Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Nr. 25 Freitag, den 14. Februar 1958 10.58. Jahrgang Leichte Entspannung im Sakiet-Konffikt Tunesien fordert Truppenabzug, will aber verhandeln— Versteifung in Paris Tunis(UP). Der tunesische Präsident Bur- giba äußerte am Donnerstag gegenüber der Presse, Tunesien sei bereit, auf einen Appell an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Sakiet-Affäre zu verzichten, falls Frankreich eine amerikanische Vermittlung Akzeptiere. Die an diese Außerung geknüpften Hoff- nungen auf eine Entspannung im französisch- tunesischen Konflikt wurden allerdings we- nige Stunden später durch die Erklärung des französischen Außenministers Pineau wieder gedämpft, daß Frankreich mit Tunesien in Keine Verhandlungen eintreten könne, solange die französischen Truppen in Tunesien einem „unzulässigen“ Druck ausgesetzt seien. Pineau gab diese Erklärung in Vertretung des erkrankten Ministerpräsidenten Gaillard vor der Nationalversammlung ab, die eine genaue Unterrichtung über die neuesten Ent- Wicklungen in der Sakiet-Affäre gefordert Hatte. Er warf der tunesischen Regierung vor, sich durch die Maßnahmen gegen die fran- 268ischen Truppen in Tunesien in Wider- spruch zu ihren Verpflichtungen gegenüber Frankreich zu setzen und gab ihr die Verant- wortung, falls es zu irgendwelchen Zwischen- fällen komme. Präsident Burgiba hatte vor seiner Erklä- rung zu dem amerikanischen Vermittlungs- angebot in seiner wöchentlichen Rundfunk- rede angekündigt, daß Tunesien zu einer Wie- deraufnahme der Verhandlungen mit Frank- reich bereit sei, sofern zuvor sämtliche fran- zösischen Truppen aus Tunesien abgezogen würden. Gleichzeitig hatte er vor einer Miß- achtung der tunesischen Beschränkungsmaß- nahmen gegen die französischen Truppen ge- warnt. Tunesien werde zu den Waffen grei- ten, wenn diese Anordnungen von französi- scher Seite nicht befolgt würden. Kurz vor der Rede Burgibas hatte der fran- 268ische Geschäftsträger in Tunis, Benard, dem stellvertretenden tunesischen Präsiden- ten Ladgham, eine Note Frankreichs an die tunesische Regierung überreicht. Uber ihren Inhalt wurde offiziell bisher nichts bekannt, er wurde aber im Ständigen Rat der NATO den westlichen Verbündeten Frankreichs mit- geteilt. Von unterrichteter Seite verlautete, in der Note werde vor allem auf die ernste Lage hingewiesen, die durch die Blockierung der französischen Truppen in ihren tunesi- schen Standorten entstanden sei. In Washington erklärte am Donnerstag der Sprecher des Außenministeriums, Lincoln White, die Vereinigten Staaten seien wohl zu einer Vermittlung“ im französisch- tunesischen Konflikt bereit. Die Initiative dazu müsse aber von den beiden Streitteilen kommen. Gleichzeitig wandte sich das Außenministe- rium mit Eutschiedenheit gegen die sowijeti- sche Behauptung, daß die Vereinigten Staa- ten hinter dem Bombenangriff auf Sakiet ge- standen hätten und bezeichnete diese Dar- stellung als„Lüge“. Sie sei unvereinbar mit den Wiederholten Forderungen der Sowiet- Uni jon nach besseren Beziehungen zu den Ver- Blank: Renfenreform war ein voller Erfolg SPD fordert Beseitigung von„Mängeln“— Anträge werden künftig schneller bearbeitet Bonn(E. B.) Bundesarbeitsminister Blank wies am Donnerstag vor dem Bundestag die Kritik der SPD an der Rentenreform zurück und erklärte, daß die Neuordnung der Renten im ganzen ein voller Erfolg gewesen sei und das angestrebte Ziel erreicht wurde. Der Mi- nister beantwortete eine Große Anfrage der SPD, in der diese Auskunft über die Pläne der Regierung zur Beseitigung der Mängel bei der Rentenreform forderte. Der Bundestag befaßte sich außerdem mit je einem Antrag der SPD und der FDP zur gesetzlichen Kran- kenversicherung. In der Begründung der SPD-Anfrage Warf die Abgeordnete Korspeter der Bundesregie- rung mangelnde Sorgfalt bei der Vorbereitung der Gesetzentwürfe zur Rentenneuordnung Vor. Sie bemängelte vor allem die leidigen Anrechnungsbestimmungen und forderte eine gesetzliche Regelung, daß Rentenempfänger nach einem Arbeitsleben nicht mehr auf Für- sorgeunterstützung angewiesen sein sollen. Die Bestimmungen über Ersatzzeiten für Mili- tärdienst, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Ausbildung sowie die Möglichkeit, daß die Entrichtung von Beiträgen zu Leistungsmin- derungen führen könne, waren weitere Punkte der Kritik. „Die grundsätzliche Entscheidung bei der Rentenreform war richtig und ihre sozial- politische Auswirkung segensreich“, sagte Ar- beitsminister Blank in seiner Antwort. Er betonte, daß die Renten durchschnittlich um 62 Prozent bei den Arbeitern und um 69 Pro- zent bei den Angestellten erhöht worden seien. Im Normalfall liege die Rente nach einem Arbeitsleben weit über den Fürsorgerichtsät- zen. Die theoretisch möglichen Schwierigkei- ten bei Gruppen mit sehr niedrigen Arbeits- entgelten würden durch die neue Rentenformel mit der Anpassung der Renten an den jeweils aktuellen Lohnstand künftig verringert. Neue versorgungsähnliche Regelungen seien daher nicht angebracht. Die Anrechnung der Ersatzzeiten für Mili tärdienst, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Aus- bildung habe bei der Rentenumstellung pau- schal erfolgen müssen, da Neuberechnungen im Einzelfalle un möglich gewesen wären. Uper die Auswirkungen freiwillig entrichteter Bei- träge auf die Rentenleistung soll nach den Worten Blanks eine Sondererhebung durch- geführt werden. Der Minister sagte zu, daß die Bearbeitungsdauer der Rentenanträge Künftig verringert werde und die Ubergangs- schwierigkeiten durch die Zahlung von Vor- schüssen verringert werden sollen. Lob, Kritik und gute Ratschläge Der Rentenexperte der SPD, Prof. Schel- lenberg, und sein Fraktionskollege Walperi zählten in der Debatte auf, was nach ihrer Meinung an der Rentenreform geändert wer- den müßte. Schellenberg erkannte an, daß die Lebenslage vieler Rentner verbessert worden sei. Es gelte jedoch, die Rentenreform zu reformieren, um eine Regelung zu finden, die auch Vorbild für Gesamtdeutschland sein Könnte. Für die Hälfte der rund sieben Mil- Ijionen Rentner hätten sich Härten und Unge- rechtigkeiten ergeben. Zum Beispiel würden die Zuschläge immer niedriger, je länger man Soldat oder arbeitslos gewesen sei. Durch die Anrechnung der Renten auf andere Sozial- leistungen hätten eineinhalb Millionen Men- schen bei der Neuregelung keine Mehrleistun- gen bekommen. 40 000 Altersrenten seien völ- lig fortgefallen. Temperamentvoll verteidigte CDU/ CSU- Abgeordneter Stingl die Rentenneuordnung al: Soziale Großtat. Seine Partei widersetze sick jeder Art von Mindestrenten. Die Rentenver- sicherung sei kein Ausgleich für unterschied- liche Lohn- oder Gehalts verhältnisse. Die Volkswirtschaft sei durch die Rentenerhöhun- gen nicht gefährdet worden. Tendenz zum Versorgungsstaat bremsen Fritz Weber(FDP) forderte, daß aus dei gegenwärtigen Fassung der Rentenreform Härtebestimmungen beseitigt werden. Ei wandte sich ebenso wie der frühere Bundes- Bundeswehr Roste 9,5 Kliiarden Sozialausgaben sind am höchsten— Steuer- reform kostet 420 Millionen DM Bonn(E. B.) Bundesfinanzminister Etzel hat am Donnerstag vor dem Haushaltsaus- schuß des Bundestages zum ersten Male Zah- len über die Aufwendungen für die Bundes- Wehr vorgelegt. Er bezifferte die bisherigen Gesamtauf wendungen mit 9,5 Milliarden DM. Davon wurden im Rechnungsjahr 1955/56 rund 0,1 Milliarden, im Rechnungsjahr 1956/57 rund 3,4 Milliarden und im jetzt zu Ende gehenden Rechnungsjahr 1957/58 etwa 6 Mil- liarden DM ausgegeben. Für das kommende Rechnungsjahr 1958/59 sollen 10,7 Milliarden DM für die Bundeswehr ausgegeben werden. Die Verteidigungslasten sind jedoch nur der Zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt. Die Sozialausgaben, einschließlich der Bundeszu- schüsse zum Wohnungsbau, betragen 15,5 Mil- Ziehi England weifere Truppen ab Zunehmender Vorrat an H-Bomben— Weiß- buch über Verteidigung London(UP). Die britische Regierung hat ein Weißbuch über die Landesverteidigung veröffentlicht, in dem erklärt wird, England sei sehr darum bemüht, einen wesentlichen Beitrag zu den NAT O- Streitkräften in Europa Zu leisten. Die Regierung sei jedoch verpflich- tet,„eindeutig klarzustellen, daß sie leider gezwungen wäre, den Umfang der Land- und Luftstreitkräfte, die sie auf dem europäischen Kontinent stationieren kann, erneut zu über- prüfen, falls sie nicht angemessen finanziell unterstützt wird“. Dieser Hinweis bezieht sich nach Ansicht politischer Beobachter eindeutig auf die Wei- gerung der deutschen Bundesregierung, wei- terhin einen Beitrag zu den Stationjierungs- kosten für die britische Rhein-Armee zu lei- Sten. Dieser deutsche Beitrag in Höhe von 47 Millionen Pfund Sterling(etwa 552 Millio- nen DM) ist jedoch im Voranschlag des briti- schen Verteidigungshaushaltes, den das Weiß- buch enthält, bereits mit eingesetzt. Insgesamt Will Großbritannien im Haushaltsjahr 1958/59 für die Verteidigung 1,418 Milliarden Pfund Sterling ausgeben(etwa 17 Milliarden DM. Die allgemeine Wehrpflicht, so geht aus dem Weißbuch hervor, wird in Großbritannien 1962 zu Ende gehen. Es soll dann nur noch eine Freiwilllgen-Armee von 375 000 länger dienenden Soldaten geben, von denen 165 000 auf das Heer, 135 000 auf die Luftwaffe und die restlichen auf die Flotte entfallen. Das Weißbuch stellt ferner fest, daß die Zahl der Freiwilligen für die Streitkräfte zu wünschen übrig lasse. Aus diesem Grunde sollen die Löhne und Gehälter für alle Dienstgrade er- höht werden, um den Freiwilligen einen grö- Beren Anreiz zu bieten. Auch die Familien- beihilfen und die Wohnungsentschädigungen sollen erhöht werden. Großbritannien verfügt, wie das Weißbuch mitteilt, über einen immer größer werdenden Vorrat an Wasserstoff bomben. Ferner sei ein britisch- amerikanisches Abkommen über die Stationierung amerikanischer Mittelstrecken- raketen auf britischem Boden abgeschlossen worden. Diese Raketen würden noch durch eine neue britische Rakete„eines noch weiter entwickelten Typs“ ergänzt werden, an der zusammen mit den Vereinigten Staaten mit Vorrang gearbeitet werde. Diese Rakete könne im Gegensatz zu den amerikanischen Modellen von Rampen abgefeuert werden, die sich unter der Erde befinden. Das Weißbuch schließt, es sollte nicht ange- nommen werden, daß die sowjetischen Sput- niks das militärische Gleichgewicht gestört hätten.„Die Uberlegenheit des Westens ist durch das Aufkommen von Mittelstrecken- 8 eher verstärkt als vermindert wor- eri* Brentano pf britischen Botschafter Im Bonner Auswärtigen Amt trafen Bun- desaußenminister von Brentano und der bri- tische Botschafter in der Bundesrepublik, Sir Christopher Steel, zu einem halbstündigen Gespräch zusammen. Den Mittelpunkt der Unterhaltung, die auf Wunsch von Steel statt- fand, bildeten die Stationierungskosten. Bot- schafter Steel war kurz zuvor aus London zurückgekehrt, wo er Besprechungen mit der britischen Regierung über das deutsche An- gebot geführt hatte, Großbritannien als Vor- finanzierung für deutsche Rüstungsaufträge 1,2 Milliarden DM zu zahlen. In London war dieses Angebot der Bundesregierung mit Zu- rückhaltung aufgenommen worden. Groß- britannien möchte die Verhandlungen über den Beitrag der Bundesrepublik zu den Sta- tionierungskosten innerhalb der NATO fort- setzen. liarden DM. Je 2,4 Milliarden DM sind für die Landwirtschaft und für den Verkehr vor- gesehen., Der Rest von 8,4 Milliarden DM ent- fällt auf Verwaltungsausgaben, Wirtschafts- förderung, kulturelle Förderung und ähnliche Vorhaben. Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt 39,2 Milliarden DM. Auf der Einnahmeseite bleiben nach den Angaben Etzels vor dem Ausschuß von diesen 39,2 Milliarden rund 1,5 Milliarden DM un- gedeckt. Etzel hofft, diesen Betrag später durch Anleihen decken zu können. Weitere 3 Milliarden DM sind auf der Einnahmenseite durch einen einmaligen Rückgriff auf die letzten Kassenreserven gedeckt, so daß die echten Haushaltseinnahmen nur 34,7 Milliar- den DM betragen. Bei den Steuern und Zöllen bedeutet das gegenüber dem Vorjahr Mehr- einnahmen von etwa drei Milliarden DM. Als Vorsichtsmaßnahme für den Fall von Mindereinnahmen sollen auf der Ausgabenseite die letzten sechs Prozent aller Posten, außer den für Verteidigung und den gesetzlich ge- bundenen Ausgaben, gesperrt werden. Die Steuerreform kostet nach den Worten Etzels rund 420 Millionen DM. Davon tragen 120 Millionen DM der Bund und 300 Millio- nen die Länder. Der Bundesfinanzminister erläuterte den Abgeordneten seinen Entwurf über die Steuerreform. Nach seiner Schätzung würden 1959 rund 2 Milliarden DM prämien- begünstigt gespart werden. Hierfür müsse der Bund rund 400 Millionen DM Prämien zahlen. In den folgenden Jahren rechnet Etzel aller- dings mit einer geringeren Belastung des Bundeshaushalts durch Prämien. AKTUELLES IN KURZE Bundeskanzler Adenauer, der gegenwärtig ir Vence an der französischen Riviera seinen Urlaub verbringt, stattete am Donnerstag Sir Winston Churchill in dem nahegelegenen Roquebrune einen zweistündigen Besuch ab. Bundeswirtschaftsminister Erhard hatte am Donnerstagabend eine fast dreistündige Aus- sprache mit einer Delegation des Bundesvor- standes des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Bundesarbeitsminister Blank hat eine um- fassende Reform der sozialen Krankenversi- cherung angekündigt. Die SppD hat angesichts der sich häufenden Lebensmittelskandale eine sofortige Beratung des vorliegenden sozial demokratischen Gesetz- entwurfes für ein neues Lebensmittelgesetz gefordert. Die Mitglieder des Personalgutachteraus- schusses erhalten weiterhin ihre vollen Be- Züge, obwohl der Ausschuß seit November Seine Tätigkeit eingestellt hat. Der Suchdienst des DRR wird am 1. Juli damit beginnen, die Heimkehrer mit Vermig- tenbildlisten zu befragen. arbeitsminister Storch(CDU) gegen den so- Zzialdemokratischen Vorschlag, die Arbeits- losenzeit steigernd anzurechnen. Die Tenden: zum Versorgungsstaat müßte gebremst wer- den. Vor einer allzu raschen Novelle zur Ren. tenneuordnung warnte die Sozialexpertin dei DP, Margot Kalinke. Dem sozialen Fortschritt. könne nicht durch Gleichmacherei gedient werden. Die DP danke Minister Blank dafür, daß er Fürsorgeprinzipien bei Renten ab- lehne. Gegen Schluß der sechsstündigen Debatte Stellte Schellenberg f daß die SPD weder eine Mindestrente fordere noch daß ihre Große Anfrage etwas mit dem Problem des Versorgungsstaates zu tun habe. Ein SPD- Antrag zur Gewährung des vollen Kosten- ersatzes an die gesetzliche Krankenversiche- rung wurde auf Vorschlag der CDU an den Sozialpolitischen Ausschuß überwiesen. Parteienstreit um Wiedergutmachung Abberufung Greves als Ausschuß vorsitzender verlangt— SPD nimmt Stellung Bonn(dpa). Die Wiedergutmachung für Opfer des nationalsogzialistischen Regimes ist in einen offenen Streit zwischen den beiden größten Parteien des Bundestages hineinge- zogen worden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jakob Diel hat in einem Schreiben an Bundestags- präsident Gerstenmaier(CDU) und Vizepräsi- dent Carlo Schmid(SPD) Verwahrung dage- gen eingelegt, daß der SPD-Abgeordnete Otto Greve weiterhin als Vorsitzender des Bundes- tagsausschußes für Wiedergutmachung tätig ist. Nach demokratischer Praxis, so heißt es in dem Schreiben, sei es nicht üblich, daß jemand Richter in eigener Sache ist. Greve sei jedoch in einem„geradezu sagenhaften Umfang“ an der Durchführung der Wieder- gutmachung interessiert. Diel behauptet, daß Greve 30 000 Wieder- gutmachungsfälle als Rechtsberater bearbeite und für deren Erledigung Erfolgshonorare bis zu 15 Prozent gefordert habe. An Hand des Kostensatzes, den Greve für das Wiedergut- machungsverfahren eines kleinen Angestellten gefordert hat, müßte der SPD-Abgeordnete nach der Darstellung von Diel bei der Be- arbeitung von 30 000 Wiedergutmachungsfäl- len eine Bruttogebührensumme von nahezu 300 Millionen DM erhalten. In Kreisen der Regierungskoalition wird er- wogen, die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu fordern, der sich mit den gegen Greve erhobenen Vorwürfen beschäftigen soll. Der SPD-Abgeordnete Greve wies am Don- nerstag die Vorwürfe Diels zurück und be- zeichnete sie als„böswillige Hetze“. Er er- klärte:„Es ist unwahr, daß von mir als Rechtsanwalt 30 000 Anträge auf Wiedergut- machung bearbeitet würden. Nur etwa 50 An- tragsteller haben mir unmittelbar Vollmacht erteilt. Im übrigen bin ich lediglich Unter- bevollmächtigter von ausländischen Rechts- anwälten. Auch die Zahl dieser Untervoll- machten beläuft sich bloß auf einen Bruch- teil der Phantastischen Zahl von angeblich 30 000 Mandaten.“ Es sei unwahr, sagte Greve, daß er je ein unzulässiges Erfolgshonorar ver- einbart oder gefordert habe. Die„böswillige Hetze“ richtet sich nach Ansicht Greves in Wahrheit nicht gegen ihn,„sondern ist nichts als ein Angriff auf die Wiedergutmachung selber, die auf diese Weise durch erfundene Behauptungen in Verruf gebracht werden Soll“. Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion Stellte ebenfalls fest, daß der„Feldzug“ gegen Greve die Wiedergutmachung und aus partei- politischen Erwägungen die sozialdemokrati- sche Partei treffen solle, Es sei unzulässig, daß die Bundesregierung„schwarze Listen auf- stellt, ohne den darin Beschuldigten eine Gele- genheit zur Stellungnahme gegeben zu haben“. Für die Vorwürfe gegen Greve gebe es keinen Beweis. Greve selbst sei zuvor nicht gehört worden. Die SPD- Bundestagsfraktion sehe der an- geblich geplanten Einsetzung eines Unfer- suchungsausschusses mit Ruhe entgegen. Nach Angaben der SPD-Fraktion hat Diel in einem Brief an Bundeskanzler Adenauer behauptet, nach der allgemeinen Meinung des deutschen Volkes sei es zu bedauern, daß nicht Alle quden vergast worden seien, weil, dann keine Wie- dergutmachung erforderlich gewesen wäre. Fuchs-Expedition in Schwierigkeiten Christehureh(UP). Verstümmelte Funknachrichten von Dr. Vivian Fuchs deute- ten am Mittwoch an, daß die britische Ant- arktis- Expedition in Schwierigkeiten geraten ist. Die Funkverbindung wurde durch atmo- sphärische Störungen unterbrochen, soweit es sich jedoch aus den empfangenen Bruch- stücken herauslesen lieg, ist einer der vier Traktoren wegen Maschinenschadens oder schwieriger Wegstrecke zurückgefallen. Wegen der Unterbrechung der Funkverbindung ist seit über 60 Stunden die Position der Expe- dition nicht mehr bekannt. Deutsche Frage muß auf Tagesordnung Bonn für elastische Vorbereitung einer Gipfeli konferenz— Nur enger Teilnehmerkreis Bonn(dpa) J nische Bereit- schaft, auf ein Auß r der Gipfelkonferenz der rungschefs zu ver- zonner Regiernngskreisen Sie wird als dafür it der 5 bereit ist, der entgegenzuke zichten, hat in Beifall gefunden. gewertet, wie we Sowietregierung Wie Bonner Sprecher am ten, sei es anzuerkennen, d Dulles persönlich diesen V chen habe, obwohl lehnende Haltung der Sowiet über einem Auge i die Person von L Schlee Mi Forderung Beweis N erkläar- minister für ein g 2 Hines diplomatisc West-Ronferenz Deutschland 1 gebracht w union das im pisl 1 Arrlich abge n Probleme tung einer ne die ordnung nachdem die Sov Brief- und Noten- Wechsel beh Aehnt hat. In Bonn Wird nachdrücklich darauf hi Wiesen, daß Alle Westlichen Partner in Antwort noten an Bulganin darauf bestanden haben, dag die deutsche Frage— als ein Kernpro- blem der Spannungen zwischen Ost und West — auf einer Gipfelkonferenz erörtert werden Müsse, Der Westen dürfte daher in den vor- bereitenden Gesprächen mit Moskau das Schwel icht auf die Frage der Tagesord- nung legen Ein andere der vorbereitenden Ge- Spräche 2zwisc B0 tschaktern wird die Frage sein, 5 Onfereng teil- nehmen soll. In vird der westliche Plan unterstützt, w Wie in Genf zwi- schen den USA, der Sowjetunion, Grogßbritan- nien und Frankreich zu verhandeln, Sollten Sich die Themen ausweiten, wäre immer noch Gelegenheit, andere interessierte Staaten hin- Zuzuziehen, Einer unmittelbaren Teilnahme der Bundesregierung steht man in Bonn skep- tisch gegenüber, da sie automatisch zu einer Hinzuziehung der Sowietzonenregierung füh- ren würde. Sir Hugh Foot konferierte mit Makarios Athen(UP). Der britische Gouverneur der Insel Zypern, Sir Hugh Foot, trat in Athen überraschend mit dem exilierten Erz- Hischof Makarios zusammen. Nach dem Ge- Spräch sagte Makarios, er habe Sir Hugh dar- Auf hingewiesen, daß es sich bei der Zypern- Frage um einen rein britisch-zypriotischen Konflikt handele, den die britische Regierung dadurch schwieriger gestalte, daß sie ihn als einen griechisch- türkischen Konflikt darzu- Stellen versuche, bei dem sie eine Vermittler- rolle spielen wolle. Sir Hugh erklärte nach der halbstündigen Unterredung, er habe mit dem Erzbischof die gegenwärtige Lage au! der Insel besprochen und die Hoffnung ge- Außert, daß die Ordnung aufrechterhalten Werden könne, um allmählich einer Lösung des Problems näher kommen zu können. Schwere Nederlage der Honservaven Labour und Libera — MacMillan soll zu Rochdale(UP). Die Konservative Partei roßbritanniens mußte bei der N: ahl im Wahlkreis Rochdale eine schwere Niederlage hinnehmen. Sieger der Nachwahl wurde der Labourkandidat Ja Mecann 8 22. Stim- men vor dem Libe 17 603 Stimmen. Der John Parkinson ende 2 Stimmen an drit Bei den 5 bei Nachwahl konsen 11 im Jahre 1 le noch rative Kan- einer knappen von 1590 or dem Kandidaten der Labour zu den Kon sche Bedeutung 8 2 1 der be- 1 1 0 der Mann der popul laren 8 roten Schuhe“) ist. Sich am Wahlkampf ihr teiligt. Das Ergebnis Rochdale Wird als Be twicklkang ge- Wertet, die in G hon seit zwei Jahren zu beo Tale Partei der zum erstenmal 10 000 Stimm rvativen 8 8 heißt:, ir das. nur mtzahl der II zent 2¹ einer Minderhei gegebenen Stimmen gewählt worden.“ Durch die Nachwahl in Rochdale Mehrheit der Konservativen erneut geschrumpft. 3. Konservativen 2t 279 Labour-Ab durch Nachwahlen gefüllt werden. Jef 2 9 ii 5 85 4. 9 zefahr für den Ba agdadpakt! Lose Föderation Jordaniens und des Irak Amman(UP). Die Bildung einer losen Föderation aus den beiden arabischen König reichen Jordanien und Irak ist nach Berich- ten aus der jordanischen Hauptstadt Amman, Wo König Feisal des Irak und König Hussein Von Jordanien zur Zeit miteinander verhan- deln, in Reichweite gerückt. Gleichzeitig wurde in Amman angedeutet, daß das Zustandekom- men der Föderation auf Kosten des Bagdad Pakts gehen könnte. König Feisal soll sich be- Teiterklärt haben, ein Ausscheiden seines Lan- des aus dem Bagdadpakt zu erwägen, sobald dieser Vertrag in 18 Monaten erneuert wer- den muß und die neue Föderation ihre Le- bensfähigkeit bewiesen hat, verlautete in der jordanischen Hauptstadt. Ri g Hussein habe At diese Zugeständnisse hin seine Forderung fallen gelassen, daß der Irak noch vor Ab- schluß de Föderationsvertrages aus dem Paktsystem auszuscheiden habe. Arnsberger Urteil Mord am Recht Bonn(E. B.)„Das Arnsberger Urteil ist ein Mord am Recht. Dieses Urteil entehrt die Bundesrepublik Deutschland. Ein solches Ur- teil ermuntert alle Massenmörder von Katyn bis Tunis.“ Mit dieser persönlichen Erklärung nahm der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Adolf Arndt in der Sitzung des Rechtsaus- schusses zu dem Strafmaß Stellung, das im Arnsberger Schwurgerichtsprozegß über den ehemaligen SS-Oberfeldrichter Wetzling ver- Hängt wurde. Wetzling war wegen Totschla- ges an 151 Menschen zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden, Der Ausschußvorsitzende, der CDU-Abgeordnete Matthias Hoogen, sagte, er sehe keinen Anlaß, die scharfe Ausdrucks- Weise dieser Erklärung zu beanstanden, Auch er müsse sein Befremden über das Strafmaß zum Ausdruck bringen. Deutsche Soldaten baten um Asyl Wien(UP). Zwei Pioniere der Deutschen Bundeswehr haben bei den österreichischen Polizeibehörden um Asyl gebeten. Die Na- men der beiden Soldaten, von denen der eine 18, der andere 20 Jahre alt ist, wurden noch nicht bekanntgegeben. Als Grund für seine Desertion gab der Altere der beiden an, er sei bei einer Ausein andersetzung gegen Poli- zeibeamte tätlich geworden und habe daher eine strenge Bestrafung befürchten müssen. Aller Welt Wieder ein Liebespaar-Mord Suchaktion nach den Opfern bisher erfol Neues aus Opladen(dpa). Fast kusen. Die beiden Vvermißte 5 8 scheinlich in der Nacht zum Mor 1 Op- laden in dem Volkswagen von F e Mordanschlag zum Opfer. Die Polizisten dure Quadratkilomete Waldstück Verteilerrings Leverkusen Weg e worden war. Da an der Fundstelle des zweiten Damen- nicht Blutspuren sowie Sekurit-Glassplitter festgestellt wurden, Tatort und sein an einem etwa 200 Meter entfernten Waldrand ebenfalls Se- Kurit- Glassplitter und Reifenspuren entdeckt. Zunächst hatte man geglaubt, daß hier der fand. 50 Meter von der Stelle mit den Reifenspuren entfernt lagen in einem Gebüsch ein Pistolen-Muni- tionsmagazin und ein Paar braune Herren- schuhs auch zwei Geschoßhülsen, eine Ab geschossene Pistolenpatrone, 5 nimmt die Polizei an, daß dies der War. Der Vater von Otto Fischer Vetter hatten bereits vorher Tatort sei, bis man den Schuh Handschuhe, die jedoch nicht Fischer gehörten. Durch die am Donnerstag entdeckten Spuren gilt das Verbrechen nun als fast Völlig gewiß. Die Leichen wurden jedoch nicht gefunden. In einem Kommuniqué der Mordkommis- sion Wuppertal wird erklärt, es stehe außer Zweifel, daß die Vermißten einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Für die die Zeit zwischen 20.30 Uhr s 3 Uhr morgens am Montag in Frage ort wurd rere Teilchen einer Scheibe(Auto- Sich 300 Meter entfernt la Regenmante Regen- umhang. Es ist noch unge 8e Fund- Sachen, ein Pistolenmag und ein Paar mit ab- ordnete und fünf Libe- ale gegenüber. Zwei Vakanzen müssen noch glos Geschoßhülsen und Kleidungsstücke gefunden 600 Polizeibeamte suchten am Donnerstag in einer Großaktion die Leichen des 31jährigen Otto Fischer und 1 5 19 3ährigen Ursula Hallmann aus Lever- ten ein etwa acht an der Autobahn Leverkuse en Wuppertal unweit des Auf einem Feld- i 600 Meter von der Autobahn ent- fernt fand man den zweiten Schuh der Ur- sula Hallmann, während der erste Schuh be- reits am vergangenen Montag in dem ver- lassenen Volkswagen von Fischer aufgefunden Tat komme am Sonntag und 8 Am Tat- eine größere Blutlache und meh- blitterten Sekurit⸗ as) gefunden. Etwa braune ungefütterte Lederhandschuhe billi- ger Qualität, die außerdem gefunden wurden, in unmittelbarem Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Doppelmord stehen. Die Polizei nimmt an, daß der Täter sich bei und nach der Tat mit Blut sichtbare Kratzspuren davon bat daher die Bev ölker ob am Monte Opladen und wurde, auf de treffen können. Düsseldorf hat eine Be ausgeset⸗ Die Poliz bahn für dem Gel Leichen in Frage komm nur der Rhein, die Wi läufe, sondern auch 22118 Cl gruben und. ren. N. 1 4 der Täter vom Tatort zu dieser ren war und dort wendete, oc Stelle nicht im Zusammenhang Mord steht. 4 7 dal n nicht zu widerlege 5 Alibi der Burgma Wer hängte das Kuchenps — Ermittlungen E Berlin(dpa). Im dem Westberliner Schwu am Donnerstag das Alibi Anklage stehenden 50 Jahre alt kerin nicht widerlegt N genaussagen ergab sich, daß das mit den vergifteten Ku nen am 2. 1956 etwa um 20 Uhr, 3 Später, bereits an der H nung der Familie N diesen Zeitpunkt hat die Angeklagte jedoch ein Alibi. Sie war an diesem Tag etwa von 19 Uhr bis 20.45 Uhr bei ihrer Hauswirtin. Ihre Schwester und die Hauswirtin haben dies unter Eid bestätigt. Demnach kann die Apo- thekerin das Päckchen nicht persönlich zum Tatort gebracht haben. Bisher hat die Polizei auch vergeblich zu ermitteln versucht, wer das Kuchenpäckchen an die Türklinke hängte. Zwei Zeuginnen, die am Donnerstag vernommen wurden, sag- ten aus, sie hätten am Tatabend einen Rad- fahrer vor dem Haus der Familie Zweyer gesehen. Fine der Zeuginnen glaubt gesehen zu haben, daß der Radfahrer ein Päckchen ing der Hand hatte. Sie konnte sich jedoch nich genau erinnern. Ein 24jähriger Pharmazie Student, der bei der Apothekerin praktiziert hatte, und bereits vom Gericht vernommen worden war, wurde von der Zeugin nicht als der Mann erkannt, der mit dem Fahrrad vor der Wohnung der Familie Zweyer stand. Vor Gericht bekundete die mhaberin einer Bäckerei, in ihrem Geschäft hätten am 1. oder 2. November 1956 zwei Jugendliche genau die gleichen Kuchenstücke gekauft, die sich später in dem Kuchenpaket befunden hätten. Eine vierte Zeugin sagte, in der Woche vor dem Mord sei von ihr in einer Bäckerei ein junger Mann abgefertigt worden, der die gleichen NKuchenstückchen kaufte. Die Nachforschungen der Polizei in dieser Richtung sind, wie der Krimmalkommissar aussagte, der die Ermitt- zungen im Mordfall Zweyer geführt hatte, ergebnislos geblieben. Der Prozeß soll am Montag fortgesetzt wer- Gen. Rheinhochwasser forderte zwei Tote Der Wasserstand geht weiter Zurück KE In(UP). Das Hochwasser am Mittel rhein und an der Mosel ging am Donnerstag licht viel Wok nachmittag langsam weiter zurück, doch sind moch zahlreiche Uferstraßen für den Verkehr gesperrt. Nach Angaben der Polizei hat das Hochwasser bei Köln zwei Todesopfer gefor- grauer Klepper- dert. Ein fünfjähriges Kind und eine Frau unbekannten Alters ertranken im Rhein, mre Leichen konnten bisher nicht geborgen wer- den. 0 2 22 27 l, Eil„bis V le, — 8125 8 ö Don bern Behle Sopyright by Gaydapress, Sunzburg/ Donau durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (15. Fortsetzung) „Ich habe gedacht.. Sie zögerte. „.. daß es verwunderlich ist—, daß alles, Was ich hier erlebe, höchst verwunderlich ist.“ „Ja, ja“, sagte er und klopfte die Pfeife am Absatz seines Schuhs aus.„Sie wundern sich darüber, daß Sie mich lieben. Aber, Berti, es ist schön, daß Sie mich lieben. Ich liebe Sie auch.“ Sie schüttelte nur den Kopf. 5 8 Er fuhr fort:„sie wundern sich über sich Selbst, weil Sie heute ein anderer Mensch sind, Als sie gestern Waren. Das ist alles ganz leicht erklärlich. Das macht die Liebe, Berti. Stellen Sie sich die Frau vor, die hier sitzt, und ver- gleichen Sie sie mit jener, die gestern im Ca- dillac ankam. Was sagen Sie dazu, Berti?“ Sie blickte über das weite Land vor sich, sie Hörte die Lerchen und die Schreie der Schwal- ben, sie sah die Blitze, die aufzuckten, wenn drunten in der Ebene der Sonnenstrahl auf die Scheibe eines fahrenden Autos traf. Ihre Augen waren klar und lächelten still. „Ich muß Ihnen eine kleine Geschichte er- Zählen“, sagte er.„Sie handelt nicht von mir, oder doch von mir und von Ihnen, von uns beiden, es kommt darauf an, wie man sie ver- stehen will. Und Sie werden sie verstehen. Auf meinen Wanderungen durch Südfrankreich kam ich einmal in ein verrücktes Gasthaus. Es schien nur verrückt, in Wirklichkeit hatte es mehr Sinn und Verstand als andere Gasthöfe. Es lag gänzlich isoliert in einer bergigen Ein- samkeit, in einer zwar schönen, doch armseli- gen Gegend, in der es mehr Felsen als Pinien gab, mehr Lavendelbüsche als Grashalme. Nach unseren Begriffen war es eine öde Ge- gend, das nächste Dorf war weit fort, bis zur Eisenbahn waren es drei bis vier Stunden, und nur eine 1 Piste verband das Gasthaus mit der Außenwelt. Rein äußerlich paßte es gut ins Bild, es schien verwahrlost und ausge- brannt, man hätte es für eine Räuberhöhle halten mögen. Aber inwendig war es tadellos, ja, es hatte allen Komfort, den man sich den- ken kann. Hier nun, in diesem abgelegenen Gasthaus, gab es nur Paare, verheiratete und unverhei⸗ ratete. Im ersten Augenblick dachte ich: da bist du in ein hübsches Absteigequartier ge- raten. Ich kam mir als Einzelperson reichlich dämlich und verschroben vor. ES war das seltsamste Gasthaus der Welt, ich selbst nannte es Prüfstein der Herzen. Bei den Paaren handelte es sich um Eheleute, die sich scheider lassen wollten und hier noch ein- mal den Versuch unternahmen, die Ehe zu retten. Da waren reife Männer mit ihren ju- gendlichen Geliebten, die sicher auf den ersten Anblick frischer waren als ihre Gattinnen da- heim. Es gab reife Frauen mit ihren Lieb- habern— ein eigenartiges Menschengemisch, diese Ehefrauen, diese Männer und Eheleute. Jedes der Paate lebte für sich, es gab keine Gemeinsamkeiten, außer vielleicht bei Tisch. In der öden und kläglichen Landschaft wa- ren zwei Menschen ganz allein auf sich ge- Stellt, sie hätten ebenso gut auch auf einer einsamen Insel sein können. Hier mußte es sich beweisen, ob sie auch wirklich Mensch wa- ren, hier, wo das ganze Drum und Dran un- seres heutigen Lebens fehlte, wo es kein Kino, keinen Tanzsaal, keine Bar gab, keine Gesell- schaft, keinen Klatsch— wo es sinnlos war, ein Abendkleid anzuziehen— wo bald die Maske fallen mußte, wenn das Gesicht eine Maske hatte. Hier mußten sich die Herzen be- Währen. Vielleicht fand das Bhepaar in der Einsamkeit wieder zusammen. Vielleicht lang- weilte sich die Geliebte nach drei Tagen zu Tode; der Mann mußte erkennen, daß er ein hübsches Püppchen begehrte und weiter nichts. Nach drei Tagen hatten sie sich nichts mehr zu sagen. Der Mann mußte erkennen, daß es sich nicht verlohnte, wegen eines hübschen Gesichts und eines Paares junger Beine eine Ehe aufzugeben. Vielleicht wurde die Ehe- trau ihres Llebhabers nicht überdrüssig, sie fanden in der Einsamkeit zusammen und wug- ten sich auch nach vierzehn Tagen noch etwas zu sagen, sie sprachen zueinander auch dann, Wenn sie schwiegen. Die Frau schickte ihrem Gatten einen Brief mit dem Vorschlag, sich scheiden zu lassen. Hier wurden Ehen gekittet oder zerbrachen endgültig, aus einer Liebschaft wurde eine Ehe oder die Liebschaft zerplatzte wie eine Seifen- lase. In diesen Haus kamen die verrücktesten Dinge vor. In den wenigen Tagen, die ich dort weilte, kam ein Pärchen an, so selig, wie Ver- Iiebtheit nur selig machen kann. Jeder sah auf den ersten Blick, daß die beiden nicht zusam- menpaßten, nur sie selber wußten es nicht. Am Abend heulte sie, er war betrunken. Am vier- ten Tag war sie verschwunden, und er lieg seine Frau kommen. Er hatte eine reizende Frau; aber auch das wußte er nicht, er mußte von Zeit zu Zeit daran erinnert werden. Sie lächelte selbstbewußt über seine Dummheit. Die Dame gestand mir im Gespräch, daß sie das zweitemal dort war. Ich sehe noch das spöttische Zucken um ihren Mund, und ich habe noch nie eine Französin ihren Gatten so süß Chéri nennen gehört.“ Er schwieg und lehnte sich zurück. „Ist das Ihre Geschichte?“ fragte sie. „Ja, das ist meine Geschichte.“ „Und die Pointe?“ „Sie hat keine, aber sie hat doch, scheint's, etwas zu besagen.“ „Und warum haben Sie mir das erzählt?“ „Weil es mir eben so einfiel.“ „Hm Hm!“ Sie grübelte eine Weile nach. „Ich danke Ihnen, Jürgen, es war eine schöne Geschichte. Ich glaube sogar, daß ich verstan- den habe, was Sie damit sagen wollten.“ „. Weil wir beide uns lieben, Berti, uns jedenfalls einbilden, daß wir uns lieben.“ „Aha!“ Sie lächelte verschmitzt, und die Grübchen in Kinn und Wange wurden sicht- bar.„Jetzt weiß ich es also: Unser Rendezvous ist ein Prüfstein der Herzen, Ich hatte schon Angst, Sie wollten an mir die Neufassung von Der Widerspenstigen Zähmung' erprobes.“ wäre doch furchtbar. O Gotti Wie furchtbarl“ Ihre Lippen fingen leise und begehrlich zu beben an. Da sprang er hoch.„Jetzt ists genug, wir müssen weiter.“ „Sie sind ein Spielverderber!“ sagte sie, aber sle verbarg ihre Enttäuschung. Jürgen Abts schlug den Waldweg ein. Der Frühlingswald umfing sie mit allen Düften, Lauten, Geheimnissen und Rätseln. Der Weg stieg allmählich an. Solange er breit genug war, singen sie nebeneinander, Sie schwiegen. 5 „Sie gehen von einer ganz falschen Voraus- setzung aus, mein Lieber“, sagte Berti nach einiger Zeit ganz plötzlich mitten aus ihren Gedanken heèeraus. „Und das wäre?“ „Sie gehen von der Voraussetzung aus, daß ich Sie Hebe.“ „Das ist richtig.“ „Das ist falsch. Ich liebe Sie nicht. Wie sollte ich auch? Aus ein paar Briefen lernt man einen Menschen nicht einmal genau kennen, Seschweige denn lieben. Wir kennen uns erst wenige Stunden. Jürgen, es tut mir leid, aber ich muß es Ihnen sagen: Ich mag Sie ganz gern, doch ich liebe Sie nicht. Unter Liebe Stelle ich mir etwas ganz anderes vor.“ Er faßte sie am Arm und hielt sie an. Berti wandte den Kopf weg in den Wald. „Berti, warum wollen Sie mir unbedingt ein- reden, das Sie mich nicht lieben?“ „Jürgen! Warum wollen Sie mir unbedingt einreden, daß ich Sie liebe?“ „Weil es die Wahrheit ist.“ „Weil Sie es wünschen.“ a a „Natürlich wünsche ich es.“ Sie blickte ihn von unten her über 8ie Schulter an.„Vielleicht wäre es reizvoll, Sie zu lieben, aber—— man kann sein Herz nicht wingen, Jürgen.“ Er ließ ihren Arm wieder los.„Liebe Berti“ sagte er mit Nachdrucke,„es Wäre auch völlig reizlos, wenn Sie mir Ihre Liebe so ohne wei- teres eingeständen. Denn schließlich will eine Frau umworben und erobert sein, Sie wollen Sich doch im Leben nicht den Vorwurf machen: Ich bin ihm einfach um den Hals Das Gortsetaung Toige 8 1 3 0 0 je legten Wälle und Dämme müssen zerbrechen S 4 „ Nlassierfer Großangriff der Narretei mif Prinzessin, Elferraf und Funkengarde SMönheit in Pellen Bier) gewellle männlidie Schönheit 80 „ und Mognalt 55 1 . e 5 Kine 8 Lillie 2 n hinter Verei 1 8 * Sen, 2 L . im ach- in allen Und S 4 in Secke im zivil und Polizeigewalt i eits ge 1. Uhr auf dem Rathaus beseitigt wer- 25 — 17 517 N* HA 1 Ihre 8 Prinzessin ANNI I. von Loekwellonien e 4085 111185 8 15. und der„feierlich verbrämte““ Elferrat des Sängerbundes 8 1 1 aufrichten, das Bürgermeister unc 5 entiert hier mit izeichef für drei Tage bei Bier und Bockwwi stellt sich hier im neuen und festlichen Regie- ten sie allesamt morgen beim Staatsstreich auf * lächeln der großen 8 restlos verkümmern läßt. Dieser Staatsstreich rungsornat vor. Treue Vasallen Ihrer Lieblich dem Rathaus und anschließend beim großen meinde. Obwohl sie den wird dafür sorgen, daß sich dann die Narren keit, angefüllt mit einem ungelleuren Taten- Sängermaskenball im Vereinshaus au. Sie haben *¹ men Volz im zivilen Leben gehindert bewegen können, denn in diesen Tagen drang, der mit letzter närrischer Kraft bis zum sich als große Narrengilde drei närrischen Schwü⸗ . 17 Jahren in Pommern und nach regiert dann nur noch die Pistole des Witzes Aschermittwoch reicht. Erstaunlich die noch nicht ren unterworfen— sie wollen kein Glas unge- 5 Kriegsende in Leipzig bevor sie im des und die Verfügung des Humors. erkennbaren Bierbäuchlein, die bei Vorhandensein rührt, kein Mädchen ungeküßt und keine Narre- Vergangenen res hier im don Reinhärd in 5651;ꝛu jj nur Andeutungen oder Atrappen sind. Die„Gilde tei ungetan lassen. Diese drei Bedingungen sol- der Meßkircherstraße begann, Seckenhei hol- 1 Ainet 5 das- 4116 5 15 der Don Jquans“ im Pelzkragen führt Narrenboßs len mit einem Uebersoll-Akkordsatz bedacht wer- de Weiblichkeit zu verschönen. Die Eingeweihten 8 5 5. 111 8155 am Arthur Eder mit bewährter Durchsicht durch den. Sie werden als die letzten Mohikaner im 1188 2 wissen Bescheid— sie ziert nicht nur die edlen W el 1920 1 geöffnet Wel Nur mehrere tiefe Flaschenhälse an. Für seine Be- bierschwangeren Kampfgewühl ausharren bis auch eh Häupter, der holden Weiblichkeit sondern ver- 8 b 1 schen sorgen für rufung waren in diesem Jahr seine züchte- die Letzten pisterio-verdampft bis in die graue — Steht sich auch auf einen saloppen Haarschnitt die 885 Vert it ef 17 55 edelstem rischen Erfolge maßgebend. Denn er schoß den Aschermittwochs-Nüchternheit-Ewigkeit sind. Ihr 8 bei den Herren. Was der Präsident des Elferrats Geiste Dau ü Falle. ge- ogel mit einem Hasenwurf von genau elf großes Motto„Toll, toller am tollsten“ in einer n und der Chronist am eigenen Schopf bezeugen Ber en Poren Nitrit versorgt sein, dafd sie ro- z Karnickeln“ ab. Wenn das kein Omen für den Sehräglage bis zur halben Schlagseite wird kfröh⸗ IS Kannen. 3 0. 5 5 sig Frisch auch beim grauesten Kater aussehen. Präsidenten 5 Wobei 5 sein muß. liche Urständ feiern und Seckenheims Närrin- 1 Dieser Kleine„Steckbrief“ Wäre sicherlich un- 52 Werden 2 Freiheiten in Ehren ge- daſd die„Hermelinkragen! noch nicht aus der nen besonders gilt ihre persönliche Einladung Nollständig wenn wir nicht davon sprächen, Wällft 165 1111 er Trink freine pegiinieri und Präsidentenzucht stammen. Aber auch die rest- nachdem es Ihre Lieblichkeit auf alle„Narren- 8 daſd Anni I. eine. gehörige Fortion Mutterwitz i 1 E freibet ice Härtese Straten lichen zehn Narren huldigen ihren großen und Adämer“' abgesehen hat. * N 3 3 1 5 55 ihren Au- aber werden allen Nichtnarren angedroht, die Kleinen klobbes— das größte Hobby aber haben Und hier die Namen der hochwohllöblichen 2 5 Nicht 928 55 nens Kone we imer Jas für das ganze Jahr restlos auf Wasserration ge- sie alle ST sind 8 Monate 8 Vereinigung, wobei vorweg gesagt wird, daß nur r stige Streiche hinter den dunkelblonden Locken setzt werden und damit das herrschende Hoch- Jahr kröhlich und drei Monate richtig närrisch. n gültig sind: 5 25 Pielen. Daß sie zum ersten Mel in kürstlieher asser rasch beseitigen helfen können, wenn es Den Beweis für diese gewagte Behauptung tre- * 5 5 breite Oelkentlichkeit tritt 255 5 tatsächlich noch Nichtnarren geben sollte. 8 2 man wohl nicht besonders zu betonen, daß sie i 3. Sitzend von links nach rechts: 5 Aber ihren ersten Maskenball gerade in der Nar- Zabbe Ahoi— aber wird der große Schlacht-—.—— 22 55 5 1 8 5 remhochburg e N 45 18 1 105 555 1 E RHehepunkt. Willi Flößer, Hermann Otto, Präsident Arthur Eder, Fridolin Müller und Fritz Seltenreich; + mehr für Seckenheims Narren Verpflichtung ihr kenbeimer Narretei sein— gabbe Ahoi für alle Stehe i 1 5 — eine tolle Regentenzeit zu bescheren. Von sich Seckenheimer Narren die Prinzessin Anni I. und tehend von linles nach rechts: e, aus, 50 versicherte uns Anni I. will sie alles dem Elferrat des Sängerbundes unpverbrüchliche Paul Eder, Hans Grabenbauer, Heinz Wild, Günter Flößer, Rudi Köhler und Willi Eder. tun, um eine tolle Herrschaft in Seckenheim zu entfalten Gefolgschaft bis zum grauen Aschermittwoch lei- sten Prinzessin, Funkengarde und Elferrat rufen alle Seckenheimer Narren zum Un Sal Der Oberbürgermeister als Gratulant erschien am Mittwoch Nachmittag in Begleitung von Stadtrat Rudolf Bühler zur Diamantenen Hochzeit des Jubelpaares Schmich in der Frei- burger Straße und sprach die herzlichsten Glück wünsche der Stadt aus, während Stadtrat Bühler die besten Wünsche des Gemeinderates über- mittelte. Aber auch die anderen Gratulanten gaben sich im ständigen Wechsel fast die Hand,; während der Süngerbund ein schönes Jubiläums- ständchen brachte. Wir gratulieren ren 85. Geburtstag feiert heute Frau Anna Maas, geb. Gruber, Offenburger Straße 11. Der Hochbetagten unsere besten Wünsche und einen gesegneten Lebensabend. * Den 78. Geburtstag feiert ebenfalls heute Frei- tag, Frau Eya Bauer, geb. Ding, Kloppenbei⸗ mer Straße 109. Ebenfalls unsere besten Wünsche für die Zukunft 5 ſoter Punkt? * Wirte WahrHaft WInder Aub Heli Bflegt und Scl, tit, Eines der beiden Funkgeräte des amerika- nischen Erdsatelliten sendet nicht mehr; der zweite Sender an Bord des„Explorer“ schickt jedoch nach wie vor Funksignale aus. General Fuentes, der Führer der rechts- extremen„Erneuerungspartei“, wurde zum neuen Staatspräsidenten von Guatemala ge- Wählt. Sowzetische Bergsteiger wollen in diesem Frühjahr versuchen, den Mount Everest zum erstem Male vom Norden her zu bezwingen. Ein syrisches Militärgericht verurteilte den ehemaligen Staatspräsidenten Schischakli in Abwesenheit zu lebenslänglichem Zuchthaus. Indiens Finanzminister Krischnamachari ist zurückgetreten; Nehru wird das Amt des Fi- nanzministers vorläufig selbst übernehmen; er bekleidet damit außer dem Amt des Mini- Ster präsidenten noch das des Außenministers und des Leiters der indischen Atomenergie Behörde. Sängerbund 1865 Mannheim-Seckenheim Am 15. Februar 1958, 20.11 Uhr in sämtlichen Räumen des„VEREIN SHAUSES“ Srogßer Sande—-Mastenbal mit Einzug lhrer Tollität Anni I. von lockwellonien u. der Funkengarde des Tb. dann Es spielt die Kapelle„Capri“ Prämierung der schönsten und originellsten Masken Tanz bis 5.00 Uhr Eintritt 2.00 DUN Reservierte Plätze im Vorverkauf 3.00 DM bel NMartin Blümmel, Seckenhelm, Säcklinger Straße 6 u. im Vereinshaus Geldpreise Der Slterrat. 8 gegeben werden Schöne, saubere zu verleihen. Saumann Rheinfelder Straße 17 Möbl. Zimmer auf 1. März zu vermieten. Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Bl. Der„Neckar- Bote“ beine Heimatzeitung unterrichtet schnell, au- Die Ursache vieler Krankheiten Sitzt im Darm! Hilllonen von Bazillen beherbergt der Mensch ständig lim Darm. der gapze Verdauungsprozeß wird durch Fermente besorgt, d. h. lurch Stoffe, welche die Nahrungs-Moleküle aufschliegen, Dabei mtstshen Särungen und Blähungen, und wenn der Darm nicht ichtig arbeitet, kann eine Vergiftung des ganzen Körpers ein- reten. Verstopfung kann zahlreiche Krankheiten verursachen ind zwar Krankheiten anderer Organe, wie nervöse Störungen, Hüdigkeit, Schlaffheit, Kopfweh, ferner Leber- und Gallen- törungen, Fettleibigkeit, Unterleibsstörungen, sowie auch allerlei leberhafte Krankheiten. Diese Störungen können unter Umstän- len Ihre Gesundheit gefährden, so daß man mit vollem Recht agen darf:„Die Ursache vieler Krankheiten sitzt im Darm.“ zin ausgezeichnetes Mittel zur Wiederherstellung einer geregel- en Darm- und Verdauungstätigkeit sind die hervorragend be- vährten und empfohlenen Maffee-Dragees. Maffee wird mit estem Erfolg angewendet bei Stuhlverstopfung, Darmträgheit, Jerdauungsstörungen, Leber- und Gallenleiden, Stoffwechsel- törungen und Fettleibigkeit. Machen Sie noch heute einen Versuch git Maffee, er wird Sie von der prompten und reizlosen Wirkung erzeugen. Keine unerwünschten Nebenerscheinungen und ohne Jewöhnung! In allen Apotheken, DM 2.55, Togal-Werk München 27. verlãssig und ausfuhrlich leinanzeſsen können auch telefonisch auf- 5 Rut 8 62 16 0 1 Vereins-Kalende 1 5 e 07 usb kindet auf dem 07-Platz das am 2. Februar ausgefallene Pokalspiel gegen VIR Mannheim statt.. all-Abteilung), Morgen Samstag, 15 Uhr 1 1 15 5 Vom Sperl„Südweſid. Rundſchan Vom einheimischen Sport Fußball 97 Seckenheim— VfR Mannheim(Amat.) Ueber dieses Pokalspiel haben wir bereits in der Samstag-Ausgabe vom 1. Febr. berichtet. Der vereiste Spielplatz lieſs dieses Treffen nicht zur Durchführung kommen. Ohne Zweifel ist es in- beressant dieser Paarung am morgigen Samstag größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. * 5 25 Borussia Dortmund gegen Ac Mailand 1:1 Im Viertelfinale um den Pokal der europäi- schen Fußballmeister trennten sich in Dortmund der Deutsche Meister Borussia Dortmund und der italienische Meister Ac Mailand 1:1(0:1) Dwentschieden. Damit hat sich Borussia Dort- mund seine schwache Chance, weiter im Ren- nen um den Europapokal zu bleiben, erhalten. Nach dee Leistungen von Dortmund zu urteilen, Gürfen Borussia allerdings für das Rückspiel in Malland keine übertriebenen Hoffnungen ge- acht werden. David Jenkins führt in der Pflicht Die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Pa- Tris nahmen mit der Pflicht der Herren ihren An- Fang. Bereits nach den ersten drei Pflichtfiguren Setzte sich dabei der 21 Jahre alte Titelvertei- diger David Jenkins(USA) klar an die Spitze vor seinem Landsmann Tim Bron und Ex- Europameister Alain Giletti Frankreich). Hinter dem neuen Europameister Karel Divin(CSR) folgte Thilo Gutzeit Düsseldorf) auf dem fünften Platz.. Josl Rieder und Hannelore Basler siegten Osterreichs Skiweltmeister im Spezialslalom, Josl! Rieder, siegte in Bad Wiessee in einem Nachttorlauf vor seinem Landsmann K. Schanz. Bester deutscher Läufer war Ludwig Leitner auf dem fünften Platz hinter Christl Pravda und Ernst Hinterseer. Bei den Damen blieb die deut- sche Meisterin Hannelore Basler siegreich vor Hilde Hofherr(Osterreich) und Frieda Dänzer (Schweiz). Keine Aussichten au Freiburg s Schwarzwald h das selbst in höh temperaturen vc bringt, weiter nach Hanglage 1 von 800 Meter v unterbrochene Se bis 1000 Meter ist die Sch Wintersport noch au gen für Ski und R schiedlich und im inen nur mäßig. Neben Naß- und Pappschnee wird auch fester Altschnee und stellenweise eine firnähnliche Schneeoberfläche gemeldet. Nach der Voraus- sage des Wetteramtes Freiburg wird das milde und wechselhafte Wetter anhalten. Die Straßen verhältnisse verbessern sich bei dem anhaltenden Tauwetter weiter. Selbst in höhe- ren Schwarzwaldlagen sind die Straßen schon vielfach schneefrei. 5 hen sind je Unterhalb reits eine t. Im 900 höhe für den Die Bedingun- jedoch unter- Betrüger schädigte Arbeitskollegen K eh(sw). Ein mehrfach wegen Betruges vorbestrafter Kaufmann aus Kehl-Sundheim hat in drei Wochen die Frauen von 15 ehe- maligen Arbeitskollegen um je 20 DM betro- gen. Der Mann war als Hilfsarbeiter bei einer Kehler Firma beschäftigt. Er gab diese Arbeit auf, mietete sich einen Personenwagen und besuchte in den Kreisen Kehl und Offenburg die Frauen seiner früheren Kollegen zu einer Zeit, zu der die Männer bei der Arbeit wa- ren. Den Frauen erzählte er, er könne sich günstig eine Lederjacke kaufen, doch fehlten ihm noch 20 DM am Kaufpreis. In allen Fäl- len wurde ihm das Geld von den Frauen aus- gehändigt. Der Mann wurde dieser Tage von der Kehler Kriminalpolizei festgenommen. Die Störche kommen zurück Kehl(ddsw). In Südbaden und im Elsaß haben sich die ersten Störche gezeigt. Einer von ihnen hat im Storchennest auf der katho- lischen Kirche in Bühl Quartier bezogen, ein zweiter auf dem Kirchturm von Bodersweier im Kreis Kehl. Auch über dem Stadtrand von Straßburg wurde der erste aus dem Süden zurückkehrende Adebar gesehen. Seit Men- schengedenken sind im Hanauer Land um diese Jahreszeit noch keine Störche gesichtet Worden. Im allgemeinen kommen sie erst im März zurück. Im vergangenen Jahr war Aller- dings über dem Oberelsaß auch schon im Februar ein Storchenschwarm beobachtet Wor- den, der sich jedoch bei einem Kälteeinbruch Wieder nach Süden„absetzte-. Möglicher- weise handelt es sich auch bei den jetzt zu- rückkehrenden Störchen nur um eine„Vor- Hut“. Das Geld lag auf der Straße Mannheim dsw). In der Mannbeimer Waldhofstraße fand ein Fußgänger nachts eine Aktenmappe, über die er fast gestolpert Wäre. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß sich 400 DM Bargeld und Ver- rechnungsschecks in Höhe von 17 000 DM da- rin befanden. Der Finder war ein ehrlicher Mann. Er brachte die Mappe zur Polizei, bei der sich der Verlierer bereits gemeldet Hatte. Algerier verkauften Marihuana-Zigaretten Mannheim sw). Die Mannheimer Kri- minalpolizei hat zwei Algerier festgenommen, die Marihuana-Zigaretten verkauft hatten. Die beiden Ausländer waren schon längere Zeit von der Polizei beobachtet worden. Sie versuchten vor allem ihre„Giftstengel“ bei amerikanischen Soldaten zu attraktiven Prei- sen loszuwerden. Es ist noch nicht bekannt, Wieviele Marihuana-Zigaretten die Algerier umgesetzt haben. Die Ermittlungen sind noch im Gange. Lehrling wollte Bank überfallen Waldshut(sw). Das Jugendschöffenge- richt Waldshut hat einen 17 Jahre alten Lehr- ling aus Tiengen wegen zweifach versuchter Verleitung zur räuberischen Erpressung zu einem Jahr Jugendstrafe verurteilt. Der Lehr- linz hatte im August 1957 zwei gleichaltrige Burschen verleiten wollen, mit ihm die Volks- Pank in Dangstetben zu überfallen. Der Uber- fall kam aber nicht zustande, da es einer der peiden mit der Angst zu tun pekam und die Polizei verständigte. Der Staatsanwalt hatte für den Rädelsführer ein Jahr und vier Mo- nate Jugendstrafe beantragt. Schneeräumer legten 1517 km zurück BOnnͥãG.ãorf, Fr. Hochschwarzwald(s Ungewöhnliche Tages- und Nachtleistungen im Dienste der Verkehrssicherheit mußten die Arbeitskräfte des Straßenbauamtes Bonndori im Hochschwarzwald bei den kürzlichen rei- chen Schneefällen vollbringen. Allein auf de 17 km langen Strecke der Bundesstraße 31 zwischen Neustadt-Hölzlebruck und Löffingen wurden von den motorisierten Schneeräum- geräten und deren Bedienungsmannschaften 1517 Kilometer zur Reinhaltung der Fahrbahn zurückgelegt. Ein ungetreuer Steuerinspektor Waldshut Gsw). Wegen Betrugs in acht Fällen, Erpressung und Amtsunterschlagung hat die Große Strafkammer des Landgerichts Waldshut einen 35 Jahre alten Steuerinspek- tor aus Waldshut zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte als Außen- peamter des Finanzamtes Tiengen mehreren Steuerzahlern versprochen, er werde für sie bei seiner Behörde Vorteile erwirken, wenn er von ihnen ein Darlehen bekäme. Auf diese Weise verschaffte er sich insgesamt 8400 DM. Darüber hinaus verbuchte er 350 PM Steuer- gelder für sich, die ihm ein Geschäftsmann zur Ablieferung an das Finanzamt mitgegeben Hatte. Magen- u. Verdauungsbeschwerden des Alltags auch nervöser Art können erfahrungsgemäß in den meisten Fällen rasch behoben werden: durch KLOSTERERAU MELISSENGEIS T. Halten Sie ihn stets griffbereit und nutzen Sie ihn auch bei anderen Unpäß lichkeiten— vor allem bei Erkältungen und Grippe— stets nach Gebrauchs- anweisung. In Apotheken und Drogerien! . 22 Ist dcis Alter das zweite Leben! . Erfahrung und Reife lassen äſtere Menschen vielfach rohiger ⸗ öber die erregenden Ereignisse unserer Zeit Urteilen. Die zweife ⸗ Hälfte unseres Lebens leben wir bewuhler, sie ist unser zweites , Leben. Erhalten Sie sich dafür die Gesundheit durch ILIA- 5 ROSOFEE-Knoblauch-Pillen, verstärkt mit Vitamin P. Sie beleben den kreislauf und halten den Organismus leisfungsföhig. Kur- packung BM 2, erhältlich in allen Apotheken. Nur echt mit dem Bolgaren-Kopf. 7JVCCCCC CCT Heute b. Montag 20, So: 15.30, 18.30, 20.30 ff „Gruß und Kuß vom Tegernsee“(12) U Hochstimmung in einem Ferienparadies In Spät 22.15:„Duell im Sattel“(12) U Fastnachts-Dienstag und Mittwoch: 85 „Familie Schimeck“(12 Jahre) Humor— Freude— Unterhaltung 2 le, Radfahrer- Gesellschaft 1901 Mhm.-Seckenheim Großes Haus unter dem Motto: Es spielt die Kapelle„DIETZ““ und Freunde herzlichst ein. Eintritt 2.— DM Der Am Samstag, 15. Februar 1958, 20.11 Uhr im Saale unseres Lokals„Zum Badischen Hof“ Sroger Masken-Ball „in Hamburg sind die Nächte lang“ Hierzu laden wir unsere Mitglieder nebst Angehörigen Kleines Haus Grohbßes Haus etwa Nationaltheater Mannheim Spielplan Freitag, 14. Febr. 20.00 21.43„Elektra“, Oper von Richard Strauß. Miete G. 3. Vorstellung. Th.-G. Gr. G und freier Verkauf. Freitag, 14. Febr. 20.00 22.45„Die Jungfrau von Orleans“. Miete F grün, Halpbgr. I, 3. Vorst. u. freier Verk. Samstag, 15. Febr. 19.45 23.00„Die lustige Witwe“. Außer Miete! Heute bis Montag, 20, So. 16, 19, 21, Uhr. N Ein Mann muß nicht immer schön sein 33 P. Alexander, Gg. Thomalla, Inge Egger Ein Feuerwerk des Humors frech und amüsant. Die richtige Dosis für die; . Fastnachtszeitt 0 13.30 für die Jugend:„Duell im Sattel“ Männergesangverein 1861 e. V., Mhm.-Seckenheim Vorstand ANN S 8 2 N verjüngt Mit jedem Jag schöner gesbönder und frischer. Vorher erschöpft, innerlich zerrissen, hot Frauengold diesen Wandel geschaffen. Sollen ihre Hoftnun- gen nicht enttäuscht und Ihre schwarzen lage zu sonnenhellen, lebensfrohen lagen werden, zo vertrauen Sie Frauengold und beginnen Sie noch mit dem heutigen log. Sie blühen aut und fühlen sich durch 6 eingeladen. am Samstag, 15. Februar 1958 20.11 Uhr im„Löwen“ e appen-Abend 1 BFFFFPPbbFFCCCCC(cTcTcTTTT Alle Mitglieder, Freunde und Gönner sind herzlichst Die Narrengilde des MGV. „in der Bütt der Feidema Fetze“ Großer 2 Der Nechar-Bole Heimatzeitung und bodenständiges Insertionsorgan- und preiswert. immer aktuell 4 erlobungs- und Hermäblungsoſcarlen Gladcwunsdbltarten fertigt an NECKAR- BOTE-DRUCKEREI IU c. FlAx cdler neue Seoß 479 cem/ 15 PS Spitze cu 95 km /h Normverbr. 4,5 2 bis 4 Plätre D M 2 U Nlæiu iu VDærbrœtttcli Fiat Verkauf und Fiat- Kundendienst iu cle, Eæistuug Modell Sta uclœrel ein Volluutomobil für 29 90. Sr E 2 U Ne Motor-Fabrzeuge A. Gabler. Mn.-Seckenheim, Telefon 8 635 Tur Jungviehaufzucht: trockene Weck, trockenes Brot Futternudeln— Trockenmilch. 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Er gelingt immer mit „gickel 7 Hühnchen“ kierspaghetti odet kierhörnle. die nehmen nur: J Paket„Birkel 7 Hühnchen“ kierspaghetti oder kierhörnle, 125 9 geräuchefte Most, 100 9 Schweizer Käse, einen mittelgroßen Apfel, Essig und Ul, Salz und pfeffer und eviſ, eine/ Dose keine krbsen und Karotten. Wurst, Köse und Apfel in feine Würtel schneiden und mit Essig, dem Gemüse und den Gewürzen mischen. Alsdann die gekochten„Birkel 7 Hühnchen“ kierspaghetuf oder Ejerhörnle unterziehen und garniert anrichten. Pſkanter französischer Salat mit Ditke/ klkß-SspAPUHEII Für die Suppe DER„KURZE BIRKEL FAD EN“ löffelfertig und mundgerecht geschnitten „ . eee ö FC ÄÄXͤ%N.»ſLKC11 1. 3