r F en d eee eee 22 desrepublik. Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũuddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. I) Nr. 189 Freitag, den 27. November 1953 5/53. Jahrgang Keine Weihnachtsgelder für Landesbedienstete Die Finanzen sind zu schwach— Kultmini- sterium bereitet Schulgeld- Angleichung vor Stuttgart(ZSsHF). Finanzminister Dr. Karl Frank teilte am Mittwoch vor dem baden- Wi tembergischen Landtag mit, daß sich die Landesregierung außerstande sehe, den Be- zamten, Angestellten, Arbeitern und Versor- gungsempfängern des Landes eine Weihnachts- zuwendung zu gewähren. Dr. Frank, der damit eine mündliche An- frage des SPD-Abgeordneten Dr. Alex Möl- ler beantwortete, begründete die Ablehnung der Weihnachtsbeihſhfe mit der angespannten Haushaltlage des Landes. Den Vorreng müß- ten die Minderbemittelten haben. Allein für diese Personengruppe müßten 14,9 Millionen DM, davon 11,5 Millionen aus dem Landes- Haushalt, bereitgestellt werden, Wenn das Land darüberhinaus noch Beihilfen an Lan- desbedienstete gewährte, wären weitere 7,5 Millionen DM erforderlich. In Beantwortung einer Anfrage des KPD Abgeordneten Rueß teilte ein Vertreter des Arbeitsministeriums mit, daß die bisherige sogenannte„Schlechtwetterregelung“ für Bau- Arbeiter nicht mehr weitergeführt werden könne. Kultminister Simpfendörfer teilte mit, dag in Ministerium ein landeseinheitliches Naturschutzgesetz im Entwurf fertiggestellt habe. In Beantwortung von zwei Großen An- fragen, die den Winterdienst auf den Auto- bahnen und den Straßen betreffen, teilte In- nenminister Ulrich t. daß die für diesen Zweck vorgesehenen Mittel bei normalem Winterwetter ausreichten. Für den Winter- dienst auf Bundesstraßen und Landstraßen erster Ordnung stünden insgesamt 2,1 Millio- nen DM zur Verfügung. Der Räum- und Streu- dienst auf den Autobahnen könne in diesem Winter wesen Geldmangels jedoch nur in der Zeit von 8 bis 20 Uhr versehen werden. Ein Antrag des CDU-Abgeordneten Person, die Regierung solle beim Bund dafür sorgen, daß Für den Winte St auf den Autobahnen und den Bundesstraßen im Schwarzwald genügend Mittel zur Verfügung stehen, wurde vom Par- lament angenommen. Wie Kultminister Simpfendörfer während einer lebhaften Debatte über die Angleichung der Schulgelder während einer lebhaften De- batte über die Angleichung der Schulgelder an höheren Scliulen in den Landesteilen er- Kklärte, bereitet das Kultministerium gegen- Wärtig einen Gesetzentwurf zur Regelung die- ser Frage vor. Die Schulgelder pro Jahr be- traben zur Zeit in Nordwürttemberg und Nordbaden 36 DM, in Südwürttemberg- Hohen- z0llern 120 DM und in Südbaden 200 DM. Der Landtag erklärte einen Antrag des Ver- riebenen-Ausschusses, in dem von der Re- gierung verlangt worden war, daß sie Mittel zum Um- und Ausbau von Flüchtlingslagern zur Verfügung stellen solle, für erledigt. Das Plenum erklärte sich von der Erklärung Ver- triebenenminister Fiedlers, daß allein der Wohnungsbau die Möglichkeit biete, Flücht⸗ linge menschen würdig unterzubringen, be- friedigt. Vom Bund seien in diesem Jahr Mit- tel für den Bau von 12 200 Wohnungen für Sowetzonen-Flüchtlinge zur Verfügung ge- Stellt worden. 5 Eine große Mehrheit ergab sich für einen Antrag des Sozialpolitischen Ausschusses, in dem die Landesregierung ersucht wird, ein Programm für die Verbesserung der Verhält- nisse in den Heil- und Pflegeanstalten aufzu- stellen. Nach dem Antrag sollen die Heil- und Pflegeanstalten in„Psychiatrische Landes- krankenhäuser“ umbenannt werden. Ferner wurde ein Antrag des Finanzaus- schusses gebilligt, in dem die Regierung er- sucht wird, die Wiederherstellung des Mann- heimer Hauptbahnhofes zu betreiben, weiter ein Antrag desselben Ausschusses, in dem ein Staatszuschuß für den Bau eines Kranken- hauses in Wertheim verlangt wird. Schließ- lich soll die Regierung prüfen, ob und wo in Baden eine Weinbauschule errichtet werden kann. Ein Telegramm Wohlebs Zu Beginn der Sitzung verlas Landtagspra- Siclent Dr. Neinhaus ein Telegramm des ehe- maligen badischen Staatspräsidenten Wohleb, in dem dieser eine Einladung zum Staatsakt aus Anlaß der Verkündung der Verfassung abgelehnt hat. Das Telegramm lautet; Ver- bindlichen Dank für Einladung. Teilnahme unmöglich. Violata justitia res publica dilabi- tur(der Staat wird durch verletzte Gerech- tigkeit zerstört), und geschaffene Tatbestände sind niemals stärker als das Recht. Badener holen ihre Fahnen nicht ein, Ergebenst Woh- leb.“ Das Telegramm wurde von einem grogen Tell des Hauses mit Gelächter zur Kenntnis genommen. Der CDU-Abgeordnete Kühn (Karlsruhe) klatschte Beifall. Anstelle von Dr. Gebhard Müller wurde der SDU- Abgeordnete Dr. Albert Sauer in den Verwaltungsrat des Südwestfunks gewählt. Die nächste Landtagssitzung, in der voraus- Sichtlich Ministerpräsident! Br. Gebhard Mül⸗ ler seine Regierungserklärung abgeben wird, Soll am 9 Dezember stattfinden. b Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Brauer ist zu einem zweimonatigen privaten Aufenthalt in die USA abgereist. Eine ägyptische Kriegsopfer: Delegation weilt auf Einladung des Vdk zur Zeit in der Bun- Erst EVG- dann Sdur- Europäisierung Der Standpunkt Bonns— Bidault will Aden- auer bald treffen Bonn(E. B.)„Eine Europäisierung der Saar bis zur endgültigen Lösung des Problems im Friedensvertrag ist nur möglich, wenn vor- her die Verwirklichung der Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft durch alle Signatar- staaten gesichert ist.“ Mit dieser Feststellung erwiderten Bonner Regierungskreise die Erklärung des französi- schen Ministerpräsidenten Laniel, daß Frank- reich die Ratifizierung der europäischen Ver- träge von einer vorhergehenden Regelung der Saarfrage abhängig machen müsse. Deutsch- land dürfe dabei die— von den Alliierten be- reits anerkannten— französischen Interessen an der Saar nicht in Frage stellen. In Bonn Wird in diesem Zusammenhang daran erin- nert, daß eine Europäisierung des Saargebie- tes überhaupt nur auf der Grundlage einer europäischen Integration— das heißt auch der Verwirklichung der EVG— möglich sei. Unterrichtete Kreise erläutern den Stand- Punkt der Bundesregierung dahingehend, dag eine echte europäische Lösung des Saarpro- blems nur in einem neuen Europa möglich sei. Eine Regelung der Saarfrage etwa im Rah- men des Europa-Rates mit Hilfe eines vop dieser Körperschaft zu berufenden Hochkom. Mmissars Werde für un zweckmäßig gehalten. In Bonn scheint man daher anzustreben, schon in der geplanten gemeinsamen„Grundsatz- erklärung“ zwischen Frankreich und Deutsch- jand über eine provisorische Europäisierung der Saar den Gedanken zu verankern, daß die europäische Lösung erst dann realisiert werden sollte, Wenn die EVG in Kraft getre- ten und weitere Fortschritte auf dem Wege zu einem vereinigten Europa gemacht worden Sind. Auhenminister Bidault werde vermutlich „innerhalb einer Woche“ mit Bundeskanzler Adenauer zu Saargesprächen zusammentref- ken, falls die Regierung Laniel die Abstim- mung über die Vertrauensfrage in der Natio- nalversammlung überlebt, verlautete aus Pa- Tiser politischen Kreisen. Angeblich will La- miel das Saargespräch mit Bonn auf jeden Fall noch vor dem Beginn der Bermuda-Ron- ferenz wieder aufnehmen. Bidault hatte ursprünglich die Absicht, mit Adenauer anläßlich der Haager Konferenz über dieses Thema zu sprechen. Da er jedoch Wegen der französischen Regierungskrise nicht nach dem Haag reisen konnte, erschien das Zustandekommen auch dieser Gespräche ge- kährdet, Politische Beobachter weisen inzwi- schen aber darauf hin, daß Adenauer die Ab- sicht habe, auch noch am Samstag nach Ab- schluß der Außenminister-Konferenz m Haag zu bleiben, Es sei daher möglich, daß Ridault nach der Vertrauensabstimmung der Natio- nalversammlung nach dem Haag reist, um dort Adenauer zu treffen. Falls sich dies als unmöglich erweisen sollte, wird in Paris er- Wartet, daß ein neuer Zeitpunkt eines Zu- sammentreffens Bidaults mit Adenauer ver- Sinbart wird, der noch vor dem Beginn der Bermuda- Konferenz liegen dürfte. Vorschlag der SA AaT-OpPOSition Die Parteikorrespondenz der FDP veröf- kentlichte inzwischen ein Memorandum des saarländischen Oppositionspolitikers Heinrich Schneider, der u. a, vorschlägt, daß die augen- bolitischen und militärischen Belange des Saarlandes künftig durch ein deutsch-saar- ländisch- französisches Dreierkomitee wahrge nommen werden sollen. Das Memorandum unterstreicht, daß das Saargebiet völkerrecht lich ein Teil Deutschlands, aber kein Teil der Bundesrepublik sei, wesbelb die Bundesregie- rung auch keine Verzichterklärung leisten könne, Dazu sei nur eine gesamtdeutsche R glerung legimitiert. Eine Vereinbarung über die Saar zwischen Fremkreich und der Bundesrepublik werde nur dahin gehen können, die vorgeschlagene „faktische Europa- Politik“ im Saarland zu Praktizieren. Zu diesem Zweck schlägt Schnei- der vor: 1. Das Saargebiet wird deutsches Bundesland und Frankreich erhält als Gegen- leistung die Zusicherung derjenigen Wirt- schaftlichen Vorteile im Rahmen von 50-Jah- res- Verträgen, die es seit 1946 ͤ an der Saar er- langt hat. 2. Die Errichtung einer Treuhänder schaft unter amerikanischer Führung auf die Dauer von fünf bis zehn Jahren, wenn alle Verhandlungen zwischen Bonn und Paris schei- tern sollten, 3. Die„faktische Europa- Politik an der Saar“ unter Aufrechterhaltung der bei- dersei n Rechtsstandpunkte und ohne Prä- judizierung einer späteren Entscheidung. Eine solche Politik soll unter anderem ein- Schließen; eine wirtschaftliche Europäisierung, Einführung der Paß und Visumfreiheit für Saarländer, Einführung der D-Mark als zweite gesetzliche Währung, Abbau der Kontingen- tierungs- und Zollbeschränkungen, gemein- schaftliche Ausbeutung der Saargruben, Ab- geltung der französischen Reparationsan- sprüche auf die saarländischen Werke, um- gehende Einführung der demokratischen Frei- eiten und Rechte und die Verwaltung des Saargebiets durch ein freigewähltes Parla- ment und eine daraus zu bildende Regierung. Ulbricht macht Angebote mil Hetzreden Wieder gesamtdeutsche Gespräche gefordert Bonn: Reine Propaganda g Berlin(UP). In einer Erklärung zur „friedlichen Lösung der deutschen Frage“ ver- langte der amtierende Sowietzonen-Minister- präsident Walter Ulbricht vor der Volkskam- mer in Ostberlin erneut gesamtdeutsche Be- ratungen als Voraussetzung für die Wieder- vereinigung Deutschlands und die„Herbei- führung eines Friedensvertrages“. Ulbricht, der in der üblichen Tonart die Bundesregierung und die„westlichen Impe- Trialisten“ angriff und Bundeskanzler Aden auer als„den Hitler von heute“ bezeichnete, nannte als weitere Voraussetzung für die Re- gelung der deutschen Frage den sofortigen Abzug der„amerikanischen Militärbasen“ aus der Bundesrepublik. Die Sowietzonen-Regierung sei bereit, ohne Vorherige Bedingungen am runden Tisch zu jeder Zeit sachliche Fragen zu klären, die zur Herstellung der Einheit Deutschlands und zur Vorbereitung eines Friedensvertrages die- nen Könnten, erklärte Ulbricht. Im einzelnen schlug der Sowjetzonen-Politiker Verhand- jungen zur Erleichterung und Erweiterung des Interzonenhandels und zur Herstellung der völligen Freizügigkeit im Interzonenver- kehr vor. Er behauptete jedoch gleichzeitig, daß von den Westmächten und der Bundes- republik„Agenten, Mörder, Spione und Akten- täter“ in die Ostzone entsandt würden, Daher könne auch auf Aufenthaltsgenehmigungen für westdeutsche Interzonenereisende und auf HFersonalbescheinigupgen für Sowjetzonen- Bewohner nicht verzichtet werden. Auch zu Verhandlungen über„Stärke, Be- Waffnung und Standorte“ der Polizei sei die SowWjietzonen-Reglerulig bereit, Ulbricht setzte sich erneut für den sowjetischen Vorschlag einer provisorischen gesamtdeutschen Regie- rung“ ein, deren Hauptaufgabe die Vorberei- tung freier Wahlen in ganz Deutschland sein solle. 5 Im Verlauf seiner Ausführungen wandte sich Ulbricht besonders an Frankreich, dem er im Namen seiner Regierung„friedliche und kfreundschaftliche Beziehungen! zusagte. Die Sorgen Frankreichs und Italiens um die angebliche Remilitarisierung Westdeutschlands seien„durchaus begründet“, behauptete er. In einem Angriff auf die Kirchen behauptete der stellvertretende Sowjietzonen- Ministerpräsi- dent, der evangelische Bischof Dr. Otto Dibe- lius und der Kölner Kardinal Josef Frings hätten durch Zuspruch die Bundesregierung „für ihre Politik der Kriegsrüstung“ gestärkt. seien, Die Bundesregierung ließ in Bônn erkläfen, die von Ulbricht erneut vorgetragenen Vor- schläge seien reine Propaganda. In Bonner Reglerungskreisen wurde betont, schon aus der letzten Sowjetnote an die Westmächte sei die mangelnde Bereitschaft des Kreml deut- Uch zu erkennen gewesen, irgendwelche Prak- tischen Schritte auf dem Wege zur deutschen Wiedervereinigung zu unternehmen Jetzt ver- suche Ulbricht, diesen Tatbestand durch eine Rede zu verschleiern, die ein Gemisch von Agitation gegen die Bundesregierung und von Wiederholungen altbekannter Propaganda- Vorschläge darstelle, Damit versuche er, auf jeden Fall die nichtgewählte und seit dem 17. Juni völlig diskreditierte Pankower Re- Slexung politisch ins Gespräch zu bringen. Zu dem Angebot Ulbrichts, Vereinbarungen über die Polizei zu erörtern, wurde erklärt, daß man nacht über„völlig ungleichartige Dinge“ verhandeln könne. Während es in der Bundesrepublik nur echte Polizeikräfte gebe, die nur mit Handfeuerwaffen ausgerüstet stünden in der Sowjetzone allein 136 000 Mann kasernierte Volkspolizei unter Waffen. Diese sowietzonalen Einheiten seien mit Artillerie bis zu 22,5 em Kaliber und Sta- linpanzern ausgerüstet. Eine Fliegerdivision in der Sowjetzone mit zwei Jagdgeschwadern sei 9000 Mann, die Seepolizei 600 Mann stark. Hlüchtlingsminister Oberländer, der sich gleichfalls zur Zeit in Berlin aufhält, erklärte, durch die Abschaffung der Interzonenpasse sei bei Aufnahme von Sowietzonenflüchtlingen eine neue Situation entstanden, Oberländer teilte mit, es bestünden Pläne zur Anderung des Notaufnahmegesetzes, da es nicht an- gehe, daß das Notaufnahmeverfahren nur für Arme gelte, während Reiche ungehindert und ohne besondere Bescheinigungen nach dem Westen fliegen könnten. Bundesminister Jakob Kaiser sprach sich vor der Berliner Presse für eine„wirklich fruchtbare Konferenz“ mit den Sowiets aus. Der Bundesminister wandte sich gegen das Wort vom„Status quo“, das von Kleingläu- bigen in der westlichen Welt und der Bun- desrepublik verbreitet werde. Wie Kaiser er- neut betonte, bestehen in seinem Ministe- rium Pläne für den Wiederaufbau des Ber- Immer Reichstagsgebäudes, jedoch seien wegen der finanziellen Schwierigkeiten Verhandlun- gen mit Finanzminister Schäffer notwendig. J8-Obefrichter Clark amtsenthoben Differenzen mit Conant— Clark will in den Sitzstreik treten Frankfurt(UP). UsS-Chefrichter William Clark, der ste amerikanische Richter in Deutschland, ist vom State Department als „überzählig“ seines Amtes enthoben worden. Clark kün te daraufhin an, daß er in sei- nen bisherigen Amtsräumen in den Sitzstreik treten werde. Hochkommissar Conant teilte Clark mit, daß seine Tätigkeit in Deutschland am 8. Ja- muar 1954 ende, und er(Clark) bis zum 7. De- zember in dieser Angelegenheit Washington Bericht erstatten müsse. Clark sagte dazu auf einer Pressekonferenz in Frankfurt, ihm sei mitgeteilt worden, dag seine Entlassung mit der wahrscheinlichen Verminderung der Aufgaben der amerikanischen Gerichte in Deutschland und erwarteten weiteren Spar- maßnahmen verknüpft sei.„Es ist ein kom- pletter Unsinn, daß ich überzählig sein soll“, bemerkte Clark,„man kann nicht einen Obersten Richter für überzählig erklären. Ich Werde auch weiterhin meime richterlichen Pflichten ausüben, die mir vor fünf Jahren von General Clay übertragen Warden Sind. Sie können das einen Sitzstreik nennen.“ Clark wies darauf hin, daß vor dem Appel Iationsgericht zur Zeit noch 142 Fälle an- hängig seien, deren Bearbeitung etwa sechs Monate in Anspruch nehmen werde.„è.Can müßte jemanden an meiner Stelle ernennen, um diese Arbeit zu erledigen, und das würde die Begründung der Entlassung durch Spar- maßnahmen zu Fall bringen.“ In einem Pro- testschreiben an die Deutschlandabteilung des State Department führte Clark aus, er nehme an, daß der wahre Grund für seine Entlassung im der Tatsache zu suchen sei, daß 1 er sich geweigert habe, seine gerichtlichen Entscheidungen und Handlungen von Beam ten des State Department beeinclussen zu lassen, und daß er sich nicht der Ansicht des State Department unterworfen habe, der Chefrichter sei ein Beamter der Regierung. Zwischen Chefrichter Clark und der ameri- kanischen Hochkommission war es schon verschiedentlich zu Differenzen gekommen. Clark hatte z. B. Conant wegen seiner angeb- lichen„Einmischung“ in das amerikanische Rechtswesen angegriffen. Erst in der letzten Zeit war es im Falle des amerikanischen Ge- schäftsmannes Richard E. Enorr zu einer neuen schweren Kontroverse gekommen, als Conemnt im Einverständnis mit dem State Department durch Gesetz anordnete, daß deutsche Richter nur mit seinem Einverständ- mus vor amerikanische Gerichte gebracht Wwer⸗ den können. Clark hatte kurz zuvor vor Sei- nem Gericht ein Verfahren gegen zwei deut- sche Justizbeamte eröffnet. Vor kurzem be- schwerte sich Clark gegen die von der US- Hochkommission angeordnete Räumung des seither von ihm bewohnten zweistöckigen Hauses und weigerte sich, in die ihm zu- gewiesene kleinere Wohnung in einem ame- Täkamischen Haus einzuziehen. Von seiten des amerikanischen Außenmini- steriums wurde die Behauptung Clarks, er solle aus disziplinarischen Gründen entlassen werden, als unrichtig bezeichnet. Clark sel vielmehr aus drei Gründen entlassen worden: wegen des Ablaufens seines Dienstvertrages, der zunehmend geringer werdenden Arbeit der US- Gerichte in Deutschland und aus Spar- samkeitsgründen. Die amerikanischen Ge- richtshöfe in der Bundesrepublik würden nach der Wiederherstellung der deutschen Souve- ränität ohnedies aufgelöst.. Moskau zu Vierer-Konferenz bereit Eine Note an die Westmächte London(UP). Die Rundfunkstation Mos- kaus teilte am Donnerstag abend mit, daß die Sowjetunion die Westmächte von ihrer Be- reitschaft, an einer Vier-Mächte-Konfer teilzunehmen, unterrichtet habe. 5 a In der kurzen, in englischer Sprache ver- breiteten Nachricht des Senders hieß es ledig- lich, das sowjetische Außenministerium habe am 26. November den Botschaften der USA, Großbritanniens und Frankreichs Noten zu- kommen lassen, in denen der Bereitwilligkeit der sowjetischen Regierung Rusdruck gegeben wird, an einer Konferenz von Vertretern der vier Großmächte teilzunenmen, Der Text der Note soll am 28. November veröffentlicht wer- den. i. ners N ö Verfassungsgericht will entscheiden Verhandlung über Gleichberechtigung ab- geschlossen— Vertagungsantrag abgelehnt Karlsruhe(ZSTH). Nach nur zweistün- diger Dauer wurde am Mittwoch vor dem Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichtes die Verhandlung über die verfassungsmäßige Klärung der Gleichberechtigung von Mann und Frau abgeschlossen, nachdem das Ge- richt zuvor nach einstündiger Beratung einen Antrag der Bundesregierung auf erneute Ver-, zagung abgelehnt hatte. In der Begründung dieses Beschlusses betonte Verfassungsrich- r Ellinghaus in Vertretung des erkrankten Präsidenten Höpker-Aschoff, es lasse sich micht übersehen, ob, wann und mit welchem Inhalt die von Bonn geplanten Gesetze über n Würden.„Es uchende Bevöl- auf eine Ent- 2u 1 erscheint untunlich, die re kerung für unbestimmte scheidung des Gerich Dabel lieg das Ger des Landes Hessen, Dr. Barwii angedeu- tete Möglichkeit unberücksichtigt, daß die ge- Planten Bonner Gesetze unter verfassungs- rechtlichen Gesichtspunkten anfechtbar sein könnten. Dr. Barwinski hatte erklärt:„Wenn die Gesetze erlassen sind, sehen wir uns bald hier wieder.“ Das Bundesverfassungsgericht Werde sich dann in einem Normenkontroll- Verfahren mit ihnen befassen müssen. Mi- Nisterjalrat Dr. Merker vom Bundesjustiz- ministerium begründete noch einmal aus- Tührlich den Vertagungsantrag der Bundes- regierung. Er verwies insbesondere darauf, dalz sich im Zusammenhang mit dem vor- liegenden Fall für das Bundesverfassungs- gericht äußerst schwierige Probleme ergeben Kkönmten. „Das Bundesverfassungsgericht wird sein Urteil so bald wie möglich verkünden“, sagte Verfassungsrichter Ellinghaus am Schluß der Sitzung, nachdem das Gericht den Antrag des Senatspräsidenten Dr. Greif vom Ober- landesgericht Frankfurt abgelehnt hatte, als unmittelbar Beteiligter gehört zu werden. Zeit S Warten t die vom V 0 Dankspende wurde abgeschlossen B On n(E. B.) Die Dankss de des deutschen Volkes, zu der Bundespräsident Heuss vor zwei Jahren aufrief, ist nunmehr abgeschlos- sen worden. Die Bevölkerung stiftete für die Dankspende rund 1,5 Millionen DM. Für die- sen Betrag werden auf Anregung des Bumdes- pPhäsidenten Werke der zeitgenössischen deut- schen bildenden Kunst beschafft, die als sym- bolischer Dank jenen Nationen übergeben Werden sollen, die durch ihre Hilfe nach dem Kriege die Not des d. nen Volkes milder- ten. Andererseits hat die Dankspende dazu beigetragen, notleidenden deutschen Künst- lern zu helfen. Entschädigungsgesetz soll in Kraft treten Bonn(UP). Der Verband der Heimkehrer appellierte an den Bundestag, die Verwirkli- chung des vom alten Bundestag fast ein- stimmig verabschiedeten Heimkehrerentschä- digungsgesetzes durchzusetzen. In einem Schreiben forderte der Verband die Abge- ordneten auf, den Beschluß der Bundes- Teglerung abzulehnen, das Gesetz nicht zu verkünden und dafür einen neuen Gesetz- entwurf vorzulegen, nachdem nur in beson- deren Fällen eine Entschädigung gezahlt Werden soll. Der vom Bundesfinanzminister angegebene Grund, es sei kein Geld vorhan- den, sei nicht stichhaltig. Das vom Bundes- tag verabschiedete Heimkehrerentschädi- gungsgesetz sehe zwar Leistungen in Höhe Von rund 200 Millionen DM jährlich für vier Oder fünf Jahre vor, für die Zahlungen im Haushaltssahr 1954/55 würden aber nur 50 Millionen DM benötigt, da die Zahlungen erst im letzten Quartal des Haushaltsjahres fäl- lig würden. Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Mende, der maßgeblich an der Ausarbeitung des vom Bundestag verabschiedeten Geset- zes beteiligt war, forderte die Bundesregie- Tung in einer Erklärung auf, das Gesetz Zu verkünden und den Heimkehrern zu ihrem Recht zu verhelfen. Der Landesverband Ba- den- Württemberg des Heimkehrerverbandes Hat ebenfalls in einem Schreiben an Bundes- Präsident Heuss die dringende Bitte nach so- tortiger Verkündung des Heimkehrerentschä- digungsgesetzes gefußert. Laniels Chancen„nicht hoffnungslos“? Wegen der Folgen eines Regierungssturzes— Eisenhower würde Konsequenzen ziehen Paris(UP). In Paris sieht man mit größ- ter Spannung der Abstimmung über die Ver- trauensfrage entgegen, die Ministerpräsident Laniel in der Nationalversammlung gestellt hat. Viele Abgeordnete haben sich zuvor die Frage zu stellen, ob sie Frankreich kurz vor der Bermuda- Konferenz und der Neuwahl des Staatspräsidenten, die am 17. Dezember stattfindet, in eine Regierungskrise stürzen sollen, die möglicherweise die Auflösung der Nationalversammlung und Neuwahlen nach sich ziehen könmte. Für die meisten gegen- Wärtigen und ehemaligen Anhänger General de Gaulles bedeuten Neuwahlen wahrschein- lich den Verlust ihres Abgeordnetenmandats, da die Stimmung der französischen Bevölke- rung sich eher der Linken zugewandt hat, hrend jetzt eine Rechtsregierung am Ruder Für Jegner Laniels wäre eine Re- jerungskri ein hervorragen- der Vorwand, ihn von der Präs tschaft auszuschalten, während er als M erprä- sident ein ernsthafter Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten wäre. Schließlich hört man auch das Argument, daß die auf dem rechten Flügel sitzenden Gegner der EVG und der europäischen Inte- 8 on während der Parlamentsdebatte so Viele„Pluspunkte“ für sich gesammelt hätten, dag es zweifelhaft sei, ob sie noch Wert dar- auf legen, Laniel zu stürzen. Nachdem es ihnen gelungen ist, die Haager Außenminister- konferenz zu torpedieren, jede klare Stellung- nahme für die EVG und die europäische In- tegration zu verhindern und der Regierung Auf der bevorstehenden Bermuda- Konferenz jede Bewegungsfreiheit zu nehmen, könnte es immerhin sein, daß sie sich auf die Stimm- enthaltung beschränken und damit der Regie- bung Gelegenheit geben, noch einmal knapp davonzukommen. Deren Aussichten werden daher in parlamentarischen Kreisen als„nicht Sanz hoffnumgslos“ bezeichnet. 8 Vom Ausgang der Abstimmung der Fran- 26sischen Nationalversammlung über die Eu- Topapolitik wird es nicht zuletzt abhängig seim, welche Haltung Eisenhower künftig ge- genüber den Problemen der Verteidigung Eu- ropas einnehmen wird. Ein Mißgtrauensvotum gegen Laniel würde für die Bermuda-Konfe- renz nach Ansicht Eisenhowers eine völlig neue Situation schaffen, da dann unter Um- Ständen„nach anderen Wegen“ zur Sicher- stellung eines deutschen Beitrages zur Ver- teidigung des Westens Ausschau gehalten Werden müßte. Eisenhower soll vor allem auch negative Auswirkungen einer derarti- gen Entwicklung auf die Beschlüsse des ame- rikanischen Kongresses befürchten, der sich im Januar mit der Militärhilfe für Europa imm neuen Finemzjahr befassen muß. Der französische Staatspräsident Auriol er- öffnete die Session des Hohen Rats der Fran- z6sischen Union mit einem Appell an die De- legierten von Vietnam, Laos und Kambodscha, auf die Festigung der Union himzuwirken und keineswegs etwas zu unternehmen, Was diese sprengen könnte. Die französische Delegation ermahnte er, stets der Leistungen der indo- chinesischen Soldaten im Krieg gegen die kommunistischen Aufständischen eingedenk Zul sein. König Norodom Sihanouk von Kambodscha erklärte in einer Rundfunkansprache, er wolle nach den ersten allgemeinen Wahlen des Lan- des einen Teil seiner königlichen Macht ab- geben und konstitutioneller Monarch werden. Norodom forderte, daß er selbst die Delega- tion Kambodschas bei den Unabhängigkeits- Verhandlungen mit Frankreich leite. Wenn diese Beratungen beendet seien, habe auch er seine Mission erfüllt. Zum Sonntag Wäscht man gern das Hao FLUID A Wäscht es Wunderbar ELDA Sgezial Shampoo für helles und dunkles Hoor för 30 Pf UN lehnen„Friedensresolution“ ab Wyschinski zum Deutschlandproblem 55 Usa gegen Fonds für rückständige Gebiete New Vork(UP). Ungeachtet der wieder- holten Versicherung des sowjetischen Dele- gierten Andrej Wyschinski, daß die Sowiet- union modernere Atomwaffen habe als die USA, hat der Politische Aussce Neine von Moskau eingebrachte„F tion“ mit überwältigender Mehrheit al Die Abstimmung über die 1 SSOIu- tion“ erfolgte Absatz für Ab 1 konn- ten die Sowjets in keinem mehr Als zwölf Ja-Stimmen für H Da jeder einzelne Absatz abgelehnt SA der Ausschuß von einer Abstimmung ül die Gesamtresolution ab. 5 i 1 1 Rede erklärte Wyschinski, die te verzöge 0 Willen g 12 D n Plan, d Pots ren, daß en Deut- der zu de dam i r UN Schaffung Finanzierung von Ent* Haftlich rück- tens ein Jahr 3 wurde mit 50 ammlung be ler fonds zur drojekten gen Gebi Wjetblocks gefaßt. Er stellt einen Kompromi„ischen den USA und Vertre- tern der asiatischen sowie der lateinamerika- nischen 2 rend die USA be- kanntgegeben hatten, sie würden für einen derartigen Fonds keine Beiträge leisten, Hat- ten die Vertreter asiatischer und lateiname- rikanischer Staaten die unverzügliche Schaf- kung eines derartigen Fonds gefordert. Clark fordert formelle Fran Kfurt(UP). Der amerikanische Chefrichter William Clark, der aus Protest gegen seine Entlassung in einen„Sitzstreik“ etreten ist, warf dem State Department vor, 3 es die Richter der Hochkommission als arionetten“ zu betrachten scheine. Clark sagte, er werde seine Entlassung und die Anordmung, im nächsten Monat zu„Konsul tationen“ nach Washington zurückzukehren, so lange ignorieren, bis das State Depart- ment seinen Schritt durch„formelle Ankla- gen und Begründungen“ rechtfertige. Anklage Volksdeutsche aus Ungarn entlassen Wien(UP). Der fünfte Transport von Volksdeutschen aus Ungarn ist in Bruck an der Leitha eingetroffen. Die Gruppe umfaßt 203 Personen aus dem Lager Tiszalök. Sie Wurden bereits im Jahre 1950 aus sowieti- scher Gefangenschaft entlassen, jedoch von den Ungarn festgehalten und zu Zwangsar- beit herangezogen. Die entlassenen Ungarn- Deutschen traten bereits die Fahrt in das bayerische Heimkehrer- Auffanglager Piding An. Im eigenen Büro eingebrochen Norderney(UP). Fin rätselhafter Ein- bruch in das Bahnbetriebsgebäude von Nor- derney fand jetzt eine überraschende Aufklä- Tung. Die Polizei entdeckte, daß der verant- Wortliche Dienststellenleiter der Güterabfer- tigung den Einbruch in sein Büro selbst ver- übt hatte. Er hatte nach Feststellungen der Polizei rund 5000 DM. unterschlagen und Wollte durch das angeblich von den Dieben in den Büros angerichtete Durcheinander und die Vernichtung von Fahrkarten und Kassen- belegen die Entdeckung der Unterschlagun- gell verhindern. Das Gegenteil trat ein. Vom Fahndungsdienst der Polizei wurde eine be- sonders eingehende Kontrolle vorgenommen, bel der die Unterschlagungen festgestellt wur- den. i SPD zum„Fall Holzapfel“ B Sn n(E. B.) Der tag unverzüglich rich Wilhelm Holzapfel, attachée, Dr. Meyer, ein genug Porzellan zerschlagen worden. der SPD- Pressedienst nun behauptet, Ben“ und nach Island versetzt werden. Sicherheitsrat rügt Israel Ne.]w-ʃÜ LOT k(UP). Der UN- Sicherheitsrat erteilte Israel eine harte Rüge“ wegen des organisierten Uberfalls auf das Dorf Gibya, wobei seinerzeit 40 tötet wurden. Das Tadelsvotum wurde schafter Abba Eban Protest wegen mängelte. Auch militärische Hilfe wird gekürzt Washington(UP). Der Leiter des ame- Auslandvorhaben, Harold E. Stassen, teilte in einem Schreiben Bewilligungs- sowie den außenpoliti- Senats mit, daß in rikanischen Amtes für an den Ausschuß des Us 94 g 42 5 ktliche, sondern Rahmen des 7 tsch en den erfolg nken, die — SA al Stärkung der westlichen Welt unternom- Auslandhilfe Werde. im kommenden Jahr belaufen Neue Heimkehrertransporte aus Ungarn Wien(UP). Nach einer Mitteilung des österreichischen Innen ministeriums soll ein Transport von 203 amnestierten Volksdeut- schen, die in Ungarn seit 1950 in Zwangs- arbeitslagern festgehalten wurden, am Don- nerstag in Osterreich eintreffen. Die Ungari- schen Behörden haben für den 1. Dezember das Eintreffen eines weiteren Transportes an- gekündigt, mit dem 397 Volksdeutsche ein- treffen sollen. Die volksdeutschen Heim! beider Transporte haben ihre Angehörigen in der Bundesrepublik und werden auf schnell stem Wege von der österreichischen Grenz- station Bruck an der Leitha in die Bundes- republik weitergeleitet werden. ö — 1 Den Rücktritt Schäffers fordert der Landes- verband Bremen des Heimkehrerverbandes, Weil der Finanzminister das Heimkehrer-Ent- schädigungsgesetz abgelehnt hat. 5 Der Beratende Ausschuß bei der Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losenversicherung in Nürnberg hat sich kon- stitujert und wird in Kürze seine Beratungen über das Schwerbeschädigtengesetz aufneh- men. 15 Personen, die sich für die illegale kom- munistische„Nationale Front“ betätigt haben sollen, wurden in Nordrhein-Westfalen fest- genommen,. Die Einbeziehung Berlins in die Montan- union forderte der neue Regierende Bürger- meister Walther Schreiber. Bundesvertriebenenminister Oberländer er- Kklärte in Berlin, er wolle die beiden großen Vertriebenen- Organisationen zu Einigumgsver- handlungen nach Berlin bitten. Benoit Frachon, der Führer der kommuni- stisch orientierten französischen Gewerkschaft CGT, ist von der Pariser Staatsanwaltschaft auf freien Fuß gesetzt worden. Die Anklage gegen ihn bleibt aufrechterhalten. Bundeswirtschaftsminister Erhard beendete sein Konferenzprograram in Washington und ist nach San Francisco weitergereist. Igor Gusenko, der ehemalige sowjetische Botschaftsangestellte in Ottawa, hat sich be- reiterklärt, sich dem Us-Kongreß zur Ein- vernahme über sowietische Spionageorganisa- tionen zur Verfügung zu stellen. g KO e r BEE VO H OH OGopyright by„Litag“ Westendorf— durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (3. Fortsetzung) Die Blicke der drei Männer an dem Tisch gegenüber Schott trafen sich.„Immerhin müssen Sie zugeben, daß Ihr Werk gewagt Ist. Sle wollen auf dem orkanumtobten Matterhorngipfel Stollen für Seilverankerun- gen bohren, für eine Endstation, wollen Hilfs- selle, später die gewaltigen Kolosse der Trag- geile hinaufbringen? Wie gesagt das Ri- siko könnten wir auf uns nehmen. Aber welche Sicherheiten können Sie uns geben? Ich bin für meine Person geneigt, den Bau der Seilbahn auf mich zu nehmen, wenn ich Ihrer Sache hundertprozentig sicher Wäre.“ Die letzten Worte hat Gravier auf den In- genjeur Wie Proſektile los geschossen, Sie haben Schott auch mit aller Schärfe getroffen, Sie 59 27 gut gezielt gewesen. Auf Gehirn und 3 Es war nichts zu ändern an diesen Worten. Schott spürte, wie seine Kehle ein bitterer Geschmack erfüllte. Es War das dritte Mal, daß er mit seinem Projekt een War. Immer an demselben Punkt. an dlesem Punkt. U „Wir verstehen uns nicht, Herr Direktor“, 8 er, dann höflich, aber fest und begann de Pläne und Paplere zusammenzupa“ en. „Ich habe weder Geld noch Gut. Meine Ga- tie ist mein Kopf. meine Zelchnungen und bande e e e alf ee Hgravler sprang auf.„Mein lieber Herr ott, dann hätten Sie nicht unsere kostbare eit in Anspruch nehmen dürfen, Mit ihrer N phantastischen Bahn eine Naturkata- strophe dort oben, ein Riß der Hilfsseile beim Bau und Sie stürzen mitsamt Ihrem Gipfel- trupp in die Tiefe. Mit dem kostbaren Millio- nenseil, das Sie hinaufwinden wollen, Was ist dann mit dem Geld der kleinen Sparer? Man Wird Sie als Betrüger erschlagen. Wollen Sie die Leute ins Verderben reißen, für die Sie Ihre Wunderbahn bauen wollen? Sie würden nur ein Verbrechen an den Leuten begehen. Suchen Sie sich doch Privatkapital! Leute, die mit Ihrer Bahn dick verdienen wollen Ich kann es nicht tun. Ich darf das nicht tun!“ Schott gab keine Antwort. Als er seine Pa- plere und Pläne in die große, braune Akten- tasche geschoben hatte, richtete er sich auf. Seine Blicke trafen die Augen des jungen Mädchens. Schott sah Tränen in diesen Augen. „Mein Vater ist etwas schroff“, sagte Meta entschuldigend.„Es liegt in seiner Art. Ver- zeihen Sie es ihm Um meinetwillen. Sie stand so nahe vor ihm, daß er ihren Atem spürte. Schott ergriff ihre Hand„Na- türlich das hat gar nichts zu sagen. Viel- leicht hat er recht, vielleicht bin ich kein Pferd, auf das man setzen kann! Meine Ga- rantie ist meine Ehrlichkeit!“ „Bleiben Sie noch“, bat Meta mit leiser Stimme. Sie senkte ihre Stimme zu einem vertraulichen Flüstern.„Bleiben Sie, mir zu- lebe!“ Dann ging Meta mit ihrem Vater aus dem Zimmer. 5 Schott blieb. Drei Stunden später unterzeichnete Gravier den Vertrag. 5 Ung am nächsten Tage begann die Arbeit. * Schott 9 0 den Kopf pom Fenster seines kleinen Spitalzimmers ab. Fr will nicht mehr all das zurückdenken, Aber jetzt wo sein opf klar 8 1 vertol. ihn die rinnerungzen. Er kühlt einen Schmerz im 751 Er Wei, dag er bel einer bestimmten e des Kopfes die drei Männer an dem 17 Tisch wieder vor sich sieht. Und 4 Und daß die Ereignisse des ersten Tages wieder von neuem vor ihm abrollen. Schott will sie nicht nochmal erleben. Auch in Ge- danken nicht Sie machen ihn müde. Jetzt wird die Tür leise geöffnet. Schwester Adelind tritt herein. Sie richtet Schott das Bett, streift das Leintuch glatt. „Sie haben kalte Hände“, sagt Adelind, als sie ihm den Puls fühlt. Sie trägt eine Zahl auf eine Tabelle über seinem Kopf ein, die er nicht sehen kann. Dann wärmt sie seine Hände in ihren weichen, warmen Handflächen. Sie beginnt ihm etwas zu erzählen., von ihrer Mutter, von ihrem Heimatort. Etwas Nettes, Beruhigendes. Schott sieht nicht mehr Gravier vor sich und den kleinen mageren Gründeis. Auch nicht Lyngam Lyngam'? Schott fährt auf. Es kommt ihm zu Bewußtsein, daß er die ganze Zeit nicht mehr an Lyngam gedacht hatte. Und an alles, das mit Lyngam zusammenhängt. „Warum machen Sie so ein entsetztes Ge- sicht?“ fragt Adelind.„Haben Sie Schmerzen?“ „Nein nein. Es ist schon vorbei“, erwi- dert Schott leise. Draußen im Garten leüchtet der Tag auf, ein greller Schein überzieht das Fenster, Ade- lind zieht an der Vorhangschnur, um das Licht zu dämpfen. Dann füllt sie frisches N in eine Vase, in die sie weiße Rosen 8 8 „Von wem die Blumen?“ fragt Schott. „Besuch?“ 8 0 g »Ich habe sie aus dem Garten gebracht.“ Ganz selbstverständlich kommt es aus dem Mund der Schwester.„Besuche werden keine vorgelassen. Der Herr Primarius hat es ver- boten.“ 8 1 „Ist es der rotwangige, lustige Doktor?“ „Nein, das ist Dr. Mühlmann, der den Nachtdienst hat.“ 8 „Bin ich operiert worden?“ fragt Schott. Nein. Das hat noch einige Tage Zeit. Sie müßssen kräktiger werden.“ Acelind hält Schott auf der flachen, weißen nd ein rotes Marienkäferchen hin. Sehen e nur es War auf den Blumen * Dann öffnet sie das Feristel kleine Geschöpf hinausfliegen.„Es is sagt sie mit ihrer melodischen Stimme.„HI. im Zimmer geht es zugrund.“ „Wie ich“, denkt Schott eine Sekunde lang. Vielleicht wird man mich überhaupt nicht mehr operieren? Vielleicht ist es zu spat?“ „Heute wird Dr. Grächener Sie frisch ver- binden“, sagt Adelind, als ob sie seine trüben Gedanken gefühlt hätte. „Warum kann ich in der Nacht so wenig schlafen? Und bei Tag bin ich so müde?“ „Das ist immer so“, sagt Adelind beschwich- tigend.„Die nächste Nacht habe ich bei Ihnen Dienst.“ 8 „Ist das nicht sehr aufreibend, eine Nach durchzuwachen?“ „Oh nein, dann habe ich den halben Tag krei und schlafe mich aus.“ „Ich freue mich.“ Schott lächelt, es ist ein trauriges, mühsames Lächeln.„Dann habe ich jemanden, mit dem ich sprechen kann Darf ich sprechen? Soviel ich will?“ „Wenn es Sie erleichtert, warum nictit? Der Primarius ist zufrieden mit innen „So. ist er zufrieden?“ Schott atmet tiek auf. 5 „Aber ich Schwester Adehnd, ich bir nicht zufrieden mit mir.“ „Das wird wiederkommen“, meint sie mit 4 eben Stimme.„Ganz bestimmt wird wiederkommen. — Schott verspeist seine abendliche Hafer- 0 pe mit gutem Appetit. Schwester Adelind bat das Süppchen selbst in der klei- nen Garküche gekocht, die sich neben dem Laboratorium im 1. Stock befindet. Schott hat das Gefühl, als ob er mit dem Essen dieser Suppe seiner Mutter eine Freude machen müßte. Irgendwie vermischt sich das Gesicht ma vor zehn Jahren geste mit dem Gesicht Adelinds. Sie hat so etwas Gütiges, Liebevolles. Sie versteht N Lebenslust seine Interessen für die kleine- Dinge die ihn bier uses“ 55 * Sozial demokratische Pressedienst forderte, daß sich der Bundes- in die Vorgänge um den deutschen Gesandten in der Schweiz, Fried- und seinen Presse- alten möge. Es sei Holz Apfel war Ziel von Presseangriffen, worauf Seim Presseattachée solle für den Gesandten„bü- jordanische Araber ge- mit neun gegen null Stimmen bei zwei Enthaltun- Sen(Sowaetunion und Libanon) angenommen. Gegen das Votum erhob der israelische Bot- Seines scharfen Tones, während der jordanische De- legierte Charles Malik seine milde Form be- amms gekürzt werden könne. i greichen Be- Sowohl von den auch von den europäischen Ländern n seien. Dabei gab Stassen jedoch alen darüber an, wie hoch sich die gestorbenen Mutter e . Nundloclꝛau 2 Lob des Buches Man kann ein Buch eigentlich nur loben, wenn man es zu lieben versteht. Die richtige Liebe zu einem Buch hat man dann, wenn man abends in der Behaglichkeit seines Rau- mes sitzt. Plötzlich werden einem die Bücher ringsum im Zimmer wie lebendige Wesen, die jeden Augenblick bereit sind, ein Z Wiege: Spräch mit uns zu beginnen. Wenn men die- Ses Gefühl kennt, dann weiß mem auch, Wie Sehr man Bücher lieben kann und daß ihner immer wieder Lob und Preis zukonunt. Hermann Hesse hat einma! gesagt:„Eir Buch lesen heißt für den guten Leser: eine fremden Menschen Wesen und nkart ken. nenlernen, ihn zu verstehen suchen, ihn womöglich zum Freund gewinnen.— Es gibt keine tausend oder hundert ‚beste Bücher“ es Sibt für jeden einzelnen Menschen eine be- sondlere Auswahl dessen, was ihm verwandt und verständlich, lieb und wertvoll ist“. Wer sich mit dieser Einstellung in Liebe und Freundschaft zu seinen Büchern gefun- den hat, der hat auch die Zeit dazu, in ihnen Zu lesen. Man hört heute so oft die Menschen Stöhnen: Ach, zum Bücherlesen komme ich überhaupt nicht mehr; dazu fehlt mir die Zeit. Es gehört aber gar nicht so viel Zeit dazu, um ein gutes Buch zu lesen. Eine Viertel- Stunde oder ein paar Minuten mehr hat jeder Mensch Zeit, um sie an einen guten Gedan- ken in einem guten Buche zu verwenden. Es Sibt keine schönere Freundschaft, als sich mit der ganzen Liebe des Herzens an ein Buch zu verschwenden. A 0 Erfolgreiche Zuchtarbeit der Kaninchenzüchter Wegen der zur Zeit beſtehenden Kaninchen⸗ ſeuche konnten die rührigen Kaninchenzüch er leider nicht wie urſprünglich vorgeſehen ihre erfolgreiche Zuchtarbeit in einer Ausſtellung zeigen, ſondern mußten ſich auf eine interne Tiſchberatung beſchränken. Preisrichter Kurz, Böckingen äußerte ſich als fachkri iſcher Ken⸗ ner ſehr anerkennend über den guten Stand der Zuchtarbeit in Anbertracht der relativ kleinen Mitg iederzahl des Ve eins und brachte in ſeinem Bewertungsüberblick ein hohes Lob zum Ausdruck, das die Arbeit der Züch⸗ ter ſicher noch weiter fördern wi d. Insge⸗ ſamt wurden 58 Tiere alter einſchlägigen Raſſen zur Bewertung vorgeſtellt, von denen 10 mit Ehrenpreiſen, die gleiche Anzahl mit erſten, fünf mit zweiſen und neun mit dritten Preiſen ausgezeichnet werden konnen. Hoffen wir, daß ſich die Kaninchenzüchter nach Aufhebung der Sperre mit ihrem aus⸗ gezeichneten Tiermaterial in einer Ausſtel⸗ lung bald wieder der breiten Oeffentlichkeit vorſtellen dürfen. 0 „Erhaltung der kleinbäuerlichen Betriebe“ dieſes Thema iſt Gegenſtand eines Vortrages von Dr. G. Preuſchen, Direktor des Inſtieuts für landw. Arbeitswiſſenſchaft und Land⸗ technik, Bad⸗Kreuznach, am kommenden Mon⸗ tag, den 30. 11., nachmittags 14 Uhr, im Saale des Durlacher Hof Mannheim, Käfer⸗ talerſtraße 168. Dieſer Vortrag, den der Landwirtſchaftsklub Mannheim durchführt, behandelt eines der weſentlichſten Themen uunſerer heimiſchen Landwirtſchaft, das na⸗ me t. ich im Wahlkampf eines der umſtri tenſten Pobleme darſtellte und ſo von beſonde er Aktualität ſein dürfte. In dieſem Zuſammenhang iſt erwähnens⸗ wert, daß anſtelle des ausgeſchiedenen Rudolf Bühler in der letzten Generalverſammlung des Landwirtſchaftsklubs als 2. Vorſitzender Kurt Bühler gewählt wurde. Schutz der Waſſer⸗ und Gasleitungen Die Stadtwerke Mannheim teilen mit: Zur Verhütung des Einfrierens der Haus⸗ leitungen für Waſſer und Gas ſind während der kalten Jahreszeit die Waſſer⸗ und Gas⸗ zähler und die Zuleitungen gegen Froſt zu ſchützen. Ganz beſonders gefährdet ſind die Waſſerzähler. Koſten zur Behebung von Schä⸗ den dieſer Art fallen dem Hauseigentümer zur Laſt. i 5 * Zwölf- bis Dreizehnjährige als Diebe entlarvt Mannheim dswy), Die Mannheimer Poli- zei hat eine Bande von zwölf- bis dreizehn- jährigen Volksschülern ausgehoben, die sich den romantischen Namen„Mondscheinbande zugelegt hatten. Die Polizei kam den jugend- chen Dieben auf die Spur, als sie einen Dieb- stahl auf einer Baustelle aufzuklären hatte. Der Anführer der Bande, der rund 17„Un- tergebene“ befehligte, hatte sich bei dem Bau- Stellendiebstahl besonders hervorgetan. Als Tagungsort diente den Jungen der Kellerraum emes Ruinengrundstückes. Dort konnten das aus dem Baustellendiebstahl herrührende Die- besgut sowie ein französisches Seitengewehr aufgefunden werden. Die Polizei untersucht gegenwärtig, inwieweit die einzelnen Mitglie- der der Bande im Auftrag ihres„Chefs“ ge- handelt haben. 20 Jahre Frauenturnen im Turnverein 98. Mit einer Turnſchau„Frauenturnen einſt und jetzt“ feiert am Sonntag die Frauen⸗ abteilung 1898 ihr 20⸗jähriges Beſtehen. 20 Jahre Frauenturnen— das bedeutet zwei Jahrzehnte ſelbſtloſer turneriſcher Arbeit im Dienſt der Geſunderhaltung und Körperer⸗ tüchtigung für Frauen, die tagaus, tagein am Herd oder in Kontoren und Fabrikſälen ihre beruflichen Aufgaben erfüllen. Rund 20 Frauen ſind es allwöchentlich, die in der Turnhalle mit Leib und Seele bei der Sache find und ſo beweiſen, daß Turnen für ſie ein Lebenselixier geworden iſt, das für Stun⸗ den aus dem Einerlei des grauen Alltags in eine Gemeinſchaft führt, in der Turnen und eine frohe Gemütlichkeit oberſte Gebote find. Frau Hedwig Keitel war es, die 1933 die Frauenabteilung als erſte dieſer Art in Seckenheim ins Leben rief und ihr ſeit die⸗ ſer Zeit mit ihrer großen Erfahrung, die ſie als langjähriges Vorſtandsmitglied und eit 1928 als Turnwartin bei den Turnerin⸗ nen beſitzt, vorſteht. Selbſt über die harten Kriegsjahre hinweg fanden die Frauen noch immer die Möglichkeit, ihre geliebte Turn⸗ ſtunde durchzuführen und als ihr eigenes Ve einsheim nicht mehr zur Verfügung ſtand, verlegten ſie kurzerhand die Uebungsabende in andere freie Säle, bis ſie wieder in die Turnhalle zurückkehren konnten. Man kann deshalb verſtehen, wenn ſie mit beſonderer Treue an ihrer Abteilung und ihrer Lei⸗ terin hängen. Und dieſe Treue dürfte wohl auch das ſchönſte Gratulationsgeſchenk ſein, das ſich die Frauenabteilung an ihrem Eh⸗ rentag ſelbſt machen kann. In 14 einzelnen Darbietungen werden die Frauen eine Demonſtration der En wicklung 5 1 des Frauenturnens am Sonntag Abend in der Turnhalle bieten, die eine große Brücke von der„grauen Vorzeit“ bis zum heutigen modernen Frauenturnen bilden wird. Dieſe Turnſchau ſoll aber gleichzeitig ein Anreiz für Frauen ſein, die früher als aktive Tur⸗ nerinnen tätig waren oder ſonſt Luſt zu einem ſolchen Körperausgleich haben, ſich dieſer Abteilung anzuſchließen, die bewußt aus der ſyſtematiſchen Turnerinnenarbeit he ausgelöſt wurde, um nur dem reinen Zweck eines ſpeziell abgeſtimmten Turnens für Frauen zu dienen. Wer will Vermessungstechniker werden? Die Feldbereinigungsämter in Ellwangen, Schwäb. Hall, Heilbronn, Herrenberg, Ulm/ D, Tauberbischofsheim, Sinsheim, Ravensburg, Riedlingen, Rottweil, Tübingen, Freiburg, Of- fenpurg, Radolfzell stellen im Frühjahr 1954 vorbehaltlich der Genehmigung der Stellen jeweils 3—4 Vermessungs-Technikerlehrlinge ein. Die Bewerber werden in einer Einstel- lungsprüfung ausgewählt. Sie sollen das 20. Lebensjahr nicht überschritten haben. Für Spätheimkehrer sind Ausnahmen möglich. Zu der Prüfung werden sowohl Bewerber mit Volksschul- als auch mit höherer dung angenommen. Die Meldefrist läuft am 5. Dezember 1953 ab. Nähere Auskünfte er- teilen die vorstehend genannten Feldbereini- gungsämter. 85 500 DM Devisen- Freibetrag Nach einem in den nächsten Tagen zu er- wartenden Erlaß des Bundeswirtschaftsmini- steriums kann für Wintersportreisen in die OEEC-Länder ein zusätzlicher Devisenfrei- betrag von 500 DM pro Kopf bis zum 30. April nächsten Jahres in Anspruch genommen wer- den. Damit wird der Jahreshöchstbetrag für Private Auslandsreisen, der sich für Erwach- sene auf 800 und Kinder auf 400 DM beläuft, für die Wintersaison entsprechend erhöht. Jugendlicher Kabeldieb festgenommen Mannheim(Iswy). 27 000 DM Sachschaden verursachte ein 16 Jahre alter Dieb, der am Rande des Käfertaler Waldes bei Mannheim von einer amerikanischen elektrischen Lei- tung eine große Anzahl von Kabelverschluß- stücken und Kupferdraht abgezwickt hatte. Das Diebesgut hatte der jugendliche Dieb an Altmetallhändler verkauft. Bei seiner Fest- nahme doh er auf das Dach des elterlichen Hauses. Er mußte mit Hilfe von Leitern ge- Waltsam heruntergeholt werden. Sechsjähriger Junge ertrunken Mannheim(Isvy). Ein sechsjähriger Junge aus Mannheim- Sandhofen ist beim Spielen in einen Abwasserkanal gefallen und er- trunken. Die Leiche wurde kurze Zeit später, auf dem Wasser treibend, von einem Arbeiter Sesichtet, doch war es nicht möglich, sie an Land zu bringen. Ein späteres Absuchen des Kanals blieb ohne Erfolg. Es wird angenom- men, daß die Leiche in den offenen fhein ab- getrieben worden ist.. Wettervorhersage 5 Freitag teils wolkig, teils aufheiternd; ört- lich Morgennebel. Fast allgemein niederschlags- frei. Tageshöchsttemperaturen bis zu 5 Grad. Stellenweise leichter Nachtfrost. Schwache Winde um Südwest. Samstag meist wolkig, im wesentlichen niederschlagsfrei. Weitere leichte Milderung. 1 55 Schulbil- Süd weſtd. Rund ſchau Landes- Sozialgericht in Mannheim „Fliegende Senate“ vorgesehen 5 Stuttgart(Z SH). Das Landessozialge- richt für Baden- Württemberg, das nach einem Plan der Landesregierung in Mannheim er- richtet Werden soll, wird zum Teil sogenannte fliegende Senate haben gie auch außerhal des Gerichtssitzes tagen. Dadurch soll die We nig günstige geographische Lage der Stadt Mannheim Weitgehend ausgeglichen werden. Diese Mitteilung veröffentlichte die Presse- stelle des Staatsministeriums in einer Stel- ljungnahme zu den Bedenken, die gegen die Unterbringung des Landessozialgerichtes in Mannheim erhoben worden sind. Die Bewohner der Stadt Mannheim, so Wird in der Veröffentlichung des Staatsmini- steriums bemerkt, hätten Seinerzeit überwie- gend für den Zusammenschluß der bisherigen Länder im Südwestraum gestimmt. Mannheim Sei die zweitgrößte Stadt und die Zentrale des nach Stuttgart wichtigsten Wirtschafts- raumes im Lande., Bisher habe man Mann- heim bei der Errichtung neuer Behörden nicht berücksichtigen können., Der Ministerrat habe daher in der Möglichkeit, das Landessozial- Sericht nach Mannheim zu verlegen, eine gün- Stige Gelegenheit gesehen, um den Wünschen der Stadt entgegen zukommen. Gustafk-Radbruch- Straße in Heidelberg II 81 delber g dswy). Auf Antrag der SPD- Fraktion im Heidelberger Stadtrat wird eine Straße in Heidelberg den Namen„Gustaf Radbruch- Straße“ erhalten Professor Gustav Radbruch hatte der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg bis 1933 und von 1945 bis 1949 angehört. 1949 starb er in Heidelberg. 50 Rinder fahren in die Schweiz Tauber bischofsheim(IW). Am 8. Dezember Werden 50 Kinder aus dem Land- kreis Tauberbischofsheim in die Schweiz fah- zen, wo sie sich drei Monate lang bei Schwei zer Familien erholen sollen. Die Schwenzer Familien haben ausdrücklich den Wunsch ge- äuhgert, die Kinder noch vor Weihnachten auf- nehmen zu können, um ihnen eine besondere Weihnachtsfreude zu bereiten. Landratsstelle kurzfristig ausgeschrieben Weinheim(Isw). Völlig überraschend für die Fraktionen des neuen Kreistages im Land- kreis Mannheim, der sich noch nicht konsti- tuiert hat, kam jetzt die außerordentlich kurz- kristige Ausschreibung der Stelle des Land- rats. In der Ausschreibung, die bis zum I. De- zember befristet ist, heißt es, daß der bis- herige Landrat, Landtagsabgeordneter Dr. Va- Ientin Gaa(CDU), Schwetzingen, sich wieder bewirbt. Außer der CDU vertreten die Frak- tionen die Meinung, daß sie in dieser kurzen Zeit von knapp einer Woche nicht mehr in der Lage seien, eigene Kandidaten zu benen- men oder sich auf einen gemeinsamen Gegen- „Kamdidaten zu einigen. Dank für deutsche Gastfreundschaft Karlsruhe(ZS TH). Vor etwa drei Wo- chen weilten zehn amerikanische Kommunal- Politiker zu einem Studienbesuch in Karls- ruhe. In ihrem Namen dankte der Oberbür- ger meister von New- Orleans, Mr. Morrison, in einem herzlich gehaltenen Schreiben an Oberbürgermeister Klotz für„den wunder- vollen Aufenthalt“ in Karlsruhe. 8 Karlsruher Verkehrswacht auch im Landkreis Karlsruhe(Z ST. In den 58 Gemein- den des Landkreises will die Karlsruher Ver- kehrswacht Vertrauensleute bestellen und bei der Gründung der Verkehrswacht Bruchsal mitwirken. Außerdem wurde erklärt, der Ge- danke der Jugendliga für Verkehrserziehung solle besonders in die Oberschulen hineinge- tragen werden. Die Jugendbühne muß zurücktreten Karlsruhe(ZSH). Die Karlsruher Ju- gendbühne hatte seit ihrer Gründung vor etwa zwei Jahren großes Interesse bei den Jugendlichen gefunden, die für 70 Pfennig Theater sehen durften. 50 000 Kinder besuch- ten etwa 80 Vorstellungen. Die neue Saison der Jugendbühne sollte bereits seit einiger Zeit mit der Aufführung„Emil und die De- tektive“ anlaufen. Man scheint aber zunächst alle Hoffnungen begraben zu müssen, daß die Kimder ihre Aufführungen erhalten. Die Neu- inszenierung„Emil und die Detektive“ muß zurückstehen, weil das Badische Staatsthea- ter bisher noch nicht die Zeit und die Kräfte dafür hat. 0 5 Bretten(ZSH). Unter der Leitung von Oberbaurat Mayer(Karlsruhe) kamen in Bret- ten die Bauamtsleiter der nordbadischen Stra- Benbauämter zu einer Tagung zusammen. An eine Besichtigung der Bauarbeiten zur Er- stellung der Brettener Umgehungsstraße schlossen sich interne Beratungen an, die sich in der Hauptsache verkehrstechnischen Fra- gen im Hinblick auf die neue Straßen-Ver- kehrsordnung widmeten. Oberbaurat Häub- ling wohnte als Vertreter des baden-württem⸗ bergischen Innen ministeriums, Abt. Verkehr, dieser Tagung bei, 5 Masernepidemie im Kreis Rastatt 5 Rastatt(dss) Wegen einer starken Ma- sernepidemie sind in der Gemeinde Bietig- heim im Kreis Rastatt die Schulen und der Kindergarten geschlossen worden. Nach Mit- teilung der Gemeindever waltung sind 5075 85 1 in der Gemeinde an Masern er- rankt. Das erste vorläufige Gesamtergebnis der Kommunalwahlen Freie Wählervereinigungen in Südbaden hat- ten die meisten Sitze. Freiburg sw). Als erster der vier Re- gierungsbezirke in Baden- Württemberg hat der Regierungsbezirk Südbaden das vorlau- ige Gesamtergebnis der Kommunalwahlen vom 15. November 1953 festgestellt. Bei den Gemeinderatswahlen Südbadens errangen die Freien Wählervereinigungen vor den Parteien die meisten Sitze. Von den ins- Sesamt 931092 Wahlberechtigten beteiligten sich 671 152 an der Wahl(72,1 Proz.). 657 925 Stimmzettel waren gültig, 13 227 ungültig. Die Zahl der unverändert abgegebenen Stimmzet- tel betrug 109 913, die der veränderten 527 480. Bemerkenswert ist, daß von der Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens, die in Südbaden zum erstenmal bestand, in so er- heblichem Maße Gebrauch gemacht wurde und dabei verhältnismäßig wenig ungültige Stim- men entstanden. Durch Mehrheitswahl wur- den in 408 Gemeinden 2485 Gemeinderäte und durch Verhältniswahl in 568 Gemeinden 3928 Gemeinderäte gewählt. Für die Freien Wählervereinigungen wur- den bei den südbadischen Gemeinderatswah- len insgesamt 2 182 355 Stimmen(34,5 Pro- zent) abgegeben. Von den Parteien entfielen auf die CDU 2 181 833(34,5), SPD 1 091 632 (17,2), FDP-DVP 650 984(10,3), KPD 129 509 (2,2), BHE 65 712(1,3) und DP 9 672(. Eime lediglich in Rastatt aufgetretene Split- terpartei erhielt 2110 Stimmen. Bei den letz- ten Gemeinderatswahlen in Südbaden, die am 14. November 1948 stattgefunden hatten, erhielten die Freien Wählervereinigungen nur 14,5 Prozent der Stimmen, die CDU 44,9, die SPD 21,8, die DVP 14,1 und die KPD 4,7 Pro- zent. Auf die Freien Wählervereinigungen entfallen insgesamt 2117 Sitze(1948: 1420). 5 Sie haben damit 918 Sitze mehr errungen als die CDU, die 1199 Sitze erhielt. Im Jahre 19498 hatte die CDU mit 2708 die meisten Mandate aller Parteien und Wählervereinigungen er- halten. Auf die SPD entfallen 383(1948; 636) Sitze, die FDP-DV 191(450), den BHE 25(H, die KPD 12(67) Sitze und die DP 1( Sitze. Die Freien Wählervereinigungen kormten in den Landgemeinden erheblich mehr Stim- men erringen als in den neun größeren Städ- ten Südbadens(Freiburg, Baden-Baden, Kon- stanz, Lahr, Lörrach, Offenburg, Rastatt, Sim- Sen und Villingen), In den Städten nimmt die DU mit 68 Sitzen die erste Stelle ein, ge- folgt von den Wählervereinigungen mit 39 Sitzen, der Spb mit 35 und der FDP-DVP müt 27 Sitzen. Die KPD konnte in den Städten nur zwei Mandate und der BHE nur ein Man- dat erringen. Die Deutsche Partei ging völlig leer aus. Bei den Kreistagswahlen gaben ins- gesamt 597 572 von 808 574 Wahlberechtigten ihre Stimme ab(73,9 Prozent). 574 429 Stimmzettel waren gültig. Davon wurden 164 183 unverändert und 410 246 ver- ändert abgegeben. Die Zahl der ungültigen Stimmzettel betrug 23 143. Von den umge- rechneten sogenannten„veredelten“ Stimmen entfielen auf die CDU 262 792(47,1 Prozent), die SPD 101 611(18,2), die FDP-DVP 106 056 (19,0), die Freien Wählervereinigungen 59 977 (10,7), den BHE 16 869(3,0), die KPD 10 041 (1,8) und die DV 1085(0,2 Prozent). An Mandaten erhielten die CDU 262(bei den letzten Kreistagswahlen in Südbaden 194), die SPD 95(96), die FDP-DV 101(75), die Freien Wählervereinigungen 50(0, der BHE 12 und die KPD 3(17). Die Deutsche Partei, die bei den letzten Kreistagswahlen 1948 nicht sufgetreten war, konnte kein Mandat errin- gen.. Massenentlassung in Ludwigshafen Ludwigshafen Grp). Der Kündigungs- ausschuß beim Arbeitsamt Ludwigshafen hat den Antrag der Rheinischen Automobilfabrik — die als Montagebetrieb den Kleinwagen „Champion“ herstellt— auf Genehmigung von Kurzarbeit nicht bewilligt. Wie verlautet, habe der Ausschuß die Verantwortung dafür nicht übernehmen können, weil die in den Richtlinien zur Gewährung von Kurzarbeiter- unterstützung festgelegten Voraussetzungen nicht gegeben seien. Die Rheinische Automo- bilfabrik, die im Januar dieses Jahres ge- gründet wurde, wird daher in drei Etappen etwa 250 ihrer 300 Arbeitskräfte entlassen müssen. 5 5 Gleichzeitig wurde bekannt, daß die Stadt Ludwigshafen, die zusammen mit der Stadt- Sparkasse die Gründung des Unternehmens durch Gewährung von Darlehen ermöglicht hat, kein weiteres Darlehen zu geben beab- sichtige, wenn das Unternehmen nicht zu- gleich auch private Geldgeber finde. Die Schwierigkeiten des Unternehmens werden auf zu geringes Grundkapital zurückgeführt. Waldshut. In einer Protestversammlung in Waldshut wurde einstimmig eine Entschlie- ung angenommen, die sich mit Nachdruck gegen die Ankündigung des Bundesfinanz- ministers richtet, daß in diesem Jahr mit 55 Weihnachtsgratifikation für Arbeitnehmer öffentlichen Dienstes nicht zu rechnen ist. Cs Säckingen. Die„Basler Nachrichten machen sich zum Wortführer der Nordschwei zer Heimat- und Naturschutzkreise, die gege das neuerdings in den Vordergrund getreten Projekt eines Rheinkraftwerkes bei Säckinge starke Bedenken anmelden. Usw. Freiburg. In dem Markgräfler Wein ort Britzingen hat das Gesundheitsamt bei einer schulärztlichen Untersuchung festgestell daß der größte Teil der zu Ostern 195 Entlassung kommenden Schüler der Gemeind goch nicht berufsfähig ist. 725 0 MAG 1 tegel: Zum Müden des Ktäfüge— zum kräftigen dos Gericht die richtige Supps— im gelbroten Wörfel oder in der Fronkfurt om Main, Mainzer Landatr. 193 c schreibt Ihnen gern meh woreig · krffig oder mild. orometisch. je nach Wunsch und Geschmack. Nach der immer de 5 göltigen cochen A 1* jedle Ordnung durch Freiheit Von Prof. Dr. Ludwig Er har d Bundesminister für Wirtschaft Die Welt ist zu klein und zu eng geworden, Als daß jedes Land noch in seinem eigenen Be- reich nach eigenem Gutdünken Wirtschaftspoli- tik treiben könnte, sollte und dürfte. Die Län- der müssen hinflnden zu der Gemeinsamkeit des Wirtschaftspolitischen Wollens, denn Wirtschaft und Politik selbst sind nicht zu trennen, Wenn Wir von der freien Welt, von der Gemeinsam- keit der freien Völker sprechen, dann wissen wir sehr gut, daß diese politischen Ziele eine Entsprechung auf dem wirtschaftlichen Felde haben müssen.“ Wir haben es insbesondere den USA zu ver- danken, wenn sie schon sehr frühzeitig darauf hingewiesen haben, daß vor allen Dingen auf dem alten Kontinent Europa eine gelöstere gei- stige Haltung auch in Wirtschaftsfragen Platz greifen müsse. Wir kennen die verschiedenen Institutionen, die sich heute damit befassen, die nationalen Volkswirtschaften in eine engere Zusammenarbeit zu bringen, die Enge des pro- tektionistischen Denkens zu überwinden, den mationalistischen Irrwahn zu beseitigen. In all diesen Institutionen, auf allen Konferenzen Klingt sehr wohl immer wieder der Gedanke An, daß wir uns zusammenfinden müssen und ge- eignete Formen, Methoden und Grundsätze ein- mal gesamtverbindlich sein sollten. Aber trotz- dem sind wir in der Enge des Denkens immer zu sehr befangen. Wir spüren, daß wir irgendwo an der Grenze stehen, die wir nicht überwinden können. Wir haben noch zuviel Wenn und Aber. Ich bin der Meinung, man darf nicht einen Tag länger warten! Wir brauchen auch nicht länger zu warten, wenn wir nur aus der geistigen Schau dahin übereinkommen, daß es nach der bisherigen Methode einfach nicht weitergehen darf. In gewisser Hinsicht ereignet sich heute auf internationalem Felde das gleiche, was wir in Deutschland im nationalen Bereich erlebt haben. Als wir seinerzeit in der Bundesrepublik von einer völligen Zwangswirtschaft, einer Vertru- stung, entschlossen umgeschaltet haben zu einer Form des freien wirtschaftlichen Lebens, da ver- suchte man mit allen Mitteln, mir zu beweisen, daß es ein Wahnsinn sei, von heute auf morgen in die Freiheit treten zu Wollen. Dieses Experi- ment müsse unter allen Umständen scheitern. Nun, wir können heute die Tatsache feststellen, daß das Experiment nicht gescheitert ist. Und Senau so würde es nach meiner Ansicht morgen auf dem internationalen Felde sein 8 Ich bin der Meinung, daß wir nicht durch alle möglichen Einzelmaßnahmen und durch Schaffung immer neuer Institutionen erhoffen sollten, daß am Ende uns die vollkommene Ord- nung in ihrem sichtbarsten Ausdruck frei kon- Vertierbarer(austauschbarer) Währungen sozu- sagen als reife Frucht in den Schoß flele. Ich Habe kein Vertrauen mehr, daß das der Fall sein wird, denn es gibt tatsächlich keine über- nationale Institution, die die Macht hätte, in den nationalen Raum hineinzuregieren, Ich bin kein Zentralist, und vor allem dann nicht, wenn ich an eine europäische Zusammen- Arbeit oder an irgendeine Form einer europäi- schen Völkerfamilie denke, Nein, ich glaube ge- rade, dag auf diesem alten und historis bewegten Boden Europas nur ein föderali Prinzip einer Zusammenarbeit denkbar fruchtbar sein könnte. Aber da Wirksamkeit der Zusammen Wenn wir, eine gute ökonomis Ordnung setzen. Mit dem Begriff lichen Autonomie der einzelnen kann man natürlich alles und jedes Damit kann man jede Wirtschaf und muß nicht die it behindern, de internationale 18 anfangen. olitik ent- schuldigen und jede wird dann heilig gesprochen. Wenn die nationale Autonomie der 1 sein soll. Aber ich glaube, es gilt daß keine Volkswirtschaft, kein Nati sich mehr nur eine eigene Verantwortung ſeder trägt eine internationale und weltw Verantwortuns. Ich hege leichte Zweifel, ob bloß gute Emp- zehlungen und kategorische Imperative hinrei- men werden, um in den europäischen nationa- zen Wirtschaften zu der Ordnung zu kommen, die sich auch auf internationalem Felde als eine Ordnung bewährt. Deshalb möchte ich nicht die Konvertierbarkeit der Währungen an das Ende zestellt haben, gewissermaßen als letzte Frucht unserer Bemühungen, sondern an den Anfang! Wenn wir diese internationale Ordnung, frei konvertierbare Währungen, an den Anfang set- zen, dann wird aus dem Ordnungsprinzip auf die einzelnen nationalen Volkswirtschaften jener heilsame Druck ausgeübt, der sie zu einem wirtschaftlichen und finanzpolitischen Verhalten Ewingt, das sich organisch in die weltweite Ord- nung einfügen läßt. Dann gibt es kein Zurück mehr oder aber es wird deutlich, daß die wei- tere Aufrechterhaltung einer Unordnung sich dann ausschließlich zum Schaden im nationalen Raum auswirkt, während es heute so ist, daß die Länder., die sich befleißigt haben, zu einer guten ökonomischen Grundlage zu kommen, Praktisch die Finanziers derer sind, die Weiter in einer anderen, weniger vollkommenen Ordnung dahinleben. Nationale Autonomie ist gewiß gut, aber sie darf nicht zum Instrument und zur Entschul- digung einer nationalen Wirtschaftspolitik wer- den, die sich nicht mehr in den, nationalen Raum einfügen läßt oder es überpaupt verhin- dert, daß die einzelnen Volks wirtschaften sich zu einer weltweiten Zusammenarbeit zusammen- schließen können. Eine Konventierbarkeit der Währungen muß möglichst breit fundiert wer- den und über die Europäische Zakhlungsunion hinausgreifen. Ich kann mir eine wirklich fruchtbare Basis nur vorstellen, wenn der ame- rikanische Dollar, das Pfund Sterling und mög- lichst ein großer Teil anderer Währungen darin einbezogen sind. Dann würde diese große Wäh- rungsgemeinschaft einen so starken Sog ausüben in der Welt, dag wir wahrscheinlich sehr schnell zu einer weltweiten Ordnung hinfinden würden. Darum glaube ich, daß man sich in einer neuen Konferenz, in einem neuen Gremium zusammensetzen sollte, das mit der ausschließ- lichen Zielsetzung gebildet wird. jetzt über die Währungsordnung in der Welt auch eine wirt- schaftliche Ordnung in der Welt wieder herzu- stellen, und daß dann nicht mit Details, mit Teilzuständigkeiten weiter operiert wird. Es gibt nicht ein einziges Volk in der Welt, das nicht von einer solchen Ordnung befruchtet wer⸗ stellen, und daß dann nicht mit Deltails, mit den würde. Ab OFFkElK KA Mofrkif N Bundesbahn will keine Zwangsanleihe Gesamtverschuldung jetzt 2,3 Milliarden DM — Mehr Versorgungsempfänger als Beamte Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn lehne die Auflegung einer Zwangsanleihe zur Sanierung der Bundesbahn und zur Uberwin- dung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ab, erklärte das Vorstandsmit- glied der Bundesbahn, Dr. Werner Hilpert, vor Pressevertretern in Frankfurt. Die Bundesbahn werde der Bundesregierung ihre eigenen Vor- schläge zur Neuordnung des Verkehrs unter- breiten. Bis zum Inkrafttreten dieser neuen verkehrspolitishen Maßnahmen müsse der Bund jedoch die Mittel zur Verfügung stellen, die für die Abdeckung der Betriebsverluste in nen Jahren 1952 und 1953 in Höhe von rund 300 Millionen DM erforderlich seien. Die Gesamteinnahmen der Bundesbahn, die für 1953 auf 5 bis 5,1 Milliarden DM veran- schlagt werden gegenüber 5,24 Milliarden DM im Rechnungsjahr 1952, sind auch im Oktober dieses Jahres unter dem Stand des Vorjahres geblieben. Sie beliefen sich bis Ende September auf A Nrilliarden ur Während gie minnah- noch, men aus dem Personenverkehr seit April 1953 höher waren als 1952, sind die Einnahmen aus dem Güterverkehr ständig hinter den entspre- chenden Einnahmen im Vorjahr geblieben. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr waren im Oktober mit 301,3 Millionen DM um rund 17 Millionen DM kleiner als im gleichen Monat 1952. Den Gesamteinnahmen standen bis Ende Sep- tember Ausgaben in Höhe von insgesamt 4,03 Milliarden DM gegenüber, die sich bis Ende 1953 auf rund 5,75 Milliarden DM erhöhen dürf- ten. An den Ausgaben sind die Personalauf- wendungen mit 3,72 Milliarden DM beteiligt. Während sich die reinen Personalausgaben für Löhne und Gehälter von 1950 bis 1953 um 23 Prozent erhöht haben, ist bei den Versorgungs- bezügen eine Steigerung um 58 Prozent getre- ten. Den rund 200 000 Beamten, die gegenwärtig bei der Bundesbahn beschäftigt sind, stehen 288 000 Versorgungsempfänger gegenüber, von denen allein 114 000 Kriegerwitwen sind. Die Aufwendungen der Bundesbahn für Koh- len und sonstigen Sachausgaben der Betriebs- führung im laufenden Jahre werden auf 914 Millionen DM. veranschlagt, die Ausgaben für Leistungen und Lieferungen der Wirtschaft zur Erhaltung der Anlagen und Fahrzeuge der Bun- desbahn auf 952 Millionen, die sonstigen Aus- gaben auf 170 Millionen. Präsident Hilpert bezeichnete das Defizit der Bundesbahn im laufenden Rechnungsjahr auf 550 bis 600 Millionen DM. Um im kommenden Haushaltsjahr die Einnahmen den weiter ge- stiegenen Ausgaben anzugleichen, müßten vor Allem die Aufwendungen für Leistungen und Lieferungen Dritter gekürzt werden. Uber den derzeitigen Stand der Verschuldung der Bun- desbahn wurde mitgeteilt, daß sich die Ge- samtverschuldung Ende Oktober 1953 auf 2,33 Milliarden DM belaufen habe. Hiervon entfie- len auf Investitionskredite 1,87 Milliarden, auf Kassenbetriebskredite 464 Millionen DM. ale Gerechtigkeit er Prod ion se höheres Volksei Akt Grundlage kommen Deutschen Arbeit- bb in dem ihrer zen Mitgliederver amlung in Bremen en Geschäftsbericht für 1 3, Auch m Jahre habe sich die marktwirtschaft- liche Steigerung der Produktion als sicherste Grundlage für die weitere Erhöhung des Volks- einkommens, der Beschäftigung und für die Verbesserung des sozialen Lebensstandards in der Bundesrepublik erwiesen. Der Hauptge- schäftsführer der BDA, Dr. Gerhard Erdmann, der den Bericht vortrug, betonte, Aufgabe der Sozialordnung sei es, ein höchstmögliches Maß an sozialer Gerechtigkeit, Sicherheit und Frei- heit zu gewährleisten: Aufgabe der Wirtschafts- ordnung aber sei es, durch die höchstmögliche Produktion von Gütern als der materiellen Voraussetzung für eine angemessene Lebens- haltung des Volkes zu sorgen. Beides werde am vollkommensten durch die Ordnung gesichert, auf der die soziale Marktwirtschaft beruhe. Die Bundesvereinigung weist darauf hin, dag im Laufe eines Jahres 500 000 neue Arbeits- plätze geschaffen worden seien und sich das Masseneinkommen um über 10 Prozent erhöht habe. Bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage der Bundesrepublik, bei der auf Grund des Flüchtlingszustroms mit einer sich stets erneu- ernden strukturellen Arbeitslosigkeit zu rech- nen sei, dürfe der Raum, den die wirtschaftliche Produktivitätssteigerung dem sozialen Fort- schritt öffne, nur zu einem Teil für Lohn- erhöhungen in Anspruch genommen werden. Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaf- ten hätten sowohl auf dem Gebiet der Lohn- Politik und des Schlichtungswesens, als auch auf dem Gebiet der sozialen Selbstverwaltung die Möglichkeit, gemeinsam sachliche Arbeit zu lei- sten und dem sozialen Frieden zu dienen. Die Bundesyvereinigung bekennt sich in ihrem Tä- Die Bu 11 51 gung de (BDA) er! kigkeitsbericht zu dem Gedanken des Familien- Jastenausgleichs und der Familienhilfe, die durch freiwillige Maßnahmen in eigener Verant- wortung der Wirtschaft durchgeführt werden sollten. Die BDA befürwortet ferner die Bil- dung von Arbeitnehmereigentum, da Persönli- ches Eigentum die Selbstverantwortlichkeit und Eigenständigkeit des einzelnen stärke. Es Sel daher Aufgabe der praktischen Wirtschafts- und Sozialpolitik, im Rahmen der sozialen Markt- wirtschaft den Weg zu ebnen, auf dem der Ar- beitnehmer bei entsprechender Verwendung seines Einkommens zu Eigentum und Besitz gelangen könne. Die Jahreshauptversammlung der Bundesver- einigung wählte Dr. Walter Raymond„in Wür⸗ digung seiner großen Verdienste um die Schaf- kung einer gesunden sozialen Ordnung in der Bundesrepublik“ einstimmig zum Ehrenpräsi- denten. Dr. Raymond, der seit 1949 Präsident der Bundesvereinigung war, stellte sich aus per. sönlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl Er wird die Geschäfte des Präsidenten jedoch bis zum Abschluß des noch laufenden Geschäfts- jahres sowie bis zur Wahl eines neuen Vorsit- zenden weiterführen. Verkauf und Abbrennen von pyrotechniſche Gegenſtänden(Feuerwerkskörpern) Schon jetzt erreichen uns Zuſchriften, in denen über den bereits im November ein⸗ ſetzenden Mißbrauch, den vor allem Jugend, liche und teieweiſe auch uneinſichtige Er⸗ wachſene mit dem Abbrennen und Abfeuert von Feuerwerkskörpern auf öffentlichen Stra⸗ ßen und Plätzen treiben, Klage geführt wird Da der Verkauf dieſer Actikel aufgrund gef Vorſchriften nicht unterbunden werden kann, wird an die verſtändnisvolle Einſicht der Eltern und Erziehungsberechtigten appel⸗ liert, ihren Kindern den Kauf von Feuer⸗ werksſpielwaren(Klaſſe J) z. B. Zündblätt⸗ chen(Amorces), Zündhölzern u. a. m., zu unterſagen, um auf dieſe Weiſe Mißbrauch zu verhüten. Sie machen ſich ſonſt unter Um⸗ ſtänden wegen Körperverletzung oder Sach⸗ beſchädigung ſtrafbar und ſchadenserſatzpflich⸗ tig. Pyrotechniſche Gegenſtände der Klaſſe ll (Kleinfeuerwerk) dürfen nur an Perſonen über 18 Jahren abgegeben werden. Der Ver⸗ kauf von Feuerwerkskörpern der Klaſſe II (Garten feuerwerk); und V(Großfeuerweih darf nur gegen Vorlage eines Sprengſtoff⸗ erlaubnisſcheines erfolgen. Alle treibenden, die ſich mit dem Verkauf von pyrotechniſchen Gegenſtänden befaſſen, weg den nachdrücklich auf die ſtrafrechtlichen Fol gen aufmerkſam gemacht, die bei Nich ein haltung der geſetzlichen Beſtimmungen ent⸗ ſtehen. Die Beamten der Schutzpolizei ſind an gewieſen, der Ueberwachung des Vertriebes, der Abgabe, der Aufbewahrung und der Lagerung von pyrotechniſchen Gegenſtänden beſonderes Augenmerk zuzuwenden und bei Verſtößen— insbeſondere gegen das un befugte Abbrennen von Feuerwerkskörpern unnachſichtig einzuſchreiten. Augen auf im Straßenverkehr U Das Spezial- Fachgeschäft für: — Sanitäre Anlagen(desundkbeitstechn. Einrichtungen) 1Srölf nung! 5 0 J gorgen samstag, den 28. Mevember 1883 0 5 eröffne ich im Hause Zähringerstr. 20 meinen neuen Aussiellungs- u. Verkaufsraum. 1 J Oefen Herde und Gasherde hr Fachberater: ALBERT OORGER Iristallationis- und Blechmerrmeister 0 Geschäftsgründung 1909 Generationen ist erproben! In Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-puder zur Hautpflege und an das herrlich erkri⸗ schende Klosterfrau Kölnisch Wasser, mit dem nachhaltigen Duft“! Aber wenn Sie nicht einschlafen können, dann nehmen Sie einmal den echten KLOSTERFRAU MELISSEN GEIST! seine wohltuende, Schlaflosigkeit leidet, sollte ihn einmal Kerzen für Advent und Weihnachten am besten nur bei Photo- Drogerie BOCK Hoppenheimerstr. 57 Ecke Zähringerstr. Vorhänge große Auswahl MANNHEIM— Qu 1, 13 Rückseite Breitestraße Seit Denken Sie daran Men nehme die ju und che SOlbD. Merken Sie sch dies Rezept! 1585 innen heraus. 0 nahrung von erstguplicher, Wirkongstrotl. steigen die geſstige leisſunn b endliche frische einer Frau, ihre frohe laune e ebe ee ponntuff und mische zu glei- ellen. Das Ergebnis: Die Wirkung von FRAUEN. U l. ——— für ihren Mann und ihr Kind EDRAN, ge. Gehirn- un daß die Erneverungsfrist för die 2. Klasse der Süd. Klassenlotterie am 2. Dez. 1953 abläuft. * d g beo 20 25 vd-68 Pf. Ip Feb palast-Theater 2** Sbckenheim Freitag bis Montag: Freitag un Spätvorstel schaft, un Sün Beginn: Sonatags 16, 19 und 21 Uhr Flammende Liebe in dem Film: Ist zu starke Liebe Dienstag d Samstag und Mittwoch: lung 22 Uhr Leiden- gehemmte de? Kommenden Samstag, 15 Uhr u. Sonntag, 13.30 Uhr Sreße Märchemverstelluns mit dem farbigen Märchenfilm„DIE ZAUBER BLUME. Kinder 50, Erwachsene 1. In 4 Jagen So lauten die Urfeile. Nehmen duch Sie bei FHosten, ASH, Verschleimong Nuss f Nur in der schWOarzgroten packung in ſhrer Drogetie frei von Husten, Verschleimung. Sehr gut und schnell gehelfen. Das Beste, Was ſch gefunden Bonbons Bti. 75 Pig Flasche 1.30, 1.95 Glycin ler rEPPIen„% — 0 7 5— 8 „ os made dan onn sou„ 2 e, l, i Mannheim, P 8, 14 MANN II E I N iu verpachten: Nückeseite Breitestraße — Qu 1, 13 boppklnkgz Acker, ca. 12,5 ar a. d. Hochstätt.. Zu erfragen: Hauptstraße 132 Entlaufen: Weißgraue Katze Abzugeben gegen Belohnung. Hauptstraße 25 hettumrandunge n SZSiouderposten 5. EGEIIN MANNHEIM= du i, 124 Rückseite Breltestrake f 88 und Venneihlungoſtarten 8 Olaclwunschſtaren 5 Verlobung * fertigt an * * NECKAR BOTE- DRUCKEREI N Gewerhe⸗ „. V 9 2 8 . 2 N N 1. — 1 e 8.