Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25, auf den Monatsersten angenommen werden Erscheint: montags, mittwochs, freitags oll⸗ und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag Iten abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 1:5 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. je⸗ wie⸗ latz⸗ Nr. 196 noch Mittwoch, den 9. Dezember 1953 5.53. Jahrgang Erlef fordert Klarheit bei der SpD Reform des Parteiprogramms— Rücksicht Auf die veränderte Gesellschaftsordnung 5 deln der Partei führen. inc Das letzte Wort bei der augenblicklichen Ss. Debatte, sagte Erler, werde erst der nächste des Parteitag sprechen, der voraussichtlich in der 8 zweiten Hälfte des nächsten Jahres zusam- 1 5 mentreten werde. Nur von den gewählten, be- Ine schließenden Körperschaften und deren Ent- 8 scheidungen werde die Partei gebunden. Bis os diese vorliegen, sage jeder Sozialdemokrat te zunächst nichts als seine eigene Meinung. 80 Erler hält es vor allem für notwendig, dag 1 die wegen dringender Aufgaben in den Hin- Ax tergrund getretenen grundsätzlichen Fragen Wieder in größere Zusammenhänge eingeord- net werden. Dazu gehöre vor allem eine Sründliche Analyse der Gesellschaft des Jah- Arr. Tes 1953. Es Sei nahezu unbestritten, daß die 8 Industrie Arbeiterschaft im engeren Sinne 888 zahlenmäßig nicht die Mehrheit der Gesell- schaft darstelle und auch nicht erreichen Werde. Die Angestellten seien nach Zahl und Bedeutung gewachsen und die Unternehmer- h. funktion weitgehend vom Eigentum an den 51 Produktionsmitteln getrennt worden. Die Herrschaft der Manager zeichne sich deut- AHlächer ab. Diese Veränderungen würden aber auch deutlich machen, daß die in der Lebens- Haltung abgesunkenen Angestellten noch lange kein„proletarisches“ Klassenbewußtsein ent- Wickeln, während andererseits die materiell aufholenden Arbeiter sich dessen bewußt Selen, daß sie mehr zu verlieren hätten als ire Ketten.“ Dem Kampf gegen die. kapitalistische Ge- Sellschaftsordnung stellt Erler die Kampfan- Sage Ssgen den Totalitarismus in jeder Form Segenüber, der nach den pitteren Erfahrun- Sen mit der nationalsozialistischen Diktatur und der sowjetischen Praxis stärker als je in das Bewußtsein der Sozialdemokraten geru- fen worden sei und zur schärfsten Abgren- Zuns vom kommunistischen Lager geführt Abe. Es müsse aber auch dafür gesorgt wer- den, daß die Macht des Staates und z. B. der Verbandsbürckratie demokratisch kontrolliert Wird. Für die interne Parteiarbeit empfiehlt der SPD- Bundestagsabgeordnete gewisse Refor- men des Auftretens. Der Sprachschatz der 0 Klassisch- marxistischen Schriften, die Fahne Dund das Lied, hätten sicher in der kämpferi- schen Tradition der deutschen Sozialdemo- E kratie ihren bleibenden Platz. In ihrer öffent- lichen Anwendung aber seien sie geeignet, bei unpolitischen Menschen unnötigerweise Ressentiments zu wecken.„Unsere Sprache muß klar und entschieden sein“. Die Partei müsse ferner in einigen umstrit- tenen Fragen Klarheit gewinnen. Dazu gehör- ten unter anderem die Stellung zu den Kir- chen, zu den früheren Nationalsozialisten, zu den Soldaten, zum Berufsbeamtentum, zur Frauenfrage, zur jungen Generation und zum Problem der europäischen Einigung. Er sei davon überzeugt, daß die Haltung der SPD auf diesem Gebiet richtig war und sei.„Wir hätten es uns aber leichter gemacht“, schließt Erler,„wenn wir die positiven Vorstellungen der sozialdemokratischen Europa- Politik stär- ker in den Mittelpunkt unserer Betrachtun- Sen gerückt hätten“ ferstr. 5 5 . bes Papst Pius eröffnete Marianisches Jahr 69 Verschärfter Kampf gegen den Kirchenfeind 5 Rom(UP). Unter dem Jubel von Hundert enden von Gläubigen und dem Geläut Aller römischen Kirchenglocken verließ Papst Pius XII. am Dienstag nachmittag die Vati- Kkanstadt, um in der Basilika Santa Maria Maggiore den Eröffnungszeremonien des Ma- krianischen Jahres beizuwohnen. Die päpstliche 13 Wagenkolonne, die auf der Fahrt durch die reichgeschmückten Straßen von einer Ehren- Sarde der Carabinieri begleitet wurde, hielt Vor dem Standbild der Heiligen Maria auf der Piazza di Spagna. Dort erteilte der Heilige m Vater den Gläubigen seinen Segen und ver- I narrte vor dem Standbild in stiller Andacht „ Anschliegend begab er sich in die Kirche, um 2 den Feierlichkeiten beizuwohnen, an denen Auch das Diplomatische Corps, der frühere kalienische Ministerpräsident de Gasperi und Andere italienische Regierungsmitglieder teil- nahmen. In einer Ansprache an die Mitglieder der italienischen„Katholischen Aktion“ forderte er Papst die Gläubigen auf, opferbereit zu — — bereit sein, mit einzutreten. Der Egoismus gegen die so- vom Rampf der Ty- 91 gegen die Freiheit“. 5 Bonn(E. B.) Das Vorstandsmitglied der SPD, Fritz Erler, warnte in einer Stellung- nahme zum künftigen Weg der SpD davor, auf eine Spaltung der Sozialdemokraten zu rechnen. Die freie Aussprache über Weg und Ziel werde sicher zu einem einheitlichen Han- sche, sei eine Bermmüda⸗ Beschlag. — Das offizielle Schlußkommuniquée Tucker's Town(UP). der Regierungschefs der drei Wurde mit der Veröffentlichung gierungschefs, eine möglichst bekräftigen ferner,„daß meinschaft zu sichern“, Ort und Zeitpunkt der vorgesehenen Au- 0 Werden in dem Rom- muniquèé nicht erwähnt. In ihm wird lediglich die Hoffnung Ausgesprochen,„daß diese Zu- 1 Richtung auf die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheiſ und den Abschluß des österreichischen Staats- Vertrags und damit in Richtung auf die Lö- Sung anderer wichtiger internationaler Pro- Benminister-Konferenz Sammenkunft Fortschritte in bleme zeitigen wird““ Auch von der Notwendigkeit einer baldigen Ratiflzierung des EVG- Vertrages ist in dem Kommuniqué nicht die Rede Darin heißt es nur:.„Wir bekräftigen, daß die Europäische Verteidigungsgemeinschlaft notwendig ist, um die Verteidigungskapazitat der Atlantischen innerhalb deren Rahmen jene einen integralen Teil darstellen Wird. Sie wird eine erige und dauerhafte Zu- 5 5 Vereinigten Kö- Nigreich und den Streitkräften der Vereinig- ten Staaten und den Streitkräften der Ruro- päischen Verteidigungsgemeinschaft auf dem Suropäischen Kontinent sicherstellen. Der fran- zösische Außenminister erläuterte diese Pro- sich seine Regierung bezüglich der EVG Segenübersieht. Wir können die ge- Europas nicht als Gemeinschaft zu sichern, Sammenarbeit zwischen dem bleme, denen Senwärtige Zerrissenheit berechtigt oder dauernd akzeptieren.“ Das Kommuniqué, das im übrigen von po- Beobachtern als nicht Sehr aufschlug- reich bezeichnet Wird, gliedert sich schließlich I. Die Analyse der welt- die grundsätzliche Uber- litischen inn folgende Punkte: Politischen Lage habe einstimmung der drei Staaten ergeben. 2. Die zunehmende Stärke des Westens und die Festigkeit seiner Politik hätten zu einer Demonstrulion für Deutschlunds Einheit Gemeinsame Resolution im Bundestag?. Bonn plant ein Verbindungsbüro in Berlin Bonn(E. B.) Die Bonner Regierungspar- teien haben mit der Sozialdemokratischen Opposition Fühlung aufgenommen, um die letzte Bundestagssitzung dieses Jahres am Donnerstag zu einem erneuten Bekenntnis des freien Deutschland zur MWiedervereinigung in Frieden und Freiheit zu gestalten. Wie ein Sprecher der CDU-Fraktion mit- teilte, ist auf Anregung maßgeblicher Abge- ordneter— unter ihnen die Bundesminister Kaiser und Tillmanns eine gemeinsame Entschließung aller Parteien in Aussicht ge- nommen, mit der der Willen der westdeut- schen Bevölkerung zur friedlichen Wieder- herstellung der Einheit Deutschlands noch einmal feierlich bekundet wird., Einer solchen Demonstration im Bundestag wird vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Vier- Mächte-Konferenz in Berlin große Bedeutung beigemessen. Der Wortlaut der Entschließung ist noch nicht festgelegt, da die Besprechun- Sen mit der Spb heute fortgesetzt werden sollen. Führende Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien sollen sich nach An- gaben der CD/ SU jedoch schon mit einem Solchen Schritt einverstanden erklärt haben. Das Rommuniquè der Bermuda- Konferenz Wurde in Bonner Regierungskreisen wegen seiner„Klarheit und Entschiedenheit“ be- Srüßt. Man legte dabei besonderen Wert auf die in dem Kommuniqué zu Tage getretene „Einigkeit der Westmächte, die bisherige Po- litik der westlichen Integration fortzuführen“, Bundeskanzler Adenauer und das Kabinett haben die westalllierte Antwortnote und das Kommuniqué in einer Kabinettssitzung er- örtert. Der Deutschland-Union-Dienst der CD/ SU unterstrich, daß ein Zustandekommen einer Vier-Mächte-Ronferenz ein eindeutiger Erfolg der konsequenten Friedenspolitik des Westens sei. Er warnte aber auch gleichzeitig vor Bestrebungen der Sowaqets, diese Konfe- renz propagandistisch zu mißbrauchen. Ent- Segen der Auffassung der Reglerungsparteien äußerte der SPD- Pressedienst, die Solidarität auf den Bermudas sei offenbar doch nicht so eindrucksvoll Se Wesen, wie man erhoffte, Auf- fällig sei, in wie ungewöhnlich enge Bezie- hung diesmal EVG und NATO gesetzt worden 88 Auch die Bezugneume auf die Pro- eme, denen sich die französische Regierung hinsichtlich dieser 5 e über deutliche Bestatigung dafür daß die Ratifizierung der EVG Friedenssicherung durch militärische Stärke Die Konferen Westmächte eines Kom- munidués beendet. In ihm bestätigen die Re- daß sie eine neue Note an die sowjetische Regierung gesandt haben, in der baldige Zusammenkunft der vier Außenminister Vorgeschlagen wird. Sie die Europäische ver- teidigungsgemeinschaft notwendig ist, um die Verteidigungskapazität der Atlantischen Ge- Ile od ist notwendig tung weiterzuschreiten. stein der Politik der drei Westmächte. Bern. nutzen. sammenkunft der schlagen. lung normalerer Mestmächte weiterhin einer die Westmächte cherheit in diesem Gebiet hinarbeiten“. 8. Das Kommuniqué schließt mit der Ver- sicherung:„Unsere Besprechungen haben un- sere Solidarität Verstärkt, unsere Entschlos- senheit bekräftigt und unsere Hoffnungen un- termauert. Im Vertrauen auf unsere gemein- unseren Ansichten werden wir unsere Politik fortsetzen, deren die Förderung und Sicherung Samen Ziele und einig in einziger Zweck des Friedens Wie aus Konlerenzkreisen bekannt wurde, haben die USA eine Integration von Atom- Waffen innerhalb des Nordatlantikpaktes“ an- deutlich verstehen las- sen, daß die Atomwaffen in amerikanischen geboten, dabei jedoch Händen bleiben sollen. Man schließt daraus, daß die USA bereit sind, Atombomben und Atomgranaten nach Europa zu schaffen, um ihren Verbündeten und Gegnern die Gewiß- heit zu geben, daß im Ermstfall sofort mit dem Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen 2u rechnen ist. Die Bundesregierung begann inzwischen mit der Prüfung der Frage, in welcher Form ein besonderes Verbindungsbüro in Berlin während der Dauer der Seplanten Vier- Mächte- Konferenz eingerichtet werden kann. Das Büro wird Voraussichtlich im Berliner „Bundeshaus“ Quartier beziehen. Sein Leiter ist noch unbekannt. Das Verbindungsbüro wird nach den bisherigen Plänen Wahrschein- lich vom Auswärtigen Amt zusammen mit dem Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen und dem Bundespresseamt eingerich- tet; es soll die Bundesregierung über den Fortgang der Verhandlungen und alle mit der Berliner Konferenz zusammenhängenden Fra- Sen auf dem laufenden halten. Der Bundes- Kanzler selbst hat bislang offenbar noch nicht die Absicht, während der Vierer-Konferenz Berlin einen Besuch abzustatten. Auch die Delegierung eines Bundesministers zu direk- ten Verhandlungen mit den Westmächten in Berlin ist nicht beabsichtigt. Dagegen Wird in Borm ein Ausschuß zur Vorberatung der Ber- ner Konferenz eingesetzt, dem die Minister für Inneres, Justiz und Gesamtdeutsche Fra- Sen angehören, Während das Auswärtige Amt durch Staatssekretär Hallstein Vertreten wird. Das Bundeskabinett hat Sestern zu dem vom Bundesinnenministerium vorgelegten Entwurf zur Bekämpfung pro-nationalsoziali- stischer Literatur noch nicht endgültig Stel- lung genommen. In unterrichteten politischen Kreisen wird Angenommen, daß der Entwurf dieses Gesetzes im Kabinett sehr unterschied- che Meinungen ausgelöst hat. Das Bundes- justizministerium hat der gleichen Quelle zu- folge Bedenken angemeldet, die mit der im Grundgesetz verankerten Presse- und Mei- nungsfreiheit Zusammenhängen. Professor Staudinger, Freiburg, der den diesjährigen Chemiepreis der Nobelstiftung erhalten hat, traf zur Entgegennahme des Preises in Stockholm ein. Karl Gruber, der ehemalige österreichische Auhbenminister, wird voraussichtlich als Bot- schafter nach Rom entsandt werden. Der Streik der norwegischen Seeleute wurde abgebrochen, nachdem die norwegische Re- gierung den Disput einem Schlichtungsaus- schuß Vorgelegt hat. b Serag el Din, der ehemalige ägyptische In- nenminister, muß sich am Mittwoch vor Ge- richt verantw⸗„Weil er Devisen ins Aus 801. Verringerung der Aggresslonsgefahr gerührt. Daher sei es angebracht, in der gleichen Rich- 3. Der Atlantikpakt sei Weiterhin der Grund- 4. Der Zusammenschluß Europas und in dessen Rahmen die Verwirklichung der EVG seien notwendig, um Prosperität, Sicherheit und Stabilität der freien Völker zu vergrö- 5. Die drei Westmächte würden jede Ge- legenheit zur Verringerung der internationa- len Spannungen wahrnehmen und ihre Stärke niemals zu widerrechtlichen Gewaltakten aus- 6. In diesem Sinne sei die jüngste sowrjeti- sche Note geprüft und beschlossen worden, der Sowjetunion eine möglichst baldige Zu- vier Außenminister vorzu- 7. Um zu einer friedlichen Regelung der koreanischen Frage und zur Wiederherstel- Verhältnisse im Fernen Osten und in Südostasien zu kommen, würden die koreanischen Friedenskonferenz den Weg ebnen. Die Wich- tigkeit des französischen Kampfes in Indo- china werde anerkannt, gleichzeitig würden „Weiterhin gemeinsam auf die Wiederherstellung von Frieden und Si- BHE beantragt Altsparer-Zuschlag Neuregelung für Vertriebene— Staffelung der Schadensbeträge Bonn(E. B.) Die Bundestagsfraktion des Gesamtdeutschen Blocks/ BHE hat im Parla- ment einen Initiativgesetzentwurf eingebracht, der eine Gleichstellung der heimatvertriebe- nen Altsparer mit den Einheimischen und eine gleiche Behandlung der Vertriebenen bei der Entschädigung für diese Konten vorsieht. Der vom BHE eingebrachte Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Anderung des Lasten- ausgleichsgesetzes enthält ferner eine Neu- regelung der Bemessungsgrundlage für die Hauptentschädigung. Danach sollen die bei- spielsweise zwischen 20 000 und 30 O00 DM liegenden Reichsmark-Schadensbeträge Hicht Wie bisher einheitlich, sondern gestaffelt be- Wertet werden. Der BHE Will damit erreichen, dag die Bewertungsgrenze keine Ungerech- tigkeiten mehr mit sich Pringt. Für die Altsparer- Entschädigung der Ver- triebenen schlägt der BH folgende Regelung vor: Soweit die Hauptentschädigung für Ab- geltung von Verlusten an Geldansprüchen ge- Währt wird, und die Sparanlagen, entspre- chend dem Altsparergesetz, dem unmittelbar Geschädigten oder einem Rechtsvorgänger schon bei Beginn des 1. Januar 1940 Zugestan- den haben, wird ein zusätzlicher Grundbe- trag(Altsparerzuschlag) gewährt. Dieser S0lI bei Sparanlagen, die im Verhältnis 100 zu 10 umzustellen gewesen wären, 10 Prozent der schon am 1. Januar 1940 pestehenden Spar- anlage betragen. Bei Sparanlagen, die im Verhältnis 100 zu 6,5 umzustellen gewesen wären, soll ein Altsparerzuschlag von 13,5% gewährt werden. 5 Als bei Beginn des I. Januar 1940 bestehende Sparanlagen gelten, sofern nicht der Geschä- digte den Nachweis eines höheren Betrages führt, Spareinlagen, Postspareinlagen und Banksparguthaben mit 20 Prozent, Pfand- briefe, Rentenbriefe, Schiffspfandbriefe und Kommunalschuldverschreibungen mit 80 Pro- zent, Industrieobligationen mit 50 Prozent, Ansprüche aus Lebensversicherungsverträgen mit 60 Prozent, sonstige privatrechtlich ge- sicherte Ansprüche mit 100 Prozent der Reichsmarksparanlage. Mende appelliert an Auriol Alliierte sollen Kriegsverurteilte begnadigen — Altmeier wendet sich an Frangois-Poncet Bonn(E. B.) Der FDP- Bundestagsabgeord- nete Mende hat an den französischen Staats- präsidenten Auriol appelliert, die rund 190 noch in Frankreich inhaftierten Deutschen zu begnadigen. „Es wäre eine schöne Geste des Vergessen Könnens und der Versöhnung“, erklärte Mende in der FDP-Pressekorrespondenz,„wenn der jetzige Staatspräsident Auriol trotz der schweren Leiden, die er und seine Familie Unter der deutschen Besetzung erdulden mug ten, zum Abschluß seiner Amtszeit in größe- rem Umfang Gnadenakte Aussprechen würde“, Die ersten Ergebnisse der schon seit einigen Wochen tätigen deutsch- alliierten Gnaden Ausschüsse für die Uberprüfung der„Kriegs- verbrecher“-Urteile seien noch vor Weihnach- ten zu erwarten, sagte Mende. Aus allen drei Ausschüssen würde reibungslose Zusam- menarbeit und der Wunsch nach einer Berei- nigung der Kriegsverbrecherfrage berichtet. Ungeachtet der Tätigkeit der Gnadenkom- missionen seien auch die Hochkommissare er- mächtigt, ihrerseits Gnadenakte zu vollziehen. So sei einer der ältesten Inhaftierten in Landsberg, der ehemalige Oberste Wehr- machtsarzt, Professor Handloser, aus Gesund- heitsgründen entlassen worden, 1 Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Altmeier, hat sich an den französischen Hoch⸗ Kommissar Frangois-Poncet mit der Bitte ge- Waändt, für die in den Gefängnissen Wittlich Und Neustadt inhaftierten Krlegsverurteilten aus Anlaß des bevorstehenden Weihnachts- kestes Gnadenerweise zu Veranlassen. Der Mi- nisterpräsident hat in seinen Darlegungen an Jen Hochkommissar insbesondere auf die bei- Jen Gruppen von Verurteilten hingewiesen, die entweder das 60. Lebensjahr überschritten haben oder aber ernstlich erkrankt sind. In sleicher Weise wurde eine Reihe namentlich erwähnter, besonders snadenwürdiger Fälle zur Begnadigung Vorgeschlagen. 1 Die SPD-Bundestagsfraktion hat die Bun- desregierung um Auskunft ersucht, wWwas sie unternommen habe, um in Erfahrung zu brin- Zen, Welche deutschen Eriegsgefangenen und Zivilpersonen seit dem Ende der militärischen Kampfhandlungen von einem Gewahrsams- staat an andere ausgeliefert oder überstellt Worden sind. Die SPD bezieht sich in ihrer parlamentarischen Anfrage auf die Heimkehr haftentlassener Deutscher aus Polen, die sich ach Pressemeldungen Ursprünglich im Ge- Vahrsam westlicher Besatzungsmächte befun- den haben und von diesen an Polen ausgelie- ert worden sind. 5 8 0 b schweirerische Finan inister Mast 8 ist zurückgetreten, nachdem die Neu- 8 . zushaltes in einer Volks- Ausein andersetzung mit Freimaurer Eine Stellungnahme der CDU-Pressestelle Sitter),, Pressemeldungen über angebliche Außerungen des führenden deutschen Freimaurers Dr. Selter, Frankfurt, erklärte die Pressestelle der südwestdeut- schen CD in Stuttgart, die CDU stehe voli und ganz auf dem Boden der Bundesverfas- sung, die eine Benachteiligung aus Weltan⸗ Schaulichen und Glaubensgründen ausschließ! Allerdings bedeute diese Haltung der CDU keinen Verzicht auf die grundsätzliche welt- anschauliche Ausein andersetzung mit den Ideen und den Organisationsformen der Frei- maurerei. Nach Pressemeldungen soll Dr. Selter die- ser Tage bei einer öffentlichen Freimaurer- versammlung in Erlangen erklärt haben, die Freimaurer hätten sich entschlossen, ihre Ideen künftig überall öffentlich zu Propagie- ren Er soll nach diesen Berichten weiter ge- sagt haben, es sei merkwürdig, daß zur glei- chen Zeit, als man einen Bundespostminister suchte, der einer bestimmten Partei und Kon- fession angehört, die Freimaurer Bundesmini- ster Dehler, Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier und Kultminister Dr. Gotthilf Schen- kel in Baden- Württemberg aus dem Amt ge- schieden seien. Selter hatte den Berichten zufolge hinzuge- Fügt, man könne allerdings nicht sicher sagen, Ob diese drei Minister nur deshalb gehen mußten, weil sie dem Freimaurerbund ange- hörten. Die süd westdeutsche CDU meint da- zu, diese Außerungen eines prominenten Spre- chers der Freimaurerei in Deutschland seien Zweifellos geeignet, bei der Bevölkerung Süd- Westdeutschland Uberraschung auszulösen, weil in ihnen erstmals öffentlich von einer Zugehörigkeit des früheren Stuttgarter Mini- ster präsidenten Dr. Maier und des SPD-Kult- ministers Dr. Schenkel zu Freimaurerlogen die Rede gewesen sei. Möller wieder Fraktionsvorsitzender Stuttgart(Z ST). Wie aus einem an die Zentralredaktion Süddeutscher Heimatzeitun- Sen gerichteten Schreiben hervorgeht, hat Dr.-Irig. e. h. Alex Möller wieder den Vorsitz der SPD-Fraktion übernommen. Möller hatte nach der Umbildung der Landesregierung den Vorsitz der SPD-Fraktion für einige Zeit niedergelegt, dabei aber betont, daß dies nicht zaun Zusammenhang mit der Bildung einer Großen Koalition stehe. Entscheidung über Filmverbot vertagt Stuttgart Str). Der Ministerrat von Baden- Württemberg beschäftigte sich am Montag mit dem Verbot des Films„Bis füntk Minuten nach zwölf“, traf jedoch keine Ent- scheidung. Ein entsprechender Beschluß S011 erst nach einer von der Bundesregierung nach Bomm eimberufenen Konferenz sämtlicher In- nem minister der Länder gefaßt werden. Die Bonner Sitzung soll nach einer Mitteilung des Stuttgarter Staatsministeriums am Mittwoch Stattfinden. Feierliche Eröffnung des Marianischen Jahres Ein Aufruf des Freiburger Erzbischofs Dr. Wendelin Rauch Freiburg(sw). In allen Kirchen und Klöstern der Erzdiözese Freiburg wurde am Feste der unbefleckten Empfängnis in feier- cher Weise das Marianische Jahr eröffnet. Im Freiburger Münster zelebrierte Weih- pischof Dr. Eugen Seiterich ein feierliches Pontiflkalamt. An den Gottesdiensten in den Marien wallfahrtserten Birnau am Bodensee, Kloster Beuron, St. Märgen im Schwarzwald, Lindenberg bei St. Peter, Kirchhofen bei Frei- burg und Maria Linden bei Bühlen nahmen viele Gläubige teil. In einem Aufruf an die katholischen Frauen und Mädchen spricht der Freiburger Erz- Bischof Dr. Wendelin Rauch den Wunsch aus, daß die Marianischen Kongregationen im Erz- bistum Freiburg im Sinne und nach dem Wil- len des Heiligen Vaters im Marienjahr beson- ders gepflegt und nach den Rächtlinien des Papstes erneuert werden, Der Erzbischof er- mahnt alle Geistlichen in der Seelsorge, im Rahmen und Kongregation das Wissen und die Kenntnis über die Marienlehre zu vertiefen und zu er- Weitern. Während des Marianischen Jahres soll in Predigten die ganze Mariologie darge- legt werden. Die Familien sollen den Rosen- Kranz beten und in den Pfarreien sollen reli- glöse Wochen abgehalten Werden. Zu den Ma- Tienheiligtümern in der Erzdiözese Freiburg Werden in Anliegen der Gegenwart Wallfahr- ten veransbaltet, an denen sich die in der Ka- tholischen Aktion zusammengefaßten Ver- Ppände beteiligen werden. Als Abschluß des Marianischen Jahres beabsichtigt die Diéze- Sanleitung der Katholischen Frauenjugend vom 7. bis 14. September 1954 einen Pilgerzug zur Teilnahme am Weltkongreß der Mariani- schen Kongregation in Rom zu veranstalten. Zur gleichen mitternächtlichen Stunde, in der in Rom in der Basilika Santa Maria Mag- giore das Marianische Jahr eröffnet wurde, kand, wie in allen Marienheiligtümern der Christenheit, auch in dem Marienwallfahrts- ort Todtmoos im Südschwarzwald ein Marien- Gottesdienst statt. Vor dem fast 700 Jahre alten Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes von Todtmoos zelebrierte Wallfahrts- Pfarrer Schnorr ein feierliches Hochamt, dem der Kirchenchor durch den Gesang einer vier- stimmigen Messe einen würdigen musikali- schen Rahmen g 0 Deutsches Lazarett für Korea verladen Hamburg(UP). Im Hamburger Kaiser- Wilhelm- Hafen wurde mit der Verladung des für Korea bestimmten deutschen Lazaretts auf den Turbinenfrachter„Braumfchweig“ begonnen. Das fahrbare Lazarett besteht aus 17 Last- und Personenkraftwagen, sowie zahl- veichen Großbehältern mit Zelten, Kranken- tragen, ärztlichen Geräten und Medikamen- ten. Die Gesamtladung beträgt etwa 130 Ton- nen. Die Fahrzeuge tragen die internationalen Zeichen des Roten Kreuzes. Die 6793 BRT große„Braunschweig“ der Hamburg-Ame- rika-Läinie verlassen. Ein Teil des deutschen tpersonals wird in Antwerpen amn Bord Teil des Personals soll je- dem Luftwege im Geiste der Marianischen Wird voraussichtlich am Dienstag Der Westen nahm Moskauvorschlug an London(UP). Die drei Westmächte haben am Dienstag der Sowietunion in glauchlauten- den Noten mitgeteilt, daß sie bereit sind, an einer Konferenz der Außenminister in Berlin teilzunehmen; der 4. Januar wurde als Zeit- punkt für den Beginn des Vierer-Treffens vorgeschlagen. 5 In den Noten wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die westdeutsche Bundes- reglerung und die Berliner Behörden zuvor konsultiert worden sind. Die Konferenz soll im Gebäude des Alliierten Kontrollrats im ame- rikanischen Sektor Berlins stattfinden. In den Noten wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Treffen zu einer Wiedervereinigung Deutschlands und zum Abschluß eines öster- reichischen. Staatsvertrages führen werde. Wirkliche Fortschritte in diesen beiden Fra- gen würden zur Lösung anderer hervor- stechender internationaler Probleme, ein- Schließlich der Frage der europäischen Sicher- heit, beitragen. Gleichzeitig wird in den Noten hinsichtlich des sowjetischen Vorschlages für eine Fünf- Mächte Konferenz unter Einschluß Rotchinas erklärt, daß das Vierer-Treffen in Berlim alle an ihm Teilnehmenden in die Lage versetzen werde, sich zu diesem Punkte zu äußern. Diese letztgenannte Möglichkeit wurde auf Wunsch Frankreichs in die Noten aufgenom- men, da man in Paris an einem Friedens- schluß in Indochina außerordentlich interes- siert zu sein scheint und sich vor allem vom einer Konferenz mit Beteiligung Rotchinas Erfolge verspricht. In den Antwortnoten auf den überraschen- den Vorschlag der Sowjetunion vom 26. No- vember für ein Vierer-Treffen in Berlin wer- den keinerlei Bedingungen gestellt, von deren Erfüllung die Teilnahme des Westens abhän- gen soll. Trotzdem haben die drei Westmächte deutlich zu machen versucht, daß ihnen vor allem anderen an der Regelung der Deutsch- land-Frage und der des ö᷑sterreichischen Staatsvertrages gelegen sei. Die Diskussion anderer Fragen wurde jedoch nicht ausge- schlossen, sobald Fortschritte in den beiden wichtigsten Fragen das Anschneiden derarti- ger Fragen erfolgversprechend erscheinen lasse. Insbesondere denken die Westmächte, nach Ansicht politischer Beobachter, an die Behandlung eines europäischen Sicherheits- systems unter Einschluß der Sowjetunion. Eine solche Möglichkeit war zum erstenmal von Churchill in seiner programmatischen Rede vom 11. Mai dieses Jahres angedeutet worden. Ein gemeinsamer arbeitsausschuß der Westmächte wird am 16. Dezember in Paris zusammentreten, um die Vier-Mächte-Konfe- renz in Berlin vorzubereiten. Wie in Paris verlautet, hat Churchill während der Ber- muda- Konferenz seinen früheren Vorschlag für ein Vierer-Treffen der Regierungschefs der Großmächte nicht zur Sprache gebracht, da er ebenso wie die anderen Teilnehmer des Bermuda- Treffens der Uberzeugung ge- Wesen sei, daß zunächst sämtliche Möglich- keiten bei der geplanten Berlin-Konferenz der Außenminister erschöpft werden müßten. Die NA nat 50 aktive Divisionen Rund 5000 Flugzeuge vorhanden— Der Militärausschuß berät Paris(UP). Der ständige Militärausschuß der NATO— General Valuy(Frankreich), General Collins(OS) und Luftmarschall Elliot(Großbritannien)— begann im Pariser Palais de Chaillot mit den Vorbesprechungen Tür die Jahressitzung des Nordatlantik-Rates, die vom 14. bis 16. Dezember stattfindet. Der Militärausschuß verglich zunächst die Er- gebnisse der Verte, digungsbemühungen der Mitgliedstaaten der O im zu Ende gehen- den Jahre 1953 mit den zuvor gesteckten Zie- len. Dabei stellte sich heraus, daß mit Aus- nahme des Gebietes der Luftstreitkräfte Sämtliche Vorhaben mit einer„nur“ drei- monatigen Verzögerung zur Ausführung kommen konnten. Die Landstreitkräfte der NATO sollten im Jahre 1953 um 4 aktive und 6 Reserve- Divi- sionen verstärkt werden,. Damit verfügt die Verteidigungsgemeinschaft jetzt über 50 AK tive und sofort zu mobilisierende Divisionen. An Flugzeugen stehen rund 5000 zur Ver- fügung, wWas eine Zunahme um 1000 Maschi- nen im Jahre 1953 bedeutet. Darüber hinaus wurden jedoch eine Reihe von Einheiten mit neuem Maschinenmaterial modernisiert. Ins- gesamt sind jetzt 124 NATO- Flugplätze vor- handen, davon 34 auf deutschem Boden. Die Ziele der NATO für das kommende Jahr testzusetzen, wird die Hauptaufgabe des nächste Woche zusammentretenden NATO- Rates sein. Es wird erwartet, daß trotz der sowjetischen„Friedenskampagne“ die Be- mühungen der europäischen NATO-Mitglie- der noch ansteigen werden. Die hierfür vor- gesehenen Angaben sind auf etwas mehr als die rund 11,8 Milliarden Dollar festgesetzt worden, die in diesem Jahre verausgabt Wurden. Schuman: Angst unbegründet Der ehemalige französische Außenminister Schuman erklärte in Luxemburg bei einem Empfang der Europäischen Bewegung, daß Deutschland nur über die EVG an der Ver- teidigung des Westens beteiligt werden könne. Die Mitwirkung Deutschlands an der euro- päischen Verteidigung sei aber unerläßlich. Frankreich habe sich zwar noch nicht ent- schieden, aber er sei zuversichtlich, daß das französische Parlament den EVG-Vertrag ra- tiflzieren und dem Beispiel der Partnerländer folgen werde. Schuman betonte wiederholt, daß eine Angst vor dem Wiedererstehen eines deutschen Militarismus unbegründet sei. Im n der Europa-Armee sei dafür kein tz. — 2 Nach der Entflechtung wieder Konzerne? Fall Krupp ist eine Ausnahme— Montan- Ministerrat traf keine Entscheidungen Luxemburg(UP). Wiederzusammen- schlüsse in der deutschen Kohle- und Stahl- industrie sind nach Auffassung zuständiger Kreise der Schumanplan- Organisation in Lu- emburg durchaus möglich. Sobald die deut- schen Werke nach ihrer Entflechtung aus der alliierten Kontrolle entlassen seien, unter- stünden sie den Organen des gemeinsamen Marktes. Der Schumanplan gestatte Zusam- menschlüsse ohne Ausnahme, sofern damit eine Verbesserung der Produktion erzielt Werde. Bis jetzt seien in Westdeutschland rund 70 Prozent der unter das alliierte Ent- flechtungsgesetz fallenden deutschen Kohle- und Stahlunternehmen aus der alliierten Kontrolle entlassen worden. Für diese Firmen sei die Möglichkeit für Zusammenschlüsse ge- geben, wenn sie glauben, dadurch eine Ver- besserung und Verbilligung der Produktion erreichen zu können. Der Fall Krupp sei eine Ausnahme., Krupp habe sich persönlich den Alliierten gegenüber verpflichtet, sich nicht mehr in der Grundstoffindustrie zu betätigen. Der Ministerrat der Montanunion beendete seine zweitägige Sitzung in Luxemburg, ohne zu wichtigen anstehenden Problemen endgül- tig Stellung genommen zu haben. Der Mini- sterrat hat seine Entscheidung über die Frage des Exportkartells der europäischen Stahlpro- duzenten, der Preislisten und der Möglichkeit, Rabatte bei Stahlverkäufen zu gewähren, und die Frage der Senkung der Schrottpreise bis zu seiner nächsten Sitzung am 21. Dezember vertagt. Der französische Industrieminister, Jean Louvel, forderte von der Hohen Behörde Maß- nahmen zur Beschaffung von Anleihen. Der Präsident der Hohen Behörde, Jean Monmet, versicherte, daß die Verhandlungen mit den USA Über eine Dollaranleihe in Kürze begin- nen würden. Er betonte erneut, daß das Geld aus der europäischen Kohle- und Stahl-Um- lage als Garantiefonds unbedingt erforderlich sel. Zuständige Kreise glauben, daß die Hohe Behörde von den US eine Anleihe von 500 Pis 750 Millionen Dollar erhalten werde. Ein Investitionsplan bestehe zur Zeit noch nicht. Es herrsche aber Ubereinstimmung, daß die Stahlindustrie rationalisiert werden müsse. Der Ausschuß der Präsidenten der Montan- union, das höchste Organ der Kohle- und Stahlgemeinschaft, hat sich dafür ausgespro- chen, die Frage um den endgültigen gemein- samen Sitz der europäischen Gemeinschaften S0 bald wie möglich zu klären. Eine Verlegung der europaischen Behörden aus Luxemburg in eine andere Stadt, die wiederum nur eine Provisorische Lösung darstellen würde, komme jedoch nicht in Frage. In Luxemburg meinten Sachverständige, die Hauptstadt des Groß- herzogtums werde noch mindestens zwei Jahre die sogenannte Hauptstadt Europas bleiben, bis der Zusammenschluß zu einem vereinigten Europa weiter fortgeschritten sei. ——— Autobahn nach Wien wird vorbereitet Wien(UP). Im österreichischen Bundes- Kanzleramt wurde die Konstitujerung einer Autobahngesellschaft mbH. in die Wege se- leitet. Aufgabe dieser Gesellschaft wird es sein, die Ausarbeitung des Projektes der Autobahn Salzburg Wien, der hierzu erfor- derlichen Baupläne, die Aufstellung der Rostenberechnungen sowie von Finanzierungs- plänen zur Beschaffung der notwendigen Mit- tel durchzuführen. Bundeskanzler Ing. Raab gab bekannt, daß die Autobahngesellschaft über ein Stammkapital von vier Millionen Schilling verfügen wird. Vinzenz Müller abgelöst Berlin(UP). Der Staatschef der Volks- polizei in der Sowjetzone, Vinzenz Müller, ist von seinem Posten abberufen worden. Wie die Kampfgruppe gegen Unmenschlich- keit“ berichtet, wurde er durch den General- major in der Volkspolizei, Bechler, einen in der Sowjetunion geschulten Kommunisten, ersetzt. Wie aus Berlin weiter verlautet, ist in Dresden eine Militärakademie der Volks- polizei gegründet worden, Die Akademie übernimmt die Aufgabe einer sowjetischen Ausbildungsschule in Saratow, in der bisher die Offiziere der sowietzonalen Volkspolizei alisgebildet worden sind. Wie weiter bekannt wird, soll die Heeresgruppe Süd der kaser- mierten Volkspolizei jetzt in ihrem Personal- und Waffenbestand fast vollständig sein. Ihre Stärke wird mit rund 40 000 Mann angegeben. Inzwischen haben die kommunistischen Be- hörden mit dem Aufbau der Heeresgruppe Mitte der sowietzonalen Volkspolizei begon- nen.. Neue Triestvorschläge Jugoslawiens London(UP). Jugoslawien hat der bri- tischen Regierung neue Vorschläge für eine Fünf Mächte Konferenz zur Lösung des Triest-Konflikts gemacht Ein Sprecher des britischen Außenministerlums teilte mit, daß ein Termin für eine solche Konferenz noch nicht festgesetzt worden sei, Bei den Bespre- chungen der westlichen Botschafter mit dem jugoslawischen Außenminister Popovic, die am Sonntag in Belgrad stattfanden, habe es sich lediglich um informatorische Gespräche gehandelt, Jugoslawien hat inzwischen mit dem Abzug seiner Truppen von der italieni- schen Grenze begonnen. Man rechnet damit. daß die Reservisten— ihre Zahl wird auf 100 000 geschätzt— bis Ende Dezember wie- der entlassen sind. Zwei Tote bei Demonstrationen im Iran Teheran(UP). Zwei kommunistische Stu- denten wurden getötet, als iranische Truppen- verbände vor der Universität von Teheran in eine Gruppe von Demonstranten schossen, die gegen die Wiederaufnahme der diplomati- schen Beziehungen mit Großbritannien prote- stierten. Mehr als zehn Demonstranten, meist Studenten, wurden festgenommen. Die Regie- rung hat auf Grund der englandfeindlichen Demonstrationen sofort scharfe Gegenman- nahmen angeordnet und allen„Unruhestif- tern“ mit Verbannung einem offiziellen Kommuniqué, e nach der Insel Badaria gedroht. Die Demonstrationen, heißt es in seien von „Verrätern“ angezettelt worden. Die Universi- kat von Teberan gilt als einer der wichtigsten 8 der verbotenen kommunistischen Gerichtsurteil gegen das Filmverbot Freigabe in Nordrhein- Westfalen Bonn(E. B.) Die Aussicht, daß der seit Wochen umstrittene Hitler- Film„Bis fünf Minuten nach zwölf“ allgemein im Bundes- gebiet zugelassen wird, scheint sich jetzt wei- ter vergrößert zu haben. In Nordrhein- West- falen wurde das Verbot auf Grund der Be- schwerde des Münchner Anwalts Seidl von der 10. Kammer des Landesverwaltungsge- richts Düsseldorf inzwischen aufgehoben. In Hamburg ist der Streifen in zehn Lichtspiel- theatern ohne Zwischenfälle angelaufen. Der Senat Bremens hat festgestellt, daß die recht- lichen Grundlagen für ein Verbot nicht aus- reichen. In Baden- Württemberg hatte Innen- minister Ulrich schon vor einigen Tagen 2u verstehen gegeben, daß er ebenfalls die Auf- hebung des Verbots befürworten werde. Im übrigen berufen sich die zuständigen Stellen der einzelnen Bundesländer auf die für heute anberaumte Zusammenkunft der Innenmini- ster in Bonn, in der wohl eine endgültige Entscheidung fallen dürfte. Der Streit um den Film wird im Ausland mit größter Aufmerksamkeit verfolgt, zumal schon jetzt feststeht, daß die Vorführung im Ausland von sehr starken und maßgebenden Kreisen weitgehend gefördert werden soll. Fünf Kopien des- Films sind in die Schweiz geschmuggelt worden. Zu jenen Gruppen, die sich um den Export des Hilter-Films in das Ausland bemühen, gehören französische So- zjalisten und der linke Flügel der britischen Labour-Party. Sie sehen in einer ungekürz- ten Vorführung dieses Films eine ausgezeich- nete, wenn nicht die beste Waffe gegen die deutsche Aufrüstung, Segen EVG und eine Neubildung der deutschen Armee und der Luftwaffe Vier Jahre Gefängnis für Spionin Nürnberg(UP). Ein amerikanisches Ge- richt in Nürnberg verurteilte die 24jährige Margarethe Pfeiffer wegen Spionage für die Tschechoslowakei zu vier Jahren Gefängnis. Margarethe Pfeiffer hatte sich schuldig im Sinne der Anklage bezeichnet. Ihr war vorge- Worfen worden, sich im Auftrage tschechoslo- Wakischer Hintermänner amerikanischen Sol- daten genähert zu haben, um militärische Ge- heimnisse auszukundschaften, Ihr besonderes A nmerk hatte sie auf ein Infrarot-Ziel- gerät für Panzer gerichtet, das ihr ein ameri- Kanischer Gefreiter gegen 1000 DM auszuhän- digen versprach, dann aber seinen Vorgesetz- ten verständigte und ihr ein Paket mit Wert- losem Inhalt übergab. Bei diesem Treffen Wal* sie vom amerikanischen CIC verhaftet wor g den. 1 Neugeborenes im Ofen verbrannt BOon n(UP). Wegen FEindestötung Ver- urteilte das Benner Schwurgericht die 28jäh- rige Elisabeth Wessel aus Duisdorf bei Bonn zu drei Jahren Zuchthaus. Die Frau hatte ihr Kind nach der Geburt getötet und dann im Ofen verbrannt. Die Hausbesitzerin der An- geklagten, die die Anzeige erstattet hatte, Wurde wegen unterlassener Hilfeleistung zu einem Jahr Gefängnis verurfesht. Todesstrafe für Korf gefordert Paris(UP). Im Prozeß gegen den che- maligen SD-Mann Wilhelm Korf, der beschul- digt wird, 1944 fünf französische Mönche in einem Kloster in der Nähe von Melun gefol- tert und ermordet zu haben, beantragte der Ankläger die Todesstrafe. Der Ankläger Be- tonte, daß Korf Während des Verfahrens kei- nerlei Reue gezeigt, söndern die Opfer seiner Grausamkeifen noch beleidigt habe. Der Au geklagte sagte, er habe nur als Soldat aut; höheren Befehl gehen 5 Wieder einmal od m Boxring Marseille(UP). Der französische Feder- gewichtsboxer Grassi, der am letzten Sonn- tag den Meistertitel gegen den Nordafrikaner Mohamed Chickacui verlor, ist der. in dieset Begegnung erlittenen Verletzungen erlegen Grassi war nach dem Kampf bewußtlos in ein Krankenhaus eingeliefert worden, W ño eine Embolie festgestellt wurde, Die Arzte hatten in einer schwierigen Operation Blutgerinse aus dem Gehirn des Boxers entfernt, konntef aber trotz mehrerer Bluttransfusionen das Leben Grassis nicht mehr retten. Grassi WAI 23 Jahre alt. 4 Die von Bonn angefochtene Weihnachts zuwendung für Beamte der Länder Baper und Hessen wird heute vom Bundesverſas sungsgericht auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft Eine Einsatzgruppe des Volksbundes fü Kriegsgräberfürsorge hat in zwei Jahren 1 Nordafrika über 6900 gefallene Soldaten de 4. Afrikakorps geborgen und auf Ehrenfried öfen beigesetzt. 5 1 Die„Sozialistische Aktion“ in Münche Wurde von der Münchener Kriminalpoh? 9 ausgehoben. Mitglieder- und 1 58 Kartei sowie sonstiges wichtiges Materk würden sichergestellt. 5 5 Das britische Unterhaus lehnte einen 4 trag der Opposition ab, die Aufhebung a Verfassung von Britisch-Guayvana rückgang zu machen. Der Staatspräsident der Tschechoslowale Antonin Zapotocky, ist nach einer Meldul des Prager Rundfunks ernstlich erkrankt, 8 Mosche Scharett wurde offiziell dem 18 3 lischen Staatspräsidenten Isaac Ben 2 neuer israelischer Ministerpräsident schlagen. 5 Der kanadische Verteidigungsminister ton traf in der Bundesrepublik ein, wWo e nadische Truppen besichtigen will. Léon Marchal, der Generalsekretär Europa-Rats, wurde von Staatssekretä stein empfangen. Heute Wird Marchal auer besuchen.. Fachleute aus sieben europäischen die der Sozialistischen Internationale hören, erörterten in Bonn Wanderungs- Bevölkerungsprobleme, Für die deutsche nahm der baden württembergische Mr Veit teil. 5 Die Asche Scheidemanns wurde von E hagen nach Kassel gebracht, wWwo sie e len beigesetzt werden soll. 8 n n Heinrich Hechler, und verſchiedene Vogelſorten Wirkung durch die nett K verfehlt haben. Als Ausſtellungsleiter fun⸗ in punkto dürfte 25 ihmen das Herz mit Fr erfüllen. Das ist wir an muß die Kunst des Ver- em Menschen angeboren ann man sie lernen? Ja, man kann es bis zu einem gewissen Grade. Man kann schlummernde Begabungen ent- Wickeln, kleine und Sroße Fehler abstellen. Eine tüchtige Verkäuferin muß natürlich Fach- kenntnisse besitzen und die Bedienung des Kunden ganz und gar auf Vertrauen apstel“ Len. Das ist wirklich eme Kunst. Wer sie be- herrscht, dem Werden die Käufer nur SO Zu- laufen, Vor allem Werden sie immer gern Wieder kommen. Seine Majestät, der Kunde, Fühlt sich in diesen Tagen besonders Obenauf, Weil er ja für sein Geld die Wahl hat. Hof- ken wir, daß es den vielen Verkäuferinnen Zelingt, ihren Chefs zu rechf guten Kassen- Srfolgen zu Verhelfen, damit sie sich dann zu Weihnachten auch ein bißchen der Freude und dem Erfolg der Arbeit überlassen Können. 4 Amtseinführung der neuen Rektorin der Mädchenabteilung. Am Montag wurde durch Stadtſchulrat Walter als Nachfolgerin des in den Ruhe⸗ ſtand verſetzten Rektors der Mädchenabtei ung der hieſigen Volksſchule die bisher als Haupt⸗ lehrerin an de Peſtaſozziſchule tä ige Roſe Bachſtein eingeführt. Die neue Rektorin, die ſeit 1919 im Schuldienſt ſteht, war zuletzt Leiterin einer Sprachklaſſe in Mannheim. Vetzter Vort ag des vorweihnachtlichen Zyklus Der nächſte Vortrag der Mannheimer Volkshochſchule mit Lichtbildern findet am kommenden Freitag, 20 Uhr, im obe en Saal des Vereinshauſes ſtatt. Es ſpricht Dr. Wer⸗ ner Panzer, B emerhafen, über:„Erlebniſſe mit den Indianern am Amazonas“. Eintritt frei. Mit dieſem Vortrag endet die erſte Vortragsſe ie im Winterhalbjahr. Die zweite Serie beginnt vorausſichtlich am 22. Ja⸗ nuar 1954. Thema wird rechtzeitig bekannt⸗ gegeben. Kanarienſchau Die Lokalſchau der Kanarienzüchter am vergangenen Sonntag im Saal des Reichs⸗ adler überraſchte in zweifacher Hinſicht einmal waren es über 120 kleine gefiederte Sänger, die zur Ausſtellung gelangten und zum anderen war es ein überraſchend guter Beſuch, der die rührigen Kanarienzüchter für ihren Aufwand reichlich zu entſchädigen wußte. Allerdings muß bei Bewertung des Ausſtellungsumfanges berückſichtigt werden, daß ſich die Seckenheimer Züchter, die be⸗ dauerlicherweiſe als Zeichen unſerer immer mehr techniſierten Zeit nicht mehr geworden find, mit Züchtern aus der näheren Um⸗ gebung wie Ilvesheim, Ladenburg, Edingen, Neckarhauſen und gar Schlierbach verſtärkt haben, um auf dieſer vergrößerten Baſis den Beſuchern einen umfaſſenden Ueberblick der einzelnen Vogelarten zu geben. Es war wirklich bedauerlich ſehen zu müſſen, wie nur noch von einigen Züchtern in Seckenheim die Liebe zum Kreatürlichen aufrechterhalten wird, als eine FJeizeitgeſtaltung, die wieder die Liebe zum Tier und der Natur wachruft. Und dieſe Liebe zu den kleinen gefiederten Sängern, die immer mehr in dem modernen Geräuſchgetriehe unterzugehen drohen, hät⸗ ten wir in unſerer oft ſo ſeelenloſen Zeit notwendig. Unter den insgeſamt 120 Tieren, die zur Ausſtellung kamen, befanden ſich 15 Stämme, die von Preisrichter Schwab⸗Ludwigshafen bewertet wurden. Dieſe Bewertung zeitigte folgendes Ergebnis: Selbſtzuchtklaſſe: 1. Edingen, 2. Emil Lang, Seckenheim, 3. Georg Gruber, Seckenheim, 4. Philipp Neuthinger, Seckenheim, 5. Joſef Kraus, Edingen, 6. Georg Gaiſer, Schlier⸗ bach, 7. Alfred Stahl, Seckenheim. Allge⸗ meine Klaſſe: 1. Heinrich Hechler, Edingen, 2. Emil Lang, Seckenheim, 3. Georg Gruber, Seckenheim, 4. Richard Kugler, I'vesheim, 5. Georg Gaiſer, Schlierbach, 6. Philipp Neuthinger, Seckenheim „In den Sonderſchauen ſah man eine große Anzahl von Wellenſittichen und ſeltenen Exo⸗ ten, die lebhaftes Intereſſe hervorriefen, von Georg in ſchmucken Schmitt und Ludwig Gruber Bauern. ö Auch die angeſchloſſene kleine Schau als werbender Hinweis auf den jetzt im Winter beſonders dringlichen Vogelſchutz dürfte ſeine e Aufſtellung nicht gierte der Vorſitzende Emil Lang, der mit dem Erfolg der Ausſtellung beſonders zu⸗ vermehrter Tierliebe erwarten . * Lalcale Nundocliau pekt des Mufikhauſes Erich Kretzſchmann, Ouoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh. Die V2 als deutſche K riegserfindung hat den Amerikanern 20 Jahre Forſchungsarbeit auf dem Gebiet der Raketenentwicklung er⸗ ſpart— dieſen weſentlichen Satz flocht am vergangenen Freitag im Vereinshaus Dr. Lohmann⸗Heidelberg in ſeinen höchſt aktuel⸗ len Lichtbildervortrag„Naturforſchung mit Raketen“ ein. Denn gerade die V 2, die als 12 Tonnen ſchweres Vergeltungsgeſchoß von deutſchen Ingenieuren konſtruiert wurde, ſtellte den we ſentlichen Ausgangspunkt für die Forſchungen in allen größe en Ländern dar, die ſich der Dienſtbarmachung dieſer furchtbaren Kriegswaffen für friedliche Zwecke annahmen und nun auch ſchon ganz beträcht⸗ liche Fortſchritte erzielen konnten, die als Endziel die Erforſchung— oder auch Er⸗ oberung— des Weltraumes im Auge haben. Man mag derartige Theorien noch heute als Utopien verlachen— aber genau wie man jene erſten kühnen Flieger als Utopiſten verlachte als ſie von einem regelmäßigen Flugverkehr über die Ozeane ſprachen, wird man eines Tages die Tatſache erkennen müſ⸗ ſen, daß das Weltall mit dieſen Raketen erſchloſſen und erforſcht wird. Im Augen⸗ blick wird aber in Forſchungszentren und La⸗ boratorien noch ſtändig daran gearbeitet eine größere Reichweite zu erzielen, da die atmoſphäriſchen und ſonſtigen Einwirkungen zuviel Kraft verbrauchen, um derart hen zu erreichen. Aber die Entwicklun tet vorwärts und wie lange wird es bis Menſchengehirne auch die lichen Schwierigkeiten Die heutige W der Raketen Die V 2 Ausgangsbaſis für Raketen ſchon Einmal zur kartogr forſchung überwunden in e augenblick⸗ haben. eltraumforſchung bedient ſich vielfältiger Weif aphiſchen Feſtlegung der Riesenschiebung verursachte Kurssturz Das raffinierte Spiel ige Hö⸗ des Devisen-Ausländers Wolff ſchrei⸗ Freiburg sw). Gegen den amerikani- e schen Staatsangehörigen Wolff, der im August drei Millionen DM in zw Schweiz verschoben Hat, etwa ei Koffern in die wurde schon vor sechs Wochen ein Haftbefehl erlassen. Er erging auf Grund einer Anzeige der De- Visenüberwachungsstelle bei der Oberfinanz- E. 5 8 5 5 5 direktion Freiburg. Man nimmt allgemein an, 5 95 8 8 5 das Wolff, der durch seine Riesenschiebung Erdoberfläche, die von hochfliegenden Ra⸗ in der Schweiz einen Kurssturz der D-Mark keten fotographiert wird, zum anderen aber um volle vier Punkte verursacht hatte, seit auch der Erfor die E die Durchläſſigkeit peratu ben in höheren Luft die Ozonverhältni Felder in der Luft; alles D man vor 10 Ahnung hatte. hang fand der gezeichneten Düſenantrieben rde umgeben. So ſſe ſchung der Luftſchichten, die kennt man heute ſchon der Atmoſphäre und Tem⸗ ſchichten, weiß um und die magnetiſche dem ein intereſſien daß man tun könne als nu s nur immer ſo blei inge, von denen Jahren keine oder nur wenig Und in dieſem Zuſammen⸗ abſchließende Satz des aus⸗ Redners, folgendes Publikum warmen dete, beſondere Aktualität, mehr Kriege führen. Möge e Beifall ſpen⸗ mit langem wieder in New Vork tin, der Tochter und Erbin des schen RZ umgekommenen Berliner Unterneh- mers Blumenstein, ist. Wolff War offenbar nur nach Deutschland gekommen, um in einem Wiedergutmachungsprozelß den ehemaligen Blumenstein-Konzern zu vertreten. Das ge- schah jedoch nicht offiziell, Wolff hielt sich Vielmehr im Hintergrund. Wie in einem Verfahren vor der Restitu- tionskammer des Landgerichts Freiburg be- kannt geworden War, hatte der Blumenstein Konzern im Jahre 1929 in Berlin das Toch- terunternehmen Grunewald AG gegründet. In der Zeit zwischen 1929 und 1933 erlitt der Blu- Menstein-Konzern große Riickschläge. Die Grunewald bei seiner Gat- in einem deut- N t 280 e A, die bis in die letzten Kriegs- ben, dann kann man der Wiſſenſchaft gratu⸗ jahre hinein bestand, befaßte sich fast aus- lieren. Eine kleine Diskuſſion, in der von Schließlich mit Scheingeschäften zugunsten Dr. Lohmann einige Fragen beantwortet des Blumenstein-Ronzerns. Gegen Kriegsende wurden, beſchloß die reichen Vortrag, die Zukunft glei Wir gratulieren! Seinen 75. Geburtstag kann heute Adam Holzwarth, Freiburgerſtraße 45, in noch guter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit feiern. Dem Jubilar entbielen wir in der Hoffnung auf einen geſunden und friedlichen Lebensabend die beſten Wünſche. * Kreisverband Deutſcher Soldaten) Bds⸗ Boss) Freitag, 11. 12. 53 um 19.45 Uhr Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 7/8, (Vor⸗ und Nachteile der EVG land⸗Verträge. Kurzreferat aktion 31. 12. wahl). im Vortragsabend und Deutſch⸗ über die Melde⸗ 53. Anſchließend Vorſitzenden⸗ —— enehe, Agi, KAFFEE-ENTRACT AN putVER FOR Langsam verdämmert der Tag Der Tag verfärbt sich. In der Ferne steht der Nebel auf und schreitet langsam heran. über den Hügeln, die rings unsere Wohnstät- ten umgeben, liegt ein Silberblauer Schein und in den Straßen herrscht das Zwielicht vor, denn noch will der Tag nicht so schnell seine Herrschaft aufgeben, die Nacht Aber drängt und weil es niclit mehr hell, aber auch noch nicht ganz dunkel ist, deshalb haben nur die Geschäftsinhaber, die ihre Schaufenster auf die Straße zu haben, ihre elektrischen Lampen angezündet, damit man ihre ausge- stellten Waren Sut besichtigen kann. Immer mehr weicht das Tageslicht zurückꝰ und plötz— Uich ist es ganz Verschwunden. Niemand kann Sagen, wie sich der Ubergang Vollzogen hat, er ist immer noch ein Geheimnis und er geht Sanz langsam vor sich, man merkt es kaum. Plötzlich ist es dunkel und die fremden Lich- ter erhellen die Straßen und Gassen. Aber in der Dämmerstunde hat der Traum sein Asyl. In der Stunde zwischen Tag und Nacht kann man mit offenen Augen träumen und wer es Versteht, sich langsam und ohne Hast vom Hellen in das Dunkel gleiten zu Jassen, wer Tasten kann, wenn sich die Nacht herniedersenkt und ihre Schatten auf alles Wirft. der wird das Ssheimnis der Dämmer stunde ergründen und aus diesem Geheimnis neue Kraft für seine Tage holen. Haben un sere Ahnen nicht die Stunde zwischen Tag Und Nacht am meisten Seliebt? Das Abend- Sebet, das Abendläuten, die Heimkehr vom Felde, das Versammeln des Gesindes, immer War es zwischen Tag und Nacht, am frühen Abend war es, in der Dämmerstunde. — Die Regierungserglarung im Rundfunk Der Süddeutsche Rundfunk überträgt heute von 22.10 bis 23.00 Uhr Ausschnitte aus der Landtagssitzung mit der Regierungserklärung und der Generaldebatte über den Etat. —— 5 8 Wettervorhersage Mittwoch und Donnerstag heiter bis Wol- ig, teilweise auch Nebel oder Hochnebel. Fast allgemein miederschlagsfrei, Tageshöchst- temperaturen nur gebietsweise über 5 Grad. Nächtliche Tiefstfemperaturen zwischen null nahme des Reis und minus 5 Grad. Schwache Luftbewegung. 1952 rund 7 konnte das B Geſchäftl Verhindert werden. Sasom hat für Jahr über 9000 ſen mehr als gufſchluß⸗ der einem kleinen Blick in chkam. Südweſtd. Aundſchan 15 Eisenbahnwagen schoben sich ineinander Kirrlach SLH) die Eisenbahnstrecke durch einen Güterzug eines mit Kupferb Wagens in der M Der Waggon Spr noch einige na leidenschaft. 1 nächst unentwii Karlsruhe und Waren erforderlich, frelzulegen. Rund 24 Stunden War Mannheim— Karlsruhe blockiert, well die Achse arren beladenen Güter- itte eines Güterzuges brach. ang aus den Schien chfolgende Wag 5 Wagen bildeten einen zu- rrbaren Knäuel. Hilfs Mannheim Lastkräne aus Ludwigshafen en und zog Sons in Mit- Züge aus Sowie schwere und Würzburg um die Strecke wieder Zum Glück kamen bei Unfall keine Menschen 2 Beres Unglücke konnte dur diesem Schaden. Ein grö- ch die Geistesgegen- Wart des Lokomotivheizers verhindert wer- den, der kurz nach dem Unfall einem ent- gegen! konnte, bevor zertrümmerten Geleise blockierten. ommenden Güterz ihn mit einer Lampe 2 ug entgegenlief und um Falten bringen ex in die umgestürzten und Wagen hineinfuhr, die das Kehrt Anni nach Heidelberg zurück Heidelberg(ISwy). jährigen seinen Pflegeeltern zur ückkehrt.“ teilung machte der Heidelberger R Dr. Helmut Benstz, der die Pfleg „Die Eltern der elf- Anni Renouard simd damit einver- standen, daß das Kind na ch Heidelberg zu Diese Mit- echtsanwalt eeltern Roth- mer vor dem Verwaltungsgericht in Karls- ruhe in dem Verfahren die Familie Rothmer gegen vertreten wird, das das Heidelberger Jugendamt wegen der Wegnahme des Kindes angestrengt hat. Der Recht Weiter, daß Anni vor ein rem Vater abgeholt und in einer Mietskaserne des gebracht worden ist. Kleine vorerst nicht z68ischen S Nach Ansi Rückführung des 85 Sanwalt berichtete igen Wochen von in seine Wohnung Pariser Nordostens 1e Schule könne die besuchen, da ihre fran- Kindes nach Prachkenntnisse Ungenügend seien. cht von Dr. Benstz kommt eine Heidelberg Zur Zeit nicht in Frage, weil die französischen Behörden ihr Einvers ba nds bis zur Klärung der Rechtslage Vermutlich nicht geben wür den. Scheune mit Erntevorräten niedergebrannt Heidelberg Gsw). In Heidelberg Wieb- lingen ist die Scheune eines Bauern nieder- gebranmt. Den Flemmen sind die Hrntevor- räte und die land wirtschaftlichen Maschinen zum Opfer gefallen. Nur durch den raschen Einsatz der Heidelberger Feuerwehr konnte ein Ubergreifen des Brandes auf das Woh- haus des Bauern und auf die Nachbargehöfte Die Brandursache und die Höhe des entstandenen Schadens sind noch nicht bekannt. Ein Wald voll Tulpenbäumen Weinheim sw). Ein besonders lang- chlossen Weist. Wieriges Experiment, das sich über 40 Jahre Hinzug, ist jetzt dem Forstamt der Stadt Wein- heim gelungen. Vor 40 Jahren hatte das Forstamt Weinheim eine geschlossene Kultur von Tulpenbäumen im Weinheimer Stadtwald angelegt. In dieser Zeit wur daß der Tulpen de beobachtet, baum im Gebiet der Berg- Straße als Waldbaum angepflanzt werden kann, Der Weinheimer Stadtwald ist damit der einzige Wald Deutsch lands, der eine ge- e Kultur von Tulpenbäumen auf- 9000 Fremde weilten in Bretten Bretten(8H). icher Hinweis. 1 58 nſerer heutigen Ausgabe legt ein Pro⸗ macut al 00 8 frieden war. und wenn man bedenkt, daß Mannheim, P 5, 8(Freßgaſſe) bei, auf das ſchon gegen Mittag die Loſe für die gewiß wir unſere geſchätzten Leſer beſonders auf⸗ reichhaltige Tombola verg iſfen waren, dann merkſam machen. 4 ö erhellt dieſe Tatſache deutlich, wie ſtark ſchon 2 der Zuſpruch am Morgen war, der am Nach. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ durtag noch übertroffen wurde. Ein Erfolg, ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im der den ſonſt im Stillen wirkenden Züchtern Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ wohl zu gönnen iſt und von dem man viel⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamteit. Die leicht auch ein, wenn auch beſcheidenes Echo 12 e.⸗Wette brachte bisher die höchſten bach bei Weise de Die diesjährige Reise- etten eine erfreuliche Zu- everkehrs gebracht. Während 000 Gäste Aufnahme fanden, cherbergungsgewerbe in diesem Gäste zählen. Bei den Aus- sich die Anzahl der Ubernachten- 00 erhöht. Das sind 100 Progent 1 verbrannt 2 wurde die Grunewald-AG. liquidiert. Sie be- findet sich heute noch in Liquidation. Diese Angaben wurden in dem Ve. fahren bekannt, das gegen den Fürsten von Fürstenberg auf Herausgabe der Aktien der Papierfabrik Neu- stadt eingeleitet worden War. Diese Aktien hatten sich früher im Besitz des Blumen- Stein- Konzerns befunden. Der Schwiegersohn des Unternehmers Blu- menstein, Wolfe, soll angeblich vor Zwel Jah- ren bereits in Backnang aus einem Restitu- tionsprozeß 850 000 DM erhalten und illegal in die Schweiz gebracht haben. Der Anspruch der Grunewald-AG, in der Wiedergutmachungssache gegen den Fürsten Von Fürstenberg wurde von der Restitutions- kammer des Landgerichts Freiburg vor Jah- resfrist in erster Instanz abgewiesen, weil die Grunewald-AG., als nichit klageberechtigt an- gesehen wurde. Als Kklagebérechtigt wurde nur die Erbin, Frau Wolff, anerkannt. Wie bei dem Zuständigen Freiburger Gericht S. klärt wurde, hatte der Blumenstein-RKonzern in Deutschland aus der Vorkriegszeit noch erhebliche Schulden, Wolff hatte deshalb alles Interesse daran, so schnell Wie möglich mit den in bar ausgezahlten drei Millionen D Mark in die nahe Schweiz zu kommen. Als nämlich im August dieses Jahres in einer Be- rufungsverhandlung vor dem Restitutions- ssnat des Oberlandesgerichtes in Freiburg Zwischen der Grunewald-AG. in Liquidation und dem Fürsten von Fürstenberg in der Zweiten Instanz ein Vergleich über die Ent- schädigung von drei Milfionen DM zustande- gekommen war, war von dem Gericht nicht besonders auf die Eigenschaft Wolffs als De- Visenausländer hingewiesen worden. Wolfk Konnte deshalb das Geld ungehindert in Emp- kang nehmen. Wie weiter bekannt Wurde, werden die Er- mittlungen der Zollfahndungsstelle Freiburg noch weitergeführt. Die Staatsanwaltschaft Wird ihre Untersuchungen aufnehmen, sobald sie im Besitz des vollen Ermittlungsergebnis- Ses ist. Inzwischen soll sich auch das Bundes- finanzministerium in die Untersuchung des Falles eingeschaltet haben. Gleiche Namen machten Wahl ungültig Nesselried Gsw). In der kleinen Ge- meinde Nesselried im Kreis Ofkenburg müs- sen die Wähler am 20. Dezember noch einmal mren Gemeinderat Wählen, weil die Wahl vom 15. November vom Landratsamt Offen- burg für ungültig erklärt wurde. Man hatte es in Nesselried nämlich bei der letzten Ge- meindewahl übersehen, daß verschiedene Na- men, wWie zum Beispiel Franz Roth und Josef Benz, in der Gemeinde mehrfach vorkommen. Da diese Namen von den Wählern ohne weite- Jen Zusatz auf die Stimmscheine gesetzt wor⸗ den Waren, War es bei der Auszählung nicht klar, welcher der Träger der gleichen Namen und Vornamen die Stinmen nun eigentlich erhalten sollte. 5 Messerstecher nommen. in einer Zementfabrik Das„Schul-Ausleseverfahren“ ist reformbedürftig Der zusätzliche Test läßt genauere Ergebnisse finden In diesem Jahr meldeten sich in Karlsruhe 1042 Schüler zum Ubertritt in die Höhere Schule an. Die Aufnahmeprüfung bestanden 8,6 Prozent nicht. Bis zu den großen Ferien Waren rund 15 Prozent der in die Sexta Auf- genommenen wieder in die Volksschule zu- Tückgekehrt. Ein Viertel der Kinder, die noch ein Jahr zuvor froh in die Zukunft Hickten, Wurden bitter enttäuscht. Das Versagen in der Aufnahmeprüfung oder in der Probezeit hatte den jungen Menschen einen schweren Stoß versetzt und die Nerven der Eltern an- gegriffen. 43,1 Prozent der in die Volksschule Zurückgekehrten waren vom Klassenlehrer der Grundschule für den Ubertritt in die Hö- here Schule empfohlen worden. 44 Prozent Waren bedingt empfohlen und 7 Prozent Wa- ren nicht empfohlen. Bei dem Rest konnten keine Feststellungen dieser Art mehr getrof- fen Werden. Diese Tatsachen führen zu dem Schluß, dag das Ausleseverfahren nunmehr schleunigst einer Reform bedürfe. Die Karlsruher Aufzeichnungen mögen ge- Wissermaßen als Beispiel für das gesamte Land gelten, denn in nahezu allen Bezirken gibt es ähnliche Schwierigkeiten. Sie haben Schließlich dazu geführt, daß Stimmen laut Wurden, die eine Auslese nach vollendetem 6. Schuljahr empfahlen. Da aber in Baden- Württemberg der Ubergang zur Höheren Schule nach dem 4. Schuljahr erfolgt, ist man Vielerorts zu der Uberzeugung gekommen, daß die bisher angewandten Prüfungsverfahren keinesfalls ausreichend sind. Lediglich eine Uberprüfung des Kenntnisstandes der Schü- ler in einem Diktat und etlichen Rechnungen oder vielleicht in Zweifelsfällen noch eine mündliche Nachprüfung gibt vielen Schülern die Möglichkeit, durchzuschlüpfen. Zudem ist es ein Unding, wie es verschiedentlich ge- schieht, die Kinder, die aus der 5. oder gar 6. Klasse kommen, dieselben Prüfungsaufga- ben machen zu lassen wie die aus der 4. Klasse kommenden. Die Aufnahmeprüfungen dieser Art sind also nichrts anderes als eine Feststel- lung des Kenntnisstandes. Zu einem Weiter- kommen an der Höheren Schule sind aber doch noch ganz andere Dinge ausschlaggebend. Deshalb scheint der sogenannte Test vielleicht als unumgängliches zusätzliches Prüfungsmit- tel. In größerem Maße wurde er an 17 000 Eindern von Stuttgart und Umgebung ange- wandt, in kleinerem Maße auch in Karlsruhe. Lehrer und Lehrerinnen, die getestet ha- ben, erklären, daß 90 Prozent der Testergeb- nisse mit den Beurteilungen des Lehrers über- einstimmten. Es waren also nur noch 10 Pro- zent„Zweifelhafte“. Der Stuttgarter Großtest hatte das Ergebnis, daß man zwei Drittel der Eltern der durchgefallenen Schüler hätte War- nen können. Bei den zurückgekommenen Kin- dern sagte der Test die Verhältnisse richtiger an, als es die Noten taten. Selbstverständlich wird beim Test auch nur der derzeitige Ent- wicklungsstand erfaßt werden können. Auch Wird er die Begabungsrichtung nicht anzei- gen, doch die Begabungshöhe Wird von ihm festgestellt. Schließlich sind Testergebnisse nicht dazu geeignet, Schlüsse auf den Fleiß eines Kindes ziehen zu lassen, Der Test bringt jedoch so viel Aufschlugreiches über das Ge- dächtnis, die Konzentrationsdauer und Kon- zentrationsvertiefung, die Lernfähigkeit, Be- obachtung und Urteilskraft, auch über das logische Denken, daß ein wesentlich abgerun- deteres Bild von dem Kind entsteht, das in die Oberschule eintreten will. Man Könnte dann noch, wie es in Hamburg beispielsweise üblich ist, eine Probeunterrichtszeit von acht bis Vierzehn Tagen mit Volks- und Oberschul- lehrern zu gleicher Zeit veranlassen. Das Ziel bei dem Prüfungsverfahren sollte auf der Ebene liegen, möglichst eine Methode zu finden, die sowohl die Nerven der Kinder als auch der Eltern am wenigsten anspannt, die also eine möglichst klare Entscheidung zu- laßt. Volksschule und Oberschule werden da- bei zusammenarbeiten müssen, um Methoden zu finden, die viele Kinder vor einer falschen Lenkung behüten, die aber letzten Endes auch die Oberschule vor einer Gefahr des Auf- blähens retten könnten. A. W. Vereinfachung der Rechtschreibung Für einen entscheidenden Schritt in der Rechtschreibreform traten die Vertreter Deutschlands, Gsterreichs und der Schweiz in der Arbeitsgemeinschaft für deutsche Sprache auf ihrer Tagung am vergangenen Wochen- ende in Schaffhausen ein. Der Generalsekre- tär des Instituts für Auslandsbeziehungen, Dr. Franz Thierfelder, teilte in Stuttgart nach seiner Rückkehr von Schaffhausen mit, man sei auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Ansicht gewesen, daß die hohen Anfor- derungen, die heute an den Unterricht in den Volksschulen und den höheren Bildungsan- stalten gestellt werden, keinen Raum mehr für Spitzkfindigkeiten lassen, die keinen Bil- dungswert besitzen, und mit denen nur kost- bare Zeit vergeudet wird. Die Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung sei auch notwen- dig, damit die deutsche Sprache ih- Lufgaben im azwischenstaatlichen Verkehr SSex er Allen könme als bisher. Da unter Umständen m Interesse höherer Gesichtspunkte lieb ge- wordene Uberlieferungen preisgegeben wer- den müssen, solle alles vor einer Entscheidung gründlich erörtert werden. f Die von der Arbeitsgemeinschaft angestrebte Reform der Rechtschreibung wird ein halbes Jahrhundert nach der letzten großen Reform, Ae 1901/02 vorgenommen worden war, den Wandlungen der Sprache Rechnung tragen and vor allem auch Willkürlichkeiten der Ser genwärtigen Rechtschreibung beseitigen. Die Arbeitsgemeinschaft, an der Vertreter aus Westdeutschland und aus der Sowjetzone be- teiligt sind. wird den in Salzburg aufgestell- ten Empfehlungen auf einer letzten Tagung im Frühsommer 1954 ihre endgültige Fassung geben. Uber die Reform selbst wird dann eine große Konferenz entscheiden, auf der die zuständigen Behörden und Fachverbände Deutschlands, Gsterreichs und der Schweiz Gelegenheit haben werden, die Vorschlaxe ausgiebig zu erörtern. Sobald die Reform- vorschläge endgültig formuliert worden sind, werden sie der Offentlichkeit zur allgemeinen Aussprache vorgelegt werden. Erholung in der Stille der Natur Nicht im Trubel der Urlaubsindustrie— Was das Deutsche Erholungswerk will Jeder arbeitende Mensch hat ein natürli- ches Bedürfnis nach Erholung, das sich in dem Wunsch nach Reisen und Wanderungen, nach ruhevollen Ferientagen abseits vom Alltag äußert. Erholung— nicht nur als täglicher Feierabend, sondern auch in Gestalt eines mehrwöchigen Jahresurlaubs— ist unent- behrlich zum Schutz der Gesundheit und zur Erhaltung der Arbeitskraft, in der heutigen eit mit ihren dauernd steigenden Anforde- rungen an die Leistungsfähigkeit mehr als je zuvor. Es gibt aber nicht mehr allzu viele Men- schen, die es richtig verstehen, sich wirksam zu erholen. Eine geschäftstüchtige Urlaubs- industrie hat es erreicht, daß der ursprüng- liche Sinn einer Erholunssreise kaum noch zur Geltung kommen kann. Anstatt dem Ur- zauber Ruhe und Entspannung zu geben. wird er von Unterhaltung zu Unterhaltung geführt und mit Eindrücken geradezu über- sättigt, so daß er nicht gekräftigt, sondern mehr oder weniger erschöpft in seine Er- werbstätigkeit zurückkehrt. Die Feststellung, daß mit der heute ge- präuchlichen Art der Urlaubsgestaltung etwas nicht stimmt, war Ausgangspunkt des vor einem Jahr in Stuttgart gegründeten Deut- schen Erholungswerkes e. V., in dem sich Persönlichkeiten verschiedener Parteien, Kon- Lessionen, Gewerkschaften und Industriever- banden zusammenfanden, um die berufstäti- gen Menschen wieder zu einer errtspannenden und kräftigenden Erholung hinzuführen. In Zusammenarbeit mit Fachleuten der Medizin und des Fremdenverkehrs erforschte das Erholungswerk die theoretischen Vor- aussetzungen, unter denen für eine gegebene Urlaubszeit der höchste Erholungseffekt er- zielt werden kann. Wichtigste Bedingung ist die Wahl eines stillen und abgelegenen Er- holungsortes. Die von Touristen überlaufe- nen Reisezentren sind zu meiden. Der Urlau- per soll aus dem nervenbelastenden Berufs- alltag im eine ganz andere Welt versetzt wer- den, Wo er von Lärm, schlechter Luft, Re- Kame und dem Unwesen der gelenkten Ver- gnügungen befreit ist. Diese andere Welt aber Kann nur in Gegenden mit unberührter, von del Technik möglichst wenig beeinträchitigter Natur gefunden werden. Auch die Unterkunft muß dem Gebot der Fe und der Umweltveränderung gerecht werden. Große Hotels sind daber ebenso un- geignet wie Betriebserholungsheime, wo der Urlauber stets in der Sphäre seiner Arbeits- stätte haften bleibt. Das Erholungswerk empfiehlt kleine Pensionen oder Privatunter- künfte. Eine weitere Forderung ist die ge- meinsame Familienerholung. Nach Ansicht des Erholungswerkes dürfen die Familien, deren Gemeinsamkeit schon während des ganzen Jahres durch den Zwang des Er- werbslebens beeinträchtigt ist, nicht auch im Urlaub noch auseinandergerissen werden. Deshalb hält man es nicht für zweckmäßig, daß die Jugendlichen ihre Ferien getrennt von den Eltern verbringen. Diese Grundsätze sucht das Erholungswerk durch Einflußnahme auf Betriebe und Ver- pände zu verwirklichen. Es steht Firmen und Vereinigungen, die ihren Mitgliedern oder Beschäftigten eine echte Erholung ermög- lichen wollen, als beratendes und vermitteln- des Institut zur Verfügung. Bei der Indu- Strie finden die Bemühungen des Erholungs- Werkes, die den Wünschen der Firmen nach gut erholten Arbeitskräften entgegenkommen. Vielfach ein günstiges Echo., Bei der Vermitt- Aung von Urlaubsfahrten und Erholungs- plätzen bedient sich das Erholungswerk meist der bestehenden Reisebüros, unter denen be- sonders die kleineren Unternehmen gern auf die Anforderungen des Erholungswerkes ein- gehen. Nur wenn die Beauftragung eines Reisebüros nicht zum Ziel führt, übernimmt das EFrholungswerk selbst die Organisation von Urlaubsverschickungen. Naturgemäß eignen sich die sogenanmten Notstandsgebiete, in denen die Industriali- sierung noch weit hinter dem allgemeinen Stand zurückgeblieben ist, am besten als Auf- nahmestätten für Urlauber im Sinn des Er- holungswerkes. In diese landschaftlich seh, reizvollen Gegenden schickt das Erholungs- Werk seine Betreuten: nach Hohenlohe, in den Hotzenwahld, in den Bayerischen Wald, ach einigen abgelegenen Teilen Oberbayerns und in die Rhön. Mit der Wahl dieser Ge- biete wird nicht nur den Erholungsuchenden, sondern auch den Gegenden selbst ein guter Dienst erwiesen, bildet doch der Fremden- verkehr einen willkommenen wirtschaftli- chen Faktor für finanziell schwache Orte. An- dererseits setzt sich aber das Erholungswerk entschieden dafür ein, daß diese bisher still gebliebenen Landstriche auch als echte Erho- lungsgebiete erhalten und nicht ebenfalls der modernen Urlaubsindustrie ausgeliefert wer- den Sch. Vom Sperrt Handball. TV 98— TS Birkenau Trotz einiger Erſatzleute, die ſich im Ver⸗ lauſe des Spiels ſehr ſchön in das Mann⸗ ſchaftsgefüge einfanden, lieferte der Turn⸗ 11:15 verein gegen die Meiſterſchaftsaſpiranten Birkenau ein großes Spiel. Denn gleich zu Beginn des ſpannenden Treffens auf dem 07 Platz gingen die 98 er in Front und nur unter Aufbietung aller Kräfte konnten die Birkenauer den drei Torevorſprung der 98er aufholen. Die größere Routine und auch etwas Glück verhalfen dann den Gäſten zu einer 4:7 Halbzeitführung, die bei ver⸗ teiltem Feldſpiel in der zweiten Halbzeit auf 11:15 ausgebaut werden konnte. Die Birkenauer zeigten ſich ſichtlich von der Kampfkraft der Seckenheimer überraſcht, nach⸗ dem ſie das Vorſpiel im Handgalopp mit 21:7 gewonnen hatten. Ausgezeichnete Para⸗ den bot Torwart Heller, der ſeine Form⸗ kriſe überwunden zu haben ſcheint. Zwar blieb die zu Beginn des Spie es erhoffte Senſation, als die Birkenauer den Turnver⸗ ein als Punktelieſeranten ſichtlich unterſchätz⸗ ten, aus, aber die Kampfkraft und Einſatz⸗ freude zwangen den großen Gegner ſchließ⸗ lich zur Hergabe des ganzen Könnens. Die Torſchützen Seckenheims waren Gropp und Müller je drei, Treiber zwei und Marzenell Möll und Werner je eins. f * Spvgg. Sandhofen— T Jahn 10:7(2:5) Die 2. Mannſchaften 3:13(1:8) a Nach 15 Minuten Spielzeit lagen die Ein⸗ heimiſchen mit 4:0 Toren in Führung und ſchienen einem ſicheren Sieg entgegenzu⸗ ſteuern. Auch bei Halbzeit waren die noch mit 5:2 Toren im Vorſprung. Die zwei e Spielhälfte aber ſah nun die Sandhöfer Mannſchaft in Front. So wie die Einheimi⸗ ſchen in der Folge nachließen, wuchſen die Sandhöſer immer mehr zu einer größeren Leiſtung und konnten das Spiel mit 1027 Toren für ſich entſcheiden. * Fussball. SV 07 Jugend— Rohrhof Jugend Die Rohrhöfer ſtellen eine Jugend ins Feld, die an Körperkraft nichts zu wünſchen übrig läßt, wenn man bedenkt, daß Secken⸗ heims Schlußmann in den letzten 35 Minuten. keinen einzigen Ball in die Hände bekam, ſo kann man ſich, ohne das Spiel geſehen zu haben, ein Bild machen, wie die Stürmer des Gaſtgebers die ſtämmigen Rohrhöfer ein⸗ ſchnürten, um wenigſtens das verdiente Re⸗ mis herauszuholen. Aber es gelang nicht, die vielbeinige Gäſteverteidigung war auf der Hut. Zuſammenfaſſend kann geſagt wer⸗ den, daß das Reſultat für Rohrhof, ohne die tapferen Jungens zu unterſchätzen, ſehr ſchmeichelhaft iſt und genau ſo gut umgekehrt ſein könnte.. e i 122 Die Toto-Quoten vom Sonntag West-Süd-Block: Zwölfer- Wette; 1. Rang 133 Ge- Winner je 6331,70 DM, 2. Rang 2318 Gewinner je 362,90 DM, 3. Rang 14 785 Gewinner je 56,7 DM. Zehner-Wette: 1. Rang 843 Gewinner je 582,60 DM. 2. Rang 6796 Gewinner je 72,10 DM, 3. Rang 51 280 Gewinner je 9, 40 DM. Palast- Theater Seckenheim 2 Auf vielseitigen Wunsch morgen Donnerstag, 20 Uhr nochmals: Der Vogelhändler mit Aufnahmen vom Schwetzinger Schloßgarten. Vorhänge große Auswahl MANNHEIM— Qu 1, 13 Rückselte Breitestraße SGrundstücke 0 Vereins-Kalender 0 im Eichwald, Brunnenfeld und in der oberen Hall zu pachten gesucht. Näheres Liedertafel. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Morgen Donnerstag, 20 Uhr Probe. Landw. Ein- und Zu spat? bekämpfen. Wässer oder heiß trinken. 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V. f 1 i 8 bis fn ble 0 75 Sömtliche Banken, Sparkassen, Volks- banken, Ländliche Kredifgenossen- schaffen, Postscheckämter und Zenfrsl- kassen im Bundesgebief und in West- Berlin nehmen Einzahlungen ent- gegen unter dem Stichwort;„Kriegs- gefangenenhilfe der Wäohlfahrtsver- bände“ zugunsten der Konten 10.000 Benwerein Westdeutschlend, Fil. Bonn; 33.500 Rhein-Ruhr-Banł, Fu. Bonn; 10.000 Rhein.-Wesff. Bank, Ei. Bonn; 8.900 Bank für Gemein- Wirischaft AS, Düsseldorf; 800 Stsdt. Spark. Bonn; IO. OOO Volksbenk, Bonn; 10.000 Rhein. Landesge enscheff hasse Bonn; 1. O 75 Postscheckem Kön 1 Schid chischen über 3 Ztr. zu kaufen gesucht. Zu erfragen im Verlag ds. Bl. soll es wissen, daß REGINA Hartwachs in keinem Haus- Halt fehlen darf; ein Versuch Überzeugt, daß REGINA Stell Solch gänge Stige ters dag