Antal ren pelte apren mern ant egen im 2 it“ Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 47 Montag, den 24. März 1958 10.58. Jahrgang DAS WICHTIGSTE VOM SPORT Eintracht führt im Südfußball Eine Vorentscheidung fiel in der Fußball- Oberliga Süd mit dem 3:5 Sieg von Ein- tracht Frankfurt beim 1. FC Nürnberg. Der Karlsruher Sc wurde durch einen 4:1-Sieg über Schweinfurt Tabellenzweiter. Die übrigen Ergebnisse: FSV Frankfurt— Jahn Regensburg 6:1, BC Augsburg— Spygg Fürth 1:2, 1860 München— VfR Mannheim 1:2, Stuttgarter Kickers— Bayern München 2:3, Viktoria Aschaffenburg— VfB Stutt- gart 1:3, Kickers Offenbach— SSV Reut- lingen 3:1. Deutscher Meister im Hallenhandball wurde Frischauf Göppingen. Die Mann- schaft schlug in der Haßlocher Pfalzhalle den Berliner SV nach Verlängerung mit 8:5 (5:5) Toren. Bei den deutschen Schwimm- Meister- schaften in Karlsruhe war der Bremer Sc mit sechs Titeln der erfolgreichste Verein. Unter den Landesgruppen war der Norden mit neun Titeln, der Süden mit vier und der Westen mit drei Titeln an der Aus- beute beteiligt. Neue deutsche Rekorde stellten Ingrid Künzel über 400 m Kraul und der Krefelder SK in der 4 100-m- Damenstaffel auf. Die internationale Skiflugwoche in Oberst- dorf endete mit einem Gesamtsieg des Thü- ringers Helmut Recknagel vor dem Schwei- zer Andreas Däscher und dem Finnen Viti- kainen. Max Bolkart wurde trotz einer Fuß verletzung Siebter. Die deutsche Ringer-Nationalstaffel ge- wann in Rom einen Länderkampf gegen Italien mit 10:9 Punkten. Im Eishockey unterlag die deutsche Na- tionalmannschaft gegen die USA in Berlin mit 1:9 Toren. Toto- Reihe: 2, 2, 2, 0, 1, 1, 0, 1, 2, 1, 1, 0. Lotto-Reihe: 5, 20, 22, 27, 39, 43,(17). Atomwaffenfreie Zone in Südosteuropa? Belgrad will neue Initiative ergreifen— Italien lehnt Intervention ab Belgrad(dpa). Unabhängig vom Ra- packiplan für eine atomfreie Zone in Mittel- europa bemüht sich Jugoslawien gegenwärtig, einen ähnlichen Pakt auch für den Balkan, Hallen und Ungarn zustande zu bringen. In einem Korrespondentenbericht aus Bel- grad meldete die kommunistische italienische Feitung„Unita“, daß dieser Pakt sieben Staa- ten umfassen soll: Jugoslawien, Italien, Grie- menland, Bulgarien, Albanien, Ungarn und Rumänien. Diese Länder sollen sich verpflich- den, auf ihren Territorien keine Raketenbasen der Atombombendepots anzulegen. Auch ein Sprecher des jugoslawischen Außenministe- ums hat durchblicken lassen, daß sicli die ugoslawische Diplomatie gegenwärtig um das Zustandekommen eines atomwaffenfreien Züdostraumes bemüht. Nach dem Korrespon- dentenbericht der„Unita“ will die jugosla- wische Regierung ihre Initiative nicht so ver- standen wissen, als sei sie eine Alternative zum Rapackiplan. Der italienische Außenminister Pella emp- zung am Wochenende den jugoslawischen Bot- schafter im Rom, Dr. Cernej, der ihm die Sesorgnisse seines Landes über die Errichtung von Raketenabschußrampen in Italien aus- drückte. Pella teilte dem jugoslawischen Bot- schafter mit, daß die italienischen Verteidli- gungsfragen eine innere Angelegenheit“ Seien. Jugoslawien hatte bereits vor mehreren Tagen Schritte gegen NATO-Adbschußrampen auf italienischem Boden unternommen. Es Ratte erklärt, daß die Errichtung von Ab- schußrampen für Raketen, gleichgültig wo usie stehen, heute keine„interne Angelegenheit sines Landes“ mehr sei, sofern dadurch die Seherheit und Unabhängigkeit eines dritten Landes gefährdet werde, Dies würde im Falle ztaliens für Jugoslawien zutreffen. . — g Gemahlin Francos traf Don Juan VI go(UP). Carmen Franco, die Gemahlin des spanischen Staatschefs, ist von dem neun- tägigen Besuch in Portugal zurückgekehrt, Wo die mehrfach mit dem spanischen Thronprä- tendenten, dem Grafen von Barcelona, Don Juan von Bourbon, zusammengetroffen war. im ihrer Begleitung befanden sich ihre Toch- ter Carmeneita, ihr Schwiegersohn, der Mar- eis von Villaverde, sowie der spanische Kubenminister Castiella. Diese Fühlungnahme St von den spanischen Monarchisten als ein Zeichen dafür begrüßt worden, daß nach dem Ableben Francos wahrscheinlich Don Juan den spanischen Königstk ron besteigen soll. Bisher hieß es, der spanische Staatschef gäbe dem Sohn des Grafen von Barcelona, dem 19 Jährigen Prinz Juan Carlos, den Vorzug, der nur Zeit auf einem Schulschiff der amerika- — Kriegsmas ine ia Südemerika Dienst Bundestag glich zeitweilig einem Hexenkessel Noch nie dagewesene Tumulte— Große Debatte bis Dienstag unterbrochen Bonn(E. B.) In einer bis zur Siedehitze gespannten Atmosphäre hat der deutsche Bundestag am Samstagmittag seinen erbittert und leidenschaftlich geführten Kampf um die Atombewaffnung deutscher Streitkräfte und den besten Weg zu Sicherheit, Wiedervereini- zung und Entspannung unterbrochen Nach einer Dauer von insgesamt fast 25 Stunden wurde die Redeschlacht auf den kommenden Dienstag vertagt. Vor allem in den letzten beiden Stunden der Debatte, in der Helmuth Schmidt(SPD) und Kurt Georg Kiesinger CDU) zu Wort kamen, prallten die Meinun- zen von Koalition und Opposition ungewöhn- lich hart aufeinander. Immer wieder mußte sich Bundestagspräsi- zent Gerstenmaier mit der Glocke Ruhe ver- schaffen, als die Debatte in Tumulten und Därmszenen, wie sie bis jetzt in dieser Laut- stärke noch nie dagewesen waren, unterzu- zehen drohte. Das Haus glich manchmal einem Hexenkessel und die Redner, von Beifalls- zundgebungen ihrer Freunde und den Migß- aAllensäußerungen der politischen Gegner be- zleitet, konnten sich nur schwer verständlich machen. Der Bundestag hat an diesem Wo- henende eine der stürmischsten Sitzungen zeiner über achtjährigen Geschichte erlebt. Der Vertagungsbeschluß ging auf eine inter- raktionelle Vereinbarung zurück. Bundes- zagspräsident Gerstenmaier teilte mit, daß zahlreiche der Millionen Rundfunkhörer, die m ihren Lautsprechern der Debatte folgten, Zuschriften mit der Aufforderung gesandt aaben, es„genug des grausamen Spiels“ sein zu lassen. Die Vertagung erlaubt den Frak- zionen, sich auf den Höhepunkt der Verhand- ung hinreichend vorzubereiten. Bunnen wir die Gefahr des Großkundgebung in Frankfurt— Teilnen mer forderten Generalstreik Frankfurt(UP, dpa). Mit einer Groß- kundgebung in der Frankfurter Kongreßhalle trat am Sonntag der„Arbeitsausschuß Kampf dem Atomtod“, der von 41 bekannten Fer- sönlichkeiten des deutschen öffentlichen Le- bens gegründet wurde, an die Offentlichkeit. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer, der DGB- Vorsitzende Richter, der Schriftsteller Stefan Andres, der Publizist Eugen Kogon, der De- kan der Evangelisch- Theologischen Fakultät der Ostberliner Humboldt- Universität Profes- sor Vogel, Professor Weizel, die SPD-Bundes- tagsabgeordnete Helene Wessel und der Jour- nabist Robert Jungk versicherten der Öffent- lichkeit im Namen des Ausschusses, nicht Ruhe geben zu wollen,„solange der Atomtod unser Volk bedroht“. Während der Rede Jungks und Ollenhauers forderte ein großer Teil der rund 3000 Zu- hörer mehrmals stürmisch einen General- Streik. Ollenhauer wich daraufhin vom Ma- nuskript seiner Rede ab und sagte, es genüge nicht, nur in Kundgebungen den Generalstreik zu fordern. Bei einer späteren Pressekonferenz wollte er sich jedoch ebenso wie der DGB- Vorsitzende Richter nicht auf die Möglich- keit eines Generalstreiks festlegen. Richter verwies auf die Stellungnahme des DGB ge- gen die Atomwaffen und meinte, über einen Generalstreik müßten die Gremien der Ge- werkschaften entscheiden. Er habe auf der Kundgebung nicht als DPGB- Vorsitzender ge- zprochen. Fast in jeder Rede der Sprecher klang die außenpolitische Debatte des Bundestages an, m der die Mehrheit des Bundestages schon ein bedingtes„ja“ zur Ausrüstung der Bun- deswehr mit Atomwaffen ausgesprochen hat. Nicht das Parlament, sondern die Bevölke- gung müsse über diese Frage entscheiden, wurde in der Frankfurter Kundgebung gefor- dert. Der Bonner Physiker Professor Weizel sagte, ein Atomkrieg zerstöre das Wirtschaftsleben ind die gesellschaftliche Ordnung völlig. Die Menschen, die an die Errungenschaften der Zivilisation gewöhnt seien, hätten keine Chan- zen, zu überleben. Nur junge Menschen mit ehr robuster Gesundheit könnten einen sol- men Krieg vielleicht überdauern und etwa ruf der Kulturstufe der Steinzeit mit dem aufbau einer neuen Kultur beginnen. Als geringen Trost“ erwähnte Weizel, daß auch Minister und Generale einem Atomkrieg zum Opfer fallen würden. Wer sich zur atomaren Rüstung entschließe, habe die Rettung der zivillsation schon aufgegeben und sich für den Intergang entschieden. Keine Sicherheit durch Atomrüstfung e d setzte ch scharf mit der Bundestagsdebatte auseinander.„Die Anhänger der atomaren Aufrüstung haben diese Debatte geführt, als handele es sich um eine Verteidigungsdebatte „Es geht um die Atombombe 1938“ Dramatischer Höhepunkt der Samstagsit- zung war das erbitterte Rededuell zwischen Helmuth Schmidt(SPD) und Kurt Georg Kie- zinger(CDU). Schmidt konzentrierte seine zcharfen Angriffe vor allem auf die Person von Verteidigungsminister Strauß(CSU) und dessen Fraktionskollegen Richard Jaeger. Er zagte, wer die Geschichte der Wiederbewaff- mung verfolge, müsse erkennen, daß es nach dem Angebot der Wiederbewaffnung, dem Zintritt in die NATO und der Einführung der Ulgemeinen Wehrpflicht heute einzig und allein um die„Atombombe 1958“ gehe. Unter autem Protest der Koalition warf der Ham- durger SPD-Abgeordnete der CDU vor, dank Toutinierter Redner und Aufputscher“ eine Massenpsychose geschaffen und„bedingungs- ö ch B Ascht zu haben. Schmidt be zerren Ad Jahren dem Ern igungsgesetz Hitler zestimmt zu haben. Ohrenbetäubender Lärm ind minutenlanger Tumult brachen los, als 2 erklärte:„Weng ich die Reden Jaegers jöre, dann muß ich annehmen, daß Atom- domben in Ihren Händen 8 ährlicher sein würden, als in den Hän rgendeiner anderen Macht.“ Gerstenme mußte mehrmals mit der Glocke läuten, Um das Haus zu beruhigen. Als er fragte, ob die Kbgeordneten den Redner denn nicht weiter- prechen lassen wollten, erscholl lautes„nein, dein“ aus den Reihen der CDU. Schmidt bescheinigte dem Bundesvertei- ligungsminister„überragende Fähigkeiten“, lie ihn zur Gefahr für das ganze Volk werden iegen.„Hüten wir unser Volk vor macht desessenen Ministern wie Strauß“, rief er aus. Legen Sie endlich Ihren deutsch- nationalen Jrößgenwahn ab“ appellierte Schmidt in dem mtstehenden Lärm an die Koalitionsparteien. Atomtodes! in längst vergang Zeiten. Es geht nicht darum, unse digung zu schwächen und unsere Ver im Stich zu lassen. Es geht um die rec Antwort auf eine völlig neue Lage, die nie zuvor gegeben war. Jeder Schritt weiter in die atomare Aufrüstung der Welt bedeutet nicht Erhöhung der Sicherheit. er bedeutet einen Schritt näher zur Vernich- tung und zum Untergang der Menschheit.“ Eindringlich rief Ollenhauer seinen Zuhörern zu:„Bannen wir die Gefahr des Atomtodes. Fangen wir bei uns an. Die Bundesrepublik Soll frei bleiben von Atomwaffen jeder Art. Wer die atomare Aufrüstung der Bundesrepu- blik befürworte und betreibe, schlage die Tür zur Wiedervereinigung unwiderruflich zu. Der DGB-Vorsitzende Richter wies auf den Aufbau nach dem Kriegsende hin und for- derte, das Gewissen der Welt gegen der Atomtod zu mobilisieren. Er erneuerte den Appell des DGB-Bundeskongresses vom Ok- tober 1956 in Hamburg gegen die Atomwaffen. Bei der Mopbilisjerung aller Kräfte für den Frieden würden die Arbeitnehmer in vorder- ster Linie stehen. „Eine Gotteslästerung“ Eine Gotteslästerung nannte der Dekan der Evangelisch- Theologischen Fakultät der Ost- berliner Humboldt- Universität, Professor Vo- gel, die Massenvernichtungswaffen. Gott habe den Menschen nicht dazu gesetzt, um so etwas wie ein jüngstes Gericht in eigener Regie vorwegzunehmen. Die SPD- Bundestagsabge- ordnete Helene Wessel appellierte an die Verantwortung der Frauen. Der Publizist Eugen Kogon rief die Menschheit auf, vom „Wettlauf des Schreckens“ abzulassen. Kiesinger: Ein„Schmutzkübel“ Sofort nach Schmidt eilte der CDU-Abge- rdnete Kiesinger zum Rednerpult und er- Härte unter dem Beifall seiner politischen dreunde und den Pfuirufen der Sozialdemo- traten, daß er sich dafür schäme, daß eine olche Rede im Bundestag gehalt worden ind der SPD-Vorsitzende Ollenhauer den zprecher seiner Partei auch noch dazu be- lückwünscht habe. Kiesinger bezeichnete un- er anhaltendem Lärm im Hause die Rede zchmidts als einen„Schmutzk Le, der über las Parlament ausgegossen werden sollte, Die dede Schmidts sei ein„takt- und verantwor- ungsloser Versuch der Brunnenvergiftung“, Die atomare Bewaffnung vergrößere nicht ie Kriegsgefahr, sondern verringere sie, Die zehauptung Schmidts, die Bundesre ereite den atomaren Eri uer Propag nommen werde. sei überzeugt, singer, dag man äurch eine Forts. der bisherigen Politik der Mitgliedschaft in der NATO den Frieden erhalten werde, Weil man wachsam sei— und mit dem Frieden Werde man auch die Freiheit schützen. Wenn 2s nicht gelinge, eine„richtige und gemein- same“ Augenpolitik zu verfolgen, werde die Mehrheit des Hauses allein die ihr richtig erscheinende Politik machen. Nach der Rede Kiesingers wurde die Debatte bis auf Diens- tag nächster Woche vertagt. Rededuell Carlo Schmid— Brentano Ein weiterer Höhepunkt der Auseinander- setzung war ein Zwiegespräch zwischen dem SPD-Abgeordneten Carlo Schmid und Bun- desaußenminister von Brentano über Wieder- vereinigung und Rapackiplan. Gegenüber der Reglerungsthese erklärte Schmid, daß freie Wahlen nicht am Anfang des Wiedervereini- gungsprozesses zu stehen brauchten, für die Konstituierung Gesamtdeutschlands aber un- erläßlich seien. Brentano lehnte regionale Entspannungs- dläne wie den Rapackiplan als schädlich für die Wiedervereinigungspolitik ab. Eine Zwi- zchenfrage, welche Schwächung des Westens ar darin sehe, wenn die Sowiettruppen hinter ihre eigenen Grenzen zurückgehen und die USA-Truppen außerhalb Deutschlands in uropa stationiert würden, beantwortete Brentano mit den Worten:„Wir haben nicht das Recht zu fordern, daß andere die unan- genehmen Aufgaben für uns verrichten.“ FDP für Friedensvertragsverhandlungen Die FDP-Fraktion brachte während der De- batte noch einen Antrag ein, der die Bundes- regierung ersucht, sich bei den vier Groß- mächten für die Aufnahme von Verhandlun- gen über einen Friedensvertrag mit Gesamt- deutschland einzusetzen. Die FDP verwies da- dei auf die am Freitag ausgesprochene Be- reitschaft des Bundeskanzlers, mit der So- wjetunion über einen Friedensvertrag zu ver- handeln. Der FDP-Abseordnete und Oberst a. D. Kreitmeyer warf die Frage auf, ob die taktische Atomwaffe überhaupt eine brauch- bare Waffe sei. Es sei undenkbar, etwa tak- tische Atomwaffen in der engen Verzahnung von Heeresoperationen einzusetzen, ohne die eigenen Kräfte zu vernichten. Andapar Er Sei Polemik wurde schriftlich fortgesetzt Die Parteien haben am Wochenende die Ausein andersetzung auch noch schriftlich fortgesetzt. Dabei erklärte die CDU/CSU, die SPD befinde sich am Rande einer parlamen- tarischen Niederlage und habe daher ihre Zuflucht zu unsachlicher Polemik genommen. Wenn sie damit fortfahre, babe sie eine Tradition zu verlieren. Rupackiplon ermöglicht weitere Lösungen Polen lehnt Koppelung mit Wiedervereinigung ab— Bereitschaft zur Kontrolle BOn n(UP). Der polnische Außenminister Rapacki hat eine Verbindung seines Planes für eine atomwaffenfreie Zone in Mittel- europa mit der stufenweisen Wiederherstel- lung der deutschen Einheit abgelehnt, meinte jedoch, die Verwirklichung des polnischen Vorschlags würde zur Wiedervereinigung in demselben Maße beitragen wie zur Entspan- nung in Europa In eittem Interview mit dem Nachrichten- magazin„Der Spiegel“ meinte der polnische Außenminister, die Verwirklichung des pol- nischen Plans würde einen ersten Schritt zu weiteren Lösungen bedeuten.„Wenn wir ihn mit der Lösung anderer komplizierter Pro- bleme verbanden, so würde dies weder für die in dem Plan berührten Fragen noch für die später zu regelnden Angelegenheiten dien- ch sein.“ Die von Polen vorgeschlagene LS sung würde auch die Befürchtungen und Wi- derstände gegen eine deutsche Wiedervereini- Sung mindern. Auch normallsierte Verhält- nisse in Europa würden wiederum die Wie- dervereinigung erleichtern. Rapacki erklärte seine Bereitschaft, mit der Bundesregierung an der Ausarbeitung eines wirksamen Kontrollsystems mitzuwirken. Er bemerkte, daß er bisher keine„der Sache würdige Antwort“ von der Bundesregierung auf das polnische Memorandum erhalten habe, in dem der polnische Plan entwickelt worden War. Rapacki sprach sich ferner für den Ab- Schluß eines europäischen Abkommens über die kollektive Sicherheit aus., Auf die Frage, ob man die atomwaffenfreie Zone nicht durch eine Reduzierung der kon- ventionellen Streitkräfte zu einer Zone ver- dünnter militärischer Besetzung ausbauen Könnte, antwortete der polnische Außenmini- ster, nach der Verwirklichung des polnischen Vorschlages werde es um so leichter sein, sich nber die Reduzierung und das Stärkeverhält⸗ nis der konventionellen Streitkräfte in der mitteleuropäischen Zone zu verständigen. Die Kontrolle der Atomwaffen würde gleich- bedeutend mit der Kontrolle der herkömm- ehen Waffen sein. Ost-West-Treffen der Botschafter? Vorbesprechungen für Gipfelkonferenz— Gaitskell gegen Vorbedingungen Washington(dpa). Die USA, Groß- britannien und Frankreich erwägen nach Mit- teilung eines maßgeblichen amerikanischen Regierungsvertreters, der Sowzetunion Vor- verhandlungen für eine Gipfelkonferenz vor- zuschlagen, die von den Botschaftern der vier Mächte in Washington geführt werden sollen. Einzelheiten über dieses Profekt teilte der Reglerungsvertreter nicht mit, Er erklärte lediglich, die drei Westmächte hätten seines Wissens noch keine feste Entscheidung ge- troffen. In Bonn ist der Plan, zur Vorbereitung einer Gipfelkonferenz der Sowjetunion die Einberufung einer Botschafterkonferenz vor- Zuschlagen, mit Interesse aufgenommen wor- den. Regierungskreise äußerten, ein solcher Flan liege auf der Linie gründlicher diploma- tischer Vorbereitungen, wie sie von der Bun- desregierung ständig angestrebt worden seien. Grundsätzlich seien also gegen einen derarti- gen Plan keine Bedenken vorhanden. Der britische Oppositionsführer Gaitskell Fritisierte die Forderung des Westens, daß die Zustimmung zu einer Gipfelkonferenz von den Erfolgsaussichten abhänge. Er fragte in einer Rede in Dolgelly in Wales:„Wie soll ger Westen wissen, ob Erfolgsaussichten be- stehen oder nicht? Liefert diese Art von Be- dingung nicht eine sehr leichte Entschuldigung für diejenigen, die in Wirklichkeit überhaupt keine Verhandlungen wollen? Ist es nicht so, Aal man niemals vor dem Beginn der Ge- Spräche auf einer Gipfelkonferenz wissen Mrd, ob sie erfolgreich sein werden?“ In diesem Zusammenhang bedauerte der Hritische Oppositionsführer jede Verzögerung, e nur dazu angetan sei, zu viele Erwar- tungen hervorzurufen.„Wir sollten uns wirk- lich daran gewöhnen, daß Gipfelbesprechun- Sen eine normale Angelegenheit sind, bei der die Regierungschefs sich treffen können, um die Dinge friedlich zu regeln zu versuchen. Die Gipfelbesprechungen, die hoffentlich in diesem Sommer stattfinden werden, dürfen Mur als Beginn einer möglicherweise langen Periode von Verhandlungen angesehen wer- den.“ Eine atomwaffenfreie Zone genüge nicht Zur Entspannung, sagte Gaitskell und betonte, seine Partei würde auch eine Beschränkung der konventionellen Ausrüstung fordern. Gaitskell versicherte, daß eine künftige La- bour-Regierung versuchen würde, die Span- nungen in Europa zu lockern und eine Politik „Stukenweiser Loslösung ODisengagement)“ zu Verfolgen. Drei Atomversuche in der Sowjetunion Washington(OP). In der Sowjetunion Wurde am Samstag wiederum ein Kernwaffen- Versuch unternommen, wie der Vorsitzende der amerikanischen Atomenergie kommission Lewis L. Strauss bekanntge ab. Der Versuch Habe auf dem üblichen Versuchsgelände“ stattgefunden und sei von mittlerer Stärke ge- Wesen. Damit haben die Sowjets innerhalb der letzten drei Tage drei Kernexplosionen àus- gelöst. Ein kleine Explosion erfolgte am Don- nerstag, die auf dem„üblichen sibirischen Versuchsgelände“ stattfand, am Freitag folgte eine größere nördlich des Polarkreises“. CCC Hammarskjöld ist in Arei bis vier Ta gen mit 80 Führen will. Bei seiner n Howie bei Zu„ Stockholm und Hels Marskgöld ab, handlungspläne Frage werde jed themen g seiner Bemünun 20 optimistisch. oise in New Lork zen in Fopenhagen, es Ham- seine Ver- den eile die ese? Frage durchaus 2u Hessens lexlilurbeiter streiken weiter „riebe fordern zur Arbeitsaufnahn Notruf der I Bergbau S Au! BAd Hersfeld(dpa). Der Streik hessischen Textilarbeiter s„mit der wendigen Schärfe“ fortges beschloß die zentrale Str Werkschaft Textil und Bel be- am Samstag in Bad 1 kannt, daß sie die Streik enden mit Allen zur Verfügung stehenden Mitteln bei der Fort- setzung des Arbeitskampfes unterstützen Werde. Das Verhalten der Unternehmer, die jetzt ihren Arbeitern von sich aus 16 und 14 Pfennig pro Stunde mehr zahlen wollen, sei eine Provokation. Die Arbeitgeber hätten schon am 18. März in Bad Nauheim dem Vor- schlag des hessischen Arbeitsministers Franke zugestimmt, e Lohnaufb rung von 15 Pfennig für Akkordarbeiter 17 Pfennig für Zeitlöhner anzuerkennen. Minister Franke bedauerte diese klärung I der Streikleitung. Frankes liege zur Fortsetzung des IKS Kei n Grund mehr Vor. Der Minister 8 die Erklärung der Streikleitung zurück, nach der er vorgeschla- zen habe, die Löhne um 17 und Pfe 1 au erhöhen. Das sei lediglich ein Versuch, den ngoch strittigen einen Pfennig über die Ver- ringerung des Abstandes zwischen den Orts- klassen A und B für die Ar nehmer doch Ad 2 amerikanische Südsee Dia karte 85 Die Blockade, die von der indone hen nt über die„Re- belleninsel“ Sumatra verhängt wurde, scheint Wirksam zu werden. Der Ministerpräsident der Rebellenregierung, Siafruddin Prawirane- gara, gestand in einem Interview mit United Press ein, daß die Blockade den Rebellen . 12 schwer zu schaffen macht. Uber die Kämpfe in Indonesien widerspre- Berichte. Die Rebellen behaup- nen chen sich die teten unter anderem, sie hätten mit eige Flugzeugen die Stadt Bandung a 8 bombardiert und dabei den Flugplatz zerstört, aber der Standortkommandant von Bandung, Oberst Sastranegegara, erklärte, daran sei kein wahres Wort. Der sowjetische Botschafter übergab den indonesischen Behörden in Diakarta zehn Die bestreikten Textilbetriebe aufgefor- 2u erreichen. haben ihre Belegschaftsmitglieder dert, heute zur Arbeit zu kommen. Der erste Vorsitzende der Industriegewerk- schaft Bergbau, Gutermuth, sprach in Gel- senkirchen die große Sorge seiner Gewerk- schaft über die Absatzschwierigkeiten im Ruhrbergbau aus, Er forderte gleichzeitig in einem Appell an die Bundesregierung unver- züglich Maßnahmen gegen ein weiteres Ab- sinken der Inlandskonjunktur. Die Vollbe- schäftigung müsse mit allen konjunkturpoli- tischen Mitteln gewährleistet werden. Zur Lage im Bergbau erklärte Gutermuth, hier berrsche nicht nur eine konjunkturelle, sondern auch eine ernste strukturelle Krise. Heizöl und Kohleimporte aus den Ländern außerhalb der Montanunion seien starke Fonkurrenten der Ruhrzechen. Die Kohlen- importe müßten„auf eine Menge., die den Absatz unserer Tagesfördeèerung im Steinkoh- lenbergbau ermöglicht, gleichzeitig aber auch eine volle Bedarfsdeckung der deutschen Wirtschaft an Energie geschränkt werden. Gutermuth sprach si ich nachdrückli ch gege eine Uperführung der Kohle in die freie Marktwirtschaft aus. Die IG Bergbau werde eine Entscheidung im Sinne Erhards nimmer kampflos hinnehmen“. nie und Sumalra-Blockade wird wirksum Frachtschiffe, die Indonesien von der Sowꝛjet- union erworben hat. Der Botschafter teilte dabei mit, daß„zu Navigation und Instand- Setzung“ auch sowjetisches Personal mi ge- kommen sei. Der Ministerpräsident der Rebel lenregierung sagte dazu, eine Tätigkeit so- Wietischer„Helfer“ stelle einen„klaren Fall von Intervention“ dar.„Wir möchten nicht von Russen getötet werden. Inzwischen haben Kriegsschiffe der ameri- kanischen 7. Flotte im Hafen von Singapur, also unmittelbar vor Sumatra, Anker gewor- ken. Die amerikanische Marine erklärte dazu, die Schiffe— ein Kreuzer und zwei Zerstörer — sollten im Notfall für die Evakuierung ame- rikanischer Staatsbürger aus Indonesien zur Verfügung stehen. Weitere Einheiten der 7. Flotte, darunter auch Flugzeugträger, stünden im Westlichen Pazifik bereit. neues dus after Wet Mit dem Flugzeug über abgestürzt— Der große HOIIJWOOd(UP). Mike großen der amerikanischen gnügungsindustrie, Todd. Film- ist am Samstag über den wilden Bergen Neu-Mexikos mit seinem Pri- einer der und Ver- Vatflugzeug töalich abgestürzt. Mit ihm star- ben der Drehbuchautor Art Cohn, Verfasser einer Todd- Biographie, die im Herbst unter dem Titel„Die ersten neun Leben des Mike Todd“ erscheinen sollte, sowie die beiden Pi- loten William Verner und Tom Bareley v. Todd War in dritter Ehe mit der Filmschauspielerin Elisabeth Taylor verheiratet. Er hinterläßt Aus dieser Ehe ein Kind, die ein Jahre alte Liza, und aus seiner ersten Ehe einen 28jäh- rigen Sohn, Mike Todd jr. Todd, der mit seinem ersten Film„In 80 Tagen um die Welt“, einem Kolossalfilm nach einer Erzählung von Jules Verne, einen Rie- senerfolg buchte, war auf dem Wege nach New Vork, wo er für seine Pionierarbeit in der Neubelebung der amerikanischen Vergnü- gungsindustrie den Preis des„Showman of the year“ entgegennehmen sollte. Der Indu- Strielle Henry J. Kaiser sagte, Todd habe in New Lork auch endgültige Pläne für die Gründung einer Verteiler- Organisation für leichte Aluminiumbauten besprechen wollen, die als kombinierte Theater und Versamm- lungssäle wie Zirkuszelte überall aufgestellt werden könnten, Die Pläne seien so weit Se- diehen, daß die Partner das Projekt auch nach dem Tode Todds zu Ende führen wollen. Das luxuriös eingerichtete Privatflugzeug Todds stürzte aus noch ungeklärter Ursache über einem einsamen, wildromantischen Berg- gebiet in der Nähe der Ortschaft Grants in Neu-Mexiko ab. Die ersten an der Unfall- stelle waren einige Indianer und Mexikaner, die die Wildnis bei Grants„Malpai“(schlech- tes Land) nennen, Sie fanden die fast ver- kohlten Leichen der vier Insassen. Das Flug- zeug War beim Aufschlag explodiert. Todd. dessen Vater ein polnischer Rabbi war und der eigentlich Avrom Hirsch Gold- bogen hieß, stand in den Fünfzigerjahren. Er war ein Mensch, der sich nur wohl fühlte, wenn er den Leuten eine„Schau“ bieten konnte., wie sie bisher noch nicht 8 War. Zu einem„intimen kleinen Empfang“ 1 New Lork, bei dem der erste Geburtstag 8 nes Erfolgsfilms„In 80 Tagen um die Welt“ gefeiert werden sollte, lud er 18 000 Gàste und zwei Elefanten. In seiner eleganten New Lor- ker Wohnung standen Dutzende von Tele- konapparaten in allen Ausführungen und Far- den. Zigarren ließ er sich in Sonderanferti- gungen liefern. Auf ihrer vergoldeten Bauch- binde stand zu lesen:„Ausgewählt und gerollt kür Mr. Michael Todd.“ Aber er war nicht der Prahler, den er spielte, sondern ein Organisationsgenie von unglaublicher Energie. Er war nicht nur ein Werbetrommler, ein Seiltänzer auf höchstem Bankkonto oder ein Spieler, der aus Leiden schaft höchste Einsätze riskiert. In ihm steckte genau so der zielstrebige, echte Erfinder. Fünf Millionen Dollar und drei Jahre Zeit steckte 2r in ein Projekt, das inzwischen als„Todd AO“-Verfahren weltbekannt geworden ist. Und es ist gewiß ein Funken Wahrheit in der Auhßerung seines Produzentenkollegen Samuel Goldwyn. der behauptete:„Der Film hat im Laufe seiner Geschichte dreimal darnieder- gelegen. Jedesmal hat ihn nur ein Glücksfall das Glücks- gerettet. Das erstemal war es der Ton, zweitemal die Farbe, und der dritte fall war— Mike Todd.“ Todesurteil für Liebespaarmörder Aufsehenerregender Prozeß in Frankreich Versailles(UP). Ein franz Schwurgericht verurteilte die beiden Zw jährigen Jean-Claude Vivier und Je Sermeus zum Tode. Sie hatten kurz vor nachten 1956 im Park von St. Cloud am Stadt- rande von Paris ein Liebespaar in nem par- denden Wagen erschossen. Die be Waren ebenso alt wie die beiden Die Tat wie der Prozeß hatten s zehen in Frankreich er! degt. Den Beiden jung Männern, die sich in einem W. aisenha aengelernt hatten, konnte ke l gachgewiesen W. rden. Angebli 0 sich nur des l gatte die sechs töd 1 r behauptete jedoch, luß gestanden zu 1 b. Slärte, Sermeus habe g zeschossen, weil er zu angstlich „Hände hoch“ zu sagen. 812 h wollten 1 da agegen 8 gewesen sei, Beim Verladen von Panzern zerquetscht Schleswig(UP). Der 20 Jahre alte Wehr- pflichtige Ewald Cordes aus Isenbüttel im Kreis Gifhorn wurde auf dem Schleswiger Bahnhof zwischen zwei Panzern zerquetscht. Wie die Schleswiger Polizei mitteilte, starb der Soldat, der in der nächsten Woche aus der Bundeswehr entlassen werden sollte, kurz nach seiner Einlieferung in das Schleswiger Kreiskrankenhaus. Der Unfall ereignete sick beim Verladen von Panzern. Hungersnot in Indien und Nepal Neu Delhi(UP). Eine verheerende Dürre im vergangenen Jahr und neuerdings aufge- tretene Uberschwemmungen haben in Nord- ostindien und in Teilen Nepals die Gefahr einer Hungersnot heraufbeschworen. Die in- dische Regierung hat zwar den Import von über 3,5 Millionen Tonnen Getreide aus den USA und Burma veranlaßt, aber ein Regie- rungssprecher gestand ein, daß die Lebens- mittellage„nach wie vor schwierig“ bleibe. Die Oppositionsparteien, vor allem die Kom- munisten und Sozialisten, behaupten sogar, in den betroffenen Gebieten seien Tausende Von Menschen am Verhungern. Sie lebten nur noch von Gras. Auch aus Nepal wurde be- richtet, in der Uragebung der Stadt Birat- nagar seien viele Menschen dem Hungertode nahe und hielten sich nur noch mit Blättern und wilden Wurzeln am Leben. Raketentreibstoffe explodierten London(dpa). Die Bewohner von Kidder- minster(bei Birmingham) wurden durch eine Serie von dumpfen Explosionen in der Ver- suchsstation Summerfleld eines großen Che- miekonzerns aufgeschreckt. Ein Brand in einem abseits gelegenen Lagerhaus hatte Treibstoff für Raketen zur Entzündung ge- bracht. Die Werkfeuerwehr griff sofort ein und konnte, von drei anderen Löschzügen unterstützt, das Feuer schnell eindämmen. Der entstandene Sachschaden ist beträchtlich. Das Lagerhaus wurde schwer beschädigt. Men- schenleben sind nicht zu beklagen. Ein Spre- cher des Werkes gab anschließend bekannt. daß die Forschungsarbeit mit Raketentreib- Sätzen durch das Unglück nicht beeinträchtigt Werde. Copyright by Gaydapress, Günzburg Donau durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (37. Fortsetzung) Warum nur wechselte Abts dauernd das Hotel? Welche Absichten verfolgte er damit, Berti durch das Land zu hetzen? Und Berti ließ sich das ohne Widerspruch gefallen? Befand sie sich bereits in seiner Abhängigkeit? Sie mußte Obacht geben auf die Straße, die sich um tausend Ecken wand Sie machte ihrem Namen„Weinstraße“ alle Ehre, sie schien sel- ber betrunken zu sein und torkelte von einer Seite nach der anderen Jedenfalls stellte sie an den Fahrer hohe Ansprüche. Dann lag der Leinsweiler Hof, ein langgestrecktes Gebäude m der Form eines übergroßen Bauernhauses, auf einer mäßigen Höhe Man hatte von hier aus einen herrlichen Blick auf die Waldberge und die welligen Hügel, die dem Gebirge vor- gelagert waren. Ringsum stand Weinstock neben Weinstock, der Hof lag mitten im Wein. Die Ruhe war wohltuend und erholsam. Aber Angeli warf, nachdem sie den Motor abgestellt natte, mit lautem Krach die Wagentür hinter zich zu und sprang die Treppe hoch. Jürgen Abts und Berti Wehrpfennig waren und waren völlig unbekannt. „Wann sollen die Herrschaften hier gewesen zein?“ erkundigte sich der Geschäftsführer. „Möglicherweise gestern nachmittag.“ „Gestern hatten wir kein sonderlich gutes Wetter und darum nur mäßigen Besuch. Es müßte sich darum feststellen lassen, ob die von kthnen Gesuchten hier waren.“ Angeli Breithaupt war eine kluge und reso- ute Frau, die wußte, was sie wollte und die nch in den heikelsten Situationen des Lebens urechtfand. Kellner und Keilnnerinnen wur- den ins Büro gerufen Angeli aber hatte genü- Kriminalromane gelesen und war seit dicht da; sie hatten hier keine Zimmer bestellt rigkeiten mehr bereitete, Recherchen anzustel- len, Sie machte auch bald eine Kellnerin aus- findig, die sich erinnern konnte, daß am gestri- gen Nachmittag ein Paar mit dem Postomnibus gekommen war. „Wie sah der Mann aus?“ fragte Angeli. „Er war mächtig groß und hatte einen Ruck- Sack.“ „Einen Rucksack!“ jubelte Angeli. „.. Und Tsie, ich weiß nicht, ich glaube, sie trug einen Regenmantel.“ „Hatte sie kurzes oder gekraustes Haar?“ „Das ist möglich. So genau sehe ich meine Gäste nicht an.“ „War u sie auffallend hübsch?“ drängte Angeli. „Auffallend? Aufgefallen ist mir das nicht. Sie mag schon hübsch gewesen sein, Ich habe mir jedenfalls nichts dabei gedacht, als ich sie Sah.“ Plötzlich kam ihr ein Einfall,„Meinen Sie so eine Wie im Kino? Das war keine, die War ganz normal.“ „Aber Sie haben die beiden bedient?“ setzte Angeli das Verhör fort. „Ja, sie setzten sich im Saal an einen meiner Tische Sie haben Kaffee getrunken und jeder hat ein Stück Torte bestellt. Ich weiß es sogar genau: Erdbeertorte mit Schlagsahne.“ Ueber Angelis Gesicht ging ein Leuchten. „Schlagsahne!“ rief sie entzückt. Und sie Stellte bei sich fest:„Kein Zweifel, das sind sie. Er hatte sie gezwungen, Schlagsahne zu essen. Berti hatte in ihrem Leben noch keine Schlag- sahne gegessen!“ Und weiter forschend:„Wis- sen Ste, wie lange die Herrschaften geblieben sind?“ „Eine halbe Stunde, vielleicht auch etwas länger.“ „Was wissen Sie sonst noch?“ Das Mädchen bekam einen flackernden Blick. Es legte den Kopf auf die Schulter und schielte gegen die Decke, Die Dame hatte be- stimmt mit der Kriminalpolizei zu tun. „Haben sie vielleicht etwas gefragt? Haben sie sich nach etwas erkundigt?“ half Angeli weiter. „Ah ja!“ Die andere strahlte.„Der Herr hat i sich nach dem schönsten Weg auf den Trifels erkundigt und dann wollte er noch etwas über den Slevogthof erfahren.“ „Trifels! Slevogthof! Aha!“ Angelis Augen blitzten gefährlich, obwohl sie weder vom Pri- Tels noch vom Silevogthof eine Ahnung hatte. Wer sie genauer betrachtete, mußte annehmen, daß sie beides für Räuberhöhlen hielt.„Dann sind sie also wieder fort?“ fragte sie. „Nein“, sagte das Mädchen. 0 „Wieso nein?“ „Der Herr is! mit ihr auf die Terrasse, und ich habe hm den Slevogthof gezeigt. Ich habe ihm auch den Wegs erklärt.“ „Danke] Danke, mein Kind!“ Angeli war so glücklich, daß sie das Mädchen umarmte und ihm ein gutes Trinkgeld gab.„Ich werde auf dem Slevogthof nachfragen.“ Der Geschäftsführer War froh, daß die auf- geregte Dame der Herrn mit dem Rucksack ge- kunden hatte und schätzte sich glücklich, daß das Touristenpaar nicht in seinem Hause abge- stiegen war. Manchmal sehen die Leute 80 harmlos aus.—— „Gnädige Frau können von hier den Sle- vogthof anrufen“, sagte der Geschäftsführer. „Ja, das wäre ein Gedanke.“ Aber Angeli korrigierte sich sofort.„Nein, ich fahre hin- auf, das ist besser. Sie könnten Wind bekom- men und wären wieder verschwunden.“ „Wie Sie wünschen, gnädige Frau.“ Der Ge- schäftsführer geleitete sie hinaus,„Dort dro- ben— sehen Sie?— auf halbem Berg, das ist der Slevogthof Neukastel. Fahren Sie nur der Straße nach, Sie kommen bald an eine Ab- zweigung, es ist ein Schild angebracht.“ Angeli zog die Handschuhe über und be- trachtete den Berg, der vor ihr lag. Er schob sich ein wenig in die Ebene vor und war ge- krönt von einem mächtigen Felsen. Eine schneeweiße Wolke mit blitzenden Rändern baute sich hinter ihm auf. Auf halber Höhe lag ein langgestrecktes Gebäude mit einem altertümlichen Turm. Es lag an der Grenze zwischen Wald und Reben. Wenige Minuten später rollte Chaussee- hupferl nach Leinsweiler hinunter. Als dies geschah, saßen Berti Wehrpfennig und Jürgen Abts hoch oben auf eben diesem Felsen, der die Bergkuppe krönte und aus dem Wald herausragte. Sie sagen nebenein- ander, die Knie angezogen, und schauten sie schauten. Und die Sonne. ihre Rücken. Abts hielt mit den Zähnen die Kalbe Pfeife,. Alle Anstrengungen, sie in Brand zu setzen. hatte der Wind abgewehrt, der hier oben ging. Der Wind griff auch in Bertis Haar und zerrte und zerzauste es; sie hatte den Kampf um die Erhaltung der Frisur längst aufgegeben. Sie wußte, daß sie aussah„wie aus dem Wasser gezogen“, aber es kümmerte sie nicht, sie hatte sogar Freude daran. Der Wind kam von der Ebene dnd war un- terwegs über Aecker und Weingärten ge- sprungen, er war warm und doch erfrischend, er war würzig wie ein Apéritif und schmeckte nach Erde, nach jungem Grün, nach Wald, Tannen und heißen Felsen. Jürgen versuchte zum hundertsten Male, mit dem Feuerzeug die Pfeife anzubrennen Er war trotzig und eigensinnig wie ein kleiner Junge. Aber der Wind wischte die Flamme weg und löschte sie aus, ehe sie noch eigentlich da war. Und verdrossen grub er das Feuerzeug wieder in die Hosentasche. „Jetzt ärgern Sie sich“, sagte sie. Er nickte.„Ja, und das mit Recht.“ „Ueber solch eine Kleinigkeit.“ „Man ärgert sich am meisten über die klei- nen Dinge.“ „Ein Dichter soll erhaben sein.“ Er krauste die Nase.„Ein Genie zerbricht meist an den Winzigkeiten des Alltags.“ Berti blinzelte in die Ferne.„Sie sind ein Mensch mit zwei Seelen, Jürgen.“ „Nur zwei?“ „Die eine kennt man bald, die andere plewt Gcheimnis.“ 5 5 Als Antwort zuckte er nur mit den Schul- tern. l „Sie lassen 80 viele Fragen offen“, sagte sie. „Wenn Sie etwas wissen wollen, fragen Sie.“ Gortsetzung kolgt) 3 die Verabredung 2 Kenne nancher rann? C ele, U ger: nal daz Nun h zie mar getende um Au. zaltung kein Re Erfolg allem, gtellt u. dem und jer anderen len. Un. wohl in nicht 1. Dinge, den une diesem Schimpf ist es, 1 und Be sich Alle widern: ist nich nen, Un. der sch lassen. mühen. em nur Gleichge varen Konfirm Got tesdi schen a ische I rer Job Worte deutung u Spr W ahn . — eiten I. g WA traten. pfarrer der Geli um ihr und si- Schande damn 8 manden und den 1 Wenn erfolgre möglich nisse re darf m reichen ten Vo bun der gut willigen im„Pr berichte Verlauf zenomn geschlos Taleale Nundocllan 4 10 deutung 8 „Wie Du meinst Kennen Sie auch Menschen, denen man an nanchen Tagen so gar nichts recht machen ann? Gewiß, denn es gibt derer leider sehr ele, und vielleicht gehören— Hand aufs erz— auch wir sogar hin und wieder ein- nal dazu. Nun hat noch niemand ein Rezept erfunden, ie man solche Leute von ihrer plötzlich auf- getenden schlechten Stimmung und der damit um Ausbruch kommenden mäkeligen Grund- kaltung heilen kann. Und es gibt gewiß auch kein Rezept, das sich auf alle mit gleichem Erfolg anwenden ließe. Wichtig aber ist vor allem, daß man sich entsprechend darauf ein- stellt und es nicht zum Streit kommen läßt, indem man nämlich selbst jenen Gleichmut und jene Verträglichkeit ausstrahlt, die dem anderen in diesem Augenblick so bitter feh- len. Unserem Gegenüber ist nämlich gar nicht wohl in seiner Haut, und meist ärgert er sich nicht minder über sich selbst als über die Dinge, die er beanstandet. Mit Vernunftgrün- den und Vorstellungen kommt man ihm an diesem Tag nicht bei, noch weniger mit Schimpfen oder rauhen Worten, Am besten t es, man gewöhnt sich an, seine Vorwürfe und Bemängelungen einfach zu überhören, sich alles in Ruhe anzuhören und sanft zu er- widern:„Wie Du meinst... Diese Haltung ist nicht ganz leicht. läßt sich aber doch ler- nen, Und sie bewahrt davor, daß wir uns von der schlechten Laune des anderen anstecken lassen. Und ist nicht letzten Endes das Be- mühen, nachsichtig und freundlich zu sein, em nur geringer Preis für das eigene seelische Gleichgewicht? waren die drei tragenden Begriffe des gestrigen Konfirmationstages, bei dem in einem feterlichen Cotteschenst in der Erlöserkirche 66 junge Men- schen als vollgültige Mitglieder in die Evange- ische Kirche aufgenommen wurden. Stadtpfar- ter John fand in seiner Predigt eindringiche Worte für die Konfirmanden, um ihnen die Be- des Tages ins Gedächtnis zu rufen. r Spruch aus der Bibel, der den Konfirmandſen ihren kommenden Jebensweg mitgegeben wurde, solle stets Leitschnur eines gerechten und christlichen Wandels sein und zu allen zeiten die Erinnerungen an den denkwürdigen ag wachhalten, an dem sie ins Leben hinaus- taten. Den Konfirmanden empfahl der Stadt- pfarrer sich aber auch immer an die Mahnungen der Geistlichen, Erzieher und Eltern zu halten, um ihr Leben im richtigen Sinn zu gestalten nd sich selbst und den Angehörigen keine Schande zu bereiten. In feierlicher Weise legte ann Stadtpfarrer John den einzelnen Konfir- mandem die Hand zum Zeichen der Verpflichtung und der Aufnahme in die große Gemeinschaft Wenn für die Vereine die Bilanz eines Jahres erfolgreich gewertet werden soll, dann werden möglichst zahlreiche Ereignisse und Vorkomm- nisse registriert— bei der Feuerwehr hingegen darf man ganz im Gegensatz von einem erfolg- teichen Jahr sprechen, wenn es keine ernsthaf⸗ ten Vorlä le oder Ereignisse gegeben hat. Von Im solchen erfolgreichen Jahr ohne ernst- Dten Brandschaden in Seckenheim konnte bei der gut besuchten Generalversammlung der Frei- willigen Feuerwehr Sckenheims am Freitag Abend im„Prinz Max“ Oberbrandmeister Peter Kuhn berichten. Das aber die Seckenheimer Wehr im Verlauf der vergangenen zwölf Monate nicht müßßig war erhellte sehr deutlieh der Geschäfts- bericht ven Schriftführer Josef Brand. Mehr als dreißig Feuerwachtstunden wurden bei Veran- staltungen durch die Wehr geleistet und in fünf Nacht- und zwölf Tagübungen die Schlagkraft und Einsatzbereitschalt der Manns haft geprüft. Sehr beruhigend stimmt dabei die Tatsache, daß die Wehr heute 32 aktive umfaſst, de alle noch in einem jugendlichen Alter stehen und besonders für einen schne len und kraftvollen Einsatz ge- eignet sind. Nachdem auch der Kassenbericht von Heinz Preiber durch einen guten Absch ub an- genommen wurde, konnte das Geschäftsjahr ab- geschlossen werden. Die bisherige Leitung mit Unser Wetterbericht Upersicht: Die Hochdruckzone über Mittel- Suropa schwächt sich weiter ab, hat aber zu- dächst noch Einfluß auf unser Wetter. Allmäh- neh gewinnen über Frankreich Ausläufer atlan- Uscher Störungen Raum, die später auch auf unser Gebiet übergreifen können. Vorhersage: Veränderliche Bewölkung, zum Teil auch heiter, größtenteils niederschlagsfrei. Mittagstemperaturen in den Niederungen einige Grade über Null. Dienstag leichte Mil- derung, nicht störungssicher. —— Landjugend mit erfreulicher Aktivität Ueber eine erfreuliche Aktivität in der Land- jugend gab die Jahreshauptversamm'ung im Lö- wen Auskunft, zu der Vorsitzender Richard Karl zahlreiche Jugendliche begrüßen durfte. Er stat- tete besonders dem Kreisreferentem der Land- jugend Helmut Bühler den Dank für die Ein- richtung des Landjugendseminars ab, das eine ausgezeichnete Resonanz gefunden habe und der Wissenser weiterung und Vertiefung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens diente. Im Ver- lauf des vergangenen Jahres fand sich die Sek- kenheimer Landjugend zu einigen Versammlun- gen und geselligen Abenden zusammen. Dazu Zühlten in erster Linie zwei Quizabende mit der befreundeten Feudenheimer Landjgd., die emal von Seckenheim und einmal von Feudenheim ge- wonnen wurde. Weiter fand in Seckenheim ein OQujzabend für den gesamten Kreis statt. Die Seckenheimer Landjugend machte überdies einen schönen Ausflug nach Straſsburg und beteiligte sich auch an dem Ausflug des Kreises an die Mosel. Nach diesem erfreulichen Rückblick konnte Albert Treiber über einen guten Kassenstand be- richten, sodaß die Versammelten folgende Vor- standschaft wählten: I. Vors. Rich. Karl, 2. Vors. K. Voz, Kassier W. Klumb, Mädchenvertreterin Gudrun Marzene l, Beiräte Gerda Frey u. Helmut Bühler. Für das laufende Jahr sind bisher die Tei nahme am Weltwettpflügen in Hohenheim und eine Zweitagefahrt in die Schweiz vorge- 5 Fahrt Weltaus- sehen, wenn nicht eine zur stellung in Brüssel vorgezogen wird. Die in allen Teilen harmonisch verlaufene Generalver- sammlung wurde mit einem geselligen Beisam- menzein beschlossen, das deutlich die gute Ka- meradschaft der Jugend zeigte, die sich mit Fug und Recht als aktivste Gruppe im gesamten Kreisgebiet bezeichnen darf. * Verpflichtung, Mahnung und Freude der evangelischen Christen auf. Dem würdigen und sakralen Geschehen folgte die große Pfarr- gemeinde mit bewegter Anteilnahme und bei vielen Erwachsenen wurde die Erinnerung an ihren ei een Ko fi- mationstag Wach. Strahlender Sonnenschein über f utete den Kirchenvorplatz als die Kon irmanden dann die G kwünsche ihrer Eltern, Angehörigen und Bekanntem entgegen- nahmen, bevor damn in allen Familien dieser be- deutsame Tag in harmonischen Feiern beschlos- sen Wurde. Hauptversammlung der Interes engemcinschaft am 1. April Die ursprüng ich für den 23. März vorgesehene Hauptversammlung der Intezessengemeinschaft der Seckenheimer Vereine wurde auf den I. April ver egt, um den angeschlossenen Vereinen die Mög ichkeit zu geben, die angesetzten General- 1 5 72 8 versammlungen noch durchzuführen. Die Ver- eins vorsi zenden werden gebeten, sich diesen Ter- min vorzumerken, zu dem noch einmal eine schriftliche Einladung ergehen wird. Ein Jahr ohne ernstlichen Brandschaden Oberbrandmeister Peter Kuhn, Schriftführer Jos. Brand und Kassier Heinz Treiber beibt wWei⸗ terhin im Amt. Natür ich vergaß Peter Kuhn nicht vor dem Beginn eines gemütlichen Bei- sammen eins an seine Wehrmänner zu appellie- ren sich ständig für einen Einsa z im Dienste der Gemeinschaft bereitzuhalten. Sein Aufruf galt aber weiter à len jungen Leuten sich zum Ein- satz in der Wehr zu melden. Dabei rief er be- sonders die Landwirtschaft mehr als bisher aktiv in der Wehr Dienst zu leisten, da besonders der Schutz der landwivtschaftlichen Anwesen mit ihren volkswirtschaftlich so wichtigen Gütern ein Hauptan iegen sei und deshalb die Land- Wirtschaft von sich aus eine größere Bereitschaft in der aktiven Mitarbeit ze gen solle. Wir gratulieren Seinen 80. G burtstag feiert heute Herr P us Baumann Vi linger S raße 24. Dem Jub lar unzere besten Wünsche und einen gesegneten Le- bensabend. Seinen 78. Geburtstag feiert ebenfalls heute Herr Wende in Eger, Gengenbacher Straß 1. Unsere besten Wüns he für die Zukunft. Rentenauszahlungen Auf dem Potamt Mannheim-Seckenheim wer- den die Ren en wie folgt gezahlt: am 29. März die Versorgungs- und Anges tell ten- Ren en-; am 31. März die Inva idenrenen von 121000; am 1. April die Invalidenrenten von 1001 bis Schluß und die Unfallrenten. Helft den hungernden Vögeln Die gegenwärtigen kalten Nächte werden von unseren gefiederten Sängern und von den Scharen zurückkehrender Zugvögel nur schwer überstanden. Der Bund für Vogelschutz bit- tet darum sehr herzlich, bis zum Nachlassen der Nachtfröste die Fütterung noch fortzu- Setzen. 8 Die neuen Ecklöhne der Gemeindearbeiter Nach der von den Tarifpartnern in Stuttgart vereinbarten Lohnerhöhung liegen jetzt die Ecklöhne der Kommunalarbeiter zwischen 2.03 und 2,13 DM. Der Ecklohn ist der Lohn des Handwerkers in der Ortsklasse A. Von ihm aus werden die Löhne für die anderen Be- schäftigungsgruppen nach Ortsklassen pro- zentual festgesetzt. Die Ecklöhne sind in den einzelnen Ländern und Landesteilen der Bundesrepublik unter- schiedlich. Mit einem Ecklohn von 2.13 DM steht nach wie vor Nordrhein-Westfalen an der Spitze. Es folgen Nordbaden und Nord- Württemberg mit einem Ecklohn von 2.06 DM. Berlin, für das bei den Lohnverhandlungen eine Sonderregelung getroffen wurde, steht mit 2,04 DM jetzt an dritter Stelle. In den anderen Ländern und Landesteilen beträgt der Ecklohn nacli der neuen Vereinbarung 2,03 DM. Dies sind Bayern, Hessen, Nieder- sachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Südbaden und Süd württemberg. Internationale Ferienkarte am Bodensee Vom 1. Mai an wird am Bodensee nach An- gaben der Deutschen Bundesbahn eine neu- artige Sieben- Tage- Fahrkarte ausgegeben, die den Inhaber berechtigt, an sieben aufein- anderfolgenden Tagen beliebige Fahrten mit allen fahrplanmäßigen Schiffen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Bundes- bahnen auf dem Obersee und dem Upberlin- ger See zu unternehmen. Der Inhaber der Karte erhält überdies eine 50prozentige Fahr- preisermäßigung auf dem Untersee und Rhein und auf Booten einer privaten Gesellschaft sowie auf den deutschen, österreichischen und schweizerischen Eisenbahnstrecken rund um den Bodensee. SUMATRA-HAVANMA en LAND FRED 20 pf Unterirdischer Gang unter dem Marktplatz Heidelberg(sw). Ein unterirdischer Gang wurde bei Bauarbeiten unter dem Hei- delberger Marktplatz entdeckt. Er ist Be- standteil eines ganzen Gangsystems in der Altstadt, das zum Teil noch unerforscht ist. Die Gänge, die auch in Verbindung zum Schloß stehen, sind etwa 160 em hoch und 70 bis 150 em breit. Sie dienten in vergange- nen Jahrhunderten teilweise als Abwässer- kanäle, aber auch— bei Belagerung und Krieg— als Fluchtwege. Gasbrand durch Autounfall Heidelberg dswö). Ein amerikanischer Personenwagen geriet in Feidelberg ins Schleudern und prallte mit voller Wucht gegen eine Gaslaterne der Straßenbeleuchtung. Das aus der beschädigten Laterne Sas entzündete sich, so daß die Feuerwehr Marmiert werden mußte. Der amerikanische Traftfahrer, der unter Alkoholeinfluß stand, deging Unfallflucht, konnte aber von der Mi- itärpolizei ermittelt werden. Verbraucher soll selbst urteilen können Länder wünschen Verschärfung des Lebensmittelgesetzes Baden-Baden(sw). Der baden-würt⸗ bembergische Innenminister Viktor Renner hat am Wochenende im Südwestfunk darauf hingewiesen, daß der Bundesrat bei der Be- ratung der beabsichtigten Novelle zum Le- bensmittelgesetz für die Verschärfung einiger Bestimmungen eingetreten ist. So habe er zu- sätzlich gefordert, daß Lebensmittel, die mit den ausnahmsweise zugelassenen, gesundheit- lich duldbar erscheinenden Fremdstoffen ver- setzt sind, gekennzeichnet werden müssen. Der Verbraucher solle beim Kauf selbst fest- stellen können, ob ihm Lebensmittel mit oder ohne Fremdstoff angeboten werden. Ferner wünsche der Bundesrat eine Ver- schärfung der Bestimmung, dag Beamte der Lebensmittelüber wachung alle Geschäftsräume betreten und in geschäftliche Aufzeichnungen, Frachtbriefe und Bücher Einsicht nehmen dürfen. Nach Ansicht der Länder müßten die Beamten darüber hinaus berechtigt sein, auch die mit den Geschäftsräumen zusammenhän- Senden weiteren Räume zu betreten, Die Lan- desregierung erwarte nun vom Bundestag, daß das Gesetz in der vom Bundesrat ge- wünschten Form rasch verabschiedet wird. Renner wies darauf hin, daß auch der Land- kag und die Landesregierung von Baden- Württemberg nicht untätig seien. Die Landes- kdegierung werde auf Beschluß des Landtags Mittel kür eine personelle und sachliche Ver- stärkung der Lebensmittelüberwachung be- teitstellen. Dadurch werde es möglich sein, Lebensmittelproben noch eingehender und nach verfeinerten Verfahren zu untersuchen. Auch könnten Betriebsbesichtigungen durch lebensmittelchemische Sachverständige in größerem Umfang als bisher vorgenommen werden. ausströmende, Winter ade, Fahren tut weh Frostaufbrüche wie Badewannen— Giganten walzen die Straßen nieder Man nennt sie in der Sprache der Benzin- Normalverbraucher kurzerhand Frostauf- brüche, so als handle es sich um eine Missetat des Winters am menschlichen Betriebsapparat vergleichbar den Frostbeulen an zu dünn be- strumpften Waden. Höhere Gewalt; dagegen gibt es nicht einmal eine Versicherung, in die man sich vorsorglich einkaufen könnte. Dabei kommen sie jedes Jahr wieder, unweigerlich, unausrottbar. Kein Sputnik ist so verläßlich wie sie. Heimtückisch legen sie sich im Winter uf die Lauer, gären und schwären sie ihrem Tag des allgemeinen Aufstandes entgegen. Wenn der Frühling kommt, sind sie da wie der Krokus; und selbst wenn der Krokus nicht da wäre— sie sprießen auf. Und dann dauert es eine Woche und die Landesarmee der Straßenwärter mit roten Fähnchen, Schau- keln und Teerkellen ist von Emmerich bis Garmisch für das ganze Land in einem hoff nungslosen Abwehrkampf verstrickt. Fünf Millionen Kraftfahrer dümpeln wie- der bis zum Herbst mit zerrütteten Einge- weiden, klappernden Karosserieblechen und rappelnden Motoren über die Straßen, finden sich einen neuen Sommer lang mit dem Fa- tum ab. Manche leisten— trotz allem Herois- mus— ohnehin nur einen Sommer lang Wi- derstand, meistens die kleinsten. Oder sie wagen sich nicht mehr vor die Tore ihres Standortes hinaus; dabei haben sie es durch- aus nicht weniger eilig, als die unverwund- baren Dinosaurier neben, über, hinter oder vor ihnen. mit denen sie es in keiner Weise aufnehmen können. Auch nicht im Hinblick auf die frühlingshaften Frostaufbrüche, die Alsbald durch diese Dickhäuter machtvoll zum Schlagloch von Badewannenausmaß und zur Fallgrube für alles benzinfrohe Kleinzeug er- weitert sein werden Grausames Frühlingsspiel Das Komplott zwischen den hinterlistigen Frostaufbrüchen und den rollenden Giganten, das sich in jedem Frühjahr so todsicher wie- derholt wie die Wiederkehr des Krokus und der Veilchen, ist zu perfekt und zu mächtig, als daß es von Seebohms rotbewimpelter Garde der Splitt- und Teerkünstler oder der namenlosen und verstörten Masse der auto- mobilistischen Normalverbraucher zunichte gemacht werden könnte. Und es kostet einen Batzen, jahraus, jahrein, aus den Geldbeutein der normalen Benzinbürger, ahnungsloser Fußgänger, Fuhrwerker, Radfahrer. Es ist ein grausames Frühlingsspiel der dreigig- bis vierzigtausend„Zwanzigmeterlangen“ mit den Schlaglöchern auf den Bundesstraßen; sie werden zur Tortur für die Pxw-Fahrer und zum geheimen Loch in jedermanns Geldbeu- tel. Jedes Jahr. Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm hat sich bekanntlich vor einiger Zeit eine Heft- pflastertherapie erdacht. Er Will nun die Kraft- kahrzeug- und Mineralölsteuer in einen Topf tun und ausschließlich dem Straßenbau zu- kühren, Das erweckt den Anschein, als wären Wir— die kleinen Sauser, Brauser und Geher — dann damit fein heraus und wenigstens die Kosten für den jährlichen Märzjammer auf allen Bundesstraßen in gerechten Prozent- sätzen verteilt. Dem ist aber nicht so. Die Fachleute, die es genau wissen, haben uns ausgerechnet, daß der Personenwagen vierzig Prozent des gedachten Sondersteueraufkom- mens, das Heer der Schwerstlastzüge aber nur 4,4 Prozent in diesen Salbentopf gegen die chronische Furunkulose unserer Bundesstra- gen zu erbringen vermag. Es errechnet sich zus den Achslasten moderner Straßenelefan- ten mit je zwölf Tonnen Achsdruck ein Ver- schleig von Straßendecken und Unterbau, den weder die 5 Millionen mitzahlender Normal- fahrer noch die passiven Mitzahler herkömm- licher Art auch im Jahr zweitausend nicht auf din volks wirtschaftlich vertretbares Maß her- Unterzahlen können; es sei denn, man erfände m Deutschland gußeiserne Bundesstraßen. Zu Hause mit der Bahn Wie nachdenklich stimmt es uns, daß bei- kpielsweise in Holland keine der Giganten zu zehen sind, wie sie sich ab Grenze im Transit verkehr mit niederländischen Kennzeichen auf zen Straßen des Bundes imposant tummeln. Die Holländer sind praktische Leute. Zuhause ssen sie ihre Giganten nicht machen, Was zie wollen. Auch die Dänen behalten die rol- enden Archen ihrer Kühlwagenzüge ebenfalls dem Transitverkehr nach der Schweiz, nach Osterreich und Italien den modernen und unmodernen bundes republikanischen Straßen Vor. Kürzlich wollte man den Panzern der Bun- deswehr eine Art Gummischuh statt, der üb- lichen eisernen Raupenketten anziehen, um sie manierlicher für den Straßenbetrieb zu machen. Das ging dann leider des gedachten Verwendungszweckes dieser Ungetüme wegen nicht. Immerhin, der gute Wille war da: Aber Was bedeutet dies auch schon, wenn andere Ungeheuer des alltäglichen Verkehrs jedes Jahr gegen jede Mehrheit, jede Beschwörung, jede Einsicht, jeden Minister und jedes Par- lament gewinnen!— Winter ade,— Fahren tut bald wieder weh, das ist so sicher wie der Krokus und die Märzveilchen.(lich hehmen sie obe Monpa hin dars, macht sie z0rt, locker und feiner im Ces iner im Geschmack. 5 ONDANIN kostet nur f8 Pfg. sind na kin neues Rezept- ein neuer Beweis: Alete daun. MONDAMIN 5 5 ddqs meistgekoufte Erz ugnis seine KARTOFFELK L058 E g gekochte Kortoffeln(dos p kg rohe Koftof. feln), 250 9 Mondamin, Salz, Muskafnoß,=/ Liter Milch, ev. I Ei, J Semmeln, et, s Feft. Die beißen Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken, die Kar- toffelmasse sofort mit Mondamig, Salz, abgeriebener Muskatnuß, Kochendheißer Milch und evtl.] Ei (Oiese Klöße lassen sich auch von kalten Kartoffeln zubereiten). verkneten. Semmebhybrfel in Fett goldbraun rösten ond unter den NKartoffeſteig mischen. Aus der Messe KGB formen, dabei eſ)-)us Mondamin verwenden, dann Wird die Oberfläche schön glatt. Die Klöße in kochendes Sdlz wasser legen, nochmals zum Kochen brin- ziehen lassen. 7 Art! gen und in eta 30 Minuten gar- 1 4 Sport uud Spiel Vom einheimischen Sport Hanibalt 1 TV 98 Seckenheim— TV Hochdorf 10:11(3:6) Wer Zeuge dieses Spieles war, muſ unumwunden augeben, daß die Gäste bestimmt um dieses eine Tor besser waren. Das Zusammenspiel klappte bedeutend besser, weil die Mannschaft als Gan- ves geschen viel harmonischer wirkte. Auch in der Hintermannschaft waren sie dem Gastgeber um einiges voraus. Selbst wenn man berücksich- tigt, daß die Platzherren für zwei ihrer besten Spieler Ersatz stellen mussten, dürfte dies keine Eutschuldigung für die erlittene Niederlage sein. Mit dem TV Hochdorf stellte sich eine Mann- schaft vor, die vor allem alle sich bietenden Chancen blitzschnell ausnützt und gerade dieser Vorteil gegenüber den Hiesigen reichte für den knappen Erfolg. Andererseits wissen wir aber anch, daſb der Turnverein weit mehr leisten kann, als er an diesem schönen Märzsonntag neigte. Hoffen wir, daſs die zutage getretenen Mängel bis zum Beginn der Verbandsrunde am kommenden Sonntag behoben sind. Im Vorspiel unterlag auch die 2. Mannschaft mit einem Tor Unterschied 7:8, während die Jugendmannschaft mit einem gerechten 7:7 we- nigstens die Ehre des Tages rettete.— Deutscher Handballtitel für Göppingen Der Berliner SV unterlag in Haßloch nach Verlängerung Neuer deutscher Meister im Hallenhandball wurde in der Pfalzhalle in Haßloch die favori- sierte Mannschaft von Frischauf Göppingen, die im Endspiel den Berliner Sportverein 92 vor 3000 Zuschauern nach Verlängerung mit 8:5(5:5) schlug. Göppingen hatte sich durch einen 5:3 2:1)-Erfolg über den VfL. Wolfsburg für das Endspiel qualifiziert, während der Berliner Sportverein in der Zwischenrunde gegen den SV Westerhold mit 10:6(8:2) erfolgreich war. Im Kampf um den dritten Platz siegte dann Westerhold über Wolfsburg mit 14:9 65:4), und tie TSG Haßloch sicherte sich durch einen 12:4 73:2)-Sieg über den SV 98 Darmstadt den fünf- ben Rang. Ausschlaggebend für den Sieg Göppingens im Finale waren die gröberen Kraftreserven des süddeutschen Meisters. Das flotte und auch tech- nisch sehr gute Spiel begeisterte von der er- zten Minute an. Zunächst gingen die Berliner 2:0 in Front, aber bald hieß es 3:2 für Göppin- zen, ehe wieder die Berliner aufkamen und auf 2:3 davonzogen. Nationalspieler Vollmer sowie Meister schossen nach dem Seitenwechsel zwei weitere Tore für die Göppinger, und dann hat- zen die Berliner Mühe, durch ihren Senior Käs- ler noch auszugleichen und damit die Verlänge- zung zu erzwingen. In der Verlängerung um zweimal fünf Minuten hatte Göppingen die bes- zeren Nerven und die größeren Reserven, Voll- mer, Weiß und wiederum Vollmer sicherten den zicheren 8:5-Sieg des neuen Meisters. g Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: Karlsruher Sc Schweinfurt 05 4:1, 1. Fc Nürnberg— Eintracht Frankfurt 3:5, FSV Frankfurt—-Jahn Regensburg 6:1, BC Augs- burg— SpVgg Fürth 5.2. Stuttgarter 1 0 gegen Bayern München 2:3, 1860 München gege n VfR Mannheim 1:2, Viktoria Aschaffenburg Se- gen VfB Stuttgart 1 3, Kickers Offenbath gegen SSV Reutlingen 3:1. 1. Liga Südwest: Phönix Ludwigshafen gegen 1. FC Kaiserslautern 3:3, VfR Kaiserslautern gegen Tura Ludwigshafen 2:1, FV Speyer gegen Wormatia Worms 3:0, SV St. Ingbert— 1. FC Saarbrücken 0:1, VfR Frankenthal— Eintracht Kreuznach 4:1, FK Pirmasens— Eintracht Trier 2:2, Saar 05 Saarbrücken— Mainz 05 5:3, Borus- sia Neunkirchen— Tus Neuendorf 2:0. 1. Liga West: Wuppertaler SV— Schalke 04 162, RW Oberhausen— Alemannia Aachen 1:1, 1. FTC Köln— SV Sodingen 4:1, Meidericher S gegen Preußen Münster 3:2, Borussia Dortmund gegen Hamborn 07 5:1, VfL Bochum 3 Essen 43, Fortuna Düsseldorf— Duisburger SV 1:2, Westfalia Herne— Victoria Köln 2: 2. Eintracht Frankfurt allein in Front Ist das Rennen schon gelaufen?— Karlsruher SC auf dem zweiten Platz Mit einer glänzenden Leistung wartete die Frankfurter Eintracht im Nürnberger Stadion auf, als sie im Schlagerspiel der Oberliga Süd dem Titelverteidiger 1. FC Nürnberg mit 3:5 eine saftige Heimniederlage bereitete. Dieser un- erwartete Auswärtssieg festigte die führende Position der Adlerträger, die jetzt wieder zwei punkte vor der Verfolgermeute rangieren. Bei noch zwei ausstehenden Heimspielen(gegen FC Schweinfurt und Spygg Fürth) und einem Aus- wärtstreffen(gegen Jahn Regensburg) könnte das Meisterschaftsrennen für die in Hochform befindlichen Frankfurter bereits gelaufen sein. Auf den zweiten Tabellenplatz schob sich der Karlsruher Sc durch seinen überans sicheren 4:1-Sieg über den Fo Schweinfurt vor. Auch die Spygg Fürth verbesserte ihre Po- sition vom 5. auf den 3. Rang nach einem 1:2- Auswärtssieg über den BC Augsburg. Mit die- sem Erfolg blieben die Kleeblättler auch im elften Spiel hintereinander unbesiegt. In diesen elf Spielen gab die SpVgg Fürth lediglich einen Zähler ab. Mit zwei Punkten Rückstand auf den Frankfurter Spitzenreiter nimmt der„Club“ jetzt den vierten Platz ein vor 1860 München, das sich gegen den launischen VfR Mannheim eine 12 Heimniederlage leistete. Für die Münchener Lö- wen dürften die Aussichten auf einen der be- gehrten Spitzenplätze nach dieser Panne er- jledigt sein. Uberhaupt gab es an diesem 27. Spieltag für die Platzbesitzer wenig zu erben. Im Neckarstadion unterlagen die Stutte Kickers in der letzten Minute dem FC mit 2:3. Der VfB Stuttgart bewies in Asc 1 burg bei Viktoria mit einem 1:3, daß er das Siegen noch nicht verlernt hat. Kickers Offen- bach ließ dem SSV Reutlingen mit dem 3:1 Resultat keine Chance, und der FSV Frankfurt polierte mit dem 6:1 über den Abstiegskandida- ten Jahn Regensburg sein Torverhältnis weiter Auf. Tabelle der 1. Fußball-Liga Süd TSV 1860 München— VfR Mannheim 1:2 Alles schien sich gegen die Münchener ver- schworen zu haben. In den ersten 45 Minuten dirigierten sie fast ausschließlich das Spielge- schehen auf vereistem Schneeboden. Während gute Gelegenheiten versiebt wurden, kam der VER bei seinem ersten Angriff in der 8. Minute durch Diehl zum überraschenden Führungstor. Die Münchener konnten trotz drückenden An- Zriffen nur mit einem Eigentor des Mannhei- mer Außenläufers Haberkorn in der 23. Min. zum Ausgleich kommen., Nach der Pause hatte 1860 wieder mehr Chancen, die aber nun an der eigenen Unzulänglichkeit der Stürmer und am großen Können des Mannheimer Torhüters Weitz scheiterten. Fünf Minuten vor Schluß kamen die Gäste bei einem überfallartigen An- griff zum Siegestor durch Diehl. Waldhof, Ulm und Freiburg verloren Punkte Beim Spitzenquartett der 2. Liga Süd kam lediglich der VfL Neustadt ungerupft über die 26. Runde, denn auch der SV Waldhof konnte den TSV Straubing auf eigenem Platz nicht be- zwingen. Trotzdem halten die Mannheimer durch die 2:2- Punkteteilung ihren ersten Tabellenplatz. da die TSG Ulm 46 bei der SpVgg Neu-Isenburg mit 5:1 schwer unter die Räder kam. Auf den zweiten Rang stieß wieder der VfL Neustadt vor, der den 1. FC Pforzheim mit 4:0 sicher schlagen konnte. Der Freiburger Fe mußte sich gegen Amicitia Viernheim mit einem 3:3 begnü- gen und den ASV Cham gleichziehen lassen, der den F Singen knapp mit 3:2 niederhalten konnte Neben dem Fe Singen ist die Abstiegs- gefahr auch für Hessen Kassel gestiegen, das sich sogar auf eigenem Platz vom Fc Bayern Hof mit 3:5 die Punkte entführen ließ. Sehr be- drohlich ist die Lage weiterhin für den Sv Darmstadt, der in Helmbrechts mit 3:2 geschla- gen wurde. Wiesbaden konnte dagegen durch einen 2:1-Sieg über den FC Hanau 93 etwas Bo- den gut machen. Auch Borussia Fulda, das Schwaben Augsburg mit 3:1 besiegte, hat sich ein gutes Stück aus der Gefahrenzone entfernt. FKP und FCK spielten unentschieden In der südwestdeutschen Fußball- Oberliga spielten der Spitzenreiter FK Pirmasens und sein hartnäckigster Verfolger, 1. FC Kaiserslau- tern, unentschieden, so daß die Pirmasenser nach ihrem 2:2 gegen Eintracht Trier auf neu- tralem Platz in Worms weiter mit drei Punk- ten vor Kaiserslautern führen. Die Walter-Elf erreichte bei Phönix Ludwigshafen nur ein 3:3 1. Eintracht Frankfurt 27 55:29 37:17 Unentschieden. Borussia Neunkirchen, die ge- 2. Karlsruher Sc 27 51786 36718 gen Tus Neuendorf mit 2:0 gewann, schob sich 3. SpVgg Fürth 27 49:30 35:19 vor den punktgleichen 1. Fe Kaiserslautern 4. Fœ Nürnberg 27 68:44 35:19 durch das bessere Torverhältnis auf den zweiten 5. 1660 München. 27 47:40 34:20 Platz. Während so die Meisterschaft und der 6. Kickers Offenbach 27 58:40 33:21 zweite Platz weiterhin offen blieben, steht mit 7. Schweinfurt 05 27 43:44 27:27 St. Ingbert, das zu Hause vom 1. Fœ Saarbrük- 8. Bayern München 27 57:53 25:20 ken 1:0 geschlagen wurde, nun auch der zweite 9. FSV Frankfurt 27 33:41 25 29 Absteiger endgültig fest. Die St. Ingberter müs- 10. VfR Mannheim 27 41751 25:29 sen nach einem Jahr Oberliga wieder in die 11. Vikt. Aschaffenburg 2⁷ 46746 24:30 zweite Liga absteigen. Auf diesem Weg werden 12. BC Augsburg** 41:57 24:30 zie vom VfR Kaiserslautern begleitet, der Tura 13. VfB Stuttgart 27 49:44 23:81 Ludwigshafen mit 2:1 Toren besiegte, ohne daß 14. SSV Reutlingen* 37:51 21:3 Jieser Erfolg noch etwas nützen kann. In den 15. Jahn Regensburg* 28:7 15:39 übrigen Spielen ging es nur um Positionen in 16. Stuttgarter Kickers 2⁷ 28:95 13:41 der Tabelle. Der FV Speyer schlug Wormatia Worms überraschend klar mit 3:0 Toren, und Tabelle der 2. Fufbafl-Liga Süd VfR Frankenthal behielt mit 4:1 die Ober- 1. SV Waldhof 2 61:39 36-16 d über Eintracht Kreuznach. Saar 05 Saar- 2. VII. Neustadt 2 54728 35:17 ücken gewann in einem torreichen Treffen 3. TSG Ulm 46 2 58236 34:18 gegen Mainz 05 mit 573. 4. Freiburger Fe 2 4124 32:20 5. ASV Cham 2 58:87 32720 Neckarau kann nicht mehr überholt werden 5 5 Hot 2 27728 In der ersten nhordbadischen Fußballamateurliga 7. Amicitia Viernheim 25 zind die Würfel praktisch zugunsten des VII, Nek 8. 1. FC Pforzheim 2 argu gefallen. Die mit 40:16 Punkten führenden 9. Borussia Fulda 2 5 auer können zwar von Feudenheim und 50. SpVSE Neu-Isenburg 2⁰ jem KF noch eingeholt, aber nicht mehr über- 11. TSV Straubing 2⁰ zolt werden. Die Neckarauer setzten inre Erfolgs- 12. Schwaben Augsburg 26 rie mit einem sicheren 31-Sieg über den F 28. VIL Helmbrechts 2 deim fort, während gleichzeitig der As Feu- 14. ES Hanau 98 2 u trotz Platzvorteil seinem Durlacher Na- 52 8 3 5 27 Ns 58188 ein 2:2 Unentschieden zugestehen 8. 5 mußte. Noch schlimmer erging es dem KFV, der 15. N 55 dei den um den Ligaverbleib ringenden Pforzhei- 5 5 5 ner Rasenspielern sogar mit 3:2 unterlag. Im Vor- 8 1 lerfeld der Tabelle gab es lediglich zwischen Hok- Ergebnisse vom Fußball- Toto cenheim und Birkenfeld einen Platzwechsel, da 1. 1. F Nürnberg— Eintr. Frankfurt(3:5 2 ie Hockenheimer ihr Heimspiel gegen Sandhau- 2. BC Augsburg— Spogg Fürth 8 zen slegreich mit 2:1 beendeten und Birkenfeld bei 3. Stuttgarter Kickers— Bayern München(2:3 2 jen zu Hause noch unbesiegten Daxlandern nur 4. Phönix Ludwigshafen— 1. FC Kaisersl.(3133 0 zu einer 2:2- Punkteteilung kam. Eine Vorentschei- 4. FV. Speyer— Wormatia Worms(3:0) 1 Jung flel auch in der Abstiegsfrage, denn der Sv 6. Tennis Bor. Berlin— Vikt. 89 Berlin(2:0 1 schwetzingen ist nach seiner 2:4-Niederlage gegen 7. Rotweiß Oberhausen— Alem. Aachen(1:1 0 Forchheim nicht mehr zu retten, Der DSC Hei- 3. VII. Bochum— Rotweigß ssen(2285 1 lelberg fand wieder Anschluß an die vor ihm lie- 9. Wuppertaler SV— Schalke 04 2 2 zenden Vereine durch einen 3:1-Sieg über den Dritt- 10. Meidericher SV— Preußen Münster 8.23 Setzten Phönix Mannheim. In akuter Abstiegsgefahr 11. Altona 93— Eintr. Braunschweig G zind auch noch Weinheim, VfR Pforzheim und 12. Vin Neumünster— Eintr. Norghorn(010) 0 ahnen. Helmut Recknagel gewann Skiflugwoche Zahlreiche Stürze— Bolkart wurde trotz Fuß. verletzung Siebter Der Thüringer Helmut Recknagel beendete 1 fünfte Internationale Skiflugwoche in Oberst. llorf mit 364,2 Punkten als Sieger vor dem Schweizer Andreas Däscher mit 359,6 und dem Finnen Raimo Vitikainen mit 351,6 Punkten. Am zweiten Tag gab es auf der Riesenschawe in der Birgsau zahlreiche Stürze. Besonders der zweite Durchgang war davon betroffen. gleichmäßigster Springer erwies sich Andress Däscher, der mit zwei Flügen von 125 und 18 Metern die Tagesbestnote von 237,8 erreichte. Am dritten Tag flog Helmut Recknagel die größten Weiten. Er kam im dritten Durchgang auf 135 m. Nachdem er vorher bereits 130 m gestanden hatte. Diese beiden Sprünge und sem 131-m-Sprung vom Vortag waren entscheidend kür seinen Sieg. Andreas Däscher kam nicht mehr auf die Weiten des Vortages. 125 und 128 m vom Samstag und sein 131-m-Sprung am Sonntag sicherten ihm jedoch den zweiten Platz, den ihm der Finne Raimo Vitikainen mit 131, 128 und 122 m nicht mehr streitig machen konnte. Der beste Springer des Deutschen Skiverbandes, Max Bolkart(Oberstdorf), kam auf den sieben- ten Platz. Seine Leistung ist umso bemerkens- werter, als er mit einem verletzten Fuß spr gen mußte. Deutscher Ringersieg über Italien Nach spannendem Verlauf besiegte die Ringer staffel der Bundesrepublik in Rom die italieni- sche Staffel im griechisch- römischen Stil wit 10:9 Punkten. Der Erfolg für Deutschland wurde erst im letzten Treffen zwischen den Schwerge⸗ Wichtlern Wilfried Dietrich(Schifferstadt) and dem Italiener Mareucei entschieden. Ergebnisse, vom Fliegengewicht an aufwär ts: Fabra besiegte simon(Gersweiler) durch Eindrücken der Brücke; Gamelenni Punktsjeger über Scherer(Heuswei⸗ ker); Letteri unentschieden gegen Häßler(Tut lingen); Neumeier(Neuaubing) Punktsieger über zanalola; Sommer(Neuaubing) Punktsieger über Pirazzoli; Heß Dortmund) Punktsieger über Mo- zon; Cerroni siegte nach vier Minuten über Wierschel(Kelheim); Dietrich Schifferstadh Hunktsieger über Mareueci. 8 Eishockey: Keine Chance gegen die USA Hohe deutsche Niederlage in Berlin— Klare Uberlegenheit der Gäste Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft unterlag in ihrem letzten Länderspiel der Saf- zon vor 6000 Zuschauern im Berliner Sportpalast lem Nationalteam der USA hoch mit 1:9(1:0, „5, 0:4) Toren. Nach einem etwas müden Auftakt im ersten Drittel gingen die nach dem Weltmeisterschaftz jurnier und weiteren Länderspielen stark. znspruchten Amerikaner vom zweiten Spieb zbschnitt an voll aus sich heraus. Nach einem überragenden zweiten Drittel überraschten sie mit großartiger Kondition bis zum Schluß des Ipieles. Beste Spieler bei den Amerikanern wa- den die Verteidiger Dan Mackinnon und Joh Mayasich. Mackinnon war der ruhende Pol in der Abwehr, und der schulterverletzte Mayasick zorgte mit seinem hervorragenden Spielaufbau tür eine drückende Uber legenheit seiner Mang- schaft. Der Torhüter Don Rigazio erhielt oftmaꝶ Beifall von den Berlinern, ebenso der beste amerikanische Stürmer, Frank Eisenzopf. In der jeutschen Mannschaft lieferte Torhüter Michael Hobelsberger die beste Partie. Bereits Sekunden nach dem Anpfiff des zwer⸗ zen Spieldrittels wurde die in der 10. Minute lurch Werner Kadow erzielt 1:0-Führung durch Zordon Christian ausgeglichen, und der gleiche Spieler erzielte in der 38. Min, das fünfte und letzte Tor dieses Spieldrittels. Dazwischen gab es drei Treffer durch Eisenzopf, der in der 30. Minute zweimal und in der 32. Minute mit einem weiteren Treffer erfolgreich war. Auch das Schlußdrittel wurde Sekunden nach Zeginn in der 41. Minute durch Gordon Chri- ztian mit einem amerikanischen Torerfolg ein- zeleitet. Obwohl sich die deutsche Mannschaft demühte, das Ergebnis zu verbessern, kamen di Amerikaner in der 49. Minute durch Wade in der 51. Minute durch Larry Lawman und 2 der 58. Minute durch Paul Johnson zu weiteren Treffern. Kurze Sportnachrichten Im Hauptkampf einer Ramburger Berufsbox- verenstaltung siegte Hans Werner Wohlers über den Engländer Johanny Read überlegen nach Plmkten. Wingert Söhne ehen zeaRbENEASEIEEN pHIVATTON TON verehrter Raucher, Die Tabake von Mttel- und Südamerika, die unser chef auf seiner letzten Über- see-Reise einkauf te, sind etwas Besonde- res. kein VWunder, sie sind auf dem Ur- waldboden gewachsen, die immer strahlen de Sonne und die feuchte, tropische Wärme gaben ihnen ein unvergleichläches Aroma. Die„Gelbe Rose“ von heute ist aus einer MNHischung solcher Tabake hergestellt. Es lohnt sich, sie zu versuchen. 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März, um 20 Uhr im oberen Saale des Vereinshauses Farb-Lichtbildervortrag Thema: Sylt, Sonne und Meer Redner: Dr. Elmar Hesse Hierzu ist jedermann freundlichst eingeladen. Unkostenbeitrag 50 Pig. Montag, 24. März D a 5 Großes Haus Montag, 24. Marz Kleines Haus Großes Haus Nleines Haus Großes Haus Mitt Sroßes Haus Bevor Sie säen holen Sie sich bitte kosten- los den Aussaatkalender der guten EXelsflor SAmerelen von . 88 b 8. 7 ratellungz u. meter ven — 0 e. Droger 12 H. Böck— 5.6% 2.60 2 22 2 7 5 kloppenheimer Straße 57 f f A e er 70. ö 8 5 Nalionallhealer Mannhein Dienstag, 25. März Dienstag, B. März Mittwoch, 26. März 26. MAZ 218. 28.00 Mittwoch, 28. März 19.9%. Kleines Haus zh Spielplan 20.00 22.45„Herrenhaus“, Schauspiel von ö Wolfe. Miete K, 5. Vorstellung. Tk.-G. Gr. K und freier Verkauf 20.00 22.00„Nachtbeleuchtung“ 4 Miete O, Halbgruppe H, 3. Vorstellung, Th.-Gem. Gr. O und freier Verkauf 20.00 A. 45 Wozzecks. Oper von Alban Berg Für die Theatergemeinde(auswärtige Grappen) 20.00 22.15„Eine Frau ohne Bedeutung“ Gesellschafts komödie v. Oscar Wilde. Miete S, Halbgr. I, 6. Vorstellung und Treler Verkauf 13.45„Der Freischütz Für die Entlagschüler der Mannhe er Volksschulen! „Die lustige witwe“, Operette v. Tran Lehär. Miete M rt, 5. Vorstellung und freler Verkauf Zum 25. Male! „Die Jungfrau von Orleans“, roman 1130 ragödle von Friedrich Schiller. Mie M blau, Halbgr, L. 5. Vor- stellig und freier Verkaltg EY. 2 8. F 2 F 8