okto- ber auslaufen, nachdem sie jetzt noch einmal um sieben Tage verlängert wurde. Sie sollte ursprünglich am 3. Oktober zu Ende gehen. Da der Zustrom zu den Westberliner Aus- gabestellen aber besonders in den letzten Ta- gen ständig zugenommen hat, kamen US- Dienststellen, der Berliner Senat und die Dabel drängen sich übrigens bemerkens- Werte Vergleiche auf: Während die Laniel bekämpfenden Gewerkschaften in Frankreich eine zunehmende Radikalisierung erkennen lassen, ist in England die entgegengesetzte Entwicklung eingetreten. Der Kongreß der britischen Arbeiterpartei lehnte alle vom lin- ken Labour-Flügel eingebrachten Anträge ab und beschloß, für die Zukunft einen„gemä- Bigten“ Kurs, da die Gewerkschaftsvertreter im Falle der Akzeptierung weiterer Soziali- Sierungsforderungen mit dem Austritt aus der Partei drohten. Der Deutsche Gewerkschafts- bund hingegen scheint eher dem französi- schen als dem englischen Beispiel nachzustre- ben. So unerfreulich— alles in allem— die ge- genwärtige Situation der Weltpolitik auch er- scheinen mag, umso dankbarer begrüßen wir es, ihr wenigstens in unserem eigenen Be- reich noch ein helles Licht aufsetzen zu kön- nen: In zahlreiche deutsche Familien ist in den letzten Tagen das lang ersehnte Glück en, zugleich aber auch derer empfang geden- 5 ken, die immer noch fern der Heimat auf die erlösende Stunde hoffen! Die Jugend gibt uns Mund den Appell weiterträgt: Gebt endlich a unene Väter und Brüder frei!. 5 Bundesregierung überein, die Ausgabestellen noch bis zum 10. Oktober offen zu halten. Insgesamt wurden seit Ende Juli 5,2 Millio- nen Rationen an Ostberliner und Bewohner der Ostzone ausgegeben. Allein am Donners- tag waren es 108 000. In der Ostzone ist die Versorgungslage nach Wie vor katastrophal. Der Vorsitzende der Staatlichen Planungskommission, Bruno Leusch- ner(SED), mußte in einer Sitzung der So- Wietzonen- Volkskammer zugeben, daß sich dde von der Bevölkerung„erwartete Wendung zur Herstellung der am meisten gefragten Erzeugnisse noch nücht vollzogen“ habe. Die beispielhafte Frieda Hockauf Die kommunistische Parteizeitung„Neues Deutschland“ hat erstmalig das Bestehen einer „Arbeite-langsam- Bewegung“ in den Indu- Striebetrieben der Sowjetzone zugegeben, mit der die unwillige Arbeiterschaft die Produk- tion lähmt und ihrem Widerstand gegen das Sowijetzonen-Regime Ausdruck verleiht. Die Ostzonenpresse ist deshalb mit großem Eifer bemüht, neue„Henneckes“ vorzustellen. Unter Mehrspaltigen Schlagzeilen berichtete die So- Wietzonenpresse zum Beispiel von Frieda Hockauf aus der Mechanischen Weberei Zittau, die sich in„beispielhafter patriotischer Ini- tiative“ verpflichtet habe, zusätzlich 45 Meter Stoff zbester Qualität“ zu produzieren.„Im Oktober werde ich zu Ehren des Weltgewerk- schaftskongresses in Wien 10 Meter, im No- vember zu Ehren der deutsch- sowjetischen Freundschaft mindestens 15 Meter und im De- zember zu Ehren des Geburtstages umseres großen Lehrmeisters, des Genossen Stalin, 20 Meter mehr weben“, erklärte Frieda Hockauf nach einem Bericht der sowietamtlichen„Täg- lichen Rundschau“. Sieben angebliche Mitarbeiter der antikom- munistischen Kampfgruppe gegen Unmensch- lichkeit“ sind vom ersten Strafsenat des Be- zirksgerichts Leipzig zu hohen Freiheitsstra- fen verurteilt worden. Die Verurteilten sollen angeblich von 1951 bis 1953 im Bezirk Leipzig für die Kampfgruppe“ Wirtschaftsspionage betrieben, Drohbriefe verschickt und zutm More. gegen Politiker und ä des 61 Ein Jahr Regierungspräsidien Die Regierungs- Präsidenten über ihre Arbeit and Wünsche ISW). Vor einem Jahr sind gspräsidien Nordbaden, Süd- Urttemberg und Südwürttem- en gerufen worden. Aus Anlaß Bestehens der Regierungs- sich die vier Reglerungsprä- siddenten über die in den zurückliegenden zwölf Monaten geleistete Arbeit und über Mmre Wünsche geäugert. Stuttgar die vier Regie! aden, No berg ins Le des eimjähriger präsidien haben Der Regierungspräsident für Nordbaden, Dr. Huber, bedauert in seiner Betrachtung, daß eine Bemühungen, aus dem Regierungs- Präsidium eine echte Mittelimstanz zu machen, micht auf allen Gebieten erfolgreich gewesen Seien. Dr. Huber wünscht, daß in den badli- schen Reglerungsbezirken die traditionelle Sparsame Verwaltung und ihre enge Verbin- dung mit der Bevölkerung erhalten bleiben. Dies sei aber nur möglich, wenn die Verwal- ung im Regierungspräsidium stärker sammengefaßt wird und die Sonderbehörde abgebaut werden. Dr. Huber weist darauf hin, daß es erfreulicherweise gelungen Sei, in Karlsruhe einige alte Landeszentralbehör- den zu erhalten. Der Regierungspräsident für Südbaden, Dr. Paul Wäldin, erklärt, die zurückliegenden zwölf Monate seien von dem Gedanken be- herrscht gewesen, mit Energie, aber ohne un- gesunde Ubereilung neue Lösungen auf dem Gebiete der Verwaltung sichtbar werden zu lassen.„Ich respektiere die Leistungen der alten badischen Landesregierung— und dies aus Uberzeugung“, erklärt Dr. Wäldin wört⸗ lich.„Der Fortgang entwickelt sich auf einer breiteren Grundlage. Was sachlich und tat- sächlich geschieht, ist für mich das einzige Kriterium. Rom wurde nicht an einem Tage erbaut, auch nicht das Großherzogtum Baden, Zuch nicht das Land Baden- Württemberg. Die Dinge sind in Fluß— und es nicht noch viel zu tuns. Der Regierungspräsident für Nordwürttem- berg, Dr. Wilhelm Schöneck, weist in seinen Ausführungen unter anderem auf das Pro- blem der Wasserversorgung hin und erklärt: „Der Industrieansiedlung in den Hohenloher Kreisen stand bisher der Wassermangel als Umüberwindbares Hindernis entgegen. Nun Wird zur Zeit der Bau der Nordostring- Was- ser versorgung in Angriff genommen. Bisher waren an einem solch großen Projekt meh- rere Ministerien beteiligt. Eine Koordination War dabei oft erschwert. Der Regierungspräsident für Südwürttem⸗ berg, Dr. Karl Walser, weist darauf hin, daß der Zustrom von Sowietzonenflüchtlingen die Verwaltung vor kaum lösbare Aufgaben stelle. Da der Wohnungsbau für diesen Personen- kreis wegen der zu geringen Förderungs- mittel nicht rasch genug voranschreite, könn- ten die Gemeinden die Flüchtlinge nur lang- Sam aus den zum Teil überbelegten Lagern aufnehmen. In dem industriearmen Regie- rungsbezirk fehle es auch immer mehr an Arbeitsplätzen. Dr. Walser erklärt abschlie- gend, die Bevölkerung erwarte, daß die In- teressen von Süd württemberg bei den noch bevorstehenden Verwaltungsvereinfachungen genau so berücksichtigt werden, wie die der anderen Landesteile. Endloser Trauerzug an Reuters Bahre Heuss wird die Gedenkrede halten Berlin(UP). Hunderttausend Menschen defillerten am Freitag in ergriffenem Schwei gen an dem vor dem Rathaus Schöneberg auf- gebahrten Sarg des toten Regierenden Bür- germeisters Ernst Reuter vorüber. Weinende Frauen, ernste Männer und außerordentlich Viele Jugendliche entboten in nicht abreißen dem Zuge den ganzen Tag über dem großen Toten ihren letzten Gruß. Viele legten am Fuße des Trauerpodestes vor der Freitreppe kleine Blumensträuße nieder, die sie im eige- nen Garten gepflückt hatten. Höhepunkt der dreitägigen Trauerfeiern für Ernst Reuter ist ein Staatsakt um 15 Uhr auf dem Platz vor dem Rathaus, an dem zahlrei- che Repräsentanten der freien Welt und die Millionenbevölkerung Berlins von dem toten Stadtoberhaupt Abschied nehmen werden. Bundespräsident Heuss, der seine Teinahme zugesagt hat, wird in einer Gedenkansprache die Verdienste des Toten würdigen. Auch der amerikanische Hochkommissar Conant und Vizekanzler Blücher werden an dem Prauer- Akt teilnehmen. Bundeskanzler Adenauer wird auf Anraten seiner Arzte nicht nach Berlin fliegen.. Nach einem feierlichen T ee e die Straßen Berlins wind Ae. 1 7 Neuer Transport mit 706 Heimkehrern Rückkehr aus Sibirien— Begeisterter Emp- fang— Sonntag neuer Transport? Herleshausen(UP). Ein weiterer Twansport von 706 Kriegsgefangenen hessischen Zonen Sen ein. Die Heimke Lager 6118 Swerdle ind seit dem 19. Sep- tember unterwegs und pa- ten am Donnerstag früh die Grenzstadt Frank- furt an der Oder. Neun Heimkehrer wurden n Krankenwagen über die Zonengrenze ge- bracht. Die übrigen konnten den Weg in die Freiheit zu Fuß gehen. Damit sind im Laufe der letzten Woche ins mt 2626 Kriegsge- fangene aus der Sowi on nach der Bun- desrepublik entlassen worden. Seit dem vergangenen Wochenende wurden Aus der Sowjetunion insgesamt rund 4022 deutsche Kriegsgefangene in vier Transpor- ten entlassen. Aus 1 ieller Quelle in Ostberlin ist bekannt N, daß bis zum 15. Dezember i samt etwa 4250 und nach Gem 1. 0 verurteilten deutschen 11 T ra an der thüringisch- gangsstelle Herleshau- aus dem sibirischen Würden. Wieder waren Tausende von Frauen und Kindern an der Zonengrenze versammelt, um ehrten den ersten Willkommens gruß zu bringen. Es regnete förmlich Blumen und Schokolade. I er wieder spielten sich An dieser Nahtstelle zwischen Ost und West ergreifende Szenen ab, wenn die Heimkehrer Unter der wartenden Menge ihre Angehörigen entdeckten, die schon seit Tagen hier auf sie Warteten. Immer wieder. wurden die Heimkehrer auch von Frauen und Kindern nach Verschollenen gefragt, konnten aber vor Rührung kaum Antwort geben. Vor Freude Uumhalsten sie sogar unbekannte Frauen und Finder. Die Omnibusfahrt ins Lager Fried- Band wurde zu einer einzigen Triumphfahrt für die Heimgekehrten. Oft konnten die Om- mibusse nicht weiterfahren, weil die begei- sterte Bevölkerung sie zum Halten zwarg und den bisher so Schwergeprüften Blumen, Obst und Schokolade in überreichen Mengen spendete. Nach Auskunft der Zonengrenzstelle in Herleshausen sind für Samstag keine wei teren Heimkehrer- Transporte zu erwarten. jedoch ist es möglich, daß am Sonntag ein ransport eintrifft. Wie sowietzonale Stellen Mütteilen, sollen noch mehrere hundert in der Sowqetunion verurteilte Kriegsgefangene im Lager Eisenach auf ihre Abfertigung warten. Warm sie erfolgt und wie die Weiterleitung vorgenommen wird, war nicht zu erfahren. Da das Lager Friedland überfüllt ist, wurde ein Teil der Freitag mittag heimgekehrten Kriegsverurteilten in die Polizeikaserne nach Hann.-Münden und auf verschiedene Ortschaf- ten verteilt. Papst Pius XII. hat den zuletzt in Fried- land eingetroffenen Heimkehrern telegrafisch für ihren neuen Lebensabschnitt den aposto- lischen Segen geschickt. Wie aus Moskauer maßgebenden Kreisen Verlautet, sollen am 15. Oktober 600 kriegs Sekangene Gsterreicher entlassen Werden, die bisher wegen angeblicher Kriegsverbrechen zurückgehalten worden Waren. BHE tritt für Verfassungsänderung ein Zum Inkraftsetzen der Verträge— Krafts Partei will zwei Ministerien BOnn(E. B.) Der Bundesvorsitzende des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE, Waldemar Kraft, gab vor der Bundespressekonfe- renz zu verstehen, daß seine Partei für eine Beteiligung an einem neuen Kabinett Adenauer mindestens zwei Ministerien ver- langen werde. Gleichzeitig kündügte Kraft an, der BHE werde im Bundestag einer Anderung des Grundgesetzes zum Inkrafttreten der deutsch- Aierten Verträge auch dann zustimmen, wenn er der neuen Bundesregierung nicht angehöre. Hierüber liege ein formeller Beschluß vor. Fraft gab vor der Presse ein Programm be- kanmt, das in gemeinsamen Sitzungen des BHE- Bundesvorstandes und der Fraktion des Gesamtdeutschen Blocks(BHTE) ausgearbeitet Wurde und als Grundlage für Verhandlungen mit Bundeskanzler Adenauer für eine Betei- lägung der Partei an der neuen Koalition die- nen Soll. FKraft unterstrich, daß bisher mit dem Bun- deskanzler noch keine Koalitionsverhandlun- geil stattgefunden hätten, Adenauer aber in einem prüvaten Gespräch mit ihm, Kraft, er- Klärt habe, er wünsche später Verhandlungen mit dem BTH. Für diese bevorstehenden Ver- mandlungen bildete der BHE jetzt eine fünf- köpfige Delegation, der außer Kraft noch Staats- sekretär Oberländer sowie die Abgeordneten Gräfin Finckenstein, Mocker(Baden-Württem- berg) und Hasler angehören. Der Kommis- sion werden Richtlinien mitgegeben, die für die Koalitionsverhandlungen den Rahmen ab- geben, aber kein starres Schema bilden sollen. Die in den Richtlinien für die Verhand- lungskommission niedergelegten Anliegen des BHE umriss der Bundes vorsitzende wie folgt: I. Bessere Organisation und gesetzliche Un- termguerung der Ansiedlung 5 E Auern 2. Vereinfachung des Verfah- bens dür Stents eden S088 so-Zie eine Intensivierung des Wohnungs- eigentums. Anpassung des Wohnungsbaus an Dauerbedürfnisse. 3. Notstandsarbeiten, Mag- nahmen zur Hilfe auf breitester Grundlage, inmere Umsiedlung. 4. Soziale Prepleme. 5. Wahrung des Grundsatzes, daß die Ereig- misse von 1945 hinsichtlich des deutschen Ge- bietsstandes keinen völkerrechtlich verbind- lichen Tatbestand darstellen, und daß keine Bundesregierung vor einer endgültigen Re- gelung durch den Friedensvertrag endgültig Auf deutsches Gebiet Verzicht leisten dürfe. Zur vorgeschlagenen Europäisierung des Sadargebietes sagte Kraft, daß er sich unter der Europäisierung nichts Genaues vorstellen dann sei eine solche Europäisie- lohnend, oder aber er komme nicht ben Werde sich dieser Frage daher 3 verhalten. Auf der an- europäischen Iinschlbüng in fraukreſeh Zugunsten der Fos Auswirkungen der Politik Washingtons— Front der Vertragsgegner bröckelt ab Faris(UP). In der Haltung der französi- schen Offentlickkeit zur EVG hat sich in letz- 285 5 ö 5 Ne 5 2 griff seien, sich auf die Verteidigung ihres ter Zeit eine bemerkenswerte Wandlung voll zogen. Die Gegner der EVG, die noch vor kur- zem ihrer Sache ziemlich sicher waren, begin- nen jetzt, an ihren eigenen Argumenten zu zweifeln. Zum ersten Mal scheint man jetzt in Frank- reich ernstlich zu fürchten, daß die USA es über ch hinwegzusetzen, falls der EVG- bag in Paris nicht schleunigst ratifiziert Hten in Wirklich fertigbringen könnten, Frankrei Sich d. Die Gegner des Projekts verso en ließen, die Einstellung jeg am r PA closse Agen, Was Gen ch Verstäà und durch& en nicht in dlungen mit All dies zusammen ließ in Frankreien den Eindruck entstehen, dag die USA, durch Zweijähriges Warten auf die Ratifizierung des EVG-Vertrags verdrossen, nunmehr im Be- eigenen Kontinents zu beschränken und sich in Europa auf einige an der Peripherie lie- gende Stützpunkte zurückzuziehen. Die Befürworter der EVG, die die Zeichen der Unsicherheit unter den Gegnern des Ab- kommens wahrnehmen, haben neuen Mut 8e schöpft, und viele Unentschlossene haben sich in den letzten Wochen eindeutig für das Ab- kommen ausgesprochen. Ministerpräsident La- niel reagierte prompt auf den Wechsel im 50 litischen Klima, indem er versprach, das Ra- tiflzierungsgesetz der National versammlung Vorzulegen, sobald die Saarfrage geklärt ist. Da neuerdings wieder einige Aussicht auf Regelung dieser beiden Probleme best, Sind auch die Chancen der EVG automat besser geworden. Kommunistische Streiks gescheitert Ein neuer Streik, zu dem der kommunisti beherrschte Gewerkschaftsverband„Corrfé ration Général de Travail“ am Freitag all französischen Eisenbahnbediensteten in Süd- ost frankreich aufgerufen hatte, blieb dank schneller Umdispositionen der Staatseisenbah nen ohne Wirkung. Während in Lyon, Gre- noble und Dijon der Zugverkehr am Vormit- tag mit wenigen Ausnahmen ruhte, verkehr- ten am Nachmittag schon wieder sämtliche Züge, deren Personal von nichtkommunisti- schen Bediensteten gestellt wurde. Dieser Ausstand sollte nach den Plänen der GT allerdings nur das Vorspiel eines 24dstün- erikanischen digen Generalstreiks sein, der für den kom- menden Dienstag angekündigt ist— dem Tage, an dem die Nationalversammlung zum ersten Mal nach den Ferien wieder zusammentritt. Die nicht kommunistischen Gewerkschaften Wollen sich an den Demonstrationen nicht be- teiligen. Zweiter Europa-Kongreß im Haag EPG-Verfassungsausschuß traf n Rom ein Den Haag(UP). Die Befürworter der europaischen Einheit veranstalten vom 8. bis 10. Oktober im Haag den zweiten Europa- Kongreß“, der— wie der Organisationsaus- schuß der Tagung erklärte— ‚den Unwillen über die Verzögerung bei der Schaffung einer politischen Einheit Europas zum Ausdruck bringen soll. Rund 400 Delegierte aus 15 Staaten wollen dabei drei Hauptfragen diskutieren: 1. Die politische Einheit Europas, 2. die Notwendigkeit, über die EVG eine politische Behörde zu stellen, und 3. den gemeinsamen europäischen Markt. Am letzten Tage des Kongresses ist ein Suropäisches Jugendtreffen mit 5000 Teil- nehmern aus Deutschland, Frankreich, Ita- lien, Belgien, Holland und Luxemburg ge- Plant. Der IAköpfige Verfassungsausschuß des Montanunion-Parlaments traf in Rom mit den Außenministerstellvertretern der Union zusammen, um wichtige Einzelheiten der ge- Planten Europaischen Politischen Gemein- schaft(EPC) zu beraten. Der Arbeitsausschuß steht unter Führung des Holländers van der Goes van Naters. Piccard war in großer Gefahr Castellmareftalien(UP). Wie erst jetzt begeammt wird, hätte der erste Tauchver- such Prof. Piccards im August beinahe einen tragischen Verlauf genommen. Die Kabine des Tauchgerätes hatte sich in 1100 Meter Tiefe vor der Insel Capri in dem lehmigen Schlamm auf dem Meeresgrund vergraben, so daß der Wiederaufstieg fast unmöglich erschien. Erst nachdem der gesamte Ballast abgeworfen War, löste sich der Bathyskaph aus seiner Umklammerung und wurde schnell nach oben getragen. Den ungeweihten Beobachtern des Tauchversuches flelen damals nur die Lehm- procken an der Unterseite der Kabine auf. Sonst wurde über den Vorfall tiefes Schwei- Sen bewahrt, bis endlich Anfang dieser Woche die Rekordtauchfahrt bis in 3150 Me- ber Tiefe gelans er bereit, die Wirtschaftlichen 6%5 Probleme um Usterreichs Verteidigung Bedenken gegen Schwächung der Besatzung Paris(UP). Milätärische und diplomatische Sachverständige begannen Beratungen über die geplante Verringerung der französischen Besatzumgstruppen im Osterreich. Obwohl noch keine Einzelheiten bekanntgegeben wurden, verlautet in unterrichteten Kreisen, daß die Tiroler und Vorarlberger Pässe in Zukunft nur noch von einem einzigen französischen Bataillon geschützt werden sollen, während in Wien eine„symbolische Einheit“ von 500 Mann bleibt. In militärischen Kreisen stößt die geplante Zurückziehung eines Teils der Besatzungs- truppen— die auf 10 000 Mann geschätzt wer- den— auf entschiedene Ablehnung. Mam weist darauf hin, daß so wichtige strategische Posi- tionen wie der Brenner und der Arlberg- Paß Ausreichend besetzt sein müßten, wenn man sie im Erristfalle verteidigen wolle. Das kon- Servative Blatt„Le Parisien Libere“ verleiht diesen Gedanken Ausdruck, indem es erklärt, daß Frankreich die Verringerung der Truppen in Zukunft einmal teuer bezahlen werde. „Wenn wir für die Verteidigung eines Teiles tionsreise in Korea ein. Prügelei im römischen Parlament Pella setzt sich immer mehr durch— Slewe⸗ nen erheben Forderungen RO m(UP). Im italienischen Abgeordneten- haus kam es zu tumultartigen Szenen zwi- schen Neofaschisten und Kommunisten. Der kommunistische Abgeordnete Giancarlo Pa- jetta warf dem neofaschistischen Abgeordne- ten Filippo Anfuso— dem ehemaligen Bot- schafter Mussolinis in Berlin— vor, daß er für die Ermordung von zwei Antifaschisten Vepantwortlich sei. Die Rommunisten riefen „Verbrecher! Mörderl“. Anfuso stürzte auf Sie los und es entstand-eine regelrechte Prü- gelei mit Tischen, Stühlen und Tintenfässern. Große Teile des italienischen Haushalts- Planes für 1953 sind vom Abgeordnetenhaus bereits gebilligt worden, was einen beacht⸗ lichen Erfolg des Ministerpräsidenten Pella bedeutet. Ferner haben sich sogar die mit den Kommunisten verbündeten Nenni- Sozialisten für eine Volksabstimmung im Freistaat Triest Ausgesprochen, worin man auch eine Festi- Sung der italienischen Regierung erblickt, da jetzt alle Parteien mit Ausnahme der Rom- mimisten die Triest-Politik der Regierung unterstützen. Die jugoslawische Nachrichtenagentur Tan- Jug berichtete, daß die slowenische Minder- heit in Italien den UN ein Memorandum ein- gereicht habe, in dem sie um den Schutz ihrer nationalen Rechte nachsucht. Die slowenische Minderheit fordert eine Vertretung im ita- Uienischen Senat und im Abgeordnetenhaus, ebenso wie in den lokalen Selbstverwaltungs- Körperschaften des von ihnen besiedelten Ge- bietes. Die slowenische Sprache soll in den Schulen und Behörden dem Italienischen gleichberechtigt sein. 4 Türkisch- französische Verhandlungen Ankara(UP). Mit- Besprechungen über ein neues Handelsabkommen zwischen Frank- reich und der Türkei begann der französi- sche Ministerpräsident Joseph Laniel in An- kara seine Beratungen mit führenden türki- schen Persönlichkeiten. An der Besprechung, die auch die Abtragung der türkischen Schul- den gegenüber Frankreich zum Thema hatte, nahmen auf türkischer Seite Ministerpräsi- dent Menderes, Außenminister Fuad Köprülü, Finanzminister Poafkan und Wirtschafts- minister Gureli teil. Der franzöische Außen- minister Bidault ist in Ankara erkrankt und mußte das Bett hüten. Gegen Korruption in Us-Häfen New vor k(UP). Der Staat New Lork hat sich jetzt mit dem großen amerikanischen Gewerkschaftsverband FL verbündet, um die Monopolstellung der angeblich korrupten internationalen Gewerkschaft der Schauer leute(ILA) zu brechen, deren 65 000 Mit- Zlieder gegenwärtig in den Häfen der ame- rikanischen Ostküste streiken. Die ILA hat den Streik ausgerufen, um Lohnforderungen durchzudrücken und gegen die unliebsame Konkurrenz der neuen Hafenarbeitergewerk⸗ Schaft zu protestieren. Die ILA besitzt seit Jahrzehnten die unumschränkte Kontrolle in den amerikanischen Häfen und nützt ihre Machtstellung bedenkenlos für dunkle Ge- schäfte aus. 8 Neuer blutiger Gefangenen- Aufstand Pan Mun Jon(UP). In einem Befra- gungslager“ der neutralen Zone von Rorea er- eignete sich ein neuer schwerer Zusammen- stoß zwischen indischen Wachmannschaften and nicht heimkehrwilligen chinesischen Kriegs- Sefangenen, wobei zwei Gefangene getötet und fünf verwundet wurden, Bei einem ahn- Uchen Zwischenfall war erst am Vortage ein Gefangener erschossen worden. Bei dem jüng- Sten Vorfall wollte eine Gruppe von etwa 500 Gefangenen ein Krankenrevier stürmen, um einen Kameraden zu befreien, der einen Selbst- mordversuch unternommen hatte. Der schei. dende amerikanische Fernost-Oberbefehlsha- ber General Mark Clark und sein Nachfolger General John E. Hull, trafen zu einer Inspek- . korderlichen Zweidrittelmehrheit angenom- desebene zusammenschließen. Angebot der Stadt Rröv an der Mosel, dem Flaschen Urteil des Bonner L. b F 1 Zug-Zusammenstoß im dichten Nebel Nur acht Leichtverletzte— 100 000 DM Stich. schaden Würzburg(UP). Bei einem D-Zug- zu sammenstoß bei Karlstadt in Untei rankeg Wurden nur acht Personen leicht verletzt. Der Sachschaden wird jedoch auf 100 O00 DM ge. schätzt. Im dichten Nebel war der fahrplan. mäßige D-Zug Frankfurt-Augsburg-München ö Auf den vorschriftsmäßig am Eimfahrtsignal zum Karlstadter Bahnhof wartenden D-Zug Hamburg-Bebra- Oberstdorf aufgefahren. Da. bei sprangen die Lokomotive des Frank furte Zuges und drei D-Zug-Wagen des Hambur- ger Zuges aus den Gleisen. De 8 gen wurde schwer zusammenged Der Lokomotivführer des Framkfurter Zu- ges hatte im dichten Nebel das Haltesigna n der letzten Blockstelle nicht erkannt. Da er „nach der Uhr“ fuhr, bremste er mehrmaz und hielt nach dem Signal Ausschau. Plötz. lich bemerkte er vor sich die Schluglichter des gerade anfahrenden Hamburger Zuges Trotz sofortiger Betätigung der Katastrophen- bremse kam es doch noch zum Zusammenstoß. Die Schäden waren nach Zz wölfstündiger Ar. beit größtenteils behoben. Die Verletzten konnten alle ihre Reise fortsetzen. Am schwer sten verletzt wurde ein Lastzugfahrer, der micht im Zug saß, sondern von der Straße Aus den Unfall bemerkt hatte und zu Hilfe eilen Wollte. Er stürzte über eine Böschumg und brach sich mehrere Rippen. „Sünderin“-Affäre wird neu aufgerollt Neue Verhandlung gegen Pfarrer Klinkhammer Karlsruhe(UP). Der Dritte Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat entschieden, daß der Fall des 50 jährigen Düsseldorfer Pfarreg Dr. Karl Klinkhammer noch einmal vor dem Düsseldorfer Landgericht aufgerollt wird Klinkhammer hatte im März 1951 in Düssel- dorf durch Werfen von Stinkbomben und Protestdemonstrationen die Aufführung des Rnief-Filmes„Die Sünderin“ zu stören ver- Sucht. Am 29. Oktober 1952 war er vom Land- gericht Düsseldorf von der Anklage der Nö- tigung in Tateinheit mit grobem Unfug Frei- Sesprochen worden. Dieses Urteil hat der Bundesgerichtshof jetzt auf die Revision det Staatsanwaltschaft aufgehoben. In der Karlsruher Urteilsbegründung wird betont, daß der Freispruch nicht gebilligt Werden könne, wũeil Klinhammer selbst dann Vorsädtzlich gehandelt habe, wenn er die Wir- Kung der Stinkbomben selbst in Kauf genom- men habe. Der Senat habe festzustellen Habt, ob das Verhalten des Angeklagten der, 8 Film gegenüber mit den Grundsätzen eine Rechtsstaates vereinbar War. Die vom Landge- 5 Ticht Düsseldorf für den Freispruch ange fükr- N ten Gründe seien nicht ausreichend. Das Ver- halten Klinkhammers sei als Notwehr oder Nothilfe nicht gerechtfertigt. ö Verhaftungen wegen Ostbeziehungen München(UP). Die Münchener Polizei nahm in einer Wohnung in Obermenzing smem Vorort von München, nach längerer Fahndung den Bundesgeschäftsführer des „Westdeutschen Komitees für die Einheit und Freiheit des deutschen Sports“, Martin Ha- mammn, fest. Gleichzeitig wurde die Verhaf⸗ tung von Oskar Nolze, angeblichem Sportrefe- rent im Parteivorstand der KPD, und dessen Sekretärin Luise Dunsche, vom Amtsgericht München I bestätigt. Das Bundesgericht be- gründete die Haftbefehle mit dem Hinweis daß die Festgenommenen„ernste und sehr nahe Beziehungen zur Regierung der Sowiet⸗ zone unterhalten“ hätten. Erdgasausbruch bei Diepholz ö Diepholz(UP). Auf der Bohrung der Olgesellschaft Elwerath bei Bahrenburg im Kreis Grafschaft Diepholz erfolgte ein Ero, gasausbruch. Beim Ziehen des Gestänges au der Bohrstelle brach plötzlich Gas aus und drückte das etwa 50 m lange Gestänge aus der Erde heraus. Nach kurzer Zeit trat auch auf den Wiesen und Ackern in der Nähe des Bohrturmes Gas auf. Der Gasaustritt ver- stärkte sich und brachte Schwimmsand und Wasser mit sich. Die etwa 85 m vom Bohr- turm entfernt liegende Bahnlinie Bassum Bünde mußte aus Sicherheitsgründen gesperrt Werden. Entscheidender Erfolg Malans Kap Stadt(UP). Die Regierung des Mi- His ter präsidenten Daniel Malan errang in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Südafrikanischen Parlaments einen entschei- denden Erfolg. Ein Antrag der Regierung, ein neues Gesetz zur Trennung der Wahllisten der weißen und der farbigen Bevölkerung (Mischlinge) vorzulegen, wurde mit der er- Men. Königin Elisabeth von England, die am 14. Oktober von Schloß Balmoral nach London zurückkehrt, wird am 3. November mit einer IThronrede die neue Parlamentssaison eröffnen. Agypten wird beim UN- Sicherheitsrat ge- gen die Errichtung von Befestigungsanlagen in der entmilitarisierten Zone Palästinas durch Israel protestieren. Die Herstellung von Wasserstoffbomben am lsòufenden Band liege in den USA in greif- barer Nähe“, verlautet aus gut unterrichtete Washingtoner Quelle.* a Der deutsche Gesandte in Stockholm, Pr. Kurt Sieveking, soll im Falle eines Wahlsie- ges des„Hamburs- Blocks“(CDU, FDP, DE) neuer Hamburger Bürgermeister des Stadt- Staates Hamburg werden. Die ehemaligen Luftwaffen- Angehörigen wollen sich an diesem Wochenende in De- mold zu einer großen Organisation auf Bun- Der Altestenrat des Bundestages lehnte ein Bundestag ein Angebinde von 504 5 8„Kröver Nacktarsch“ zur Parla- „Diamantenmacher“ Meincke hat gegen das Lee ebel Such. Wer- der e aus ellen Und rollt Mmer nom- 1 ge- de 8 a 1dge-⸗ Führ⸗ Ver- Oder zen Dlizei Südweſtd. Nundſchau Ministerpräsident Dr. Maier verabschiedete sich Längeren Erholungsurlaub angetreten— Dr. Gurk zur Regierungsbildung Stuttgart(sw). unterbrochener Armntsf liedete si und A Maier esc Ministerpr kurzen Ans tene Regi Sar ministeri der 1 betonte, d- r als Demol * derm sei nun Maiers stet Habe. Sie v mit der ergetreten s 1 dur esentlich e euschöpfungen icktritt Be- 2zu der R aeubildung n—. Es sei kein Geheimn betont Dr. Gurk, daß ein Teil der ODU-FI i Kürktigen der mit einer sen Besorgnis Sntg Es sei jedoch selbstverständlich, das auch dieser Teil der Fraktion prinzipiell Gefolgschaft leiste. Es könne auch festgestellt werden, daß die werdende Große Koalition nicht leichten Herzens in Baden bejaht werde, denn sie sei in erster Linie ein„württember- gisches Gewächs“. Nach Ansicht von Dr. Gurk bleibe noch die badische Frage als grund Rechtsfrage bestehen. Ob die badisc Völkerung von dem Recht der Selbstbestim- mung Gebrauch machen werde oder nicht, hänge nicht zuletzt von der neuen Regierung Ab. Ob es in Zukunft gelinge, dem neuen Staat nicht nur formalrechtlich, sondern auch als politisch bejahte Wirksamkeit zu geben, werde die nächste Zeit klären. 75 Jahre Staatstechnikum Umfangreiches Jubiläumsprogramm Karlsruhe(sw). In der zweiten Okto- berhälfte begeht das Badische Staatstechni- kum sein 75 jähriges Jubiläum. Die Feierlich- keiten aus diesem Anlaß beginnen am Frei- tag, 23. Oktober, mit einem Totengedenken in der Anstalt selbst, während am Nachmittag des gleichen Tages die Jahreshauptversamm- lung des Vereins der Freunde des Badischen Staatstechnikums stattfindet. Der eigentliche Festakt Wird am Tage darauf, am Samstag vormittag, 24. Oktober, im Großen Haus des Staatstheaters Karlsruhe durchgeführt. Nach- mittags schließt sich die Jahreshauptversamm- lung des Württemberg- Badischen Baumeister- und Ingenieurbundes(Gruppe Baden) an. Den Abschluß dieses Tages bildet ein großer Fest- abend. Der Sonntag, 25. 10., ist Besichtigun- gen, Korporationstreffen und berufsständi- schen Versammlungen vorbehalten. Durch Kriegsemwirkung ging wertvolles Anschriften- material verloren. Daher ist der Verein der Freunde des Staatstechnikums nicht in der Lage, allen früheren Angehörigen der Anstalt persönliche Einladungen zu den Jubiläums- keierlichkeiten zu übermitteln. Frühere Ange- hörige des Staatstechnikums werden deshalb gebeten, ihre Anschrift beim Staatstechnikum Karlsruhe, Moltkestraße 9, bekanntzugeben. Hntwicklung immer Aus 14 Tagen wurden über acht Jahre Weinheim(sw). In Weinheim kam der erste Rußgland-Spätheimkehrer der Stadt an. Es handelt sich um den 42 Jahre alten Hei- matvertriebenen Franz Ledwig aus Hinden- burg in Oberschlesien. Er wurde 1945 beim Einmarsch der Russen verschleppt. Alle Män- ner zwischen 17 und 50 Jahren erhielten nach den Angaben des Heimkehrers damals den Befehl, sich mit Verpflegung für 14 Tagen zu versehen und sich zum„Arbeitseinsatz im rückwärtigen Frontgebiet“ zu melden. Acht Jahre und sieben Monate hat dieser Ar- beitseinsatz, gedauert. Ledwigs Frau und seine beiden Kinder fanden als Flüchtlinge vor einem Jahr in Weinheim eine neue Hei- Mat. Bilrgervereine empfehlen neuen Polizeipräsidenten Karls Truhe(ZS). Nachdem der Perso- nalausschuß des Stadtrats sich in der Frage der Neubesetzung des Postens eines Polizei- Präsidenten von Karlsruhe nicht für den bis- herigen Karlsruher Stellvertreter Pr. Scholz, sondern sich für den in gleicher Eigenschaft in Mannheim tätigen Dr. Granzau entschied, haben die Karlsruher Bürgervereine einsthm- mig befürwortet, daß der bisherige stellver- tretende Polizeipräsident von Karlsruhe die Vakante Stelle erhält. Man führte besonders die Tatsache an, daß Dr. Scholz die Geschäfte mum bereits seit dem Tode des früheren Pra- sidenten Krauth leitet, der vor etwa sieben 60 Jahre Odenwaldklub in Mosbach Mosbach(sw). Die Ortsgruppe des Oden- Waldklubs feiert am Sonntag ihr 60jähriges Bestehen. Aus diesem Grunde wird der Hauptausschuß des Klubs in Mosbach zusam- mentreten und über die Neufassung der Sat- zungen und das künftige Bauprogramm beraten. Dem Odenwaldklub gehören über 100 Ortsgruppen in Baden, Hessen und Bay- An. Die eigenen Kinder überfahren Mosbach(sw). Ein Landwürt aus Nęu- denau im Kreis Mosbach, der einen vollen Rartof* n mit sei Traktor nach l te, erfuhr seine beiden Kinder drei und vier Jahren, die wäh- vom Wagen gefallen waren. der Kinder wurde mit lebensgefähr- den Verletzungen ins Kranken Se- Haus bracht, das andere kam mit Schürfwunden davon. zaiffeisen- Organisationen Zeit rden sich 2 [tsarten an 6 Ausspracheabende mit OE vorgesehen Karlsruhe(ZSH). Der Vo Arbeitsgemeinschaft K f hatte mit Oberbüi Sprache, in der d den Winterhalbjahr é abende mit der Bevölkerun; teile durchzuführen. 1e Aus- IIII en- irn TISTuhe Eine 22 Jahre alte Abete Buck Iterin wurde von der terschlagung zu einer at Monaten verurteilt. kammer wegen U Gefängnisstrafe von ac Die Frau hatte als Lohnbuchhalterin von 1949 bis Ende 1950 16 000 DM unterschlagen. Das Geld hatte sie für Anschaffungen und Reisen ausgegeben. hrem Mar von der Her- kunft des Geldes nic Sbellte sie „großzügig“ 2000 DM der Wußte, er àus dei dete. Auf die Sriff der D Zeit darauf konnte aber kurze Assantfen gefaßt werden. Triberg kaufte die englische Kirche Triberg(lsv, ersten Weltkrieg für die 2 schen Gäste des Kurorts e 8 Kirche Weltki atete eng 2 Vor dem erster it ZwWI en 1920 Sde Se 1 nd der Sommersaison Gottes gehalten. Vierfache Frucht Es soll vorkommen, daß ein Kind aus der Großstadt beim Schreiten durch Ahrenfelder den Roggen nicht vom Weizen unterscheiden kanm. Die Stadtbewohner haben die Natur- Verbundenheit zum großen Teil verloren. Aber vielleicht ist es gut, sich nun zum Erntedankfest einmal an die Bedeutung der vierfachen Halmfrucht Roggen, Weizen, Ger- ste und Hafer zu erinnern. Sie spielen eine Srohe Rolle in unserem Leben, ohne daß wir uns dessen bewußt werden. Der Roggen lie- fert uns das Mehl für das Schwarzbrot, das in unseren Tagen der bewußten Ernährungs- Wissenschaft immer mehr an Bedeutung ge- Winnt, weil es das natürlichste und beste Förderungsmittel einer guten Verdauung ist. Die schönen weißen appetitlichen Brötchen am Morgen haben allerdings mit dem Roggen nichts zu tun. Weißbrot, Brötchen, Semmeln und Kuchen werden aus feinem Weizenmehl gebacken. Kranke und magenleidende Men- schen werden das leichter verdauliche Weiß- brot lieber essen als das Roggenbrot. Und damn wird auch noch die für die Hausfrau so wichtige Stärke für die Wäsche aus Weizen- Kkörmern gewonnen.. Bei der Gerste wird das Herz der Bier- trinker lachen. Hopfen und Malz, Gott er- Halt's! So wird ihr stilles Stoßgebet lauten, denm der Bierbrauer benötigt die Gerste drin- Send. Zu einem guten Bier gehört ein vor- treffliches Malz, das aus der Gerste gewon- nen würd. Zum guten Schluß noch der Hafer, bei dem man sofort an unsere treuen Pferde denkt, die ohne Hafer nicht leben können. Hafer ist das Lebenselement aller Pfepde. Der Hafer ist ein Doktor für das Land, so sagt eine alte Bauernregel. Leider hat auch manchmal das Sprichwort recht:„Das Pferd, das den Hafer verdient, kriegt ihn nicht.“ Diese Halmfrucht des Feldes liefert außerdem noch Stroh, Spreu und Häcksel, das allem Vieh gut mun- det. Und wie schmecken eine Hafergrütze und Haferflocken. g . Ein Tag des Dankes an unsere Tiere Der Prasident des Deutschen Tierschutz- undes, der Frankfurter Oberbürger meister Kolb, hat in einem Aufruf zum Wielttier- schutztag am 4. Oktober die Bevölkerung aufgefordert, Sich ehrenamtlichen Mit- arbeit im deutschen Tierschutzbund zur Ver- fügung zu stellen. Der 4. Oktober sei ein Tag des Dankes an unsere Mitgeschöpfe und ein Tag des Bekenntnisses zu ihrem Schutz. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 3. 10. bis 10. 10. die Brückenapotheke. Telefon: 47394. ——. Das aktuelle Wochenſtreiflicht Großbauſtelle Mannheim wohl ſelter hat ein Begriff genauer die Tatſachen ge⸗ troffen als dieſe Bezeichnung, die ſich bei einem Gang durch Mannheim direkt augen⸗ fällig anbietet. Wuchtig und impoſant prä⸗ ſentieren ſich die neuen F Faſſaden am Parade⸗ platz, die kurz vor ihrer Vollendung ſtehen und mit ihrer modernen und ſtilvollen ar⸗ chitektoniſchen Geſtaltung das letzte Reſtchen biederer Mittelſtadtzeit früherer Prägung hinwegwiſchen. Man darf aber neben den Planken nur einen Schritt in die„Freßgaſſe“ machen, um au ſch hier auf dieſes bieneneifrig Bauen zu ſtoßen. Konzentriſche Bautätig herrſcht aber auch in der Kunſtſtraße, wo das auf neu möblierte Univerſum⸗Hochhaus die dominierende Rolle wieder zu ſpielen be⸗ ginnt, das es einſt inne hatte. Und ſtändig wachſen neue Bauzäune aus dem Boden. Ob der Rieſenaufwand letzten Endes nicht die gegebenen Kapazitäten lies Geldbörſe der kaufenden Schicht— überſteigt? Das mögen Finanzexperten und Wirtſchaftsplaner ent⸗ ſcheiden— wir aber freuen uns, daß Mann⸗ heim auch nach außen hin immer mehr ſeine Bombenwunden heilt und das Geſicht der lebendigen Großſtadt repräſentable Züge ge⸗ winnt. Vergeblich haben wir in dieſen Tagen, wie wohl ſo manche Mutter und Frau auf⸗ merkſam die Liſten der heimkehrenden Kriegs⸗ gefangenen überflogen, ob nicht doch ein Secken heimer. Es war keiner dabei. Wieder einmal mehr kann nur der Troſt Stärkung bedeuten, daß auch die Letzten, de⸗ ren Schickſal unbekannt iſt, heimfinden mö⸗ gen. Und daß dann endlich Friede ſei unter den Menſchen, die noch grauſamer ſein kön⸗ nen, als wir es den Tieren zuſchreiben. Das grauſame und zermürbende Warten wird alſo in den Familien weitergehen müſſen In dieſen Tagen ſchickt ſich auch der Kul⸗ turwinter an, das von der Sonne noch mit matten Zügen verteidigte Freiluftreſervoir mit mächtigen Zügen zurückzuerobern. Ver⸗ einigungen, Bünde und Gemeinſchaften haben ihre Pläne und Programme aufgelegt, in denen der Großſtädter nun Kultur„genießen“ kann. Es iſt eigentlich etwas Eigenartiges um dieſe Gezeiten menſchlicher Einſtellung zu E lichen und geiſtigen Bedürfniſſen. Nach Urlaub und Strand nun das ernſthafte Be⸗ mühen, die im Sommer leicht vernachläſſigte Intelligenzmaſchine wieder auf Touren zu bringen, um dann nach einigen Wochen die⸗ ſes heißen Bemühens ſich ganz in den Stru⸗ del neuer Ausgelaſſenheit im Faſching zu ſtürzen. Dann werden die Höhrerreihen merk⸗ lich lichter, wenn ſie da und dort nicht ganz verſiegen. Wie gehabt, werden die Eingeweih⸗ ten ſagen und die weniger„Informierten“ freuen ſich ob der variablen Geſtaltung eines langen Winters. Für alle Teile aber dürfte ſich das eingehende Studium der Fülle des Gebotenen ſicher rentieren, denn da und dort werden Perlen zu finden ſein, die man nicht gerade auf dem ſprichwörtlichen Gemein⸗ platz liegen laſſen ſollte. Und wo es dann manchmal doch ſo aufregend intereſſant iſt und man für die Konverſation immerhin einiges profitiert Erntedankfeier und Elternabend Wie bereits berichtet, führt der Kleingarken⸗ verein Sommerdamm heute Abend im Bad. Hof eine Erntedankfeier mit froher Unter⸗ haltung und Tanz durch, während die Katho⸗ liſche Jugend morgen Abend im Kaiſerhof mit einem luſtigen Elternabend aufwarten wird. Wir gratulieren! Ihren 75. Geburtstag feiert morgen Sonntag in geiſtiger und körperlicher Friſche Frau Katharina Tranſier, geb. Keller, Bonndorferſtraße 18. Der hochbetagten Ju⸗ bilarin entbieten wir die beſten Wünſche. . Fumſchau. „Hollandmädel“ heißt der neue deutſche Erfolgsfilm, in dem neben dem neuen Film⸗ liebespaar Sonja Ziemann und Gunnar Möl⸗ ler 13 Kanonen des Humors beteiligt ſind und ſo das Antlitz dieſes Films nach der hu⸗ morvollen Seite hin prägen. Man darf ſich nur vo ſtellen, daß Hans Moſer und Paul Henkels die beiden Käſe⸗ bzw. Tulpengro⸗ duzierenden Väter ſind, die ein alter Zwiſt trennt und ſo längere Zeit auch erfolgreich das happy end der beiden Liebenden ver⸗ eitelt. Es bedarf ſchon der Schläue des„Ge⸗ ruchsſpezialiſten“ Rudolf Platte und einer handfeſten Auseinanderſetzung um die von beiden Vätern umworbene Tänzerin„Molly“ um alles wieder ins Lot und zu einem glück⸗ lichen Ende zu bringen. Der witzigen Situ⸗ ationskomik und ſpritzigen Muſik paſſen ſich die ſchönen Naturaufnahmen an und runden ſo das Bild eines Filmes ab, der nichts wei⸗ ter als eine gute und frohlaunige Unter⸗ haltung ſein will. 276C)RCßßFVW fag 8 .———— S— 2 .. ̃—.—.... — 5 ——. ————— f 1 ——— —— ———̃—— ————— — ̃—————— ... ͤͤͤ ͤ——.. ͤ————— . ͤ— ͤ——— —ñ̃—— —— S 2 ee —— 1 8—— .———————̃ä——ü—ä ———— —.— ——... —— 10 ————— ——— 7 + ——.— F 8 2 4 3 z— —— 3 3 133——T— — f——— z e e .———— 2 rr. — 5 2 3 2 32 2 2.— —— 8 2 2 3 33 — 53S 2:22 ³ i 3 „ 3“ FE r ———. ——:—.. —————— 2— 1— ——— 1212 2 2* 33— — 323— 1—— —᷑—— — 22 822 838*— e 312 8232 1 2c ˙ AA ¾ 2 ˙— A FFT...—. ̃ ͤ———— „TT.!!!.... ̃ ̃— ———— —. p—— —— 2 9 8 E 2—— —— 2——— —————— 8— 222————— 4— 88 —— —— — 0 — 7 — — 5— 22— Selhsttätig— Wels— arbeitspatend 7— + 2. — e 7. 1 0———— —— d 8— e 4 5 e —— — — — 2 2— Lichtgehleicht— weiss. gewebesche nnd. gewebesc— —— — e 8— e— 2— .— —. — . 0 — 5 133 Kaen 7 — lopenrein 17 3 Wels Wäschepflegend — * * E 15 — ref ee ee eee eee — 0 4 Schaum 2 Weiss Schaumigfensiy 0 * Schwan Weiss reinstes Weiss 5 2 ——— 2 2—— eee eee ef —̃ ̃—— —— 2— — — — —— 5 —— Für die überaus große Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Verstorbenen Herrn Ernst Kettner sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte, der Bundesbahn und der Gewerkschaft für die ehrenden Nachrufe und Kranzniederlegungen. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 3. Oktober 1953 Das Glück der Frau — ist eng verbunden mit sollte der echfe Klosterfrau Melissengeist stets griffbereit sein: ruhigende, ausgleichende, schmerzlindernde Wirkung auf den gesemten Organismus Wird je seit Senerafionen gerühmt. Milſionen Frauen schwören suf ihn— auch in kritischen Jagen! ihrer körperlichen Frische. Darum seine be- In Apoth. und Drog. Nur echt in blauer Packung mit den 3 Nonnen! Denken Sie auch an Klosterfrau Aktiv-puder. kinlteſlerungskartoffeln, Tafelöpfel aus besten Erzeugergebieten Lager oder frei Keller. Alex. Schmich/ Landesprodukte Vereins Kalender Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Sportverein 07(Fußball-Abteilung). Unsere Schüler spielen heute auf unserem Platz um 15 Uhr gegen Heddesheim. Morgen Sonntag spielt die Privatmannsch. geg. 46 Mhm. Abfahrt 8.15 Uhr ab Vereinshaus. Die Jugend spielt in Seckenheim gegen Kurpfalz Neckarau. Beginn 10 Uhr; 1. und 2. Mannschaft in Seckenheim gegen Ladenburg. Beginn 13.15 Uhr und 15 Uhr.(Handball-Abteilung). Heute Samstag, Schüler gegen TSG. Ladenburg um 16 Uhr hier. Morgen 1. u. 2. Mannschaft— 46 Mannheim dort. Abfahrt der 1. und 2. Mannschaft, 13 Uhr mit Rad ab Vereinshaus. Turnverein 98(Handball-Abteilung). Spiele auf dem Wald- Sportplatz. Heute Samstag, Schüler gegen VIL. Neckarau um 15.00 Uhr. Morgen Sonntag, Mr Mannheim Jugend gegen 98 Jugend vorm.; 98 2. Mannschaft gegen Oftersheim 2. Mannsch. 13.45 Uhr; 98 1. Mannschaft gegen Oftersheim 1. Mannschaft um 15 Uhr. Turnerbund Jahn.(Handballabteilung). Die Schülermannsch. spielt heute um 15.45 Uhr auf dem Waldsportplatz gegen Tv. Rheinau. Morgen spielen auf dem Waldsportplatz um 9.30 Uhr. B-jugend gegen Spogg. Birkenau; 10.30 Uhr A-Jugend gegen? 19 Birkenau. Abfahrt der I. Mannsch. nach Rheinau um 45 Uhr mit Rad ab Wasserturm. liefert preisy 5 ab Aeltere alleinsteh. Frau sucht Iceres Zimmer mit Wasseranschluß, evtl. auch Wohngelegenheit bei älterem Herrn gegen Verrichtung der Hausarbeiten.— Schlafzimmer, Küche und reiche Wäscheaus- stattung wird testementarisch nach Ableben vermacht. Angebote an den Verlag d. Bl. Leeres Iimmer von alleinstehend. Frau gesucht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. . lee V tig und werden zum Entwickeln angenommen. Ieh berate Sie jederzeit! FOTO- Drogerie W. HOLLSTIN *— — 1 Bettstelle 1, Kinderbett sowie 2 Bettröste (90 x 190) zu verkaufen. Zu erxfr. in d. Geschäftsst. des Bl. Kinderbett u. Sportwagen zu verkaufen. Badlenerstrage 85 Welfshund Farbe schwarzgrau auf den Namen Astor hörend entlaufen Abzugeben Freiburgerstraße 6 Laufend beste Ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf 14 tägige Garantie. 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Haarbenandlungs- institut Sg. schneider& Sohn, Stuttgart N, Gymnasjumstraße 21 2 57 Jahre erfolgreiche Haarbehandlung Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche 4 Samstag, 3. Oktober: 20 Uhr, Singkreis(Heim) 0 Sonntag, 4. Oktober: Erntedankfest 2. Bezirkskollekte für Kinderschulen u. Schwesternstationen im Kirchenbezirk Mannheim. 8.30 Uhr Frühgottesdienst und Christenlehre 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach neuer Gottesdienstordnung 10.45 Uhr Kindergottesdienst Dienstag, 6. Oktber: 20 Uhr Mädchenkreis(Altere) 20 Uhr Jungenkreis(Heim) Mittwoch, 7. Oktob.: 20 Uhr Jungmännerkreis(Heim) Donnerstag, 8. Okt.: 20 Uhr Wochengottesdienst (Pfarrer John) Palast- Tiehtgpiele mit nemem Gesieht Josef Tröndle Mannheim-Feudenheim Vertretung der Deutschen Philips A.-G. Artur Hauck Bauschreinerei und Möbel Mhm.-Seckenheim Zähringerstr. 101 Georg Bühler Zimmergeschäft und Holzhandlung Mannheim- Seckenheim Ei WWöOff Ausführung sämtl,. 6laserarbeiten Mhm.-Seckenheim Am Umbau waren nebenstehende Firmen beteiligt Offenburgerstr. 39 August Schenkel Beleuchtunęs körper Vorhangzüge Karlsruhe ö Baden ludwig lochböhler Eisenkonstruktionen Mannheim ⸗Seckenheim Seit einigen Tagen präſentieren ſich die Palaſtlichtſpiele mit einer neuen Front. In einer raſchen und ſorgſam abgeſtimmten Um⸗ bauarbeit wurde für die bisher wenig glück⸗ liche Faſſade eine ſehr moderne und geſchmack⸗ volle architektoniſche Löſung gefunden, die äſthetiſche und bauliche Vorzüge gleicher⸗ 1 im einem den Gegebenheiten ent⸗ ewar 8 5 nen 8 igherben ner 10 5 5 die ver Stic ine ce fegte . deutlich wie ſehr der Leitung der Edmund Würthwein Baugeschdſt Mannheim-Seckenheim Philipp Gehr Gipser- Geschäft Mhm.- Seckenheim Ottenhöferstr. 3 KARL MORR Bau- nd Möbelschreinerei Mhm.-Seckenheim Kloppenheimerstr. 10 NEOGN-ROGHR Licht- Nellame MANNHEIM . n Ge neos ga. e enhalten das ebenfalls durch den äußeren Umbau zweckentſprechend umgeſtaltet wurde und eine betont freundliche und gemütliche Raum⸗ atmoſphäre ſchafft. Hand in Hand mit dieſem Umbau ging auch die Neuaufſtellung von zwei der modernſten Philips⸗Vorführgeräte, die das Neueſte und Beſte dapſtellen, was die Induſtrie auf dieſem Gebiet produziert. Mit dieſen Geräten iſt eine einwandfreie Bild⸗ und Tonwiedergabe möglich, wie man ſie nicht beſſer in den her⸗ vorvagenſten Großſtadrkinopaläſten antrifft. Diele ſtändigen Verbeſſe⸗ 8 2 05 lichtſpieſe daran gelegen iſt, dem filmfreund⸗ . lichen Publikum alle Vorzüge eines guten Kinobeſr 8 5 Eine kluge und geſchickte Programmauswahl wird im Verein mit den. f 1 ſicher da⸗ zu beitragen, das der Secken⸗ 3 *— Untermählaustraße 69/71 Wilhelm Raufelder Elektro Radio Mannheim- Seckenheim Installation Karl Klumb duslhnnusg san. lilererdelten Kloppenheimerstr. 91 e „ b Sg. u — 21 8