4 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũd deutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckeneim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 179 Montag, den 9. November 1953 5.753. Jahrgang Versöhnliche Zusammenführung aller Landesteile Dr. Müller berichtete seiner Partei auf der CDU-Landesvorstandssitzung Sigmaringen(sw). Der Landesvor- stand der CDU von Südwürttemberg-Hohen- zollern war in Sigmaringen unter der Leitung Seines Landesvorsitzenden, des Ministerpräsi- demten Dr. Müller, zur ersten Sitzung nach der Regierungsneubildung in Stuttgart zu- sammemngetreten. Nach einem Bericht der Presse- und Informationsstelle der südwest- deutschen CDU über die interne Vorstands- Sitzung behandelte der Ministerpräsident in einem umfassenden Referat über die Regie- rungsbildung die gegenwärtige politische Si- tuation des neuen Bundeslandes. Mit dem Kompromiß in der Schulfrage, so berichtete Dr. Müller, habe die CDU das er- Teicht, was sie versprochen habe, nämlich den Status quo. Dieser Status quo sei schon in den Karlsruher Verträgen im Jahre 1948 vom den Parteien vereinbart und von allen Seiten als tragbar betrachtet worden. Man Sollte heute anerkennen, daß die CDU ihr Wort gehalten und unter den gegebenen Um- standen das Bestmögliche erreicht habe. Dies gelte besonders auch für die Lehrerbildung und für den in der Verfassung verankerten Anspruch der Privatschulen auf angemessene Staatliche Unterstützung. Die Neuwahl des Landtages und eime Volks- abstimmung über die Verfassung, so führte tior. Müller weiter aus, seien von der CDU cerN den Fall gefordert worden, daß die Ver- ten ung nicht mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit actabschiedet werde, und daß die CDU auch Je terhin aus der Regierung ausgeschaltet reibe. Beide Gründe seien nun entfallen. Der Ministerpräsident begrüßte die Ent- scheidung der Landesversammlung für den Namen„Baden- Württemberg“ als eine ver- Söhnliche Lösung, die Gegensätze überbrücken Solle. Als Volkstumsbezeichnung werde der Name Schwaben“ jedoch weiterhin erhalten bleiben und von den Bewohnern Württem- bergs auch in Zukunft mit Stolz getragen werden. Die Regierung, erklärte Dr. Müller, werde es an beständigen und ehrlichen Bemühungen um eine versöhnliche Zusammenführung aller Teile des Landes nicht fehlen lassen. Durch ihre Vertreter in der Regierung könnten die Badener künftig über alle inneren Vorgänge in der Landespolitik zutreffend unterrichtet werden. T Fünf Schulgesetze in Vorbereitung ANultminister Simpfendörfer sprach vor den S Elternbeiräten er tuttgart(sw). Kultminister Simpfen- Srfer kündigte für das kommende Jahr fünf Schulgesetzentwürfe an. Die Gesetze werden die Angleichung der Schulgeldsatze in den einzelnen Ländern, die Ausbildung nicht voll- Sirmiger Kinder, die Hilfsschulen, die Volks- und Mittelschulen sowie die Berufsschulen betreffen. Entwürfe zur Neuordnung des Höheren Schulwesens, der Lehrerbildung, der Privatschulen, der Mitwirkung der Elterm- beiräte sowie ein Landesschulgesetz sollen folgen. Der Minister versicherte, daß alle Ent- Würfe, die in Etappen vorgelegt werden, den Arteressferten Kreisen zur Stellungnahme zu- geleitet werden.. Simpfendörfer, der auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Landeselternbeirats der Volks- und Mittelschulen in Nordwürttem- berg und der Arbeitsgemeinsmaft der Eltern- Deiräte Baden- Württemberg sprach, behan- delte auch den geplanten schulischen Neu- aufbau. Grundsätzlich solle der Typ der Er- ziehungsschule weiter ausgebaut Werden. Er- ziehung, sagte der Minister, müsse von einer Weltanschaulichen oder religiösen Mitte aus- gehen, In einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Schulwesen im Obrigkeitsstaat von 1935 bis 1945 bejahte der Minister die Selbst- verwaltung und unterstrich die Bedeutung der Elternbeiräte als ebenbürtiger Partner der Schulverwaltung. Simpfendörfer zußerte den Wunsch, daß beide Institutionen möglichst bald am runden Tisch gemeinsame Gespräche Tühren mögen. Bei der Behandlung des Lehr- stoffes unterstrich Simpfendörfer die Notwen- digkeit, diesen, auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Die Hauptarbeit milsse in der Schule und nictrt zu Hause geleistet Werden. Der Schulleiter müsse in Zukunft bei der Zu- Sammensstzung seines Lehrkörpers mitbe- stimmen. 5 Als ein Hauptanliegen des Neuaufbaus be- Zeichnete der Minister die Leistungssteigerung der Volksschule. Zu den Problemen der Schulraumnot, des Lehrermangels, der Klas- senstärken und der Verbesserung der mate- riellen Lage der Lehrerschaft äußerte sich Simpfendörfer optimistisch. Man babe auf diesen Gebieten einen großen Schritt mach vorn getan und boffe, de noch bestebenden Schwierigkeiten normal zu überwirden. A Sime Anfrage aus Südbaden b 6 Minister, dag dort das 85* ed i desteilen möglich sein werde. eee e 2 FFF periphere Stützpunkte statt der EVG! Angebliche Pläne in Washington— Bonn be- reitet Grundgesetzänderung vor Bonn(E. B.) Generalstabsoffiziere im ame- rikanischen Verteidigungsministerium in Wa- shington sollen sich nach in Bonn vorliegen- den Informationen mit Plänen für eine glo- bale Stützpunkt- Strategie beschäftigen, die im Falle des Fehlschlagens der EVG angewendet werden könnte. Nach diesen Uberlegungen wäre eine der vom den USA dann möglicherweise zu ziehen den Konsequenzen der Aufbau einer„pe- ripherem Verteidigung“ durch Luft- und See- Streitkräfte von Basen in Nordafrika, Spa- mien, Großbritannien und Skandinavien aus. Das amerikanische Außenministerium hat sich zwar von diesen Plänen distanziert, jedoch in Bonn verkennt man nicht die Auswirkungen, die ein Scheitern der Anstrengungen um eine gemeinsame Verteidigung Europas im Rah- men der EVG auf die militärische Planungen der USA haben müßte. Das Bulletin der Bundesregierung deutete dies mit den Worten an:„Die wachsende Un- geduld des State Department über die schlep- pende Behandlung des EVG- Projekts, sowie die Frage, ob die Sowjets tatsächlich im Be- Sitz der Wasserstoff-Bombe sind, und welche möglichen Konsequenzen sich hieraus abzu- zeichnen beginnen, geben ausreichend Stoff zu mancherlei Betrachtungen in der öffent- lichen Meinung.“ Amerikanische Generalstabsoffiziere haben nach den erwähnten Informationen Befürch- bungen geäußert, daß die US-Landtruppen auf dem europäischen Festland— also etwa die 7. Armee— im Falle einer Auseinander- Setzung mit der Sowjetunion ohne die Exi- Stenz einer Europa-Armee unter Einschluß deutscher Verbände praktisch dem Feinde ret- turgslos preisgegeben seien, da sie sich selbst niemals würden halten können. Es müßten daher Vorkehrungen getroffen werden, die ein solches Opfer unmöglich machen. Amerika- nische Generalstäbler— deren Meinung üb- rigens keineswegs von allen Sachverständigen geteãlt wird und vor allem bei den Politikern in Washington auf weitgehende Ablehnung stögt— schlagen daher vor, die Verteidigung Europas auf einen„Luft- und Seeschirm“ zu beschränken. Der Vorsitzende des Gremiums der ameri- kanischen Stabschefs, Admiral Radford, hatte bei seinem Besuch in Bonn schon eine ähn- che Andeutung gemacht, als er sagte, daß die Frage einer Alternative zur EVG politischer Natur sei, daß es aber zum selbstverständ- lichen Aufgabenbereich der Militärs gehöre, für einen solchen Eventualfall vorbereitet zu sein. Zweifellos müßten derartige Pläne— wenn sie in die Wirklichkeit umgesetzt wür- den— die Sicherheit Europas und damit Deutschlands erheblich mindern. In Bonner Regierungskreisen sieht man darin aus die- sem Grunde eine erneute Bestätigung der Notwendigkeit eines europaischen Zusammen- schlusses und der Verwirklichung der EVG. Bonner Regierungskreise bestätigten, daß in den zuständigen Bundesministerien Referen- ten-Entwürfe für ein Gesetz zur Anderung und Ergänzung des Grundgesetzes in Vorbe- reitung seien, mit dem die verfassungsmäßi- gen Voraussetzungen für einen deutschen Verteidigungsbeitrag in der EVG geschaffen werden könnten. Diese Vorbereitungen dienen vor allem dem Zweck, eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe in der Normenkontrollklage der SPD überflüs- Sig zu machen und den Richtern die politi- sche Entscheidung abzunehmen, die in das Parlament zurückverlegt werden soll. Die Re- ferenten-Entwürfe befassen sich insbesondere mit der durch den Wehrdienst erforderlichen Einschränkung der Grundrechte der Staats- bürger, der Wehrhoheit des Bundes und der Frage des Oberbefehls. Reorganisation der NATO Das Hauptquartier der NATO-Luftstreit- kräfte für Mitteleuropa ist inzwischen re- opganisiert worden, um der Anderung der strategischen Rolle der Luftstreitkräfte ge- recht zu werden. Dabei hat eine Verlagerung innerhalb der Kommando- Stellen zu Gunsten Großbritanniens stattgefunden, so daß dieses Land nunmehr vier von den Hauptkom- mandoposten besetzt, während den USA, Framkreich und Kanada je zwei und Holland einer zufallen. Wie der britische Luftmar- schall Embry mitteilte, ist das Kommando der NATO- Luftstreitkräfte nunmehr dem Sta- dium der Planung entwachsen und hat eine operative Rolle übernommen. Dies bedeute, daß jett ein aus Luftstreitkräften von sechs Nationen zusammengesetzter gemeinsamer Kampfverband bestehe. Husschrenungen in talen Triest(UP). Während die Todesopfer der blutigen Zusammenstöße in Triest am Sonn- tag unter Teilnahme fast der gesamten Be- völkerung ohne Zwischenfälle zur letzten Ruhe gebettet wurden, ereigneten sich in Italien neue Studentenkrawalle, die sich haupt- sächlich gegen britische diplomatische Ver- tretungen rõchteten. In Triest waren vor den Trauerfeierlich- keiten starke amerikanische und britische Militär verbände aufgeboten worden, um neuen blutigen Vorfällen vorzubeugen. Bei der Ein- Segnung der Toten in der Kathedrale richtete der Bischof von Triest und Istrien die feier- iche Bitte an alle Anwesenden, Ruhe und Frieden zu halten. Der Gottesdienst wurde durch Lautsprecher auf den großen Platz vor der Kirche übertragen, Wo sich eine riesige Menschenmenge Kopf an Kopf drängte. Als die flaggenbedeckten Särge zum Friedhof überführt wurden, schloß sich ihnen ein endloser Zug trauernder Bürger an. Der bri- tische Militärgouverneur, General Winterton, ließ an den Gräbern einen Kranz niederlegen. Bei den Unruhen des Vortages waren tau- sende Studenten und Arbeiter vor dem Ge- bäude der britischen Botschaft in Rom wie- derum mit der Polizei zusammengestoßen, die mit Wasserwerfern und Gummiknüppeln gegen die Menge vorging. Fahnenschwenkend, den Arm zum faschistischen Gruß erhoben, forderten die Demonstranten in Sprechchören den Abzug der Alliierten aus Triest. In den Büros des britischen Informationszentrums und der britischen Luftverkehrsgesellschaft ertrümmerten Studenten mehrere Fenster- scheiben mit Steinwürfen. Ein Polizist wurde schwer verletzt, zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen, Auch in Bari, Mai- land, Venedig, Florenz und anderen großen Städten ereigneten sich Zusammenstöße zwi- schen Polizei und Demonstranten. In Bari mußten 15 Polizeibeamte mit Verletzungen abtransportiert werden. a Der britische Außenminister Eden hatte am Samstag den italienischen Botschafter Manlio Brosio in das Foreign Office gebeten und eine formelle Warnung wegen der Triest- Zwischenfälle an Italien gerichtet. Eden setate Germ Botschafter, der sich inzwischen zur Be- Ncirbenstattung nach Rom begab, auseinander, ders Großbritannien die Ausschreitungen als eine Sehr erbte Angelegenheit“ betrachte. Dr het deshalb die italienische Regierung er- Suat, it aller Rnergie gegen die Elemente vorzugehen, die für die gegen die Alliierten gerichteten Unruben verantwortlich sind“. Brosio antwortete auf die Warnung Groß- britanniens jedoch mit einer Verbalnote, in der die Verantwortung für die Ausschreitun- gen den Alliierten zur Last gelegt wird. Eine ähnliche Note wurde dem amerikanischen Außenminister Dulles in Washington vorge- tragen. Wie aus informierten Kreisen in Rom ver- lautet, soll der italienische Ministerpräsident Pella bereit sein, seine Zustimmung zu einer Fünf-Mächte- Konferenz über die Triestfrage zu geben, vorausgesetzt, dag Italien vorher die zivile Verwaltung der Zone A übergeben wird. Entgegen seinen ursprünglichen Forde- rungen sei Pella außerdem bereit, sich mit einer Ablösung der allfierten Truppen durch italienische Streitkräfte zu einem späteren Zeitpunkt einverstanden zu erklären. Pella hatte am Wochenende eingehende Be- sprechungen mit Staatspräsident Einaudi und der amerikanischen Botschafterin, Mrs. Booth- Luce, wobei dieses Thema eingehend erörtert worden ist. In einer Rundfunkrede forderte Pella eine amtliche Untersuchung der Zusam- menstöße in Triest und die Bestrafung der- jenigen, die für die Erschießung von Italie- nern die Verantwortung tragen. Er erklärte, daß die von den Besatzungsmächten ausge- bildete Polizei an den blutigen Ereignissen schuld sei.„Es ist unerhört, daß Polizei oder Truppen in einem demokratischen Staat das Feuer eröffnen, ohne diejenigen anderen Mit- tel anzuwenden, die ihnen zur Verfügung stehen. Deshalb fordern wir die Feststellung der Schuld und die Bestrafung der Verant- wortlichen.“ Die Kundgebungen in Triest und in ganz Italien hätten vermieden werden können, wenn die Polizei nicht geschossen hätte. Der Ministerpräsident richtete an die Bevölkerung Italiens und Triests den Appell, fest zu bleiben, aber die Ruhe zu bewahren. Der neue amerikanische Botschafter in Ju- goslawien, Riddleberger, traf am Sonntag in Belgrad ein, In einer kurzen Erklärung für die Presse drückte er seine Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Triest-Problems aus. Er habe mit großer Genugtuung gewisse Anzei- chen auf seiten der jugoslawischen Regierung festgestellt, sich um eine für alle Teile an- nehmbare Regelung des Triest-Problems zu b mül. 5 50 3— 5 4 Iwan Bunin, der russische Dichter und No- belpreisträger für Literatur, ist im Alter von 23 Jahren einem Herzschlag erlegen. In Marokks explodierten in einem Eisen- bahnzug zwei Bomben, durch die fünf Fahr- gäste getötet und zehn verletzt wurden. 1 Arbeitsentwürfe für das Saargespräch Ratifizierung der Saarkonventionen„nicht glücklich“— Frangois-Poncet heute bei Adenauer Bonn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer wird dem französischen Hochkommissar Frangois- Poncet voraussichtlich heute einen deutschen Arbeitsentwurf für die beabsichtigte gemein- same deutsch- französische Grundsatzerklä- rung über die vorläufige Europäisierung der Saar unterbreiten. Auch Francois- Poncet wird seinerseits wahrscheinlich einen französischen Arbeits- entwurf für diese„Déclaration de Principe“ mitbringen, wenn er heute mit Adenauer zu- sammentrifft. Beide Entwürfe sollen im wei- teren Verlauf der Verhandlungen aufeinan- der abgestimmt und zu einer gemeinsamen Erklärung verarbeitet werden, die noch im November von Adenauer und Außenminister Bidault unterzeichnet werden soll. Deutsche Regierungskreise bezeichneten es als„nicht glücklich“, daß den deutsch-fran- 2681ischen Saarbesprechungen die Ratifizierung der revidierten französisch- Saarländischen Wirtschaftskonventionen durch die National- versammlung in Paris vorausgegangen ist. Trotzdem gab man der Erwartung Ausdruck, daß die Ratiflʒkation keine Präjudizierung der Saarverhandlungen darstelle. Der Kanzler wird nach Darstellung zu- ständiger Kreise noch wenigstens dreimal mit Frangois-Poncet zusammenkommen, ehe das Vorgesehene Treffen mit Bidault stattfindet. Termin und Ort dieser Konferenz mit dem französischen Außenmmister sind noch nicht festgelegt worden. Man nimmt jedoch an, daß sie im Zusammenhang mit dem Treffen der sechs Außenminister der Montan- Staaten am 26. November im Haag erfolgt. 2 Die französische Nationalversammlung hat mit 511 gegen 97 Stimmen die Saarkonven- tionen gebilligt. Gegen die Konventionen stimmten lediglich die Kommunisten. Der saarländische Landtag wird àm Dienstag das Ratiflzierumgsgesetz zu den framzösisch-saar- ländischen Konventionen in erster Lesung be- daten. Schnelle Arbeit der Bundesregierung Dr. PFreusker sprach in Karlsruhe Karlsruhe(Z SH. Der Bundesminister für den Wohnungsbau, Dr. Preusker, sagte in Karlsruhe, er glaube, daß das Gesetzespro- gramm der Bundesregierung von der Groben Steuerreform bis zur Neugestaltung des Miet- rechts bis spätestens Januar 1955 in Kraft ge- setzt werde. Der Bundesminister sprach auf einer Freisprechungsfeier für Meister und Ge- sellen des Handwerks. Er appellierte an die Bevölkerung, sich nicht zu sehr auf staatliche Mittel für den Wiederaufbau zerstörter Häu- ser zu verlassen, sondern aus eigener Kraft und Sparsamkeit den Wiederaufbau zu er- möglichen, Die Schaffung privaten Eigentums müsse durch Förderung des Sparsinnes be- gümstigt werden. Ferner müßten zur Wieder- herstellung der Wirtschaftlichkeit des Alt- Hausbesitzes soziale Steuererleichterungen er- wogen werden. Polifik in Kürze Bundeskanzler Adenauer dankte US-Hoch- kommissar Conant für die Weibnachts-Le- bensmittelspende der USA, deren erster Transport bereits in Bremen eintraf. Bei einer Landtagsnachwahl im nueder- Sächsischen Wahlkreis Osnabrück verlor die SPD ihr bisheriges Mandat an die CDU. ö Die letzten Besatzungstruppen Norwegens in Deutschland sind von Rendsburg in ihre Heimat zurückgekehrt. 5 Der griechische Botschafter in Bonn dankte namens seiner Regierung und des griechi- schen Volkes dem Deutschen Roten Kreuz für seine Hilfe bei den Naturkatastrophen auf den westgriechischen Inseln. Ministerialdirektor Blankenhorn, der Leiter der Politischen Abteilung des Bonner Aus- wärtigen Amtes, mußte sich wegen eines Bein- jeidens in klinische Behandlung begeben. Bundeswirtschaftsminister Erhard setzte sich in einer Rede vor der Amsterdamer Han- delskammer für eine baldige Aufhebung der Devisenzwangs wirtschaft ein. Neuer Finanz- und Justizminister in Schles- wig- Holstein wurde der Kieler Bankbeamte Dr. Carl Anton Schäfer; er tritt die Nachfolge „„ Kraft an, der Bundesminister Wurde. g Das ehemals deutsche Südwest-Afrika soll auf erneuten Antrag Indiens und Burmas der Aufsicht der Vereinten Nationen unterstellt werden. ö 15 Churchill dementierte Pressemeldungen, in denen behauptet worden war, der britische Premier plane eine Reise nach Moskau. Die Pariser Nationalversammlung lehnte die Aufhebung der Immunität von fünf kommu- nmistischen Abgeordneten ab, die wegen hoch- verräterischer Umtriebe vor Gericht gestellt werden ollen. Der Rat für Außenpolitik, eine private amerikanische Organisation, wählte den frü- heren Hochkommiss in Deutschland, Me Cloy, zum Präsidenten seines Direktoriums. Vorbildliche Landespolizei-Schule Ideale Unterkünfte in Freiburg Stuttgart(Iswy)). Der Polizei-Unteraus- schuß der Verfassunggebenden Landesver- sammlung hat in seinem Bericht über eine Besichtigungsreise nach Freiburg und Bi- berach festgestellt, daß die Landespolizei- Schule für Baden- Württemberg in Freiburg Vorbildlich untergebracht sei. Eine idealere und würdigere Unterkunft für die Schule werde sich kaum finden lassen. Der Unter- ausschuß, der den Bericht erörterte, hat dabei jedoch noch keinen Beschluß über die end- gültige Unterbringung der nur vorläufig nach Freiburg verlegten Schule gefaßt. Um die Polizeischule, die an die Stelle der früheren vier Schulen in den ehemaligen südwestbdeut- schen Ländern treten soll, hat sich auger Freiburg noch Mannheim beworben. Sollte die Schule endgültig in Freiburg bleiben, so Will der Unterausschuß Vorschlagen, dafür einige Hundertschaften Bereitschaftspolizei in Mannheim zu stationieren. Bei der Besichtigung der Bereitschaftspoli- zei- Unterkunft in Biberach Riß, die als Vor- schule für neueingetretene Polizeibewerber dient, hat der Unterausschuß eine Reihe bau- licher Mängel festgestellt. Bei der Erörterung der Berichte über die Besichtigungsreise wurde bekanntgegeben, daß gegenwärtig etwa zehn Frozent aller Polizeibewerber als diensttaug- Iich befunden werden. Durch spätere Abgänge Wegen mangelnder Eignung sowie charakter cher oder politischer Unzulänglichkeit ver- blieben aber nur vier Prozent der Bewerber endgültig im Polizeidienst. Sankt Gallener Raub aufgeklär“ Zwei Ravensburger haben die Tat eingestanden Ravensburg(sw). Der Ravensburger Kriminalpolizei ist es gelungen, gemeinsam mit der Sankt Gallener Kantonspolizei den bewaffneten Raubüberfall auf das Bankhaus Rohner und Co. in Sankt Gallen aufzuklären. Die beiden Männer, die am 21. September einem Kassier des Bankhauses eine Akten- tasche mit 38 500 Schweizer Franken, ferner zahlreiche Gold- und Silbermünzen und aus- Iändische Banknoten entrissen hatten, wur- den festgenommen. Es sind ein 23 Jahre àal⸗ ber Installateur und ein 30jähriger Reisever- treter aus Ravensburg. Die beiden, deren Na- men von der Polizei noch nicht bekanntgege- ben wurden, haben angesichts der erdrücken den Fülle des Beweismaterials ein Geständ- nis abgelegt. Ihre Aussagen decken sich mit denen des überfallenen Bankkassiers. Der Installateur war in der Nacht zum 2. November verhaftet worden. Der Verdacht War auf ihn gefallen, weil er versucht hatte, ein Goldstück zu verkaufen. Nur ein Teil der Beute wurde bisher in verschiedenen Ver- stecken gefunden. Einen Teil haben die Ban- Aditen für die Anschaffung eines Autos und anderer Dinge sowie auf Vergnügungsfahr- ten ausgegeben. Gelegentlich haben sie Taxi- chauffeure mit Goldstücken entlohnt. Ein beachtliches Gerichtsurteil Fahrlässige Tötung durch Unterlassung Freiburg GswW). Die Strafkammer des Landgerichts Freiburg verurteilte einen 27 Jahre alten Arbeiter aus Grenzach wegen fahrlässiger Tötung seines dreijährigen Töch- terchens zu drei Monaten Gefängnis, obwohl der Angeklagte an der Tat nicht unmittelbar beteiligt war und sich zur Zeit der Tat weit vom Tatort entfernt aufgehalten hatte. Mit diesem Urteil, das über die Bedeutung des Einzelfalles weit hinausgeht, ist die Freibur- ger Strafkammer in juristisches Neuland vor- gestoßen. Der Angeklagte hatte nach ständigen Aus- einandersetzungen im Herbst 1952 seine Frau und seine Kind mehrere Male verlassen und sich nach Karlsruhe begeben. Am 8. April clieses Jahres verließ er die gemeinsame Woh- Aung erneut heimlich. Als die Frau in den Morgenstunden des 9. April das Verschwinden des Ehemanns bemerkt hatte, vergiftete sie sich und ihr dreijähriges Töchterchen mit einer Dosis Cyanid. Die Strafkammer begründete das Urteil da- Mit, daß eine Tötung auch durch eine Unter- lassung begangen werden kann, wenn der Täter zum Handeln verpflichtet ist. Eine sol- che Verpflichtung er wachse aber aus dem Be- stehen der ehelichen Lebensgemeinschaft. Für jeden Ehegatten bestehe daher nicht nur die Moralische, sondern auch die rechtliche Ver- Pflichtung, jede sozial inadäquate oder rechts- widrige Handlung zu unterlassen, die den anderen Ehegatten zum Selbstmord oder zur Tötung des Kindes veranlassen könnte. Wer Aber trotzdem eine solche Handlung vor- nehme, verwirkliche den Tatbestand der Tö- tung durch mittelbare Täterschaft, wenn der andere Ehegatte damit zu der Tötung des Eindes veranlaßt wii ö Griechische Delegation in Bonn Bonn(E. B.) Die griechische Delegation Urrter Leitung des 33 Markezinis trifft heute zu Besprechungen in Bonm ein, nachdem sie sich während des Wo- chenendes in München aufgehalten hatte. Im Mittelpunkt der Verhandlungen mit Bundes- Lieferungen von Investitionsgütern und eine Heimkehrer aus Ungarn trafen ein Bad Reichenhall U), Im Grenzlager Piding bei Bad Reichenhall traf der zweite Transport von volksdeutschen Heimkehrern aus dem ungarischen Lager Tiszaloek ein, Der erste Transport mit 97 Mann war vor 14 Ta- gen in Reichenhall angekommen. Die Volks- Bruck an der Leitha von ungarischen Wachen 5 ict 5 8 Deutschland gebracht. Die Volles deutschen 1 im Verlauf der Kriegshand- ungen von Sowjets gefangengenommen worden. 1950 wurden sie an Ungarn ausge- 8 88 3 eee eee pleven vertritt energisch die EVG Frankreichs Verhältnis zu Deutschland— Ple- ven trat vom Vorsitz seiner Partei zurück Nantes(UP). Der französische Verteidi- gungsminister Pleven befürwortete auf einem Kongreß der„Demokratisch-Sozlalen Wider- standsunion“ die schnelle Ratifizierung der EVG, was vom Kongreß mit großer Mehr- heit gebilligt wurde. Zugleich wurde eine Entschliegung ange- nommen, wonach die„Fortsetzung des Krie- ges in Indochina den Interessen Frankreichs abträglich ist.“ Pleven legte daraufhin den Vorsitz der Partei nieder, da er diese Haltung mit seiner Stellung als Kabinettsminister nicht vereinigen könne. Mit dem Rücktritt Plevens ist der Kampf zwischen ihm und dem ehemaligen Minister Mitterand auf einem Höhepunkt angelangt; Mitterand War seinerzeit wegen der Marokko- Politik der Regierung Laniel aus dem Kabi- nett ausgeschieden. Der neue Parteivorsit- zende soll auf Grund eines Parteibeschlusses noch im November gewählt werden. Uber die EVG sagte Pleven:„Wenn die Sowjetunion wirklich nur um ihre eigene Si- cherheit besorgt wäre, würde sie die Errich- tung der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft nicht fürchten, da die führende Kör- Perschaft der EVG aus Vertretern äußerst friedliebender Mächte zusammengesetzt ist: Frankreich, Belgien, Holland und Italien. Warum wendet sich die Kommunistische Par- tel, die die Befehle Moskaus ausführt, so leidenschaftlich gegen die EVG? Weil der Kreml, der gere Sicht sich stets viel Zeit läßt, auf län- gesehen, die Weltherrschaft an- strebt. Die Sowjetunion wünscht daher ein gespaltenes und schwaches Europa, damit es ihr als leichte Beute zufällt. Pleven forderte andererseits die Nieder- legung der„moralischen Schranken“ zwi- schen Frankreich und Deutschland. Er sagte: „Wir dürfen zwei grundlegende Tatsachen nicht vergessen: Frankreich und Deutschland sind Nachbarn. Daran kann die Förderung oder Ablehnung der EVG nichts ändern. Die andere Tatsache ist, daß die Sowjetunion seit Potsdam eine Politik eingeschlagen hat, die bei allen Staaten Furcht erweckt. Das hat zur Gründung der NATO und zur Aufrüstung geführt. Deutschland ist ein Nutznießer un- serer Friedenspolitik, ohne dabei einen mili- tärischen oder finanziellen Verteidigungsbei- trag zu leisten. Das ist auf die Dauer wirt schaftlich und moralisch untragbar. Die La- sten müssen gleichmäßig verteilt werden.“ Deutschland könnte in die NATO aufgenom- men werden und würde damit berechtigt, seine Streitkräfte nach eigenem Ermessen aufzustellen. Auf der anderen Seite gebe es die EVG, die Frankreich größere Sicherheits- garantien biete.„Zum erstenmal hat eine deutsche Regierung Wahlen unter dem Zei- chen der Einbeziehung Deutschlands in eine Gemeinschaft durchgeführt. Die deutsche Ju- gend sinnt nicht nach Rache, sondern hat für Europa gestimmt. Wir müssen diese noch nie dagewesene Gelegenheit benutzen und das- Selbe tun.“ Pankow appelliert an die Westmächte Sie sollen alle„Reparationen“ streichen— Sowetfeier in Ostberlin Berlin(OP). Die Regierung der Sowjet- zone hat die Regierungen der drei Westmächte aus Anlaß des Jahrestages der russischen Oktoberrevolution zur Streichung aller„Re- Parationsleistungen“ aufgefordert, die nach rer Ansicht noch gezahlt werden müssen. Zu diesem Zweck sandten die Ostberliner Machthaber gleichlautende Schreiben nach Washington, London und Paris, in denen be- hauptet wird, daß die Sowjetunion alle Ver- schuldungen gestrichen und zudem sich be- reit erklärt habe, nur so viel Besatzungs- kosten zu erheben, daß sie fünf Prozent des Staatshaushaltes der DDR nicht übersteigen. Sowohl aus dieser Verpflichtung als auch aus der sowjetischen Zusicherung, die Sowjet- Aktiengesellschaften in Deutschland dem Pan- kower Regime zu überantworten, glaubt die- Ses, die Berechtigung ableiten zu können, die SA, Großbritannien und Frankreich um „gleichartige Maßnahmen“ zu ersuchen. Falls die Westmächte die gleichen„Maßnahmen“ Wie die Sowjetregierung ergriffen, würde dies „Zünstige Voraussetzungen“ schaffen, um der Wiedervereinigung Deutschlands näherzukom- men und den Abschluß eines Friedensver- trages mit Deutschland zu erleichtern. Aus Anlaß der Revolutionsfeiern gab der Sowietische Hochkommissar Semjonow einen Empfang für die Prominenz des Ostberliner Regimes und für die diplomatischen Vertreter der Ostblockstaaten sowie der Westmächte. Unter den Gästen sah man den Ostzonen- Präsidenten Pieck, Ministerpräsident Grote- Wohl und andere Mitglieder der Pankower Regierung. Weiter entfernt von diesen Funk- kionären standen der amerikanische Hoch- kommissar Conant und die drei Stadtkom- mandanten der Westmächte in Gesprächen mit hohen Vertretern der sowjetischen Kon- trollkommission. Schüsse an der Zonengrenze In der Nähe der Autobahnbrücke am Grenzkontrollpunkt Helmstedt wurde von einer sowjetischen Streife ein illegaler Grenz- Sänger niedergeschossen. Die Schüsse flelen, als der Mann, der anscheinend in die Bundes- Tepublik flüchten wollte, nur noch 50 Meter von der Grenze entfernt war. Beamte des Westdeutschen Grenzschutzes beobachteten. Saß von einem sowjetischen Soldaten Zweige über den Angeschossenen ausgebreitet wur- den. Es ist daher anzunehmen, daß die Schüsse tödlich gewesen sind. Kommunisten- Sensation in den USA Washington(UP). Eine Erklärung des amerikanischen Generalstaatsanwaltes Brow- nell, daß Präsident Truman den früheren stellvertretenden Finanzminister Harry Dex ter White in seinem Amt beließ, obgleich der US-Bundesfahndungsdienst ihn als kommuni- stischen Spion bezeichnet hatte, ist im Begriff, Weitere Kreise zu ziehen. Nachdem Truman erklärt hatte, Brownell habe diese Behaup- tung nur erhoben, um von den republika- nischen Niederlagen bei den letzten Einzel- wahlen abzulenken, erklärte Präsident Eisen- hower, er habe Brownell die Genehmigung zu seiner Erklärung gegeben, noch bevor die Resultate der Nachwahlen vorlagen. Poli- tische Beobachter messen dem jetzt zwischen Republikanern und Demokraten voll ent- brannten Streit über die angebliche Beschäfti- Sung von Kommunisten in der demokrati- schen Ara unter Roosevelt und Truman des- halb besondere Bedeutung bei, weil in ihm jetzt erstmals das Weiße Haus genannt wird. Brownell hatte mitgeteilt, daß der US-Bun- desfahndungsdienst FBI) 1945 und 1946 dem Weißen Haus Berichte über White geschickt habe, aus denen einwandfrei hervorgegangen sei, daß dieser ein kommunistischer Spion War. Trotzdem habe Truman White einen Mo- nat später als amerikanischen geschäftsfüh- renden Direktor beim internationalen Wäh- rungsfonds nominiert. Homer Ferguson, ein führender Repu deshalb, daß alle Geheimberichte einer Prü- Balkan- Sekretariat errichtet Noch engere Zusammenarbeit der Paktpartner Belgrad(UP). Die von Jugoslawien, Grie- chenland und der Türkei beschlossene Grün- dung eines ständigen Sekretariats der Bal kan-Mächte ist jetzt in Belgrad verwirklicht worden. Ein entsprechendes Zusatzabkommen Wurde vom jugoslawischen Auhbenminister und den Botschaftern Griechenlands und der Türkei unterzeichnet. In ihm wird festgelegt, daß es Obliegenheit des ständigen Sekreta- Tlats sei, die Konferenzen Zwischen Vertretern der drei Paktmächte vorzubereiten, die sich mit der Zusammenarbeit der Signatarstaaten auf den Gebieten der Politik, Technik, Lan- desverteidigung, Wirtschaft und Kultur be- fassen sollen. Von amtlicher Seite wurde gleichzeitig be- kanntgegeben, daß militärische Vertreter der drei Staaten am 10. November in Belgrad zu einer wichtigen Konferenz zusammentre- ten werden. 5 Der Balkanpakt sei eines der„stärksten Glieder in der Kette zur Verteidigung des Friedens“, erklärte der türkische Minister- Präsident Menderes in einem Presseartikel. Menderes betonte, daß die Türkei einer enge- ren Bindung mit Jugoslawien und Griechen land große Bedeutung beimesse; es seien bis- her ermutigende Fortschritte zur Festigung einer Freundschaft zwischen diesen Ländern erzielt worden. Der jugoslawische Außenminister Popovic degab sich am Sonntagabend zu einem Staats- besuch nach Wien. Regierungskrise in Israel Wieder Grenzzwischenfälle— Naguib macht den USA Vorwürfe Jerusalem(UP). Der israelische Mini- Ster präsident David Ben Gurion hat seinen Rücktritt erklärt. Er will jedoch seine Amts- geschäfte nur allmählich niederlegen. Wie von israelischer Seite mitgeteilt wurde, sollen zwei Männer aus Israel in der Nähe des Toten Meeres an der jordanischen Grenze erstochen worden sein. Bei einem weiteren Zwischenfall sei ein israelischer Soldat von ägyptischen Truppen erschossen, ein anderer schwer verwundet worden. Der àgyptische Staatspräsident Naguib machte den USA den Vorwurf, daß sie durch die moralische und materielle Unterstützung Israels die Mitschuld am arabischen Flücht- Ungsproblem trügen. Es sei also die Aufgabe Washingtons, für die Lösung dieser Frage zu Sorgen. Naguib hatte eine Unterredung mit dem amerikanischen Senator Watkins, der mitgeteilt haben soll, dag die USA möglicher- Weise nicht mehr in der Lage sein wü die Unterstützung für die arabischen Flücht- linge fortzusetzen und es Sache der arabischen Länder sei, die Heimatlosen zu absorbieren. Das Revolutionstribunal verurteilte den ehemaligen Leiter des Amtes für Munftions- Versorgung der ägyptischen Armee, Oberst Abdel Ghaffar Osman, zu 15 Jahren Gefäng- nis. Osman war angeklagt, an einer Schiebung beteiligt gewesen zu sein, auf Grund deren die ägyptischen Streitkräfte während des Palästina-Krieges mit Handgranaten ausge- rüstet worden Waren, die zum großen Teil nücht explodierten. Der Prozeß gegen Mossadeg begann Er will rechtmäßiger Ministerpräsident sein Teheran(UP).„Ich bin noch recht- mäßiger Ministerpräsident und ich bin nicht Wahnsinnig“ rief der gestürzte iranische Pre- mier, Mohammed Mossadeg, mit Tränen in den Augen seinen Richtern zu, nachdem am Sormtagmittag der Hochverratsprozeß gegen ibm vor einem Militärgericht eröffnet worden War. Es wird ihm vorgeworfen, das Volk ge- gen den Schah aufgehetzt, Anweisungen des Schahs mißgachtet und seine konstitutionellen Rechte mißbraucht zu haben. ö N Sofort nach der Eröffnung des Verfahrens verlas Mossadegs Verteidiger, Oberst Bozog- mer, ein entfernter Verwandter des Ange- klagten, ein Protestschreiben, in dem die Zu- ständigkeit des Gerichts bestritten wird. Ne- ben Mossadeg saß sein einziger 8 nahmen getroffen um Mossadeg- freundliche Demonstrationen zu verhindern. Neues dus aller Welt Schwere Unwetter über dem Atlantik Verheerende Uberschwemmungen— Schiffe in Seenot— Schneefälle in den USA London(UP). Die Atlantikküste Europas und die Nordamerikas wurden während des Wochenendes von schweren Stürmen heimge- sucht. An der, schwedischen Küste wurden am Sonntag Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stdkm. gemessen. Ahnliche Stürme kegten über die Nordsee und den Kanal, wodurch mehrere Schiffe in Seenot gerieten. Das 171 BRT große holländische Motor- schiff„Columbus“ trieb mit 35 Grad Schlag- seite, als es von seiner Mannschaft etwa 110 Kilometer nördlich von Cromer, Norfolk, ver- lassen werden mußte. Ein kleineres holländi- sches Küstenschiff lief bei den Camber-Bän- ken von Sussex auf Grund, seine Besatzung konnte mit knapper Not das Festland errei- chen. Der schwedische Tanker„Svithiod“ er- litt vor dem Hafen von Göteborg in der rauhen See Maschinenschaden und mußte ein- geschleppt werden. Bei den schweren Uberschwemmungen, von denen die amerikanische Ostküste heimgesucht wird, sind nach bisher vorliegenden Meldun- Sen 22 Personen ums Leben gekommen. Mehr als 100 000 mußten vor den eindringenden Meeresfluten ihre Wohnungen verlassen. Die Schäden werden auf mehrere Millionen Dol- lar geschätzt. In den Randgebieten New Vorks wurden mehr als 50 000 Telephonleitungen unterbrochen. Das New Lorker Wetteramt mußte seine Arbeit wegen Stromausfall vor- übergehend einstellen. Die nördlichen Bundesstraßen der USA lie- gen seit Samstag unter einer dicken Schnee- decke. In den Staaten Kansas, Dakota und Nebraska ist der Straßenverkehr über weite Strecken infolge starker Schneeverwehungen lahmgelegt. Hunderte von Autofahrern blie- ben auf der Strecke liegen und mußten in den nächsten Orten Zuflucht suchen. Uber Mittelitalien gingen am Sonntag schwere Wolkenbrüche nieder, und in dem von den Hochwassern der letzten Wochen schwer betroffenen Süditalien flel Schnee. In den Abruzzen mußten die Bauern vielfach auf den Dächern ihrer Häuser vor dem durch die Wolkenbrüche verursachten Hochwasser Zuflucht nehmen. Drei Kinder werden ver- mißt. Grausige Tat eines Eifersüchtigen Pistolenschüsse auf einem Tanzboden Kiel(IP). Der in Lübeck stationierte Wachtmeister der schleswig- holsteinischen Bereitschaftspolizei, Kurt Möller, erschoß einer Festlichkeit des Kieler Stenografenve eins seine 18 Jahre alte Freundin Chri Putzke und ihren Tänzer, den Kieler Studen- ten Joachim Stange. Dann richtete der 22. jährige Polizist die Pistole gegen sich selbst Während der Polizeibeamte und seine Freun- din sofort tot waren, verstarb der Studen auf dem Wege in eine Kieler Klinik. Das Tatmotiv ist nach den Ermittlungen der Kri- mimalpolizei Eifersucht. Seime Vorgesetzten stellten Möller das beste Zeugnis aus. Auch die Eltern seiner Freun- dim schätzten ihn sehr. Christa hatte an den Kursen des Vereins teilgenommen und aus diesem Grunde dort viel Bekannte. Unter ih- nen befand sich auch der Student, der sich als Lehrer in der vom Verein betriebenen Steno grafenschule betätigte. Christa, die in einem Kieler Metallwerk als Büroangestellte arbei- tete, tanzte gerade zum zweiten Mal mit dem Studenten, als die tödlichen Schüsse flelen. N Airultie mit Allied Kreislcufstörungen Knoblauch Perlen Arterienverkalkong Zwei britische Frachter überfallen 5 5 Nixon auf Formosa— Neue Krise in Pan Mun Jon Hongkong(UP). Der britische Frachter „Rosita“ ist südöstlich von Schanghai von emem bisher nicht identifizierten Kanonen boot angegriffen worden. Es gelang ihm je- doch, in den Hafen von Schanghai zu ent- kommen. Kurz zuvor war der britische Frach- ter„Hydralock“ von einem ebenfalls nicht identifizierten Militärflugzeug angegriffen wor- den, welches das Oberdeck mit Panzerspreng- Seschossen durchlöcherte. Man vermutet, dag die Angreifer in beiden Fällen Nationalchine- Sen waren. Der zur Zeit auf einer Reise durch den Fernen Osten sich befindende amerikanische Vizepräsident Nixon traf in Taipeh, der Hauptstadt Formosas ein, wo er von Tschiang Rai Schek und anderen prominenten Per- Sönlichkeiten Nationalchinas begrüßt wurde. Die„Aufklärung“ nichtheimkehrwilliger chinesischer und nordkoreanischer Kriegsge- kangener steht vor neuen Schwierigkeiten. Eine Forderung der polnischen und tschecho- slowakischen Delegierten der neutralen Kom- mission, die widerspenstigen Gefangenen mit Sewalt in die„Aufklärungszelte“ zu bringen, wurde von den übrigen Mitgliedern der Kom- mission kategorisch abgelehnt. Der Schweizer Delegierte drohte mit seinem Austritt aus der Kommission, wenn die kommunistischen Offiziere bei den Befragungen weiterhin die koreanischen und chinesischen Gefangenen peinigten. 5 Den Franzosen in Indochina ist es trotz eines neuen Panzer-Vorstoges immer noch nicht gelungen, die 320. Vietminh- Division zu packen. Die Franzosen zogen sich wieder Auf ihre Ausgangsstellungen zurück. 5 Ein bolivianisches Flugzeug mit 21 Pas- Sagieren und drei Mann Besatzung an Bord 48 überfällig. Suchaktionen blieben erfolg- 74 8 nen „ 754 7. * * langanhaltenden Chor⸗Konzert des Sängerbundes im Vereinshaus Die ganze Skala menſchlicher Empfindun⸗ gen aus der Fülle und Macht der Töne brachte das Chorkonzert des Sängerbundes am geſtrigen Nachmittag im gut beſetzten Vereinshaus deutlich zum Ausdruck. Von der feinſinnigen Romantik Schuberts bis zur trutzigen Lebensbehauptung der zeitgenöſſi⸗ ſchen Muſik reichte der weitgeſpannte Bogen der Programmgeſtaltung, die der beachtlich ſtarke Männerchor in trefflicher Weiſe unter der zuchtvollen Leitung von Chormeiſter Pfeiffer zu interpretieren wußte. Einleitend ſtand der in ſeinen Halbtönen ſchwer zu mei⸗ ſternde Schubertſche Chorſatz„Ruhe, ſchönſtes Glück der Erde“, der in feiner ſeelenvollen Anlage dem Chor eine überaus hohe Auf⸗ gabe ſtellte, die erkennen ließ, wie ſehr der Chor nach großen Leiſtungen ſtrebt, die ihm bei konſequenter Durchbildung des vorhan⸗ denen Materials nicht verſagt bleiben werden. Hier zeigte ſich das harmoniſch abgewogene Stimmenmaterial, das in den tiefen Lagen über eine ausgezeichnete Qualifikation für dieſen Leiſtungsſtand beſonders verfügt. In prachtvoller Nuaneierung erſtand dann das Sanctus von Silcher in volkstümlicher Vertonung, das in ſich jene Geſtaltungskraft trug, die den Volksliedern Silchers inne⸗ wohnt. Fein aufgeſpürt wurde in ſeiner nor⸗ diſchen Herbheit und ſeiner konträren lyri⸗ riſchen Nuaneierung die Landerkennung von Edvard Grieg zum Vortrag gebracht, bei der Artur Eder mit einem überraſchend volumi⸗ nöſen Bariton das Solo bot. Zwei Volks⸗ lieder ließen die verhaltenen Schönheiten der Chorſätze von Franz Philipp und Ferdinand Langer aufklingen, während die Vaterländi⸗ ſche Hymne von Otto Jochum den überaus begeiſternden Abſchluß der Vortragsfolge des Männerchores bildete, der ſich hier in eine treffſichere Klangwirkung ſteigerte, die ihm Beifall eintrug. i Mit zwei Volksliedern in Umbearbeitung on Hauptlehrer Röderer Aaachülerchor der hieſigen Volksſchule vor und ſtellte ſich der Befte für ſeine klanglich effektvolle Dar⸗ dietung wie auch für die Mitwirkung bei der Vaterländiſchen Hymne über reichen Beifall quittieren, die den Leiter beflügeln ſollte, den Chorkörper namentlich in der ſprachlichen Geſtaltung weiter auszubauen. Mit meh⸗ reren Solis ſtellte ſich Frau Eigler⸗Fendt als eine ausgezeichnete Sopraniſtin vor, die mit beſeelter Stimme Lieder von Schubert, Haas und Jochum zum Vortrag brachte und auch in ſchwierigſten Lagen ihre glasklare und weiche Modulationsfähigkeit bewies. Joſef Eisler, der bekannte Mannheimer Pia⸗ niſt war der Soliſtin und auch dem Chor während des Konzerts ein einfühlender Be⸗ gleiter. In ſeiner Geſamtheit legte das Konzert deutliches Zeugnis von der umfaſſenden Chorerziehung ab, die im Sängerbund ſtän⸗ dig geleiſtet wird und die an dieſem Nach⸗ mittag den Chor zu dieſer eindrucksvollen Staiſtung befähigte, die ein volles Lob für ar geſtaltende Kraft die der Chor beſitzt, verdient. In ſinnvollen Worten wußte Vor⸗ ſtand Görig zum Schluß des Konzertes dieſe Gedanken auszudrücken. Nicht unerwähnt ſoll auch die prachtvolle Ausgeſtaltung der Bühne bleiben, die mit ihrem leuchtenden Blumenſchmuck den würdigen Rahmen zu den Stunden der Erhebung im ewigen Macht⸗ bereich der Töne ſchuf. 40 Jahre Schiffer⸗Kinderheim 40 Jahre Schifferkinderheim das be⸗ deutet vier Jahrzehnte opfervolles Dienen für die heranwachſende Schifferjugend, Ver⸗ mittlung eines geregelten Schulbeſuches, wäh⸗ rend die Eltern die Ströme und Flüſſe be⸗ fahren, und Erziehung in einem Hort vol⸗ ler Liebe und Wärme. Seit 1947 haben die Schifferkinder in dem ehemals als Of⸗ fizierskaſino beſtimmten Gebäude bei der Ka⸗ ſerne ihre neue Heimſtätte gefunden. Ein weiter und dornenvoller Weg liegt hinter dem Werk des Schifferkinderheims, das 1913 im Zeichen einer wirtſchaftlichen Blüte in der Schanzenſtraße durch hohe Pro⸗ tektion und den Opferwillen der Ev. Stadt⸗ miſſion unter dem damaligen Kirchenrat Achtnich errichtet wurde. Man erkannte da⸗ mals die große Verantwortung gegenüber der Schifferfugend und ſo nahm es auch nicht wunder, daß der erſte Mannheimer Schiffer⸗ miſſionar Chriſtian Hoffmann, der heute im 85. Lebensjahr in Feudenheim ſeinen Le⸗ bensabend verbringt, mit dieſer wichtigen Aufgabe, der Leitung des Hauſes, betraut wurde. Nur die weſentlichſten Einrichtungsgegen⸗ ſtände bildeten den Grundſtock des Heimes, das ſich im Verlauf der Jahre erweiterte und durch Erwerb eines Hauſes in der Nek⸗ karvorlandſtraße ſeinen bis zum zweiten Weltkrieg verbliebenen Umfang erreichte. Schwere Sorgen laſteten im erſten Welt⸗ krieg über dem Heim, wo es zeitweiſe als Waiſenhaus Verwendung fand. Noch ſchwe⸗ rere Not brachte der zweite Weltkrieg, wo das Haus nach Evakuferung der Kinder bei zwei Bombenangriffen in Schutt und Aſche ſank. Zwiſchen den Weltkriegen hatten die verkohlten Trümmer pulſierendes Kinder⸗ leben in ſtändig ſteigendem Maß beherbergt. Mühſam war der Beginn nach dem zweiten Weltkrieg. Das im Rohbau erworbene Haus in Seckenheim wurde im Dezember 1947 fertiggeſtellt. Der ſeit 1931 wirkende Haus⸗ vater Santer konnte dann mit den erſten Kindern Einzug halten. Mit Unterſtützung verſchiedener Stellen konnte bald darnach das Obergeſchoß fertiggeſtellt werden, ſodaß rund 110 Kinder von Schiffern eine ſchöne Pflege⸗ ſtätte fanden, die 1951 von Hausvater Hoppe übernommen wurde. Heute iſt das Secken⸗ heimer Schifferkinderheim flächenmäßig ge⸗ ſehen mit 5370 qm das größte Heim dieſer Art im Bundesgebiet und die zahlloſen Dan⸗ kesbeweiſe zeugen von dem guten Ruf, den das Heim in allen Schifferkreiſen genießt. Helle und freundliche Räume umgeben die Kinder bei Tag und Nacht und die peinlich ſaubere Ordnung zeugt von der ausgezeich⸗ neten Erziehung. Anſonſten aber iſt der große Spielplatz das ideale Tummelterrain für die Kinder, die von fünf Erzieherinnen in Grup⸗ pen zuſammengefaßt ſtändig in individuel⸗ ler Weiſe betraut werden. Intereſſant iſt bei dem ſprachlichen Durcheinander, daß man von rund einem Viertel aller Kinder den Dialekt Eberbachs jeraushört. Ein Blick in die blitzſaubere iche, wo Mutter Hoppe ihres wichtigeß antes waltet, überzeugt auch von dem Rieſenappetit, der von den 113 Kindermägen entwickelt wird. Pro Mahlzeit werden 120 Pfund Kartoffeln und täglich 350 Brötchen und 30 Brote verkonſumiert. 2000 Zentner iſt der Koksverbrauch im Win⸗ ter. Die großen Aufgaben, die das Schiffer⸗ kinderheim ſtändig in ſtiller und unauffäl⸗ liger Arbeit zu leiſten hat, wären nicht mög⸗ lich, wenn nicht größere finanzielle Unter⸗ ſtützungen den nötigen Rückhalt geben wür⸗ den. In ſelbſtloſer Weiſe hilft der Freundes⸗ kreis des Schifferkinderheims ebenſo mit, die ſchwierigen Aufgaben zu meiſtern. In einem feierlichen Feſtgottesdienſt in der hieſigen Erlöſerkirche fand am geſtrigen Vormittag das große Erziehungswerk chriſt⸗ licher Nächſtenliebe ſeine eindrucksvolle An⸗ erkennung. Nach der feierlichen Liturgie von Pfarrer John ergriff Kreisdekan D. Maas, Heidelberg das Wort zu einer Feſtpredigt, die unter dem Leitgedanken„Laſſet uns hinüberfahren“ ſtand. Unter dieſem Wort zeigte der Dekan den dornenvollen Werde⸗ gang der verfloſſenen vier Jahrzehnte auf, wo Werk und Heim mit Gottes Hilfe den ſchweren Stürmen der Zeit getrotzt hatte und alle Fährniſſe glücklich umſchiffen konnte. Und ſo wie der Herr bei jener ſtürmiſchen Ueberfahrt dem Sturme gebot, ſo möge er auch den Stürmen der Zeit, die an den Hort des Friedens branden, gebieten und ſeine ſegnende Hand über dem Heim und ſeiner Leitung halten. Pfarrer Scharnberger fand in ſeinem anſchließenden Gebet tiefempfun⸗ dene Worte des Dankes für die Geſtaltung des feierlichen Feſt⸗ und Dankgottesdienſtes, den der Kirchenchor in feſtlicher Weiſe um⸗ rahmte. Am Nachmittag fand ſich dann der Freun⸗ deskreis des Heims zu einem frohen Nach⸗ mittag im Schifferkinderheim zuſammen, um gemeinſam mit den Kindern den denk⸗ würdigen Tag zu begehen. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Huber, dankte in herz⸗ lichen Worten für die ſeitherige Unterſtüt⸗ zung des Heimes und durfte dann in ſinn⸗ voller Weiſe den greiſen erſten Hausvater Chriſtian Hoffmann ehren. Die Kinder boten in ſehr netter Weiſe ein Dankſpiel um die Gezeiten des Jahres, das von Klaviervor⸗ trägen und Geſangsdarbietungen nett um⸗ rahmt war, während vier waſchechte Buben eine gekonnte Perſiflage auf Seckenheim zum Beſten gaben. Bei frohem Geſpräch verrannen die Stunden in dem gaſtlichen Haus wie im Fluge und das frohe Kinderlachen begleitete die letzten Beſucher. Die Zeit der Narren beginnt Am 11. November um 11 Uhr 11 beginnen wieder die Narrenschellen zu klingen. Die zahllosen Karnevalsgesellschaften halten ihre ersten Sitzungen ab, die Büttenredner berei- ten sich auf ihre Reden vor, während sich die Gecken und Narren im Kampfe gegen Gries- gram und Muckertum die Schellenkappe auf das Haupt setzen. Die Narren haben schon immer zu allen Zeiten eine groge Rolle ge- spielt, und zwar nicht nur an den Höfen von Fürsten und Königen.„Wie oft weiß nicht ein Narr durch töricht' Unternehmen viel tausend Toren zu beschämen!“ sagt Christian Fürchte- gott Gellert in seiner Fabel vom grünen Esel. Der Halberstädter Dichter Magnus Gottfried Lichtwer sagt in seinen äsopischen Fabeln vom Narren:„Was sich ein Narr in den Kopf gesetzt, das hält wie eine Schrift, die man in Marmor ätzt“. Mit„Helau“ geht es nun wie- der hinein in die Fastnachtszeit. Im tolten Treiben der Maskenbälle und Festsitzungen, die dann nach Weihnachten wieder einset- zen, werden die Narren immer eine große Rolle spielen, Sie nehmen alles auf die leichte Schulter und machen sich keine schwerer Ge- danken.„Der Narr stolpert über den Abgrund, in den der Weise regelrecht hineinfällt“ sagt Viktor von Scheffel in seinem berühmten Bu- che„Ekkehard“, Ein Narr kann mehr fragen, Als sieben Weise sagen. Zuweilen ein Narr zu sein, ist sogar eine große Kunst, wenn auch die Engländer behaupten, jeder Mensch habe einen Narren in seinem Armel. Man sagt ja auch— und das scheint für die Karnevals- zeit zutreffend zu sein—, daß alte Narren gröbere Narren als junge sind. Jedenfalls sa- gen die Narren alles das, was die Klugen nur denken. Aber man nimmt ihnen das in der Karnevalszeit nicht übel, denn dem Nar- renkönig gehört hier die Welt Lie 2 Perseus Verler Bets 41. Fortsetzung „Was soll es schon heißen! Du sollst deinem Gefühl folgen. sollst glücklich werden! Ist denn das so schwer zu verstehen?“ 5 Janina schloß die Augen. Waßmanns Worte Waren ihr unfaßbar. 8 „Ich darf also alles vergessen?“ flüsterte sie. „Nie wird die Vergangenheit wieder auf- erstehen, drohend wie ein Gespenst, dem man micht entgehen kann? Ich darf wieder frei atmen, mich über die Sonne freuen, über jede Blume? Du weißt nicht, was für ein Geschenk du mir damit machst! Es ist egoistisch, verzeih Mir, letzten Endes ist ja alles nur um meinet- willen geschehen!“ Eine Weile war es still. Dann fragte Janina: „Was willst du tun?“ „Fortfahren!“ erklärte Waßmann,„ich habe auch etwas zu vergessen: Dich!“ „Ich weiß. es ist schwer für dich, nicht Wahr?“ Wabßmann lachte leise. „Möchtest du zum Abschied noch Kompliment hören?“ „Nein“ entgegnete Janina,„du hast recht! Wie könnte es dir leichtfallen. Vielleicht hätte ich uns das alles ersparen können, wenn ich dir an jenem Abend auf dem Fest die ganze Wahrheit gesagt hätte!“ 5 „Willst du sie mir nicht jetzt sagen?“ „Ja“, nickte Janina, ich liebe Peter Kerr!“ Obgleich Waßmarm auf dieses Gestandnis ein Vorbereitet war, erschütterte es ihn. Seine Finger verkrampften sich ein wenig, aber sonst merkte man ihm die Wirkung dieser Worte nicht Al. S5 8 S 5 „Ich weiß es“. entgegnete er,„sein Bild stand die ganzen Monate in deinem Schlaf- Zimmer. und zwischen dir und mir stand sein S- Utksich vod siss NG Schatten! Ich wünsche dir viel Glück, ma, bei der Arbeit und im Leben. Die inst paart sich mit der Liebe. ein seltenes schenk der Götter!“ Waßmann erhob sich. Er küßte Janina ab- schiednehmend die Hand. Sie hörte, wie er sich von Michael und Monika verabschiedete und Peter ihn zum Wagen begleitete Plötzlich wußte sie geneu, wo die Fahrt Waßmanns enden würde. Ihre Kehle schnürte sich bei diesem Gedanken zusammen. Janina barg das Gesicht in ihren Händen Die ganze Spannung entlud sich in einem Weinen, und Selbst, als Kerr sie in seine Arme nahm, seine Hand beruhigend über ihr Haar glitt und sie seine Stimme vernahm, war sie unfähig, ein Wort zu sprechen. Wie ein Kind trug Kerr sie in ihr Zimmer. Er setzte sich zu ihr ans Bett und. dachte über die seltsamen Wege nach, derer das Leben sich manchmal bediente. um Recht und Unrecht. Glück und Unglück sinnvoll zu verteilen. Michael und Monike saßen unterdessen etwas verlegen im Wohnzimmer Sie hatten Kerr hinaufgehen hören und auch Janina War nicht mehr auf der Terrasse Nun War- teten sie auf ihr Zurückkommen. Aber es verging eine halbe Stunde, und nichts rührte sich Sie schwiegen. weil sie einender eine Unmenge zu sagen hatten Da aber keiner von ihnen sich eine Blöße geben wollte, sagen sie da wie zwei trotzige Kinder. Nachdem sie genügend Blicke gewechselt hatten, sagte Monika: 2 5 8 N „Sie scheinen nicht mehr zu kommen!“ „Nein“ meinte Michael,„sie scheinen wirke lich nicht wieder zukommen!!! „Ich kinde es empörend]!“ sagte Monika. „Wie man es nimmt!“ entgegnete Michael Nach diesem Geplänkel herrschte wieder Ruhe. Aber wie die Ruhe vor dem großen Sturm. dauerte sie nut begrenzte Zeit Mo- nika entschloß sich ganz plötzlich den Stiei bei den Hörnern zu packen. ö Dann bleiben sie oben aben Wir wären dann also allein!“ Sie sah ein wenig auf, um Michael besser beobachten zu können. „Haben Sie etwas Besonderes auf dem Herzen?“ erkundigte Michael sich harmlos. „O nein“, beeilte sich Monika, den hervor- gerufenen Eindruck abzuschwächen. „Aber ich!“ sagte Michael. Shart dund iel Bf Eberbach— 07 Seckenheim 12 Es ſieht faſt ſo aus, als ob 07 nur auf auswärtigen Plätzen zu kämpfen verſteht. Unſer gewünſchtes Remis wurde ſogar in Sieg verwandelt, indem man den heimſtar⸗ ken Eberbachern beide Punkte abknöpfte. Die 2000 Zuſchauer erlebten einen fairen aber raſſigen Kampf. Die Umgeſtaltung der Seckenheimer Mannſchaft war kein Fehlgriff. Mit 0:0 ging es in die Pauſe. Erſt in der 50. Minute wurde durch energiſchen Einſatz von Albert Erny, der auf linksaußen ſtürm⸗ te, ein glückliches Tor erreicht. Maier im Tor war Klaſſe und hielt bis auf weiteres ſein Heiligtum rein. In der 65. Minute machte die gegneriſche Deckung einen groben Fehler, den Herdt geſchickt ausnützte und zur 2:0-Führung einſchoß. In der 72. Minute verkürzte Eberbach das Reſultat auf 112. Zu einem Remis reichte es nicht mehr, denn Seckenheims Hintermannſchaft ſtand eiſern und ließ ſich den Sieg nicht mehr entgehen. SV Schriesheim— Igg. 98 Seckenheim 273(0:1). Ein abwechslungsreiches Spiel bot ſich den zahlreichen Fußballanhängern. Ein He⸗ renkeſſel wie man ihn nicht jeden Sonntag zu ſehen bekommt. Beſte beiderſeitige Tor⸗ chancen wechſelten in bunter Reihenfolge. Doch erſt in der 32. Minute konnte Becker eine Steilvorlage geſchickt zum 1:0 für die. 98er verwandeln. So wurden auch die Sei⸗ ten gewechſelt. In der 62. Minute erzielte Schmitt G. ſogar das 2:0 für die Blau⸗ Weißen. Nachdem die Gaſtgeber in der 71. Minute auf 2:1 herankamen, gab der Schiri Minute auf 2:1 herankamen, gab der Schieri einen Strafſtoß von 25 Meter. Der ergab den Ausgleich. Wieder zogen die 98 er Rich⸗ tung Gegnertor und Schmitt G. verwandelte eine Kombinationsflanke von Wittmann und Becker frei aus der Luft unhaltbar zum 322. Dieſes ſchwere Auswärtsſpiel wurde ver⸗ dient gewonnen. Die 2. Mannſchaften 55 Eintracht und Vfß; verloren je einen Punkt Bayern München und VfR Mannheim er- zwangen unentschiedene Spielausgänge— Schlußlicht Kassel schlug Fürth In Süddeutschlands erster Liga konnte der VfB seine Chance, durch einen klaren Heimsieg im Neckarstadion über den VfR Mannheim wie- der an die Spitze zu kommen, nicht wahrneh⸗ men. Die Stuttgarter hatten alle Mühe, mit 2:2 wenigstens einen Punkt zu retten. Auch die Ein- tracht kam erwartungsgemäß in München bei den wiedererstarkten Bayern über ein Remis (0:0) nicht hinaus, so daß nach wie vor die Ein- tracht und der VfB Stuttgart mit je 19:5 Punk- ten die Tabelle anführen. Die sechs Tabellenletzten mit Ausnahme von Aschaffenburg, das zu Hause gegen den BG Augsburg mit 2:3 verlor, warteten alle mit Sie- gen oder(wie der VfR Mannheim) mit einem Teilerfolg auf. Für die größte Uberraschung sorgte das Schlußlicht Hessen Kassel, das aus- gerechnet bei der Spygg. Fürth mit 213 seinen zweiten Sieg landen konnte, ohne aber vorerst das Schlußlicht abgeben zu können. SV Waldhof schlug den Karlsruher Sc mit 2:0, und der FSV Frankfurt gab dem 1. FC Nürnberg mit 3:2 das Nachsehen. Damit haben alle Verfolger des Spitzenduos mit Ausnahme der Offenbacher Kickers ihre Spiele nicht gewinnen können. Die Offenbacher fertigten zu Hause ihre Namens- vettern aus Stuttgart mit 3:1 ab. Durch diesen Sieg schoben sich die Offenbacher auf den drit- ten Platz vor Nürnberg. Der Abstand zu Ein- tracht und VfB beträgt jedoch drei Punkte. Stark nach vorn konnte sich auch wieder der Fe Schweinfurt durch einen 3:0-Erfolg über Jahn Regensburg schieben. zwungen habel Warum sollten Sie eine Aus- nahme machen?“ 5 „Selbstverständlich mache ich eine Aus- nahme“. entgegnete Monika. und sie warf mit einer kurzen Handbewegung das Haar aus der Stirn.„eine Frau haben Sie nicht be- zwungen, mich nämlich!“ „So? Und was?“ „Was? Ich möchte Sie mit meinem Ent- schluß bekannt machen, daß ich Nix engrund in den nächsten Tagen verlassen werde Ieh glaube nicht, daß ich hier noch eine Auf- gabe zu erfüllen habe.„Casanova ante portas“ ist trotz Ihrer Unkerei ein Erfolg geworden Waßmann hat sich anscheinend im besten Ein- vernehmen von Peter getrennt, so daß keine Komplikationen mehr zu erwarten sind. Ich habe mein Ziel erreicht! Mir scheint, es ist an der Zeit. neue Eindrücke zu sammeln, neue Länder kennen zu lernen und andere Men- schen um sich zu sehen, den Stoff zu einer neuen Arbeit zu finden und neue Ideen zu formen. Der Mensch strebt ja nach Höherem!“ „Natürlich“ erwiderte Monike erbost,„nir geht es ähnlich Es gibt so manches, das mich von hier fortlockt! Das Gut kann ein paal Monate onne mich auskommen, man will ja auch mal etwas von seinem Leben haben! Was nutzt das viele Geld wenn man nicht die Kunst beherrscht es auch mal sinnlos aus- zugeben!“ 1 l 5 „O Sottl“ Michael lachte leise. welch moralischer Gedanke“! 8 Monika lehnte sich in die Couch zurück. „Sagen Sie. Michael, Sie halten mich doch kür ein anständiges und ehrbares Mädchen oder? Nun ja. Sie kennen mich auch nur von Un- Michael zuckte tit den Schultern „Es gibt wenige Frauen ich „Natürlich!“, bestätigte Michael ironisch„Sie nehmen doch nicht etwa an, daß ich je über diese Dinge reden würde?“ 5 8 Monika quittierte seine Worte mit einer Wegwerfenden Handbewegung. „Sie befinden sich wieder in einem Irrtum, Michael, es geht nicht um die Diskretion! Es geht nur darum, dag von einem Sieg bei Ihnen nicht die Rede sein kann Sie haben ja nie den leisesten Versuch unternommen, überhaupt um mich zu kämpfen! Alles, was zwischen uns gewesen ist, haben Sie sich huldvoll und gnädig schenken lassen! Sie haben mir einmal gesagt, daß Sie mich lieb- ten. aber es waren leere, fade und dumme Worte. Sie haben angenommen, mich in jener Nacht bedingungslos unterworfen zu haben, und Sie haben es nicht verstehen können, daß ich mich von Ihnen zurüekzog! Aber ich WII Innen das Geheimnis verraten! Ich lebte Sie nicht, ich liebe Sie nicht, und ich werde Sie 5 auch nie lieben!“„„ 225 tt das 4 den Wer s magßlos zu überschätzen! DpPiortsetzuns 1 VfL Neckarau an der Tabellenspitze So spielte die 1. Amateurliga Nordbaden Den größten Nutzen von der 1:1- Punkteteilung beim Spiel Friedrichsfeld— DSc Heidelberg hatte der VIL Neckarau, der sich erwartungsgemäß gegen Ilvesheim mit 4:0 Toren behauptete und damit die Tabellenführung übernahm. Nach Verlustpunkten gerechnet steht zwar der Dsc Heidelberg um einen Zähler günstiger, hat aber an den folgenden Sonn- tagen noch eine Reihe schwerer Spiele zu bestrei- ten. Daxlandens Formanstieg wurde durch einen neuen 2:0-Erfolg über Leimen unterstrichen. Für den Exmeister eröffnen sich also für die Zukunft wieder bessere Aussichten. Mit den erwarteten klaren Platzsiegen warteten SV Schwetzingen gegen TSG Plankstadt(4:2), ASV Feudenheim gegen Ger- mania Brötzingen(3:1) und Viernheim gegen Kirch- heim auf, wobel Viernheims Sturm wieder einmal sechs Tore schog. Durch den 6:0-Spielverlus 18t Kirchheim auf den vorletzten Platz zurückgefallen. Die Situation der Hockenheimer beginnt nach der 2: I- Niederlage in Birkenfehd allmählich kritisch zu werden. Kußerst prekär ist nach wie vor die Lage der Pforzheimer Vereine VfR und Birken- feld. Allmählich fallen auch die so gut vom Start gekommenen IIvesheimer zurück, während der dritte Neuling, Plankstadt, an zwölfter Stelle steht. Ergebnisse: SV Schwetzingen— TSG Plankstadt 4:2; Germ. Friedrichsfeld— DSc Heidelberg 1:1; Fc Birkenfeld— FV Hockenheim 2:1; ASV Feu- denheim— Germ. Brötzingen 3:1; VfL Neckarau gegen S Iwesheim 4:0; VfR Pforzheim— Fœ Kirr- lach 3:3; Am. Vdernheim— 88 HKirchheim 6:0; Fy Daxlanden— VfB Leimen 2:0 SV Waldhof— Karlsruher S0 2:0 Zwel Tore von Cornelius(53. und 64. Min.) brachten dem SV Waldhof gegen den Karls- ruher Sportelub den wohlverdienten Sieg. Hätte Herbold in der 13. Minute einen Foulelfmeter nicht so unplaciert geschossen(Fischer konnte zur Ecke lenken), so wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen. Der KSC konnte nur die erste Halbzeit offen gestalten, während Waldhof nach der Pause eine kleine Uberlegenheit herausspielte. Pirmasens klar in Front Im Südwesten wurde wegen des Saarbrücker Länderspiels nur ein verkürztes Programm durchgeführt. Von der Spitzengruppe war nur der FK Pirmasens im Kampf, der auf eigenem Platz gegen Tura Ludwigshafen mit 3:1 beide Punkte für sich behielt. Die Ludwigshafener leisteten eine Stunde lang erbitterten Wider- stand, mußten sich dann aber der besseren Kampfkraft der Pirmasenser beugen. Der VfR Kaiserslautern erlaubte sich auf eigenem Platz ein 0:2 gegen den FV Speyer. während sich Mainz und Wormatia Worms 0:0 trennten. 7 Fußball in Zahlen 5 I. Liga Süd: Kickers Offenbach— Stuttgarter Kickers 3:1, Bayern München— Eintracht Frank- furt 0.0, VfB Stuttgart— VfR Mannheim 2:2, Spygg. Fürth— Hessen Kassel 2:3, FSV Frank- furt— 1. FC Nürnberg 3:2, Schweinfurt 05 ge- gen Jahn Regensburg 3:0, SV Waldhof— Karls- ruher Sc 2:0, Viktoria Aschaffenburg— BC Augsburg 2:3. 1. Liga Südwest: Phönix Ludwigshafen— VfR Frankenthal 1:1, FSV Mainz 05— Wormatia Worms 0:0, FK Pirmasens— Tura Ludwigs hafen 3:1, VfR Kaiserslautern— FV Speyer 0:2, ASV Landau— VfR Kirn 3:1. 1. Liga West: Rotweiß Essen— Preußen Mün- Ser 3:0, Fortuna Düsseldorf— 1. FC Köln 0:2, Schalke 04— Rheydter SV 7:0, Borussia Dort- mund— SV Sodingen 3:2, Preußen Dellbrück gegen Bayer Leverkusen 1:2, Borussia Mönchen- Gladbach— STV Horst Emscher 4:1, Meide- richer SV— SW Essen 2:1, VfL Bochum gegen Alemannia Aachen 3:2. 1. Liga Nord: VIL Osnabrück— Hannover 96 2:1, Arminia Hannover— FC St. Pauli 3:2, Wer- der Bremen— Holstein Kiel 7:0, Göttingen 05 gegen Bremer SV 1:2, Hamburger SV— Victo- ria Hamburg 2:0, Altona 93— VfB Lübeck 1:1, Harburger TB— Bremerhaven 93 0:0, Eintracht Braunschweig— Eimsbüttel 1:1. Qualifikationsspiele zur Weltmeisterschaft: in Saarbrücken: Saarland— Norwegen 0:0; in Skoplje: Jugoslawien— Israel 1:0; in Glasgow: Schottland— Wales 3:3; in Prag: Tschechoslo- wakei— Bulgarien 0:0. Länderspiel: Spanien Schweden(in Bilbao) 2:2. Toto- Ergebnisse vom West-Süd-Block Bayern München— Eintracht Frankfurt 0:0 Fortuna Düsseldorf— 1. FC Kölm 902 Mainz 05— Wormatia Worms 0:0 FSV Frankfurt— 1. Fe Nürnberg 322 Rotweiß Essen— Preußen Münster 3˙0 SV Waldhof— Karlsruher Sc 2˙0 VfL Osnabrück— Hannover 96 2 Schalke 04— Rheydter S 720 Schweinfurt 05— Jahn Regensburg 30 Armimia Hannover— Fe St. Pauli 322 Meidericher SV— Schwarzweiß Essen 221 12. Phönix Ludwigshafen— VfR Framkenthal 1:1 Wird der KSC Berufung einlegen? Entscheidung noch nicht gefallen Der Stuttgarter„Sportbericht“ will erfahren haben, daß der Karlsruher Se in Sachen„Tor- pfostenbruch“ gegen das Urteil der Vertrags- spielerklassen Süddeutschlands am letzten Mitt- woch in Weinheim Berufung einlegen werde. Staatsanwalt von der Heydt, der 1. Vorsitzende des Karlsruher Sc, soll erklärt haben, daß er das Urteil für völlig unmöglich halte. Nachdem kein Verschulden des KS am Spielabbruch fest- gestellt worden sei, könne es nur eine Spiel- wiederholung geben. Wie dazu DPA vom 1. Vorsitzenden des KS, von der Heydt, erfuhr, eilt diese Meldung den Tatsachen voraus. Von der Heydt könne von sich aus keine Berufung einlegen. Für Mon- tag abend sei eine engere Vorstandssitzung des Karlsruher Sportelubs einberufen worden, die sich mit dem Weinheimer Urteilsspruch befas- sen werde. Erst dann würde sich entscheiden, e FSC Berufung einlegen werde oder nicht. 8 po r g 9. ge de r D — 2222 28828 Norden gewann Handball-Pokal Ungewöhnlich hoch war die Torausbeute der Repräsentativkämpfe um den Deutschen Hand- ballpokal, ehe Nord gegen West in Duisburg im Finale mit 14.10 triumphierte. Nord schaltete Berlin mit 15:12, dann Südwest mit 28:17 und schließlich im Endspiel West mit 14:10 aus. Zu- sammen ergab das 57:39 Tore. In Hein Dahlin- ger und„Atom-Otto“ Maychrzak hatte Nord Wieder einmal die schußgewaltigeren Stürmer, als er in Duisburg triumphierte, Nach 2:0 und 2:3(für West) ging es über 5:4 und 8:8 hart auf hart, ehe nach 11:9 und 12:10 dann durch Dah- linger das klare 14:10 fällig wurde. Nun hat Nord dreimal, West zweimal und Süd zweimal die 100-Pfund-Pokaltrophäe erobern können. Porsche Sieger der Marokko-Rallye Bei der äußerst schwierigen Marokko-Rallye ist der Gesamtsieg an die Mannschaft Jacques Peron van de Kaart auf einem deutschen Por- sche-Sportwagen gefallen. Den zweiten und drit- ten Platz in der Gesamtwertung errangen Gui- raud/Falices Frankreich) auf Peugeot und Du- pont/ Colasanti Frankreich) auf Simca„Aronde“. Peronſvan de Kaart wurden außerdem Sieger der Klasse bis 1,3 Liter. in größter Auswahl Markenfabrikate Besuchen quch Sie unsere große Ausstellung Pfeiffer G. m. b. H. 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