* 1 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 28. Februar 1958 10.58. Jahrgang — 0 5 9 Atomkrieg wegen Berlin? fragt der liberale„Manchester Guardian“ einem Kommentar zu der britischen verteidi- in gungsdebatte, in der Verteidigungsminister Sandys erklärt hatte, ein Angriff auf einen NATO-Staat werde, auch wenn er mit konven- tionellen Waffen erfolgte, mit Atomwaffen be- antwortet werden:„Es ist schwer, einzusehen, Wie taktische Atomwaffen Berlin helfen könn- ten. Sie könnten vielleicht unter einer Bedin- gung verlangt werden, und zwar, falls west- liche Streitkräfte sich nach Berlin durchkämp- ten müßten, um die Stadt zu befreien. Aber wenn sie ihren Weg mit Atomwaffen bahnen und sowietzonale und sowietische Divisionen unterwegs vernichten würden, bestünde dann noch eine Wahr scheinlichkeit, daß der Krieg auf Berlin oder auch nur auf einen reinen taktischen“ Atomwaffenangriff beschränkt bliebe?“ Einen Versuchsballon nennt die polnische KP-Zeitung„Trybuna Ludu“ die Vorschläge des Bundesverteidigun ministers Strauß über die Themen für künf- tige Abrüstungsverhandlungen, in denen an- geregt wird, man sollte auch Ungarn, Rumä- nien, Albanien in den Rapackiplan einbezie- hen. Das Blatt schreibt:„Strauß spricht von einer anderen Zone, und es ist schwer zu ver- stehen, von welchen Motiven er sich leiten ließ, Nals er gerade die drei osteuropäischen Staaten nannte und nicht zum Beispiel Bulgarien. Ganz anders als im polnischen Vorschlag betrachtet er das Problem der Entatomisierung mit der Verminderung der fremden Streitkräfte und herkömmlichen Rüstungen. Der polnische Plan hat eine solche Möglichkeit in der Zukunft an- gedeutet. Strauß will das sofort tun. Dabei will er in Wirklichkeit nur den Osten einseitig zur Abrüstung herkömmlicher Rüstungen bringen. Außerdem spricht Strauß von einer Aktion für die Abrüstung und gleichzeitig für die Wieder- vereinigung Deutschlands. Leider muß gesagt Werden, daß uns diese Vorschläge des Herrn Strauß nicht gefallen. Der polnische Plan stützt sich auf den Grundsatz der gegenseitigen und der gleichwertigen Zugeständnisse beider Sei- ten. Das, was der westdeutsche Minister vor- schlägt, hat mit einem solchen Grundsatz nichts gemeinsam. Dieser erste Versuchsballon wirkt nicht gerade sehr verlockend.“ General Norstad ist ehrlicher Als manche Politiker, die sich auf ihn berufen möchten, schreibt die Zürcher Zeitung„Die Tat“ und fährt fort:„General Norstad hat wie- derum deutlich gesagt, Westeuropa könne auch verteidigt werden, wenn es zu einem gegensei- tigen Truppenrückzug der Westmächte und der Russen aus Deutschland komme. Daß dies rich- tig ist, ergibt sich aus einer einfachen Uber- legung: Die NATO- Führung erklärt seit Jahren jedem, der davon Kenntnis nehmen will, daß Westeuropa sowieso nicht auf dem Boden Deutschlands verteidigt werden wird. Die Ver- teidigungslinie verläuft auf dem Westufér des Rheins, in Frankreich und Belgien, vielleicht an den Pyrenäen. Das war immer so. Der eventuelle Rückzug der Westmächtetruppen aus Deutschland ändert daran gar nichts. Im Ge- genteil. Er bestätigt das Bisherige dispositiv. Abrigens war das schon so, als es noch gar keine deutschen Soldaten gab. Nun, da es sie gibt, ist der Fall noch einfacher. Es ergibt sich aus den Außerungen General Norstads deut- lich, daß auch die berechtigte Sorge um die militärische Abwehrkraft Westeuropas Raum läßt zu politischen Maßnahmen: sowohl eine atomwaffenfreie Zone wie ein gegenseitiger Truppenrückzug aus einem gewissen Gebiet Mitteleuropas wären in erster Linie politische nicht militärische Maßnahmen.“ Gegen die eurepäische Freihandelszone nimmt der Londoner„Daily Express“ Stellung: „Das Ende des großen deutschen Booms ist in Sicht. 1½¼ Millionen sind arbeitslos,. Die Berg- Arbeiter an der Ruhr machen Kurzarbeit. An der deutschen Börse wird eifrig verkauft. Ein europäischer Freihandel würde den Deutschen erlauben. ihre Arbeitslosigkeit nach Großbri- tannien zu exportieren“. Dieser Plan war im- mer eine schlechte Idee. Die Ereignisse ma- chen ihn noch schlechter.“ Unabhängigkeit finanziell untermauert Gerstenmaier zur Distenreform Bundestag kein Honoratiorenparlament Bonn(dpa). Die im Bundestag geplante Diätenreform soll nach den Worten des Bun- ddestagspräsidenten Gerstenmaier vor allem dazu dienen, die Unabhängigkeit der Abgeord- neten zu sicern. Vor der Presse wies Gersten maier darauf hin, daß die Wesentliche An- hebung der Grundciäten nicht etwa die An- Sleichung der Bezüge eines Abgeordneten an das Preis- und Lohnniveau bezwecke. Die in Aussicht genommene Erhöhung der Grund- ckäten und die anderen Umstellungen werden eine Mehrbelastung von jährlien rund drei Millionen DM verursachen. Durch die Reform sollen, wie der Bundes- kagspräsident sagte, die Bestimmungen der Srundgesetzartikel 38 und 48 ausgefüllt wer⸗ den. In diesen Artikeln heißt es, daß die Ab- Seordneten weder an Aufträge noch an Wei⸗ sungen gebunden, sondern nur ihrem Gewis- Sen Unter worfen sind und Anspruch auf eine angemessene, ihre Unabhängigkeit sichernde Entschädigung haben. Es gehe um die Frage, Sagte Gerstenmaler, ob der bisherige Diäten Sn von monatlich 750 DM im Jahre 1958 noch „Grüner Bericht“ ein methodischer Fortschriit Opposition kritisiert„diskriminierende“ Sub- ventionspolitik Große Agrardebatte im Bundestag Bonn(E. B.) In einer siebenstündigen De- batte haben sich am Donnerstag die Land- wirtschaftsexperten der Bundestagsfraktionen mit dem von der Bundesregierung vorgeleg- ten„Grünen Bericht“ über die Lage der Landwirtschaft und den im„Grünen Plan“ 1958 vorgeschlagenen Maßnahmen auseina dergesetzt. Sprecher der Oppositionsparteli be- grüßten zwar den„Grünen Bericht“ vergangene Landwirtschaftss 5 thodischen Fortschritt, kritisierten übereinstimmend die ihrer Zweckmäßige und„diskrimini tionspolitik der land wirtschaftliche eine Sackgass ü Hauptsprec der nach Struktur in der Als der„e nee“ für die 8 ihrer Leber hinwies. Kriede erte ebenso wie der FDP-Abgeordr die Subventionspolitik der Bundes regierung, insbesondere die Milch und Kunst- dünger, die zu einer„Diskriminierung“ der land wirtschaftlichen Produktionszweige füh- ren müsse. Kriedemann empfahl, für eine zeitgemäße Milchwerbung 20 Millionen DM in den Bundeshaushalt einzusetzen und kün- digte an, daß die SPD auch in diesem Jahr 50 Millionen DM für die Schulmilchspeisung, die als wirksames Erziehungsmittel angese- den werden müsse, beantragen werde. N Rapackiplon nur Strauß stellt erneut Bedingungen— Welche Rolle spielt der„Diskussionsbeitrag“ Bonn(E. B.) Bundesverteidigungsminister Strauß hat am Donnerstag in Bonn eine atom- Wafkenfreie Zone in Mitteleuropa unter der Voraussetzung akzeptiert, daß ihre Schaffung definitiv ein Teil einer Gesamtlösung der Abrüstung sei und Schritte zur Wiederver- einigung einschlösse. Wenn der Bildung einer solchen militärisch verdünnten Zone in einem geographisch begrenzten Raum nicht eine zweite und dritte Phase auf dem Wege zur allgemeinen kontrollierten Abrüstung folge, sei ihre Verwirklichung utopisch. Strauß, der vor dem Verein der Auslands- Presse erneut zum Rapackiplan Stellung nahm, Wehrte sich dagegen, daß in seinem vor eini- gen Tagen veröffentlichten„Diskussionsbei- trag“ ein„Strauß-Plan“ gesehen werde. Er be- hauptete allerdings, daß seine Auffassungen den grundsätzlichen Ansichten des Bundes- kabinetts entsprächen und daß seine Vor- schläge auch vom Ständigen NATO-Rat be- handelt würden. Der militärische Führungsrat der Bundeswehr erörtere ebenfalls die militä- rischen Konsequenzen einer atomwaffenfreien Zone. Zum Rundfunkinterview des NATO-Ober- befehlshabers General Norstad, in dem dieser sich für eine atomare Bewaffnung der Bundes- Wehr ausgesprochen hatte, sagte der Minister, bei der politischen Entscheidung der Bundes- regierung über diese Angelegenheit würde den Ansichten Norstads gewiß„großes Gewicht“ beigemessen. Diese politische Entscheidung sei Aber noch nicht gefallen. Die Auffassung des Generals entspreche den militärischen Doktri- nen und Theorien des NATO- Hauptquartiers. Eine Ablebnung von taktischen Atomwaffen Als eine angemessene, die Unabhängigkeit des Abgeordneten sichernde Entschädigung be- trachtet werden könne, Nach den ſetzt vor- Sesehenen Bestimmungen soll ein Abgeordne- ter monatlich zwischen 2500 und 3000 DM Diäten und Unkostenpauschalen erhalten. Der Abgeordnete sei Vertreter des Volkes und nicht ein Exponent eines Verbandes oder einer Gruppe. Die Diäten müßten ihm die fmanzielle Rückendeckung auch gegenüber seinem Verband oder seiner Orgas sation ge- ben, von denen er möglicherweise bisher finenziell abhänge. Er nlüsse finanziell auf dem stehen, was ihm das deutsche Volk gebe. Der deutsche Bundestag sei heute nicht mehr wie frühere Velksvertretungen ein Par- lament der Honoratioren, erklärtè der Bun- destagspräsident weiter. Er nehme auch nicht in Anspruch, eine Elite zu sein, sondern sei das deutsche Volk im Maßstab von 1:100 000“ Es gebe Abgeordnete, die auf die Diäten nicht angewiesen seien, aber auch eine große An- zahl von Volksvertretern, die von nichts an- derem leben als von ihren D! en. Mit der Neuregelung der Reisekostenpau- schale solle die Bevorzugung derjenigen ab- geschafft werden, die sich ein Auto leisten können. Die Pauschale werde für einen Ab- geordneten in unmittelbarer Nähe Bonns im Jahre 3360 PM betragen und für den, der am Weitesten yon Bonn entfernt wohnt, 12 240 DM. Für die Bundesregierung wies Bundes- ernährungsmir 1 die Kritik an der Subventionspolitik mit dem Hinweis zurück, daß diese Subventionen im wese chen den kleinen Betrieben zugute gekommen seien, die dadurch eine merkliche Produktionsstei- gerung zu verzeichnen hätten. Landwirtschaft der Industrie ebenbürtig Für die CDU/CSU würdigte Lücker(CSU) die Leistungen der deutschen Landwirtschaft nen Jahr, die der Steigerung der triellen Produktion durchaus ebenbürtig i, obwohl die Landwirtschaft nur der Investitions- Sewesen Mit rate Sei. Auch is 3,8 Prozent an der Gesamtwi a Lücker v l ten zu h te sich eindringlich für die istrieller und gewerb- liche aus den Ballungs- räume rtschaftlichen Sied- lung IN. D Abgeordnete Köhler verwies nachdrücklich auf die Verschuldung der deut- schen Landwirtschaft, die sich in den letzten neun Jahren um jährlich fast eine Milliarde erhöht habe. Die Verschuldung habe 1948 noch 2,48 Milliarden betragen und sei inzwischen auf 9,26 Milliarden angestiegen. Als grund- legenden Fehler der Agrarpolitik bezeichnete Köhler die Vernachlässigung des Preisgesche- Bens. Minister Lübke erwiderte, in den Jahren 1953 bis 1957 sei eine Preissteigerung bei land wirtschaftlichen Produkten in Höhe von 14 Prozent zu verzeichnen gewesen. Die Land- eine ſeillösung „rein formalrechtlich“ auch der„Geist des zücksichtigt werden, der allen Mitg 9 me Rechte und Pflichten Auferlege. Rein theoretisch könne er sich auch Vorstellen, daß nur die britischen und ameri- kanischen Truppen in der Bundesrepublik Atomwaffen erhielten. für die Bundeswehr sei möglich, doc NATO-Vert AKTUELLES IN KURZE Bundespräsident Heuss empfing am Don- nerstag den französischen Staatssekretär Faure, der zuvor in Bonn mit Erhard und Brentano über die Seplante Freihandelszone Besprechungen führte und dabei gegen Ein- Zzelheiten des Plans Bedenken anmeldete. Die Bundeswehr hat jetzt insgesamt 85 Ge- nerale und Admirale; dem Heer gehören 59 Generale, darunter 2 Generalärzte, der Luft- waffe 14 Generale und der Marine 12 Admi- rale an. Im westdeutschen Steinkohlenbergbau wer- den am Samstag wegen der schlechten Ab- Satzlage für Hausbrandkohle wieder Feier- schichten eingelegt; 9600 Bergleute können deshalb nicht zur Schicht fahren; der Förder- 85 wird auf 10 000 Tonnen Kohle ge schätzt. Die iranische Regierung meldet die Auf- deckung einer Verschwörung, deren Ziel der Sturz der Regierung gewesen sei. Die sudanesischen Parlamentswahlen haben am Donnerstag in aller Ruhe begonnen. At habe in diesen Jahren sowohl Un- mkungen als auch fühlbare Preisstei- zu melden. Dem SPD-Abgeordneten Rehs versicherte Lübke, daß die Mittel für die Siedlungsfinanzierung bei der Eingliede- rung heimatvertriebener Bauern in der Höhe des Vorjahres beschleunigt verwendet werden. Preiß DP) setzte sich nachdrücklich für die Beachtung der menschlichen und bäuerlichen Seite bei Hilfsmaßnahmen für die Landwirt- schaft ein. Wenn man lediglich nach liberali- stischen und wirtschaftlichen Gesetzen vor- gehe, und nur den wirtschaftlichen Effekt gel- ten lassen wolle, dann habe das deutsche Bauerntum keine Berechtigung mehr. Darum körme man diese Frage nicht allein mit Struk- turverbesserungsmaßnahmen lösen, sondern müsse die Landwirtschaft an das Allgemeine Preis-RKosten-Verhältnis heranführen. Einstimmige Billigung des„Grünen Plans“ Das Haus billigte am Schluß der Debatte einstimmig einen interfraktionellen Antrag, mit dem der Bundestag den im Grünen Plan Vorgeschlagenen Maßnahmen„im Grundsatz“ Zustimmte und die Erwartung aussprach, daß die Richtlinien zu ihrer Verwirklichung im Benehmen mit den Ländern umgehend erlas- sen werden. Gleichzeitig wurde die Bundes“ regierung ersucht, ihre Anstrengungen im Rahmen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung zu verstärken, um im Sinne des Landwirtschaftsg den Ausgleich zwi schen Ertrag und Aufwand in den landwirt- schaftlichen Betrieben zu erreichen. Das Förderungsprogramm der Bundes- erung sieht ein Gesamtvolumen von 1,841 Hiarden DM vor. Davon 1,241 Milliarden als Zuschüsse und 100 Millionen als Kredite. Außerdem werden für die Vorhaben des Grü nen Plans Zinsverbilligungsmittel zur Ver- fügung gestellt, die der Landwirtschaft die Aufnahme von Krediten in Höhe von 190 Millionen auf dem freien Kapitalmarkt 2 tragbaren Zinsen ermöglichen. Neuer H-Bomben- Versuch der Sowjets Washington(dpa). In der Sowietunion hat am Donnerstag ein neuer Atomwaffen versuch stattgefunden. Wie die amerikanische Atomenergiekommission bekanntgab, hat sich die neue Explosion an der gleichen Stelle nördlich des Polarkreises ereignet, an der die amerikanische Atomenergiekommission schon am vergangenen Sonntag eine Kernwaffen explosion festgestellt hatte. Die letzte Explo- sion läßt durch ihre Stärke darauf schließen, daß es sich um einen Wasserstoffbomben- Ver- such gehandelt hat. Erste Sowjeteinheit verließ die Zone Berlin(dpa) Eine viereinhalbtausend Mann starke mechanisierte Division, die er- ste Einheit der 41000 Soldaten der Sowiet- armee, die aus der DDR 2Uurückgezogen wer- den sollen, sind am Donnerstag in Fürsten- Walde verabschiedet worden. Nach Abschluß dieser Aktion werden noch etwa 200 000 S0 Waetsoldaten in der Zone bleiben. Die Verrin- gerung der Kontingente der sowjetischen Streitkräfte im Gebiet der PPR ist ein Teil der von der Sowietregierung beschlossenen Verminderung der Gesamtstärke der militä- rischen Einheiten der UdSSR. USA gegen zweiseiliges Abkommen mit Moskau Eisenhower widergpricht Stassens Vorschlag Keine Einladung an Sowietführer Washington(Up). Präsident Eisenhower sprach sich vor der Presse in Washington ge- gen den Abschluß eines Abkommens mit der Sowaetunion zur Einstellung der Atomwaffen versuche aus. Selbst wenn die USA dies wünschten, wäre es für sie schwierig, ein sol- ches Abkommen mit der Sowjetunion abzu- schließen, weil damit gewisse Entwieklungs- programme beeinträchtigt würden, an denen gegenwärtig in einigen verbündeten Ländern gearbeitet werde. Eisenhower bezog sich damit auf den Vor- schlag seines bisherigen Abrüstungsbeauftrag- ten Stassen, der angeregt katte, die Vereinig- ten Staaten und die Sowjetunion könnten sich innerhalb von sechs bis neun Monaten auf eine Aussetzung aller Kernwaflenversuche und eine Rüstungsbegrenzung einigen. Unter einem wirksamen Inspektionssystem könnte diese Vereinbarung zunächst auf zwei Jahre befristet werden. Der Präsident lehnte eine Stellungnahme zu Einzelfragen dieses Vorschlages ab, betonte aber, es wäre für die Vereinigten Staaten schwierig, eine solche Vereinbarung einzu- gehen, da in einigen verbündeten Ländern gegenwärtig Waffen entwickelt würden, die noch eingehender Erprobung bedürften. Unter den gegebenen Umsfänden wäre es schwierig, mit der Sowjetunion eine zweiseitige Verein- barung u treffen, die auch die Verbündeten der Us binde. Er hube nicht die Absicht, sagte Eisenhower ferner, den sowietischen Regierungschef Bul- ganin und Parteisekretär Chruschtschow zu einem Besuch der USA einzuladen. Wenn er in seinem letzten Brief an die Sowjetunion gegenseitige Besuche von einflußreichen Füh- rern der USA und der Sowjetunion vorge- schlagen habe, so seien damit nicht Staats- männer in führenden Positionen sondern die Repräsentanten des kulturellen Lebens ge- meint gewesen.. Nach den Plänen Eisenhowers sollen die europäischen NAT O- Staaten im nächsten Fi- nanzjahr 510 Millionen Dollar(2,15 Milliarden DM) Militärhilfe aus den USA erhalten. Diese Zahl nannte Außenminister Dulles vor dem Außenpolitischen Ausschuß des Repräsentan- tenhauses, vor dem er sich für das von der Regierung Eisenhower vorgelegte Auslands- hilfeprogramm einsetzte. Die 510 Millionen Dollar sollen von den europäischen NATO- Staaten im wesentlichen für die Beschaffung von Fernwaffen und Raketen verwendet wer- den. Weitere 700 Millionen Dollar(über 28 Milliarden DMW) Militärhilfe der USA sind asislischen Ländern zusedacht. K te sind keine Goldgruben viele Stadt äter— 185 Ge- eswehr stan- in der Bonner Ermekeilka- Sachbearbeitern der Dienst- in Vorzimmern de die Ge- ministeriums 115 der L.ür em 80 mancher Le nloch gebudde 1 ru Pe N * DE sein ad wo 5 W wenige 5 Aus der Kriegsgefangenschaft qu ttierte die letzten von ihnen 1947 die 8 Entlassungslager verlassen hatten, war es still Worden um die kleine Heidestadt. Der ungsplatz sollte Umsiedlern neue Sied- kungs möglichkeiten geben. Die Aktion war in den Rand gebieten aber kaum richtig angelau- ken, als auch schon abg stoppt werden mußte. Die Engländer nahmen das Ubungs- gelände unter ihre Profilsohlen. Die Stadt spürte sie kaum. Sie hatten knappen Sold, al- lenfalls die Wirts ser hatten einigen Proflt. Dann wurde die Bundeswehr aktuell. Man Hatte lange Jahre gut gelebt von den Solda- ten. Warum sollte man es nicht wieder tun? Je eher, je besser. Die Truppe kam, aber Munsters Wirtschaftswunder blieb aus. Schul- den sollten das einzige sein, was man sich mit der neuen Garnison eingehandelt hatte. Denn Plötzlich waren die Straßen zu eng, um den verstärkten Fahrzeugverkehr zu verkraften. Ihre Pflasterung ging schneller zu Bruch als bei der gewohnten Belastung. Viele Soldaten Hrachten ihre Familien mit, die Wohnungs- Knappheit nahm groteske Ausmaße(und Mie- ten) an. Die Schulen waren viel zu klein, die Lehrerzahl mußte erhöht werden, und selbst die Friedhöfe reichten nicht mehr aus. Abhilfe kostet Geld. Vielmehr Geld, als die Soldaten einbringen. Die Denkschrift macht es deutlich. Wenn Bonn nicht mit zehn Mil- Honen hilft, ist Munster bankroft. Daß die Minister Strauß und Etzel zunächst einmal versicherten:„Wir haben nichts“, hat die Kleine Stadt nicht entmutigt. Der Stadtdirek- tor meint:„Das sagen die immer. Aber pleite gehen lassen können sie uns auch nicht.“ H.-G. Bendix Bundeswehr wird 350 000 Mann haben Bonn(dpa). Die Friedensstärke der Bun- leswehr soll sich auf 350 000 Mann belaufen, Wie aus dem Bundesverteidigungsministerium bekannt wurde. Die Friedensstärke soll im Frühzahr 1961 erreicht werden, wobei sich die mobilen Verbände der Bundeswehr in 12 Di- Visionen, sowie Korps und Heerestruppen gliedern werden. Das Heer soll ungefähr 290 000 Soldaten, die Marine rund 30 000 und die Luftwaffe 120 000 Soldaten haben. Dane- ben wird es noch die territoriale Verteidi- gung geben. Am 31. März 1959 soll die Bun- deswehr rund 200 000 Mann stark sein, dar- unter 134 000 Angehörige des Heeres, 45 0090 der Luftwaffe, 18 000 der Marine und 9000 für die territoriale Verteidigung. Die Gesamt- kosten für die Aufstellung der Bundeswehr sind von Experten auf rund 55 Milliarden Mark veranschlagt worden. Die ursprüngli- chen Planungen hatten eine Gesamtstärke von 500 000 Mann vorgesehen. Koalition für zweites Fernsehprogramm Bonn(E. B) Die Roalitionsparteien CD/ 981 und DP haben im Bundestag beantragt, die Bundesregierung sollte gesetzliche Rege- 0 zur Einführung eines zweiten Fern- Sehprogramms vorbereiten. Der Antrag wurde 5 Zusammenhang mit der bevorstehenden Debatte des Bundestages über ein privatwirt- schaftliches Fernsehen eingebracht. In dem Antrag heißt es, das zweite Programm solle nicht von den bestehenden Rundfunkanstal- den gestaltet werden. Bis zu seiner Verwirk- lichung sollen alle Möglichkeiten ausgeschöpft erden, die geeignet sind, Rundfunk und Fernsehen zunächst von der Geschäftswer⸗ bung krsizubgiten. Burgiba: Poris site Der Westen soll di — Schweres Ge Tunis(dpa). Warf der tunesis Frankreich vor, die algerischen die USA Frankr würden die Franzo Krieg in Algerien fo Burgiba er!. blen könne mit W werden. Er appellierte Frankreich zu helfen, aus der s In Ci ner aat auszukommen, in die es sich verrannt habe. Noch sei die algerische B. einer Zusammenarbeit mi Aber die letzte e f dürfe jetzt nicht vertan werden, oder g Nordafrika wird ins andere Lager überschwen- Ken“. Er hoffe daher zuversichtlich, daß die „guten Dienste“ der 5 und Großbritannien 20 positiven Ergebni algerischen Problems 1 gen w erden. In der Nähe der Stadt Duvivier an bunesisch- algerischen Grenze ist schwersten Gefechte mit den algeri Re- bellen entbrannt, wie von franz r Seite bekanntgegeben wurde. Bisher seien 199 Re- ir die westliche Welt der der eines in einer Sackgasse bellen getötet worden. Die französischen Ver- luste betrugen nach amtlichen Angaben 15 Tote umd 43 Verwundete. Aus französischer Quelle wurde ferner berichtet, daß das neue Gefecht, das noch nicht abgeschlossen ist, zu einer Um- fassung einer großen Abteilung der Rebellen führte. Von franzé 8 ien Flug- Fallschirmtruppen und Frem- denlegionäre eingesetzt worden. Das franzö- sische Oberkommando teilte ferner mit, daß in einem Gefecht bei M ma, dwestlich Algier, zehn Franzosen 1 ien. Uber die Verluste der Rebellen wurden keine An- gaben veröffentlicht. US-Ofkizier verkaufte Waffen an Aufständische Ein Leutnant der US-Luft Wegen Diebstahls von militärischer Ausrü- stung darunter Munition, im Werte von 25 000 Dollar 9725 OO DM) zu 25 Jahren Haft ver- Urteilt. Nach Feststellung der Anklagevertre- bung Bat er die Waffen algerischen Aufständi- schen verkauft. Der 31jährige Offizier erklärte sich schuldig. Das Gericht stellte fest, daß die Waffengeschäfte durch Vermittlung von Ma- rokkanern getätigt wurden. Der Offlzier war Aufgefordert worden, Funkgers Waffen, Munition und Motoren zu beschaffen. zeuge, Panzer, Streitkräfte wurde Gegen neue Flöchllingsburucken Bund stellt Wohnungsbaumittel bereit— 405 000 sind nicht untergebracht Bonn(E. B.) Bundeswobnungsbauminié Lücke erklärte am Mittwoch im Bunde die Bundesregierung sei bereit, alles in ihr nende zu kun, um den 1 igen de lich zu daß au eigen Um Gleichzeitig neuen Haus! zum Teil auf 8 tigung, einges stel Gegen ärtig Sen nach Angaben Tuckes noch 405 000 Men- 1 endgültig ur acht Wer. laß der mehr eine große Anfr CSU und der DP üb er die l be aumaß- nahmen der Bundesregierung zur Ri umuns von Lagern und Notunterkünften SPD- Antrag über Sondermaß i Wohnungsbau zugunsten der Zuwanderer und Aussiedler. a 1 CDU appellierte an alle Beteiligte, mit Ob gutem Willen ösung 2 de + des das eigentli he hörende Flüchtl siert wurde, daß viele hundert Milli Bundesmittel, die von den Ländern ab 2 Werden sollen, brach lägen und nicht ausge- nutzt würden, Vertriebenenminister Oberlän- der rief Bund, Länder und Gemeinden zur Zusammenarbeit auf, da sonst das Problem überhaupt nicht zu lösen i Eine schnellere und umfassendere Hilfe für die Flüchtlinge als bisher forderte die SPD- Fraktion, Sie kri te, daß die Bundesregie- rung bis 1953 keine Sondermaßgnahmen für die Zuwanderer aus der Sowjetzone getroffen habe. Die Finanzierung aus Bundesmitteln sei auch jetzt„zu wenig und zu Spät“. Dem Fiasko des Wohnungsbaus müsse mam„so schnell und so gemeinsam wie möglich“ ab- helfen. Nach Ansicht der FDP ist beim Wohnungs- bau für Flüchtlinge in den vergangenen Jah- ren„nicht wenig“ geschehen. Diese Fraktion Wünscht besonders, daß dem Wohnungstausch hen Flüc Atlingen und Einheimischen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. en Antrag der Koalition, die N jerung solle im Einvernehmen den ndern den sofortigen Einsatz le reit- Aken Mittel sichern, hat der Bundestag 18 angenommen. SPD- Antrag, anderem mittel für u wanderer Wurde an die unter den Wohnur s dle ustän Der Bund 5 bl 36 Ege g-Delegtert te 8 5 Bonn(E. Donnerstag ei Bundesr als Delegierte für das neue 8 gewählt, das am 19. März seiner ersten Sitzung z isamme 117 Der Bundes rat erhebt ebenfalls in Giese 1 Vertreten zu Will seinersei 82 Mi Der Bundesrepublik stehen legierte in dieser Versammlung für den Ge- meinsamen Markt, Euratom und die Mon- tanunion zu. Der Bundesrat beruft sich auf einen Gesetzentwurf der 5 desregierung, der der Länderkammer sechs und d destag 30 Delegierte zus Der Bundes- rat wird sich e über den Ent- scheid des Bundestages hinwegsetzen und am Freitag in Berlin für sich sechs Dele nennen. Die vom Bundestag jetzt entgegen den 8 schen des Bunde 2 setzt sich aus 19 Mitglied 13 Vertretern der SPD, drei 8 9 en der FDP und einem Mitglied der Fraktion zu- sammen. Die Wahl soll N für ein Jahr oder bis zu einer endgültigen gesetzlichen Re- gelung gelten. Bundestag 1 ig über die Be Setzt und entsenden. he Aber nur 36 De- Personalgutachterausschuß bleibt Bonn(FE. B.) Der Verteidigungsausschuß des Bundestages hat einen Gese stsentwurf der D abgelehnt, der eine A Ullösung des Perso- nalgutachterausschusses vorsah. Das 518 sherige Gesetz über den Personalgutachterausschuß wurde jedoch von der Mehrheit in zwei Punkten geändert: Die Stärke des Ausschuss- Ses Wird von 30 bis 40 Mitgliedern auf minde- stens 10 reduziert, und in Zukunft erhalten die Ausschußmitglieder nur noch Tagegelder für die Sitzungstage, an denen sie zu Beratun- gen neren(Bisher erhielten sie die Abgeordnetendiäten in Höhe von monatlich 750 DM.) In dem Ausschuß wurde— außer von den DP- Abgeordneten— einmütig die Meinung vertreten, daß der Personalgutach- terausschuß als Instrument bestehen bleiben müsse, insbesondere für den Fall, daß noch Weitere Generale und Oberste eingestellt werden. Lebensla für die Burgmann? tmotiv nicht genau zu klären— Verteidiger: Indizi at geschlossen Berlin(dpa). Lebenslänglich Zuchthaus 1 dauernden Verlust der bürgerlichen Eh- renrechte bea 1 am Donnerstag der t gegen die 350jährige Oberapothe- s Burgmann in Berlin. Die An- lagte sei eines vollendeten Mordes in Vat einheit mit dreifachem Mordversuch schuldig. Nach Ansicht des Staatsanwalts sei die In- enkette zu Lasten der Angeklagten ge- schlossen. Tat In dem eigentümlichsten Giftmordprozeß der Berliner Nachkriegszeit ergab die Beweis- aufnahme keine sicheren Anhaltspunkte da- für, woher die Kuchen stammten, mit denen wirkende Pflanzenschutzmittel enthalten. ES sei unmöglich, daß es auf andere Weise als beim Abwischen der Injektionsspritze an den Lappen gekommen sei. Diese Feststellung ge- nüge zur Uberführung der Angeklagten. Das Motiv könne nicht mit letzter Sicher- heit gedeutet werden, sagte der Staatsanwalt. 28 sei entgegen der ursprünglichen Annahme* cht mehr wahrscheinlich, daß Stefanie bert. Burgmann die Angehörigen ihres Freundes Kn Dr. Zweyer beseitigen wollte, um diesen Und ter heiraten zu können. Dagegen entspre- che es dem Charakter de* Aus und Euttäuschungsko Feb ingen zu begehe vor ne 5 IAhrer MU Jahe, 8 8 aul n heraus die Tat 48, gen 1255 ie sich für eine eige Zurückweisung durch Dr. Zw der aud Beziehungen zu anderen Frauen zu rächen. In einem unterhielt, mehr als dreieinhalbstündigen lädoyer versuchte der Verteidiger, Rechts- anwalt Dr. Ronge, da daß die In- dizienkette gegen die Ar lagte keineswegs sen und die Scl aher nicht nach- Ronge wandte sich vor allem Schuld auf werde, der imeter de von Aufgebaut Von 0,7 3„das Gel nzigen Krümel“ einen Durchmess Durch die Bewei sei nicht gestellt worden, daß dieser* ri ümel Mit einem Rest der Cremefüllung ch Sei, durch die Tilmann Zweyer vers tet wurde. Eei n normaler Täter würde gendwelcke 2 silien in seinem Haus behalten, die auf at hindeuten, meinte der Verteidiger. Jüömpchen könne sehr gut in den Zellstofflappen gekor S der Staatsanwalt behaupt „Ich habe mit dem Mord B. Ants zu tun“ „Ich habe mit dem Mord an Tilmann ver nichts zu tun, das kann ich bei Gott en“, erklärte Stefanie Burgmann in ihrem 5 Setzten Wort.„Nur das Bewußtsein meiner Schuldlosigkeit und mein gutes Gewissen ha- den mir die Kraft gegeben, die Mordanklage andere en sein, iber ein Jahr lang zu tragen.“ Bei ihren Srl olgenden Ausführungen wurde die Ange- 915 Jagte vom Schwurgerichtsvorsitzenden un- We rbrochen und energisch zur Ordnung ge- gen ufen. Die Apothekerin hatte sich gegen den 2 n. Jorwurf des Staatsanwalts gewandt, der ihr Ne erbrecherische Instinkte nachsagte, und er- Hee Art:„Ich glaube, verbrecherische Instinkte ges aden sich in allen Menschen und wohl aue ie Staatsanwälten.“ 167% Der Prozeß soll am Montag fortgesetzt wer- 1852 i Es steht aber noch nicht fest, ob das Aul teil bereits an diesem Tas verkündet wird, ma! Gas Gericht vorher noch über mehrere von neu Verteidigung gestellte Eventual-Beweis- Frie träge entscheiden will. Z vpe lass Raubüberfall auf ein Ba ankauto 10 170 00 BHM erbeutet— Täter ent e unerkannt day Mailand(dpa). Mit Schnelligkeit, Kalt- 3 plütigkeit und Zielstrebigkeit überflel eine Sieben- oder achtköpfige Verbrecherbande in Mailand ein Bankauto, das Bargeld zu einer Bankfiliale transpor tier te. Die Beute der Ban- diten dürſte sich nach ersten Schätzungen auf etwa 25 Millionen Lire(rund 170 000 DW) be- Iaufen. Ein LkwW eder Bande provozierte auf einer Kreuzung einen heftigen Zusammenstoß mit dem Bankauto. Wenige Sekunden später brausten drei LkW heran und stoppten einer so scharf, daß er Segen eine Mauer Prallte. Aus allen Vier Wagen sprangen Ba 45 85 diten in Overalls, die mit Maschinenpistolen“ 5 bewaffnet waren. Ihre Gesichter hatten sie 28. mit Kopfschützern vermummt. Sie stürzten 5 f sich auf die Besatzung des Bankautos— den—— Fahrer, einen Bankangestellten und einen Polizisten— und machten sie mit Gummi- Kkhüppeln und Hammerschlägen kampfunfähig. 85 Orgel, A 1. it nel Vece 15 1 701 der 16jährige Schüler Tilmann Zweyer ver- Danach bemächtigten sie sich der Geldbehäl- Her giktet Würde Ungeklärt blieb auch, Wer das ter und fuhren mit ihren unbeschädigt geblie- Den verhängnisvolle Kuchenpaket am Abend des benen Fahrzeugen davon. Es wird angenom- d 2. November 1956 an die Haustürklinke der men, daß sämtliche von der Bande benutzten Familie Zweyer hängte. Dagegen ist nach An- Fahrzeuge gestohlen waren. 2 sicht des Staatsanwalts der Nachweis gelun- 5 3 1 e Angeklagte die vier Eclairs ver- Die rund 3000 1 Von sechs Wer- e f 7 5 5 8. ken der Textilindustrie in Niedersachse 0. JJ TT gesetzten Klümpchen, das sich in dem Zell- Das Kuratorium»Unteilbares Deutschland“ stofklappen verkrustet hatte, mit dem die zur hat den Pundespostminister gebeten, Pa- Infizierung der Kuchen benutzte Injektions- ket- und Fäckchensendungen in die Sowiet- spritze abgewischt worden sei. Der Lappen zone von der beabsichtigten Gebührenerhö- 5 und auch das Klümpchen haben das tödlich kung auszunehmen. Pat pfI 5 ,,,, x, eff, . Eine. ⸗ run fruben ANZEICGE(CR , Ein. schätzen den echten KLOSTER.. Seit FRAU MEIISSENCEIST ganz 5 111 Ihrer 85 besonders: ausgleichend, be- 0 8 hi d, sch Iind d d f 5 f Krampflösend hilft e e Be- Heimatzeitung die schwerden ganz ausgezeichnet. Nehmen Sie ihn 5 5 pfl Aber auch bei Alltagsbeschwerden von Kopf, ist immer. Herz, Magen, Nerven— Stets nach rü Sie anweisung. In Apotheken und Drogerien! erfolgreich! 2 cc, 0 5 Sick 5 Da, S011 * bos Ber Nei mat Aus Vo. vor A M PARADE PILIAT T Vit 8 g die 8 95 2u erwartet Sie! 5 8 Nic 1. ES Als den 3 Se- her- Walt. mme fanie ndes iesen pre- aus and- ane- tigen aus Tat eine auck nielt, ligen chts- In- wegs ach- lem Auf „ der geter nicht mit Sei, arde. Icke aul liger. dere ein, 1 0 ver— er- t 0 das ird, von eis Keine Angst vor der Courage! Wir sind so manches Mal ärgerlich odei betrübt darüber, daß wir nicht das erreichen önnen, was wir uns vorgenommen haben. und wir fühlen uns neben so vielen erfolgrei- chen Menschen dann stets im Hintertreffen und vom Schicksal vernachlässigt. Nach einem Fehlschlag nehmen wir uns dann meistens vor, bei der nächsten Gelegenheit doch etwas mutiger vorzugehen, und nicht so viele Hem- mungen zu haben. Wenn es aber dann so weit ic, haben wir doch wieder Angst vor der eigenen Courage und schrecken vor jedem Wagnis zurück. 5 ist nun leider einmal so, daß jeder Er- g im Leben schwer erkämpft werden mu und nur mit großem Einsatz errungen wer- den kann. Wenn wir zu vorsichtig sind und zu lange das Für und Wider überlegen, dann werden wir niemals weiterkommen. Keinem der wirklich Erfolgreichen in Vergangenheit und Gegenwart ist etwas in den Schoß ge- fallen, sie haben alle den Mut zur Entschei- aufbringen müssen, ohne vorher vom n Gelingen ihres Vorhabens überzeugt Es War immer ein wenig vabanque- Hei, es hätte auch schiefgehen kön- r es gelang dann doch. Denn Frau S oft als wankelmütig ge- t sich immer denjeni- en, an sich selbst Wagt— ge- ichwort. und vom so steht doch gige, läßt. man A gen der nterla ligungsminist Das Bundesverteidi keine Personalunterlagen der Deutschen Wehrmacht. Wie das erklärte, können daher auch keine Auskür oder Bescheinigungen über den Dienst in der Wehrmacht erteilt werd Dafür seien fol- gende Archive zuständig: 1. Bundesarchiv- Zentralnachweisstelle Kornelimünster bei Aachen: für alle Angehörigen des ehemaligen Heeres, der Luftwaffe sowie für Teilnehmer des ersten Weltkrieges 1914/18. 2. Deutsche 1 En. * Wienststelle, Berlin-Wittenau, Eichborndamm 167/209, oder Postfach: für alle Angehörigen er ehemaligen Reichs- und Kriegsmarine. Außerdem befindet sich dort das Erkennungs- marken-Verzeichnis aller Angehörigen der fleutschen Wehrmacht. 3. Heimkehrerlager Friedland bei Göttingen: zur Ausstellung Von Zweitschriften von in Verlust geratenen Ent- lassungsscheinen D 2 aus ehemaliger Kriegs gefangenschaft. 4. Bayerisches Hauptstaa Archiv, München 19, Leonrodstraße 57: für die Angehörigen der ehemaligen königlich bayerischen Armee. 5 n der Pause der tut gui Wir gratulieren Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Katha- na Schreck, geb. Schläfer, Zähringerstraße —— 4* 22 33. Der Jubilarin unsere besten Wünsche. In einem Schaltjahr hätte unser Geburtstagskind am 29. Februar Geburtstag. 5 5 Seinen 380. Geburtstag feiert morgen Samstag, Herr Jakob Ludwig VOI Meersburgerstr. 32. Dem Jubilar ebenfalls unsere besten Wünsche nd einen gesegneten Lebensabend. „. dies Ort in großen Engsten wur“ Hochwasserkatastrophen einst und jetzt „Als mam zählte 1784 Jahr, dies Ort in gro- Pen Aengsten war, da ein sehr groß Gewässer kam und brachte so vieles damit, die Haus viel Schaden litt. Da zeigt uns Jesus seine Hand, diese Not sich von uns wand. Bis an diesen Strich kam das Wasser. Barbara Bühlerin, geb. Bühlerin.“ 5 Etwas nachdenklich standen wir an dieser Er- innerungstafel am Hause Freiburger S raßbe 3, als Wir zuvor noch einmal einen Blick auf die schmutzig-braunen Fluten geworfen hatten, die nun wieder im Abklingen sind. Etwas mitleidig lächelnd sahen in den letzten Tagen die Zeitge- nossen aus dem 20. Jahrh. auf die hochgehenden Fluten, wie sie gegen die Neckarmauer peitschten und sogar die„Schließen“ eingebaut wurden. Denn was wollte das Hochwasser diesem Secken- heim schon anhaben, fest standen die trutzigen Mauern gegen die Wasserflut und im Bedarfs- fall waren noch die bewährten Schließen da, die ein Eindringen des Wassers ins Ort zu ver- hindern wuſsten. 174 Jahre sind seit jenem Not- schrei an dem Hause verflossen, dessen genaues Datum noch einmal an dem Ring an der Spar- und Kreditbank deutlich wird, wo es heißt„Bis daher an den Ring kam das Wasser vom Eisgang DR 27. TN. GF. Febwais 1784“. Denn um diese Zeit kannte man noch nicht die Neckar- mauern, die erst nach zahlreichen Vorstellungen der Seckenheimer Bürger in den Jahren von 1823 bis 1826 errichtet wurde und damit end- ich die Hochwassernot behob. Um diese Notzeit herum hatte Seckenheim etwa 1 000 Einwohner und es darf angenommen werden, daß der heutige Hunsrück nur aus Wes nigen Häusern bestand, die von den Huten stark neimgesucht wurden. Schon wenige Jahre nach der großen Hochwasserkatastrophe 1764 im Jahre 1789 herrschte wieder ein großer Eisgang, dessen Schaden nach einer damaligen Schät sich 1784 und 1789 waren die schlimmsten Jahre auf die enorme Summe von 41 948 Guldem be- lief. Damals mußten Seckenheimer Handfröner die Schäden beheben, die sich besonders an der mit Eisblöcken bedeckten Chaussee nach Mann- heim ergeben hatten. Dringend baten die Sek- kenheimer um Abhilfe und 1604 wurde, das Ufer des damals groſßsen Neckar befestigt. Aber 1817 überfiel Seckenheim noch einmal eine große Wassernot. Im Hunsrück mußten die Bewohner ihre tiefer gelegenen Wohnungen räumen und am 28. Mai stürzte der größte Teil der Kirch- hofsmauer an der katholischen Pfarrkirche mit Grund und Boden in den Neckar. Ebenso ver- schwand ein ganzes Haus in den Fluten und mehrere Häuser wurden stark beschädigt. Ueber weite Strecken waren die Felder überflutet, so- daſd man 1822 daran ging zunächst einen großen Damm am Ortsausgang zu errichten. Endlich wurde dann 1823 das Gelände am Neckar aufge- füllt und der erste Teil der Neckarmauer vom Bierkeller bis zur heutigen Brücke gebaut. Die Seckenheimer aber gaben sich im Angesicht ger AIjährlichen Hochwasser mit diesen Maßnahmen noch nicht zufrieden. Sie forderten den Weiter- bau aber die Seckenheimer solten dafür die Hälfte der Gesamtkosten mit 3 151 Gulden be- zahlen. Erst als 1826 die Kosten auf 612 Gulden herabgesetzt wurden und der Kronenwirt Treiber und der Kaufmann Seitz je 150 Gulden auf- brachten, konnte der Weiterbau bewerkstelligt und so gegen 1850 dann bis zum Ortsende voll- endet werden. Damit war dann endgültig die Hochwassergefahr für Seckenheim beseitigt und heute können wir das oft mitleidige Lächeln ver- stehen, wenn die hohen Fluten des Neckars an die festen Mauern schlagen. Daß aber unsere Vorväter bei jedem Hochwasser einmal bangen mußten, Haab und Gut zu verlieren und daſs sie mit allen Mitteln dafür kämpften, gegen die Gefahr gefeit zu sein, daran erinnern sich nur noch Wenige Steuertermi 10. März: Lohnsteuer und EKirchenlohnsteuer. Anmeldung und Abführung der im Fe- bruar einbehaltenen Lohnsteuer und ev., Ak. und rk. Kirchenlohnsteuer(nur Mo- natszahler). Die auf Grund des Lohnsteuer- jahresausgleichs erstatteten Beträge sind abzusetzen.— Umsatzsteuervoranmeldung für Monat Februar abgeben und Voraus- zahlung entrichten(nur Monatszahler). — Einkommensteuer, Kirchensteuer, Kör- Perschaftssteuer sowie Notopfer Berlin für Körperschaften. Entrichtung der viertel- jährlichen Rate gemäß des den Veranlagten zugegangenen Bescheides. Getränke- und Vergnügungssteuer. Steuererklärun- gen für Februar einreichen und Steuer entrichten. 12. März: Beförderungssteuer im Personen- und Gepäckverkehr mit Personenkraftwa- gen. Nachweisung für Februar einreichen und Steuer entrichten(Monatszahler). 15. März: Grundsteuer. Voranmeldung leisten für März. 20. März: Beförderungssteuer im Güterver- Kehr mit Lastkraftwagen. Nachweisung für Februar einreichen und Steuer entrichten (Monatszahler). Unser Wetterbericht bersicht: Im Bereich der arktisehen Kalk- kuftmassen, die in Mitteleuropa eingedrungen sind, steigt der Luftdruck noch weiter an, und es kommt zur Ausbildung einer schwachen Hochdruckzone und vorübergehender leichter Besserung. Später werden Ausläufer der Stö- rungen im Nordwesten auch wieder Süd- deutschland streifen. Vorhersage: Wechselnd wolkig, höchstens geringfügiger Schneefall. Höchsttemperaturen Kaum über null Grad. Nachts mäßiger bis starker Frost. Samstag kalt, wieder leicht „eränderlick. Schutz der Felder und Gärten gegen Tauben. Aufgrund des S 2 der Verordnung des Badi- schen Finanz- und Wirtschaftsministers vom 10. Aug. 1939 GVBl. S. 177 wird hiermit bekannt- gemacht, daß die im§ 1 der Verordnung in Verbindung mit dem Erlaß des Bad. Finanz- und Wirtschaftsministers— Abteilung für Landwirt- schaft und Domänen— Nr. 6099 C vom 30. Aug. 1943 angeordnete Spereit zum Schutz der Frühjahrsaussaat vor Taubenfraſd für das Gebiet des Stadt- und Landkreises Mannheim sich auf die Zeit vom 1. März bis 15. April 1958 erstreckt. Gemäß 8 5 der angeführten Verordnung kann das Fliegenlassen von Tauben während dieser Zeit nach 5 13 des Gesetzes zum Schutze der land wirtschaftlichen Kulturpflanzen in der Fas- sung vom 18. Aug. 1949(Ges. Bl. d. Vereinigten Wirtschaftsgebiets S. 257) bestraft werden. Die Flugsperre findet auf Brieftauben keine Anwendung. Der Hundertjährige meint 1 Nach den Vorhersagen des Hundertjährigen Talenders soll der März eine recht wechsel gafte Witterung zeigen. In den ersten fünf Tagen wird es un vindig sein, dann läßt die Kälte nach, und am z. ist mittags mit rechter F. 8 arme zu rechnen. Nach zwei regnerischen Tagen wird das Wetter dann bis zum 16. schön sein. Dann tritt erneut ein Kälterückfall mit Nachtfrösten auf, der bis zum Monatsende währen soil und am 29. und 30. sogar Schnee mitbringen wird. Studenten diskutierten Atomrüstung Heidelberg sw). Rund 600 Studenten und Dozenteh der Heidelberger Universität besuchten eine Diskussion über„Atomenergie und menschliche Verantwortung“ im großen Hörsaal der neuen Univers t. In einem ein- führenden Vortrag setzte sich der Heidelber- ger Ordinarius für systematische Theologie, Professor D. P. Brunner, für einen zeitlich begrenzten Verzicht des Westens auf Atom- waffenversuche und einen Verzicht der klei- nen Staaten auf die Produktion und den Be- Sitz von Atomwaffen ein. Es bleibe nur wenig Zeit zum Handeln, da die Kernwaffen auf die Dauer ihre abschreckende Wirkung verlieren und den Frieden nicht länger sichern wür- den. Er befürwortete eine Entscheidung des Einzelnen, im Ernstfall die Bedienung von Atomwaffen zu verweigern. In der Diskussion warnte der Heidelberger CDU-Bundestags- Abgeordnete Professor Dr. Eduard Wahl vor einseitigen Vorleistungen gegenüber dem Osten. bei, llt und Schier“ Ein Kind verschwand und die Polizei in ganz Norddeutschland fahndete fieberhaft nach dem vermißten fünfjährigen Bernd aus Buxtehude. Umsonst, man fand nicht die winzigste Spur des Jungen. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Eltern an den bekannten holländischen Hellseher Gerard Croiset. Sein erstes Wort war:„Bernd ist ertrunken“. Cxoiset. der noch nie in Buxte- hude war, beschrieb mit unheimlicher Präzision den Unglücksweg des Jungen und bezeichnete genau die Stelle, vo der Leichnam zu suchen sei. Mit wissenschaftlicher Gründlichkeit greift die BUNTE Illustrierte in Heft 9 in einer pak kenden Reportage das Thema des„Hellsehens““ im Fall Schlegel auf.— Und in dieser Ausgabe bringt die BUNTE Illustrierte Aufnahmen von der Uebergabe der Spitzenpreise im Wettbewerb der Fotofreunde„Meine bunte Illustrierte“ sowie die Namen weiterer Gewinner. Ist es verwunderlich wonn sich Frauen die meiste Zeit zerschla- gen, abgespannt und mude sie ihre Arbeit nur unter der letzten Krätte leisten, nen. Sie sollten wissen: M verjüngt verdrossen sind! Es sind die Bedaverns- werten, die Fravengold noch nicht ken- en haben durch Frabengold ein neues, beschwingtes Dasein gefunden. Millio- nen Frauen schwören guf Fravengold! Sie blühen gut und fühlen sich durch Möbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Zähringer Straße fühlen, wenn Anspannung mörrisch und illionen Frau- . dummislempe! liefert Neckarbote- Druckerei. 2 Günzburg Donau Copyright by Gaydapress, durch Verlag v. Graberg& Görs, Wiesbaden (23. Fortsetzung) Er wirkte auf den ersten Blick sehr sym- Pathisch und nahm für sich ein. Auf eine ge- pflegte Kleidung schien er allerdings wenig Wert zu legen, sein Cordanzug war recht stra- paziert, dazu trug er ein Sporthemd mit offenem Hemdkragen. Zu seiner Verwunde- rung aber mußte Vitus feststellen, daß seine Tochter nicht viel gepflegter aussah. Ihr Haar war wuschelig und zerzaust und machte sogar einen unordentlichen Eindruck, als wenn es Seit vielen Tagen nicht vom Friseur behandelt Worden wäre. Und das Kleid! Das hatte Vitus nie an ihr gesehen, sie hatte es bestimmt irgendwo von der Stange gekauft, seine Berti, die nur Toiletten aus ersten Salons zu tragen pflegte. Aber das war noch gar nicht das Schlimme. Sie hatte auf dem Rücken einen grünlich schimmernden Fleck, als hätte sie im Gras ge- legen und dabei die Bekanntschaft mit einem Kuhfladen gemacht. O Gott! O Gott! Vitus stöhnte inwendig. Wie sich dieser Fleck auf der gelben Seide aus- nahm! Vielleicht wußte sie gar nichts davon? Darauf hätte dieser Abts natürlich achten sollen! 5 Und dann hätte er sich doch am liebsten ge- bogen vor Lachen. Das war also seine Tochter Berti, die mondäne, gut angezogene Frau! Aber nein, mondän war sie nicht, dazu War sie zu natürlich und ehrlich, sie Wwar eine Frau mit ausgebildetem Geschmack und einer grogen Vor e für schöne unde teure Toiletten. Allein von Toilette war hier nichts zu merken, und Vitus war entsetzt in der Vorstellung, Berti in diesem Aufzug daheim über die Straße gehen zu sehen... Trotzdem konnte er sich ein Schmunzeln nicht versagen. Eine solche Veränderung be- 8 85 Wirkt also die Liebe! Dieser Jürgen Abts be- saß den Kopf eines Geistesarbeiters, aber im übrigen hatte er wohl viel Aehnlichkeit mit einem Landstreicher— Landstreicher im guten Sinne natürlich. Und er hatte die Gewalt und Macht, die kapriziöse kleine Berti in Z Wei Pagen vollkommen umzukrempeln. Donner- Wetter!— Die Bedienung kam, um Vitus' Glas wieder vollzuschenken. Er dankte mit einem Kopf- Nicken. Im Grunde war sein Auftrag bereits erfüllt. Er würde die Flasche leeren und wieder ab- zwitschern. Wenn Berti ihn in der Früh! an- riefe, gab's nichts mehr zu sagen; hier War alles perfekt und unabänderlich. Berti gab ihm Rätsel auf. Sie war anders Als sonst, sle War äußerlich und innerlich ver- ändert, er, der sie gut kannte, merkte: sie war schlichter und einfacher. Sie hatte kein„Make up“! Nur Lippen und Augenbrauen Waren un- auffällig nachgezogen. Aber ihre Haut war weich und frisch, man sah es in diesem de- zenten Lampenlicht, daß Gesicht und Hals sich gebräunt hatten, Sie War noch reizender und hübscher und hatte glänzende Augen. Selbst der Wuschelkopf paßte zu ihr. Die beiden am andern Tisch lachten und schienen sich ausgezeichnet zu unterhalten. Sie tranken aus kleinen Gläschen. Abts hatte ein Karussell bestellt, d. h. eine Weinprobe, die mit einem normalen gut ausgebauten Wein be- gann, sich dann von Probe zu Probe, von Stufe zu Stufe steigerte in der Qualität in der Güte, in der Wucht, in allen Pingen, die den Wein ausmachen, um schließlich mit dem Köstlich- sten, einer Beerenauslese oder einer Trocken- beerenauslese, auszuklingen, Vitus hafte als Stiller Beobachter den Eindruck, daß Abts ein vorzüglicher Lehrmeister war, nur Allzu gern hätte er trotz der eigenen Weinerfahrung an diesem Lehrgang teilgenommen. Abts hatte ein richtiges Weingesicht, das Gesicht eines Ge- nießers, Und das war wiederum etwas, Wos, durch sieh Vitus mit ihm noch mehr verbunden fühlte; denn ein Genießer aller Lebensfreuden War er ja selbst. 5 2 Manchmal drangen einzelne Wortfetzen aun 5 7 8. 1* Vitus herüber.„Bertil“ hörte er Abts sagen, „Sie müssen immer bedenken: ein Wein ist wie die Landschaft, in der er gewachsen ist. Den- ken Sie einmal nach: Wo wächst Wein? Nur in gottgesegneten Gefilden. Der Wein ist nämlich empfindlich, er hat eine besondere Seele. Kosten Siel Ich bin überzeugt, daß Sie die Engel im Himmel singen hören. Prost, Berti!“ Sie stieß mit ihm an.„Prost, Jürgen!“ Und die Gläser machten ganz leise kling. Vitus Bachkötter ging nicht, nachdem er die Flasche geleert hatte. Erst einmal gefiel es ihm hier. Das war für ihn ein Erlebnis besonderer Art, allein da zu sitzen und sich still, heimlich und leise eine gute Flasche zu Gemüte zu führen.. 5 Die beiden Menschen am andern Tisch, won denen einer seine einzige Tochter Berti War und der andere möglicherweise sein zukünf- tiger Schwiegersohn(sie sagten noch Sie zu- einander), bereiteten ihm Vergnügen. Er malte sich schon aus, welches Gesicht Abts machen würde, wenn er erführe, daß er Vitus Bachkötter wäre. Es war ihm nämlich nicht entgangen, daß Abts ihn ebenfalls beobachtet Hatte. Vitus konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, abzuwarten, wie sich die Ge- schichte entwickelte. Man ging nicht mitten in einer Theateraufführung nach Hause, Er be- Stellte die zweite Flasche. Von irgendwoher rief ein Käuzchen durch ie Nacht. Und irgendwo quakten Frösche. Irgendwo sangen vergnügte Menschen. Vom Wald herunter kam ein leichter kühler Wind, er raunte leise in den Wipfeln der Bäume und rührte die Düfte der Nacht auf. Berti legte sich den Mantel lose um die Schultern. 5 Auch ihnen gefiel diese Stunde mit der ge- heimnisvollen romantischen Szenerie, Als Abts Berti fragte, ob sle müde sel, schüttelte sie den Kopf. „Ich möchte wieder einen kleinen netten Schwips haben“, lachte sie,„ich hatte gestern Abend einen Schwips, vorgestern— aber die Eirchtürme werde ich trotzdem sehen, wie sie J Da sie die Weinprobe beendet hatten, be- stellte Jürgen, um den letzten Hochgenuß nicht zu verderben, eine Flasche Beerenaus- lese.„5 „Prost, Bertil“ „Prost, Jürgen!“ 5. „Prost, ihr beiden!“ machte Vifus insge- heim mit. „An diesem Abend— an jede Stunde sollen Sie Ihr Leben lang denken“, sagte Jürgen. Sie blickte ihn lange an.„Das wird nicht schwer sein.“ Kling! machten die Gläser. Auch Vitus àm anderen Tisch hob das Glas. Ein Käuzchen schrie dazu. Die Luft war süß von Jasmin. Und die Sterne blinkten vom Himmel! Jürgen king an, ausgelassen zu werden. Er fragte Berti, ob er jodeln dürfte, sie wüßte doch, es müßte etwas aus ihm heraus.„Die Freude und das Glück“, fügte er hinzu. „Oh! Bitte, nein!“ bat sie und hob die Hände zu ihm hoch. „Warum nicht?“ „Es klingt so schauderhaft— als wenn ein Köter heulte.“ „Ich kann auch zur Abwechslung schön jodeln, daß es sich anhört wie eine Arie von Verdi.“ 5 Berti lachte eine Koloratur die Tonleiter rauf und runter und bat abermals:„Ich bitte Sie, Jürgen, tun Sie es nicht, wir sind hier nicht allein, wie im Wald.“ Er legte den Kopf auf die Schulter und blickte in die Gegend, wo Vitus Bachkötter Sal Berti kicherte immer noch, lustig und per- lend. 8 Dann schob sich Abts über den Tisch gegen sie vor und flüsterte ihr ins Ohr:„Hinter Ihnen sitzt ein reizender alter Herr, Berti. Sie müssen sich später einmal ganz unauffällig umdrehen.“ 3 5 Sie war mit einem Schlag völlig nüchtern und bekam das Zittern.„Ja, ja, ich habe ihn gesehen, als er hereinkam“, sagte sie hastig und griff mit beiden Händen in das Haar, um clie Erregung zu verbergen. 5 i Cortsetzung tolgt) Süd weſid. Aundſchan Deutscher Reaktor wurde patentiert Eine neuartige Konstruktion des Karlsruher Professors Dr. Henglein Durch eine neuartige Reaktorkonstruktion habe jetzt der Direktor des Instituts für che- mische Technik an der Technis Hochschule ch August nöglichkei- „teilte der Ch der Verband strie in Frankfurt mit. Die Kor uktion wurde durch das Deutsche Bund unter der feststehend Angeordnet sind. Dabei wird als Bremssub- Stanz und gleichzeitig als Wärmeaustausch- mittel neben anderen feinkörnigen Feststoffen Kerngraphit verwendet. Der Unterschied zu den Leistu vom Calderhall-Typ, für die 1 sreaktoren and bereits mehrere Exportaufträge erhalten hat, dem Bericht der folgende: Bei dem br in Frankreich ist der Graphit feststchend ange- Atomkraftwerk und dem in Mareoule ordnet und dient gleichzeiti tionselement. Es ist aber Kühlmedium, wie etwa rator wie auch Austausch. Da er nicht mehr Konstruk- tionselemente benützt werde, entflelen jene Gefahrenmomente, die zum Reaktorunfall in Windscale England) am 10. Oktober 1957 82 Führt hätten, hebt der Verband hervor. Graphit im geschlossenen Kreislauf Tzwischen ergänzte Henglein sein Patent durch zwei Zusatzanmeldungen, aus denen sich Einzelheiten möglicher Reaktorkonstruk- tionen nach seinem neuartigen Prinzip erken- nen lassen. Die erste der beiden Anmeldun- gen sieht vor, daß der feinkörnige Graphit in einem geschlossenen Kreislauf durch den Reaktor geführt wird. Dort wirkt er als Mo- derator und nimmt die bei der Kermspal- tungskettenreaktion entstehende Wärme auf. 8 Dann wird er in den Wärmer stauscher ge- Bumpt, gibt dort die aufgenommene Wärme Wieder ab und kehrt schließlich in den Reaktor zurück. Wie eingehende Versuche ergeben ha- ben, läßt sich nämlich feinkörniger Kerngra- phit auf ähnliche Weise transportieren wie etwa Getreide, das mittels Saughebers aus einem Schiff auf den Speicher befördert Wird. Interesse aus dem Ausland Die zweite Zusatzann drehendes neldung sieht ein sich Mit sehr gerin- es in vertikaler die bekannten hori- 1 r Drehung werden 5 Graphi nchen 80 mit der Wandung in Kontakt gebracht, daß sie ihre Wärme direkt abgeben können. Es ist ein besonderer Vor dag man in beiden Fällen die Aktivität des Reaktors durch die Menge des 70 im Reaktorkern befind- genau einst n kann. Er nmal dann„durchgehen“, its-Kontrollstäbe versagen Sollten. „Es sind also nicht zuletzt zusätzliche Sicher- heitsmöglichkeiten, die dieser neuen deutschen Atomreaktorkonstruktion ein solches Gewient verleihen. Deshalb interessieren si. westdeutschen Firmen Unternehmen dafür“, schreibt der Chemischen Industrie wörtli neben schon ausländische der Verband * + 5 O 1* Freizeitschaffende st Karlsruh Bundesbahn-S angenommen beitsgemeir eine Ausstell. Bundesbah S 8„Künstleri- Eisenbahner“. Zum sch tätige Ei- Bundesbahn- senbahner kKtion in einer Zwanglose atlichkeit. Es ist tat ssante Schau von Malerei und Grafi„die viele Begabungen verrät, auch wenn betont Wird, daß es sich Hier„nur“ um Laien handelt. Die Arbeits- Sruppen in Karlsruhe und Mannheim stehen Uriter der Leitung von hauptberuflichen Kunst- malern. 5 Lastzug brach plötzlich auf der Straße ein Mannheim dsw),. Auf der zur Neckar- spitze führenden Mannheimer Binnenhafen. straße ist ein Lastzug plötzlich halb Me- ter tief eingebrochen. Die Straß ecke war vermutlich durch Wasser-Unte jung aus- gehöhlt und konnte die Last des schweren Fahrzeugs nicht mehr tragen. Personen wur- den bei dem Unfall nicht verletzt. Lokomotive erfaßte Personenauto Mannheim(sw). Im f r Mühl on einer hr 100 Meter schleift und vo Fahrer 4e 18 Nitrit-Verstéöge bisher festgestellt Heidelberg sw). Im ebiet von Heidelberg sind bisher drei Met r und im Landkreis erg zwölf und Gastwirte an gt worden, weil sie Na- triumnitrit verwendet hatten. Außerdem wur- den av 1 Verkäufer einer Gewürz- und Darmg Sie n Heidelberg angezeigt. trit an Metzger und Heidelberg Mannheim Raum NA Beim Spielen mit Fundmunition verletzt Krensheim, Kreis Tauber (sw). Ein 14 Jahre alter Schüler beim ist beim Hantieren mit am Fsheim FKrens- nischen Platzpatronen lebensgefährlich verletzt wor- den. Der Junge hatte zusammen mit zwei gleichaltrigen Kameraden aus den Patronen, die bei den amerikanischen Wintermanövern liegengeblieben waren, das Pulver entfernt und damit in einer Scheune ein Bleirohr ge- küllt. Als die Schüler dann den mit einem Korken verschlossenen„Böller“ anzünden Wollten, sprengte die Ladung das Bleirochr und riß dem 14jährigen die rechte Hand un- mittelbar am Gelenk ab. Außerdem wurde der Junge am Unterleib, am Bauch und an der Brust verletzt. Er wurde sofort in eine Würzburger Klinik gebracht. Seine beiden Spielkameraden kamen mit dem Schrecken davon. Eine stadibekonnte Persönlichkeit H. A-ROSGO FFF aus der Apotheke. MIA ROGOfFF ist der Nome ener Knoblauch-Pilſe mit Viamin p. Segen Arterienverkalkung, nervöse Herz beschwerden, Kreislaufstötrung, Benommenheit und unruhigen Schlaf haben sich LA-ROSGOFF-Knoblauch-Pillen, Verstärkt mit Vitamin P, hervorragend bewährt, Schon mit dem 40. Lebensjahr sollten Sie mit einer ILIA=R Kurpackung DM 2, erhöltlich in allen Apotheken. Nur echt mit dem Bulgaren-Kopf. FNOSGOFF-Kur beginnen. Schuljahrgung 1913/4 Zu unserem Klassentreffen, das morgen Samstag, 1. März um 19 Uhr im Gasthaus „ZUM LOGWEN⸗ herzlich eingeladen. stattfindet, wird nochmals f Unterriclitsverkürzungen wurden notwendig FPalmbaeh, Kr. Karlsruhe Z SH, Durcit die Versetzung der zweiten Lehrkraft sind an der Volksschule Palmbach Klassen zusammen jegungen und Unterrichtsverkürzungen not- Wendig geworden. Der Schulleiter Sprach je- doch die Hoffnung dag„trotz der nun schwierigen Schulverhältnisse bei entsprechen- der Anleitung der Schüler gute Unterrichtes ergebnisse erzielt werden können“. Ordensschwester tödlich verunglückt Z ell im Wiesental dsw). Eine aus Triberg Stemmmende, 53 Jahre alte katholische Ordens schwester wurde in Zell auf dem Weg zur Kirche von einem Personenkraftwagen fahren und in die der Straße vorbeiflie- Bende Wiese geschleudert. Die Verunglückte konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen Werden. Freiburg mit dem Uberg Setzt. Die s decke hat halten. In he gute Winterspo „Intellekt Karlsruhe „Karlsruher Ges Rundfunks am 3. der Itscllen ma„In- jeitung von 1 ren Frau J für Dem tags-Vize n Institut ind Bundes- Schmid. Beachtliche Manöverschäder Buehen( Ahorn hat jet ei den ame en iner halben r Schadens- an den Landstraßen zung auf der Gemar- norm nocht nicht enthalten. Fluren zamt Schad zumme sind erster und Fung Buch am 0 3 E f 0 Heute b. Montag 20, So: 15.30, 18.30, 20.30 Die Heilige u. ihr Narr 0 0 Der schönste deutsche Liebesfilm mit berh. Riedmann, W. Birgel, Hl. Feiler, Fudula Blau In Spät:„Verbotene 8 traße(16) 1 Dienstag u. Mittwoch:„Helden zur See“ Heute bis Montag, 20, So. 16, 19, 21, Uhr HEISSER SUDEN (Cinemascope)(16) mit Clark Gable— Eleanor Parker Sonntag, 13.30 Uhr für Kinder: „Pat und Patachon sind wieder da“ 80 haben die Kinder schon lange nicht mehr gelacht 8 EDUAMER BRIEFTASCHEN kler-Spätzle mit dem hohen kigehalt sind sättigende Mittagsgericht. Paket„Birkel 7 Hühnchen“ kier-Spätzle, ganz einfach zuzubereiten! Es kustet gar nicht viel. Die guten ungefächten„Birkel/ Hühnchen“ die Grundlage für dieses Wũanlschmeckende und Sie nehmen nur: Kenntnis, daß ich meine dasselbe auch zu wollen. bbsohäftsaufgabe und Geschäftsübernahme Meiner verehrten Kundschaft und Bekannten zur Metzgerei am 3. März an Herrn Phillpp Stamm übergebe. Ich danke meiner verehrten Kundschaft für das mir bisher entgegengebrachte Vertrauen und bitte, auf meinen Nachfolger übertragen Freitag 20.15 Uhr, Samstag, 22.30 Uhr v„ARDENNMEN 1944.(160 Samstag bis Montag: Bibi Johns Wenn Frauen schwindein Europas neue Musikparade 1958 WO. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20,30 Uhr Sonntag, 13.30 Ver Wolf und die seven beſßſeſn“ Dienstag u. Mittwoch:„Steig aus bei 43 000 Dr reell zu bedienen. Am Montag, 3. März 1988 übernehme ich die Meigerei von Metzgermeister Georg Lahr, Sandhang 20. Es wird mein Bestreben sein, die Kundschaft gut und Philipp Stamm u. Frau Metzgermeister 0 3 Bur Schulentlussung der neue Anzug aus meinem Fabrikauslieferungslager in Mannheim. Konfirmandenenzüge Cordhosen Georg Lahr u. Frau Stragenanzüge Trenchcoatmäntel Metzgermeister Kombindtionen Damenkleider Rollerjacken Kostüme große Auswan!— beste Jualitäten— fachmännische Bedienung. 2 A TEXTILWAREN Meersburgerstraße 33 Telefon 86176 Lache. Turnverein 98 e. V., Mannheim-Seckenheim Wir geben unseren Mitgliedern, Freunden und Gästen bekannt, daß unser 44 dünne Kalbsschnitzel, 125 9 kdamer Käse, 0 Fett, Tomaten, Salz undd Pfeffer. Schnitzel fertigmachen und über halb so groſſe Käse- und Jomatenscheiben zusammenklappen und mit Stäbchen ſeststecken, beidseitig braten bis tler Käse zu zerfieſſen beginnt. Auf den Birkel fier- 5 AD 1. Härz 1958 an den neuen Pächter übergeht. ff lhirtochlabtoleteieb, aue Juenllalle“, 5 Die Familien: 1 Wie viele F Spätzle servieren. Bratensatz der Pfanne f ff Frauen und Männer, die m 2 khoſel lösser vue wein auftochen ana Ernst Rudolph u. Frau August Keller u. Frau N uber das fleisch träufeln. 4 2 8 23 1 3 e dankt allen Gästen für das in den bittet alle Mitglieder und Gäste und geiſtige Friſche, Zuver⸗ 8 Jah igte Vertrauen und am Samstag, 1. März 1958, 19 Uhr licht und blühendes Kus⸗ —„ 8 5 10 tehen der aukbauenden lädt sie zu ihrem 5 Zur 1 f Doppelherz⸗Kkur zuverdan⸗ Abschieds abend Eröttnung I be n de ee de am 28. Februar 1958 ein. bei besten Speisen und Getränken. 5 5 Herz und Kreislauf. 0E E] 2- 9PATZ LE Wir bitten alle Mitglieder und Freunde die beiden Abende zu besuchen, um unseren 5 Dank an unsere Wirtsleute abzutragen und das Vertrauen auf den neuen Pächter i Inerktannt hochwertige 6 Für dle Suppe zu übertragen. Der Vorstand. Vitalſtoft⸗Kombination DER„KURZE BIRKEL Fab EH“. 1 in Apotheken und Orogerten Witelfariig und muntgerecht geschnitten 2 „%%öͤ;«7k⁸:ñ