Nr. 48 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 26. März 1958 Wirlſchaflliches Ohne Carnet und Tryptik durch Europa Auch der Motor- Verkehr wird weiter libera- lisjiert— Zeitersparnis und wenig Arger an den Grenzübergängen Der Tryptikzwang fällt langsam aber sicher. Schon kann man ohne langwierigen Papier- krieg mit dem eigenen Fahrzeug nach Oster- reich, in die Schweiz und nach Schweden fah- ven. Am 1. April fallen auch die Bestimmun- gen über Grenzpapiere im Verkehr mit Frankreich. Damit ist der motorisierte Ver- kehr für ein Gebiet liberalisiert, das im letz- ven Jahr 45 Prozent des deutschen touristi- schen Auslandsverkehrs und 65 Prozent des gewerblichen Güterverkehrs auf der Straße aufgenommen hat. Wie nicht anders zu er- warten, hat sich die Bundesrepublik revan- chiert und verlangt bei ausländischen Fahr- zeugep an der Grenze auch weder Tryptik noch Carnet. Wenn nicht die innenpolitische schwelende Krise in Italien noch vor den Wahlen eine einschlägige Entscheidung verhindert, kann es nur eine Frage von Wochen sein, daß Euro- pas Reiseland Nummer 1 Italien, dem aus- ländischen Kraftfahrer freien Eintritt erlaubt. Damit würden sich die obengenannten Zah- ken wie folgt verschieben: Reiseverkehr zu 30 Prozent liberalisiert, Güterverkehr zu 72 Prozent. Es ist nicht so sehr die finanzielle Erspar- ais, die den einzelnen Betroffenen an dieser Wirklich europäischen Lösung erfreut. Es ist vor allem für den gewerblichen Verkehr die Zeitersparnis. Das Besorgen der Papiere ent- källt und der Aufenthalt an der Grenze soll dei dem neuen vereinfachten Verfahren we sentlich abgekürzt werden. Ob sich das tat- sächlich so verhält, muß dann der Andrang von 20 000 und noch mehr Fahrzeugen inner- nalb 24 Stunden in Kehl, Singen oder am Brenner erst einmal zeigen. Der kleine Tourist allerdings wird sich auch über die neue Zubuße zur Reisekasse freuen, die man bisher für Tryptik oder Carnet zum Automobilclub tragen mußte. Immerhin sind auch die Kosten für ein Feriencarnet noch zin Betrag, den man spürt. Außerdem dürfte kür viele Kraftfahrer nun auch der Zwang ntfallen, einem Club, mit Jahresbeiträgen von 36 und mehr Mark anzugehören. Natür- lich soll hier nicht die Leistung der Clubs auf andern Gebieten geschmälert werden. Doch ist es fraglich, daß diese Bemühungen and Anstrengungen für Unfallfreiheit, Stra- enbau und Zucht und Ordnung im Verkehr 30 vom einzelnen Kraftfahrer gewürdigt, dag r als zahlendes Mitglied treu bleibt, wo er Jie Grenzpapiere des Clubs nicht mehr braucht. Kommt Italien noch hinzu, ist Reise-Huropa gewissermaßen vereinigt, Bitter mag sich im Jahr 1958 allenfalls auswirken, daß das Zene- ux- Zollgebiet sich noch nicht dazu aufraffen konnte, auch den Tryptiks den Todesstoßg zu versetzen. Die Weltausstellung in Brüssel wird ein Magnet sein, der vielleicht noch alle Erwartungen übertrifft. Der Grenzpapier- zwang dürfte daher die einreisenden Wochen- ndbesucher zu einem Problem für die belgi- schen Zollbehörden werden lassen. Der Tourist Wartet jetzt auf den zweiten Ichritt, der von Bundesverkehrsminister Dr. Zeebohm bereits vor Jahresfrist als sein höch- tes Ziel angekündigt wurde— den Wegfall Jer Kleinzollpflicht im Reiseverkehr. Noch zeichnet sich hier— auf deutscher Seite— Fein Silberstreif am Horizont ab, beileibe nicht. Während selbst der italienische Zoll zeine eigenen Landsleute neuerdings recht großzügig aus Gsterreich heimkehren läßt Einkaufsparadies vor allem für die Süd- Tiroler), sind die deutschen Bestimmungen aher schärfer als leichter geworden. Sowjetzone sucht nach Bodenschätzen Neue Erdölfunde— Auch Buntmetalle entdeckt Die Mitarbeiter der Staatlichen Geologischen Kommission der Sowietzone wollen in den kom- menden Jahren die Voraussetzungen für eine erhebliche Steigerung der Förderung von Erdöl und Erdgas schaffen. Wie aus einem in der SED-Zeitung„Vorwärts“ veröffentlichten Be- richt des Leiters der Kommission, Karl Neu- mann, hervorgeht, soll die Erdölförderung im Jahre 1960 nicht weniger als 70 000 Tonnen und die Erdgasförderung 60 Millionen Kubikmeter betragen. Für 1958 wird mit einer Erdöl-Förde- rung von 4500 Tonnen gerechnet. Die Bohr- tätigkeit soll sich auf Ost- und Westmecklen- burg, die Altmark sowie Süd- und Nordbran- denburg konzentrieren. Am Fallstein im nörd- lichen Harzvorländ seien Tiefbohrungen fündig geworden. Erdgasvorkommen sollen vor allem in den Gebieten von Mühlhausen und Langen- salza in Thüringen ausgebeutet werden. Auch auf anderen Gebieten soll die Suche nach Bodenschätzen fortgeführt und vertieft werden, größere Erkundungsarbeiten sind vor allem im mitteldeutschen Braunkchlenrevier im Gange Steinkohle ist im Revier von Zwickau und Olsnitz in einer geschätzen Menge von etwa 30 Millionen Tonnen gefunden worden. Auch im Raum von Doberlug, Torgau und bei Plötz- Löbejün in Sachsen sollen in den kommenden Jahren Probebohrungen vorgenommen werden. Buntmetalle, darunter hauptsächlich Kupfer, sind in der Sangerhäuser Mulde und im Raum um Udersleben am Kyffhäuser entdeckt worden. Bei Spremberg hat man eine nutzbare Lager- stätte von Blei, Zink und Kupfer gefunden. Hochprozentige Eisenerze in Oberflächennähe, deren Abbau lohnenswert ist, sind im Gebiet der DDR nicht entdeckt worden, jedoch besteht nach dem Bericht die Aussicht, tiefliegende Vor- kommen zu erschließen. Schwierigkeiten im Interzonenhandel Bonn wünscht trotzdem Intensivierung Die Bundesregierung ist bereit und willens, den Interzonenhandel mit Mitteldeutschland trotz aller Schwierigkeiten soweit wie möglich zu stei- gern. Der Leiter der Treuhandstelle für den In- terzonenhandel, Dr. Leopold, wies auf der Ber- Iin-Tagung der Evangelischen Akademie Loceum darauf hin, daß die neuen Warenlisten die Vor- aussetzung für eine solche Ausdehnung bieten. Nach Leopolds Urteil deutet aber manches, etwa die gegenwärtige Konjunkturlage in der Bundesrepublik, darauf hin, daß der Interzonen- handel mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Verrechnungseinheiten im vergangenen (eine Verrechnungseinheit entspricht einer West- mark) seinen Kulminationspunkt erreicht haben Könnte. Bereits jetzt zeige sich, besonders bei Treibstoff aus Mitteldeutschland, ein deutlicher . g. In diesem Zusammenhang spielt, wie Leopold sagte, die Notwendigkeit eine Rolle, im Inter- zonenhandel die Lieferungen und Bezüge aus- zugleichen. Es sei angesichts der wirtschaftlichen Lage der Sowjetzone nur natürlich, wenn ihre Bilanz im Interzonenhandel passiv abschließe. Aber der dazu erforderliche Ausgleich über an- dere Handelsbeziehungen der Sowietzone ist bis jetzt nicht möglich, zumal die Sowjetunion und die anderen Ostblockstaaten in den wirtschaft- lichen Beziehungen mit der Bundesrepublik Zroßen Wert auf Direktgeschäfte— ohne die Zone als etwaigen Vermittler— legen. Eine Ausweichmöglichkeit stehe der Sowjetzone mit dem seit Anfang dieses Jahres eingeräumten Jonderkonto„S8“ für Valutazahlungen zur Ver- kügung, Wovon aber bisher kein Gebrauch ge- macht worden sei. Ausdrücklich wandte sich Leopold dagegen, den Interzonenhandel etwa bewußt als Konjunk- kurventil zu betrachten. Eine Einschränkung des Warenbezugs aus Mitteldeutschland wird nach zeiner Ansicht imme einen entsprechenden Rückgang der Aufträge aus der Sowjetzone zur Folge haben. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 24. 3. Auftrieb: Großvieh 747, Kälber 282, Schweine 2650. Preis e: Ochsen A 105-115, Bullen A 107 bis 116, B 102-103, Kühe A 84102, B 75—86, C 6976, D 60-68, Färsen A 108-115, B 100—109, Kälber Skl. 194200, A 178-199, B 167-175, C 150-160, D 140-143, Schweine A nicht notiert, BI 107117, B2 105—120, 105120, D 106—119, E 100111, G1 90103. Mar k t- verlauf: Großvieh belebt, in allen Gattungen kleiner Uberstand, Kälber mittel, ausverkauft. Schweine schleppend, kleiner Uberstand. Jahr Mehr Mittel für den Straßenbau 105 Millionen Bundesmittel und 141 Millionen Landesmittel wurden bereitgesteilt Stuttgart Gdsw). Dem Land Baden- Württemberg werden im Haushaltsjahr 1958/ 1959 wesentlich mehr Mittel für den Stra- Benbau zur Verfügung stehen als im Vor- jahr. Wie der Leiter der Straßgenbauabtei- lung des Innenministeriums, Ministerialrat Professor Alfred Böhringer, mitteilte, erhält Baden- Württemberg von den rund 1,5 Mil- liarden DM, die der Bund im neuen Etatjahr für den Ausbau der Bundesfernstraßen be- reitstellt, aus dem ordentlichen Haushalt 105 Millionen DM, 13 Millionen mehr als 1957. Dazu kommen noch 39 Millionen DM aus dem außerordentlichen Haushalt, von denen 32 Millionen bereits Anfang April zur Ver- fügung gestellt werden sollen. Außerdem wird das Land für den Weiterbau der Auto- bahn Karlsruhe Basel im kommenden Haus- haltsjahr 40 Millionen DM erhalten. Aus eigenen Mitteln wird Baden-Württem- berg für den Ausbau und die Unterhaltung seiner Landstraßen I. Ordnung einen Betrag von rund 129 Millionen gegenüber 105 Millio- nen im letzten Etatjahr aufbringen. Weitere Mittel in Höhe von 12 Millionen DM stehen noch im Nachtragshaushalt 1957 bereit, die sofort verbaut werden können. Autobahn Karlsruhe Basel bis 1962 fertig Der Neubau der Autobahn Karlsruhe Ba- sel wird nach den Worten Professor Böhrin- gers im kommenden Jahr programmgemäß weitergeführt. Vorgesehen ist der Bau der Strecke südlich Baden-Baden und der Teil- strecke zwischen Basel und Neuenburg. Da der Bundesverkehrsminister inzwischen auch das Teilstück Offenburg Neuenburg in die erste Dringlichkeitsstufe aufgenommen hat, kann damit gerechnet werden, daß die ge- samte Autobahn Karlsruhe Basel bis zum Frühjahr 1962 fertiggestellt sein wird. Bei den Bundesfernstraßen werden die Baumaßnahmen im kommenden Haushalts- jahr auf einige Straßenzüge konzentriert. Ge- plant ist u. a. der Ausbau bzw. Weiterbau der Bundesstraße 33 Offenburg Konstanz, der Bundesstraße 31 Freiburg Donaueschin- gen zum Bodensee, der Bundesstraße 22 Stuttgart Tübingen Rottweil Schaffhausen und der Bundesstraße 30 Ulm Ravensburg Fvpiedrichshafen. ralverkehrsplans verwirklicht. Gemeinden erhalten 15 bis 16 Millionen DM Die Straßgenbauzuschüsse des Landes an die Kreise und Gemeinden werden ebenfalls beträchtlich erhöht. Bisher bekamen die Ge- meinden jährlich einen Betrag von rund neun Millionen DM. Im kommenden Etatjahr wer- den sie etwa 15 bis 16 Millionen DM erhal- ten. Die Erhöhung ist vor allem auf die Neu- regelung des Finanzausgleichsgesetzes im ver- gangenen Herbst zurückzuführen, durch die den Gemeinden 10 Prozent am Aufkommen zus der Kraftverkehrssteuer zugesichert wur- den. Die Mi Ortsstraßennetze und 21 straßen II. Ora ing Ves 50 Werden. Wirtschaft in Kürze Die Deutsche Industriemesse in Hannover, die am 27. April beginnt, wird in diesem Jahr von Bundespräsident Heuss eröffnet werden. m 2. Mai wird Bundeswirtschaftsminister Erhard m Hannover anläßlich des lateinamerikanischen Wirtschaftstages eine Rede halten. ö Die Nederlandsche Bank N. V. hat den Dis- contsatz von bisher 4% auf 4 Prozent gesenkt. Der Satz war zuletzt am 23. Januar von 5 auf 1% Prozent ermäßigt worden. Der 28. Genfer Automobilsalon, der nach zehn- zägiger Dauer zu Ende ging, hat mit 290 000 Be- zuchern zwar eine Rekordzahl von Schaulustigen Angelockt, doch ist der geschäftliche Erfolg für nie Aussteller offenbar nur als mäßig zu be- zeichnen. Um den Mähdreschereinsatz Der Mähdrescher in den USA erntet etwa 94% der Getreidefläche. Auch bei uns steigen die durch den Mähdrescher-Einsatz 3 übgeernte- 55 Flächen weiter schnell an, weil die Vor- teile sehr erheblich sind. Insbesondere haben sich viele mittlere und größere Betriebe Sowis Lohndruschunternehmer für den im Bild 8E geigten gezogenen MD 195 von Lanz ent- schieden Bei der Anschaffung eines gezogenen Mäh⸗ dreschers steht der für den Zug der Ma- schine erforderliche Schlepper dem Betrieb das ganze Jahr über für alle anderen Arbeiten bereit. Der Zapfwellen- Mähdrescher MD 195 von Lan? arbeitet auch bei der Fahrt um die Ecken durch automatische Achsschenkel lenkung. Er erntet selbst kleine Felder ab. Lager frucht auch bei schwierigen Boden- verhältnissen und durchwachsener Untersaat meistert der MD 195. Im Sehwaddruseh ist die Leistung dieses Mähdreschers höher als beim Mähdrusch. Beim Hockendrusen arbeitet der MS 195 wie eine fahrbare Dresch maschine, indem er zwischen den Hocken- reihen mit de, Schlepper vorrücket. Für den Standdrusch paßt sich der MD 195 den oft engen Raumverhältnissen auf Hof und Tenne gut an. Mit dem Schneid- Selbsteinleger könnens Hocken- und Standdrusch ohne Umrüstung des MD 195 durchgeführt werden. Ein Häckslen kann am Lanz MD 195 oberhalb der Stroh- ittel sollen zur Verbesserung der bau der Land- Presse angebaut werden. Je nach Wunsch kann innerhalb von 10 Minuten von Stroh- Pressen auf Strohschneiden umgestellt werden. Millionen Frauen schwören darauf woll sie die Freude des Herzens, die Be- schwingtheit und die schöpferischen Kröäf- ge des Gemũtes durch Fra Eine 74 wieder verjöngt gewonnen haben. Sie fürchten sich nicht vor dem Altern, sie kennen keine Angst vor den kritischen agen und Jahren, denn sie bleiben gleichmqig jung und liebenswert an allen ſagen. Entscheiden auch Sie sich für ihr Frauenglöck: nehmen Sie Frauen- gold, Sie blühen aut und fühlen sich durch ANZEIGE in Ihrer Heimatzeitung ist immer erfolgreich! C e,. 75 2 Dan en bernd een „eff Wess e Sopyright by Gaydapress, Günzburg Donau durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (38. Fortsetzung) Sie schüttelte den Kopf, sie hatte keine Frage. Unter ihnen, am Hang des Berges, lag der Slevogthof, in dem sie gestern Zimmer bezo- gen hatten. Um ihn war die Heiterkeit des Frühlings mit all seinen Farben. In der Tiefe versteckte sich das Dörfchen Leinsweiler in einer Erdfalte, und jenseits, auf einer sanften Höhe, lag der Leinsweiler Hof. Aus der Vogel- perspektive sah er ein wenig verloren aus, als wäre er aus irgendeiner Laune heraus einfach mitten zwischen die Reben gestellt worden und fühlte sich selbst fehl am Platz. Vom Parkplatz löste sich ein kleiner Wagen und rollte nach Leinsweiler hinunter. Genau- o ein Wagen, wie Angeli einen hat, dachte Berti. Seit sie von Deidesheim aus der Freun- din den verrückten Brief geschrieben, hatte gie kaum mehr an sie gedacht. Sie lachte still in sich hinein. Wenn Angeli wüßte, wie es um sie in Wirklichkeit stünde, würde sie Berti für irrenhausreif halten. In Angelis Augen durfte nur sie selbst verliebt sein, alle ande- ren Frauen waren Närrinnen. „Wollen wir weiter?“ fragte Abts. Sie nickte ihm zu und sprang auf die Füße. Da hatte sie Angeli auch schon wieder ver- gessen. Er nahm ihre Hand und war ihr beim Auf- stieg über die glatten und steilen Felsen be- KMilflich, Den untersten Abschnitt konnte sie mur überwinden, indem sie sprang. Er fing die in seinen Armen auf. Eine Sekunde lang lag sie an seiner Brust und sie sah sein Gesicht ganz nah vor sich, sie spürte seinen Atem. Er hielt sie fest und be- trachtete ihren Mund Sie sah, wie seine Lip- Den e Berti cleg die Augen. Aber 1 brechen.“ gab sie langsam frei, in seinem Blick war ein undefinierbares Lächeln. „Danke, Herr Abts!“ sagte sie spöttisch, doch auch leicht gekränkt. 5 Er blinzelte sie an.„Jetzt müssen Sie mich für einen Idioten halten, nicht wahr?“ „Oh, Sie meinen, weil Sie nicht den Versuch gemacht haben, mich zu küssen? Sie Armer!“ „Ich werde Sie erst küssen, wenn ich nicht mehr Gefahr laufe, von Ihnen geohrfeigt zu werden.“ i Sie lachte und schwang sich auf dem Absatz. „Sie sind ein Feigling, weiter nichts.“ „Wollen Sie mich herausfordern?“ „Vielleicht.“ „Bertil Berti! Wenn das ein Mensch hörte! Man könnte sie nicht mehr für eine Dame halten.“ „Die Dame habe ich abgelegt, seit ich mich in Ihrer Gesellschaft befinde.“ „Aber anscheinend fühlen Sie sich in der Ge- sellschaft von Landstreichern wohl, was?“ Sie warf den Kopf in den Nacken und fun- kelte ihn aus schmalen Augen an.„Sie treiben ein häßliches und erbärmliches Spiel, Jürgen Abts. Ich bin enttäuscht. Sie sind ein Sprüche- macher. Jedenfalls muß ich feststellen, daß es mit Ihrer Liebe zu mir nicht weit her ist.“ „Die Liebe! Die Liebe!“ 1 blieb stehen und betrachtete Sie. „Sie sind so liebreizend, so— 80—— Sie sind die liebenswerteste Frau von der Welt, Berti. Ich habe nur Angst, begreifen Sie das nicht? Angst! Wenn ich Sie in meine Arme nähme— ich fürchte, ich könnte Sie zer- „Puh! Sie Prahlhansle „Sie sind wie ein feines ore l 685 man nur aus der Ferne betrachten darf und nicht anrührt. Sie lachte. Ihr Lachen war wie eine Perlen schnur. Und sie lief den schmalen Weg hin- unter.. Bald wurde der Weg breiter, daß sie neben- einander gehen konnten. Berti war voller Spannung und 1 doch Abts kam nicht auf die Unterhaltung VVV schierten. Der Wind raunte und orgelte in den Baumkronen. Finkenschlag begleitete die Wan- derer, ein Häher warnte vor ihnen. Blau- schwarz glänzende Käfer liefen über den Weg. Nach einiger Zeit kamen sie auf eine Lich- tung, von der nach allen Seiten Wege abgin- gen. Abts wählte den, der an der gegenüber- liegenden Berglehne entlanglief. Der Maler Slevogt hatte ihn vor vielen Jahren anlegen lassen und war an manchem schönen Morgen hier mit einem leichten, von einem Pferd ge- zogenen Wägelchen gefahren, versehen mit Staffelei, Leinwand und Furbkasten. Slevogt War schon zwanzig Jahre tot, er ruhte unter- halb seines Hofes auf der Berglehne mitten im Wald, doch mit einem Blick in die Ebene mit ihren Weinbergen, die er so sehr geliebt hatte. Heute war sein Weg ein wenig verwildert und verwachsen. Jürgen Abts ging voraus und bog die Sträu- cher beiseite, damit sie Berti nicht behin- derten. Als wollte sie sich bedanken, legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Ich bin glücklich, Jürgen“, sagte sie mit einer dunklen Stimme.„Sie beschenken mich So reich.“ „Morgen werden wir den Trifels besuchen.“ „Ich freue mich auf jeden Tag.“ Er führte sie am Arm vom Felsplateau wie- der herunter, zurück auf den Waldweg. Sie sprachen kaum miteinander, jeder schien ein- gehüllt in seine Gedanken; doch diese Gedan- ken waren so lebhaft, daß sie einen Kreis um den andern schlugen. „Berti!“ sagte er nach einer Weile,„vorhin — das war nicht der richtige Augenblick.“ „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“ Er blieb stehen und hielt ihre Hand fest. „Vorhin, als ich Sie in meinen Armen auffing. Sie hätten mir bestimmt den Vorwurf gemacht, ich hätte die Situation ausgenützt.“ Sie wollte sich abwenden und weitergehen, aber er hielt sie.„Ich habe dich sehr lieb, Berti. 5 Sie schloß die Augen und neigte den Ropf leicht seitwärts auf die Schulter, mr Atem ging schwer. und auf ihren 1 been eines feine Glut. Da nahm er sie in seine Arme und küßte sie. Ihr Mund war weich und warm. Plötzlich schlang sie die Arme um seinen Hals und küßte leidenschaftlich zurück.„Du bist ein fürchterlicher Mensch, Jürgen, aber ich habe dich schrecklich, schrecklich lieb“, flü- sterte sie, löste sich schnell und lief ihm davon. Er hatte sie bald wieder eingeholt, aber sie Sprachen auf dem ganzen Weg kein Wort mehr. Nach einiger Zeit tauchte zwischen den Bäu- men der Slevogthof vor ihnen auf. Die Terrasse war bunt wie die Palette eines Malers. Ueberall war ein reiches Blühen, Un- ter der weinumrankten Pergola saßen Gäste, sie tranken Wein oder Kaffee und genossen den herrlichen Blick auf die Berge und über die weite Ebene mit ihren tausend Farben. Abts begleitete Berti bis an den Eingang, der von zwei Skulpturen, die ein bäuerliches Tanzpaar darstellten, flankiert war. Er verab- schiedete sie mit einem Handkuß.„Ruh' dich ein wenig aus, der Weg war anstrengend und der Abend wird schön werden, vielleicht auch lang „Und Was machst du, Lieber?“ Er holte tief Atem.„Ich möchte etwas allein sein, Berti. Verstehst du das?“ Sie nickte fast nur mit den Augen. Auf ihren Wangen lag immer noch die feine und zarte Glut.. Sie hatte noch keine drei Stufen der Treppe genommen, da mußte sie verweilen, Ihr Herz War so leicht und froh, doch ihre Füße 80 schwer, als wenn sie getrunken hätte. Sie warf den Kopf in den Nacken und hatte ein stilles Lachen, das tief aus der Brust kam. Am Ge- länder zog sie sich die Treppe hoch. Als Berti die Tür ihres Zimmers öffnete, stand am Fenster eine Frau und kehrte ihr den Rücken zu. Sie murmelte eine Entschul- digung und schloß die Tür schnell. weil sie glaubte, sich geirrt zu haben. nein, das war ihr Zimmer. Als sie nochmals öffnete, kam 18 A e f 5 „Du bist esl“ sagte Berti es war Wenig e darin. e e 0 a Sqgenhafter Die Dänin Marlies Knudyn tritt die seltsamste Erbschaft unserer Zeit an 2 eine schlechte Reise von Afrika nach Da- die wohl seltsamste nemark“, meinte der Steuermann zu seinem zu den Akten gelegt. Kapita„Man soll den Tag nicht vor dem die vierundzv g e Abend loben“, erwiderte Holger Rnudyn, ein arlies Knudyn. Sie erß hünenhafter Mann mit blondem Vollbart. ronen. Als im Jahr Dann sahen beide Männer wieder auf die Norden mehr Er atte, die sie schon stundenlang ver- re folgte. Plötzlich fuhren sie erschre herum. Ru- geln schlugen dicht beim Schiff ein! j Gott, ein Pirat., schrie der Kapitän. seine mschaft zusammen und ließ setzen.„Es ist die Tirana“, meinte der mann. Wer im Jahre 1757 zur Wer die„Tirana“ führte: der räuber Marto Tirent. „Kurs Nordwest zu Nord“, befahl Kapitän E dyn. Ihm war klar, daß Flucht di Rettung bot. Eine atemberaubende Hetz r Prüfungszeit hat ein 3 2 eben Gewand Indiens Ku: ebt eine neue Blüte handwerker über das gar streut leben und fast nur ein mit äußerst schwer zu zentr ieren und zu organisieren waren. Die Beschaffung von Roh- jalien mußte siche stellt und moderne technische Werkstatteinrichtungen herbeige- schafft werden. Neue Impulse in Gestaltung bung waren zu geben, eine Aufgliederung der Produkte in Güteklassen war erforderlich. Verkaufsorganisationen im In- und Ausland wurden von der Regierung aufge it, deren Hauptziel es war, für den Käufe Sante indische Arbeiten zu angemessenen Preisen auf den Markt zu bringen. Das von Genera- tion zu Generation gepflegte ir che Kunst- handwerk tauchte auf den A ellungen im In- und Ausland auf, die sel wie groß das Interesse an diesen it Produkten ist, speziell bei Käufern, die besondere Note suchen. ndien eir II de 0 e Land ver- ge, um ten, S0 n Kunst- Handwerks zu begegnen und dasselbe wieder at Wege und Formge- eine Dem Zauber, der von indischem Kunstge- werbe ausgeht, konnte sich auch der Besucher des besonders geschmackvoll gestalteten indi- schen Pavillons auf der Frankfurter Früh- jahrsmesse 1958 nicht entziehen. Man sah dort formvollendete Vogelplastiken, aus Büffelhorn geschnitzt, deren Wirkung gar nicht einmal typisch indisch, sondern lediglich von einer bestechenden Formschönbheit und Harmonie der Linie ist. Da sind aber auch Messing- und Einlegearbeiten von ausgesprochen indischem Char er und Reiz, die— wiederum neben sachlichen und modernsten Sportgeräten— den Hauch fremdländischer Kultur ausstrahlen. Schmuck, Seiden, Teppiche, Lederwaren und Viele andere Dinge lassen in ihrer Pracht und Farbenfülle an Märchen aus 1001 Nacht erin- nern, ohne dabei auszuschließen, daß dieses Oder jenes Stück auch in einer unserer moder- nen Wohnungen als Blickfang von besonderer Wirkung ist. E HE ugnis des indischen . ist diese Statue aus rot zu beleben und zu förde der dafür zu lösenden mit der Tatsache, daß die Mi begann. Tag für“ Schiffe rasten u Dunkelheit gab es Norden kamen, desto höher s sonne am FHorizo beichten 8 beide s fe, Ve Verfolger, das Nordkap Für Rnud Besatzung gab es kei 1 ne, von Polarst in Sicht! 2 Treib Nun ke T. Holger Kn ac zes Gebet, dann Sing er in den untersten Schiffsraum hin Mit der Axt zerschlug er die Kiel] das Wasser in den Raum schoß. In de der Gold im Werte von vielen Millionen Oben an Deck machte der Steuermann letzten Eintragungen in das Logbuch. schrieb Jagd e yn und seine Entkommen. Als die en umtobte Be am, geriet die„Ssudquist“ in das schnell näher 9 r alle Einzelheiten nieder. Der letzte Satz:„Wir sinken, Grüßt die Lieben zu Hause. c4 Gott sei unseren Seelen gnädig Dann ging er hinunter, legte der Kisten und verschloß den nen Deckel.„Wer sich gefangen Will, der nehme das Rettur ö bleibe hier.. Schnell sank Boot, mand nahm das Rettungsboot, das Seeräuber- schiff kam schnell näher An einem Januartag d J les. Jahres 1948 fuhr eine Flottille kleiner Kaj ehundshäu- Buch in eine chlage- Wer er 3 GAS ten, in denen Eskimos von der Edge-Insel sahen, entlang des vereisten Strandes der Fel- seninsel Wijbe Jans W Sie entdeckten re Kisten und an Einzelteile zwi- einem ge berg. Sie öffneten Aten ab. Am Abend steht er auf der Bühne, tanzt als Partner der Ballerina Ludmilla Tscherina, und die Wogen des Beifalls schlagen über ihm zu- sammen.„Er tanzt wieder einzigartig heute abend!“ seufzen die begeisterten Zuschauer. Am Nachmittag steht er auf dem Rasen, Stürzt sich als Mittelläufer des Pariser Ru Vereins„Racing“ ins Getümmel, und die a feuernden Schreie erreichen kaum sein Ohr. „Er spielt wieder einzigartig heute nachmit- tag!“ rufen die ebenfalls begeisterten Zu- schauer. Am liebsten aber würde er im Fechtsaal ste- hen, der 21 jährige Michel Debet aus Paris, ständiger Tanzpartner der berühmten Tsche- rina und gefeierter Rugbyspieler der„Racings“. Sein leuchtender Stern gehf am Nachmittag über dem Sportplatz auf und am Abend über der Oper, aber das genügt dem vielseitigen jungen Mann noch nicht. telle: bin ick „Gestatten Sie, daß i Name ist Bi sonen des Goldes ausfindig zu ma sonen wurden gefunden, die dyn abstammen. Darunter M Haupterbin, Sachverständ zonstruie 0 jelt haben muß. kris VOD Rnudyn als Hand alles in — Marlies, di 7 6 denkt dankbar an ihren Vorfahren, Millionärin, der im ho- es Ende die Ge- keine Haus- iB, daß nun 1 Sein k 8e S Sagt er, Aber was ick t dazwi Sport, das ist reiner Spaß will. das! er bi der kKkörperbeberr nden und ausdruel len Tanzbewegung und der rüden und 1 vollen Sportbewegung. Und das ist: Fechten. Ich will die Eleganz und die Kraft der Bewe- gung vereinep, Ich will Fechtmeister wer- 8. den immer eine Tanz rolle. Namhafte amerikanische Filmproduz haben sich bereits für Michel Debet., den zer aus Berufung. Sportler aus Spaß und Fech- ter aus Leidenschaft, interessiert. Es wird won nicht mehr lange dauern, bis die ersten Ange- Dote aus Hollywood auf Michel Debets Frük- Stückstisch liegen. Ende des redaktionellen teils sind sie do, die neben CON STRUCTA- Modelle K 3 und K 51 Bedeutsame Verbesserungen und wirtschaffliche Vorteile größten Ausmaßes bringen sie mit: Wesentliche Senkung der Anschlußwerte ermöglichen die Aufstellung im Etagenhaushalt, Weil jetzt anschliegber an jede normale Wechselstromleitung statt Verankerung im Fußboden können diese Geräte auch gufgeklebt Werden. Das neue CON STRUCTA-W⸗aschverfahren bedeutet ferner: fast 40% weniger Stromverbrauch cd. 30% Wäaschmitteleinsporung nur noch einmalige Zugabe der Wasch- und Spölmittel kurz nach Einschaltung der Maschine Verwendung aller Waschmittel, auch der stark schdumenden Wie 2. B. Sunil, Wipp perfekt usw. ohne schaumbremsende Zusdtze, ohne besondere Schaltungen s Spezialwaschprogramm för stark verschmutzte Sachen bei Modell K 5 Preissenkung bei Modell K 3 von J. 780,- guf 1.580, OM Geblieben aber ist die klassische Waschmethode“ mit allen ihren Erfordernissen und Vorzögen, Ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt gekommen guch för SlE? Und es ist ja so Wichtig zu Wissen: Nur eine Waschmaschine hat dos Recht, sich CON STRUCTA zw nennen. N N Beratung, Vorführung und Bete durch hren Fochhöndler. 8 Er erklrt Ihnen auch die größeren Modeſſe oʒẽ den neuen CONSTRUCTA-Troccenoutomaten. Ostern ohne Camera? Das wäre eine halbe Sache; denn die vielen köstlichen Szenen rund um den Osterspaziergang müssen Sie einfach festhalten! Der Schnappschuß ist Trumpf. Deshalb brauchen Sie eine„schnelle“ Camera— also die Retina! trifft es sich gut, daß gerade jetzt die Cameras mit einem neuen Großbild- herauskommen, der alle Einzelheiten des in fast natürlicher Größe zeigt. Die Retina Da 2 gar einen Großbild-Meßsucher, in dem die Bildaus- schnitte für drei Objektive eingespiegelt sind. Schauen Sie sich das einmal bei Ihrem Photo- händler an- rechtzeitig vor Ostern! Bestimmt finden Sie unter den fünf verschiede- nen Modellen„Ihre“ Retina: zwischen der preis- werten Retinette mit Großbildsucher für 138 DM. der Retina IB mit Großbildsucher und eingebau- tem Belichtungsmesser für 258 Mark, Retina II C und III C mit Sroßbild-Meßsucher und Weciisel- optik für 327 bzw 447 Mark und der Spiegelreflex- camera Retina Reflex für 588 Mark können Sie wählen. 5 Nach dem Spiel Ein schweres Spiel liegt hinter den Männern des Eintracht-Fußball-Klubs. Aber alle Anstrengun- gen haben nichts genutzt, dieses Spiel ging ver- loren. Mit hängenden Köpfen schleicht die Mann- schaft in die Kabinen, Doch hr Trainer gibt ihnen neuen Mut.„Nächsten Sonntag klappt es besser, aber ihr dürft nicht außer Form kommen. Jetzt geht es erst einmal unter die Duschen. Ich habe euch hier ein Mittel mitgebracht, das wieder neue Kraft gibt. Es heißt Bade-das, enthält die Vita- mine A, B 3, E und F. außerdem den Extrakt der Roßkastanie, das ist gut für den BI 1 Also unter die Duschen mit Bade-das— nächsten Sonntag schießt ihr die Tore!“ Dieser„Kavalier“ im eleganten, modernen Gehäuse mit sandfarbenem, abwaschbarem Kunstlederbezug, dunkelgrün, goldbedampfter Zierplakette und Trägerriemen, ist ein neues Erzeugnis von Telefunken. Es wird sich, wie viele andere Koffergeräte, im Heim, im Auto, in der Eisenbahn, beim Jamplug und Sport bewähren und Freude bergiten. Foo: telefunkenbiid Sm Eine Srofisprobe vormittelt ihnen gerne Or. Rentschler& Co., Louph ist immer uahrhaft — Lenund— Hillig Fisch Easdche haben es Srpiebt! Odberbeiten Zetten-Mböllec, Abt. 235. Merkitod witz Bay. „Fedetſüllg. 2 Fur Gaſtenfreunde 0 n 8 zum völlig icin, Weigdorn u. Mistel Vorbeug. geg. Kreistaufstörängen, Arterienserkofkung, zur Rüge. long des Slofdrockes f N 5 a d d Rutin[Vit. P) schützt d. kleir Blutgefäße vor Bröchigke! DM 1.25 Moneispackong Original Kuckucksuhren direkt aus dem Schwarzwald! Katalog gratis! KUCKUCR-vkRSAND 7b SCHILTACH 5 kostenlosen und 0 unverbindlichen ö Bezug meiner bilderreſchen und 0 farbenfrohen Curten-Anregungen frühſahr 1958