Nr. 194 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 5. Dezember 1953 Die Cemeinden Zum Finanzausgleichsvorschlag Die umstrittenen Finanzzuweisungen für die Kommunen Stuttgart(Isw). Die baden-württember- Zische Gemeindekammer hat dem Finanzmini- sterium dieser Tage ihre Stellungnahme zu dem Referentenentwurf eines„Gesetzes über den Finanz- und Lastenausgleich zwischen dem Staat und den Gemeinden(Gemeinde- verbänden) in Baden Württemberg“ mit ihren Abänderungsvorschlägen zugeleitet. Die Gemeindekammer stellt in ihrem Schrei- ben zunächst fest, daß bei den kommunalen: Verbänden weitgehend die Neigung bestanden habe, die zur Zeit geltende Ubergangsregelung des inneren Finanzausgleichs mit gewissen Anderungen auch für das Rechnungsjahr 1954 beizubehalten. Für den Fall, daß sich Regie- rung und Landtag für eine einheitliche Re- gelung des Finanzausgieichs vom 1. April 1954 an entscheiden sollten, bitte die Kammer 32 doch dringend, das Gesetz so rechtzeitig 2u Ferabschieden, daß die Gemeinden und Kreise ihre Haushaltspläne für 1954 fristgemäß auf- Stellen können. 8 Während der Referentenentwurf vorsieht, daß die Gemeinden und Kreise 22 Prozent des nach Abzug des Grundanteils dem Land ver- bleibenden Aufkommens an Einkommen- und RKörperschaftssteuer als kommunale Finanz- masse erhalten, schlägt die Gemeindekammer vor, den Anteil auf 14 Prozent des Brutto- Aufkommens an der Einkommen- und Kör- perschaftssteuer zu bemessen. Als Begründung dafür wird in dem Schreiben an das Finanz- ministerium angeführt, daß die kommunale Seite bei einer Beteiligung am Nettoaufkom- men der beiden Steuerarten das Risiko einer Verminderung des gesamten Landesanteils automatisch und in voller Höhe zu tragen habe. Eine solche einseitige Risikoverschie- bung entspreche aber nicht den Grundsätzen der verbundenen Steuerwirtschaft. Der vor- geschlagene Satz eines kommunalen Gesamt- anteils von 14 Prozent ergebe sich zu 1275 Prozent aus der Umrechnung des 22prozenti- gen Netto-Anteils auf den Brutto-Anteil un- ter gleichzeitiger Verminderung um die frü- here Landesstragenumlage, die nach dem Ent- wurf künftig wegfällt. Die Aufstockung des. kommunalen Gesamtanteils um 1,5 Prozent des Brutto-Aufkommens sei vor allem des- halb gerechtfertigt, weil der neue Finanz- ausgleich für einen Teil der Gemeinden und Ereise erhebliche Minderungen der Finanz- zuweisungen gegenüber dem bisherigen Stand 3 7 7 b Meinungsverschiedenheiten zwi- schen dem Finanz ministerium und den Kom- munalen Spitzenverbänden bestehen über die Aufteilung der nach Abzug der 2wWeckgebun- denen Zuweisungen, vor allem für die Träger der Straßenbaulasten, verbleibenden kom- munalen Finanzmasse. Auch innerhalb der Gemeindekammer bildeten sich hier infolge der Interessengegensätze der einzelnen Ver- bände verschiedene Ansichten heraus. Die Ge- meindekammer konnte daher nicht zu einem von allen Verbänden unterstützten Gegenvor- schlag kommen und mußte dem Ministerium Zwei verschiedene Vorschläge unterbreiten. Unbestritten ist in beiden Vorschlägen der im Referentenentwurf vorgesehene Satz von 60 Prozent als Finanzzuweisung für die Gemein- 5 den. Die zehnprozentige Finanzzuweisung für die Landkreise wird wohl in dem einen Ge- genvorschlag der Gemeindekammer akzep- ert, im anderen jedoch durch eine 12,5 pro- * zentige ersetzt. Völlig verschiedenartig sind die Ansichten über die Höhe des kommunalen Notstocks und des Ausgleichstocks. Beim kom- 8. munalen Notstock sieht der Referentenent- Wurf 20 Prozent der Finanzmasse, der Vor- Schlag der Gemeindekammer dagegen 10 bzw. a0 15 Prozent vor, während der Ausgleichsstock r. im ministeriellen Entwurf auf 10 Prozent, im 01 Entwurf der Gemeindekammer auf 17,5 bzw. 518 15 Prozent bemessen wird. Umstritten ist schlieglich auch die Aufteilung der 60prozen- 55 tigen Finanzzuweisung an die Gemeinden nach dem Verhältnis der Schlüsselzahlen und 0 dem der Einwohnerzahl, während die Vertei- jung der Finanzzuweisungen an die Land- 540 Kreise keinem Widerspruch der Gemeinde- 5 kammer begegnet. Während die Bestimmung des Gesetzent- n, Wurfs, daß die persönlichen Schulkosten für n. die Lehrkräfte an den von Gemeinden, Krei- . sen und Schulverbänden unterhaltenen Volks- n- schulen, Mittelschulen, höheren Schulen und 8 Berufsschulen der Staat trägt, von der Ge- 7. meindekammer unverändert übernommen . wird, weichen die Auffassungen über die Höhe des dem Staat von den Gemeinden für diesen Zweck zu leistenden Beitrags voneinander ab n Das Finamzministerium sieht vor, daß der von ö den Schulträgern zu leistende Beitrag zu den — persönlichen Schulkosten je Lehrerstelle an Volksschulen 30 Prozent, an Mittelschulen 50 Prozent, an höheren Schulen 60 Prozent und an Berufsschulen 50 Prozent des durchschnitt- chen Personalaufwands beträgt. Die Ge- meindekammer ist demgegenüber der Auf: fassung, daß der von den Schulträgern auf- zubringende Beitrag auf 30 Prozent für Leh- rer an Volks- und Berufsschulen und auf 50 Prozent für die Lehrkräfte an allen übrigen Schulen festgesetzt werden sollte. Wirtſchaftliches Wir müssen mehr verbrauchen! Von Ministerialdirektor Dr. von Maltzan Leiter der Handelspol. Abteilung des AA Es gibt Zeiten, in denen die Hauptaufgabe der Handelspolitik die Steigerung Eine solche Zeit liegt für hinter die Handelspolitik ihr besonderes Augenmerk auf eine Steigerung der Einfuhr richten muß, Wenn sie nicht einen Rückgang der Ausfuhr ris- kieren Will. In einer solchen Periode stehen wir jetzt. Das zentrale Problem unserer Handelspolitik war in den ersten Nachkriegsjahren die Dollar- Jücke. Sie ist es nicht mehr im gleichen Maße. Was uns jetzt größere Schwierigkeiten macht, sind die großen und hartnäckigen Ausfuhrüber- schüsse im Verkehr mit dem Raum der Euro- päischen Zahlungs-Union und mit fast allen Ver- lechnungsländern. Im Jahre 1952 betrug unser Ausfuhrüberschuß gegenüber dem EZ U-Raum 1706 Millionen DM, gegenüber dem Verrech- mungsraum 447 Millionen DM. Die Zahlen Wer- den in diesem Jahre noch steigen. Wir müssen jetzt nach Abhilfe suchen, um mit den Gefahren der Ausfuhrüberschüsse fertig zu werden. Eine Senkung unserer Ausfuhr wäre kein Ausweg, denn wichtigste Industriezweige, die bestimmend sind für die Struktur unserer Volkswirtschaft, sind dauernd und unabänder- lich auf einen großen und steigenden Absatz an den Auslandsmärkten angewiesen. Ein zu- nehmender Export, der alle Wirtschaftszweige umfaßt, ist nach wie vor für uns eine Lebens- notwendigkeit. Eine echte Möglichkeit dagegen, welche zwar die Ausfuhrüberschüsse nicht vermindert, ihnen aber volks wirtschaftliche Gefährlichkeit weit- gehend nehmen würde, wäre die Verwandlung der jetzigen unfreiwilligen Kreditgewährung der Zentralnotenbank an das Ausland in eine Wohl- überlegte Kreditgewährung der Privaten deut- schen Banken und Unternehmen. Der Ausfuhr langfristigen deutschen Kapitals sind indessen enge, nur allmählich sich erweiternde Grenzen Sesetzt, sowohl durch die Dringlichkeit inländi- scher Investitionsvorhaben wie durch die noch sehr begrenzten Möglichkeiten unseres Kapital- marktes. Die eigentliche Lösung bietet nur die Steige- rung der Einfuhr. Nur durch sie können wir das Gleichgewicht im Außenhandel erreichen, ohne daß eine befriedigende Entwicklung der Ausfuhr ernstlich in Frage gestellt ist. Unsere Handelspolitik erfordert dementspre- chend Aktion auf drei Gebieten: 1. Eine Ge- samtwirtschaftspolitik, welche die deutsche Kauf- kraft ständig steigert; 2. Diese steigende deut- sche Kaufkraft darf nicht durch eigene deutsche Maßnahmen daran gehindert werden, sich als wachsende Nachfrage nach den von unseren Partnerländern produzierten Waren auszuwir- ken; 3. Schließlich muß unsere Handelspolitik bei Verhandlungen dafür sorgen, daß auch un- sere Partner bei sich selbst die Vorbedingungen für den Absatz ihrer Waren auf unserem Markt schaffen. Unsere Gesamtkonjunktur wird bereits dank der Politik der Bundesregierung weit stärker als früher durch die Konsumgüternachfrage be- stimmt. Vorbehaltlich der in ihrem Ausmaß und ihren Folgewirkungen noch nicht zu übersehen- den Beanspruchung durch eine etwaige künftige Rüstungsproduktion wird das in den kommenden Jahren so bleiben. Wir müssen uns die Vorstellung abgewöhnen, als sei der Verbrauch von Kaffee, Tabak, Scho- ade oder Apfelsinen eigentlich frivol und ks wirtschaftlich nicit zu verantworten. Der Hrwerb jener tausend Dinge des gehobenen täg- lichen Bedarfs ist kein leichtsinniger Luxus. Von diesen Uberbleibseln des Devisendenkens einer unglückseligen Autarkie-Epoche müssen und dürfen wir uns Slücklicherweise freimachen. Es kommt für die Handelspolitik, die eine Mehr- einfuhr wünschen muß, darauf an, der Mehr- nachfrage nach Auslandsgütern freie Auswir- Kungsmöglichkeit zu verschaffen. Das heißt zu- nächst: Weniger denn je ist es berechtigt, fiska- ischen oder Protektionistischen Tendenzen einen entscheidenden Einfluß auf die Handelspolitik zu- zugestehen. Uberhöhte Abgaben auf Kaffee oder Tabak erschweren beispielsweise die Einfuhr von Kaffee aus Brasilien oder Tabak aus der Türkei und damit die Ausfuhr deutscher Er- zeugnisse nach diesen Ländern. Es lohnt sich jeder Versuch, die Rentabilität und die Konkurrenzfähigkeit auf andere Weise als durch Aufrechterhaltung oder gar Verstär- kung protektionistischer Maßnahmen sicherzu- stellen. Die Bundesregierung hat sich deshalb aus Wohlverstandenem eigenen Interesse nicht nur zum gemeinsamen europäischen Markt, son- dern zum weitestgehenden Austausch mit der Sanzen freien Welt bekannt. Notwendig ist, daß Preise und Qualitäten bei Allen Partnern auf dem Weltmarktniveau Schalten werden, damit der deutsche Kaufmann einen Anreiz findet, sich dei den ausländischen Handelspartnern einzu- decken. 5 die Bundesrepublik Schutz des Eigentums vor dem Staat Unternehmer fordern Ergänzung des Grund- gesetzes— Steuerliche Gleickstellung gefordert Im Rahmen einer finanz- und steuerpolitischen Tagung der„Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer“, die in Bad Godesberg stattfand, forderte der Finanzsachverständige der BHE- Bundestagsfraktion, Walter Eckhardt, eine starke Senkung des Einkommensteuertarifs, eine Gleich- stellung sämtlicher Unternehmungsformen durch Beseitigung der Körperschaftssteuer und gleich- zeitige Unterwerfung der Kapitalgesellschaften unter die Einkommensteuergesetzgebung sowie die gesetzliche Einführung des Splittings bei Körperschaften. Als den entscheidenden Ein- wand gegen das Weiterbestehen der Körper- schaftssteuer bezeichnete Eckhardt die Tatsache, daß die steuerliche Belastung der Großbetriebe teilweise erheblich unter der der Personalunter- nehmen liege. 5 g der Ausfuhr ist. uns. Es gibt andere Perioden, in denen 5 einschaf Finanzverwe zu lösen und allmählich zu den Tarif zen zu- rückzukehren, die in den zwanziger Jahren bis 1934 bestanden hätten. Die Bundesregierung müsse die drei Probleme Steuerreform, Kapital- markt und Wohnungsbau im Wege einer klaren und radikalen Entscheidung in einem Zuge lösen. Der Unternehmer dürfe nicht aus steuerlichen Grüngen gezwungen werden, ihm nicht wesens- veamsge zu wählen. Eine der wesentlichsten Forderungen der selbständi- Sen Unternehmer ist nach der Darstellung Flen- ders die Ergänzung des Grundgesetzes durch eine Finanz verfassung, welche das gentum Uotorpehmensforwen EI auch gegenüber den finanziellen Ansprüchen des Staates sichert. Zur Frage der Besteuerung und Kapital erklärte Wirtschaftsprüfer Franz Merkle(Stutt- Saärt), dem Aufbau der Wirtschaft müsse jetzt. bildung die finanzielle Konsolidierung der Unterneh- men folgen. Die oberste Grenze einer angemes- senen Belastung in der Einkommensteuer müßte S0 sezogen werden, daß den steuerpflichtigen Einkommensträgern von jeder mehr verdienten Mark mind us die Hälfte verbleibe. Bundesverf ingsrichter Willi Geiger sagte, Wenn der wirtschaftende Mensch nur noch aus- führendes Organ der Bürokratie sel, könne man nicht mehr von einem Rechtsstaat sprechen. Geiger äußerte„erhebliche Zweifel“ daran, ob die privat wirtschaftliche Betätigung des Staa- tes mit der Verfassung übereinstimme. Das Grundgesetz beschränke den Staat in seiner Wirtschaftlichen Betätigung eindeutig auf sozia- lisierte Unternehmen. Eine Interpretation des Grundgesetzes lasse auch darauf schließen, daß in der Kartellfrage nur eine Migprauchs-, nicht aber eine Verbotsgesetzgebung erlaubt sei. Ge- Sen die wirtschaftliche Mitbestimmung in den Betrieben äußerte Geiger ebenfalls Bedenken, da die Eigentums- und Risikofrage auf diesem Wege nicht gelöst werden könne. Neuregelung für die Bauwirtschaft Mitgliederversammlung in Düsseldorf Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie forderte im Rahmen seiner Mitgliederversamm- lung in Düsseldorf die Einbeziehung des Bau- wesens in die freie Marktwirtschaft. In einer Entschließung verlangt die Bauindustrie den Erlaß einer Verordnung über die Preisbildung bei öffentlichen Bauaufträgen, die den für die übrigen Industrien geltenden Bestimmungen entspricht und die leistungshemmende Baupreis- verordnung ablösen soll. Die öffentlichen Auf- traggeber sollten die Vorschriften der Verdin- gungsordnung für Bauleistungen einhalten, da- mit der nur am Preis orientierte Wettbewerb durch einen echten Leistungswettbewerb ersetzt werde. Bei Besatzungs- und Verteidigungsbauten sollten die deutschen Rechtsgrundsätze angewen- det werden. Die deutsche Bauindustrie forderte ferner die Wiedereinführung marktwirtschaft- licher Verhältnisse im Wohnungswesen sowie die Entzerrung des Marktpreisgefüges. Ministerialrat Roland Risse vom Bundeswirt- schaftsministerium kündigte den baldigen Er- laß einer Ergänzungsverordnung zur Baupreis- verordnung an, durch die die Schwierigkeiten der Preisprüfung bei öffentlichen Bauaufträgen behoben werden sollten. Damit werde gleichzei- tig das Prüfrecht der öffentlichen Auftraggeber im Einvernehmen mit der Bauwirtschaff zu- friedenstellend geregelt. Durch einen besonde- ren Erlaß solle darüber hinaus der auftragsweise Kalkulationsausgleich anerkannt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium werde feststellen, daß während der Beibehaltung des gegenwär- tigen Baupreisrechtes nur die Angemessenheit des Angebots-Endpreises zu beurteilen sei. Fer- ner soll anerkannt werden, daß echte Leistungs- gewinne jederzeit zugebilligt würden und irr Falle unzureichender Ausschreibungsunterlagen ausreichende Wagniszuschläge zugestanden wer- den müßten. Bundeswohnungsbauminister Preusker wies darauf hin, daß auch eine Lockerung der Woh- nungszwangswirtschaft vorgesehen sei. Man hoffe, mit ihrer Hilfe eine Umsiedlung älterer Ehepaare auf das Land zu erreichen, die heute in den Städten noch größere Wohnungen inne- hätten. Gleichzeitig werde damit die Wohnungs- suche an den Brennpunkten des wirtschaftlichen Geschehens erleichtert. Nach einem solchen gro- Ben Tauschprozeg werde sich herausstellen, daß die angebliche Fehlzahl von vier Millionen Woh- nungen im Bundesgebiet wesentlich überhöht sei. 1 Arbeitslosigkeit nahm wieder zu Saisonbedingte Entlassungen in Außenberufen Die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet hat sich im November um 157 480 auf 1121 273 erhöht. An der Zunahme waren die Männer mit 124 532 und die Frauen mit 32 948 beteiligt. Ge- genüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres War die Zahl der Arbeitslosen in der Bundes- republik jedoch um 126 000 geringer. Nach An- gaben der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung war die Zunahme der Arbeitslosigkeit in erster Linie eine Folge der Entlassungen in den Außenberufen, vor allem in der Land- und in der Bauwirtschaft. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit war in Bayern mit 56 392 am stärksten. Es folgten Nie- dersachsen mit einer Zunahme um 32 629, Nord- rhein-Westfalen mit 16 017, Rheinland-Pfalz mit 12 631, Hessen mit 11 105, Baden- Württemberg mit 10 906, Schleswig-Holstein mit 10 881, Ham- burg mit 3654 und Bremen mit 2265. der Schweiz, wo im Durchschnitt für 20 Hektar ein Schlepper zur Verfügung stehe. Das Ver- hältnis betrage in Frankreich 112, in Italien 160 Neuer Nachkriegsrekord der Produktion Steigerung gegenüber 1932 um 6 Prozent Die industrielle . Produktion in der Bundes- republik hat im Oktober einen neuen Nach- Kriegsrekord erreicht. Wie das Bundeswirt⸗ schaftsministerium mitteilte. stieg die Indexzif- fer der arbei lichen Produktion(1936 gleich 100) von 165 im September auf 170 im Oktober. Der Produktionsstand von Oktober vergangenen Jahres wurde damit um sechs Prozent Über- troffen Die Entwicklung in den einzelnen bereichen war nicht einheitlich. Das weitere Stei- gen der Ind ifker ist in erster Linie auf S341 sonübliche Einflüsse in der Nahrungsmittelindu- trie(plus 25 Prozent) zurückzuführen. Hier hat- ten der Ertrag der Zucker rübenernpte und das krühe Einsetzen der Kampagne in der Zu- tzerindustrie entscheidenden Einfluß. Die Kon- sumgüterindustrie konnte ihren Produktionsan- stieg weiter, und zwar um drei Prozent fort- setzen, dagegen zeigte die Investitionsgüterindu- strie(minus zwei Prozent) und die Bauwirt- schaft(minus vier Prozent) im Oktober ein ge- ringes Nachlassen der Produktionstätigkeit ge- genüber dem hohen Stand der Vormonate, Im Bereich der Grundstoffindustrien erzielten bei einem Gesamtanstieg um ein Prozent die Zell- Stoff- und Papierindustrie(plus vier Prozent), Flachglasindustrie plus 12 Prozent), Mineralöl Verarbeitung plus sieben Prozent), Fisen- und Stahlgiegereien(plus drei Prozent) sowie die Metallhütten- und Halbzeugindustrie plus Vier. Prozent) überdurchschnittliche Produktionser- höhungen. Die Produktion der Baustoffindu- strie war der Entwicklungstendenz in der Bau- Wirtschaft folgend leicht abgeschwächt(minus drei Frozent), Stahlerzeugung und Chemiepro- duktion blieben fast unverändert. Industrie- Gegen Doppelbesteuerung im Außenhandel Zur Förderung der internationalen wirtschaft- lichen Beziehungen strebt die Bundesregierung den Abschluß von Verträgen gegen die Doppel- besteuerung, die mehrfache Besteuerung desselben Wirtschaftsgutes in verschiedenen Ländern, mit möglichst allen Staaten an. Die Bundesrepublik hat bisher mit sieben Ländern Doppelbesteue- rungs-Abkommen abgeschlossen. Mit Brasilien besteht ein Abkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung bei Unternehmungen der Sseschiffahrt. Die Vereinbarungen mit Frank- reich, Italien, Osterreich, Schweden und der Schweiz sehen die Wiederanwendung der alten Abkommen aus der Zeit vor dem Kriege vor. Mit Dänemark ist ein neues Doppelbesteuerungs- Abkommen abgeschlossen worden. Die Verhand- lungen mit Großbritannien sind beendet, der formale Akt des Austausches der entsprechen- den Urkunden steht aber noch aus,. Ein Abkom- men mit den USA wird in Kürze abgeschlos- sen werden. Weitere Verflüssigung des Geldmarktes Jahreshöchststand der Produktion erreicht Bericht der BDL Die Bank Deutscher Länder stellt in ihrem Bericht über die Wirtschaftslage des Bundesge- bietes im Oktober/ November 1953 fest, daß sich die Wiederverflüssigung des Geldmarktes nach dem großen Steuertermin vom September in der letzten Zeit fortgesetzt hat. Deutlichstes Symp- tom hierfür sei der Rückgang der Kredite des Zentralbanksystems an die Kreditinstitute(Von 2,31 Milliarden DM am 15. Oktober auf 2,07 Milliarden DM am 15. November). Die öffentlichen Einlagen bei den Kredit- instituten außerhalb des Zentralbanksystems Waren Ende Oktober um 564 Milfionen DM niedriger als zur gleichen Zeit des Vormonats. Die BDL weist darauf Hin, daß eine solche Entwicklung im Lichte der Erfahrungen der letzten Jahre als ungewöhnlich zu bezeichnen ist In keinem anderen„steuerschwachen“ Mo- nat seit 1950 hätten die öffentlichen Einlagen bei den Kreditinstituten außerhalb des Zentral- banksystems in so starkem Maße abgenommen. Besonders stark war der Rückgang bei den Girozentralen und bei den Staatsbanken. Die Ursachen für diesen auffälligen Rückgang lassen sich dem BDL-Bericht zufolge nicht eindeutig klären. Es liege die Vermutung nahe, daß Ein- lagen zum 31. Oktober 1953 in gewissem Umfang in Geldmarktanlagen umgewandelt wurden, zu- mal gerade bei denjenigen Kreditinstituten, bei denen der Einlagenabzug besonders stark War, zum Monatsultimo auch die Bestände an Geld- marktpapieren erheblich reduziert worden seien. Ferner sei es möglich, daß Einlagen in gewW²is- sem— wenn auch kaum größerem Umfange in Darlehen an die betreffenden Kreditinsti- tute umgewandelt worden seien. Zur Entwicklung der Produktion heißt es in dem BDL-Bericht, eine weitere nennenswerte Produktionszunahme sei in diesem Jahre nach dem starken Anstieg der letzten Monate und dem relativ hohen Produktionsstand vom Som- mer nicht mehr zu erwarten. Es müsse vielmehr eher mit einem verhältnismäßig frühen Saison- rückgang gerechnet werden. In der Entwicklung des Außenhandels der Bundesrepublik wird die starke Zunahme der Ausfuhren im Oktober, die mit 1 723 Millionen D-Mark um 215 Millionen DM oder 14 Prozent höher waren als im Vormonat, als eine gewisse Uberraschung bezeichnet, da Saisoneinflüsse hierbei kaum eine entscheidende Rolle gespielt hätten. Es sei jedoch falsch, auf die gegenüber den Vorjahren günstigere Entwicklung eine op- timistische Prognose zu Zründen. Die Einfuhr hat im Oktober ihren saisonmäßigen Anstieg fortgesetzt, Ein Wirtschaftlich nutzbares, von einigen Fach- leuten sogar als ergiebig bezeichnetes Erdölvor- kommen wurde am Exmouth Golf etwa 1100 km nördlich von Perth an der australischen West- küste entdeckt. 5 Das im Rahmen des Produktivitätsprogramms Vorgesehene Institut zur Förderung der Produk- tivität, das dem Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft(RKW) angegliedert ist, und seinen Sitz in Frankfurt am Main hat nahm jetzt seine Tätigkeit auf. Die ägyptische Good Will Nrission beendets in München ihren l2tägigen Deutschlandbesuch. KDE ACE b Telefon 327 45 MANNHEIM 3 W . gegröndef 1878 MANNHEIM F 2. 2 5588 15 26.50 F 2. 2 E EICH AEO Kindertische 3 15.50 Verkündigung Maria Dieses wundervolle Kunstwerk am Hochaltar der Pfarrkirche zu Kefermarkt(Oberdonau) stellt die Verkündigung Mariä dar. Immer wieder haben Künstler mit wahrhaft gott- begnadeter Hand die Heilsbotschaft in ihren Werken dargestellt. Foto: Marburg) 3(Betil or 5(Bethile Eine Adventslegende/ Von Willi Gutting Ueber der Zeit, über Morgen, Mittag und Nacht, stand das Gebot des Kaisers, das Land war aufgeschreckt und verstört bis in das letzte Zelt. Ach, die Kranken, Alten, die Frauen voller Hoffnung, die Mütter mit ihren Säuglingen! Nun sollte reisen, wen es traf, der Mund des Mächtigen, meilenweit von Groll und Haß, von Fluch und Jammer, rief Auf. Drei Wochen? Nein, vier zumindest— wenn sie nicht getragen wurde von dem sanften Rücken eines Tieres oder von seinen eigenen Armen. Ach, Josef war in schwerer Sorge, er sann über seinen Balken, er wachte nachts auf seinem Lager: Nur einer war noch ungefragt — Nassir, der Glänzende, der Reichtümer ge- sammelt. Verborgte der Fremde ein Tier? Josef nahm allen Mut auf seine Zunge: „Eine Bitte, Ehrenwerter, eine große Bitte! Wir müssen reisen, Maria und ich, der Euer Diener ist, nach Bethlehem. Maria erwartet durch des Barmherzigen Gnade ein Kind. Sie wird mir den Weg nicht überstehen, wenn sie mit ihren Füßen gehen muß.“ „Wir haben beide an einen Esel gedacht, ein Esel nimmt mit der Armut vorlieb, Ehren- werter, und wir sind arm, Maria und ich.“ „Hundert, Meister, das weitere wigt Ihr“, sagte Nassir. „Ich werde gerne arbeiten, Herr, nach der Heimkehr „Bare Münze, Meister! Wann reist Ihr?“ Nassir, ein Fremder! Voll des Hochmutes! Ex lag am Fenster, als die beiden vorüber ingen, Josef mit dem prallen Reisesack, an seiner Seite die Frau. Josef hatte die Augen Auf dem Wege, die Frau aber sah zu dem Fenster hinüber und lächelte. Ach, Nassir, Glänzender, sie lächelte, während ihre Füße Aurch den Kot der Straße gingen. Nassir schlief schlecht in dieser Nacht. Von den Bergen fiel der Sturm über die Dächer, und der Regen rauschte. Hieß sie nicht Maria? o ruhte sie in dieser Nacht? Ach, hätte er och gerufen, wie es ihm plötzlich sein Herz ingab: He Meister, einen Esel, meinetwegen! Am zehnten Tage befahl Nassir zu satteln. Sie ritten noch am Nachmittag, sie nahmen ie Straße, die über das Gebirge hinab zur Ebene führte. Sie ritten die Nacht und den anderen Tag, gegen Abend kamen sie in das ebene Land am Jordanfluß, das der Regen Erün aus seiner Sommerdürre geweckt hatte. Bei dem Zelt eines einäugigen Hirten hielten Sie ihr erstes Lager, und Nassir frug nach den zweien, denen er folgte. 5 „Vor zehn Tagen?“, sann der Hirte.„Woran waren sie kenntlich? Es sind viele Leute unterwegs.“ „Die Frau“, berichtete Nassir,„die Frau ist nicht zu verkennen, sie „Warte“, unterbrach ihn der Einäugige,„sie ist wie ein Engel? Sie lächelte, daß man gut wird? Ihr Gesicht ist leuchtend, als käãäme ein Schein von innen, als warte sie auf ein un- beschreibliches Glück?“ „Ihre Füße waren rot und verschwollen, Ehrenwerter. Ich hatte Mitleid mit ihr und gab mr meinen Esel, Herr. Er war nicht viel wert. Nur, daß sie nicht gehen mußte.“ „Du bist besser als ich— und glücklicher“, murmelte Nassir. Sie ritten in Eile schon am frühen Morgen, aber sie fragten, wen sie nur sahen, und ver- loren ihre Zeit mit Nachforschungen. Nach drei Tagen erreichten sie Jericho. Bethlehem, Bethlehem! Noch in der Nacht 20g Nassir von Herberge zu Herberge, am frühen Morgen von Haus zu Haus. Ach, nie- mand hatte sie gesehen. »Ich habe es nicht verdient, daß ich sie finde, ich habe es nicht verdient“, murmelte Allwopnts Die Kinder fangen nun wieder an, sich auf Weihnachten zu freuen. Können wir Erwach- sene uns auch noch freuen? Oder sind wir innerlich zu müde und abgekämpft dazu? Fehlt uns der seelische Schwung zur Freude? Es gibt eine fröhliche Müdigkeit. Sie tritt nach getaner Arbeit am Feierabend an uns heran. Oder sie kommt nach einem großen Erleben über uns. Wir sind müde vom Glück. Aber es gibt auch eine quälende Müdig- keit. Wir haben keine Lust mehr. Es ist uns alles vergällt. Unser Herz ist enttäuscht und unbefriedigt. Wir möchten mit Goethe sagen: „Ach, ich bin des Treibens müde, was Soll All der Schmerz, die Lust?“ Es hilft uns dann auch nichts. jemand an unsere Pflichten und Auf mahnt. Die Pflicht kann etwas Eiskalte Sie kann als eine drückende Last auf liegen. Man kann dabei ersticken. Die Adventszeit bringt uns die frohe Nach- richt, daß Gott nicht müde und nicht matt wird, in herzlicher Liebe an uns Menschen- kinder zu denken und uns mit seiner freund- lichen Hilfe zu erfreuen. In einem der großen Adventstexte der Bibel heißt es:„Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unver- mögenden.“ Der viel genannte französische Existentia- list Sartre hat gesagt:„Selbst wenn es einen wenn uns gaben ein. uns Fol pls“ Von Otto Frey 1 dio Menschen Gott gäbe, so würde sich an unserer Lage nichts ändern.“ Aber wer so spricht, der kennt den wirklichen Gott nicht. Der hat noch nicht einmal durch das Schlüsselloch in die Welt des christlichen Glaubens hin- eingeblickt. Das Evangelium bezeugt den Gott, der sich aufgemacht hat, um zu uns zu kom- men und denen, die auf ihn harren, neue Kraft und Stärke zu geben. Der christliche Glaube hat Größeres als Gesetze und Forderungen. Er schenkt uns die wunderbare Gewißheit von der nie aufhö- renden Liebe Gottes. Und das bringt die große Hilfe, die wir brauchen. Nichts ver- mag einem müde gewordenen Menschen 80 viel Mut, Kraft und Freudigkeit zu geben, als wenn er weiß: Ich werde geliebt. Gott ist mir gut. Er denkt an mich und will mich segnen. Er ist auf dem Wege zu mir. Er will durch seine Gegenwart meine Müdigkeit überwinden. Auf diese Weise können auch wir Erwach- senen dahin kommen, daß wir uns in der Adventszeit freuen wie die Kinder. Wir kön- nen mit Paul Gerhardt jubeln: „Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, da bist du, mein Heil, commen und hast mich froh gemacht“. „Sankt Nikolaus kommt bald ins Haus“ Erzählung von Peter Aumüller Die Bäume im Garten ragen entblättert in den trüben Himmel. Der Frühwinter hat be- gonnen. Die Pfützen auf der Straße sind plötz- lich, über Nacht, mit dünnen Eishäuten über- zogen und auf den Dächern liegt weißer Reif. Er hängt auch an den kleinen Sträuchern und pedeckt den Rasen mit silbernem Glanz. Und der Wind trägt von fernher den Geruch des Schnees, der nun bald kommt und alles ver- zaubern wird. Der erste Schnee! Fest. Mit dem Schnee kamen die Gedanken an den Nikolaus. Mein Bruder hüpfte durch die Zimmer und sang:„Sankt Nikolaus kommt bald ins Haus!“ Seltsam war nur jedesmal, wenn der Niko- jaus kam, daß unser Vater fehlte. Er hatte 22 ENU Jar er zerknirscht.„Aber ich werde warten: der Heimweg wird sie mir zuführen“. Und er ließ sich am Jerusalemer Tor einen Stuhl aufstellen, damit er die Straße im Auge habe und die Menschen erkenne. Er saß unter Bettlern. 8 Er sah einen wunderbaren Stern in der Nacht aufleuchten, es kümmerte ihn nicht, er wartete. Eine prächtige Karawane, drei Fremden folgend, ritt durch das Tor, es kümmerte ihn nicht. Wehklagen scholl eines Pages durch die Stadt, er stand nicht auf, er Wartete. Er verkaufte, was er besaß und er wartete.. Nach Jahren noch saß ein eisgrauer Bett- jer unter den anderen am Tor, wartend auf das Lächeln Marias, das sein Herz verwan- delt hatte. Es war jedes Jahr ein einen dringenden Besuch zu machen oder sehr viel Arbeit im Amt oder mußte gar plötzlich verreisen. „Und dann, wißt Ihr Jungens“, sagte die Mutter,„der Vater hat sich einmal mit dem alten Herrn verzankt, da geht er lieber fort, wenn der Nikolaus kommt.“ „Wenn wir nun den Nikolaus für Vater um Verzeihung bitten würden? Meinst du, das dürfen wir, Mutter?“ fragten wir. Als nun der Nikolaus kam, groß und breit, mit wallendem weißen Bart und einer hohen Lammfellmütze auf dem Kopf, da verlor ich doch den Mut, für Vater einzutreten, aber mein Bruder brachte, wenn auch stockend, unsere Bitte vor. Der Nikolaus sah uns und die Mutter sehr ernst an, und mir war, als kämen ihm Tränen in die Augen, er wischte sich auch so ungeschickt mit der Hand übers Gesicht, daß sein Bart wackelte. Dieses Jahr bekamen wir besonders viel, Aepfel und Nüsse und Zucker werk, fast alles, was der Sack enthielt, weil wir so für unseren Vater eingetreten seien, sagte der Nikolaus. Dann verabschiedete er sich, und wir mußten ihn die Treppe hinabgeleiten, weil es doch schon recht finster sei und er so schlecht sehe. Unten an der Tür bedankte er sich und gab jedem von uns einen Kuß. Er machte es genau so wie Vater, nahm uns in den Arm und drückte seinen Mund auf die Wange nahe beim Ohr. Am anderen Morgen berichteten wir Vater, der nun plötzlich wieder da war, vom Niko- laus, und daß er ihm verziehen habe. Er freute sich sehr, nannte uns seine braven Buben und nahm uns in den Arm, wie gestern abend der Nikolaus. Im nächsten Jahr war nun freilich der Va- ter bei uns, als der Nikolaus wieder kam, und die kommenden Jahre auch, aber so schön und feierlich wurde es nie mehr, denn der Nikolaus war nicht mehr derselbe wie früher, nicht mehr so stattlich und og. „Stellt die Engel hoch droben am Turm...“ Eine Weihnachtsgeschichte von Walter Franke Alles Werk an den Figuren der Engel war vollendet. Er- haben in strahlender Reine und innigem Ernst standen sie im verdämmernden Licht der Bauhütte. Der blinde Stein war ein einziger Glanz aus Innen ge- worden, ein Loblied Gottes aus der Seele des Menschen. ES war in Weihnachtszeit, als Verkünder des geheimnisvollen Ad- venire hatte der Rat der Stadt die Engel weihen lassen wol- len, zugleich auch zum ersten Ruhm für den jungen Meister, der im Bildnis der Posaunenengel Zeugnis seiner aufblühenden Könnerschaft geleistet hatte. Der aber lag todkrank, und mit dem verlöschenden Jahr wurde es immer gewis- ser, daß es mit ihm zu Ende ging. Das Fieber zehrte ihn auf. Bleich fiel das Schneelicht des Winter- abends in die Krankenstube und wurde noch fahler an den gekalkten Wänden. Der Stein- metz tastete mit heißer Hand über das Lin- nen der Bezüge, behutsam und zart wie über die Rundungen einer Rose. Die Weichheit der Linien von Fittichen, Wange und Haar schwangen in seinen Händen wie Musik, von aller Schwere gelöst, als wollte er aus viel der und zarteren und reineren Stoffen die Engelsbil- der noch einmal formen. Da knarrte die Tür, der Kranke hob sich jäh aus den Kissen, als er in dem Eintreten- den den Dombaumeister erkannte. Doch she er inn zu begrüßen vermochte, verschloß ihm der Besucher sanft den Mönd und legte etwas, das im Mondlicht hell aufschimmerte, in die gebreiteten Hände des Kranken. Der heftete überrascht seine Blicke darauf: Es war das Modell des Münsterbaus, getreu und sorg- fältig nachgebildet, und die Gewände bevöl- kert mit Aposteln, Heiligen und Helden; auch die klugen und törichten Jungfrauen standen in steinerner Ruhe auf ihren Gesimsen, und Wie aus schmelzendem Wachs getrieben, wuchs die andächtige Zierlichkeit des Turms empor. Der Kranke sah mit Tränen der Freude auf das Wunder in seiner Hand. Man müsse den Platz ausfinden für die Engelsfi- Suren, erklärte der Baumeister ruhigen Tons und verhehlte die liebevolle Absicht, dem Todesnahèn eine letzte Weihnachtsfreude 2u schenken. „Ich mache Euch einen Vorschlag“, fuhr er fort,„Euere Engel sind so überaus schön ge- raten, daß wir sie allen Augen nahe sichtbar aufstellen wollen. Jeder Bürger soll sich täglich daran freuen und erbauen können, Gott zum Preis und Euch zur Ehr'.“ Der Steinmetz wandte verneinend den Kopf.„Habt Dank, Ihr meint es gut“, ent- gegnete er bescheiden,„aber es ist wider den Engelsgeist Sie müssen hoch in den Lüften sein und schweben zwischen Erd' und Him- mel als die immerwährenden Verkündiger. Und müssen es allem Lebendigen zujubeln, der Stadt und über das weite Land hin, den Vögeln, den Wolken und den Sternen: Heut ist Euch der Heiland geboren. Darum stellt die Engel hoch droben am Turme auf.“ Der Baumeister wollte frommen Einwand nicht gelten lassen:„Droben in der Höh' kann sie kein Aug' erblicken. Und wenn die Leute drunten auf dem Münsterplatz an Markt- tagen feilschen, fällt es keinem ein, hinauf- zuschauen und die Engel zu suchen. Es ist dann gerad' so, als wären sie gar nicht da und Eure gute Kunst vergebens.“ Der Steinmetz lächelte:„Um meine Kunst sorgt Euch nicht. Was ich dazu getan hab', war bescheidenes Handwerk, das übrige hat ein anderer gege- ben. Darum kann mein Werk nie vergebens werden.“ Ja, in allen Räumen und an jeder Stelle rühmte die Schöpfung den Herrn, die verbor-, gene Waldblume wie das weitstrahlende Ge- Stirn; und die weiße Hand des Kranken hob sich zum Fenstergeviert hinüber, wo der Abendstern im zarten Blau des Nachthimmels aufblüh Mit matter Stimme bat er, aber inbrünstig noch im leisen Hauch des fliehen- den Atems:„Erlaubt, lieber Meister, daß meine Engel an einer fernen Stelle, dem Ir. dischen entrückt, demütig dem Allerhöchsten dienen.„.. and den Menschen, die eines guten Willens sind“, sprach der Baumeister ergriffen zu Ende. Denn er wurde es inne: Die Verkündigung erreicht nur die, welche bereit dafür sind offenen Herzens. Und die den Turm besteigen wollen, auf den steinernen Stufen der Mühsal und denen der lauteren Sehnsucht, damit sie ihrem Engel begegnen. f Darum war der Wunsch des sterbenden Kiünstlers erfüllt, und seine Engel rufen seit Jahrhunderten hoch von den Fialen des Frei- burger Münsters in die irdische Welt herab ihr feierliches, unvergängliches, 1 des Ad venixre. * 1 9 0 8 5 1 28 8 Das Märchen vom„schwachen Geschlecht“ Frauen erweisen sich in vielen Lebenslagen als die Stärkeren Sofern Sie auch noch der Ansicht sein sollten, daß die Frau so etwas ähnliches sei wie ein unvollkommen gebliebener Mann, so wird es höchste Zeit, diesen Irrtum zu revi- dieren! Denn das angeblich„schwache Geschlecht“ ist nicht nur wegen der Vorliebe des „starken Geschlechts“ für das„schwache Geschlecht“ das Stärkere,— nein, Frauen sind schon von Natur aus dem Manne in jeder Hinsicht überlegen. Ueberzeugen Sie sich selbst! „Noch gut erinnere ich mich an den Abend!“, berichtet ein Arzt,„als ein großer, breitschultriger Mann, ein Metzgermeister, wie sich später herausstellte. kreidebleich vor Schrecken und Sorge seine über und äber mit Blut verschmierte, zierliche Frau brachte. Sie war in eine Glastür gefallen und hatte stark blutende Schnittwunden. Es sah sehr gefährlich aus, war aber gar nicht so Schlimm. wenn die Verletzungen leich ge- näht wurden. Entgegen meiner sonstigen Ge- wohnheit ließ ich auf Bitten der Frau den Mann dabei sitzen, damit er sie unterhalte und dadurch ablen! Ich hatte aber noch nicht mit der Einspritzung zur örtlichen Be- täubung begonnen, als mit einem schweren Plumps unser guter Schlächtermeister vom Stuhl fiel und ohnmächtig hinausgetragen werden mußte. Mit einem leisen Lächeln ent- schuldigte sich die rend ich die Nähte legte:„Mein Mann kann nämlich kein Blut sehen!“ Männer fallen schneller in Ohnmacht Jeder Mensch mit äàsthetischem Empfinden wird zugeben, daß die Frauen schon rein uhßerlich den Männern in jeder Beziehung überlegen sind ‚Sie sehen netter aus“, meinte ein amerikanischer Psychologe. Dieses, Zweifellos nicht nur wissenschaftlich zu wer- tende Urteil wird ergänzt durch Erfahrun- gen des Leiters des freiwilligen Blutspende- dienstes von Nordrhein- Westfalen, Dr. Kolb aus Paderborn, der kürzlich voll Hochachtung mitteilte, daß beim Blutspenden neunmal mehr Männer als Frauen ohnmächtig wür- den und daß dies als schlagender Beweis dafür gelten könnte, daß die Frauen das „stärkere Geschlecht“ wären. Ueberhaupt widerlegen die Mediziner die Mär vom„schwachen Geschlecht“. Die Frau, 80 sagen sie, hat mehr Sexualhormone, mehr Kalzium und Stickstoff. Obwohl Frauen durchschnittlich um 11.5 Zentimeter kleiner und um 7,5 Kilogramm leichter sind als der Mann, obwohl sie um fast 200 Kalorien we- niger essen, 25 Millionen weniger rote Blut- Körperchen haben, 1,050 Kubikzentimeter Weniger Luft mit ihren Lungen fassen kön- den, ihr Blutdruck um 10 Punkte niedriger und ihr Gehirn um 140 Gramm leichter ist, ja, trotzdem sind die Frauen auch physisch den Männern überlegen! Das erweist sich schon damit, daß sie durchschnittlich um 4.2 Jahre länger leben und sich von Krankhei- ten bedeutend rascher erholen— obwohl sie kast doppelt so oft krank werden. Männlicher Nimbus schwindet In Schweden wollte man genau wissen, Wie das Verhältnis der körperlichen Lei- stungsfähigkeit beider Geschlechter beschaf- ken ist. Man ließ ihn zu diesem Zweck ein Tretwerk benützen, dessen Geschwindigkeit dauernd gesteigert wurde. Ergebnis: Die Männer strampelten auf diesem Pretwerk Wohl um 30 Prozent länger als die Frauen, Aber die Frauen waren dafür lange nicht so Ausgepumpt. 5 Und welcher Nimbus könnte sich rühmen, an der Tretmühle des Alltags zeit seines Le- Täglich einmal einzunehmen: bens gleich der Frau vier Jahre allein mit Geschirrwaschen zuzubringen? Bis zu seinem seligen Ende ein Gebirge von 4827 Paar Socken zu stopfen? Diese phänomenale Lei- stung wurde anläßlich einer Erhebung über die Tätigkeit der Hausfrauen ermittelt. Da- bei handelt es sich größtenteils um Leistun- gen, die„nebenher“ vollbracht werden wie das Kochen und die tausend Handgriffe, die ein Haushalt mit sich bringt. Frauen sind, mutiger Das bestätigt jeder Zahnarzt; während Männer sich angesichts des surrenden Boh- ers als gesprochen feige erweisen. Ueber- haupt, was ist das schon, was die Männer im meinen als„Mut“ und„Tapferkeit“ ez Ap- die im Wirkt Wer- n oft schon 38 Enttäu- schung aus dem Konzept gebracht. Frauen überstehen selbst ernsthafte Krisen unge- brochen, vor allem, wenn sie sich dabei für ihre Kinder, für ihre Familie— und nicht zuletzt für ihren Mann einsetzen müssen. Das beweisen der letzte Krieg und die Jahre darauf. Gut doppelt so viele Männer wie Frauen fanden bei einer Umfrage das Leben unerträglich und dabei war ihnen höchstens die Hälfte der Lasten aufgebürdet, mit de- nen ihre Frauen sich abzuschleppen hatten. Frauen sind vernünftiger „Alles schön und gut“, pflegen die Männer zu sagen,„aber in punkto Intelligenz sind die Frauen doch etwas schlechter weggekom- men“ Sind Frauen etwa nicht bessere Men- schenkenner? Erfassen sie nicht bestimmte, schwierige Situationen ganz intuitiv? Thre überragende Vernunft beweist allein schon die Tatsache, daß sie sich auch heute noch als das„schwache Geschlecht“ ausgeben las- sen, ohne dagegen zu protestieren. Ein fundamentaler Irrtum ist es auch, an- zunehmen, die Frauen wären geschwätziger: „Männer reden viel mehr als Frauen!“ be- kannte Prof. K. Jennings von der Rutgers- Universität„nach langen eigenen Erfahrun- gen“. Männer denken im allgemeinen vor- her und halten dann starr im Gespräch an dem einmal gefaßten Gedanken fest; Frauen dagegen pflegen ihre Gedanken erst wäh- rend des Sprechens zu entwickeln und sind dadurch eher zu Kompromissen geneigt. Verheiratef- und Stört das Wörtchen„dennoch“ in diesem Satz? Dann haben Sie ein gesundes Empfin- den; denn natürlich haben Sie recht: verhei⸗ ratet- und glücklichsein gehört zusammen, zumindest sollte es zusammengehören. Denn es gibt kein höheres Ziel auf dieser Erde Als das, im endlich gefundenen„Du“ die Er- gänzung zu finden und dadurch Aäberhaupt erst zum wahren Menschen, nämlich zu Eine Fioncle Lebensfreude Eine Frage voraus: Haben Sie ein Hobby, liebe Freundin? Sie wissen doch, was ich meine, so eine kleine Lieblingsbeschäftigung dder auch eine große, je nachdem— kurz und gut: etwas, worauf man sich den ganzen Arbeitstag lang freuen kann. Ich weiß, ich weiß... Sie sind kein junges Mädchen mehr, Sie haben Sorgen, Sie sind Überarbeitet. Und eben weil ich das Weiß, sage ich: Sie brauchen eine Kur, eine richtige Er- holungskur mit der besten Medizin, die es Sibt, mit der Freude. Wenn jetzt die langen Abende kommen, Wo man„so gar nichts anfangen“ kann, dann kangen Sie an. Bitte tun Sie es! Brauen Sie Sich Ihr Jungbrunnen-Tränklein sorgsam und mit Ueberlegung zusammen, etwa nach fol- gendem Rezept: 5 2 Ist Ihr täglicher Terminkalender bis zu letzten Naclitstunde besetzt(ob mit Be- Sprechungen, Aktenaufarbeiten, Stopfen oder Hausarbeit spielt dabei keine Rolle), machen Sie ein dickes Kreuz und greifen Sie sich eine schöne runde Stunde heraus. Anmerkung mit Rotstift: Besprechung mit mir selbst! Dann machen Sie einen kleinen Spaziergang, und zwar so, als sähen Sie Ihre Stadt, Ihre „FTleimat zum ersten Male. Vertiefen Sie sich einmal in das melodische Spiel eines Spring- brunnens, überlassen Sie sich ganz der Stille eines nächtlichen Weitblicks über die licht- chenblitzenden Häuser. Dann haben Sie nämlich schon einen wich- tigen Bestandteil Ihres Jungbrunnens er- kannt: Frieden und Schönheit, So, und nun gehen Sie nach diesem Weitblick auf die großen Freuden an Ihre kleinen Sorgen. Glauben Sie nicht, daß ein Tag ein anderes Gesicht hat, wenn in ihm(wenigstens) eine Stunde Freude“ enthalten ist? Sagen Sie nur micht, Sie hätten dazu keine Zeit. Wenn mor- gen Tante Lina zu Besuch käme, hätten Sie Zeit. Kein Mensch aber ist wichtiger in Ihrem Leben als Ihr Innenmensch. Seien Sie doch mal ein bißchen rücksichtsvoller gegen ihn. Ich weiß schon, wie sich das auswirkt. An Ihrem frohen und jugendlichen, lächelnden Gesicht werde ich es sehen, wenn ich Sie das nächste Mal treffe 5 g 0 Christine Fee eee eee eee debe e pee 8 5 J* N 74 7 5 0 0 0 90 + 1 9 1 5„sta, eh e 7 8 8 + Es ist nun einmal und Ueberladene 8 5 eine nicht eu leug⸗ trägt auf und betont J nende Tatsache, daß vorhandene Mängel. +. * die Mehreahl der Es ist ein weit * F 5 8 7 5 + 9 rauen micht dus verhreiteter Irrtum. S schlankwüchsigen zu glauben, daß eng 9 5 ätherischen Manne anliegende Modelle 7 quinfiguren besteht. schlank machen. Im 8 F Im Gegenteil, der Gegenteil, gerade sie 85 weitaus größte Pro- betonen üppige Pro- Y a entsate ist nieht nur portionen. Ungün- 3 mollig, sondern oft stig sind auch weite& 85 duch als füllig zu oder gesogene Glok- 1 Y beseichnen. Gerade enröce und hohe J Fommt es mehr denn. Kragenpantien. Ein 95 qe auf die richtige Kleidung an.— Man könnte die mig weiter Roch, mit 8 15 augenblickliche Entwielelung der Mode mit inrer Ten- einem Falten- oder Plissee- 1 S dena aur tragbaren Schlichtheit geradezu als ideal fur teil, spitae Ausschnitte und 35 Vollschlanſce bezeichnen. Frau Mode ist diesmal wirk- Schlance Armel ergeben lich großzügig und kommt den stärkeren Damen um. 85 besonderen Maße entgegen. Die in dieser Saison domi- 1 5 merenden schlanken Aermel. die hüftlangen Jacken,* S dliie spiteen Ausschnitte an Tages- und Nachmittagsklei- 1 2 dern sind besonders vorteilhaft Auch die Mantelformen 9 885 dieses Winters, der gerade wicht zu weite Hénger, sowie 3 der taillierte Redingote bedürten einerlei Umstellung. 3 3 Es ist naturlich nicht im-* N Mer ganz einfach, das Ge- 8 9 eignete aus der Vielfalt des + 85 Gebotenen herauszufinden,* N ader es gibt einige wenige 8 * Grundregeln, die auch die 7 8 Stärſeeren Figuren so vor-* 5 teilkaft erscheinen lassen, 8 S da sie sich durchaus 1 35 Nicht als„Stiefinder der 7 55 Modes fünlen brauchen. 8 85 Die strechende Linien- 3 * fünrung muß stets beachtet J 1 und modische Eætravagan- 0 J Zen, wie übermäßig weite 8 * Röcſce And bauschige 7 * Aermel vermieden werden.. 8 Durengekend geschnittene eine gute Linie und kaschie- 8 5 Kleider, Prinzeßformen und ren vorkandene Pölster- N N Westeneinsätae sind immer chen. Breite Gürtel oder * günstig. Auch die verlän- Miederteile sind ebenfalls 1 * gerte Taille, mit Maßen nicht erlaubt, denn gerade N. angewendet, kommt in die Taille ist in den meisten 5 1 Frage. Zu vermeiden sind Fällen das größte„Sor 7 85 Querfalten- Streifen und genbeindu. Din schmaler 9 7. Biesenpartien. Bei gemu- Gürtel. möglichst. 5 S sterten Stoffen kommt es dem Material des Kleides, unquffͤllige depp dennoch glücklich einem ergänzten, also ganzen Menschen 2u Werden. Wenn trotzdem heutzutage die vielen Zeitschriften voll sind von mehr oder weniger Zuten Rezepten für die„gefährdete moderne Ehe, so liegt das nicht zuletzt daran, daß im Blickpunkt der Oeffentlichkeit immer eher das stellt, was außergewöhnlich ist. Von der„Durchschnittsehe“ oder gar von der idealen Lebensgemeinschaft spricht man micht. Die wird auch nicht leicht statistisch festgehalten. Die geht ganz still und unbe- merkt vor sich, und das ist gut 80. Denn wenn die Stimmen von außen in die enge Zweisamkeit dringen, ist meist schon etwas kaputt. Da ist die gute Freundin, die der Ehefrau so lange einredet, daß sie sich dies und jenes niclit gefallen lassen dürfte, bis schließlich es jene glaubt. Und der teure Gatte hat sein häusliches Gewitter, ohne zu Wissen, womit er das verdient hat. Natürlich allt kein Ehemann vom Himmel, aber— Ehefrauen werden auch nicht in diesen„Beruf“ hineingeboren. Die Ehe ist eine Aufgabe, schön und schwer zugleich, und unterscheidet sich darin durch nichts von an- deren Aufgaben, die uns das Leben stellt. Sie hat allerdings einen Vorteil: Man braucht se nicht allein zu lösen. Das altdeutsche Wort:„Ich bin dein und du bist mein, des sollst du gewiß sein“, hat heute Gültigkeit wie eh und je. Darin liegt nämlich alles beschlossen, was zu einer ech- ten Gemeinsamkeit gehört. Darin liegt die Richtung zum anderen hin, und das heute so oft gehörte:„Wie komme ich dazu, für ihn enn h um Stone handelt. darauf an, möglichst leine Bahmpäse mit gemahlenem Kaffee vermengt, lul denselben Dienst und Dessins zu ist dezenter und un- 5 wählen. Alles Laute, Grelle auffälliger. Eriſed + 5 +τ N 5 . VVT dies und das zu tun?“ oder„Ich habe schlieg- lich auch Ansprüche“, und was sonst noch um das kleine Ich kreist— das hat darin keinen Platz Wer imme auf bedacht ist, für den anderen da 2 in, dem anderen zu helfen, das Dasein zu vertiefen und zu verschö- nern, der ist ein guter Chepartner und glücklich! Denn Lieben macht glücklich, nicht Seliebt-werden Kommt dazu dann noch ein hohes gemeinsames Ziel, eine gemeinsame religiös-ethische Richtung, dann stimmt es ringsum. Ein veralteter Standpunkt? Die glücklichen Ehen sind mit diesem„ver- alteten Standpunkt“ sehr zufrieden. Die modernen“(siehe oben) haben bisher den Erfolg ihrer„modernen“ Anschauungen noch nicht erwiesen. Es sei denn, sie wären glück lich. Und dann fragen sie nicht viel nach der Mode, denn die hat mit der Ehe nur sehr wenig zu tun.. Es gibt nur gute oder schlechte Ehen, keine modernen oder unmodernen, Und daß es eben diese guten auch gibt, auch heute wo die Scheidungsziffern höher sind als früher, das darf man nicht vergessen. Wie wärs, wenn Sie einmal probierten, glücklich zu sein? Verheiratet und dennoch „ meine ich. Die, die glücklich sind, ver- raten Ihnen, wie man es macht. Es ist ganz einfach Man muß nur immer ein bißchen mehr an den anderen denken als an sich. Christine Holck 0 Rationalisierte Frauenkleidung Um dem Ubelstand abzuhelfen, daß die weiblichen Angestellten fortlaufend zu spät zur Arbeit kommen, weil sie mit dem An- Ziehen nicht rechtzeitig fertig werden, kon- strujerte der Rationalisierungsexperte einer großen Fabrik in IIlinois(US) eine Frauen- kleidung in einem Stück, Unterwäsche und Korsett kombiniert, so daß es den Trägerin nen garantiert möglich sein soll, sich in 30 Sekunden komplett anzuziehen. Schinken mit Zuckerguß Speisekarten in den Hotels fremder Länder wecken immer die Neugierde der Reisenden. Sie können die seltsamsten Ueberraschungen erleben. In Holland wird mit größter Selbst- Verständlichkeit Edamer Kàse mit Erdbeer- marmelade garniert auf den Tisch gebracht In Amerika ist der„Virginia ham“ für die meisten europäischen Zungen eine Zumutung Man ißt diesen Schinken mit Zuckerguß, dem Orangen und Nelken beigegeben sind. Ein Er- zeugnis Pariser Kochkunst ist Entenbraten. der durch gedünstete Orangen ein besonderes Aroma erhält. Die ausgefallensten Zusammen- stellungen mit anderen Früchten und Gewür-⸗ zen muß sich die Melone gefallen lassen. Der Italiener verzehrt sie mit Salami, in Südafrixs Wird sie mit Salz bestreut. Ungarns Zigeuner würzen sie mit echtem Schnupftabak und der Engländer mit Pfeffer. Mascherpone, süße ist in Italien eine beliebte Vorspeise. Die nord schen, mi er Sahne apgeschmeck Fruchtsuppen sing wenig je Ges ac wie die berühmte Rotkohlsu 2 N m scan oha ges cmd abfasſhl SD eee Rumis lee 8 8 1 1 i 0ſt, Lug, Hefofnh. Lacie. 22 7 75 graet aud iel Fußball. Sportverein 07 Jugend— Jugend Rohrhof. Während die erſte und zweite Mannſchaft am kommenden Sonntag ſpielfrei iſt und das geplante Freundſchaftsſpiel gegen Heddesheim in Anbetracht des Chorkonzertes vom hie⸗ ſigen Männergeſangverein 1861 ebenfalls nicht ſtattfindet, ſtellt ſich morgen früh um 10.30 Uhr auf unſerem Gelände die Jugend vom Rohrhof vor. Sowohl die Seckenheimer Jugend, als auch die Rohrhofer ſind bis jetzt ungeſchlagen durch die Runde gegan⸗ gen, ſodaß es alſo am morgigen Tag darum geht, wer von den Kontrahenten die Ta⸗ bellenführung allein übernimmt. An die Spieler der 1. Mannſchaft wird appelliert, dieſes Spiel anzuſehen, wie ſich die Jugend ehrgeizig und einſatzfreudig zeigt. * TS Rheinau— 3Vgg. 98 Seckenheim. Dieſes Freundſchaftsſpiel bringt die 98 er zum Tabellenerſten der Gruppe Süd. Zweifel⸗ los wird ſich hier ein intereſſantes Rennen entwickeln über deſſen Ausgang man nichts vorausſagen kann. Die Einheimiſchen wer⸗ den nichts unverſucht laſſen um beim dorti⸗ gen Gegner ehrenvoll abzuſchneiden. Doch ſind Freundſchaftsſpiele durchaus keine Grad⸗ meſſer über die wirkliche Spielſtärke des Gegners. Warten wir alſo ab was dieſer Freundſchaftskampf bringen wird. Handball. Morgen Sonntag empfängt der Tv. 98, die TS Birkenau zum Verbandsrückſpiel auf dem Sportplatz des SW 07 bei der Zucht⸗ anlage. Die Spiele ſind um 30 Minuten vor⸗ verlegt, ſodaß die 2. Mannſchaften 12.45 Uhr und die 1. Mannſchaften um 14 Uhr ihr Spiel beginnen. Birkenau erwarb vor 8 Tagen die Hallenhandballkreismeiſterſchaft und im Feldſpiel behaupten ſie ebenſo einen guten geſicherten Tabellenplatz. Das Vorſpiel in Birkenau brachte ihnen einen überlegenen Sieg. Ob 98 Seckenheim nun im Nachſpiel beſſer abſchneidet, bleibt abzuwarten. 0 TV Edingen— SV 07 Seckenheim. Morgen Sonntag dürfte den 07 ern wohl das ſchwerſte Auswärtsſpiel dieſer Runde bevorſtehen. Edingen, das bereits das Vor⸗ ſpiel in Seckenheim mit 13:8 Toren für ſich entſchied, führt bis jetzt noch ohne jeglichen Punktverluſt die Tabelle an und ſollte ſich auch die Meiſterſchaft nicht mehr ſtreitig machen laſſen. Trotz alledem dürfen die 07 er nicht ſchon vorher die Flinte ins Korn wer⸗ fen, denn auch Edingen iſt nicht unſchlagbar. Ein ſchönes Spiel dürfte bevorſtehen. Spogg. Sandhofen— TB Jahn Seckenheim. Zum fälligen Rückſpiel müſſen die Turner⸗ bündler nach Sandhofen. Das Vorſpiel konnte nur knapp mit 8:6 Toren gewonnen werden. Tabellenmäßig ſtehen beide Mannſchaften mit 12:6 Punkten an 3. Stelle, und es dürfte darum zu einem intereſſanten Kräftevergleich kommen, bei dem beide Kontrahenten den Anſchluß an die Spitze nicht verlieren wollen. Halbzeit in Süddeutschlands erster Liga Eintracht vor der Herbstmeisterschaft Duell der Zweitligaspitzenreiter Mit Ausnahme von Ksc und Jahn Regensburg beenden alle süddeutschen Erstligavereine am kommenden Sonntag die Vorrunde. Die Herbst- meisterschaft dürfte der Frankfurter Eintracht nicht mehr zu nehmen sein, denn die Eintracht braucht dazu nur noch einen Punkt. Diesen und einen mehr sollte der süddeutsche Meister am kommenden Sonntag auch zu Hause vom Neu- ling Jahn Regensburg erringen, der allerdings seit Wochen auf einer seltenen Siegesstraßge wan delt. Sie hat Regensburg vom vorletzten Tabel- lenplatz bis auf den 7. Rang, noch vor Fürth, gebracht. Dennoch: die Eintracht sollte gens- burgs Siegeszug stoppen. Der VfB Stuttgart, der auch in diesem Jahr der hartnäckigste Verfolger der Frankfurter Eintracht ist und mit zwei Punk- ten Rückstand immer noch darauf lauert, den Frankfurter eines Tages den Rang ablaufen 2 u können, muß zu Waldhof Mannheim. Die Wald- böfer waren— mochten sie vorher noch so mi- serabel gespielt haben— schon immer eine kaum überwindbare Klippe für den VfB Stuttgart. Stuttgart muß auf Sieg spielen, um für die Rück- runde die richtige Ausgangsbasis zu gewinnen. Ob Offenbach, Nürnberg und der KScœ noch ein- mal in die Meisterschaftsentscheidung eingreifen können? Offenbach erwartet am kommenden Sonntag zu Hause Vikt. Aschaffenburg, also den Tabellenvorletzten, und auch das Schlußlicht Hessen Kassel, das den 1. Fe Nürnberg zu Gast hat, trifft in einem ungleichen Duell auf eine kaum lösbare Aufgabe, so daß die Soll-Punkt- seite der beiden Tabellenletzten wahrscheinlich Weiterhin einstellig bleiben dürfte. In allen an- deren Spielen sind Platzsiege zu erwarten, von denen die der Kickers über den BCA und des KSœ über den VfR Mannheim einigermaßen klar ausfallen sollten, während bei Bayern Mün- chen— Schweinfurt und Fürth— FSV Frank- kurt die Ergebnisse knapper sein dürften. Es spielen: Offenbacher Kickers— Viktoria Aschaffenburg(Sa), Stuttgarter Kickers— BC Augsburg, Waldhof Mannheim— VfB Stuttgart, Karlsruher Sc— VfR Mannheim, Hessen Kassel gegen 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt gegen Jahn Regensburg, Bayern München— Schwein- furt 05, SpVgg. Fürth— FSV Frankfurt. * Nur fünf Spiele stehen am kommenden Sonn- tag auf dem Spielprogramm der 2. Liga Süd. Für die Herbstmeisterschaft kommen nur noch zwei Mannschaften in Frage, die— nach Minus- punkten gerechnet— ihre Verfolger um fünf bzw. sechs Punkte distanziert haben: der Spit- zenreiter SSV Reutlingen und der mit einem Punkt Abstand folgende Tabellenzweite Schwa- ben Augsburg. Das Spiel dieser beiden Mann- schaften am kommenden Sonntag in der Fug- gerstadt ist der Schlager der Vorrunde in der zweiten Liga Süd. Gewinnen die Schwaben, dürf- ten sie nicht nur die Herbstmeisterschaft in der Tasche haben, sondern auch mit tödlicher Sicher- heit wieder in die Oberliga aufsteigen. Dasselbe trifft für die Reutlinger im Siegesfalle zu. Alle anderen Spiele stehen im Schatten dieses Gigan- tenduells zweier ehemaliger Oberligavereine. Im Unterhaus erwartet das Schlußlicht Union Böckingen die TSG Ulm 46, die erst am letzten Sonntag mit einem überraschenden Auswärtssieg auf wartete. Das Spiel muß zeigen, ob Böckingens Krise behoben ist. Der Tabellenvorletzte FC Bamberg erwartet zu Hause den ASV Durlach. Im Falle eines Sieges könnte Bamberg an den Durlachern vorbeiziehen. Wacker München muß zum 1. FC Pforzheim ohne große Siegeshoffnun- gen. Die„Blausterne“ laufen im Falle einer Nie- derlage sogar Gefahr, neues Schlußlicht zu wer- den, wenn Böckingen und Bamberg ihre Heim- spiele gewinnen. Der FC Hanau erwartet Frei- burg, das auswärts nicht ernst genug genommen werden kann. Es spielen: Union Böckingen— TSG Ulm 46, 1. FC Pforzheim— Wacker München, 1. FC Hanau 93— Fe Freiburg, Schwaben Augsburg gegen SV Reutlingen, 1. Fe Bamberg— 8 Durlach. Boxländerkampf gegen Finnland In der Frankenhalle zu Würzburg findet am Samstag der siebente Boxländerkampf Deutsch- jand gegen Finnland statt. Sechsmal kreuzten die Finnen und Deutschen ihre Fäuste, das letzte Mal am 19. Oktober 1952 zu Helsinki. Dort ge. wannen Basel, Bieber, Wohlers, Schilling, Rien hardt und Pfirr mann, so daß die„Schweren Resch, Sturm und Kalbfell ruhig verlieren konn ten und der Erfolg noch mit 12:8 garantiert war Von dieser deutschen Staffel ist in Würzbur; nur noch Basel übrig, der seinen 14. Länder kampf bestreitet. Das Kampfprogramm sieht folgende Treffen vor: Fliegen: Basel Mannheim) gegen Luukonen; Bantam: Schwarz(Hamburg) gegen Hämälainen; Feder: Schwerer Gochum) gegen Rautiainen; Leicht: Kurschat Berlin) ge- gen Nivivuori; Halbwelter: Wagner(Konstanz) gegen Lettevae; Welter: Heidemann(Berlin) ge- gen Malmikoski; Halbmittel: Walter(Frankfurt) gegen Kontula; Mittel: Schiller(München) gegen Mantonen; Halbschwer: Westphal(Hamburg) ge- gen Karpano; Schwer: Witterstein(Kempten) gegen Koski. Besondere Beachtung bei den Kämpfern Suomis verdienen Olympiasieger Hä- mälainen, Silbermedaillengewinner Ninivuori (der kürzlich den Olympiazweiten Antfkiewiez schlug), Luukonen(der Europameister Kukier besiegte) und IIkka Koski, der einen K.o.-Sieg über Kalbfell in seinem Rekord hat. Acht Punkte für Finnland sind also nicht ausgeschlossen. Ludwigsburg vor der Halbzeit meisterschaft In Karlsruhe und Mannheim finden am Sonn- tag je vier Wasserballspiele der südwestdeut- schen Wasserball-Liga statt. Der noch verlust- punktfreie SV Ludwigsburg ist auch in Mann- heim gegen den SV Mannheim und die verbes- serten Darmstädter kaum in Gefahr, während sich im Karlsruher Vierordtbad die mit je zwei Verlustpunkten auf dem zweiten Platz liegen- den Mannschaften von KSN 99 Karlsruhe und SSV Reutlingen einen verbissenen Kampf um die Punkte liefern dürften. Bei der ausgegliche- nen Spielstärke der beiden Vertretungen ist der Ausgang als offen zu bezeichnen. Ds Heidelberg empfängt Daxlanden Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Eines der wichtigsten Spiele der 1. nordbadischen Fußballamateurliga führt am kommenden Sonntag den DSC Heidelberg mit dem Fy Daxlanden zusam- men. Dieses ursprünglich nach Daxlanden ange- Setzte Spiel wurde mit Rücksicht auf den Karls- ruher Oberligakampf KSc— VfR Mannheim nach Heidelberg verlegt, so daß die Aussichten des Vor- jahresmeisters, der ohnehin zur Zeit nicht in bester Form ist, wesentlich fallen. Spitzenreiter Germa- nia Friedrichsfeld hat gegen Feudenheim Platzvor- teil. Bei den Launen der früheren Vertrægsspieler- elf dürfen sich aber die Germanen keineswegs in Sicherheit fühlen. Einen in den letzten Wochen überaus erfolgreichen Gast erwarbet der Sv Schwetzingen mit dem Fe Kirrlach. Bei der SchluB abrechnung sollten allerdings die Schwetz er mit Snappen Torvorsprung das Zielband durbreißen. Schon allein auf Grund des Platzvorteiles t man Neckarau(gegen Hockenheim), Amieitia Viernheim Segen Brötzingen) und Kirchheim(gegen Birken- reld) in Front erwarten. Ilvesheim und die Ama- teure des Karlsruher Se stecken derzeit in einer Formkrise, so daß eine Vorhersage nahezu un- möglich ist. Es spielen: DSC Heidelberg— FV Daxlanden, Germ. Friedrichsfeld— ASV Feudenheim, Vfl. Nek karau— FV Hockenheim, Sd Kirchheim— Fe Bir- kenfeld, SV Schwetzingen— FC Kirrlach, Amicitia Viernheim— Ger. Brötzingen, SV Ilvesheim gegen Karlsruher SC. Der Handball in Baden In der badischen Handballverbandsliga— Gruppe Nord— stehen sich am Sonntag der ungeschlagene Spitzenreiter Sc Leutershausen und der vielfache badische Meister TSW Rot gegenüber. Wenn die Roter ihre Aussichten wahren wollen, müssen sie das Spiel gewinnen, was aber mit Rücksicht auf die Tatsache, daß die Begegnung in Leutershausen stattfindet, kaum anzunehmen ist. Der Zweite, SpVgg. Ketsch, sollte sich gegen die schwachen Oftersheimer glatt durchsetzen. Zu einem sicheren Erfolg dürfte auch Hockenheim in der Begegnung mit dem Schlußlicht Weinheim kommen. Bei den Spielen Nußloch— VfR Mannheim und Secken- heim— Birkenau stehen die Chancen der reisen den Mannschaften günstiger. Sport in Kürze Hein ten Hoff soll am 5. Januar in Milwaukee gegen den Amerikaner Bucceroni boxen. Hinter Weltmeister Mareciano und La Starza rangiert Bucceroni ganz vorn in der Weltrangliste. Gladbeck 13 schwamm über 44100 m Brust mit 5:07,8 einen neuen deutschen Rekord(bis- her 5:20, 4). In der Runde um die deutsche Eishockeymei- sterschaft siegte Bad Tölz überraschend mit 4:1 gegen Sc Rießersee, und Preußen Krefeld schlug den Neuling EC Weßling 11:1. Privatspiel: EV Zu A SEIN CS SCHACH-ECK E Aufgabe von Kohtz und Kockelkorn(1881) „ d. ß * E 8 , 4 , 1 55*. * Matt in drei Zügen Emme berühmte Aufgabe des deutschen Dio: kurenpaares Kohtz und Kockelkorn, die al. Probleme stets gemeinsam verfaßten. Längs sind beide tot(1918 und 1922), ihre herrliche Aufgaben aber unsterblich. Spiel mit Buchstaben 1. Laubbaum(L). 2 Fluß in Italien(A). Straßenbelag(E). 4 Baumteil(A). 5 landwir schaftliche Angestellte D), 6 Singvogel(AE — 1 2 . — 8 — 7. Tonart(R). 8. Teil der Uhr(RJ, 9 Augen blick(U), 10 Wasserfahrzeug(E), 11 Wohlge tuch(FT), 12 Storchvogel(T). 13 Sibirisch Steppe(RA), 14. schwed Herrschergeschlech (A) 15. Alte Münze(Te), 16, Vogelbau(E). Es sind Wörter vorstehender Bedeutung suchen, von denen die in Klammern ange gebenen Buchstaben abzuziehen sind. Die ver bleibenden Wörter und Wortteile ergeben. ir Zusammenhang gelesen, einen Spruch vo Emmanuel Geibel. Verschmelzungsrätsel Not— Riege— Stern= Schiffsraummaß. Lek— Inn— Rate Kurort in der Schweiz Füssen— HC Davos 11:4. 2 1 Inge— Lupe— Esel= Schalksnarr Tat— Met— Sen= letzte Verfügung Fes— Lee— Mur S elektr. Lichterscheinung Tag— Chan— III= Singvogel Dorn— Lee— Rad hohe Auszeichnung Rum— lran— Tal- Mineralfarbe. Die vorstehenden Wortgruppen sind derart miteinander zu verschmelzen, daß man je Wör⸗ ter der danebenstehenden Bedeutung erhält, Die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wön ter nennen einen Kurort in Baden-Württem berg. Buchstaben-Tauschrätsel Kleid— Posa— Messe— Wandel— Ba- bel— Sichel— Schiefer— Main— Nudel — Spreu— Nacht— Sold— Leier— Hans — Grad— Reiter— Gras— Bart— Zim- mer— Maie— Tand— Gier—. Bei jedem der vorstehenden Wörter soll ein Buchstabe gestrichen und durch einen an- deren ersetzt werden, so daß neue Wörter entstehen. Die gestrichenen Buchstaben er- eben nebst den dafür eingesetzten ein Rat- Sl, dessen Lösung zu suchen ist.(sch= ein uchstabe.) LSUNGEN aufpu— Sufpug— e ut S ανẽju² I Aauecpos de— 8 5 981 Surpun Urs SM SEN 5 142— ns f— ut. 1 — 5— 4—1— 2— 3— l- u— 8—1— p du= n Au e — 2— 5— e— Uu— 5 0 1 e p Ss EIsnTL-usqeisong — neus 8 1— e ee paorelp iu. eee morswulg Zuusutegse, ſessfd sue une 5 ur euoggegsfseu z eszzgassunzfieuios e — ijsuueg np sem pur 8 i np d usr np 3s uul 484 oN 4ep u e er ehen er ese p epung el sfr e nd e een r N 6 e 10% 8 And. es d psi g as f 8% S une eee r edeis song zun leds eu 5g s for s nz Sin: pusezugls ved figpd 8: led t:e 40 4 9 bb 700 V Tolle Oopyright by„Litag“ Westendorf— durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (8. Fortsetzung) „Ich Kkönmte ja lügen. Aber das möchte ich nicht tun. Diesen Doktor Ruegger lüge ich gerne an. Aber Sie? Sie sind so gut zu mir. Und ich weiß jetzt auch, daß Sie mir Ihr Blut gegeben haben, Sind wir nun Geschwister? Blutsgeschwister?“ Adelind lächelt.„Da müssen Sie Doktor Ruegger fragen. Der erzählt uns manchmal von seinen Theorien. Von einer neuen Art Blutsverwandtschaft.“ 9 ja. diese Aerzte!“ Schott erzählt Ade- ad eine kleine Anekdote. Er will nicht, daß sie weiter nach seinem Leben fragt. Adelind steht jetzt neben dem Nachttisch, schlank in ihrem weißen Kleid. und mischt eine Medizin zurecht. „Habe ich Sie wirklich nicht gelangweilt?“ tragt er nochmals. „Wo denken Sie bin? Es gibt wenig Men- schien, die solch interessante Geheimnisse haben.“ Schott neigt den Kopf zur Seite und sucht emen Blick von Adelind aufzufangen, aber se sieht nur auf die Fläschchen am Nachttisch. Es geht durchaus nicht um mich, Schwester Adelind“, gesteht er plötzlich mit erregter 1»Ich hänge nicht am Leben. Ich 1 ins 5 6 sehen. ESG geht 0 2555 Werke Um dle 1 auf 1855 1 8 ren abe e zn die Stüit 5 habe ich den 2 5 70„ n Srate N 3 546 15 8 — ee von en gekommen sind.“ nern. Habe im Winter monatelang Felsbänder und Eisgrüfte mit dem Feldstecher abgetastet. jeden Vorsprung, jeden Absatz.“ „Ich habe viel über Sie gelesen“, sagt Ade- lind unvermittelt.„Ich babe mir sogar alles aus den Zeitungen geschnitten, was ich über Sie fand. Und über Ihr Projekt. Auch Ihr Bild habe ich aus einer IIlustrierten.“ „So auch mein Bild?“ fragt Schott nachdenklich.„Weshalb leben Sie eigentlich hier im Spital?“ „Das wird wohl so meine Bestimmung sein“ erwidert Adelind. Sie läßt jetzt einige Trop- ten aus einem Fläschchen auf den Löffel laufen und reicht ihn dem Kranken. Schott nimmt Adelind den Löffel aus der Hand und kührt ihn selbst zum Mund. Dabei hält er ihre rechte Hand fest. „Glauben Sie., daß es eine Bestimmung gibt, der wir nicht entrinnen können?“ „Gewiß, Herr Schott. Sonst hätte ich Sie nicht kennen gelernt.“ „Ach 80ʃ⸗ Schott lächelt ein wenig.„Ist dies denn so ein Gewinn? Einen Mann. den man eines Tages in den Operationssaal schleppen wird. um zu Sel 5 ob man ihn noch halb- Wegs zusammen 15 en kann?“ 9 0 kommt n erwidert fie e Ich bin in das Spi 0 gegangel 850 e große Enttäuschun erlebt hatt 12 weil ich den schwers 5 10 And wollte, den es für eine 2280 „Und Ste slauben. dag dies Bestimmung war?“ „Ja“, sagt Adelind leise. Ihr blasses Gesicht türbt sich rot.„Ich babe vielleicht auf Sie gewartet.“ „Auf mich? Doch nicht. um mir diese wider- 12 90 W einzugeben?“ versucht Schott „Das e Vielleicht mußte ch Ihnen aber mein Blut geben! Für mich ist es ein großes Glück, daß Sie gerade in das Spital 0 er nge 18 858 bllnd 8 t. e t imer auf den Gewinn e 1 0 0 Bett stehen sieht, das Meta so ähnlich sieht— der armen, toten Meta— verschluckt er das Wort, das er sprechen wollte. Und er wundert sich, daß er sein Herz Stärker schlagen spürt. „Haben Sie Schmerzen?“ „Nein. Weshalb?“ „Weil Sie auf einmal den Mund so zusam- menpressen!“ Adelind macht aus einem Polster eine Rolle und schiebt diese unter sein Knie, das von einem Verband bedeckt ist. „So ist es wohl besser?“ Schott nickt ein wenig.„Ja, ich danke Ihnen. Es hat wirklich im Knie weh getan. Das spüre ich mehr als meine gebrochenen Rippen. Wann werde ich operiert? Es 1 in der Brust manchmal beim Atmen.“ „Ich laube. in einigen Tagen.“ „In einigen Tagen. in einer Woche in vierzehn Tagen.“ Schott verzieht unwillig den Mund.„Man zieht es hinaus! Doktor Ruegger weiß, daß es nur eine barmherzige Lüge ist. Und dabei Weib ich nicht einmal warum er mich anlügt Sie anlügt. Er denkt wohl, daß ich ein Mensch ohne Zeit bin, ohne Zukunft. Oder er 18, daß dieser Zustand ein anderes Ende haben wird, wenn alles vorüber ist?“ „Sie sollen nicht 80 viel Srübeln“, lenkt 243 500 15 Sie Tl 5 Acht aus und sich in den jefe Finsternis at die Augen. et sich über e 8 Medien denkt er. Etwas. was Adelind ihm verschwiegen hatte. . r Sitz. a heran. Ade t n Lehnstuhl. Schott weiß ob sie ten hat. Er hofft es für „„ Kopf zu. „Wie spät ist es?“ fragt Schott. Adelind bhct auf ihre Armbanduhr. 8 0 Sie baben e ere ee. kommt vom Liegen. Soll zurückziehen?“ 2 ich den Vorhang „Ei Adelind setzt sich wieder neben das Bett. Sie künlt seinen Puls. Ihre Hand bleibt auf der seinen Uegen. So beruhigend ist das, 80 nahe ist sie Schott, daß er ihren warmen Atem spürt. „Sie dürfen mir ruhig weiter erzählen“, Sagt sie.„Wenn Sie nicht schlafen können.“ „Wo bin ich nur stehen geblieben?“ fragt Schott. „Auf der Solvay-Hütte. Wer war Lyngam:“ Es ist Schott wie ein sanftes Hinübergleiter in die Vergangenheit. „Lyngam? Ich muß Ihnen mein Leben wei- ter erzählen, damit sie mein Schicksal ver- Stehen ö f Und Christoph Schott erzählt weiter. 7* „Lyngam? Ich weiß nicht. wohin er gegan- Sen ist“, sagte Schagtt zu Mets, als er aus de Tür hinab in die Tiefe geblickt hatte. 5 Er hat mich so unheimlich angesehen.“ Meta fror in der kalten Hütte. Schott hüllte sie in eine Decke ein, die er von einem der Lager entnahm.. „Das kommt von der dünnen Luft.“ Dann zerteilte Schott einige Holzstücke, die neben dem kleinen eisernen Ofen lagen und setzte 5 sie in Brand. Das Eisen begann sich rasch erhitzen und strahlte eine wohltuende 8 aus. Meta studierte die Schriftzüge, die in den alten, abgenützten Tisch eing. waren. Namen berühmter Bergsteiger und Führer aus allen Ländern. Schott stellte unterdessen einen Topf mit Wasser auf 8 heiße Ofenplatte, in den er ein Su n 5 e 1 5 7 ein großer r war wenig 5 Meta sah groge, rote Steine W e e Ae de un W. nochmals fragte. ee eee au finden?“ orte, fn, 2 2 e te .. d S N ed g