1 Nr. 207 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 30. Dezember 1953 Was soll 1954 im Straßenverkehr geschehen? Ein Neujahrswunsch an alle Autofahrer— Von Dr.-Ing. e. h. Heinz Nordhoff Welches ist der Grund, daß der deutsche Straßenverkehr der zähflüssigste, undiszipli- nierteste und gefahrenvollste der Welt ist? ESC sind nicht allein die Straßen, die in beson- ders hoch motorisierten Ländern enger und Kurvenreicher sind als bei uns, es sind nicht Allein die Schwerlastwagen, obwohl ich nicht in der Haut des Gesetzgebers stecken möchte, der diese grandiose Fehlentwicklung zu ver- antworten hat, es sind auch nicht die Fuß- Sänger allein oder nur die Radfahrer oder die Motorräder oder die Automobilisten. Sie Alle zusammen sind es, und auch die mise“ rable Verkehrsregelung muß in den Kreis der „Schuldigen“ einbezogen werden. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder einführen? Um Gottes willen nicht! Dann geht alles noch langsamer, noch stockender, noch gefährlicher. Die Polizei wird mehr Strafgelder kassieren können— das ist aber auch alles! Alle Straßen breiter und gerader machen? Das wäre Wunderbar, aber es kostet viele Milliarden, und die sind einfach nicht da— weinen wir ihnen also keine Träne nach, obwohl das ein schönes Ziel bleibt. Die schwerlastwagen abschaffen? Da kann man ja wohl nur lächeln; übrigens werden sie sich ö in Zukunft sehr viel langsamer vermehren und ihre Zahl wird kleiner werden. Radfahr- vege bauen? Ja und tausendmal ja! Das wäre ine Tat, der zuliebe man alle anderen Stra- jenpläne, selbst die des weiteren Autobahn- ues, zurückstellen könnte! Die Verkehrs- olizei verstärken? Bloß nicht, denn das alles yt keine Polizei- Angelegenheit, sondern eine er Fahrer, aller Fahrer ohne Ausnahme! wer die Verkehrspolizei müßte Bundesange- Senheit sein und auch nach Einbruch der unkelheit noch Dienst tun. Was soll also schehen? Ich rufe alle Fahrer auf, die Avantgarde ur Europäisierung des deutschen Straßen- ferkehrs zu bilden und durch die Tat, nicht durch Reden und Schreiben, mitzuhelfen, das ler heillose Zustand auf unseren Straßen bes- er wird. Nicht, indem man durch Wort und teste zu erkennen gibt, daß man den ande- en für ein ausgemachtes Riesenroß hält, nicht jurch dickköpfiges Bestehen auf einem ver- neinitlichen, nicht einmal auf einem echten Rechtsanspruch, sondern durch anständiges, sauberes, diszüpliniertes Fahren. Das kann und soll sehr wohl schnell sein, denn Schnel- ligkeit ist nicht die Wurzel der Gefahr, son- dern Langsamkeit! Langsamkeit im Denken, im Reagieren, im Erfassen und last not least im Fahren. Wo fehlt es am meisten? Es wird nicht rechts gefahren Es muß rechts gefahren werden, sonst kommt der Straßenverkehr rie in Ordnung, und zwar rechts gefahren von Lastwagen(die das am besten tun, wenn sie nicht gerade der in ihren Kreisen überraschender weise beson- ders verbreitete sportliche Ehigelz packt und sie zur Ergötzung aller anderen Straßenbe- nutzer unerhört spannende Rennen fahren); von Personenwagen immer und auf jeder Straße, auch wenn niemand ertgegenkommt, sogar wenn jemand überholen will, auch in Kurven, sogär in allen Kurven, auch den übersichtlichen, überhaupt immer. Rechts fahren heißt nicht, anderthalb Me- ter von der rechten Straßenkante fahren, auch nicht, mit dem linken Rad sich am Mittel- streifen der Autobahn„festhalten“(falls der in den letzten zwei Jahren wieder nachgestri- chen und damit erkennbar wurde. Nicht ein- kante mit dem rechten Rad fahren ist„Rechts- fahren“— man muß und kann lecht, mühe- los und gefahrlos noch viel näher rin. Ein Ab- stand von einem halben Meter is leicht für Hunderte Kilometer zu halten! des Straßenverkehrs schließen mülte, Recht- haberei, Dickköpfigkelt, Trägheit uad die in Wagen, Fahrzeuge mit mal einen Meter von der rechten Straßen- Sind wWärklich, wie man aus der Abwicklung nere Berufung zum Amateur- Polizisten qe charakteristischen Eigenschaften unseres Vol kes? Ich glaube das nicht! Viel zu Viele Fahrer pochen auf ihr Recht, das oft nur eingebildet ist. Wie wäre es anstelle dessen das zu setzen, Was die Engländer(das bei weitem am besten disziplinierte Volk der Welt) unübersetzbar als„common sense“ bezeichnen, als gesunden Menschenverstand, als die Selbstverständliche Einsicht, daß man nicht allein auf der Welt ist, daß mam deshalb Rücksicht nehmen mus. Nicht, weil sonst ein Polizist kommt, sondern Weil sich das für einen Europäer 80 gehört. Merliurdiger Stil des Uberholens Es hat sich in Deutschland ein ganz merk- würdiger Stil des Uberholens entwic It, der aufhören muß. Jetzt ist es so: Wenn l in der Ferne ein Fahrzeug vor sich Sieht, das er überholen zu können glaubt, dann macht er den linken Winker raus und geht auf die linke Straßenseite, Nun geht es los, spannend und ein herrliches Schauspiel sportlicher Ge- sinnung, denn der, der überholt werden soll, Wehrt sich natürlich und drückt auf die Tube das verlängert den Genuß und imponiert Fräulein Braut. Ist der Schnellere dann an seinem Kontrahenten vorbei, dann den rech- ten Winker heraus, damit niemand meint, er Wolle von nun an immer links bleiben. So also wird in Deutschland Auto gefahren, und dann wundert man sich, daß es alle Nase lang knallt. Was hier geschieht und sonderbarer- weise von der Polizei gefördert wird, ist ein Sanz gefährlicher Unsinn. Es gibt dagegen ein einziges, absolut wirksames Mittel, gefahrlos zu überholen: Ein Blick in den deshalb so ge- mannten Rückblickspiegel, der über alles un- terrichtet und den man Ständig im Auge haben sollte! Autofahren und Motorradfahren erfordert ständige. nicht eine Sekunde nachlassende Aufmerksamkeit! Der allgemeine Eindruck ist, daß noch nicht 5 Prozent aller Fahrer von sich sagen können, mit gespannter Aufmerksam- keit und mit jeder nur denkbaren Riicksicht zu fahren. Aber dies soll keine Strafpredigt Sein, sondern ein Anfang zur Besserung wer⸗ den. Es muß und kann in Deutschland besser gefahren Werden, als das jetzt geschieht. Das Wäre eine wunderbare Aucßgabe für die Auto- mobilklubs, die sich größere Verdienste um ihre Mitglieder und die Allgemeinheit erwer⸗ ben können als mit Bällen und Rennen. Ihre Abzeichen müssen zu gutem Fahren verpflich- ten— noch tun sie das keineswegs. Es wird erfreulich viel an Straßen getan, leider alles mit einem Asphalt, der in kurzer Zeit wieder durch Glätte Sefährlich wird. Wir fragen: 1. Warum keinen wirklichen Rauh asphalt, der absolut rutschfest ist und bleibt, den man selbst im tiefsten Afrika vorfindet nicht aber in Deutschland? 2, Warum kein Park- und Halteverbot auf der gesamten Autobahn, auf allen Unseren numerierten Durchgangsstraßgen und vor allem in Ortschaf- ten? Wir können unsere Straßen nicht in kur- Lier Zeit breiter, aber wenigstens für den Ver- kehr freimachen. 3. Warum werden Fahrzeuge. mit falsch eingestellten Scheinwerfern, Fahr- räder ohne Rückstrahler, qualmende Diesel- f abgefahrenen Reifen micht elimeniertꝰ! Rentenerhöhung steht in Aussicht Ausgleich gegen Mietensteigerung— Umfas. ö sende Sozialreform geplant Bonn(E. B.) Die Bundesregierung will im Kommenden Jahr die Renten in der Ange- stellten- und Invalidenversicherung erhöhen. Für die Besserstellung der rund sechs Mil- ionen Rentenempfänger dieser beiden Versi- cherungen sollen rund 750 Millionen DM jähr- lich ausgegeben werden. 5 Die Mittel für die Aufbesserung will die Zundesregierung nach den bisherigen Plänen sus den Uberschiissen der Sozialversicherun- en zur Verfügung stellen, da Haushaltsmittel cht vorhanden seien. Die Rentenerhöhung S0 in der Zeit zwischen April und Juni 1954 Sleichzeitig nt der geplanten Erhöhung der Altbaumieten um zehm Prozent in Kraft tre- n. Außergem werden auch die Möglichkeiten 941 n er gehenden Sozialreform erwogen. dein Bericht für das Jahr 1953 stellt der Bundesarbeitsminister fest, daß die Aus- aden des Bundes für soziale Aufgaben von 4% Milllarden DM im Jahre 1949 auf 8,2 Mil- lrden DM in Jahr 1952 gestiegen seien. Die Zan! de zahlten Renten habe sich in der valide cherung von 2,6 Millionen 1950 Hiopen 1953 und in der Angestell- rung von 789 000 auf 1,2 Millionen end, wie zu hoffen sei, die weitere Erhöhung S Sozialproduktes sollten es ermöglichen. de wirtschaftliche Lage der Sozialleistungs- länger weiterhin zu verbessern. Wirtschaft Aktivsaldo im Handel verdreifacht Iber zwei Milliarden DM Außenhandelsüber- schuß— Stark verbesserte Dollarbilanz Die Handelsbilanz der Bundesrepublik Deutsch- land wird in diesem Jahr mit einem Aktivsaldo von über zwei Milliarden DM abschließen. Die Bank Deutscher Länder(BDI) stellt in ihrem Monatsbericht für Dezember 1953 fest, der Ak- tivsaldo im Gesamthandel werde um rund das Dreifache oder absolut um kaum viel weniger als 1,5 Milliarden DM größer sein als 1952, in dem er 706 Millionen PM betrug. Die Erhöhung des Aktivsaldos sei in erster Linie eine Folge der verbesserten Dollarbilanz. Mit den bilater a- len Verrech habe sich dagegen in den ersten elf Monaten 1953 mit 37/2 Millionen DM annähernd der gleiche Uberschuß ergeben Wie in der entsprechenden Zeit im Jahre 1952. Gegenüber den EZ U-Ländern sei der Aktivsaldo im gleichen Zeitraum nur um 66 Millionen DM höher gewesen als im Vorjahr. Der Handels- bilanzsaldo habe sich damit in dem nun zu Ende gehenden Jahre wenigstens in seiner Gliederung nach Währungsräumen verbessert. Zur Entwicklung des Außenhandels erklärt die BDL im einzelnen, für das Jahr 1953 könne schon jetzt mit einer erneuten und zwar nicht unbe- trächtlichen Steigerung der Ausfuhren gegenüber dem Vorjahr gerechnet werden. Selbst wenn die Dezember-Ausfuhr nicht ganz so hoch sein sollte Wie im Vorjahr, sei die Gesamtausfuhr der Bun- desrepublik für 1953 auf mindestens 18 Milliar- den DM. zu veranschlagen gegenüber 16,9 Mil. ziarden DM 1952. Dies würde gegenüber den Vorjahr einer prozentualen Zunahme um rund sieben Prozent entsprechen. Damit werde sich die Fortschrittsrate, verglichen mit früheren Jah- ren(1950 102 Prozent, 1951 74 Prozent und 1952 16 Prozent) zwar weiter stark vermindert haben, jedoch angesichts der wachsenden Absatz- schwierigkeiten auf den Weltmärkten immer noch beachtlich sein. Dies gelte vor allem dann, wenn man bedenke, daß das Sozialprodukt der Bundesrepublik wert- mäßig um kaum mehr als fünf Prozent gewach- sen sein und der Welthandel wahrscheinlich noch Weniger zugenommen haben dürfte. Ihren ein- tigen Anteil an der Weltausfuhr werde die Bundesrepublik damit allerdings nach wie vor doch nicht wieder erreicht haben, denn 1952 war zie an der gesamten Weltausfuhr erst mit rund „5 Prozent gegen 7,5 Prozent im Jahre 1938 be- zeiligt. Um diese Differenz aufzuholen, wäre ine weit stärkere Steigerung des deutschen Ex- dortes erforderlich gewesen. . Wenn das Dezember-Ergebnis der Einfuhr nicht völlig aus der üblichen Entwicklungslinie derausfällt, wird die Einfuhr im Jahre 1953 einen Gesamtbetrag von etwa 16 Milliarden DM. er- zeichen und damit hinter dem Vorjahresstand „on 16,2 Milliarden zurückbleiben. Diese mög- iche Abnahme wird jedoch lediglich eine Folge les weiteren Preisrückganges sein, der nach der Int wicklung in den ersten elf Monaten ungefähr 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr beträgt. Dem ſolumen nach wird die Einfuhr dagegen auch n diesem Jahre nicht unerheblich höher sein als m Vorjahr(ca. 12 Prozent). Hohe Behörde senkt Schrottpreise Die Hohe Behörde der Montanunion hat in nrem Amtsblatt eine Senkung der Höchstpreise ir Schrott auf dem gemeinsamen Markt von ſegenwärtig 31,50 Dollar auf 28,50 Dollar je ronne bekanntgegeben. Die neuen Schrottpreise, die, ie von der Hohen Behörde erklärt wurde,„der Wirklichen Marktlage entsprechen“, treten am 5. Januar 1954 in Kraft und gelten vorläufig bis zum 31. März 1954. Auch die neuen Höchstpreise rönnen im Rahmen einer erlaubten Handels- Panne um 1,50 Dollar je Tonne überschritten Nerden, Bis Ende März 1954 will die Hohe Be- zörde prüfen, ob die Schrottpreise freigegeben werden können. Sehr hohes Defizit der Bundesbahn 1953 ein Verlust von 500 bis 600 Millionen DM Die Diskrepanz zwischen Einnahmen und Aus- gaben der Bundesbahn erreichte im Laufe des Jahres 1953 ein noch vor Jahresfrist nicht für möglich gehaltenes Ausmaß, heißt es in deren vorläufigen Jahresrückblick auf das Geschäfts- jahr 1953. Die beiden Hauptgründe hierfür seien einmal in der fortschreitenden Schrumpfung des Güterverkehrs und zum anderen in dem unauf- haltsamen Ansteigen der Ausgaben, insbeson- dere für Gehälter, Löhne und Versorgungsbe- züge, zu suchen. Dem Bericht der Bundesbahn zufolge werden die Beförderungsleistungen im Personenverkehr im Jahre 1953 um etwa 7 Prozent größer sein als 1952. Die hieraus gegenüber 1952 zu erwar- tende Einnahmesteigerung wird von der Haupt- verwaltung mit rund 80 Millionen DM oder rund 5,8 Prozent angegeben, Im Güterverkehr gingen die Tarif-Tonnen-Rilometer gegenüber 1952 um vund 9 Prozent zurück. Die Einnahmen werden am rund 320 Millionen DM unter dem Jahres- argebnis von 1952 bleiben. Die sonstigen Be- iebseinnahmen sind gegenüber 1952 um rund 10 Millionen auf 340 Millionen BDM gestiegen. Insgesamt werden die Einnahmen bei 5100 Mü zonen DM liegen und damit um rund 450 Mil- Honen unter den Ansätzen des Wirtschaftspla- nes 1953 bleiben. Den veranschlagten Ausgaben n Höhe von 5 550 Millionen DM werden tatsäch- iche Ausgaben in Höhe von rund 5 780 Millie- l gegenüberstehen. Bei einer Einnahme von Millionen werden demnach Ausgaben iu Höhe von 650 Millionen ungedeckt bleiben. Der n der Gewinn- und Verlustrechnung auszuwei⸗ „einde Verlust wird von der Hauptverwaltung nit 500 bis 600 Millionen DPM beziffert. Uber die zzudgültige Deckung des Jahresverlustes werde die Bundesregierung zu gegebener Zeit zu ent- heiden haben Sowjetauftrag für deutsche Werften Bau einer vollständigen Fischereiflotte Zwischen der Sowjetunion und der Bundes- sglerung wird gegenwärtig über die Lieferung iner vollständigen Fischereiflotte mit einer Ge- zamttonnage von annähernd 35 00 BRT ver- nandelt. Nach dem geplanten Auftrag im Werte zon rund 70 Millionen DM sollen die Fischerei- kahrzeuge von den Kieler Howaldts-Werken und auf einer kleineren Hamburger Werft gebaut Werden. Die Howaldts-Werke werden für die Zowꝛjetunion mindestens zehn Fischereifahrzeuge dauen, die mit je 2500 BRT als„schwimmende Cischfabrik“ dienen sollen. Die eigentlichen Hangboote sollen von einer Hamburger Werft geliefert werden. Von seiten der Bundesregie- ung sei die Bezahlung der Schiffe auf dem dauschwege gegen Erze und Holz Verlangt wor- den. Vereinfachung der Beförderungspapiere? Der Deutsche Industrie- und Handelstag(DIHT) Zat das Bundesflnanzministerium gebeten, das Pauschalierungsverfahren für die Abführung der Zeförderungssteuer des Werkfernverkehrs sd lange beizubehalten, bis eine Entscheidung übe eine Vereinfachung in der Ausfüllung der Be- körderungs- und Begleitpapiere gefallen ist. Di, Ausfüllung der Beförderungs und Begleitpapier and der statistischen und Steuernachweisung, detont der DIHT, habe beim Werkfernverkeh tberall dort zu umfangreicher Mehrarbeit gef ührt, Wo mit einem Transport eine große An ahl von Sendungen(Sortiments- und Verkaufs ahrten) an die verschiedensten Empfänger be Srdert wird. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 29. 12. Auftrieb: Großvieh 368, Kälber 228, Schafe 25, Schweine 1598.— Preise: Ochsen A 90—96, Bullen A 9098, B 4-92; Kühe A 76-80, B 3664, O 50—58, D bis 47; Färsen A 94-102, B 80—92; Kaül- ber Sonderklasse 160—175, K 140-155, B 128188 108-120, D bis 100; Hammel bis 72; Schwelne A, BI, Bz, C 142145, D 136145, E 130136, G1 bis 136.— Mar ktverlauf: Großvieh schleppend großer Uberstand, Kälber langsam, geräumt, Schweine mittel, Uberstand. eee eee EIN MN E Bee Zu ee e. AO AU Ot SEG U E KOH gorer n by„Litag“ Westendorf— durch Verlag v. Graberg& Görh, Wiesbaden (21. Fortsetzung) Als einige Tage später Schott nit Juliane in Zermatt ankam, erstrahlte das Hatterhorn in vollem Glanz, der Himmel War Wolkenlos, von einem tiefen, satten Blau, wi es selten im Mai der Fall Wðar. Das Haus der ehemaligen Bauleiting wurde Wieder gemietet, die ersten Veſträge mit Bergführern und Trägern, Arbetern und Maultiertreibern abgeschlossen. Ganz Zermatt war im Fieber. Es hieß, da in Breuil bereits italienische Ingenęure ein- getroffen waren, um die Südwesteite des Matterhorns zu vermessen für eile italie- nische Seilbahn, f Die Abende verbrachte Schott mi Juliane in dem kleinen Hotel, in dem sie einige Zim- mer gemietet hatten. Schott war Afrieden. All seine Befürchtungen urd Bedenken waren durch Julianes Benehmen zerstreut worden. Schott scherzte mit Bergführern unt Arbei- tern, um stets fröhlich zu erscheinen. Nie- mand sollte glauben, daß er sich erkauft habe. Nur, wenn er an jenen Stellen vorbei- kam, an denen er mit Meta glücklich Stun- zen verbracht hatte, schnürten ihm Btternis and Gram die Brust zusammen. Auch ſuliane gegenüber war er stets heiter und fremdlich. Der Grund hierfür war, daß Juliale ihm Sar nicht als Weib gegenüberstand. Sie waren kEwei Freunde zwei vollwertige, ufein- ander abgestimmte Freunde und sie waren wei Kameraden der Arbeit, Schott Ewun- derte Julianes technisches Wissen Di sie heimlich in der Nacht alle möglichen Lehr- bücher ihm zuliebe studierte, wußte er nicht. Sie debattierten manchmal über irgen ein 5 * 5 Organisatorisches Problem. Wenn sie seine Hand ergriff und festhielt, beließ er sie ihr mit einer Art gutmütiger Geringschätzung für solche ihm gleichgültigen Annäherungen. Andererseits lag in Schotts Art eine ge- Wisse Fürsorge, ein stets hilfsbereites Ver- ständnis für alle sonstigen Wünsche dieser Frau. Als es Juni wurde. in diesem Jahre nach einem besonders heißen Mai, ging Ju- liane zum ersten Male mit Schott auf das Matterhorn. Drei Führer wurden mitgenom- men, die besten Leute aus Zermatt und Breuil. Es War, als ob sich auch die Natur mit Juliane verbündet hätte. Ein schöner Tag folgte dem anderen, die Felsen waren rein und trocken, kein Windstog stäubte den Schnee vom Gipfel. 1 Auch bei der zweiten Besteigung waren die beiden von diesem Wetterglück begünstigt. Diesmal wurde der italienische Grat traver- siert und über den Pie Tyndall und den Col du Linon zur italienischen Hütte und nach Breuil abgestiegen. Das Matterhorn war zahm geworden und Es ertrug auch willig die Geometer und In- genieure, die wieder mit ihren Meßstangen anrückten und die roten Eisenhaken in die Felsen des Bergriesen trieben, welche die Stellen der künftigen Stützen bezeichneten Nur einmal weigerte sich Schott, Juliane einen Wunsch zu erfüllen, Als sie ihn bat, sie zu jener Stelle am unteren Ende des steilen Firnfeldes zu führen, an der Schott Meta tot aufgefunden hatte. Juliane kannte Schotts festen Willen zur Genüge, und sie war klug Senug, nicht weiter in Schott zu dringen. In den ersten Julitagen war es, als Schott einmal mit zwei Ingenieuren und drei Berg- kührern, welche die roten Peilstangen trugen, vom Matterhorngipfel zur Solvayhütte ab- stieg. Schon oben war den Männern ein merkwürdiges Poltern und Knattern auf- gefallen, das sich von der Schulter hinab Segen den Matterhorngletscher 8 „Dort gibt es um diese Morgenstunde noch keinen Steinschlag, Herr!“ Sagte der Zer- matter Bergführer Eagenmatten. Dabei sah 8 er seine beiden Kollegen aus Zermatt und Breuil bedeutsam an.„Ob er wohl wieder de ischt, der Narr!“ Als Schott die Solvayhütte betrat, stand ein Mann in dem dunklen Gang. Im Lichtschein, der durch die offene Tür flel, erkannte ihn Schott. Lyngam!„ „Gratuliere, Herr Schott!“ rief ihm dieser mit seiner heiseren Stimme entgegen.„Gra- tuljiere zu Ihren Millionen, Ich nehme den Kampf auf, Herr Ingenieur, auch gegen Ihre Millionen. Spannen Sie nur Ihre Drahtseile hinauf, Sie Logarithmenfresser! Bauen sie nur Ihre Endstation in den Gipfel hinein, Die Hölle der Nordostwand Wird, trotz euren Formeln, alles in Blut und Knochen pressen Das Krachen wird in Thren Ohren rollen. Herr Schott. Nur zu, nur zul Ieh habe Zeit. ich kann warten, Meine Frau hat auch Zeit dort unten in ihrem Eissarg Bevor Schott und die Bergführer noch ein Wort sprechen konnten, hatte Lyngam seinen Eispickel ergriffen und die Tür hinter sich zugeschlagen. 5 Schwester Adelind ist es, als ob die letzten Bilder aus dem Leben des Ingenieurs Chri- stoph Schott in ihr eine Rebellion des Herzens hervorgerufen hätten Sie kann und will das Weitere Schicksal dieses Menschen nicht mehr mit erleben. Es ist Adelind, als Wenn jetzt nichts mehr übrig geblieben Wäre, das sie beide verbindet. „Ich habe Sie wohl erschreckt, Schwestel Adelind“ sagt Schott und tastet nach der Wasserglas auf dem KRrankentisch.„Sie dür- ken mich nicht verachten. Die Qual, nach außen Komödie spielen zu müssen, sah mir nlemand an, Ich habe Juliane gewiß nichts Lorgemacht, sie stellte auch keine Ansprüche an mein Herz. Juliane lebte neben mir. feh mußte meine Bahn bauen. Es war eine ruhige Zeit, ohne höheren Schwung. Arbeit Ar Beil: mei, 8 Ziel. Nicht Liebe. Können Sie mich Verdam- men Adelind? Habe ich Schlechtes getan? Falsche floffnungen erweckt?“„ das war für mich das „Liegt Ihnen denn so viel daran, ob ich Sie Verdamme?“ fragt Adelind, während die Röfe in ihre zarten, blassen Wangen steigt. „Gewig! Ich warte auf Thre Verzeihung Mögen Sie mich nun der Teufelel oder det Berechnung zeihen. Die Reinheit Ihres Her- Zens kann mich freisprechen oder verdammen Seit Sie neben mir leben. man kann 68 Wohl leben nennen in diesen Tagen des Bei- Sammenseins, fühle ich eine Wandlung in mir, als ob ich blind gewesen wäre, Lag in meinem Leben ein tieferer Sinn! Muß ich nach Deutung suchen, seitdem Sie mir sagten, daß Sie mich lieben? Ich glaube, daß es Ihnen schwer genug gefallen ist, mir dies zu Sagen. In Ihrer engelhaften Reinheit! War alles, Wag ich erlebte, Bestimmung? Immer lag der Berg zwischen mir und Menschen, die ich gefunden hatte, Das Matterhorn!“ „Jetzt sagen Sie die Wahrheit“, unterbricht Adelind den Kranken. Der Berg lag dazwi- schen. Und er wird immer dazwischen sein, dieser Dämon. Er trieb Sie dazu, in Julianes Leben einzugreifen. Denn daß Juliane Sie liebt. werden Sie doch nicht in Abrede stellen.“ „Gewiß nicht. Das mache ich mir zum Vor- wurf, obgleich wir ja unsere Freiheit vor- behalten hatten. Trotzdem hatte ſch keine Ruhe vor den Gewissensbissen in meiner Brust. Auch vor dem Berg nicht, der mich wundgerissen, mich zu einem Wortbrüchigen gemacht hatte. Ich mußte den Berg bezwingen, besiegen. Dann konnte ſch erst frei sein.“ „Und denken Sie noch heute so?“ Adelind kühlt, wie ihr Herz klopft. Welches Schicksal würde Schott noch erleiden müssen? i Gewiß, ich denke auch heute noch so. Tah habe überhaupt keinen anderen Gedanken mehr. Unsere Vorarbeiten sind abgeschlossen, Schwester Adelind. In vier Wochen soll der eigentliche Bau beginnen. Bald wird die Materialseilbahn auf den Matterhorngipfel führen. Dann werden dle Bohrmaschinen hämmern, die Fundamente ausgesprengt, wer-: den die Turmstützen emporwachsen. Glauben Sie, daß mein Leben noch einen Wert hätte, wenn ich mein Werk nicht ausführen könnte?“ .. FCuortsetzung folgt) . 2 l In — 3— „ Berlin EKornfelder und Kuhställe in der Groß- stadt? Jawohl, das gibt es noch! Westberlin kann den Ruhm für sich in Anspruch neh- men, innerhalb seiner Grenzen noch rund 260 land wirtschaftliche Betriebe zu beher- bergen, die insgesamt über eine Nutzfläche von 4000 ha verfügen und deren Besitzer als Großbauern oder Ackerbürger in den Akten eingetragen sind. Oft ganz dicht bei dem Verkehrstrubel, inmitten von dichtbesiedelten Wohnblocks oder hochragenden, modernsten Industriebauten wird der Acker bestellt, werden die Kühe gemolken und rumpeln die Jauche wagen über den spiegelglatten Asphalt. Das Brüllen der Kühe vermischt sich mit dem Hupen der Autos. Wer jetzt durch das südwestliche Lankwitz und Marienfelde oder in Spandaus Industrie- bezirken einen gemütlichen Sonntagsbummel macht, hält plötzlich überrascht vor wogen- den Kornfeldern und Kartoffeläckern inne, die mit den im Hintergrund rauchenden großen Fabrikschornsteinen ein merkwürdi- zes Bild abgeben. Wandert der Sonntagsbummler aber von lem strohdachgedeckten U-Bahnhof„Dah- lem-Dorf“ nur einige Minuten weiter, so fin- det er sich in dem großen und geräumigen Hof der bekannten, alten„Domäne Dahlem“, in der nichts mehr an eine Großstadt erin- nert, deren Verkehr doch nur einige Minuten entfernt vorüber brandet. Scheunen, Ställe, Misthaufen und grunzende Schweine findet unser Bummler nebst einer gesunden Land- luft auf der Domäne, deren Geschichte sich ohne Mühe bis 1650 verfolgen läßt, und die New Vork Sir Reginald Watson-Jones ist einer der berühmtesten Aerzte Englands. Nicht wenige seiner Patienten tragen weit über Englands Grenzen hinaus bekannte Namen, und seit Sir Reginald seinerzeit dem Konzilium jener Aerzte angehörte, die König Georg VI. be- handelten, vermag nichts mehr an seinem Ruhm zu rütteln. Sir Reginald gilt derzeit jedenfalls als der beste orthopädische Spe- Zialist der britischen Inseln. Und diesem Umstand hatte er es auch zu verdanken, daß er zu einem gewiß alles andere als alltäglichen Auftrag kam. „Ein dringender Anruf, Sir“, meldete die Sekretärin. Nachdem sich der Anrufer versichert hatte, daß Sir Reginald persönlich am Apparat War, meinte die Stimme des Unbekannten:„Herr Doktor, können Sie rasch einmal nach meiner Frau sehen? Sie hat sich den Fuß gebrochen.“ „Wer spricht dort überhaupt?“ fragte Sir Reginald zurück.. „Hier Smith, Ben Smith. Wallstreet. Sie haben sicher bereits von mir gehört.“ „Nun“, meinte Sir Reginald,„Sie können Ihre Frau ja in meine Klinik bringen lassen.“ „Ja— natürlich. Aber— wäre es nicht besser, Sie würden fliegen? Meine Frau ist nämlich in New Vork.“ Nach kurzer Unterhaltung stellte sich 550 Heraus, daß die Frau des bekannten Wall- 8 street- Geschäftsmannes Ben Smith, der sich gerade auf einer Geschäftsreise in England befand, einen Unfall gehabt hatte. Dieser hatte sich nahe New Vork ereignet und Ben Smith war durch einen telefonischen Anruf aus New Vork davon unterrichtet worden. Sir Reginald hatte seine Erfahrungen mit Patienten, bei denen Geld keine Rolle spielte. Also war er auch ohne weiteres bereit, von London nach New Fork zu fliegen, um dort nach Mrs. Smith's gebrochenem Bein zu sehen. Er bestieg die nächste fahrplanmäßige Ma- schine, kam zu Mrs. Smith ans Krankenbett sie war bereits in New Vork von den besten 5 Aerzten behandelt worden— sah sich die BRöntgenaufnahmen an und erklärte schließ- 8 lich:„Es ist alles in bester Ordnung!“ Worauf er wieder zum La-Guardia-Flughafen fuhr, das nachste Flugzeug nach London bestieg und von dort aus nach der Landung Mr. Ben Smith dieselbe Mitteilung machte. Fast zehntausend Filometer hatte Sir geginald per Hugzeug i ckgelegt 5 8 Weltstadt mit Doripoesie sich bereits durch bedeutende wissenschaft- liche Forschungen auf dem Gebiete der Land- Wirtschaft einen bekannten Namen gemacht Hat. 90 Kühe, 120 Schweine, Pferde und unzäh- lige Hühner und fette Enten bevölkern die geräumigen Ställe, während ca. 50 ha Land der Betreuung von 30 Arbeitern anvertraut ist. Im weiten Umkreise ist die Milch der Domänen-Kühe weit be- kannt, so daß in früher Morgenstunde, bevor zwei Milchwagen die Kuherzeugnisse zu Kantinen und Krankenhäusern bringen, schon unzählige Hausfrauen auf den Beinen sind, um die Milch für ihren Hausgebrauch ier zu holen. Auf ungefähr 55 Prozent der gesamten Nutzungsfläche Westberlins wird Getreide angebaut. Hauptsächlich Roggen, denn für Weizen ist der Boden ungeeignet. Auf der anderen land wirtschaftlichen Nutzungsfläche findet man dagegen vorwiegend die Kar- toffel vor. In den Außenbezirken haben viele Ortschaften ibren dörflichen Charakter fast unvermindert erhalten. Hier werden sogar noch Sitten und Gebräuche aus ferner Zeit auf manchem Hofe gepflegt, so daß man sich nicht am Rande einer Großstadt wähnt, son- dern 100 Jahre zurück in die Mark Branden- burg versetzt fühlt. Aber auch die Landwirtschaft wird von der hoben Politik gestreift. Nicht selten, dag die Sektoren- oder Zonengrenze durch einen Acker läuft und ein Schild vielleicht hin- weist„Sie verlassen den französischen Sek- tor!“ 5 Mas Ei Gein ge, 1 Inn ill. 8 Wenn Geld keine Rolle spielt 5 Mr. und Mrs. Smith haben jedenfalls die Genugtuung, zu wissen, daß sich der beste Arzt Englands hoffnungsvoll zu diesem Bein- bruch geäußert hat. Was für den Leser dieser Geschichteé noch von Interesse wäre, vermag der Chronist leider nicht zu berichten: es wäre dies nämlich die Höhe der Honorarnote, die Sir Reginald überreicht erhielt. Das Gesicht am Fenster e Ein Toter klagt an Diese unheimliche Geschichte ereignete sich in America, und obwohl die eigentliche Begebenheit Jakre zurückliegt, wirhet sie bis heute nach und läßt den Menschen eine Ruhe. Der Sheriff von Carolltown im Staate Ala- bama, USA, verbarg den Neger Henry Welle im Dachraum des Gerichtsgebäudes, um ihn vor dem Lynchen zu schützen. Es war eine dunkle, stürmische und gewitterschwüle Nacht, und als die wutheulende Menge das Gebäude regelrecht stürmen wollte, zer- schnitt ein blendender Blitz die Dunkelheit und zeigte das an das Fenster gepreßte, angst- verzerrte Gesicht des Negers, den man der Brandstiftung oder des Mordes bezichtigt hatte. Die Leute holten Wells heraus und hängten ihn kurzerhand an den nächsten Baum. Was diesen Lynchfall jedoch so außer- gewöhnlich machte, war die Tatsache, daß von diesem Augenblick an das Gesicht des Negers Henry Wells am Dachkammerfenster zu sehen war und bis auf den heutigen Tag zu sehen ist. Kurz nach der gesetzlosen Hinrichtung wurde das Fenster be rausgenommen und durch ein neues ersetzt. das Gesicht er- schien wieder! Das Gerücht, Gott habe hiermit ein Zeichen gegeben, daß ein Unschuldiger einem schrecklichen Tode ausgeliefert worden War, ließ sich nicht mehr unterdrücken. Es half nichts, daß die Behörden dem Fen- ster mit Wasser, Seife und Säuren zu Leibe Singen— das Gesicht blieb! Ein Gewittersturm zerstörte alle vorderen Fenster des Gerichtsgebäudes— das Gesicht blieb. Noch mysteriéser wurde die Sache da- durch, daß das Gesicht nie von innen, sondern nur von außen zu sehen war; wie auch neben vielen anderen Richter B. G. Robinson und der zlteste Einwoser Csrolltowus, Joe Me. Cafferty, die e. Kanten, bezeugten K 3 1 —. Schwarzmarkt nur für Wissensch. Bibelmanuskripte zu Wucherpreisen Zy Per n Die Beduinen Jordaniens, die die hitze- flimmernden Wüsten rund um das Tote Meer durchstreifen, schwere Sorgen. Ganze Stämme scheinen das Ziegenhüten und machen den Archäologen die Kamelzucht aufgegeben zu haben. Stattdessen suchen sie in musterhafter Organi- sation nach uralten biblischen Manuskripten, die in entlegenen Höhlen verstreut liegen. Die Beduinen betreiben einen richtig- gehenden Schwarzmarkt mit diesen kostbaren Dokumenten. Bis zu 12 000 Mark verlangen sie von den Archäologen für ein einziges, halb zerfallenes Papyrusblatt. Die jordanische Regierung hat bereits 180 000 DM für Manuskripte gezahlt, die von Sprechern der Beduinenstämme angeboten wurden. Aber da der offizielle Fonds für diese „Schwarzmarktkäufe“ nahezu erschöpft ist, D hten die Archäologen, daß andere Ma- nuskripte von den enttäuschten Söhnen der Wüste entweder unauffindbar versteckt oder aber gar zerstört werden und damit Uner- setzliches verloren gehen könnte. Wie wertvoll diese Manuskripte sind, ent- deckten die Beduinen, als zwei Ziegenhirten in einer Höhle am Toten Meer zufällig eine große Anzahl der alten Schriften auffanden. Es stellte sich heraus, daf es sich um he- MW denn- Berlin ist doch ben Dot!“ ROMANTIK IM DIENST DER TECHNIR Das ist der U-Bahnhof Berlin— Dahlem/ Dorf, dessen Bahnhofsgebäude als Fachwerkbauern- haus errichtet uc&s. . 8 * aſtler! „ r — e 2 5 e bräische Texte des Alten lestaments handelte, die genau 1 100 Jahre älter waren als die ältesten, bisher bekannten. Die jordanische Regierung belohnte die Finder reichlich— und die Jagd nach dem leichtverdienten Geld hatte begonnen 8 Bald waren die jordanische golizei and Soldaten der Arabischen Legion, ausgerüstet mit Panzer fahrzeugen, Funkwagen und Ka- melen, in ein phantastisches Versteckspiel mit ganzen Stämmen verwickelt. Schauplatz war ein Labyrinth von Höhlen und felsigen Tölern 255 Die Beduinen nützten ihre bessere Orts- kenntnis mit höchster Raffinesse aus, um ihre Jagdgründe geheimzuhalten, während eine offizielle Expedition unter militärischer Be- deckung in einem Wettlauf gegen die Zeit und die geldgierigen Stammesbrüder vierzig Höhlen durchsuchte. 5 Aber die Beduinen gewannen das Spiel mit Leichtigkeit. Nur wenige hundert Meter von dem ersten Fundort entfernt, entdeckten sie in einer anderen Höhle wieder einen Stapel von Manuskripten, die, wie sich später her- ausstellte, fast ebenso bedeutend waren, wie der erste Fund. In Tag- und Nachtschichten arbeitete der Stamm daran, seine Beute in einer geheimen Höhle zu verstecken. Dann entsandten die Beduinen einen Un- terhändler zur Regierung, um über den Kaufpreis zu feilschen Der Mann wurde ver- haftet und bald kannte man sein Geheimnis. Binnen weniger Stunden hatten Truppen der Arabischen Legion das Versteck umstellt. Aber sie fanden nur ein paar Fetzen aui dem sandigen Boden der Höhle. Wachtposten auf den Bergen hatten rechtzeitig Alarm ge- schlagen, und Kamelreiter waren mit dem Schatz in der Wüste verschwunden. Aus Furcht vor Strafe unternahmen die Beduinen monatelang nichts. Aber dann be- siegte ihre Habgier die Vorsicht, und neue Abgesandte machten sich heimlich an bri- tische Archäologen heran, die für die jorda- nische Regierung arbeiteten. In Anbetracht der Bedeutung der Manu- skripte erhielten die Forscher schließlich die offizielle Erlaubnis, sich auf diesem einzig- artigen„Schwarzmarkt“ zu betätigen. Sie erwarben 60% der Dokumente, bevor ihnen das Geld ausging und sie den gepfefferten Forderungen der Beduinen nicht mehr nach- kommen konnten. Schätzungsweise fehlen ihnen weitere 120 000 Mark., um die Beduinen zur Herausgabe der restlichen Funde bewe- gn zu können. pb ASpildöüger boxt Löppim miofler Nach dem Motto: Tapfer— aber nicht tollkühn Kenia/ Afrika Wer einen wirklich romantischen Beruf ergreifen will, sollte Großwildjäger in Afrika Werden. Aber dazu gehört Zähigkeit, Uner- schrockenheit, absolute Treffsicherheit und der Spürsinn eines Winnetou, nicht zuletzt auch sportliche Gewandtheit im höchsten Maße. Und wer als Jagdführer tätig sein möchte, muß seinen Jagdgästen Freund und Vertrauter sein. In Kenia, wo es immer noch herrliches Großwild gibt, haben sich die Großwildjäger sogar zu einem Berufsverband mit strenger Satzung und eigenen Gesetzen zusammenge- tan. Ihr Motto ist„Tapfer— aber nicht toll- Kühn!“ b Oberstes Gesetz der Jäger ist, niemals ein angeschossenes Tier im Dickicht zurückzu- lassen. Denn alle größeren Raubtiere des schwarzen Kontinents ziehen sich bei einer Verwundung entweder in den Busch zurück oder greifen den unglücklichen Schützen an — auf jeden Fall sind sie doppelt gefährlich. Das gleiche gilt für ein in die Falle gegan- genes Tier, wie Carr Hartley, wohl der be- Kannteste Großwildjäger Afrikas, eriebte, Hartley Ratte eines Tages eine Löwin mit Stricken vom Lastwagen aus gefangen. Aber das Tier konnte sich aus den Fesseln be- freien und setzte zum Sprunge an. In letzter Sekunde erkannte Hartley die ihm drohende Gekahr und versetzte der mordgierigen Bestie mit bloßer Faust einen furchtbaren Schlag hinter das Ohr. Lautlos sackte die Löwin be- täubt zu Boden— es war ein(eiassischer Bei Schmerzen bewährt Rheumqgt. Schmerzen Erkältung, Migräne Frauenschmerzen Kopfschmerzen 1-2 Tabletten bringen schnell Erleichterung. femogin gibt einen Klaren Kkopfundistgot verträglich. Ziehen Sie aber bei Schmer- zen unbekannter Ur- sache hren Arzt zu Rate. das * kin prodokt 2 8 Wömiger chester-Nahmkäse ond frische Allgäber Botter, dazu alle Aufbavskoffe der Milch: ist der vollfette VELVE TA.“ 1 i A- VIVE mit dem Vvollgehalt der Mileh K. O.-Siegl Dann aher sorgte Hartley für eine gründlichere Fesselung— er wollte es nicht noch einmal darauf ankommen lassen, denn die Affäre hätte sehr leicht anders enden Können. Eine Safari, wie sie manchmal auch von den großen Reisebüros organisiert wird, muſl sehr sorgfältig vorbereitet werden. Sie ist ein recht kostspieliges Unternehmen, das ein paar hundert oder auch ein paar tausend Pfund verschlingt. Die Großwildjagd ist heute nicht mehr ein Sport für Amateure, die einst wahllos alles zusammenschossen, was ihnen vor den Lauf geriet. Zu Tausenden wurden früher Elefan- ten, Löwen und Rhinozerosse auf der Tro- phäenjagd erlegt, so daß die Regierung ein- schreiten mußte, um diese Massenschlächterei zu unterbinden. Heute muß jeder Jäger eine Abschußlizenz erwerben, die nur eine be- grenzte Anzahl bestimmter Tiere zum Ab- schuß freigibt. Daher ist die Großwildjagd zu einem ein- träglichen Geschäft für die Berufsjsger ge- worden, die zahlungskräftige„Sonntsgsjäger“ begleiten und dsfur garantieren, daß man auch „etwas für sein Geld dekommt“. Nur wenige können es jedoch mit Carr Hartley aufnehmen, der mit einem Last- wagen über die weite Ebene dahinbzaust, bis er auf gleicher Höhe mit einem Rz inozeros oder einer Giraffe ist. Danu wirtt er mi sicherer Hafid ein Lasso dera War den Hals und bremst scharf, Das Sal seiner Beute ist dann besiegelt. ſemagin Oss gute Schmerzmittel kor den rag und die Nacht Kriegsgefangene bitten:„Vergeßt uns nicht!“ jeder von uns fühlt sich den noch nicht heimgekehrten deut- Gels tek. Persönlich F do tobt OM 9s in ellen Apetheken Erröten, Unsicherheit, innere Unruhe, Angst beseitigt schlag- artig„Nervo- Stabil“(ges. gesch.). Sofort nach dem ersten Gebrauch fühlen Sie sich aus- geglichen, selbstbewußt u. ge- der Lage gewachsen. Preis der Standardpackung DM 5, porto- 78 Pfg. mehr). PRISMA, 5 Hemmungen. Lampenfieber, Schüchternheit, bel Vorkasse(Nachnahme 5 schen Kriegsgefangenen verpflichtet, Indem wir ihnen helfen, ihre seelischen und körperlichen Kräfte zu erhalten, stärken wir das Band der Hoffnung, das sie mit der Heimat verbindet! Den Kriegsgefangenen und ihren wartenden Angehörigen bei- zustehen, ist daher selbstverständliche Pflicht aller. Sie zu erfüllen, entspricht der Anteilnahme unserer Herzen! Darum: Gib für die 5. 25 „Kriegsgefangenenhilfe der Wohlfahrtsverbände“ Deutsche Rotes Kreuz/ Deutscher Caritasverband Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt e. V. (20 b) Göttingen B69. 1 3 S enbelischss Hilfswerl für Internierte und Kriegsgefangene i Die Einzahlungen sind steuerabzugsfähigl 8 — 5. . J)) e e F J A FFT e e N en en en d er s ee eb n e d 0 4% 8 0