Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. 1) auf Nr. 176 Mittwoch, den 4. November 1953 5.53. Jahrgang Die CDU gegen Landtags-Neuwahl Aus staatspolitischen Erwägungen heraus Stuttgart(ZSTH). Die Presse- und Infor- mationsstelle der südwestdeutschen CDU in Stuttgart schreibt zu dem umstrittenen Pro- blem einer Volksabstimmung über die Lan- des verfassung und einer Landtagsneuwahl, dag in dieser Frage nach der Reglerungsneu- bildung nicht mehr parteipolitische, sondern nur staatspolltische Erwägungen maßgebend sein sollten. Die CDU CFabe vor den Bundes- tagswahlen erklärt, daß sie Volksabstimmung und Neuwahl fordern werde, wenn die Ver- Tassung im Parlament nicht eine Zweidrittel- Mehrheit finden sollte. Nachdem heute diese Zweidrittel-Mehrheit gesichert sei, könme diese Forderung als hinfällig bezeichnet wer- den. Die aufreibende Ausein andersetzung zwi- schen Koalition und Opposition habe einein Halb Jahre lang eine durchgreifende positive Aufbauarbeit verhindert. Deshalb müsse man jetzt, nachdem es gelungen sei, alle Kräfte Für den Aufbau zusammenzufassen, einen län- geren Zeitraum der inneren Konsolidierung und Befriedigung als notwendig anerkennen. Man sollte die geplanten Maßnahmen, die das Gesicht des neuen Bundeslandes erst prägen Werden, nicht durch erneute parteipolitische Kämpfe, wie sie jede Abstimmung oder Wahl mit sich bringe, von vorn herein in Frage Stellen. Die Abgeordneten müßten wägen, in- wieweit sich die Interessen ihrer Wähler mit denen des Gesamtlandes und seiner Entwick- lung decken, Im vorliegenden Fall sollte aber übergeordneten Gesichtspumkten der Vorrang gegeben werden. Verfassungs-Arbeit vor dem Abschluß Dritte Lesung vor der Landes versammlung Stuttgart(sw). Die Verfassunggebende Landes versammlung von Baden- Württemberg wird heute und morgen in dritter und letzter . den Entwurf der Landesverfassung beraten Der Altestenrat der Landesversamm- lung rechnet damit, daß die Verfassung bis morgen abend verabschiedet sein wird. Die beiden Entwürfe, die dem jetzt vorlie- genden Verfassungswerk zugrundeliegen, Wa- ren von den früheren Koalition teien SPD, FDP/DVP und BHE am 16. Juni 1952 und von der CDU am 30. Juli 1952 eingereicht worden. Der Verfessungsausschuß der Landesver- sammlung nahm die Verfassungsberatungen am 9. Juli 1952 auf und benötigte insgesamt 46 Sitzungen. 38 Sitzungen nahm die erste und 7 Sitzungen die zweite Lesung in An- Spruch. Die letzte Sitzung fand nach der zwei- ten Beratung im Plenum statt und diente le- diglich einer redaktionellen Uberarbeitung des Verfassungsentwurfs. Landessynode beriet Haushaltplan Zwei Badener auf der Weltkirchenkonferenz Karlsruhe(sw). Die Synode der evan- gelischen Landeskirche Baden befaßte sich Auf ihrer Herbsttagung in Herrenalb aus- Schließlich mit der Beratung des Haushalts- plans für die Rechnungsjahre 1954 bis 1956. Zahlen wurden nach der internen Beratung nicht bekanntgegeben. Der Vorsitzende des Finanz ausschusses, Bürgermeister Schneider, Konstanz, wies den Vorwurf zurück, daß die Landeskirche eine Restaurierungspolitik treibe. Die Landeskirchenkasse verfüge zur Zeit, so betonte Schneider, nur über 25 Prozent der vorgeschriebenen Reserve. Mit dieser Tagung hat dię im Jahre 1946 gewählte Landessynode der evangelischen Firche Badens ihre Arbeit beendet. In der Zeit ihrer Tätigkeit verabschiedete sie meh- rere Kirchengesetze und führte eine neue biblische chichte und ein neues evange- lisches Sesangbuch ein. Für die Weltkirchenkonferenz 1954 in Evan- skon(Use) hat der Rat der evangelischen Kirche in Deutschland zwei Mitglieder der evangelischen badischen Landeskirche als Delegierte berufen. An der Wellkirchenkonfe- renz werden die Universitätsprofessoren P. Dr. von Dietze, Freiburg, und D. Dr. Schlink, Heidelberg, teilnehmen. Dr. Veit fährt nach England Stuttgart(28H). Der Minister für Wirt- schaft des Landes Baden- Württemberg, Dr. Hermann Veit, fährt am 4. November zusam- men mit den Wirtschaftsministern der Län- der Nordrhein- Westfalen, Bayern, Bremen, Hessen und Schleswig- Holstein nach Groß- britannien. Er folgt damit einer Einladung des britischen Auswärtigen Amtes zu einer Iaätägigen Studienfahrt. Omnibus fuhr gegen Omnibus Bretten(sw). Fünf Personen wurden Schwer verletzt, als bei Diedelsheim ein Bun- desbahnomnibus mit einem Kleinomnibus zu- sammenstieß. Die Insassen des Kleinomni- usses, vier Erwachsene und ein Kind aus Plattling in Niederbayern erlitten so schwere Verletzungen, daß sie ins Brettener Kranken- haus gebracht werden mußten. Lebensgefahr besteht nach Auskunft des behandelnden Arz- tes bei kemem der Verletzten. Der Klein- bus war an einer Abzweigung mit hoher Ge- schwindigkeit auf den Bunde sbahnommiblus aufgefahren. Ile Saarberhanungen haben begonnen Adenauer sprach mit Frangois-Poncet und Dehler— Die beiderseitigen Saarstandpunkte Bonn(E. B.) Die ersten offiziellen Ge- spräche über das Saarproblem haben am Dienstag mit einer längeren Aussprache zwi- schen Bundeskanzler Adenauer und dem fran- zösischen Hochkommissar Frangois-Poncet begonnen. Nach der Unterredung, die mehr als zwei- einhalb Stunden dauerte, wurde in einem von französischer Seite veröffentlichten Kom- muniquè erklärt, daß die Besprechungen zwi- schen Adenauer und dem FHochkommissar fortgesetzt werden sollen. Sie dienen der Vor- bereitung von direkten Verhandlungen zwi- schem dem Kanzler und Außenminister Bi- dault. Die Konferenz am Dienstag wurde von der gleichen Seite als ein„weitgehender Meinungsaustausch“ bezeichnet. Zu ihm wur- den Staatssekretär Hallstein, Ministerialdirek- tor Blankenhorn und der stellvertretende französische Hochkommissar Bérard hinzu- gezogen. Wenige Stunden zuvor trug der Vorsitzende der FDP-Bumdestagsfraktion, homas Dehler, dem Kanzler die Ablehnung der Freien De- mokraten im Falle einer Europäisierung des Saargebietes vor. Wie Dehler später mitteilte, hat ihm Adenauer versichert, daß noch keine Entscheidungen getroffen worden seien und in jedem Falle die Fraktionen der Regierungs- Parteien gehört werden sollen. Der Kanzler strebt, wie amtlich bestätigt wurde, eine gemeinsame deutsch- französische Grundsatz- Erklärung über eine solche vor- läufige Lösung auf dem Wege der Euopäisie- rung an. Die Grundsatzerklärung müßte nach Ansicht deutscher Regierungskreise folgende Gesichtspunkte berücksichtigen: 1. Anderung des bisherigen Saarstatus, das durch eine Ver- einbarung über die politische Selbstverwaltung der Saar unter Kontrolle der sechs Montan- Union-Staaten abzulösen wäre, 2. Begrenzung dieser Regelung bis zur Abschluß eines Frie- densvertrages. 3. Abänderung der französisch- saarländischen Wirtschaftskonventionen ix! dem Sintie, daß nicht ein Partner der Montan union bevorzugt wird, sondern alle Nachbarn gleichmäßig berücksichtigt werden. 4. Die Be- völkerumg der Saar sollte durch Neuwahl eines Landtages— der über die künftige Stellung der Saar zu beraten hätte— mit entscheiden. Frankreich wird demgegenüber nach amt- lichen französischen Darstellungen 1. die Her- Stellung der Autonomie des Saargebietes, 2. Billigung des neuen Status durch eine Volks- befragung, 3. Kontrolle durch europäische Or- gane, erganzt durch eine britisch- amerika- mische Garantie. 4. Feststellung des definfff- ven Charakters der Saarlösung und 5. An- passung der französisch- saarländischen Wirt- schaftskonventionen an 1 das Statut fordern. Vor allem die vierte Forderung dürfte auf entschiedenen deutschen Widerstand stoßen. Bonm kann sich dabei auf amtliche franzö- sische Erklärungen stützen, wonach eine Re- gelung des S Friede nsvertrages ben soll. Saarproblems vor Abschluß eines vorläufigen Charakter ha- e Punkt dürfte einige Auch der fün igkei ten bereiten, da es vor allem 1 n Waren, die im Herbst 0 Adenauer und gem damalig 1 er Frankreichs, Robe Ae Sch bsichtigte 4! che tern dienen. teil Deutsch- m von 1937 be- verhandlungen B undestag da- 2 land ein Fnde gemacht wer- Süsterhenn gegen Bundestagsbeschluß Der prominente CDU-Politiker und Staats- minister a. D. Adolf Süsterhenn bestritt je- doch amn Dienstag, daß die Saar ein Gebiets- teil der Bundesrepublik sei. Adolf Süster- henn meinte, Bestandteil Deutschlands“ und „Jebietsteil der Bundesrepublik“ seien nicht Aasselbe. Die Saar sei— wie das Grundgesetz zeige— kein Teil des Bundesgebietes. Das Saargebiet freiwillig beitreten, wozu jedoch außer der Zustimmung der Saarbevölkerung auch das Einverständnis Frankreichs erforderlich wäre. Da die Bundesrepublik die Saar aber zu einer solchen Beitrittserklärung nicht zwingen Könne, bleibe nur dis Möglichkeit, mit Frank- reich über eine Umgestaltung des Status quo Zu verhandeln, um wenigstens ein gleichbe- rechtigtes Mitspracherecht der Bundesrepu- blik an der Saar zu erreichen. Letzteres könnte durch die sogenannte Europäisierung in Form der außenpolitischen Unterstellung der Saar Unter eine europäische Behörde und der Ge- Währung einer innenpolitischen Autonomie an die Saarbevölkerung verwirklicht werden. Eine solche Europäàisjerung brauche nichts an dem Tatbestand der völkerrechtlichen Zuge hörigkeit des Saargebietes zu Deutschland zu Andern. Der grundsätzliche Rechtsanspruch Deutschlands auf die Saar würde nicht preis- gegeben, wenn die Europäisierung vorbehalt- lich der endgültigen Regelung durch den Frie- densvertrag oder ein an seine Stelle tretendes Abkommen erfolgte. Aufstellung eines Kabinettprogrumms Zur Straffung der Regierungsarbeit— CDU- Antrag zur Gleichberechtigung Bonn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer will ein festumrissenes Kabinettsprogramm als Richtschnur für die Arbeit der Fachministe- rien in den kommenden vier Jahren aufstel- len, um dadurch eine Straffung der künftigen Regierungsarbeit zu erreichen. Die Sondersitzungen des Bundeskabinetts am Mittwoch und Donnerstag, in denen die Mini- ster für Wirtschaft, Finanzen und Arbeit Lageberichte geben werden, sollen der Auf- stellung der Programmpunkte für die Aus- arbeitung von Gesetzentwürfen und für die Verwaltungsarbeit der Bundesregierung auf Wirtschafts-, finanz- und sozialpolitischem Ge- biet dienen. Zur Konzentrierung der Arbeit der Bundesregierung in der Wirtschafts- und Finanzpolitik wird wie im vergangenen Ka- binett wieder ein Wirtschaftskabinett unter dem Vorsitz von Vizekanzler Blücher mit den zuständigen Ressortministern gebildet. Die Entscheidung über einen von der CDU- CSU vörbereiteten Antrag zur Frage der Gleichberechtigung von Mann und Frau wird voraussichtlich noch im November im Bun- destagsplenum fallen. Die CDU/CSU-Fraktion wird Ende dieser oder Anfang nächster Woche einen Antrag einbringen, nach dem die dem Grundsatz der Gleichberechtigung noch ent- gegenstehenden Vorschriften des bürgerlichen Rechts bis zum 31. März 1955 weiter in Kraft bleiben sollen. Die inzwischen ergangenen und auf dem Gleichberechtigungsgrundsatz be- ruhenden Urteile sollen gleichzeitig durch eine Ubergangsregelung besonderen Schutz srhal- ten. Die Hinausschiebung der Gleichberech- tigung setzt eine Zwel-Drittel-Mehrheit im Bundestag voraus, da die Verfassung geän- dert werden muß. Bisher steht noch nicht rest, ob diese Mehrheit erreicht- wird, weil die 5 FIP möglicherweise nicht dafür stimmt. Die Freien Demokraten sind für eine schmelle Ver- abschiedung des Gesetzes über die Gleichbe- rechtägung. a 8 Weihnachtsbeibhilfe für Rentner? 5 Die Sp hat im Bundestag einen Antrag cht, nach dem die Bundesregierung eingebracht, aufgefordert werden soll, unverzüglich u Sorgen, daß den e eine Weihnachts- . 8 schalftsproduktion von N. Ländern 2 densevleren. beihälfe von 50 bzw 60 DM für den Empflan- ger von Sozialleistungen und 10 bzw. 15 PNMœ Für jeden Angehörigen gezahlt werden. Die Beihilfe soll allen Empfängern von Arbeits- losenfürsorgeunterstüt ung und allen wirt- schaftlich gleichstehenden Empfängern von versicherungsmäßiger Arbeitslosenunterstüt-- zung, Renten aus der Sozialversicherung, Ren- ten aus der Kriegsopferversorgung, sowie von Unterhaltungshilfe nach dem Lastenausgleichs- gesetz zugute kommen. Der Landesverband Hessen des Verbandes der Rriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebe- nen und Sozialrentner Deutschlands(Vd), hat Bundeskanzler Adenauer um endgültige Klarheit über die Schaffung eines Ministe- riums für Kriegsopfer- und Heimkehrerange- legenheiten gebeten. Außerdem forderte er von Bundesrat und Bundestag, alles in ihren Kräften stehende zu tun, um eine angemes- Sehe Erhöhung aller Renten zu erwirken. Eine stärkere Berücksichtigung der Geistes- arbeiter bei der Steuergesetzgebung verlangte che„Union der Geistesarbeiter Deutschlands“ auf ihrer diesjährigen Mitglieder versammlung in Bemm. Dem geistig Arbeitenden müsse min- destens so viel an materiellen Mitteln zur Verfügung stehen, wie zur Aufrechterhaltung einer dem Beruf angemessenen Lebensfüh- rung, zur Erziehung der Kinder und zur Si- cherung des Alters notwendig sei. Auch sonst müsse in der Gesetzgebung die Besonderheit der geistigen Arbeit stärker berücksichtigt werden, damit die meist individuellen Gei- stesarbeiter nicht zwischen den großen Mas- Seni und Kapitalorganisationen zerrieben“ werden. Deutsch- französisches Filmprotokoll BOnn(E. B.) Die deutsch- französische ge- nrischte Kommission für Filmfragen erzielte Ubereinstimmung über ein neues Filmproto- Koll für das Jaufende Verleihjahr. Ferner wurde der Austausch von Filmen beider Län- der geregelt und eine Reihe schwebender 8 gelöst. Beide Delegationen sind nach einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsmini- Ster hunde üpereingekonmmen, 1 Gemein- Filmen den bei- könne der Bundesrepublik nur Bleibt die SPD im Hamburger Senat? Brauer: Ohne SPD geht es nicht— Be- dingungen für die EVG. Ratifizierung Hamburg(UP). Der bisherige Hambur- ger Bürgermeister Max Brauer meinte in einem Interview, die SPD könne in Hamburg nicht ausgeschaltet werden. Er gab ferner zu verstehen, daß er sich einen wirksamen Wehr- beitrag Deutschlands ohne die Mitarbeit der Sozialdemokraten nicht vorstellen könne. Brauer sagte wörtlich:„Nach meinem Ge- kühl kann ohne die SpD in Hamburg nicht regiert werden“. Ein Alleinregieren des Blocks werde ein ‚„Dahinquälen“ sein. Der sozial- demokratische Bürgermeister, der seit sieben Jahren die Geschicke der größten Stadt West- deutschlands leitete, begründete seine Auf- fassung damit, daß den vier Gruppen des Hamburg- Blocks mit ihren vier verschie- denen politischen Grundauffassungen der ge- schlossene sozialdemokratische Block mit sei- nen 58 Abgeordneten im Parlament gegen- überstehe. Diesen SPD-Abgeordneten werde es mit ihrer einheitlichen Meinung in den meisten Fällen ein Leichtes sein, den Block zu „Überspielen“, Brauer ließ jedoch durchblik- ken, daß die Sozialdemokratie sich nur dann am einer RKoalitionsregierung in Hamburg be- teilligen werde, wenn sie erneut den Ersten Bürgermeister stellen könne. Der seitherige Hamburger Regierungschef kritisierte die Uberbetonung, die der bundes- politische Gesichtspunkt der Hamburger Wahl (Verschiebung im Bundesrat) in der In- und Auslandspresse gefunden habe. Er unterstrich in diesem Zusammenhang, daß seine Regie- rung im Länderparlament keine Obstruktion, sondern eine„Politik der Zusammenführung von SPD und Adenauer“ betrieben habe. „Wenn sich Schumacher und Adenauer auf mittlerer Linie getroffen hätten, würde heute manches anders aussehen.“ Hamburg sei auch nicht gegen den Schumanplan gewesen. Der Bürgermeister erinnerte ferner an seine Bun- desrats-Erklärung vom 15. Mai 1953 zum deutsch- alliierten Vertragswerk, in der ein Verteidigungsbeitrag nicht abgelehnt, aber die gleichberechtigte Aufnahme Deutschlands in die NATO gefordert worden sei. Wörtlich sagte Brauer:„Man kann im Ernstfall nicht sagen Deutsche an die Front', ohne daß die Deutschen im Kommando mitwirken. Es ist wichtig, daß die Bundesrepublik bei der Aus- arbeitung der strategischen Pläne in Europa mitarbeitet.“ Nach Brauers Auffassung würde die Ver- wirklichung des EVG-Vertrages ohne Lu- stimmung der SPD eine„für Deutschland un- erträgliche Situation schaffen“. Man könne kein schlagkräftiges Heer aufstellen, wenn Hinter der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft nicht das ganze deutsche Volk stehe. Brauer verlangte, daß für den auf 50 Jahre vorgesehenen EVG Vertrag Revisionsmög- Uchkeiten eröffnet werden. Alle fünf Jahre sollte eine Expertenkommission die prak- tische Auswirkung der Verträge überprüfen, damit das Vertragswerk dann eventuell der veränderten Wirklichkeit angepaßt werden könnte. ber seine politischen Zukunftspläne wollte sich der Bürgermeister nicht äußern, Er wird am 25. November nach den USA reisen, um seine Kinder zu besuchen und einige poli- tische Vorträge zu halten. Er wird bei dieser Gelegenheit auch mit politischen Freunden alls seiner Emigrationszeit zusammentreffen und am 15. Januar nach Deutschland zurück- kehren. Die Suezkanal- Verhandlungen hätten ein „Kritisches Stadium“ erreicht, erklärte der Agyptische Staatschef Naguib. Im Sudan begannen die Wahlen, die über die Zukumft des Gebietes entscheiden sollen. Bis jetzt scheint es, als läge die Nationale Einheitspartei, die für einen Anschluß an Agypten eintritt, leicht im Vorteil. Eine heftige Explosion hat einen Teil des Hauptwasserrohrs, mit dem der arabische Teil von Jerusalem mit Wasser versorgt wird, außer Betrieb gesetzt. Der Zwischenfall würd zur Zeit untersucht. Bei Zusammenstößen zwischen indischen Truppen und Kriegern des Tagin-Stammes an der Nordost-Grenze Indiens sollen 70 Perso- nen getötet worden sein. Die Stammeskrieger Waren mut Pfeil und Bogen bewaffnet. Dr. Abdullah Daftary, ein Neffe Mossadegs, ist im Itzehoer Krankenhaus an den Folgen sines Verkehrsunfalles gestorben, Er wird in den Iran übergeführt. Der Hauptausschuß der UN-Generalver- sammlung stimmte mit 12 gegen 2 Stimmen dem Antrag zu, die Grausamkeiten in Korea, die den Chinesen und Nordkoreanern zum Vorwurf gemacht werden, auf die Tagesord- nung der Vollversammlung zu setzen.. Der Mörder zweler Minderjähriger ist von einem Londoner Schwurgericht schuldig be- funden und zum Tode 1 dem Strarig ver- urteilt worden. 3 Oberkirchenrat Dr. 1 ist von seinem ktsführer der CDU Bremen zu- Gründe für diesen Rücktritt wurden mitgeteilt Bundeswirtechaftsminister Erhard Bat Sei- nen 155 0 Besuch in Stockholm beendet Landes- Sozialgericht in Mannheim Ministerrat besu ringen igen für die Regierung?— es Bundeskabinetts Vor 10 1, es de den Krankheit 1 1 muß aber ein verden. Vor einer 1 muß d en eines Ztlichen Sachverständigen ein- It werden. Ein Rech walt muß vom richt auch dann gehört werden, wenn Weisung aus medizinischen Gründen erfolgen soll. Bei Alkohol- und Rauschgift- Süchtigen ist dies nicht notwendig. Der Gesetzentwurf definiert die Freiheits- entziehung als die Unterbringung einer Per- son gegen ihren Willen oder im Zustand der Willenlosigkeit. Im Falle einer Freiheitsent- in eine Haftanstalt, Ge- Arbeits- Oder Ver wahr- Vorgesehen. Für den Zustand der Willenlosigkeit wird die Einweisung in Heil und Pflegeanstalten, oder Rauschgift- und Al- Koholentziehungsanstalten genannt. Das Bundeskabinett billigte ferner den Ent- Wurf eines Ratifizierungsgesetzes zum deutsch- brasilianischen Abkommen über die N Herstellung der deutschen Schutz- und Ur- heberrechte in Brasilien. In dem Abkommen, das von Bundesrat und Bundestag gebilligt werden muß, verpflichtet sich die brasilia- nische Regierung, die während des Frieges Srlassenen Gesetze über die Beschlagnahme der deutschen Schutz- und Urheberrechte auf- zuheben und Rückerstattungen vorzunehmen. Die Bundesregierung stimmte außerdem dem deutsch- japanischen Abkommen über den Schutz der im zweiten Weltkrieg beein- trächtigten Rechte auf dem Gebiet des ge- Werblichen Rechtsschutzes zu. Das Abkom- men sieht die Aufhebung der im wese ven auf Grund der Bestimmungen der Besat- zungsmächte in Japan eingeführten Beschrän- kungen für deutsche Schutzrechte vor. Das Kabinett billigte auch eine Ver ubarung mit der Schweiz über die Regelung er Schwelzer Franken- Grundschulden. Einen Gesetzentwurf zur vorläufigen Durchführung wirtschaftlicher Verträge hat die Bundesregierung dem Parlament zugelei- tet. In dem Entwurf wird die Bundesregie- rumg ermächtigt, schon vor der Ratifizierung von Handelsverträgen durch Rechtsverord- nHulgen die vorläufige Durchführung des im Vertrag vereinbarten Handels zu ermögli- chen. Forderungen der Geschädigten Der Vorstand des Zentralverbandes der Flieger geschädigten, Evakuierten und Wäh- Tungsgeschädigten hat in einem Schreiben an Bundeskanzler Adenauer die Schaffung einer„ministeriellen Grundsatzabteilung“ zur besseren Wahrnehmung der Interessen aller Ausgebombten, Evakuierten und Währungs- opfer gefordert. Wie der Verband mitteilte, Wird er allen Versuchen entgegentreten, Ein- richtungen der Lastenausgleichsverwaltung zu einem„Monopol“ der Gruppe der Heimatver- triebenen zu machen und anstelle neutraler Verwaltungsbeamter exponierte Vertriebe- nenvertreter zu beauftragen. Der Zentral- verband tritt für die beschleunigte Auflegung einer Lastenausgleichsanleihe ein, um insbe- sondere für die Alternden unter den Vermö- gensgeschädigten des letzten Krieges eine be- schleunigte Auszahlung der Mittel zu errei- chen. Auch der Präsident des Bundesaus- gleichsamtes, Kühne, hatte sich kürzlich in Bonn für die Auflegung einer solchen An- leihe noch im diesem Jahr ausgesprochen. . Der Schah des Iran hat Direktor Karl Höfer (Bamberg) für hervorragende Verdienste um de iramisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen zum Ritter des Ordens„Homayoun“ ernannt. Das 465. Us-Lufttransportgeschwader soll nach Deutschland verlegt werden. Zwei amerikanische Zerstörer trafen zu einem einwöchigen Höflichkeitsbesuch in Ham- burg ein. England um Einheit Deutschlands bemüht NATO das Fundament der britischen Politik — Thronrede Königin Elisabeths London(UP). Königin Elisabeth II. er- klärte in ihrer Thronrede zur Eröffnung der neuen Sitzungsperiode des englischen Parla- ments, daß sich die britische Regierung im Verein mit Frankreich, den USA und in en- ger Konsultation mit der deutschen Bundesre- gierung weiterhin um Lösung des Pro- nühen we Korea in der die Kan worden ommando der Verei nen nach v vor dort eine Rolle er sprach die Königin die Ho Erneuerung der„freundsche dem Oh einer baldigen Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern Der restliche Teil ihrer Rede befaßte mit innenpolitischen Fragen. Sie kün- Sich are tung wei- des Hau- ses der Lords, also des Oberhauses, befassen werde. Die Parlamentseröffnung ging mit dem tra- tionellen, farbenprächtigen Zeremoniell vor Sich. In Begleitung ähres Gatten, des Herzogs von Edinburgh, fuhr die Königin in der gol- denen schen Sta Sarosse, von einer Ka- Vallerie-Eskorte umgeben, vor dem Oberhaus Vor. V bei der Krönung trug sie die wert- volle Krone des britischen Imperiums. Unter der langen weinroten mit Hermelin besetzten Sch! trug 81 We Seidenkleid. enstöß lerolden in mi. di el 8 elalter- achte en ihre Ankunft im Anl. Peers in ihren bunten Staatskleidern fielen auf die Knie. Im Hin- tergrund standen die Abgeordneten des Un- terhauses und die Vertreter des Diplomati- schen Korps. Nachdem die Monarchin auf dem Thronsessel Platz genommen hatte, über- reichte ihr der Lordkanzler, Lord Simonds, die Rede, die von Sir Winston Churchill aus- georbeitet worden War. Neuwahlen erst in drei Jahren Im Anschluß an die Thronrede ergriff Pre- mier minister Sir Winston Churchill das Wort. Er sagte, daß Großbritannien be von Neu- Wahlen weiter entfernt sei als vor zwei Jahren, Als die Konservativen mut einer knappen Mehr- heit die Regierung übernahmen. Zur Welt- lage meinte der Premier, daß sie heute zwar Viele schwierige Probleme aufweise, im gan- zen gesehen jedoch nicht so gefährlich er- scheine wie vor zwei Jahren. Churchill setzte sich erneut für ein Treffen der Reglerun, chefs der drei Westmächte mit dem sowie schen Minister präsidenten Malenkow ein. Aus den jüngsten Maßnahmen der Sowjets könne man schließen, daß die neuen Machthaber im Kreml mehr an innenpolitischen Fragen als an der Ausdehnung ihres Machtbereichs- i teressiert seien. Deshalb könne man die wei- tere Entvricklung hoffnungsvoll und mit Ver- trauen abwarten. Er habe aber keineswegs die Absicht, eine Konferenz der Regierungs- chefs überstürzt in die Tat umzusetzen. Die Marokko-Resolution fiel durch Nur ein halber Satz gebilligt— Frau Pandit: Die UN leugnen ihre Grundsätze New xvork(UP). Die von den 15 Ländern des àrabisch- asiatischen Blocks eingebrachte Marokko-Resolution wurde vom Plenum der UN-Generalversammlung abgelehnt. In die- ser Resolution sollte Frankreich aufgefordert werden, auf eine Verminderung den Spannun- gen in Marokko hinzuwirken und eine freie demokratische Entwicklung in Marokko zu gewährleisten. Uber die einzelnen Sätze der Resolution wurde getrennt abgestimmt. Nur eim halber Satz(„Nach Prüfung der von 15 Mitgliedstaaten aufgeworfenen marokkani- schen Frage“) erzielte die Billigung der er- forderlichen Zweidrittelmehrheit: Er wurde mit 41 gegen 9 Stimmen bei 9 Enthaltungen angenommen. Alle anderen Sätze wurden ab- gelehnt. Folgende Länder stimmten bei allen Ab- stimmungsgängen dagegen oder enthielten sich der Stimme: Australien, Belgien, Chile, Ko- jumbien, Costa Rica, Dominikanische Repu- lik, Haiti, Honduras, Luxemburg, die Mie- derlande, Nikaragua, Panama, Paraguay, Tür- Rei, Südafrika und Großbritannien, Die USA, Brasilien, Kanada, Kuba, Ekuador, Grieclien- Land, Neuseeland und Peru billigten die Prä- ambel, lehnten aber die hauptsächlichen Feile der Resolution ab. Nach der Abstimmung Kistani machte si nmimister Si N der pa- r Zafrullah Khan zum Spr der Antr erregt er Ve zu Prot. des m der Charta der Vereinten Na Verankert ist, it anerkennt, und de keinen Wert darauf le 1 n rung ken.“ damit meine ht zu sagen, gemacht n Grun gründet Alle v Wir uns Reso Sch Hog Frau 75 72 55 alls abgelehnt wird. ugano-Konferenz ab egative Antwort auf die Einladung des ens— Wieder keine klare Stellungnahme Paris(UP). Die hat die Ein- adlu der drei te zu einer Außen- r- Konferenz in Lugano abgelehnt. Die Antwort der Sowjetunion auf die letzte Note der Westmächte vom 18. Oktober, in der diese Konferenz. für den 9. Noven gen worden war, ist den Be lands, Frankreichs und der in Moskau übe 5 Die Sowietunion wiederholte, wie aus dem französischen Außenministerium verlautet, in ihrer Antwort ihren früheren Vorschlag für i Konferenzen: für eine Fünf-Mächte- renz(mit Rotchina) zur Erörterung al- weltpolitischen Spannungen und für eine nz zur Besprechung der sowjetische Regierung ammenhang mit 1 österreichischen ehandeln, sie verlangte Problem auf bearbeiten zu 2u s ᷓGsterreichische diplomatische Weise vielmehr, normale lassen. In Pariser Regierunmgskreisen hat die er- neute sowjetische Ablehnung einer baldigen Vierer-Konferenz unverhohlene Enttäuschumg hervorgerufen. Es scheine jetzt wirklich so, meinte ein französischer Diplomat, als wolle die Sowjetunion durch propagandistische Ma- nver und diplomatische Finten den Status quo aufrechterhalten, und als sei sie an einer Ver- mi rung der politischen verstärkt, daß die neue sowjetische Note, wie schon die vorige vom 28. September, sehr verschwommen ab- gefaßt ist. Aus ihr geht wiederum nicht her- vor, ob die Sowjetunion ihre Teilnahme an einer Vier-Mächte- Konferenz von der west- lichen Zustimmung zu einer Fünf-Mächte- Konferenz abhängig macht, oder wann und Wo sie zu solchen Konferenzen bereit wäre. Politische Beobachter in Paris sind davon überzeugt, daß die negative sowietische Ant- Wort die Aussichten auf die Rat erung des EVG-Vertrags durch die französische Natio- nalversammlung erheblich verbessern wird. Viele Mitglieder der Versammlung hatten nämlich gezögert, dem Vertrag zuzustimmen, solange noch einige Chancen für eine Ost- West- Konferenz bestanden. Wahrscheinlich wird aber jetzt ein Teil dieser Abgeordneten umso lauter nach einem„Treffen auf höch- Ster Ebene“, also einer Zusammenkunft der Regierungschefs der Westmächte und der So- Waietunion rufen. Für eine solche Konferenz besteht aber angesichts der starken amerika nischen Bedenken kaum Aussicht, zumal auch Churchill skeptisch geworden ist und seinen diesbezüglichen Plan wegen der zur Zeit zu geringen Cha n einer Verständigung mit dem Kreml zurückgestellt hat. Zirkulin at auen Kreisſeufstsrunge 8 reges 8. Knoblauch perlen Verdabungsstärunge Neuer Zwischenfall an Israels Grenze Drohungen der Moslem- Bruderschaft Jerusalem(UP). Etwa 60 israelische Soldaten haben nach einer Mitteilung von jordanischer Seite das Araberdorf Budrus an- Segriffen. Es soll ein eineinhalbstündiges Feuergefecht mit arabischen Grenzeinheiten stattgefunden haben. Auf jordanischer Seite sind, wie von der gleichen Quelle verlautet, keine Verluste zu beklagen. Beobachter der UN- Waffenstillstandskommission in Jerusa- lem haben sich zur Untersuchung des Zwi- schenfalls nach Budrus begeben. Eine Stel- lungnahme von israelischer Seite liegt bisher noch nicht vor. Der Führer der Moslem- Bruderschaft, Has- san el Hodeiby, drohte in Paris mit dem Auf- marsch seiner Partisanen, um die Suez-RKa- nalfrage mit Gewalt zu lösen, falls auf dem Verhandlungswege nicht bald eine Einigung zwischen Großbritannien und Agypten zu- standekomme. Wie el Hodeiby in einem In- terview erklärte, ist in seiner Organisation eine neue Generation junger Menschen aufge- zogen worden, die eine außerordentlich gute Ausbildung erhalten hat, um den britischen Truppen am Suezkanal Widerstand entgegen- zusetzen. Neues dus aller Welt 25 000 Soldaten wurden hingerichtet Während des zweiten Weltkriegs— Gerichts- statistik des OK W gefunden Berlin(UP). In Ostberlin sind streng Vertrauliche Geheimakten des früheren Ober- kommandos der Wehrmacht(OK W) aufge- funden worden, die zu Zahl der von deutscl 1939 bis zum Januar 1 teilten und hingerichteten ehemaligen Deutschen Wehrn eben. Nach den vom Büro ADN veröffe lerdings noch unve den in der Zei 31. Januar machtsang und in öBtent f 1 an der Tode vert det mit dem M Mar 1945. den letz- en die be r den Gerichtsurteilen Vorhergeganse hre vermut- Haches an Opfern forderten. Nach den Unterlagen des OK W wurden in der Zeit vom 26. August 1939 bis zum 31. Ja- nuar 1945 allein von 8 annten„Feld- gerichten“ 14 338 Todes verhängt und 8996 vollstreckt. Davon entfallen 12 245 auf das Heer, die übrigen auf Luftwaffe und Kri marine. Weite 10 621 Wehrmachtsan- gleichen Zeitraum von 2 Heimat zum Tode verurteilt. sächliche Delikte werden in den Todesakten„Feigheit vor dem Feind“ und„unerlaubte Entfernung von der Truppe“ vermerkt. Aus den monatlichen 85 geht hervor, daß die Zahl der Toc gegen Kriegsende immer höher an 9 Januar 1940 wurden 99 Todesurteile voll- streckt, im Januar 1941 90, im Januar 1942 175, im Januar 1943 449, im Januar 1944 532 und im Januar 1945 952. Angaben über Hei- matgerichte fehlen. Aus den Akten des ORW Vor, daß die Angehörigen Gründen der „Erhaltung der Wehrkraft“ nur in den we- nigsten Fällen von der Aburteilung und Hin- richtung benachrichtigt wurden. Die Opfer der Kriegs- und Feldgerichte wurden meistens als „vermißt“ gemeldet. Hte gege der lich ein Vi geht ferner her- Wieder deutsche Luftfahrtforschung Braunschweig(Up). Der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt, die in Braun- schweig ihre Arbeit wieder aufgenommen Bat, wurden Gelder des Bundesverkehrsministe- riums und der Deutschen Forschungsgemein- schaft für besondere Forschungsaufgaben zur Verfügung gestellt. Die neugegründete An- stalt ist Nachfolgerin der Deutschen For- schungsanstalt für Luftfahrt, die 1936 in Braunschweig entstand und die 1938 in die Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Göring umbenannt wurde. Die frühere Deutsche For- s ungsanstalt für Luftfahrt in Braunschweig Völkenrode gehörte zu den modernsten Ver- suchsa Aten der Welt und verfügte über den größten Windkanal Europas. Nach Kriegs- ende mußte dieser Windkanal ebenso wie die Tüfstände für Triebwerke gesprengt werden. Mörder des kleinen Bobby geständig Kansas City(UP). Carl Austin Hall und seine Kompliein Bonnie Brown Heady haben zt gestanden, den kleinen Millionärss⸗ Obby Greenlease entführt und ermo haben. Die beiden, die den verzweifelten ter des Kindes noch nach der Ermo g des 6jährigen Bobby um 600 000 Dollar erpreßt hatten, waren bald verhaftet worde h- deni sie sich durch sinn großen Geldmengen verd ten Dulles: Keine Atomwaffen in Spanien Washington(Up). Us-Außenminister John Foster Dulles erklärte in seiner wö- chentlichen Pressekonferenz, er wisse nichts von angeblichen Planen, in Spanien ameri- kanische Atomwaffen einzulagern. Sollten je- doch solche Pläne entwickelt werden, so würde man sie sicherlich nicht der Offentlichkeit bekanntgeben. Seines Wissens existiere auch kein Abkommen mit Spanien, wonach die amerikanische Regierung erst die Genehmi- Sung Madrids einholen müßte, falls Atom- Waffen von Spanien aus zum Einsatz gebracht Würden. DIHIT fordert höheres Bildungsniveau Bonn(E. B.) Nach einem vom Deutschen Industrie- und Handelstag OIHIT) veröffent- lichten Bericht aus der Arbeit der Industrie- und Handelskammern werden gegenwärtig im Bundesgebiet rund etwa 539 000 Jugendliche — das sind 70 000 mehr als im Vorjahr— in Industrie- und Handelsbetrieben zu Fachkräf- ten herangebildet. Bei den Prüfungen der Ju- gendlichen habe men die Erfahrung machen müssen, daß leider noch erhebliche Lücken im Elementarwissen der Prüflinge vorhanden seien. Wenn auch für den bedauerlich nied- rigen Stand im Allgemeinwissen die mangel- haften Schulverhältnisse während des Krie- ges und in den ersten Nachkriegsjahren mit- verantwortlich seien, so gebe auch heute die Schulausbildung noch zu schwerwiegenden Be- denken Anlaß. Große Anstrengungen seien ekorderlich, um die Allgemeinbildung in den Volks- und höheren Schulen auf ein besseres Ni voni u bringen Nut noch bis zum 5. 11. kaufen sie jn unzerem alten Haus in T1, 11 Dann Wird umgezogen. Sroffes bereitet sich vor! 8 ueber Selle. l bababtelit: le,, lee, 4 MANN HE IN enn JJVVVVVVVVJJV(L000%%% ↄ TTV ⁰—mũnũw..̃ĩ˙%,ſ/)%/=,. Chorkonzert des Sängerbundes. Am kommenden Sonntag führt der Män⸗ nerchor des Sängerbundes im Vereinshaus ein großes Chorkonzert durch, das in ſeinem volkstümlichen Gehalt zu einer edlen Mani⸗ feſtation beſten deutſchen Liedgutes zu wer⸗ den verſpricht. Chormeiſter Heinrich Joſef Pfeiffer hat in ſorgſamer Einſtudierung ei⸗ nen Strauß bekannter Chöre von Schubert, Haas, Silcher, Grieg, um nur die bekannteſten zu nennen, vorbereitet, um dem Publikum einen Nachmittag erleſenen geſanglichen Ge⸗ nuſſes zu bieten. Im Rahmen des ſorgfältig abgewogenen Programmes wirkt die be⸗ kannte Mannheimer Sopraniſtin Maria Eig⸗ ler⸗Fendt, den Seckenheimern längſt keine Unbekannte ein Schülerchor der mehr und hieſigen Volksſchule unter der Leitung von Hauptlehrer Theodor Röderer, der zwei Volksweiſen in eigener Vertonung bringt, mit. * 2. Lichtbildervortrag der Abendakademie. Am kommenden Freitag, 6. November, 20 Uhr, findet im oberen Saale des Vereins⸗ hauſes der 2. Lichtbilder⸗Vortrag der Abend⸗ akademie ſtatt. Es ſpricht Max Perkow, Hei⸗ delberg über die Geſchichte des Neckartals mit ſeinen Burgen von Wimpfen bis Hei⸗ delberg. 140 Farblichtbilder werden ein an⸗ ſchauliches Bild über die landſchaftlichen Schönheiten dieſes herrlichen Gebiets bieten. Eintritt iſt frei. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Wir gratulieren! Das Feſt der Silbernen Hochzeit konnten am Montag Herr Philipp Egner u. Frau Katharina, geb. Blatt, Freiburgerſtraße 43 feiern. Noch nachträglich die beſten Wünſche. J e Lokalausſtellung der Geflügelzüchter ö Beweis guter Zuchtarbeit. Die diesjährige Lokalausſtellung der Ge⸗ flügelzüchter in der Turnhalle war von zwei weſentlichen Faktoren getragen, die der Aus⸗ ſtellung zu einem beſonderen Erfolg verhal⸗ fen. Einmal war es die wertmäßige Steige⸗ rung der Zuchtarbeit an den 741 vertretenen Tieren und zum anderen war es der hohe Publikumszuſpruch, den die Ausſtellung den ganzen Tag über fand, die zuſammen eine gewichtige Reſonanz ergaben, mit der die eifrigen Züchter vollauf zufrieden ſein kön⸗ nen. Ausſtellungsleiter Adolf Treuſch hatte ſich mit ſeinen Getreuen wieder redliche Mühe gegeben, die Ausſtellung ſehr überſichtlich und auch für den weniger fachmänniſch vor⸗ gebildeten Beſucher verſtändlich aufzubauen und trug ſo mit dazu bei, den äußerſt gün⸗ ſtigen Eindruck den man von der Schau ge⸗ wann, zu verſtärken. Ueber all dieſen organi⸗ ſatoriſchen Belangen aber ſtand deutlich der ſpürbare Wille, den im Verein lebendig ver⸗ zankerten Zuchtgedanken weiter auszubauen 8 1 1 2 Hund zu verſtärken, ſtand die Liebe zum Tier und nicht zuletzt auch jene Faktoren die zu einer wirtſchaftlichen Tierhaltung durch ein ſtrenges Ausleſeprinzip führen. Dieſe Ge⸗ danken drängten ſich beim der Schau unwill⸗ kürlich auf, wenn man die ſorgſam gepfleg⸗ ten Tiere der verſchiedenſten Raſſen ſehen durfte und ſich dabei überlegte, wieviel Mühe, Opferſinn und Liebe von jedem ein⸗ zelnen Züchter aufgewandt werden muß, um in der Zucht erfolgreich zu ſein. So bedeuten denn auch die von den Preisrichtern Otto, Weinheim und Schleich, Rheinau vergebenen Auszeichnungen eine beſondere Anerkennung für die Mühe und Sorgfalt, die ſich jeder einzelne Züchter gegeben hat. Im Einzelnen wurden folgende Preiſe verteilt: Puten Engelbert Fuchs ſehr gut mit Zuſchlags⸗ preis, Blauſperber— Eugen Bauder ſehr gut Ehrenpreis, Arthur Hauck ſehr gut J. Suſſex hell— Ernſt Reuther und Emil Ko⸗ ger Ehrenpreis, Karl Obermeier zwei Zu⸗ ſchlagspreiſe. Hampshire— Philipp Volk und Emil Friedel Ehrenpreis, Wilhelm Raufel⸗ der Zuſchlagspreis und Auguſt Hauck ſehr gut. Wyandotten gelb— Karl Würthwein Ehrenpreis. Barnefelder doppelg.— Karl Kegel Ehrenpreis. Barnefelder ſchwarz Emil Stahl Zuſchlagspreis. Rheinländer— Albert Schulz Ehren⸗ und Zuſchlagspreis. Italiener gold— Ludwiig Weſch zwei Eh⸗ renpreiſe, Adolf Treuſch Zuſchlagspreis. Italiener ſilber— Adolf Treuſch Ehren⸗ und Zuſchlagspreis, Karl Wetzel ſehr gut. Italiener ſchwarz Math. Winkler ſehr gut. Italiener gelb— Adam Gärtner ſehr gut. Italiener rebhf.— Emil Berlinghof Zuſchlagspreis, Ernſt Bühler ſehr gut. Brakel gold— Adam Diehm Zuſchlagspreis. Brakel ſilber— Karl Würthwein ſehr gut. Jap. Seidenhühner— Adam Gärtner Eh⸗ ren⸗ und Zuſchlagspreis. Zwergwyandotten — Ernſt Bühler ſehr gut. Zwerg⸗Barnefelder — Philipp Volk Ehren ⸗und Zuſchlagspreis. Zwerg⸗Minorka— Ludwig Weſch Ehrenpreis. Zwerg⸗Italiener ſchwarz Emil Friedel Ehrenpreis, Karl Obermeier Zuſchlagspreis. Antwerp. Bartzwerge— Gerhard Seitz Zu⸗ ſchlagspreis. Tauben Max Gropp Ehren⸗ preis. Auch die mit der Schau verbundene Tom⸗ la ſand einen äußerſt regen Zuspruch, ſo⸗ ß die Züchter mit ſtolzer Freude auf ihren bo da 5 Tag zurückblicken können. großen Mannheim. Zum Ehrenpräsidenten des Filmelubs Mannheim Ludwigshafen wurde der Mannheimer Ober bürgermeister Dr. Hei- merich gewählt. Diese Ehrung wurde Dr. Hei- merich wegen seiner Verdienste um die Veran- staltung der Mannheimer Kultur- und Doku- mentarfilmwochen zuteil.(IS) Zellstoff- Verhandlung zunächst abgesetzt Mannheim(sw). Der Termim für die Verhandlung des Einspruchs der Stadt Hei- delberg gegen die Niederlassung des Sulfat Zellstoff werkes in Mannheim- Rheinau, der Ursprünglich auf den 5. November anberaumt War, ist abgesetzt worden. Wie Rechtsrat Hans Dehmke vom Amt für öffentliche Ord- nung in Mannheim erklärte, dürfte ein neuer Verhandlungstermin nicht vor den Kommu- nalwahlen am 15. November festgesetzt wer- den. Mit dem Messer gegen die Mutter Auch die Polizei-Beamten angegriffen Mannheim(Isw). Ein 24jähriger junger Mann drang in angetrunkenem Zustand in der elterlichen Wohnung in Mannheim wie- derholt mit dem Messer auf seine Mutter ein. In letzter Minute gelang es der Frau, dem Sohn das Messer abzunehmen. Da griff der Rabiate, der schon vorher einige Einrichtungs- Gegenstände in der Wobnung zertrümmert hatte, zu einem Küchenmesser. In ihrer Ver- Zweiflung wehrte sich auch die Mutter mit einem Messer und verletzte den jungen Mann leicht. Die Polizei mußte dem Sohn bei seiner Festnahme Handfesseln anlegen, weil er auch die Beamten angreifen wollte. Neues Großlagerhaus in Mannheim Mannheim(lsw). Im Mannheimer Zoll- hafen, dem ältesten Teil des Mannheimer Ha- fens, ist ein großes Lagerhaus eingeweiht worden. Beigeordneter Paul Riedl von der Stadtverwaltung Mannheim begrüßte die Neuansiedlung der Speditionsfirma Kühne und Nagel, die, wie er sagte, durch ihren Hauptsitz in Hamburg prädestiniert sei, die traditionell guten Verbindungen zwischen Mannheim und den Hansestädten zu pflegen. August Warnecke, Vizepräsident der Indu- strie- und Handelskammer Mannheim, über- brachte die Grüße der Mannheimer Wirt- schaft. Auf einer Fläche von 3 300 Quadrat- metern können in dem neuen Lagerhaus Gü- ter aller Art gelagert und umgeschlagen wer- den. Weihekerzen auf Soldaten-Gräbern Auf allen Soldatenkriedhöfen Baden-Würt⸗ tembergs werden am Volkstrauertag, der zum Gedächtnis der Gefallenen am 15. November begangen wird, Weihekerzen entzündet. Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge hat die Schulleiter gebeten, auch in diesem Jahr in Schulfeiern des Opfers der Gefalle- nen zu gedenken. NAFFEE- EX TRAKT IN PEER F OR Weihnachtspakete frühzeitig abschicken Die Deutsche Bundespost weist darauf hin, daß Weihnachtspakete und Päckchen nach der sowjetischen Besatzungszone möglichst krüh- zeitig abgesandt werden müssen, wenn ihre Zustellung vor dem Fest gesichert sein Soll. Auch für Päckchen nach Orten des Bun- desgebiets, sowie für Massendrucksachen, die nach den Erfahrungen der letzten Jahre un- mittelbar vor dem Fest in 80 Sroßzer Zahl eingeliefert wurden, daß ihre rechtzeitige Zu- stellung nicht immer ermöglicht werden konnte, wird eine frühzeitige Einlieferung empfohlen. Die Toto-Quoten vom Sonntag Zwölfer- Wette: 1. Rang 44 Gewinner je 18 552,20 DM; 2. Rang 570 Gewinner je 1431,20 DM, 3. Rang 5323 Gewirner je 153,10 DM; Zehner- Wette: I. Rang 187 Gewinner je 2262,60 DM; 2. Rang 2949 Gewinner je 143,30 DM; 3. Rang 26 190 Sewirmner Je 16,00 D. Wettervorhersage Dienstag wechselnd, zum Teil stärker be- Wölkt und im Laufe des Tages einzelne schauerartige Regenfälle. Mittagstemperatu- ren um 10 Grad, mäßige bis lebhafte süd- westliche bis westliche Winde, nächtlicher Temperaturrückgang kaum unter 5 Grad. Mittwoch weiterhin unbeständig und nicht ganz niederschlagsfrei. „ Südweſtd. Rundſchan Us-Kiuder nehmen am Martins-Zug teil Heidelberg Gsw). Die Kinder amerika- nischer P zungsangehöriger, die auch in den verg Jahren in zunehmendem Maße an d 9 3er Martinszug teil- nahmen, in diesem Jahr besonders ten sein. Der Martinszug, der am 8. November stattfindet, sich bei Einbruch der Dunkelheit durch Ben der Stadt. Viele tausend Kinder trag Kerzen, Lichter und Lampions mit sich und singen das Laternenlied. Eulenspiegeleien— zu weit getrieben FPfOT ZZheim(sw). Eine lange Reihe von Untaten, Gaunereien und v rantwortungs- losem Ulk stand auf der Vorstrafenliste eines 26jährigen schwachsinnigen HHilfsarbeiters. Jetzt hatte der junge nn sich vor dem Scl engericht zu verantworten. Unter ande- rem hatte er einmal einen Möbelwagen und die dazu gehörigen starken Männer nach Hei- delberg bestellt, um dort Mobiliar abzuholen. Dem Spediteur gab er jedoch prompt eine erfundene Adresse an. An einem anderen Ort läutete er nachts den Pfarrer aus dem Bett und bat ihn, mit zu einer angeblichen Unfall- stelle zu kommen. Hier läge jemand im Sterben. In einem württembergischen Städt- chen schlug er um Mitternacht Feueralarm. um die Wehrmänner zu verulken. Diebereien beging er bei jeder sich bietenden Gelegen- heit. Als Landstreicher war er bereits Weit⸗ hin bekannt. Jetzt schickte ihn der Richter endlich dahin, wohin er schon längst gehörte: In eine Heil- und Pflegeanstalt. e Eltern drohen mit Schulgeldstreik FPfOTZhheim(ls w)). Ober bürgermeister Dr. Brandenburg hat in einer Anfrage; die in der Verfassunggebenden Bandes versammlung ein- gebracht wird, die Regierung um Auskunft ersucht, welche Sofortmaßnahmen sie zur Be- seitigung des Mangels an Lehrkräften an H- heren Schulen und Berufsschulen in Pforz- heim zu ergreifen gedenke. Dr. Brandenburg, der der FDP/DVP-Fraktion angehört, teilte in der Anfrage mit, dag die Eltern wegen des Mangels an Lehrkräften kürzlich mit einem Schulgeldstreik gedroht haben. Zichorienernte ist befriedigend EpPIn gen(Z SH). Die Zichorienfabriken inn Bretten und Eppingen werden in diesem Jahr etwa 15 000 Tonnen Zichorie zu verarbei- ten haben. Die Ernte wird von den Fachleuten als befriedigend bezeichnet. Die Zichorie, die in Bretten und Eppingen verarbeitet wird, stammt in der Hauptsache aus den nordbadi- schen Landkreisen, Aus den Anbaugebieten Vaihingen/Enz und Südbaden sind nur ge- ringe Mengen zu erwarten. Volksschule kostet bis zu 400 000 DNT Graben(ZSfh). Die Gemeinde Graben baut zur Zeit ein neues Schulhaus, das bis Mitte Dezember unter Dach sein soll. Die Ko- sten kür dieses Gebäude werden sich auf 300 000 bis 400 00 DM belaufen, gab der Bür- germeister bekannt. Zwei Tote bei Verkehrsunfällen KEar ls uhe(Isw). Auf der Autobahn 2 wischen Heidelberg und Karlsruhe ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, der ein To- desopfer forderte. Ein Personenwagen wurde beim Uberholen von einem Lastwagen erfaßt und schwer beschädigt. Eine in dem Perso- nenwagen mitfahrende Frau wurde auf der Stelle Setötet, während der Fahrer, ein zehn- jähriges Mädchen und ein fünfjähriger Junge schwer verletzt wurden. Der Lastwagen wurde nur leicht beschädigt. Eine 69 Jahre alte Frau aus Söllingen im Kreise Rastatt wurde von einem Personen- Wagen erfaßt, als sie auf der Fahrt nach Hü- gelsheim mit ihrem Fahrrad plötzlich nach links abbog, ohne die beabsichtigte Richtungs- änderung anzuzeigen. Die Verunglückte wurde 16 Meter weit mitgeschleift und starb wenige Stunden später im Rastatter Krankenhaus. Betrüger in Offiziersuniform Mosbach(sw). In der Uniform eines Oberleutnants der amerikanischen Armee ist ein Betrüger aufgetreten, der in Haßmers- heim festgenommen wurde. Der Mann hatte sich in mehreren Fällen Geldbeträge er- schwindelt. In einer Gastwirtschaft hinterließ er eine Zecherschuld von 163 DM. Nach den Ermittlungen der Militärpolizei hatte der Mann unter verschiedenen Namen gelebt. Er ist deutscher Staatsangehöriger. Verschiedene Staatsanwaltschaften haben seit einiger Zeit nach ihm gesucht. Schnellere Zugverbindung gefordert Freiburg dsw-wW⁊Q Der badische Fremden- verkehrsverband in Freiburg will sich bei den zuständügen Stellen für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf der Schwarzwald talbahnstrecke einsetzen. Gefordert werden insbesondere bessere und schnellere Verbin- N nach dem Bodenseegebiet und der Einsatz von Dieseltriebwagen anstelle von Dampflokomotiven. SPD-Funktionäre rügen ihre Abgeordneten Lö ra eh(W.). In einer Sitzung des SPD- Kreisvorstandes Lörrach konnte keine Eini- gung über die Zweckmäßigkeit von Landtags- neuwahlen in Baden- Württemberg erzielt werden. Ein Teil der Funktionäre übte Kri- tik an dem Beschluß der Stuttgarter Koali- tionsparteien, die Landesversammlung ohne Neuwahlen in einen Landtag umzuwandeln. Schule für ungarische Emigranten Bauschlott, Kreis Pforzheim(sw). Vom 1. April 1954 an sollen Söhne emigrierter un- garischer Adeliger und anderer führender un- garischer Familien in dem früheren großher- 20glich- badischen Schloss B bt erzogen Werden. Die Verei 8 olischer und evangelischer Exilkirchen aus Ungarn haben das Schloß zunächst auf die Dauer von fünf Jahren gepachtet. In der Schule werden vor- Aussichtlich 150 Schüler aufgenommen, die von 15 Professoren unterrichtet werden sol- len. Der Umbau des Schlosses, mit dem dem- nächst begonnen werden soll, wird von den beiden Exilkirchen finanziert. An die falsche Adresse geraten Offenburg(w). An die falsche Adresse geriet ein 21 jähriger junger Mann, der etwas zu viel Alkohol genossen hatte. Er kletterte eines nachts auf das Dach einer Gastwirt schaft in Offenburg und drang von dort in ein Zimmer ein, Der Bewohner des Zimmers, der durch das Geräusch geweckt worden war, bereitete dem Eindringling einen recht un- freundlichen Empfang. In der Meinung, daß sich um einen Dieb handle, schlug der in esucher die Nachttischlampe auf den Kopf. Der so unsanft Behandelte machte kehrt, kletterte wieder auf das Dach, von dem er auf die Straße stürzte. Die Polizei nahm sich des Mannes an, der mit einer Gehirnerschütterung und gebrochenem Arm liegen geblieben War. Artist gab sich als Geistlicher aus Villingen(sw). Das Amtsgericht VIil- ngen verurteilte dieser Tage einen 31jähri- gen Artisten wegen Betrugs zu fünf Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte sich in Frei- burg einen Geldbetrag und ein Empfehlungs- schreiben kirchlicher Stellen erschwindelt und dabei angegeben, daß er schon seit mehreren Jahren im Ordensberuf stehe. In einem Hotel War er die Zeche schuldig geblieben. Der Ar- tist wird sich außerdem noch vor einem ande- ren Gericht zu verantworten haben, weil er sich als katholischer Priester ausgegeben und in einer Kirche die Messe gelesen hatte. Deutsch- französische Gefallenenehrung Baden—- Baden dsw). Zu Ehren deut- scher und französischer Gefallener legten Oberbürgermeister Dr. Schlapper und der französische General Brisac zum ersten Mal gemeinsam auf einem Ehrenfriedhof in Ba- den-Baden Kränze nieder. Nach der Kranz niederlegung an dem Gedenkstein auf dem framzösischen Teil des Friedhofes begab sich der General mit dem Oberbürgermeister zu den deutschen Kriegergräbern, an denen er Salutierte und unter den Klängen einer Mili- tärkapelle einen Kranz mit einer blau-weig⸗ roten Schärpe niederlegen ließ. 12 Verletzte bei einem Verkehrsunfall Bü hI(GsW). Ein französischer Personen- wagen mit zehn Insassen stieg auf der Bun- desstraße drei beim Uberholen mit einem entgegenkommenden Personenwagen zusam- men. Die vier Erwachsenen und die sechs Kinder, die im französischen Wagen reisten, Und die beiden Insassen des anderen am Zu- sammenstoß beteiligten Wagens wurden zum Teal schwer verletzt. Sie wurden ins Kran- kenhaus nach Baden-Baden gebracht. Gehaltserhöhung im Einzelhandel Freiburg Gsw). Die Gehälter der Ange- Stellten im Einzelhandel Südbadens sollen um drei Prozent erhöht werden. Diesen Schiedsspruch fällte der Landesschlichtungs- ausschuß am Freitag in Freiburg auf Anatnag der Deutschen Angestelltengewerkschaft in einem seit längerer Zeit währenden Gehalts- Streit. Die Tarifpartner müssen sich bis zum 12. November entscheiden, ob siè den Schieds- spruch annehmen oder ablehnen. Brettener wollen los von Durlach Bretten(ZSH). Die Stadt Bretten strebt die Wiedereinrichtung eines Fmnamamtes in Bretten an. Die Brettener Steuerzahler sind Vorläufig gezwungen, den weiten Weg bis zun Finanzamt in Karlsruhe-Durlach zu machen. Vorboten eines frühen Winters K Üün:ZZ elsa u(sw). In den letzten Tagen ließen sich an den Ufern der Jagst Möven nieder. Diese Vögel gelten als Vorboten eines baldigen Winters. Nach kurzer Rast flogen sie weiter, Sie halten sich vorwiegend im Winter- Halbjahr in den Neckarhäfen auf. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. In Karlsruhe gilt in diesem Jahr der allgemeine Buß- und Bettag am 18. November als lohnzahlungspflichtiger Feier- tag. Diesen Beschluß faßte die Stadtverwal- tung, weil die Mehrheit der Karlsruher Be- völkerung evangelisch ist.(sw) Heidelberg. Die Zahl der Hörer an der Universftät Heidelberg wird sich auch im Wintersemester 1953/54 gegenüber dem Som- mersemester 1953 nur unwesentlich verän- dern. 5(IS) Lahr. Der französische Delegierte für den Kreis Lahr hat den zuständigen deutschen Stellen zugesichert, daß die Besatzungsmacht bis Ende dieses Jahres 100 beschlagnahmte Wohnungen in der Stadt Bahr freigeben werde. 5(Is Freiburg. In den Schulen des Regle- rungsbezirks Südbaden wird in Kürze eben- falls ein Schul-Milchfrühstück ausgegeben. Das neue Schul-Milchfrühstück soll zwölf Pfen- nige kosten.(LSV) 0 — 13 oder mild · dromatisch, je noch Wunsch und Geschmack. Nach der immer gölfigen Köchenregel: Zum Milden das Kräftige zum Kräffigen cdeis Milde! MAG hat zu jedem Gericht die richtige Suppe im gelbroten Würfel oder in der Sülberdoppelpockung. Aus Frankfurt am Moin, Mainzer Landstraße 1930 schteibt ihnen gern mehr und schickt neue dezepte MAG K.. leer der last f mer nächtlichen Ruhe gestörte Mann dem Als Hofgärtner zu Haile Selassi eingeladen „Drei Musketiere“ kreuz und quer durch die Länder am Mittelmeer Vor wenigen Tagen kehrten drei junge Studenten von einer fast dreimonatigen Reise Zurück, die nicht nur bemerkenswert viel Phantasie, sondern auch Mut und Entschlos- senheit erfordert hatte. Es waren Dipl.-Land- Wirt Hans Ampbrosi, der gerade seinen Dok tor„gebaut“ hatte, Butz Engber aus Stutt- gart als Ingenieur und Leo Knall als Volks- Wirtschaftler aus Kiel. Buchstäblich ohne einen Pfennig Geld in der Tasche hatten sie die Fahrt geplant und mit viel Organisations- talent vorbereitet und schließlich auch durch- geführt. Bei irgendeinem Altwarenhändler hatten sie einen alten Wehrmachtsvolkswagen, der sicher schon unter Rommel in Afrika„8e Kämpft“ hatte, für ein paar Mark vor der Verschrottung bewahrt. Fast 200 Firmen in Sanz Deutschland wurden brieflich darauf aufmerksam gemacht, welche Vorteile es für sie bedeute, durch Lebensmittel und Aus- Tüstungsgegenstände aller Art die Mittel- meerrundfahrt 1953 zu ermöglichen. Die er- Sten Antwortschreiben bereits liegen den Schluß zu, daß aus der geplanten Vergnü- Zungsreise eine regelrechte wissenschaftliche Expedition würde. Nach ihrer Rückkehr nun Sind die drei lustigen Musketiere damit be- schäftigt, Gutachten über die Tropentauglich- keit einer bestimmten Cakes-Sorte, über Leica und Farbfilme zu schreiben, Erfahrun- gen mit Zeltausrüstungen und Kameras aus- zuwerten, Auskunft zu geben über Möglich- keiten der Schädlingsbekämpfung in Grie- chenland und einigen Dutzend anderer Auf- gaben sich zu entledigen. An Erlebnissen mannigfachster Art hat es inen nicht gefehlt. In Jugoslawien erlebten Sie die schlechtesten aber auch die schönsten Straßen Europas. Uber die Gastfreundschaft in Griechenland können sie sich heute noch nicht beruhigen. Besonders auch im Orient. Vielleicht deshalb, weil das Wort„Allemand“ Deutscher) dort so etwas wie ein laissez- Passer ist. Erstaunlich war für sie, daß, wo immer sie aufkreuzten, es höchstens einige Minuten dauerte, bis sich irgendein deutscher Landsmann, der von ihrer Tour gehört hatte, meldete. So beispielsweise in Kairo, wo die dortigen deutschen Diakonissinnen sich in der Betreuung der drei förmlich überboten. Von einem einflußreichen Ratgeber des abessini- schen Kaisers Haile Selassie erhielten sie Stellenangebote, so Hans Ambrosi als Hof- gärtner, Engber als Ingenieur und Knall als Volkswirtschaftler. Ein Pforzheimer, der entscheidend einge- schaltet ist in die Riesenprojekte der Nil- Regulierung(Kostenpunkt runde zwei Mil- Harden DM), gab ihnen Einblick in inter- Sssante industrielle Planungen Agyptens. In Istanbul trafen sie den ehemaligen evan- gelischen Stadtpfarrer von Weingarten bei Ravensburg, Häberle, der vor zwei Jahren Als erster deutscher Geistlicher in dieser tür- Kkischen Stadt die evangelische Gemeinde übernahm. Pfarrer Häberle hat ein Riesen- gebiet zu betreuen, praktisch die ganze Tür- Kei Deutsche geistliche Kollegen sitzen nur noch in Athen und in Kairo. Uber Italien und die Schweiz fuhren die drei wieder in Richtung Heimat. Für sie gibt es jetzt eine Menge Arbeit. Spezialinter- views für Rundfunk und Presse wechseln ab mit der Berichterstattung für viele deutsche Firmen. Die Bilanz des Etats ist übrigens er- staunlich: für EBwayen und die täglichen Be- darfsgegenstände gaben sie pro Mann und Nase in den drei Monaten nur 80 DM aus, für Benzin dagegen insgesamt an die 1000.— D-Mark. Und sonst? Ja, sonst brauchten sie Hichrts. Und„Kasimir“, der gute treue VW. keuchte sich hervorragend durch alle Hinder- nisse Die rund 600 Jugendherbergen Westdeutsch- Jands vebzeichneten im Jahr 1952 über 5 Mil- lionen Ubernachtungen, darunter 171 000 Aus- Ianderübernachtungen. Gesunde Herbstsaaten schaffen. Die unbesländige s Witterung dieses Jahres brachte vielerlei Unbequemlichkeiten in der Pflege und Ernte mit sich. Ein teilweiser recht starker Unkrautwuchs und die für die Ge- treideernte mitunter erhebliche Steigerung des Feuchtigkeitsgehaltes des Erntegutes machen eine besonders qute Reinigung und Lagerung des Saatqutes notwendig. Die Güte des Saat- gutes ist von großem Einfluß auf eine gute Kei- mung und eine gesunde Weiterentwicklung der Herbstsaaten. Selbstverständlich ist jedes Saat- getreide zu beizen, um Schneeschimmel, Stein- brand usr. vorzubeugen. Es bleibt stets eine zweckentsprechende Acter- arbeit und Düngung die Voraussetzung zur kräf- tigen Entwicklung aller Kulturen. Erst recht trifft dies für die Watersaaten zu, die den Unbilden des Winters zu widerstehen haben. Nur gut durch den Winter gekommene Bestände vermögen den Boden im Frühjahr bald zu beschatten und so unter dem schützenden Dach der Kulturen die Bodengare zu erhalten. Eine rechtzeitige Grund- düngung im Herbst muß selbst auf den noch an- scheinend mit Nährstoffen ausreichend versorg- ten Böden erfolgen, um die gute Leistungsfähig- keit dieser Böden zu erhalten. Die Bodenunter- suchungen mahnen jedoch in den allermeisten Fällen, Phosphorsäure und Kali vor der Bestel- lung auszubringen, damit die jungen Saaten sich von Jugend an kräftig entwidgeln und insbeson- dere ein umfangreiches Wurzelwerk ausbilden. Die Kaliphosphatgrunddüngung läßt sich fur alle Kulturen in einem Arbeitsgang ohne lästige Mischarbeit mit 5 bis 6 dz/ha Phosphatkali Phos- kali) schnell durchführen. Für kalireiche Böden Signet sich die Nährstoffabstufung 14& 14, d. h. der Dünger enthält 14% Phosphorsaure und 14% Kalj. Sonst gebrauche man Phosphatkali 10 20. Bei Anwendung dieser Dünger kann Menge und Form des Stickstoffs den Bedürfnis- sen von Pflanze und Boden angepaßt werden. Diese gekörnten, staubfreien Grunddünger haben in den letzten drei Jahren einen etwa verzehn- fachten Verbrauch gefunden, Sie eignen sich auch als Kopfdünger, wWã o die Grunddüngung unter- blieben ist. Während für Wintergetreide und Grünland 5 bis 6 dzyha im allgemeinen ausrei- chen, tut man gut, für Raps und Rübsen etwa 8 bis 9 dz/ ha vorzusehen. Bei später Saat oder bei ärmeren Böden hat sich zur Herbstgrunddüngung eine kleine Stick- stoffgabe bewährt. Ein Volldünger mit geringem Stickstoffanteil wie Am- Sup-Ka 3 10* 15 mit 30% Stickstoff, 10% leicht aufnehmbarer Phos- phorsäure und 15% Kali ist daher dort ange- bracht. Für Wintergetreide und Grünland wer- den allgemein 5 bis 6 dzy/ha und für Raps und Rübsen 8 bis 9 dzy/ha beste Ernten schaffen. Die- ser gekörnte und daher staubfreie Dünger kann ebenfalls gut als Kopfdünger Anwendung finden. Kostbares Germanium schlummert in Abwässern Erste Versuchsanlage für die Ruhrindustrie- 800 kg als moderner Gewinn Ein gewaltiges Projekt ist die Versuchs- anlage, die die Ruhrindustrie und der Berg- bau im Essener Norden planen, um hier aus den Abwässern der Ruhrkokereien einen wert- vollen Schatz zu heben: das Metall Germa- nium. Der Leiter des Tokioter Kohleforschungs- institutes. Dr. Kazuhiko Asal, kam mit einem neuen Patent nach Essen, das dem Plan der Ruhrindustrie feste Formen gibt und einen Mormen Gewinn verspricht. Er wird nun das Riesenprojekt vorbereiten.„An der Ruhr flie- Ben jährlich acht Tonnen Germanium in die Abwässerkanäle“, erklärt der durch seine Ar- beiten weltbekannte Wissenschaftler. Und er Fügt hinzu, daß damit gute 80 Millionen Mark verloren gingen. Mehr wert als Gold Bei den Fachleuten ist es bekannt, daß rei- nes Germanium heute weit mehr wert ist als beispielsweise Gold, zumal sich das neue Me- tall die Rundfunktechnik der Zukunft erobert. Noch vor 20 Jahren war die Situation der Rundfunktechnik anders. Pläne, die vorsahen, ein Radiogerät zu bauen, das keine Röhren besitzt und dennoch soviel leistet wie ein mo- derner 6-Röhren-Apparat. wurden als Phan- tastereien abgetan. Doch heute gibt es bereits einen Rundfunkempfaänger, der die Größe einer Streichholzschachtel hat, keine Röhre enthält und dennoch die Leistungen eines Su- Per-Radios vollbringt. So stellt man in Fach- kreisen die Prognose, daß es nicht mehr lange dauern könne, bis die röhrenlosen Radio- geräte den Markt überschwemmen. Und schließlich wird die Radioröhre auch aus den Verstärkeranlagen der Telefon-Fern- leitungen, aus Schwerhörigenapparaten, elek- trischen Rechenmaschinen und vielen anderen Geräten verdrängt werden. Ersatz fur Radiorhren Diese Entwicklungstendenz bekräftigt man mit der Tatsache, daß Wissenschaftler einen hundertprozentigen Ersatz für die Radioröhre entwickelt haben. Und dieser Ersatz ist nichts Weiter als ein kleines Stückchen Germanium, am dem drei haarfeine Drähte befestigt sind. Die Erfinder nann es Transitor. Es ist nur 2, mm lang u ein Drittelmillimeter breit. Darüber is hofft man sogar, in dem Germanjum das Metall gefunden zu haben, das für die Herstellung technischer Gehirne von bedeutendem Vorteil ist. Diese elektri- schen Gehirne würden nur um das Zehnfache vom Menschenhirn übertroffen werden. 1500 Kilogramm Germanium werden heute in der ganzen Welt jährlich gewonnen. Diese Tatsache beleuchtet die ungeheure Bedeutung der neuen Versuchsanstalt, die schließlich die Gewinnung der 8000 Kilogramm Germanium. die im Ruhrgebiet bisher vergeudet wurden. gewährleisten sol“ Irrenarzt arbeitet mit dem Voltmeter Nach dem Lügendetektor nun der Verrückten- detektor— Komplice Mond entlarvt Weibliche Geisteskranke werden meist um die Zeit des Vollmonds im Sanatorium ein- geliefert, Männer dagegen häufig am zweiten Tag nach Neumond, stellten amerikanische Wissenschaftlerinnen nach zehn Jahren in- tensiven Studiums sachlich-trocken fest. Aber da gab es einen jungen Mann, der sich mit solchen obskuren Weisheiten der Statistik ebensowenig zufrieden geben wollte wie mit den uralten, romantisch- gruseligen Ge- schichten von mondsüchtigen Schlaf wandlern, die der fahle Schein Frau Lunas zu halsbre- cherischen Spaziergängen auf Dachfirsten verführt. Schließlich hatte sich Leonard Ravitz schon lange genug mit den wechseln- den Stimmungen und Geisteszuständen Se- sunder und kranker Klienten beschäftigt. Zwar hatte er als Neuropsychiatiker in erster Linie in Seelen zu lesen gelernt. aber oft 82 nug hätte er die Diagnose doch lieber von einem weniger komplizierten Instrument ab- gelesen. Daß der lebende Organismus von Mensch und Tier elektrische Wellen ausstrahlt, deren Rhythmus entsprechend dem Mondzyklus zweimal monatlich jäh umspringt, war dem Schüler des berühmten Neuro-Znatomen Burr von der Universität Vale nichts Neues. Als Sohn des zwar stark neurotisch infizier- ten, aber doch auch wieder recht praktischen Amerika nahm er also erst mal ein Mikro- Voltmeter, las davon die Körperspannung des Patienten ab und verglich dann diese Wechselnde elektrische mit der jeweiligen seelischen Spannung des Getesteten. Ergeb- nis Nr. 1: elektrische ind seelische„Hoch- spannung“ laufen pa während der Pa- tient bei abnehmender Voltzahl immer ru- higer und normaler wird. Ergebnis Nr. 2: die Veränderung der Spannung hängt vom Mondwechsel ab. Ergebnis Nr. 3: bei Schi- 20pPhrenen, der weitaus größten Gruppe Aller Geisteskranken, lassen sich laufend anomale Spannungen ablesen. Umgekehrt heißt es also, dag man von außerge wöhnlichen Spannungen auf eine Ge fährdung des Geisteszustandes schliefen kann und daß man für diese Seelendiagnose nichts weiter braucht als elektrischen Span- nungsprüfer. Die Couch ist tot, es lebe das Voltmeter! Eine Revolution in der Hochburg der Psychiater, eine Neuentdeckung für Hollywood? Auf alle Fälle ein sicherer Test für Verrückte in spe, wenn man Dr. Ravitz Slauben darf. Erkannte er doch mit seiner Methode auch von den Psychiatern falsch oder noch gar nicht diagnostizierte Fälle von Schizophrenie schon Monate vor dem akuten Ausbruch der Krankheit. Er vermag außer- dem den jeweiligen Grad der Störung genau festzustellen. Gemessene Verrücktheit,. könnte man dazu sbötteln, wenn nicht die Erfolge des jungen enschaftlers tatsächlich neue Perspekti- Vel kneten. Kann es doch bei den vor- läuh. ch recht unzulänglichen Heilungs- Môglic seiten füll Geisteskranke durch Dauerschlaf, Insulinschock, Zlektrokrampf oder die umstrittene Hirnoperati t genug der Systems gegen entgeger Fällige Zahlungen. Nachſtehende ſtädtiſche Gefälle Zahlung fällig: 15. 10. Hundeſteuer 1953— 3. Drittel. 15. 10. Zins⸗ und Tilgungsraten aus Bau⸗ ſind zur darlehen und Kaufgeldern. 1. 11. Unterrichtsgebühren der Städt. J genieurſchule für das Winterſeme⸗ ſter 1953/54— J. Hälfte. 1. 11. Vergnügungsſteuer für Okt. 198g. 1. 11. Gebühren für Oktober 1953. 1. 11. Mietzinſen. 15. 11. Grundſteuer 1953 3. Viertel. 15. 11. Gewerbeſteuervogurszahlungen 1953 — 4. Viertel. 15. 11. Schulgeld für die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater— 2. Rate für das Winterſemeſter 1953. 20. 11. Getränkeſteuer und Speiſeeisabgabe für Oktober 1953. Vom Sport* denig Feudenheim— SV 07 11:11(57975 vergangenen Sonntag mußten ſich die 07er in Feudenheim mit einem Unentſchie⸗ den begnügen, da durch einige Fehlentſchei⸗ dungen des nicht ganz ſattelfeſten Schieds⸗ richters die 07er benachteiligt wurden und ſo um die verdienten zwei Punkte kamen. Die frühzeitig erzielte 1:0⸗Führung der Gaſtgeber währte nicht lange, denn bald la⸗ gen die 07er mit 113 in Front. Dieſen Vor⸗ ſprung konnten die 07 ſer bis zur Pauſe halten, da jedes weitere Tor Feudenheims immer poſtwendend egaliſiert wurde. Nach der Pauſe kamen die Einheimiſchen über 618 und 7:9 zum gig⸗Ausgleich. Noch zwei⸗ mal gingen die 07er in Front, doch konn⸗ ten die Gaſtgeber buchſtäblich in letzter Mi⸗ nute noch den Ausgleich ſchaffen. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im e Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 ec⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. ö Für die wohltuenden Beweise mitfühlender Anteilnahme, sowie die zahlreichen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unseres lieben, unvergeßliche Entschlafenen Herrn Martin Neuthinger Fahrlehrer sagen wir allen unseren Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Kätchen Neuthinger. Mhm.-Seckenheim, 4. Oktober 1953 tiekempfundenen Dank. Besonderen Dank für die ehrenden Nachrufe des Landes- verbandes der Kraftfahrlehrer e. V. Württemberg- Baden- Hohenzollern, sowie der Innung des Kz.-Handwerkes, seinen Schulkameraden, ferner seiner Belegschaft und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Liedertafel. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. 600 Vereins Kalender 0 1 5 machen! In Apotheken und Schöner Teint ein Wunsch aller. Aber wie viele junge Menschen leiden unter Pickeln und ande- ren Hautunreinheiten. 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