ö Nr. 24 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 12. Februar 1958 Witiſcha liches Fünf Jahre Montanunion Ziel der Ubergangszeit erreicht— Harmoni- sierte Außenzollsätze Fünf Jahre sind seit dem Beginn des Gemein- samen Marktes für Kohle und Stahl der sechs Länder der Montanunion vergangen. Damit ist dle vertragliche Ubergangszeit abgelaufen und der gemeinsame Montanmarkt tritt in seine end- gültige Phase ein, gerade in dem Augenblick, in dem sich neue europàische Gremien konsti- tuieren, um den allgemeinen Gemeinsamen Markt dieser sechs Länder zu verwirklichen. Obwohl die Montanunion während der letzten fünf Jahre wiederholt von Politikern und Wirt- schaftlern als schwerfällig und dirigistisch kri- tisſert worden ist, hat bis jetzt noch kein Mit- gliedland von seinem Recht Gebrauch gemacht, Verhandlungen über eine Anderung des Ver- trags nach Ablauf der Ubergangsfrist zu verlan- gen. Allerdings exwarten maßgebende europäische Wirtschaftspolitiker, daß die Montanunjon in den nächsten Jahren Schritt für Schritt von dem ela- stischer gehaltenen allgemeinen Gemeinsamen Markt der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) überholt und letzten Endes einmal über- flüssig werden wird. Is entscheidende Leistung der letzten fünf Jahre kann die Montanunion auf eine wesent- niche Steigerung des Austausches von Kohle und Stahl zwischen den Mitgliedländern hinwei- sen. Damit wurde eine leichtere Bedarfsdeckung ermöglicht und die Wirtschaftsstruktur der sechs Länder eng verflochten. Zum Teil hat dieser engere Austausch der zwei wichtigsten Grund- stoffe der modernen Wirtschaft schon Kapital- verflechtungen zwischen den sechs Ländern und einen Austausch von Spezialarbeitskräften an- geregt. Das bedeutet den Anstoß zu einer end- gültigen Verschmelzung der sechs Volkswirt- schaften. Die Montanunion hat das Ziel der fünfjähri- gen Ubergangszeit des Montanvertrages erreicht. In Zukunft können Kohle und Stahl ohne Behin- Gemeinsamen Marktes ausgetauscht werden. Die letzten Schutzzölle, die für die italienische Eisen- und Stahlindu- strie und die italienischen Kokereien gegen ihre Konkurrenten auf dem Gemeinsamen Markt noch bestanden, sind weggefallen. In fünf Jahren ist das Zollniveau zwischen den Montanstaaten für die Eisen- und Stahlindustrie schrittweise von durchschnittlich 20 Prozent auf null Prozent und für die Kokereien von 15 Prozent auf ebenfalls null Prozent gesenkt worden. In Bonn trat am Montag die„17. Verordnung derung innerhalb des e r Zolltarif änderungen zur Durchführung des 8 * 102, Semeinsamen Marktes der europäischen Ge- meinschaft für Kohle und Stahl“ in Kraft. Das bedeutet, daß die neuen deutschen Zollsätze für Eisen und Stahl aus Nichtmitgliedsstaaten der Gemeinschaft im allgemeinen zwischen zwei und acht Prozent des Wertes liegen. Bei Vertrags- abschluß vor fünf Jahren lagen diese Zollsätze nach Angaben des Bundesfinanzministeriums et- Wa zwischen 15 und 18 Prozent des Wertes. Höchstzinssätze für Agrarkredite gesenkt Das Bundesernährungsministerium hat in An- passung an die veränderte Kapitalmarktlage die Höchstzinsgrenze für zu verbilligende landwirt- schaftliche Kredite um 0,5 Prozent von zuletzt 9 auf nunmehr 8,5 Prozent herabgesetzt. Damit wurden auch die Verbilligungssätze um 0,5 Fro- zent ermäßigt. Diese Herabsetzung erstreckt sich auch auf die Höchstzinsgrenze bei den Zinsver- billigungssonderaktionen wie Ernteschadenskre- dite usw. f Ceylon und die Sowjetunion haben in Colombo mr erstes Handels- und Zahlungsabkommen ge- n Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 10. 2. Auftrieb: Großvieh 637, Kälber 196, Schweine 51, Schafe 21. Preis e: Ochsen A 100112, B 86 Bullen A 106-116, B 101108, Kühe 2 79 is 97, B 70—80, C 65—73, C 52—60, Färsen A 107114, B 100108, Kälber Skl. 177190, A 160172, B 148158, 135-146, D 115-130, Schweine A 108—118, BI 110 bis 120, B2 110122, C 106122, D 108122, E 100—112, G1 98105, G2 90105, Lämmer und Hammel A 80 His 90. Mar ktverlauf: Grogvieh in allen Gat- tungen langsam, Kälber mittel, geräumt. Schweine langsam, fette Schweine stark vernachlässigt, klei- ner Uberstand. 5 Landwirtschaft kinkt immer noch hinterher Abwanderung hielt an— Bauernbetriebe mit 9,3 Milliarden verschuldet Bonn(dpa). Der Abstand zwischen den Einkommen in der Landwirtschaft und in der übrigen Wirtschaft ist im Bundesgebiet trotz der Maßnahmen des Grünen Plans noch groß. Zu diesem Urteil kommt der„Grüne Bericht 1958“, den die Bundesregierung am Montag den Bundestagsabgeordneten vorlegte. Das eigentliche Förderungsprogramm, den„Grü- nen Plan“, wird Bundesernährungsminister Lübke voraussichtlich am 26. Februar vor- legen. Der Grüne Bericht 1958 bezieht sich auf das am 30. Juni 1957 abgelaufene Wirt- sSchaftsjahr. Nach dem Bericht der Bundesregierung hat sich der Abstand der Landarbeiterlöhne zu den Löhnen der Industriearbeiter im ganzen etwas verringert. Jedoch lagen die Industrie- Jjöhne im Gesamtdurchschnitt immer noch um Last ein Drittel höher. Demgemäß hat sich die Abwanderung von land wirtschaftlichen Arbeitskräften, vor allem von Familienarbeits- kräften aus kleinbäuerlichen Betrieben, fort- gesetzt. Diese Situation hat zahlreiche Bauern zur Aufgabe ihrer Betriebe veranlaßt. Seit 1949 hat sich die Zahl der Bauernbetriebe um rund 140 000 verringert. Der Rückgang seit 1955 wird mit 46 000 Betrieben angegeben. Er betrifft vor allem die kleinbäuerlichen Betriebe unter 10 Hektar, aber auch Groß- betriebe über 100 Hektar land wirtschaftlicher Nutzfläche. Der dabei freigewordene Boden wurde vor allem von Mittelbetrieben zwischen 10 und 50 Hektar gekauft. Diese machen jetzt rund 22 Prozent aller Betriebe aus. Im Wirtschaftsjahr 1956/57 arbeiteten in der Landwirtschaft 3,41 Millionen Bauern und Däuerliche Familienangehörige hauptberuf- lich. Hinzu kommen 1,52 Millionen neben- beruflich mitarbeitende Familienangehörige und rund 760 000 Lohnarbeitskräfte. Insgesamt leben auf Bauernhöfen 7,43 Millionen Men- schen, davon die Hälfte auf Höfen unter fünf Hektar. Zu wenig Lohn für Familienarbeitskräfte Die Berechnungen haben ergeben, daß nur bei einer kleinen Gruppe von Betrieben die Einnahmen angemessene Löhne für Familien- Arbeitskräfte, den Zuschlag für den Betriebs- leiter und die angemessene Kapitalverzinsung ermöglichen. Das ist lediglich bei größeren Hackfruchtbaubetrieben in Süddeutschland und Nordwestdeutschland der Fall. Die mei- sten Betriebsarten erreichen nicht einmal die Deckung des sogenannten Vergleichslohns für die familieneigenen Arbeitskräfte. Vor allem kleinere Futterbaubetriebe in Süddeutschland bleiben weit unter dem„Soll“ des Grünen Berichts. In kleineren Betrieben mit ungün- stigen Produktionsbedingungen erreicht das Arbeitseinkommen je Arbeitskraft manchma! nur wenig über 2000 DM. Das sind rund 50 bis 60 Prozent des Vergleichslohnes, der mit 4168 DM pro Jahr angesetzt wurde. In Kleinbetrie- pen liegt das Arbeitseinkommen je Person durchweg unter 3000 DM, in größeren, inten- siv arbeitenden Betrieben überschreitet es Vielfach 4000 DM. Als Ausweg aus dieser schwierigen Situation der Kleinbetriebe emp- flehlt der Grüne Bericht eine Aufstockung unrentabler Kleinbetriebe. Ausgaben stiegen stärker als Einnahmen „Die Preisschere hat sich 1956/57 weiter zu ungunsten der Landwirtschaft geöffnet“, stellt der Grüne Bericht fest. Er bezieht sich dabei auf die Tatsache, daß der Preisindex für land wirtschaftliche Erzeugnisse zwar auf 211 gestiegen ist, daß aber der Index der Bar- Jöhne bei 322 liegt. Die Verkaufserlöse der Landwirtschaft haben sich im Berichtsjahr um rund 700 Millionen DM erhöht, die Aus- gaben für Betriebsmittel und Löhne jedoch um 790 Millionen. Zusammen mit den Auf- wendungen für Bauten und Maschinen stie- gen die Ausgaben sogar um rund 880 Mil- lionen. Die Verschuldung der Landwirtschaft detrug am knde des Wirtschaftsjahres 1957 rund 9,3 Milliarden DM, das sind rund 10 Prozent des landwirtschaftlichen Gesamtver- mögens. Die Landwirtschaft hatte 1956/57 an Zinsen 563 Millionen DM zu zahlen gegen 475 Millionen im vorausgegangenen Jahr. Optimistische Prognose für 1958 Für das Wirtschaftsjahr 195% gibt die Bundesregierung eine optimistische Prognose. Danach sollen die Verkaufserlöse fast doppelt so stark ansteigen wie die Betriebsausgaben, 80 daß sich die Lage der Landwirtschaft im Vergleich zu den Vorjahren verbessern würde. Als Differenz zwischen den Verkaufserlösen und den baren Aufwendungen der Landwirt- schaft wird ein Betrag von 3,5 Milliarden DM Vorgeschätzt. Das wären 600 Millionen mehr Als im abgelaufenen Wirtschaftsjahr. Der Garten hat ausgeschlafen Bei gutem Wetter fängt die Arbeit draußen Wieder an Noch hat der Winter seine Herrschaft nicht abgegeben, aber die Tage sind doch schon hel- jer und länger geworden, und sobald einiger- maßen günstige Witterung herrscht, wird der Sund mit den ersten Arbeiten drau- innen. Denn der Garten hat nun aus- geschlafen Wer bereits im vergangenen Herbst die Erde tief umgegraben hat, braucht sich damit jetzt keine große Mühe mehr zu machen. Es ist sogar dringend davon abzuraten, nun noch einmal zu graben, weil man dadurch dem Bo- den nur unnötig die wichtige Winter feuchtig- keit entzieht. Es genügt also vollständig, die Erde aufzulockern und ihre oberste, etwa 10 bis 15 Zentimeter tiefe Schicht fein zu zerkrü- meln, Für diese Arbeiten eignet sich die Grabegabel besser als der Spaten. Ob man im Februar bereits mit den ersten Freilandaussaaten beginnen kann, hängt weit- gehend vom Klima der Gegend und der je- weiligen Witterung ab. In besonders geschütz- ten Lagen wird der Gartenfreund bereits zum Monatsende einige Frühsaaten vornehmen können, wofür sich Petersilie, Speiserüben, frühe Karotten und Palerbsen empfehlen. Wem daran liegt, recht zeitig wieder eigenen Salat auf den Tisch zu bringen, der vergesse nicht, auch etwas Feldsalat auszusäen. Bei entsprecherider Witterung kann auch Mit der Anlage der Mistbeetkästen begonnen Werden, für die man Sellerie, Tomaten, Treib- gemüse, Porree und Melonen vorsieht. Dabei sollte man stets bèérücksichtigen, daß die im Mistbeetkasten herangezogenen Pflanzen viel Licht benötigen, Bei Sonne muß man für aus- reichende Lüftung sorgen, sonst„vergeilen“ die Setzlinge und werden dadurch für das Aussetzen ins Freiland unbrauchbar. Ebenso wichtig ist aber auch der Frostschutz für die Frühbeete, denn immer noch muß man in der Nacht mit stärkerem Kälteeinfall rechnen, und es ist gut, wenn der Gartenfreund für diese Fälle stets entsprechendes Deckmaterial be- reithält. In diesen Tagen, da die Arbeit draußen erst langsam beginnt, hat man genügend Zeit, sich um den sonst oft vernachlässigten Kompost- haufen zu kümmern. Auch die Gartengeräte sollte man gründlich nachsehen, prüfen, ob genügend Erbsenreiser und Bohnenstangen in entsprechender Zahl vorhanden sind, ob man über ausreichenden Schutz für die bald anzu- legenden Erbsenbeete verfügt, und was der- gleichen vorbereitende Maßnahmen mehr sind. Im Obstgarten muß der Winterschnitt unter allen Umständen beendet werden, denn nun fängt der Saft in den Bäumen und Sträuchern schon an zu steigen, und ein später Schnitt ist den Gehölzen sehr abträglich. Vorläufige Quoten vom Lotto Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen) 500 o DM, Ge- Winnklasse 2(5 Gewinnzahlen und Zusatzzah) 55 00 DM, Gewinnklasse 2(8 Gewinnzahlen o. 2.) 5900 DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinnzahlen) 99 DM, Gewinnklasse 4(3 Gewinnzahlen) 5,10 DM. Baden als Wiege der Aussiedlung 10 Jahre für Westdeutschland Als die Badische Lands bäuerlichen„Aussiedlungsweiler“ mit sieben Höfen in Muggensturm im Landkreis Ra- statt ihren Siedlern übergeben sen sein, sende agrarpolitische Werk fang genommen hat. Bereits Verbindung mit Schwarzwälder mit zwölf Stellen, Flurbereinigung aus Weltkrieg bereits 118 sich der steile Aufstieg dieser Zweiten Weltkrieg aufgebaut hat. Wie aus dem soeben vorgelegten Jubiläums- „Zehn Jahre Badische Landsiedlung GmbH Karlsruhe“ hervorgeht, hat diese am bericht 9. Dezember 1946 neu gegründete Gesellschaft die Nachfolge der- im Jahre 1934 als Anstalt des öffentlichen Rechts errichteten Badischen Landsiedlung übernommen. Da die letztere dem Kontrollratsgesetz Nr. 52 unterlag und daher„für die Ubertragung der neuen Auf- gaben nicht geeignet“ erschien, einigte man sich 1946 auf die Errichtung einer neuen Sied- lungsgesellschaft für den Landesbezirk Nord- baden mit Sitz in Karlsruhe. Durch Bekannt- machung des württemberg- badischen Land- wirtschaftsministeriums vom 20. Juli 1948 wurde diese Gesellschaft auch nach dem Reichssiedlungsgesetz als gemeinnütziges land- Wirtschaftliches Siedlungsunternehmen für den damaligen Landesbezirk Baden zugelas- sen. Seit der Bildung des Bundeslandes Ba- den- Württemberg ist dieses an dem Gesell- schaftskapital von 1,7 Millionen DM mit über 1,2 Millionen beteiligt. Mit der Ubernahme der Tradition der ehe- maligen Badischen Landsiedlung hat die neue Gesellschaft ein verpflichtendes Erbe über- nommen. Dies gilt vor allem für das Gebiet der Aussiedlung, auf dem die neue Gesell- schaft den weit über die Grenzen Baden- Württembergs hinausgehenden Ruf ihres Un- ternehmens begründet hat. Wenn heute, wie Prof. Dr. Priebe in seiner gemeinsam mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank herausge- brachten Schrift„Förderung bäuerlicher Selbsthilfe bei der Verbesserung der Agrar- struktur“ feststellt, im außgerbehördlichen Ver- fahren bis zum September 1957 allein 1187 Aussiedlungsverfahren beantragt bzw. ange- laufen waren, davon ein sehr hoher Prozent- Satz In Baden- Württemberg, so ist dieser Er- folg letztlich zurückzuführen auf die dischen Landsiedlung vor dem Kriege geführten Verfahren inzwischen geze 2 ben. Neben den 1187 das ge e beende . bis rigens noch 2590 Vorhaben zur Aab 488 Uber die Aussiedlung hinaus b e geordnete eon, Be- bildern aus ihrem gesamten Arbeitsbereich 31. weist die Untersuchung von Prof. von bäuerlichen Betrieben nach. biläumsbericht der Badischen Las GmbH, der auch mit hervorragenden L ausgestattet ist, eine Fülle von statistische“ Angaben über die Landbeschaffung und di Land verwertung, eine Zusammenfassung al. ler Meliorationen sowie ländlichen Siedlungs- verfahren, ferner eine Statistik des für Sied- lungszwecke abgegebenen Domänenlandes, Weiter der Anliegersiedlungsverfahren, der Nebenerwerbssiedlungen, der Eingliederungs- verfahren für Flüchtlinge und der wiederauf- gebauten kriegszerstörten Gebiete. B eff eff Copyright by Gaydapress, Günzburg/ Donau durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (14. Fortsetzung) Zuerst war sie über seinen Gleichmut ver- Stiramt. Sie stellte sich vor, wie sich Dr. Früh- Wirt oder dieser und jener verhalten würde; sie würden um sie scharwenzeln und Sprüche machen und die Weinberge nicht sehen. Da erschien Berti alles, woran sie vor einiger Zeit noch Gefallen gefunden hatte, so albern, daß sie lachen mußte. Jürgen Abts interessierte sich für Weinbergspritzen und überließ sie eine Weile sich selbst. Aber er vergaß sie keines- Wegs. Ex hatte Mitleid mit ihr, dieser verwöhn- ten und reizenden Großstadtpflanze mit dem Cadillac, und legte die kleinen Unterhaltungen ein, damit sie eine Atempause hatte. Allein: Sie sollte davon nichts merken. Sie ruhte aus, indem sie den Spazierstock in die Erde stieß und sich dagegenstemmte. Berti hatte einen Spazierstock! Angeli würde, wenn Sie sie sähe, Lachkrämpfe bekommen und nur ein einziges Bedauern für sie haben, weil sie sich dem Manne so sichtbar unterordnete. Im Grunde verstand sich Berti selber nicht; Spa- Zierstöcke paßten in ihrer Vorstellung zu alten und verknöcherten Jungfern. Aber Jürgen hatte ihn ihr in die Hand gedrückt:„Sie wer- den ihn gebrauchen!“ und sie hatte nicht v7 dersprochen. Die Verliebtheit überwindet alle Eitelkeit und Vorurteile, und am Ende kommt Berti sogar zu der Einsicht, daß ein knorriger Eichenstock mit Eisenspitze ein brauchbares Möbelstück ist. Als sie die obere Grenze der Weinberge er- reichten, setzten sie sich auf eine Bank, die mitten in der Sonne stand; jenseits des Weges begann der Wald. Berti hätte sich gern in den Schatten geflüchtet, doch Jürgen hielt ihr vor, Sie würde sich exkälten, weil sie zu sehr erhitzt ware. Da sie schon in so vielen Dingen nach- Sezeben hatte. gab sie auch diasmal nach. im Grunde sogar froh, daß er für sie dachte und Sich um sie sorgte. Welch ein Tag war das! Vor ihnen lag nun das Land weit, unendlich weit. Weinberge auf den Hängen des Gebirges, Weingärten bis in die Ebene hinein, Sie sahen so seltsam aus in ihrer mustergültigen, beinahe strengen mili- tärischen Ordnung; sie wirkten dadurch streng, aber die leuchtende Luft über ihnen milderte diese Strenge und verwandelte sie in Heiter- keit. Die Ebene mit ihren Aeckern war ein formloses Mosaik. Da waren zahllose Farb- steinchen nebeneinander gesetzt; alles schien wahllos und unregelmäßig, und erst nach eini- ger Zeit erkannte man auch hierin eine Ord- nung, die Farben wiederholten sich in be- stimmten Abständen., Die Ebene wurde aufge- lockert von Pappelgruppen da und dort. Da war ein Dorf und dort, direkt am Fuße der Berge, schienen sie sich in Bodenwellen zu schmiegen. Die ganze e dieses Bildes War Lebensfreude. „Dort drüben liegt 81 und dort fließt der Rhein“, sagte Abts und wies mit seinem Stock in die Gegend. Berti konnte nichts sehen.„Wo?“ fragte sie. „Dort— sehen Sie den schwachen Schatten? Das ist der Dom von Speyer.“ Aber Berti sah weder einen kräftigen noch einen schwachen Schatten, sie sah nur einen schleierartigen Dunst in allen Farben des Re- genbogens, von einem silbernen Licht durch- glüht, sich vor den Horizont schieben, Ihr war es auch ganz gleichgültig, wo da irgendwo Speyer lag und der Rhein floß, sie war glück lich, daß sie hier auf einer Bank saß und ein Land vor sich hatte, von dem Jürgen Abts be- hauptete, es wäre ein Paradies. Uebrigens war sie längst davon überzeugt; seit dem gestrigen Abend hatte sie das Gefühl, im Paradies zu sein. Gestern! mußte sie denken, war das erst gestern? „Ja“, log sie,„ich sehe. Und das ist der Dom von Speyer? Ich erinnere mich: in der Schule haben wir gelernt, dort seien Kaiser begraben. Ich war nie in Speyer. Wenn man richtig be- denkt, ist alles 5 aufregend.“ Sie ver- ſunnnte 8 plötzlich ihre eigens Ausdruckss- 5 weise mißfiel ihr, sie war hier fehl am Platze, Sie War lächerlich und dumm. Nichts war hier aufregend, hier war alles selbstverständlich und ungekünstelt, hier war alles natürlich ge- Wachsen, selbst die Empfindungen wurden ein- fach und unkompliziert. Jürgen stopfte sich eine Pfeife und setzte sie in Brand. Berti bot er eine Zigarette an. Gern hätte sie zugegriffen, doch aus irgendeinem un- klaren Gefkühl heraus dankte sie. „Das tut gut, was?“ fragte er und lachte leise vor sich hin. „Was?“ fragte sie zurück. „Das Schwitzen! Beim Bergsteigen kommt das Blut in Wallung. Wann haben Sie zuletzt geschwitzt, Berti?“ „Das kann ich Ihnen genau sagen: vor vier Tagen in der Sauna.“ „Und wann haben Sie geschwitzt intolge einer Körperlichen Anstrengung?“ „Oh—— „Niel“ Und er lachte. Ihr Blick umschattete sich.„Warum müssen Sie mich jetzt frozzeln, wo ich Froh und glück- lich bin?“ „Ich wollte es nur von Ihnen hören.“ „Ich verstehe, Sie möchten mir gerne vor- Halten, daß ich ein verzärteltes, verweichlichtes und nutzloses Ding bin, Ich habe mir deswegen heute schon selbst Vorwürfe gemacht und kann Ihren Spott gar nicht vertragen. Ich bin Unschuldig, daß ich einen Vater habe, der sehr vermögend ist. Er vertritt den Standpunkt, er und seine Ahnen hätten genug gearbeitet, daß es seine Tochter nicht auch noch müßte. Uebri- gens bin ich nicht so nutzlos; ich arbeite auf dem Büro des Werkes, ganz allein aus dem Grunde, um etwas zu tun und nicht müßig zu sein. Verwöhnt und verzärtelt bin ich, das gebe ich zu, aber ich bin gesund an Leib und Seele und habe mir den Sinn für das Echte bewahrt. Uebrigens sind Sie ja bereits dabei, mich in die Kur zu nehmen.“ „Entschuldigen Sie, Berti, ich will Sie nicht kränken“, knurrte er durch die Zähne, mit denen er die Pfeife festklemmte,„aber Was die Kur angeht, so ist sie gut. Sie werden sehen, Sie brauchen weder die Sauns noch den Mas- Sie aus. Gedanken auf. seur. Warten Sie nur, wie Ihnen heute abend das Rumpsteak schmecken wird!“ „Um Gottes willen!“ wehrte sie entsetzt ab. „Gestern Saumagen, heute Rumpsteak! Sie Wollen mich wohl mästen? Danke, mein Herr, ich habe zu Hause immer satt und reichlich zu essen bekommen.“ „Wenn Sie solche Leistungen vollbringen, brauchen Sie nicht nach Hollywood- Methode Zu leben, Berti.“ Er kehrte sich ihr zu und blickte sie lange an. Unter diesem Blick wurde sie wieder verwirrt und errötete. „Sie sehen reizend aus, Berti“, sagte er, bei- nahe ein wenig schmeichelnd.„In Ihren Augen ist schon ein bissel von der Sonne, auch von den Farben ist etwas in Ihren Augen. Sie sind, glaube ich, eine großartige Frau. Mit Ihnen könnte man etwas anstellen.“ „Was?“ fragte sie. „Das käme drauf an. Ich habe alle Hoch- achtung vor Ihnen, für den Anfang halten Sie sich sehr tapfer.“ „Mein Gott!“ rief sie.„Sie müssen mich ja für eine dumme Ziege gehalten haben!?“ Sie lachten beide und dann schwiegen sie eine Weile. Vor ihnen über den Weinbergen drehten Lerchen ihre Spiralen in den Himmel, hinter ihnen im Wald sangen tausend Vögel auf einmal, hoch in den Lüften segelten Schwal- ben und schossen mit spitzen Schreien gegen die Erde. Berti schlug die Beine übereinander und legte die Hände um das Knie. Sie stellte fest, daß die Verzauberung des gestrigen Abends auch bei hellstem Sonnenlicht noch andauerte. Sie zog die warme und würzige Luft tief in 882 ein und unterdrückte einen Seufzer. Auf einmal mußte sie an Vitus Bachkötter denken. Jürgen würde ihm bestimmt gefallen. Warum legte sie so großen Wert darauf, daß er ihm gefiele? Eine Ungeduld zog in ihr Herz, weil sie es nicht erwarten konnte, mit Vitus 5 zu telefonieren und seine Meinung zu hören. „Woran haben Sie jetzt gedacht?“ störte er 5 Gonsckang tuen Badische Landsiedlung— Vorbild jedlungs-Anstalt des ökentlichen Rechts im Jahre 1937 den ersten Konnte, werden sich nur wenige dessen bewußt gewe- welches weit in die Zukunft wei damit seinen An- im Jahre 1939 folgte ein gleiches Aussiedlungsverfahren in der Industriegemeinde Villingen das in den letzten Jahren — mehr als Muggensturm— als die Wiege des Aussiedlungsgedankens öffentlich bekannt ge- worden ist. Insgesamt hat die alte Badische Landsiedlung unter ihrem heutigen verdienst- vollen Leiter Dr. Krumm vor dem zweiten arrondierte bäuerliche Siedlerstellen im Aussiedlungsverfahren mit und ohne Flurbereinigung ausgelegt. Sie hat damit einen Fundus von praktischer Erfah- rung in der Aussiedlung gewonnen, auf dem Agrarpolitisch So zukunftsträchtigen Maßnahme nach dem AAgenhaften Sünstigen Ergebnisse, welche die von er Lenegten „ ĩðù2ãu ͤT0T00T0TTTPPP00P0bT—T——T—T—— mꝓ—ꝓ—ꝓ—— 7˙ io¼’'. ̃——————ñ—ñ— 5 Die Behörden Hongkongs und Singapurs sind in der letzten Zeit einigermaßen beun- ruhigt über die Macht der„Tongs“, der chine- sischen Geheimbünde, von denen es allein in Singapur schätzungsweise 300 gibt. Die Tongs sind nichts Neues. Schon während der letzten 2000 Jahre oder mehr sind sie im erstreckt sich ihr Wirkungsbereich sogar auf den„Fernen Westen“, auf Städte wie San Franzisko. In Hongkong hat die Polizei 10 000 Mitglie- der des sogenannten Triad-Geheimbundes na- mentlich registriert; weitere schätzungsweise 10 000 Mitglieder sind den Hütern des Gesetzes noch unbekannt. Der Bund war ursprünglich eine politische Organisation, als er vor etwa 300 Jahren in den südlichen Provinzen Chinas gegründet wurde. Er bezweckte damals den Sturz der mandschurischen Herrscher Chinas. Drei Tage lang dauerten zu jener Zeit die Wei- Hen, die mit der Aufnahme in den Bund ver- knüpft waren. Heute sind diese Zeremonien wesentlich kür- zer. Obligatorisch ist es jedoch, einen Trunk einzunehmen, der aus einigen Blutstropfen aus den Fingern des Kandidaten und aus Hahnen- blut gemischt ist. Der Eid, den die Mitglieder aller dieser Ge- eimorganisationen leisten müssen, gilt ein ganzes Leben, Wird er gebrochen, erwarten den Wortbrüchigen furchtbare Strafen: man er- schlägt ihn oder läßt ihn den„Tod der tausend Wunden“ erleiden. Alle Geheimbünde leben von der Furcht der Mitglieder. Oft werden Menschen, die sich als nützlich erweisen könn- ten, zum Eintritt in einen Tong gezwungen. Es gab Fälle, in denen nichtsahnende Stra- Benpassanten auf Lastwagen gezogen und zu den Weihen geschleppt wurden, Völlig einge- schüchtert, leisteten sie keinen Widerstand und Wurden Mitglieder. Tonęgs politischer und revolutionärer Art ha- ben den Lauf der Geschichte des Fernen Ostens Wesentlich beeinflußt. Bei jedem Aufstand in China konnte man sicher sein, daß einige ihrer Mitglieder die Hand im Spiel hatten. Die chinesische Provinz Honan wurde lange Zeit als Geburtsland ungewöhnlicher Sekten Angesehen. Dort entstand auch eine bekannte Geheimorganisation, die sich„Die Tore des Himmels“ nannte. Ihr Gründer, der Steinmetz Han u- ming, behauptete, er habe ein altes Siegel mit magischen Kräften entdeckt. Es sei das Siegel zum Himmelstor und verleihe ihm besondere Gaben, Diese Gaben stellte er auch sofort in seinen Unternehmungen gegen eine unbeliebte Regierung unter Beweis. Drei ver- schiedene Armeen wurden gegen Han Vu- ming Fernen Osten am Werk gewesen. Neuerdings und seine Nachfolger aufgestellt, aber jede er- litt eine Niederlage. Dies alles ereignete sich jedoch vor der japanischen Invasion. Inzwi- schen haben natürlich der Bürgerkrieg und die kommunistischen Säuberungsaktionen das alte China von Grund auf zerstört. Nicht alle chinesischen Geheimbünde sind jedoch mit politischen Bewegungen verknüpft. Das Wort„Tong“ bezeichnet vielmehr eine ganze Reihe von Organisationen, von harm- losen Gruppen von Familienangehörigen an- gefangen bis zu Banden der Unterwelt. Erpressung, Geschäfte mit dem Laster, Dro- hungen— dies sind die Dinge, die zum Ge- deihen derjenigen Tongs beitragen, d von Verbrechen leben. Aber gegen diese Art von Tongs kann die Polizei ei reiten. Viel schwieriger ist es, gegen Geheimbünde vorzu- Vom, „Es wandeln sich die Zeiten und wir mit ihnen“, sagt ein vielge- brauchtes Zitat, das all denen entgegengehalten Wird, die behaupten, daß sich die Menschen immer Sleich blieben. Nun, ein Sprichwort hat so recht wie das andere, aber dag in bestimmten Zeiten be- stimmte Ausdrucksfor- men menschlichen Ver- haltens modern oder we- niger modern waren, das möchte man doch nicht bestreiten. Ebenso rich- tig ist, daß in unserer schnéllebigen Zeit mit dem Wandel unserer Umwelt sich auch die Interessen und damit die „Typen“ verändern. An dem Beispiel des Rund- funkhörers wollen wir Uns die gegenseitige Be- einflussung von„Typ“ und technischem Fort- schritt bei den Geräten vor Augen halten. Am Anfang des Rundfunkhörens stand das Wundern. Für Menschen um 1923 war es ein Wunder, dag man„drahtlos“ zu hören ver- mochte, nicht allein die menschliche Stimme, sondern sogar Musik. An das Telefon hatte man sich bereits gewöhnt und daß man draht- 10s Funksprüche senden konnte, war auch all- gemein bekannt. Die drahtlose Telegrafie spielte sich jedoch außerhalb des Alltags ab. In den Kopfhörern der ersten primitiven Detek- torempfänger krachte, schnarrte und klapperte es, All das bedeutete aber wenig neben der Tat- sache, daß plötzlich die weite Welt ihren hör- baren Einzug in die Heime halten konnte. „Die weite Welt“— das war das Stichwort wohnten. Terror und Furcht regieren Chinas Geheimbünde Die Bruderschaften schwanken zwischen politischen und kriminellen Zielen gehen, die keine asozialen, sondern politische Ziele haben. Schon seit mehr als 20 Jahrhunderten gehö- ren Geheimorganisationen zum Bild des chine- sischen Lebens, Generationen von chinesischen Emigranten haben diese Einrichtung auch an- derswo bekanntgemacht. Westliche Beobachter haben vorgeschlagen, die Bestrebungen der Chinesen, einen Tong zu bilden, etwa in Hong kong oder Singapur, in löblichere Bahnen zu lenken und die Geheimorganisationen in einen demokratischen Rahmen zu bringen. Aber die- ses Argument ist von vielen wieder verworfen worden, da diese Geheimorganisationen schon ihrem Wesen nach jeglicher Form von Demo- ratie zu widerstreben scheinen, So muß die Frage nach einer Lösung des Problems vor- läufig noch offen bleiben. Wfeſlenjäger“ zum„Hi. Fi. Fan“ Kleine Typologie des Rundfunkhörers 4 7 * Gebannt lauschen die beiden Freundinnen dem Beethoven-Kon- zert, für das sie keine Karten mehr erhielten und nun über den Rundfunk empfangen können. Dank der Technik bleibt die Schön- heit des Klangs so erhalten, als ob sie direkt dem Konzert bei- Pressefoto: Siemens der ersten Jahre der Rundfunkentwicklung. Bastler versuchten die Reichweite ihres Emp- fängers zu vergrößern, die Rundfunkindustrie tat ihr Möglichstes, um die Geräte immer emp- fangsstärker zu machen. Und als sich zum Mittel- und Langwellenteil noch der Kurz- Wellenteil gesellte(dies ereignete sich zu Be- Sinn der dreißiger Jahre) war der Höhepunkt der Wellenjagd gekommen. Zahllose Rund- Tunkwitze und Anzeigen aus diesen Jahren berichteten von„Rekorden“, so zum Beispiel: „In einer Stunde fünfzig Sender erwischt.“ Das Quietschen der Rückkopplung war die ge- Wohnte Begleitmusik zum Rundfunkempfang des Wellenjägers. Mottenpulver contra Rotwild Der alte Waldpfleger, der irgendwo im Tau- nusdorf regelmäßig in der Drogerie auftauchte, um tütenweise Mottenkugeln zu kaufen, wurde langsam zur komischen Gestalt. Die Lehrbuben ulkten schon:„Er wirft die Kugeln nach den Motten, darum der Umsatz.“ Dem war nicht So.„Mein Nachbar beschwert sich, weil das Rotwild die Getreidefelder und die Aecker ver- wäüstet. Jetzt hab ich um seine Felder Stöcke in die Erde gesetzt, habe sie gespalten und setze Mottenkugeln hinein. Kein Stück Rotwild überschreitet diese Duftzone. Kampfergeruck macht die Wildtiere scheu. Leider muß ich die Kugeln oft erneuern“, erzählte eines Tages der alte Waldpfleger. Die Lehrbuben ulkten nun nicht mehr. Mit eigenem Alphabet In der englischen Stadt Rotherham meldete sich eine Frau freiwillig, um aushilfsweise Briefe auszutragen. Später stellte sich heraus, daß sie überhaupt nicht lesen konnte. Aber in den dreißiger Jahren beginnt auck eine Entwicklung, die heute erst ihren Höhe- Punkt erreicht hat: die Tendenz zur größeren Tonqualität, zum„Hi-Fi“. Schon 1937 erhiek ein Rundfunkgerät, das Siemens-Kammer- musikgerät auf der Weltausstellung in Paris einen Grand Prix. Der Krieg brachte auch hier Stillstand. Die Wellenjagd wurde staatlich verboten und Ton- qualität spielte bei Durchsagen der Luftlage- meldungen keine Rolle. Seit der Währungs- reform jedoch nahm die Entwicklung des Rundfunks wieder einen neuen Aufschwung. Um 1950 wurde der 4. Wellen- Bereich, der UKW- Bereich eingeführt, der das Wort vom störungsfreien Empfang wahr machte. Musik- sendungen erklangen, als ob im gleichen Raum musiziert würde. Hi-Fi, Drei-D- Klang, Raum- ton und wie die Bezeichnungen alle lauten, sind Ausdrücke für das Streben nach Ton- qualität. Der„Wellenjäger“ von früher hat sich in andere Bereiche zurückgezogen und dient heute als Amateurfunker der technischen Wei terentwicklung. Aber der„Normalverbraucher“ unter den Rundfunkhörern erzählt nicht men von Stationen, die er über Tausende von Ki N metern hereinholte: Er berichtet stolz vom Klirrfaktor, den er bis auf wenige Prozente heruntergedrückt hat. Kurz, der„Wellenjäger“ wurde vom„Klangfanatiker“ abgelöst. Neben diesen Typen haben wir heute den Rundfunkhörer, der gestern wie heute den Ortssender einstellt und für den Radio die ge- wohnte Geräuschkulisse seines Alltags be- deutet. Ihn stören schlecht eingestellte Sender ebensowenig wie ein kräftiger Klirrfaktor. Aber diese Hörer sind das Fußvolk der Rund- kfunkhörergemeinde— durch die anderen da- Segen wird ebenso die Entwicklung der Ge- räte bestimmt. wie sie als Typen von der tech- nischen Entwicklung der Geräte bestimmt wer- den. Cécile Hensel Ende des redaktionellen Teils Viecherei Der unbestrittene Star des Zoos von Balti- more ist die Schimpansin Betsy. Sie ist eine gefragte Künstlerin, seit sie einmal mit Ver- Werbemüstgen ihre Finger in Malerfarben getaucht einrichten, auf eine Wand die heitersten Schnörkel die sich zuritbert hat. Ihre„Meisterwerke“ werden zu Stern und Pa Preisen gehandelt. sammensetzt. stattleiter der g Erzieher aus 5 5 Wahlwies bei Wenig Arbeit 2. 5 e Arbeit macht die Düngung, wenn die Eacharhck.-Grunddüngung in der arbeitsruhigen Zeit, sieb Also vor der Frühjahrsbestellung, und die N- Düngung während der Wachstumszeit ausge- bracht wird. Die PKR-Grunddüngung richtet sich in der Höhe der Düngergaben nach dem Nährstoffzustand des Bodens. Wurde der Schlag untersucht, so steht der Düngerbedarf Test; andernfalls ist reichlich genug zu düngen, um eine gute Ernte zu erzielen und darüber hinaus das Nährstoffkapital im Boden mög- lichst noch zu erhöhen, um so die Bodenfrucht- barkeit allmählich zu verbessern. Phosphor- säure und Kali werden praktisch nicht ausge- Waschen; sie sind daher in der Anwendung nicht an einen bestimmten Streutermin gebun- den, sondern können dann gestreut werden, wenn es mit der Arbeit im Betrieb am besten paßt, 2z. B. bereits auf die Stoppel der Vorfrucht. Die Stickstoffdüngung richtet sich in der Höhe der Düngergabe nach dem Bedarf der Angebauten Pflanzen, der je nach Boden, Wet- ter, Sorte, Anbauziel usw. verschieden sein Kann. Stets ist auf harmonische Nährstoffver- sorgung zu achten; denn der Stickstoff wird nur bei reichlicher PK- Versorgung ausgenutzt. Hohe N-Gaben ohne gute PK-Düngung bedeu- sicherer Erfolg ten deshalb ebensosehr eine Verschwendung Wie umgekehrt zu niedrige N-Gaben. Bei der Wahl der Stickstofform ist die Bodenreaktion zu berücksichtigen. Zu Thomasphosphat passen Z. B. für Kartoffeln sauer wirkende N-Dünger, Wie schwefelsaures Ammoniak(„Ruhr- Am- moni aA R) oder Ammonsulfatsalpeter Ruhr- Montan). Als Mindestgaben sollten gelten 6 dzſha Thomasphosphat und 3 dz Kalidünge- Salz(oder 4,5 dz Patentkali) sowie 3 dz Ruhr- Ammoniak mit 21% N oder Ruhr-Montan mit 260% N(davon ½ als Salpeterstickstoff). Es sollte mehr als bisher beachtet werden, daß Ammoniakstickstoff billiger als Salpeter- Stickstoff ist. Es kosten 1 kg Reinstickstoff, be- z0gen als schwefelsaures Ammoniak und Am- monsulfatsalpeter, 1,29 DM, als Kalkammon- Salpeter bereits 1,33 DM, als Kalksalpeter 1,55 DM und als Natronsalpeter 1,59 DM. Ueberall, wo es angängig ist, kann durch An- Wendung geeigneter ammoniakhaltiger Stick- stoffdünger gespart werden. Die Düngemittel gehören zu den Betriebs- mitteln, deren Aufwand sich am besten be- zahlt macht. Wer vor der Düngurg überlegt, der wird mit wenig Arbeit düngen und dafür sicheren Erfolg ernten. Der Motorradabsatz steigt In der vergangenen Zeit konnte man immer Wieder lesen und hören:„Dos Motorrad slirbf. Kein Mensch will mehr der Winterong gusgesetet sein.“ Nach diesen Prognosen, die nun seit Jahren gofgestellt werden, mößte das Motorrad zumin- dest von unseren bundesdeufschen Straßen längst verschwun- den sein. Wie aber sieht es wirklich qus? Zu einem Bestond von rund 2,5 Millionen Motorrädern und Rollern kamen im vergangenen Jahr fund 150 000 nebe Fohrzeuge hinzu. AugBer- dem wurden doneben noch e.̃ 450 000 Mopeds hergestellt. Kann man de von einem Aussterben reden? Doch wirklich nicht! Die Zohlen beweisen eindeutig, daß es nach Wie vor Honderttabsende von Menschen giht, die ein praktisches, preiswertes Fahrzeug zo schätzen wissen ond sich quch durchaus bewußt sind, daß Fohren in der frischen luft in der Regel nur gesundheitsförderndd ist. Eine Sondersfeflung in der Moped- und Moforradfertfigung nimmt die Firma fichtel& Sochs ein. Mit ihrem Sachs 50 ist beispielsweise jedes dritte Moped ousgerôstet, außerdem besstzen c 63% aller zugelassenen 100-cem-Moschinen ebenfalls einen SAcHs-Motot. Dos ist nicht verwunderlich. SachHs-Motoren hoben nun mal einen besonderen Ruf. Bei den materiaſfressenden Zerreißproben der Zuvertéssigkeits- fahrten errongen beispielsweise Maschinen mit diesen be- röhmten Motoren co. 65% aller Soldmedoillen ihrer Klasse in der vergangenen Sportsdison. Dies ist wesentlich mehr als der Gesomtdurchschnitf aller anderen Fabrikate der gleichen Klasse. 5 — 124%½80, 2½ Oberbetten abc 8e Botten-Müller, Abt. 235, Martetrotlvitſnay. Wer dann an gedacht am nächsten Morgen frœherwocht! alle Anstrengun ihr die Tore!“ Nach dem Spiel Ein schweres Spiel liegt hinter den Männern des Eintracht-Fußball-Rlubs. Aber en haben nichts genutzt, dieses Spiel ing verloren. Mit hängen- den Köpfen schleicht die Mannschaft in die Kabinen. Doch ihr Trainer gibt ihnen neuen Mut.„Nächsten Sonntag klappt es besser, aber ihr dürft nicht außer Form kommen, getzt geht es erst einmal unter die Duschen. Ich habe euch Hier ein Mittel mitgebracht, das wieder neue Kraft gibt. Es heißt Bade-das, enth A. B 3, E und F, außerdem den Extrakt der Roßkastanie, das ist gut für den Blu Kreislauf. Also unter die Duschen mit Bade-das— und nächsten Sonntag schieße Mit Olivenôl und Glycerin hergestellt und hervorragend parfümiert, gewährt Ihnen Palmolive- Rasierseife immer eine langanhal. kene, S latte und angenen- me Ras ur Kaufen Sie sich Palmolive Ra- Sierseife, und überzeugen Sie sich selbst, daß Sie bei tägli- chem Rasieren 5 Monate mit einer Stange auskommen. Erinnern Sie sich? Vor zehn Jahren ein uner- Tüllter Traum— heute eine Selbstverständ- lichkeit: die vollemaillierte NEFF-WITTA Waschmaschine mit Edelstahl- Trommel und Schaltautomatik das Wirtschaftswunder glücklicher Hausfrauen! Die ganze Familie genießt den Vorteil, dak die Hausfrau endlich Zeit hat, denn die bisher schwerste Arbeit wird heute nebenbei erledigt: Waschtag? Eine Kleinigkeit für die NEFF WITTA Waschmaschine mit der Edelstahl- Trommel. Ihre Schaltautomatik übernimmt den gesamten Waschvorgang. J ö Gültiger Gufschein 195 2 Für Sartenfteunde 1 zum völlig 2 5 kostenlosen und 5 ODerbindlichen Bezug meiner ilderreſchen und farbenfrohen Garten- Anregungen Frökſuhr 1958 dle oosschnelden, Of Poste Kleben und einsenden an den bekannten Juriher fvinche eub? ee ält die Vitamin- 0