— D 118 0. E 5 2. N N 101 N Ae 5 dd Nr. 204 Neckar-Bote(2. Blatt) 1 80 Milchabsatz auf neuen Wegen Von Dr. Hermann Reis chle Das Milchgeld ist sozusagen die Lohntüte un- serer südwestdeutschen Kleinbauern. Aus der täglich an die genossenschaftlichen Sammelstel- len abgelieferten Milch, die von diesen in Kan- nen oder Tankwagen an die Molkereien und städtischen Milchhöfe weitergeleitet wird, läuft am Monatsende über das Konto bei der dörf- lichen Spar- und Darlehenskasse das Bargeld an den Milcherzeuger zurück, dessen sie zur Be- streitung ihrer laufenden Betriebs- und Privat- ausgaben bedürfen. Alle anderen Einnahmen aus Acker und Stall fließen dem Bauernbetrieb in einem saisonbedingten Rhythmus zu. Das Milch- geld jedoch fließt das ganze Jahr über mit einer gewissen Gleichförmigkeit. 5 Damit ist die außergewöhnliche, ja existenz- entscheidende Bedeutung der Milcherzeugung für die kleinbäuerliche Familien wirtschaft erwiesen, die den weit überwiegenden Anteil unserer Landwirtschaft ausmacht. Es ist daher verständ- lich, daß die alljährliche Generalversammlung der Südmilch AG. sozusagen eine Heerschau der Milchwirtschaft insgesamt darstellt, zu der vor kurzem in Stuttgart ein rundes Tausend Ver- treter der Bauern und ihrer örtlichen Genossen- schaften, Landmolkereien, Bezirksmilchwerke usw. erschienen waren. Die Bedeutung der dies- jährigen Hauptversammlung der Milcherzeuger wurde unterstrichen durch die Ansprachen der beiden praktischen Landwirte im baden-würt- tembergischen Kabinett, Landwirtschaftsminister Leibfried und Bundesratsminister Farny, von denen der letztere bereits seit Jahrzehnten als führender Fachmann im Bundesgebiet bekannt. iSt. Die Aussprache der beiden Landesminister mit ihren Berufskollegen wie die kürzliche agrar- politische Antrittsrede des Bundesernährungs- ministers Dr. Lübke vor dem Bundestag spie- gelten die schwierige Lage wider, in welcher sich die westdeutsche Milchwirtschaft z. Zt. be- findet. Butter- und Käsepreise, von denen an- gesichts des bescheidenen westdeutschen Milch- gesichts des bescheidenen westdeutschen Trink- milchverbrauchs die Höhe des ausgezahlten Milch- geldes stark bestimmt wird, werden im laufen- den Wirtschaftsjahr nicht entfernt jene Durch- schnittshöhe erreichen, welche auch nach Auf- fassung des Bundeskanzlers für die Rentabilität der Betriebe notwendig ist. Dagegen sind in den beiden Jahren seit dem Rhöndorfer Gespräch der Bauernverbände mit dem Bundeskanzler Löhne, Gehälter und sonstige Betriebskosten nach oben gegangen, während die Erlöse aus der Milch gleich blieben, die aus Butter und Käse sogar zurückgingen. Daß hierdurch eine gewisse Unruhe entstanden ist, kann nicht wun- dernehmen. Man wird daher nach Lübkes Auf- fassung jetzt Mittel und Wege finden müssen, wieder einen Ausgleich zwischen Aufwand und Ertrag herbeizuführen, am besten natürlich von der Senkung der Preise für land wirtschaftliche Betriebsmittel, Maschinen usw. her. Dahin zie- len auch die dem Bundestag vorliegenden An- träge der Parteien, die jetzt in den Ausschüssen beraten werden. Einen entscheidenden Ausweg könnte es be- deuten, wenn es gelänge, durch Werbemaßnah- men den durchschnittlichen Verbrauch je Kopf der westdeutschen Bevölkerung an Trinkmilch, Rahm, Sauermilch, Joghurt, Milchmischgeträn- ken usw. in den nächsten Jahren zu verdoppeln. Er würde dann immer noch nicht denjenigen anderer europäischer Länder, von den USA ganz abgesehen, erreichen. Nach den Anfangserfolgen, welche der vom Bundesernährungsminister prä- sidierte Verein zur Förderung des Milchver- brauchs in den drei Jahren seines Wirkens bis heute erzielen konnte, erscheint eine kräftige Steigerung unseres Trinkmilchverbrauchs kei- neswegs unerreichbar. Wir holen z. Zt. beispiels- weise mit Riesenschritten den Vorsprung ande- rer Länder im Milchgaststättenwesen auf. Ein zweites wesentliches Mittel zur Steigerung des Milchverbrauchs wird die Zustellung der Flaschenmilch ins Haus sein. Auch hier sind in manchen Teilen des Bundesgebiets wesentliche Fortschritte erzielt und weitere im kommenden Jahr zu erwarten. Insbesondere verspricht man sich von der Einstellung von Elektrofahrzeugen, die die Milchverteilung nach englischem Vor- bild rationalisieren, einen bedeutenden Erfolg. Schließlich muß noch weit mehr als bisher die Milch in die gewerblichen Betriebe, Büros usv- hineingebracht werden. Im Ruhrgebiet sind ar den Schwerpunkten der industriellen Großerzeu- gung damit beste Erfolge erzielt worden. Den Mittwoch, 23. Dezember 1083 Schlußstein in diesem Arbeitsprogramm zu Förderung des Trinkmilchverbrauchs wird eine Zusammenarbeit mit dem allgemeinen Gast- stättengewerbe bilden müssen, mit dem Ziele, die Milch gleichberechtigt neben die anderen Getränke im Ausschank zu stellen. Sozialleistungen mehr als verdoppelt In diesem Jahr rund 8,75 Milliarden DM Anleihebedarf nicht gesichert Bonn(E. B.) Aus dem Jahresbericht des Bundesfinanzministeriums für 1953 geht her- vor, daß die sozialen Leistungen im laufenden Rechnungsjahr rund 9,75 Milliarden DM be- tragen. Die vom Bund aufzubringenden So- zialleistungen werden sich damit gegenüber 1949 mehr als verdoppelt haben. Der Gesamt-Sozialhaushalt der Bundesre- ublik, einschließlich der Leistungen der Län- der, Gemeinden und sozialen Selbstverwal- tungskörperschaften, erhöhte sich im Rech- jahr 1953 gegenüber 1949 um rund 90 gegenüber 1938 sogar um 217,8 Pro- Das Ministerium weist in seinem Bericht im Zusammenhang mit dem Bundeshaushalt für 1953/54 darauf hin, daß sich der Anleihebe- darf der Bundesrepublik zur Zeit auf 2,36 Milliarden DM beläuft, jedoch bisher nur mit einem Teilbetrag von 1,1 Milliarden DM durch Anlefthezusagen gesichert sei. Die durch den Bundestag verabschiedeten, aber noch nicht in den Etat für 1953 aufgenommenen Gesetze hätten eine Haushaltsverschlechterung in Höhe von 256 Millionen DM verursacht. Weitere 222 Millionen DM seien ungedeckt, weil zwei Gesetze zur Deckung des Steuerausfalls durch den Bundesrat abgelehnt worden Seien. Die Besatzungslasten werden neben den So- zialaufwendungen als der weitaus größte Aus- gabenposten im Haushalt 1953 bezeichnet. Auch den Notstandsgebieten des Bundesge- biets wird vom Finanzministerium besondere Bedeutung beigemessen. Die flüchtlingsüber- lasteten und leistungsschwachen Bezirke mit vorwiegend land wirtschaftlichem Charakter sowie kriegsschadenbetroffene, industriearme Rüclstandsgebiete seien ein ernstes Problem für die Bundesrepublik. Die Beseitigung derartiger Krisenherde bilde eine entscheidende Voraussetzung für die Stei- gerung der Wirtschafts- und Steuerkraft des Bundesstaates. Der Bund habe daher 1953 seine regionalen Förderungsmaßnahmen in der Form langfristiger Investitionshilfen fort- gesetzt. Aus dem Haushalt 1953 seien dafür dohne Wohnungsbau) 191 Millionen DPM bereit- gestellt worden. Die Hilfsleistungen für Ber- lin aus dem Bundeshaushalt werden sich im Rechnungsjahr 1953 auf 1,1 Milliarden OM be- laufen. Zum Thema„Zölle und Verbrauchssteuern“ wird zunächst betont, daß der Reiseverkehr im Zeitraum Oktober 1952 bis September 1953 gegenüber der entsprechenden Vorjahrsszeit um 42,3 Prozent größer war. Der Besatzungs- schmuggel mit Kaffee, Fee und Kakao habe 1953 bedeutend nachgelassen. Die Senkung der Steuerbelastung auf Zigaretten habe im allgemeinen keine durchschlagende Wirkung auf den Besatzungsschmuggel mit Zigaretten gehabt. Im Verhältnis zum Besatzungsschmug- gel sei der sonstige Schmuggel mit Zigaretten jedoch gering und nehme weiter ab. Die Aus- wirkungen der Steuersenkung für Kaffee und Tee ließen sich noch nicht beurteilen. Das Ministerium schätzt den Gesamtausfall an Zöllen und Verbrauchssteuern durch den Schmuggel für 1953 auf etwa 300 Millionen DM. Er würde damit um mehr als die Hälfte gegenüber 1951 zurückgegangen sein. Der chilenische Außenhandelsrat hat die Aus- fuhr von je 10 000 Tonnen Chile-Salpeter nach den USA und der Bundesrepublik Deutschland genehmigt. Chile wird als Gegenlieferung aus den USA Chemikalien und aus der Bundesrepu- blik Kalium-Sulfate exhalten. Ein Sprecher der Weltbank erklärte in Wa- shington, es werde damit gerechnet, daß die Hohe Behörde der Montanunion Anfang des neuen Jahres die Weltbank um Gewährung einer Anleihe für die Europäische Kohle- und 5 Stahlgergeinschaft ersuchen werde. Bundesbahn will Konkurrenz drosseln Einschränkung des Werk- und Omnibusver⸗ kehrs verlangte 5 Die Hauptverwaltung der Deutschen Bundes- bahn hat zu den gegenwärtig in Beratung be- findlichen Vorschlägen zur Neuordnung des Ver- kehrswesens in der Bundesrepublik eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet. Die entscheidende Ursache für die gegenwärtige Unordnung der Sesamten Verkehrswirtschaft sei die ständige Ausweitung der Kapazität der privatwirtschaft- lich betriebenen Verkehrsmittel, insbesondere des Kraftverkehrs. Die Bundesbahn habe kei- neswegs die Absicht, die technische Entwicklung auf anderen Verkehrsgebieten zu unterbinden. Sie fordere aber, daß für alle Verkehrsträger eine gleiche Basis geschaffen werde. Da jedoch ein echter Leistungswettbewerb zwischen dem gemeinnützigen Verkehrsdienst der Bundesbahn und dem privat wirtschaftlichen Verkehrsmittel nicht möglich sei, müßten staatliche Ordnungs- und Lenkungsmaßnahmen erfolgen. Im Rahmen der übersteigerten Ausweitung des Transportraumes, so stellt die Bundesbahn weiter fest, habe besonders die Güterbeförde- rung mit firmeneigenen Kraftwagen, d. h. der sogenannte Werkverkehr, eine volkswirtschaft- lich bedenkliche und keineswegs immer be- triebsnotwendige Entwicklung genommen. Der Bahn werde dadurch die Möglichkeit eines inne- ren Lastenausgleichs zwischen den hochwertigen Gütern und frachte andlichen Massengütern genommen. Besondere ꝛdenklich sei die Aus- dehnung des Werkver wars auf immer größere Entfernungen, so wie die Zunahme des un- echten Werkverkehrs. Die Bundesbahn fordere daher das Verbot des Werkverkehrs außerhalb der Nahzone. Nur für Einzelfälle, so zum Bei- spiel für bestimmte Verkehrsbeziehungen, soll- ten Ausnahmen zugelassen werden. Von der Bundesbahn wird ferner darauf hin- gewiesen, daß auch der gewerbliche Güterkraft- verkehr zum Verlust von Transportleistungen der Eisenbahn entscheidend beigetragen habe. Während der betriebsfähige Güterwagenbestand der Deutschen Bundesbahn von 240 000 Wagen im Jahre 1948 auf 208 000 Wagen Mitte dieses Jahres gesunken sei, zeige die Statistik ein ständiges Ansteigen der Kraftfahrzeuge. Gegen- Wärtig seien im Bundesgebiet etwa 60 000 Last- kraftwagen mit einem Ladegewicht von über vier Tonnen registriert. Beim gewerblichen Güterfernverkehr sei daher eine beschleunigte Rückführung der erteilten Konzessionen auf 8000 erforderlich. Bis zur Erfüllung dieser For- derung sollte sich der gewerbliche Güterfern- verkehr auf die Beförderung von Gütern der Tarifklasse A bis D beschränken. Auch sei bis dahin eine Beschränkung der Transportlänge auf 400 Kilometer und eine Sperrung der Aus- gabe neuer Konzessionen erforderlich. Auch auf dem Gebiet des Personenverkehrs sei für die Bundesbahn infolge der Kriegszer- störungen ein sehr fühlbarer und volkswirt⸗ schaftlich unvertretbarer Wettbewerb entstan- den. Die Bundesbahn wende sich daher gegen die Errichtung und wachsende Ausdehnung eines Omnibusnetzes sowie gegen den uferlosen Ge- legenheitsverkehr mit Omnibussen. Während die Zahl der beförderten Personen bei der Bundes- bahn im Jahre 1952 mit 1,1 Milliarden Reisen- den gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent ge- sunken sei, habe der Omnibusverkehr im glei- chen Zeitraum eine 21prozentige Zunahme auf 1,2 Milliarden Reisende zu verzeichnen. Die Bundesbahn fordert daher die Sperrung der Konzessionen für Fernlinien im Personenver- kehr und die Kontingentierung des Fernreise- Gelegenheitsverkehrs einschließlich des inter- nationalen Verkehrs. Ferner soll der parallel zu den Schienen verlaufende Personenverkehr der Omnibusse der Bundesbahn zugewiesen werden. Auch dürften die Eisenbahntarife nicht unter- boten werden. Die Hauptverwaltung weist abschließend dar- auf hin, daß die vorgeschlagenen Maßnahmen durch eine bereits weitgehend durchgeführte Rationalisierung des Betriebsapparates ergänzt werden soll, Sollten die Maßnahmen jedoch nicht zum Erfolg führen, so müsse die Bundesbahn unter Einengung ihrer gemein wirtschaftlichen Aufgaben eine Lockerung des Tarifzwangs für Sich in Anspruch nehmen, Keinesfalls sei jedoch die Bundesbahn gewilit, auf die Dauer zum 8 1— des allgemeinen Staatshaushalts zu werden. Bilanz im privaten Bankgewerbe Mehr Kredite— Kritik an öffentlichen Einlagen Der Bundesverband des privaten Bankgewer⸗ bes weist in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 1952, der zugleich die Entwicklung bis zum Frühherbst 1953 umfaßt, auf die verstärkte Kre- ditgewährung der Banken hin, durch die schwere deflatorische Gefahren vermieden und die Kon- junktur in der Bundesrepublik gestützt worden sei. Wie sehr sich die Liquidität der Geschäfts- banken erhöht hat, gehe daraus hervor, daß ihr Bestand an Wechseln von 2,5 Milliarden DM Ende Februar 1951 auf 7,3 Milliarden DM Ende Juli 1953 angewachsen sei. Die gesamte Kre- ditnahme der Geschäftsbanken beim Zentral- banksystem habe sich dagegen von 5,3 Milllar- den Ende Dezember 1951 auf 2,3 Milliarden D-Mark Ende August dieses Jahres vermindert. Die weitere Entwicklung der Bankenliquidität hänge vom Umfang der Uberschüsse der Zah- lungsbilanz und von der Höhe der öffentlichen Guthaben im Zentralbanksystem ab. N Mit besonderem Nachdruck betont der Bun- desverband des privaten Bankgewerbes, daß die Geldstillegungsprozesse in der letzten Zeit in erheblichem Umfang durch eine konjunktur- Politisch fehlerhafte Ansammlung von Kassen-. überschüssen der öffentlichen Haushalte verur- sacht worden sei. Ein großer Teil des Mehrein- gangs an Steuern und Abgaben sei nicht mehr in den volks wirtschaftlichen Kreislauf zurück- Sekehrt. Nach Angaben des Bundesverbandes sind in der Zeit vom 1. Januar 1952 bis Ende Juni 1953 die gesamten Sicht- und Terminein- lagen um 4,8 Milliarden auf 20,8 Milliarden DM angewachsen. Von dieser Zunahme entfielen über zwei Milliarden DM oder 43 Prozent auf die Sicht- und Termineinlagen der öffentlichen Hand, die sich damit auf insgesamt 5,9 Milllar- den DM erhöhten. Dank der besonders günstigen Spareinlagen- entwicklung sei es möglich gewesen, das Volu- men der bereitgestellten Kredite zu steigern. Die Kreditgewährung der Geschäftsbanken an Nichtbanken hat nach dem Bericht Ende Juni dieses Jahres eine Höhe von über 37 Milliarden DM erreicht. An Wirtschaft und Private wurden dabei 33,3 Milliarden DM ausgeliehen, während der Rest der Kreditgewährung in Höhe von über 3,8 Milliarden DM. auf öffentlich-recht⸗ liche Körperschaften entfiel. In diesem Zusam- menhang wird darauf hingewiesen, daß in die- sem Jahr eine gewisse Verlagerung von den mittelfristigen zu den langfristigen Krediten er- folgt ist. Dr. Paulssen neuer Präsident der BDA Der Vorstand der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände(BDA) hat ein- stimmig Generaldirektor Dr. Hans Constantin Paulssen(Konstanz- Singen) zum Präsidenten der Bundesvereinigung gewählt. Dr. Paulssen 5 wird damit Nachfolger von Dr. Walter Ray mond, der auf der letzten Jahres versammlung der BDA im November sein Amt zur Verfü- Sung gestellt hatte. Dr. Paulssen ist seit dem 1. Januar 1950 Mitglied des Vorstandes der BDA. Er wurde bereits im Jahre 1949 zum Vorsitzen- den der Arbeitgeberverbände der Badischen Eisen- und Metallindustrie in Freiburg zum Vorstandsmitglied des Verbandes der metall- industriellen Arbeitgeberverbände gewählt Wachsende Spareinlagen bei Volksbanken Die Spareinlagen bei den westdeutschen Volks- banken haben sich im Oktober um 22,2 Millio- nen auf 736,9 Millionen DM erhöht. Wie der Deutsche Genossenschaftsverband bekanntgab, wurde damit zahlenmäßig der zweitstärkste Mo- natszuwachs im Jahresteil Januar/ Oktober 1938 erreicht. Höher als das Oktoberergebnis war nur das Ergebnis von Januar 1953 mit einem Spar- einlagenzugang von 25,7 Millionen DM. Hierbei handelte es sich allerdings bei einem wesent- lichen Teil um Zinsengutschriften.. 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 21. 12. Auftrieb: Großzvieh 352, Kälber 425, Schatte. 15, Schweine 2001. Preise: Ochsen A 90-100, B 75—88, Bullen A 90-98, B 86-90, Kühe B 53-70, C 50—60, D bis 48, Färsen 4 92-103, B 65 bis 95, Kälber 4 156-170, B 145155, C 132144, 5 bis 128, Hammel A 63-70, Schafe bis 60, Schweine A 142144, B 1 141144, B 2 140144, C 139-143, D 134—142, E 120-136, G 1 125128. Marktver- lauf: Großvieh langsam, geräumt. Kälber lebhaft, geräumt. Schweine mittel, geräumt. 1 — D Copyright by„Litag“ Westendorf durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (18. Fortsetzung) 8 8 5 Adelind spürt den sanften Druck, mit dem Schott ihre Hand umschließt. Sie ist so von ihrer Liebe erfüllt, daß sie keinen Wunsch mehr hat. „Sie mögen recht haben, Schwester Adelind“. ü zagt er endlich.„Aber Frauen sehen die Berge anders an als die Männer, Und Sie besonders, Sie entbehren hier viel. Sie kommen selten hinaus in die Welt. 8 8 Adelind senkt den Kopf.„Das ist freilich wahr. Aber jetzt sehne ich mich gar nicht mehr fort. Manchmal kommen ja auch die Menschen aus der Welt zu mir“, setzt sie fein und lächelnd hinzu. „Wenn das Opfer für mich eine Herzens-. freude ist, so wird es wohl kein Opfer sein?“ meint Adelind.„Darf ich Sie etwas fragen? Sehe ich Meta wirklich ähnlich? Sie sagten einmal so etwas zu mir.“ Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.“ Schott denkt eine Weile nach.„Sie sehen Meta nicht ähnlich. Nein. Aber Sie haben ihr Lächeln, und die Güte ihrer Augen. Meta war etwas jünger als Sie und nicht so sicher und Leeif. Das macht wobl Ihr Beruf als Kranken- blklegerin, die es versteht. ihre Kranken folg- Sam zu machen?“ g 5 Adelind will etwas erwidern, da geht die Tür auf, ohne daß jemand geklopft hat. Der Primarius kommt herein, hinter ihm Dr. Kuegger und die Oberschwester. Adelind schlägt die Bettdecke zurück und schiebt den Krankentisch vom Rand des Bettes weg. Der Primarius setzt sich halb auf das weiß lackierte Bettgestell und tastet den Kranken ab Dann entfernt er den Brustv, haben nicht Feinheit . lind. Sie reißen die angeklebten Streifen her- unter und drücken an der Wunde herum. Seine Augen blicken kaum hin, sie sehen tief in Schotts Augen. „Also gut“, sagt der Primarius.„Wir ver- binden heute das letzte Mal. Und übermorgen wird operiert.“ „Uebermorgen!“ sagt Schott erleichtert. Und doch irgendwie beunruhigt.„Wieviel Rippen wollen Sie denn herausnehmen, Herr Prima- rius?“ 5 „Wieviele?“ Dübour lacht.„Nun, der ganze Brustkorb wird es schon nicht sein. Vielleicht drei oder vier. Sie werden sehen, daß Sie dann besser atmen können. Möglich, daß wir auch mit zwei das Auslangen finden werden. lch lasse mit mir handeln.“ 5 Der Primarius überfliegt die Eintragungen auf der Krankentabelle, die über dem Kopf Schotts hängt. N 5„„ 8 „Ausgezeichnet, ausgezeichnet“, sagt er mehrmals.„Sie haben jetzt genügend Kraft. Die Operation ist einfach, dauert aber länger.“ „Narkose?“ fragte Schott. 3 5 „Selbstredend. Deswegen haben wir ja S0 lange gewartet, Jetzt ist das Herz stärker!“ Dann geht der Primarius. Dr. Ruegger be- gleitet ihn, während die Oberschwester noch einige Anweisungen gibt. Adelind legt den neuen Verband an Dann kommt das Zimmermädchen und bringt das Mittagessen. Schott will nicht essen. Schon der Gedenke an die Suppe erweckt in ihm Widerwillen und der ewige Milchgrieß mit der süßen Schokolade ist ihm ein Greuel. Schott kämpft aber seine Abneigung hinunter. nur Adelinds guter, bittender Augen wegen. band. Seine Hände auch das Leben verbinden?“ weiß, daß es eine Welt gibt und ein Matter- horn, e Trankenzimmer und eine Schwester Adelind Nachd Ichwester Adelind diesen Abend Schott fü. e Nacht zurecht gemacht hat, schiebt sie 1 Krankentisch zum Kopfende des Bettes Setzt sich in den breiten, wei- chen Lehnscnnne, der für den Kranken be- stimmt ist, wenn er einmal so weit sein wird, das Bett zu verlassen. „Wollen Sie mir weiter erzählen?“ fragt sie. „Oder können Sie schon schlafen?“ »Nein, nicht schlafen“, bittet er.„Lassen Sie noch das Licht brennen, Ich habe zu viel bei Tag geschlafen, Sind Sie mir noch böse?“ „Warum sollte ich böse sein?“ „Ich glaube, daß ich zu heftig war. Als Sie sagten, daß Sie die Berge hassen. Sehen Sie, Schwester Adelind: Menschen die ich liebte. habe ich verloren. Und einem Menschen, der mich liebt, habe ich weh getan. Wollen Sie mir vergeben?“ a 5 g „Ich war doch nicht erzürnt.“ Adelind lächelt.„Bald werde ich Sie ja auch verlieren. Jemand anderer wird in diesem Zimmer lie- gen. Die Zeit geht so rasch dahin. Ueber- morgen werden Sie operiert. Es wiederholt sich immer alles Erzählen Sie doch weiter Oder ist es grausam von mir? Das Wie- dererleben nach so langer Zeit? Daß Sie Stunde um Stunde, Szene um Szene nochmals durchleiden müssen? Dann schweigen Sie bitte. Schweigen Sie, wenn es schmerzt.“ „Nein, es schmerzt nicht, es befreit“, unter- bricht Schott die Schwester,„Je länger man über das Erlebte nachdenkt, desto mehr findet man Deutung über den tieferen Sinn, Warum ist das alles so geschehen?„ozu? Ist der Tod das einzige, das uns verbindet? Oder kann 5 Ueber Genf war die Sonne untergegangen. Direktor Gravier drehte nachdenklich de Bleistift zwischen den Fingern. 1 „Mein lieber Herr Schott, Sie können es mir nicht verübeln, daß ich mich von Ihnen Pro- jekt zurückgezogen habe. Nach allem, Was vorgefallen ist.“ 5 1 „Ich verstehe Sie“, rief Schott gequält.„Aber die anderen werden es nicht verstehen, Die große Menge! Man wird sagen, daß Sie das Projekt aufgegeben haben, weil meine Pläne falsch waren. Oder noch mehr... gefährli undurchführbar! Bedenken Sie, welche Sp men ich für meine eigenen Vorarbeiten zu schossen habe! Meine gesamten Ersparnisse jahrelanger Arbeit. Messungen, Träger, Geo- meter N „Selbstverständlich ersetze ich Ihnen sämt liche Unkosten“, betonte Gravier.„Nicht n. Ihre. Auch alles, was meine Gesellschaft den Vorarbeiten verliert Der Direktor war an das Fenster getreten Er sah durch das Glas hinab auf den Quai Montblanc, über den Tausende Wagen in ni endenden Reihen zu den Brücken fuhre War um diese Zeit in ein zitterndes Abend licht getaucht, das sich mit dem Schein de Neonröhren und Bogenlampen auf den brei Straßen mischte. Der Quai lag acht Stockwerk, unter dem Fenster und erschien durch 5 kortgleitenden Reihen der Automobilräde enger, als er in Wirklichkeit war. 5 „Nein, lieber Schott“, wiederholte Gr „Der Berg, auf dem mein eigenes K Europas Rattenfänger Nr. 1 Geheimverfahren— streng wissenschaftlich Amsterdam. Europas Rattenfänger Nr. 1 ist J. Olischla- ger aus Maastricht, der aus der Ratten- bekämpfung eine Lebensaufgabe gemacht hat. Sie ist ihm gewissermaßen schicksalhaft auferlegt, da in seiner Familie die Kunst des Fangens und Vernichtens von Ratten schon seit über 100 Jahren betrieben wird. Olischlager besitzt eine ganze Bücherei mit Werken über das gefrägige Nagetier und des- sen Bekämpfung, betreibt also sein Fach körmlich wissenschaftlich. Den letzten großen Anti- Rattenfeldzug absolvierte er in dem französischen Städtchen Argenteuil, in das ihn die Stadtväter gerufen hatten, weil sie sich der Rattenplage nicht mehr zu erwehren wußten. Nach einer Besichtigung der städti- schen Schlachthallen, der Unratablagerplätze und der Seinekaden in Argenteuil schötzte Olischlager das Heer seiner Gegner auf 10 C00 Ratten. Er ging ans Werk und konnte den Stadtvätern nach genau einer Woche melden, daß dieses Heer vernichtet und Argenteuil rattenfrei sei. Aber das Rezept, welches sei- nem Vorgehen zu Grunde lag, verriet er auch in Argenteuil nicht. Deufschonds schiefe JIürmèe Weffeifern mit Piso Es gibt in Deutschland mehr Türme, die mit dem weltbekannten schiefen Turm in Pisa den Ruhm teilen, als man vermutet. hre unvorschriftsmäßige, polizeiwidrige Stellung haben sie entweder durch Bodensenkungen, wie der Turm in Pisa, oder durch bauliche Versehen erhalten. Von den Großstädten rüh- men sich Bremen, Düsseldorf, Lübeck und Stuttgart, einen schiefen Turm zu besitzen. Am auffallendsten in den erwähnten Groß- städten ist die schiefe Turmstellung an der aus dem 13. Jahrhundert stammenden, teils im romanischen, teils im gotischen Stil er- bauten Lambertuskirche in Düsseldorf. Unter den schiefen Türmen, die in den kleineren Ortschaften anzutreffen sind, ist der schräg behelmte Turm der St. Thomas kirche in Soest besonders erwähnenswert. Es wird den mittelalterlichen Stadtvätern der ehrwürdigen westfälischen Stadt nachgesagt, sie hätten den Turm absichtlich schief er- bauen lassen, weil sie der Ruhm von Pisa nicht ruhig schlafen lieg. Die Thomaskirche wurde ebenso wie der Turm in Pisa in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Von den beiden deutschen Türmen, deren schiefe Lage am imposantesten ist, liegt einer östlich der Oder-Neiße-Linie. Es ist der wuch- tige, vierkantige, gotische Zinnenturm in der kleinen schlesischen Stadt Frankenstein. Er gehörte früher zur wehrhaften Stadtbefesti- Sung, diente aber seit langem der im 15. Jahrhundert errichteten Pfarrkirche als Glockenturm. Nach der einen Seite hat er sich so weit gesenkt, daß er um einen Meter von der lotrechten Linie abweicht. Ebenso ausgeprägt und eindrucksvoll ist die schiefe Haltung des düsteren, achteckigen Wehr- turmes in Dausenau an der Lahn unweit von Bad Ems. Von dem Wahrzeichen der fröhlichen main- fränkischen Weinstadt Kitzingen, dem im 15. Jahrhundert erbauten Falterturm, berich- tet die Sage, die Bauarbeiter hätten in einem guten Weinjahr den Mörtel nicht mit Wasser, sondern aus UDebermut mit Wein angerührt, was dem Turm zu Kopfe gestiegen sei. so daß sein Dachhelm sich nicht mehr gerade halten konnte. Seinen architektonischen Schwips hat der Falterturm auch heute noch. Der merkwürdigste schiefe Turm in Deutschland ist in dem Eifelstädchen Mayen, dem Hauptort des Maifeldes anzutreffen, der durch Rudolf von Habsburg Stadtrecht erhielt. Der Sage zufolge fuhr der Teufel in seinem Grimm spiralig sich windend aus Das Einmaleins für Prinz Charles London „Bonny Prince Charley“ und„Plum- pudding“ sind die Kosenamen, mit denen das englische Volk den kleinen Sohn seiner Königin bedacht hat. Bonny Prince Charley“, der„liebe, nette Prinz Charles“, Englands Königin Elizabeth mit ihrem Sohn Prinz Charles, für den im neuen Jahr der Ernst des Lebens beginnt.(Foto: dpa) Hat es— mehr als andere königliche Prinzen — verstanden, Sympathien für sich zu ham- stern. Sein Lächeln, sein bereitwilliges Winken und Salutieren bei jeder Gelegenheit daben eine feste Brücke zur Bevölkerung ge- zchlagen und den braunköpfigen Jungen mit den strahlenden blauen Augen gewissermaßen zum beliebten„Nationaleigentum“ gemacht. Charles gehört allen. Wie es scheint, versteht Vorsichtl Ihr Herz! Bangemachen gilt nicht, sagt der Volks- mund. Und wir sollten uns auch nicht gleich in unnütze Sorge versetzen, wenn wir mal aach Ueberanstrengungen ein leichtes Ziehen am Herzen verspüren oder wenn uns nach einem Wettlauf mit dem davonfahrenden Zuge das Herz bis zum Halse hinauf schlägt. Wenn aber solche Anzeichen bei normaler körperlicher oder geistiger Beanspruchung namentlich im reiferen Alter— häufiger auf- treten, dann verdienen sie doch unsere Auf- merksamkeit. Es können Ermüdungs- oder Abnutzungserscheinungen von Herz und Adernetz sein, Warnsignale eines geschwäch- ten oder überbelasteten Organismus. Sofern es sich nicht um tiefgreifende Störungen han- delt, die selbstverständlich in ärztliche Be- handlung gehören, sollten wir zu einem be- wWährten Herz- und Kreislaufmittel greifen: „Herz-Tonicum 72 mit Vitamin P“. Je früh- zeitiger wir diese beginnenden Störungen bekämpfen, desto sicherer können wir mit einem Dauererfolg rechnen.„Herz- Tonicum 72 mit Vitamin P“ hilft erfahrungsgemäß gegen viele Beschwerden vom Herz und Kreis- lauf, bewährt sich bei gesteigertem Blut- druck, bei Arterienverkalkung und zur best- möglichen Verhütung von Schlaganfällen. Das Präparat wird aus rein natürlichen Wirk- stoffen hergestellt und ist daher auch bei längerem Gebrauch unschädlich. Neuerdings kühren die Apotheken auch eine Großpackung dieses Arzneimittels, die weit über einen Monat reicht und für den Dauerverbraucher sine wesentliche Verbilligung seiner Kur erstellt. 5 Der englische Thronfolger wird Schüler sich der junge Mann schon heute außer- ordentlich auf„Publicity“. In England beginnt die Schulpflicht der Einder mit ihrem vollendeten 5. Lebensjahr. Auch für ein Königskind gibt es da keine Ausnahme. Demnach ist in Bezug auf Charles Lehrplan das Wann nicht mehr zu klären, lediglich das Wie. Und was dies be- trifft, zerbrach sich bereits eine ganze Nation darüber den Kopf. Es ist den braven Bür- gern der Metropole London wohlbekannt, daß es wegen der Erziehung des kleinen Charles zwischen Königin Elizabeth und ihrem Gatten, dem Herzog Philipp, einige Meinungsverschiedenbheiten gab. Die Herr- scherin, die selbst von einer Privatlehrerin und später vom Leiter der berühmten Eton- Schule unterrichtet wurde, kann sich für ihren Sohn nichts anderes, als einen Privatunter- richt denken. Der Herzog von Edinburgh, der eine harte Jugend mitmachte und in mehreren Colleges und Internaten Gemeinschaftsarbeit und Kameradschaft schätzen lernte, möchte seinen Buben wie jedes andere Kind in einer öffentlichen Schule erzogen wissen. Dies umso mehr, als er die Presse in dieser Hinsicht ganz auf seiner Seite hat. Die Briten sind sehr dafür, daß man ihren zukünftigen Herr- scher möglichst früh mit dem Volk in Be- rührung bringt, sie möchten aber noch mehr: nach norwegischem, schwedischem und nie- derländischem Muster soll der englische Thronfolger zwischen den Buben und Mäd- chen seines Landes aufwachsen und sich wie diese bewegen lernen. Vorderhand hat jedoch — Wie es scheint— die junge Königin ihren Willen durchgesetzt. Der Knabe wird eine Hauslehrerin bekommen. Auf der Suche nach ihr ist man bereits. Während Charles mit seiner um eineinhalb Jahre jüngeren Schwester Anne in Schloss Balmoral bherumtollt, läßt man sich bei Hofe eine versierte Lehrkraft nach der anderen vorstellen. Die Anforderungen, die an die künftige Erzieherin des Prinzen gestellt werden, sind grog. Sie muß eine blendende Pädagogin sein. Daneben hat die Königin noch Sonderwünsche. 5 Wie es einem Prinzen zukommt, nimmt Charles seit einigen Wochen Tanzstunden. Der junge Herzog von Cornwall— so lautet sein offizieller Titel— kann sich nicht früh genug sicher, grazlös und wie ein Kavalier bewegen lernen. Seine Schwester, die flachs- köpfige Anne, die ihrem blonden Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist, darf den „Zaungast“ und manchmal sogar die Part- nerin spielen. Das Lernpensum, das auf den künftigen englischen König wartet, ist keineswegs ge- ring. Jedenfalls ist es erheblich größer als der Unterrichtsstoff gewöhnlicher Schulkin- der. Von Anfang an wird Charles als wich- tigste Fremdsprache Französisch lernen. Und nicht etwa nur für den„Hausgebrauch“, son- dern perfekt, wie man es später von einem Diplomaten ersten Ranges erwartet. Täglich wird er sich eine Stunde mit der anglikani- schen Bibel befassen müssen, denn er ist auch künftiges Oberhaupt der englischen Hoch- kirche. Daß man ihm als heranwachsenden Repräsentanten eines Weltreiches das Reiten beibringt, ist selbstverständlich. Geschichte Wird eines der Hauptfächer sein. 0 dem Turm der spätgotischen St. Clemens kirche. Die gedrehten Spiralen des Turm. helmes lassen deg Turm, der auf die Umge- bung herabblickt, in der die Genoveva-Le- gende spielt, noch schiefer erscheinen, als er in Wirklichkeit ist. Das alte, kecke, architek. tonische Unikum ist während des zweiten Der Metzgerturm in Ulm 29 1 N Weltkrieges allerdings bei den schwerer Kämpfen, die um Mayen geführt wurden, vernichtet worden. Als mit dem Aufbau der Kirche begonnen wurde, wußten die Stadt- Väter noch nicht, ob sie den Turm wieder schief errichten sollten. Sie entschieden sich aber schließlich dafür, auf ihr Wahrzeichen nicht zu verzichten, so daß der Turm 1953 wieder in seiner ehemaligen schiefen Stellung erbaut wurde. Seither kann der Turm der St. Thomaskirche in Soest nicht mehr allein den Ruhm in Anspruch nehmen, absichtlich schief errichtet worden zu sein. De, Galle, ee her ene Kundendienst auf Schienen Sydney Ein Pfiff, die Lokomotivbremsen kreischen und Mrs. Causby, deren Heim sich an der Ausweichstelle bei Kilometer 116 der Trans- kontinentalen Eisenbahn Australiens befin- det, weiß, daß ihr Warenhaus eben auf dem „Ortsbahnhof“ eingetroffen ist. In der Ein- öde, in der sie lebt, gibt es keine Läden, sie muß wohl oder übel bis Donnerstag warten, wenn der dieselelektrische Versorgungszug pünktlich auf die Minute nur hundert Meter von ihrem Hause entfernt hält. Mr. Causby arbeitet als Streckenwärter. Zusammen mit seinen Kollegen muß er sich um den Schienenstrang zwischen seiner Aus- Weichstelle und dem 28 km entfernten Hesso im Westen kümmern und dafür sorgen, daß der Transkontinental-Expreß, der durch 1800 Kilometer Einöde fährt, sicher passieren kann. Ohne ihren„Eisenbabhnladen“ könnten Mrs. Causby und ihre wenigen Nachbarinnen nicht leben. Aber wenn er kommt— und er kommt immer pünktlich—, dann herrscht hier einige Minuten lang lebhafter Betrieb. Der Kühl- wagen des Fleischers befindet sich gewöhn- lich unmittelbar hinter der Lokomotive. Der Krämer teilt sich einen Wagen mit der Post, ein oder zwei Personenwagen folgen, ver- schiedene Frachtwaggons und manchmal auch ein Waggon mit Schafen. Die Hausfrauen strömen mit alten Kinder- wagen, Schubkarren oder auch selbstgeba- stelten Wägelchen herbei. Die Post fliegt im hohen Bogen hinaus auf den roten Sand und Wird dort rasch aussortiert. Während einige Frauen sich um den Kühl- Wagen drängen, klettern andere in den Wa- gen des Krämers. Eile ist geboten, denn der Zug darf sich nicht lange aufhalten. Fünfzig andere Ausweichstellen wollen auch noch be- liefert werden. Im Krämerwagen lagern stapelweise fri- sche Brote, Kuchen, Obst und Gemüse, kühle Getränke und Süßigkeiten. Kurzwaren kön- nen im Warenhaus von Port Augusta bestellt werden. Der Versorgungszug, den die Strek- kenarbeiter nur„Tee- und Zucker“- Zug nennen, bringt die bestellten Waren dann beim nächsten Male mit. In einer Woche werden gewöhnlich 4000 Brote, mehrere Tonnen sonstiger Lebensmittel und rund 5000 Ks Frischfleisch abgesetzt. Der Zug befährt diese Strecke wöchentlich einmal bis hinauf nach Cock, wo er einem „Kollegen“ begegnet, der den gleichen Dienst für die Ausweichstellen bis hinauf nach Kal- Soorlie in Westaustralien versieht. Wir versenden das GANZE JAHR trotz aller Schwierigkeiten die beliebten LEBENSMITTELPAKETE Sie sparen ZEIT und GELD und ARBEIT. wenn Sie sich der mildtätigen Einrichtung des gemeinnützigen Hilfswerks „Deutsche helfen Deutschen bedienen,. Wir beraten Sie gerne! Fordern Sie deshalb kostenlos und völlig unverbind- lich unsere Drucksachen an, Steuerbegünsti⸗ gung möglich! Wenden Sie sich bitte noch heute an das Hilfswerk g „Deutsche helfen Deutschen“. 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