2 0 1 * 0 0 0 8 2 2 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Mittwoch, den 19. März 1958 10.58. Jahrgang AKTUELLEłS IN KURZ E Ministerialrat Hans Kilb, der über sechs Jahre als persönlicher Referent von Bundes- kanzler Adenauer tätig war, wird seinen bis- herigen Wirkungskreis im Palais Schaumburg in Bonn zum 1. April verlassen und als Ab- teilungsleiter zur Europaischen Atomgemein- schaft gehen. Botschafter Kroll, der bisher die Bundes- republik in Tokio vertrat, verließ die japa- nische Hauptstadt; in Kürze tritt er seinen neuen Posten in Moskau an. Die dritte und vierte Gruppe der in der Sowjetzone stationierten sowjetischen Einhei- ten verließen ihre Garnisonen; aus Rostock zogen Teile einer Artillerie-Brigade und aus Wriezen eine Flakeinheit ab. Die Vermittler im Tunesien-Konflikt, Mur- hy(USA) und Beeley England), kehrten von Tunis nach Paris zurück und wurden so- fort nach ihrer Ankunft von Außenminister Pineau empfangen. Unter dem Druck polizeilicher Maßnahmen ist ein Teil der streikenden spanischen Berg- arbeiter wieder an die Arbeit gegangen; die Behörden rechnen mit einer vollen Arbeits- aufnahme in den nächsten Tagen. Rumäniens Ministerpräsident Stoica, der Lac gegenwärtig in Indien aufhält, hat der gierung in Neu Delhi jede mögliche Unter- Stützung, vor allem technischer Art, beim Aufbau von Industrieunternehmen, zugesagt. Die Zahl der Arbeitslosen in Kanada ist seit Ende Januar um 35 000 auf 555 000 gestiegen. Europa-Abgeordnete suchen ihren Präsidenten Robert Schuman hat die meisten Chancen— Die neue europäische Versammlung konstituiert sich Straßburg(UP). Die Abgeordneten der gemeinsamen europaischen Versammlung für die Montanunion, die Atomgemeinschaft(Eur- atom) und die Wirtschaftsgemeinschaft EWG), die heute zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentritt, haben sich am Dienstag in Straßburg versammelt, um sich in vorberei- tenden Gesprächen über die Wahl eines Prä- gidenten der neuen Versammlung zu verstän- digen. Als aussichtsreichster Kandidat galt am Dienstag der frühere französische Minister- Aräsident und Außenminister Robert Schuman. 1 Upper die Besetzung des Präsidentenpostens er neuen europaischen Versammlung, die bis- her noch keinen offiziellen Namen erhalten hat, ist es zwischen den einzelnen Fraktionen bereits zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Christlichen Demokraten bestanden dar- auf, daß sie wegen ihrer zahlenmäßigen Stärke den Präsidenten stellen müßten. Die Soziali- sten erklärten sich mit dem Wunsch der Christ- lichen Demokraten unter der Bedingung ein- verstanden, daß ihnen der Posten des Vize- präsidenten überlassen wird. Gegen diese Pläne protestierten jedoch die Liberalen, die dagegen einwendeten, daß die Außenminister der sechs teilnehmenden Staaten am 7. Januar übereingekommen seien, den früheren italie- nischen Außenminister Martino für den Präsi- dentenposten zu empfehlen. Die neue europäische Versammlung, für die als erstes ein Name gefunden werden muß, Setzt sich aus 142 Abgeordneten der sechs Mit- gliedstaaten der verschiedenen europäischen Gemeinschaften zusammen. Die Bundesrepu- Dlik, Frankreich und Italien stellen je 36, Bel- gien und die Niederlande je 14 und Luxem- burg sechs Abgeordnete. Die Christlichen De- mokraten bilden mit 67 Abgeordneten die stärkste Fraktion, gefolgt von den Sozialisten mit 38 Abgeordneten und den Liberalen mit 32 Abgeordneten. Fünf Abgeordnete gehören keiner der drei Gruppen an, stehen aber den Eiberalen nahe. Als erstes wird es der neuen europäischen Versammlung obliegen, für die europäischen Institutionen einen gemeinsamen Sitz zu be- stimmen. Bisher war es den sechs Mitglied- staaten nicht gelungen, für diese Frage eine Lösung zu finden. Goldmedaille für Polarforscher Fuchs London(UP). Der britische Polarfor- scher Dr. Vivian Fuchs ist für die erfolgreiche Durchquerung der Antarktis mit der Gold- medaille der Königlichen Geographischen Ge- sellschaft in London ausgezeichnet worden. Fuchs und Sir Edmund Hillary sind inzwi- schen wieder in Neuseeland eingetroffen. Sie dementierten in einer Pressekonferenz, daß es zwischen ihnen zu Zerwürfnissen gekom- men sei. Hillary habe das„Unternehmen Transantarktis“ für zu riskant gehalten, aber chs sei sicher gewesen, daß er es vor Ein- bruch des Winters schaffen werde. Hillary meinte, die Route von der Scottbase zum amerikanischen Stützpunkt am Südpol könne einer regulären polaren Reiseroute wer- den. Hillary hatte diese Strecke bei seinem orstoß zum Pol und als Begleiter der Expe- — 5 Fuchs in beiden Richtungen zurückge- 225000 Gemeindearbeiter in den Streik getreten Unterschiedliche Auswirkungen— Morgen wahrscheinlich Fortsetzung der Lohnverhandlungen Stuttgart(dpa). Heute früh um vier Uhr begann der 24stündige Warnstreik der 225 000 in der Gewerkschaft GTV organisierten Ge- meindearbeiter. Der Streik soll am Montag unbefristet fortgesetzt werden, falls die Ge- Werkschafts forderungen bis dahin nicht erfüllt sind. Vom Warnstreik ausgenommen sind le- diglich Hamburg, Bremen und das Saarland, die nicht der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber angehören. Polizei, Feuerwehr sowie das Gesundheits- und Bestattungswesen arbeiten weiter. In den Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerken wurden Notdienste ein- gerichtet, die die Bevölkerung wie an Sonn- tagen versorgen können. Es ist bisher noch nicht zu übersehen, in welchem Umfang die Industrie durch den Streik lahmgelegt wird. Die Gewerkschaftsleitung OT hat den Ener- gieversorgungswerken empfohlen, gegebenen- falls die großen Stromverbraucher vom Netz Abzuschalten, damit das Versorgungsnetz für die Bevölkerung nicht zusammenbricht. In- zwischen haben h aber die Gewerkschaft TV und die Vereinigung Kommunaler Ar- beitgeber verbände(VRA) für eine Fortsetzung der Lohnverhandlungen am morgigen Don- nerstag ausgesprochen. Schon am Dienstag wurden in vielen Städten Omnibusse von Privatunternehmen an Firmen vermietet, die damit den Transport ihrer Ar- beitnehmer zum Arbeitsplatz sichern wollen. Der ADAC forderte seine Mitglieder auf, alte und gehbehinderte Menschen mitzunehmen. In Frankfurt am Main, wo etwa 80 000 Zu- schauer in dem fünf Kilometer vom Stadt- zentrum entfernten Stadion zum Fußball-Län- derspiel Deutschland— Spanien erwartet wer- den, hat die Bundesbahn Sonderzüge bereit- gestellt, die vom Hauptbahnhof zu einem in der Nähe des Sportplatzes gelegenen Bahnhof fahren. Alle 10 Minuten verkehrt auf dieser Strecke ein Zug mit einem Fassungsvermögen von 1200 Reisenden. Die Auswirkungen in Baden- Württemberg In Karlsruhe und Freiburg ver- kehren trotz des Streiks die Straßenbahn in verringertem Umfang, weil viele Bedienstete der städtischen Verkehrsbetriebe Angestellte oder Beamte sind. Hingegen fahren in Stutt- gart weder Straßenbahnen noch städtische Omnibusse. Die Betriebe der Metallindustrie in Baden- Württemberg wollen nach Möglich- keit voll arbeiten. In Hessen ist die Vegsorgung der Industrie und der Haushaltungen mit sser, Strom und Gas gesichert, doch wird wegen des Aus- falls der kommunalen Verkehrsbetriebe mit einem Durcheinander beim Arbeitsbeginn ge- Bundestfagsdebulte gründlich vorbereilel Adenauer, Brentano und Strauß sprechen— 20 CDU-Redner auf ihre Gegner„dressiert“ Bonn(dpa). Das politische Geschehen in der Bundeshauptstadt stand schon am Diens- tag unter dem Eind rue der außenpolitischen Debatte des Bundes es, die morgen und übermorgen stattfindet. Der Altestenrat des Bundestages hat den„Fahrplan“ für die De- batte wie folgt festgelegt: Abgeordneter Gradl wird die Große Anfrage der CDV/ CSU be- gründen. Dann folgt der Abgeordnete Mende mit der Begründung der Großen Anfrage der FDP. Für die Bundesregierung wird zunächst der Bundeskanzler, dann der Bundesaußen- minister und schließlich der Bundesverteidi- gungsminister antworten. Die Aussprache wird dann von der Spb eröffnet. Die De- batte soll am Donnerstag gegen 21 Uhr schlie- Ben und am Freitag fortgesetzt werden. Die Führungsgremien der drei größten Parteien haben bereits ihre Beschlüsse zur Debatte gefaßt. Im Beisein des Bundeskanz- lers und der Bundesminister Brentano und Strauß beschloß die CDU/ CSU-Fraktion ein- mütig, sich im Verlauf der außenpolitischen Debatte für eine aktive Friedenspolitik aus- zusprechen, deren oberstes Ziel eine kontrol- lierte Abrüstung sei. Falls sie sich nicht er- reichen lasse, müßte auch die Bundeswehr in Wahrnehmung ihrer Pflichten mit den glei- chen Waffen— einschließlich der Atomwaf- fen— ausgerüstet werden, wie alle übrigen NATO-Partner. Bundesverteidigungsminister Strauſ erklärte, für die Bundeswehr komme es darauf an, wie im atomaren Zeitalter der Friede gewahrt werden kann. Der„Politisch- Parlamentarische Presse- dienst“ der CDU/ CSU berichtete, die Regie- rungspartei lasse 20 Redner„auf marschieren“. Jeder dieser Abgeordneten sei beauftragt worden, nicht länger als durchschnittlich 10 bis 20 Minuten zu sprechen und vor der De- batte der Fraktionsführung sein Redemanu- Skript in schriftlicher Form vorzulegen. Jeder der CDU-Redner sei auf einen möglichen SPD-Redner„dressiert“ worden und solle von der Fraktionsführung sofort zurückgezogen werden, falls sich der betreffende SPP-Spre- cher nicht zu Wort melden sollte. SPD und FDP gegen Atomwaffen Die SPD- Bundestagsfraktion verabschie. dete vier Anträge, die zur außenpolitische: Debatte vorgelegt werden sollen. Der erste und vierte fordern die Bundesregierung auf, keinerlei Verpflichtungen einzugehen und keinerlei Maßnahmen zu treffen, die die Aus- rüstung der Bundeswehr mit Atom- und Was- serstoffsprengkörpern, die Stationierung von Atomraketen und den Bau von Abschußbasen kür diese Raketen zum Ziel haben. Das sei aotwendig, wolle man nicht eine politische Lösung der deutschen Frage bis zur Hoff- aungslosigkeit erschweren. Der zweite Antrag appelliert an die Bun- desregierung, mit denjenigen Staaten ein Ubereinkommen zum Verzicht auf Herstel- lung und Verwendung von Atomwaffen vor- zuschlagen, die noch nicht darüber verfügen. Nach dem dritten Antrag soll der Bundestag die Bundesregierung ersuchen, mit der Re- gierung von Polen und anderen beteiligten Mächten über die Schaffung einer atomfreien Zone in Mitteleuropa zu verhandeln. FDP: Atomenergie nur für friedliche Zwecke Die Bundestagsfre on der FDP hat be- schlossen, drei Anträge zur außenpolitischen Debatte einzubringen, Sie entsprechen etwa denen der SPD, nur wird die Bundesregie- rung zusätzlich aufgefordert, geeignete Mag- nahmen für den Atomschutz der Bevölkerung zu treffen, Außerdem soll dafür gesorgt wer- den, daß die Atomenergie ausschließlich fried- lichen Zwecken dient. Maier und Mende beim Kanzler In einem besonderen Antrag fordert die FDP die Bundesregierung auf, sich bei den vier Mächten dafür einzusetzen, dag eine Viermächte- Arbeitsgruppe zur Behandlung des Deutschlandproblems gebildet wird. Da- bei wird an eine ständige Konferenz der Stellvertretenden Außenminister oder an eine Botschafterkonferenz gedacht. Die Arbeits- gruppe soll beauftragt werden, die Grund- züge eines Friedensvertrages für Gesamt- deutschland zu erarbeiten. Dieselben Vorstel- lungen dürften der FDP-Bundesvorsitzende Dr. Maier und der Fraktionsvorsitzende Dr. Mende bei einer Unterredung geäußert haben, die sie am Dienstagabend mit Bundeskanzler Adenauer hatten. Die Zusammenkunft fand auf Wunsch des Bundeskanzlers statt. Hellwege gegen Bundestagsdebatte Während CDU/CSU, SpD und FDP die außenpolitische Debatte grundsätzlich begrü- Ben, erhob der Vorsitzende der Deutschen Partei, Ministerpräsident Hellwege, Bedenken. Er äußerte, die Debatte könnte unter Um- ständen nachteilige Folgen haben, wenn Pro- bleme vor aller Offentlichkeit erörtert wer- den, die erst in Monaten, das heißt nach einem Scheitern aller Bemühungen um Verständi- gung mit der Sowjetunion, spruchreif werden. rechnet. Die Schulen sollen möglichst Unter- richt abhalten oder einen Wandertag einlegen. Die Lohnempfänger der Südhessischen Gas- und Wasser-AG haben mit 92 gegen acht Pro- zent die Teilnahme am Warnstreik abgelehnt. Streikhilfe aus der Sowietzone In Berlin liegt der gesamte öffentliche Ver- kehr still. Durch den Streik der 14 000 Arbeiter der Städtischen Verkehrsbetriebe(BVG) fah- ren weder Straßenbahn, Omnibus noch U- Bahn. Die unter kommunistischer Verwaltung stehende S-Bahn läßt„aus Solidarität mit den Streikenden“ für 24 Stunden ihre Züge auf den Westberliner Bahnhöfen nicht halten. Die Ostberliner BVG will ihre U-Bahn-Wagen nur innerhalb des Sowjetsektors verkehren lassen. Der Regierende Bürgermeister, Senatoren, Bezirksbürgermeister und Stadträte müssen auf ihre Dienstwagen verzichten, da auch der städtische Fuhrpark bestreikt wird. VkA und GTV verhandlungsbereit Der Vorsitzende der Großen Tarifkommis- sion der Gewerkschaft OTV, Alex Langhans, und der Vorsitzende der Vereinigung kom- munaler Arbeitgeberverbände, der Stuttgar- ter Oberbürgermeister Klett, haben über den Süddeutschen Rundfunk in getrennten Ge- sprächen erneut die Verhandlungsbereitschaft ihrer Verbände bestätigt. Klett sagte, das An- gebot der VkA, eine Lohnerhöhung von neun Pfennig für die kommunalen Arbeiter zuzu- gestehen, sei„nicht gerade das letzte Wort“. Er wies erneut darauf hin, daß die VkA auch die Verantwortung vor der Offentlickkeit für die Auswirk ung der Tariferhöhung zu tragen habe. Es sei nicht daran zu denken, daß die kommunalen Arbeitgeber selbst der jetzt er- mäbigten Forderung der GTV auch nur an- nähernd entsprechen könnten. Langhans be- zeichnete die von der GTV bei den letzten Verhandlungen geforderte Lohnerhöhung von 21 Pfennig als„Verhandlungsgrundlage, nicht etwa als Ultimatum“. Mit den von den Ar- beitgebern gebotenen 9 Pfennig habe sich die Gewerkschaft auf keinen Fall einverstanden erklären können. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ar- beitgeberverbände wies am Dienstag darauf hin, dag Arbeitnehmer etwaige Streikfolgen selbst zu tragen hätten. Das Bundesarbeits- gericht habe entschieden, daß Arbeitgeber kei- nen Lohn zu zahlen haben, falls Arbeitsstun- den etwa infolge unzureichender Versorgung der Betriebe mit Gas, Wasser und Elektrizität ausfallen müssen. Mit Kuhgespann über die Zonengrenze Kronach(dpa). Einem Fhepaar aus Thüringen ist es gelungen, bei Mitwitz im Kreis Kronach mit einem Kuhgespann und einem Schaf über die Zonengrenze zu kom- men. Wie die Grenzpolizei mitteilte, sei das mit Betten und Kleidungsstücken hochbela- dene Gefährt im weichen, umgepflügten Grenzstreifen bis an die Achsen eingesunken. Den vereinten Bemühungen der Eheleute glückte es jedoch, das Fahrzeug ohne Behin- derung durch sowietzonale Grenzposten in die Bundesrepublik zu bringen. Gaillurd erhielt erneut das Vertrauen 15 000 Polizisten waren aufgeboten— War- nung vor radikalen Tendenzen Paris(UP). Die französische Nationalver- sammlung hat der Regierung Gaillard am Dienstag mit 282 gegen 196 Stimmen erneut das Vertrauen ausgesprochen. Der Ministerpräsident hatte die Vertrauens- frage im Zusammenhang mit der geplanten Stabilität der französischen Regierungen er- höht werden soll. trauensabstimmung wird in Paris als ein Zei- chen dafür gewertet, daß eine Regierungs- krise zum gegenwärtigen Zeitpunkt von den gemäßtigten Parteien als unlösbar betrachtet Wird. Der Ausgang der Ver- Die Abstimmung fand unter ungewöhnli- chen Umständen statt. Um eine Wiederho- lung der Polizeidemonstrationen vom ver- gangenen Donnerstag und andere Ausschrei- tungen zu verhindern, waren die Pariser Po- lizeieinheiten um 15 000 Mann aus der Pro- vinz verstärkt worden., Vor der Nationalver- sammlung war ein außergewöhnlich starkes Aufgebot von Bereitschaftspolizei vorgefah- ren. Parken in der Nähe des Palais Bourbon, dem Sitz der Nationalversammlung, war ver- boten. Die Polizeidemonstrationen, die Gaillard heftige Kritik von Seiten der Koalitionspar- teien eingebracht hatten, verurteilte der Mini- sterpräsident aufs schärfste und bezeichnete sie als„unzulässig und unentschuldbar“, Un- tersuchungen über di ser„kollektiven Di erant wortlichen die- Iinwidriskeit“ seien eingeleitet worden. Gaillard gab bekannt, daß außer dem Polizeipräfekten André Lahillonne auch der Generaldirektor der Pariser Polizei, André Roches, zum Rücktritt gezwungen wor- den sei. Vor der Abstimmung hatte der Minister- präsident in der Nationalversammlung vor einer„Renaissance der extremen Rechten oder Linken“ gewarnt, die sich den Anschein ga- ben, als ob sie die Republik verteidigten. Die Polizeidemonstrationen seien ein weiterer Be- weis dafür, daß die Verfassung seinen Vor- schlägen entsprechend abgeändert werden müsse,„um das Regime zu erneuern, dessen Hüter wir alle sind“. Der Regierungsentwurf für die Verfas- sungsreform, der zu einem Teil durch die Vertrauensabstimmung gebilligt wurde, geht nunmehr zurück an den Verfassungsausschuß, wo er weiter beraten wird. Man gibt Gail lard nach dem positiven Ausgang der Ab- stimmung Chancen, noch einige Monate im Amt zu bleiben. Denn die Nationalversamm- lung geht am 1. April einen Monat in Ferien und einige der schwierigsten innenpolitischen Hürden hat der 38jährige Premier vorerst ge- nommen. Allerdings ist in Pa ziemand darüber in Zweifel, daß die Reglerung im Grunde nur durch die Gunst der Umstände gehalten wird. Die Möglichkeit, daß eine neue Regierungs- krise den Weg für eine Rückkehr General de Gaulles bereitet, zwingt die republikanischen Parteien zum Zusammenhalten. Der zweite US- Satellit umkreist die Erde Lebensdauer fünf bis zehn Jahre— Die Ma- rine hatte endlich Erfolg K a p Canaveral(dpa/ UP). Mit einer Geschwindigkeit von rund 30 000 km/ Std um- Kreist seit Montagmittag der zweite künstli- che Mond der USA die Erde. Nach mehreren verschobenen und zwei mißglückten versu- chen hat die amerikanische Marine einen Kleinen, mit zwei lern und Meßinstru- menten ausg rtelliten mit einer dreistufigen„Va! erd“-Rakete auf seine Flugbahn befördert. Mit ohrenbetäubendem Getöse stieg die 21 Meter lange, pfeilschlanke„Vanguard“-Ra- kete von ihrer Abschußrampe auf dem Rake tenversuchsgelände Veral fast zehn Se- sich die genau zehn der Satel- erforderliche er letzten Ra- erste Treibstu Minuten und 21 Seku lit seine für die Erdu Höhe erreicht ketenstufe fi N. neue künstliche Mond hat von 18,5 Zentimeter un 28 ib Kilogre Die Höhe, in die Erde umkre vankt von 650 etwa der er 4000 schen Wis- aussichtlich zehn Jahren verden die bei- an die Bodenemp- eine der beiden Ksilberbatterie be- auf der Frequenz von 1 zen ist mit die eine unbe- Seine Signale den Sender! kfangsstationen gel Sender wird mit einer Qu trieben und arbeitet 108 Megahertz. Der Sonnenbatterien grenzte Lebens Sind auf 108,03 1 ben. Der Satellit wird auf seiner Flugbahn von der etwa 25 Kilogramm schweren dritten Ra- ketenstufe begleitet, die sich gleichfalls im Raum gehalten hat. Unmittelbar nach ihrer Erfolgsmeldung kündigte die Marine an, daß sie bereits„in Kürze“ einen 10 Kilogramm schweren und voll mit Instr enten ausge- rüste ter Satelliten in den Weltraum schik- ken werde. Nach dem Verglühen des ersten sowjieti- t am 4. Oktober schen„Sputniks“, dessen Start Kapitel in der des vorigen Jahres ein neue Menschheitsgeschichte eingeleitet hatte, um- kreisen nunmehr zur Zeit drei künstliche Monde unseren Planeten: 1.„Sputnik II“. 2 der„Explorer“ der amerikanischen Armee, 3. der künstliche Satellit der amerikanischen Marine. Als der neue künstliche Mond in Seine Flugbahn eintrat, hatten der„Explorer“ 558 mal und„Sputnik II“ 1900 mal den rd all umkreist. Auf seinem Flug wird der Satellit nur Gebiete überqueren, die zy 383 Grad nördlicher und 33 Grad s 00 Breite liegen. Europäische Länder werden her nicht überflogen werden. Sunnyvale(OP). Dr. Wernher von Braun, der aus Deutschland stammende Leiter der Raketenentwicklungsabteilung der amerikani- schen Armee, erklärte vor der Presse, die So- Wiets hätten„zweifellos immer noch einen Vorsprung vor den USA, obwohl nun beide Nationen zwei Erdsatelliten in eine Kreisbahn um die Erde gebracht haben“. Braun war ge- fragt worden, ob die Vereinigten Staaten mit dem erfolgreichen Vanguard-Start nun den Vorsprung der Sowietunion aufgeholt hätten. „Die Sowjets haben eine beträchtlich größere Nutzladung auf eine Erdkreisbahn gebracht — und je größer diese Ladung ist, um so mehr Informationen können zur Erde übermittelt werden.“ Der ebenfalls aus Deutschland stammende Raketenexperte und Leiter des Laboratoriums Kür Strahlantriebe an der Technischen Hoch- schule von Kalifornien, Dr. William Pickering, fügte hinzu, die Tatsache, daß die sowjetischen Wissenschaftler einen so schweren Satelliten BHochgeschossen haben, lasse den Schluß zu, daß sie eine erheblich größere und stärkere Rakete besitzen als die Vereinigten Staaten. Stahlarbeiterstreik höchst wahrscheinlich Düsseldorf(dpa). Der Arbeitgeberver- band Eisen und Stahl wird während der fünftägigen Friedenspflicht, die heute nacht um 24 Uhr abläuft, die Schlichtungsstelle nicht anrufen, teilte der Vorsitzende des Vor- standes des Arbeitgeberverbandes, General- direktor Schmitz, mit. Schmitz sagte, die Gewerkschaften hätten Forderungen gestellt, Und es sei daher an ihnen, die Schlichtung anzurufen, wenn sie mit diesen Forderungen nicht durchge kommen sind. Es sei höchst- Wahrscheinlich, daß bei einer Urabstimmung die nötige Mehrheit für den Streik zusam- menkommt. Ein Streik wäre nach Ansicht von Schmitz kurzsichtig, da von einem be- streikten Werk nicht erwartet werden könnte, daß es Weihnachtsgratiflkationen zahlt wie in den vergangenen Jahren. Läßt der Kampfgeist der Rebellen nach? Zehn sowzetische Frachter für Indonesien Djakarta(dpa), Ein großer Teil der Auf- ständischeypverbände in Mittelsumatra 8 1 sich nach amtlichen Meldungen aus Di ergeben haben und in die regierungser Streitkräfte eingegliedert worden sein. Gleich- zeitig wurde aber von der Zentralregierung zugegeben, daß um die Stadt Medan in Nord- ostsumatra erbitterte Kämpfe stattfanden, in deren Verlauf eine Einheit der Regierungs- verbände gemeutert hatte und zu den Rebel- len übergelaufen War. Inzwischen ist Medan wieder in der Hand der Regierungstruppen Nach einer Meldung der indonesischen Nachrichtenagentur Pia sind in Djakarta zehn sowjetische Frachtschiffe eingetroffen. Die Schifke sind von der indonesischen Regie- rung in der Sowjetunion angekauft worden und sollen die Fahrzeuge der niederländischen Reederei KPM ersetzen, die bis Dezember vergangenen Jahres den Dienst zwischen den indonesischen Inseln zu 70 Prozent versahen Die sowjetischen Frachter haben eine Größe von durchschnittlich zwei- bis dreitausend Ponnen und können zum Teil auch Passagiere befördern, Als Preis seien etwa 420 Millionen Kon. 5 DM aan die Moskauer Regierung bezahlt wor- Keine Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublick Regierung beschloß Kauf von 20„Matadors“ — Entscheidung bis 3. April Bonn(E. B.) Bundesverteidigungsminister Strauß hat am Dienstag in Bonn vor der Presse in einem Bericht über seine Amerika-Reise er- klärt, er habe guten Grund zu der Annahme, daß in der Bundesrepublik keine Abschuß- rampen für Mittelstreckenraketen eingerie Würden. Er könne sich zwar nicht äußern, doch sollte man ihm„ein 22 54 Maß an Glaubwürdigkeit“ schon Gleichzeitig gab der Minister die Bundesregierung zwei Gruppen 171 tr, den Amerike dag die zus ihre Zustimmu vorausgese regierung v jedi Raketen kaufen. Zu der Ankündi SPD- Sprecher, nac Verbin 8 8 Sg N ters Sagte e och nie etw bedeute d binnen 14 Ta b rer der SPD mer, sagte, die Bur offiziell immer b nett mit dem Erw tigt hätte. Dem Haush gungsausschuß. die di sen, lägen überhaupt vor. Die„de 8 mit einem atomaren werden, da ihre geringe in einem auffälligen Migv atador“ ist ein unbemannt Pyp C kann bis zu 400 gelepkt Weite beträgt 1000 gehören sechs fahrbare Abschußrampen. Die „Matador“ wird ohne Atomsprengköpfe ge- liefert und soll zunächst zu Ausbildungs- Zwecken verwendet werden. Jedes Geschoß kostet 80 000 DM. Die herkömmliche Spreng- ladung hat eine Brisanzwirkung von 1,5 Ton- nen. Seinen Hinweis, daß die Bundesrepublik keine Mittelstreckenraketen bekommen werde, erläuterte Strauß erneut mit der Bemerkung, daß diese Waffen erst in einer gewissen geo- graphischen Distanz von der Ausgangslinie eines möglichen Angreifers aufg den sollten. Bei ellt wer- seiner Reid in die Vereinig- ten Staaten habe er außerdem festgestellt, daß die Amerikaner an einer europäischer Atomwaffenproduktion nicht inte iert si habe in den USA keine se getätigt und keine rech 1 Flug- zeuge, betonte Strauß Mittlerweile hat aber das Verteidigungsministerium, wie in Bonn verlautete, 300 Luftabwehrraketen vom Typ „Nike-Ajax“ in den USA bestellt. D 1 len drei Raketenbataillone ausgerüstet wer- den. Der Minister gab noch bekanr Bundesrepublik in den USA fü vom Typ„D“ von je rund 2700 7 leihen will. Die Leihgebühr lionen DM je Schiff für die Jahren. Es handle sich um eleitzerstörer, dennoch werde die Bundes ine nicht auf itschutz umgestellt, sondern werde ihre Hauptaufgabe weiter im Schutz der Ostsee sehen. In seinem Reisebericht zeigte sich Strauß besonders beeindruckt von dem unbegrenzten USA ent- Von gegengebracht worden sei. In bedrük- kender Weise“ habe er erkannt, daß die Ame- rikaner auf die Bundesrepublik ‚äungeheure Hoffnunge in bezug auf ihren B technischen und militär t Wicklung setzen. Die Amerikaner erwarte nicht so sehr, finanzielle B als mehr neue Gedanken und technische Ideen. Am Montag wird der britische Verteidigungsr Ster Sandys zu einem Gespräch über„Verteidi- gungsprobleme von allgemeinem Interesse“ mit Strauß in Bonn zusammentreffen. Ohne Wiedervereinigung keine Sicherheit England bekräftigt seinen Standpunkt— Kefauver gegen Neutralisierung Mitteleuropas London(UP). Die britische Regierung hat am Montag erneut bekräftigt, daß sie eine Wiedervereinigung Deutschlands als Voraus- setzung für eine dauernde Sicherheit in Eu- ropa ansieht. 8 Staatsminister Noble, der diese Erklärung im Unterhaus abgab, äußerte ferner, daß jede Herauslösung der Sowjetzonenrepublik oder der Bundesrepublik aus den beiden Macht- plöcken oder eine Abrüstung der beiden Teile Deutschlands unter den militärischen und po- litischen Umständen betrachtet werden müsse, unter denen sie stattfinde, das heißt, ob sie die Sicherheit und Stabilität erhöhen oder verringern werde. Einer Auskunft auf die Frage, ob die britische Reg die Bun- ng vor einer etw Jipfelkon- konsultieren werde, zen eine Neutralisierung Ate sich am Montag der Gouver amerikanischen Staates Tennessee, fauver, in einem Gespräch mit Pre tern in Bonn. Kefat tägigen Konferenz führender Parlamentarier der NATO-Mitgliedstaaten in Bonn teilnimmt. sagte zu der gegenwärtigen internationalen Diskussion über eine Anderung des politi- schen und militärischen Status in Europa, mam müsse alle Anregungen für eine inter- nationale kontrollierte Abrüstung und eine Minderung der Spannungen sorgfältig prü- fen. Allerdings sei er davon überzeugt, meinte der demokratische Senator, daß Bemühungen um eine Neutralisierung Mitteleuropas zu weit gingen und keinen Beitrag für die Lö- sung der internationalen Probleme darstell- ten. Allen Plänen, die auf eine Anderung des NATO- Bündnisses gerichtet seien, müsse man mit größter Vorsicht begegnen, Die Bundes- republik werde in den Vereinigten Staaten als ein zuverlässiger Bündnispartner betrach- tet und man habe in den USA das Gefühl, daß sie dies auch bleiben werde. Kefauver bemerkte in diesem Zusammenhang, er habe keine große Sympathie für die Vorschläge des ehemaligen amerikanischen Botschafters in Moskau, Kennan, da sie ebenfalls auf eine Neutralisierung Deutschlands gerichtet seien. Kefauver, der am Montag bei einem Essen mit Bundesaußenminister von Brentano zu- sammentraf, wird voraussichtlich heute von Bundeskanzler Adenauer empfangen. Die zweitägige Konferenz, an der 15 NATO-Par- lamentarier teilnehmen, will nach Mitteilung Kefauvers eine engere politische und wissen. schaftliche Zusammenarbeit der NATO-Län- der beraten und ihre Vorschläge über die zu- ständigen Gremien dem NATO-Rat zuleiten. Deutscher vor Hollands Küste vermißt Den Haag(dpa). Der 24jährige Student Wilhelm-Diether Heupke aus Bad Homburg wird seit dem Wochenende in den Gewässern vor der holländischen Küste vermißt. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß er ertrunken ist. Heupke und der 23 Jahre alte Bank- angestellte Oskar Albouts waren am Samstag mit einem alten Kutter zwischen Borkum und der holländischen Insel Schiermonnikoog ge- strandet. Heupke versuchte, mit einem selbst- gebastelten Floß aus Brettern und Büchsen den Strand zu erreichen. Das Floß ist inzwi- schen bei Pieterburen in der Nähe von Gro- ningen angetrieben, Von Heupke fehlt jedoch jede Spur. Lediglich die Stiefel Heupkes wur- den am Strand gefunden. Albouts konnte von Bord des Kutters gerettet werden. Den Kut- ter hatten sich die beiden mit einer 16 000 DM- Erbschaft Heupkes erstanden und waren damit am Mittwoch; Bremen mit Spanien Als Reiseziel ausgelaufen. Sie hatten vor, an der spanischen Küste zu fischen und damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Neues dus aller Welt Gefängnis für Gefängniswachtmeister Den Einflüsterungen eines Häftlings erlegen — Noch weitere Prozesse in Nürnberg Nüraberg(UP). Wegen fortgesetzter schwerer passiver Bestechung in Verbindung mit fortgesetzter Amtsunterschlagung verur- teilte das Nürnberger Landgericht den 63jäh- rigen Hauptwachtmeister der Nürnberger Strafanstalt, Georg Großmann, zu zehn Mo- naten Gefängnis. Der Mitangeklagte Alfred Flegel, ein erheblich vorbestrafter Kaufmann, erhielt unter anderem wegen aktiver Beste- chung und Anstiftung zur Amtsunterschla- gung zwei Jahre Gefängnis. Ein dritter An- geklagter wurde freigesprochen, In der Urteilsbegründung führte der Ge- richtsvorsitzende aus, Flegel habe in den letz- ten Wochen seiner 18 monatigen Gefängnis- strafe den Entschluß gefaßt, ein Versandhaus aufzumachen. Er sei dazu durch die Arbeit im Industriebetrieb des Gefängnisses an- geregt worden, wo Kataloge eines derartigen Nürnberger Betriebes zum Versand fertig ge- macht wurden. Flegel habe dann den Auf- seher Großmann überredet, ihm Adressen des Versandhauses zu verschaffen. Wegen seines Alters sei der Gefängnisbeamte den Einflüste- rungen Flegels erlegen, habe rund 100 000 Kundenandressen an sich genommen und aus dem Gefängnis geschafft. Er habe das getan, Weil er sich von der beabsichtigten Gründung des Flegelschen Versandhauses Vorteile ver- sprochen habe. Damit ist der erste Prozeß in dem Nürn- berger Gefängnisskandal abgeschlossen, der vor einigen Wochen die Gffentlichkeit er- regte. In den nächsten Wochen steht noch ein Prozeß gegen Gefängnisbeamte an, denen zur Last gelegt wird, Nachschlüssel zu den Ge- fängniszellen an zwei Gefangene ausgeliefert zu haben. Anschließend wird noch in zwei weiteren Prozessen gegen Nürnberger Ge- kängnisbeamte verhandelt. Fabrikdach eingestürzt— drei Tote Mexico City(UP). Drei Arbeiter einer Papierfabrik in Mexico City fanden den Tod, plötzlich das Dach der Fabrik einstürzte. Weitere 191 Arbeiter der Fabrik wurden ver- letzt. Nach amtlichen Angaben hat offensicht- lich dlie Vibration der laufenden Maschinen das Gebäude ip solche Schwingungen ver- Stetzt. daß die Stützwände dem Druck des Daches nicht mehr standhielten. Wäschebündel statt Kind bestattet Gateshead(UP). Polizeibeamte öffne-— ten auf dem Friedhof von Gateshead in Eng- land ein Kindergrab und machten die grau- sige Entdeckung, daß darin vor einigen Wo- chen statt eines totgeborenen Kindes ein Bün- del Wäsche bestattet worden war. Die Mut- ter, die nach der Fehlgeburt erkrankt war, hatte dieser Tage beim Aufräumen in der Wohnung in einer Wäschetruhe die in ein Tuch eingewickelte Kindesleiche gefunden und die Polizei verständigt. Buttergroß händler Wilke erhängte sich Berlin(dpa). Der 4½7jährige Buttergroß- händler Ernst Wilke wurde im Westberliner Untersuchungsgefängnis tot aufgefunden. Er hatte sich mit seinem Wollschal am Kleider- Schrank seiner Zelle erhängt. Ernst Wilke war Wie sein 35 jähriger Bruder Gustav seit Mai 1957 in Untersuchungsha Die beiden Groß- aufleute sollen vom M 1955 bis August zusaramen mit die Berliner 25 örden beim rund 2000 Tonnen neuseelé 1 um Gebühren von 1,5 digt haben. Gustav ie ve illionen DM ge- ke befindet sich 1 Gefängnis für Raub von 25 Pfennig Frankfurt(UP). Zu hohen Gefängnis- strafen für einen Raubüberfall, bei dem sie fünfundzwanzig Pfennige erbeuteten, verur- teilte ein amerikanisches M rgericht in Frankfurt zwei US-Soldaten. Neun Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von 2200 DM sprach das Gericht gegen den Soldaten Wil- liam Richardson aus, auf sechs Monate Ge- fängnis und 1500 DM Geldstrafe lautete das Urteil gegen den Komplicen James Frank. Die beiden Soldaten hatten in einer Parkanlage in Frankfurt einen Deutschen überfallen und ihm fünfundzwanzig Pfennige geraubt. Die Schweiz warnt vor Lawinengefahr Deutsche Opfer des Lawinenunglücks identifiziert Davos(OP). Das schweizerische Bundes- institut für Lawinenforschung forderte alle Touristen auf, bei ihren Ausflügen auf den lawinengesicherten Wegen zu bleiben. Das In- stitut erinnert daran, daß in den vergange- nen vier Tagen allein in den Schweizer Al- pen neun Menschen durch Lawinen getöte worden sind. Es bestehe zur Zeit erhöhte Lawinengefahr in den Alpen. Die Touristen sollten sich daher von abschüssigem Gelände in Höhen über 1500 Meter fernhalten. Inzwischen konnten die fünf deutschen Op- fer des Lawinenunglücks in den Rhätischen Alpen identiflziert werden. Eine Gruppe von neun deutschen Skiläufern war am Montag bei der Abfahrt vom 2874 Meter hohen Greit- spitz von einer Lawine verschüttet worden. Fünf Deutsche fanden dabei den Tod. Vier konnten von den Mannschaften des Bergret- tungsdienstes lebend geborgen werden. Nach amtlicher Mitteilung handelt es sich bei den Toten um Gerlinde Hugen aus Düsseldorf- Oberkassel, Sieglinde Lorey aus München, Paula Quirus aus Hamburg, Hans-Egon Gärt- ner aus Wedel in Holstein und Walter Steg mann aus Hamburg. Zwei Arzte hatten sich vergeblich bemüht, sie durch künstliche At- mung wieder zum Leben zu erwecken. „Passat“ bleibt vorläufig in Hamburg Entscheidung über ihr Schicksal erst ini Mai Bundesmarine stellt„Gorch Fock“ in Dienst A Hamburg(UP). Die Entscheidung übe, ie Ausbildung des künftigen deutschen see- männischen Nachwuchses auf Segelschulschif⸗ ken ist in Hamburg von der„Stiftung Pami und Passat“ vertagt worden. Endgültige Be- schlüsse über die Zukunft der Viermastbark sollen erst gefaßt werden, wenn die Begrün- dung des Spruchs des Lübecker Seeamts über den Untergang des Schwesterschiffes„Pamir“ vorliegt. Die„Passat“ war nack ihrer letzten Reise im Dezember nach dem Untergang der „Pamir“ aus der Fahrt genommen werden. Sie liegt gegenwärtig im Parkhafen in Hamburg. An Bord ist noch Kapitän Helmut Grubbe und ein kleiner Teil der Stammbesatzung. Die nächste Sitzung der Stiftung wurde für Mai einberufen. Es wird erwartet, daß dann der Lübecker Seeamtsspruch schriftlich vor- liegt und die Stiftung über die Zukunft der Seemansausbildung auf Segelschulschiffen ent- scheiden kann. Aus Reedereikreisen verlautete, daß die Stiftung grundsätzlich weiterhin die Ausbildung des seemännischen Nachwuchses auf Segelschulschiflen befürwortet. Unabhängig von der Entscheidung der, Stif- tung Pamir und Passat“ wird die Bundes- marine jedoch ihr geplantes Segelschulschiff „Gorch Fock“ in Dienst stellen, Die„Gorch Fock“ soll mit den modernsten Sicherheits- einrichtungen ausgerüstet werden Kreislaufſtörungen werden oft verursacht duren veränderten Bluidruck— Adernverkulkung und vorzeitiges Altern Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervö- sen Herzbeschwerden, Ohrensausen, Angst- und Schwindelgefühl, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empflehlt sich Hämoskleran, immer wieder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum, Schon Hunderttausende gebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Grundkomplex mit herzstärkenden u. blutdruckregulierenden Dro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwei v. d. neuest. Forschung als überragend kreislaufwirksam erkannte Heilstoffe u. d. berühmte Rutin gegen Brüchigwerden der Adern. Packung mit 70 Tabletten DM 2,65 nur in Apotheken. Interess. Druckschrift H kostenlos. Fabrik pharm. Präparate Carl Bühler, Konstanz. Mie neugeboren ſeaen Momgen nach erquilckendem Wolldecken- Schlaf N Tee otit, „%% Verlobunęs- und Vermählungs- Harten fertigt an: Neckarbete- Druckerei öhö0. S die ECHTEN strapazierfähiges Wolldecken erkennt man am Midgerzeichen„Wertvoll wel f Wollen dem Garantiesjegel für * 5— 5 deste Wolldecken-Oualität. e ee Annie genie ge des- Alle den In- 182 Al- Viele Sprüche und Wetter weisheiten ranken sich um den Josefst der kurz vor dem„Früh- Uüngs anfang“ am heu. Man hofft, daß Josef es warm werden er„einen glühenden Nagel in die Erde schlägt“, um die Gewalt des Winters endgültig zu bre- chen. Weil der Josefstag auch wirklich meist eine Kappe voll Wärme“ mitbringt, habe früheren Zeiten schon die Kinder be sehnsüchtig diesen 19. März erwartet, denn sie durften von nun an wieder draußen im Freien Sielen. Dem Landmann zei tag den Stand der kor man sagt:„Ist es an Jo gutes, fruchtbar“ Jahr!“ Uber 1 11 erung am 19. März sind auch die Im denen sie„ein gutes Honigja In die Feldarbeit mahnt d möchte wohl, daß man den Hafer sa E Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Ge- denktag des Heiligen von Papst Gregor den XV. zum Feiertag bestimmt. Viele 1 die den Namen Josef oder eine seiner manni fachen Abwandlungen tragen, begehen he Mr Namensfest. Da der Heil'ge allgemein Beschützer der Eheleute und der milie gil wird der 19. März von den Brautpaaren ger Als Hochzeitstermin gewählt. „ —— semeinsames Leben gemeinsames Sterben Eine Vahrhaft seltene Schicksalsfügung be- deutet das fast gleichzeitige Ableben der Ehe- leute Georg und Luise Sturm, geborene Seitz, in der Nacht zum Sonntag auf Montag, deren Beerdigung heute Nachmittag stattfindet. Am vergangenen Mittwoch konnten die beiden Che- leute trotz ihres schon lange währenden Kran- ken agers noch gemeinsam im engsten Familien- und Verwandtschaftskreis das seltene Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Nach dieser kleinen Luise Sturm an einer Herzinsuffienz wenige S unden spä er gegen 2 Uhr in der Nacht hörte auch das Herz des 79 jährigen Georg öte Sturm auf zu schlagen, nachdem er den Tod sei- öhte ner Ehefrau erfahren hatte. Gemeinsames Le- ben— gemeinsames Sterben— eine wahrhaft seltene Schieksalsfügung. Außenpolitische Debatte im Rundfunk Die außenpolitische Bundestagsdebatte am morgige Donnerstag wird vom Süddeutschen Rundfunk und vom Südwꝛestfunk original übertragen. Der Südwestfunk sendet die Uber- tragung auf UKW II und bringt im Abendpro- gramm auf Mittelwelle und UKW I Auszüge aus der Debatte. Der Süddeutsche Rundfunk sendet die Debatte im UKR W- Programm. Württembergisches Armeemuseum kommt nach Rastatt Regierungspräsident Dichtel, der die Fest- ansprache hielt, dankte dem greisen Oberst für seine Verdienste. Er gab bekannt, daß die Bestände des ehemaligen württembergi- schen Armeemuseums in Stuttgart der Ra- statter Sammlung eingegliedert werden sol- zen, so daß sich bald ein lückenloser Abriß südwestdeutscher Militärgeschichte ergebe. Dichtel teilte außerdem mit, das baden-würt⸗ zembergische Innenministerium habe zum 80. Geburtstag des ehemaligen badischen Poli- zeichefs einen Erich-Blankenhorn-Pokal ge- stiftet, der an die besten Polizeisportler im . als Wanderpreis verliehen werden 80ll. Unser Wetterbericht bersicht: Süddeutschland bleibt im Bereich kalter Luftmassen, wobei sich zum Teil auch noch der Einfluß einer flachen Hochdruckzone demerkbar macht, die sich über Mitteleuropa südostwärts erstreckt. Vorhersage: Wechselnd bewölkt, zum Teil auch aufgeheitert. Mittagstemperaturen um künf Grad. Donnerstag wenig Anderung. Zielstrebige Arbeit des neuen Geflügelzüchtervorstandes Ueber die neue zielstrebige Arbeit des bei der Generalversammlung gewählten Vorstandes konn- ten sich bei der ersten Mitglieder versammlung im Vereinsheim die Mitglieder überzeugen. Emil Pfliegensdörfer äußerte sich sehr befriedigt über die gute Zusammenarbeit in der neuen Vorstand- schaft und verband damit die Hoffnung, dass auch die Mitarbeit der Mitglieder in gleicher Weise reibungslos funktioniere um die großen Aufgaben besonders in der nahen Zukunft lösen zu können. Geschäftsführer Wilhelm Erny be- richtete der Versammlung über die finanzielle Lage des Vereins, dem es gelungen sei, ein gün- stiges Darlehen zu erhalten, um den Ausbau des Vereinsheimes restlos zu finanzieren. Mit dieser Darlehenzauſnahme sei aber eine sehr sparsame Wirtschaftsführung verbunden, um diese Mittel rasch amortisieren zu können. Vorstand Pflie- gensdörfer legte in diesem Zusammenhang sein Sparprogramm für die Jahresarbeit sich nur auf Ausbesserungsarbeiten und noch inige Verschönerungen beschränkt. Mit einer f teilung des Vereinsheimes sollen im kom- menden Winter erhebliche Mengen an Heiz- material eingespart werden. VO T, das Zuchtwart Karl Obermeier gab anschließend sent iche Hinweise für die Zusammenstellung der Zuchtstämme und für die Kükenaufzucht. Bei einem Rückb ick über die Kreiszuchtwarte- tagung berichtete er von dem Lob für d kenheimer Rhodeländerzüchter Albert das ausgezeichnete Abs hneiden auf der Nationa- len Geflügelschau in Köln. Der letzte Hinweis galt den Züchtern auf größere Schauen nur Piere mit bester Schaukondition zu schicken. Weiter wurde fes“gelegt, daß die bereits tradi- tione 1 wordene Os erbescherung für die Kin- der der Züchter auch in diesem Jahr durchge- führt wird, während die beiden Kindergärten und ein Krankenhaus Eierspenden zu Ostern er- halten. Ernst Bühler bat im Hinblick auf einige durchgeführte Reparaturen die mage mit be- sten Mitten zu schonen. Die abschließende De- batte drehte sich um die Mitgliedsbeiträge, da betont wurde, daf der Verein im Zeichen der gestiegenen Aufgaben nicht mehr mit Beiträgen Arbeiten könne, die bereits seit 20 Jahren in gleicher Höhe entrichtet werden. Zunge Riegen des IV 98 hielten sich beachtlich Die nach langen Jahren im Turnkreis Mann- heim erstmals wieder durchgeführten Mannschafts- wettbewerbe im Geräteturnen brachten am ver- gangenen Sonntag in der Vereinsturnhalle in Großsachsen beachtliche Leistungen in der Unter- und Mittelstufe, die berechtigte Hoffnungen auf einen Anstieg im Turnkreis Mannheim gaben. In der Unter- und Mittelstufe stellte Birkenau je- weils den Sieger. Der Turnverein 1898 war als einzigster Verein g eich mit zwei Regen in der Mittelstufe vertreten, die am Schluß nur drei Punkte in der Gesamtwertung trennten. Ein er- kreulicher Beweis für die Ausgeglichenheit der Nachwuchsturner. Die 1. Riege lag nach zwei Uebungen hinter Birkenau und Weinheim an 3. Stelle wurde aber bei den letzten beiden Uebun- gen noch von Großsachsen abgefangen und en- dete auf dem 4. Rang mit 132,35 Punkten. Die 2. Mannschaft hielt sich sehr dicht binter der 1. Riege und lag in der Zwischenbilanz auf Rang 4, mußte dann aber noch Ladenburg ziehen lassen, um mit 129,90 Punkten den 6. Rang noch vor den Riegen von Edingen und Käfertal zu erreichen. Ein erfreulicher Auftakt, der für die gute turnerische Erziehungsarbeit im Turnverein spricht, dessen Oberstufenriege nun am 30. März in Viernheim zur Ermittlung des Kreismeisters auf die Riegen des TV Schriesheim, TSV 1846 Mannheim, ISG 62 Weinheim und des Lokal- rivalen TB Jahn treffen wird. Nachti bung der Hundesportler Der Verein für Hundesport führte zur Erpro- bung seiner züchterischen Trainingsarbeiten in der Praxis, unter der Leitung von Dressurleiter Karl Seitz, jun. mit 10 Züchtern eine Nacht- übung durch. Diese 10 Züchter machten unab- hängig voneinander mit ihren Hunden in den Nachtstunden einen Rundgang durch verschie- dene Ortsstraßen. Figurent Fritz Baierbein, jun., hatte dabei die Aufgabe, in entsprechend ge- schützter Kleidung an irgend einer beliebigen Stelle aus dem Hinterhalt den Züchter zu über- fa len. In allen Fällen arbeiteten de Hunde ta- dellos und verteidigten ihren Begleiter gegen- über dem Angreifer solange, bis er die Flucht ergriff und schliefslich vom Dritten gefaßt wer- den konnte. Da diese Nachtübung enen erfolg- reichen Verlauf nahm, sollen in bestimmten Zeit- abständen nach vorheriger öffenticher Bekannt- machung, Wiederholungen solcher Uebungen statt- inden. Schiffsbau auf Raten Neue Wege beim Binnenschiffsbau Mannheim(sw). Die„Fendel 584, das erste auf Raten gebaute Binnenschiff, lief dieser Tage auf der Mannheimer Schiffswerft zum zweitenmal vom Stapel. Der erste Sta- pellauf dieses neuen Motorgüterschiffes Wẽar bereits in den vergangenen drei Wochen auf Raten vor sich gegangen. Der werfteigene 100-Tonnen-Schwimmkran„Zyklop“ hatte erst das Mittelschiff, sechs Tage später das Heck und zuletzt den Bug vom Land aufgenom- men und aufs Wasser gesetzt. Werftarbeiter hatten die Außenhaut der drei Teile an den Seiten elektrisch zusamengeschweißt. Fünf Tage hatte das Motorschiff noch auf der Hel- ling gelegen, bis auch der Schiffsboden ge- schweißt und abgedichtet war. Dann hieß es „klar zum zweiten Stapellauf“, Ein Schiff auf Raten schwimmt im Rohbau bereits nach drei Monaten, in der herkömmlichen Bauweise braucht die Werft fast die doppelte Zeit, bis ein Schiff zu Wasser gelassen werden kann. Die Bauzeit schrumpft beim Schiffbau auf Raten so sehr zusammen, weil die Schiffsteile in einer trockenen, geheizten Halle und nicht mehr unter freiem Himmel zusammengebaut werden. 5 Wein unter falscher Flagge Gefängnis und Berufsve dot für Weinfälscher Heidelberg(sw). Zu je acht Monaten Gefängnis mit vier Jahren Bewährungsfrist sowie 600 DM Geldstrafe wegen gemeinsam begangenen Betrugs verurteilte das erweiterte Heidelberger Schöffengericht zwei 33 und 35 Jahre alte Geschäftsleute, die sich gegen das Weingesetz, das Lebensmittelgesetz und das Warenzeichengesetz vergangen hatten. Außerdem wurde ihnen die Ausübung ihres Berufs auf vier Jahre untersagt. Die Ange- Hagten waren beschuldigt worden, etwa 17 000 Flaschen Wein minderer Qualität mit Hilfe von nachgedruckten Etiketten und Siegeln zu Spitzenweinen„veredelt“ zu haben. Sieben Sachverständige vom Rhein, von der Mosel, aus Baden und aus der Pfalz waren zu der zweitägigen Verhandlung geladen. Der Jachverständige für Moselweine bestätigte u. a., daß von zwölf Proben„Moselweine“ zehn nicht von der Mosel stammten. Zum großen Teil waren es billige Weinsorten aus Frank- ceich und der Schweiz. Die Angeklagten waren in einigen Fällen allerdings schon selbst betrogen worden: Eine Firma an der Mosel, bei der sie einkauften, gatte den gelieferten Wein bereits gefälscht. Sie ist dafür inzwischen verurteilt worden. Beide„Weinhändler“ haben keinerlei Vor- genntnisse. Der eine ist gelernter Koch und Konditor und hat einige Jahre bei der Frem- denlegion gedient, der andere war zwei Jahre dei der Landespolizei und lernte dann Par- gettleger, ehe er„Weinhändler“ wurde. an— LVA baut neues Verwaltungsgebäude Karlsruhe(ZS). Noch in diesem Jahr wird der erste Spatenstich für das neue Ver- waltungsgebäude für die Landesversiche- rungsanstalt Baden getan werden. Das Haus soll am Weinbrennerplatz erstellt werden. In über zwei Jahren rechnet man dann mit der völligen Fertigstellung des Hauses. Welches Gewicht dieses Großprojekt erhalten soll, kann zur Zeit noch nicht gesagt werden, da bis zum 12. Mai ein beschränkter Wettbewerb namhafter Architekten ausgeschrieben Wurde. Auf jeden Fall ist aus den Vorbereitungen im jetzigen Stadium schon ersichtlich, daß mit dem Bau des Verwaltungsgebäudes der West- teil der Stadt sein besonderes Gepräge er- halten wird. Dr. Neinhaus 70 Jahre alt Der baden- württembergische Landtagsprä- sident und Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Carl Neinhaus begeht dieser Tage seinen 70. Geburtstag. Dr. Neinhaus, der einer evan- gelischen Pfarrfamilie entstammt. wu 20. März 1888 in Hochemmerich am rhein geboren. Er studierte an den Unive täten Heidelberg und Bonn Rechtswi schaft und Volkswirtschaft. 1919 legte er. Landtagspräsident Dr. Neinlaus im Gespräch mit dem Alterspräsidenten Adolf n nachdem er vier Jahre lang Soldat war, seine Doktorprüfung ab und wurde noch im Selben Jahr zum Beigeordneten er Stadt Homberg am Niederrhein gewäh' ach War er zwei Jahre Beigeordneter d. Deutschen Städte- tages in Berlin und von 1922 bis 1928 Beige- ordneter der Stadt Barmen. 1929 wählte ihn die Heidelberger Bürgerschaft zum Oberbür- germeister. 1945 übergab er Heidelberg fast unversehrt den amerikanischen Truppen. 1952 wurde er erneut zum Stadtoberhaupt ge- wählt. 1950 wurde Neinhaus in den zweiten würt⸗ temberg- badischen Landtag und 1952 in die Verfassunggebende Landes versammlung Se- wählt, die ihn dann zu ihrem Präsidenten be- rief. 1956 machte ihn der Landtag erneut zu seinem Präsidenten. Dr. Neinhaus versieht seine zahlreichen Amter mit Geschick, Tatkraft und einer Selbstverständlichen Würde, Er ist u. a. noch Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages, Vorsitzender des Rechts- und Verfassungs- ausschusses des Deutschen Städtetages, Vor- sitzender des Städteverbandes Baden- Würt⸗ temberg, des Verkehrsvereins Nordbaden und der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein- Neckar. Dr. Neinhaus ist ein hervorragender Red- ner, dessen umfassende Bildung, sichere Dik- tion und Beherrschung der Form immer wie- der beeindrucken. Feiern zu seinem 70. Ge- burtstag hat sich der Landtagspräsident, der Junggeselle ist,„durch die Flucht entzogen“. Er verbringt zur Zeit einen Erholungsurlaub in der Schweiz. Fhefrau oder Konkubine? S it dem Fa! Mon- tesi hat kein Prozess die Ita jener mehr erregt als der gegen den Bischof von Prato, einer kleinen Stadt in der Nähe von Florenz. Bei diesem Prozeſ ging es nicht so sehr um eine Verleumdung als um die Frage Zivilehe oder Praualtar. Die BUNTE Illustrierte berichtet in dieser Woche in einer packenden Reportage über den leidenschaftlichen Kulturkampf zwischen Saat und Kirche in Italien, der wegen der Ver- urtei ung eines Bischo's entbrannte. Warum fand das Duell Bormann gegen Ley nie statt? Führte die„graue Eminenz Bormann die Lynch- justiz ein? In einer wWeiberen packenden Fortseſt zung des vieldiskutierten Tatsachenberichtes „Fuchsbau der Diktatur? Berghof“ werden diese Fragen überraschend gek ärt.— Im Ganzen: Wieder ein lebendiges, farbenprächtiges Heft aus dem Burda-Verlag, Olfenburg. 525 8 Mit Pril Denn: 8 8 7200 Teller, 3 600 Tassen und vieles andere müssen Sie im Jahr für vier Personen spülen. ist fleißiger— ersparen Sie sich die halbe Arbeit. pril entspannt das Wasser! Nach der Mahlzeit: Pril löst Fett und Speisereste im Nu, weil es das Wasser „entspannt“ und dünnflüssiger macht. Fril-antspanntes Wasser-— 8b mild lür inte Hande: Pri. mild Schneller, besser, leichter Rubbeln? Scheuern? Uberflüssig „entspanntes“ Wasser hebt Schmutz von selbst ab. Dabei ist es ganz mild für die Denn Pril „entspannt“ das Wasser. „Entspanntes“ Wasser im Nu wird alles strahlend sauber. Hände. Sobald Pril ins Wasser kommt, schiebt Sauber und glanzklar!„Entspanntes“ sich das„entspannte“ Wasser unter Wasser zieht sofort ab— alles Geschirr den Schmutz und hebt ihn ab. Spülen Sie trocknet von selbst glanzklar. 2 e e Südweſid. Aundſchan Bäuerliche Familienbetriebe nehmen zu Höhere Nahrungsmittelproduktion mit weni- ger Arbeitskräften Stuttgart(ZSH). Wie im gesamten Bun- desgebiet, so wurde auch in Baden-Württem- berg in den letzten acht Jahren die Landbe- Wirtschaftung von einer großen Zahl von In- habern land wirtschaftlicher Betriebe aufge- geben. Die Abnahme der Betriebe erstreckt sich hauptsächlich auf die Betriebsgrößen von 2 Hektar bis unter 5 Hektar, während sich die Zahl der Betriebe von 5 Hektar bis unter 10 Hektar nur geringfügig verminderte. Demge- genüber aber erhöhte sich die Zahl der Be- triebe von 10 bis unter 20 Hektar beträchtlich (gegen 1949 um 9,6 Prozent) und die Zahl der Betriebe von 20 bis unter 50 Hektar mäßig (3,1 Prozent). Von den Inhabern der Parzel- lenbetriebe, die zu 65 Prozent die Landwirt- schaft nebenberuflich ausüben, gaben nur 1,9 Prozent, dagegen von den Inhabern klein- bäuerlicher Betriebe, die meist hauptberuf- Hche Landwirte sind, 16,2 Prozent die Landbe- Wirtschaftung auf. Insgesamt nahm die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe mit 0,5 und mehr Hektar in Baden-Württem- berg seit der Betriebszählung von 1949 um 26 270(6,6 Prozent) ab, gegenüber der Zäh- lung von 1939 um 33 760( 8,4 Prozent). Entwicklung zum mittelbäuerlichen Betrieb Nach den Darstellungen des Statistischen Landesamtes ist diese bemerkenswerte Ab- nahme der Zahl der Betriebe bei den Inha- bern von kleinbäuerlichen Betrieben haupt- sächlich auf die guten Verdienstmöglichkei- ten und besseren Arbeitsbedingungen in der gewerblichen Wirtschaft zurückzuführen. In der starken Zunahme der, mittelbäuerlichen Betriebe finde, wie weiter ausgeführt wird, das Bestreben der Landwirte zur Betriebs- Aufstockung seinen Niederschlag. Hierdurch werde die Grundlage für eine neuzeitliche Mechanisierung und zum Ausgleich des Ar- beitskräftemangels geschaffen. Die Inhaber der Parzellenbetriebe geben jedoch meist die Landbewirtschaftung nicht ganz auf, um auch in Zeiten der Konjunktur auf Nahrungsmit- teler zeugung für den eigenen Bedarf nicht verzichten zu müssen. Nach den amtlichen Feststellungen liegt die Betriebsgröße, von der an die hauptberuflichen Betriebsinhaber trotz der Prosperität der gewerblichen Wirt- schaft an der Landbewirtschaftung festhal- ten, in Baden- Württemberg bei 7 bis 8 Hek- tar. Die Inhaber solcher Betriebe sind be- strebt, ihre Wirtschaftsflächen aufzustocken, um sich neuzeitlicher Wirtschaftsmethoden Wirksamer bedienen zu können. Die Abnahme der Zahl der Betriebe war in Baden- Württemberg mit einer starken Ver- minderung der ständig beschäftigten land- wirtschaftlichen Arbeitskräfte verbunden. So nahm die Zahl der hauptberuflichen Betriebs- inhaber gegenüber 1949 um 18 200( 7,2 Pro- zent) auf 233 200 ab. Daraus erhellt, daß in erster Linie Haupterwerbslandwirte die Land- Wirtschaft aufgaben. Die Zahl der ständig mithelfenden Familien angehörigen ging um 236 000(— 36,3 Prozent) auf 414 500 zurück. Dagegen erhöhte sich die Zahl der nicht ständig mithelfenden Familienangehörigen gegenüber 1949 um 97 000 oder um 77,3 Pro- zent. Die badisch- württembergische Land- wirtschaft ist also gezwungen, in stärkerem Umfang auf sogenannte Feierabendkräfte zurückzugreifen, die allerdings weder quan- titativ noch qualitativ den Rückgang der ständig beschäftigten familieneigenen Kräfte Ausgleichen können. Familienfremde Arbeitskräfte nahmen ab Während 1949 in der badisch-württember- Zischen Landwirtschaft noch 105 000 ständige familienfremde Arbeitskräfte waren, sind es jetzt nur noch 60 600. An diesem Rückgang sind die sogenannten Gesindekräfte gleich- stark wie die sonstigen ständigen familien- fremden Arbeitskräfte beteiligt. Während 1949 unter Einschluß der hauptberuflichen Betriebsinhaber noch gut eine Million stän- dige Arbeitskräfte in der südwestdeutschen Landwirtschaft tätig gewesen waren, waren es im Sommer 1957 nur noch gut 700 000, Also 30 Prozent weniger. Trotz diesem erheb- lichen Rückgang der Arbeitskräfte ist es aber der badisch- württembergischen Landwirt- schaft, insbesondere durch stärkere Mes i sierung und andere Maßnahmen zur Erhö- hung der Arbeitsproduktivität, gelungen, die role Nahrunssmittelerzen gung von 1949/50 nicht nur zu erhalten, sondern gegenüber die- zem Zeitpunkt um 47 Prozent— nach den jeweiligen Marbzt. — Dreigen gg 5 Ein vorbildlicher Historiker Württembergisches Armeemuseum kommt nach Rastatt Rastatt(sw). Der frühere Chef der ba- dischen Polizei und jetzige Leiter des„Histo- rischen Museums“, in Rastatt, Oberst a. D. Erich Blankenhorn, wurde anläßlich seines 80. Geburtstags im Rastatter Schloß mit einer Feierstunde der Stadtverwaltung geehrt. Der Rastatter Ober bürgermeister Dr. Kunze wies bei der Veranstaltung darauf hin, daß in die- sem Jahr auch das 25jährige Bestehen des Badischen Armeemuseums gefeiert werden könne, das Blankenhorn im Jahre 1933 in Karlsruhe gründete und das im vergangenen Jahr als„historisches Museum“ im Rastatter Schloß seine ständige Bleibe erhielt. Blan- kenhorn habe es verstanden, im Museum das militärische Geschehen stets in die jeweilige politische Situation zu stellen. Im Zweiten Weltkrieg habe er durch die rechtzeitige Ver- lagerung der Museumsbestände von Karls- ruhe in den Schwarzwald 80 Prozent des Mu- seumsgutes vor Bombenangriffen gerettet. Regierungspräsident Dichtel, der die Fest- ansprache hielt, dankte dem greisen Oberst für seine Verdienste. Er gab bekannt, daß die Bestände des ehemaligen württembergi- schen Armeemuseums in Stuttgart der Ra- statter Sammlung eingegliedert werden sol- len, so daß sich bald ein lückenloser Abriß Südwestdeutscher Militärgeschichte ergebe. Dichtel teilte außerdem mit, das baden-würt- tembergische Innenministerium habe zum 80. Geburtstag des ehemaligen badischen Poli- zeichefs einen Erich-Blankenhorn-Pokal ge- stiftet, der an die besten Polizeisportler im Fünfkampf als Wanderpreis verliehen werden Soll. IBV für Hochrheinschiffahrt Insel Reichen au/ Bodensee(sw). Der Internationale Bodenseeverkehrsverein(IBV) befürwortet die Schiffbarmachung des Hoch- rheines unter der Voraussetzung, daß durch den Ausbau der Schiffahrtsstrecke die Hoch- rhein- und Bodensee-Landschaft nicht be- einträchtigt wird. In diesem Sinne äußerte sich der IBV- Präsident, Bürgermeister Dr. Karl Tizian(Bregenz), bei der Jahreshaupt- versammlung der Internationalen Fremden- verkehrsvereinigung auf der Insel Reichenau. Der IBV verschließe sich keineswegs der künftigen Wirtschaftsentwicklung, sei aber verpflichtet, für den Schutz der landschaft- lichen und kulturellen Werte des Bodensees einzutreten. Gegen einen Schematismus im Lehrerausgleich Württembergischer Gemeindetag hat Bedenken Stuttgart(ddsw). Der Präsident des Würt⸗ embergischen Gemeindetages, der Waiblinger Zürgermeister Diebold, hat in einem Schrei- den an das baden-württembergische Rultus- ministerium keine grundsätzliche Bedenken zegen einen gerechten und örtlich tragbaren Ausgleich der Lehrerstellenbesetzung erho- den, jedoch entschieden einem Verfahren wi Jersprochen, das dig Schwierigkeiten ange- sichts des gegenwärtigen Lehrermangels sche matisch beseitigen und dabei auf die besonde- zen Verhältnisse keine Rücksicht nehmen Wolle. In vielen Fällen, so betont Diebold, asse sich die vom Ministerium verfügte „Richtzahl 40“(Schülerzahl 1958/59 geteilt zurch die Zahl der zur Zeit vorhandenen Lehrkräfte) einfach nicht anwenden, beispiels- Weise dann, wenn die Klassen noch über meh- tere Gebäude verteilt oder die Räume zu Flein seien oder die Altersschichtung eine zangbare Zusammenlegung von Klassen nicht zulasse. In Südwürttemperg- Hohenzollern pielten hier auch noch die verschiedenen Schulformen hinein. Der Gesamtvorstand des Gemeindetages unterstütze daher die Vorschläge des Landes- eirats und bitte dringend darum, auch alle mderen möglichen Wege zu prüfen, die zu zinem Ausgleich in der Lehrerstellenbeset- zung führen könnten, ohne daß dadurch Leh- erstellen an anderen Gemeinden aufgeho- den werden müßten. Die von einem Lehrer- Abzug betroffenen Gemeinden, so betont Die- dold, machten vor allem und mit Recht gel- end, daß es kurzsichtig sei, Lehrerstellen aufzuheben, wenn nach der jetzt schon be- Fannten Entwicklung der Schülerzahl in den nächsten Jahren die Stellen binnen kurzem Wieder errichtet und besetzt werden müßten. Die Gemeinden hätten eher erwartet, daß sich das Kultusministerium nachdrücklich für eine Vermehrung der Planstellen eingesetzt hätte, auch wenn zur Zeit die für die Besetzung ge- zigneten Lehrkräfte noch fehlten. Satt uud Siel Vom einheimischen Sport Fußball FG Pfingstberg— 98 Seekenheim 3:3 Bereits in der 1. Minute haben die Gäste eine goldene Chance, der Tormann wehrt ab und der o sicher scheinende Nachschuſs wird vergeben. Dann aber legen die Gastgeber mächtig los, die schnellen Stürmer vom Plingstberg machen der Güstehintermeunschaft viel zu schaffen. In dieser Drangperiode wird der Gastgeber noch mit einem Elfmeter„beschenkt“, der, obwohl von allen verwundert aufgenommen, sicher verwandelt wird. Die Depression den Gäste wird aber von dem baldigen Ausgleich durch Ries überwunden. Nun wollen sich die 98er bis zur Halbzeit sicher fühlen, werden aber kurz zuvor durch zwei wei- tere schnelle Tore überrumpelt. Die 2. Halbzeit bringt für die Gastgeber eine unverhoffte Wen- dung, denn die Gäste legen mit einem Kampf- geist los, dem die Pfingstbergler einfach nicht gewachsen sind. Sinn setzt sich energ sch durch und kann den wichtigen Anschlußßtreffer erzielen. Dieses Tor gibt den 93ern großen Auftrieb, 80 daſ) nochma es alles zur Offensive übergeht. In den letzten Minuten wird von Wittmann ein schöner Eckball hereingebracht, den Ries direkt zum Remis einschieſsen kann. Die beträchtliche Anhängerschar war ob dieser großen kümpfe⸗ rischen Leistung hoch erfreut und lieſd darüber die überaus schlecht gebotene Schirileistung ver- gessen. Deutscher Abwehrblock trägt Hauptlast Das Rezept gegen Spanien: Deckung, Kampf- geist und Bewachung für Kubala/ di Stefano Wird der deutsche Abwehrblock mit Herken- rath, Erhardt und Juskowiak zusammen mit Stopper Wewers den blitzschnellen, trickreichen spanischen Innensturm mit KEubala, di Stefano und Suarez am Mittwoch im Länderspiel Deutsch- land— Spanien in Frankfurt stoppen können? Es hat sich nach den beiden deutschen 1:0-Sie- gen über Schweden und Ungarn in Hamburg und Hannover herumgesprochen, daß Trainer Herberger eine sehr stabile HEintermanns It zur Stelle hat, die in Europa zur ersten Klasse gehört. Deshalb ist die vorletzte Kraftprobe der deutschen Elf— die letzte folgt am 2. April gegen die CSR in Prag— vor der Weltmeister- schaft sehr aufschlußreich. Es ist überall begrüßt worden, daß die schnellen und technisch vorzüg- lichen Spanier den Gegner Deutschlands ellen Er bietet dem deutschen Trainer die Möglichkeit. die schlagkräftigste Me schaft für die Reise nach Schweden auszusuchen. Skispringen auf der Adler- Schanze Der 25 Jahre alte Gotthard Schätzle aus Schön- Wald gewann das Springen auf der Adlerschanze in Hinterzarten mit Weiten von 63 und 62 m und der Note 206,0. Erst mit 16 Punkten Rückstand folgte auf Platz 2 Herbert Hör(Schonach), der 59 und 57 m erreichte. Uberraschend belegte der Ju- gendspringer Manfred Grittmann(Furtwangen) mit 58 und 61 m und der Note 188,0 zusammen mit dem letztjährigen Schwarzwaldmeister im Spezial- sprunglauf, Rolf Karaczun aus Neustadt, der 59 und 57 m sprang, den dritten Rang. Hannelore Basler war Beste in Zermatt Sonja Sperl auf dem ersten Platz der Abfahrt Hannelore Basler(Ulm) war mit einem vier- ten Platz beste deutsche Teilnehmerin in der Blauherd-Abfahrt des Gournergrat-Derbys in Zermatt. Sie war über vier Sekunden langsa- mer als die siegreiche Osterreicherin Erika Net- zer. Auf den Plätzen folgten Arlette Grosso- Frankreich und Daniele Telinge- Frankreich. Bei den Herren siegte Adrien Duvillard(Frankreich) vor Flurin Andeer(Schweiz) und Peppi Grams- hammer(Osterreich). Hannelore Basler feierte einen famosen Dop- Pelsieg. Sie gewann den Slalom vor der Fran- zö6sin Arlette Grosso und sicherte sich damit auch den ersten Platz in der Kombination. Sonja Sperl!(Bayerisch-Eisenstein) wurde im Slalom Dritte und sicherte sich als Achte der Abfahrt ebenfalls noch einen hervorragenden vierten Platz in der Kombination. Einen neuen über- ragenden österreichischen Erfolg gab es bei den Herren. Toni Mark, der im Abfahrtslauf ent- täuscht hatte, siegte im Slalom. und seine Lands- leute Pepi Stiegler und Pepi Gramshammer si- cherten sich die beiden ersten Plätze der Kom- bination. Im Abfahrtslauf teilte sich Sonja Sperl(Baye- risch- Eisenstein) den Sieg mit der Osterreicherin Erika Netzer, Für beide wurde auf der 4,5 Km langen Strecke mit 950 m Höhenunterschied 6:15,11 Min. gestoppt. Mit 6.30.5 Min. besel-! Hannelore Basler(Ulm) den siebten Platz. B den Herren siegte der Gsterreicher Toni Malk mit 700,3 Min. auf der 65 km jangen Strecke, die 1500 m Höhenunterschied aufwies. Recknagel Zweiter am Holmenkollen Kamenski siegte im Springen— Gute Kombi nationsplätze für Leitner und Obermüller Vor 120 000 Zuschauern gewann Nikolai Ka- menski(Udssß) den Holmenkollen-Sprunglauf mit Weiten von 67 und 68 m und der Note 218,0 vor dem vorährigen Sieger Helmut Recknagel (Steinbach-Hallenberg) mit 65,5 und 67,5 und der Note 216,0. Den dritten Platz belegte der öster- reicher Otto Leodelter(63 und 57 m, 214,5) vor By KO w(UdssR 67,5 und 64,5, 214,5). Bester Nor- weger war Arne Höl mit 66 und 67 Meter und der Note 214,0 auf dem fünften Platz. Der Sprunglauf nahm einen spannenden Ver- lauf und wurde sehr schnell abgewickelt. Zu- nächst gingen die Kombinationsspringer über die Schanze. Bester im Kombinationssprunglauf war der Schwede Eriksson vor dem Norweger Tormut Knutsen. Den dritten Platz belegte Koschkin, Sowjetunion. In der Zusammenwers tung mit dem Langlauf siegte der Norweger Tormut Knutsen und gewann den Königspokal vor Bengt Eriksson und Dimitri Koschkin. Der deutsche Meister Georg Thoma belegte den achten Platz in der Kombination. Uberragender Teilnehmer an den Langläufen über 15 km und 50 km war der Sowjetrusse Pa- wel Koltschin. Er gewann beide Läufe, aber erst nach harten Kämpfen, vor den Norwegern und Finnen. Den Norwegern war kein Sieg im Lang- lauf vergönnt. Aber Haakon Brusveen und Hal- geir Brenden verwiesen schließlich über 15 km die beiden Finnen Simonen, den Schweden Per Erik Larsson, die beiden Finnen Väisänen und Koistinen und den früheren Weltmeister Wladi- mir Kusin(UdSSR) auf die nächsten Plätze. Der Deutsche Meister Georg Thoma schaffte 5 mit seinem neunten Platz im Kombinatior eine gute Position für die nordische Kombina- tion um den Königspokal. Uber 50 km endeten Koistinen(Finnland) und Norwegens zweimaliger Olympiasieger Hallgeir Brenden hinter Koltschin auf den nächsten Plät- zen, nachdem Brenden über die Hälfte des We ges in Führung gelegen hatte. Er wurde wäh- rend des Laufes wie ein Nationalheld ange- feuert, aber er schaffte es nicht. Der Norweger Oddmund Jensen ließ als Vierter die beiden Finnen Simonen und Söyring sowie den Russen Anikin hinter sich. Mit Martin Stokken und Per Olsen kamen sogar noch zwei Norweger unter die ersten Zehn. Ein großartiges Rennen lief bei seinem ersten So-kKm-Lauf auch der Schwarz wälder Siegfried Weiß. Bis 25 km lag er an zwölfter Stelle und flel erst zum Schluß auf den 28. Platz unter 49 Teilnehmern zurück. Im lOo-kKm-Langlauf der Damen behauptete sick die deutsche Meisterin Rita Czech-Blasel vor den besten Schwedinnen und Norwegerinnen an Vierter Stelle. Nur die Weltmeisterin Jeroschina und die Olympiasiegerin Kosyrewa(beide So- wietunion) sowie die Finnin Pöysti waren schnel- ler. 5 Bei den alpinen Rennen der Herren dominierte Osterreichs neue Hoffnung, Karl Schranz. Er gewann den Abfahrtslauf in Voß bei Bergen im norwegischen Hochgebirge, den Slalom bei Rödkleiva und die alpine Rom- bination um den Holmenkollen-Kandahar-Pokal. Hervorragende Plätze belegten die beiden deut- schen Ludwig Leitner und Beni Obermüller als Fünfter und Sechster in der Abfahrt sowie Drit- ter und Vierter in Slalom und Kombination. Fritz Wagnerberger hatte dagegen Pech und stürzte in beiden Rennen. Gsterreichs Putzi Frandl siegte in der Abfahrt und in der Kom- bination, aber im Slalom bewies die Norwegerin Inger Björnbakken durch ihren klaren Sieg ge- gen beste alpine Klasse, daß sie in Badgastein mit Recht Weltmeisterin in dieser Disziplin ge- worden ist. Wolfshohl nur 30 Sekunden hinter Dufraisse Bei einem internationalen Querfeldeinrennen der Radfahrer belegte in Le Mans der deutsche Meister Rolf Wolfshohl(Köln) mit nur 30 Se- kunden Rückstand hinter dem siegreichen Welt- meister Andre Dufraisse(Frankreich) den zwei ten Platz. Wolfshohl führte wie schon 80 oft in der ersten Hälfte des Rennens, wurde dann aber von dem Franzosen überholt. Die Franzosen J det, Brule und Meunier folgten auf den Plätzen. Endgültige Quoten vom Lotto Gewinnklasse 1(6 Gewinnzahlen s Gewinne 12 256 556,10 DM, Gewinnklasse 2(5 Gewinnzahlen) 778 2 Gewinne je 2941,%% DM, Gewinnklasse 3(4 Gewinn- rahlen) 45 883 Gewinne je 49, DM, Gewinnklasse 1(drei Gewinnzahlen) 812 222 Gewinne je 2,80 DM. Endgültige Quoten vom Fußball-Toto Zwölferwette: 1. Rang 1 Gewinner 323 304,25 DPM. 2. Rang 17 Gewinner je 19 135,50 DM, 3. Rang 283 Bewinner je 1149,45 DM, Zehnerwette: 1. Rang 36 Gewinner Je 4091,10 PM. . Rang 747 Gewinner je 197,15 DM, 3. Rang 6921 Gewinner je 24,85 DM. Es kamen 5 Baugelder beim WB-Toto zur ver- losung. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wett- schein des Württemberg Badischen Totos im West-Süd-Block bei. Wir empfehlen die Bei- lage ihrer besonderen Aufmerksamkeit. Neben der bekannten lzer Wette und der leichteren 10er Wette haben Sie in der neuen Torsummen- Wette eine Möglichkeit für weitere hohe Quoten Bei der neuen Wettart gelangen bei 7 zu errs- Männer in Krisenzeiten „Mein Mann ist ein Nervenböndel, bei der ingst. Gelegenheit gereizt, Schaffens freude und Schwung“. Klage ei- ner Frau, die tor Tausende spricht. Beruf und Alltag fordern heute mehr, als körper und Geist zu geben vermögen. Was tun! Eidron nehmen! Dieses Kraftkonzentrat macht den ganzen Menschen wieder fit, Herz und Nerven werden gestörkt, eine ausgeglichene Stimmung, goter Schlaf und neue Arbeitskraft ist die Folge. ET- folgreiche Mönner vertrauen gut Eidron. gor NI NM E IU HAN UND nu scAffsr Es! Ei mmer an Dame zu vermieten. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. liefert tenden Ergebnissen 4 zur Auszahlung. Neckarbote- Druckerei. ohne Soll's im Garten gut gedeih'n, nimm Exels lor Sämereien. Ihr guter Ratgeber: Drogerie H. Böck Kloppenheimer Straße 57 Nationaltheater Mannheim Spielplan Mittwoch, 19. März 20.00 22.48„Herrenhaus“ Großes Haus Für die Theater-Gem, Nr. 63617420 Mittwoch, 19. März 20.00 22.00„Nachtbeleuchtung“ 5 Kleines Haus Miete Mblau, Halbgr. II. 5. Vorstel- jung und freier Verkauf Donnerst., 20. März 20.00 21.45„Wozzeck“, Oper von Alban Berg Großes Haus Für die Theater-Gem. Nr. 2121-3180 Bonnerst., 20. März 20.00 22.30„Die Sündflut“ 1 Kleines Haus Miete PD, Halbgr. I. 5. Vorstellung und freier Verkauf Freitag, 21. März 19.30 23.00„Carmen“, Oper von Georges Bizet Großes Haus Miete Fgelb, 5. Vorstellung und freier Verkauf Freitag, 21. März 20.00 22.00 Zum 25. Male! Kleines Haus„Nachtbeleuchtung“, Miete C, Halb- gr. II, 5. Vorstellung. Th.-G. Gr. e und 8 freier Verkauf Samstag, 22. März 20.00 22.45„Der Freischütz“, Oper von Cari Maria Großes Haus von Weber. Außer Miete! Samstag, 22. März 19.48 23.00„Der gute Mensch von Sezuan“ Kleines Haus von Bertolt Brecht. Musik v. Paul Des- g Sau. Miete H. Halbgr. I. 5. Vorstellung. Th.-Gem. Gr H und freier Verkauf Sonntag, 23. Marx 13.80 18.00„Der Postillon von Lonjumeau“, Großes Haus komische Oper von Adolphe Adam. Für die Mannh. qugendbuühne Gr. C u. freier Verkauf 8 Zonntag. 28. Mär 19.4 2.0%„Carmen“ Großes Haus etwa Außer Miete! 0 Vereins- Kalender 0 Süngerbund 1865. Morgen Donnerstag, 20.00 Uhr Probe. Turnerbund Jahn. „Kaiserhof“ am Deutschen Turnfest in München. Abgabe der Meldung u. 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