er Nr. 2 Neckar-Bote (2. Blatt) Samstag, 4. Januar 1958 Bestrebungen zu einer schaftsgemeinschaft rückblickend wertet, Sauben, daß dieser Gemeinsame Markt mit dem 1. Januar 1958 doch nun den entschei- denden Schritt zu seiner Verwirklichung getan Dat. Mit der Inkraftsetzung der entsprechen- den Verträge durch die Sechs Staaten der Montanunion, die den inneren Kern für den umfassenderen Zusammenschluß im Rahmen einer Freihandelszone abgeben sollen, ist die- ses„supranationale“ Gebilde aus der politi- zchen Spekulation Wirklichkeit eingetreten. Wir wissen es alle aus dem nationalstaatlichen Bereich: einmal die Rechtsordnung gesetzt, so mahlen die Mühlen der Verwaltung zwar langsam, Aber unerbittlich und fügen schließlich alles m jenen Zustand zusammen, der die Voraus- setzung für ein allmählich reibungsloses Funk- tionieren des Apparates denkbar, daß von der Dynamik der außen- Politischen Entwicklung her neue Kräfte und Anstöße kommen, Staatengebilde ordnete Formen bringen werden. Doch ist da- mit für die nähere Zukunft wohl kaum zu rechnen, Von der Geschichte des Deutschen Zollvereins des vorigen Jahrhunderts, in wel- chem Staaten zusammengefaßt wurden, die Kurz zuvor noch kriegerisch gegeneinander im Felde gestanden hatten, wissen wir Deutsche überdies, daß die Schwerkraft einer gemein- zamen Rechtsordnung zwar unmerklich, aber sicher die auseinanderstrebenden Kräfte Zzu bezwingen und auf sammenzuführen vermag. neuen R Rolle bei der Koordinierung der verschiede- nen Wirtschafts- und Finanzressorts zukommt. schwierigen Wirtschaftskreislauf in neuen Bahnen Von Dr. Hermann Reis chle Wenn man den wechselvollen Ablauf der Europäischen Wirt- in den letzten Jahren so wagt man kaum zu in die dreidimensionale Ist erst ist. Natürlich wäre es die das nun geschaffene in andere, vielleicht überge- das gerichtete Ziel Zu- Betrachten wir unter solchen Vorzeichen die Gegebenheiten und die Kräfte. welche die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik im Beuen Jahr bestimmen werden, so halten wir uns dabei am zweckmäßigsten zunächst an die Aussagen Professor Erhards, dem als Vize- kanzler und Chef des Wirtschaftskabinetts der Bundesregierung eine überragende ist er vom Bundeskanzler nach inneren Auseinandersetzungen auch mit der Federführung für die Wirt- schaftspolitik der Bundesrepublik innerhalb Uberdies 5 der Europäischen Wirtschaftsordnung beauf- „ fkragt worden. In dem zu Ende des Jahres 1957 erstatteten Jahresbericht des Bundeswirt- schaftsministeriums hat Erhard in einem Ausblick auf das Jahr 1958 erklärt, er erwarte Für Westdeutschland„eine weitere Aufwärts- entwicklung und Expansion der wirtschaft- chen Tätigkeit. wenngleich die Zuwachsrate Abnehmen wird, weil die absoluten Grenzen des Arbeitskräftepotentials erreicht sind“. Nachdem der Außenhandel, insbesondere Aber der Industrieexport einen für das künf- tige Gedeihen unserer Volkswirtschaft schick Salhaften Umfang erreicht hat, ist es nicht minder wichtig, die Auffassung des verant- wortlichen Wirtschaftspolitikers zu der wei- teren Entwicklung unserer Ein- und Ausfuhr zu erfahren. Erhard rechnet auch hier— im Gegensatz übrigens zu maßgebenden Prak- tHikern unserer Exportwirtschaft— mit einem Weiteren Anhalten unserer Exporłkonjunktur und somit mit weiteren Uberschüssen in der Zahlungsbilanz. Diese Prognose gründet sich Allerdings nicht in erster Linie auf die Er- Wartung noch weiter steigender Güter- und Dienstleistungsexporte, sondern vielmehr dar- Auf, daß unser Einfuhrbedarf mutmaßlich zu- rückgehen wird. Erhard begründet diese seine 8 Erwartung damit, daß wir aus der überdurch- schnittlich hohen Ernte 1957 und den darauf aufgebauten Leistungen unseres Viehstapels uns wesentlich besser als im vergangenen Jahr aus einheimischer Erzeugung werden versorgen können. Diese Erwartung setzt allerdings voraus, dag er als Wirtschaftsminister selbst den Wirtſchaftliches reschaktsanleihe Vorsicht Mit ie L es Re August Landwir deue Em miss. Kk der Rentenbank Bundesregierung lieg utenbank als zentra- Landwirtschaft Sten Anleihe 7, 5prozentiger fe Reihe 7 nunmehr eine n Reihe 8 folgen. Die neuen Schuld- ingen 5 men gleichfalls mit einem 21 inssatz. 775 5 2 zent zum Kurs von 97 Pro- zent zu imsatzsteuer zum Verkauf. ihrer im 3 als vorsich Für die g bekannte Emissionspoli- Ak der Landwirtscl lichen Rentenbank, von deren bisherigen Emissionen trotz einer Sorg 4 gen Kurspflege nur geringe Beträge zeitens des Instituts wieder aufgenommen Wer- zen mußten, zeugt bei der neuen Anleihe die Fatsache, daß von einem e ten Anleihe- detrag von 30 Millioner ust nur 10 Mil- ionen zum Verk. d. Die Ren- l n das Jahres- ten Pa- gew, ordenen Ren- anderen Seite hat Auf der Ban vor t er eine Erhöhung des Anleihe Detrages von 30 auf 50 AAillon den Vorbereitet, im zu Gunsten des lang 5 barkredits Ile 1e etwa bietenden C Laufzeit Nach drei til- neue Anleihe ist mit 20. Jahre rochen langfristiger Natur. 6 hren beginnt die Auslosung zum Jenn ert in jährlichen Abschni Der Erlös ler Schul dverschreibungen dient bevorzugt der tse währung im Rahmen der Förderungs- en für die Landwirtschaft aus dem Lübke- mn und den Grünen Plänen. Es ist an- di nbank über die regio- Kreditinstitute in ers Linie auch ng und Aufstockung fördern wird. diesem Gebiet des sogenannten, ichen Verfahrens für Aussiedlung in kurzer Zeit besondere It, 9018 Prof. Dr. H. Priebe in einer erschienenen Schrift der„Forschungs- bäuerliche Familienwirtschaft“ nach- ist die Renten- schon bewährten, Auch bei der neuen Anleihe bank bei dem nun offenbar Verfahren geblieben, den gesamten Anleihe betrag über ein von der Deutschen Bank und der Dresdner Bank gemeinsam geführtes reprä- sentatives Bankenkonsortium am Kapitalmark. l Dieses Verfahren hat einmal der Vorteil, daß die Rentenbank sofort über den Sesamten Anleihegegenwert verfügen und die- sen den regionalen Agrarkreditinstituten zur Verfügung stellen kann, Auf der anderen Seite ermöglicht dieses Verfahren die Heranziehung Städtischer Gelder zur Anlage in der Landwirt- schaft. Dr. R. bei unterstützen wird, den deutschen Markt zunächst einmal den heimischen Agrarerzeug- nissen zu reservieren. Auf Grund der Regie- rungserklärung des Bundeskanzlers, in der der Passus enthalten war, daß in der neuen Ses- sion des Bundestages etwas Entscheidendes kür das einkommensmäßige Gleichziehen der Landwirtschaft mit der übrigen Wirtschaft getan werden müsse, darf man wohl schlie- Ben, daß Lübke in der Frage der richtigen Dosierung und Lenkung der Lebensmittelein- kuhren auch Dr. Adenauer an seiner Seite sehen wird. Einen genaueren Zinblick in die Lage der L andwirtsch Aft wird man nun erst in einigen Wochen gewinnen können, wenn die bisher im Schoßge der Bundesregierung geheimnis Voll bewahrten Ergebnisse des Grünen Be- richts für 1958 auf dem Tisch des Deutschen Bundestages liegen werden. Aus den nur sparsamen Andeutungen des Bundeslandwirt- schaftsministers in der Gffentlichkeit über die Vorarbeiten zu diesem Bericht möchte man schließen, daß die künftigen Aussichten für die Landwirtschaft wiederum nicht sehr rosig sind. Dies um so mehr, als sich der kommende Grüne Bericht offlziell ja nur auf das schon weit zurückliegende Wirtschaftsjahr vom J. Juli 1956 bis 30. Juni 1957 erstrecken wird. Devisenzugang nicht höher als 1958 Die Spekulationen haben nachgelassen Kapitalmarkt erholt sich Die Netto-Devisenzugänge bei der Deutschen Bundesbank sind in diesem Jahr— anders als in den Jahren 1956, 1953, 1952 und 1951— nicht mehr gestiegen; mit schätzungsweise 3,1 Milliar- den DM dürften sie nicht höher sein als im Vorjahr. Auch sind nur zwei Drittel hiervon jederzeit verwendbare Devisen, ein Drittel da- gegen zeitweilig gebundene Mittel. Wie die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Dezember 1957 feststellt, ergibt sich für das vierte Quartal 1957 sogar ein Devisenabfluß nachdem im dritten Vierteljahr noch ein Devi- senzugang von 3,4 Milliarden DM und im er- Sten Halb ahr ein Zugang von 2,3 Milliarden DM zu verzeichnen war. War noch im Oktober ein geringer Devisenzugang von 75 Millionen DM festzustellen, so sanken die Gold- und De- visenbestände der Deutschen Bundesbank im No- vember um 286 Millionen DM; vom 1. bis 21. Dezember verminderten sie sich um weitere 200 Millionen DM. Die Gründe für diese Tendenz-Umkehr in der deutschen Devisenposition sind dem Bericht zu- folge einmal in dem Abfluß von spekulativen Auslandsgeldern zu sehen, der sich in einer Ab- nahme der DM- Guthaben von Devisenländern bei deutschen Banken im November um 249 Mil- lionen DM(Rückgang im Oktober: 214 Millionen DM) ausdrückt. Hinzu tritt die Verschlechterung der„Terms of Payment“; es werden kaum noch Vorauszahlungen auf spätere deutsche Exporte geleist tet, auch gehen weniger Exportdevisen ein, als der Höhe der laufenden Exporte entspricht. Schließlich füllen die deutschen Geschäftsban- ken ihre stark gesunkenen Auslandsguthaben Wieder auf, wobei die Aufstockung über den 97 igen. hinausgeht. Den Devisen- en bei der, Bundesbank steht insoweit bei den Geschäftsba men ein Zugang an Auslands- guthaben gegenüber. Da sich auch die Devisenpos! ition der Ge- schäftsbanken durch den Rückgang ihrer DM- Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland ver- bessert hat, wird die gesamte Devisenbilanz der Bundesrep ublik voraussichtlich auch im De- zember mit einem Aktivsaldo abschließen. Die- Ser wird jedoch bedeutend geringer sein als im Sommer und Frühherbst. Für November be- läuft er sich auf 216 Millionen DM gegenüber 334 Millionen DM im Oktober und jeweils rund eine Milliarde DPM im Kugust und September. Auch der Uberschuß der Leistungs- und Ka- Pitalbilanz ist im November beträchtlich 2u- rückgegangen, und zwar von 484 Millionen DM im Oktober auf 254 MilIz onen DM. Die Ursachen hierfür sind— bei einem Ansteigen des Uber- schusses in der Handelsbilanz von 380 auf 432 Millionen DM— ausschließlich im Bereich des Kapitalverkehrs und der unentgeltlichen Lei- stungen zu suchen. Ausschlaggebend waren hier ein Abbau der Remboursverschuldung, höhere Vorauszahlungen für die Einfuhr von Rüstungs- gütern und ein Rückgang der ausländischen Nettoinvestitionen in der Bundesrepublik. Im Zeitraum Januar bis November 1957 war nach dem 5 das Defizit der Kapitalbilanz und der Bilanz der unentgelt- lichen Leistungen mit 111518 3,7 Milliarden DM um rund 2,3 Milliarden DM höher als im ge- samten Jahr 1956. Uber zwei Drittel dieser Mehrbelastung gehen auf die Zunahme der Verteidigungsausgaben im Ausland zurück, der Rest beruht vor allem auf einer Erhöhung der Wiedergutmachungsleistungen und einer Stei- gerung des deutschen Kapitalexports. Für Dezember 1957 rechnet die Bundesbank wieder mit einem Rechnungsdeflzit bei der EZ U, nachdem sich im November erstmals seit De- zember 1952 ein Fehlbetrag von 108 Millionen DM ergeben hatte. Der bei weitem größte Teil des Guthabens der Bundesrepublik bei der EZ U Der Ende November von 4,2 Milliarden DM ist den Hauptschuldnerländern Frankreich und Großbritannien zugute gekommen. Die Bundesbank verweist auf den hohen Wertpapierabsatz im Jahre 1957 und knüpft daran die Feststellung, daß es kaum mehr an- gebracht sein dürfe, ohne Einschränkung von einer Schwäche des Kapitalmarkts zu sprechen. Der Wertpapierabsatz wird sich nach Schätzung der Bank im Jahre 1957 auf 5,8 Milliarden DM belaufen, gegen 4,4 Milliarden im Vorjahr und 5,2 Milliarden im Jahre 1955. Zweifellos sollte jedoch die Bedeutung des Wertpapiermarktes im Rahmen der gesamten Investitionsfnanzie- rung nach Ansicht der Bundesbank noch wach- Sen, vor allem soweit es sich um die Begebung von Aktien handelt. In den ersten elf Mona- ten von 1957 wurden nur für 1553 Millionen DM Aktien placiert, gegen 1700 Millionen im Vor- jahr und 1504 Millionen im Jer 1955. Der Zufluß Zerfristiger Fremdmittel(ein- schließlich der Spareinlagen) zu den Banken hat sich auf dem seit einiger Zeit zu beobachtenden hohen Niveau behauptet. Für das Jahr 1957 wird sich ein Aufkommen an diesen Mitteln in Höhe von etwa 14 Milliarden DM ergeben, gegen nur 11 Milliarden im Jahr 1936. Besonders benler- kenswert war im November der Zugang a2 Spareinlagen. Er betrug rund 320 Millienen DM und war damit stärker als im gleichen Monat Aller anderen Jahre seit der Währungsreform von 1948 Rückgang der Kchlerorderung Sozialreformen verursachten große Ausfälle Kti — Koksproduktion stieg an 1957 war das erste Jahr in der Nachkriegszeit, das einen Rückgang der deutschen Kohlenförde- rung brachte. Die vorläufigen Angaben lassen für das ganze Bundesgebiet eine Kohlenförde- Tung von 133,1 Millionen Tonnen gegen 134,4 Mil- lionen Tonnen im Jahre 1956 erwarten. Die Jahre vorher hatten seit 1951 jährliche Erhöhun- gen der Kohlenförderungen zwischen je 2 und Millionen Tonnen gebracht. Bis 1951 war die gerung weit stärker gewesen. Die Kohle- 1 somit immer noch unter der der B jet. Der Bergbau ist damit der einzige wiehtige Zweig der deutschen Wirtschaft, der seinen Vorkriegsstand noch nicht wieder er- reicht hat. Der entscheidende Grund des Rückganges der Kohlen förderung wird in der Arbeitszeitverkür⸗ zung durch die Gewährung von 12 zusätzlichen Rühetagen gesehen. Andere Ursachen sind die Grippewelle und das Ansteigen der Fehlschich-⸗ ten anläßlich der Neuordnung der Lohnzahlun- Sen im Krankheitsfalle. Sehr grob gerechnet kann man nach Ansicht der K ohleindustrie sagen, daß die Sozialreform einen Ausfall von 12 För- dertagen zu je 430 000 Tonnen, also von 5,4 Mil- onen Tonnen gebracht hat. Das ist aber eine Sehr grobe Rechnung, zumal zeitweilig zusätz- lich gefördert worden ist. Die Schichtleistung untertage ist zwar gestieg r an der Ruhr 1957 aber nur um 5 kg höher als im Jahre 1956, Was auf die üblichen Maßnahmen der Rationali- sierung und Mechanisierung zurückgeführt Wird. Die Koksproduktion in der Bundesrepublik ist dagegen weiter gestiegen, und zwar für Zechen und Hüttenkoks von 43,4 auf 45,3 Millionen Ton- nen Im vorhergegengenen Jahre lag eine Er- höhung um knapp drei Millionen Tonnen vor. Die FF entflel vorwiegend aus Zechenkoks, dessen Erzeugung 1957 auf 41,2 ge- genüber 39.4 Millionen Tonnen im Vorjahr stieg. Starke Steigerung der Stahlerzeugung Dagegen stagnierte die Koklenförderung Montanunion zieht interessante Vergleiche Die Montanunion hat im Jahre 1957 nach er- sten Schätzungen der Hohen Behörde die Stahl- erzeugung stärker als die drei übrigen großen Weltstahlproduzenten erhöhen können. Während in der Montanunion die Erzeugung gegenüber dem Vorjahr um 5.3 Prozent auf rund 60 MIk- lionen Tonnen gesteigert wurde, war in Groß- britannien eine geschätzte Zunahme um 4,8 Pro- zent auf 22 Millionen Tonnen und in der So- Wietunion um 4,1 Prozent aug 1111 nen zu verzeichnen. Die Stahler zeugung der USA stagnierte dagegen bei 104 Millionen Ton- nen. In der Fünfjahresperiode seit der Eröff- nung des Gemeinsamen Marktes von Ende 1952 bis 1957 hat jedoch die Sowietunion mit 50 Pro- zent die stärkste Expansion der Erzeugung auf- zuweisen. Die Montanunion folgt dicht auf mit 42,8 Prozent vor Großbritannien mit 29,4 Pro- zent und den USA mit 23.6 Prozent. In der Kohleförderung machte die Montan union im Gegensatz den drei übrigen großen Fördergebieten keinen Fortschritt. Die Förde- rung ging sogar gegenüber 1956 um eine Million Tonnen oder 0,4 Prozent auf 248 Millionen Ton- nen zurück. Die SA steigerten dagegen die Förderung um 10,4 Prozent auf 530 Millienen Tonnen, dle Sowaetunion um 8,5 Prozent auf 330 Millionen Tonnen und Großbritannien um 9,9 Prozent auf 228 Millionen Tonnen, In der Fünfjahresperiode 1952/57 hat ebenfalls die So- wWaietunion mit 43,5 Prozent den bedeutendsten Fortschritt zu verzeichnen vor den USA mit 16 Prozent und der Montanunſon mit 3,8 Prozent. In Großbritannien sank die Förderung dagegen um 0,9 Prozent *— 1— *—— Bundesernährungsminister handelspolitischda- c SH 47 5 F MAN VON SANA ATEN Copyright by E. Picard- Verlag und Gayda-Press durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (29. Fortsetzung) „Ich ertrage es nicht“, sagte sie noch einmal, und im gleichen Augenblick wußte sie, was sie azu tun hatte. Zunächst setzte sie sich an den Schreibtisch im Wohnzimmer und schrieb einen Brief. Es War nur ein kurzer Brief Darin teilte sie Betty mit, daß sie unerwartet das Haus verlassen müsse und dabei auf ihr Verstehen hoffe. Sie dankte ihr für die frohen Stunden, die sie bei ihr hatte verleben dürfen. Zurn Schluß schrieb Sie: „Wenn Tally kommt, gib ihm bitte den Kof- ter, der sich noch in meinem Zimmer befindet, und den Brief, den ich hier beifüge.“ Sie faltete das Blatt und steckte es in einen Umschlag, den sie an Betty adressierte; dann nahm se einen neuen Bogen. Der Brief an Tally bestand nur aus drei Zeilen, aber sie e brauchte lange, um sie zu schreiben Als se endlich auch mit diesem Brief fertig war, sprang sie eilig aut und lief in ihr Zimmer. Mit flinken Handgriffen packte sie ihre Habseligkeiten, Sie mußte sich beeilen, Betty konnte jeden Augenblick erscheinen. Doch ikre Wenigen Kleider waren schnell in den Koffer gelegt. Sie zog das r. Complet an, das sie Am ersten Tag des Abenteuers auf der Fahrt nach Greystone getragen hatte. Dann verließ sie das Haus, einen Pappkarton unter den Arm geklemmt, den sie Betty aus der Vorratskam- mer entführt hatte. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloß. Ohne sich lange zu besinnen, ging sie geradeaus bis zur Autobus- Haltestelle und nahm einen Bus, der sie nicht weit von Tallys Wohnung absetzte. Rasch ging sie auf den großen Häuserblock zu, „„ und Klingelte nach dem „Wissen Sie, ob jemand in der Wohnung von Lord Brora ist?“ erkundigte sie sich bei dem Mann, der den Lift bediente. „Ich glaube, sein Diener ist oben“, erhielt sie zur Antwort. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir behilflich sein könnten“, sagte Sybil.„Ich bin die Verlobte von Lord Brora, Miß MacLeod.“ Er änderte seine Haltung, berührte den Rand seiner Mütze und machte eine knappe Verbeu- Ng. Ich brauche den Koffer, den ich vor unse- rer Abreise in die Schweiz in der Wohnung gelassen habe“, fuhr Sybil fort.„Wollen Sie so liebenswürdig sein und ihn mir holen?“ „Selbstverständlich“ Der Mann nickte und Sybil ging nervös in der Vorhalle auf und ab, bis der Lift wieder herunterkam. Es wickelte sich alles reibungslos ab Der Mann reichte ihr mren alten schweren Koffer, sie bedankte sich und gab ihm ein Trinkgeld. „Darf ich Ihnen ein Taxi besorgen?“ 5 „Nicht nötig“, sagte sie hastig und wandte sich zur Tür. Die Freunde von Lord Brora gingen natürlich gewöhnlich nicht zu Fuß, Wenn sie schwere Koffer zu tragen hatten. Sie war gesonnen, einen dicken Strich zu ziehen; sie floh nicht nur vor Tally, sondern auch vor dem Leben, in das er sie eingeführt hatte. Sie mußte von neuem anfangen und die Sybil MacLeod vergessen, die Kleider von Michael Sorrel getragen hatte und sich zwang- los auf der gleichen gesellschaftlichen Basis bewegte wie Margaret Melton und Gerald Fairfax Sie mußte wieder das werden, was sie zuvor war— eine bescheidene, unauffällige Stenotypistin. Sie hob ihren Koffer, den sie eine Zeitlang abgestellt hatte, in die Höhe. Das beste war wohl, irgendwo im Außenbezirk nach einer kleinen Unterkunft Ausschau zu halten 5 e N Tally war ruhelos. Er wußte nicht warum. Nichts freute ihn, nicht einmal Skilaufen. Lange vor Sonnenuntergang fand er sich schon im Hotel ein, Er sagte sich vor, daß er N eee zu seht 9— Selbstverständlichste, Er fand es immer sehr gemütlich im Zimmer von Gerald. Meistens war seine Mutter an- wWesend, und sie plauderten vergnügt über dies und jenes. Aber sogar dann, wenn sie schwei⸗ gend in ihrem Sessel zurückgelehnt dasaß, Machte sie nicht mehr den selbstverlorenen Eindruck, wie es früher der Fall war. Er liebte diese Gespräche zu dritt, sie brach ten ihm Entspannung und Anregung zugleich. Und doch war er nicht ganz mit sich zufrieden. Dabei hatte er alle Ursache, es zu sein; denn seit Sybils Weggang legte Melia eine liebens- würdigere und ermutigendere Haltung an den Tag. Ein paar Mal war sie auch unverhofft nach dem Abendessen erschienen, um mit Margaret zusammen noch einen Kaffee zu nehmen. Und bei dieser Gelegenheit hatte sie Tally sogar sehr freimütig aufgefordert, mit hr zu tanzen. In provozierendem Tonfall hatte sie dabei gesagt: Im Hotel werden schon Wetten abgeschlossen, ob wir oder ob wir nicht Wollen wir nicht den Leuten das Vergnügen machen?“ Sie weren in die Bar gegangen und hatten schweigend miteinander getanzt, und als der Panz zu Ende war, war Melia, als sei es das in die Halle zurück- gegangen und hatte sich neben Margaret nie- dergelassen Tally ließ sie gewähren. Seit dem Unfall von Gerald hatte er von sich aus keiner lei Anstrengung gemacht, mit ihr allein zu- sammen zu sein. Er hatte sich damit begnügt, ihr zuzuwinken, wenn er durch die Helle ging, oder ihr beim Essen ein Lächeln zu Schicken. Er begriff sehr bald, daß er keine bessere Methode hätte anwenden können, um Melias Interesse für ihn wieder zu erwecken. Vor allem schien sie zu glauben, daß Sybils Rück- kehr nach England nur ihretwegen erfolgt sei. Tally tat nichts dazu, ihr diese IIluslop zu zer- stören Nicht etwa, um sie in ihrem Vorhaben zu ermutigen, er war nur zu faul, sich mit ihr in irgendeiner Form auseinanderzusetzen. sich wirklich um ein Beträchtliches geändert habe oder nur kokettes Spiel sei. Melis hatte es sich tatsächlich anders über- legt. Daran war nicht zuletzt der Umstand schuld, daß Ernest Danks Vater immer noch am Leben war Das tägliche Bulletin lautste zwar keineswegs zufriedenstellend, aher es brachte nichts Neues, und auf diese Weise 20g sich die Wartezeit immer mehr hin Auf etwas zu warten, war jedoch gar nicht nach dem Sinn einer Melle Melchester Zudem verblaßte der Eindruck, den Ernest Danks auf sie gemacht Hatte. Er rief sich Melias Lächeln ins Gedächtnis zurück, den Druck ihrer Hand— er wüßte mit Sicherheit. daß es nur noch eine Frage von Tagen, vielleicht nur vop Stunden war, bis er sie wieder in seinen Armen halten konnte Er stellte sich vor, wie ihr Kopf an seiner Schulter ruhen würde, wie diese dunklen Augen zu ihm emporschauen, die roten Lippen sich zärtlich teilen würden— er gleubte den Duft ihres Parfüms zu atmen, den blumengleichen Geruch Mrer Haare— der schmiegsame Körper— er würde ihn mit seinen Armen umschließen Tally gab sich einen Ruck und fragte sich, warum das Bild, das seine Gedanken wach- riefen, nichts Verlockendes für ihn hatte„Was zum Teufel, ist mit mir los?“ sagte er laut vor sich hin Er schrieb seine Rastlosigkeit der Un- ruhe zu, die von seiner Mutter an„ e. in höchster Anspannung auf den 1 den ihr Sybil angekündigt Was sollte er davon halte sich das Ganze als Unsin sie— doch in Gedanken Willkürlich lächeln— d. zückende Kind mit d- Mundwinkeln Er dachte oft an sie vor sich selber damit, für ihre Zukunft zu 8 ihrer Umwelt gerissen, die Welt, in die sie gehö wußte nur nicht, auf we Doch er ertappte sich dabei, daß er darüber „ ob Melias Haltuns ing. 8 5 sei. * * Wegspuren im Morgenlande Die mittelalterlichen Meister, die„die An- Hhetung der Könige“ in ihren Bildern darstellen, geben sich Mühe, zu zeigen, daß die wandern- den Könige einen weiten, beschwerlichen Weg hinter sich haben. Mit großem Troß und Ge- folge kommen sie dahergesogen, der Staub der Karawanenstraßen liegt auf ihren Ge- wändern. Das fruchtbare Zweistromland, aus dem die ältesten Kulturen und Reiche der Welt hervorgegangen sind, ist ihre Heimat. 5 tausend Kilometer haben sie zurück- egen müssen, Das kann dem modernen Westeuropäer nicht onderlich imponieren. So eine Strecke schafft er mit dem Auto oder Motorrad auf seiner Ferienreise an einem Tage. Er hat aber gar keinen Grund, überheblich zu sein und stolz auf die Errungenschaften seiner Zeit. Es wür- de ihm wahrscheinlich passieren, wollte er heute die Straße der drei Könige reisen, daß 1 gere Zeit unterwegs wäre cht ankäme. Erst einmal en Paß die Visa von vier 5 n: Türkei, Syrien, Jordanien Und in jedem Land würde man für zenden Ausländer lebhaftes Interesse dieser Wetterecke der Weltpolitik. 1 ner stellen die drei Wanderer „twaeder als einfache Gelehrte dar oder als ni Jede Auffassung hat ihr Recht. Der geduldig soll man nur werden, wenn man ewas UDy angenehmes wartet. Dann: je chRneller je besser. richt des Evangeliums spricht von„Ma- n, sternenkundigen Gelehrten. Aus der Art ihrer Geenen aber— Gold, Weihrauch d Myrrhe galten im Altertum als diplomati- e, königliche Gastgeschenke— hat die kirch- che Ueberlieferung später geschlossen, daß es Fürsten waren, Stammeskönige. „Aus dem Morgenlande“ kommen Völker des Ostens senden ihre Repräsentanten nach dem Westen. Sie kommen und fragen. Der Osten fragt den Westen. Vom Osten her ist von jeher ein tastendes Fragen nach dem Westen Vorhanden. Man kann es auch aus den östlichen onen, Philosophien und Heilslehren her- shören. Sie wissen in tiefer Weise um die menschliche Schuld. Sie wollen dem Menschen die Erlösung anbieten. Im Hinfergrund liegt aber die Skepsis, die Verzweiflung, so etwa im Buddhismus. Im Osten ist eine B ereitschaft da, auf den Westen zu hören, den Westen zu tra- gen. Vielleicht kann man es sich auch von daher erklären, warum die östlichen Völker so bereit sind, die Lehren des Marxismus und EKommunismus, die ja ein westliches Erzeugnis sind, anzunehmen Auch die Herrscher und Machthaber des Ostens, von Dschingis-Khan angefangen, haben immer den Zug nach dem Westen gehabf. Wie die drei Weisen oder Könige aus dem Morgenlande ihren Weg aus den Sternen ab- gelesen haben, wissen wir heute nicht mehr. Wir haben aber keinen Grund, ihren Sternen- glauben als abergläubisch- altertümlich zu be- zeichnen, solange in unseren Zeitungen und Illustrierten noch regelmäßig Horoskope ste- hen und sich genug Zeitgenossen finden, die 80 etwas lesen und sich danach richten. Der erste, an den sie im Westen gerieten. war ein machtgieriger, gerissener Politiker, Herodes, ein skrupelloser Mörder auf dem EKönigsthron Wir wissen von ihm, daß er seine eigene, von ihm leidenschaftlich geliebte Gat- tin und zwei seiner Söhne aus reinen Gründen der Macht und Politik hat ermorden lassen. Dieser Mann hat den Wanderern aus dem Morgenlande nicht imponieren können, Solche Männer hatten sie in den Ländern, aus denen sie kamen und in der Geschichte ihrer eigenen Völker auch. Deshalb macht es ihnen auch gar nichts aus, ihn nachher links liegen zu lassen. Gegen seinen ausdrücklichen Befehl ziehen sie auf dem Heimweg an seinem Palaste vorbei. Sie haben gefunden, was sie suchen, Das ge- nügt ihnen. Was später aus ihnen geworden ist, wissen wir nicht Die drei Weisen werden nicht mehr erwähnt.„Sie wurden hoch er- treut“ über das Kind, das sie gefunden hatten, Der Wir hatten ihn zuerst gar nicht beachtet. Er kam täglich um dieselbe Zeit, so um sechs herum, verlangte eine Tasse Kaffee, ließ sich eine Zeitung geben und las. Er sprach mit nie- mandem kannte niemanden und kümmerte sich um niemanden, Hr schien so um die Fünf- zig alt zu sein, mit grauen Haaren an den Schläfen, mit einem herben, ernsten Zug um die Lippen Woher kam er, wer war er— nie- mand wußte es, aber wir alle wollten es wis- sen In unserer kleinen Gaststube gab es nur Freunde und Bekannte. Wir kamen alle nach der Arbeit auf eine Tasse oder nach dem Abendbrot, manchmal trafen wir uns sonn- tags und spielten Karten, Der Fremde hielt sich abseits, Er war fremd hier und wollte es offenbar bleiben. Aber uns beunruhigte seine Erscheinung. Eines Tages beschlossen wir, in den Zirkus Pirandello zu gehen In der Fruppe, die bei sie. Die Piran delle auftrat, gab es einen weltberühm- 1 Männlein, das die härtesten zachte und die ernstesten Men- en brachte. Es gab Trapez- tänzer, Tiger und Elefanten, n Löwendompteur mit vier chungeltieren. Aber all das zicht so sehr wie das Auf- Tilo Und wir planten, den heißt es. Dann verlieren sich ihre Spuren im Wüstensand. Es ist eigenartig, daß die junge Christen- heit in den ersten drei Jahrhunderten ihres Daseins noch kein Weihnachtsfest kannte. Ostern, das Auferstehungsfest, feierte man, auch manches andere Fest. Aber um Weih- nachten war es still. Man bekannte im Credo: „Geboren aus Maria“, aber gefeiert hat man den Tag der Geburt des Gottessohnes nicht. Und dann ist es zuerst der Bericht von den wandernden Weisen und Königen gewesen, der dem Volke ins Herz ging. An ihnen entzündete sich die Vorstellungskraft. Man sieht die Män- ner hoch auf schaukelndem Kamelrücken an- gezogen kommen den langen Weg durch die Wüste, Männer, die die Weisheit des Ostens kannten, sie gefragt hatten und doch ohne Antwort geblieben waren. Von dem weithin gefürchteten Despoten lassen sie sich nicht schrecken. Sie verhandeln mit ihm als Gleichgestellte, als Fürsten mit dem Fürsten. Dann finden sie ein kleines Kind, fernab der Wegspuren der Weltgeschichte. Und die Könige fallen vor ihm nieder, vor ihm, dem König aller Könige. Nun wird es klar, daß Gott sein Licht über allen Völkern scheinen lassen wWIII. Es ist das Fest der„Erscheinung“, der „Epiphanie“. Das Wort des Propheten Jesaja ist erfüllt:„Die Könige werden wandeln im Glanz, der über ihnen aufgeht.“ Erst im 4. Jahrhundert fangen die christ- chen Prediger an, Gott zu loben über der Ge- Furt des Kindes im Stalle zu Bethlehem. Und War ganz selbstverständlich, daß man den Fermin des Festes auf das uralte Sonnenfest, den 25. Dezember, verlegte. Das Fest der Er- zcheinung Gottes in dieser dunklen Welt aber, das Fest der wandernden Könige, behielt man. Die Spuren der Könige sind vor zweitausend Jahren im Wüstensand verweht. Syrien und Türkei, Jordanien und Israel— kreuz und quer über den einstigen Weg der Könige ziehen sich jetzt strategische Autostraßen, Oel-Fernleitun- gen und Spuren von übenden Panzern. Die Politiker und Militärs des Ostens und des Westens stehen mit sorgenumwölkten Stirnen vor den Landkarten dieses G etes. Der Weg, den die Kön ige nahmen, ist darauf nicht ver- zeichnet, der Weg, der zum göttlichen Kind, zum Licht der Welt führt. Am Ziel des weg 8. auf den Fluren von Bethlehem, hatten eil Menschen aus dem Munde der Engel Gottes Willen über diese Erde, über Westen und Osten, gehört:. und Friede auf Erden! Johannes Baudis Es waren drei Brüder des Namens König im Ort, die man, weil man sie meist immer beisammen sah, allgemein scherzhafter weise die heiligen drei Könige nannte. Sie waren Aber gar nicht immer sehr heilig gewesen, sondern in ihren Flegeljahren ein paar recht unnütze Buben, zu jedem lustigen Unfug auf- gelegt. Nun hatte der Lehrer des Orts, der ein heim- licher Dichter war, ein Spiel von den heiligen drei Königen geschrieben, das mit Erlaubnis des Pfarrers am Dreikönigstag in der Kirche Aufgeführt werden sollte. Für die Rollen der Könige boten sich dem Dichter die im Ort anwesenden drei Brüder wie von selbst dar. Und obgleich der Pfarrer angesichts des zwei- kelhaften Rufs der drei Bedenken äußerte, be- stand der Lehrer auf seiner Besetzung, weil er sich davon eine besondere Wirkung auf die Gemeinde versprach. Für den Jesus, der übrigens im Spiel als halb erwachsen gedacht War, hatte er sich einen feinen sanften Kna- ben ausgesucht, der gerade um der Sanftheit seines Wesens willen von den drei Taugenicht- sen mit Vorliebe zum Gegenstand und Opfer ihrer Witze und Streiche gemacht worden war. Das Spiel ging dann so: Als die Könige vor Jesus erschienen und ihre Geschenke, Gold, Weihrauch und Myrrhen, vor ihm nie- Erzählung von J. A. Hermann neuen Gast, der offenbar fremd in der Stadt War, zu diesem Zirkusbesuch einzuladen So stand ich eben, als er tags darauf in die Gaststätte kam, von meinem Platz auf und bat ihn um die Erlaubnis, mich an seinen Tisch setzen zu dürfen. Nachdem wir einige Minuten still dageses- sen waren, er in seine Zeitung vertieft und ich unschlüssig mit mir selbst, begann ich ihm von dem Zirkus zu erzählen und davon, daß Wir ihn gerne einladen wollten, mit uns die Sonntagsvorstellung zu besuchen, falls er an diesem Tage nichts Besonderes vorhabe. Als ich den traurigen Ausdruck in seinen Augen gewahrte, setzte ich fort:„Sie würden sich gewiß gut unterhalten und lachen, ja, richtig lachen. Sehen Sie, man darf nicht so seinen trüben Stimmungen nachhängen. Es soll da einen Clown geben, der heißt Tillo, es ist der beste Clown des Kontinents und.“ Ich hielt an. Diesen Blick, nein, diesen Blick werde ich nie vergessen. Er legte die Zeitung weg, seine Augen füllten sich mit Tränen, und bevor ich noch weitersprach, begann er mit leiser Stimme:„Ich werde Ihnen eine Kleine Geschichte erzählen: Es gab einmal eine be- rühmte Zirkusnummer, die berühmteste, wag- halsigste Zirkusnummer der Welt. Man nannte sie den Sprung in den Tod. Sie wurde von Hohe Schneemützen haben sich die Dächer der Almhütten aufgesetzt Erzäklung von Otto Anthes dergelegt hatten, sagte der erste, sie wären gekommen, weil sie gehört bätten, daß Jesus Allen Menschen ihre Sünden vergeben könnte. Sie würden aber alle drei jeder bon einer be- sonderen Sünde bedrückt. Und er fügte als- bald die seinige hinz z., Ich hatte, sagte er, ein Weib, das mir jeden Gedanken und Wunsch von den Augen absah, dessen ich aber gerade um deswillen überdrüssig War. Und um es loszuwerden, beschuldigte ich es der Untreue. Es War kein wahres WW ort daran. Der zweite belastete sich dergestalt: Ich hatte einen Diener, der war mir treu wie Gold. Aber je treuer ich ihn fand, desto mehr reizte es mich, seine Freue in Versuchung zu führen. Einmal schien er Wirklich schuldig zu sein. Ich machte ihm den Prozeß, mußte aber bald dar- auf erfahren, daß ich mich getäuscht hatte. Und der dritte beichtete: Ich hatte einen Richter in meinen Diensten, von dessen Ge- rechtigkeit und Unbestechlichkeit das ganze Land sprach. Das machte mich eifersüchtig, und ich stellte ihn vor die Frage, wie er sich verhalten würde, wenn ich selber mit einer Missetat beladen vor ihm als dem Richter stünde. Er sagte: Der König untersteht nicht dem Richter. Er ist sein eigener Richter. Und je mehr er ein wirklicher König ist, desto stren- ger wird er mit sich selber ins Gericht gehen. beste Clown des Kontinents einem Paar ausgeführt, das diese Nummer jahrelang geprobt hatte. Ihre Bewegungen waren auf den Bruchteil einer Sekunde auf- einander eingestellt. Tag für Tag, Nacht für Nacht hielten Tausende den Atem an, setzte bei Tausenden der Herzschlag aus, als man die beiden Leute durch die Kuppel schweben sah. Die Direktoren der größten Häuser rissen sich um das Paar. Man offerierte ihnen Riesen- beträge, und sie waren auf Jahre hinaus ver- pflichtet. Und dann, eines Abends, vor einer nach Tausenden zählenden Menge, streckte der Mann um eine zehntel Sekunde zu früh seine Hände aus, um die Hände der Frau zu erfas- sen. Und beide fielen in die Tiefe. Es gab kein Netz. Die Frau war auf der Stelle tot. Der Mann lag monatelang zwischen Leben und Sterben. Dann flickte man ihn zusammen. Er hätte von seinem Ersparten leben können. Aber sein Dasein schien ihm trostlos und leer, ohne das Rampenlicht, ohne das Murmeln der Menge, ohne die Zirkusluft. Er konnte nicht mehr hinaus in die Kuppel, er konnte nie mehr ein Trapez besteigen. Aber er mochte laufen, springen und Purzelbäume schlagen. Er lief, sprang, schlug Purzelbäume und ließ die Men- schen zu Tränen lachen, obwohl ihm selbst oft zum Weinen war. Und so wurde ich der Clown Tillo. Foto: Hase Das Spiel von den Heiligen drei Königen Ich war wütend, daß er meiner Falle ent- schlüpfte, und verbannte ihn aus meinem Reiche. Darauf hatte Jesus zu erwidern: Bestraſt habt ihr euch alle schon selbst. Denn ihr habt euch, der eine eines guten Weibes, der zweite eines treuen Dieners und der dritte eines ge- rechten Richters beraubt. Aber um Vergebung zu erlangen, dazu genügen weder Strafen noch Geschenke. Dazu bedarf es einer Umkehr eurer Herzen zur Liebe für alle Menschen. Wer seine Mitmenschen liebt, wird weder eifersüchtig auf sie sein, noch mißtrauisch ge- gen sie, noch jemals ihrer überdrüssig. Geht hin und werdet anders, als ihr waret, dan N sind euch eure Sünden vergeben. Die drei Brüder waren keineswegs richtige Schauspieler, die ihre Rollen als Rollen spie- Vereinsamt Die Krähen schrein Und zieken schwirren Flugs zur Stadt: Bald wird es schnein— Wohl dem, der jetzt noch— Heimat hat! Nun stehst du starr, Schaust rückwärts, ach, wie lange schon! Was bist du Narr f Vor Winters in die Welt entflohn! 5 Die Welt— ein Tor 7 Zu tausend Wüsten, stumm und kalt! Wer das verlor, Was du verloyst, macht nirgends Halt. Die Krähen schrein Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: Bald wird es schnein— Weh dem, der keine Heimat hat! Friedrich Nietzsche len. Von dem Augenblick an, da man sie in die prächtigen Kleider gesteckt und ihnen die Kre- nen aufgesetzt hatte, waren sie wirklich die Könige, die sie darstellen sollten. Es war ihnen auch keineswegs nach Unfug und Scha- bernack zumute, sondern sie fühlten sich tat- sächlich mit schwerer Sünde beladen, als sie durch die Kirche zogen. Als sie aber vor Jesus standen und er mit seiner klaren milden Stimme„Werdet anders!“ sagte, gab es ihnen Allen dreien einen Stoß vor das Herz, daß sie fortan dem Knaben nie mehr zu nah zu treten vermochten. Und wie die Gesundung eines Körperteils sich auf den ganzen Körper aus- Wirkt, so schwand überhaupt aus ihren Strei- chen mehr und mehr die Bosheit, und es blieb nur die Lustigkeit. was als ein Beweis zu gel- ten hat für die treffliche Wirkung der Kunst: die den Weizen nicht mit dem Unkraut rottet und ihre Kraft auch in dem bes“ nen Spiel in der Dorfkirche bevis hs, Der Haffęeꝑ-Extrakt aus IUD echtem N Arugs KnrEE ab! 11 In feierlicher Zeremonie werden neue Mitglie- der des Ordens zu Rittern geschlagen. 0 Die roten Ritter von Taste vin lieben den Wein Mitternächtliches Ritual in den Gewölben eines. Der Schauplatz des Ereignisses war ein Kellergewölbe im mittelalterlichen Schloß Clos de Vougeot. Eine Handvoll Männer in roten Roben mit weißen Aufschlägen hatte sich ver- sammelt. Als Kopfbedeckung trugen sie ein rotes Barett. Sie lauschten. Als die Turmuhr Mitternacht schlug, erhoben sie sich. Der Mann mit der prächtigsten Robe ergriff einen knor- rigen Reben. Die beiden ehrwürdigen Herren, die als einzige in dunklen Anzügen erschienen Waren, verneigten sich vor ihm. Mit dem Holz berührte er ihre Schulter und schlug sie zu Rittern des geheimnisvollen Ordens von Tastevin. Als Zeichen ihrer Würde erhielten sie kleine silberne Schalen. Der Tastevin-Orden hat eine jahrhunderte- Alte Tradition. Sein Name leitet sich von jenen kleinen silbernen Schalen, den sogenannten „tastevin“ ab, mit denen die französischen Winzer und Weinauktionäre die Qualität der Weine prüfen. Aufgabe der Bruderschaft ist es, die Freundschaft der Völker mit Hilfe des Wenn wir den Poriner„an der Strippe“ sehen Schon vor 20 Jahren entwickelten deutsche Techniker das Fernseh-Telefon Am Telefon leidet die Objektivität in den meisten Fällen. Der Draht und die Entfernung machen es leicht: Man kann tiefes Mißtrauen und ungeahntes Entzücken bekunden, man kann am Telefon vor Wonne kreischen und in entsetztem Schrecken kleine Seufzer stam- meln. Der noch so unliebsame Besuch wird natürlich mit großer Ueberraschung und Freude eingeladen— auch wenn die Augen ei schreckerfüllt gen Himmel starren. s War schon einmal beinahe so weit, daß telefonische Ausreden keinen Sinn mehr hat- ten— daß das übertragene Bild der Teilneh- mer die Unverbindlichkeit des Drahtes auf- hob. Vor 30 Jahren wurde das Fernseh-Telefon entwickelt, und die ersten Versuche und öffent- lichen Vorführungen verblüfften das Publi- kum. Ausgehend von den ersten Versuchen Pro- fessor Carolus in Berlin und des Bell-Labo- ratoriums in den Vereinigten Staaten gelang es amerikanischen Forschern im Jahre 1927 zum ersten Male, im Gegenverkehr die Por- träts der telefonierenden Partner von New Vork nach Washington zu übertragen. Diese Erfolge wurden in Deutschland durch die Ent- wicklungen beim damaligen Reichspostzentral- Imt und bei Telefunken und vor allem durch die Einführung der Braunschen Röhre in die Nachrichtentechnik bedeutend verbessert. Bereits 1936 eröffnete man die erste Fernseh- Sprechstrecke von Berlin nach Leipzig. Herr Müller in Berlin wurde von der Post benach- richtigt, sobald die Verbindung mit seinem Ge- schäftsfreund oder Vetter in Leipzig zustande gekommen war Dann begab sich Herr Müller in eine der beiden öffentlichen Fernsehsprech- Zellen am Bahnhof Zoo oder am Potsdamer Platz. Diese beiden Telefonkabinen verzeich- neten in der ersten Zeit trotz der recht hohen Gebühren regen Besuch— später ließ das In- teresse nach. Es war natürlich klar, daß die Entwicklung des Fernseh-Telefons nicht an diesem Punkt stehen bleiben konnte— die Arbeiten der Wis- Senschaftler zielten darauf ab, der noch jungen Technik eine wirtschaftliche Basis zu geben. Das Fernsehtelefon war zunächst noch unbe- quem— die Teilnehmer mußten jeweils öffent- liche Sprechstellen aufsuchen— und die Ein- richtung privater Fernsehtelefone war nur mit recht erheblichen finanziellen Aufwendungen möglich. Der Krieg unterbrach weitere Forschungen. Heute denkt sowohl die deutsche Bundespost Als auch das Bell-Laboratorium in den USA an die Wiederaufnahme der Forschungsarbei- ten aus den dreißiger Jahren. Allerdings liegt auch heute noch die größte Schwierigkeit in der Wirtschaftlichkeit eines geplanten Fern- Sehsprechens: Die Einrichtung von privaten Fernseh-Telefonen ist noch zu teuer. Professor Dr. Schröter, dessen Name und dessen grundlegende Arbeiten seit den Anfän- gen mit allen Entwicklungen auf dem Gebiet des Fernsehens eng verknüpft sind, hat nun einen Plan für die Einführung des Fernseh- Sprechens entwickelt. Danach würden die Seh- Telefonate drahtlos übermittelt werden— bei Tage über die nicht ausgenutzten Fernsehka- näle, zu Zeiten des Programms über den Er- Satz kanal des Fernsehens. Es wären also nach diesem Vorschlag keine neuen Frequenzen vonnöten. Angenommen einmal, die Post würde diesem Plan zustimmen— offen bliebe dann immer noch die Frage des Verteilernetzes innerhalb der Städte, das über Spezialkabel die einzelnen Teilnehmer mit einer Zentrale verbinden müßte. Professor Schröter rechnet für die Lö- Schon in den dreißiger Jahren konnte man von öffentlichen Sprechkabinen Berlin, Leipzig und München seinen Gesprächspartner gleichzeitig sehen. Pressefoto: Telefunken sung dieses Problems noch einige Jahre: Die Entwicklungen, die heute im Gange sind, um die gesamte Telefonietechnik zu rationalisieren, würden auch für das Gebiet des Fernsehspre- chens neue Möglichkeiten einer Verwirklichung mit sich bringen. Die Forscher des Bell- Laboratoriums in den Vereinigten Staaten arbeiten zur Zeit an einem technisch anders gearteten System für die Uebermittlung von Fernseh-Telefongesprä- chen. Allerdings wird es auch in Amerika noch einige Zeit dauern, bis das Fernsehsprechen öffentlich eingeführt wird. Und ganz objektiv betrachtet ist das ja auch ganz tröstlich für die meisten von uns: Wir können in der Zwischen- zeit mit Geduld und Fleiß lernen, auch am Te- lefon unser Mienenspiel zu beherrschen. 0 Seltener Fund Kürzlich konnten die Londoner in dem Schaufenster einer Drogerie ein Schild lesen: „Kleine Brosche mit Frauenkopf gefunden. Verlierer bitte im Geschäft melden.“ Weines zu pflegen. Ein Ritter dieses Ordens muß an die Freundschaft der Menschen über alle Grenzen hinweg und darüber hinaus an die Harmonie der Welt glauben. Wein als völker verbindendes Mittel?— das hört sich recht eigenartig an, und doch läßt es sich nicht abstreiten, daß diese Bruderschaft bewiesen hat, wie sehr ein gutes Glas Wein selbst internationale Gegensätze aufheben kann. Einfallsreiche Wein reklame?— Nein. Der Orden wurde gegründet, als man noch nicht einmal wußte, was Werbung ist. Seine Mitglieder waren seit jeher Männer, denen es beim Wein nicht auf die Quantität, sondern die Qualität ankam. Die weinfrohe Bruderschaft der Ritter von Tastevin zählt heute über 3500 Mitglieder. Gegen Ende jedes Jahres werden einige Per- sönlichkeiten aus der Politik, der Wirtschaft und der Kultur neu in den Orden aufgenom- men. Diese Zeremonie spielt sich stets nach dem gleichen alten Rituell ab, sei es nun im Schloß Clos de Vougeot oder in Amerika, wo die Warteliste derer, die gerne Ordensritter werden möchten, so lange ist, daß die, die sich in diesem Jahr eintragen ließen, noch einige Jahrzehnte Geduld haben müssen, ehe sie be- rücksichtigt werden können. Die ersten Deutschen, die nach dem letzten Kriege den Bruderkuß des Großmeisters er- hielten, waren der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und dessen Wirtschaftsmini- ster. Nach dem Kuß auf die Wange beendet ein Festmahl die Zeremonie, die mit einem großen Pokal Burgunder begonnen hat, der natürlich vom Besten ist, den die Keller Burgunds zu bieten haben. Aehnlich feierlich wie die Aufnahme neuer Ritter in den Orden vollzieht sich die Wein versteigerung, die einen Tag danach statt- findet. Die Fässer gelangen in kerzenerleuch- teten Gewölben zur Auktion, Da hört man Namen, die dem Kenner das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, Die Preise, die bezahlt werden, sind oft phantastisch hoch, denn es handelt sich ausschließlich um Spitzensorten, die für die Experten etwa das gleiche sind wie für Kunstliebhaber die Bilder der größten Meister. Die Verkäufer haben nicht selten Fra- nen in den Augen, wenn sie sich von ihren edlen Gewächsen trennen müssen, aber sie fassen sich schnell wieder, wenn sie ihr Geld einstreichen. Die Ritter des Ordens von Tastevin haben für die geschäftliche Seite nicht allzuviel übrig. Sie trinken den Wein viel lieber selber, Ihy Wahlspruch heißt— frei übersetzt:„Niemals in Trübsal, immer im Wein“ Der Ordensmei- ster drückte es so aus:„Wenn die führenden Politiker der Welt alle auf den Geschtmadde kämen, wenn sie alle einen edlen Wein zu: schätzen wüßten, dann sähe es in unserer Wels wesentlich besser aus.“ Trotz aller Wenn ung Aber fällt es schwer, den Gegenbeweis snzu⸗ treten. Einbruch för das Finanzamt Wird Scotland vVard„Gurken-Henry“ zur Strecke bringen? Englands Polizei und Englands Finanzmini- sterium haben sich einen kühnen Plan aus- gedacht, um einen Gangster-König zu fangen, der sich in jahrelanger Kleinarbeit einen märchenhaften Reichtum erwarb und dem nie- mals auch nur die geringste Untat nachzu- Weisen gewesen war. „Henry Corke, englischer Einbrecherkönig, erfolgreicher Einzelgänger, wegen seiner auf- fallend grogen Nase auch, Gurken-Henry' ge- nannt“, das ist der Steckbrief des Gangsters, den die Männer von Scotland Vard aus ihren Karteikästen hervorgekramt haben. Sie neh- men an, daß sie den Steckbrief bald bereits zu sämtlichen Polizeistationen der britischen Inseln durchgeben können. Denn vor kurzem hat Henry Corke, der zur Zeit mit seiner Familie in einem Landhäuschen auherhalb Londons nach außen hin das ehr- bare Leben eines guten Bürgers führt und der seit einem Jahr nirgends mehr eingebrochen Hat, ein Schreiben vom Finanzamt bekommen, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß er als Groß- verdiener und Hauseigentümer zu einer be- sonders hohen Steuerzahlung veranschlagt worden sei und daß er seine bisher nicht be- zahlten Steuern für die vergangenen 3 Jahre in Kürze nachzuzahlen habe. Während Henry Corke bestürzt dieses Schreiben las und immer wieder auf die Steuernummer 17/843 starrte, die hinter seinem Namen stand, rieben sich die Herren von der Polizei und vom Finanzamt die Hände.„Bei den Verbrechen, die er von sich aus beging, konnten wir ihn nicht kriegen“, sagte Scotland Vard,„so werden wir ihn jetzt eben bei dem Verbrechen bekommen, in das wir ihn hinein- treiben. Wir haben Zeit. Wir können auf ihn warten.“ Schon zwei Tage nach Erhalt seines Schrei- bens erschien Henry Corke im Finanzamt.„Ich denke nicht daran, Steuern zu zahlen, meine Herren“, sagte Gurken-Henry aufgeregt.„Ich habe mein Geld nicht zum Versteuern erwor- ben. Ich habe es gestohlen, wie Sie wissen, wenn Sie mich auch nie dabei erwischt haben. Ich blicke auf eine lange und erfolgreiche Gangsterkarriere zurück. Seit einem Jahr lebe ich zurückgezogen von den gut angelegten Geldern, die ich früher auf meine Art ver- diente. Aber dafür kann ich unmöglich Steuern bezahlen. Oder wollen Sie gestohlenes Geld annehmen?“ Die Herren vom Finanzamt nickten, Sie wollten. Sie wollten alles Geld, das der„Groß- verdiener“ Corke in den letzten drei Jahren nicht ans Finanzamt gezahlt hat. Henry Corke schnappte nach Luft. Er wer in seiner langjährigen Gangsterlaufbahn noch niemals so arg in Bedrängnis gewesen wie an jenem Tag auf dem Finanzamt. Als„Gurken- Henry“ zwei Stunden später mit der Drohung: „Gut, Sie kriegen Ihr Geld! Aber fragen Sie Die Pensionisten fuhr ein Werk. im Hotzewald durch Tei und Berg, sie zu vergnügen, wie man muß, in einem schönen Omnibus. Das Steuer führte eine Maid, hübsch, jung und blond im Flügelkleid. Daheim, die Sonne war gesunken, ward dann im Wirtshaus nachgetrunken. Da packte vier der guten Greise die Eifersucht in wilder Weise um die Chauffeuse. Zwei am Hals bald hielten sich, zwei ebenfalls. Der Jüngste von den Vieren war knapp über achtundsiebzig Jahr. Gern fassen sich am Hals die Streiter statt an den Kopf, obwohl er breiter. nicht, wiel!“ das Haus verließ, führten die Herren von der Steuer mit den Herren von der Polizei ein längeres Telephongespräch. Scotland Vard und das Finanz ministerium nehmen es an. Wenn„Gurken- Henry“ seine Steuern nicht bezahlt, so sagt das Finanzmini- sterium, dann lassen wir ihn einsperren Und um seine Steuern zu bezahlen, muß Henry Corke wieder einbrechen, und dann hat ihn die Polizei ohnehin. Scotland Lard ist jeden- Falls auf alles vorbereitet. Anzegenei! Bereits in der Schweinedufzucht gilt es die Rente sichern. Die letzte Viehzählung Anfang Juni 1957 ergab einen Bestand von 868 000 trächtigen Sauen im gesamten westdeutschen Bundes- gebiet. Die beträchtliche Zunahme gegenüber der Zählung im Juni 1956 weist einen Mehr- pestand von 74 000 Stück auf. Das Ansteigen des Bestandes an trächtigen Sauen zwingt jeden Bauern mehr denn je dazu, eine Rentabilitätsberechnung aufzustel- len, um die Sicherung der Rente schon bei der Aufzucht sicherzustellen. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit sind neben gesunden, hygienisch einwandfreien Stallungen immer Eweckentsprechende, neuzeitlich entwickelte Fütterungsmethoden, aufgebaut auf der Er- kenntnis, daß das beste hochkonzentrierte eiweibreiche und mineralstoffhaltige Futter immer die billigste Fütterung darstellt, sleich- zeitig aber auch wesentlich dazu beiträgt, die Ferkelverluste auf ein Mindestmaß zu be- schränken. In ganz besonderem Maße trägt dieser For- derung der Tierernährungslehre, die Ausrich- tung aller Fütterungsmaßnahmen in der ge- samten Schweinehaltung, nach der sich immer stärker einbürgernden deuka-Linie Rechnung. Schon die hochtragende Sau verlangt zur Aus- bildung gesunder, gut entwickelter kräftiger Ferkel ein hochkonzentriertes Futter, das nicht nur alle Nährstoffe, sondern auch alle Vit- amine, Nährsalze, Aufbau- und Wirkstoffe, Spurenelemebte usw. im richtigen Mengen- verhältnis zueinander enthält. Als gegebenes, Hochkonzentriertes Futter für hochtragende Sauen hat sich besonders deuka 6(Sauenmehb ganz hervorragend bewährt. 5 Zweckmäßig beginnt man mit der Fütterung von deuka 6(Sauenmehh) schon 4 Wochen vor dem Wurf bei einer Mindestgabe von 1 kg pro Tag. Hierdurch erreicht man, daß nicht nur allein die Muttersau gut ernährt wird, sondern auch eine gute ausgeglichene kräftige Entwicklung der jungen Ferkel im Mutterleib gewährleistet wird. Auch sollte man den Sauen möglichst viel Auslauf geben. Rechtzeitig muß die zusätzliche Fütterung der jungen Ferkel mit deuka 0 erfolgen, um die weitere Entwick- lung zu fördern. Je eher die Ferkel mit dem Fressen anfangen, desto schneller und besser geht auch die Entwicklung voran. Einen be- sonderen Anreiz zum Fressen bietet deuka 0 in gekörnter Form.— Schnell erhöht sich der Nahrungsbedarf der jungen Ferkel. Um die Aufzucht auch weiterhin erfolgreich zu gestal- ten, ist anzuraten, die Ferkel nach einigen Wochen mit deuka 1(Läufermehh) zu füttern, bevor man zur Mast mit deuka-Mastmehlen übergeht.— Lebensschwache Ferkel, Kümme- rer, sollte man möglichst bald ausmerzen, um die übrigen Ferkel nicht zu gefährden.— Man achte auch immer darauf, daß genug Trinkwas- ser vorhanden ist. Um eine gute Futterausnut- zung zu gewährleisten, sollte man alle deuka- Schweinemehle nur feuchtkrümelig verabrei- chen. Grundsätzlich sollte man die suppige Fütterung ablehnen, denn sie hat sich als un- zweckmäßig erwiesen, sowohl für die Auf- zucht, als auch für die Mast 8 Schöne Wäsche durch UHU-Line Immer größer wird der Kreis der„IHU-Freunde“ und be- sonderer Wertschätzung er- freut sich bei Millionen Haus- krauen die Wäschesteife UHU Line. Wie vielseitig verwend- bar ist doch dieses Mittel: es gibt lappig gewordenen Woll- Kleidern, Wollpullovern und 5 5 Strickjacken, Hosen und Blu- sen wieder guten und eleganten Sitz— fixiert Schnittkanten bei Stoffen aller Art. Sie können Stelfleinen mit UHU-Line herstellen. Mallein- wand mit UHU-Line grundieren, Und wie einfach ist die Anwendung: Aus der Tube die vorge- schriebene Menge UHU-Line herausdrücken, in ein wenig kaltem oder warmem Wasser auflösen, und diese Lösung mit Schwamm oder Lappen gleichmäßig auftragen, oder die Stoffe in der Lö- sung durchdrücken. Dann die Wäsche und Klei- dung in feuchtem Zustand bügeln. Stets haben Sie das gleiche, überraschende Ergebnis: eine haltbare, faltenfeste Steife, die doch elastisch und elegant wirkt. 124%½180, 2½ kg Oberbetten Federfüllg. 26.80 Beſten-Müller, Abt. 235, Marktredwitz Bay. entschlacken die Seföße eig beggen dor gegen hoben Bſotdroce, Kreis- laufstörupgen, Arterien Lerkelheng Bibi Johns ist vor gestreiften“ ganz be was anderes! Mein freundlich-farbig: es kommen“, sagt sie üb den neuen, bunten B Maskottchen, ein hüt völlig einverstanden 0 port f 2 8 Vom einffeimischen Sport , Feosball Vygg. 98 Seckenheim— Amateure SV Waldhof Im„Hlinblick auf die am 12. 1. beginnende Verhamdsrückrunde ist dies Aufbauspiel gegen e starken Amateure des Sy Waldhof für die 98er von beträchtlicher Bedeutung. Wohl konnte die beimische Mannschaft in den letz- ten Spielen stets Erfolge erzielen und eine gewisse Formverbesserung ist ohne Zweifel fest- zustellen. Aber diese Verbesserung allein reicht nicht aus, denn bei den Punktspielen ist die Kondition und eine vom letzten Einsatzwillen besessene Mannschaft notwendig, um einen Sieg zu erringen. Indessen erscheint es uns jetzt ge- Wiß, daß diese entscheidenden Faktoren die heimische Mannschaft in ihrer wirksamen Weise erkannt hat und danach auch in weiterer Zu- kunft handeln wird. Die Amateure vom Wald- hof nehmen in der Nordgruppe der A-Klasse den 3. Platz ein und geben somit für die 98er den erwarteten starken Gegner ab, den sie ge- rade notwendig haben, um sich für das am fol- genden Sonntag beginnende Verbandsspiel präpa- rieren zu können. Handball SV Waldhof— IB Jahn Am Sonntagmorgen spielen die Einheimischen auf dem Waldhofplatz. Der letzte Spielsonntag brachte dem ehemaligen Verbandsligist einen Lalllenmäſßzig hohen Sieg. Auch morgen wird Waldhof alles daransetzen um durch einen evtl. Sieg weiter nach vorn zu kommen. Das Vor- spiel wurde zwar klar gewonnen, jedoch schei- nen die Einheimischen zur zeit eine Krise durchzumachen, die einen Erfolg in Waldhof in Frage stellt. Wenn die Mannschaft aber mit genügend Selbstvertrauen ins Spiel geht, dann ist ein Erfolg durchaus möglich. Der Handball in Baden Die Gruppenentscheidung für die südbadische Meisterschaft im Hallenhandball beginnen am Wo- enende in Baiersbronn, die beiden ersten Teil- nehmer aus einem Fünferfeld werden für dle End- runde am 2. Februar in der Sportschule Steinbach gesucht. Die fünf Bewerber sind: TV Baiersbronn TV Niederbühl, SV Steinbach, Tus Schutterwald und TV Sulz. Eine Vorhersage über den möglichen Sieger dieser ersten Gruppenentscheidung fällt schwer. Die Chancen sind verteilt, lediglich Baiers- bronn hat mit dem Vorteil des heimischen Bodens ein geringes Plus. Mit dem südbadischen Feldmei- ster Schutterwald dürfte man ebenfalls rechnen. Obwohl Mͤittelbadens Handballvereine bereits vox der Sommerpause den Punktspielbetrieb aufnah- men, um am Jahresende die Serie abzuschließen, stehen noch einige Spiele aus,. Am kommenden Sonntag findet ein Treffen start, in dem der Starke Neuling Durlach zu Hause einen sicheren Sieg gegen Niesderbhühl landen sollte. Vier Spiele finden am ersten Januarsonntag in Pei schließen bis auf Edingen und VfR Mannbeim alle Vereine die Punktspielserie ab. Nachdem dle Entscheidungen gefallen sind, kommt den Treffen keine Bedeutung mehr zu. Dennoch dürfen Leu- tershausen in Edingen und Ketsch zu Hause gegen Rot in Front erwartet werden, Seckenheim Wird alles daran setzen, um durch einen Sieg wiedel mit Rot punktemägig gleichzuziehen. Mamnheim: Rasenspieler dürften auch gegen Birkenau einen Spielverlust nicht vermeiden Können. — Handballverbandsliga statt. Da- 2 1—.* Tabellenführer beim Neuling 1860 Nach dreiwöchiger Unterbrechung startet die Oberliga süd am Wochenende mit vollem Pro- gramm ins neue Jahr. Dabei muß sich der Ta- Dellenführer 1. Fe Nürnberg beim Neuling 1860 in München vorstellen, wo die Siegestrauben sehr hoch hängen. Mit einer Punkteteilung kön- nen beide Mannschaften zufrieden sein, Am Samstag erwartet der Club-Verfolger Eintracht Frankfurt den VfB Stuttgart. In 11 Spielen hin- tereinander blieben die Adlerträger unbesiegt, während der VfB in den letzten fünf Spielen auf keinen Sieg kam. Obwohl so die Papier- form klar für die Frankfurter spricht, dürfen die Stuttgarter nicht unterschätzt werden, die auswärts, vor allem in Frankfurt mit einer be- sonders guten Form aufzutrumpfen pflegen. Den gleichen Reiz strahlt das Treffen Kickers Of- fenbach— Karlsruher Se aus, das einen Tag später auf dem Bieberer Berg stattfindet. In diesem Duell zweier technisch hoch kultivierter Spitzenmannschaften könnte der Platzvorteil den knappen Ausschlag geben. Schweinfurt 05 dürkte diesen Vorteil gegen den VfR Mannheim jedenfalls in einen weiteren Heimsieg umwer- ten. Wesentlich schwieriger sieht es dagegen für die beiden Schlußlichter Stuttgarter Kickers und Jahn Regensburg aus, die es daheim mit dem Be Augsbürg bzw. Bayern München zu tun haben. Während man den Stuttgartern gegen die Augsburger„Remisspezialisten“ noch eine Punkteteilung zutrauen kann, sind die Aussich- ten für Jahn gegen den frisch gebackenen Po- kalsieger Baßern erheblich düsterer 8 Neckaraus Position nicht gefährdet In Nordbadens erster Amateurliga dürfte es am ersten Januarsonntag an der Tabellenspitze zu keinen Anderungen kommen, da Neckarau zu Hause auf den Neuling Kirchheim trifft und dabei ohne Schwierigkeiten zwei weitere Punkte sicher- stellen sollte. Nicht ganz so einfach kann man Feudenheim einen weiteren Erfolg vorhersagen, denn die Mannheimer Vorstädter müssen bei den nheimstarken Weinheimern ihre Karte abgeben. Hockenheim siegte zwar in Forchheim, muß sich aber zu Hause vorsehen, wenn! der Erfolg eine Neuauflage erfahren soll. Mit dem KFV und Bir- kenfeld stehen sich die in der Tabelle gleichauf Hegenden Nächstplacierten gegenüber. Für den KFV wird es höchste Zeit, das Pluspunktekonto zu vermehren, wenn der Abstand zur Spitzengruppe nicht uneinholbar werqen soll. Interessant dürften auch die Spiele mit den in der bedrohten Zone stehenden Mannschaften werden. Von ihnen sollte sich das Schlußlicht DSC Heidelberg an den Pforz- heimer Rasenspielern schadlos halten. Falls gleich- zeitig Durlach in Leimen verliert— die Papier- form spricht für die Gastgeber— würden die Turmbergstädter die rote Schlußlaterne wieder übernehmen. Ein Positionswechsel ist auch zwischen Sandhausen und Schwetzingen zu erwarten. Für Daxlanden wird es bei Phönix Mannheim nichts zu erben geben, zumal die Gastgeber die Punkte ho- zen missen, wenn sie nicht noch weiter abgleiten Wollen. E 8 5 4 Rückrundenstart der zweiten Liga mit interessantem Programm Mit einem interessanten Spielprogramm leitet die 2. Liga Süd am Wochenende die Rückrunde ein. Die beiden punktgleich an der Tabellen- spitze liegenden VfL Neustadt und Waldhof Mannheim haben beide Platzvorteil. Dabei er- scheint die Aufgabe der daheim ungeschlagenen Neustadter gegen den auswärts bisher sieglosen TSV Straubing einfacher als die des SV Waldhof gegen den cleveren Freiburger FC. In den letz- ten fünf Spielen erkämpften sich die„Bobbele“ acht Punkte. Für Mannheim rechnen sie sich jetzt den neunten aus. Auch die hartnäckigen Verfolger des Spitzenduos erwarten ihre Geg- ner auf eigenem Platz. Dabei gilt der 1. Fo Pforzheim ebenso als klarer Favorit gegen den Neuling Amicitia Viernheim wie Ulm 46 gegen den SV Wiesbaden. Auch der ASV Cham dürfte daheim nicht viel Umstände mit Hessen Kassel machen, dessen Lage sich dadurch weiter ver- schlechtern würde. Ebenso ungünstig sieht es für den FC Hanau aus, der nach Augsburg zu den Schwaben muß. Nachdem sie acht der letzten neun Spiele unentschieden beendeten, wollen die Augsburger ihre Stammkunden im neuen Jahr mit dem fälligen Sieg erfreuen. Offen er- scheint der Ausgang in den Spielen Darmstadt 98— Bayern Hof und Borussia Fulda— SpVgg Neu-Isenburg. FK Pirmasens kann Vorsprung vergrößern Während der Spitzenreiter der südwestdeut- schen Fußball-Oberliga, FK Pirmasens, am ersten Spieltag im neuen Jahr auf eigenem Platz gegen den VfR Frankenthal Favorit ist, steht seinem Verfolger, Wormatia Worms, bei Phönix Ludwigshafen eine wesentlich schwerere Auf- gabe bevor. Die auswärts bisher wenig erfolg- reichen Frankenthaler werden trotz ihrer ver- besserten Form bei dem zu Hause noch unge- schlagenen Tabellenführer kaum etwas ausrich- ten können. Der zweite Platz der Wormatia ist zwar selbst im Falle einer Niederlage in Lud- wigshafen nicht gefährdet. Borussia Neunkir- chens Position an der Spitze des Mittelfeldes ist im Heimspiel gegen die Ludwigshafener Tura, die zu den schwächsten Auswärtsmannschaften der Oberliga Südwest zählt, nicht gefährdet. Mainz 05 droht dagegen nach dem überraschen- den Verlust der beiden Punkte am vergangenen Sonntag eine neue Niederlage beim 1. FC Saar- brücken. Die Saarländer scheinen nach einer schwachen Ser wieder im Kommen zu sein. Der 1. Fe Kaiserslautern hat die Chance, durch einen Sieg über seinen Lokalrivalen VfR wieder auf den vierten Platz vorzustoßen. Die nach dem VfR Kaiserslautern am meisten bedrohten Mann- schaften von SV St. Ingbert und Eintracht Trier werden alles aufbiésten, um ihre Heimspiele gegen Saar 05 und Eintracht Kreuznach zu ge- winnen. Ihre Aussichten sind allerdings nicht viel FV Speyer bei der in Koblens 5 besser wie dlie des noch unbe Offenburgs Verfolger haben Platzvorteil In Südbadens erster Fußball- Amateurliga wird das nächste Punktspielprogramm am Sonntag und dem darauffolgenden Dreikönigstag abgewickelt. Wenn auch die Position der Offenburger ungefähr- det ist, 80 können die Verfolger Mörsch und Ra- statt wieder etwas näher an den Spitzenreiter her- ankommen, Allerdings reisen auch die Offenburger nicht chancenlos nach Singen. Mörsch sollte auf eigenem Platz seinen Vorspielsſieg gegen den Neu- ling Emmendingen wiederholen, und schließlich gilt auch Rastatt im Heimspiel gegen Lahr als kla- rer Favorit, Meister Konstanz steht in Kuppenheim vor recht heiklen Aufgaben. Der klare Vorspielsieg läßt nicht unbedingt auf einen neuen Erfolg schlie- Ben, denn die Gastgeber zeigten sich in den letz- ten Wochen erheblich verbessert. Radolfzell darf zu Hause gegen Schopfheim als Sieger erwartet werden, Ohne groge Hoffnungen reisen die am Tabellenende stehenden Baden-Badener zu Süd- stern Singen. Auch in den beiden übrigen Spielen Villingen gegen Bühl und Gaggenau gegen 8d Freiburg steben die gastgebenden Mannschaften höher im Kurs. 0 Im Handball gegen Dänemark und Schweden Die deutsche Hallenhandball- Nationalmann- schaft tritt auf ihrer Skandinavienreise am Frei- dag in Kopenhagen gegen Dänemark und am Sonntag in Göteborg gegen Schweden an. Ge- gen beide Gegner wurden die letzten Spiele verloren. Nach dem Kriege gelangen nur drei Unentschieden gegen Schweden und ein Sieg 1952) gegen Dänemark. Die B-Mannschaften von Deutschland und Schweden stehen sich am Sonn- tag erstmals in Oldenburg gegenüber. Eggert Uberraschungssieger in Garmisch Slaß und Recknagel gestürzt— Neuzahrs- springen auf der Olympiaschanze Vor etwa 45 000 Zuschauern gewann der Oster- reicher Willy Eggert überraschend das inter- nationale Neujahrsskispringen auf der Großen Olympiaschanze in Garmisch- Partenkirchen. Der 24 Jahre alte Steiermärker schlug in diesem zweiten Springen der deutsch- österreichischen Vierschanzen-Tournee 57 Springer aus zehn Na- tionen, indem er 88 und 86 m weit sprang und tlie Note 226,6 erzielte. Nikolai Schamow(Sowjetunion), der im ver- gangenen Jahr in Garmisch- Partenkirchen mit 91,5 m einen Schanzenrekord erzielt hatte, mußte sich mit 84 und 84,5 m(Note 223,2) mit dem zwei- ten Platz begnügen. Der Thüringer Werner Les- ser wurde Mit 81,5 und 81 m(Note 215,4) Dritter vor dem Osterreicher Walter Steinegger und Boris Nikolajew(Sowjetunion). Drei der aussichtsreichsten Springer kamen durch Stürze um ihre Chance: die beiden Thü- ringer Harry Glaß und Helmut Recknagel und der sowjetische Weitenjäger Koba Tsakadse. Der Olympiadritte Glaß stürzte im ersten Durch- gallg bei der 87-m-Marke und stand dann 86 m durch. Holmenkollen Sieger Recknagel stürzte dei einem 86-m- Sprung. während Tsakadse im ersten Sprung stürzte, um im zweiten Durch- Zang 82 m weit zu springen. Der Schnee für die Schanze und den Auslauf war in drei Tagen mit 120 Lkw- Fuhren aus Ent- kernungen bis zu 40 km herangeholt worden. Anlauf und Aufsprung lagen im Schatten, so daß die warme Witterung plus 8 Grad) das kost dare Weiß nicht beeinträchtigte. Kuz kam in Sao Paulo nicht zum Zug Der traditionelle Silvesterlauf durch die Stra- Zen Sao Paulos wurde in der Neujahrsnacht er- neut von dem Vorjahressieger Manoel Faria Portugal) gewonnen. Mit 21:37,4 Min. verbes- zerte er seine letztjährige Zeit um über 20 Se- kunden, blieb aber binter dem seit 1953 be- stehenden Streckenrekord von 20:30, 4 Min., des vierfachen Olympiasiegers Zatopek(CSR) um mehr als eine Minute zurück, Der hohe Favorit, der sowetische Olympia-Doppelsieger und Welt- rekordhalter Wladimir Kuz, wurde der ihm zugedachten Rolle nicht gerecht und belegte nur den achten Platz. Heinz Laufer Feuerbach), der deutsche Doppelmeister über 3000 m Hindernis und 5000 m, konnte sich diesmal nicht im Vor derfeld behaupten, Seinem guten fünften Platz im Jahre 4 folgte jetzt ein spärlicher 57. Rang, der allerdings keine Uberraschung war, denn Laufer hatte schon vor dem Rennen erklärt, er mache sich keine Hoffnungen, diesmal weit vorne zu landen. Feudenheim vor dem 16. Sieg Nach dreiwöchiger Pause werden am Sonntag dle Kämpfe um die nordbadische Ringermelsterschaf fortgesetzt. Der berei ermittelte Meister As Feudenheim sollte auch in seinem 16. Kampf bein Drittletzten, KSV Schriesheim, einen vollen Erla landen. Für den nur noch Lampertheim und Ziegelhausen in Be- Das westdeutsche Fernseh-Programm Sonntag, den 3. Januar 1958 N Mosch en Hochharz. Rotwild . 8 40 Urnslisten in freier Wildbahn aus 5 Ländern bei der Fütterung 18.43„Der Kampf der 19.30 Wochenspiegel d Tertia“(Spielfilm) 20.00 Ubertragung à. ein. 7.13 Wildfütterung um Berliner Theater Montag, den 6. Januar 1958 19.00 Die Abendschau Plauderei m. Prof. 20.20 Bilder aus der Müller, d. Leiter d. Neuen Welt Sonnen-Observa- 20.50 Der Stern v. Bethle- torlums Wendelstein hem. Eine astrono- 21.05„Amahl“. Oper von misch- historische Carlo Menotti Dienstag, den 7. Januar 1958 17.10 Jugendst.: Entwickl. meldet der Bürgerhäuser 20.55 Unsere Nachbarn 7.30 Für die Frau: heute abend: Mod. Viertelstunde Fam. Schölermann 19.00 Die Abendschau 21.25 Filme, die uns nicht 20.15 Der Polizeibericht erreichten Mittwoch, den 8. Januar 1958 17.10 Abent. 1. d. Wüste berg berichtet von 17.40 Die Brillen sind der Erschließung&. verschieden Sahara-Länder 20.20 Nordafrika- Furo- 21,1 Standpunkte pas Partner v. mor- 21.20 Sarl Orff und seine gen, Horst Scharfen- Oper„Astutuli“ Donnerstag, den 9. Januar 1958 N. 00 Jugendstunde: 20.15 Auf Wildpfaden 1 Graphik im Wandel den kanadischen der Zeiten Rocky Mountains 7.43 Für die Frau: 21.00„Bette sich. wer Fernseh-Dexikon kann“, Kabarett aus 19.00 Dle Abendschau. Schwabing Freitag, den 10. Januar 1958 7.00 Slugy bastelt ein groß gesehen. Ein Bildsteckspiel Walt- Disney-Film 17.15 Göste Nordhaus. 21.00 Wer hat recht? Flug um d. Erdball D übereifr. Volontär 19.00 Die Abendschau 21.30 Unter Ausschluß 20.20 Welt der Kleinsten der Iftfentlichkeit Samstag, den 11. Januar 1958 16.15 Jonas, der Angler. 18.00 Für die Frau: Neu- 17.00 Jugendstunde: erscheinungen f. d. Flugzeug-Bastel- Hausmusikfreund sendung 19.00 Die Abendschau 17.30 Tip-Top-Tap- 20.15 Die glücklichen Vier Tanzklub(Familien-auiz) Hiſte, ich hab' ein Doppel linn] Opfern Sie täglich eine Viertelstunde für Gymnastik und Massage Nun, ein Doppelkinn ist noch kein Unglück. zwei Drittel aller Frauen über 50 tragen die- ses kleine Zuviel mit sich herum. Wenn ein kritischer Blick in den Spiegel Ihnen jedoch Sagt, daß die erschlaffte Halskontur Ihr noch jugendliches Gesicht beeinträchtigt, daß es Ihre ganze Erscheinung unnötig älter macht, dann sagen Sie Ihrem zweiten Kinnpolster den Kampf an und seien Sie sicher: Geduld und Ausdauer haben noch jedes Doppelkinn in die Flucht geschlagen. Nehmen Sie sich jeden Abend fünf Minuten Zeit für eine systematische Massage. Fetten Sie dazu das gereinigte Gesicht gut ein, legen Sie die Fingerspitzen beider Hände auf die Bak- kenknochen, und streichen Sie nun mit beiden Daumenkuppen vom Kinn abwärts bis zum Hals. Dann setzen Sie die Daumenkuppen wie- der unter dem Kinn an und streichen beidsei- tig nach außen, so daß die Daumen allmählich immer weiter zur Kehle rutschen. Zum Schluß umspannen Sie den Hals lose mit einer Hand und führen diese mit leichtem Druck nach un- ten bis zum Brustansatz. Der Handrücken streicht daraufhin ohne Druck in der Gegen- richtung. Machen Sie danach kalte Kompressen auf Kinn und Hals, und binden Sie das Dop- rend der Arbeit oder beim Gehen auf die Brust herunterzudrücken. Auch ein hoher Kissenberg erzwingt diese Haltung während des Schlafes A . Zweiten Tabellenplatz kommer 81 tracht. Von diesen beiden Staffeln kann Lampert“ ser heim gegen Kirchheim zu Hause ringen, währen; Vo sieh Ziegelhausen in Viernheim einer ungleick Hie schwierigeren Aufgabe gegenübersleht a Ro de N It; 5 217 Ge ba 8 elkinn für eine halbe Stunde hoch, indem Sie eine elastische Binde unter das Kinn legen und auf dem Kopf verknoten oder feststecken Er Nur ist es ratsam, für diese Zeit aus dem Blick“ 80 feld des Gatten zu verschwinden, um männ- be lichen Heiterkeitsausbrüchen vorzubeugen. 5 Jeden Morgen aber— am besten, bevor„Er“ 88 aufsteht— gähnen Sie ein dutzendmal herz- de haft in den Spiegel. Dann versuchen Sie, mit 2 der Zunge die Nasenspitze zu erreichen oder fe schieben Ihren Unterkiefer weit nach vorn, um 80 ihn danach, natürlich erfolglos, mit der Unter- 5 lippe wieder in seine Urspru ngslage zurückzu- a ziehen. Atmen Sie dabei ti“ und ruhig, ung üben Sie langsam, konzentriert und vor alle= regelmäßig. Diese tägliche Viertelstunde fü??? Gymnastik und Massage wird Ihr Doppelkinn bestimmt zum Verschwinden bringen, wenn Sie durch vernünftige Lebensweise einer all- gemeinen Korpulenz entgegenwirken und sic, i vor einer nachlässigen Kopfhaltung hüten. 5 Weit öfter als in der Erbanlage oder den Alter ist nämlich die Ursache des Doppelkinns a in der Gewohnheit zu suchen, das Kinn wäh-. g A Henn es S uMj Soft handblt. Sonntag, den 5. Januar 1958 und belfebten Solisten mittelgesetz fordern?“ F. Die ungleichen Bruder“. Eine Komödie des Terenz 225 e e 5 8 ne mmen 13.183„Die Schwarzwälder Totenuhr 20.00 Symphoniekonzert 21.30 Kammermusik 2.30 Tanzmusik (Sudtfunk-Tanzorchester) 9.10 Musik und Tanz 10.00 Was müssen wir vom Lebens- 10.30 Geistliche Musik 1.0% Am Sonntag um elt! 13.00 Chorgesang I. Petersburger Winterpalais“ 14.00 Hausmusik 5.00 Ein vergnügter Nachmittag mit bekannten Orchestern 14.00 Festtagsklänge Inigglieder N Musical une Die Sudfunklotterie 8 5 A. 00 Aufforderung zum Tanz sprochen von Beliebte Ballettmustk Wer. 0 Igor Strawinsky Sethoven 21.43 Dramen der Weltliteratur eren 28.50 Kammermusik Dienstag, den 7. Januar 1958 8 Tänze und Tarzteder G os Musik macht gute Laune 20.00 Musik von George Ge 20.48„Kristall Paris“ 5 22.20 Orgelmusik Montag, den 6. Januar 1958 . 19.00 Schöne Stimmen 2 33.20„Dle Heillgen Drei Königs 20.00 Richard Tauber. Zu seen rem Stern“ 10. Todestag 20.3% 2c 2— Viel Glück dabet“ 22.40„Bltte, blog nicht EKörtolge zum 108. Fon Henrich Zille u. Südfunk-Tanrorchester SöDDEüfScRER Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg-Dossenheim Mühlacker(Kurzwelle) RUNDFUNK 522,00 m= 575 KHz 301,00 m== 998 kHz 49,75 m= 5030 KHz 10.15 Schulf.: Sendebeg inn: 80 5.87. W 4.58 Nachrichten: 12.30, 18.30. 22.09. 6.08, W 5.09. 6.00. 7.88. 8.90. 9.60. 14.15. 18.00 Sport: 80 16.30. 18.38.. 1, 0 22.10. Sa 14.00. 28.15 Sta Wingendes Tagebuch: W 1.88 Zeltfunk: W 12 45. 19.00 Landfunk; 80 9.05. W 12.95 Frauenfunk: V 8.08, MI 14.29 5.30 Jugendfunk: Sa 18.40 N S0 14.5. Mo, A. Fr Sendung für Kranke: kal. Vr 10. Kirchliche Sendungen: 80 7.6. 8. 9.00. W 8.05. 7.05. D1 16.48 N S0 13.20. W 5.30. Mo- r Wirtschaft: Mo, Di. Doe. Vr.. DI 22.10, Sa 14.45. Kulturelle Sendungen; Me. Da 14.20. Mo. MI. Fr 18 48. AZuchbesprechungen: Dl. Vr 1.28. Do 22 3. Suchmeldungen: MI. S2 9.8. Sendeschluß: 80 1.10. Mo, Vr 6.8. Di, Al. Do 4.18. 8 6.886. 8.05 Mit Musik t alles besser 10.48 Orchestermusiæ 14.00 Mittagspause mit Mustk 21 Melodien von Fred Walter Sch 8.00 Nonzertstunde 5 IIittwoch, den 8. Januar 1938 8 5 2 : Im Luftschiff zum 18.06 Musik macht gute Laune 5 Hohberg Gemeinschaftakunde 2.20 Musikalisches Zwischensptet aus Ostdeutschland 20.00 Abendmusik 30.30„Stile hinter den Türen“. 18 von Hans Joachim ohber. 48.00 Orchesterkonzert Londoner 5 Sintonle orchester) 75 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk— Belauschte Tlerwelt: Dr. Grzimek 10.43 Kleines Konzert 12.00 Mittagspause mit Musik 18.00 Schulfunk: vom Handwerker zum Unternehmer 18.00 Nachmittagskonzert Rund- funk- Sinfonſeorchester). .„O Du schöner Rosengarten“ Samstag, den 11. Januar 1958 o Mit Musik gebt alles besser 18 Schulfunk: Schulchor 4 Gute Musik auf neuen a Schallplatten 12.00 Mittagspause mit Musik 20 Orchester Kurt Rehfeid 00 Mit Volksmusik ins Laud nmaus Burladingem 5 1800 Reise Sachen Tanmusik Donnerstag, den 9. Januar 1855 9.05 Mit Musik geht alles besser Gemeinschaftskunde 10.45 Franz Henne:„Gott steht immer am Wege“ 11.00 Orchestermusik 12.00 Mittagspause mit Musik 14.30 Kammermusik aus Japan 15.00 Schulfunk— Belauschte Tierwelt; Dr. 18.00 Erwin Lehn und Südfunk- Tanzorchester 17.00 Kl. Unterhaltungskonzert „17.30 Der Bauernkönig von Appetshofen 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Konzert des Rundfunk- 1 Sintonieorchesters 5 22.20 Claudio Monteverdt 1 23.00 Treffpunkt Jazz 0.15 Unterhaltungsmustfk Grzimek Freitag, den 10, Januar 1953 Volksmusik 17.40 Homo Heidelbergensis 20.00 Musik zur Unterhaltu 20.45 Der alte Mensch in unserer Zeit, 1. Folge 21.15 Bruchsaler Schloßkonzert 22,20 Musikal. Zwischenspiel 22.30„Literatur und Konversion“ 22.30 Paul Hindemith (Rundf.-Sinfonleorchester) 17.00 Sang und Klang 18.30 Geistliche Abendmusik 20,00 Zur guten Unterhaltung 25 21.18 Gedächtnis im Kreuzverhör. Eine IIterarisch-musikali 1 Rätselsendung l 8 53 22.40 Und morgen ist Sonntag ö Tanzmusik zum Wochenende 9.10 Nachtkonzert(Barték: Ru 5 tunk-Sinfonlsorchestars * 5