Nr. 176 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 4. November 1953 Wir haben zudem in Deutschland in der Vergangenheit eine Zeit gehabt, in der tat- I. 5 sächlich Beauftragte— also Geschäftsführer, Generalbevollmächtigte, Direktoren 80 starke Unternehmer persönlichkeiten waren, daz die eigentlichen Eigentümer ihnen sämt- liche Rechte und Funktionen des einzelnen Unternehmers einräumten. Nach dieser Zeit sehnen wir uns zurück. Wie gut wäre es, Wenn wir in Deutschland einmal fertigbräch- 5 ten, dem Angestellten Rechte und Pflichten des Unternehmers zu überlassen. Es ist auch heute noch unsere Vorstellung, daß im Zei- chen einer Gesundung des Kapitals und einer Rückkehr stabilisierter Verhältnisse selbst bel den anonymen Gesellschaften das Ver- trauensverhältnis zwischen dem Anteilseig- ner und dem mit der Geschäftsführung Be- auftragten so wachse, daß er auch wieder die Unternehmerfunktion nach dem Willen sei- nes Auftraggebers ausüben kann. Denn mit dem echten Begriff des„Unter- nehmers“ verbinden wir die Vorstellung einer Persönlichkeit, die nicht nur mit dem Ein- salz ihrer ganzen Kraft und des im Betriebe arbeitenden Vermögens, sondern auch mit dem Einsatz aller aus der Freiheit geborenen Kraft der Phantasie ein Unternehmen— ihr Unternehmen— zu fördern bestrebt ist. Wir Von 92. 8 6 Persönlichkeitswert Ben 088 Von Vizekanzler Franz Blücher 1 s ist interessant, daß die Amerikaner da, des Wo wir noch von„Unternehmer wirtschaft“ 2 sprechen, schon eine Neutralisierung, eine 1 Entpersönlichung vornehmen und vom Sy- 10 ö stem des„freèee enterprise“ reden. Hier wird Vitz ein Unterschied sichtbar, der in gefährlicher 19 5 Weise den Verdacht aufkommen läßt, als ob Lc man sich mit einer gewissen Entpersönli- N chung, um nicht zu sagen Entmenschlichung 8 des Handelns abfände. Es ist sicherlich nicht 9 5 der Sinn, aber ein Ausdruck einer glück- — licherweise allmählich verschwindenden Ge- 0 sinmung, die glaubte, nur auf Grund empiri- N scher Feststellungen und analytischer Be- 8 trachtungen Gesetze für das menschliche kKti- Hemdeln zu finden. Sie schaltete dabei das 8 wWeserrtlichste aus, was es überhaupt gibt für 88 die Fortentwicklung jedes menschlichen Ge- „ schehens, nämlich die sittlich freie Persön- np. lichkeit. In Deutschland aber verstehen wir iche noch immer unter dem Unternehmer zunächst die die Einzelpersönlichkeit. In unserer Wirt- . schaft ist der weitaus größte Teil aller Be- schäftigten in Unternehmungen des einzelnen ö Unternehmens tätig. Allein daher schon er- . scheint das Ubergewicht der Anwendung des . Wortes„Unternehmer“ gerechtfertigt. zur 4 = 8 0 die verstehen darunter jemanden, der Weis, dag hie⸗ er durch diese Förderung seines Betriebes 2 der Frweiterer umd Schaffer von Arbeitsplät- hei⸗ zen ist, der weiß, daß er durch seine Arbeit eds der menschlichen Gesellschaft(die sich für und seine Nation im Staate verkörpert) erst die- jenigen Mittel gibt, die ihr die Verwirkli- chung ihrer Aufgaben möglich machen. Als Gegenleistung für seine dauernde Bereitschaft zum Wagnis und für dieses dauernde Aufs Spielsetzen des Ganzen verlangt er verständ- licherweise eines: die Möglichkeit, die von ihm verwalteten Vermögenswerte nicht nur zu erhalten, sondern sich darüber hinaus in einen fortgesetzt sich ändernden Zustand zu brungen, der die Erfüllung der bisherigen Be- triebsfunktionen gestattet und den Unterneh- mer in die Lage versetzt, das Unternehmen auch über Krisenzeiten hinwegzusteuern. Hier Wird eine wichtige Aufgabe des Staates, ins- besondere seiner Steuerpolitik, erkennbar. Nun ist es aber unsinnig, über diese Pro- duktivität zu sprechen, wenn dahinter nicht einne Wesentliche Auffassung der Unterneh- meraufgabe tritt. Um sie zu begreifen, muß man zunächst davon ausgehen, daß die letzten Jahrzehnte ganz bedeutende Lücken in das Bild gerissen haben, das wir von der Jugend 5 hatten, die uns als Träger der zukünftigen 4 Wirtschaft in die Hände gegeben wurde. Die 3 Wichtisste Unternehmeraufgabe von heute ist 6 deshalb, diese Jugend menschlich und lei- stungsmäßig reif zu machen für die Auf- . gabe, die auf sie Wartet. In den Betrieb ge- 13 hört, wenn ich von Produktivität spreche, zu- 14 erst dle gewissenhaxte Uberlegung: wie kann ich meinem leistungsmäßig guten und charak- terlich ordentlichen jugendlichen Nachwuchs die Möglichkeiten der vollen Entf tung und das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Freude in meinem Betrieb geben? Wir sollten hier nicht mit einem Wort der Ver- galigenheit beginnen, nämlich nicht mit„Be. gabtenförderung“, Dieses Wort hat etwas sc Gefühlskaltes, bloß Intellektualistisches an sich. Die menschliche qualität muß bei Beurtei- lung der Förderungsbedürftigkeit und Würdig- keit genau dieselbe Rolle spielen wie die tech- nische Fertigkeit, die an einer bestimmten Stelle im Betrieb bewiesen wird. Und zum Schluß ein allgemeines Wort: Wir miissen alle versuchen, wieder eine mensch- liche, nachbarschaftliche Haltung zu finden. Wir müssen von der völligen Mechanisierung und Technisierung unserer Gewohnheiten ab- gehen. Zusammen mit der Jugendarbeit ist das nach meiner Ansicht der Wichtigste Teil Von alledem, was man Produktivität nennt. Es wäre verkehrt, wenn wir das auch nur einen einzigen Tag vergessen würden. Wirtſchaflliches Erhard will Frankreich wirtschaftlich helfen OEEC-Tagung beendet— Hohe Behörde strebt nach Assoziation Englands „Eine gute und glückliche Lösung des euro- päischen Problems ist nur auf der Grundlage einer wirklichen Freundschaft zwischen Frank- reich und Deutschland möglich. Jedes Gefühl des Migtrauens zwischen unseren beiden Län- dern sollte ein für allemal beseitigt werden.“ Dies erklärte Bundeswirtschaftsminister Lud wWig Erhard in einem in dem Pariser Abend- blatt„Paris-Presse“ veröffentlichten Interview. „Wenn ich Frankreich helfen könnte“, so fuhr Erhard fort,„so würde es in meinem Zustän- digkeitsbereich nichts geben, was ich nicht tun würde, um Frankreich bei der Uberwindung bestimmter wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu helfen“. Erhard, der das Interview im Anschluß an die zweitägige Herbsttagung des Ministerrates des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEC) gewährte, sagte weiter, die Bundesrepublik werde nur dann allein zur freien Konvertibilität der deut- schen Mark übergehen, wenn alle Versuche in- nerhalb des Rahmens der Europäischen Zah- lungsunion, eine Lösung für dieses Problem zu finden, scheitern sollten. Die freie Konvertier- barkeit der Währungen würde jedoch viel er- kolgreicher sein, wenn sie auf einer so breit We nur irgend möglichen Basis vorgenommen werde. Die Mark könne auf den Gebieten des Waren- und Dienstleistungsverkehrs völlig frei- gegeben werden. Hinsichtlich des Kapitalver- kehrs könne Deutschland die Mark zunächst allerdings nur für neue Kredit- und Anleihe- Operationen freigeben. Zu der Frage, welche Beziehungen seiner An- sicht nach zwischen einem gemeinsamen euro- päischen Markt und der Währungsfrage bestehe, antwortete Erhard, daß ein gemeinsamer Markt nicht unbedingt auch eine gemeinsame Währung haben müsse. Jedoch müßte einem wirklichen gemeinsamen Markt die freie Konvertierbar- keit der Währungen vorausgehen, weil sonst die Unterschiede in der Wirtschafts- und Finanz- politik zu einem„fatalen supra- nationalen Di- rigismus“ führen würden, an dem er sich nicht beteiligen wolle. Die Herbsttagung des OEEC-Ministerrates wurde mit dem Entschluß der Regierungsver- treter der 16 Mitgliedsländer beendet, den Weg zu einer völligen Beseitigung der quantitativen Beschränkungen der Einfuhren aus dem OEEC- Raum fortzusetzen. Der Ministerrat machte je- doch die 100prozentige Liberalisierung zunächst von der Erfüllung folgender vier Bedingungen abhängig: 1. Schaffung eines befriedigenden multilateralen Zahlungssystems, 2. Beseitigung der Unterschiede in den Liberalisierungssätzen der einzelnen OEEC-Staaten, 3. Erhöhung des französischen Liberalisierungs-Satzes auf die von der OEEC vorgeschriebenen 75 Prozent, 4. weitgehende Einschränkung der Anwendung der Ausweichklausel des Liberalisierungskodex. Der Lenkungsausschuß der OEEC und das Di- rektorium der Europäischen Zahlungsunion wur- den beauftragt, die Möglichkeiten für eine Ver- Wirklichung der in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Bedingungen zu prüfen. Der Minister- rat wWill vor dem 1. April 1954 zu seiner nächsten Sitzung zusammentreten, um die Untersuchungs- ergebnisse zu prüfen. Die Hohe Behörde der Montanunion will in nächster Zeit konkrete Vorschläge für eine As- Soziation Großbritanniens mit der Europäischen Kohle- und Stahlgemeinschaft vorlegen. Dies kündigte Ler Vizepräsident der Hohen Behörde, Dr. Franz Etzel, vor der deutsch-niederländi- schen Juristenkonferenz an, die in Düsseldorf tagte. Es sei vorgesehen, zu einem wirtschaft- lichen Bündnis mit England zu kommen, das in- stitutionell verankert sel. Die Märkte der Sechs Schumanplanländer und Großbritanniens soll- ten zwar nebeneinander bestehen bleiben, je- doch solle eine organisatorische Spitze für beide Bereiche grundsätzliche Fragen der Preise, der Kartelle und der Diskriminierungen regeln. Er habe den Eindruck, so sagte Etzel, daß Groß- britannien einer derartigen Vereinigung zu- Stimmen werde. Eine verstärkte Wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas, so betonte Etzel, sei schon deshalb erforderlich, weil die Sowjetunion und ihre Satelliten heute mehr Stahl produzier- ten als die Europäische Gemeinschaft. Verbrauch an Trinkmilefi holt auf Beinahe täglich eine neue Milchgaststätte Uber 350 Milchgaststätten und Milchbars sind in den letzten drei Jahren im Bundesgebiet ent- standen und fast täglich wird eine neue eröff- net, wie der Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Milchverbrauchs e. V., Ing. Tae- ger, Frankfurt, auf einer Tagung der Arbeits- gemeinschaft„Milchgaststätten“ im Verband der großstädtischen Milchversorgungsbetriebe dieser Tage in Stuttgart berichtete, Von allen seit 1950 in der Bundesrepublik durchgeführten Milch- Werbemaßnahmen hat die planmäßige Entwick- lung des Milchgaststättenwesens den größten nachhaltigen Erfolg gebracht. Dieser Erfolg ist nicht nur an den beacht- lichen Ziffern, des zusätzlichen Milchverzehrs ip den bereits bestehenden Milchgaststätten ab- zulesen, sondern zeigt sich vor allem auch dar- in, daß diese sich als„Eisbrecher“ für die Auf- nahme der Milchgetränke in den Ausschank der Betriebe des allgemeinen Gaststättenwesens er- wiesen haben. Ohne das großzügige Voran- gehen einiger großstädtischer Milchversorgungs- betriebe, welche dabei erhebliche Risiken einge- gangen sind, hätte dieser Erfolg allerdings in den wenigen Jahren nicht erzielt werden kön- nen. Als Beispiel sei nur auf die für die Obige Tagung in Stuttgart gastgebende Württember- gische Milchverwertung AG verwiesen, welche zum Jahresende in Groß- Stuttgart nicht weniger als fünf Milchgaststätten verschiedenen Typs in Betrieb haben wird. Wie der Präsident des Verbandes der groß- städtischen Milchversorgungsbetriebe, Schirmer, aur der Tagung in Stuttgart ausführte, hat sein Verband mit dem Hotel- und Gaststättenver- band Verhandlungen darüber aufgenommen, sich arbeitsgemeinschaftlich mit letzterem zusam- menzufinden, um das Milchgaststättenwesen weiter zu entwickeln. Durch eine solche arbeits- gemeinschaftliche Verbindung sollen vor allem die reichen Erfahrungen der berufsständischen Gastronomie kinsichtlich Form, Einrichtung und Betrieb von Gaststätten, Ausbildung des Bedie- nungs- und Küchenpersonals, Kalkulation usw. für die künftig entstehenden Milchgaststätten nutzbar gemacht werden. Die Stuttgarter Tagung befaßte sich im be- bonderen mit der Ausarbeitung von Richtlinien, welche zu einer Vereinheitlichung der Milch- getränkearten führen könnten. Man einigte sich auf eine bestimmte Zahl von Milchgetränken nebst Fruchtzusätzen, sowie einige alkohdlische Milchmischgetränke, die so originelle Bezeich- ungen wie„Blauer Mond“,„Alexander“ und „Lustige Witwe“ führen. Diese Milchbargetränke zollen künftig nach derselben Rezeptur in allen Milchbars des Bundesgebiets einheitlich ange- moten werden. Um einen Mißbrauch der Bezeichnung Milch- bar durch Unberufene zu verhindern, werden den Länderverwaltungen einheitliche Begriffs- bestimmungen und Ausbildungsvorschriften für das Personal zum Erlaß empfohlen werden. Zweck dieser Normen wird es sein, ein Milch- gaststättenwesen in der Bundesrepublik aufzu- bauen, welches in erster Linie der Volksgesund- heit durch preiswerte Darbietung von Trink- milch und Milchmischgetränken dient. Dr. R. Verwendungsverbote für Nickel aufgehoben Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) hat mit Wirkung vom 1. November 1953 die Verwen- dungsverbote für Nidgel und Nickellegierungen aufgehoben, Die Maßnahme wird damit begrün- det, daß die Verknappungserscheinungen bei Nickel, die im Mai 1952 zu den Verboten führ- ten, heute nicht mehr bestehen. 147-150, B IT 148130, C Neue Vorschläge zur Steuerreform Sieben Forderungen der Unternehmer 5 Die Arbeitsgemeinschaft der selbständigen Un- ternehmer hat sieben grundsätzliche Forderun- gen zur kommenden Großen Steuerreform be- 35 Kanntgegeben. Es sind dies: 1. Vereinfachung des Steuerrechts und Geichbehandlung der ein- zelnen Wirtschaftsobjekte. 2. Materielle Gleich- stellung der Kapitalgesellschaften und Personen- Unternehmen und damit Fortfall der Körper- schaftssteuer. 3. Geänderte steuerliche Behand- lung der Entnahmen und Ausschüttungen sowie des unselbständigen Einkommens einerseits und den Gewinne aus Gewerbebetrieb und Land- Wirtschaft andererseits durch Einführung der Zetrennten Veranlagung im Rahmen eines ein- heitlichen Ertrags- und Einkommensteuergeset- ges. 4. Wesentliche Senkung der Tarife. 5. Ein- führung der getrennten Veranlagung bei der Besteuerung der Ehegatten. 6. Anerkennung der 5 Handelsbilanz und der damit verbundenen Ge- Währung der Freiheit der Abschreibungen. 7. Um- gestaltung der Gewerbesteuer als Zuschlag der Gemeinden zur Einkommensteuer bei Fortfall der Besteuerung des Gewerbekapitals und der Lohnsummen. Die Selbständigen Unternehmer fordern ferner, daß die Lastenausgleichsabgaben in Zukunft abzugsfähig sein sollen und als Ke- sten gewertet werden. 2,22 Ostmark gleich ein Dollar Die Präsidentin der Sowzetzonen-Notenbank, Frau Greta Kuckhoff, gab nach der Festsetzung eines Goldgehaltes von 0,3899902 Gramm für eine D-Mark-Ost durch den Pankower Ministerrat bekannt, daß das Verhältnis der Ostmark zum US-Dollar nunmehr 2,22 DM-Ost gleich ein Dol- lar betrage. Das Kursverhältnis zwischen Ost- mark und Rubel beträgt jetzt eine Ostmark gleich 1,80 Rubel. Der Rubel ist seit dem 1. März 1950 Währungsgrundlage aller Ostblockstaaten. Hopfenanbaufläche festgesetzt l Das Bundesernährungs ministerium hat in einer im Bundesanzeiger verkündeten Verordnung die zulässige Gesamthopfenanbaufläche im Bundes- gebiet für das Anbaujahr 1954 entsprechend der tatsächlichen Anbaufläche dieses Jahres auf 8491 Hektar festgesetzt. Im einzelnen beträgt die zu- lässige Anbaufläche für Baden- Württemberg 1000 Hektar, für Bayern 7460 Hektar und für Rhein- land-Pfalz 31 Hektar. Die Verordnung trat am 1. November in Kraft. Mannheimer Produktenbörse vom 2. 11. Die Preise sind Großhandelspreise per 100 Kilo bel Waggonbezug Prompte Lieferung Imländischer Weizen 44,5044, 75, Inländischer Rog- gen 40,5041, Braugerste 4142,50, Futtergerste in- zändische 3737,50, ausländische 37,75, Inlandhafer 30—34, Industriehafer 35-36, Weizenmehl Type 405 65,25—65,75, Type 350 62, 2062,73, Type 612 56,75 bis 59,25, Type 1050 56,7557, 25. Brotmehl Type 1600 51,25—51,75, Roggenmehl Type 997 55—56, Type 1150 5354. Type 1370 5152, Weizenkleie 20,50—21, Weizenkleie 21,221,753, Roggenklele 20, Welzen-Bollmehl 22,7523, 75, Trockenschnätzel lose 16, Setr. Biertreber 22, Malzkeime 23, extrah, Raps- schrot 24, Sojaschrot 41,50, Kokosschrot 31, Palm- kernschrot 26, Mais 40,73, Getreidestroh, drahtge- preßt Gerste fflafer 55,50, Getreidestroh, Roggen/ Weizen 6, Wiesenheu, lose, gut, gesund, trocken 1112, Luzerne Klecheu 13 bis 13.50, Kartoffeln je 50 kg 5,756.25, krel Mannheim. Tendenz: vuhig. Geänderte Tabakeinschreibungs-Termine Der Bundesvorstand der Tabakbauvereine hat auf der Heidelberger Groheinschreibung neue Verkaufstermine für Rohtabake aus Ba- den- Württemberg, der Pfalz, Hessen und Fran- ken bekanntgegeben. Die für den 13. November in Offenburg angesetzte Verkaufssitzung für Sandblatt und Mittelgut aus dem südbadischen Zigarrengutgebiet wurde auf den 26. November verschoben, während die für diesen Tag in Hei- delberg angesetzte Auktion auf den 9. bis 11. Dezember verlegt wurde. Im Verlauf dieser dreitägigen Grofſeinschreipung kommen Haupt- 5 und Oberguttabake aus dem Schneidegutgeblet Nordbadens, Hessens und Frankens(9. 12), Zi- garrengutsandblätter und Mittelgut aus Nord- baden, Württemberg, Franken und Duderstadt (40. 12.) und Geudertheimer Hauptgut und Ober- gut aus Nordbaden(11. 120 zum Aufgebot 1 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 2. 11. Kuf trieb: Grogvieh 667, Kälber 2338, Schafe 42, Schweme 1884. Preis e: Ochsen 4 84—94, B 73—85, Bullen A 37-96, B 80—98, Kühe A 7084, B 59—69, C 50-38, 5 38—46, Färsen A 3898, B 7887 Kälber 4 150168, B 140149, C 130 bis 138, D 116, Hammel 74, Schweine A 147150, B 1 145—149, D 141147, G 1 133-138. Mar ktverlauf: Grogvieh langsam, Uberstand, Bullen vernachlässigt, Kälber mittel, geräumt, Schweine mittel, ausverkauft. lebe begasus. Verlag Hetnold 38. Fortsetzung Sie wollte bestätigt haben, daß Michael bereit War, um sie jenen Kampf zu liefern, der ihr seine Liebe bewies. Aber Michael schien ihr anzusehen, der ihm natürlich erschien, und der immer dann einzutreten hatte, wenn es ihm Serade genehm war, wie zu jener Stunde, als er nach fast einjähriger Abwesenheit plötzlich Wieder vor sie hingetreten war. Monika wollte aber nicht eine demütige Sklavin werden. Sie wollte im Mittelpunkt des Lebens ihres Man- nes stehen, Sie wußte, daß es nichts Ein- kacheres gab, als den Rörper eines Mannes für sich zu gewinnen, aber auch nichts Schwieri- geres, als ihn zu behalten.. Aus diesem Grunde hatte auch Monika ihr Lerhalten zu Michael einer Revision Unter- 208en. Sie war Michael gegenüber in eine schroffe Reserviertheit zurückgefallen. Aber Michael schien gar nicht daran zu denken, irgendeinen Kampf auszufechten, und das, worauf Monika wartete— das männ- liche Fordern— blieb aus, Liebte er sie über- haupt? Dies war ein Punkt. über den Monika seit dem Tage der Rückkehr Michaels nach- Sedacht hatte. Sie selbst stand immer zu den Dingen, die sie tat. Sie bereute nichts. Sie liebte ihn ja, aber sie wollte nicht ein Ge- schenk für ihn werden wie ein Porzellan- Hüppchen, sondern eine umworbene und er- operte Frau. Hielt Michael sie vielleicht für ein dummes Mädchen? N 55 So war es kein Wunder, daß ihr Verhalten zueinander wieder kühl war. Und dabei war Monika ehrlich genug sich einzugestehen, daß ihre Sehnsucht nach Michael ihr jeden Abend 0 ar ein 8 ocan von MAN NS- Ult sien voN isse einmaliges Geschenk für einen Dauerzustand gesagt! Und was wer aus diesem Wort ge worden? Irgendwo hatte Monika einma! 8E lesen, die Geliebte sei die Sehnsucht des Mannes. Danach allerdings wer sie Weit da- von entfernt. seine Geliebte zu sein. Trotz jener Nacht Monika konnte nur in erregen dem Schauer an diese Nacht zurückdenken Gewiß hatte Michael sie mehrmals gefragt, ob sie seine Frau werden wollte abel séine läs- sige Art dabei hatte sie verletzt. Als Frau War man bei ihm immer der Gefahr ausge- setzt. vergessen zu werden, so wie er manch- mal alle Dinge um sich herum vergaß Nichts aber konnte Monika mehr in Harnisch brin- gen, als diese Nichtachtung, Er bemühte sich nicht im geringsten um sie, es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, daß sie alle seine Erwartungen erfüllte und daß sie seine Ein- fälle und seine Launen hinnahm. Es war selbstverständlich, dag sie ihm nach zwölf monatiger Abwesenheit genau so mit einem liebenswürdigen Lächeln um den Hals fiel, als Wären sie nur Stunden getrennt gewesen. Und diese Einstellung ihr gegenüber hatte nun mal nichts mit dem Erfolg zu tun, son- sern sie war einzig und allein eine Charak- terfrage Michael ließ das Gefühl einfach nicht zum Anlaß seelischer Konflikte werden, und er war in dieser Stellung unangreifbar, solange ihm nicht eine Frau das Gegenteil bewies. Am besten war, man stellte ihn vo! vollendete Tatsachen. Monika gab dem Falben die Sporen und galoppierte die Felder hinunter Zwischen ihren Augen stand noch immer die kleine steile Falte. Sie war das Zeichen eines her- aufziehenden Gewitters. Bevor sie Michael ihr der sich hinter einer Maske verbarg. Der Weg Ober Nixengrund lag an diesem Tag schon vom frühen Morgen an eine fühlbare Span- gung. Sie rührte von einem Telefongespräch her des den Tag mit schrillem Klingeln an- schnitt. Am Apparat war Waßmann, und er kragte. ob er àm Abend herauskommen könnte. Es gebe einige Dinge, die seiner Ansicht nach ringend einer Klarstellung bedürften, Kerr wußte sofort. was der Schauspieler meinte. Im Mittelpunkt dieser Aussprache würde Janina stehen g N Kerr hatte sie am Abend der Haftentlassung mit seinem Wagen so aus dem Fotel abge- holt, wie seinerzeit aus der Klinik von Profes- sor Norten. Es hatte keiner langen Fragen be- durft, und die Fahrt nach Nixengrund war eine Selbstverständlichkeit gewesen. Kerr war in diesem Augenblick wieder der ritterliche Kamerad, der sie wieder in seine Obhut nahm. Nach den Vernehmungen hatte Janina ihren Mann nicht mehr gesehen, Waßmann hatte auch nicht den Versuch gemacht, sie zu spre- chen. Janina empfand es mit Dankbarkeit. Es wäre ihr schwer⸗gefallen, mit Wag mann allein zu sein, denn die ganze Fragwürdigkeit der jüngsten Ereignisse Wäre dann erst recht in erschreckendem Ausmaß in Erscheinung getre- ten Vergessen war die einzige Lösung für sie. Ob sich dieser Wunsch erfüllen würde, hing von dem Entschluß ab, den Waßmann an- scheinend jetzt zu präsentieren beabsich- tigte. a 5 Sein. Komplikationen abe erlauben würde? Was gescnan dann nut inr? In ihrer künstlerischen Arbeit würde sie immer einen Ausgleich finden für den Ver- zicht auf die eigentliche Aufgabe der Frau, Erfüllung an der Seite eines Mannes zu wer- den. Hatte Kerr nicht selbst gesagt, die Liebe paare sich nur in den seltensten Fällen mit der Kunst? Mußte sie nicht dankbar sein, wenn er ihr jener künstlerische Berater blieb, dem sie ihren großen Erfolg verdankte? Nie wuch⸗ sen die Bäume in den Himmel— es war ein altes Sprichwort. Von ihrem Fenster sah Ja nina Michael ruhelos über den Kies der Gar tenwege wandern War auch er von der Ner- Losität dieses Tages angesteckt? Nein, Michael bewegten andere Fragen. E dachte im Augenblick darüber nach, ob es noch einen Sinn hatte, in Nixengrund zu bleiben, Ob es nicht besser war, Abschied zu nehme und Monika zu vergessen. Versprach es 1 Erfolg, sich mit diesem Mädchen zu beschäfti gen, das aus bedingungsloser Hingabe in ei geradezu unbegreifſiche Zurückhaltung verfal len war und sich daraus nicht mehr zu kreien vermochte? Hier scheiterten Mich Erfahrungen bei den Frauen. Die Probl losigkeit all seiner Erlebnisse hatte ihn Wöhnt. Die Hingabe einer Frau war Schluß aller mehr oder weniger regen Kämpfe gewesen. Bei Monika schien e Anfang unüberwindlicher Ko HAFENSTIMMUNG IN TRIEST. Sie sehen aus wie alte Seeräuberbarken, diese Segelschiffe, die nach stürmischer Fahrt im Hafen von Triest friedlich vor Anker gegangen sind. Bei den Einwohnern dieser Stadt schlagen die Wogen der Erregung um so höher. Das gefährliche Spiel eines Doppelspions Kopenhagen Genau ein Jahr gaben die Amerikaner dem staatenlosen Schweizer Louis Nebel Zeit, um sich nach seiner 1952 erfolgten Entlassung aus einem dänischen Gefängnis vor Otto Skorzeny in Sicherheit zu bringen. Nebel, Schüler von Skorzeny, hat in Dä- nemark an verschiedenen Terrorhandlungen teilgenommen, er gebörte auch zu dem Trupp, welcher den Dichter und Pfarrer Kai Munck aus seinem Hause holte und auf offe- ner Landstraße erschoß. Anfänglich zum Tode verurteilt, setzte das Landgericht Ko- penhagen 1950 die Strafe auf 12 Jahre Ge- fängnis herab. 1952 wurde er begnadigt, und seitdem lichtet sich der Nebel um diesen Mann, von dem dänische Polizisten sagen, daß sle ihm nicht im Dunkeln begegnen möchten'. Louis Nebels Einsatz in Dänemark war nur Kurz. Ende 1944 fiel er den Amerikanern in die Hände, als sie ein Waldstück in Frank- reich durchkämmten. Er sagte, er heiße „Haas“, sei Elsässer und wolle sich den freien französischen Streitkräften anschlie- Ben. Die Spionage-Hxperten der 7. USA Armee fanden aber in seinen Taschen 50 000 Francs in neuen Scheinen. Sie setzten ihn in Dunkelhaft und nahmen eine„Gehirnwäsche“ vor. Nun wurde der Verhaftete weich. Er ge- stand, Louis Nebel zu sein und zu den Trupps zu gehören, welche die deutsche Ab- wehr in„fliegenden Särgen“ über Frankreich Absetzte. Fliegende Särge hießen die von Flugzeugen abgeworfenen Kisten, in denen je zwei Mann mit Funkgerät untergebracht waren. Die französische Bevölkerung erschlug viele dieser Agenten, nachdem die Amerika- ner für jeden eine volle Verflegungsration versprochen batten. Louis Nebel hatte den Auftrag gehabt, die Pipeline zu zerstören, welche den Treibstoff für die amerikanischen Panzer von Marseille direkt ins Elsaß pumpte. Ferner sollte er in Paris Sabotagetrupps ausbilden. Paris war das Stichwort. Hier fanden die Amerikaner pald die Frau und das Kind von Louis Nebel. Hs kam zu einem Kompromiß, und Nebel ging zur amerikanischen Spionage über. Diese schickte ihn zurück nach Deutschland und gab ihm Ausschnitte von Zeitungen mit, die extra für diesen Zweck in Paris durch die Rotation gelaufen waren. In diesen Künstlichen Zeitungen wurde von der„Spren- gung des USA- Hauptquartiers in Paris“ h richtet. Nebel wurde für diese Tat von Hit- ler empfangen und mit dem Ritterkreuz aus- gezeichnet. Das Bild von der Ordensverlei- hung brachte Nebel mit, als er kurze Zeit darauf mit wertvollen Mitteilungen zu den Amerikanern zurückkehrte. Mehrfach überquerte Nebel die Frontlinien, jedesmal„mit guten Resultaten“, wie die US- Dienststelle weitermeldete. Als die Ameri- kaner in München ein marschierten, wurden sie von Nebel empfangen. Er konnte sich je- doch nicht lange im Glanze der Amerikaner sonnen, denn diese mußten ihn an Dänemark wegen der dort begangenen Terrorakte aus- liefern. Nun ist Louis Nebel untergetaucht, Eine Großsſadſ ird hochgepumpf Mexiko steht auf einem Schlammsee Mexiko-City Seit kurzem leben die zwei Millionen Ein- Wobner von Mexiko-City in ständiger Angst Vor einer Katastrophe: Vermessungsingenieure haben in den letzten Jahren ein ständiges Ab- sinken der genau registrierten Festpunkte der Stadt festgestellt. Am schlimmsten sieht es im Zentrum Mexikos aus, dort liegen die eisernen Aae rüni gebenen teilweise einen Meter unter dem Niveau von 19501 Die ganze Stadt droht Abzusinken. Heute kann man die ersten Aus- Wirkungen dieser schleichend sich vorberei- tenden Katastrophe bereits an den Gebäuden ablesen. Risse klaffen in Hauswänden, Straßenzüge verwerfen sich in Wellenform und einige Wolkenkratzer in der City weichen schon mehbar von der Lotrechten ab. Unlängst kam es als Folge der rapiden Ab- senkungen sogar zu großen Ueberschwemmun- gen. Die Straßenzüge der modernen Stadt gleichen Kanälen und man konnte sich stellen- weise nur mühsam in Booten durch die Straßen bewegen. Das ganze war eine Folge davon, daß die Abwässerkanäle stellenweise soweit abgesunken waren, daß ihr natürliches Gefälle nicht mehr ausreichte. Nach diesen deutlichen Vorzeichen entschloß man sich, Bohrungen in den Grund der Stadt zu treiben, um der rätselhaften Absenkungs- ursache auf die Spur zu kommen. Das Ergebnis der Bohrungen war bestürzend: Mexiko-City ist auf einem riesigen Schlammsee aus vor- geschichtlicher Zeit gebaut, der sich unter einer relativ dünnen Erdkruste verbirgt. Der Schlamm besteht nur zu 15 Prozent aus fester * nämlich aus Vulkanasche, die der 70 km entfernte erloschene Vulkan Popocate- petl dereinst ausspie. Das andere ist nichts als Wasser! Durch den gewaltigen Druck der Steinmassen Mexikos wurde die Deckschicht immer mehr in den Schlammsee getrieben und der Schlamm zusammengepreßt. Um die bedrohte Stadt vor dem sicheren Untergang zu retten, gibt es nach Ansicht der Fachwelt nur einen diskutablen Weg. Es soll versucht werden, in dem unterirdischen Schlammbecken einen Gegendruck wirken zu lassen, der dem Gewicht der Millionenstadt die Waage halten kann. Das kühne Projekt ist bereits bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet worden und soll noch 1954 mit modernsten Mitteln der Technik verwirklicht werden. Zunächst geht man an die Errichtung großer Staubecken, die das von den umliegenden Bergen abfließende, wertvolle Wasser auf- stauen. In der Umgebung der City werden alsdann mächtige Pumpwerke erbaut, die das gewonnene Wasser mit einem Druck von 200 bis 300 atü in den unterirdischen Schlamm- see pressen. Auf diese Weise hofft man die ganze Talschle samt Mexiko langsam, etwa um wenige Millimeter pro Tag, aber stetig wieder heben und auf ihrem Niveau halten zu können. Pläne für die fernere Zukunft zielen dahin, späterhin mit den gleichen Pumpen Zement- prei in den Grund zu pumpen, der sich mit der Vulkanasche zu Beton verfestigt. Die dazu notwendigen Zementmengen erreichen aller- dings astronomische Werte. Keine Utopie: Semüse aus d B oc hum Heute mutet es noch sebr utopisch an r Vor sichtlich ist es schon bald ichkeit: Ein Ring riesenhafter Gewächs⸗ 1 umgibt die Industrie und Hüttenwerke Rubrreviers. Monströse Rohrleitungen en den ferngeheizten Glashäusern die Abfallwärme zu, Saugpumpen fördern den häuslichen Müll und die Abwässer der Städte große Leuchtstofflampen tauchen die Pflanzenfabriken“ bei Tag e igendes Licht. Das Ruhrgebi im härtesten Winter Unme 1 den Gemüses! schaftlich ist dieses unvorstellbare schon vorbereitet: Seit 150 Jahren n die Biologen, daß die grüne Pflanze mit ihren Blättern Kohlensäure— das Produkt der erbrennung und der menschlichen Atmung nimmt, sie zu Pflanzensubstanz verarbeitet zeitig Sauerstoff ausscheidet. iche haben bewiesen, daß die erhöhte Fohlensäurekonzentration in Industrieabgasen und Abwetterströmen der Gruben ausgenuzt erden kann, um pflanzliche Mehrerträge bis 0 v. H. zu erreichen. Ebenfalls beachtlich die Erfolge der Forscher mit einer Koppe- lung der Kohlensaàurebegasung und der soge- nannten„Hydroponik“, der Pflanzenkultur ohne Erde in Näbrlösungen. Das Problem der Auswertung der in den Abgasen enthaltenen Wärme, um im Winter gleichzeitig die Treib- häuser zu begasen und zu erwärmen, wird gegenwärtig mit gutem Erfolg erforscht. Der Fortgang dieser Arbeiten rückt das Ziel, große Treibhausanlagen in der Nähe der Indu- strie, insbesondere aber im Anschluß an Kraft- werke und Eisenhütten zu errichten, einen entscheidenden Schritt näher. Volks wirtschaft- lich wäre die Ausnutzung der Abgase auf Kohlensäure und Wärme hin ein sehr wichtiger Faktor. Selbst im Winter könnte auf diese SM Hütt ftenwerk Ruhrbezirk mit frischem und beliefert werden. Da as ganze ist nicht etwa ein Projekt für das te Jahrhundert, sondern es soll bereits in ze verwir rden. Wissenschaftler haben fest; h Abgase und Ver- schmutzung Luft jährlich im Ruhrgebiet für 20 Million en DM Vegetationsschäden ent- stehen, v. die Dunst! Be aube„die ständig über dem Revier lagert, über 21 in Drittel des Son- Nenlichtes sch geben kann, s a sern durch Zusa, zlicht 398118 8 wer- Dieses ist auch notwendig, um den Licht- Kalorienabfall von 14 000 im Juli auf 1000 im November in der pausenlosen Wachstums- periode auszugleichen. Deshalb laufen Ver- suche, das beste Licht für die verschiedenen Pflanzen zu ermitteln. Das dritte Problem— das der Düngung— ist Allerdings schwieriger zu lösen: Der städtische Müll ergibt zwar einen idealen Kompost, es muß aber zuvor ein Weg gefunden werden, die schädlichen Abwässer der Indu- strie abzusondern. Ueberhaupt müßte die ganze städtische Müllver wertung und Ab- Wässer wirtschaft ganz auf die Aufgabe der Kompostproduktion eingestellt werden. Fach wissenschaftler bezeichnen die Möglich- keit zur Abgas- und Abwässerausnutzung be- sonders für die Ruhrgroßstädte als ideal. Die Hüttenwerke könnten dabei die wichtigste Aufgabe erfüllen und die riesigen, bisher un- ausgenutzt in die Atmosphäre gehenden Abgasmengen liefern. Hinter all diesen Plänen steht nicht etwa die Erwägung, daß die Stadt dem Land Konkurrenz bieten müßte, sondern der Zwang der Verhältnisse: Unser Acker- boden ist längst überbeansprucht und die Bevölkerungszahl wächst rapide. e esl in erer Polizisten tarnten Insektentod als„göttlichen Schnee“ B o m ba y Den einzigen Menschen, die in Indien keinen Floh und keine Laus töten dürfen, wurden diesen niedlichen kleinen Tiere durch eine von der Regierung verordnete Aktion verekelt. Das geschah auf dem großen Gomateswara-Fest in Maisur, zu dem über 250 000 Jains gekommen waren, um, wie üblich, ihrem Gott Buttermilch und flüssiges Fett über den Kopf zu gießen. In Perioden von 13 bis 15 Jahren treffen sich die Ange- hörigen dieser Sekte in dem Ort Belgola in Vorderindien, in dem es nichts als eine 55 Fuß hohe Statue des Gottes Gomateswara zu sehen gibt. In steifer Haltung, mit herab- hängenden Armen und durchgedrückten Knien, um die sich Zweige ranken, blickt er starr über das sonnendurchglühte Land. Gomateswara ist ein naturverbundener Gott. Darauf deuten schon die Schling- Pflanzen hin, die ihn fast bis zur Schulter- höhe fesseln. Seinen Anhängern verbietet er alles, was gegen die Natur und die Heiligkeit des Lebens verstößt. Sie dürfen kein Tier, und sei es das geringste, töten, müssen sich mit wenig Nahrung zufrieden geben und sollen möglichst naturverbunden leben. Fanatische Jains verzichten darum sogar auf jede Klei- dung und gehen nackt. In Belgoda sah man sie zu Hunderten in der Prozession, und die Polizisten, die mit dem Spritzmittel An- rückten, um die Verbreitung von Krankheiten und Ungeziefer zu verhindern, redeten er- bittert auf sie ein, Sie mußten ihnen erklären, das weiße Pulver sei göttlicher Schnee. Hätten die Jains erfahren, daß es der Ver- nichtung von Lebewesen diente, wären die Kanister zerschlagen worden. Das Fest, das mehrere Tage dauerte und mit Gebeten erfüllt war, wurde mit der her- kömmlichen Salbung Gomateswaras beendigt. Rings um die Statue hatte man ein hohes Gerüst gezimmert, auf das ein Priester nach dem anderen stieg. Jeder trug als Opfergabe einen mit Fett oder Milch gefüllten Topf und goß ihn über dem Scheitel des Bildes aus. In zahllosen Bächen tropfte die Flüssigkeit herab, Gomateswara glänzte für eine kurze Zeit wie eine Speckschwarte, bis sich Myria- den von Fliegen und anderen Insekten auf ihn niederließen, um eine opulente Mahlzeit zu halten. Man schätzt, daß der Gott an diesem Tage mit vier Tonnen Butter gesalbt wurde, eine Menge, welche die Ernährung der Bevölkerung von Belgola für einen Monat er- heblich verbessert hätte. Nach den Feierlichkeiten verließen die Jains den Ort und begaben sich auf oft monatelangen Fußreisen in ihre Heimatdörfer zurück. Sie sind eine aussterbende Sekte, früher bekannte sich fast die Hälfte der Hin- dus zu ihrer strengen Religion, Gomateswara, von den Fliegen säuberlich geputzt und vom letzten Butterrest gereinigt, lächelt weiter tiefsinnig vor sich hin und wartet auf das Jahr 1967. Bis dahin werden die Jains wieder genug Fett beisammen haben, um ihn erneut 2u bestreichen. Garantie Umtausch o. Geld zurück, auch bel Nichtgefallen. Da- menwinterstiefel, schwarz oder braun Velour, mollig warm gefüttert, Poroerepp- jaufschle, Wustrand. Ver- sand gegen Nachnahme— Katalog gratis. Schuhver- sand A. u. E. Dengler, (13a) Mühlstetten, Mer. Nr. 42 a. 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