Erscheint: montags, mittwochs freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 bfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 2 Samstag, den 4. Januar 1958 10.58. Jahrgang Querschnitt der Woche Von Gustav Roeder „Eine der eindrucksvollsten Bekundungen der neuen deutschen Demokratie“, ein„un- Aberhörbares Bekenntnis zu einer Politik des Friedens und der Verständigung“, eine„An- sprache, die in die Geschichte eingehen wird“ — mit solchen enthusiastischen Worten wurde die Neujahrsrede von Bundespräsident Heuss gerühmt. Und zwar nicht etwa von seinen freidemokratischen Parteifreunden, sondern vom Pressedienst der Sozialdemokratischen Partei, der Heuss als einen„wohl abgewoge- nen und über der Zeit stehenden Mann“ be- zeichnete. ES wird wohl kaum einen Hörer oder Le- ser geben, der hier nicht beipflichtet, es sei denn, der Betreffende wäre einer, dem seine „Ideologie etwas wie missionarischer Reli- gionsersatz oder wissenschaftliches Dogma“ iSt, um den Bundespräsidenten selbst Zu zitieren. Besonders beherzigenswert für die Politiker in aller Welt war das Bekenntnis des Bundespräsidenten zu der„altmodischen“ Auffassung, daß man mit kluger„Geheim- diplomatie“ mehr erreichen kann als mit all- zulauten öffentlichen Deklamationen. ht gibt Land- nach Der Bundespräsident hat hier den Finger en und in eine Wunde der Weltpolitik gelegt. Er ist die Zeit dgen das Geschrei und für das sorgfältige ind' ausnutzen der diplomatischen Kanäle. Er er- heine! innerte dabei an die geräuschlose Erledigung ercte 80 des Triestkonflikts und die ebenso geräusch- gen, das josen Verhandlungen zwischen den USA und Vorhang der Sowjetunion zur Aufhebung der Berliner usbahn“ Blockade. Er hätte diese Beispiele ohne wei⸗ enbesu- teres vermehren und etwa an die Lösung des en, mit Suezkonflikts erinnern können, die nicht et- die Ge- Wa auf der lauten Konferenz der Kanalbe- ellungs- nutzer in London, sondern in vertraulich ge- führten Gesprächen in Kairo und teilweise usteller- auch in Rom erfolgte, oder an die Vorver- Boden handlungen zum Abschluß des österreichisch- heblich soWjetischen Staatsvertrags,. Ein negatives Zonen- Beispiel sind die Abrüstungsverhandlungen, n. Nicht die immer im vollsten Rampenlicht der Of- ben Kir- fentlichkeit vor sich gingen und wahrschein- en blei- Hch gerade deshalb ein so klägliches Ende geschäfte nahmen. en mit Man sollte wirklich versuchen, gerade die der 88. Abrüstungsverhandlungen auf dem Wege dei Wächst„Geheimdiplomatie“ voranzutreiben. Bundes- Kanzler Adenauer hat ja bereits auf der letz- n, abge- en NATO- Konferenz— übrigens eine der t sogar Konferenzen, für die die Kritik des Bundes- mit und präsidenten gilt— erklärt, daß er in Moskau op Worstellig werden wolle, um Einzelheiten über e fab mn letzten Bulganinbrief zu erkunden. Das dem Hufes fügte ohne Publizität geschehen, so wie es ien und der Bundespräsident angedeutet hat. Dann e 8 Su Könnten sich wenigstens die verantwortlichen Welten Staatsmänner ein klares oder mindestens ein u Schau klareres Bild über die Vorstellungen des ig Kilo- 5 Kreml machen. Auch könnte bei einer solchen m fahren Gelegenheit die Stellung Moskaus zu dem agt jedes schon im Oktober vorgelegten, aber eigent- er sern ch jetzt erst richtig ins Gespräch kommen- un;„dor! gen Rapachi-Plan erforscht werden. Su. Dieser Rapacki- Plan wird zur Zeit im We- grogen sten meist mit dem auch vom Bundespräsi- N 3 denten kritisierten Modewort„unrealistisch“ * Abgetan. Nur einige wenige Staatsmänner der freien Welt finden den Vorschlag einer Dis- kussion für würdig. Der belgische Außen- minister Larock bezeichnete ihn als„interes- sant, aber unpräzise und zu begrenzt“ Un- Präzise? Ja, sind denn die Diplomatep un- tähig. die Urheber dazu zu bringen, das Ver- schwommene an ihrem Plan etwas deutlicher zu machen? Wenigstens in unverbindlichen Geheimverhandlungen? Der Vorschlag Rapackis kann nämlich kei- neswegs deswegen abgetan werden., weil er aus einem kommunistischen Land, nämlich Polen, stammt. Er sieht in groben Zügen vor, Mitteleuropa, genauer gesagt: die Bundes- republik, die Sowjetzonen- Republik. Polen und die Tschechoslowakei zum aàatomwaffen- Urd raketenfreien Gebiet zu erklären. Es wäre durchaus denkbar, daß dieser Plan. käme er vom Westen, vom Osten deswegen abgelehnt Würde, weil das atomwaffenfreie Gebiet öst- lich des Eisernen Vorhangs größer wäre als 8 ühn Dag rbfüm: tete f elbart“ 1 das westlich des Eisernen Vorhangs. Und trotzdem ist er für den Westen„unreali- 9 Uhr stisch“? Es läßt sich natürlich einwenden, daß arbfüim) ein atomwaffenfreies Gebiet ohne wirksame Kontrolle praktisch sinnlos ist,. Aber die pol- nische Regierung hat ja ausdrücklich erklärt, der Plan sei zunächst einmal eine Diskus- Sionsgrundlage; Anderungen und Ergänzungs- vorschläge seien durchaus noch anzubringen. . Warum soll man sich also nicht mit den Po- len oder mit den Sowjets darüber unterhal- ten? Vielleicht haben die Polen bei ihrem Vor- im: —' clag sogar gewisse Hintergedanken. Viel- 8 8 leicht gehen sie von der Erwägung aus, daß sie bei der Realisierung des Planes unabhän- Arten giger bleiben? Denn sowjetische Abschuß rampen in Polen, das bedeutet mehr sowie tische Soldaten. Offiziere. Techniker,. Spezia- 5 listen. Das bedeutet auch, daß die polnische rel Armee an eigenständiger Bedeutung— wenn man überhaupt von einer solchen Fan noch weiter verlöre Es könnte 1 Bundesregierung prüft Rapadi-plan Antwort an Bulganin wird vorbereitet— Kommt es zu direkten Gesprächen mit Moskau? Bonn(E. B.) Die Bundesregierung hat am Freitag mitgeteilt, daß sie den Plan des pol- nischen Außenministers Rapacki, eine atom waffenfreie Zone in Mitteleuropa zu schaffen, gegenwärtig prüft. Diese Prüfung werde im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Antwortschreibens Bundeskanzler Adenauers an den sowzetischen Minister präsidenten Bul- ganin vorgenommen, der in seinem Brief an Adenauer auch den polnischen Plan erwähnt Hatte. Bundespressechef von Eckardt sagte aui einer Pressekonferenz auf eine Frage nach dem Rapacki-Plan, daß die Bundesregierung „Selbstverständlich jeden Vorschlag mit Sorg- falt prüfen“ werde. Ob diese Prüfung dann zu einer positiven oder negativen Beurteilung führt, werde die Antwort an Bulganin zeigen, die nach den Worten Eckardts kaum vor der zweiten Hälfte des Monats Januar zu erwar- ten ist. Der Bundespressechef machte aber gleich- zeitig mit großem Nachdruck darauf aufmerk- sam, daß Presseberichte aus London, denen zufolge der britische Außenminister Lloyd eine positive Einstellung zum Rapacki-Plan ein- nehme, nach den Feststellungen der Bundes- regierung nicht zuträfen. In Bonn seien ande- rerseits Beratungen über den Rapacki-Plan im Zusammenhang mit der Antwort an Bulga- nin noch im Gange, so daß Einzelheiten über den Inhalt des Briefes an den Kreml noch micht mitgeteilt werden könnten. Nach Mitteilung von Eckardts sind auch in den anderen westlichen Hauptstädten die Vor- bereitungen für die Antworten an Bulganin noch im Gange. Keine der Regierungen Hillary haf den Nur noch Benzinvorrat für 30 Kilometer— Auch Fuchs wird bald erwartet Wellington(dpa /UP). Nach einem 32- tägigen Marsch durch fast 2000 Kilometer Schnee- und Eiswüste hat die neuseeländische Antarktis- Expedition unter Führung des Mount-Everest-Bezwingers Sir Edmund Hil- lary am Freitag den Südpol erreicht. Die letzte 112-Kilometer-Etappe hatten die fünf For- scher in einer Tag- und Nachtfahrt ohne Un- terbrechung zurückgelegt. Bei ihrer Ankunft hatten die neuseeländi- schen Forscher nur noch einen Benzinvorrat für rund dreißig Kilometer. Sie kamen 80 überraschend, daß sie die schon früher mit Flugzeugen am Südpol abgesetzten Amerika- ner, die dort einen Stützpunkt errichteten, schlafend antrafen. Fast zur gleichen Zeit wie Hillary war eine britische Expedition unter Führung von Dr. Vivian Fuchs von einem Stützpunkt am Weddelmeer zum Südpol auf- gebrochen. Nach den letzten Berichten ist Fuchs jedoch noch etwa 320 Kilometer vom Pol entfernt. Nach den ursprünglichen Plänen sollten die Neuseeländer von einem Stützpunkt am Me- Murdo-Sund(Rossmeer) aus nur bis in das Gebiet des Mount Albert Markham, etwa 480 Kilometer vom Südpol entfernt, vorstoßen. Dort sollte Hillary ein Debot einrichten und auf die britische Expedition warten, die vom Weddelmeer die gesamte Antarktis überque- ren und dabei eine Entfernung von 3200 Kilo- metern zurücklegen will. Wegen schlechter Wetter- und Bodenverhältnisse konnten aber die Engländer ihren geplanten Tagesdurch- schnitt von 32 Kilometern nicht einhalten. Am zm Interesse ganz Europas und darüber Bin- aus der Welt nichts schaden, wenn man sich einmal wirklich ernsthaft mit diesem Vor- schlag befaßte und auf„geheimdiplomati- schem“ Wege Erkundigungen einzöge, Daß die Machthaber in Pankow den Plan gutgeheißen haben, braucht uns dabei nicht genieren. Doch zurück zur Neujahransprache des Bundespräsidenten, in der auch noch einige bemerkenswerte Sätze über den Arbeitsfrie- den enthalten waren. Heuss sagte, es- sei für inn„fast ein Freudentag“ gewesen, als die Sozialpartner im Bad Sodener Abkommen eine verbindliche Regelung der Arbeitszeit und der Lohnkategorien erreichten, Verglei- chen wir mit seinen aus sorgendem Herzen kommenden Worten einmal die neue Ausgabe des SED-Zentralorgans„Neues Deutschland“. Dort wurde zum neuen Jahr verkündet, daß die Produktion in der Sowjetzone um 18 bis 30 Prozent erhöht werden müsse, um die „Sozialistischen Errungenschaften“ zu erhal- den. Und das ohne Lobnausgleich! Nun stellen Sie sich mal vor, so etwas stünde etwa im regierungsamtlichen„Bulletin“ oder in einer Zeitung der Regierungspartei, Es wäre nicht auszudenken. Womit wieder einmal bewiesen ist. daß jenseits des Eisernen Vorhangs eine andere Welt beginnt. obwohl dort die gleiche Sprache gesprochen wird. PF auch nicht die britische— habe ihre Antwort an den sowjetischen Ministerpräsidenten be- reits fertiggestellt. Am Mittwoch werde der Ständige NATO-Rat in Paris in einen ersten Gedankenaustausch über den Inhalt der je- weiligen Antworten eintreten. Im Bonner Auswärtigen Amt wird nicht Verhehlt, daß man sich von einem längeren und notwendigerweise öffentlichen Briefwech- sel mit Moskau nicht viel verspricht. Man möchte offenbar recht bald zu direkten diplo- matischen Gesprächen mit der Sowjetunion über die Botschaften und Außenminister ge- langen. Die gleiche Rückkehr zur„Geheim- diplomatie“ hatte auch Bundespräsident Heuss in seiner Neujahrsrede vorgeschlagen, die in Bonn große Beachtung fand. SPD drängt auf ernsthafte Verhandlungen Ein Sprecher der SPD-Fraktion sagte zu den Außerungen Eckardts, man sollte über den Vorschlag Rapackis ernsthaft verhandeln und ihn nicht nur ernsthaft prüfen. Nach der Zu- sage des Regierungssprechers, daß der Plan Rapackis geprüft werden solle, ergebe sich die Frage, ob der Bundesregierung wirklich an einer ernsthaften Prüfung dieses Vor- schlages gelegen sei oder ob sie erneut an ein Täuschungsmanöver denke. Der gleiche Re- glerungssprecher habe nämlich im alten Jahr diesen Plan bereits als unrealistisch abgelehnt. Auch der Bundeskanzler habe unmittelbar nach der Pariser Konferenz in einer Presse- konferenz diesen Plan scharf abgelehnt, wie es der Verteidigungsminister auch tat. Die SPD erwarte, daß die Bundesregierung die abschließende Antwort auf den Bulganin- Brief und den Rapacki-Plan nicht erteile, be- vor die Möglichkeit gegeben wurde, ihn auf Allen Ebenen des Parlaments ernsthaft zu dis- kutieren. Südpol erreidat 26. Dezember gab Hillary seinen überraschen den Entschluß bekannt, selbst zum Südpol vorzustoßen. Auf dem letzten Stück des Wegs stieg er auf äußerst schwierige Wetter- und Schnee verhältnisse, so daß er sich gezwungen sah, alles entbehrliche an Nahrungsmitteln, Treibstoff sowie zwei Lastschlitten zurück- zulassen, um die Traktoren zu erleichtern und schneller vorwärtszukommen. Ob die Neuseeländer mit Dr. Vivian Fuchs zum Rossmeer zurückkehren werden, steht noch nicht fest. Nach den vorliegenden spär- lichen Berichten scheinen die Zugmaschinen derart strapaziert worden zu sein, daß Hillary den Rückmarsch wahrscheinlich nicht wagen dürfte. Bis wenige Tage vor dem Ziel konnten die 26-PS-Motoren der Zugmaschinen in dem tiefen Pulverschnee nur im ersten Gang gefah- ren werden. Erst das leicht abfallende Ge- lande vor dem Südpol gestattete höhere Ge- schwindigkeiten. Zum erstenmal hat mit der neuseeländi- schen Expedition wieder eine Forschergruppe auf dem Landweg den Südpol erreicht, seit der Engländer Robert Scott im Januar 1912 nach gewaltigen Schwierigkeiten dort einge- troffen war. Die Ankunft war damals für Scott enttäuschend, weil er feststellen mußte, daß einen Monat vor ihm der Norweger Ro- ald Amundsen als erster Mensch den Südpol erreicht hatte. Sowiets stoßen zum„Unzugänglichkeitspol“ vor Außer der britischen und der neuseeländi- schen Expedition halten sich zehn andere For- schergruppen in Verbindung mit dem Geo- Physikalischen Jahr in der Antarktis auf. Eine SoWjetische Expedition versucht, den„Unzu- gänglichkeitspol“ zu erreichen. Es ist die Stelle der antarktischen Landmasse, die von den Eisküsten am weitesten entfernt und noch von keinem Menschen betreten ist. Die So- Wiets haben auf ihrem Vormarsch mit nicht minder großen Schwierigkeiten wie die Bri- ten und die Neuseeländer zu kämpfen. Durch Erkundungsflüge wurde festgestellt, daß das Eisplateau am„Unzugänglichkeitspol“ eine Höhe von 4100 Metern erreicht, so daß die sowjetische Landexpedition beträchtliche Stei- gungen zu überwinden hat. Carlo Schmid wird Ordensritter Aachen(UP). Carlo Schmid, der 61 Jahre Alte Vizepräsident des deutschen Bundestages, wird der neue Ritter des„Ordens wider den tierischen Ernst“ sein. Der Elferrat des Aache- ner Karnevalsvereins von 1859, der die Son- derklasse des Ordens jährlich einmal vergibt, Bat einstimmig beschlossen. in diesem Jahre Carlo Schmid auszuzeichnen., Der Vorsitzende des Vereins, Jacques Königstein, schrieb in einem Brief an den sozialdemokratischen Po- Htiker, ihm(Schmid) seien Humor und Ab- neigung gegen den tierischen Ernst in hohem Maße zu eigen, Carlo Schmid hat sich bereits für die Auszeichnung bedankt und mitgeteilt, er werde bei der Entgegennahme des Ordens am 2. Februar in der alten Kaiserstadt einige Worte„ohne tierischen Ernst“ an die hohe Versammlung richten. 5 8 —* DAS PORTRAT DES TAGES; Konrad Adenauer Eriglands„Grand Old Man“ Sir Winston Churchill war 80 Jahre alt, als er sich vor drei Jahren aus der Politik an den Schreibtisch des historischen Schriftstellers zurückzog. Der „Lotsé“ Bismarck ging mit 74 Jahren„von Bord“ des deutschen Staatsschiffes, Konrad Adenauer, der„einsame Preuße vom Rhein“, der am Sonntag 82 Jahre alt wird, steht am Anfang seiner dritten, auf vier Jahre bemes- senen Kanzlerschaft— nach acht harten Ar- beitsjahren als Parteiführer und Regierungs- chef, in denen er ein Lebenswerk schuf, auf dem schon heute das Licht der Geschichte liegt. Welch Triumph aber, in einem Alter, da die Natur andere längst zu Greisen gestempelt hat, aus der Rolle des deutschen noch hinaus- zuwachsen in die des überragenden europä- ischen und westlichen Staatsmannes, dessen Ansehen seit der Pariser Gipfelkonferenz der NATO nur noch von demjenigen Eisenhowers übertroffen wird! Wie sieht das Ausland Ronrad Adenauer? Es zählt den Kölner Kanzleiratssohn zu den Großen der Zeitgeschichte, zu den„Weisen“ und„Patriarchen“ der politischen Weltbühne, auf der das Wort eines deutschen Staatsman- nes Wieder etwas gilt.„Der Champion Euro- pas“, 50 titulierte die führende französische Zeitung„Le Monde“ den Bundeskanzler, und ein italienisches Blatt nannte ihn den„Spre- cher Europas in geschichtlicher Stunde“. „Die Kunst des Möglichen, das ist die Defi- nition der Politik, die Adenauer verfolgt. Er verläßt nie den Boden der Tatsachen, so un- angenehm sie auch sein mögen“, schreibt der französische Historiker Graf Rober d' Harcourt, Mitglied der Académie, in seinem Buch über den einstigen Oberbürgermeister der rheini- schen Domstadt.„Seine Festigkeit, seine Be- harrlichkeit und lederne! Zähigkeit verleiten gern dazu, ihn mehr für einen Westfalen als für einen Rheinländer zu halten. Aber das trifft nicht zu. In den Augenblicken der Ent- spannung hat Adenauer die rheinische Fröh⸗ lichkeit, doch auch die böse Zunge FE ist zäh und geschickt, Seine Verhandlungs- technik verbindet sich mit einer natürlichen Gabe zu befehlen. Diese gabung ist nicht nach aller Leute Gesch=. Seine Gegner schen statt der Autorits z autoritären Füh- rer. Dabei ist er eis großer Arbeiter. Er versteht es, seine Arbeit zu planen und zu ordnen und damit Uberanstrengung zu ver- meiden. In den Stunden äußerster Anspannung ist kein Zeichen von Nervosität an ihm Wahr- zunehmen. Diese Ruhe ist keine Pose, sie ist echt. Seine Selbstbeherrschung ist erstaunlich.“ Bände würden die bewundernden Kommen: tare der Amerikaner für Adenauer füllen. Ein Schweizer Journalist, der Bonner Korrespon- dent F. René Allemann, zollte Adenauer sei- nen Respekt mit den Worten:„Er mag selbst- herrlich genug auftreten und die Worte des Grundgesetzes, nach denen der Kanzler die Richtlinien seiner Politik bestimmt, bis 2u mren Grenzen— und gelegentlich darübel hinaus— dehnen. Ein Diktator ist er des. wegen noch lange nicht, und schon gar nicht ein Dämon. Es fehlt ihm wahrhaftig nicht E Sinn für Macht und an der Härte, die diese Macht auch zu gebrauchen weiß— aber auch im Vollbesitz solcher Gewalt bleibt er de bürgerlichen Welt verhaftet.“ U. K 1 Jetzt fünf deutsche NATO- Divisionen BO nn(dpa). Die Bundeswehr hat mit Jah- resbeginn der NATO ihre zwei Panzerdivisio- nen als„beschränkt verwendungsfähig“ ge- meldet. Außerdem sind der NATO als be- schränkt verwendungsfähig ein Schnellboot- geschwader der Marine und eine Transport- staffel der Luftwaffe gemeldet worden, Damit hat die Bundeswehr zur Zeit drei Panzergre- nadier- und zwei Panzerdivisionen, vier Ge- schwader der Marine, davon drei Minensuch- und ein Schnellbootgeschwader, und eine Transportstaffel der NATO unterstellt. Ein Sprecher des Bundesverteidigungs ministeriums gab bekannt, daß die Divisionen zwei Drittel ihrer Sollstärke erreicht haben. Die vier Ma- rinegeschwader verfügen über zusammen 31 Boote, während die Luftwaffenstaffel 16 zwei⸗ motorige Transportmaschinen hat, Die Ge- birgsjäger-Brigade und die Luftlandedivision der Bundeswehr sollen der NATO am 1. April 1958 unterstellt werden, Die Divisionsstärke beträgt zur Zeit etwa 12 000 Mann. 0 0 6 Herzlicher Empfang für Heuss in Basel Nachbarliche Freundschaftsvisite— Enge Bande zwiscken der Schweiz und dem Süd- westen Basel(dpa). Ein sehr herzlicher Empfang wurde Bundespräsident Heuss am Freitag bei einem Besuch in der Schweizer Grenzstadt Basel bereitet. Es war kein Staatsbesuch mit dem üblichen„Großen Bahnhof“, sondern eine nachbarliche Freundschaftsvisite, zu der Heuss, der noch bis 7. Januar seinen Fest- tagsurlaub in Lörrach verbringt, von der Bas- ler Kantonsregierung eingeladen worden war. Der Präsident der Basler Kantonsregierung, Brechbühl, und der deutsche Generalkonsul in Basel, Köhler, holten den Bundespräsiden- ten gegen Mittag in Lörrach ab und geleite- ten ihn über die Grenze nach Basel, wo die Kantonsregierung für den prominenten Gast einen Empfang gab. Hunderte von Baslern standen Spalier und grüßten lebhaft, als die Autokolonne vor dem Rathaus hielt und sich Srofessor Heuss in den festlich geschmückten, Stilvollen Großrats-Saal begab, wo die Mit- glieder der Basler Regierung versammelt wa- ren. Dem Bundespräsidenten wurde als Ge- schenk ein Holbein-Buch überreicht. Regierungspräsident Brechbühl hieß in sei- ner Begrüßungsansprache Heuss als„guten Europäer, großen Humanisten, weisen Staats- mann und echten Patrioten“ willkommen. Brechbühl erinnerte an die„Liebeserklärun- gen“, die der Bundespräsident vor Jahren in einer Rede in Freiburg an die Adresse der Schweiz gerichtet habe, Vor allem in der Grenzstadt Basel habe diese Rede einen be- sonders starken Eindruck hinterlassen. Basel sei mit dem Nachbarn im Norden schon im- mer eng verbunden gewesen und fühle sich auch heute wieder als Mittler zwischen der Schweiz und Deutschland. In launigen Worten gestand Professor Heuss in einer kurzen Erwiderung erneut seine „Ilebe zu Basel“. Der Bundespräsident ver- Wies auf die jahrhundertealten engen Bande zwischen der Schweiz und dem deutschen Südwesten und meinte:„Was wäre zum Bei- spiel die Basler Mission ohne die schwäbi⸗ schen Pfarrer?“ Es habe stets ein erfreuliches Sich- Stützen gegeben, schon zur Zeit der Re- 1 sance und des Humanismus. In den Nach- eriegsfahren habe sich zwischen beiden Staa- ten eine neue humanitäre Gesinnung gebil- det, Nach dem Empfang gab die Basler Re- gierung zu Ehren des deutschen Bundesprä- gidenten ein Essen, an dem zahlreiche Per- Sönlichkeiten teilnahmen. Lastenausgleich soll abgekürzt werden Vorverlegung des Abschlußtermins um fünf Jahre?— Zwischenlösung durch Aktien Bonn(dpa). In den zuständigen Bundes- ministerien werden gegenwärtig Pläne erör- tert, die zu einer Verkürzung des Lastenaus- gleichs führen sollen. Bundesvertriebenen- minister Oberländer möchte eine Vorverle- gung des Lastenausgleichs-Schlußtermins um künk oder mehr Jahre erreichen. In der „Union in Deutschland“ erklärt der Minister, daß erste Besprechungen über konkrete Pläne — aur Vorfinanzierung des Lastenausgleichs be- reits stattgefunden hätten. Dabei gehe es vor allem darum, daß abgabepflichtige Unterneh- men in der Höhe ihrer Zahlungsverpflichtun- gen Aktien ausgeben sollen, die bei der La- Stenausgleichsbaein Zertiflkate für die Ent- schädigungsberecht dten„umgewertet“ wer- den. „Ich glaube, daß dieser Weg gangbar ist“, Srklärt Oberländer,„zumal auch Schatzmini- Ster Dr. Lindrath mit dem abgabepflichtigen Bundesvermögen ähnliche Gedanken prüft“. Bei der Ausgabe von Zertifikaten müßten je- doch Vorkehrungen getroffen werden, damit der Kapitalmarkt nicht gestört und der Kon- sum vergrößert wird, Oberländer schätzt, daß man durch vorzeitige Einlösung privater Zah- lungsverpflichtungen mittels Aktienausgabe etwa eine Milliarde DM vorfinanzieren könnte. Wie dazu im Bundesvertriebenenministe- rium zu erfahren war, wird auch der Plan geprüft, die Bausparkassen zur Annahme der erwähnten Entschädigungszertiflkate aus dem Lastenausgleich zu bewegen. Dieser Gedanke werde durch die achte Lastenausgleichsnovelle begünstigt, nach der die Hauptentschädigung auch in Form von Obligationen geleistet wer- den kann. Das Eigenheim soll gefördert werden Bundeswohnungsbauminister Lücke hat die „Richtlinien für den Einsatz der Bundesmit- tel für den sozialen Wohnungsbau 1958“ er- lassen, In den Richtlinien wird als Ziel des Einsatzes der Bundesmittel sowohl die Besei- tigung der Wohnungsnot als auch die Meh- rung von Einzeleigentum an Grund und Bo- den, besonders in der Form von Familienhei- men, herausgestellt. Die Richtlinien bestim- men, daß in neuen Wohngebieten für Straßen und Wohnwege nur ein geringer Aufwand an Fläche getrieben werden darf. Beim Wieder- Aufbau Zerstörter Wohngebiete ist eine grund- legende städtebauliche Neuordnung nach mo- dernen Gesichtspunkten anzustreben. Von be- sonderer Bedeutung ist die Bestimmung, wo- nach zur Förderung des Baues von Familien- heimen in der Form von Kaufeigenheimen neben Mitteln für die nachstellige Finanzie- rung Mittel aus dem Bundeshaushalt auch zur teilweisen Vorfinanzierung von Eigenleistun- gen an geeignete Bauherren gegeben werden F 8 1355. Albanien gibt britisches Flugzeug frei London(UP). Das britische Außenmini- Sterium gab bekannt, daß die am Dienstag von Jagdflugzeugen zur Landung in Albanien gez wungene britische Privatmaschine des Typs De 4 am Wochenende wieder von den albani- schen Behörden freigegeben werde. Die al- panische Gesandtschaft in Belgrad habe die britische Botschaft davon in Kenntnis gesetzt. Die einer britischen Luftverkehrsgesellschaft gehörende Maschine war auf dem Fluge von Düsseldorf nach Singapur zur Landung auf dem albanischen Flugplatz Valona gezwun- Sen worden, Weil sie angeblich albanisches Hoheitsgebiet überflogen hatte. Pilot der vier- Mmotorigen„Skymaster“ ist der gebürtige Pole 9 7 N der jetzt dle britische 1125 f hat. Außer ihm befanden und eine Stewardess an o ien Frieden zu sichern Mrd Haupistadiproblem auigescohen? Bonn tritt für ein Provisorium ein— Hall stein als EWG- Präsident genannt Bonn(E. B.) Bundespressechef Eckardt erklärte in Bonn, die Außenminister der sechs Mitgliedsstaaten der Montanunion würden auf ihrer Konferenz in der kommenden Woche in Paris wahrscheinlich nur eine provisorische Lösung für die europäische Hauptstadt mit dem Sitz aller europäischen Behörden verein- baren. Eckardt sagte, man werde die neuen Be- hörden(europäische Wirtschaftsgemeinschaft und Euratom) erst einmal dort unterbringen, Wo dies technisch möglich sei. In der Zukunft — jedoch kaum vor Ablauf eines weiteren Jahres— solle entschieden Werden, wo man Alle europäischen Organe an einem Ort kon- zentrieren könne. Der Bundespressechef teilte jedoch nicht mit, für welche provisorische Haupstadt sich die Bundesregierung einsetzen werde. Eckardt Sagte, er könne nicht beurteilen, ob Brüssel oder der Raum Straßburg-Kehl gegenwärtig die besten Möglichkeiten zur provisorischen Unterbringung bieten. In unterrichteten Krei- sen wurde jedoch bestätigt, daß sich Bonn für eine vorläufige Arbeitsaufnahme der Be- hörden des Gemeinsamen Marktes in Brüssel einsetzen werde, wenn sichergestellt sei, daß die endgültige Hauptstadt im Raum Straß burg-EKehl errichtet werde. Eine Auskunft darüber. welche Persönlich- seiten der Bundesregierung für ung der leitenden Positionen in den die Beset kommissionen 5 Gemeinsamen keiten von Exekut des Marktes und von Euratom vorgeschlagen wer- den, lehnte Eckardt ab. In diesem Zusam- menbheng war von anderer Seite zu hören, daß Staatssekretär Hallstein vom Auswärti- gen Amt einer der Kandidaten für einen führenden Posten in der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft— möglicherweise sogar für das Amt des Präsidenten— gilt. Der ge- genwärtige deutsche Botschafter in Washing- ton, Krekeler, werde möglicherweise bei Euratom eine neue Position erhalten. Die„Europa-Union Deutschland“ in Bonn hat in Telegrammen an die Bundesregierung und den Ministerrat der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft gefordert, die Entschei- dungen über die Besetzung der führenden Stellen in den europäischen Institutionen nicht länger aufzuschieben. Gleichzeitig empfahl die Europa-Union dringend, die deutsch-französi- schen Zwillingsstädte Straßburg- Kehl end- gültig zum Sitz der vereinigten europäischen Institutionen zu erklären. Pineau und Pella verkandeln in Mailand Die Außenminister Italiens und Frankreichs, Pella und Pineau, sind in Mailand zu Bespre- chungen darüber zusammengetroffen, welche Stadt„Hauptstadt Europas“ werden und die europäischen Institutionen beherbergen 801l. Bewerber sind neben Brüssel, Luxemburg und Straßburg/ Kehl auch Mailand und Turin. DGB dementiert Stillhalteabkommen Arbeitszeitverkürzung bei der Bahn?— Scharfe Kritik des Industrie-Instituts Düsseldorf(dpa). Zwischen dem Deut- schen Gewerkschaftsbund und der Bundes- regierung oder den Länderregierungen be- stehen keinerlei Abmachungen oder Verein- barungen darüber, daß von den Gewerkschaf- ten im Jahr 1958 keine Forderungen auf Ar- beitszeitverkürzung im öffentlichen Dienst ge- Stellt werden, erklärte das DGB- Vorstands- mitglied Reuter in Düsseldorf. Reuter nannte drei Möglichkeiten, die Arbeitszeit im öffent- lichen Dienst zu kürzen und dennoch die Lei- stungen zu erhalten: 1. mehr Personal ein- Stellen, 2. die Verwaltungsauflagen und Dienst- leistungen abzubauen und 3. die Leistungen durch Rationalisierung und verstärkte Tech- nisierung zu erhöhen. Nach Reuters Ansicht pietet allein die dritte Möglichkeit einen gang- baren Weg. Aus diesem Grunde unterstützten die Gewerkschaften alle Pläne, durch Ratio- nalisierung die Arbeitszeit zu verkürzen und gleichzeitig Vorteile für die Verwaltung, den öffentlichen Dienst, das Publikum und die Beschäftigten zu erzielen. Der zweite Vorsitzende der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Seibert, teilte mit, dag die Hauptverwaltung der Bundes- bahn damit einverstanden sei, die 45-Stun- den-Woche bei der Bundesbahn ab 1. Juni einzuführen. Die Schwierigkeiten der Geneh- migung lägen jetzt nur noch beim Bundes- kabinett, doch sei zu hoffen, daß sie noch im Januar überwunden werden könnten. Das Deutsche Industrie-Institut warf den Gewerkschaften mangelndes Verantwortungs- bewußtsein für die Gesamtwirtschaft vor. Die Gewerkschaften hätten in ihren Außerungen zum Jahreswechsel bestätigt, daß sie sich als Vertreter ihrer Interessengruppen fühlen und dementsprechend zu handeln beabsichtigen. Die Gewerkschaften werden nach Ansicht des Instituts in diesem Jahr ihre expansive Lohn- politik fortsetzen, und zwar— wie ihre Ver- treter selbst erklärt hätten— in„harten so- zialen Auseinandersetzungen“. Die stabile Kaufkraft könne aber nur erhalten werden, wenn sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber an der Steuerung des Wirtschaftsgeschehens im Sinne des Allgemeinwohls beteiligen. Masseneinkommen stieg um 11 Prozent Das Masseneinkommen in der Bundesrepu- blik ist im Jahre 1957 gegenüber 1956 um elf Prozent gestiegen, teilte das Deutsche Indu- strieinstitut in Köln mit. Die Summe der Bruttolöhne und Gehälter sei im abgelaufe- nen Jahre um 8 Prozent, die der Renten, Un- terstützungen und Pensionen um 20 Prozent Höher als im Vorjahr gewesen. Dagegen seien die Abzüge von Lohn und Gehalt nur um Knapp 5 Prozent gestiegen. Das gesamte Mas- seneinkommen mit 103 Milliarden DM lag um 10,2 Milliarden über dem von 1956. Von den fast 20 Millionen Arbeitnehmern in der Bundesrepublik arbeiten jetzt 11,1 Mil- lionen weniger als 48 Stunden. Diese Mittei- lung über den Stand der Entwicklung in der Arbeitszeitverkürzung veröffentlichte der DGB- Bundesvorstand in Düsseldorf. Im Ja- nuar 1957 waren es 6,5 Millionen Menschen, die tarifliche Arbeitszeiten unter 48 Stunden hatten, und im August 1955 erst eine halbe Million. * Adenauer telegraflerte an Bulganin Hoffnung auf gute Beziehungen zu Moskau BOnn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer hat in einem Telegramm an den sowietischen Mi- nisterpräsidenten Bulganin die Hoffnung aus- gesprochen, daß sich die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion im neuen Jahr„weiter zum Guten“ entwickeln mögen. Adenauer beantwortete damit die von Bulganin übersandten Neujahrswünsche. In dem Telegramm Adenauers, das vom Bundes- presseamt veröffentlicht wurde, heißt es:„Ich bin der Uberzeugung, daß den Völkern der Welt der Friede ohne Angst um die Zukunft und das Schicksal ihrer Kinder gewährleistet werden muß. Auch ich hoffe, daß die Bezie- hungen zwischen der Bundesrepublik Deutsch- jand und der Sowietunion im neuen Jahre sich Weiter zum Guten entwickeln werden.“ Bundespräsident Heuss hat an den sowieti- schen Staatschef, Marschall Woroschilow, ein Telegramm gerichtet und darin die Hoffnung des sowjetischen Staatspräsidenten ausdrück- lich bestätigt, daß es bei den Anstrengungen der Völker und Staatsmänner gelingen möge, Unruhen in Süd- und Mittelamerika Verschwörer flohen nach Kolumbien— Gefecht auf Kuba— Verhaftungen in Argentinien BOg Ota(UP), Fast gleichzeitig mit der Revolte in Venezuela wurden auch aus Kuba, Argentinien und Guatemala Unruhen, blutige A und Verschwörungen gemel- et. Nach dem Zusammenbruch der Revolte ge- gen den venezolanischen Staatspräsidenten Jimenez sind 18 venezolanische Fliegeroffi- ziere in der kolumbianischen Stadt Baran- quilla eingetroffen und haben dort um poli- tisches Asyl gebeten, das ihnen gewährt Wurde. Die Flugzeuge, mit denen sie gekom- men sind, wurden Venezuela zurückgegeben. Nach Berichten aus Caracas sitzt Staats- Präsident Jimenez wieder fest im Sattel. In der Hauptstadt, die während des Aufstandes Wie ausgestorben schien, geht das Leben wie- der seinen gewohnten Gang. Dagegen ist die Stadt Maracay, in der die Revolte ausbrach, noch von Regierungstruppen eingeschlossen und das Betreten der Stadt noch nicht ge- stattet. Die Regierung teilte mit, daß der Auf- stand„mit geringsten Verlusten an Menschen- leben“ niedergeschlagen worden sei. Währenddessen ging der latente Bürger- krieg auf der Insel Ruba weiter. Wie die ku- banische Regierung bekanntgab, sind bei einem blutigen Zusammenstoß 26 Rebellen in der Nähe der Mangangruben Buye Arriba bei El Firme getötet worden. Die Rebellen seien von den Regierungstruppen überraschend an- gegriffen worden und hätten schwere Ver- luste erlitten. 5 In der argentinischen Stadt La Plata sind nach Angaben der Polizei 96 Personen„we- gen peronistischer Umtriebe“ verhaftet wor- den. In der amtlichen Verlautbarung heißt es, man habe eine„peronistische Parteizelle“ ent- deckt, die ihre Befehle von einer geheimen Zentrale in der nordargentinischen Provinz Tucuman erhielt. Die Verschwörer hätten einen Partisanenkrieg in den Gebirgsgegen- den vorbereitet, versucht unter den Arbeitern Unruhen hervorzurufen und in Buenos Aires und Umgebung Sabotageakte zu verüben. Wie aus der mittelamerikanischen Repu- blik Guatemala berichtet wird, machen sich dort Anzeichen einer stärkeren Tätigkeit der Kommunisten und ihrer Anhänger bemerk- bar. Nach der Ermordung des antikommuni- stischen Präsidenten Armas im Juli 1957 durch einen Anhänger des Kommunismus sind jetzt zahlreiche geflüchtete Kommunisten in die Republik zurückgekehrt, wodurch die Um- Sturzgefahr wesentlich erhöht wurde, Armas hatte die kommunistische Regierung Guate- malas gestürzt und eine demokratische Re- gierung eingesetzt. Am 19. Januar stehen neue Präsidenten- und Kongreßwahlen bevor, die unter der Leitung des amtierenden Präsiden- ten, Oberst Avendano, erfolgen sollen. AKTUELLES IN KURZ E Die CDU/ CsU hat den in der zweiten Le- gislaturperiode gescheiterten Gesetzentwurf über den Verkauf des Volkswagen werkes auf Volksaktien unverändert wieder im Bundes- tag eingebracht. Eine Erhöhung der Kanalgebühren für den Nord- Ostsee-Kanal um 4 bis 22 Prozent hat Bundesverkehrsminister Seebohm dem Bun- desrat vorgeschlagen. Für die„Friedland-Hilfe“ sind bisher rund 320 000 DM Bargeld und mehrere tausend Pa- Kete mit Sachspenden eingegangen. Kriegsgräberabkommen der Bundesrepu- blik mit Dänemark und Griechenland sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Indonesiens Außenminister Subandrio emp- fing den Botschafter der Bundesrepublik, Dr. Allardt, zu einer Aussprache über die Wirt- schaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern. Der Präsident der Sowjetzone, Pieck, beging seinen 82. Geburtstag. Eine Anerkennung der DDR ist nach einer neuerlichen Erklärung von ägyptischen Re- glerungsvertretern nicht beabsichtigt. Der ehemalige britische Premier Attlee fei- erte seinen 75. Geburtstag. Tunesien hat gegen das erneute Eindringen französischer Truppenverbände nach Tunesien scharfen Protest erhoben. Der Ministerpräsident der CSR, Siroky, traf zu einem Besuch in Indien ein. Die Tschechoslowakei hatte zu Beginn des neuen Jahres 13,42 Millionen Einwohner. Neues uus aller Welt g Skandal in der Römischen Oper Die Callas weigerte sich, weiterzusingen— Gronchi ging verärgert nach Hause Ro m(dpa). Italiens„Primadonna“, die Mas- Brrder Sopranistin Maria Meneghini-Callas sorgte für einen stürmischen Auftakt der römischen Opernsaison. Nach dem ersten Aki von Bellinis„Norma“, in der sie die Titelrolie sang, schloß sie sich in ihrer Garderobe ein und weigerte sich, weiterzusingen. Dreiviertel Stunden dauerte es, bis die Theaterleitung den Mut fand, dem Premierenpublikum in dürren Worten mitzuteilen, daß die Aufführung„we- gen höherer Gewalt“ abgebrochen werden müsse. Ein wildes Pfeifkonzert und Schmäh- rufe gegen die Sängerin waren die Quittung. Bereits zehn Minuten vorher hatte Staats- Präsident Gronchi, sichtlich verärgert, zusam- men mit seiner Gattin die Ehrenloge der Oper verlassen. Die offizielle Version für das Fiasko der Premiere lautete, daß die Stimme der Sän- gerim plötzlich nachgelassen habe. Die Schuld daran schob man dem römischen Klima zu, das die Callas offenbar nicht gewohnt sei. Publikum und Kritik sind jedoch anderer Meinung. Sie sehen den Grund für die Wei- gerung zum Weitersingen der wegen ihrer Launen bekannten Künstlerin in dem spär- lichen, von einem Pfiff begleiteten Beifall. mit dem sie nach dem ersten Akt bedacht wurde, und in einem Zuruf aus dem Publi- kum bei offener Szene:„Du kostest uns eine Million!“ ODie Callas ist die erste italienische Sängerin, die diese Spitzengage— eine Mil- nion Lire= 6700 DM je Aufführung erreicht Hat). Fast tausend Zuhörer hatten sich nach dem Abbruch der Vorstellung vor dem Bühnen- ausgang angesammelt, 200 warteten vor dem Hotel der Sängerin. Frau Callas wurde durch einen Nebenausgang aus der Oper geleitet und gelangte durch einen Seiteneingang unge- sehen in ihr Hotel. Vor dem Hotel der Callas. die für niemand zu sprechen war, erging sich Anschließend eine vielköpfige Menge in Schmährufen gegen die Künstlerin, so daß schließlich die Polizei eingriff und die erreg- ten Demonstranten zerstreute. Vom Norden kommt Kälte Winterliche Pracht im Harz Hamburg(UP/ dpa). Skandinavien dringt gegenwärtig arktisc““ Kaltluft nach Süden vor. In Nordschweden wurden gestern 37 Grad unter Null und noch in der südlichen Provinz Schonen, Wo 15 Pis 20 Zentimeter Schnee liegen, minus 18 Gral gemessen. Die Vereisung des Bottnischen Meerbusens schreitet rasch Voran. In wenigen Tagen muß voraussichtlich in der nördlichen Ostsee die Schiffahrt ganz eingestellt werden. Bisher sind keine Schiffe im Eis steckengeblieben, aber jene, die noch im Bottnischen Meerbusen unterwegs sind, kommen nur noch mit Hilfe von Eisbrechern vorwärts. Die Harzberge bieten mit den schneebehan- genen Bäumen und blendendweißsen Matten gegenwärtig ein winterliches Landschaftsbild, wie es in solcher Pracht schon lange nicht mehr erlebt wurde. Von der Wetterwarte Braunlage wurden in der Nacht zum Freitag als tiefste Bodentemperaturen minus 22,4 Grad gemessen. Die Lufttemperatur betrug durchschnittlich minus elf Grad, Der Schnes liegt 35 bis 40 Zentimeter, in Andreasberg 80 gar 50 Zentimeter hoch. Unglück an Bahnübergang— Vier TG. Turin(dpa). Schon wieder hat ein sche, res Unglück auf einem Bahnübergang in Ita“ lien, dessen Schranken nicht geschlossen Wa- ren, vier Menschenleben und mindestens 15 Verletzte gefordert. Auf einem Bahnüber- gang bei Rivarolo(nördlich von Turin) er- faßte ein mit 80 Stundenkilometern fahrender Eiltriebwagen einen Löschzug der Feuerwehr, der zu einem Brandort unterwegs war. Das nagelneue Feuerwehrfahrzeug wurde völlig zertrümmert. Der Eiltriebwagen fuhr nock 100 Meter weiter und entgleiste dann. Von den acht Feuerwehrleuten des Löschzuges waren zwei Mann auf der Stelle tot, einer starb während des Transports, ein Vierter kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Die übrigen vier wurden schwer verletzt. Von den Fahrgästen des Eiltriebwagens erlitten etwa zwölf Verletzungen. Der Schrankenwärter floh nach dem Unfall. g Bankräuber beging Selbstmordversuch Essen(dpa). Der 29 Jahre älte Heinz Schäfer, der zusammen mit zwei Komplices im vergangenen Jahr mehrere schwere Rau- überfälle verübte, hat im Untersuchungs- gefängnis einen Selbstmordversuch unternom- men. Bei einer regelmäßigen Kontrolle wurde er mit durchschnittenen Pulsadern aufgefun- den, sofort ins Krankenhaus gebracht uns operiert. Lebensgefahr besteht nicht. Schäfer war nach eigenem Geständnis am Uberfal auf einlen Geldtransport der Essener Städti- schen Sparkasse im Januar 1957 beteiligt, bei dem 105 000 DM erbeutet wurden. Außerdem ist er Wahrscheinlich an der Ermordung sei- nes Komplicen Otto Schott beteiligt gewesen. Er wurde Anfang Dezember verhaftet. 8 1 8 3 Die Lügengeschichte des Jahres Ein seltsamer Wettbewerb in Wisconsin Burlington(OP). Alle Jahre wieder wird vom„Lügner-Club“ im Städtchen Bur- Ilington im amerikanischen Staate Wisconsin ein Wettkampf veranstaltet, bei dem die dickste Lüge des Jahres mit einem Preis beo lohnt wird. 4 Für das vergangene Jahr fiel der Preis Harry Berogan aus South Dakota zu, der sei- nen Ro-Lügnern folgende Geschichte zumu- tete:„hin Farmer machte sich im letzten Frühjahr auf einem sehr langen Feld mR Traktor, Pflug und Drillmaschine an die Ar- beit. Als er am Ende des Feldes ankam, ver- tauschte er Traktor, Pflug und Drillmaschins gegen einen Mähdrescher und brachte auf dem Rückweg die Ernte ein. Als er heim- kam, hatte seine Frau ihn für tot erkläre lassen und bezog schon eine Witwenrente.“ Vom nörclncr 1 1 nnn is eden noc 5 is Gral usens muß e die sher eben,. busen Hilfe han- atten Sbild. nicht warte beitag 22,4 völlig nock n den waren starb kurz 8. Die n den etwa värter such Heinz plices Raub lungs- rnom- wurde gefun- t und cha fer berfal täclti- gt, bei erdem g Sei- vesen. Die Heiligen Drei Könige In jedem Jahr kommen sie gleichermaßen als Nachhut der Feiertage daherge wandert, die drei Heiligen aus dem Morgenland. Ihr Gedenktag setzt den Endpunkt unter das Weihnachtsfest, er bildet für die Kinder den Abschluß der Ferien, und an ihm feiern wir Abschied vom Tannenbaum. Seit langen Jahrhunderten begeht die Chri- Stenheit das Fest der Heiligen Drei Könige, der Weisen, die einst dem Stern folgten und einen langen beschwerlichen Weg auf sich nahmen, um dem Jesuskindlein in der Krippe zu Bethlehem ihre Gaben darzubringen. Zur Erinnerung an die Wanderung der morgen- Iändischen Herrscher ziehen bis auf den heu- tigen Tag ihre„Nachfolger“, die Sternsinger durch Stadt und Land, singen mit hellen Stimmen ihre Weisen und bitten um Opfer- gaben, die man ihnen gern gewährt. In den Stuben daheim aber warten die Kinder schon darauf, daß sie nun den Christbaum plündern Aürfen. Landmann wird der Dreikönigstag auch als Lostermin stark beachtet. An ihm soll sich nämlich das Wetter ändern, denn „die Heiligen Drei Könige bauen eine Brücke oder brechen eine“. Man wünscht sich den B. Januar recht Kalt, denn das soll eine gute Vorbedeutung haben:„Dreikönigsabend hell und Klar., bringt ein gutes Weinjahr.“ Wenn Aber eine milde Witterung herrscht, dann be- fürchtet man eine unangenehme Kälteperiode im Mai und meint, daß die Eisheiligen das nachholen werden, was die Drei Weisen ver- säumten:„‚Dreikönig ohne Eis, Pankratius weiß!“ Vom Wo geben wir unser Geld aus? Fast zwei Drittel des Verdienstes gehen durch die Ladenkassen Eine vom Deutschen Institut für Wirt- schafts forschung durchgeführte Untersuchung über die Ausgabenstruktur der Haushaltun- gen, die in die amtliche Statistik der Wirt- Schaftsrechnungen einbezogen sind, gibt über die Herkunft der für die Lebensführung be- Anspruchten Güter und Dienste Auskunft. Bei einem durchschnittlichen Anstieg der Netto- Einnahmen— also Steuern und Sozialversi- cherungsbeiträge bereits abgezogen— der 4 Personen- Arbeitnehmerhaushaltungen einer mittleren Einkommensschicht von monatlich 391 DM im Jahr 1952 auf 529 DM im Jahr 1956 blieb danach die prozentuale Ausgaben- verteilung in den Grundzügen fast unverän- dert: In beiden Jahren entfielen etwa 61 Pro- zent der Ausgaben auf den Einzelhandels- Sektor im engeren Sinne, jeweils 8,4 bis 8,5 Prozent auf die Wohnungsnutzung, 3,1 bis 3,4 Prozent auf Verschiedenes(z. B. Ersparnis bildung), 2,7 Prozent auf öffentliche Dienste und 2,5 Prozent auf Gas und Strom. Der An- teil der Ausgaben für das Nahrungsmittel- handwerk(Bäcker, Metzger usw.) ging von 1952 bis 1956 von 12,7 auf 12,4 Prozent und für Dienstleistungen des Handwerks von 2,8 Auf 2,0 Prozent zurück, während auf der an- deren Seite der Ausgabenanteil für die pri- vaten Dienste(Gaststätten usw.) von 6,9 Pro- zent auf 7,8 Prozent angestiegen ist. Bei den verbrauchsstatistisch erfaßten Haus- halten von Rentnern und Fürsorgeempfän- gern(mit 2 und 3 Personen) betrugen die mo- Natlichen Netto-Einnahmen im Jahr 1952 166 DM und im Jahr 1956 240 DM. Auch hier hat sich an der prozentualen Ausgabenverteilung nach dem Herkunftsbereich der Güter und Dienste nicht viel geändert: In beiden Jahren entfielen etwa 58 Prozent der Ausgaben auf den Einzelhandel, 16 Prozent auf das Nah- rungsmittelhandwerk, 12 bis 13 Prozent auf die Wohnung, 4 Prozent auf Gas und Strom und je 2 Prozent auf Verschiedenes und auf Ausgaben für öffentliche Dienste. Bei den Ausgaben für Dienstleistungen des Hand- werks ging der Anteil von 1952 bis 1956 von 2,7 auf 2,2 Prozent zurück und bei den pri- vaten Diensten von 3,1 auf 3,8 Prozent in die Höhe. Der Anteil des Nahrungs- und Genußmit- teleinzelhandels und des Nahrungsmittelhand- werks zusammengenommen ging von 1952 bis 1956 bei den Arbeitnehmern von 46 auf 43 Prozent und bei den Rentner von 53 Prozent Auf 50 Prozent zurück. Etwa 30 Prozent die- Ser Nahrungs- und Genußmittelausgaben ent- flelen hierbei auf das Nahrungsmittelhand- Werk. 5 7—— Unser Wetterbericht Frostwetter über das Wochenende Upersicht: Uber Mitteleuropa hat sich ein won Südskandinavien bis zu den Alpen 7 l= chendes Hochdruckgebiet aufgebaut, das sich Langsam in östlicher Richtung verlagert. Da- bei vermag sich zunächst kalte Luft arktischen Ursprungs bei uns auszubreiten, so daß sich Allgemein Frostwetter einstellt. a Vorhersage: Teils wolkig, teils aufgeheitert, kein Niederschlag. Tiefsttemperaturen in der Nacht in wolkenfreien Gebieten bis gegen minus zehn Grad. Mittagstemperaturen kaum über dem Nullpunkt. uch am Sonntag noch keine durchgreifende Anderung. Schneebericht der Alb und vom Allgãu Allgemeine Ubersicht über die Sportmög- lichkeiten: Schwäbische Alb: Auf der Ebingel Alb mäßig. Allgäu: Nur in Höhenlagen eini- germaßen gut. Schneehöhen in em: Schwa- Pische Alb: Kaltes Feld 2, Lenninger Alb (Schopfloch) 2, Uracher Alb(Upfingen) 4, Ebin- ger Alb(Meßstetten) 5; Allgäu und Werden Felser Land: Schwarzer Grat, Iberg 10, Ober. Staufen— Steibis 15, Nebelhorn S 1 Schulanfänger für das Schuljahr Mit Beginn des neuen Schuljahres, am 16. April 1958, werden alle Kinder schulpflichtig, die in der Zeit vom 16. April 1951 bis 31. De- zember 1951 geboren sind. Die Eltern oder deren Stellvertreter werden gebeten, ihre schulpflich- tigen Kinder am Mittwoch, den 15. Januar 1958 oder Donnerstag, den 16. Januar 1958 in der für ihre Wohnung zuständigen Schulabteilung jeweils vormittags von 9 bis 12 Uhr, anzumelden. Näheres hierüber ist aus den Plakaten an den Litfaßsäulen und Schulhäusern zu ersehen. Für Kinder, welche vorzeitig eingeschult wer- den sollen(Geburtszeit: 1. 1. bis 31. 3. 1952) kann Antrag hierzu am Anmeldetag gestellt werden. Auskunft wird bei der Anmeldung erteilt. Bei der Anmeldung ist Geburtsdatum, religi- öses Bekenntnis und Impfung durch Familien- buch und Impfschein nachzuweisen. Bei aus- wärts geborenen Kindern ist der Geburtsschein vorzulegen. neue Anmeldung der Ausstellung„Mannheim im Bild“ wieder geöffnet Die Fotoausstellung„Mannheim im Bild“— von der Jahrhundertwende bis heute wird ab 5. Januar 1958 wieder im Hofgebäude des Zeug- hauses(G5) gezeigt und zwar an Wochentagen (außer Montag) von 10-13 Uhr und 1417 Uhr, an Sonntagen durchgehend von 10-17 Uhr. Dadurch soll auch denjenigen, welche die stadtgeschichtlich interessante Schau noch nicht gesehen haben, Gelegenheit gegeben werden, die Entwieklung Mannheims durch aufschlußreiche Bildvergleiche mitzuerleben. Wer die Ausstellung bereits im Jubiläumsjahr besichtigt hat, wird die nun noch einmal gebotene Chance eines Besuches gewiß auch gerne wahrnehmen wollen. Vor allem sei unserer Schuljugend mit ihrer Lehrerschaft der Besuch der Ausstellung wärm- stens empfohlen. Ab 1. Januar 1958 neue Lobnabzugs-Tabellen Der während des Kalenderjahres 1957 einge- führte, um DM 350.- erhöhte und in den Lobnsteuerbeträgen noch nicht berücksichtigte Freibetrag für Ehefrauen ohne eigene Einkünfte wird ab I. Januar 1958 gleich in den Lohnsteu- erbeträgen berücksichtigt, so daß die Aufstellung einer neuen Lobhnabzugs- Tabelle notwendig wurde. Ale Arbeitgeber müssen ab 1. Jan. 1958 den Lohn- abzug nach dieser Tabelle vornehmen, die der Wilhelm Stollfuß Verlag in Bonn soeben her- ausgebracht hat. Diese bewährte Tabelle— kom- bpinjert mit den örtſſich gültigen Sozialver- gültig sicherungsbeiträgen— erscheint wiederum in der bekamnt übersichtlichen Form und enthält aus- führliche Erläuterungen. Sie ist als Gesamtaus- gabe für tägliche, wöchentliche und monatliche Entlohnung und in Ausgaben für alle Bundes- D länder lieferbar.(Best.-Nr. T6— DM 3.90). Wir gratulieren Das Fest der Goldenen Hochzeit feiern heute die Eheleute Johann Lösch mann und Frau Christine, geb. Falter, Alvesheim, Neue Schul- strasse 4. Dem Jubelpaar unsere besten Wünsche. 8 Den 278. Geburtstag kann morgen Sonntag, Frau Margarete Maler, geb. Bauder, Kloppen- beimenstr. 29, feiern. Ebenfalls unsere besten Wünsche für die Zukunft. * Seinen 85. Geburtstag feiert am Montag Herr Georg Röser, Hauptstr. 72. Dem Jubilar unsere herzlichen Glückwünsche und noch einen ge- segneten Lebensabend. * Mit der Gesamtnote 2 konnte Herr Heinz Obermeier, in der Forstschule in Rotten- burg(a. N.) die Försterlaufbahn erreichen. Unter 35 Peimehmern wurde er Bester aus Nordbaden, wofür er mit einem Buchpreis ausgezeichnet wurde. Wir gratulieren dem neuen Förster und wünschen alles Gute für die Zukunft. Nacht- bzw. Sonntagsdienst der Apotheken Heute ab 18 Uhr bis Montag, 6 Uhr, die Brük⸗ ken-Apotheke. Telefon 6 69 94. Südweſtd. Rundſchau Flüchtlingslager werden aufgelöst Heidelberg(sw). Die fünf Heidelberger Flüchtlingslager werden aufgelöst. Dreiviertel aller Lagerinsassen sollen noch in diesem Monat untergebracht werden, die von der Ba- dischen Heimstätte und der Flüchtlingssied- Iungsg meinschaft gebaut wurden. Rund 50 Flüchtlingsfamilien haben bereits in dieser Woche ihre neuen Wohnungen bezogen. Sie erhielten zum Einzug vom Evangelischen Hilfswerk je ein Lebensmittelpaket und dank der Hilfsbereitschaft einer Heidelberger Kir- chengemeinde zwei Nähmaschinen zum allge- meinen Gebrauch. Kohlen und gebrauchsfertig gespaltenes Holz waren von den Flüchtlings- behörden zur Verfügung gestellt worden. Wettbewerb zur Verwaltungsreform Sinsheim(sw). Der Landrat des nord- Dadischen Kreises Sinsheim, Dr. Paul Herr- mann, hat alle Mitarbeiter der Landkreisver- Waltung und der Bürgermeisterämter des Kreises àufgefordert, Vorschläge für die Ver- einfachung und Verbilligung der Verwaltung des Landkreises und seiner Gemeinden ein- zureichen. Brauchbare Vorschläge sollen mit Geldpreisen, die sich nach der Höhe der da- durch möglichen Verwaltungseinsparungen richten, belohnt werden. Im Rausch zwei Bäume umgefahren Geislingen/Stei(sw). Ein Lastkraft- wagen knickte in Ge n zwei Bäume um, von denen einer auf di rage und der an- dere auf das Führerhs des Lastwagens fiel. Die Polizei fand am Unfallort den beschädig- ten Wagen, der Fahrer war jedoch verschwun- den. Später biet ein Be- trunkener f chlieglich ge- stand, den L. det und in Geisli zu haben. Filmschau HELVETIX„Heimweh— dort vo die Blu- men blühen!“— ein neuer Film, der seinen Titel und einen Teil seines Inhalts wenigstens von einem der neuen und bekannten Schlager zieht. Rudolf Prack und Sabine Bethmann stellen sich hier als ein neues Liebespaar vor, dessen Weg durch mancherlei Intrigen über einen klö-⸗ sterlichen Umweg dann doch zum happy end führt. Die Wiener Mozart- Sängerknaben bringen dem beliebten Schlager in einer ganz neuen Version und setzen damit der Handlung neue Lichter auf und summieren 80 die einzelnen Posten zu einer sehr ansprechenden Unter- haltung. Im zweiten Programm„In den Krallen der Gangster ein Film mit dem klar ersichtlichen Inhalt der zwischen Sex und Pistolen liegt. * PALAST1„Der Gutsherr und das Mädchen““ ein Film, der sogar ganz ober sein könnte, wemn es nicht schon„Bitterer Reis“ gegeben hätte. Denn beide Filme sind in ihrer Tendenz und ihrer dramaturgischen Gestaltung stark verwandt, wobei allerdings Bitterer Reis noch ausdrucksstärker durch die Besetzung wurde. Aber auch dieser Streifen hat seine Quali- täten und besonders Edith Mill hat hier eine be- sondere Rolle. 8 INSEL„Försterliesel?“ ein Farbfilm der Hei- matwalze bei dem es der junge Förster garnicht 80 sehr leicht hat trotz der anfänglichen Zunei- gung rasch zum Schuſz zu kommen. Denn da sind die rabiaten Nebenbuhler, die zudem noch wildern und dann kommen noch obendrein ein paar„Stadtlackm“ dazu und so wird schon eine Mordsgaudi bis alles wieder ins Lot und drei glückliche Paare auf die farbenbunte Leinwand kommen Im zweiten Programm„ZDie Meute lauert überall“ ein toller Streifen aus den Pioniertagen Amerikas, in dem diesmal nicht die Indianer sondern die Frauen das Freiwild darstellen. Ist„Liebe qof den ersten Blick“ Hypnose? Englische Fachärzte zerstören eine schöne Illusion „Es war Liebe auf den ersten Blick“. Wie oft hört man diese Behauptung auch in unserer 80 nüchtern gewordenen Atomzeit.„Es war Liebe auf den ersten Blick“, behaupten junge Bräutigame und Bräute, wenn sie über die Anfänge ihres Verhältnisses befragt werden. Und entrüstet weisen sie alle anderen Mög- lichkeiten, etwa eine Ehe aus Vernunftsgrün- den, von sich. Für die„Liebe auf den ersten Blick“ kennen die Franzosen die geflügelte Be- zeichnung„coup de foudre“, Blitzschlag. Eben wie ein Blitzschlag zündete die Liebe und führte diese beiden Verliebten zusammen. Seit Jahrtausenden gab es diese schicksal- hafte„Liebe auf den ersten Blick“, Die Schrift- steller aller Zeiten und aller Sprachen haben sle verherrlicht. Und diese zauberhafte„Liebe auf den ersten Blick“ ist den Generationen buchstäblich in Fleisch und Blut eingegangen, s0 daß, wann immer zwei junge Menschen bei einer ersten Begegnung Auge in Auge ihr Herz lauter und schneller schlagen hörten, sie gerne sich und den anderen das schicksalhafte Geständnis machten:„Es war eben Liebe auf den ersten Blick „Nein, es war nicht Liebe auf den ersten Blick, es war Hypnose“, mit dieser so merk- würdigen wie formellen Behauptung treten 92 heute englische Wissenschaftler auf und ver- weisen die jahrtausendealte schöne Version vom zündenden„Blitzschlag“ in das Reick einer wissenschaftlich nicht stichhaltigen Fama. In dem sehr seriösen Fachorgan der eng- lischen Vereinigung für ärztliche Hypnose schreibt nämlich kein Geringerer als der Prä- sident der Vereinigung, Dr. S. J. Van Pelt, daß die angebliche„Liebe auf den ersten Blick“ sich ganz einfach durch Hypnose erklären lasse. Der Jahrmarkthypnotiseur gab uns, so sagt Dr. Van Pelt, eine wertvolle Belehrung. Ein ganz analoger Vorgang sei für den aufgeklär- ten, wissenden Wissenschaftler bei der„Liebe auf den ersten Blick“ festzustellen. Ein junger Mann schaut tief in die Augen eines schönen Mädchens, das Mädchen blickt tief in die Augen des jungen, sympathischen Mannes gegenseitig werde eine gewisse hypnotische Kraft ausgestrahlt und wirksam. beide ver- setzten sich in eine Art Trance, beide sähen sich in ihrem hypnotischen Zustand in einer stark idealisierten Gestalt, und redeten ahnungslos von der„Liebe auf den ersten 3 4. . Karl-Heinz Busch Zwei Tote bei einem Zusammenstoß Steinbach, Kr. Bühl(sw). Zwei Todes- opfer forderte ein Verkehrsunfall auf der Straße zwischen Steinbach und Sinzheim. Beim Uberholen eines Lastzuges stieß ein Personenkraftwagen in hoher Geschwindig- keit mit einem entgegenkommenden Lastwa- gen zusammen. Dabei wurde der Lenker des Autos, ein 35 Jahre alter Metzgermeister aus Karlsruhe, sofort getötet. Zwei weitere In- Sassen, ein 23 Jahre alter Metzgergeselle und ein neunjähriges Mädchen, mußten mit schwer; ren Verletzungen ins Bühler Krankenhaus gebracht werden. Der junge Mann ist dort in den frühen Morgenstunden des Freitags seinen Verletzungen erlegen. Der Zustand des Kindes ist bedenklich. Pkw azertrümmerte die Bahnschranke Karlsruhe(ZSH). Ungeheures Glück im Unglück hatte ein PRw- Fahrer aus Eggen- stein, der übersah, daß die Bahnschranke der Bahnlinie Karlsruhe Graben-Neudorf bereits geschlossen war. Mit voller Wucht fuhr er beim Bahnübergang Eggenstein gegen die Schranke und drückte sie ein. Der PRW-Fah- rer konnte noch halten und rasch etwas zu- rückstoßen, als auch schon ein Güterzug da- herkam, der die zerbrochene Schranke erfaßte und mitschleifte. Der Bahnwärter, der bereits mit weißem Licht freie Durchfahrt gegeben Hatte, schaltete geistesgegenwärtig auf Rot um, und der Lokomotivführer zog die Not- bremse, brachte den Zug aber nicht sofort zum Stehen. Nun, dem Pkw-Fahrer passierte nichts, selbst sein Volkswagen war trotz des Durchbruchs durch die Schranke vollkommen ahrtüchtig. Dem Fahrer wurde eine Blut- probe entnommen. Heilbronns Kirchbrunnen soll wieder fließen Heilbronn dsw). Im Chor der Heilbron- ner Kilianskirche wird zur Zeit nach zwei Wasseradern gebohrt, deren mineralhaltiges, heilkräftiges Wasser einst den sogenannten Kirchbrunnen speiste und der Stadt Heil! ihren Namen gab. Der Brunnen, auch Sieb röhrenbrunnen genannt, war in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf un- erklärliche Weise versiegt. Möglicherweise ist durch die steigende Wasserentnahme der In- dustrie die artesische Spannung der Wasser- adern verloren gegangen. Die Fachleute rech- nen jedoch fest damit, daß die Bohrungen Erfolg haben werden. Sie waren jetzt dadurch möglich geworden, daß Wiederaufbauarbeiten im Chor der Kirche die Aufstellung der um- fangreichen Bohrapparatur zuließen. Da schmunzeite sogar der Richiter HBIIn gen(ZSH). So manche Dinge im Leben würden verschwiegen bleiben, wenn sie nicht vor Gericht der Aufklärung dienen müß- ten. Wir nennen den Freund Heinz und die Freundin Brigitte. Die beiden gingen abends noch in ein Lokal. Dort trafen sie einen Be- kannten, und als sich Brigitte dauernd mit diesem Bekannten unterhielt, fühlte sich Heinz vernachlässigt, griff nach Mantel und Hut und verließ das Lokal, nachdem er die Zeche noch bezahlt hatte. Schon vor seiner Haustüre ste- hend kehrte jedoch Heinz wieder um ung bezog gegenüber dem Lokal Posten, um seine Brigitte und den Bekannten beim Weggehen zu beobachten. Plötzlich dachte Heinz daran, daß seine Freundin vielleicht sznon nach Hause gegangen sein könnte, Da am dunklen Fenster ein Spalt offenstand, stieg Heinz kurzerhand ein. Aber das Bett war moch leer. Was tat Heinz? Weil er schrecklich müde war, legte er sich in die Federn— und schnarchte. Das hörte der Hauswirt. Der wegen Hausfriedens- bruch zur Anzeige gebrachte Heinz erklärte vor Gericht, daß seine Denkweise durch den Alkohol stark getrübt gewesen sei und daß er eine gewisse Einwilligung der Bettbenüt- zerin vorausgesetzt habe, denn er sei schon einmal in diesem Bett gelegen. Da schmunzelte sogar der Richter, der Heinz mit einem Frei- spruch nach Hause schickte nn Zwei Raubüberfälle an einem Tag Mörsch bei Karlsruhe dsw), Zwei Raub überfälle an einem Tag hat ein 23jähriger Bursche aus Durmersheim begangen, Zuerst bedrohte der junge Mann, der bereits wegen Diebstahls vorbestraft ist und erst vor kur- zem aus dem Gefängnis entlassen Wurde, einen Bekannten in dessen Wohnküche und raubte ihm die Geldbörse mit 25 DM Inhalt. Dann schlug er später vor einer Gaststätte einen betrunkenen Zechkumpanen nieder und nahm sich einen Fünfzigmarkschein aus des- sen Brieftasche. Die Polizei konnte den 28jäh- rigen in Durmersheim, wo er bei seinen Eltern wohnt. festnehmen. Waldburg, Kreis Ravensburg. Ein über 70 Jahre alter Rentner ist von einem schlag, genden Pferd so Unglücklich an der Brust ge. troffen worden, daß er sofort tot war.(IS Saulgau. Durch eine umstürzende Tanne hat ein Landwirt und Holzhauer aus Bolstern, Kreis Saulgau, schwere Schädel und Kno- chenbrüche erlitten, an denen er wenige Stun- den später verstarb.(Is vy) Stuttgart. Der Bund der Steuerzahler Badell- Württemberg e. V. hat seit Beginn dieses Jahres die Haushaltspläne von 101 süd- Westdeutschen Städten und Gemeinden besut- achtet.(ISW) E Der bach. Kr. Heidelberg. Zwei Tote torderte ein Verkehrsunfall in Eberbach, als ein Personenwagen aus bisher unbekannten Gründen gegen ein Baum prallte.(SW) Baden-Baden. Der Verwaltungsrat der Bäder, und Kurverwaltung in Baden-Baden hat den derzeitigen Kurdirektor von Bad Nau- heim, Dr. W. Montenbruck, einstimmig zum Kürdirektor von Baden-Baden gewählt. dsw) 8 Arn AS PHILIPS Baden- Württemberg braucht Techniker Förderung der technischen Abendschulen durch die Regierung Stuttgart(sw). Wie in Amerika, Eng- jand und anderen westlichen Ländern, 80 wird auch in der Bundesrepublik versucht, den Mangel an Nachwuchskräften für For- schung und Technik zu beseitigen. In Baden- Württemberg hat die Landesregierung dem Parlament ein Förderprogramm vorgelegt, das neben der Erweiterung wissenschaftlicher Hochschulen dem Ausbau bestehender und dem Bau neuer Ingenleurschulen auch die Ein- Tichtung weiterer Fachschulen für Techniker Vorsieht. In der Industrie ist der Techniker ebenso gefragt wie der Ingenieur. Er nimmt in der Fabrik eine Mittelstellung ein zwischen dem Facharbeiter und dem Ingenieur. In der Praktischen Arbeit muß er dem Industriemei- ster ebenbürtig sein, darüber hinaus aber 5 Auch alle Arbeitsverfahren seines Berufes be- tis durch herrschen und ihre theoretischen Grundlagen tragen. D kennen. Mit der fortschreitenden Automati- wurde bis slerung der Industrie wächst der Bedarf an Technikern ständig an Wissen und Können erlangt der künftige g Techniker nach Jahren der praktischen Be- die rufsarbeit in Technikerschulen, sei es im meist dreisemestrigen Vollunterricht in Tagestech- nikerschulen oder an Abendschulen in Lehr- Sägen, die sich im allgemeinen über sechs Halbjahre erstrecken. Nicht alle zielstrebigen Facharbeiter, die in ihrem Beruf aufsteigen Wollen, können für ein Jahr oder auch für längere Zeit der Fabrik den Rücken kehren, um sich in Tagesschulen ausschließlich der Ausbildung zu Techniker zu widmen. Viele ten, müsse müssen weiterhin hren Lebensunterhalt ver- dienen. Nach schwerer Berufsarbeit am Tage sitzen sie an zwei oder auch drei Abenden in der Woche auf der Schulbank, um sich in Mathematik, Chemie, Physik, angewandter Mechanik, Fachzeichnen, Werkstoffkunde und in anderen Fächern zu üben. Von den Besuchern der Abendschulen ver- langt die Ausbildung zum Techniker beson- ders viel Energie und Zähigkeit. Für die gro- Ben Anstrengur zen und Opfer an Freizeit tauschen sie lediglich den Vorteil ein, daß sie Als Facharbeiter in der Fabrik die Verbindung Zur Praxis nicht verlieren, Fleiß und Aus- dauer tragen aber ihre Früchte. Als staatlicli geprüfte Betriebstechniker sind die Absolven- ten der. Ulen(wie auch der Ta- gesschulen) in Abteilungen für h bereitung und Kalkulation, für Versuch un Entwiclrlung, zum Peil auch r teure und in anderen, gehobenen Stellungen mit entsprechender Bezahlung tätig. Ständiges Defizit an Technikern Die Maschinenbauindustrie und die elektro- technische Industrie in Baden-Württemberg Karlsruhe, 1 kern Te ch schlie gestechnik schulen für und Lörrach erwarten teilt wird. gabt, suchen. brachte in quantitativ in den öffentlichen Abend- Ehglingen, Göppin- delfingen sowie technikerschulen in Aalel, gen, Heidenheim, Ulm, Stuttgart, Heidelberg, und Pforzheim und schließlich in privaten Lehrinstituten in Stutt- gart. Stockach und Weil am Rhein jetzt schon jährli ch insgesamt rund 1200 Facharbeiter zu Um die Lücke gen zu können, sollen neben einigen Ta- erschulen vor allem weitere Abend- Maschinenbau und eingerichtet werden, 5 bronn, Stuttgart, Reutlingen, Singen, Freiburg Mannheim herangebildet. assichtlich in Heil- Wird genug getan? Im Gegensatz zu den Ingenieurschulen, die staatliche Anstalten sind, haben die Abend- schulen den Staat bisher nichts gekostet. Da- Sie sollen sich nach dem Förderungsprogramm des Landes auch künf- Einnahmen selber Der Unterricht an den Abendschulen jetzt meist von Gewerbelehrern gegen unzulängliche Bezahlung betroffenen Lehrer, aber, Pechnikerausbildung und zumindest die an den Abendschulen er- teilten Unterrichtss leistung des Lehrers Das Kultusministerium verschließt sich die- sen Argumenten ni den großen Mangel an Gewerb lange nicht. rufsschulen die neun Unterrichtsst ur 0 8 erteilt wer es im allgemeinen dabei bleiben, daß der Unterricht an den technischen Abend- schulen nebenamtlich oder nebenberuflich er- bei soll es bleiben. ihre Schulgeld- meist Diplom-Ingenieure, Künftig etwas auf die Wochen- At, verweist gewerblichen Be- vorgeschriebenen Jeder Lehrling, ob begabt oder minder be- muß die gewerbliche Berufsschule be- Auf den Schulbänken der Abend- technikerschulen sitzen jedoch freiwillig Män- ner im Durchschnittsalter von 26 Jahren, die bei einer strengen Ausleseprüfung ihre Eig- Hung nachgewiesen haben und bereit sind, für den beruflichen Aufstieg und Geld zu bringen. Es ist die Elite unter den Facharbeitern. große Opfer an Zeit Beste Nachkriegs-Zuckerrübenernte Zufriedenstellende Ernte bei allen Haupt- keldfrüchten Stuttgart(sw). Die Getreideefnte 1957 Baden- Württemberg mit einem Gesamtergebnis von 15,36 Millionen Doppel- zentner 3,1 Prozent mehr als die Ernte 1956 und 12,2 Prozent mehr als der Durchschnitt der Jahre 1951 bis 1956. Allerdings erlitt die überdurchschnittliche ernte durch Auswuchs Qualitätsminderungen. Die Kartoffelernte brachte mit 28,6 Millio- nen Doppelzentnern rund 3,4 Millionen dz weniger als 1956 und neun Prozent mehr als im mehrjährigen Durchschnitt. Die heimische Produktion reicht aus, um den Bedarf an Speisekartoffeln im Lande zu decken. Dar- überhinaus verbleibt noch ein beachtlicher Futterrest für die Schweinehaltung. Die neue Zuckerrübenernte ist mit etwa 7,4 Millionen dz mit Abstand die beste der Nachkriegszeit, die Futterrübenernte liegt mit 29,5 Millionen dz etwa auf Vorjahreshöhe. An Hülsenfrüchten Wurden 114 000 dz geerntet, darunter ungefähr 6000 dz Speiseerbsen und bohnen. Die Rauhfutterernte ist mit 58 Mil- lionen dz ungefähr ebensd groß wie im Vor- jahre und liegt etwas über dem langjährigen Durchschnitt. Sie reicht in Verbindung mit der guten Saftfutterernte aus, um die Milch- erzeugung des Landes weiter kräftig zu er- Höhen. Das Statistische Landesamt weist darauf Bin, daß sich die Gesamternte für die einzel- nen Kreise nicht errechnen läßt. Mit der Ein- führung der repräsentativen Bodenbenut- zungserhebung können Kreiszahlen über die Anbauflächen nicht mehr erstellt werden. Nach einem weiteren Bericht des Statisti- schen Landesamtes betrug die Gemüseernte in Baden- Württemberg 1,37 Mill. dz gegen- über 1,24 Mill. dz im Vorjahr. Sie wurde auf einer um etwa ein Zehntel größeren Fläche Als 1956 erzielt. Die Hektarerträge weichen im Durchschnitt nur wenig von den vorherigen Ab. Den Hauptanteil an der Gemüseernte hatte mit 317 000 dz der Weißkohl. Elektrotechnik erteilt. Die der Staat kosten läßt jedoch auf elehrern. So- den könn- Leiche konnte identifiziert werden Noch immer Unklarheit 5 die Todesursache Stuttgart(28). am 23. Dezember auf der Autobahn bei N gefundene Leiche konnte durch die Kriminalpolizei iden- ktiflziert werden. Es handelt sich um den 15 jährigen Metzgerlehrling Siegfried Schwenger aus Poppenweiler im Kreis Ludwigsburg. Die Ursache des Todes konnte jedoch immer noch nicht geklärt werden. Die Landeskriminalpoli- zei hat daher die Bevölkerung zur weiteren Mithilfe bei der Klärung des Falles aufgefor- dert. Sie möchte vor allem wissen, welcher Autofahrer den Jungen aus dem Raum Lud- Wigsburg bis nach Mannheim mitgenommen nat. Da er mitten auf der Autobahn aufgefun- den wurde, ist es allerdings möglich, daß er auf einem Lastwagen ohne Wissen des Fah- rers versteckt mitgefahren ist. Die Polizei hält es nicht für ausgeschlossen, daß der Junge von einem Lastwagen heruntergeholt und Vielleicht in einem Streit schwer verletzt wurde. Der 15jährige trug einen grünen Pa- rallelo, ein rot-grün-weiß-kariertes Sport- hemd, einen blauen Mantel und eine weiße Getreide- Im Hardtwald überfallen Fünf Jahre Zuchthaus für Raubüberfalf Karlsruhe(sw). Ein 27 Jahre alter Gipser aus Karlsruhe wurde von einer Straf- kammer des Karlsruher Landgerichts wegen räuberischer Erpressung zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und unter Polizeiaufsicht gestellt. Der bereits 23mal vorbestrafte Mann hatte am Morgen des 8. Februar 1957 im Bahnhofsrestaurant Karlsruhe einen 39jähri- gen Kaufmann aus München kennengelernt, der sich mit dem Auto auf der Durchreise befand, und sich erboten, ihn auf dem kür- zesten Weg zur Autobahn zu bringen. Er führte den Münchner jedoch in den Hardt- Wald, Wo er ihn überfiel, durch Faustschläge Verletzte und zwang, seine Brieftasche mit 600 DM Inhalt herzugeben. Nach der Tat klei- dete sich der Gipser neu ein und verjubelte einen Teil des erbeuteten Geldes in der Karls ruher Altstadt. Als er sechs Stunden später festgenommen wurde, hatte er noch 119 DM bei sich. Ehrung für einen schwäbischen Forscher Cannstatter Arat b rieb als erster die zanmung Stuttgart(ZS H). Der Bad Cannstatter Orthopäde Jakob von Heine, der Stockholmer Kinderarzt Karl Oskar Medlin und 15 andere Persönlichkeiten, die sich um die Erforschung und Bekämpfung der Kinderlähmung verdient gemacht haben, wurden in Warm Springs in Georgia(USA) durch die Enthüllung von Bronzebüsten geehrt. Die Gedenkveranstal- tung leitete die Feiern zum 20jährigen Be- stehen der amerikanischen nationalen Stif- tung zur Bekämpfung der Kinderlähmung ein. Jakob von Heine gab 1840 die erste ge- nauere Beschreibung der Kinderlähmung her- aus. Von Heine wurde am 16. April 1800 in dem württembergischen Dorf Lauterbach im Kreis Rottweil geboren, Er studierte zunächst katholische Theologie, wandte sich aber dann dem Studium der Medizin zu. Schon als jun- ger Arzt erwarb er sich auf dem Gebiet der Orthopädie besondere Erfahrungen. Das Di- rektorium des Medizinalkollegiums in Stutt- gart berief ihn nach Cannstatt, wo er mit Unterstützung des württembergischen Staates eine orthopädische Heilanstalt eröffnete, die er 36 Jahre lang leitete. Jakob von Heine starb am 12. November 1879 in Cannstatt. Er War Ehrenbürger der Stadt Cannstatt, Gehei- mer Hofrat und Inhaber des Ordens der würt⸗ tembergischen Krone, mit dem ihm der per- f Sönliche Adel verliehen wurde, Sein Grab be- findet sich im Uff-Friedhof in Bad Cannstatt. Sein Sohn Karl, der am 28. April 1838 in Bad rauchen jährlich etwa 1600 neu ausgebildete Techniker. Nach einem Bericht der Landes- regierung werden in den öffentlichen Tages- technikerschulen in Schwenningen und Sin- Agrardienst Wie das Statistische Landesamt ferner Württemberg jedoch trotz den ständigen Re- genfällen noch verhältnismäßig gut davon. in seinem mitteilt, kam Baden- seiner Tante nach Hannover. 8 8 Vereins- Kalender II Liedertafel 1907. Heute Abend 20.00 Uhr Probe. N Munnergesangverein 1861 Heute Abend 20.00 Uhr Probe. Turnerbund Jahn(Handballabteilung). Abfahrt der Mann- schaften nach Waldhof 9 Uhr ab Kaiserhof. Für nsere Zuschauer sind noch Plätze frei. Die jugend spielt um 10 30 Uhr auf dem Waldsportplatz gegen Turnverein 98. Turnverein 8(Handballabteilung). Morgen Sonntag finden folgende Spiele auf dem Waldsportplatz statt: 10.45 Uhr Tb. Jahn A-jſugend gegen TV. 98 A- jugend. Auf dem 07-Platz: 14 30 Uhr 98 Ib geg. SC. Pfingstberg, I. Mannsch. Am Montag spielen auf dem 07- Platz um 13.15 bezw. 14.30 Uhr die 2. und 1. Mannschaften gegen TSV. Rot. Pferdeversicherungsverein M. Seckenheim Am Dienstag, den 7. Januar müssen alle Pferde vorgeführt werden: 8 10 Uhr Oberdorf 1012 Uhr Unterdorf Der Vorstand. 1 Bekanntmachungen 0 Anmeldung der Schulanfänger für das neue Schuljahr. a 1 Mit Beginn des neuen Schuljahres, am 16. April 1958, wer⸗ den alle Kinder schulpflichtig, die in der Zeit vom 16. April 1951 bis 31. Dezember 1951 geboren sind. Die Eltern oder deren Stellvertreter werden gebeten, ilire pb Kinder am Mittwoch, den 5 8 1958 Donnerstag, den 16. 1 1958 in der für hre Wohnung zuständigen Schulabteilung, jeweils vormittags von 9 12 Uhr, anzumelden. Näheres hierüber ist aus den Plakaten an den Litfaßsäulen und Schulhäusern zu erschen. Ebenso werden wieder schulpflichtig 1 sind an dem oben- bezeichneten Termin anzumelden alle zurückgestellten Kinder aus den Geburtsjahrgängen 1950 und 1951. Die Anmeldepflicht erstreckt sich auch auf solche Kingder, die schwächlich und in der Entwicklung zurückgeblieben sind; für diese kann bei der Anmeldung beim Schulleiter Zurückstel- 8 auf ein Jahr beantragt werden. N 5 welche vorzeitig eingeschult werden sollen „(Geburtszeit: I. I. bis- 31. 3. 1932) kann Antrag hierzu am An- meldetag gestellt werden. Auskunft wird bei der Anmeldung er- teilt. Bei der Anmeldung ist Geburtsdatum, religiöses Bekenntnis Impfung durch e 8 1 50 Impfschein nachzuweisen. auswärts geborenen Kindern ist der G hein vorzulegen. Die Anmeldung taubstummer, blinder, geistesschwacher, 2 tischer und krüppelhafter Kinder ol in der gleichen Zeit 0 Stadtschulamt, Mannheim, 3 5, Zimmer 22. den 2 125 1957 5 5 Siadechalamt 5 e den d. lane Wachstuchmütze. Er wollte wahrscheinlich zu Cannstatt geboren wurde, hat sich als Chirurg einen großen Ruf erworben, Karl von Heine War Professor und Direktor der Chirurgischen Kliniken in Innsbruck und Prag. Zum l. April und l. Oktober 1958 Werden noch ungediente Bewerber für die Offizier- laufbahn in Heer, Luftwaffe und Marine eingestellt. Einstellungsvorobssetzüngen: Abitur oder entsprechender Bildungsnachweis; Höchstalter für Berufsoffiziere 29 Jahre, fliegendes Personal 26 Jahre, Offiziere duf Zeit 25 Jahre. Anhöngenden Abschnitt ohne weitete Vermerke und Anlagen im Briefumschlag einsenden An das Bundesministsrium för Verteidigung(00/6/19 Bonn, Ermekeilstrage 27 Ich erbitte Bewerbungs-“ und informoationsunterlagen“ för die Offlzierlaufbaùn (Berufsoffizier— Offizier auf Zeit- in Heer— Lloftwaffe- Marine!“ Name: Vorname: Jahrgang: Relfeprũfung am: Beruf;: U Ort: Straße: ) Zutreffendes unterstreichen Orflꝛikx bER BunbESUIEUR Bestellungen auf erstklassige Ferkel und Läuferschweine (Hohenloher— die besten zur Mast) zu günstigen Preisen nimmt im Auftrag entgegen Artur Beikirch, Seckenheim- Siedlung Sandhang 18 NB. Mein Auftraggeber bürgt für gewissenhafte und reelle Bedienung. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Sonntag, den 5. Januar 9.30 Uhr Gottesdienst, Suebenheim 10.30 Uhr Kindergottesdienst, Suebenheim 9.30 Uhr Hau ienst, Erlöserkirche 11.00 Uhr Kindergottesdienst, Erlöserkirche Montag, den 6. Januar Tag der Erscheinung Christi 9.30 Uhr Gottesdienst, Suebenheim 9.30 Uhr Hauptgottesdienst mit hl. Abendmahl (Erlöserkirche) N den 7. Januar 20.00 Uhr J(Heim) N 20.00 Uhr Mather, Altere Ginderschele, 3 Mittwoch, den 8. e 20.30 Uhr J Konfirmandensaal) 20.00 Uhr Ma Wetees 8 5 „Hicoton“ ist altbewährt gegen Preis DI 2.65. In allen Apotheken. Bauplatz zu kaufen gesucht. Adresse an den Verlag ds. Bl. Suche 2½ bis 3 Zimmer Küche und Bad, sofort oder später(Miete bis 100. Dx). Angebote unter Nr. 8 an den Verlag ds. Bl. Ein Wohnraumbüffet Ein Sofa(suterhalten) blas und Porzellansachen billig zu verkaufen. s Wochen alte und 7o kg schwere Schweine zu verkaufen. Freiburger Straße 18 Zu erfragen: Statlon, Hochstätt 58 Turnverein 1898 e. V. Seckenheim(am oks.-Bannhof) Wir laden unsere Mitglieder und Freunde zu unserem VEREINS-BALL am Samstag, den 11. Januar 1938, 20.13 Uhr recht herzlichst ein. DER IURNRAT. Vorschau auf unsere kommenden Veranstaltungen: 15. 1. 58, 20.00 Uhr Film-Werbeabend anläblich des Deutschen Turnfestes Vereins-Maskenball Motto: Eine Nacht in Mont Matre Rosenmontagsball. 1 5 1. 2. 58, 20.11 Uhr 17. 2. 58, 20.11 Uhr Nalionallhealer Mannheim Spielplan 20.0 1.4„Elektra“. Oper von Richard 8 Miete A. 1. Vorstellung. Th. C. und freier Verkauf „Eine Frau ohne Bedeutung“ Gesellschaftskomödie» Oscar Wilde Mlete B Halbpgr II. I. Vorstellung. Th.-Gem. r B und freier Verkauf „Der Postillon von Lonjumeau“ Miete E. 1. Vorstellung Th.-G. Gr. E und freier Verkauf 10.0 22.3„Die Räuber“ Schauspiel von Friedr. Schiller Für die Theater-Gem.(aus- Wwärtige Gruppen 20.0% 22.3„Die Zaubergeige“. Oper von Werner Egk Miete M blau 1 Vorstellung und freler Verkauf 19.00 22.35„Tannhäuser“, Opet von Rich Wagner Für die Theater-Gem Nr 1 1060 „Die Räuber“ Für die Theater-Sem Nr 47715300 und Jugendbühne Gr 10.0% 22.3„Die Räuber“ Für die Theater-Gem Nr 4241 47% u Jugendbübhne r 4 5 Oper von Georges Bizet Miete S. 1 Vorstellung Fyeater-Gem. Gr 1 85 kretler Verkauf 10%% 2.„Die Räuber“ Außer Mietel 10. 2%„Tannhäuser“ Miete H. 1. Vorstellung. Thester-Gem Gr Hu krete verkauf Montag, 6. Jan. großes Haus Montag, 6. Jan. 20.0% 22.80 Kleines Haus Dienstag, 7. Jan. 20.00 22.20 Großes Haus Dienstag, 7. Jan. Kleines Haus Mittwoch, 8. Jan. Großes Haus Donnerst., 5. Jan. Großes Haus Donnerst., 9. Jan. Fleines Haus Freitag, 10. Jan. Fleines Haus Jamstag, 11. Jan. Jroßes Haus Jamstag. 11. Jan. clemes Haus Zonntag, 12. Jan. roses Haus Mete G Had. Jonntaz, 12. Jan..%„Nachtbeleuchtung“ 1 rup 1 1 r e Tlemes aus 3 53. 2 8 * erg ee ee nen Ks e ae o d eee e 0 80 = A KAS N SS 82