Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 185 Freitag, den 20. November 1953 5.753. Jahrgang b Landesvertassung in Ara perelen Feierlicher Staatsakt— Glückwünsche des Bundespräsidenten— Ein großer Tag für Baden- Württemberg Stuttgart(ZSHW). Baden- Württemberg ist am Donnerstag zur Realität geworden. Mit dem Aufliefern der Gesetzblätter, in denen die Verfassung abgedruckt ist, bei der Post ist die Landesverfassung staatsrechtlich in Kraft getreten. Gleichzeitig traten die Verfassungen der drei alten Länder Baden, Württemberg- Baden und Württemberg- Hohenzollern außer Kraft. Um 11 Uhr wurde in einem festlichen Staatsakt im Großen Haus der Württembergi- schen Staatstheater die Bedeutung dieses Ta- ges eingehend gewürdigt. Im Theater, dessen Zuschauerraum bis auf den letzten Platz gefüllt war, herrschte eine außergewöhnlich feierliche Atmosphäre. Die Bühne war mit einem grauen Vorhang ver- deckt, auf dem zwei riesige Fahnen in den neuen Landesfarben Schwarz-Gold leuchteten. Große Blumen- Arrangements schmückten das Rednerpult, das im Verlauf des Staatsaktes von sieben Persönlichkeiten betreten wurde. In den vordersten Reihen des Parketts hatten hohe Vertreter des Landes und des Bundes, des Diplomatischen Corps sowie die Abge- ordneten des Landtags Platz genommen. In den Ranglogen sah man hohe Kirchenvertre- ter und die Rektoren des Landesuniversitäten, die ebenso wie zahlreich gekommene Stadt- oberhäupter mit hren Amtsketten erschienen waren. Unter den Teilnehmern am Staatsakt befanden sich ferner zahlreiche Abordnungen von Handwerk und Industrie sowie viele Schüler. Legitimität gesichert Als das Große Orchester der Württembergi- schen Staatstheater unter der Stabführung von Ferdinand Leitner die Ouvertüre zu We- bers„Euryanthe“ spielte, herrschte feierliche Stille im Raum. Einen bewegenden Auftakt zu den nun folgenden zahlreichen Ansprachen bildete Hölderlins Ode„O heilig Herz der Völker“, die von Staatsschauspieler Theodor Loos eindrucksvoll rezitiert wurde. Landtags- Präsident Neinhaus, der die Hauptansprache hielt, knüpfte an diese Ode des schwäbischen Dichters an. Er bedauerte, daß nicht mehr vom Geist Hölderlins in die Geschichte der letzten hundert Jahre eingeströmt und daß eine Kluft zwischen Geist und Wirklichkeit entstanden ist. Dr. Neinhaus betonte, daß sich zum erstenmal seit dem Zusammenbruch der Gewaltherrschaft und zum erstenmal in der deutschen Geschichte überhaupt deutsche Lan- desteile ohne fremden Auftrag in freiem Wil- len auf Grund eines deutschen Gesetzes zu- sammmengefunden hätten. Zum erstenmal Seit 1945 sei eine deutsche Landesverfassung ohne Einwirkung der Besatzungsmächte zu- sStandegekommen, ‚So ist in dem geschichts- trächtigen Südwesten unseres Vaterlandes ein Bundesland entstanden, das geeignet und be- reit ist, seine reichen kulturellen und wirt- schaftlichen Leistungen und Werte in fördera- tiver Eigenständigkeit, in Freundschaft zu den anderen Bundesländern und in unerschütter- cher Treue zum Bund in den Dienst an dem gesamten Deutschland und darüber hinaus an dem christlichen Abendland zu stellen.“ Der Landtagspräsident betonte nachdrücklich, daß die Legitimität des jetzt in Kraft getretenen Verkassungswerkes gesichert sei. Die Sorge um die Erhaltung des demokratischen Den- Kkens sei unsere gemeinsame Rufgabe und unser gemeinsames Schicksal. Dr. Neinhaus konnte Bundestagspräsident EDhlers, Bundesratspräsident Zinn, Bundes- minister Schäfer, Zahlreiche Bundestagsabge- ordnete, die Präsidenten der Landtage von Hessen und Niedersachsen und der Bremer Bürgerschaft, den niedersächsischen Minister- präsidenten Kopf, den stellvertretenden baye- ischen Ministerpräsidenten Dr. Högner, den Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgé- richts, Dr. Katz, den Präsidenten des Bundes- gerichtshofs, Dr. Weinkauff, die Präsidenten der früheren Landtage von Baden, Würftem- berg-Baden und Württemberg-Hohenzollern sowie die Witwen von Reichspräsident Ebert und dem früheren württembergischen Staats- Präsidenten Bolz begrüßen. 5 5 Bundespräsident Heuss brachte in einem Glückwunschschreiben, das Pr. Neinhaus ver- Jas, seine innere Genugtuung daruber zum Ausdruck, daß das Werk des Zusammen- schlusses in Südwestdeutschland über alle inneren Schwierigkeiten hinweg zu einem Ab- schluß gekommen ist. Im Rahmen der deut- schen föderativen Gestaltung sei in Südwest- deutschland ein volkssouveräner Akt vollzogen worden, der das Gewicht eines Symbols für die deutsche Entwicklung schlechthin besitze. DPT. Müllers„Glückauf“ Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller be- zeichnete die Verfassung als ein Werk, das den lebendigen und aufbauenden Kräften des Volkes die Möglichkeit biete, sich jederzeit durchzusetzen, Er sagte, daß das neue Bun- desland erst nach härtesten Auseinanderset- zungen zustandegekommen sei und vertrat die, Auffassung, daß mit der Schaffung des neuen Landes auch Deutschland ein Dienst er- wiesen wurde. l N Dauer nur bestehen, wenn seine Glieder Se- „Deutschland kann auf die Sund sind. wenn seine Länder nach ihrer Größe und inneren Struktur die Unabhängig- keit besitzen, in guten und schlechten Zeiten ihren Einfluß ausgleichend und maßvoll zur Geltung zu bringen. Was mit so viel Mühen geschaffen, was mit so viel innerer Leiden- schaft erstrebt und bekämpft wurde, kann nicht schlecht sein. In diesem Sinne ein herz- liches Glückauf dem neuen Lande und seinen Menschen!“ 1 Bundestagspräsident Dr. Hermann Ehlers hob hervor, daß man auch von Baden-Würt- temberg eine gesamteuropäische Verantwor- tung erwarten müsse. Die Voraussetzungen hierfür seien gegeben. Ehlers, der nie von Baden- Württemberg, sondern immer von „Schwaben“ sprach, in einem Fall sogar von den„Württembergern und Schwaben“, sagte, man dürfe nicht mehr der Versuchung unter- liegen, die Bedeutung der Verfassung zu überschätzen, man dürfe sie aber auch nicht Wie im Weimarer Staat unterschätzen. Zu der Tatsache, daß die Verfassung für Baden- Württemberg in ihren wesentlichsten Teilen aus Kompromissen besteht, meinte Ehlers, ein Kompromiß sei eine gute Sache. Die Staufer- farben erinnerten ihn daran, daß dieser Raum und sein Wille über Rhein, Main und Allgäu hinausgewirkt haben. Auch heute wolle man in diesem Raum eine gesamtdeutsche Verant- Wortung wahrnehmen. Der Bundesratspräsident und hessische Mi- nisterpräsident Zinn sagte, der Bundesrat sehe in dem südwestdeutschen Länderzusammen- Neue Regierung Verfassunggebende Landesversammlung wurde Landtag— Dr. Müller gewann an Vertrauen Stuttgart(ZS). Die Verfassunggebende Landes versammlung konstituierte sich am Donnerstag als Landtag und wählte den Mini- sterpräsidenten der vorläufigen Regierung, Dr. Gebhard Müller, der formell zurückgetreten war, zum Ministerpräsidenten der endgültigen Regierung. Dr. Gebhard Müller erhielt 89 von 115 abgegebenen Stimmen. Bei der letzten Wahl am 30. September hatte er 79 Stimmen erhalten. 21 Stimmzettel waren bei der Wahl des Mi- nister präsidenten unbeschrieben abgegeben Worden. Je eine Stimme erhielten Dr. Her- mann, Dr. Werber, Anton Dichtel, Dr. Binder (alle CDU) und Dr. RBaußmann FDP/DVP). Dr. Müller ernannte sofort die endgültige Regierung, die sich in nichts von der vor- läufigen unterscheidet. Die erste baden-würt⸗ tembergische Regierung wurde vom Parlament mit Ausnahme der Kommunisten und Carl Dornes(FDP/DVP) sowie Dr. Person(CDU) bestätigt. Daraufhin nahm Landtagspräsident Dr. Carl Neinhaus die Vereidigung der neuen Regierung vor. schluß keine Abkehr vom Föderalismus, son- dern dessen praktische Bestätigung. Bundes- minister Schäfer, der die Grüße der Bundes- regierung überbrachte, bezeichnete den deut- schen Südwesten als eines der Quellgebiete, aus denen das Deutschtum herausgewachsen sei. Die Glückwünsche der deutschen Land- tage überbrachte der hessische Landtagsprä- sident Witte. Den Reigen der Redner beschloß der niedersächsische Ministerpräsident Kopf, der im Namen der Länder dem„Benjamin“ seine Glückwünsche entbot. Kopf erntete gro- Ben und fröhlichen Beifall, als er sagte: „Meine lieben Schwaben— entschuldigen Sie, meine lieben Baden- Württemberger, wir, die deutschen Länder, nehmen Sie mit Stolz und Freude in unseren Reihen auf.“ Zum Ausklang des Stdaatsaktes ertönte der vierte Satz aus Beethovens Neunter Sympho- nie mit dem Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude“, Das Staatsorchester und der Vergrößerte Chor der Staatsoper gestalteten dieses Werk zu einem gewaltigen und nach- haltigen Erlebnis. Den Abschluß des Tages bildete ein par- lamentarischer Abend im Großen Kursaal n Bad Cannstatt, auf dem der niedersächsi- sche Ministerpräsident Hinrich Kopf des„un- terlegenen“ Leo Wohleb ehrend gedachte. Auch der Fraktions vorsitzende der CDU un baden-Württembergischen Landtag, Dr. Her- marm, ehrte den ehemaligen badischen Mi- nister präsidenten und forderte die Anwesen- den auf, auf die Freiheit, die auch im neuen Bundesland herrschen möge, ihr Glas zu er- heben. N mit altem Gesicht Zuvor wählte das Parlament den Präsiden- ten der aufgelösten Verfassunggebenden Lan- des versammlung, Dr. Carl Neinhaus, zum Landtags präsidenten. Dr: Neinhaus erhielt 98 von 114 abgegebenen Stimmen, 15 Stimmzet- tel waren unbeschrieben, eine Stimme wurde Tür Dr. Gurk(CDU) abgegeben. Zum ersten Vizepräsidenten wurde Rudolf Gehring(SPD), zum zweiten Vizepräsidenten Dr. Carl Schae- fer(FDP/DVP) gewählt. Großes Gelächter löste die Tatsache aus, dag Dr. Reinhold Maier und Frau Dr. Emmy Diemer(beide FDP/DVP) je eine Stimme für das Amt des zweiten Vize- präsidenten erhielten. Der Landtag beschloß, Alle Geschäfte der Verfassunggebenden Lan- des versammlung weiterzuführen. Die Sitzung wurde von Alterspräsident Bäßg- ler eröffnet, der den Brüdern und Schwestern in der Sowjetzone und den immer noch in Gefangenschaft schmachtenden Deutschen den besonderen Gruß des ersten baden-württem- bergischen Landtags entbot. Vor dem Land- tagsgebäude in der Heusteigstraße vehte zum erstenmal die neue schwarz-goldene Landes- flagge. Nur eine vorläufige Sdur-Regelung? Bis zum Friedensvertrag befristete Europäi- sierung?— Die FD macht neue Vorschläge BOnn(E. B.) Eine vorläufige Einigung zwischen Frankreich und Deutschland über eine bis zum Friedensvertrag befristete Euro- päisierung des Saargebiets scheint nach An- gaben aus alliierten Kreisen auf Grund des gegenwärtigen Standes der deutsch- französi- schen Verhandlungen im Bereich der Mög- lichkeit zu liegen- Diese Vereinbarung soll zunächst in eine „Grundsatz-Erklärung“ der beiden Regierun- gen gekleidet werden. Bis zum Sommer 1954 Würden danm in vertraglichen Abmachungen die Einzelheiten festgelegt, die von den Parla- menten ratifiziert werden müßten. Nach In- formationen aus diplomatischen Kreisen wur- den die Verhandlungen des Bundeskanzlers mit Frangois-Poncet hierüber allerdings nur „sehr vorsichtig“ und streng geheim geführt, Wobei nicht einmal Sachverständige hinzu- gezogen wurden, Die fünfte Aussprache zwi- schen Adenauer und Frangois-Poncet fand am Donnerstag statt. Sie erbrachte nach amtli- chen Mitteilungen„Fortschritte in der Vor- bereitung des vorgesehenen Treffens Aden- auer-Bidault“. Eine weitere Zusammenkunft zwischen dem Kanzler und dem Hochkom- missar findet eventuell noch vor der Haager Außenminister-Konferenz am 26. November Statt. In unterrichteten französischen Kreisen glaubt man allerdings nicht, daß die Begeg- Dung im Haag schon konkrete Beschlüsse zei- tigt. Soweit scheinen die Verhandlungen, wie auch von anderer alliierter Seite betont wird, noch nicht gediehen zu sein. 5 le Palle ihrer Wi oder gar Grundsatz- erklärung wird vor den am 22. Dezember Statt indenden Präsidentschaftswahlen in Pa- rs nicht erwartet. a Die amtliche Korrespondenz der FDP ver- ölkentlichte als Diskussionsbeitrag einen Plan des Saar- Ausschusses der FDP-Fraktion, der die Einbeziehung der Saar als Bundesland in de Bundesrepublik und das Fortbestehen Wirtschaftlicher Bindungen an Frankreich Vorsieht. Im einzelnen schlägt die FDP vor: Das Gebiet an der Saar wird als Bundes- land Teil der Bundesrepublik Deutschland, jedoch mit der Maßgabe, daß dann auch zwi- schen dem derzeitigen Saargebiet und Frank- reich ein einheitlicher Markt gesichert bleibt. Diese Regelung muß im einzelnen noch aus- gearbeitet werden. Die Konventionen zwi- schen Frankreich und der Saar treten damit auger Kraft. Die im Besitz Preußens oder des Deutschen Reiches befindlichen Gruben an der Saar werden zu einem Drittel Frankreich, zu einem Drittel dem Saarland und zu einem Drittel der Bundesrepublik für eine Reihe von Jahren zur Ausbeutung zugeteilt. g Frankreich erhält das Recht, jährlich bis zur Höhe eines bestimmten Betrages Kohle aus dem Saargebiet mit französischen Fran- ken zu kaufen und land wirtschaftliche Pro- dukte in das Saargebiet in der gleichen Frist un Rahmen einer bestimmten Summe in französischer Währung zu verkaufen. Diese Regelung würde mit Einführung einer euro- Pälschen Währung oder bei dauernd gesicher- ter Konvertibilität der beiden Währungen gegenstandslos werden. Die Bundesrepublik Deutschland zahlt ihrerseits nach dem FDP- Vorschlag die Reparationsbeträge an Frank- reich, für welche Frankreich als Sicherheit 5 im Saargebiet überschrieben worden Sind. 5 reits durch Annahme Europäische Polftische Gemeinschaft zustande käme, im Saargebiet keinerlei Garnisonen Unterhalten; c) Sie verpflichtet sich, eine Eu- ropäische Politische Gemeinschaft mitzuschaf- ten, d. h. eine supra- nationale Gemeinschaft mit supra- nationaler Exekutive und echter demokratischer Kontrolle durch ein europä- isches Parlament. 5 Die Bundesrepublik sollte sich nach diesem Vorschlag ferner verpflichten, sobald eine Europäische Politische Gemeinschaft supra nationalen Charakters in Kraft getreten ist und sobald diese Gemeinschaft einen Ort im Saargebiet zu ihrer Hauptstadt oder zum Sitz ihrer wesentlichen Behörden bestimmt hat, im Saargebiet exterritoriale Rechte einzu- räumen. Dies könnte etwa in der Weise ge- schehen, wie der Bezirk Columbia(mit Wa- sbington) in den USA zwar Teil der USA, nicht aber ein Teil eines Staates der USA ist. ve— 1 Interzonenpässe bleiben erforderlich Reiseanweisungen des Bundesinnenministe- riums— Zwischenfall um Berlins Funkhaus BOonn(E.B.) Für Luftreisen von West- deutschland nach Westberlin und umgekehrt „miissen sich alle Interzonenreisende auch Weiterhin einen Interzonenpaß beschaffen“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesinmen- ministeriums. Der Verzicht auf das Erfordernis des Inter- zohenpasses— 80 heißt es in dieser Mittei- lung ist bisher nur einseitig von den West- Allijerten ausgesprochen worden, während sich die sowjetische Besatzungsmacht dem Ver- zicht bisher nicht angeschlossen hat und ih- Terseits an dem Interzonenpaßzwang fest- hält. Deshalb müssen sich alle Interzonenrei- sende auch weiterhin einen Interzonenpaß beschaffen, wenn sie nicht Gefahr laufen Wol- len, von den sowietzonalen Behörden zurück- gewiesen zu werden. Dies gilt für den Luft- verkehr im Hinblick auf etwaige Notlandun- gen in der sowjetischen Besatzungszone. Flugreisende nach Westberlin können ihre Inter zonenpasse gegen Vorlage ihres Perso- malausweises auch bei den Paßkontrollstellen auf den Flughäfen der Bundesrepublik er- halten. Solange es von den sowietzonalen Behörden noch gefordert wird, müssen Rei- Sende, die sich in die sowjetische Zone bege- ben wollen, auch noch eine Aufenthaltser- laubnis der zuständigen sowjetzonalen Be- Bhörden haben. Die britischen Behörden in Berlin haben am Donnerstag einen neuen Versuch unternom- men, den sowjetischen Kraftwagenverkehr zu dem im britischen Sektor gelégenen Rund- kunkhaus des Sowietzonen-Funks unter ihre Eontrolle zu bringen. Britische Militärpoli- Zisten verschlossen das große Hoftor des Funkhauses mit einer Kette, die wenig später jedoch von bewaffneten sowjetischen Wach- posten wieder zersägt wurde. Wie ein Priti⸗ scher Sprecher sagte sollte durch die Schlle- gung des Tores erreicnt werden, daß die an- kommenden sowjetischen KrafGahlzeuge an- halten und sich zur Kontrolle stellen. Wie ein britischer Sprecher mitteilte, wur- den die Absperrmaßnahmen dadurch hervor- gerufen, daß sowWietische Soldaten einen Jeep zur Seite schoben, der vor der Hofeinfahrt stand, um die sowjetischen Fahrzeuge zum Halten zu zwingen. Mit der Kontrolle aller ankommenden und abfahrenden Kraftfahr- zeuge wollen die britischen Behörden sicher- stellen, daß nur authorisierte Sowjets in das Funkhaus gelangen. Die britischen Militärpolizisten ließen sich darum auch von Rotarmisten mit Maschinen- Pistolen im Anschlag nicht beeindrucken und befestigten den„Stoi-Jeep“ mit einer dicken Eisenkette an einem Baum. Jetzt müssen an- kommende und abfahrende Kraftwagen mit Sowjets solange vor dem Jeep an der Torein- Tahrt halten, bis die Militärpolizisten die Kette umständlich gelöst und den Wagen zur Seite gefahren haben,— nicht ohne vorher einen langen Blick in das Innere des russi- schen Fahrzeuges geworfen zu haben. Us Hochkommissar Conant traf zu einem offiziellen Besuch bei der bayerischen Staats- regierung in München ein. 5 Miss Eleanor Dulles, die Schwester des Außenministers, ist in ihrer Eigenschaft Als Sonderbeauftragte für Berlin-Fragen im US- Außenministerium in Bonn eingetroffen. i Im Grenzdurchgangslager Piding bei Bad Reichenhall werden am Freitag 97 ungarn- deutsche Heimkehrer erwartet. —. „Den Staat ver menschlichen“ Carlo Schmid über die Reform der SPD Die Moral in der Politik Düsseldorf(UP). Zur Situation in der SPD schrieb Prof. Carlo Schmid in einem Zei- tungsartikel, im Grunde sei die SPD heute die große Partei der Linken geworden Wenn man unter der„Linken“ mit Gottfried Keller die Herzseite der Menschheit verstehe. Die SPD sei eine Partei, die nicht um eines Dogmas, sondern um des Menschen Willen handeln wolle. Solches könne nicht von heute auf morgen Allen sichtbar werden— aber es werde ge- schehen, und eines Tages werde das deutsche Volk erkannt haben, daß unter den Faktoren Seiner politischen Existenz 2 0 Kratische Partei die zuk! 5 ächtigste Sei. Die SPD habe aus der Absage an den abso- uten Glauben an eine momische Auto- matik in der Geschichte die Konsequenz ge- zogen. Sie sei keine Weltanschauungspartei mehr und zu ihr könne, aus welchem welt- anschaulichen Lager auch immer, jeder stoßen, der der Meinung sei, daß alles getan werden müsse, um den materiellen, moralischen und geistigen Lebensstand des Volkes zu heben, und der entschlossen sei, sich dabei ausschließ- lich demokratischer und rechtsstaatlicher Wege zu bedienen und den Menschen dabei in die Mitte zu stellen. „Die SFD will nicht den Menschen ver- Staatlichen, sondern den Staat vermenschli- chen, und darum wird sie immer der Vor- Kämpfer für das Moralische in der Politik sein. Sie wird zeigen, was ein moralischer Faktor im politischen Leben unseres Volkes auch bei einer ungünstigen Verteilung der Machtverhältnisse im Parlament zu leisten vermag“, erklärte Carlo Schmid.„Die SPD ist bereit, alles abzuwerfen, was nicht le- benneuschaffende Tradition, sondern nur ge- Senstandslos gewordener Ballast ist“. DGB- Besprechungen mit Abgeordneten Christliche Arbeitnehmer drangen nicht durch Düsseldorf(UP). Besprechungen eines FWleinen Kreises von Abgeordneten der CDU und Spp mit der parlamentarischen Verbin- dungsstelle des DGB haben in Bonn stattge- funden, um Methoden zu erörtern, die einer Zuten Zusammenarbeit zwischen dem DGB und den Abgeordneten des Bundestages, die Gewerkschaftsmitglieder sind, dienen können. In der Aussprache sei der Wille aller Betei- ligten zum Ausdruck gekommen, diese not- wendige Unterstützung durch ständige gegen- seitige Unterrichtung und engen Kontakt zu Fördern. Die seit Monaten laufenden Verhandlungen Zwischen DGB- Beauftragten und Vertretern der Sozialausschüsse der christlichen Arbeit- nehmer mit dem Ziel einer stärkeren perso- mellen Beteiligung christlicher Arbeitnehmer an führenden Gremien der Einheitsgewerk- Schaft— vor allem im DGB-Vorstand— sol- len jedoch ergebnislos verlaufen sein. 5 1 Neuer Bundesrechnungshof übergeben Heuss und Schäffer bei der Einweihung F Tan Kfurt(UP). In Anwesenheit von Bundespräsident Heuss übergab Bundes- Imanzminister Schäffer dem Präsidenten des Bundesrechnungshofes, Josef Mayer, in einer Feierstunde die Schlüssel zu dem neuen Dienstgebäude dieser Behörde in Frankfurt an Main. Der Bundespräsident sprach unter Hinweis auf die lange Vergangenheit des Bundesrechnungshofes die Hoffnung aus, daß die Behörde ebenso wie ihre Vorgängerin, die alte preußische Oberrechnungskammer, als „korrekt, nüchtern und zuverlässig“ in die Geschichte eingehen werde. Heuss unterstrich die Unabhängigkeit des Bundesrechnungs- hofes, der lediglich dem Gesetz gegenüber Verantwortlich sei. Bundesflnanzminister Dr. Schäffer hob die überwachende und beratende Funktion des Bundesrechnungshofes hervor, dessen Kontrolle jede Verwaltungsbehörde des Bundes, darunter auch das Finanzmini- Sterium, unterstellt sei. Bundeswirtschaftsminister Erhard begibt Ach am Samstag auf zwei Wochen zu Wirt- schaftsbesprechungen nach den USA. Der Bundeskanzler hat seine Entscheidung, db er den bayerischen Industriellen Balke als Bundespostminister akzeptiert, für die näch- sten Tage in Aussicht gestellt. Der SPD-Vorsitzende Erich ollenhauer ist zur Teilnahme an einem Treffen der Sozia- Iistischen Internationale in London eingetrof- Weitere EVG- Garantien Englands? Enge politische und militärische Zusammen- rbeit— Angebliche Pläne Churchills London(UP). Zuständige Londoner Kreise wollen wissen, daß Churchill auf der Ber- muda- Konferenz für Großbritannien in bezug auf die enge politische und militärische Zu- sammenarbeit mit der EVG Zusicherungen machen und gleichzeitig Sicherheiten gegen einen einseitigen Rückzug der britischen Trup- pen aus Europa geben wird. Diese Zusicherungen sollen in die Form einer Konvention gefaßt werden, wenn die EVG errichtet worden ist. Die USA, die ebenso wie Großbritannien die EVG bereits gebilligt haben,* ollen voraussichtlich gleichartige mi- litä he Zusicherungen geben, Frankreich, die Bundesrepublik und e anderen EVG- Staaten seien mit den britischen Plänen voll verstanden, die Vorverhandlungen darüber nabe man praktisch bereits abgeschlossen. Diese Zusicherungen sollen, wie weiter ver- lautet, das Maximum dessen darstellen, was Großbritannien anbieten kann, und weit über das hinausg Was London ursprünglich zu tun beabsichtigte. In großen Zügen enthält, den Informationen zufolge, der britische Plan folgende Hauptpunkte: Großbritannien Wird am Sitze der EVG einen hochgestellten Ver- treter— wahrscheinlich im Botschafterrang Unterhalten, der täglich engen Kontakt mit den Organen der EVG hält. An den Sitzun- gen des EVG-Ministerrates wird ein britischer Minister teilnehmen, wenn Beratungen über die allgemeine europäische Politik zur De- batte stehen oder eine Entscheidung getrof- ken werden soll, welche die Zusammenarbeit Zwischen der EVG und Großbritannien be- rührt. Eine„Deklaration der Absichten“ soll den Rahmen und die gemeinsamen Ziele der Zu- sammenarbeit sowie die allgemeinen Richt- Iinien der militärischen und technischen Zu- sammenarbeit festlegen. Uber größere Ande- rungen der Stärke und größere Bewegungen der britischen Truppen in Europa soll gemein- sam beraten werden. Auf militärischem Gebiet behält Großbri- tannien seine Opposition gegenüber einer all- gemeinen Integration seiner Streitkräfte mit denen der EVG bei. Es bietet jedoch eine enge Zusammenarbeit in Form gemeinsamer Ubungen durch die Abkommandierung von Olfizleren und Stabsoffizieren sowie vor allem durch eine enge Zusammenarbeit der Royal Air Force mit den Luftstreitkräften der EVG an. Außerdem offeriert England den Aufbau eines gemeinsamen Nachschubs sowie eine zunehmende Standardisierung der Waffen. Rom zu Triest- Verhandlungen bereit Regelung für das ganze Territorium— Versöhnlicher Ton in Belgrad RO m(UP). Der italienische Ministerpräsi- dent Pella teilte der Deputiertenkammer im Verlauf einer Triest-Debatte mit, daß Italien bereit sei, sich an diplomatischen Verhand- lungen zur Lösung der Triestfrage zu beteili- gen. 5 i In seimer vorsichtig formulierten Rede knüpfte Pella zum erstenmal keine Bedingun- gen an eine Teilnahme Italiens. Er fügte je- doch warnend hinzu, daß derartige Verhand- jungen nach seiner Ansicht von vornherein zum Scheitern verurteilt seien, wenn nicht folgende Faktoren beachtet würden: 1. müsse eine Lösung gefunden werden, die sich auf das gesamte freie Territorium von Triest be- zieht und nicht allein“ auf die Zone A oder B. 2. Während Italien andere Lösungsmög- lichkeiten nicht von vornherein ablehne, halte es dennoch eine Volksabstimmung für die ge- rechteste und demokratischste Lösungsmög- Uchkeit. 3. Betrachte die italienische Regie- rung die Erklärung der Westmächte vom 8. Oktober über die Ubergabe der Zone A an Italien nach wie vor in Kraft, und 4. erachte die itallenische Regierung diplomatische Füh- jungnahmen für unerläßlich, doch müßten alle Verzögerungen einer endgültigen Lösung des Triestproblems vermieden werden. SCAEE aid June banfir NAFFEE-ETIRAKAT IN PleR Fo 5 Pella lehnte es ab, sich in eine Diskussion über den Stand der gegenwärtigen Verhand- jungen zwischen Italien und den Westmächten einzulassen. Auf die gegen Großbritannien ge- mchteten Vorwürfe verschiedener Abgeord- meter eingehend, warnte der Ministerp dent vor er Distanzierung von den Völ- kern, die im Kampf um die Freiheit und De- mokratie Seite an Seite stehen.„Wir werden Alles daran setzen“, betonte er, dag die Poli- tik der nordatlant idigungsge- meinschaft durch Färtige Krise keinen Schaden erleidet.“ „Borba“, das Ore 12 Partei dase neee 5 schlag der konferenz vo hald wie m Problems he hältni er Kommunistischen Wiederholte den Vor- eine Vor- achleuten abzuhalten, um so n eine Regelung des Triest r gestimmt 5 Titos, stellt die Zehn Uglichste Auf- gabe für alle beteil aten sei, einen Ausweg aus der finden und gew Selen sie auch noch so kl n Situation zu itbe zu erzielen, Südkorea sucht Kontakt mit Japan Korea-Vorkonferenz in der Sackgasse?— Polnische Drohungen Se Ou!(UP). Der südkoreanische Augen- minister Pyung Lung Tae sagte im Parla- ment, seine Regierung habe daran, die Beziehungen zu Japan zu verbes- sern; sie würde es begrüßen, wenn die USA Zwischen beiden Ländern vermittelten. Mini- sterpräsident Paik Too Chin fügte hinzu, es liege nur an Japan, ob zwischen beiden Län- dern Verhandlungen aufgenommen würden. Der amerikanische Vizepräsident Nixon er- klärte bei einem Bankett der japanischen Handelskammer, die FHlauptverantwortung für die Verteidigung Japans ruhe auf Japan und dem japanischen Volk. Deshalb sei es notwendig, daß sich Japan zu den erforderli- chen Maßnahmen entschliehe und die Wieder- bewaffnung aufnehme. Die Delegationen der UN, Nordkoreas und des kommunistischen China befaßten sich in Pan Mun Jon erneut mit dem Problem der Zusammensetzung der koreanischen Friedens- konferenz, ohne einen Schritt weiter zu kom- men. Hoffnungen auf einen baldigen erfolg- reichen Abschluß der Beratungen der Korea- Vorkonferenz, deren ganze Aufgabe darin be- steht, sich über Ort, Zeit, Zusammensetzung und Verfahren der Korea-Friedenskonferenz zu einigen, scheinen in alliierten Kreisen kaum noch zu bestehen. Die polnische Delegation drohte mit ihrem Ausscheiden aus der Neutralen Kriegsgefan- genen-Repatriierungskommission in FHorea, falls die vor allem von kommunistischer Seite angestrebte„Befragung und Belehrung“, der nicht-heimkehrwilligen Kriegsgefangenen micht unverzüglich fortgeführt werde, Der in- dische Kommissionsvorsitzende, General Thi- may ya, hat deshalb die Sitzungen der Kommis- Sion vorläufig abgesagt, um Zeit zu gewinnen, da infolge der Haltung der polnischen Dele- gation die Weiterarbeit der Kommission ernstlich in Frage gestellt ist. Thimayya lehnt es nach wie vor ab, gegen diejenigen anti- kommunistischen Gefangenen, die sich gegen die Befragungsaktion auflehnen, mit Gewalt- maßnahmen vorzugehen, wie sie von kom- munistischer Seite gefordert wurden. 1 Mossadeg droht mit Hungerstreik Zwei neue Minister in Teheran Teheran(UP). Mossadeg kündigte vor dem gegen ihn verhandelnden Militärgericht an, daß er in den Hungerstreik treten werde. bis er sterbe. Mossadeg, der seine Richter er- neut laut beschimpfte und sie des Mordes be- Zichtigte, wurde erneut ermahnt, sich würdig zu benehmen, anderenfalls das Gericht be- schließen werde, ihn in einem gewöhnlichen Gefängnis unterzubringen und alle bisher ge- Währten Vergünstigungen zu streichen. Ministerpräsident Zahedi hat Masud Maleki zum Arbeitsminister und Fak Reddin Schad- man 1 Minister für nationale Wirtschaft er- nannt. Norwegen und Holland planen den gemein- samen Bau eines Atom- Kraftwerks, dessen Standort jedoch noch nicht feststeht. Britische Bomber griffen in den Urwäldern Kenyas die vermuteten Verstecke von Mau- Mau-Leuten mit Sprengbomben an. großes Interesse Todesurteil für Greenlease-Mörder Exekution in der Gaskammer Kansas City(UP). Karl Austin Hall und Frau Bonnie Brown Heady wurden we- gen der Entführung und der Ermordung des arigen Millionärssohnes Robert Green- lease zum Tode in der Gaskammer verurteilt, die Exekution soll am 18. Dezember stattfin-. den. Der Gerichtsvorsitzende stellte fe. das mte Beweismaterial enthalte keinerlei 71 die als, mildernde Umstände ange- 5 sehen werden könnten; Frau Heady habe als. Kompliein Halls die gleiche Schuld auf sich geladen wie dieser. Der Richter erinnerte in diesem Zusammenhange an die Aussage Frau Headys, Hall habe den Jungen in ihrem A. ermordet, während sie ihren Hund in u! telbarer Nähe des Tatortes„spazieren führte“. Beide Verurteilten nahmen das Urteil in stoischer Gelassenheit entgegen. SD-Chef bestreitet Mißhandlungen Die Verhöre im Marseiller Prozeß Marseille(UP). Der ehemalige Leiter der SD- Dienststelle in Montpellier, der Münchner Ludwig Kocher, leugnete vor dem Militärtribunal in Ma arsellle alle ihm zur Last gelegten Straftaten. Kocher stritt ab, über- haupt etwas von den Verbrennungen zu wis-, die einer Zeugin angeblich mit einem en beigebracht wurden; er habe auch Gefangenen mißghandelt, von denen mer behauptete, Kocher habe ihm mehrere Zahne eingeschlagen. Nur im Falle eines an- deren Zeugen gab der Angeklagte zu, es sei „Möglich“, daß er ihn geschlagen habe. 1 Auch der Angeklagte Pakleppa aus Allen U stein(Ostpreußen) bestritt, einem der Zeuge den Verband von einer Operationswunde ge- rissen und ihn mit einem Stock auf die von einer Blinddarmoperation herrührende Wunde geschlagen zu haben. Ein anderer Angeklag- ter, Heinrich Prieß, will nie an einem Verhör teilgenommen oder jemanden verhaftet haben,. da er lediglich Fahrer gewesen sei. Er habe i auch niemals etwas bemerkt, was darauf hin- 8 gedeutet hätte, daß die Gefangenen mighan- delt wurden. 40 DM für einen Brief Adenauers Beethoven-Manuskript kostet über 3000 DM Marburg(OP). Die Autographenhandlung Stargardt versteigerte in Marburg über 300 Wertvolle Handschriften aus Literatur, Kunst, Politik und Musik an in- und ausländische Interessenten. Zum erstenmal nach dem Kriege traten auch wieder zahlreiche deutsche Pri- Vatsammler auf, so daß ein großer Teil der Wertvollen Handschriften in Deutschland blieb. K Den höchsten Preis mit 3400 bzw. 3100 DM 93 erzielten zwei Musikmanuskripte von Ludwig van Beethoven. Ein für 15 DM angebotener Brief von Bundeskanzler Adenauer wurde bis auf 40 DM und eine mit 25 DM ausge- zeichnete Porträtpostkarte mit einer Unter- schrift Hermann Görings auf 45 DM gestei- gert. Eine Erstausgabe von Goethes gesam- melten Werken, die mit einer handschrift- lichen Widmung des Dichters versehen war, fand für 1350 DPM einen Interessenten. —— e n Neuer Geschwindigkeitsrekord Washington(P). Der Pilot Scott Cross- field hat beim Versuchsflug einer Douglas „Skyrocket“ einen neuen Geschwindigkeits- rekord von 2046 Stundenkilometern aufge- stellt, was fast das Doppelte der Schallge- schwindigkeit ausmacht. Diese Geschwindig- 5 keit wurde auf einem Flug vom Luftstütz- 0 punkt Edwards in Kalifornien aus erzielt. Der Rat der Republik Frankreich hat mit 297 gegen 16 Stimmen die Saarkonventionen ratiflziert, die jetzt nur noch der Unterschrift durch Staatspräsident Auriol bedürfen. Die sozialistischen Parteien Europas ver- anstalten EFnde Januar einen Rongreß in Brüssel, auf dem die gegenwärtige Weltlage beraten werden soll. 1 Die Philippinen und Indonesien tauschten 1 die Ratiflkationsurkunden eines Freund- schaftsvertrages aus, der damit in Kraft ge-. treten ist. ö Antoine Pinapy, der frühere französische Mi- nisterpräsident, weilt zur Zeit in London, W ʃꝶũ u er mit Außenminister Eden und Schatzkamz- 0 ler Butler zusammentraf..* Die spanische Regierung hat den Korre- 9 spondenten der bekarmten Pariser Zeitung„Le. Monde“, Jean Creach, wegen unsachlicher Be-. richterstattung des Landes verwiesen. 1 5 Generalprobe von Gregor Joesten 0 Am Steuer ihres neuen Wagens saß Fran- ces San Juan. Sie sag dort, wie man sitzt, enn man achtzehn Jahre ist, hübsch ist, die Tochter des Generaldirektors Perey San Juan ist. Neben Frances San Juan saß Bob Mallory. Bob saß dort jedoch nicht ganz so, wie man eben einem Mädchen sitzt, dem man ganz ußerordentlich zugetan ist; er saß reserviert. Die Reserve hatte ihren Grund in der Tat- sache daß Bob NMallorys Vater nicht General- direktor und sein Sohn Fahrlehrer War. Der hrlehrer Bob Mallory hatte die Aufgabe, rances San Juan in der für die Mitwelt und nsassen möglichst wenig nachteiligen Be- andlung eines Automobils auszubilden. Für gerdem in den Lehrstunden Frances auf- erksamer betrachtet hatte, als es seiner ufg abe entsprochen hätte. war eine Sache lan befand sich auf 8 Fahrt zum Wo- 1 der Familie 8 Juen in den Ber- ollte die Prüfung 8 e. ur es Nachmittag geworden, al man ſckte Plätzchen erreichte, wo Vater einen kreien Stunden leidenschaft- b einem von Tannen umstan- ese Aufgabe wurde er honoriert. Daß er Wen nee ee hatte ken, den Bob in stoischem Gleichmut ins Wasser baumeln lieg, und so fühlte er sich erlöst, als Frances nach einer Stunde er- schien, um die Beute abzuholen.„Also dann Fisch aus Dosen“, entschied sie, als sie den Mihgerfolg sah„Kommen Sie, das Essen war- tet.“ 0 Frances schien vergessen zu haben, dab noch eine Rückfahrt von etlichen Stunden bevorstand Bob erlaubte sich, als eine wei- tere Stunde vergangen war, daran zu er- innern, daß es an der Zeit sei, aufzubrechen. Man nahm im Wagen Platz. Frances bhetä- tigte den Anlasser. Doch das, was normaler- weise zu geschehen pflegt, wenn man diese Manipulation durchführt, geschah nicht Der Motor sprang nicht an. Darauf versuchte sich Bob. indessen mit gleichfalls negativem Ergebnis. Kühlerhaube auf— und über das Innere beugten sich ein Fachmann und ein reizender Blondkopf für welch letzteren ein Automo- eee ein öliges Geheimnis war. Nach einigem Suchen stellte Bob fest, dab N Benzintank leer war.„Trocken wie die Wüste“ bemerkte er verdutzt.„Unbegreiflich Mit unserem Vorrat hätten wir nächsten Tankstelle kommen müssen.“ 1 „Hätten 15 sagte Frances„Und nun?“ 10 werde mich sofort auf den Weg ma- en Bis Sorgen krün bin ich wieder da. Mit e aus, als beabsichtige er. gr. „Ich habe nicht zu wenie Benzin!“ Bob sah zu werden. „Naja“, lenkte Frances ein,„wenn wir schon mal in dieser Einsamkeit übernachten müssen, dann wenigstens in Frieden.“ * Ein Pochen an Bobs Schlafzimmertür.„Ja, und?“ rief es von drinnen, woraufhin Fran- ces das Zimmer betrat. 5 Licht an. Verschlafen sich reckender Bob. „Ich habe Angst“, gestand Frances, ebenso besorgt wie reizend in ihrem roten Kimono. „Es hat ewas an mein Fenster geklopft“, er- klärte sie.„Von außen“ Bob schüttelte unüberzeugt-vorwurfsvoll den Kopf, stand dann aber doch auf, trat vor die Haustür, ging um das Haus herum, kam wieder zurück.„Sie haben geträumt.“ „Ich habe es ganz genau gehört“ Bob faßte Frances scharf ins Auge.„Sie Wissen 80 gut wie ich dag es micht geklopft H Frances wandte sich ab. Trat vor den Spie- gel, Bob den Rücken kehrend, und betrachtete sich. Dann drehte sie sich plötzlich um: N wenn es nicht geklopft hätte?“ 95 „Dann wüßte ieh, was ich zu tun hätte.“ Frances kam auf Bob zu. Stellte sich vor ihn hin.„Was denn?“ fragte sie keck. Dir einen Denkzettel geben, wei! 5 mich 5 8 dem Schlaf geholt hast.“ 5 Frances, halb schmollend. nalb ebuldde. wußt:„Es hat nicht geklopft“ „Kleine süge Schwindlerin 2 5 Bob tebte das Mädchen um. zog es an sich. Kübßte Kügs- te drauflos. auf Mund Hals. Schultern. des brchstuctes 206 80d de 8 g N te zu Rate.„Drei Stunden Fußmarsch bis zum nächsten Telefon“, sagte er.„Wir müs- sen uns allmählich auf den Weg machen, Darling.“ l Die beiden verließen das Haus. Standen vor dem Wagen.„Drei Stunden meinte Frances.„Könnten wir doch das Auto neh- men.“ „Ohne Benzin?“ „Mit Benzin, Liebling“, sagte Frances schmeichelnd.„Steht nämlich im Keller. Schau— ich hatte Bedenken wegen der Prü- fung. Ich fühlte mich noch nicht sicher lech befürchtete, den einen oder den anderen Eniff noch nicht zu beherrschen Und de be- be ich gestern das Benzin abgezapft. als du am See warst und. wie vorauszusehen. N keine Forellen erwischt hast.“ „Sososo“ meinte Bob öffnete die Wa- gentür und setzte sich an seinen Platz.„Ja aber? fragte Frances aggressiv.„Soll ich etwa auftanken?“ 8 „Ist schon, Liebling“, sagte Bob kreundlich. „Schau— ich hatte Bedenken wegen der Pru- kung. lch fühlte mich noch zu sehr als An- känger Ich befürchtete, nicht alle muwendi- gen Handgriffe zu behe rschen. Und da habe ich— für alle Kalle— das Benain wieder in * 7% T ß 1 21 1 al n e r 1 1 a ne ee — heim, daß für die SPD kandidierte, durch ſtarkes Ku⸗ mulieren und Panaſchieren auf den 9. Platz vorrücken men in den neuen Stadtrat einzieht. Dem weiteren Kandidaten Seckenheims iſt leider der geglückt, denn Alfred Blümmel(C Du) blieb mit CDu⸗Vorf ere auf die konnte. Wahl gilt dem dritten Seckenheimer Stadt⸗ rat Wi zeim Erny in der Hoffnung, daß er eine weitere gewichtige Stimme Belange unſeres Vororts abgeben wird. Kommuniſtiſche Partei 2 Das endgültige Mannheimer Wahl⸗Ergebnis Seckenheim durch Wilhelm Erny im neuen Stadtrat vertreten. Am geſtrigen Nachmittag konnte der Hauptwahlausſchuß der Stadt Mannheim das endgültige Ergebnis der am Mittwoch ab⸗ geſchloſſenen Feinauszählung der Wahl zum Stadtrat bekanntgeben. Mit dieſer Veröffent⸗ lichung fand das hoffnungsvolle Rätſeln um die einzelnen Kandidaten im neuen Stadtrat ein Ende und das endgültige Ergebnis löſte nicht geringe Ueberraſchungen aus. digſte Ueberraſchung war wohl für Secken⸗ Die freu⸗ Wilhelm Erny, der an 13. Stelle konnte und ſo mit 33 129 Stim⸗ Sprung in das Stadtparlament nicht Stimmen an 13. Stelle der chlagsliſte, während die von der inierte Luiſe Iſaak ſich von der 20. Stelle mit 6272 vorarbeiten Der herzliche Glückwunſch zu der 27917 17. die Orte für Wie wir beceits in unſerer letzten Aus⸗ gabe berichten konnten, erhielt die SPD 10 Sitze, die CDu 9, die DVP 3 2 Sitze. Die einzelnen Parteien werden nach dem Wahlergebnis folgende Kandidaten in und die KPD Stadtrat entſenden: Deutſchlands(KPD): 1. Langendorf, Antonie, Angeſtellte, Erlen⸗ 88 ſtraße 52 den neuen 2. Weber, Kurt, Kfm. Angeſtellter, Karl Benz⸗Straße 124 Sozialdemokrat. Partei Deutſchlands(SPD): 1. Trumpfheller, Jakob, Bürgermeiſter, Mainſtraße 59. 2. Prof. Dr. Schachtſchabel, Hans G., Do⸗ zent f. Wirtſch.⸗Wiſſenſchaften, Erlen⸗ fſtraße 27 3. Sommer, Jakob, Geſchäftsführer, Lange 3 Rötterſtraße 56 4. Schweizer, Karl, Gewerkſch.⸗ Sekr., J 6, 8 5. Haas, Konrad, Dreher, Käfertal, Habicht⸗ ſtraße 10 6. Ludwig, Karoline, Lange Rötterſtraße 56 7. Mayer, Karl, Angeſtellter, Schimperſte. 25 8. Schölch, Fritz, Rentner, Seckenheimer Straße 63 D. Erny, Wilhelm, Gewerkſch.⸗Sekr., Secken⸗ heim, Kloppenheimer Straße 109 10. Sedlacek, Franz, Werkmeiſter, hoſen, Mönchplatz 7 Freie Demokratiſche Partei(J DP): 1. Keller, Ludwig, Schloſſermeiſter, W'hof, Langer Schlag 88* Eiſenba. ⸗Oberſekr., Sand⸗ 2. Geppert, Wilhelm, Geſchäftsführer, We⸗ ſpinſtraße 20 3. Starke, Heinrich, Elektromeiſter, Sand⸗ hofen, Karlſtraße 56 Ehriſtlich⸗Demokratiſche union(C Dm): Scherer, Maria, Hausfrau, Jean Becker Straße 6 a 2. Graf, Leopold, Verſ.⸗Vertreter, Schaf⸗ weide 77. 5 3. Dr. Feuling, Fritz, Religionslehrer, Ne., Grillenbergerſtraße 3 4. Kuhn, Auguſt, Reg.⸗Direktor a. Brucknerſtraße 3 5. Dr. Kiſſel, Lothar, Rechtsanwalt, Meer⸗ wieſenſtraße 60 6. Dr. Bergdolt, Spinozaſtraße 5 7. Barber, Karl, Kaufmann, B 1, 12 8. Dr. Martini, Hans, Ger.⸗Referendar, Lucas⸗Cranach Str. 24 5 9. Kaiſer, Ludwig, Maſchinenformer, Wihof, Waldſtraße 38 e Di., Wilhelm, Rechtsanwalt, Außerſt aufſchlußreich ſind die ſehr über⸗ raſchenden Verſchiebungen, die es durch das Kumulieren und Pamaſchieren innerhalb der einzelnen Vorſchlagsliſten gab. Die KP, die bisher mit 6 Sitzen ver⸗ treſen war, wird künftig nur noch mit vier Stadträten rechnen können, die von den bei⸗ den Spitzenkandidaten geſtellt werden, die bisher ſchon dem Stadtrat angehörten. Die SPD wird künftighin noch 20 Ver⸗ treter gegen bisher 22 entſenden. Hier er⸗ hielt Bürgermeiſter Trumpfhe ler die höchſte Stimmenzahl mit 44 408, während Prof. Schachtſchabel am meiſten von den Verände⸗ rungen profitierte, da er von der achten auf die zweite Stelle vorrückte. Vier Stellen überſprang unſer Seckenheimer Kandidat Wilhelm Erny, der neben der ſtarken Secken⸗ —— viele Stimmen erhielt, die ſeine Wahl maß⸗ geblich beeinflußten. Die FDP wird mit einer Mehrſtimme, nun mit 5 Stadträten vertreten ſein. Hier gab es die tollſten Ueberraſchungen, da der auf Platz 5 rangierende Ludwig Keller vor den Spitzenkandidaten rückte und der 13. Vor⸗ ſchlag den dritten Platz erklettern konne. Bei der CDu, die ſich ebenfalls um eine Stimme von 14 auf 15 Sitze verbeſſern konnte, ſchlug die bisherige Stadträtin Ma⸗ ria Scherer die männliche Konkurrenz aus dem Felde, Spitzenkandidat Leopold Graf folgt auf Platz 2 und der unter 10 geſetzte Religionslehrer Dr. Feuling rückte auf Platz 3 vor. Die anderen Parteien DG⸗B HE und die erreichten nicht das geforderte Limit, ſodaß ab Januar 1954, wenn der neue Stadtrat in Funktion tritt, die Sitzevertei⸗ beiden N DP lung wie folgt ausſieht: SPD 20 Sttze, CDu 15 Sitze, FDP 5 Sitze, KPD 4 Sitze, D-Bo 1 Sitz, DP I Sitz, Parteiloſe 2 Sitze. Und nun kann man dieſem neuen Stadtparlament nur noch die beſten Wünſche mit auf den Weg geben, daß es vom Ver⸗ trauen des Volkes getragen nur das Beſte zum Wohl unſerer Stadt tut. Heute Vortrag Dr. Kollnig. Wie bereits angekündigt ſpricht heute Abend, 20 Uhr, im Vereinshaus Dr. Karl Kollnig über das Thema„Die Pfalz nach dem 30⸗jährigen Krieg“ im Rahmen der Vor⸗ tragsreihe der Abendakademie und Volks⸗ hochſchule. Der Eintritt iſt frei. * Der Sport im Süddeutschen Rundfunk Der Süddeutsche Rundfunk bringt am Wo- chenende in seinen Sportsendungen folgende Reportagen: Am Samstag von 14 bis 14.15 Uhr: Eshockey- Länderspiel Italien— Deutsch- land in Mailand. 21.45 bis 22 Uhr: Auswahl- spiel Deutschland B— Norddeutschland in Hamburg.— Am Sonntags von 16.15 bis 17 Uhr: Eine Reportage von der zweiten Halb- zeit des Ausscheidungsspiels zur Fußball- welt meisterschaft Deutschland— Norwegen in Hamburg. Von 18.30 bis 19.30 Uhr: Kom- mentar zum Länderspiel in Hamburg, ferner eine Reportage vom Eishockey-Länderspiel Italien— Deutschland in Bozen und einen Bericht vom Internationalen Reitturnier in Genf mit dem abschließenden Champion- Jagdspringen. Wettervorhersage Freitag in den Niederungen zeitweise Nebel oder Hochnebel. Mittagstemperaturen um fünf Grad. Schwache Luftbewegung. In der Nacht Zum Samstag stellenweise leichter Frost. Samstag meist wolkig.* Zum Sonnteg wäscht man gern das Haar ELIDA wäscht es wunderbor a EIIDA spezial Shampoo för helles und dunkles Haar för 30 pf. Grüfte und Gräber In der ganzen Welt setzt man seit Jahr- hunderten den Toten ein Grabmal oder baut innen eine Gruft aus Stein. Uberall in der Welt gibt es stille Gräber und prächtige Grüfte. Uber manchem Grab eines großen Mannes liegt noch immer der Schleier eines tiefen Geheimnisses. Wir wissen nichts von der letzten Ruhestätte eines Julius Cäsar oder eines Alexander des Großen, Grabhügel und Grabmäler erwuchsen aus der Anschauung, daß man den Toten in seinem Hause bestatten. müsse. So entstanden die Pyramiden der ägyp- tischen Könige oder die Felsengräber, die höh- lenartig in mehreren Lagen übereinander ge- trieben wurden und die heute noch in den Grabkammern der Mittelmeerländer zu finden Sind. Die Französische Revolution hatte keine Ehrfurcht vor den Grüften der französischen Könige, Man raubte sie aus. In der Mitte von Paris aber erhebt sich der Invalidendom, das Feierliche Grabmal Napoleons, von dem ein tiefer Frieden ausgeht, den dieser ruhelose Geist im Leben selbst niemals gekannt hat. Läßt man seine Gedanken weiter durch die Welt wandern, so begegnet man unzähligen Mausoleen, oft mit Marmorpracht versehen. Das Mausoleum hat seinen Namen nach dem König von Lykien, Mausolos, der in Halicar- nassos, dem Geburtsort Herodots, einen rie- sigen griechischen Säulenbau mit Pyramiden- dach auf hohem Doppelgeschoß für sich als etzte Ruhestätte errichten ließ. 5 Unnennbar ist die Zahl der Gräber und Grüfte, der Sarkophage und Mausoleen in dieser Welt. Sie alle sind in den verschieden- sten Völkern ein Zeichen der Verehrung für die Toten in ihrer letzten Ruhestätte, Gräber. die mitunter„Formen“ angenommen haben. die unserem europaischen Empfinden vielleicht fremd sein mögen. Die Toten aber, die in ihnen schlummern, leben immer in den Her- zen derer, die sie gekannt und verehrt haben. Gemeinden zahlen Weihnachtsgeld Die Vereinigung der kommunalen Arbeit- geberverbände wies darauf hin, daß die An- gestellten und Arbeiter der Gemeinden in der Bundesrepublik auch in diesem Jahr wieder Weihnachtsgeld erhalten werden. Die im ver- gangenen Jahr mit der Gewerkschaft Offent- liche Dienste, Transport und Verkehr abge- schlossenen Tarif vereinbarungen, in denen die Zahlung von Weihnachtsgeld festgelegt wor- den war, haben auch noch in diesem Jahr Gültigkeit. Danach erhalten ledige Angestellte und Arbeiter der Gemeinden 40 DM und Ver- heiratete 60 DM. Für jedes Kind werden dar- überhinaus 15 DM als Weihnachtsgeld ge- Währt. Ermäßigte Fahrtausweise zugelassen Fernschnell- Triebwagen können künftig nach Mitteilung der Bundesbahn mit ermäßig- ten Rückfahrkarten, Sonntagsrückfahrkarten, Sechser-, Netz-, Bezirks-, Monats- und Teil- monatskarten benutzt werden. Auch für Ge- sellschaftsfahrten zu ermäßigten Fahrpreisen sind die FT-Züge freigegeben, jedoch ist hier- für die Genehmigung der zuständigen Bun- desbahndirektion erforderlich. Rechtzeitig aufliefern! i Die Post weist erneut darauf hin, daß Weih- nachtspakete und-päckchen nach der sowie tischen Besatzungszone möglichst frühzeitig abgesandt werden müssen, wenn ihre Zustel- jung vor dem Fest gesichert sein soll. Auch für Päckchen nach Orten des Bundesgebietes sowie Massendrucksachen, die nach den Er- fahrungen der letzten Jahre unmittelbar vor dem Fest in 1 Zab! eingeliefert wur- den, daß i e Uberkunft nicht immer ermé konnte, wird eine frühzeitige Ein g empfohlen. Mannheim. Die Wiederaufbauarbeiten an der Jesuitenkirche sind so weit gediehen, daß die beiden Zwiebeltürme der Kirche wie- der in ihrer alten Form erstanden sind.(Iswy) Minister-Besuch in Mannheim Mannheim(lsw). Auf Einladung von Oberbürgermeister Dr. Hermann Heimerich haben Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller und Finanzminister Dr. Kad Frank der Stadt Mannheim einen Besuch abgestattet. Dr. Mül- ler und Dr. Frank wurden in Mannheim mit aktuellen kommunalpolitischen und wirt- schaftlichen Fragen der Stadt vertraut ge- macht. Oberbürgermeister Dr. Heimerich zeigte den Gästen ferner Gebäude, die Mit- telbehörden aufnehmen könnten. „Seitensprung“ vor dem Gefängnistor Mannheim Gsw). Vor dem Tor des Mannheimer Landesgefängnisses scheint ein 20 jähriger, der für 2zWölf Tage eingesperrt werden sollte, plötzlich Angst bekommen zu haber. Als der Pförtner bereits die Türe Be- öftnet und den Angekommenen zum Eintritt aufgefordert hatte, machte dieser einen Sprung zur Seite und ranmte im dichten Ne- Pel auf und davon. Einige Warnschüsse des begleitenden Polizeibeamten blieben ohne Wirkung. Später kam der junge Manm reu- mütig von selbst wieder an und schritt dies- mal ohne einen„Seitensprung“ durch das Gefängnistor, das sich hinter hm schloß. Mordprozeß Prigan Anfang Dezember In siebzehn Fällen angeklagt Mannheim(sw). Einer der größten deutschen Mordprozesse nach dem Kriege be- gimnt voraussichtlich in den ersten Dezember- tagen vor dem Mannheimer Schwurgericht. Der 33 Jahre alte Hilfsarbeiter Bernhard Pri- gan aus Essen wird des Hordes in drei Fällen und der schweren Vergewaltigung in 17 Fal- len angeklagt. Prigan ist bereits wegen Se- Xualverbrechen, Körperverletzung, Diebstahls, Unterschlagung und Urkundenfälschung vor- bestraft. Die Morde an der 14jährigen Renate Pietzker aus Düsseldorf, der 18 jährigen Hälde- gard Olschlägel aus Oberhausen im Ruhrge- biet und der 18jährigen Wilma Sulzer aus Altlussheim bei Mannheim hat Prigan zu- gegeben. Die Opfer seiner 17 anderen Ver- brechen waren Mädchen von 9 bis 18 Jahren. Prigan wurde am 7. November 1952, fünf Tage nach der Mordtat in Altlussheim, von der Mannheimer Kriminalpolizei festgenom- men. Seither befindet er sich in Untersu- chungshaft. Die Anklageschrift, die Prigan jetzt zugestellt worden ist, umfaßt 102 Schreib- maschinenseiten. Der Großteil von Verfahren wegen über hundert anderen Verbrechen, die zunächst Prigan zur Dast gelegt worden Waren, ist von der Staatsanwaltschaft Mann- heim eingestellt worden. 1 Bernhard Prigan kam schon in frühester 9 gend zu Pflegeeltern. Wegen seiner Unver träglichkeit wurde er dann in das Heim der Salesienerpater in München gegeben. Auch dort war er allen erzieherischen Einflüssen unzugänglich. Deshalb wurde die Fürsorge- erziehung angeordnet. Nach seiner Dienstzeit beim Reichsarbeitsdienst erhielt Prigan bel der Wehrmacht die erste Strafe wegen eines Verbrechens, das aber lediglich als gefähr- che Körperverletzung abgeurteilt wurde. Nach dem Ende des Krieges versuchte Prigan, als Bergmann, Hilfsarbeiter und Landarbeiter unter zukommen. An keiner Arbeitsstelle blieb er länger als einige Monate. Im Jahre 1946 verpflichtete er sich zur Arbeit nach Frank- reich. Im September 1948 wurde er ausgewie- sen. Von dieser Zeit an fuhr Prigan mit sei- nem Fahrrad durch die Bundesrepublik und verübte seine scheußlichen Verbrechen, vor Allem im Ruhrgebiet, im Rnemland und in Südweſtd. Aundſchan Weitere Gemeinderats- Wahlergebnisse Stadtkreis Freiburg: Gültige Stimmen: 1039 013, CDU 390 407, SPD 205 528, FDP 1 91 603, KPD 23 517, Wahlgemeinschaft der Ver- 1 triebenen und Geschädigten 67 713, Wähler- schaft des Freiburger Bürgerbundes 66 150, Freiburger Wähler gemeinschaft 194 095; Man- date: CDU 10 Gisher 11), SPD 5(8), FDP 2(4), KPD keine(I), WVG I(O). WFB 1(0), FWG. 5(0). Lahr: Wber. 13 402, abg. St. 7932(59,2 Proz.); Mandate: CDU 4, SPD 3, FDP/DVP 6, BHE 1, KPD O, FWV 2, Mittelst, 0. Baden-Baden: Mandate: CDU 10(bisher 1). SPD 5(6), FDP/DVP 5(6). BHE 0(0), KPD 0(1), DP 0(O), FBR 1(0). FWV 3(0) Heidelberg: Mandate: CDU 8(bisher 5), SPD 5(6), FDP/DVP 4(4), BHE I, KPD 0(Y). PP O. Sonstige 2 a Die Kreistags- Wahlergebnisse Kreis Neustadt: Mandate: CDU 12(bisher 9), SPD 5(4), FDP 8(5), BHE 0(0), KPD 0(00, WVG 1(o). Die Zahl der Kreistagsmitglieder hat sich von 18 auf 26 erhöht. Kreis Lahr: Wber. 4/983, abg. St. 36 413 (75,9 Proz.); Mandate: CDU 14, SPD 4, FD/ DVP 10, BIE 2, KPD O, FWV 0, Mittelst. 0. Landkreis Karlsruhe: Wber, 94 37/4, abg. St. 72 729(77 Proz.); Mandate: CDU 17(bisher 19), SPD 13(17), FDP/DVP 3(4), BHE 4(3), KF 1(o), parteilose Wählervereinigung 6(0). Kreis Bruchsal: Mandate: CDU 20, SPD 10, FDP/DVP 3, BHE I, KPD I, Uberparteiliche Wählergemeinschaft vertriebener Deutscher 1. Kindergärten wegen Epidemien geschlossen Buchen(Isw). In Bödigheim ist der Kin- dergarten wegen starker Verbreitung des Keuchhustens geschlossen worden, Auch die unteren Klassen der Volksschule haben kei- nen Unterricht. In Götzingen mußte der Kin- dergarten wegen einer Masernepidemie auf anordnung des Gesundheitsamtes schließen. Nebel verursachte schwere Unfälle Zwei Tote und vier Schwerverletzte Stuttgart(swy). Der starke Nebel, der über weiten Gebieten Südwestdeutschlands lag, hat mehrere schwere Unfalle verursacht, die zwei Todesopfer und vier Schwerver- letzte forderten, Der schwerste Unfall ereig- nete sich auf der Autobahn bei Pforzheim, als ein aus Richtung Stuttgart kommender Kraftwagen von hinten auf einen Lastzug auffuhr. Der Lenker des Personenkraftwagens und eine Mitfahrerin waren sofort tot. Ein dritter Insasse wurde schwer verletzt. Zur Zeit des Unfalls betrug die Sichtweite nur etwa 20 Meter. Nach den Beschädigungen schließt die Polizei auf eine sehr hohe Ge- schwindigkeit des Personenkraftwagens. Drei Schwerverletzte gab es bei zwel Unfällen auf einem stark vereisten, nicht gestreuten Teil der Schwarz waldhochstraße bei der Ortschaft Kniebis. Dort gerieten kurz hintereinander an der gleichen Stelle zwei Kraftwagen aus Stuttgart ins Schleudern und stürzten eine steile Böschung hinunter. 5 Stuttgart Gsw). Der Mimusterrat von Baden- Württemberg hat in seiner letzten Sitzung nach eingehenden Beratungen be- schlossen, es vorläufig bei den drei Ober- finanz- Direktionen zu belassen. Wie die Pressestelle des Staetsministerlums mitteilt, pleibt jedoch die Entscheidung im der Frage des endgültigen Sitzes und einer etwaigen Anderung der Grenzen der Direktionsbezirke vorbehalten. Ratschreiber griff in die Stadtkasse Insgesamt 12 000 DM unterschlagen Karlsruhe Gsw). Die große Strafkgam- mer des Landgerichts Karlsruhe verurteilte den früheren Ratschreiber einer nordbadi- schen Stadt wegen Betrugs und Amtsunter- schlagung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 1500 PM. Der Verurteilte hatte in den letzten Jahren als Ratschreiber und Leiter des Rechnungsamtes über 12 000 DM unterschlagen. Seine Verfeh- lungen begannen im Jahr 1950, als er Über 800 DM, die aus eimer öffentlichen Sammlung stammten, für sich behielt. Die Veruntreu- ung verschleierte er damals mit gefälschten Belegen. Von diesem Zeitpunkt an eignete er sich ständig Gelder der Stadt an. So steckte er 1160 DM, die er als Leiter des Rechnungs- amtes an Standgeldern und Marktgebühren vereinnahmt hatte, in die eigene Tasche. D. Angeklagte gab vor Gericht zu, den größten Teil der Gelder für Reisen und für Zechen in Karlsruhe ausgegeben zu haben. 5 In unserer nächsten Ausgabe beginnt: NaN EN BPERNEC Einen gefahrvollen Weg geht der Ingeni und Bergsteiger Schott, dem die Ausfüh eines grandiosen Projekts obliegt. Aber Liebe eines tapferen Mädchens geben 1 Mut und Kraft, bis zum glücklichen Ende durchzustehen.„„ a Und immer sind es die Berge, die im telpunkt einer fesselnden und einfallsre Handlung stehen, die so hoch geg Himmel ragen, und deren Gipfe heimer Stimmenzahl auch im Stadtgebiet Baden. Stimmen aus unſerem Leſerkreis Der Unterzeichnete war am vergangenen Freitag, den 13. 11. 1953, Zuhörer der öf⸗ fentlichen Wählerverſammlung der EDu, an⸗ läßlich der Stadtratswahl der Stadt Mann⸗ heim, die im Gaſthaus zum Löwen ſtattfand. Vorwegſchicken möchte ich, daß es nicht die 1. öfftl. Wählerverſammlung der CDu war, die ich beſuchte, und, daß ich auch bei öfftl. Verſammlungen anderer Parteien ſchon zu⸗ gegen war. Es liegt mir auch ſehr fern, mich auf politiſcher Ebene mit den Verantwort⸗ lichen der eingangs erwähnten Verſammlung auseinanderzuſetzen, ſondern nur als Vor⸗ ſtandsmitglied des hieſigen SV 1907. Um die politiſche Loyalität des Sportvereins zu Aunterſcheiden und, daß dieſe Stellungnahme zur CDu⸗Verſammlung nicht als Wahlpro⸗ paganda betrachtet werden kann, werden dieſe Zeilen erſt nach der Stadtratswahl veröffent⸗ licht. Die von dem Verſammlungsleiter und dem Kandidaten der CDu von Seckenheim prokla⸗ mierten Unterſtellungen und Lügen bezgl. unſeres Vereines muß ich auf das Schärfſte zurückweiſen. Neben vielen anderen wirklich lächerlichen Dingen wurde 3. B. behauptet: 1. Dem SV 07 wäre es nur mit Unterſtüt⸗ zung der Stadtverwaltung Mannheim ge⸗ lungen die heutige Sporthalle und den Sportplatz zu erwerben, während man von Seiten der Stadt Mannheim für die anderen Seckenheimer Vereine nichts tun würde. 2. In der Vorſtandſchaft des SV 1907 ſeien die Spitzenfunktionäre der SPD Secken⸗ heims und innerhalb des Vereins die SPD verkörpert. Zu 1) Der SV 07 hat ja, wie jedem Seckenheimer Bürger bekannt iſt, das Gelände des heutigen Sportplatzes von der Baufirma Gg. L. Volz käuflich erworben und durch die Fa. F. u. J. Ludwig einplanieren laſſen. Dies alles ohne Städt. Mittel. Aber wenn wir uns ſchon auf dem Gebiete der Finanz⸗ policik bewegen, dann möchten wir ſchon aus der Schule plaudern und öfftl. feſtſtellen, daß wir von unſerer berechtigten Wiedergut⸗ machung noch keinen roten Heller erhalten haben, dagegen aber zu einer Soforthilfe⸗ abgabe von über 21000 DM. veranlagt wurden. Weiterhin dürfte es ja auch bekannt ſein, daß der FVgg. 1898 anläßlich ihres 55 jähr. Jubiläums von der Stadt Mannheim das nötige Gelände zum Bau eines Spielfeldes verpachtet wurde und, daß der Renn⸗ und Pferdezuchtverein, ſowie der TB Jahn 99 zur Erreichung ihrer ſportlichen Ziele eben⸗ falls das erforderliche Gelände— Erſatz⸗ gelände— zugeſprochen bekamen. Hätten wir auch von der Stadtverwaltung Mannheim Gelände erhalten, dann hätten wir uns viele, viele tauſend Mark erſpart und die Lenkung unſeres Vereinsſchiffes wäre Auch ſtünde das in den Jahren 1923/24, alſo vor der Eingemeindung Seckenheims, mit dem Idealismus unſerer Mitglieder er⸗ baute Vereinshaus noch herrlicher und ſchöner da. Zu 2) Hierzu möchte ich feſtſtellen: Zwei unſerer Vorſtandsmitglieder ſind Funktionäre der Sp und noch keine 10 aktive Sportler Mitglied der SPD. Nun zum Schluß möchte ich die Angeſpro⸗ chenen bitten, hier, an dieſer Stelle zu ant⸗ worten und vor allem den Beweis für die gemachten Anſchuldigungen zu erbringen. Artur Pfliegensdörfer. Aus der christlichen Welt Christliche Verantwortung für Europa Thadden berichtet von der Londoner Tagung In einer Zeit der Sorge um die Zukunft Europas und der Welt seien die Christen be- rufen, alles zu tun, um die Völker vor einer neuen Katastrophe zu bewahren, so heißt es in einer Entschließung der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft„Christliche Verantwor- tung“, die führende evangelische Persönlich- keiten aus verschiedenen europäischen Län- dern auf Einladung des Erzbischofs von Can- terbury in London vereint hatte. Kirchen- Präsident Dr. von Thadden-Trieglaff, der mit Bündestagspräsident Dr. Ehlers, Bun- desminister a. D. Dr. Heinemann und Dr. Walter Bauer zu den deutschen Teilneh- mern der von dem französischen Politiker André Philip geleiteten Tagung gehörte, be- tonte nach seiner Rückkehr, man sei sich in London über die Notwendigkeit einig gewe- Sen, zwischen den Nachbarvölkern des euro- päischen Westens ein geistiges Klima wech- Selseitigen Verständnisses zu schaffen und die Verbindung mit den in vielen Punkten eigene Wege gehenden Christen des Britischen Rei- ches zu suchen. Auch die außerordentliche Bedeutung einer friedlichen Entspannung der Ost-West-Lage sei nicht außer acht gelassen Worden. Von den Christen müsse jede kirch- lich verbindende Gelegenheit Wahrgenommen Werden, die Türen zu den östlichen Nachbar- Völkern offen zu halten. ein Leichtes. Warnung vor„Christusfilmen“ Die Katholische Filmkommission für Deutschland hat vor sogenannten„Christus filmen“ gewarnt. Man müsse sich fragen, Ob eine Darstellung des Lebens Jesu im Film überhaupt möglich sei. Als Beispiel erwähnt die Katholische Filmkommision in der neue- sten Ausgabe ihres„Film- Dienstes“ den amerikanischen Streifen„King of the Kings“ (König der Könige). Dieser Film sei„von Grund auf falsch“, weil er die wirkliche Sen- dung Christi verkenne. Mit keinem Wort Werde hier die göttliche Botschaft Christi und die Umwälzung der Moralischen Begriffe durch seine Lehre erwähnt. Bedeutend ernst- hafter behandele der alte französische Pas- sionsfihm„Golgatha“ diese Probleme, ohne je- doch ihre geistige Größe und Bedeutung zum Ausdruck zu bringen. Zweistöckige Kirchen in Saarbrücken Nachdem schon die vor einigen Wochen in Saarbrücken eingeweihte„Alte Kirche von St. Johann“ anstelle eines ursprünglichen hohen neugotischen Kirchenschiffes ein oberes Stockwerk mit mehreren Gemeinderàumen erhielt, wird jetzt eine ähnliche Lösung von Prof. Rudolf Krüger auch für die evangeli- sche Kirche in Malstatt gefunden. In Höhe des Säulenabschlusses wurde eine Decke ein- Segzogen, so daß die gesamte Höhe des Ge- Wölbes für Gemeindeamt. Küsterwohnung und andere Zwecke Verwendung finden kann. Dabei wirkt der neugestaltete Kirchenraum trotz des Fortfalls der Gewölbe kaum weni- Ser hoch als früher. Verteidigung ist Bürgerpflicht Katholische Jugend zur künftigen Wehrmacht Der Bund der Katholischen Deutschen Ju- gend hat zum Abschluß seiner Jahreshaupt- Versammlung im Haus Altenberg bei Köln eine grundsatzliche Stellungahme zur Wehr- frage veröffentlicht, in der die Hauptforde- rungen der katholischen deutschen Jugend zusammengefaßt worden sind. In der Stellungnahme, die von den 150 in Altenberg versammelten Delegierten gebil- ligt wurde, fordert der Jugendbund, daß der Bundestag alle Fragen der künftigen deut- schen Streitkräfte, darunter auch diejenigen Probleme, die früher von den obersten Exe- kutivbehörden oder militärischen Rommando- stellen durch Verordnungen entschieden wur- den, durch Gesetz Serichtsbarkeit abgele und Statt dessen die Unterstellung auch der An- gehörigen der Streitkräfte unter die ordent- lichen Strafgerichte Verlangt. Bei derartigen Strafsachen sollen allerdings nach Mein der katholischen Jugend Schöffen und Ge- Schworene aus den Reihen der Streitkräfte herangezogen werden. Die Verteidigung des Volkes und seiner Lebensordnung wurde als Recht und Pflicht jedes Staatsbürgers be- ö Zeichnet. Extravagante Fresken in Klosterkirche Auf Anordnung des Bischofs von Roermond, Dr. W. Lemmens, müssen die grogen Fresko Gemälde hinter dem Hochaltar und in der rechten Chorkapelle der Klosterkirche der Picpus- Missionare in Valkenburg entfernt Werden. Nach dem Urteil des Bischofs Sind diese Fresken extravagant und stimmen nicht mit den Richtlinien überein, die der Papst kürzlich für die christliche Kunst im Dienste der Liturgie erlassen hat. Die Bilder sind ein Werk des holländischen Malers Albert Jans- Sen. Das Altarbild zeigt den Kreuzestod Christi auf violett-blauem Hintergrund, wäh- rend das Wandgemälde an der rechten Chor- Seite einige biblische Gestalten darstellt. Die Auffassung der Kirche vom Staat Lehrschreiben der katholischen Bischöfe Die katholischen deutschen Bischöfe haben ein Lehrschreiben veröffentlicht, in dem die grundsätzliche Stellungnahme des deutschen Episkopats zu einem modernen Staatswesen wiedergegeben wird. Die Bischöfe betonen, Demokratie heiße nicht Freiheit zur hem Mungslosen Kritik an allem, sondern bedeute Verantwortung und setze große Reife voraus. Die wahre Staatskunst des Politikers bestehe darin, den rechten Ausgleich zwischen Eigen- wohl und Gemeinwohl zu finden, was eine große Selbstdisziplin voraussetze. Die Bischöfe Verlangen einen Abbau des Zentralismus Zu- gunsten der Selbstverwaltung. Die Sozial- und Kulturpolitik soll nach ihrer Auffassung zunächst Sache der einzelnen sein. Der Staat Soll diese Tätigkeit nur fördern und in einem gewissen Maße überwachen, die Aufgaben aber nicht selbst an sich ziehen. Bezüglich der Otentlichen Sicherheit dürfe keine falsche Toleranz den Staat daran hindern, seine Machk und Einflüsse anzuwenden, um zersetzende Kräfte abzuwehren. Die Bischöfe lehnen in ihrem Lehrschrei- ben eine staatlich dirigierte Planwirtschaft ab. Der Staat dürfe auch nicht als Unterneh- mer in den Kampf der Interessen hineinver- strickt werden, sondern solle unabhängig über dem Ganzen stehen und verhindern, daß Wirtschaftsmächte zum Staat im Staate Wür⸗ 5 den. In dem Lehrschreiben sprechen sich die g * Bischöfe weiter für die Schaffung von mög- lichst vielem Privateigentum, für eine steuer- 1 liche Begünstigung der kinderreichen Fami- 8 lien und die wirtschaftlich Schwachen aus. Augen auf im Straßenverkehr 5 alsst. Faster cenbem. Freitag bis Montag: Ein Freitag und Samstag Spätvorstellung: 22 Uhr spannungsreicher Film aus der gesetz- losen Zeit des wilden Westens! Sabotage Ein Farbfilm Dienstag und Mittwoch Ein deutscher Großfilm um die geheimnisvolle Welt Arabiens— und aus der Welt des Fliegens! Türme des Schweigens stets griffbereit sein: trocknend, reizlindernd, ASh tungs: Ab kommenden Sonntag greifen wir wieder auf unsere alten Anfangszeiten zurück. Beginn sonntags 16 Uhr, 19 Uhr u. 21 Uhr sind kleine Hautschäden überaus häufig. Da sollte KLOSTERFRAU AKTIV. pUDER verblüffend auf- entzündungs- hemmend und wundheilend, erweist er sich als vielseitiger Helfer für die Haus- frau. Unzählige haben ihn stets griffbereit! In Apotheken und Drogerien. Denken Sie auch an Klosterfrau Melissengeist bei Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Nerven, und an Klosterfrau Kölnisch Wasser mit dem nachhaltigen Duft“! um 20 Uhr der mit Frauen. Morgen Samstag, 21. November 1958 trifft sich Schulenllussungsjuhrgung 1917 beim Schulkamerad Wilhelm Kast in der Siedlung zum gemütlichen Beisammensein Alpenkräuter- Heilmittel Zirkulano hilft und heilt mit Naturkraft aus der Zirkulano Kreislauf- Störungen! Schweiz Kleine KUR DM 5.75 Große KUR DM 10.90 in Apotheken erhältlich. Bestellungen auf erstklassige (Hohenloher 1 nimmt im Auftrag entgegen Artur Sandhang 18 NB. ü a Mein Auftraggeber bürgt für gewissenhafte und reelle Bedienung. r Ferkel und Läuferschweine die besten zur Mast) zu günstigen Preisen Beikirch, Seckenheim Siedlung i Wer hat hier die„Hond“ im Spiel? Sonderdruck erhältlich beim few. Werk, Tischlsindeckeii Düsseldorf. Die Handwerker sind gegangen Der Vergrößerungs- Umbau ist beendet Das SfEZIALGESCHAFEFET för Kinderbetten Kindermöbel Fuppenibagen Roller Dreirudes Korbwaren er Wartet[hren Bes och! KINDERWAGEN eichurdli MANNHEIM lel. 3 27 45 52.2 2 2 Vorhänge große Auswahl „ REGASEIIN N ANNHE INM du 1, 13 Rückseite Breitestfaße 5 Ab sofort Zimmer u. Köche für Familie zu mieten gesucht. Zu exfr. in d. Geschäftsst, d. Bl. e,, e, CV DoppEIHERZ 20 ar Acker Zzu verkauf. Mittelfeld Brunnen Zu erfragen: Hauptstraße 183 Nur in Apotheken Beitumrandungen EAETLIN In Apofdeken und Drogerien lian Toben zu 35 und 65 Pig. Im Fochgescheſt M ANN HEIN du 1, 13 Rückseite Breitestraße chlrang! Vor Verlegung v. Linoleum u. Stragula ist es unbedingt notwendig die Holzfußböden eben zu schleifen. Parkett⸗ sowie Stabfußböden werden maschinell zu konkurrenzlos Das Habs beg Gurth Schön: an Fm Mannheim, P 5, 14 Had e TEDPIleHKE groß die Auswahl klein die Preise MANNHEIM= n 1. 13 Rückseite Breitestraße billigen Preisen abgeschliffen Verlegung von Parketten sämtlicher Muster. Fußbodenschleiterei Schwetzingen, Schloß. Wedendan dem alten Holzboden mit KINESSA-Holzbalsam ein parkettähnliches Aus- schen zu geben. Wie Bohner wachs aufgetragen, Wachst, färbt und glänzt en Boden, Durch Kurpfalzstrage Sonntag, 22. Nov. 20.00 22.18 ichtecht. Nurp Wette * den darauf aufmerksam gemacht dag die 8 8. Kate le m 1. e 16 5 . h Zan KOnner nen von 10-13 und 16 aus 5 . und für Iren Schuh nom Samstag nachmittags und sonntags) unter Vorlage des KINESSA- SCHUH-PASTHA Siatesuemeises an der Theaterkasse in der Baracke an der Küfz 5 o ke erfolgen s Germania-Drogerie W. Höllstin Nationaltheater Mannheim Freitag, 20, Nov. Samstag, 21. Nov. 19.830 22.15 Kurpfalzstrage Sonntag, 28. Nov. 19.30 21.48 Spielplan „Der Prozeß-, Miete F. Th.-G. Gr. 7 und freier Verkauf 5 5 Zum ersten Male:„peter und der Wolte, Kinderballett y. S. Prokofleff; leraut: in ueuer Eluskudierunz: „Hänsel und Gretein, Mal cnenober V. E. Humpe, Miete B, Ih.-G. Gr. B. und treler Velnkaut „La Bohemen, Oper von G. Puccini. Miete K. ITh.-G. Gr. K und fr. Verk. zu heuer inszenierungt„Herodes ung Mariamne n, Aragodieè von Friedrich Hebbel. remlereh- alete Gr. II und treler Verkauf. 1 19.30 22.18 —