Erscheint: montags, mittwochs, freitags umd samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zugl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— OCreisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 191 Montag, den 30. November 1953 5.53. Jahrgang Verfassungsänderung ist schwierig Kopfzerbrechen bei der Regierungskoalition — Entwurf noch vor Bermuda? BOnn(FE. B.) Vertreter der Bonner Koa- Mtionsparteien werden in dieser Woche die Besprechungen über die Anderung des Grund- gesetzes fortsetzen. Obgleich die Debatte über die Wehrhoheit und die Anderung des Grund- gesetzes auch nicht— Wie ursprünglich vor- gesehen— am kommenden Donnerstag im Bundestag stattfinden wird, so wollen die Re- Zierungsparteien doch wenigstens bis Zum Beginn der Konferenz der Regierungs- chefs der drei Westmächte auf den Ber- muda- Inseln am Freitag einen entspre- chenden Antrag auf Anderung der Verfassung einbringen, der die Wehrhoheit des Bundes sicherstellt. Die Koalitionsparteien und mit men die Bundesregierung wollen damit dem Westen zeigen, daß es in der Bundesrepublik für die Inkraftsetzung des EVG-Vertrages keine Hindernisse mehr gibt. Ob der geplante Termin für eine Grund- gesetzänderung aber eingehalten werden Kann, scheint nach Ansicht politischer Beob- Achter fraglich. Bei den bisherigen Bespre- Hungen haben sich recht widersprechende Meinungen über die Form und den Zeitpunkt der Verfassungsänderung herausgebildet. Die FDP neige z. B. dazu, erst den Spruch des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe Ab- zuwarten. Die von der SPD beantragte Ent- scheidung des Bundesverfassungsgerichtes, ob die Aufstellung deutscher Truppen nach den Bestimmungen des Grundgesetzes gestattet ist, wird mit einer Verfassungsanderung, für die eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundes- tag so gut wie sicher ist, Praktisch hinfällig, wenn auch Sachverständige der SpD meinen, Gag das Gericht auch nach einer Anderung der Verfassung über ihren Antrag entscheiden müßte. 5 Schwierigkeiten macht, wie verlautet, auch noch die Form der angestrebten Verfassungs- nderung. Die Sachverständigen seien sich unter anderem noch nicht darüber einig, O man die Möglichkeit der Aufstellung deut- scher Truppen ausschließlich auf die Europa- Armee abstellen oder die allgemeine Zustän- digkeit des Bundes erklären soll, für die mili- tärische Sicherheit zu sorgen. Politiker in Bonn befürchten, daß Frankreich gegen die Möglichkeit zur Bildung einer deutschen Na- tionalarmee, die durch die letztere Formulie- rung gegeben sein würde, Einspruch erheben könnte, Die Alliierten könnten nach dem be- stehenden Besatzungsstatut gegen Anderun- gen des Grundgesetzes ein Veto einlegen. Nach bisher vorliegenden Plänen soll das Grundgesetz in Artikel 73, der die Gebiete aufführt, auf denen dem Bund die ausschlieg- liche Gesetzgebung zusteht, um einen Punkt: „Sicherheit nach außens, und bei den Be- stimmungen in Artikel 24, Absatz 2, Wonach sich der Bund einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen kann, um das Wort, militärischen“ erweitert werden, Schlieg- lich müßten auch noch in der Verfassung ge- Wisse Einschränkungen von Grundrechten, die für den Wehrdienst unerläßlich sind, behan- delt werden. ö Unternehmer bekennen sich zu Europa Suhr Kritisiert Verwaltungsaufblähung Kündigungsschutz für öffentliche Angestellte? Essen(UP), Die Jahrehsauptversammlung der Jungen Unternemmer ging mit einem „kompromigiosen Bekennmis zur europäi- schen Gemeinschaft“ zu Ende. In einer Ent- schließung bezeichneten die 250 Delegierten die gemeinsamen geistigen und kulturellen Grundlagen der europäischen Völker Als den entscheidenden Ansatzpunkt für eine poli- tische und wirtschaftliche Integration. Dr. Schregle vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes sprach sich für eine größtmögliche Freizügigkeit auf dem europäischen Arbeitsmarkt aus. Der Arbeit- suchende Mensch müsse in allen europäischen Ländern nach Möglichkeit ausgeglichene Ar- beits- und Sogzlalbedingungen vorfinden. Es gelte, eme europäische Sozialpolitik zu schaf- fen, die dem Arbeitenden Menschen weitge- bende soziale Sicherheit garantiere und ein Europa der Vollbeschäftigung aufbaue. Auf der zweiten Bundestagung der Auge Stellten des öffentlichen Dienstes in der Deut- schen Angestelltengewerkschaft DAG) in Bielefeld bezeichnete der Präsident des Ber- Ber Abgeordnetenhauses, Pr. Otto Suhr, es als„Fragile der deutschen Demokratie?, dan es Allen Umwälzungen zum Trotz noch nicht selmeller angestiegen als die Zahl der Bevöl- kerung. Deutschland stehe damit am nächster Stelle hinter England und den USA, 00 der Bonn befürwortet Berliner Konferenz Deutschlandfrage muß Vorrang haben— Der Westen will die Probe machen BOnn(E. B.) Die meisten Bonner Politiker vertreten die Auffassung, daß die sowzetische Bereitschaft zu einer Vierer-Konferenz mit den Westmächten unbedingt genutzt werden müsse ohne Rücksicht darauf, welche Gründe den Kreml veranlaßt haben mögen, seine Taktik anscheinend zu ändern. Der SPD- Vorsitzende Ollenhauer sagte, nachdem nunmehr die sowietische Regierung den Vorschlag der Westmächte angenommen abe, eine Außenminister-RKonferemz der vier Besatzungsmächte abzuhalten, bleibe nur noch die Frage des Konferenzortes zu klären, und es gebe keinen Grund, den sowjetischen Vor- schlag, die Konferenz in Berlin stattfinden zu Lassen, abzulehnen. In Regierungskreisen wurde erklärt, es müsse sichergestellt Wer- den, daß auf dieser Konferenz die Deutsch- landfrage als das für die Entspannung der Weltlage wichtigste Problem auch wirklich mit Vorrang behandelt werde. Hierfür sei die Wahl Berlins als Ronferemzort eine gute Vor- Sussetzung. 2 Nach Ansicht politischer Beobachter rech- net man in Regierungskreisen offenbar damit, daß die Bundesregierung während der Kon- ferenz in Berlin von den Westmächten direkt gehört werden könnte. In Bonn erirmert man gleichzeitig an die mit den Westmächten ge- meinsam festgelegte Reihenfolge der Maßnah- men für eine Wiedervereinigung Deutschlands: Durchführung freier Wahlen, Bildung einer gesamtdeutschen Regierung und Beteiligung dieser Regierung an den Friedensverhandlun- gen. Ein erster Meinungsaustausch der West- möchte über die jüngste sowjetische Note hat nach Mitteilung diplomatischer Kreise in Lon- don keine wesentlichen Meinungsverschieden- heiten, sondern im Gegenteil eine weitgehende Upereinstimmung in der Beurteilung des neueèsten Schritts des Kreml zu Tage geför- dert. So sei man sich vor allen Dingen dar- über einig, daß die neue sowjetische Note keine wirkliche Wende in der sowzetischen Politik àndeute. Der einzige Unterschied zur Disherigen Haltung der Sowjets sei, daß sie zuvor gestellte unannehmbare Vorbedingun- gen fallen gelassen hätten. Auf britischer Seite neige man deshalb zu der Ansicht, man solle die Sowjets schleunigst beim Wort neh- men und auf ihr Angebot eingehen, ehe sie es sich wieder anders überlegten. Völlige Ubereinstimmungs herrscht auch darüber, daß keine allzu großen Hoffnungen auf die Konferenz gesetzt werden dürfen. Vermutlich würden die Schwierigkeiten schon bei der Tagesordnung beginnen, denn Wäh- rend der Westen auf der vordringlichen Be- annäherung der Adenauer ist befriedigt— Nächstes Gespräch mit Bidault am 11. Dezember Den Ha a g(UP). Bundeskanzler Adenauer, der am Samstag abend nach Bonn zurück- kehrte, erklärte vor seiner Abreise im Haag, er sei über den Verlauf seiner zweieinhalb stündigen Unterredung mit dem französischen Außenminister Bidault über die Saarfrage be- friedigt. Bidault war am Samstag vormittag nach dem Haag gekommen, um an der Schlußsit- zung der Außenminister-Konferenz teilzuneh- men. Anschliegend hatte er die erwähnte Aus- sprache mit Dr. Adenauer, zu der auch Hoch- kommissar Frangois-Poncet, Alexander Pa- rodi, der Generalsekretär des Quai d Orsay, und Staatssekretär FHallstein hinzugezogen wurden. Sie endete mit der Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung der beiden Außenminister, wonach es gehungen sei, die voneinander abweichenden Ansichten näher zusammenzubringen“. Die deutsch- französischen Saargespräche werden in Bonn fortgeführt. Adenauer und Bidault wollen die am 11. Dezember in Paris beginnende Tagung des Ministerkomitees des Europa-Rates zum Anlaß nehmen, um er- neut Über das Saarproblem zu konferieren. Schon vor Beginn des Haager Gesprächs war Seitens der deutschen Delegation erklärt Wor- den, der Meinungsaustausch der beiden Staats- männer habe zunächst nur vorläufigen Cha- rakter. Tatsächliche Verhandlungen würden Wohl erst im Dezember oder Anfang Januar geführt. Bei dieser Gelegenheit soll dann die „Grundsatzerklärung“ beschlossen werden, in der die Prinzipien der Europäisierung des Saargebietes verankert werden sollen. Beiden Seiten— Frankreich und der Bun- desrepublik— schwebt offenbar ein politisch autonomes Saargebiet vor, das unter der Auf- sicht der Montan-Union stehen soll. Von Fran- 205ischer Seite erkennt man an, daß das Saar- Stelking der Angestellten des öffentlichen Dienstes mehr als bisher zu sichern. Zu die- sem Zweck soll ihnen nach Ablauf von zehn Dienstjahren die Unkündbarkeit zugesichert werden. Mit der gleichen Begründung wurde die Forderung erhoben, für die Angestellten des öffentlichen Dienstes eine Versorgung zu schaffen, die derjenigen der vergleichbaren Be- 5 zeugt, die Saarfrage europhisch g dem Wege zur Verständigung seien ube- streitbare Forts 5„„ handlung der deutschen und österreichischen Frage bestehen werde, wolle Molotow ver- mutlich zunächst die Zuzlehung Rotchinas er- örtern. So bestehe die Gefahr, daß die Konfe- renz sich schon sehr bald festfahren könnte Daß sich die Grundhaltung der Sowjets gegenüber den groben internationalen Pro- blemen nicht geändert habe, gehe schon dar- aus hervor, daß die Einigung Europas, die EVG, die NATO und ihre Stützpunkte in der neuen Note wiederum heftig angegriffen worden seien. Dennoch wird vor allem in Großbritannien und in Frankreich die An- schauung vertreten, man solle sich die Gele- genheit, all diese Fragen mit den Sowjets zu besprechen, nicht entgehen lassen— und sei es nur, um der Welt erneut zu zeigen, Wo die Schuld am Kalten Kriege liege. Die endgültige Abstimmung der westlichen Gesichtspunkte aufeinander werde allerdings erst auf der bevorstehenden Bermuda- Kon- ferenz erfolgen. Die Bundesrepublik werde auf jeden Fall bei allen wesentlichen Be- Schlüssen konsultiert. In London wird allge- mein damit gerechnet, daß die Konferenz wahr- Scheimlich Anfang kommenden Jahres statt- Hnden wird. Sicherheitspläne Moskaus? In diplomatischen Kreisen der sowjetischen Hauptstadt wurde mit großem Interesse Ver- merkt, daß die Sowjetunion ihre Bereitschaft zu einer Vier-Mächte-Komferenz mit der überraschenden Anregung gegenseitiger Si- cherheitsabkommen mit europäischen Län- derm verbunden hat. In der Note hieß es: „Die Sowjetunion ist bereit, zusammen mit anderen Ländern Europas alle Anstrengungen cherheit durch entsprechende zwischen allen Ländern Europas beizutragen, — ohne Rücksicht auf ihre sozialen Systeme“. Dieser Gegenvorschlag zur EVG wird von diplomatischen Beobachtern so gedeutet, dag er Offensichtlich einen allgemeinen Sicherheits- Pakt aller west- und osteuropäischen Län- der einschließlich Rußlands vorsieht. Sir William Hayter, der britische Botschaf- ter in der Sowjetunion, wurde in Arwesen- heit von Außenminister Molotow vom 80 wjetischen Regierungschef Malenkow empfan- gen. Ein Sprecher des Foreign Office in Lon- don erklärte dazu, Sir William habe schon vor einigen Wochen um eine Zusammenkunft mit Malenkow gebeten, die nichts anderes als„ein Höflichkeitsbesuch“ des neuen britischen Bot- schafters in Moskau gewesen sei. Sir Willlam habe keine Anweisungen zur Erörterung ir- gendwelcher besonderer Fragen mit Malen- kow a gehabt. Saar- Ansichten gebiet politisch ein Teil Deutschlands ist aber die Bundesrepublik wäre bereit, es im Inter- esse der deutsch- französischen Verständigung zu europäisieren. Die Arbeitsgruppe des Aus- schusses für Allgemeine Angelegenheiten der Beratenden Versammlung des Europa-Rates wird am 4. Dezember in Brüssel zusammen- treten, um über wirtschaftliche Vorschläge für ein künftiges Saar-Statut zu beraten. Saar- Kontroverse mit Tumulten Zu tumultartigen Szenen kam es in Mel- sungen bel Kassel bei einem Empfang des „Bundes Europäischer qugend“, auf dem der saarländische Justizminister Braun sprach Der Sleichfalls anwesende CDU-Bundestags- abgeordnete Walz, der dieser Tage aus dem Saargebiet ausgewiesen wurde, geriet mit Braun in ein scharfes Rededuell, als er dem Saarländischen Justizminister vorwarf, daß die Regierung in Saarbrücken deutsche Men- schen aus einem deutschen Land, das auch von Frankreich als Bestandteil Deutschlands anerkannt werde, wie Verbrecher“ ausweise. Der Beauftragte des PDP-Bundestagsabge- ordneten Prinz zu Löwenstein, Kurt Vaupel, Pezeichnete Braun als einen„Separatisten“. Vaupel wurde sofort das Wort entzogen, wor- auf die meisten Anwesenden protestierend den Saal verließen. Der saarländische Justizminister erklärte, er empfinde es als eine Ehre, daß die deutsche europäisch denkende Jugend sich über seinen Besuch freue und ihn nicht als einen Ver- brecher“ betrachte. Prinz zu Löwenstein habe mit seinen„un verantwortlichen Angriffen“ Deutschland nur geschadet. Den CDU-Bun- destagsabgeordneten Walz bezeichnete Braun als enen Unruhestifter, der zur Aufrecht- erhaltung der Ordnung und Sicherheit aus dem Saargebiet ausgewiesen werden mußte“. Er hoffe, daß das Saarland durch eine Weit- gehende Autonomie in das vereinte Europa eingefügt werden könne, um den Streit zwi- schen Deutschland und Frankreich zu be- enden. b Der saarländische Minister präsident Hoff- mam forderte auf dem Landesparteitag der Christlichen Volkspartei des Saarlandes er- neut die endgültige Europäisierung des Saar- landes Hoffmann erklärte, er sei von dem ehrlichen Willen des Bundeskanzlers über- Ein Bundeswirtschaftsrat ist geplant Außerbetriebliche Mitbestimmung— Heim- kehrerentschädigung und Krankenversiche- rung vor dem Bundestag Bonn(E. B.) Die CDU/ CSU- Bundestags- fraktion will in Kürze einen Gesetzentwur! über die Errichtung eines Bundeswirtschafts- rates einbringen, um dadurch die Regelung der außer betrieblichen Mitbestimmung vor- anz treiben. Nach diesem Entwurf soll ein Bundeswirt- schaftsrat mit 150 Mitgliedern errichtet wer- den, von denen je 60 von den Arbeitgebern and Arbeitnehmern und die übrigen 30 von den freien Berufen gestellt werden sollen. Die Mitglieder werden auf Vorschlag der Bundes- regierung vom Bundespräsidenten berufen. In den Ländern sollen als Unterbau für den Bundeswirtschaftsrat Landeswirtschaftsräte und Bezirkswirtschaftskammern eingerichte! werden, Die Wirtschaftsräte sollen die Auf- gabe haben, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern und einen Ausgleich der Interessen vor allem der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer herbeizuführen. Sie können den gesetzgeberischen Körperschaften Vor schläge machen, Gutachten ausarbeiten und zu getroffenen Maßnahmen Stellung nehmen Die SpD-Bundéstassfraktion hatte schon im alten Bundestag die Errichtung eines Bundes- Wirtschaftsrates zusammen mit der Regelung der innerbetrieblichen Mitbestimmung vor- geschlagen. Die Vorschläge der SPD fanden jedoch keine Mehrheit im Parlament. Es be- stand vor allem keine Klarheit über die Auf- gaben und Kompetenzen eines Bundes wirt- Schaftsrates, die nach Auffassung von Sach- verständigen aber klar umrissen sein müssen, wenn ein neuer Wirtschaftsrat nicht das Schicksal des Reichswirtschaftsrates der Wei- marer Zeit teilen sollte, der praktisch in den Jahren seines Bestehens nichts Positives ge- leistet habe. Bundesfinanzminister Schäffer wird vor- aussichtlich auf der Bundestagssitzung am Donnerstag die Entscheidung der Bundesre- gierung vertreten müssen, anstelle des bereits vom alten Bundestag verabschiedeten, aber noch nicht verkündeten Heimkehrerentschädi- gungsgesetzes einen neuen Gesetzentwurf vorzulegen, der nur Zahlungen an Bedürftige vorsieht. Das ursprüngliche Gesetz sah die Zahlung einer allgemeinen Entschädigung für alle Heimkehrer vor, die den Bundeshaushalt mit etwa 200 Millionen DM belastet hätten. Die Bundesregierung hat auf Drängen Schäf- fers im neuen Haushaltsplan aber nur 50 Mil- lionen DM für diesen Zweck vorgesehen. Die Bundesregierung stützt sich bei ihrer Wei- gerung, das vom Bundestag verabschiedete Gesetz zu verkünden, auf den Artikel 113 des Grundgesetzes, wonach Beschlüsse des Bun- qdestages und des Bundesrates, welche die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Aus- gaben des Haushaltsplanes erhöhen oder neue Ausgaben in sich schließen oder für die Zu- kunft mit sich bringen, der Zustimmung der Bundesregierung bedürfen. Der Bundestag wird ferner in erster Le- sung einen Gesetzentwurf behandeln, wonach bei der gesetzlichen Krankenversicherung Le- dige mit einem jährlichen Einkommen über 8400 DM und Verheiratete mit einem Ein- kommen vom 9400 DM nicht mehr versiche- rumgsberechtigt sein sollen. Die Bundesregie- rung ist der Auffassung, daß nur solche Fer- sonen in die Sozialversicherung einbezogen Werden sollten, die wegen ihrer wirtschaft- lüchen und sozialen Lage dieses Schutzes be- dürfen. Der Bundesrat hatte die Ausschaltung der Möglichkeit einer freiwilligen Weiterver- sicherung als eine Härte abgelehnt.. „Streit um die Gratifikationen Schäffer geht gegen Bayerns Beschluß vor Bonn(E. B.) Bundesfinanzminister Schaf- fer hat beim Bundesverfassungsgericht eine einstweilige Anordnung beantragt, fut der den bayerischen Landesbehörden untersagt werden soll, an ihren Beamten, Angestellten und Arbeiter eine Weihnachtsgratifikation zu zahlen. Eine solche Sonderregelung für die im bayerischen öffentlichen Dienst Beschäftigten, so argumentiert Schäffer, würde gegen das Besoldungsrecht verstoßen, in dem ausdrück- lich bestimmt werde, daß die Landesbeaniten nicht besser gestellt werden dürfen als die Bundesbeamten. gratifikation für die beim Bund Beschäftigten Abgelehnt, während der Landtag in München ctie Auszahlung einer Weihnachtsgratiflkation beschloß. a. Die Vertreter- Organisationen der Beamten, Angestellten und Arbeitern im öffentlichen fordert, seinen Beschluß zu n un. Der Bundesfinanzminister hat bekanntlich die Zahlung einer Weinnachts⸗ 1 1 0 9 Keine Spezialisierung an Hochschulen Jahresbericht von Rektor der TH, Prof. Haupt Karlsruhe(ZSH). Anläßlich der Jahres- Feier der Technischen Hochschule und der Verpflichtung der neu immatrikulierten Stu- demten, der auch RKRultminister Simpfendörfer und Staatsrat Werber beiwohnten, gab Rek- tor Haupt den Jahresbericht der„Fridericiana“ für 1953. Professor Haupt warnte vor der Ge- Lahr der Spezialisierung an den Hochschulen. Man solle auf keinen Fall an einzelnen Stel- len Schwerpunkte bilden, indem man ver- suche, die Tätigkeit der Hochschulen auf Wenige Fächer zu beschränken und die Auf- gaben anderer Institute auf diesen Gebieten mitübertrage. Die Verästelung, die zwischen den einzelnen Fächern heute bestehe, sei zu Stark, als daß man eine Trennung vornehmen Könnte. Professor Haupt berichtete davon, daß Sn großer Teil der an der Technischen Hoch- schule durchgeführten Forschungsarbeiten von der Industrie angeregt und auch finanziert Worden seien. Da die Zahl der Studenten heute dreimal so groß sel wie früher, sei es auch unbedingt erforderlich, die Anzahl der Dozenten und Assistentenstellen zu erhöhen. eachtliche Erfolge seien in der Wiederge- zung des alten Standes der„Fridericiana“ gemacht worden. Die Anzahl der Studien- bewerber sei immer noch höher als die Auf- nahmemöglichkeit. Mit 270 ausländischen Stu- dierenden hat die„Fridericiana“ unter den deutschen Technischen Hochschulen den größ- ten Anteil an Ausländern. Professor Haupt sprach den Dank für die Zuwendung des Landes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus. Das abgelaufene Jahr war das bisher bedeutendste Baujahr. Leider sei nach seiner Ansicht zu bemängeln, deß die Beträge immer so spät zur Verfügung gestellt würden, daß die eigentliche Bausai- son schon vorbei sei. Er empfahl deshalb, in Zukunft die Gelder schon zu Beginn des Ge- schäftsjahl es bereitzustellen. Auf dem Bau- Programm erscheinen besonders wichtig die 5 Wiederherstellung K erstörten Haupt- gebäudes, das bis zum Frühjahr wieder sei- ner Bestimmung übergeben werden soll, del Neubau eines großen Flußbaulabors und eines Physikhörsaals mit 750 Sitzplätzen. Insgesamt standen in diesem Jahr 3,6 Millionen Mark für das Bauprogramm zur Verfügung. Professor Haupt, der auch im kommenden Jahr der„Fridericiana“ als Rektor vorstehen Wird, betonte am Schluß seiner Rede, daß es in Karlsruhe keine Spannungen zwischen den Corporationen und der Hochschule gegeben habe, wie das an anderen Instituten dieser Art zum Teil der Fall war. Frankfurts Kaiserdom vollendet Hochaltar-Weihe beendete den Wiederaufbau Frankfurt(UP). Mit der Weihe des neuen Hochaltars durch den Limburger Bi- schof, Dr. Kempf, fand der Wiederaufbau des historischen, im letzten Krieg teilweise zer- störten Frankfurter Ka loms seinen Ab- Schluß. Das gotische Gotteshaus, das im 13. Jahrhundert auf den Fundamenten einer Trüh-karolinischen Kirche erbaut wurde, hat sein Außeres vollkommen behalten. Der In- nenraum wurde jedoch neu gestaltet. Dabei konnten einige spätgotische„Ergänzungen“, die beim Wiederaufbau nach dem großen Dombrand von 1867 eingefügt wurden, ent- fernt und die ursprünglichen Bauelemente freigelegt werden. 8 Der neue Hochaltar, der dem Kirchenpatron St. Bartholomäus geweiht ist, steht unter der Vierung, dem Schnittpunkt von Lang- und Querhaus, genau an der Stelle, wo im Mittel- Alter die deutschen Kaiser gekrönt wurden und wo auch der Altar der Früh- karolimischen, ins 8. Jahrhundert urückgehenden Ursprüng- lichen Kirche stand. Der Wiederaufbau des Domes hat insge- samt 1,4 Millionen DM gekostet. Davon trug die Stadt Frankfurt, die auf Grund eines al- ten Statuts zur Instandhaltung des Doms ver- Pflichtet ist, 1,2 Millionen, während der Rest Von Frankfurter Katholiken gespendet wurde. Deutsche Forscher bei den Sowjets Urantrennung und Wasserstoffspaltung Ein Heimkehrer berichtet Friedland(UP). Der Rundfunkmechani- Rermeister Erwin Suckow, der aus sowjeti- scher Gefangenschaft im Lager Friedland ein- traf, berichtete über ein sowietisches Insti- tut kür Kernforschung, das bei Suchumi am Schwarzen Meer liegt, und in dem zahlreiche deutsche Wissenschaftler arbeiten sollen. Zeitweise sollen in dem genannten Atom-For- schungsinstitut 160 deutsche Wissenschaftler tätig gewesen sein, darunter ein früherer Chefphysiker der Bayerischen Motorenwerke. Institutsleiter soll ein Baron von Ardenme gewesen sein. Suckow erklärte, er habe von 1948 bis Au- gust 1950 in einer Spezialgruppe gearbeitet und an der Konstruktion einer magnetischen Trennanlage mitgewirkt, deren Grundlagen ein deutscher Wissenschaftler nach Kriegs- ende aus der Sowjetzone mitgebracht haben Soll. Diese Anlage soll— nach den Erklärun- gen Suckows— dazu gedient haben, die Uran- spaltung zu verwirklichen. Wie der Heimkeh- rer weiter berichtet, kam im August 1950 eine Kommission aus Moskau, die aus Wissen- schaftlern und hohen Offizieren bestand. Von dieser sei den deutschen Arbeitsgruppen des Instituts eröffnet worden, daß sie neue Auf- gaben erhalten sollten. Dabei habe es sich um die Entwicklung der Wasserstoffbombe gehandelt. Unter anderem sollte die Gruppe Suckows eine sogenannte Ionenquelle ent- Wickeln. Er habe aber zusammen mit sieben Kollegen diesen Auftrag abgelehnt und Sei daraufhin in ein Quarantänelager bei Mos- kau gebracht worden. Die Lebensbedingungen der Deutschen im Suchumi-Gebiet, das als eines der sowieti- schen Zentren für Kernforschung gilt, sollen gut sein. Sie hätten ein„Leben im goldenen Käfig“ geführt, meinte Suckow. Staatssekretär Hallstein traf in New Vork ein, um dem UN- Sozialausschuß über das Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen zu berichten. Gesandter Freiherr von Welck wurde zum Leiter der Länderabteilung des Auswärtigen Amtes ernannt; er tritt an die Stelle des Ge- sandten Theo Kordt, der deutscher Botschafter in Athen wurde. Auee und Ischfang fur gemeinsame front Aber kein Pakt unterzeichnet— Dean macht neuen Kompromiß- Vorschlag Seoul!(UP). Der südkoreanische Staats- Präsident Syngman Rhee erklärte in Seoul nach seiner Rückkehr von Formosa, zwischen Südkorea und Nationalchina sei kein anti- kommunistischer Pakt abgeschlossen worden. Bei seinem Besuch in Taipeh seien vielmehr nur Ansichten ausgetauscht worden. Vor sei- nem Abflug aus Taipeh war Rhee der Frage von 1 evertretern, ob er nationalchine- sische uppen als Unterstützung der süd- koreanischen Armee begrüßen werde, mit der Bemerkung ausgewichen, man werde darüber Sprechen, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Ex betonte, daß Korea auch ohne Hilfe der Alliierten verteidigt werden müsse, und daß Südkorea die indischen Truppen, die„Mör- der“ seien. nach Hause schicken werde. Die Vorgesehene Bermuda- Konferenz der„Großen Drei“ nannte er„eine Zeit- und Energiever- schwendung“. Alle Aufmerksamkeit müsse auf die Bekämpfung des Rommunismus ge- richtet werden. In „ n das ad verlassen te Abschli meinte „Man sagt immer, wir wollten nur den Krieg. Meine Ansicht ist aber, dag auch sie den Karpf nicht einstellen würden, wenn ihr Land vom einer Million Chinesen besetzt Wäre“. 8 5 Während seines Aufenthaltes in Taipeh Hatte Rhee umter dröhnendem Beifall des na- tional chinesischen Parlaments erklärt, Süd- ostasien müsse zum Schutz Asiens eine„ge- meinsame Front“ aufrichten. In einer gemein- samen Erklärung hatten Rhee und Tschiang Kai Schek gesagt, ihre Länder— die„ersten Opfer der kommunistischen Aggression in Asien“— seien entschlossen, ihren Kampf gegen den Kommunismus bis zu seiner Zer- Störung fortzusetzen. Aus der Erklärung geht Weiter hervor, daß die beiden Staatsmänner „die besonderen Aufgaben des freien korea- nischen und chinesischen Volkes“ besprachen, „die sie zu erfüllen haben, um als freie Men- schen zu überleben“. Auch die beste Verwen- dung der zur Verfügung stehenden Kräfte im Kampf gegen den Weltkommunismus sei er- örtert worden. In Pan Mun Jon machte der amerikanische Delegierte Dean den Vorschlag,„nicht stimm- berechtigte Beobachter“ zur Korea- Friedens- konferenz zuzulassen. Er bestand jedoch auf seiner Forderung, daß die Sowjetunion auf der Seite der Kommunisten und nicht als neutraler Staat teilnehmen sollte. Die Kom- munisten bezeichneten Deans Vorschlag als „sehr unklar“ und baten um eine kurze Un- terbrechung der Verhandlungen. Der amerikanische Chefdelegierte bei den IN, Henry Cabot Lodge jr., legte der Gene- ralversammlung Augenzeugenberichte über Folterungen alliierter Soldaten durch die nordkoreanischen Streitkräfte vor. Die Augen- 7 ichte sollen die Behauptung der zräftigen, daß 29 815 Soldaten umd Zi- Pfer kommunistischer Grausamkei- ten in Korea geworden sind. Eden will mit Zahedi verhandeln Neue Note an den Iran Pro- ägyptische Wahlen im Sudan? London(UP). Der britische Außenmini- ster Eden übersandte dem iranischen Mini- sterpräsidenten Zahedi eine neue Note, in der er zu erkennen gab, daß die Wiederauf- nahme der diplomatischen Beziehungen ledig- lich von Teheran abhänge. London wünscht die Verhandlungen über das strittige Olproblem unmittelbar nach der Wiederherstellung des diplomatischen Kon- taktes erneut aufzunehmen. In London hält man die Bemühungen der US, in dem bri- tisch- iranischen Streit zu vermitteln, für auhgerordentlich nützlich, vertritt aber die An- sicht, daß die komplizierten Verhandlungen über die Beilegung des Olstreits, die Entschä- digung für die verstaatlichten Betriebe usw. micht durch Vermittler, sondern direkt geführt werden müßten. Bei den Wahlen im Sudan liegen nach den bisherigen Feststellungen die Kandidaten der kür eine Vereinigung mit Agypten eintreten- den Unions-Partei an der Spitze. Im Süd- Sudan erhielten die sogenannten„Unabhängi- gen“, die jedoch tatsächlich Anhänger der Unions-Partei sein sollen und sich angeblich aus Furcht vor britischen Repressalien als „Unabhängige“ tarnten, in 19 von 22 Wahl- Kreisen 10 Parlamentssitze und die eigentliche Unions-Partei 4, während die Südssudane- sische Partei 3 und die ursprünglich als stärk- ste Konkurrentin der Unions-Partei auftre- tende Umma nur einen Sitz erhielt. Nach den ersten Ergebnissen führt auch im Nord- Sudan die Unions-Partei vor der für völlige Unab- hängigkeit eintretenden Umma- Partei. Oberstleutnant Gamal Abt el Nasser, der Präsident des ägyptischen Revolutionsrates, teilte mit, die ägyptische Regierung hoffe, das parlamentarische Regierungssystem in Agypten im Jahre 1956 wiederherstellen zu könmen, da bis dahin die notwendige„Säube- rungsaktion“ innerhalb Agyptens abgeschlos- Sen seim werde. Das Revolutionstribunal werde seine Arbeiten in Kürze beendet haber Frankreichs Sozialisten in Nöten Parteitag über die EVG— Die meisten Abgeordneten kennen den Vertrag nicht Paris(UP). Die Sozialistische Partei Frankreichs, die mit ihren 105 Sitzen in der Nationalversammlung eine Schlüsselposition besitzt, wird einen außerordentlichen Partei- tag abhalten, auf dem festgestellt werden soll, Welche Haltung die Parteimitglieder zur HVG einnehmen., Dieser Beschluß Wird als ein tak tischer Rückzug des Parteivorsitzenden Guy Mollet angesehen, der bisher stets versicherte, die Sozlalistische Partei werde sich für die Ratiflzierung des EVG- Vertrages einsetzen, sobald ihre Bedingungen erfüllt worden seien. Mollet befindet sich aber in einer Zwangslage, Weil 35 sozialistische Abgeordnete ihn aufge- fordert haben, bei der Abstimmung über den Vertrag den Fraktionszwang aufzuheben, Da er eine Rebellion in der eigenen Fraktion vermeiden will, entschloß er sich zu einem außerordentlichen Parteitag. Einer der führenden Vertreter der Franzö- sischen Unabhängigen Bauernpartei, Paquet, stellte auf dem Jahreskongreß seiner Partei mehrere Forderungen auf, von denen er die Zustimmung der Partei zur EVG Abhängig machen möchte. Unter ihnen befinden sich sogar die Beendigung des Indochina-Krieges und die Unterzeichnung eines Nichtangriffs- Paktes zwischen der Sowjetunion und der EVG. Der Minister für Kriegsopfer, André Mutter, wandte sich gegen diese Forderum- gen und verteidigte lebhaft die EVG als die zam Wenigsten schlechte“ Lösung der Frage der deutschen Wiederbewaffnung. Die Haltung der Bauernpartei gegenüber der EVG ist für die Regierung Lanlel, der sie angehört, vor allem deshalb von Bedeu- tung, weil 42 Abgeordnete dieser Partei am Freitag in der Nationalversammlung für die Regierung Laniel gestimmt hatten. Gehen diese Abgeordneten bei der nächsten Abstim- mung in das Lager der Opposition über, kann Lamiel nicht einmal mehr eine einfache Mehr- heit für sich buchen. Während der Europa-Debatfe der franzö- 328 Nationalversammlung haben sich von den 626 Abgeordneten nur 18 aus Doku- menten-Zentrale den Text des EVG-Vertra- 3 jassen. Von amtlicher Seite ver- utste, daß damit nunmehr 248 tierte um Besitz des EVG. Textes seier. 8 378 sich bisher ni n Tito bietet 1 Zu Kompromiß in Tr bereit— in Jugoslawien Belgrad(UP). In einer Rede aus Anlaß der zehnten Wiederkehr des Tages, an dem sich die kommunistische jugoslawische Regie- rung konstituierte, erklärte Marschall Tito vor fast 100 000 Zuhörern, er sei bereit, persönlich an einer internationalen Triest Konferenz teilzunehmen, vorausgesetzt, daß diese nicht lediglich der Durchführung der britisch- ame- kanischen Entschließung vom 8. Oktober (Ubergabe der Zone A an Italien) diene. Tito schlug außerdem den Rückzug der italieni- schen und jugoslawischen Truppen von der italienisch- jugoslawischen Grenze vor, fügte jedoch hinzu, daß Italien diesen Schritt zuerst tum müsse, da es auch zuerst mit dem Auf- marsch begonnen habe. In einem Presseinterview hatte Tito durch- blicken lassen, daß er einer Ubergabe der Stadt Triest an Italien zustimmen würde, wWenm Jugoslawien den übrigen Teil des Frei- staates erhielte. In dem Interview hatte er jedoch die Befürchtung ausgesprochen, daß sich Italien auch mit dieser Lösung nacht zu- früeden geben und weitere Gebiete verlangen Würde. In seiner Rede erklärte Tito hierzu Wörtlich:„Für den gegenwärtigen Zeitpunkt sind wir bereit, die Stadt Triest aufzugeben, denn wir wollen Frieden und internationale Zusammenarbeit. Aber wir werden keine weiteren Konzessionen machen. Wir haben Viel auf dem Altar des Friedens geopfert, je- doch wir können nicht unser eigenes Fleisch und Blut einfach preisgeben. Für die West- mächte mag all dies unwichtig erscheinen, aber für uns ist es von enormer Bedeutung“, Anläßlich des zehnten Jahrestages der Bil- dung des jugoslawischen Staates verkündete die jugoslawische Regierung eine umfang- reiche Amnestie. Wie die Nachrichtenagentur „Tanjug“ meldet, sollen 5312 Personen, die wegen politischer Vergehen, versuchter Flucht aus Jugoslawien oder Wirtschaftsverbrechen verurteilt wurden, aus der Haff entlassen Werden. 188 Außenministerium erwi- derte auf die Rede Titos, der jugoslawische Staatschef versuche, eine Regelung der Trie- ster Frage zu verhindern, da er daran interes- Slert sei, die Beziehungen zwischen Jugosla- Wien und dem Westen in einem„Zustand der Schwebe“ zu erhalten. Zu der Zusicherung Titos, seine Truppen von der Grenze zurück- zuziehen, falls die italienischen Truppen zu- erst abberufen würden, erklärte das Außen- ministerium, der Abzug der Truppen könne in wenigen Tagen bewerkstelligt werden, falls Tito ernstlich an einer Entspannung gelegen Sei. Ppenrückzug an Amnestie alieniscne Will Ho Tschi Minh verhandeln? Stockholm(UP). In einem Interview mit der schwedischen liberalen Tageszeitung „Expressen“ erklärte der Führer der Viet minh- Rebellen, Ho Tschi Minh, er kämpfe für die„echte Unabhängigkeit“ Vietnams. Der Krieg in Indochina könne beendet werden, wenn die Franzosen die Feindseligkeiten ge- gen die Vietminh einstellen. Amerika treibe die Franzosen zur Fortsetzung des Krieges in Indochina an in der Absicht, Frankreich so Sehr zu schwächen, daß die USA Frankreichs Platz in Indochina einnehmen könnten. Ho Tschi Minh erklärte, er begrüße den Wunsch neutraler Staaten, den indochinesischen Krieg beendet zu sehen. Waffenstillstands- Verhand- lungen müßten jedoch allein von den an Krieg beteiligten Mächten, d. h. Frankreich und den Vietminh, geführt werden. Mossadeg verursacht wieder Tumulte Bluff mit Hungerstreik Teheran(UP). Mossadeg, der am Sams- tag mit einem Hungerstreik gedroht hatte, er- schien am Sonmtag wie gewöhnlich im Ge- richtssaal. Da nur sein mitangeklagter ehe- maliger Stabschef, Brigadegeneral Riahi, ver- nommen wurde, verzichtete Mossadeg auf seine gewohnten Gefühlsausbrüche und hörte gesenkten Kopfes der Verhandlung zu. Riahi gab zu, die von der pro- kommunistischen deh-Partei durchgeführten Demonstratio- nen gegen den Schah nicht verhindert zu ha- Am Samstag war es unter den Zuschauerm 1 tumulthaften Szenen gekommen, als Mos- Sadeg den verstorbenen Vater des Schah be- Schuldige, er sei„von den Engländern ge- kauft“ gewesen. Rufe We:„Er ist ein Ver- Täter!“,„Bringt ihn zum Schweigen!“,„Tod Mossadeg!“ gellten durch den Saal. Mossadeg seinen Stuhl zurück. 5 Neues dus qaller Welt Elisabeth fährt durch Panama Begeisterter Empfang in Cristobal Cristobal(UP). Der Passagierdampfer „Gothic“, auf dem Eönigin Elisabeth und der Herzog von Edinburgh von Jamaika nach den Fidschi-Inseln reisen, lief in Cristobal am Atlantischen Eingang des Panamakanals ein. Bei der Ankunft des Schiffes herrschte im Ha- fen ein unbeschreiblicher B ungstrubel. Die Sirenen aller vor Anker Schiffe heulten, der Kreuzer„Sheffield“, der die „Gothic“ begleitet, schoß Salut, die auf den Kais versammelten Menschenmassen schrien sich die Kehlen heißer, und amerikanische Militär flugzeuge donnerten in dichter For- mation über die malerische Szenerie dahin. Gleich nachdem das Schiff tgemacht Hatte, ging der amerikanische Gouverneur der Kanalzone, J. S. Seybold, an Bord, um die Königin willkommen zu heißen. Auch der Präsident der Republik Panama, J. A. Remon, ließ es sich nicht nehmen, die Königin an Bord aufzusuchen. Den größten Teil S We- ges über den Isthmus werden die Königin und der Herzog von Edinburgh im Wagen zurück- legen. Erst in Pedro Miguel werden sie wie- der an Bord gehen, um den letzten Abschnitt der Fahrt durch den Kanal auf der„Gothic“ Zu erleben. 5 „Weltfriedenstagung“ beendet Resolution für Vier-Mächte- Konferenz Wien(UP). Die fünfte Tagung des kom- munistischen„Weltfriedensrates“ in Wien endete mit der einstimmigen Annahme einer Resolution, in der eine Vier-Mächte-Konfe- renz über Deutschland und die Beendigung des Indochina-Krieges gefordert wurden. Die Tagung, an der auch Kirchenpräsident Nie- möller, der sowjetische Schriftsteller Ehren- burg, der französische Physiker Joliot-Curie und der„rote Dekan von Canterbury“, John- Son, teilnahmen, wurde von dem Vorsitzenden der italienischen Linkssozialisten Nenni ge- schlossen. In der Resolution heißt es,„der jüngste Notenaustausch zwischen den Groß- mächten beweist, daß die Abhaltung einer Vier-Mächte-Ronferenz über die deutsche Frage in nächster Zeit möglich ist“. Dennoch dürfe nicht vergessen werden, daß„der beste Weg zum Abbau der internationalen Span- nung“ noch immer eine Fünf-Mächte-Konfe- enz unter Einschluß Rotchinas sei. Jetzt auch Epidemien in Pusan Neue Schadenfeuer ausgebrochen Pusan(UP). Während Tausende von ob- dachlosen Einwohnern Pusans in knietiefer Asche nach einigen Habseligkeiten suchten, die das verheerende Großfeuer übriggelassen Hatte, brachen an drei verschiedenen Stellen neue Schadenfeuer aus, die jedoch nach rela- ti kurzer Zeit eingedammt werden konnten. Die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt, die eine Million Einwohner zählt, ist jetzt von einer neuen großen Gefahr bedroht: den Epide- mien. Unter den Kindern grassiert bereits die Inifluenza, und in den niedergebranmten Stadt- teilen sind Sanitätsgruppen der UN verzwei- felt bemüht, durch Desinfektion des gesamten Gebietes die Grippe einzudämmen und das Ausbrechen amderer Krankheiten zu verhin- dern. Nach amerikanischen Schätzungen beträgt der Gesamtschaden in Pusan etwa 140 Mil- lionen DM. 5000 Häuser wurden zerstört und Polizeiberichten zufolge etwa 26 000 Menschen obdachlos. Das Großfeuer, mit dem die Ka- bastrophe am Freitag ihren Anfang genom- men hatte, ist wahrscheinlich durch einen Fa- miljienzwist entstanden. Ein Ehepaar soll in Streit geraten sein und dabei eine Lampe umgestoßen haben, die zunächst die Boden- Matte entzündete. Kurze Zeit darauf habe das Haus in Flammen gestanden, und durch eine Starke Seebrise sei der Brand schlieglich zum verheerenden Großfeuer angefacht worden. Churchill feiert heute Geburtstag Am Vortag der Reise nach den Bermudas London(UP). Sir Winston Churchill, der letzte Uberlebende der„Großen Prei“ des zweiten Weltkrieges, feiert heute seinen 79. Geburtstag. Aus Kreisen, die dem alten Ministerpräsidenten nahe stehen, verlautet, daß er trotz vieler Enttäuschungen es noch immer als sein höchstes Lebensziel betrachte, mit allen ihm Zur Verfügung stehenden Kräften die Grundlagen für die Errichtung eines dauerhaften Weltfriedens zu schaffen. Es heißt, daß er aus der letzten russischen Note, in der sich der Kreml zu einer Vier- Mächte- Konferenz über Deutschland bereit erklärt hat, neue Hoffnung auf die Erfüllung dieses Wunsches geschöpft habe. 4 Der Interzonenpaß-Zwang ist, wie ange- Kündigt, am Mittwoch um 0 Uhr gefallen. Zwischenfälle wurden von keinem Grenz- Kontrollpunkt gemeldet. Die belgische Deputiertenkammer wird heute nachmittag über das Gesetz zur Ratifi- zierung des EVüG- Vertrags abstimmen. A. seiner Annahme besteht kaum ein Zweifel. Die Osterreichnoten der Westmächte, deren Inhalt schon am Dienstag bekannt war, sind in Moskau dem sowjetischen Außemmini- sterium übergeben worden. Fapst Pius XII. kehrt am Samstag von Seinem Sommersitz in Castelgandolfo zur Vatikanstadt zurück. Mosche Scharett, der israelische Außenmi- nister, wurde von der Mapai-Partei für das Kumt des israelischen Ministerpräsidenten vor- geschlagen. Scharett soll das Amt des Außen- mümisters beibehalten. Die ersten Parlamentswahlen im Sudan wurden abgeschlossen. Ergebnisse liegen noch nicht vor. 0 5 5 Königin Elisabeth von England und der Herzog von Edinburgh haben Bermuda ver- lassen und sind nach Jamaika Sereist, Wo sie drei Tage bleiben werden. 1 Die USA wandten sich vor dem Politischen Ausschuß der UN gegen eine Erörterung der Roreanischen Frage vor den UN, solange die Verhandlungen in Pan Mun Jon noch im In München fiel der erste Schnee. Auch in bayerischen Alpenvorland gingen die ersten ee—— Lolcale Nundocliau 7———. ˖————j— fer ler 8 an Der erſte Adventsſonntag. inn. war überſtrahlt von einer freundlichen Win⸗ . terſonne, die eigentlich nichts wintermäßiges 158 an ſich hatte, ja man war faſt verſucht an lie einen zweiten Frühling zu glauben, wenn EI man am Nachmittag die wärmenden Strah⸗ en len ſpürte. So bildete der Tag willkommene he Gelegenheit zu einem kleinen Spaziergang 5 in die nun im Winterſchlaf ruhende Natur, Bt die trotz allem ihre eigenen Reize bewahrt ler N hat. 1 118 Abends flammte dann am Adventskraftz ler das erſte Licht auf, tröſtliches Zeichen der ö Verheißung. Da und dort klangen die alten e Advents lieder auf, die von der Sehnſucht 2770 nach dem Weltenerlöſer und ſeinem ewigen k- Frieden ſangen. Aus ihnen klang aber auch 2 der große Herzenswunſch aller Menſchen und itt Völker, daß in dieſer gnadenreichen Zeit 8 ſich die Leiter der einzelnen Staatsgebilde auf dieſen tiefen Wunſch aller Menſchen be⸗ ſinnen mögen. 4 5 Auf dem ſportlichen Sektor gab es in er Seckenheim beim Sportverein 1907 gegen 2 Wallſtadt ein Unentſchieden, während die 8 Fußballvereinigung in Weinheim weilte und 18 dort ebenfalls ein Remis erzielte. Die Hand⸗ 5 ballmannſchaften der drei Ve eine beteiligten e. zich mit wechſelndem Glück bei den Kreis⸗ n hallenhandballmeiſterſchaften in Mannheim. n — 55 Muſtergültige Zuchtarbeit beim Luftbote N fand eindrucksvolle Beſtätigung. i ö Den eindrucksvollen Beweis einer muſter⸗ te gültigen Zuchtarbeit lieſerte die Siegeraus⸗ 5 ſtel ung des Reiſetaubenvereins Luftbote am 5 geſtrigen Sonntag im Löwen. Sie un erſtrich damit die mit der Erringung der Einſatz⸗ 4 ſtel“enmeiſterſchaft bei den Preisflügen be⸗ N wieſene aufſteigende Tendenz, die bei den 5 4 ichtern des Vereins herrſcht. Der als Aus⸗ „ llungs leiter fungierende Wilhelm Stein n, Te die Ausſtellung gut vorbereitet und durch eine geſchickte Aufſtellung dazu bei⸗ getragen, einen entſprechenden Ueberblick 3 vermitteln, was die Tiere bei den Wettflügen 1 leiſteten und wie ſie bei der von Preisrichter — Philipp Reibold⸗Feudenheim vorgenommenen . fachkritiſchen Bewertung abſchnitten. Die ie Tagesbeſtleiſtung konnte Wilhelm Stein mit — acht Preiſen erringen, während Ludwig 5 Wolf mit 3415 Preiskilometer den beſten s VPocel und Willi Heidenreich mit über 2 000 — P ei kilometer das beſtgereiſte Weibchen zur Au ſtelkung brachten. In den einzelnen Be⸗ 1 wertungsgruppen gab es folgende Ergebniſſe: 8 Sonderklaſſe Vögel: 1. und 2. Ernſt Spo⸗ nagel, 3. Willi Heidenveich, Weibchen: 1. — Wildi Heidenreich. Klaſſe 1a: 1. Ernſt Spo⸗ — nagel, 2. Peter Wolf, 3. Willi Heidenreich. — Klaſſe 1b: 1. Willi Heidenreich, 2. Ludwig n Wolf. Klaſſe Za: 1. Eugen Stein, 2. Martin 8 Dauth, 3. Wilhelm Stein. Klaſſe 2b: 1. 8„illem Stein, 2. Eugen Stein, 3. Peter olf. Klaſſe Za: l. Willi Heidenreich, n 4. Wilberm Stein, 3. Eugen Stein. Kl. 3 p: 1. Martin Dauth, 2. Wilhelm Stein, 3. Wil i Heidenreich. Die der Schau angeſchloſ⸗ ſene reichhaltige Tombola erfreule ſich ei⸗ nes guten Zuſpruchs. Der gute Beſuch der Ausſtellung zeigte darüber hinaus, wie ſehr die Bevölkerung regen Anteil an den Bemühungen der rührigen Züchter nimmt. arc: S 12 W mmerennrer an Werren i 7 ag“ Westendorf— n 1 8& Görg, Wiesbaden (5. Fortsetzung) 5»Ich weiß es nicht.“ Schott versuchte dem 5 Gespräch eine andere Wendung zu geben.„Er 5 Spricht alle Sprachen gleich gut. Seine Partie „ ist vor Jahren am Matterhorn verunglückt Nur er blieb am Leben. Wir sollten aber Wirklich von Erfreulicherem reden“ unter- prach sich Schott. Und vor allem: ordentlich Trühstücken, Das ist das Wichtigste vor eine Bergtour in solchen Höhen.“ 8 Eine halbe Stunde später brachen sie auf Schott verschnürte seinen grauen, wasser- dichten Rucksack. Dann nahm er das lange Führerseil und band das Ende mit einem Bergsteigerknoten um die Brust des Mädchens „Kann es losgehen?“ „Ja.“ rief Meta. aehr so stark. Der Wind, der sich gegen die Wände brach. immer wieder große Fetzen heraus, unter denen es dunkelgrau brodelte. Plötzlich stie! Meta einen lauten Schrei aus. 5 Schott blickte in die Höhe. Wie ein Dom stieg der Berg vor den beiden Menschen auf. überflutet von dem grellen Licht der Sonne. Die Felsen. über die sie jetzt in leichter Kletterei hinanstrebten, waren geborsten, sie Slänzten rötlich auf. 1 „Auf welcher Bergseite sind wir jetat?“ „Immer noch dicht unter dem Nordostgrat- KKK Die Nebel unter ihnen trieben jetzt nicht Die Entwicklung des Frauenturnens demonſtriert Schöne Leiſtungen der Frauenabteilung— Frau Keitel im Mittelpunkt der Ehrungen. Es hätte für die außerordentlich rührige Frauenabteilung kein ſchöneres Jubiläums⸗ geſchenk zum 20 jährigen Beſtehen geben kön⸗ nen als die eigene glänzende Leiſtung bei der Jubiläumsveranſtaltung am geſthigen Abend in der gut beſetzten Turnhalle. Man iſt verſucht bei Ueberblick dieſes gehaltvollen Abends von einer einmaligen Leiſtung zu ſprechen, die wohl alles in ſich einſchloß. In ſinnfälliger Weiſe zeigte das Programm die Entwicklung des Frauenturnens als ſtän⸗ dig wechſelnder Ausdruck der geiſtigen Grund⸗ haltung des Turnens ſeiner Zeit und ließ ſo den Beſucher am lebendigen Beiſpiel den Fortſchritt von den ſtreng formalen und männerhaft wirkenden Gemeinſchaftsübungen bis zu der heutigen gelöſten individuellen Art des Uebungsbetriebes erfaſſen. Die mit außerordentlicher Exaktheit und großer Liebe eingeübten Darbietungen hinterließen einen ſehr ſtarken Eindruck, nicht zuletzt auch we⸗ gen der den einzelnen Zeitabſchnitten an⸗ gepaßten Bekleidung, die natürlich oft Hei⸗ terkeit auslöſte, da man ſich heute kaum mehr vorſtellen kann, wie noch vor 20 und 3 Jahren geturnt wurde. Nach herzlichen Begrüßungsworten des 1. Vorſitzenden Karl Konrad, der als Ehren⸗ gäſte den 2. Kreisvorſitzenden Volz, Kreis⸗ frauenturnwartin Storz, Pfarrer John und den Leiter des Gemeindeſekretariats Erny willkommen hieß, ſtimmte der Schülerchor mit einem friſchen Lied die Beſucher in das Programm richtig ein, das als erſte Dar⸗ bietung Freiübungen in der zeitgenöſſiſchen Art um 1920 zeigte, die wie die nachfolgen⸗ den Stabübungen als erſtes Handgerät um 1925 unterſtrichen, wie ſtark man noch von den überkommenen männlichen Uebungen beeinflußt war und zugunſten einer gewiſſen Exerzierſorm auf jede weibliche Anmut und Harmonie zu verzichten können glaubte. Den bedeutenden Umſchwung in dieſer Grund⸗ haltung zeichnete dann ein ſogenannter Kanon aus der Zeit des Entſtehens der Frauenab⸗ teilung, wo als geiſtiger Ausdruck der Zeit das rein der mufikaliſchen Intui ion folgen⸗ de Bewegungselement galt, das aber im mo⸗ dernen Rhythmus, wie es die hervorragende Keulenübung modernſter Prägung bewies, bereits zu poſſenhaft wirkte. Erſtklaſſig war die moderne Gymnaſtikübung, die an Prä⸗ ziſton, Schwung und Rhythmik aber auch nichts zu wünſchen übrig ließ. Krönender Höhepunkt war zweifellos die Darbietung Mutter und Kind, wo ſich zeigte, wie die Mutter mit dem kleinſten Sprößling ſchon durch ihre Durchbildung körpecliche Ertüch⸗ tigung treiben kann und nicht zuletzt ſchon bei den Kleinſten die Turnfreude weckt. Am Barren zeigte die Frauenabteilung ebenfalls die Entwicklung im Geräteturnen, wo eben⸗ falls aus der ſtreng formalen Prägung der Geuppenübung die heute gebräuchliche in⸗ dividuelle Kürübung entſtand. Unlerſtrichen wurde das moderne Geräteturnen duch die Uebungen der Schülerinnen, die gründliche Schulung verrieten und durch die Turnecin⸗ nen, die mit ihren guten Leiſtungen das Bild geſchloſſen abrundeten. Die Turne innen er⸗ gänzten in ausgezeichneter Weiſe das Zwei⸗ Stunden⸗Programm mit einem ſehr präziſe brogeführten federnden Laufen, Reifen⸗ Keul⸗, und Seilübungen, die alle eine ſehr gute Uebungsarbeit erkennen ließen. Tänze in rhythmiſchen Formen, bei denen ſich un⸗ ter dem Titel„Brunnenzauber“ die Schüle⸗ rinnen und Turnerinnen zu einem ſtim⸗ mungsvolblen Schlußbild vereinten, ließ die hervorragend gelungene Turnſchau aus⸗ klingen. In einem anſchließenden Ehrenakt faßte dann Karl Konrad die Anerkennung und den Dank des Vereins für die in den ver⸗ gangenen zwanzig Jahren geleiſtete Arbeit von Frau Hedwig Keitel zuſammen, die mit ihrer Uebungsarbeit dieſen Abend zu einem krönenden Höhepunkt der zwei Jahrzehnte währenden ſyſtematiſch durchgeführten Auf⸗ bauarbeit geſtaltet hatte. Mit warmen Wor⸗ ten überreichte dann Konrad Frau Keitel nach kurzer Skizierung des Werdegangs der Abteilung als äußeres Dankzeichen einen Pläſentkorb, während die Männerabteilung mit einem Blumengruß gratulierte und die Frauenabteilung durch eine Vertrete in ih⸗ rer verdienſtvolſen Leiterin in der Hoffnung auf noch lange gute Zuſammenarbeit zu dem Ehrentag gratulierte. Der gute Erfolg dieſer Siegerausſtellung in jeder Hinſicht dürfte ſomit für den Veran⸗ ſtalter ein neuer Anſporn geweſen ſein, die erfolgreiche Aufwärtsentwicklung zielſtrebig fortzuführen. f 5 Pläne für neue Neckarbrücke Mannheim Sti). Die Abteilung Stra- Benbau des Regierungspräsidiums in Karis- ruhe hat zwei Pläne für eine Straßenbrücke Zwischen Ladenburg und Neckarhausen aus- Searbeitet. Man betrachtet eine solche noch zu erstellende Brücke gewissermaßen als eine Enflastung für die einzige zwischen Mann- heim-Seckenheim und Heidelberg bestehende Straßenbrücke der Autobahn. Bei einer Reali- sierung dieser Pläne dürfte die alte Neckar- fähre allerdings ihre Bedeutung verloren ha- ben und man wird sie sicherlich einstellen müssen. Motorfrachter„Lina“ wird gehoben Mannheim(ZS). Das Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim hat bei Mannheim- Rheinau den Hebeschwimmkran„Hai“ einge- setzt, um den 423 ct großen Motorfrachter „Lina“ zu heben. Die„Lina“ war bei einer Kollision vor wenigen Tagen beschädigt wor- den und gesunken. Mannheim(sw). Ein Einbrecher, der in Mannheim festgenommen wurde, ist als der Täter entlarvt worden, der vor längerer Zeit in einem Hotel in Baden-Baden einem ame- rikanischen Ehepaar Schmuck im Wert von über 10 00 DM gestohlen hatte. Die Mann- heimer Kriminalpolizei konnte in Zusammen- arbeit mit auswärtigen Polizeidienststellen den größten Teil des Schmuckes wieder bei- schaffen. Dem Festgenommenen wurde ferner eine Reihe anderer Straftaten nachgewiesen. Die Polizei ist der Ansicht, daß der Einbre- cher auch noch als Täter für andere Hotel- diebstähle im Bundesgebiet in Frage kommt. Nachwuchskräfte für den Finanzädienst Im Frühjahr 1954 wird in den Oberfmanz- bezirken Stuttgart und Karlsruhe eine klei- nere Anzahl Nachwuchskräfte für den mittle- ren Dienst als Beamtenanwärter(Sekretär- Laufbahn) eingestellt. Die Anwärter werden durch eine schriftliche und mündliche Ein- Stellungsprüfung ausgewählt. Als Schulbil- dung genügt Volksschule. Zugelassen werden Bewerber, die zwischen 31. März 1939 und g 1. April 1936 geboren sind, sowiie Spätheim- kehrer unter bestimmten Voraussetzungen. Die Bewerbungen müssen bei der Landes- beamtenstelle in Ludwigsburg, Kurfürsten- straße 22, mit selbstverfaßtem handgeschrie- benen Lebenslauf und letztem Schulzeugnis bis 20. Dezember 1953 eingereicht werden. Südweſtd. Aundſchan 10-Millionen-Etat eines Landkreises Heidelberg(sw). Die Haushaltsatzung kür das Rechnungsjahr 1953 des Landkreises Heidelberg weist im ordentlichen Etat bei Ausgaben in Höhe von rund 10,7 Millionen DM und Einnahmen von rund 10,5 Millionen DM einen Fehlbetrag von etwa 200 O00 DM auf. Der außerordentliche Haushalt ist mit rund 2,4 Millionen DM in Ausgaben und Fin nahmen ausgeglichen. Zur Deckung der Aus gaben im außerordentlichen Haushalt hat der Kreistag Darlehen in Höhe von 1,4 Millionen DM aufgenommen, die für den Neubau eines Berufsschulgebäudes in Eberbach, für das Kreisaltersheim in Nußloch und für den Aus- bau der Landstraßen 2. Ordnung verwendet werden sollen. 5 0 Familienrechtsreform gefordert Heidelberg(sw). Der von den Bundes- tagsfraktionen der CDU, des BHH und der DP geplante gemeinsame Antrag, die außer Kraft getretenen familienrechtlichen Bestim- mungen vorläufig wieder einzuführen, ist im Heidelberg vom Landes frauenausschuß der FDP-DVP Baden- Württembergs in einer Re- solution abgelehnt worden. Eine derartige Re- gelung verstoße gegen das Grundgesetz und Segen die Undeklaration, heißt es in der Ent- schließung. Den Frauen könne die Gleich- berechtigung, die sie durch das Grundgesetz erlangt haben, nicht wieder genommen wer: den. Wohnungen für 450 Familien Karlsruhe GSsw). Die Stadt Karlsruhe hat dieser Tage 450 neue Wohnungen verge- ben. Eine so große Zahl von Wohnungen wurde bisher in Karlsruhe noch nie auf ein- mal an wohnungssuchende Familien überge- ben. Die Wohnungen sind von einer gemein- nützigen Gesellschaft erstellt worden, die die Stadt Karlsruhe ins Leben gerufen hat. Raubmörder Reinhard vor Gericht Zigeuner erschlug Altmetallhändler Freiburg dsw). Wegen Mordes und Schweren Raubes wird sich der 21 Jahre alte Zigeuner Anton Reinhard am kommenden Freitag vor der neugeschaffenen Jugend- kammer des Landgerichtes Freiburg zu ver- antworten haben. Reinhard hatte in der Nacht zum 8. Februar in einer Zigeunersiedlung den 64 Jahre alten Altmetallhändler Karl Scheffel aus Habgier erschlagen, Die Leiche hatte er vergraben, seine Beute, die rund 1000 DM betrug, versteckt. Der Altmetallhändler hatte mit seinem Wohnwagen in der Zigeunersied- lung gehaust. Reinhard konnte eine Woche nach der Tat in der Nähe der Zigeunersied- lung verhaftet werden. 8 Landesjugendplan 1953 gebilligt Stuttgart(sw). Der Ministerrat von Baden Württemberg hat in seiner letzten Sitzung dem vom Innenministerium ausge- arbeiteten Landesjugendplan 1953 zugestimmt und ihn dem Landteg zugeleitet. Der Plan sieht für die verschiedenen Gebiete der Ju- Sendhilfe einen Betrag von insgesamt 5 Mil- lionen DM vor. Grubenunglück fordert ein Todesopfer Ringsheim, Kreis Lahr(sw). In der Grube Kahlenberg bei Ringsheim, die zu den Rohstoffbetrieben der Vereinigten Stahlwerke gehört, brach in einem Stollen ein Teil der Decke zusammen. Ein junger Bergmann wurde durch die herabstürzenden Erdmassen getötet. Fünf Bergleute wurden zum Teil schwer ver- letzt.. 7 „ KAFFEE. ENTRATT IN pte Fo g . Z Wischen eingekeilt waren. Nach oben zu endeten die Kamine in flache, ungangbare Platten. 5 Schott zeigte hinauf auf den Grat.„Dort, neben diesen Zacken am Grat kommt meine Stütze III hin.“ 8 Meta starrte, sich krampfhaft an einem Felsen festhaltend, auf den schmalen von Schneewächten unterbrochenen Kamm. Eine schmale, schwindelnde Schneide! „Und die Arbeiter?“ fragte sie mit stocken- der Stimme. Es erschien Meta undenkbar. daß dort Menschen ein hohes Turmgerüst aus Eisen und Stahl aufstellen konnten „Erst kommt der Stollen, dann die Beton- andamente. Aus dem Berg heraus wird ge- aut“, erklärte ihr Schott, Diese Turmstütze wird besonders stark sein müssen. Von ihr ihren die Tragseile zur Stütze auf die Schulter empor.“ „Wie schwer ist das Tragseil“, fragt das Mädchen beklommen. 5 5 „Jedes Tragseil wiegt 40 Tonnen! Sie wer- 0 den 58 Millimeter im Durchmesser stark sein Nicht weniger als 133 Drähte von je 3,2 Milli- meter werden zu einem Fragseil verflochten.“ „Und die Zugseile?“. „Jedes Zugseil wiegt 11 Tonnen, die Ballast seile 9 Tonnen und das nur 19 Millimeter dünne Hilfsseil 7 Tonnen!“. „Und das alles sollen die wenigen Stützen tragen und spannen? 5 f Meta empfand die Kühnheit dieser Seil- spannung, auf der einmal Wagen mit einer Geschwindigkeit von vier Metern in der Se- kunde zum Matterhorngipfel schweben werden. ausgespannt.“ „Und 5 en?“ führen. an den Enden hängen dann diese Gewichte Meta sah nicht die rötlichen Wände unter dem zackigen Grat, die über jeden Angriff der Menschenzwerge zu spotten schienen, sie kühlte sich wie benommen, sie blickte nur auf den Mann vor ihr, der sich vermessen hatte. diesen Bergriesen mit Stahltrossen 2u fesseln. ihn seinen Maschinen und Wagen dienstbar zu machen und zu knechten. Lange sah sie Schott in die Augen, als ob sie das innerste Wesen dieses Mannes erkunden müßte. Dann erst schaute sie hinauf zu dem Riesendom. über dem eine kleine weiße Wolke 20g. Der Berg schien unter dieser ziehenden Wolke sich langsam zu drehen, es war Meta, als würde das Matterhorn schwanken, auf sie zu stürzen. Schott hatte ihren Schwindel be- merkt und hielt sie mit der Hand fest. Das Seil lag in vielen weißen Schlingen zwischen ihnen beiden auf dem Geröll. »Also dort oben,“ sagte sie leise.„Dort wer- den Menschen wie Fliegen an den Felsen kleben, mit Bohrstangen und Meigeln? Kleine. schwarze Punkte, die an Seilen eiserne Tra- Lersen hinaufziehen und zusammennieten.?“ Dann beflel Meta der Gedanke an den Mann. der ihre Hand hielt. Wie kühn er ist. wie seine Augen blitzen, wenn er ihr sein Werk erklärt. „Bei Stütze III Werden Wir es noch leicht haben“., fuhr er fort.„Der eigentliche Kampf Wird erst oben beginnen, bei Stütze IV auf der Schulter Und vor dem Aussprengen des ersten Stollens am Gipfel. Dort toben gewal⸗ tige Stürme. Ich muß mit höchstens zwanzig Arbeitsstunden in der Woche rechnen.“ manchmal. Dann hörte sie von oben seine gen alle Antriebsmaschinen automatisch aus- schalten.“ g „Und die Waggons zwischen Himmel und Erde stehen bleiben?“ rief Meta erschrocken Aus. 5 5 1 „Natürlich nicht. Der am Weg befindliche Wagen wird mit fünf Meter pro Sekunde noch bis in die Endstation geführt werden. Wenn es nicht anders geht, mit zwei Metern“ 8 Das Mädchen sah Schott ehrfurchtsvoll und scheu an. 8 Gehen wir weiter“, sagte es tief aufatmend. Die Kletterei wurde jetzt allmählich schwe- rer, das Seil von Meta zu Schott spannte sich. „Immer nur dorthin blicken, wo die Hände zupacken müssen“, belehrte er sie„Dann gibt es keinen Schwindel... Während Schott Vorauskletterte, stand Meta an einen Fels- block gelehnt und blickte ihm nach Wenn der Befehl kam, ihm zu folgen, zögerte sie ermunternde Stimme:„Los, Meta es is Saciz einfach Ich halte Sie schon. Also los! Meta hat er gesagt“, dachte sie. Einfach Meta“. Das Seil, das von ihr zu ihm führte wurde straff. Wenn sie dann neben ihm stand, heftig atmend, mit von der Anstren roten Wangen, blickte Schott einige Sekun. en lang prüfend in ihr Gesicht. 3 „Nur gut in die Felsen greifen“, .„ ermahnte er sie. Immer nur eine Hand losiasse keine Angst haben N 8 „Ich hab' doch keine Angst“ stoß weise.„Werin Sie mich „Wie ihre Augen Ein wildes Glücksge te Sport und Spiel Vom einheimischen Sport Fußball. 907 Seckenheim— SpVgg. Wallſtadt 1:1 Obige Mannſchaften trugen das Wieder⸗ holungsſpiel aus, das vor einigen Wochen in Seckenheim beim Stande von 3:1 abge⸗ brochen wurde. Auch dieſe zweite Begeg⸗ nung wäre gewonnen worden, hätte nicht ein Spieler grundlos ſeine Sportskameraden im Stich gelaſſen, indem er einfach vom Platz lief. Der Gaſtgeber konnte ſich in der erſten Halbzeit nicht durchſetzen und auch micht verhindern, daß Wallſtadt in der 40. Minute in Führung ging. Man muß aner⸗ kennen, daß die zehn Mann in der zweiten Halbzeit das gegneriſche Tor vielfach in Ge⸗ fahr brachten, aber dort einen Schlußmann fanden, der den gefährlichſten Schüſſen ge⸗ wachſen war. In der 51. Minute war es mun doch geſchehen. Kaltſchmitt, der ſich übrigens ganz groß einſetzte, nahm eine Flanke auf und ſchoß blitzartig ein. Die bis jetzt ungeſchlagene Jugend ſtellte im Vorſpiel gegen Rot⸗Weiß Rheinau ein Reſultat von 11:0 auf. Weinheim— JVgg. 98 Seckenheim 4:4(1:3) Die 2. Mannſchaften 3:2 Dieſes Spiel an der Bergſtraße hatte es wirklich in ſich. Die Platzherren hatten An⸗ ſtoß, doch im Gegenzug ſtand es nach zwei Minuten bereits 1:0 für Seckenheim. Ohne daß die Gaſtgeber an den Ball kamen, hatte Schmitt J nach Maßvorlage von Bauer ein⸗ geſchoſſen. 10 Minuten ſpäter glich Wein⸗ heim durch einen Weitſchuß aus. Wenig ſpäter kam Becker durch Schrägſchuß zum 2:1 und eine Minute vor Halbzeit ſetzte Witt⸗ mann einen Ball in den rechten oberen Win⸗ kel. Nach Seitenwechſel mußte Seckenheims Schlußmann wieder einen Weitſchuß aus dem Netz holen. Mitte der 2. Hälfte erhöhte Becker auf 4:2, doch gab ſich Weinheim noch nicht geſchlagen. In der 71. Minute erzielten die Gaſtgeber durch klares Abſeitstor das 42:3 und 10 Minuten vor Schluß ſtellten ſie den 4:4 Gleichſtand her. Noch einmal verſuchten die Blau⸗Weißen ihr Glück. Becker wurde im Strafraum hart gefoult. Der fällige Elf⸗ meter aber blieb aus. In den Schlußminuten gab es noch einmal turbulente Szenen vor dem Weinheimer Tor, aber Fortuna ließ es beim Remis. Beide Mannſchaften halten ſo⸗ mit weiter den Anſchluß an die Spitze. Schlußgruppe sorgt für Uberraschungen DSO Heidelberg eroberte nur einen Punkt Spiele der 1. nordbadischen Amateurliga m der nordbadischen Fußballamateurliga erreichte der DSC Heidelberg bei den Brötzinger Germanen mur ein 1:1- Unentschieden. Dadurch konnten zwar ne Heidelberger punktemägig müt den spielfreien Frledrichsfeldern gleichziehen, versäumten es aber, sich allein auf den ersten Platz zu setzen. Im übrigen überrascht das Aufbäumen der vom Ab- Stieg bedrohten Vereine. Die Birkenfelder feierten uf eigenem Gelände gegen die sonst so schuß- Starken Viernheimer einen knappeni:O-Hrfolg, ver- bleiben aber weiterhin auf Platz 17, da auch der VfR Pforzheim sein Gastspiel beim Karlsruher sc mit einem 3:1-KErfolg beenden konnte. Daxlanden wurde erneut geschlagen. Dieses Mal hieß es in Plankstadt 0:1. Dadurch fiel der Vorjahresmeister auf den elften Platz zurück. Der SV Schwetzingen schob sich durch einen knappen 3:2-Sieg gegen die Neckarauer auf den dritten Rang vor und liegt in der Tabelle nur noch um einen Punkt ungünstiger Als die beiden führenden Mannschaften. Zu den er- warteten Erfolgen kamen Leimen, das zu Hause den Neuling Ilvesheim mit 6:0 Toren abfertigte und Kirrlach, das sich gegen Kirchheim mit einem 1·0-Sieg durchsetzte. Unprogrammgemäg ist der 2:1-Sieg der unberechenbaren Feudenheimer bei den heimstarken Hockenheimern. Es spielten: Brötzungen— DSce Heidelberg 1:1. Karlsruher Sc- VfR Pforzheim 1:3, Schwetzingen gegen Neckarau 3:2, Hockenheim— Feudenheim 1:2, Kirrlach— Eirchheim 1:0, Birkenfeld— Viern- heim 1:0, Leimen— Ilvesheim 6:0, Plankstadt gegen Daxlanden 1:0. 5 Tabelle der 1. nordbadischen Amateurliga 1. Germ. Friedrichsfeld 12 26218 168 2. DSœ Heidelberg 12 21:15 16:8 3. Schwetzingen 12 26:20 15:9 4. Amicitia Viernheim 12 97213 14:40 5. VfB Neckarau 12 32:27 14210 6. ASV Feudenheim 12 19:18 14:10 7. VfB Leimen 13 38.22 14:12 8. Fœ Kirrlach 12 25:18 13:11 9. Spogg. Plankstadt 13 24:23 13:13 10. Germ. Brötzingen 14 25:37 13:15 11. FV Dazlanden 1¹ 23:9 12:10 12. Karlsruher Sc 12 10:24 10:14 13. FV Hockenheim 12 18:18 9 15 14. SV Ilvesheim 12 10:28 9 15 15. S8 Hirchheim 13 18:29 9 17 16. VfR Pforzheim 13 20 38 917 17. FC Birkenfeld 12 14:23 8:16 Das abgebrochene Spiel Hockenheim— Daxlander (613) ist in der Tabelle nicht gewertet. * Handball. Teilerfolg des TB Jahn bei den Hallen⸗ me iſterſchaſten. ö Die Mannſchaft des Turnerbund Jahn wurde überraſchend Gruppenſieger, nachdem ſie die beiden Bezirksligiſten Viernheim 4:2 und Hohenſachſen mit 7:2 beſiegt hatten. Auch bei den weiteren Spielen der Gruppen⸗ ſieger, die um den Einzug in das Finale ſpielten, gaben ſie einen ſtarken Gegner ab. Polizei wurde mit 8:6 Toren beſiegt, gegen Vfs Neckarau reichte es nicht zum Sieg, nachdem es in der 1. Halbzeit noch 3:3 ſtand, brachte die 2. Halbzeit eine, in dieſer Höhe jedoch vermeidbare 7:12 Niederlage. 8 TB. Jahn Schüler SV Ilvesheim 525 TB Jahn Jugend— Se Käfertal 1273 Eintracht holte zwei Punkte aus der Noris Die Frankfurter vor der Herbstmeisterschaft — VfB Stuttgart besiegte Offenbach 3:1 In Süddeutschlands 1. Liga blieben die beiden Tabellenersten Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart auch am 14. Spielsonntag siegreich. Die Eintracht holte sich beim 1. FC Nürnberg einen kaum erwarteten 2:0-Auswärtssieg und ist damit der Herbstmeisterschaft im Süden einen großen Schritt näher gekommen. Der VIB Stutt- gart schlug seinen unmittelbaren Verfolger, die Offenbacher Kickers, im Neckarstadion mit 3:1 und bleibt damit weiterhin zwei Punkte hinter der Eintracht. Der Vorsprung des VfB gegen- über Offenbach beträgt nun wieder drei Punkte. In der Verfolgergruppe haben Schweinfurt 05 durch seinen 1:0 Sieg über Fürth und der Karls- ruher Sc, der beim BC Augsburg mit dem glei- chen Ergebnis die Oberhand behielt, viel Boden gut gemacht. Am Tabellenende mußte Hessen Kassel, das im Neulingsderby in Regensburg mit 4:1 unterlag, wieder die Schlußlaterne in die Hand nehmen, da das bisherige Schlußlicht Vik- toria Aschaffenburg sein Heimspiel gegen SV Waldhof mit 2:0 gewinnen konnte. Der FSV Frankfurt und der VfR Mannheim konnten ihre Position verbessern. Fswy schlug Bayern Mün- chen mit 2:0 und der VfR Mannheim die Stutt- garter Kickers mit, 3:2. VfB Stuttgart— Kickers Offenbach 3:1 Besserer Einsatz der Mannen um Schlienz, Retter und dem wieder mitwirkenden Blessing schuf die Torgelegenheiten. Die bessere Kon- dition gab doch dem VfB bis zum Schluß Uber- gewicht. Bögeleins präzisen Abstoß verwertete Blessing in der 5. Min. zum 1:0. Beim 2:0 in der 30. Min, durch ein Eigentor des Stoppers Kem- merer hatte Baitinger geschossen. Entschieden war das Treffen in der 63. Min., durch ein drit- tes Tor von Schlienz, der überragend in Form War. Offenbach kam fünf Minuten vor Schluß durch Krauß zum längst verdienten Ehrentor. 1. FC Nürnberg— Eintracht Frankfurt 0:2 Im Spitzenspiel behielten vor 25 000 Zuschauern die Gäste verdient die Punkte. Die Nürnberger mußten ohne Morlock, Herbolsheimer und Ucko antreten, und waren weiter im Nachteil, als Schober vorzeitig wegen Rippenprellung nur noch als Statist mitwirken konnte. Die Eintracht trumpfte gleich mächtig auf. Ihr Sturm wirbelte die junge Hintermannschaft des Clubs duren- einander, und vor allem Freß und Dziwoki stellten Torwart Fösl vor eine große Aufgabe. Die Gäste gingen in der 44. Minute durch Mit- telstürmer Kreß in Führung, und drei Minuten nach der Pause stellte Rechtsaußen Dziwoki den zweiten Treffer für die Eintracht sicher. Statt Karten Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Adam Bauer sage ich meinen herzlichsten Dank. und denen, die unserem letzte Geleit gaben. Maxauerstraße 9 5 Insbesondere danke ich Herrn Pfarrer John für die trostreichen Worte lieben Entschlafenen das Elise Bauer geb. Sponagel N und Angehörige. Mannbeim-Seckenbeim, 30. November 1953 — elt iet ⁊u Fragen Sie Rindvieh-, Schweine: u. Geflügelhalter, die Nafzer füttern; Größere Erfolge gibt es kaum!] Füt⸗ tern auch Sie Ihre Hühner ab sofort mit Nafzers Mineralstoff-Geiaischen, mit Jodmischfutterkalk und Kraftfut- Ze Husten, Husta- Glycin ter Kraftinal. Sie werden staunen, Wieviel Eier das noch zu Weihnach- ˖ ten gibt! 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Bayern Hof verlor sein Aus- wärtsspiel gegen den Freiburger FC mit 0:2, während die Münchner„Löwen“ in Straubing gegen den dortigen TSV knapp mit 0:1 unter- lagen. Bayern Hof konnte trotzdem seinen drit- ten Tabellenplatz behaupten, aber die Löwen, die schon am Vorsonntag überraschend geschla- gen worden waren, wurden von den nachdrän- genden Singenern eingeholt. Singen konnte im Heimspiel den 1. FC Pforzheim mit 3:2 abfer- tigen und zwei wertvolle Punkte einheimsen. Auch Darmstadt 98, der Uberraschungssieger vom Totensonntag, kam im Heimspiel gegen den ASV Cham mit 1:0 erneut zum Erfolg. Mit dem gleichen Resultat fertigte der SV Wiesbaden den Neuling Hanau 93 ab und festigte ebenso wie der Freiburger FC und der KFV seine Mittel- keldposition. Die Böckinger Union, die sich viel vorgenommen hatte, mußte sich dem KFV über- raschend hoch mit 1:6 beugen. Da Wacker Mün- chen den ebenfalls abstiegsgefährdeten ASV Durlach mit 3:2 heimschickte und der FC Bam- berg im Heimspiel gegen den Ex- Oberligisten TSG Ulm 46 mit 1:2 verlor, konnte der Neuling Wacker München endlich die rote Laterne ab- geben, die nun Union Böckingen übernahm. Es spielten: Karlsruher FV— Union Bockin- gen 6:1, Wacker München— ASV Durlach 3:2, 1. Fe Bamberg— TSG Ulm 46 1:2, Singen 04 gegen 1. FC Pforzheim 3:2, TSV Straubing gegen 1860 München 1:0, SV Wiesbaden— Hanau 1:0, Freiburger FC— Bayern Hof 2:0, Darmstadt 98 gegen ASV Cham 1:0. Saarbrücken stoppte die Pirmasenser Spitze der 1. Liga Südwest unverändert Viele Hunde sind des Hasen Tod. Das mußte im Südwesten jetzt auch der FK Pirmasens ver- spüren. Walter Schneiders Schützlinge behaup- teten sich drei Monate lang ohne Niederlage als Tabellenführer vor so berühmten Mannschaften wie 1. FC Kaiserslautern und 1. F Saarbrücken. Wohl haben die Pirmasenser immer noch den ersten Platz inne, aber es sieht so aus, als ob nun die Stunde für Pirmasens geschlagen hätte. Allerdings muß man den Pfälzern bescheinigen, daß sie vor den 15 000 im Ludwigspark in Saar- brücken gegen den 1. Fos eine ausgezeichnete Figur machten. Es ist nicht von ungefähr, dag die Pirmasenser so tüchtig mitmischten. Der 1. Fœ Saarbrücken siegte 1:0 durch ein Tor von Martin, das in Kaiserslautern auf dem Betzen- berg wohl am meisten bejubelt wurde. Als Momber dann im Strafraum„Hände“ machte, schien eine Wendung möglich. Aber Carlier schoß so kraftlos, daß Strempel den Elfmeter abwehren konnte. Der Nachschuß prallte an die Latte. Glück für Saarbrücken und für den 1. FS Kaiserslautern, der nun relativ gleichauf mit dem FKP liegt. Die Walter-Elf selbst holte bei Tura ein eindrucksvolles 5:1 heraus, wobei Wen- zel(3), Render und Karl, Wanger die Treffer anbrachten. Bei 3:0 kam Türa zum Gegentor. Bemerkenswert der 2:1-Sieg von Wormatia Worms über Neuendorf und der 3:1-Sieg des VIER Kaiserslautern über Saar 05. Es spielten: 1. Fe Saarbrücken— Pirmasens 1:0, Tura Ludwigshafen— 1. FC Kaiserslautern 1:5, Worms— Neuendorf 2:1, VfR Kaiserslau- tern— Saar 05 3:1, Mainz— Neunkirchen 3:2, Speyer— Trier 3:2, Landau— Phönix Ludwigs- hafen 0:1, Kirn— Frankenthal 1:2. Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: 1. Fe Nürnberg— Fintracht Frankfurt 0:2, VfB Stuttgart— Kickers Offen- bach 3:1, BC Augsburg— Karlsruher Se 01, VfR Mannheim— Stuttgarter Kickers 3:2, FC Schweinfurt 05— SpVgg. Fürth 1:0, Jahn Re- gensburg— Hessen Kassel 4:1, FSV Frankfurt gegen Bayern München 2:0, Viktoria Aschaffen- burg— SV Waldhof 2:0. 1. Liga Südwest: 1. FC Saarbrücken FK Pir- masens 1:0, Tura Ludwigshafen— 1. FC Kai- serslautern 1:5, VfR Kaiserslautern— Saar 07 Saarbrücken 3:1, Wormatia Worms Tus Neuen. dorf 2:1, Mainz 05— Borussia Neunkirchen 3:2, FV Speyer— Eintracht Trier 3:2, ASV Landau gegen Phönix Ludwigshafen 0:1, VfR Kirn ge- gegen VfR Frankenthal 1:2. 1. Liga West: Preußen Münster— 1. FC Köln 2:0, Rotweiß Essen— Fortuna Düsseldorf 4.2, Schalke 04— Borussia Dortmund 0:3, Alemannis Aachen— Schwarzweiß Essen 2:1, Preußen Dell. brück— Bor. M.-Gladbach 5:4, Rheydter S gegen SV Sodingen 0:2, Bayer Leverkusen gegen STV Horst Emscher 4:1. 1. Liga Nord: Hannover 96— Bremerhaven 93 270, Eintracht Braunschweig— VfB Lübeck 5:1, Göttingen 05— Werder Bremen 3:2, Bremer S gegen Harburger TB 3:1, Hamburger SV gegen Arminia Hannover 8:0, Eimsbüttel— VfL Osna- brück 2:0. Qualifikationsspiel zur Welt meisterschaft; Por- tugal— Osterreich in Lissabon 0:0. Tabelle der 1. Liga Süd 1. Eintracht Frankfurt 14 37:11 2325 2. VfB Stuttgart 14 33218 2 3. Kickers Offenbach 14 28:17 18:10 4. 1. Fe Nürnberg 14 38219 1711 5. Narlsruher Se 13 2320 1511 6. Schweinfurt 05 14 26.19 15213 7. Jahn Regensburg 13 19522 14:12 8. SpVgg. Fürth 14 2822 13:15 9. Stuttgarter Kickers 14 36:39 13715 10. Bayern München 4 7 12 18727 13215 11. VfR Mannheim 14 2320 12:16 12. FSV Frankfurt 14 30:35 1117 13. SV Waldhof 14 25:31 11:47 14. BC Augsburg 14 18:28 10:18 15. Viktoria Aschaffenburg 14 21˙35 8720 16. Hessen Kassel N 14 21299 8720 Tabelle der 2. Liga Süd 1. Ss Reutlingen g 15 43:20 n 2. Schwaben Augsburg 14 33:11 2226 3. Bayern Hof 16 34:21 20 12 4. 1860 München 15 41:23 1812 5. Singen 04 18 40:25 19712 6. Darmstadt 98 15 362 17:13 7. SV Wiesbaden 15 27:24 17213 8. Freiburger Fe 14 2723 1612 9. Karlsruher 15 3827 1814 10, TSV Straubing 5 20:2 15:15 11. TSG Ulm 46 14 24:26 14:14 12. 1. Fe Pforzheim 14 27:33 11:17 13. Hanau 93 14 16˙4⁴ 11:17 14. ASV Cham, 1 19722 10:20 15. ASV Durlach 1⁰ 26:97 50:20 16. Wacker Müncten 14 18:50 919 17. F Bamberg 1 22780 9221 1. Union Bödangen* 12:34 8 Tabelle der 1. Liga Südwest 1. FK Pirmasens 14 28:14 24˙4. 2. 1. FC Kaiserslautern 13 52:18 22:4 3. 1. FC Saarbrücken 13 35:23 17:9 4. Maimz 05 14 31:18 1811 5. Saar 05 Saarbrücken 14 29:24 16:12 6. Phönix Ludwägshafen 14 25:24 15:13 7. VfR Frenkenthal 14 21:21 15:13 g. Wormatia Worms 14 23:24 1571357 9. Borussia Neunkirchen 14 28:19 14:14 10. VfR Kaiserslautern 14 23:21 14:14 11. Eintracht Trier 14 24:29 13:15 12. Tus Neuendorf 13 29:14 12:14 13. FV Speyer 14 1838 9:19 5 14. Tura Ludwigshafen 14 24:35 8:20 15. 8 Landau 14 11:49 523% 16. VfR Hirn 14 14:44 424 Toto- Ergebnisse vom West-Süd-Block 1. Preußen Münster— 1. Fœ Köln 2:0 1 1. VfB Stuttgart— Kickers Offenbach 321 25 3. Wormatia Worms— Tus Neuendorf 271 15 4. Schalke 04— Borussia Dortmund 0·3 27 5. 1. FC Nürnberg Fintracht Frankfurt 0:2 2 6. FC Saarbrücken— FK Pirmasens 1:0 1 7. Rotweiß Essen— Fortuna Düsseldorf 472 1 g. FSV Frankfurt— Bapern München 270 1 9. Klemannia Aachen— SW Essen 271 1 10. VfR Mannheim— Stuttgarter EIckers 372 1 11. Preußen Dellbrück— Bor. M.-Gladbach 5:4 1 12. Tura Ludwigshafen— FC Kaiserslautern 125 2. Erfolgreiche deutsche Hallenhandballer Finnland und Norwegen besiegt— Niederlage der Frauen Deutschland hat sich am Samstag für die zweiten Hallenhandball-Weltmeisterschaften, die im Januar 1954 in Schweden stattfinden, qua- liflziert. Die deutsche Nationalmannschaft schlug vor 5000 Zuschauern in der FHolstein-Halle in Neumünster die Mannschaft Finnlands im Aus- scheidungsspiel mit 21:10(7:6) Toren. Der erste Gegner des deutschen Teams bei den Weltmei- sterschaften ist am 13. Januar in Christianstad der Sieger der Begegnung Frankreich gegen Spanien. Im Hallenhandball-Länderkampf Deutschland gegen Norwegen in Kiel schlug Deutschland am Sonntag vor 8000 Zuschauern die norwegische Mannschaft mit 17:12(5:9) Toren. Wenn man be- rücksichtigt, daß die Norweger schon 5:1, 7:3 und 10:7 führten, dann verdient der Sieg der deut- schen Mannschaft mit fünf Toren Unterschied besondere Beachtung. Das deutsche Team spielte wesentlich besser als am Tage zupor gegen Finnland. Vor allem die Angriffsreihen entfal- teten sich besser, während sich die Deckung— in der wieder Dahlinger und Vick die überra- genden Kräfte waren— besonders nach der Pause zusammenfand. Das lag in erster Linie daran, daß der Torhüter Asmussen dem Ber- liner Pankonin den Platz freimachen mußte und dieser eine weit bessere Leistung als am. Vortage der Flensburger bot. Die Norwegen überraschten von der angenehmen Seite, Sie. ren aber dem grandiosen Endspurt des de schen Teams nicht gewachsen. 8 Deutschlands Handball-Frauen unterlagen vor 8000 Zuschauern in der Kieler Ostseehalle in einem Hallensviel ger norwegischen Natianal- mannschaft mit 3:5(0:2) Toren. Die Norwege- rinnen konnten sich mit diesem Erfolg für die im Vorjahr in Oslo erlittene 3:4-Niederlage re- vanchieren. Der Sieg der Gäste war verdient. Wesentlichen Anteil an ihm hatte die norwe- gische Torfrau Borit ssen, die Spagats am laufenden Band vorführte. 0 Der Handball in Baden Im einzigen Punktespiel der badischen Handball- verbandsliga Gruppe Nord kam der TSV Rot auf eignem Platz zu einem sicheren 12:6-Sieg gegen den Neuling Nußloch. An der Tabelle hat sich da- mit nichts geändert. In der Gruppe Mitte setzte die SG St. Leon ihre Erfolgsserie durch einen 14:5-Sleg in Kronau fort. Rintheim bleibt durch den 14 ½7-Sieg bei der er- satz geschwächten Elf von Tus Biertheim dem Vor- jahresmeister auf den Fersen, Aus der direkten Abstiegsgefahr brachten sich die Handballer des Sc Baden-Baden durch einen 10:9-Sieg über Nie- derbühl zunächst einmal weg. Mit Bretten, das zu Hause gegen Durmersheim müt 8:10 Toren un- terlag, dürfte übrigens die eine der beiden A= steigenden Mannschaften bereits feststehen. Wieder 800-m-Lauf für Frauen Planmäßige Vorbereitung für Bern— Leicht- athletik- Verbandstag in München Beim Verbandstag des Deutschen Leichtathle- tik-Verbandes in München mußten„Nachtschich⸗ ten“ eingelegt werden, um mit den wichtigen Tagungsproblemen fertig zu werden. Zum Schluß aber durfte man die erfreuliche Feststel- lung treffen, daß gute Ergebnisse erzielt wor? den waren. Als béesonders wesentlich erscheint uns, daß man aus den Jahren 1952 und 1953 die Lehren gezogen hat, und nun die Dinge be- herzt anpackt,. Man kann darum auch von einer planmäßigen Vorbereitung im Hinblick auf die Europameisterschaften 1954 sprechen. Man Will eine übermäßige Belastung unserer Spitzen- kräfte unter allen Umständen vermeiden. Va- her werden folgende Maßnahmen getroffen: 1. Internationale Starts der Elite sollen be- schränkt und in vernünftige Bahnen gelenkt werden. 2. Keine Uberbeanspruchung durch Länder- kämpfe. Nur gegen Frankreich(11/12. 9.) in PA ris und gegen Finnland(8/19. 9.) in Dortmund, werden die stärksten deutschen Mannschaften eingesetzt. Gegen Spanien(15/16. 5.) kommt der Nachwuchs zum Zuge, den„Tag der Länder- kämpfe“ am 15. 8. gegen die Schweiz, Däne mark, Luxemburg und Holland bestreiten nut regionale Vertretungen mit Bern-Kandidaten und Nachwuchs. Gegen Belgien und Holland wird àm 21/22. 8. ein reiner Junjorenländer- kampf ausgetragen. Der Frauenländerkampf ge- gen Italien(4. 7) findet in Wetzlar statt. ö 3. Die Deutschen Meisterschaften vom 6. bis. August in Hamburg finden an drei Tagen statt, damit die Belastung nicht zu groß ist und für die Staffeln„Luft“ bleibt. Auch die Deutschen Jugendmeisterschaften vom 30. 7. bis 1. 8. n Ludwigsburg finden an drei Tagen statt. 4. Die zahlreichen Internationalen Sport- teste“ in Deutschland werden beschränkt, meh- rere Termine gestrichen, insbesondere in 5 Woche vor und nach der„Deutschen“. 5. Vor den Europameisterschaften gibt es(W] 1952 vor Helsinki) keine besonderen Prüfungs⸗ Kämpfe. Als alleinige Ausscheidung gelten die Deutschen Meisterschaften. 5. Der 800-m-Lauf für Frauen wird Mach leb- hafter, hitziger Debatte) wieder als Meister, schaftswettbewerb eingeführt. Ausschlagge war, daß die Arzte keine Bedenken haben. 7 Junioren sind 400-m-Hürden und 5000 m. Gta bisher 3000 m) neu. Erstmals in der deutschen Leichtathletik-Geschichte gibt es am 20. 75 eine Hallenmeisterschaft in Frankfurt.. Nach kurzem schweren Leiden verstarb in einer Stuttgarter Klinik im Alter von erst Jahren Gerhart Naumann, der Pressechef der Duimler-Benz- Werke, Durch seinen geradlinigen Charakter und seine menschlichen Qualitäten hatte er in Presse- und Motorsportkreisen e 5 hervorragenden Namen 3 A 128 9 85 8 1 77... eren d n 1 ee KK 0 Len er — en (6. 17008 age „ e eee e