der irg nen konnte, erschien der erste„rote Mond“ 14 am Himmel. Seitdem hat sich die politische en) Szene völlig verwandelt: Wissenschaftler und e Intellektuelle, die während der ersten Jahre 8 der Amtszeit Eisenhowers vielfach mit Mig 10 achtung behandelt oder einfach ignoriert 2 wurden, gelten jetzt als die Retter in der Dot. N Die Theorie des„modern Republicanism“, eln die jahrelang das Feld beherrschte und unter on deren Agide die Manager aus Wirtschaft und dor Parteiapparat die Macht ausübten, ist diskre- It) ditiert. Der„modern Republicanism“ beruht 958 auf der These, daß sich alles in der Welt zum 8— Guten wenden müsse, wenn man dem ame- en. rikanischen Kapital und dem amerikanischen 28 d Produktionsapparat nur freie Bahn lasse. „Was gut für General Motors ist, ist auch gut 1 für die USA,“ erklärte der Auto-Manager ie Charles E. Wilson(„Engine Charlie“), als er 1 das Amt des Verteidigungsministers über- 3 nahm, und brachte damit die Lehre des„mo- 8 dern Republicanism“ auf eine lapidare For- fe mel. d Doch mit einem Male scheint diese Zauber- me formel ihre geheimnisvolle Kraft verloren zu he haben. An Stelle dieser Formel ist der in- ne brünstige Glaube an die Macht des Intellekts, 1528 der kühlen Planung, mit einem Wort: des 85 vorausschauenden Denkens getreten, das 78 Comeback der„HBggheads“(Eierköpfe), der In- f tellektuellen, hat etwas Faszinierendes an Sich. 5 Mit einem Male ist nichts mehr zu schade, um 4 das zarte Pflänzchen des Geistes zu hegen ö 0 und zu pflegen und zum Wachstum anzure- e gen. Präsident Eisenhower, der fünf Jahre „ Hindurch jede Förderung des Schul- und äh⸗ 5 Hochschulwesens durch die Regierung ab- gen lehnte, hat erst vor wenigen Tagen die Frei- gen gabe von einer Milliarde DM für eben diesen nen Zweck gebilligt. Mit einem Male stehen Wis- 1 985 senschaftlern alle Türen offen. Wenn ein 5 Professor einen Vortrag hält und sich dabei 131 zur allgemeinen Lage äußert, ist dies ein Ale Thema für die ersten Seiten der Zeitungen. der Zelbst von einer Rückkehr Robert Oppenhei- der Wers ist die Rede, der noch vor wenigen Mo- Her naten bei vielen als Verräter“ galt. dem Viele politische Beobachter sind der Ansicht, 15 Jag das„Otadenkend, das gegenwärtig in 88 Amerika vor sich geht, viel Gutes habe: Die Vereinigten Staaten würden dadurch aus ih- der Selbstzukriedenheit gerissen, ihnen werde gd! vor Augen geführt, daß ihr Wohl und Wehe von dem der übrigen Welt abhängt, und sie a seien gezwüngen, sich mit durchaus Unortho- 0 85 doxen Plänen zu beschäftigen. 8 Auch auf Wirtschaktlichem Gebiet gibt es 3 1 Ansatze zu einer neuen Denkweise So scheint 1 4 Sich die Ansicht durchzusetzen daß es nicht 1 1 Nur Gern privaten Kapital überlassen Werden 1 0 Könne, die Position der USA im Kampf zwi- 3 2 schen Ost und West zu festigen, Dieser Schhig 1 2 Wiederum kührt zu völlig neuen politischen 3 Uberlegungen. Nicht nur kür eie Rüstung 1 Sind immer sröbere Geldbeträge nötis. Auch Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— ieisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 4 Mitt woch, den 8. Januar 1958 10.58. Jahrgang Die USA am Scheidewege Von Norman J. Montellier Mit erschüttertem Selbstvertrauen sind die Amerikaner in das neue Jahr gegangen. Ver- wirrung und Verärgerung beherrschen die ötkentliche Meinung. Den meisten Amerika- nern ist klar, daß die Vereinigten Staaten an einem Scheidewege ihrer Geschichte stehen. Doch welchen Weg sie Künftig einschlagen sollen, darüber herrscht noch längst keine Klarheit. Nur in einem stimmen die Politiker, die Presse und die 170 Millionen Menschen Zwischen Atlantik und Pazifik, zwischen den großen Seen und der mexikanischen Grenze überein: Es sind Fehler begangen worden, die Wiedergutgemacht werden müssen, es muß etwas geschehen, etwas Neues, Beispielloses. Ausdruck der amerikanischen Vertrauens- Krise ist die Kritik, der Präsident Eisenhower ausgesetzt ist. Die Vertrauenskrise hat auch innerhalb der beiden großen Parteien zu in- neren Spannungen geführt. Aber die größten Risse zeigen sich unter den Republikanern, deren Prestige so gesunken ist, daß Allgemein mit einem überwältigenden Erfolg der De- Mmokraten bei den„Zwischen wahlen“ im No- vember dieses Jahres gerechnet wird. Ja, es gibt kaum einen politischen Beobachter, der nicht jetzt schon ein Desaster der Republi- kaner bei den Präsidentenwahlen 1960 vor- Aussagt. Die sowietischen„Sputniks“, das Eingreifen der Regierung in den Rassenstreit von Little Rock und die Auseinandersetzungen um Au- Benminister John Foster Dulles sind die Aus- gangspunkte der gegenwärtigen Krise im po- litischen Bewußtsein der USA. Wie sehr das amerikanische Selbstvertrauen erschüttert ist, läßt sich schon daraus erkennen, daß selbst hartgesottene„Isolationisten“ verlangen, die USA müßten Rücksicht auf ihre Verbündeten nehmen., Zum ersten Male haben viele Ame- rikaner das Gefühl, sie müßten Anlehnung an Europa suchen, um die Krise zu überstehen. Noch nie galt die Stimme der europaischen Politik in Washington so viel wie heute. Bereits im Sommer des vorigen Jahres be- gannen die Forderungen nach größerer Be- weglichkeit in der amerikanischen Außenpoli- tik ein immer lauteres Echo zu finden, doch ehe eine eigentliche Debatte darüber begin- Europa-Gemeinschaff„in Gang gebracht“ Noch keine Entscheidung über Sitz der Be- hörden— Schlüsselstellung für Hallstein Paris(dpa). Die Außenministerkonferenz der sechs Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschafts- und Atomgemeinschaft hat eine Woche nach Inkrafttreten der Verträge die Führungsorgane der neuen europäischen Ge- meinschaft bestimmt, wenn sie auch noch kei- nen Platz für ihre Unterbringung gefunden hat. Durch die Konstituierung der europäischen Spitzengremien hat sie, wie der italienische Außenminister Pella am Dienstagabend als Vorsitzender der Konferenz erklärte,„eine umfassende europäische Integration im Rah- men einer weitgehenden politischen Solidari- tät in Gang gebracht“. Bei der ausgewogenen Verteilung der Füh- rungsposten auf die sechs Staaten erhielt die Bundesrepublik mit der Ernermung von Staats- Sekretär Hallstein zum Präsidenten der euro- päischen Kommission für den Gemeinsamen Markt die Schlüsselstellung bei der künftigen Zusammenarbeit in der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft. Sie stellt mit dem bis- herigen Botschafter in Washington, Krekeler, außerdem eines der fünf Mitglieder der Eura- tom- Kommission, ein noch nicht ernanmtes Weiteres Mitglied der Wirtschaftskommission und einen ebenfalls noch zu ernennenden Vizepräsidenten der Europaischen Investitions- bank. In der Hohen Behörde der Montan- union wird sie künftig durch den ehemaligen Vizekanzler Blücher vertreten sein. Das Präsidium der Kommission für die Eu- ropäische Atomgemeinschaft fällt an den Prä- sidenten der französischen Eisenbahnen und bewährten Atomsachverständigen Louis Ar- mand. Den Vorsitz in der Montanbehörde übernimmt der belgische Gewerkschaftler Fi- net, die Investitionsbank wird von dem Ita- liener Pietro Campilli und der Gerichtshof der Wirtschafts- und Atomgemeinschaft von einem noch nicht nominierten Niederländer geleitet. Am 25. Januar werden sich die sechs Außen- minister in einer neuen Konferenz in Brüssel als europäischer Ministerrat und Spitzen- gremum der Gemeinschaft konstituieren. Die sechs Minister wollen noch vor dem 1. Juni dieses Jahres erneut zusammentreten, um über das wichtsge, aber bisher ungelöste Problem des Sitzes der europäischen Organi- sationen zu entscheiden. Bis dahin werden neue Gutachten vorliegen. Die Minister kamen in Paris zwar überein, die Organisationen, „sobald dies tatsächlich durchführbar ist“, an einem einzigen Ort zusammenzufassen, brach- ten es aber nicht fertig, einige, vor allem auf Luxemburg zurückgehende„Schwierigkeiten am Rande“ zu überwinden, deren Beseitigung nach Feststellung Pellas aber nur eine Zeit- frage ist.„In diesem Punkte waren die Be- ratungen eher ein Wunschkonzert als eine Konferenz“, meinte ein Delegationsmitglied ironisch. Mit den Entscheidungen der Außenminister- konferenz ist nicht nur das Anlaufen der bei- den neuen Organisationen, sondern auch eine Umgruppierung in der bereits bestehenden Montanunion verbunden, Den Posten des Vize- präsidenten der Hohen Behörde, den bisher der jetzige deutsche Finanzminister Etzel inne- hatte, übernimmt der Holländer Dierk Spie- renburg, während der ehemalige Vizekanzler Blücher als neues Mitglied in die Behörde einzieht. Gleichzeitig werden mit dem Aus- scheiden von Staatssekretär Hallstein aus dem Auswärtigen Amt und mit der Ernennung des bishéerigen Botschafters in Washington, Krekeler, zum Mitglied der künftigen Eura- tom-Rommission zwei wichtige augenpoliti- sche Posten in der Bundesrepublik frei, durch deren Neubesetzung sich weitere bedeutsame Anderungen im diplomatischen Dienst anbah- nen können, wobei häufig der Posten des Pa- Tiser NATO- Botschafters genannt Wird, dessen jetziger Inhaber Blankenhorn Vielfach als Nachfolger Hallsteins im Auswärtigen Amt genannt wird. Durch die Empfehlung der Pa- Tiser Außenministerkonferenz, einen Italiener zum Präsidenten der Europaischen Versamm- lung zu ernennen, verliert die Bundesrepublik den bisher von Professor Furler besetzten Vorsitz im Sechs-Staaten- Parlament. Warnung vor Wunschvorsfellungen Bonn beurteilt die sowzetische Truppen- reduzierung zurückhaltend Bonn(GE. B.) Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Adenauer hat der CDU-Frak- tionsvorsitzende im Bundestag, Krone, in Bonn davor gewarnt, sich bei den Versuchen um eine Entspannung zwischen Ost und West von„Wunschvorstellungen“ leiten zu lassen. Krone äußerte vor Journalisten Skepsis ge genüber einem„Uperangebot an Projekten“, mit denen die Lösung des Ost-West-Konflik- tes gefördert werden solle. Es sei fraglich, ob damit der Sache wirklich gedient sei, zumal die Nachfrage auf sowjetischer Seite diesen Angeboten kaum entspreche. Bei nüchterner Betrachtung der weltpolitischen Lage selen „echte“ Anzeichen für ein Nachlassen des So- Wjetischen Aggressionskurses schwer zu fin- den. Insbesondere hätten alle Hoffnungen auf eine Anderung des scharfen stalinistischen Kurses in der Sowjetzone bis heute getrogen. Die CDU/ es werde keinen Weg zu einer Wirklichen Entspannung vermauern und jeden Ansatzpunkt dazu suchen. Sie müsse zugleich Aber auch den Blick auf die Realitäten lenken. Eine„realistische“ Bewertung erfuhr auch die sowjetische Truppenreduzierung un 300 000 Mann, die in allen politischen Lagern Bonns nicht als eine militärpolitische Sensa- tion gewertet wurde. Einheitlich wurde die Ansicht vertreten, daß Moskau mit diesem Schritt die Kampfkraft seiner Armee nicht schwächen werde. Die CDU/ CsU begrüßte be- sonders die Zurücknahme von 41 000 Sowiet- soldaten aus Mitteldeutschland. Es Sei zu hof- ken, daß dies zu einer Kostenersparnis und damit zu einem besseren Lebensstandard für die Bevölkerung führt. Nach Ansicht des FDP- die Auslandhilfe, die Förderung des Schul- und Hochschülwesens und die Forschung ex- fordern immer größere Mittel. Zahlreiche Po- litiker sind der Ansicht, daß die Bundesregie- rung sich künftig auf Gebieten finanziell en- gagieren Wird, die bisher als„tabll“ galten das Schulwesen ist nur ein Beispiel. Die Gegensätze innerhalb der republikani- schen Partei manifestieren sich unter Ande- rem darin, dag elf republikanische Kongreß Mitglieder, darunter künk Senatoren, ihren Be- Schluß bekanntgegeben haben, bei den Wah- Jen im kommenden Herbst nicht mehr zu kan- didieren Demgegenüber wollen Sich nur z wel Demokraten zurückziehen. Die Demokraten Slauben, daß ihre Stunde gekommen Sei. Sie Bereiten sich darauf vor, in der neuen Sit zungsperiode des Kongresses. die soeben be- gonnen hat, die noch von den Republikanern gehaltenen Bastionen stürmreif zu schießen. Sent Sei. Fraktionsvorsitzenden Mende werden erst künftige Abrüstungsverhandlungen beweisen können, ob es sich bei der TPruppenverminde- rung nur um eine Geste handelt oder ob in Moskau tatsächlich der Wille zur Entspan- nung vorhanden sei. Die SPD betonte, daß der Westen vor den Augen der Weltöffentlich- keit wieder mit leeren Händen dastehe, wäh- rend die Russn die Initiative ergriffen haben. SPD will unterrichtet werden Ein Sprecher der SPD-Fraktion hat erklärt, die Sozialdemokraten hielten unverändert an der Forderung fest, daß die parlamentari- schen Instanzen vor der Absendung der Ant- wort des Bundeskanzlers auf das Schreiben Bulganins über den Inhalt dieses Briefes un- terrichtet werden müßten. Die Westlichen Antworten werden heute in Paris vom Stän- digen NATO-Rat behandelt. Us mit„Gipfelkonferenz“ einverstanden? Der französische Botschafter in Washington, Lohand, teilte nach einer längeren Unterre- dung mit US-Außenminister Dulles mit, er sei davon überzeugt, daß sich auch die S8 schließlich für eine„Gipfelkonferenz“ ent- scheiden, unter der Voraussetzung, daß ge- eignete Maßnahmen zur Ausschaltung sowie- tischer Propaganda getroffen werden. AKTUELLES IN KURZ E Bundeskanzler Adenauer wird am Freitag in der belgischen Universitätsstadt Loewen seinen 16. Doktorhut entgegennehmen. Bestimmte Handwerks- Berufsgruppen und Angeblich kapitalistisch produzierende Hand- Werksbetriebe in der Sowjetzone sollen aus der Handwerksrolle ausgegliedert und Sozia- lisiert werden, Frankreichs Bevölkerung zählt gegenwärtig 44 288 400 Personen. Ihrem 25. Kind hat die 47 Jahre alte Ma- dame Deveaud in Epannes bei Niort das Le- pen geschenkt; ihre Familie ist die grögte in Frankreich. Holland hat mit der Aufstellung von Em: heiten begonnen, die mit ferngelenkten Luft- Abwenrraketen ausgerüstet werden sollen, UN-PFlüchtlingskommissar Dr. Lindt hat auf Einladung der ungarischen Regierung in Bu- deepest mit maßgebenden Regierungsmitglie⸗ dern Gespräche geführt. 5 Das ungarische Außenministerium demen- tiert Berichte, Wonach der ehemalige Mini- sterpräsicent Hegedüs nach Büdapest zurück Rumäniens Staatspräsident Petru Groza ist in Alier von 73 Jahren in Bukarest sestor- bel Sowefetzonen-Ministerpräsſdent Srote wohl, War die Ladung der„Pamir“ verrutscht? Gerste erhöhte Gefahr des Kenterns— Fürchterliche Sturmfahrt der„Passat“ Lübeek(dpa). Sind die Vorschriften für lose Getreideverschiffungen unzureichend? Diese Frage suchte das Lübecker Seeamt am zweiten Tag seiner Untersuchung des„Pamir“- Unterganges zu klären. Uberraschend hat die Otrentlichkeit dabei Einzelheiten der Sturm- fahrt der„Passat“, dem Schwesterschiff der „Pamir“, erfahren, an deren Bord im Novem- ber von Südamerika nach Hamburg 160 Ton- nen Getreide verrutscht waren, wobei sich das Schiff in schwerer See bis zu 60 Grad nach beiden Seiten geneigt hatte. Kapitän Helmut Grubbe berichtete auf- schenerregende Einzelheiten über die Schwie- rigkeiten, die sich dem Segler kurz nach dem Untergang der„Pamir“ entgegengestellt hat- ten. Gischtschäumend schlugen tagelang bis 21 Zwölf Meter hohe Wellen über dem Schiff zusammen, bis Grubbe schließlich Befehl gab, Wasser in den Steuerbordtank zu pumpen. Erst danach gewann die Bark Allmählich ihre Alte Lage zurück. Nach einer kürchterlichen Fahrt vier Tage im Sturm lief das Schiff zwar mit Schlagseite, aber sonst wohlbehalten, 1 Lissabon ein, um die verrutschte Ladung neu zu trimmen. 1,20 Meter war die Ladung nacix den Feststellungen der Sachverständigen in Lissabon gesackt. Auf Grund dieser Erfahrungen mit der „Passat“ stimmten die Experten Schließlich der Auffassung des Seeamtes zu, daß die heutigen Vorschriften für lose Getreidever- schiffung nicht mehr ausreichend erscheinen. Auch der Vertreter der Seeberufsgenossen- schaften ließ keinen Zweifel daran, daß es einen großen Fortschritt bedeuten würde, wenn künftig Getreide nicht mehr Jose ver- laden würde. Eine Antwort auf die Frage, ob die Getreide- ladung auch an Bord der„Pamir“ verrutscht War und das Schiff auf See in Gefahr brachte, hatte das Seeamt auch bei der Vernehmung der sechs Uberlebenden der„Pamir“- Kata- Strophe gesucht. Ernst saßen die Geretteten am Dienstag in dunklen Anzügen in der erster Reihe vor dem Seeamt. Unversehens WAT sie zum Mittelpunkt der Verhandlung em worden.. mre Antworten kamen nur Warfid und poten dem Seeamt keinen Hinwels auf den Schiffsbetrieb an Bord, namdem Kapitän Die- bitsch das Kommando übernommen hatte. Viele ihrer Kameraden hatten in Briefen an ihre Angehörigen ihrem Herzen Luft gemacht, well sie das Schiff wegen eines Hafenarbeiter- Streiks in Buenos Aires zusammen mit argen nischen Soldaten beladen mußten. Uberraschung löste eine Bemerkung des Kieler Leichtmatrosen Günter Hasselbach aus, daß der Zweite Offlzier der„Pamir“, Busch- mann, privat eine Berechnung über die Sta- Pilitätsgrenze der Pamir angestellt und ins Wachbuch geklebt hatte, bei der nach Ansicht des Offiziers kein Dampfer in See gehen Würde.„Er sagte zu mir, die Stabilitätsgrenze der Pamir' betrage 37 Grad.“ Gutachter gaben auch zu, daß die„Pamir“ auf ihrer letzten Fahrt mit der Gerstenladung ziemlich anfällig gegen Kentern gewesen Sei. Ein Höhepunkt der Verhandlung Wird heute erwartet, wenn sich das Seeamt mit der Heim- reise der„Pamir“ von Südamerika beschäftigt. For allen Dingen erwartet das Seeamt von den meteorologischen Sachverständigen Auf- Scllluß darüber, wann die Sturmwarnungen erfolgten. Wichtig dürfte dann auch sein, Von den Uberlebenden zu erfahren, wieviel Segel beim Aufkommen des tropischen Wirbelscurms noch gesetzt waren. a Nellen machte sich mißliebig Münster(dpa). Der CDU- Bundestags- abgebrdnefe Peter Nellen soll nach dem Wünsch der Sozialausschüsse der CDU in Münster Rechenschaft über seine politischen Außerungen in der letzten Zeit ablegen. Nel- len hatte sich für ein politisches Arrangement mit Moskau eingesetzt und es als auf die Dauer ungeschichtlich, unfruchtbar und ge, fährlich bezeichnet, die USA als entscheiden- den Führungs-, Stabilisierungs- und Sicher- Beitsfaktor auf dem europäischen Kontinent fixieren zu wollen, In Frankfurt hatte Nellen erklärt, er sehe in dem Trend zum Zweip r teiensystem in der Bundesrepublik Gefahren. Ein solches System habe nur dann Sinn, wenn von Wahl zu Wahl eine echte Fluktuation zu- mindest eines Peiles der Wähler möglich ist. Das hält Nellen wegen der starken weltan⸗ schaulichen Ausrichtung der Parteien in der Bundesrepublik gegenwärtig für nicht 8e geben. 5 Puschkin verläßt Ostberlin Berlin(dpa) Der bisherige Sowiesk- Bol schafter in der PDR, Puschkin, verläßt Ost- berlin. Nach Angaben der SowWietzonen- Agen: tur AN hat der Botschafter am Dienstsg beim Ersten S-Sekretzr Ulbricht ung de Sowjetzonen-Rußenminister Dr. Bols A= schledsbesuche gemacht. Kein Kurswechsel in der Bundesbank Fortsetzung der„harten Währungspolitik“ Blessing und Troeger übernahmen ihre Amter Frankfurt(dpa). Bundeswirtschaftsmi- nister Erhard verabschiedete in Frankfurt die bisherigen Präsidenten der Deutschen Bun- desbank, Dr. Karl Bernard und Geheimrat Dr. Wilheim Vocke, und führte gleichzeitig den neuen Präsidenten Karl Blessing sowie den neuen Vizepräsidenten Dr. Heinrich Troeger in ihre Amter ein. Der Wechsel in der Leitung der Bundesbank bedeute keinen Kurswechsel, sagte Erhard. Er sei sicher, daß die bewährte Linie der Noten- bank von den neuen Männern weiterverfolg: wird und daß auch die Regierungspolitik be- harrlich auf dem bisherigen Wege bleibt. Ber- nard und Vocke seien sich immer über das Gebot einig gewesen, die Währung stabil zu Halten. Erhard unterstrich, daß sich der Zentral- bankrat nur die strenge Währungspolitik zu- Grundlage seines Handelns genommen und in Allen politischen Auseinandersetzungen aus den Wirren herausgehalten habe. Im Zeichen des Gemeinsamen Marktes werde sich eine bessere Abstimmung der Wechsel! ergeben, Die Bundesbank brauche im üb . Auch! — Anforderungen stellt, die über d Stungskraft des deutschen Volkes hinausgin- gen. Der Bundes wirtschaftsminister sprach Ber- nard und Vocke im Namen der Bundesregie- rung und des Bundeskanzlers den Dank für ihre bisher geleistete Arbeit aus und gab den neuen Präsidenten Blessing und Troeger die besten Wünsche für eine gedeihliche und fruchtbare Tätigkeit mit auf den Weg. Der neue Präsident Blessing kündigte die Fortsetzung der bisherigen„harten Wäh- rungspolitik“ an. Oberstes Gesetz des Han- delns sei und bleibe die Gesunderhaltung der Währung. Dabei werde es keine„weiche Welle“ geben. Die Kreditgewährung an den Bund finde dort ihre Grenzen, wo eine Ge- fahr für die Währung entstehen könnte. Es sei auch nicht daran gedacht, die gegenwär- tige Parität der Deutschen Mark zu ändern. Eine etwaige Aufwertung stehe nicht einmal mehr zur Diskussion. Sorge bereiten der Bundesbank nach den Worten Blessings die noch immer anhalten den leichten Preissteigerungen. Wenn durch eine Lohn-Preis-Spirale eine Gefahr für die Währung zu erkennen sei, werde die Noten- bank nicht zögern, mit scharfen kreditpoliti- schen Maßnahmen zu reagieren. Nachdrücklich wandte sich Blessing gegen Behauptungen, zwischen dem englischen Pfund und der Deutschen Mark bestehe ein „kalter Krieg“ Die Bundesrepublik sei an einer gesunden britischen Währung interes- siert. Er könne sich auch nicht vorstellen, daß in der britischen Währungspolitik durch den Wechsel im Schatzamt ein grundsätzlicher Wardel eintreten wird. Blessing erklärte ab- schließend, er stehe dem Plan fern, die Rü- stungskosten, so weit sie in fremder Wäh- rung entstehen, durch eine langfristige An- leihe der Bundesbank zu finanzieren. MaecMillan trat Commonwealth-Reise an N Heißßfundsatzstreit mit dem Schatzminister— 1— Kabinett wurde umgebildet L d O-(UH). Zwölf Stunden bevor der Britische Premierminister MacMillan am Dienstagmittag seine Reise durch fernöstliche Länder des Commonwealth antrat, wurde er durch den Rücktritt Schatzkanzler Thorney- erokts zu einer Umbildung der Regierung ge- zwungen. Thorneycroft hat sein Amt nieder- gelegt, weil das Kabinett gegen seinen Willen eine Erhöhung der Staatsausgaben beschlos- sen hatte. Zusammen mit dem Minister ver- ließen zwei Staatssekretäre das Schatzkanz- leramt. Zum Nachfolger Thorneyecrofts hat MacMil- jan den bisherigen Landwirtschaftsminister Heatheoat-Amory ernannt. Neuer Landwirt- schaftsminister wurde Kriegsminister John Hare. In das Kriegsministerium zieht Chri- stopher Soames ein, ein Schwiegersohn Chur- chills. Damit seien, so erklärte der Premier- minister am Dienstag bei seinem Abflug nach Neu Delhi, die Kabinettsschwierigkeiten be- hoben, Die Regierung werde ihren bisherigen Kurs weiterverfolgen. — Die Labour-Opposition hat den Rücktritt Thorneycrofts zum Anlaß genommen, erneut Neuwahlen zum Parlament zu fordern. Auch in diplomatischen Kreisen in Paris sieht man in dem Rücktritt des Ministers einen weite- ren Schritt vorzeitigen Neuwahlen. Premierminister Mac Millan hat jedoch trotz der Konsequenzen der überraschenden Umbe- setzung in der britischen Regierung seine Reisepläne nicht aufgegeben und hat London Verlassen, bevor Thorneyeroft Königin Elisa- beth noch offiziell seinen Rücktritt erklärt hatte. Seine sechswöchige Reise durch meh- rere fernöstliche Commonwealthstaaten wird MacMillan zunächst nach Neu Delhi führen. Politische Beobachter vermuten, daß er dort auch mit dem indonesischen Staatspräsidenten Sukarno zusammenkommen wird, der am Dienstag bereits in der indischen Hauptstadt Eintraf. Unmittelbarer Anlaß zum Rücktritt des bri- tischen Schatzkanzlers war ein Streit um 50 Millionen Pfund(etwa 588 Millionen DM), also um knapp ein Prozent des britischen Haushaltes, wie Premierminister MacMillan erläuterte. Politische Beobachter weisen je- doch darauf hin, daß es bei diesem Streit um ein Grundsateproblem ging: Der Schatzkanz- ler forderte, daß die britische Regierung sich dier gleichen Disziplin unterwerfen müsse, die sis von den Sozialpartnern in der Wirtschaft fordere, auch wenn sie dabei zu„unpopulären Maßnahmen“ greifen müsse. Diese„unpopulä- ren Maßnahmen“ Mären nach Ansicht unter- richteter Kreise Kürzungen der wohlfahrts- Staatlichen Ausgaben, zum Beispiel für den atlichen Gesundheitsdienst, die Kinderbei- den und den subventionierten Wohnungs- wesen. Thorneveroft wollte, wie ver- den Soꝛzialetat um die umstrittenen Millionen Pfund kürzen und damit zur erung des Pfundes beitragen. losen im Bundesgebiet ist Windstärke 11 aul der Zugspitze Schäden an vielen Orten— Holländisclies Schiff vermißt Frankfurt(UP). Mit Orkanböen von stellenweise 270 Kilometer je Stunde, Regen- güssen, Schneegestöber, kurzem Sonnenschein und Temperaturunterschieden von etwa zehn Grad innerhalb weniger Stunden gebärdete sich das Januarwetter vor allem in Deutsch- land und der Schweiz, aber auch im übrigen Europa, am Dienstag ähnlich den Launen des April. Die Stürme brachten an der Küste mehrere Schiffe in Schwierigkeiten, richteten an vielen Orten Schäden an und unterbrachen an vielen Stellen die Stromversorgung. Auf der Zugspitze tobte am Dienstagvor- mittag ein Sturm mit Spitzengeschwindigkei- ten von 270 Kilometer je Stunde. Das bedeu- tet einen Windstärkewert von 17. Uber dem bayerischen Oberland erreichten Böen Ge- schwindigkeiten bis zu 180 Kilometer in der Stunde. In der Nähe von Rosenheim wütete am Dienstagmorgen fast eine halbe Stunde lang ein Gewittersturm mit Hagel, Donner und Blitzen. In München mußte die Feuer- Wehr ein Haus, dessen Dach der Sturm da- Vongetragen hatte, mit Zeltplanen abdecken, Bäume und Lichtmasten von den Straßen räumen und Straßenbahnleitungen abneh- men, deren Verankerungen sich gelockert hat- ten. Ein Fußgänger wurde von einem Ziegel- stein auf dem Kopf getroffen und in ein Krankenhaus eingeliefert. Zwischen Aschau und Prien im Chiemgau fuhr ein Schienenbus gegen einen entwurzel- ten Baum, der die Strecke blockierte, und ent- gleiste. Personen wurden nicht verletzt. Meh- rere andere Züge konnten bei Rosenheim und Rupolding gerade noch vor Hindernissen auf dem Bahnkörper bremsen. Auf mehreren Strecken konnte der Verkehr nur mit Omni- bussen aufrechterhalten werden, nachdem die Stromleitungen der Bahn beschädigt worden Waren. Auf dem Göttinger Güterbahnhof erfaßte der Sturm das 150 Zentner schwere und 200 Meter lange Dach einer Verladerampe und schleuderte es auf 20 Meter entfernt stehende Wohnhäuser. Es entstand beträchtlicher Sach- schaden. Menschen wurden jedoch nicht ver- letzt. Im Braunschweiger Mittellandkanal-Ha- fen warf der Sturm einen 150 Tonnen schwe- ren Kran auf einen RKohlenschuppen und Ver- ladegleise. Die Entladung von Schiffen ist durch den umgestürzten Kran blockiert. Schwere Schäden verursachte der Sturm in der Zentral- und der Nord- Schweiz. Der halbe Kanton Thurgau blieb bis zum frühen Diens“ tagnachmittag ohne Strom, nachdem der Sturm mehr als 40 Strommasten der„Nord- ostschweizerischen Kraftwerke AG.“ umge- knickt und die Leitungen an vielen Stellen Unterbrochen hatte. In Weesen in der Schweiz flog das Dach einer Baubaracke auf die Gleise eines benachbarten Bahnhofs, beschädigte Stromleitungen und blockierte den Verkehr. Auf der Gotthard-Strecke hatten Züge Ver- spätungen bis zu 50 Minuten, und manche mußten ganz umgeleitet werden, weil abge- rissene Stromkabel auf der Strecke lagen. Im Süd schweizerischen Kanton Wallis sperrten dagegen Erdrutsche nach heftigen Regenfäl- len die Straßen von Fey nach Nendaz. Auch Frankreich wurde von orkanartigen Stürmen heimgesucht, die Bäume entwurzel- ten, Telegraphenleitungen knickten und die Stromversorgung zum Teil unterbrachen. Aus den Niederlanden wurden ebenfalls starke Sturmschäden gemeldet. Die Deichschutz- mannschaften wurden alarmiert, der Lotsen- dienst an der Küste eingestellt. Der nieder- ländische Küstenfrachter„Capella“ meldete, er treibe bei der Insel Texel mit 50 Grad Schlagseite in der aufgewühlten See. Die SOsS-Zeichen des Schiffes verstummten kurz darauf. Der Schlepper„Holland“ hat zwei Leichen aus dem Wasser gefischt, vermutlich Besatzungsmitglieder der„Capella“, von der angenommen wird, daß sie gesunken ist. Au- Ber der„Capella“ wird das Fahrzeug eines Muschelfischers mit drei Mann Besatzung östlich der Insel Terschelling vermißt. Ein französischer, ein niederländischer und ein liberischer Frachter baten vor der holländi- schen Küste um Schlepperhilfe. In Rotterdam wurden am Dienstag vier Eisenbahnwagen in einer Glraffinerie vom Sturm erfaßt und mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 30 Kilometern in der Stunde in Bewegung gesetzt. Die Polizei raste zu unbe- wachten Bahnübergängen, um die Verkehrs- teilnehmer zu warnen. Arbeiter brachten die Waggons zum Stehen, indem sie einen Stein- damm auf den Schienen errichteten. Norwegen von Schneestürmen gelähmt In Norwegen richteten Schneestürme be- trächtlichen Schaden an. In der Provinz Tele- mark erfror ein 50jähriger Mann etwa 50 Meter von seiner Wohnung entfernt, die er wegen der Schneeverwehungen nicht mehr er- reichen konnte. In der norwegischen Stadt Kragerö liegt der Schnee stellenweise mehr als drei Meter hoch, und Räumarbeiten sind wegen des andauernden Sturmes fast un- möglich. Der Autobus und Eisenbahnfahr- plan in Südwestnorwegen ist völlig zusam- mengebrochen. Uberall sind Telefon- und Stromleitungen unterbrochen, und Schulen wurden geschlossen, weil nur wenige Kinder zum Unterricht erschienen. In Dänemark war der heftige Sturm mit ausgedehntem Glatteis verbunden, was den Straßenverkehr zeitwei- lig lahmlegte. Wetterschäden auch in Japan Schwere Schneestürme legten am Dienstag auf Hokkaido, der nördlichsten der japani- schen Inseln, den Eisenbahnverkehr völlig Still. 25 Züge, darunter acht Personenzüge, sind in Schneewehen steckengeblieben. Auf den Fidschi-Inseln hinterließ ein Hurrikan am Dienstag eine Bahn der Verwüstung. Nach Berichten von mehreren Inseln der Gruppe wurden zahlreiche Häuser und Koprapflan- Zungen vernichtet. Bundesländer unter finanziellem Druck Bonn soll Bundeslasten abnehmen und Bundesanteil herabsetzen Bonn(dpa). Die Bundesländer befürchten, daß ihre Mittel nicht mehr ausreichen, um alle ihre Aufgaben zu finanzieren. Sie fordern des- halb, daß ihnen der Bund die sogenannten Bundeslasten, die 2,7 Milliarden DM betragen. abnimmt und ihr Anteil an der Einkommen- und Körperschaftssteuer von gegenwärtig 66/ auf 70 Prozent erhöht wird. a In einer Denkschrift, die nach einer Ver- öflentlichung im bayerischen Staatsanzeiger im Entwurf vorliegt und hinter der die Pi- nanzminister der Länder stehen. werden drei Ausgabenblöcke genannt, welche die gesamten Steuereinnahmen der Länder aufzehren. Ihren Seschätzten Steuereinnahmen von jährlich 13,9 Milliarden DM stehen danach Ausgaben für den Verwaltungsapparat mit 8,8 Milliar- den, die Bundeslasten mit 2,58 Milliarden und Zuweisungen an die Gemeinden mit 2,49 Mil- liarden DM— das sind zusammen ebenfalls rund 13,9 Milliarden DPM gegenüber. Die Länder seien daher nicht in der Lage, ihren Schuldendienst, für den sie in den letzten Jahren jeweils 1,2 Milliarden DM ausgeben mußten, aus ihren Steuereinnahmen zu dek- ken. Für andere Ausgaben auf dem Gebiet der Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturpolitik bleibt nach den Schlußfolgerungen der Denk- schrift nichts übrig. Die Denkschrift macht außerdem eine Rech- gung über den„Fehlbedarf“ der Länder auf. Das sind die finanziellen Mittel, die sie nacli eigenen Angaben brauchen, um hre verfas- sungsmäßigen Aufgaben zu erfüllen. Dieser Bedarf wird mit 3,5 Milliarden errechnet. Er enthält unter anderem 2,25 Milliarden für Wis- senschaft und Forschung, 500 Millionen für den Ausbau des Straßennetzes in Anlehnung an den Zehnjahresplan des Bundesverkehrs- ministers und nochmals 500 Millionen, um an- derweitige Projekte zu finanzieren, für die die Länder sonst Mittel des Kapitalmarkts in An- spruch nehmen müßten. 5 Als finanzielle Verpflichtung des Bundes sehen die Länder die Tilgung und Verzinsung der Ausgleichs forderungen(425 Millionen DM), die Wiedergutmachung, die Zuschüsse an den Lastenausgleich(rund 660 Millionen DM) und die Bergmannsprämien(130 Millionen DM) an. Heftig kritisiert wird in der Denkschrift, das der Bund seinen Haushalt mit denen der Län- der nicht abstimme, wie es die Neuordnung des Finanzausgleichs von 1955 vorsehe. Starker Anstieg der Arbeitslosenzahl Viele Kündigungen im Baugewerbe 1,2 Millionen erwerbslos Nürnb erg(dpa]. Die Zahl der Arbeits- 733750 auf 1212 866 ü. 8 e prä- 750 auf! angestiegen. Wie der Prä- zicent der Bündesenstelt für Arbeltsvermitt- lung und Arbeitslosenversicherung, Anton Sabel, dazu erklärte, ist eine Zunahme in die- sem Maße nicht erwartet worden. Sie beruht hauptsächlich auf Kündigungen im Baude- brei be, das mit 479 833 Arbeitslosen 72 Pro- dent der Gesamtzunahme bei der Zahl der arbeitslosen Männer brachte. Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg um 665 146 auf 230 126, die der arbeitslosen Frauen dagegen nur um 68 604 auf 282 737. Die Arbeitslosen- ahl lag zum Jahresende um 124 224 über der des gleichen Zeitpunktes des Vorjahres. Nach Ansicht von Präsident Sabel ist die hohe Zahl von Kündigungen im Baugewerbe nur schwer verständlich. Die Bauwirtschaft Sei mit etwa dem gleichen Uberhang an unfertigen Bauten und unerledigten Auffrägen wie im Vorjahr in den Winter gegangen. Auch die Wetterverhältnisse hätten ein so starkes An- steigen der Arbeitslosenzahl nicht erwarten lassen. Ende Dezember waren 127 345 Bau- arbeiter mehr arbeitslos als zum Jahresende 1956. Von den übrigen Wirtschaftszweigen, die Außenarbeiten verrichten, wurden weit weni- ger Arbeitskräfte entlassen. Die im Vergleich zum Vormonat höhere Arbeitslosigkeit der Frauen ist nach Feststellung der Bundesanstalt durch saisonübliche Entlassungen aus der Verbrauchsgüterindustrie sowie aus dem Ein- zelhandel verursacht worden. 5 Die größte Zunahme an Arbeitslosen wurde im Dezember mit 178 681 in Bayern registriert. In Hessen betrug die Zunahme 62 3638, in Ba- den- Württemberg 56903 und in Rheinland- Pfalz 35 173. 1 Dreizehnjähriger versuchte Uberfall Dortmund(dpa). Ein 13jähriger Junge aus Flensburg versuchte einen Raubüberfall auf eine Dortmunder Metzgerei. Als die Metz gersfrau den Laden betrat, stand der Junge vor der geöffneten Ladenkasse hinter der Theke.„Hände hoch, oder ich schieße!“ rief zr, nachdem er die Metzgersfrau bemerkt hatte, und zog eine Pistole. Die Frau ließ sich aber nicht bluffen. Sie schrie um Hilfe, und es gelang ihr zusammen mit ihrem Mann, den kleinen Räuber zu überwältigen. Die Pistole entpuppte sich als eine Schreckschußpistole. In den Taschen des Jungen fand man 137 DM. die er nach seinen Angaben in Flensburg ge- Neues aus aller Welt stohlen hat. Wie er nach Dortmund gekom- men ist, wird noch untersucht. Straßenbahnunglück in Hamburg Hamburg(UP). Bei einem schweren Straßenbabnunglück in dem Hamburger Vor- ort Horn wurden ein 17jähriges Mädchen ge- tötet und acht Personen zum Teil schwer ver- letzt. Nach den Mitteilungen der Hamburger Polizei geriet der Anhänger eines Lastzuges auf regennasser Straße ins Schleudern und Prallte gegen den Triebwagen einer entgegen- kommenden Straßenbahn. Dabei wurde die Seitenwand des Straßenbahnwagens völlig zertrümmert. Der Fahrer der Straßenbahn sowie drei Fahrgäste mußten mit schweren, vier weitere Fahrgäste mit leichteren Ver- letzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Am Triebwagen sowie am Anhänger des Last- ies entstand schwerer Sachschaden 5 Konnte„Baby“ mit ein paar milden Worten Zwei Frauen im Auto ertrunken Wilde Verfolgungsjagd durch Kassel endete in der Fulda Kassel(dpa/UP). Eine wilde Verfolgungs- jagd hat in Kassel zwei Frauen das Leben ge- kostet. Nach den Ermittlungen der Polizei hafte der Weinstubenbesitzer Josef Pietsch zusammen mit seiner Schwester, seiner Bar- dame, einem Amerikaner und einem 23jähri- gen Mann aus Kassel in der Bar des Wein- stubenbesitzers gezecht. Die fünf setzten die Zecherei später im Hauptbahnhof fort und veranstalteten nach Abschluß dieser Feier pack Angaben der Polizei eine wilde Verfolgungs- jagd durch die Stadt. Pietsch, in dessen Wa- gen sich die beiden Frauen und der junge Mann befanden, raste hinter dem Wagen des Amerikaners her. An der Fulda bog der Ame- rikaner scharf nach rechts ab, während Pietsch Iinks einbog und damit in eine für den Durch- gangsverkehr gesperrte abschüssige Straße geriet, die auf den Fuldakai trifft, und ins Wasser stürzte. Während die beiden Frauen ums Leben kamen, konnten sich Pietsch und der neben ihm sitzende junge Mann durch die Vorderfenster befreien. Der Wagen wurde erst nach dreistündiger Suche gefunden, Der Gastwirt soll nach Angaben der Polizei unter Alkoholeinfluß gestanden haben. Er wurde wegen Verdunklungsgefahr festgenommen. Zum Nachtisch gab es Kronleuchter Im Schlaf aus dem Bett und dem Fenster gefallen— Autounfall erspart Arztrechnung Hartford(UP). Wer glaubt, im vergan- genen Jahre nur stiefmütterlich mit Glück bedacht worden zu sein, mag sich mit den Gedanken trösten, daß manche Zeitgenosser noch nicht einmal den sanften Hauch de: Glückes verspürt haben. Die Versicherungs- gesellschaften, die in diesen Fällen stets tie in die Tasche greifen müssen, wissen davon die unwahrscheinlichsten Dinge zu berichten Da flel beispielsweise einem Mann der in einem Restaurant in Los Angeles friedlich sein Mittagsmahl verzehrte, der Kronleuchter aui den Kopf. Ahnliches erlebte ein Zeitgenosse in Miami Beach in Florida, auf dessen Kop! eine 13 Pfund schwere Kokosnuß, due au! über 12 Meter Höhe herabgesaust kam, einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Schlechte Träume hatte Herber ein junge Manm im San Diego, der in der oberen Etage eines zweistöckigen Bettes ein Nickerchen machte. Im Schlaf fiel er aus dem Bett und durch ein geschlossenes Fenster in den Garten. Se Im Krankenhaus konnte er seinen unsanft unterbrochenen Schlummer dann fortsetzen. Auch die These, daß manche Leute sich den Finger in der Nase brechen, fand beinahe ihre Bestätigung. So brach sich eine Frau in Chicago das Nasenbein, als sie ihren Hund streicheln wollte. Mit dem Streicheln war es jedoch nichts: sie stolperte über hren Lieb- Iing und fiel platt auf das Gesicht. Resultat siehe oben. Einer Frau in Denver erging es nicht viel besser. Sie blieb mit der Zehe im Saum ihres Negligés hängen, stürzte zu Bo- den und zog sich Knochenbrüche zu. Dem Vernehmen nach soll sie jetzt sämtliche Sàume im ihrer Wäsche abgeschnitten haben. Künftig genauer hinzusehen, schwor sich eine Frau, die in New Lork forsch durch die Glastür eines Ladens schritt. Die Tür war Spiegelblank geputzt, Was zweifellos sehr gut War, aber sie war geschlossen, was der Dame erst inmitten der Scherben auffiel. Doppeltes Pech hatte schließlich eine Frau, die in Halifax in Neuschottland beim Sturz auf dem yereisten Trottoir ein Handgelenk brach. Der Krankenwagen, der sie in die Kli- nik brachte, stieß unterwegs mit einem ande- ren Wagen zusammen. Dabei brach die Frau Auch noch das andere Handgelenk. 0 Ein Mann in Des Moines, Iowa, schwört dagegen auf Autounfälle. Er war beim allzu heftigen Betätigen seines Schaukelstuhles hin- tenübergekippt und hatte sich eine Rücken- verletzung zugezogen, die in zwei Kliniken nicht geheilt werden konnte. Als ihn seine Frau mit dem Wagen aus dem zweiten Kran- kenhaus nach Hause fuhr, rammte sie unter- wegs einen anderen Wagen. Das Ehepaar wurde bei dem Unfall aus dem Wagen ge- schleudert, und von diesem Zeitpunkt an wa- ren die Rückenschmerzen verschwunden, die der Kunst der Arzte hartnäckig getrotzt hat- ben. Elefant kam mit der Tür ins Haus Schrecken am Neujahrsmorgen— Papagei beschimpfte streunende Katze Nottingham(UP). Für die Familie Ar- tur Lindley in Nottingham begann am Mitt- Woch früh um fünf Uhr das neue Jahr mit einem respektablen Schrecken. Von einem gewaltigen Poltern aus dem Schlaf gerissen, gewahrte Mrs. Lindley in den zersplitterten Resten ihrer Haustür Kopf und Rüssel eines Elefanten. Mit einem Satz war Mrs. Lindley aus dem Bett, packte ihre zwei Kinder und lief zur Polizei, während ihr Mann den Eindring- ling erfolgreich mit einem Staubsauger zum Abzug bewog. Offensichtlich verärgert über diese un- freundliche Behandlung wanderte„Baby“— 80 hieß die Elefantendame— die Straße ent- Iang, schob spielerisch ein Auto fünfzig Meter weit vor sich her, obwohl dessen Bremsen angezogen Waren, versuchte vergeblich, ein Paar Straßenlaternen auszureißen, und stat- tete noch einigen anderen Häusern freund- nachbarliche Besuche ab, die jedoch ohne weitere Schäden verliefen. Die Polizei war gegenüber dem grauen Ko- 106 machtlos. Erst der schnell herbeigerufene Wärter„Babys“, die aus einem gerade in der Stadt gastierenden Zirkus ausgebrochen war, zur Rückkehr in den Stall bewegen, aus dem das Tier enfkommen war, weil irgendein Witzbold in der Nacht den Riegel zurück- geschoben hatte. 5 Seit einiger Zeit in der englischen Stad Nantwich umlaufende Gerüchte, daß ein Pa- Hagel wegen seiner rüden Redensarten von Seinem wutentbrannten Herrn aus Käàfig und aus vertrieben worden sei, fanden jetzt neua ahrung und vielleicht sogar ihre Bestäti- Sung. Mehrere Einwohner der Stadt berich- deten, sie hätten beobachtet, wie ein Papagei an Neujahrsmorgen eine umherstreunende Katze mit wüsten Schimpfworten belegte. e 8 2 Se 1 I 200 10 100 6 auen und urch urde Der nter urde 1. ter ter nung gan- AMück dem dSSek des In gS- tie von hten r in Sein Au a0 88. Kop! AU einen ngei tage N 4 Loleale fundscliau 5 2 Loulsenersalnesausgleicn geht alle an Welcher Arbeitnehmer kann Antrag beim Finanzamt stellen? Die Möglichkeiten, zuviel gezahlte Lohn- steuer vom Finanzamt zurückzuerhalten, ist jedem Lohnsteuerpflichtigen durch den Lohn- Steuer-Jahresausgleich gegeben. 1957 werden es zweifellos mehr Fälle als in den Vorjah- ren sein, weil das Steueränderungsgesetz vom 26. Juli 1957 Anderungen gebracht hat, die zu ungleichen steuerfreien Beträgen geführt haben: Erhöhung des Ehefrauenfreibetrags von 250 auf 600 DM, Wiedereinführung des Austausches der Steuerklassen zwischen Mann und Frau, Erhöhung des Pauschbetrags für den Unterhalt von Angehörigen von 720 Auf 900 DM, Gewährung eines Altersfrei- betrags auch für unverheiratete Siebziger und Wegfall der Jahressteuerbeträge unter 18 DM. Jeder Arbeitnehmer hat, falls er nicht zur Einkommensteuer veranl! Wird, die Mög- lichkeit, einen Jahresausgleich beim Finanz- Amt zu beantragen: 1. wenn er im Jahre 1957 8 gt War, enn er nachträglich erhöhte Werbungs- oder Sonderausgaben, außergewöhn- 1 ngen oder sonstige steuerfreie ge oder eine günstigere Steuerklasse 1d machen. 3. wenn ein verheirateter männlicher Ar- hmer die Streichung des Hinzurech- Es Von 250 DM beantragt. Das ist Unständig be- kann Gann me d die Einkünfte der Ehe- frau im E hr 1957 unter 900 DM la- gen(900 DM E te entsprechen unter Be- ung des 8 Werbungskostenpausch- Von 562 DM einem Arbeitslohn von lich ein Tausch in der ann und Frau bean- herer vorgenom- gemacht werden Steuerkl tragt wi r Wenn J mener Tausch rückgängig S011, 5. wenn für den Arbeitnehmer mehrere Johnsteuerkarten ausgeschrieben sind und ine Veranlagung zur Einkommensteuer nicht erfolgt, 6. wenn der Arbeitnehmer am 31. Dezem- Her 1957 in keinem Arbeitsverhältnis stand, 7. Wenn er 1957 seinen Arbeitgeber gewech- elt hat und die Lohnsteuerbescheinigungen aus den vorangegangenen Arbeitsverhältnis- sen nicht- wollständig vorliegen, 8. Werch die Voraussetzungen für eine gün- stigere Steuerklasse 1957 weniger als vier Mo- mate vorgelegen haben. Ein solcher Fall is! auch dann gegeben, wenn ein Kind am 1. Sep- tember geboren ist und 9. Wenn die unbeschränkte Steuerpflicht 1957 begonnen oder geendet hat(also bei Zuwan- derung oder Auswanderung und beim Tod des Arbeitnehmers). Hohe Gewinne in der Klassenlotterie In der 2. Zwischenklasse der Süddeutschen Klassenlotterie flel der Hauptgewinn von 200 0 DM auf die Losnummer 97 621, die Losnummer 128 303 zog einen Gewinn von 100 O00 DM.(Ohne Gewähr.) eee Jas seit drei Jahrzehnten in det Prexis bewährte 871 phoscslin. Diese von Hunderttausenden kutfmößig gebreuchte und damit en- 10 etprobten pflanzlichen Wirkstoff. Somposltion, läßt Asthme-Antslle seltener und schwächer werden. löst Krampfzustände, wirkt schleim- Stkennte Spezislität, mit ihrer Sie stellt den Hustentelz ab, ösend und entzündungsbemmend, je, des ganze Atmungsgewebe soW-˖ãöe die Nerven Werden widerstandsfshiger und Weniger reiz. Smpfindlich. Diese Votzüge Erfolgreicher Reisetaubenzüchter Bei der am 4. und 5. Januar in Karlsruhe- Durlach stattgefundenen Bezirksausstellung des 18. Bezirks des Deutschen Verbandes zur Förde- rung der Reisetaubenzucht, Baden-Württemberg und 11 z, die von 110 Züchtern mit 547 erstklissigen Tieren aus diesem besucht war, errang der Züchter Ludw. Wo If, der auf der Ausstellung mit 9 Tauben vertreten war, in der Sonderklasse, Sieger des Fluges ab Budapest, den 1. und 6. und in der Klasse la, den 1. und in der Klasse„Jungtiere“ ebenfalls den I. und 6. Preis. Außerdem kam er mit 368 Punkten an die 2. Stelle der Bestleistungen und blieb nur um einen Punkt hinter der Bestleistung(369 Pkte.) zurück. Unsere herzliche Gratulation. GEILVYXZE der Gebiet fun Habr Ulb Habe RONA Hleiit bllegtund Schiſtitl 5 haben Silphoscalin großen Ruf eingetregen. 80 fableften DM 2.85(Kleinpeck. OM 1.60) in sllen Apotheken. Verlengen sie kostenlos Sfoschüte- 8 1. von Fabrik pharmaz. Fräpgrate Carl Bühler, konstanz Das schriftliche Abitur begann Heute vormittag hat an allen Gymnasien des Landes Baden- Württemberg die Reife- prüfung mit dem„Schriftlichen“ angefangen. Erstmals werden in diesem Jahr die Abitu- rienten nur in vier Fächern schriftlich ge- Prüft; seither wurden fünf schriftliche Arbei- ten von den Examinanten verlangt. Heute vormittag wurde mit dem deutschen Aufsatz begonnen, dessen Themen vom Kultusmini- sterium für alle Anstalten einheitlich gestellt Wurden. Morgen wird die erste Fremdsprache — je nach der Art der Anstalt— in Latein oder in Englisch geprüft, Der Freitag ist der Mathematik vorenthalten. Am vierten Prü- fungstag, am Samstag, müssen die Abiturien- ten der Gymnasien mit drei Sprachfächern in der zweiten Fremdsprache— in Griechisch oder Französisch—, bei Schulen mit zwei Pflichtfremdsprachen in Physik oder in der zweiten Fremdsprache ihr Wissen unter Be- weis stellen. Die mündliche Prüfung fällt in die Zeit zwischen der zweiten Februarhälfte und dem Ende des Monats März. Der genaue Zeit- punkt für diese Prüfungen wird für jedes Gymnasium nach einem bestimmten Plan festgelegt. Auch die mündliche Prüfung er- fuhr in diesem Jahr eine Anderung: jeder Prüfling muß in Geschichte und Gemein- schaftskunde ins„Mündliche“. In der Zwickmühle Venn wir uns in einer recht schwierige Lage befinden, aus der wir keinen Ausweg sehen, dann geht es uns genauso wie dem Spieler, dessen Partner beim Mühlespiel eine „Zwickmühle“ gebaut hat, in der er nun be- liebig zu unserem Schaden seine Steine hin- und herschieben kann. Häufig geraten wir in eine solche verzwickte Situation, und meist durch eigene Schuld. Da haben wir jemanden leichtfertig etwas ver- sprochen, und ein anderer bittet uns, gerade das Gegenteil davon zu tun. Wie sollen wir uns verhalten? Einen Menschen verärgern wir auf jeden Fall, mit einem von beiden ver- derben wir es bestimmt, ganz gleich, wie wir uns auch entscheiden. Oder wir haben ein andermal unter dem Siegel der Verschwiegen- heit etwas erfahren, was für einen Bekannten äuherst wichtig wäre, zu wissen. Was tun? Brechen wir unser Versprechen, dann stehen wir als unzuverlässig da, verheimlichen wir dem Bekannten eine entscheidende Tatsache, so wird auch er uns das übelnehmen. In sol- chen kniffligen Lagen nützt es nichts, diplo- matisch vorgehen und beiden Teilen gerecht werden zu wollen. Man kann es einfach nicht, wie man sich auch drehen und wenden mag. Und darum gibt es aus einer Zwickmühle letztlich immer nur einen Ausweg, die rasche Entscheidung, zu der man sich stellen muß, und zu der einem Herzenstakt wie Finger- Spitzengefühl stets verhelfen möge! Unser Wetterbericht Ubpersicht: Ein Sturmtief über dem östlichen Deutschland hat in breitem Strom Atlantische Polarluft nach Süddeutschland ge- bracht. Die Störung zieht unter allmählicher Auffüllung ostwärts. Dabei kann im weiteren Verlauf skandinavische Kaltluft nach Mittel- europa gelangen, doch läßt sich noch nicht an- geben, wie weit sie nach Süden vordringen Wird. Vorhersage: Veränderliche Bewölkung, vereinzelte Schauerniederschläge, in höheren Lagen als Schnee. Mittagstemperaturen in den Niederungen nicht über 5 Grad. In Mittel- gebirgen leichter Frost. Böige, zum Teil noch Starke westliche Winde, die nur langsam nach- lassen. Donnerstag nicht beständig, Tempera- turen leicht zurückgehend. Slüldweſtd. Rundschau Schwere Kesselexplosion Ein Toter und zehn Verletzte Kaiserslautern(dpa). Bei einer schwe- ren Dampfkesselexplosion in einer Backstein und Kunststeinfabrik in Siegelbach, Kreis Kaiserslautern, sind ein 41 jähriger Heizer ge- tötet und zehn andere Arbeiter verletzt wor- den. Zwei zufa lig in der Nähe vorüberfahrende amerikanische Kleintransporter waren be- reits zehn Minuten nach dem Betriebsunfall mit sämtlichen Verletzten zum Städtischen Krankenhaus Kaiserslautern unterwegs. Die Ursache der Explosion, bei der Mauer- stücke des völlig zerstörten Kesselhauses über 100 Meter weit in einen angrenzenden Wald geschleudert wurden, ist noch ungeklärt. Der entstandene Sachschaden läßt sich noch nicht Abschätzen, dürfte aber weit über 100 000 DM betragen. Das Werk war erst vor knapp drei Jahren errichtet worden. Es beschäftigte zu- letzt 28 Arbeiter. Der getötete Heizer hinter- läßt Frau und drei schulpflichtige Kinder. — selnen 0 Vereins- Kalender 60 Süngerbund 1865. Morgen Donnerstag, 20.00 Uhr Probe. Sängerbund 1865— Mannheim-Seckenheim stattfindenden herzlichst ein. Wir laden alle Mitglieder, Ehrenmitglieder und Freunde unseres Vereins zu dem am Samstag, den 11. Januar 1958, 20 Uhr im„VEREINSHAUS“ Vereins- Ball Die Vorstandschaft. 4 Turnverein 1898 e. V. Seckenheim(am Ok. Bahnhof) N recht herzlichst ein. Wir laden unsere Mitglieder und Freunde zu unsere m VEREINS⸗BAlI am Samstag, den 11. Januar 1938, 20.15 Uhr DER TURNRAT. Vorschau auf unsere kommenden Veranstaltungen: 15. 1. 58, 20.00 Uhr Film-Werbeabend I. 2. 58, 20.11 Uhr Vereins-Maskenball 17. 2. 58, 20.11 Uhr Rosenmontagsball „Necar- Bote“- die füu ende Heimatgeitung anlätzlich des Deutschen Turnfestes Motto: Eine Nacht in Mont Matre ——ͤ Seit mehr als fünfzig Jahren Heuss beendete Festtagsurlaub Gut erholt nach Bonn zurückgekehrt Lörrach(Isw). Bundespräsident Theodor Heuss hat seinen über lAtägigen Festtags- urlaub in der südbadischen Grenzstadt Lör- rach beendet. Mit einem Sonderwagen der Bundesbahn, der in Basel an einen fahrplan- mäßigen Schnellzug angehängt wurde, trat er die Rückreise nach Bonn an. Vorher war am„Haus Vogelsang“, hoch über dem Wiesen- tal, wo Heuss bei seinem Sohn gewohnt hatte, die Präsidenten-Flagge eingezogen worden. Auf dem Lörracher Hauptbahnhof wurde der Bundespräsident von Landrat Bechthold und dem Lörracher Oberbürgermeister Arend Braye verabschiedet. Nach seiner Rückkehr nach Bonn gibt der Bundespräsident den tradi- tionellen Neujahrsempfang für das Diploma- tische Korps. Heuss sah frisch und ausgeruht aus. Wie er im Gespräch mit Journalisten auf dem Bahn- steig betonte, hat er sich in seinem Urlaub gut erholt. Fast täglich machte er längere Spaziergänge in die Wälder des Markgräfler Landes. Außerdem war er mehrmals in Ba- denweiler und in Basel, Wwo er den Zoo und Museen besichtigte. Daneben fand er Muse, an einem literarischen Standardwerk weiter zu- arbeiten. In seinem vorjährigen Urlaub, er- klärte Heuss, sei er allerdings mehr zum Schreiben gekommen, weil ihn damals die Winterliche Witterung und das Glatteis in weit stärkerem Maße zum„Stubenkocken“ verleitet hätten. Zweite„Kobaltbombe“ in Heidelberg Heidelberg(Isw). Die zweite„medizi- nische Kobaltbombe“ der Bundesrepublik wird in Heidelberg aufgestellt, nachdem vor eini- gen Tagen das erste Radiokobalt-Bestrah- lungsgerät in Bonn seiner Bestimmung über- geben wurde. Die Mittel zum Erwerb des Ge- rates, das zur Therapie und Diagnostik von Geschwülsten verwandt wird, stammen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie wurden der Medizinischen Fakultät der Uni- versität zur Verfügung gestellt. Das Czerny- Krankenhaus für Strahlungsbehandlung der Universität wird damit neben seiner neuen Betatron-Anlage ein zweites Großgerät zur Strahlenbehandlung besitzen, Seine Aufstel- lung erfordert ein besonderes Betongebäude mit strahlensicheren Wänden, das jetzt fer- tiggestellt wurde. Mit der Montage der Be- strahlungsanlage wird in den nächsten Ta- gen begonnen. Schüsse auf die Ehefrau Tübingen(Isw). Ein 51 Jahre alter Mann Bat in seiner Wohnung in Tübingen auf seine 48 Jahre alte Fbefrau mehrere Schüsse aus eines tole ahgegeben, Ein Schuß traf die Frau in die Schulter. Sie mußte in die Chi- 7 gefahr. Der angetrunkene Ratte nach der gemeinsamen Rück- einer Einladung seiner Frau aus icht Vorhaltungen gemacht und War so in Wut geraten, daß er schliegiich Stole zog und v. um sich schoß. EI gie wurde kurz nach der Tat festgenommen. fen 1 zer- 2 5 „Für Dich bνε s οαοαν i,muMñ perfekt!“ „Das sieht man Deiner ganzen Wäsche an!“ „Ja, und darauf bin ich stolz. Ich Wäsche nur mit Wipp- perfekt. Das ist das Beste, was ich kenne. Da weiß ich mit Sicherheit: Meine Wäsche Wird so wunderbar schonend und gründlich sauber gewaschen, Wie ich's mir besser nicht wünschen kann. Und ich wasche leichter und müheloser als je zuvor. Nichts geht über perfektes Waschen darum Wäsche ich mit Wipp-perfekt!“ Ja, dlas ist perfelat. Bei größter Schonung für die Wäsche, mit geringster Mühe ein wunderbarer Wasch-Erfolg Schwere Sturmschäden im Bodenseegebiet Im Zugverkehr entstanden erhebliche Ver- spätungen— Sturmrekord auf dem Feldberg Stuttgart sw). Ein starker Sturm mit orkanartigen Böen, der über Südwestdeutsch- land hinwegging, hat im südlichen Teil Baden- Württembergs, namentlich im Bodenseegebiet, erhebliche Schäden verursacht. In den Waldungen des Kreises Tettnang flelen dem Sturm mindestens 8000 bis 9000 Festmeter Holz zum Opfer. In vielen Ort- schaften, namentlich in Langenargen, Kreg- bronn und Eriskirch würden viele Dächer ab- 5 gedeckt. Entwurzelte Bäume, die über die 15 Straßen gestürzt waren, verursachten längere Verkehrsstockungen. Der Kreis Tettnang war längere Zeit ohne Strom., Der Bahnverkehr Auf der Strecke Tettnang Meckenbeuren wurde behelfsmäßig mit Dampflokomotiven Aufrechterhalten. Im deutsch- schweizerischen Grenzgebiet am Hochrhein geriet durch den Sturm vor allem der Eisenbahnfahrplan in Unordnung. Durch Umgestülrzte Bäume, die vielfach die elektri- Fahrleitungen niederrissen, Waren zeit- Mehrere Bahnlinien blockiert. Auch im internationalen Zugverkehr entstanden er- hebliche Verspätungen. In Basel war die Feuerwehr dauernd un- terwegs, um umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen. Außerdem wurden zahl- reiche Dächer abgedeckt. In mehreren Ge- schäften gingen die großen Schaufensterschei- ben klirrend in die Brüche. Zahlreiche Tele- 1 fonleitungen waren in der Nordschweiz un- 0 terbrochen. In St. Gallen wurden mehrere Fa- Prikkamine umgelegt. Uber dem Hochschwarzwald tobten Stürme von ungewöhnlicher Gewalt, wie sie im Wit- terungsverlauf dieses Winters noch nicht be- obachtet wurden. In der Nacht zum Dienstag erreichten die von der Wetterstation auf dem 5 1500 Meter hohen Feldberggipfel gemessenen 5 Sturmgeschwindigkeiten 99 Knoten oder 190 5 Stundenkilometer, Selbst in der Oberrhein- ebene herrschte ungewöhnliches Sturmwetter. In Freiburg lagen die„Sturmspitzen“ bei 80 Stundenkilometern. Die orkanartigen Stürme im Schwarzwald waren die Ausläufer eines isländischen Sturmtiefs, das mit großer Wucht und Geschwindigkeit auf den europäischen Kontinent zuwanderte. Im Schwarzwald wurden zum zweiten Male in diesem Winter— das letzte Mal im De- zember— durch den Sturm in den Wäldern größere Windbruchschäden verursacht. Auch Licht- und Telefonleitungen wurden in ver- schiedenen Gegenden unterbrochen. Auf dem Feldberg ist die Temperatur wieder unter den Gefrierpunkt gefallen. Das Wetteramt Frei- burg rechnet damit, daß mit dem Nachlassen des Sturmes die Frostgrenze bis auf 600 Me- ter herabsinkt. In Nordbaden nur geringe Schäden In Nordbaden richtete der Sturm im all- gemeinen keine größeren Schäden an. Im- merhin wurden in Mannheim zehn Bauzäune umgeworfen und von einer Reihe von Häu- sern Dachziegel abgerissen Zwei Schaufen- sterscheiben und eine große Glasscheibe an der Glasfront des Nationaltheaters gingen in Scherben. Aus den ländlichen Bezirken Nord- badens wurden bis jetzt noch keine größeren 1e Schäden gemeldet. Im Nord württemberg S Der orkanartige Sturm richtete auch in mehreren Gebieten Nordwürttembergs teil- weise erhebliche Schäden an, So entstand im Kreis Vaihingen/Enz erheblicher Waldscha- den, vor allem an Jungkulturen. Außerdem kam es zu heftigen Wintergewittern,. In Bad Mergentheim stürzte im Schloßpark am öst- lichen Stadtrand eine 300 Jahre alte morsche Platane um und zerriß die elektrische Haupt- Versorgungsleitung, Das gesamte Stadtgebiei war mehrere Stunden ohne Strom. Schneesturm über der Schwäbischen Alb Auf der Schwäbischen Alb tobte ein hef- tiger Schneesturm. Auf der Zollernalb mußten die Autos auf den glitschigen Straßen we- gen der schlechten Sicht im Schrittempo fah- ren. An vielen Stellen wurden vom Sturm Bäume entwurzelt, Dächer beschädigt und Gartenzäune umge worfen. In Reutlingen ver- Ursachten die Sturmböen vor allem an den Dächern der Stadtrandsiedlungen erhebliche Schäden. Von der Mauriciuskirche wurde der rst vor wenigen Wochen neu montierte Purmhahn heruntergeweht. In der Innenstadt Würde eine Bauhütte vom Sturm von einer Straßenseite auf die andere befördert. Per- sonen kamen nicht zu Schaden. Schneegewitter über dem Nordschwarzwald Auch im Gebiet der Schwarzwaldhochstraße entstanden durch den Sturm sehr große Schä- den. In dem sehr ausgedehnten Stadtwald von Baden-Baden gingen etwa 3200 Festmeter Holz durch Windfall verloren. Die Schwarz- Waldhochstraße War zeitweilig nicht befahr⸗ Har, weil an mehreren Stellen Bäume über die Straße gestürzt waren. Uber dem Nordschwarz- i Wald entlud sich ein Wintergewitter mit Schneesturm, wie es seit Jahrzehnten in die- Ser Heftigkeit nicht beobachtet worden war. 1 2 Augen auf im Straßenverkehr Große Etatrede des Finanzministers Landtag befaßt sich erneut mit Zahlenlotto Stuttgart(28H). Finanzminister Dr. Karl Frank hält heute seine mit Spannung erwartete große Haushaltsrede. Das Manu- skript für die Etatrede, die an Länge alle vorausgegangenen Haushaltsreden übertref- fen wird, umfaßt mehr als 50 Schreibmaschi- nenseiten. Es wird mit einer Verlesungsdauer von zweieinhalb bis drei Stunden gerechnet. Der Vormittagssitzung mit der Etatrede des Finanzministers als einzigem Tagesordnungs- punkt schließt sich am Nachmittag eine wei- tere Vollversammlung des Parlaments mit insgesamt 23 Beratungspunkten an. Als wich- tigster Punkt gilt die zweite Beratung des von der FDP/DVP eingebrachten Zahlenlotto- Gesetzes, dessen Entwurf nach der Annahme in zwei Landtagsausschüssen, dem Verwal- tungsausschuß und dem Jugend- und Sport- ausschuß, im Finanzausschuß mit knapper Stimmenmehrheit abgelehnt worden War. Nach diesen entgegengesetzten Vorentschei- dungen in den Landtagsausschüssen ist das Schicksal des Zahlenlottos-Gesetzes, das als Regierungsentwurf bereits einmal im Parla- ment gescheitert ist, noch völlig ungeklärt. Für den Fall der Annahme hat die Regierung Richtlinien für die Verteilung der Wettüber- schüsse ausgearbeitet. Danach sollen die Ein- buhßen, die die Sportorganisationen durch den Rückgang ihrer Einnahmen aus dem Fußball- toto erlitten haben, durch die Uberschüsse aus dem Zahlenlotto ausgeglichen werden. Nach den Richtlinien der Regierung sollen die Gen Sport pflegenden Verbände, Vereine und Kin agen auch künftig mit jährlich 11 Miiljonen DBM dem Durchschnittsertrag aus den Jahren 1954 bis 1956— an den Uber- * 5 aus den staatlichen Wetten beteiligt Sollten jedoch Zahlenlotto und Fuß- 2* an Iberschüssen mehr als 8 5 DN jahrlich abwerfen, so wird dez, Mebrertrag zu je einem Drittel für kul- bareile und soziale Zwecke sowie für den Vartstättenbau der Gemeinden verwendet. Erfolge der Konstanzer Polizei Konstanz(sw). Das Kriminalkommissa- rlat Konstanz hat im vergangenen Jahr rund 82 Prozent aller angezeigten Straftaten auf- geklärt. Sie liegt damit in der Erfolgsstatistik der Kriminalpolizei über dem Landes- und dem Bundesdurchschnitt. Insgesamt sind beim Kommissariat Konstanz und bei seinen Außen- stellen in Singen und Villingen im Jahre 1957 rund 2400 Vergehen und Verbrechen, darunter Zwei Morde, angezeigt worden, Der eine Mord war im Sommer von einem jungen Schweizer in Konstanz an einem Mädchen verübt wor- den, der andere im Dezember von einem Ju- gendlichen an einem Zollbeamten bei Meers- burg. Ungarisches Gymnasium verläßt Bauschlott P fOr Ezheim(sw). Der vor kurzem nach Fürstenried bei München verlegte Teil des ungarischen Gymnasiums auf Schloß Bau- Schlott bei Pforzheim hat jetzt in dem alten Benediktinerkloster Kastl im Kreis Neumarkt/ Oberpfalz seine See eee ge- funden—3 Neuer Schulkomplex in Heilbronn Heilbronn(sw). Mit der Einweihung von drei neuen, in einem großen Projekt ver- einigten Schulen hat die Stadt Heilbronn wie- der einen wichtigen Abschnitt im Wiederauf- bau des Schulwesens abgeschlossen. In dem nach 21monatiger Arbeitszeit fertig gestellten Bau sind eine höhere Handelsschule, eine kaufmännische Berufsschule und eine Wirt- schaftsoberschule untergebracht. Die Schulen kosten rund drei Millionen DM. 26 Normal- und acht Spezialklassen bieten rund 1000 Schülern Platz. Broteinfuhr aus der Schweiz? Grenzbäckereien sind besorgt Waldshut(sw). Die Erhöhung der Brot- preise hat bei den grenznahen deutschen Bäckereien am Hochrhein die Befürchtung aufkommen lassen, daß sich die Brotfeinfuh- ren aus der Schweiz im Rahmen des Kleinen Grenzverkehrs stark erhöhen könnten. Bei über 15 000 Grenzgängern aus den oberbadi- schen Landkreisen wurde schon bisher viel Brot aus der benachbarten Schweiz mitge- bracht. In der Eidgenossenschaft sind die Brotpreise nach wie vor staatlich subventio- niert. Sie liegen nach der Preiserhöhung in der Bundesrepublik zum Teil beträchtlich un- ter den deutschen Brotpreisen, So kostet in Basel Schwarzbrot 56, Halbweißes 69 und Weißbrot 1,20 DM je Kilogramm. Diese Preis- differenz macht dem grenznahen deutschen Bäckerhandwerk umso mehr Sorgen, als nach Einführung des Pauschalzolles und der Zwan- Zig-Pfennig- Freigrenze der Brot-Kleinimport durchaus rentabel ist. Das Bäckerhandwerk am Kreis Waldshut hat sich daher an süd- badische Parlamentarier und an die zuständi- gen Regierungsstellen gewandt und sie auf den„besonderen Existenzkampf der grenz- nahen deutschen Bäckereien“ aufmerksam Lemächt, Diese Bäckereibetriebe stünden vor der Notwendigkeit einer Preisanhebung, müßg- ten sber auf der anderen Seite berücksich- gen, daß sich dadurch die Spanne zum sub- ventionierten Schweizer Brot vergrößere. In Kreisen des Bäckerhandwerks am Hochrhein wird die Ansicht vertreten, daß nur eine Sperre der Iroteinfuhr helfen könnte. tzkräfte für Mann und Frau— sie steigern die Lebenslust! Immer g mehr Erfolgreiche nutzen diese Kapseln Lag für Lag, um gesun⸗ krober,„aktiver“ zu leben un Erhältlich Wer sich vorzeitig erschöpft fühlt, sollte nicht gleich resignieren: jeder ist seines Glückes Schmiedl Jeder greife deshalb techtzeitig zu den Klosterfrau Aktiv- Kapseln:: diese Kapseln schaffen 8 AuzkleE in Ihrer Heimatzeitung ist immer erfolgreich! Sport uud Spiel Vom einheimischen Sport Fußball VIB Wiesloch— 07 Seekenheim 2:6 Im Zuge der Pokalspiele mußte 07 nach Wies- loch reisen und mit dem gleichfalls in der 2. Amateurliga spielenden VfB die Klingen kreu- zen. Die gut aufgelegte Seckenheimer Elf do- minierte während der ganzen Spielzeit und erzielte auch einen demgemäßen eklatanten Sieg. Das techmische Können der Schwarz-Ro- ten machte sich bald bemerkbar, so daſb bis zum Halbzeitstand drei Tore von Schade und Berg- mann erzielt werden Nach Wieder“ die Platzmannschaft besser konnten. beginn setzte sich ein und konnten auch zwei Anschlufstreffer mar- kieren. Jetzt, nachdem der schöne Vorsprung der Güste schnelles Ballabspielen und frischer Einsatz ge- zeigt, der durch drei von Daub und Schade belohnt wurde. Zu diesem torreichen Treffen trug bei, die ihre spielerische und taktische Ueberle- brachte den geschossenen Toren rühmlichen Anteil hatte. ins Wanken geriet, wurde wieder ein weitere Tore matürlich die ganze Mannschaft genheit zur vollen Entfaltung und an Keine Veränderungen an der Spitze Am ersten Spieltag des neuen Jahres gab es an der Spitze der 1. nordbadischen Fußball-Amateur- liga keine Veränderungen, da Neckarau, Feuden- heim, Hockenheim und der KFV ihre Spiele meh oder weniger deutlich gewannen. Am Tabellen- ende verbesserte sich der ASV Durlach um eine Rangstelle, liegt aber nach Verlustpunkten weiter- hin am ungünstigsten. Da wegen schlechter Platz- verhältnisse die Begegnung Fhönix Mannbeim ge- gen FV Daxlanden ausfiel, fanden nur sieben Spiele statt. Höchster Spielgewinner war der Spitzenreiter VfL Neckarau, der den Neuling Sd Kirchheim mi 7:1 Toren geschlagen heim schickte. Noch wertvol- zer erscheint der 0:2- Auswärtssieg von Feudenheim in Weinheim. Hockenheim und der Karlsruher F schlossen ihre Heimspiele gegen Forchheim bzw. Birkenfeld mit den erwarteten Erfolgen von 3: zw. 4:0 Toren ab. An sechster Stelle blieb Leimen Ja der Elf trotz Platzvorteil nur ein 2:2 gegen die Abstlegsbedrohten Durlacher gelang. Von den in der Abstiegszone stehenden Mannschaften holte sich Sontihausen. mit 2:1 gegen Schwetzingen beide Punkte, während sich der DSœ Heidelberg und dei VfR Pforzheim 1:1 trennten. Kampf um die Tabellenspitze verschärft sich In der 1. Amateurliga Südbaden hat sich dei Kampf um die Tabellenspitze verschärft, da de] Tabellenfünrer FV Offenburg beim Fe Singen übe ein 1:1 nicht hinauskam und gleichzeitig seine schärfsten Verfolger sichere Heimsiege landeten. Sc behauptete sich der Fe Rastatt mit 470 ebenso si. cher übe SV NM 1 mit 30 über den Neuling Fe Emmen: dingen, Damit liegt das Spitzemtrio nach dem 18 Spieltag nur noch um zwei Punkte auseinander Für tlie Uberraschung des Wochenendes sorgte da Tabellenschlußlicht Se Baden-Baden, das sich 11 Singen gegen Südstern knapp mit 0.1 behauptet. und damit wieder Anschluß an die Schlußgruppe gewann. Titelverteidiger Fe Konstanz mußte sich trotz starker Uberlegenheit in Kuppenheim mi einem 2:2 begnügen. Ein torloses Unentschieden gab es zwischen dem Radolfzell und dem 8 Schopfheim. Mühsam siegte der Fe Villingen nl 3:2 über den VfB Bühl. Wesentlicher einfache hatte es der VfB Gaggenau, um den blaß wirken den Se Freiburg mit einer 3:0-Niederlage heimzu- Schicken. So spielte Südbadens 2. Amateurliga Staffel 1: Stigheim— Achern 2:2, Ottenau— II. Ungen 3:1, Sinzheim— Kappelrodeck 3:3, Ober. achern— Hörden 42 abgebrochen, Oberkirch gegen Kehl 2:4, Offenburg— Lichtental 4:1, Zunsweiei gegen Bietigheim 1:2, Au— Frankonia Rastatt 4:0 Staffel 2: Waldshut— Wehr 2:2, Zell— Haltingen 3:1, Maulburg— Tiengen 4:83, Wyhlen— Grenzach 3:1, Friedlingen— Lörrach 213, Neuenburg— Weil 1:4, Freiburger Fe— Sportfreunde Freiburg 0:2 Stetten— Rheinfelden 1:3. Staffel 3: Rhodiaceta Freiburg— Haslach 728. Waldkirch— Wolfach 3:1, Friesenheim— Vöhren- bach 7:2, Neustadt— Herbolzheim 111. 3 8 Favoriten kamen zu Erfolgen In der Ringer- Oberliga Südwest kamen in allen Begegnungen die Favoriten zum doppelten Punkt- gewinn. Pfalzmeister Schifferstadt war über den badischen Vertreter Bruchsal mit 13:8 Punkten er- Toltreich, Der badische Meister Sandhofen mußte gegen die Saarländer aus Köllerbach mit 9:10 die Delgden wichtigen Punkte an die Gäste abgeben. Der Tabellendritte Brötzingen schlug Friesenheim eindeutig mit 14:6. Pirmasens nahm Wiesental mit beide Punkte ab. Der Tabellenführer„Sieg- Heusweiler siegte bei seinem Saar-Rivalen Ir bach mit 7:13. Wegen Ubergewichts verlor die Stetktol von Riegelsberg schon auf der Waage mit 2470 Weide Punkte an Thaleischweiler. Auch im an- echlla gendem Freundschaftskampf unterlag Riegel- berg trotz des Mattenvorteils mit 7:16. In der Ta- Balle führt Heusweiler mit 26:0 Punkten vor Thal- 1:50. Schutterwald und Steinbach Gruppensieger Abwechslungsreich verlief die erste Runde der Gruppenmeisterschaft zur Ermittlung des südbadi- schen Hallenhandballmeisters, die am Sonntag in der Schwarzwaldhalle in Baiersbronn Schutterwald und Steinbach als Sieger sah. Diese beiden Mann- schaften qualifizierten sich für die Endrunde am 2. Februar in Steinbach, Erst eine Entscheidungs- runde entschied in den Abendstunden über die Endplazierung der drei Ersten, die mit Je 513 nach Schluß der Gruppenspiele punktgleich Waren, Nur das bessere Torverhältnis gab schließlich den Aus- schlag für den Turniersieg von Schutterwald. Die zehn Gruppenspiele brachten die erste. Uber- raschung, als Schutterwald von Steinbach mit 6:9 Seschlagen wurde, Schlieglien büßte Schutterwald auch gegen Sulz(212) einen Punkt ein, Aber Stein- bach verlor gegen Sulz mit 5:9 und mußte sich Segen Niederbübhi(9:9) mit einem Teilerfolg be- snmügen, Steinbach war die Uperraschung dieser ersten Runde, Enttäuschend der vierte Platz von Baiersbronn, das allerdings ersstesesehwcht An- 8 5 blieb ohne 8 2er Rupert Suter. den Pabellen vorletzten FV Lahr wie den Wetler(24:4), Wiesenthal(22:6) und Brötzingen Kuz und Laufer in Sao Paulo geschlagen Die Teilnehmer am 33. Silvesterlauf von Sao Paulo gingen in der brasilianischen Millionen- stadt bei einem internationalen Leichtathletik sportfest erneut an den Start, wobei über- raschend sowohl Wladimir Kuz(Sowietunion) als auch Heinz Laufer Meutschland) auf ihren Spezialstrecken geschlagen wurden. ber 5000 m kam der zweifache Olympiasieger Kuz, der mit 13:35,0 Min. auch Weltrekordhalter über diese Distanz ist, mit 14:45,0 Min, nur auf den dritten Platz. Sieger wurde der Argentinier Osvaldo Suarez in 14:23,3 Min. vor dem zweifachen Sil- vesterlauf-Gewinner Manoel Faria GPortugab. Die klare Niederlage des deutschen Rekordhal- ters und Olympia-Vierten über 3000 m Hinder- nis, Heinz Laufer Feuerbach), ist nur durch die veränderten klimatischen Bedingungen zu erklä- ren. Laufer kam in 9:30,2 Min. als Zweiter kin ter dem Argentinier Luiz Sandoval, der in 9:25,83 Min, gewann, durch das Ziel, nachdem er beim Silvesterlauf unter rund 300 Startern den. Platz belegt hatte. Erste internationale Skirennen 8. und 10. Platz für deutsche Teilnehmer Sieger des ersten internationalen Slaloms in dieser Saison wurde in Adelboden(Schweiz) der Franzose Charles Bozon vor dem Gsterreicher Ernst Hinterseer. Den dritten Platz belegte überraschend der schweizerische Olympia- Sieger von 1948. Georges Schneider, vor dem Olympia- Zweiten von 1956, Chiharu Igaya(Japan). Geor- ges Schneider war Bester im ersten Durchgang. Von den übrigen österreichischen Teilnehmern, für die der Slalom in Adelboden als erster Aus- scheidungslauf für die österreichische Weltmei⸗ sterschaftsvertretung galt, vermochte sich keiner in der Spitzengruppe durchzusetzen. Von den Franzosen kam Francois Bonlieu auf den sechs- ten und Adrien Duvillard zusammen mit Fritz Wagnerberger Deutschland) auf den 10. Platz. Bei ungünstigen Schneeverhältnissen siegte im Riesenslalom von Adelboden der einheimische Roger Staub vor dem Osterreicher Hias Leitner, deni Franzosen Charles Bozon und dem Schwei- Der deutsche alpine Läufer Beni Obermüller, der am Vortag disqualifiziert Wurde, erreichte diesmal den achten Platz mit 1:53,0 Minuten. Fritz Wagnerberger schaffte wie derum den zehnten Rang mit 1:54, 0. nde Sen ad d ane gen Mead gruss dee o Zweistellige Siege der Südd. Wasserballauswahl Zur Vorbereitung auf das internationale Tur- aier um den„Fritz-Gunst-Pokal“ in zwei men in Wuppertal bestritt die Auswahlmeain y zchaft des süddeutschen Schwimmverbandes im Karlsruher Tullabad zwei Probespiels gegen die Wasserballer des Oberligisten KSN 8 Karls ruhe, die mit 14:6 und 20:5 Toren auch in die- ser Höhe die verdienten Siege für die nicht in stärkster Besetzung antretende Auswahl erga- den. t 1 FEC Lampertheim Anwärter auf den Vizetitel Die Kämpfe in der nordbadischen Ringeroberliga gehen dem Ende entgegen. Noch zwei Runden müs- sen absolviert werden. Mit dem ASV Feudenheim steht der Meister bereits fest. Um die Vizemeister schaft stritten sich bisher Germania Ziegelhausen, SV Ketsch und ASV Lampertheim. In der 16. Runde: gab es nun eine Klärung, und es sieht so aus, als wenn Lampertheim den Vizetitel erringen sollte: Lampertheim schlug die Kirchheimer Staffel klar mit 13:5 Punkten. Ziegelhausen dagegen leistete sich in Viernheim eine II 7-Niederlage. Ketsch ge- Wann in Heidelberg gegen den ASV mit 516 Funk- ten. Turner und Leichtathleten halten Frieden Um den seit 60 Jahren schwelenden Str zwischen Turnern und Leichtathleten endlick“ begraben, trafen sich am Sonnabend Vertret““ des Deutschen Turnerbundes und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Frankfurt und be- sprachen die zwischen, den Verbänden in letzten Zeit aufgetretenen Schwierigkeiten. Es wurde vereinbart, durch beiderseitige strikte Einhal- tung der zwischen beiden Verbänden bestehen- den vertraglichen Abmachungen, die in einigen Punkten ergänzt wurden, und durch gegenseitige Abstimmung der Termine die in letzter Zeit aug- getretenen Reibungen zu beseitigen. Der stell- vertretende Vorsitzende des Deutschen Turner bundes, Franz-Wilhelm Beck, gab dabei die Ver- sicherung ab, daß mit der vom DLV beanstan- deten Umbenennung der Volksturnwarte des DTB in Leichtathletik- Werte keine Anderung in der Zielsetzung der Arbeit des DTB beabsich- tigt gewesen sei.. 45 Dee e Endgültige Gewinnquoten vom Fußball-Toto Zwölfer- Wette: 1. Rang: 52 Gewinner je 6120, DM, 2. Rang: 1139 Gewinner je 279,40 DM, 3. Rang: 12 390 Gewinner je 23,65 DM. Zehner-Wette; 1. Rang: 44 Gewinner je 2917,05 DM, 2. Rang: 884 Gewinner je 145,15 DM, 3. Rang: 951 Gewinner je 13,30 DM. Endgültige Quoten vom Lotto Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen): 4 Gewinner 38 500 00 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen und Zusatzzahl): 13 Gewinner je 5438 DM, Gewinn- klasse 2(5 Gewinnzahlen): 725 Gewinner je 275728 DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen): 34 396 Ge. Winner je 59,15 DM, Gewinnklasse 4(3 Gewinnzah- jen); 574 144 Gewinner je 3,0 D. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett“ schein des Württemberg Badischen Totos im West- Süd-Block bei. Wir empfehlen die Bei- lage ihrer besonderen Aufmerksamkeit. Neben der bekannten 12er Wette und der leichteren 10er Wette haben Sie in der neuen Torsummen- Wette eine Möglichkeit für weitere hohe Quoten Bei der neuen Wettart gelangen bei 7 zu erra- tenden Ergebnissen 4 zur Auszahlung. 5 Mein. kuren können Sie telelonisch autgeben Ba 86216 *