Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sůüd deutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Ir. 184 Dienstag, den 17. November 1953 5.53. Jahrgang Neue Szenerie in Bonn Von Günther Scholz Wer die Nachrichtenseiten seiner Zeitung in den letzten Wochen studiert hat, konnte leicht den Eindruck gewinnen, als habe sich in Bonn Außer der seltsamen Ausein andersetzung um den Postminister eigentlich nichts ereignet. Aber in Wirklichkeit ist das. was als„nicht interessant“ gar nicht erst gemeldet wurde, Für die künftige Entwicklung in der Bundes- republik wichtig genug gewesen. Die tatsäch- lichen Entscheidungen wurden in der Stille getroffen, und in Bonn hat sich mehr geän- dert, als es bei oberflächlicher Betrachtung den Anschein hat. Gewißg bleiben das Auswärtige Art, das Verkehrs- und das Justizministerium sowie die anderen kleineren Ministerien— abgese- hen von einigen personellen Veränderungen — von Reformplanen unberührt. Das Bundes- innen ministerium behält seine Kompetenz auch für Jugend, Gesundheitswesen und Wis- senschaft. Aber bereits bei der Schaffung des „Familien ministeriums“ des CDU- Abgeord- neten Würmeling ist nicht nur eine neue Be- hörde gegründet, sondern auch ein in der CDU als„Lieblingsidee“ Dr. Adenauers be- zeichneter Plan in Angriff genommen wor- den: Das Ministerium trägt die Hauptverant- Wortung für die geplante groge Sozialreform An gesamten Renten- und Unterstützungswe- sen nach Gesichtspunkten der Familienför- derung. Damit ist bereits eine der beiden Grund- mien der künftigen Regierungspolitik ange- deutet, wie sie sich aus allen bisher bekannt- gewordenen Reformplänen abzeichnet: die Stärkung des Gedankens einer sozialen Neu- ordnung. Die zweite Tendenz, die zu erken- nen ist, liegt in der noch konsequenteren Fortsetzung der Wirtschaftspolitik Professor Erhards und damit praktisch in einer Stär- kung der Position des Wirtschaftsministers. Und hier nun zeichnen sich die wesentlich- sten Anderungen innerhalb der Bonner Mi- NHisterien ab. Bisher hat die Rivalität zwischen dem Vorkämpfer der sozialen Marktwirt- Schaft, Professor Erhard, und dem fiskalischen Ehrgeiz von Bundesfinanzminister Dr. Schäf- Ker auf wirtschaftlichem und sozialpolitischem Gebiet viele Hemmungen verursacht, weil eine überstark gehandhabte Steuergesetzge- bung die volle Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte nicht zuließ. Das soll sich in der neuen Legislaturperiode mit der von allen Parteien geforderten großen Steuerreform ändern. Nachdem Dr. Adenauer sich entschlossen hat, Stärker als bisher auf die Karte Erhard zu Setzen, wird künftig eine Art„kleines Wirt- Schaftskabinett“ die Minister für Finanzen, Wirtschaft, Wohnungsbau, Verkehr und Ar- beit regelmäßig an einen Tisch bringen. Da- bei ist von vornherein unterstellt worden, daß Professor Erhard die Kompetenz für das Geld- und Kreditwesen— auf diesem Gebiet gibt es sowohl bei ihm wie auch beim Finanz- Ministerlum eine gleichartige Abteilung fest in die Hand bekommt. Die Bestellung des Marktwirtschaftlers Preusker(FDP) zum Wohnungsbauminister Wird sich weiter zugunsten Erhards auswir- ken, der wie Dr. Adenauer die Zeit für ge- kommen hält, auch die letzten Reste zwangs- Staatlicher Eingriffe in das Wirtschaftsgefüge zu beseitigen. Dazu gehört neben einer all- mählichen Freigabe der Mieten, also der Auf hebung der Wohnungsbewirtschaftung, auch die Reprivatisierung bundeseigener Betriebe Wie zum Beispiel des Volkswagenwerkes. Fi- nanzminister Schäffer hat als Entschädigung die Zusage erhalten, daß die vier Koalitions- Parteien im Bundestag keine mit Mehraus- gaben verbundenen Anträge einreichen, in de- nen nicht gleichzeitig ein Vorschlag zur Dek kung dieser Ausgaben gemacht und akzeptiert Wird. Schäffer hat allerdings Kompetenzen nicht nur an Erhard, sondern auch gegenüber dem Bundesvertriebenen ministerium verlo- ren, das die bisher vom Finanzministerium Wahrgenommene Ausgabenseite des Lasten- ausgleichs übernahm. Erst mit dieser Ande- rung, so glaubten die Koalitionspartejen und vor allem der BHE, kann eine zweckmäßige, von fiskalischem Denken freie Verwendung der Mittel für die Eingliederung der Vertrie- benen sichergestellt werden. a Insgesamt gesehen bedeuten die Reformen, die Bonn jetzt durchführt, eine straffere Aus- richtung der Wirtschafts- und Sozialpolitik, bei der sowohl der Gedanke der Wettbe- Werbswirtschaft wie der des sozialen Aus- gleichs stärker zur Entfaltung kommen sollen. ber die Stabilität unserer Währung, die Vor- bedingung für beides ist, wird Finanzminister Schäffer dabei auch in der Zukunft wachen. Bonn gegen„Nordwest-Staat“ Bonn GB) Die Bundesregierung und maßgebliche politische Kreise der Bundes- Tepublik lehnen die von dem FDP- Bundes- tagsabgeordneten Erich Mende geäußerten Gedankengänge über die Zusammenfassung der ehemals preußischen Gebietsteile der Bun- desrepublik in einem Fordweststaat“ mit Enischiedenheit ab, Die Erklärungen Mendes Wurden in diesen Freisen als eine„verein- Zelte Privatmeinung“ bezeichnet. Die EVG ist nötig Gruenther plädiert für deutsch- französische Verständigung— Besuch des Generals in Bonn Bonn(E. B.) Die deutsch- französische Freundschaft sei der Grundstein für die Ver- teidigung des Westens in Europa, erklärte der Oberkommandierende der Nordatlantikpakt- Streitkräfte, General Alfred Gruenther, nach einem Besuch bei Bundeskanzler Adenauer in Bonn. Für eine erfolgreiche Verteidigung West- europas gegen den Druck aus dem Osten sei nicht nur die Beteiligung Frankreichs, son- dern auch die Teilnahme Deutschlands un- bedingt erforderlich, Er glaube, daß das deut- sche und das französische Volk bereit seien, die Schwierigkeiten zu überwinden und daß die für die Freineit des Westens lebenswich- tige Verständigung zwischen den beiden Län- dern herbeigeführt werde. Das Oberkommando der NATO-Truppen halte die EVG für die beste Form der erstreb- ten Zusammenarbeit in der Verteidigung. Der Plan der Europa-Armee sei durchführbar. Das Oberkommando in Paris lehne es ab, sich mit anderen Möglichkeiten für eine deutsche Be- teiligung an der Verteidigung des Westens zu beschäftigen, Die Gefahr aus dem Osten werde Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland erkannt und werde schließlich die Schwierig- keiten einer Verständigung überwinden hel- Ten. Der Bundeskanzler dankte dem General für seinen Besuch, wobei er bemerkte:„Ich wẽeiß nicht, ob wir ohne die Atlantikpakt-Truppen in Europa noch Frieden hätten“. Gruenther bestritt, daß amerikanische Truppen aus den und durchführbur europaischen Landern zuruckgezogen werden sollen und eine sogenannte periphere Vertei- digung erwogen werde, Während eines Essens im Bundeskanzler- amt hatte Gruenther auch Gelegenheit, mit dem Sicherheitsbeauftragten Blank und des- sen militärischen Beratern, den Generalen a. D. Heusinger und Speidel, zu sprechen. An dem Essen nahmen auch Hochkommissar Co- nant und Staatssekretär Haällstein teil. Gruen- ther reist heute wieder nach Paris zurück. Warnung aus den USA Die„New Lork Daily News“ beschäftigt sich mit dem gleichen Thema, wobei u. a. fest- gestellt wird:„Die Ansichten Dr. Adenauers über die künftige Gestaltung des europäi- schen Kontinents erscheinen uns äußerst ver- nünftig und stellen für uns Amerikaner eine starke Ermutigung dar, vorausgesetzt, daß die Regierung Eisenhower mit Entschlossenheit und Realismus handelt. Eine derartige Hand- lungsweise der amerikanischen Regierung würde vor allem bedingen, daß wir es Frank- reich nicht länger gestatten, die Bildung der Europa- Armee durch Verzögerungstaktiken und Ausreden noch weiter hinauszuschieben. Wir müssen Frankreich sagen, es müsse 80 schnell wie möglich handeln, da wir sonst ge- meinsam mit Churchill Deutschland in einer Koalition des Westens begrüßen und es Frankreich allein überlassen würden, zu sin- ken oder zu schwimmen. Warum sollen wir uns ewig mit einem angeblichen Alliierten plagen, der sich entweder nicht selbst ver- teidigen will oder kann, wenn sein unmittel- barer Nachbar kann und will, wenn mean ihm nur eine Chance bietet?“. Tonlerenz-Angehol beit aufechlerhauen Aber Moskaus Bedingungen„völlig unan- nehmbar“— Die Antwortnote des Westens London(UP). Die Westmächte haben am Montag eine neue Note an die Sowjetunion gerichtet, in welcher sie die Einladung zu einer Außenminister-Konferenz zur Erörte- rung des deutschen und des österreichischen Problems aufrechterhalten. a Das neue Schriftstück der Westmächte be- antwortet die sowietische Note vom 3. No- vember, welche auf die Einladung des We- stens zu einem Treffen der Außenminister am 9. November in Lugano mit keinem Wort eingegangen War. Die Westmächte betonen in ihrer neuen Note, daß eine Außenminister- Konferenz ohne Begremzung der Themenstel- lung und unter Beteiligung der chinesischen Volksrepublik— wie sie von der Sowjet- union verlangt wurde— zicht nur zu einer unfruchtbaren und endlosen Debatte führen, sondern auch alle Fortschritte bei der Rege- jung der ebenso dringenden wie konkreten Fragen verhindern würde“. Davon abgesehen habe die Sowjetunion hre Teilnahme an einer Außenmimnister-RKRon- ferenz von der Annahme einer Anzahl von Bedingungen abhängig gemacht, die in ihrer Gesamtheit„völlig unarmehmbar“ seien. Wörtlich heißt es in der neuen Note der drei Westmächte:„Ein unverteidigtes Westeuropa scheint der Preis zu sein, den die sowjetische Regierung für ihre Teilnahme an einer Kon- ferenz verlangt“. Die Westmächte könnten „Aus der letzten sowjetischen Note nur schlie- Ben, daß die sowjetische Regierung zum ge- gen wärtigen Zeitpunkt nicht wünscht, in Verhandlungen einzutreten, die positive Er- gebnisse haben könmten.“ Die Westmächte Bingegen seien davon überzeugt, daß Vier- Mächte- Verhandlungen über Deutschland und Osterreich„den Weg zu einem umfassenderen Ubereinkommen freimachen und damit die Aussichten auf die Schaffung Wirklichen Frie- dens in der Welt verbessern würden.“ Die in Moskau übergebene Antwort des Westens scheint den Notenwechsel zwischen Ost und West vorläufig abzuschließen. Für dessen Ergebnislosigkeit wird in der west- ichen Note eindeutig die Sowjetunion ver- antwortlich gemacht, die zum drittenmal in- nerhalb der verflossenen vier Monate die Eimladung zur Besprechung der dringendsten internationalen Probleme ignoriert habe. Da- bel hätten die Westmächte an die Einladung keineflei Bedingungen geknüpft, sondern hät- ten vielmehr die größten ſtrengungen un- ternommen, um die Ansichten der sowieti- schen Regierung zu berücksichtigen“. Bundeskanzler Adenauer hat dieser Note der Westallijerten an die Sowjetunion zuge- Stimmt. Ihr Entwurf war dem Kanzler am Wochenende von den Hochkommissaren vor- gelegt worden. 5 Churchill über das Bermuda-Frogramm Churchill erklärte im Unterhaus, er werde mit Eisenhower und Laniel auf der Bermuda- Konferenz die Möglichkeiten untersuchen, wie men mit den Russen doch noch ins Gespräch kommen könnte.„Diese Konferenzi, so sagte Sir Winston,„wird nicht abgehalten, um un- Sere Streitkräfte oder unsere Entschlossenheit zu schwächen, sondern um Mittel zu bespre- chen. wie sie nestärkt werden können, sowohl ir moralischer als auch materieller Hinsicht, und gleichzeitig, wo das nicht inkonsequent ist, Wege zu suchen, die andere Hälfte der Welt zu versichern, daß wir ihr nichts zu Leide antun wollen und keine Absichten ag- gressiver Handlungen hegen. Wir werden auch die besten Methoden und Handlungen unter- suchen, um informelle und praktische Ge- spräche mit den Sowjets zu führen, selbst wenn wir nicht alle wichtigen Probleme lösen und dadurch die Spannungen in der Welt re- duzieren können“. Sowjetzone soll souverän werden Moskau plant Beendigung des Besatzungs- status— Separat- Friedensvertrag mit Pankow Berlin(UP). Die Ubertragung der„vollen Souveränität“ an die Sowjetzonen-Regierung soll nach zuverlässigen Berichten aus dem Sowaietzonen- Außenministerium auf der für Mitte Dezember in Moskau angesetzten Au- genministerkonferenz der Ostblockstaaten be- schlossen werden. Nach ergänzenden Darstellungen von Funk- tionären des Ministeriums wird die Beendi- gung des formellen Besatzungsstatus für Mit- teldeutschland neben der Beratung neuer so- Wjetischer Schritte zur Verhinderung des westdeutschen Verteidigungsbeitrages ver- mutlich den Hauptinhalt der Moskauer Kon- ferenz bilden, die als Gegenstlick zur Ber- muda- Zusammenkunft der westlichen Staats- chefs geplant ist. Das Westberliner„Infor- mationsbüro West“ will dazu erfahren haben, daß die Sowjetunion sogar zum Abschluß eines„Fniedens vertrages“ mit den Ostzonen- Machthabern bereit sei, der aus propagandi- stischen Gründen für„Gesamtdeutschland“ gelten werde. Um das in der internationalen Politik immer Stärker spürbar werdende Gewicht der Bun- desregierung in Bonn nach Möglichkeit aus- zugleichen, soll nach den Ostberliner Berich- ten den Pankower Machthabern eine bedingte Lockerung der bisherigen Selbstisolierung gegenüber den Staaten außerhalb des sowie tischen Machtbereichs zugestanden werden. Zu diesem Zweck sei daran gedacht, in ver- schiedenen Ländern des kapitalistischen Auslandes“ ständige Handelsdelegationen ein- Zzurichten. Als erste Versuchsplätze sollen die Skandinavischen Länder, Agypten, die Tür- kel, der Iran, Jugoslawien und einige süd- amerikanische Staaten ausersehen sein. Auch In Frankreich und in Großbritannien hofft man, Wirtschaftsvertretungen der„Deutschen Demokratischen Republik“ einrichten zu kön- nen. Den ständigen Handelsdelegationen sel- len diplomatische Vertreter beigegeben wer- den, die konsularische Aufgaben, wie die Er- teilung von Visa, zu erledigen hätten. Neben den Handelsdelegationen mit halb- diplomatischem Charakter will die Sowiet- nen, die Landesregierung tritt formell zurück Wiederwahl des Ministerpräsidenten Stuttgart(ZSH). Die vorläufige Landes- regierung von Baden- Württemberg beschloß, im Hinblick auf die Verabschiedung der Ver- fassung des neuen südwestdeutschen Bundes- landes ihren Rücktritt zu erklären. Nach die- sem formellen Rücktritt der Landesregierung Wird der Landtag am kommenden Donners tag den Ministèrpräsidenten wählen und die Mitglieder des Kabinetts, die dann die end- gültige Lanesregierung bilden, vereidigen. Nach der Landtagssitzung wird die Verfas- sung in einer Feierstunde im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater ver- kündet. Die Landesregierung hat die Bevöl- kerung und die Behörden gebeten, an diesem Tage zu flaggen, Zu Beginn seiner Sitzung gedachte der Mi- nmisterrat des verstorbenen ehemaligen Finanz- miristers, Dr. Edmund Kaufmann. Dr. Edmund Kaufmann beigesetzt Ministerpräsident gedachte der Verdienste des Staatssekretärs Stuttgart(lsw). Der am letzten Don- nerstag verstorbene Staatssekretär für Verfas- sungsfragen in der ersten vorläufigen Landes- regierung von Baden- Württemberg und frü- here württemberg badische Finanzminister, Dr. Edmund Kaufmann, ist in Stuttgart bei- gesetzt worden. Er ruht auf dem neu angeleg- ten Teil des Waldfriedhofes. Seinem Sarge folgten hinter den nächsten Angehörigen Mi- mister präsident Dr. Gebhard Müller, die Lan- desminister Dr. Veit, Ulrich, Dr. Haußmann. Simpfendörfer, Dr. Frank, Hohlwegler und Fiedler sowie der ehemalige Ministerpräsi- dent von Baden- Württemberg, Dr. Reinhold Maier. Am Grabe rühmte Ministerpräsident Dr. Müller die Festigkeit und Tatkraft des num Verstorbenen, der beim Wiederaufbau des Württemberg- badischen Landes und des neuen südwestdeutschen Bundeslandes an entschei- dender Stelle gestanden habe. Sein Verfas- sungsentwurf sei eine wichtige Vorarbeit für die Verfassung des neuen Bundeslandes ge- wesen. Die Landesregierung betrauere den Verlust eines Mannes, der sich im Dienste des Staates umd des öffentlichen Wohls verzehrt habe. Für die DVP/FDP, deren Mitglied Dr. Kauf- mann zuletzt war, sprach Justizminister Dr. Wolfgang Haußmann. Er hob die Lauterkeit, das Wissen, die Gründlichkeit und Zähigkeit Dr. Kaufmanns hervor. Weitere ehrende Ge- dellKworte sprach der Regierungspräsident von Norbaden, Dr. Hans Huber, der auf die Verdienste hinwies, die sich Dr. Kaufmann als badischer Landesdirektor für Wirtschaft, Verkehr und Ernährung sowie als Landesbe- Zirkspräsident von Nordbaden erworben hatte. Die Erinnerung an die Tätigkeit Dr. Kauf- mmmns als Bürgermeister von Singen/ Hohent- Wiel rief der gegenwärtige Bürgermeister die- ser Stadt wach. 5 André Philipp sprach in Stuttgart Stuttgart(ZS). Der französische So- Ziellistische Politiker André Philipp begann in Stuttgart eine einwöchige Vortragsreise durch die Bundesrepublik. Er sprach in Stuttgart Einladung der„Europa-Union“, wobei er die Politische und wirtschaftliche Einigung Euro- pas als Voraussetzung seiner Gesundung for- derte. Der frühere Minister äußerte die Hoff- nung, daß diese Einigung wie auch die Wah- len zu einer gesamteuropäischen Volksver- tretung noch im Jahre 1954 erfolgen könnten. Die Europäische Verteidigungs- Gemeinschaft Setze die politische Einigung Europas voraus. Die in englischer Sprache in Ostberlin er- scheinende Halb-Monatszeitschrift Demokra- tischer Deutschland- Bericht“ sonen, die vom Staatssicherheitsdienst im Zusammenhang mit der Zerschlagung eines Agentennetzes in der DDR. seit dem 30. Ok- tober 1953 verhaftet worden seien. N Grenzverkehr wurde stärker Die Aufhebung des Interzonenpaß-Zwanges macht sich in Helmstedt bereits bemerkbar. Der Reiseverkehr aus der Sowjetzone nach Westdeutschland hat sich verstärkt; von den die von der Volkspolizei und sowie Grenzbeamten vorgenommenen Kon der Flüchtling Democratie German Report) berichtet von über 100 Per- bellen 8 st am Donnerstag 12 Beyen bei Adenauer und H Allstein— Monnet ve ebt seinen Besuch Bann(E. B) Das deutsch- franzö- sische Ar-Gespre 7 nen Bundeskanzler ischen Hochkom- am Don- Debatte statt. Die U nach d biser Nati 0 nach nun aber e del Ra gen Sstattfinde Der Bund vormittag 5 Beyen zu Probleme Verhältni H- niederländische konferierte Beyen mit Staa Kretär Hallstein. Weitere Aus- Sprachen sind für heute vorgesehen. Der 2 kündigte B des Präsidenten der Hohen Behörde der Montanunion, Jean Monnet, in Bonn und im Ruhrgebiet ist um 14 Tage verschoben wor A Grund gibt die Hohe Behörde Arbe g an. Der 5 ident sowie Vizepr Sollten Ursprünglich am 20. November auf Einladung der Bundesregierung in Bonn eintreffen. Ein Bundesversicherungsamt in Bonn Sozialversicherung erhält oberstes Aufsichts- organ— Gesetzentwurf gebilligt BOnn(E. B.) Die Bundesregierung hat den noch aus der ersten Legislaturperiode vorlie- genden Gesetzentwurf über die Errichtung des Bundesversicherungsamts endgültig ge- billigt und den gesetzgebenden Körperschaf- Sem ten zur Verabschiedung zugeleitet. Mit 8 werden, als das Gesetz wird eine Lücke geschl die seit dem 8. Mai 1945 bes Reichsversicherungsamt seine als Oberste Spruch-, Beschluß- und Aufsichtsbe- hörde der Sozialversicherung einstellte. Ledig- lich Bayern und das frühere Land Württem- berg-Baden hatten, sich mit der Errichtung von Landesversicherungsämtern beholfen Das Bundesversicherungsamt, das als Bun- desoberbehörde in Bonn errichtet wird, ist, nachdem die Neuordnung der Rechtssprechung bereits ch das Sozialgerichtsgesetz ver- ankert„ nicht ohne weiteres mit dem alten Reichsamt gleichzusetzen, denn seine Zustän- g ke erden der veränderten staatsrecht- Lage angepaßt. Das Bundesversiche- wird demnach die Aufsicht über desunmittelbare Sozialversicherungsträger Hierzu gehören im einzelnen 39 Be- Ssgenossenschaften, fast alle Arbeiter- und stellten- Ersatzkassen, Betriebskranken- kassen, deren Geschäftsbereich sich über das Landesgebiet hinaus erstreckt, die Arbeits- gemeinschaft der Knappschaften sowie die Mehrzahl der Knappschaften selbst. 5 Die für die Sozialversicherung zuständigen Obersten Verwaltungsbehörden der Länder Sollen die Aufsicht über die landesunmittel- baren Sozlalversicherungsträger weiterführen. Auch gegenüber den neuen Sozialgerichten und dem Bundesarbeitsminister ist die Tätig- keit des Bundesamts klar abgegrenzt. Es über- nimmt zusätzlich die Aufgaben und Befug- nisse des früheren Statistischen Reichsamts Ur die Rechnungsführung in der Kranken- versicherung. Die beiden Landesversicherungs- ämter in Bayern und Württemberg-Baden Wurden schon im Sozialgerichtsgesetz aufge- hoben. Entgegen der Regelung für das Reichsamt Wird das Bundesamt den obersten Landesver- Waltungsbehörden bei landesunmittelbaren Versicherungsträgern unter anderem folgende Aufgaben überlassen: Festsetzung von Fristen für die Aufstellung oder Anderung der Sat- zungen, Dienstordnungen und Krankenord- nungen von Versicherungsträgern, Aufstellung von Gefahrtarifen in der Unfallversicherung, Führung der Geschäfte von Versicheruggsträ- gern und Einleitung von Zwangsbeitreibungen zur Deckung rückständiger Ansprüche der Bundespost. Eine für den Versicherten besonders wich- tige Aufgabe des Bundesamts wird es sein, die Ausnahmebewilligungen für die Nachentrich- tung von Beiträgen auszusprechen, soweit es sich um Versicherte bundesunmittelbarer Ver- sicherungsträger handelt. lichen rungsamt Sechs BP- Abgeordnete traten aus Merkwürdige Sorgen der CSU— Einigung 95 über den Postminister Münerk en(Up). Die Wahl Dr. Josef Baumgartners zum Landesvorsitzenden der Bayernpartei hat die ersten drastischen Fol- gen gezeigt. Sechs Abgeordnete der Bayern- partei: Dr. Hans Raß, Johann Höllerer, Egid Saukel, Emil Mergler, Michael Lanzinger und Dr. Ludwig Schönecker traten aus der Bayernpartei aus und gleichzeitig zur C8 über, die sie in ihre Fraktion aufnahm. Die CSU zählt mit diesem Zuwachs im bayeri- schen Landtag nunmehr 71 Abgeordnete, die Zahl der BP- Abgeordneten schrumpfte von 37 auf 31 zusammen. Die übrigen Sitze im bayerischen Landtag verteilen sich wie folgt: SPD 62, BHE 23, FDP 11, Fraktionslose 6. Einige Sorgen bereitet der CSU die Wahl von Dr. Enno Graf zum Generalsekretär der Bayernpartei. Graf ist Mitglied der Bonner Landesgruppe der CSU; er war auf der Ge- meinschaftsliste dieser beiden Parteien bei der Bundestagswahl in München direkt ge- Wählt worden. Es ist als absolutes Novum zu betrachten, daß der Generalsekretär einer Partei im Gremium einer anderen Partei gleichzeitig vertreten ist. Die CSU wird sich mit diesem Fall noch zu befassen haben. Die SSU-Bundestagsfraktion hat sich end- lich über die Besetzung des einzigen noch of- tenen Ministeramtes in der neuen Bundes- regierung, des Bundespostministeriums, ge- einigt. Der Name des von der CSU vorgeschla- genen Kandidaten soll erst heute bekanntge- geben Werden. Die CDU- CSU hat den CSU-Abgeordneten Richard Stücklen zum stellvertretenden Frak- tionsvorsitzenden gewählt. Den Fraktionsvor- Sitz führt der CDU-Abgeordnete Heinrich von Brentano. Zum Vorsitzenden der Landesgruppe der CSU im Bundestag wurde Bundesminister Franz Joseph Strauß gewählt, seine Stellver- treter sind Gustav Fuchs und Richard Jäger. Paris vor der entscheidenden Deballe Reynauds Ratifizierungsbedingungen— Mon- net und Schuman mahnen zur Vernunft Paris(UP), Die Französische National- Versammlung trat heute vormittag zu der Sroßen Debatte über die französische Außen- Politik zusammen, deren Ausgang entschei- dend für die künftige politische Struktur Westeuropas sein wird, obwohl mit der Rati- fizierung des Vertrages über die Europa- Armee nicht vor Januar nächsten Jahres zu rechnen ist. Der Verlauf der Debatte wird Ministerpräsident Laniel und Außenminister Bidault außerdem wichtige Hinweise geben, wie Weit sie auf der Bermuda- Konferenz im Dezember gehen können. Der stellvertretende Ministerpräsident Rey- maud kündigte an, daß Frankreich spätestens bis zum 1. März des nächsten Jahres den EVG-Vertrag ratifiziert haben werde. Als Vorbedingung hierfür nannte er jedoch eime „befriedigende Lösung des Saar-Problems“ und eine„Einigung über die künftige politi- sche Gemeinschaft“ Der Präsident der Montanunion, der Fran- 20e Jean Monnet, richtete einen dringenden Appell an die Abgeordneten der Nationalver- Saummlung, den verschiedenen europäischen Integrationsprojekten so bald wie möglich ihre Zustimmung zu geben. Eine Lösung der gemeinsamen Probleme der europaischen Völ- ker, erklärte Monnet in einem Interview mit der Pariser Zeitung„Le Monde“, könne nur durch eine Europäische Gemeinschaft erreicht Werden. Alle bisherigen Experimente hätten durch eine ganze Reihe von Rückschlägen deutlich bewiesen, daß es unmöglich sei, die europäischen Probleme zwischen Staaten zu regeln, die ihre volle Souveränität beibehal- ten. Es könne aber niemals die Rede davon sein, daß die verschiedenen europäischen Staaten durch eine politische Integration ihre Barlonalen Merkmale verlleren wul den, ar es von Männern wie General de Gaulle be- hauptet werde. Was die geplante europ che Armee angehe, fuhr Monnet fort, so sei diese ein dringendes Erfordernis. v die euro- päischen Nationen zu scho n. um jede für sich eine nationale itmacht aufzu- bauen, die jedem Angriff von außen gewach- Seri Sei.- Der frühere französische Außenminister Schuman erneuerte seinen Appell zur Eini- Sung Europas, weil das deutsch- französische Problem nur in diesem Rahmen gelöst wer- den könne. In der Zeitung„Paris Presse“ schreibt Schuman:„Sollten wir wiederum Versuchen, Deutschland zu isolieren, es unter Druck zu halten, ihm ein Regime der Ver- bote und Einschränkungen von außen aufzu- erlegen wie in dem früheren und wenig glücklichen Vertrag von Versailles? Dies wäre die Wiederholung früherer Fehler. Zwischen Frankreich und Deutschland be- stehen— wie zwischen allen europäischen Ländern— dringende kulturelle, wirtschaft- liche und politische Probleme von lebenswich- tiger Bedeutung, die nur auf einer europài- schen Ebene, im Rahmen ganz Europas oder — Wenn das nicht möglich ist— eines we sentlichen Teiles von Europa gelöst werden können. Es muß eine Gemeinschaft der In- teressen und Ideen geschaffen werden, damit keiner der Partner versucht ist, sich Wegen seiner abweichenden Ambitionen wieder da- von loszusagen“, fährt Schuman fort und schließt mit dem Bemerken:„Nur in einem Solchen geeinten und in sich gebundenen Europa haben wir die Hoffnung, ohne Aus- nahme und ohne Diskriminierung jeder Na- tion die Sicherheit und den Wohlstand zu ver- leihen, die unsere absurden Rivalitäten und Kraft vergeudenden Meinungsverschieden- heiten so lange gefährdet haben“ 5 Widerstand gegen britische Suezpläne 25 Konservative gegen Churchill — Wehrdebatte im Unterhaus London(UP). Der erwogene Abzug bri- tischer Truppen aus der Suezkemnal-Zone wurde von einer Reihe konservativer Abge- ordneter jetzt zum Anlaß genommen, Pre- mier minister Sir Winston Churchill in einem Memorandum mitzuteilen, daß sie der Ab- stimmung über ein entsprechendes Abkom- men mit Agypten fernbleiben würden, weil sie einen solchen Schritt nicht billigen könn- ten. Die Zahl dieser Abgeordneten wird in London mit 25 beziffert, die Konservativen haben jedoch im Unterhaus nur eine Mehr- heit von 19 Stimmen. Ein Fernbleiben die- ser Gruppe, mit denen 45 weitere Konser- Vative sympathisieren sollen, könnte also die Regierung Churchill in ernste Schwierigkei- ten bringen, denn auch auf Seiten der Las bourparty wurden in letzter Zeit Bedenken gegen die Räumung der Suezkamal-Zone gel- tend gemacht. Das britische Außenininisterium gab be- kannt, daß Sir Ralph Stevenson, der britische Botschafter bei der ägyptischen Regierung, in Kürze nach Kairo zurückkehren werde. Stephenson hat sich in England einer länge- ren ärztlichen Behendlung und einer Opera- tion unterziehen müssen. Er wurde während dessen in Kairo von Geschäftsträger Robert Hankey vertreten. Wie das Außenministerium weiter mitteilte, wird in Zukunft General- major Edward Benson anstelle von General Sir Brian Robertson als militärischer Sach- verständiger die Verhandlungen mit der àgyp- tischen Regierung über die Räumung der Suezkanalzone führen. Premierminister Sir Winston Churchill er- 6fnete vor dem voll besetzten Unterhaus die Debatte über eine Verlängerung des Wehr- dienstgesetzes auf weitere fünf Jahre mit einem großen Lob für die Labour-Opposftion. Churchill erklärte, die damalige Labour-Re- gierung habe mit der Einführung des Geset- zes zur allgemeinen Dienstpflicht im Jahre 1947 und der zweijährigen Verlängerung der Dienstpflicht nach Ausbruch des Koreakon- fliktes entscheidend zur Erhaltung des Welt- Triedens beigetragen, Churchill sprach sich je- doch gegen einen dem Unterhaus vorliegen- den Labour Antrag aus, worin gefordert Wird, daß über die Dienstpflicht jährlich ab- gestimmt werde. Eine Anderung des Geset- zes sei zwar möglich, aber dies sei nicht die Zeit,„mit irgendwelchen Anderungen zu lieb- äugeln“, sagte Churchill. Eine Anderung des Gesetzes zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde lediglich den Westen schwächen, ohne Groß- britannien nennenswerte Vorteile zu bringen. Oppositionsführer Attlee meinte dagegen, daß die Einführung neuer Waffen eine jähr- liche Uberprüfung der Wehrgesetze notwen- dig erscheinen lasse. Großbritannien trage heute eine größere Verteidigungslast als ir- gendein anderer Alliierter in Europa.„Wir hatten mit der Einführung der zweijährigen Dienstpflicht gehofft, unsere Alliierten auf dem Kontinent zu größeren Anstrengungen anzureizen. Dies scheint jedoch nicht gelun- gen zu sein“. Regierungswechsel in Kambodscha Pom Penh(UP). M. Channak, der Pri- Vatsekretär von König Norodom Sihanuk, wurde zum neuen Minister präsidenten von Kambodscha ernannt. Mit dieser Ernennung endete die 18monatige Regierungszeit von Mi- nisterpräsident Penn Nouth, der dem König von Kambodscha weitgehend half, seine Wün- sche gegenüber Frankreich durchzudrücken. Der Ministerpräsident Penn Nouth war ge- meinsam mit vier Ministern zurückgetreten, nachdem der König sie öffentlich Kritisiert hatte. Er hatte ihnen vorgeworfen, daß sie seine Rückkehr aus seinem selbstgewählten Exil im Dschungel nach der Hauptstadt Pnom Penh nicht genügend vorbereitet hätten. Statt eines glänzenden Triumphzuges habe nur eme kümmerliche Demonstration bei strö- mendem Regen stattgefunden. 1 ver neue Herrscher von Saudi- Arabien, König Saud Ibn Abdul Asis, erklärte, daß er Agyptens Forderung nach Abzug der briti- schen Truppen aus der Suezkanal-Zone voll 9 1 3 Lenkt Pella in der Triest-Frage ein? Heute entscheidende Sitzung der Kammer RO m(UP). Der italienische Ministerpräsi- dent Giuseppe Pella besprach mit seinem Ka- binett erneut die Triest-Frage. Für Pella geht es jetzt vor allem darum, wie er dem Parla- ment eine etwaige Teilnahme Italiens an einer internationalen Friest- Konferenz noch vor der Ubergabe der Zone A des freien Gebiets an Italien schmackhaft machen kann. Noch vor kurzem hatte Pella selbst erklärt, Italien Werde an einer solchen Konferenz allenfalls nach dem Anschluß der Zone A teilnehmen. Jetzt scheint aber der Ministerpräsident ein- lenken zu wollen und stößt dabei auf den hef- tigen Widerstand der rechten und linken Opposition, die ihm vorwirft, den„Ausverkauf ITtaljens“ in die Wege geleitet zu haben. Am heutigen Dienstag muß die Regierung ihre Triest-Politik in der Kammer rechtfertigen und wird dabei zweifellos einen schweren Stand haben. Möglicherweise stellt Pella bei dieser Gelegenheit die Vertrauensfrage. Der jugoslawische Außenminister Koca Po- Povic empfing ganz unerwartet die Botschaf- ter der drei Westmächte zu einer längeren Konferenz über die Triest-FHFrage und die ge- Plante Fünf-Mächte- Konferenz. ILO lehnt sowjetischen Beitritt ab Genf(UP). Der Direktor der internatio- nalen Arbeits- Organisation GL) lehnte in einem nach Moskau abgeschickten Schreiben den am 4. November vom Kreml unterbreite ten Antrag auf sowjetische Mitgliedschaft in der ILO ab. ILO- Direktor Morse erklärte je- doch in seinem Schreiben, daß er bereit sei, über eine sowjetische Mitgliedschaft weiter zu verhandeln. Die Ablehnung erfolgte auf Grund des sowjetischen Verlangens, daß Mos- kar entgegen den Satzungen der ILO in Ver- fassungsfragen der ILO nicht an eine Ent- scheidung des internationalen Gerichtshofes im Haag gebunden sei. Morse erklärte zu die- ser sowjetischen Bedingung, daß eine Mit- gliedschaft auf der Basis einer nur teilweisen anerkennung der ILO- Verfassung nicht zu- lässig sei. Nur Israel gegen Aufnahme des VdK Den Haag(UP). Der vierte Jahreskon- Sreß des Weltbfrontkämpferverbandes hat mit 20 Stimmen gegen die Stimme Israels und bei Stimmenthaltung Luxemburgs den Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebe- nen und Sozialrentner Deutschlands E. V. (dE) als 21. Mitglied aufgenommen. Bei dem von Königin Juliana eröffneten Kongreß wa- Ter. VdK- Präsident Nitsche, die Vizepräsiden- ten Dr. Zoller, Dr. Weltersbach sowie die Vor- stemdsmitglieder Schmid und Brinkmann am- Wesend. Der frühere Obergefreite Brink- mann, der im Namen der deutschen Delega- tion während der Zulassungsdebatte das Wort ergriff, betonte in seiner Ansprache, die deut- schen Kriegsteilnehmer seien sich bewußt, daß es noch acht Jahre nach Kriegsende für sie„die heilige Verpflichtung gibt, die Wun- den des Krieges zu heilen“. 5. Ankläger fordert die Todesstrafe Für den„erbärmlichen Schurken“ Mossadeg Teheran(UP). Die Todesstrafe für den „erbärmlichen Schurken“ Mohammed Mossa- deg, den ehemaligen Ministerpräsidenten des Iran, forderte der öffentliche Ankläger Hus- sein Asemoudeh im Verlaufe der Verhand- lung gegen den früheren Premier. Mossadeg antwortete sofort mit einer Frage an den Richter:„Darf dieser Mann mich beleidigen? Gerichtspräsident Nasrollah Moghbeli ging auf die Frage nicht ein, sondern fragte den Angeklagten, ob er gegen die auf Verrat lau- tende Anklage und gegen die Forderung auf Todesstrafe Einwendungen erhebe.„Ich er- kenne nicht einmal die Entscheidung des Ge- richtshofes an, daß er für das Verfahren ge- gen mich zuständig ist“, meinte darauf Mos Saddeg trotzig. Der Ankläger sagte im Ver- laue der Verhandlung ferner, er habe Hun- derte von Briefen aus allen Teilen des Lan- des erhalten, in denen die Todesstrafe für Mossadeg gefordert werde. Mossadeg habe die meiste Zeit darauf verwandt, den Mob zu Sr. muntern,„Tod“ dem einen und„lang lebe dem anderen zuzurufen, habe aber kaum be- merkt, daß am 19. August alle, einschließlich del Kinder,„lang lebe der Schah, den Tod für Mossadeg gerufen hätten. Erholung für Flüchtlinge Ferienplätze und Spenden werden erbeten BOnn(E. B.) Unter dem Stichwort„Heraus aus den Lagern!“ hat das Deutsche Erho- lungswerk(DEW) eine Aktion eingeleitet, die den heute noch in westdeutschen Lagern le- benden Sowjetzonenflüchtlingen einen zwei- wöchigen Erholungsaufenthalt ermöglichen Soll. Der Leiter der norwegischen Europa- Hilfe, Arne Torgersen, hat dem DEW für diese Aktion 2000 DM als„Grundstein“ zur Verfügung gestellt. Sprecher des DEW appellierten vor der Presse in Bonn an die Bevölkerung, Flücht- linge für ein oder zwei Wochen einzuladen oder Gasthöfe und Pensionen zu verar sen, in der jetzt stilleren Jahresz Plätze zur Verfügung zu stellen. Gelds können auf das Sonderkonto„Heraus aus den 0 an die Norddeutsche Bank in Bre- auf das Postscheckkonto Stuttgart überwiesen werden. 133 63 Bundesvertriebenenminister Oberländer trat bei dieser Gelegenheit dafür ein, bei der Ak- tion auch die Vertriebenen zu berücksichti- gen, die schon seit mehreren Jahren in La- gern leben. Gemessen an dem Sc sal der Alt-Vertriebenen sei das der jetzt aus der Sowjetzone, Fliehenden noch erträglicher, da die Sowzjetzonenflüchtlinge durchschnittlich nach drei bis vier Monaten Wohnungen und Arbeit erhielten. Schiff sank— Mindestens sieben Tote Dung enes/ England(UP). Der italieni- sche Frachtdampfer„Vittorio Claudia“ ist vor der britischen Kanalküste nach einem Zu- sammenstoß mit einem kleineren f 581 schen Dampfer ge den. Von der 2 Besatzung des Schiffes wurden Sieben weitere Als Leiche grohe t dem itdampfer zu- ftalien Trenzösi sammen, der zwar beschädigt wurde, aber seine Reise mit eigener Kraft fortsetzen konnte. Wohnungsamtsleiter suchte Freitod Gelsenkirchen(UP). Der SPD-Land- tagsabgeordnete und Leiter des Wohnungs- amtes der Stadt Gelsenkirchen, Friedrich Symanek, wurde an mem Schreibtisch tot Zufgefunden. Er hatte sich mit dem Brieföff- ner ins Herz gestochen, Der Selbstmord wird auf völlige seelische und nervöse Erschöpfung zurückgeführt Nach einer Erklärung der Gel- senkirchener Stadtverwaltung lassen sich in der untadeligen Amtsführung des Verstorbe- nen keinerlei Motive für seine Tat finden. Raubmord an Geldbriefträger geklärt Der Täter mauerte die Leiche ein ESchwege(UP). Die Leiche des seit dem 2. November in Eschwege verschwundenen 46 Jahre alten Geldbriefträgers Georg Schäfer wurde in dem noch im Bau befindlichen Hause des Eschweger Tischlermeisters Anselm Berg eingemauert vorgefunden, Berg wurde schon, am Freitag abend unter dringefdem Tatver- dacht verhaftet. Er hat ein umfassendes Ge- ständnis abgelegt. Der Geldbriefträger hatte den Tischler am 2. November in seiner Werk- statt aufgesucht. Er trug Zustellbeträge in Höhe von 4620 DM bei sich. Nach dem Ge- ständnis Bergs sollte Schäfer in dem Neubau des Tischlers eine Wohnung erhalten. Nach kurzem Wortwechsel schlug Berg den Geld- briefträger mit einem schweren Handwerks- zeug nieder, nahm das Geld an sich, begab Sich unverzüglich in seine schon fertiggestellte Wohnung und hinderte durch die Zahlung von 350 DM den dort anwesenden Gerichtsvoll- zieher an der Möbelpfändung. Die Leiche des Ermordeten ließ er den Tag über in der Werk- statt liegen und mauerte sie in der folgenden Nacht im Keller seines Hauses ein. Erst die Aussagen von Postbeamten, zwi- sehen Schäfer und dem als stark verschuldet bezeichneten Berg hätten Meinungsverschie- denheiten bestanden, brachte die Kriminal- Polizei auf die richtige Spur. Polizeihunde fan- den im Garten des Berg die vergrabene Geld- tasche des Ermordeten. Der Täter will das Geld zur Ausgleichung seiner Schulden ver- Wendet haben. Der Geldbriefträger hinterläßt eine Frau und ein Kind. Gas vergiftungen im Ausbesserungswerk Kassel(UP). Zwei Todesopfer forderte ein Unglück im Ausbesserungswerk Kassel der Deutschen Bundesbahn. Starker Gasge- ruch, der aus dem zu einer unterirdischen Gas- Generatorleitung führenden Schacht drang, veranlaßte zwei Arbeiter, hinabzustei- gen und die Leitung zu prüfen. Als die Ar- beiter nach einiger Zeit nicht zurüe ehrt Waren, stieg ein dritter in den Schacat. Als auch dieser Arbeiter nicht zurückkam, klet- terte ein weiterer Arbeiter— diesmal mit eimer Sauerstoffmaske hinunter, wo er seine drei Kameraden besinnungslos auffand. Zwei der Gasvergifteten starben auf dem Weg ins Krankenhaus, während der dritte noch in Lebensgefahr schwebt. Die Ursache des Unglücks konnte bisher noch nicht geklärt Werden. 5 g Bundespräsident Heuss empfimg den deut- schen Geschäftsträger in Washington, Bot- schafter Krekeler. Schunitschi Kabe, der bisherige japanische Botschafter in Mexiko, wurde vom japani- schen Außenministerium zum Botschafter in Bonn ernannt.. Der Berliner Bürgermeister Schreiber wurde vom Bundeskanzler aufgefordert, zur Be- richterstattung über die Senatsbildung nach Bonn zu kommen. Bundesminister Kaiser will am Mittwoch in der gleichen Angelegenheit nach Berlin fliegen. Zu einer Hilfsaktion für die Geschädigten der Unwetter-Katastrophe in Kalabrien rief der Gemeinschaftsausschuß der deutschen Sewerblichen Wirtschaft auf. Der Deutsche Evangelische Kirchentag 1954 soll nach einem Beschluß des EKirchentags- Präsidiums im Gebiet der Sowjetzonen-Re- publik stattfinden. N Neun angeblich führende Mitglieder des „Freikorps Alpenland“, einer rechts- extremen österreichischen Organisation, wurden im Ge- biet von Graz verhaftet. 1 2 . Gd 0 X K 1. * o Se 3 „'I 8 1 * N — Südweſtd. Rund ſchau Die ersten Wahlergebnisse der Kommunalwahlen Keine großen Verschiebungen bei den Stadtratswahlen Stuttgart(ZSH). Das Auszählen der Stimmen für die Kreistage und Gemeinderäte nimmt in den Landratsämtern und auf den Bürgermeisterämtern noch einige Tage in An- 18 komplizierten Wahlsystems, g der Stimmzettel durch und Panas ren zuließ, tritt eben einmal diese zeitraubende Verzögerung jammern die n im Ja- 0 Prozent 41,98 Proz. 2935 CDU: 24 208 667 27,08= 7), Proz. 3 Sitze 853= 5,3 Proz. P: 1112= 1,5 9 Mandate(15 10 078 3,86 2 0 n die CDU und die t. Die CDU und HE einen Sitz ge- jed ur einen erst 8 Stges 2 ligung von 1 Während die eren, Leute t nachgingen, ar die junge G tion zwischen 20 und 30 Jahren unter den Wählern kaum vertreten. Die Wahlbeteiligung in Stuttgart betrug 54,5 Prozent gegenüber 56,7 Prozent bei den letzten Kommunalwahlen vom Januar 1951. 22,3 Prozent der Wähler benutzten für die Wahl CDU-Listen und 34,5 Prozent die Listen der SPD. Für die FDP wurden 20,1 Prozent der Listen abgegeben, für den BHE 4,8 Pro- zent, für die KPD 5,7 Prozent und für die Heiden freien Wählervereinigungen zusammen 12,6 Prozent. 1951 hatten 38,2 Prozent der Wähler SPD-Listen benutzt, 18 Prozent der Listen entfielen auf die CDU und 28 Prozent auf die FDP. Die KPD erhielt damals 8,8 Pro- zent der Listen. Bei diesen Bewertungen ist Jedoch das Kumulieren und Panaschieren nicht e erücksichtigt worden, so daß das tatsächliche 4 — ndergebnis noch ein anderes Bild geben ürkte, zumal etwa zwei Drittel aller abgege- enen Listen mit Panaschieren und Kumulie- en verändert wurden. Nach diesen vorläufigen Schätzungen wer- den die Spb in Stuttgart von den 30 neu zu esetzenden Rathaussitzen 10 bis 11, die CDV 6 bis 7, DVP 6, BHE I bis 2, Unabhängige 3 bis 4 und KPD 1 bis 2 Sitze erhalten. 1951 er- hielten CDU 6, SPD 12, DVP 9, KPD 2 Sitze und die Notgemeinschaft einen Sitz. Die SPD konnte sich somit in Stuttgart als stärkste Paftei behaupten. Von den Kreistagswahlen liegen noch keine endgültigen Ergebnisse vor. Teilweise haben am Wahltagabend die Landräte angeordnet, daß die Wahlurnen zunächst versiegelt werden sollen und mit der Auszählung der Stimm- scheine erst am Montag morgen begonnen Werden soll. Bisher liegen folgende Kreistags- Wahlergebnisse vor: Landkreis Freiburg: Stber. 41 417, abg. St. 31553(75 Proz.), Mandate: CDU 15, SPD 4, FDP/DVP 7, Vertrieb. u. Gesch. 2, FWṼ O. Bühl: Mandate: CDU 22, SPD 2, FDP/DVP 4, KPD 0, Vertrieb. u. Gesch. 2, Christl. Wäh lerv. 0. N Mosbach: Stimmberechtigt 39 502, Mandate: CDU 11, SPD 4, Uberpart. Wählerv. 13. Landkreis Heidelberg: Stber. 83 237, abg. St. 84 112(77 Proz.), Mandate: CDU 16, SPD 10, FDP/DVP 7, BHE 5, KPD 1, Fr. Wählergr. Eberbach 0, Fr. Wählergr. Wiesloch 1, FWG 0. Tauberbischofsheim: Stber. 50 837, abg. St. 38 672(75,9 Proz.), Mandate: CDU 17, SPD 3, FDP/DVP O. BHE O, KPD O Uberpart. W.-Gr. 3. Fr. VV. d. Arb. Stände 9. Erhält Bruchsal eine Fliegerschule? Bruchsal(ZSH). Wie in einer Versamm- lung des Luftsportvereins Bruchsal kürzlich bekannt wurde, besteht der Gedanke, in Bruchsal eine Sportfliegerschule zu gründen. Bruchsal selbst zählt zu den aktivsten Ge- meinden Nordbadens auf dem Gebiet des Flug- Sports. Im vergangenen Jahr wurden über 1000 Flüge mit einer Gesamtflugdauer von 125 Stunden durchgeführt. Durch den Bau von zwei neuen Segelflugzeugen wird der Bestand der einsatzfähigen Maschinen in Kürze auf vier erhöht werden. Im Höllental zu Tode gestürzt Freiburg Gsw). Auf der Fahrt durchs Höllental geriet ein 37 Jahre alter Motorrad- Lahrer aus Freiburg oberhalb des Bahnhofs Hirschsprung auf die linke Straßenseite. Er streifte einen Kleinomnibus, stürzte nach 20 Metern auf die Straße und blieb tot liegen. Violinvirtuosin will Orgel stiften Breisach Gsw). Eine Friedensorgel für das Münster von Breisach und ein Obdach- losenheim in Rheinland-Pfalz will die Violin- virtuosin Frau Jäger-Genzmer aus den Er- trägnissen einer bevorstehenden Amerika- Tournee stiften. Die bekannte Reger-Inter- Pretin hat ihre 18. Auslandstournee, die sie durch Schweden geführt hatte, abgeschlossen. In Schweden gab die Künstlerin 15 Konzerte, davon 12 in Kirchen. Sie spielte auch im Dom von Upsala. Heinrich Moninger tödlich verunglückt Karlsruhe(Isw). Der Aufsichtsratsvor- sitzende der Karlsruher Brauerei Moninger, Dipl.-Ing. Heinrich Monigger, flel einem Ver- Kkehrsunfall zum Opfer. Der 68jährige wollte Vor seinem Haus die Straße überqueren. Er Wurde von einem Kombiwagen angefahren und tödlich verletzt. Genossenschaftsschule mit Internat Karlsruhe(w-). Eine Genossenschafts- schule mit Internat hat der Verband Land- Wirtschaftlicher Genossenschaften in Baden- Raiffeisen e. V. in Karlsruhe eröffnet. In der Schule werden zunächst die Landeskurse für ade Geschäftsführer und Buchhalter der Ge- mossenschaft sowie Mathematik-Kurse statt- kindem. Bei der Eröffnungsfeier der Schule Wurde erklärt, der Verband Land wirtschaft- licher Genossenschaften in Baden rechne durch die Schule mit einer Festigung des Ge- Nossenschaftswesens. Bahnstrom Mühlacker— Ettlingen Karlsruhe(sw). Mit dem Bau einer 110 O00-Volk-Bahnstromfernleitung von Mühl Acker nach Et en ist nunmehr begonnen worden. Sie wird an die Fernleitung Karls- ruhe Mannheim angeschlossen. Auf der 33,5 km langen Strecke müssen 117 Hochspan- nungsgittermaste aufgestellt werden. Als er- ster Bauabschnitt der Fernleitung ist die Teil- strecke von Mühlacker zum Hochstetterfeld bei Kieselbronn und die Anschlußleitung zur EVS-Uberlandleitung Stuttgart- Pforzheim bei Eutingen fertiggestellt und in Betrieb genom- men worden. Uber die gemietete EVS-Lei- ung wird einstweilen der Bahnstrom aus m Kraftwerk Stuttgart-Münster geleitet. Irn 1954/55 will die Bahn eine eigene Fern- leitung von Stuttgart nach München bauen, da Energieversorgung Schwaben(EVS) 1 ung selbst dringend benötigt. Rimpacher Juwelendiebstahl aufgeklärt Zigeunerin als Haupttäterin festgenommen Ravensburg in mit der Kriminalpolizei ne Stuttgart und Tübingen gelungen, den diebstahl von Schloß Rimpach im Kreis Wangen aufzuklären. Eine aus Wien stammende 33 Jahre Zigeunerin wurde in München als Haupttäterin festgenommen. Einige Zigeuner sind als Helfer und Mit- läter bere verhaftet worden Mit dem sehr Wertvollen Schmuck sind die Diebe barbarisch umgegangen. Der von herv zenden Gold- den angefertigte Familienschmuck der irsten Waldburg- Zeil-Rimpach wurde bis zur völligen Unkenntlichkeit zerbrochen und mmenarbeit 1 zerschlagen. Ein Teil der Brillanten und Edelsteine ist bereits an Hehler verkauft worden. Die Täter hatten mit dem in einem Raum des Schlosses versteckten Schlüssel das Safe Seöffnet und den Schmuck gestohlen. In vier Jahren 37 000 DM unterschlagen Heilbronn(sw). Die Heilbronner Kri- minalpolizei hat gegen den 50 Jahre alten Buchhalter und Kassenverwalter eines Heil- bronner Betriebs umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Der Mann soll in den letzten vier Jahren 37 00 DM unterschlagen haben. Der Betrug erfolgte durch fortgesetztes falsches Addieren der Lohngelder. Der Verbleib der Gelder ist vorläufig noch ein Rätsel. Der Mann, der in Haft genommen wurde, war nie durch einen besonders großartigen Lebens- Wandel aufgefallen. ö „Das Wunder von Freudenstadt“ Freudenstadt Gsw).„Das Wunder von Freudenstadt“ ist das Motto der zweiten fest- lichen Wiederaufbauwoche, die die Stadt Freu- denstadt im kommenden Sommer veranstal- ten WIIl. Die Vorarbeiten für die Woche, mit der zahlreiche Veranstaltungen verbunden sein werden, wurden in diesen Tagen aufge- nommen. Kreuz und quer durch Baden Freiburg. Der Leiter der Zentralstelle für Volkskunde der Heimatvertriebenen in Freiburg, Professor Dr. Johannes Künzig, ist in die Europäische Forschungsgruppe für Flüchtlingsfragen berufen worden.(ISwY) Okkenburg. In Offenburg wurde ein Haus der Jugend eingeweiht, das ein„Haus der offenen Tür“ für alle organisierten und nicht organisierten Jugendlichen des Kreises Offenburg sein soll.(IWW) Heddesheim, Kreis Mannheim. Die für den 7. Dezember in Heddesheim vorgesehene Kreiskaninchenschau für den Landkreis Mannheim ist wegen der Kaninchenseuche verboten worden.(Sw) Donaueschingen. Die Baugenossen- schaft„Neue Heimat“ hat seit dem Jahr 1949 im Kreis Donaueschingen 438 Wohnungen ge- baut. Bis zum Abschluß des bisherigen Bau- Programms sollen zahlreiche weitere Woh- nungen fertiggestellt werden.(ISW) Pforzheim Der Kreis Pforzheim hat seit dem Jahre 1948 insgesamt 60 km seines 135 km langen Straßennetzes mit einem Auf- Wand von über 4,8 Millionen DM auf einen den jetzigen Verkehrsverhältnissen angepaß- ten Stand gebracht.(SW) Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ier beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 19 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. 5 4 Buß- und Bettag Ein Tag des Besinnens hebt an, ein Tag, an dem ein jeder zögernd seines Weges schrei- tet.„Hast du recht getan vor Gott und dei- nem Nächsten gegenüber?“, so sollte man sich ehrlich fragen in unserer so schnelllebigen Zeit, die nur noch die Jagd nach dem Mam- mon kennt. Wenn wir nach dem Sinn des Buß- und Bettages fragen, so liegt er zu al- n mit der Forderung herantritt, sich st wahrheitsgemäß zu erkennen und sich ortung bewußt zu sein, die er n gegenüber tragt. Buftag heißt Das Unterlassene erkennen. Alle ge ist Arbeit an der Seele, damit sie die gheit des Herzens überwindet. Der Sinn s Bußtages liegt nicht im Jammern und Klagen, sondern im Bessermachen. Buße tun ist ein innerer Vorgang. Und damit gewinnt auch das Gebet, zu dem dieser Tag uns ruft, seine besondere Bedeutung. Es heißt, die räfte des Guten und damit des Göttlichen im ins aufzurüfen, um das Bessere zu gestal- ten. Die Buße, die sich in der Verneinung des Lebens erschöpft, hat keine gestaltende Kraft. Erst im Geheimnis der inneren Wandlung ge- Winnt sie an Stärke im Sinne des Rufes, den das Christentum immer wieder an den Menschen richtet:„Verwandelt euch!“ Per Bußtag gibt uns die Möglichkeit eines neuen Anfanges. Wer wirklich Buße tun kann, dem ist geholfen. Die Heilige Schrift gab uns den Trost, daß Gottes Güte ewiglich währet. In diesem Trost ruht das Heil der Menschheit, Gottes Güte erkennen wir, wenn wir uns selbst erkennen; um mit Reue und Buße werden wir ihrer aftig. Unsere Herzen aber werden nur roh, wenn sie sich erfüllen lassen von einem Teil jener göttlichen Güte. Das menschliche z wird nie frei werden von menschlichem Fehl. Aber unter den Menschen zu wandeln mit gütigem Herzen, das läßt einen Wege ge- 8 em G aber auch: 25 h die Gottes Wege sind. Aus der Selbst- besinnung des Bußtages diese Erkenntnis schöpfen—, das ist Gottes Geschenk für, Alle, die bußfertig sind. Die Pfalz nach dem 30 jährigen Krieg. Der nächſte Vortrag der Abendakademie findet kommenden Freitag, 20. November, 20 Uhr, im oberen Saal des Vereinshauſes ſtatt. Es ſpricht unſer Seckenheimer Lands⸗ mann Dr. Karl Kollnig, Heidelberg über „Die Pfalz nach dem 30 jährigen Krieg. Eintritt frei. Pz. * Seckenheims Kleintierzüchter bei Kreisſchau erfolgreich. Bei der am Sonntag im Bahnhofshotel und in der Turnhalle Ladenburg unter dem Ehrenprotektorat von Bürgermeiſter Dr. Hohn abgehaltenen Kreisverbandsausſtellung der Raſſegeflügelzüchter konnten die Secken⸗ heimer Kleintierzüchter beſonders erfolgreich abſchneiden und ſo die bei der Lokalausſtel⸗ lung die in ſie geſetzten Hoffnungen voll erfüllen. Von den 17 Seckenheimer Züchter, die ſich bei der Ausſtellung von rund 1000 Tieren betei igten, konnten ſieben Ehren⸗ preiſe errungen werden, die A. Gärtner, K. Obermeier(2), Ernſt Reuther, Albert Schulz, Emil Stahl und Erich Weick in Empfang neh⸗ men durften. Bei den Wertungen ſg. in den verſchiedenen Abſtufungen waren die Secken⸗ heimer 53 mal vertreten. Erfolgreichſter Züchter war Karl Obermeier mit 2 Ehren⸗ preiſen, drei ſg. 2 und drei ſg., während der Stadtehrenpreis von Albert Schulz, der Kreisehrenpreis von Erich Weick und der Landesverbandsehrenpreis von Emil Stahl errungen wurden. Wenn es jetzt noch eines Beweiſes für die außerordentlich erfolgreiche Zuchtarbeit unſerer Kleintierzüchter bedarf E Erfolgreiche Hundeſportler. Am vergangenen Sonntag fand auf dem Sportplatz der Friedrichsfelder Hundeſportler ein Pokalkampf ſtatt. Beteiligt waren die Hundeſportler aus Feudenheim, Neckarhau⸗ ſen, Rheinau, Friedrichsfeld und Seckenheim. Bei ſtarker Konkurrenz konnte der Secken⸗ heimer Heinrich Kerbeck mit ſeinem Schäfer⸗ hund den 4. und Karl Seitz, Kapellenſtraße den 8. Platz beſegen. Wir freuen uns mit den Siegern über dieſen Erfolg. Wir gratulieren! Ihren 86. Geburtstag feiert heute Frau Katharina Wetzel Wwe. geb. Gruber, Kloppenheimerſtraße 5. Der ihrem hohen Alter eatſprechend noch rüſtigen Jubilarin entbietlen wir die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. 8 Wettervorhersage i 4 VI. 1, im Dienstag zunächst vielfach Hochnebel, Laufe 828 Tages wieder aufheiternd. Nieder- 5 0 5 8 Hlagsfrei. Mittagstemperaturen zwischen 51 15 Grad. Nachts leichter Frost. Mittwoch weiterhin trocktn und meist heiter. bst darin, daß er an den einzelnen Men- Mahnung für den Frieden. Nach der Wahl Die Wogen der heftigen Wahlfehde ebben langſam ab. Noch flackert natürlich in den Geſprächen der politiſch Orientierten manches ungute Wort auf, das ſeinen Urſprung in der Hitze des Gefechtes hat. Mögen wir doch überlegen, daß wir alle Menſchen ſind, die dann und wann einmal nicht jedes Wörtlein auf die berühmte Goldwaage legen und dann für ſich ſelbſt einmal hart ſprecheno der ſchrei⸗ ben, was für den Andersdenkenden ſchon ſo etwas wie gröbliche Beleidigung oder gar Verleumdung zu ſein ſcheint. Und in beiden Fällen klappt man das Viſier herunter, zückt die Lanze, um ſich gegenſeitig eins auszu⸗ ſtechen. Helm ab und Viſier auf— nicht zum Gebet in dieſem Fall, ſondern zunächſt einmal zum gegenſeitigen verſöhnenden Hän⸗ dedruck, aus dem die Kraft gemeinſamen Anfaſſens bei großen Aufgaben mächſt. Und dann können ſich di eHände falten, daß der Schöpfer in uns alle auch den Funken der Friedfertigkeit gelegt hat, die wir nicht vergeſſen wollen. a Mit heißen Köpfen und ſpitzen Bleiſtiften haben ſich in Mannheims Sickingerſchule die ſtädtiſchen Angeſtellten nun mit der Kumu⸗ lier⸗ und Panaſchierfreudigkeit der Mann⸗ heimer abzumühen, um den genauen Wäh⸗ lerwillen zu ermitteln. Noch zwei Tage rund rechnet man, bis die Namen der gewählten Kandidaten genau feſtſtehen. Es war am Wahlſonntag wirklich erfreulich zu ſehen, wie ſehr die Seckenheimer von dem Recht der Stimmenhäufung und Uebertragung Ge⸗ brauch machten. Sage einer, es fehle den Wählern an entſprechender po itiſcher Ueber⸗ ſicht. Wobei natürlich nicht veegeſſen werden ſoll, daß Streiche nund Häufen ſehr oft von perſönlichen Gründen abhängig war. Ein Glück, daß gleich drei Seckenheimer Kandida⸗ ten auf den Stimmzetteln ſtanden, eine Aus⸗ wahl, wie ſie kein anderer Vorort zu bieten hate. Da konnte man doch wirklich ſeine per⸗ ſönliche Ueberzeugung ſprechen laſſen. Dieſe drei Seckenheimer Vorſchläge zeugen aber auch von der Bedeutung, die man in den Parteibüros den Seckenheimer Wählern zu⸗ mißt. Und deshalb doppelt traurig, daß die Wahlbeteiligung ſo ſchwach war. Man möge nicht mit den vagen Ausflüchten,„die machen doch was ſie wollen oder die vergiftete At⸗ moſphäre hielt mich ab“, kommen— denn gerade dieſe Einwände, wie ſie auch heißen mögen, ſollen ja durch die Wahl abgeſtellt werden. Aber wem nicht zu raten iſt Wir konnten bereits in unſerer geſtrigen Ausgabe das Mannheimer Wahlergebnis dre Grobauszählung bringen, das deutlich den Rechtsruck des ſonſt auf Linksdrall eingeſtell⸗ ten Manmmheim zeigte. Von der 3 coigen Stimmzunahme profitierte gegenüber der letzten Kommunalwahl die SPD 2 000, die CDu 8 000 Stimmen, ſodaß der ſonſt nor⸗ male Stimmabſtand von 10 000 Mehrſtim⸗ men der PD auf 3 000 zuſammenſchmolz Damit hat ſich das Verhältnis von der Bun⸗ destagswahl(Erſtſtimme) nur umweſentlich verändert. Die FD konnte 3 000 Stimmen gewinnen, während DG⸗BHE und KPD je 1000 Stimmen verloren. Nach einer privaten Auszählung müßten nach einem gemeinſamen Wahldiviſor die SpD 10 Sitze, die EDu 9 Sitze, die FDP 3 Sitze und die KPD 2 Sitze im Stadtrat bekommen. Wenn nicht das ſtarke Kumulieven und Panaſchieren den Sechenheimer Kandidaten der SPD und CDu zugute kommt, dürfte nach dieſem Ver⸗ teilungsmodus bedauerlicherweiſe keiner in. den Stadtrat einziehen. Hoffen wir aber auf die ſtarken Seckenheimer Veränderungen, die für ein Aufrücken unſerer Kandidaten unter die obligatoriſche Zehnergrenze gut ſein kön⸗ nen. Beſcheiden wir uns noch zwei Tage, dann werden wir hoffentlich doch unſere Hoffnungen beſtätigt finden dürfen. Es wäre ſchön für Seckenheim— vier gewichtige Stim⸗ men im Stadtparlament zu haben. N. * Seckenheim weit in Führung bei Hausſamm⸗ lung für Kriegsgräber. Das jetzt endgültig vorliegende Ergebnis der Hausſammlung des Voksbundes für Kriegsgräberfürſorge hat für Seckenheim ein ſehr erfreuliches Reſultat. In Be jehung zur Bevölkerungszahl liegt Seckenheim mit ſei⸗ nem Sammelergebnis weit an der Spitze aller Mannheimer Vororte, ja es übertraf ſogar Vororte mit der doppelten Bevötlke⸗ rungszahl. Ein Beweis mehr, daß ſich die Seckenheimer ihr Herz für die Opfer des Krieges bewahrt haben und mit dafür Sorge tragen, daß die ſchlichten Gräber unſerer Ge⸗ fallenen jenen Schmuck erhalten, der dem Opfer würdig iſt. Die langen Reihen der ſchmalen Kreuze, die mit dieſen Mitteln er⸗ halten werden, bilden dann auch eine ewige ant 1— för nur 80 wäscht das groet dud Siet Vom einheimischen Sport Fußball. 907 Seckenheim Union Heidelberg 3:0. Durch einen ſchwer erkämpften und ver⸗ dienten Sieg überraſchten die Einheimiſchen geſtern ihre Anhänger mal wieder auf eige⸗ nem Platz, wobei der Tabellenplatz nicht unweſentlich verbeſſert wurde. Ein wechſel⸗ ſeitiger Kampf zwiſchen zwei Mannſchaften, die bis zum Schlußpfiff die Zuſchauer in Spannung hielten und alle Erwartungen übertrafen. Der unaufhörliche Druck auf das Gäſtetor führte in der 36. Minute zu einem Handelfmeter, der von Welſch unhaltbar ver⸗ wandelt wurde. Mit dieſem Reſultat wurden die Seiten gewechſelt. Heidelberg drängt jetzt in der 2. Halbzeit mächtig nach dem Aus⸗ gleich, aber Maier im Tor hatte ſeinen gro⸗ ßen Tag und machte ſelbſt die gefährlichſten Schüſſe zunichte. In der 57. Minute iſt es Diefenbach, der aus einem Gedränge das Reſultat auf 2:0 erhöhte. Von da ab ſah man ein ſehr gutes Spiel und der Gegner konnte nicht verhindern, daß der gleiche Spie⸗ ler in der 87. Minute auf 3:0 erhöhte und damit den Sieg ſicher ſtellt. * Seckenheim— I Unterflockenbach 3:5(1:1). Die 2. Mannſchaften 5:0 In dieſem Kampf ſtanden ſich zwei grund⸗ verſchiedene Syſteme gegenüber. Die Gäſte das wuchtige und harte aber nicht unfaire Spiel. Die Einheimiſchen das techniſch beſſere Feldſpie. Trotzdem die 98 er dreiviertel vom Spiel für ſich hatten, kamen die Gäſte zu fünf vermeidbaren Toren. Der einheimiſche Schlußmann hatte einen rabenſchwarzen Tag und hätte mindeſtens drei Treffer verhindern können. Dazu kam noch, daß Fortuna wirk⸗ lich auf Seiten der Gäſte ſtand. Die 98 er Elf zeigte zweifellos das weitaus beſſere Spiel und kämpfte bis zum Schlußpfiff un⸗ verdroſſen. Der Sieg, der beſtimmt zu hoch ausfiel, war nicht zuletzt auf die gute Lei⸗ ſtung des Gäſtetorhüters und auf die rettende Querlatſe und Pfoſten zurückzuführen, denn dem Spielgeſchehen nach mußte Seckenheim bereits in der erſten Halbzeit mit mindeſtens 3:1 in Führung liegen. Der Schieri leitet gut. gg. 98 Handball. TV 98 Seckenheim— Sch Leutershauſen 9:14(4:3) TV 98 konnte mit ſeinem Gegner nicht ſertig werden. Die erſte Halbzeit hatte 98 in der Hand. Dee Gegner begann in dieſem Trefſen mit einem 13mm Wurf, der aber im Gegenzug ausgeglichen werden konnte. 98 drängt einige Minuten und dabei gelingt das 2. Tor. Deckungsfehler nützen die Gäſte zu. 2 Treffern. 98 konnte erneut ausgleichen und noch bevor es in die Pauſe ging das 4. Tor erzielen. Nach Wiederanſpiel kam Leutershauſen zum Ausgleich und kurz zur Führung. Da geliugt 98 der 6. Treffer. Ein 13m wird ausgelaſſen. Jetzt wurden ſie unruhig. Leu⸗ tershauſen nutzt dieſe Zeit und zieht mit wei⸗ teren 3 Erfolgen davon. Noch einmal verbef⸗ ſert 98 auf 8:10. Das 8:12 wurde auf 9:12 verbeſſert. Schmidt mußte fünf Minuten zu⸗ ſchauen. Seine Hinausſtellung geſchah nicht zu Recht. Brüſtle zog ſich durch Verletzung aus dem Spiel. Leutershauſen kam daraufhin zu weiteren 2 Toren und das Spiel fand mit 9:14 Toren ſein Ende. Die 2. Mannſchaften trennten ſich mit ei⸗ nem 11:8 Ergebnis. Beim PfR Mannheim erſpielte die Jugend ein 6:6 Unentſchieden. SV 07 Seckenheim— TSV 1846 Mannheim 10:9(5:3) Am vergangenen Sonntag holten ſich die 07er in einem fairen Kampf zwei wichtige Punkte, die den Anſchluß an das Mittelfeld geſichert haben. Der TSV 1846 war mit ſeiner ſtärkſten Elf erſchienen und gab ſich erſt nach hartem Kampf geſchlagen. Die 07er fanden ſich ſchneller und lagen bald mit 3:0 in Front, ehe die Gäſte zum 1. Mal Erfolge hatten. Bis zur Pauſe fie⸗ len dann auf jeder Seite noch 2 Tore. In der 2. Halbzeit waren die 46er etwas ſtär⸗ ker aufgekommen und kuntnoe nach dem 6. Treffer der 07er den 6:6 Gleichſtand heraus⸗ ſchießen. Dann waren die Einheimiſchen wie⸗ der am Drücker und erhöhten binnen weniger Minuten auf 10:6. In den letzten Minuten ſetzten die Turner alles auf eine Karte und erzielten auch noch 3 Treffer, jedoch zum Ausgleich reichte es dank der klugen, takti⸗ ſchen Spielweiſe der 07er nicht mehr. Neuigkeiten vom Fußball In einem Ausscheidungsspiel zur Fußballwelt- meisterschaft schlug die italienische National- mannschaft Agypten mit 2:1(1:0) Toren. In einem Freundschaftsspiel trennten sich Schweden und Ungarn in Budapest mit 2:2(0:0) unentschieden. Die Fußball-Nationalmannschaft von Luxem- burg besiegte in Heerlen(Holland) eine süd- niederländische Auswahlmannschaft mit 0:3. Die sowjetische Fußballmannschaft„Zenith“ (Leningrad) besiegte in ihrem ersten Spiel auf norwegischem Boden den früheren norwegischen Meister„Sparta“ mit einem verdienten 1:2(0:2). Ein Amateur-Fußball-Länderkampf zwischen England und Frankreich endete in Luton mit einem englischen 4:2-Sieg. Karlsruher SC legte Protest ein Der Karlsruher Sc hat beim Verbandsgericht des Süddeutschen Fußballverbandes offiziellen, Protest wegen der Torpfostenaffäre eingelegt. In der Begründung führt der Verein an, daß. dem KRS in erster Instanz kein Verschulden nachgewiesen werden konnte und daß somit nach den Satzungen nur eine Spielwiederholung möglich ist. Da das Weinheimer Urteil im Wi- derspruch zu den Bestimmungen stünde und da- mit ein folgenschwerer Präzedenzfall geschaffen würde, seien rein sportliche Erwägungen zu die- sem Schritt der Anlaß gewesen. Außerdem könnten bei einer Spieldauer von nur 20 Mi- nuten eventuelle Zwischenfälle heraufbeschwo- ren werden. Die Toto-Quoten vom Sonntag West-Süd-Block 16. Wettbewerb. Zwölfer-Wette: 1. Rang 109 Gewinner je 7544,40 DM, 2. Rang 1454 Gewinner je 565,10 DM, 3. Rang 14 596 Gewinner Je 56,10 DM. Zehner-Wette: 1. Rang: 1. Rang 339 Gewinner je 1240,60 DM, 2. Rang 5862 Gewinner e 71,60 DM, 3. Rang 67 843 Gewinner je 6 DM. Der Westen gewann den Silberschild Das 25. Silberschild-Finale gewann in Mül- heim-Ruhr der Westdeutsche Hockeyverband, als er die sich eifrig wehrende Mannschaft von Rheinland-Pfalz mit 4:3 besiegte. Die Unter- legenen machten nach ihren Uberraschungssie- gen gegen Bayern mit 2:1 und gegen Berlin mit 2:1 auch im Finale eine gute Figur. West wurde dadurch zum dritten Mal Silberschildsieger. Des Westens Erfolg mit 15:4 Toren(5:0 gegen Baden, 4:0 gegen Bremen, 2:1 gegen Niedersachsen und 43 gegen Rheinland-Pfalz) zeugt von der Spiel- stärke der Männer um Budinger, der die Hälfte Aller Tore erzielte. Neuhaus von Valdes k. o. geschlagen In der vierten Runde— Der Kubaner war von Anfang an klar überlegen Der kubanische Boxer Nino Valdes siegte in der Dortmunder Westfalenhalle über Europa- meister Heinz Neuhaus durch k. o. in der vier- ten Runde. Valdes war eindeutig der bessere Boxer und beherrschte den Kampf vom ersten Gongschlag ab klar. Der Kampf zeigte, daß der deutsche Europameister für die Aufgabe, die er sich ge- stellt hatte, noch nicht reif war. Valdes über- traf ihn an boxerischen Mitteln eindeutig. Neu- haus, der mit 96,6 kg sein bisher bestes Kampf- gewicht hatte, war bereits in der ersten Runde gegen den eiskalten Valdes(94,6 Kg) sehr nervös. Valdes versuchte sofort bei Neuhaus in den Nahkampf zu kommen, wobei er allerdings sehr viel hielt und klammerte, ohne daß der schot- tische Ringrichter Henderson eingegriffen hätte. Neuhaus war noch sehr schnell auf den Beinen Und versuchte, mit langen linken Haken bei dem ihm an Reichweite überlegenen Kubaner durch- zukommen, aber Valdes setzte sich vorzüglich Ab. Er mußte sich allerdings Pfiffe vom Publi- kum gefallen lassen, das mit der Kampfesweise von Valdes nicht einverstanden war. Valdes boxte aber völlig korrekt und erlaubte sich Keine Regelwidrigkeiten. Im Nahkampf klammerten beide Boxer gleich viel. In der zweiten Runde zeigte sich Neuhaus bei einem wilden Schlagabtausch sehr offen, wobei er einige rechte Gerade zum Kopf neh- mien mußte, Danach zeigten sich deutlich Schwel- lungen am linken Auge. Mit einem rechten Ha- ken kam Neuhaus bei Valdes zum Kinn durch, aber Valdes konterte sofort mit einer linken Geraden, Worauf Neuhaus von seinem Angriffs- schwung ablieg. Wieder gab es Pfiffe für den Kubaner wegen seines Nahkampfes, worin das Publikum immer wieder Regelwidrigkeiten sah. In der dritten Runde kam Neuhaus mit einer vollen Rechten zum Kinn von Valdes durch. Val- des ging darauf sofort in den Nahkampf über und setzte dabei Neuhaus schwer zu. Beim Di- stanzboxen zeigte Valdes das reifere boxerische Können und hatte durch seine Reichweitenüber- legenheit klare Vorteile, Seine langen rechten Haken durchschlugen öfter die Deckung von Neuhaus, der am linken Auge gezeichnet wurde. Zu Beginn der vierten Runde verstand es Neuhaus nicht, sich von Valdes zu lösen, der mit Aufwärtshaͤken den K. o. vorbereitete. Zwar zeigte der Europameister zunächst noch gute Deckung bei einigen blitzschnellen Rechten, mußte aber die Kampfführung dem Kubaner überlassen, der Neuhaus eiskalt gegenübertrat und keinerlei Kampfspuren erkennen ließ. Nach einem rechten Haken zum Kinn stürzte Neu- haus zum ersten Mal kurz zu Boden. Als er sich wieder zum Kampf stellte, schoß Valdes sofort eine neue blitzschnelle Rechte zum Kopf des völlig deckungsoffenen Deutschen, der darauf hin lang in den Ring zu Boden fiel und nach dem Auszählen des Ringrichters von seinen Se- kundanten in die Ecke getragen wurde. Gavilan und Carruthers bleiben Weltmeister Der Box- Weltmeister im Weltergewicht, Kid Gavilan(Kuba), schlug in Chicago seinen Her- ausforderer Johnny Bratton(USA) über fünf- zehn Runden klar nach Punkten und verteidigte damit erfolgreich seinen Titel. Der australische Weltmeister im Bantamge- wicht, Jimmy Carruthers, verteidigte seinen Ti- te! erfolgreich, indem er den Amerikaner Henry „Pappy“ Gault über fünfzehn Runden klar hach Punkten besiegte. Bayerische Boxer schlugen Osterreich Einen Boxländerkampf Bayern gegen Gster- reich gewannen in Nürnberg die Gastgeber mit 43:7 Punkten. Nach spannendem Kampfverlauf endete ein Boxländerkampf zwischen Nordbayern und Osterreich in Hof mit 10:10 unentschieden. SpVgg. Neckarsulm gewann NSU- Pokal Die Boxstaffel der SpVgg. Neckarsulm holte sich im Stuttgarter Althoff-Bau den NSU-Box- pokal durch einen 12:8-Sieg über den Tabellen- führer und Favorit, SV Prag Stuttgart Der Endstand der Tabelle hat folgendes Aussehen: 1. SpVgg. Neckarsulm 6 67253 923 2. SV Prag Stuttgart 6 66:54 8 4 3. 1. Fe Nürnberg 6 57:63 35 4. AC 92 Weinheim 8 50:70 3:9 * Auszug aus dem Standesregiſter Geborene: 3. 10. Kurt Karl Philipp Gräff, Gummi⸗ arbeiter und Marianne, geb. Ehrhardt, Seckenheim,„Kloppenheimerſtraße 50, e. T. Renate Maria Friedel. 4. 10. Jakob Ludwig Ockert, Rangierer und Emilie, geb. Walter, Seckenheim, Klop⸗ penheimerſtraße 74, e. T. Eliſabeth Erna. 9. 10. Otto Heinrich Blümmel, Brenner und Maria Magdalena, geb. Keller, Seckenheim Freiburgerſtraße Ee. S 14. „ S S. 10. Reinhold Urlaub, Gipſer und Ma⸗ rianne, geb. Bauder, Seckenheim, Rö⸗ merbrunnen 13, e. T. Florenze Eliſabeth. 27. 10. Karl Krißler, Kraftfahrer u. Maria Iſolde, geb. Mäule, Seckenheim, Wald⸗ ſpitze 24, e. T. Cornelia Elle. 1 Eheſchlie ßungen: 3. 10. Albert Ramm, Kraftfahrer und Anng Maria Blümmel, Seckenheim, Freiburger⸗ ſtraße 32. b 9. 10. Johann Karl Gärtner, Werkzeugma⸗ cher, Seckenheim, Oberkircherſtraße 17 u. Frieda Sitzer, Münzesheim b. Bretten, Haus Nr. 168. 9. 10. Max Franz Kuhn, Werkzeugmacher, Seckenheim, Zähringerſtraße 72 u. Erika Lang, Büglerin, Seckenheim, Zähringer⸗ ſtraße 38. 16. 10. Hermann Koger, Dreher u. Urſula Maria Stein, Dämpfe in, Seckenheim, Heck⸗ weg 13. 1 17. 10. Werner Heinrich Herdt, Dachdecker, Seckenheim, Kapellenſtraße 7 u. Annelieſe Gertrud Kohl, Friſeuſe, Seckenheim, Of⸗ fenburgerſtraße 9. 17. 10. Heinz Gerhard Helmut Schlimme, Metallarbeiter, Seckenheim, Staufener⸗ ſtraße 10 u. Anna Agnes Kolbenſchlag, Seckenheim, Freiburgerſtraße 26. 10. Heinz Friedrich Breſch, Kraftfahrer, Seckenheim, Staufenerſtraße 6 und Maria Natto, Repaſſiexerin, Heidelberg⸗Wieb⸗ Ungen, Greiſſtraße 5. 24. 10. Reinhold Leonhard Schüßler, Maſchi⸗ nenbauingeniur, Brühl⸗Rohrſof, Rheinau⸗ 17 erſtraße 28 und Hannelore Erna Trude Belſe, Seckenheim, Ofſenburgerſtraße 2 24. 10. Oswald Olbrich, Wachmann, Manz⸗ heim, Mühlfeldweg 1 Bondeur, Seckenheim, und Lichtenauerſtr. 1 26. 10. Erich Georg Haas, Koch, und Giſela Anna Wagner, Friſeuſe, Seckenheim, Ba⸗ denerſtraße 77. e 30. 10. Wilhem Conzet, Elektroingenjeur, Neckarhauſen, Hauptſtr. 22 und Marianne Konrad, Modiſtin, Seckenheim, Meßkircher⸗ ſträße 45. 5 Sterbefälle: ö 10. Oktober. Alois Georg Blümmel, Vater: Otto Heinrich Blümmel und Mutter: Maria Magdalena Blümmel geb. Keller. 12. Oktober Artur Pfſiſterer, Braue eibeſitzer, Seckenheim, Hauptſtraße 114. 13. Oktober. Katharina Eliſabetha Kloos, geb. Roth, Witwe des Schneidermeiſters Georg Joſef Kloos, Seckenheim, Haupt⸗ ſtraße 86. 16. Oktober. kuriſt, Seckenheim, Ettlingerſtraße 6. Alois Georg. Dora Eri ka 3 8 Ludwig Dünckel, früherer Pro⸗⸗ 23. Oktober. Auguſt Söllner, Ldawirt Seckenheim, Hauptſtraße 149. 3 Kriegsſterbefall: 4 933 23. Mai 1944. Karl Möll, Dreher, Secken⸗ heim, Freiburgerſtraße 59. Statt Karten. Für die uns anläßlich des Todes unserer lieben Mutter Frau Inna Elisabeth Weibel erwiesene Anteilnahme danken wir herzlich. Geschwister Weibel. 2 Mhm.-Seckenheim, 17. 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