Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 49 Freitag, den 28. März 1958 10.58. Jahrgang Die Hamletfrage Von Gustav Roeder Der entscheidende Satz, auf den es in der Entschließung der KFoalitionsparteien an- kommt, steht etwas verschämt unter Punkt zwei ganz hinten:„In Ubereinstimmung mit den Erfordernissen dieses Verteidigungs- systems(der NATO) und angesichts der Auf- rüstung des möglichen Gegners müssen die Streitkräfte der Bundesrepublik mit den mo- dernsten Waffen so ausgerüstet werden, daß sie den von der Bundesrepublik übernomme- nen Verpflichtungen im Rahmen der NATO zu genügen vermögen und den nötigen Bei- trag zur Sicherung des Friedens wirksam lei- sten können.“ Einfacher ausgedrückt: Die Bundeswehr muß Atomwaffen haben. Muß sie das wirklich? Im gegenwärtigen Augenblick nicht. Noch nicht. Aber es kann der Tag kommen, an dem sie Vielleicht- notwendig sind oder zumindest wünschens- Wert wären. Die Bundesregierung und mit ihr die Abgeordneten der Koalitionsparteien wollen sich kür diesen Eventualfall wappnen. Sie wissen, daß so etwas Zeit braucht, viel Zeit. Und darum wollen sie schon jetzt mit den Vorbereitungen, die im Rahmen der NATO noch nicht einmal ins Stadium der of- Hiziellen Erörterungen getreten sind. begin- en. 05 Mit kühner Logik wurde in der Entschlie- Zung der Koalitionsparteien der Forderung nach atomarer Bewaffnung der Bundeswehr die Forderung nach weltweiter atomarer Ab- rüstung vorangestellt. Folgt man der Argu- mentation der Regierung— Bundesverteidi- gungsminister Strauß hat es in diesem Sinne formuliert—, so wird die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen zunächst ein- mal vorangetrieben, parallel dazu laufen aber die Abrüstungsverhandlungen, und wenn diese zu einem Erfolg führen, so können die soeben erworbenen Atomwaffen wieder ins Meer geworfen werden“. Man muß diesen Fragenkomplex schon sehr, Sehr ernst nehmen und darf sich nicht in bil- lige Polemik flüchten. Hier wird tatsächlich an unser Volk die Hamletfrage gestellt: Sein oder Nichtsein. Wobei es keineswegs ausge- macht ist, ob uns die Atomwaffen oder der Verzicht auf sie in Freiheit überleben lassen. Am kompromißlosesten hat es dieser Tage der britische Philosoph Bertrand Russell aus- gedrückt. Die Alternative lautet für ihn: Ver- nichtung durch Kernwaffen oder Unter- erkfung durch eine feindliche Macht. Und * der Philosoph zieht die Unterwerfung vor. 5 Er meint, fremde Eroberer(er erinnert an Dschingis Khan) könnten zwar für eine be- stimmte Zeit sehr unangenehm sein, jedoch nicht für immer. Wenn aber die menschliche Rasse durch Kernwaffen vernichtet werde, dann sei dies das Ende. E Bertrand Russell denkt nicht wie wir im eng begrenzten Horizont des Hier und Jetzt, sondern in Generationen. Das ist sein Vorzug und zugleich seine Schwäche. Denn es darf nicht nur die beiden Möglichkeiten der Ver- nichtung oder der Unterwerfung geben. So überlegen ist der potentielle Gegner die Sowjetunion im Vergleich zum Westen nicht. Die Bundesregierung glaubt, mit der Atombewalffnung der Bundeswehr ein übriges beitragen zu sollen, damit der Gegner im Osten noch schwächer im Vergleich zum Wes sten wird. Die Außerungen der Regierungsmitglieder und der Koalitionsabgeordneten im Bundes- tag ließen häufig die Tragweite und zugleich die Tragik dieses Entschlusses erkennen. Auch die konstruktiven Diskussionsbeiträge der Opposftionssprecher würdigten die Motive der Entscheidung der Regierung. Die Opposition erstrebt ja dasselbe Ziel, nämlich die Erhal- tung der Freiheit und die Wiederherstellung der deutschen Einheit. Nur geht sie den ent- gegengesetzten Weg, ohne Forcierung der Bewaffnung der Bundeswehr. Mit dem Mittel der Atombewaffnung ver- folgt die Bundesregierung den Zweck, die Freiheit der Bundesrepublik zu wahren upd der Bevölkerung Sicherheit vor einem even- tuellen bewaffneten Uberfall aus dem Osten zu geben. Der SPD-Abgeordnete Carlo Schmid erwiderte auf diese These mit der bangen Frage:„Rechtfertigen diese Mittel noch den Zweck?“ Die Opposition hofft bekanntlich. das Ziel der Entspannung und das Ziel ge Wiedervereinigung auf anderem Wege, dure Verhandlungen mit der Sowietunion, da en- reichen. Wir wissen ebensowenig, ob dieser Weg zum Ziel führt, wie wir wissen, ob uns A- waffen dem Ziel näher bringen. Der Wege N Guardian“ berichtete es Benz: ein Sprecher der Opposition machte klar, Arurn er glaubt, daß die Sowjetunion zu gend welchen Konzessionen bereit wäre, die Hen könnten, die deutsche Einheit zu er- chen“ Man könnte aber auch die gegen- ö ige Feststellung machen: Kein Koalitions- »cher machte überzeugend klar, warum er ht an Konzessionen der Sowiets glaubt, Chruschtschow jelzt auch Ministerpräsident Bulganin trat zurück— Regierungs- und Parteigewalt wieder in einer Hand vereinigt Mos kau(UP/ dpa). Der Oberste Sowjiet hat am Donnerstag Parteisekretär Nikita Chru- schtschow zum neuen Minister präsidenten der Sowjetunion gewählt. Wie Staatspräsident Woroschilow ausdrücklich bestätigte, bleibt Chruschtschow weiterhin Parteichef. Damit ist die Regierungs- und Parteigewalt in der So- Wäietunion jetzt wieder in einer Hand, wie es unter Stalin der Fall war. Die gemeinsame Sitzung der beiden Häuser des Obersten So- Waets hatte am Donnerstag nachmittag damit begonnen, daß Woroschilow zum Staatspräsi- denten— zum dritten Male— wiedergewählt wurde. Kurz darauf bot der bisherige Mini- sterpräsident Nikolai Bulganin seinen Rück- tritt an. Daraufhin schlug Woroschilow Partei- sekretär Chruschtschow als Nachfolger vor. Die 1378 Abgeordneten nahmen diesen Vor- schlag einstimmig und mit stürmischem Ap- plaus an. Chruschtschow saß bei diesen Vorgängen vor Bulganin und nahm die Entscheidung des Obersten Sowjets mit gesenktem Kopf an. Der Rede Woroschilows, der Chruschtschow vier- Zzigjährige Tätigkeit für die Kommunistische Partei und die Sowjetunion würdigte, hörte Bulganin mit bleichem Gesicht und verlege- nem Lächeln zu. Ob noch andere Veränderun- gen in der sowjetischen Regierung vorgenom- men werden, ist bisher nicht bekannt. Die Zusammensetzung der Regierung soll aber noch bis zum Ende der jetzigen Tagung des Obersten Sowiets bekanntgegeben 255 Gromykôs Bestätigung in seinem Amt als Auhßenminister stand nach Ansicht politischer Beobachter in Moskau schon am Donnerstag fest. Die Beobachter stützen ihre Ansicht auf die amtliche Ankündigung in der Sitzung des Unions-Sowjets, dag„Außenminister Gro- g des Obersten Sowjets zur Frage eines Verbots von Vaffenversuchen abgeben werde. Bulganin, der nach dem Sturz Malenkows 1955 Ministerpräsident wurde, hätte seinen Rücktritt— wie das beim ersten Zusammen- reten eines neugewählten Obersten Sowꝛjets ch ist— ohnehin anbieten müssen. Jedoch er diesmal nicht zur Wiederwahl vor- 8 agen und stattd n ein Entschließungs- entwurf v Rücktrittsges nehmen. 0 N 2 Erxrklärun chilow und andere führende rende Funktionäre dem enten 2 iner Wahl ttelten nicht Chruschtschow und die Hand. Chro how, der zum dunklen, mit i Leninorden geschmückten Anzug ein md und e graue Krawatte trug, ging sodann zum Mikrofon, um zu den Abgeordneten zu sprechen. Er begann seine Rede mit den Worten:„Durch Ihre Entse dung haben Sie mir gerade großes Vertrauen ausgesprochen und mir eine große Ehre er- Wiesen, Ich werde alles tun, um Ihr Vertrauen zu rechtfertigen und werde weder Kraft, Ge- sundheit oder Leben schonen, um Ihnen zu dienen“. SD fordert Ablösung der Regierung Adenauer CDU:, Unrealistisch— Gesetz zur Volksbe- fragung über Atomrüstung eingereicht Bonn(dpa). In der Bundeshauptstadt ist am Donnerstag der Streit über die von der Opposition geforderte Volksbefragung und die Bildung einer„Notstandsregierung“ voll entbrannt. Im Auftrag seiner Bundestagsfrak- tion forderte der SPD-Vorsitzende Ollenhauer, die Regierung Adenauer„im Lebensinteresse des deutschen Volkes“ abzulösen. Gleichzei- tig kündigte er den entschiedenen Kampf der Spb gegen die atomare Ausrüstung der Bun- deswehr an. Ferner hat die SPD-Fraktion den bereits angekündigten„Entwurf eines Geset- zes zur Volksbefragung wegen einer atoma- ren Ausrüstung der Bundeswehr“ im Bun- destag eingereicht. Unabhängig davon fanden am gleichen Tage in mehreren Städten der Bundesrepublik Protestaktionen gegen eine deutsche Atomrüstung statt. In ihrer Erklärung hat die SpPD-Bundes- tagsfraktion die Unterstützung einer neuge- bildeten Regierung zugesagt, die sich von der atomaren Ausrüstung abwendet und ernstlich auf Verhandlungen über Frieden für ganz Deutschland und Entspannung für Europa Konzentriert. Ollenhauer lieg offen, ob sich die SPD an einer derartigen Regierung be- teiligen würde. 5— Die SPD-Fraktion forderte die gesamte Be- völkerung auf, ihren Willen kundzutun, daß sich alle Kraft der Bundesrepublik Deutsch- land auf Friedensverhandlungen und auf Ent- spannung richten muß, um die Gefahr des Atomtodes abzuwehren“ In diesem Zusam- menhang bezeichnete Ollenbhauer Arbeitsnie- derlegungen als Ausdruck des Protestes oder der politischen Willenskundgebungen für ver- fassungsmäßig erlaubte Mittel, lehnte aber— ähnlich wie am selben Tag der FDP-Frak- tions vorsitzende Mende eile Kampfge- meinschaft mit der SED nachdrücklich ab. Der SPD-Vorsitzende betonte, daß sich die Aktion Seiner Partei nur gegen die Bundesregierung und nicht gegen die Allilerten richte. Der SPD. Gesetzentwurf über eine Volks- befragung sieht eine allgemeine gleiche ge- nheime Abstimmung nach den Bestimmungen des Bundeswahlgesetzes über die folgenden beiden Fragen vor: 1. Sind Sie damit einver- Standen, daß deutsche Streitkräfte mit ato- maren Sprengkörpern ausgerüstet werden? 2. Sind Sie damit einverstanden, daß in Deutschland Abschußvorrichtungen für ato- mare Sbrengkörper angelegt werden? Ollenhauer sagte dazu, daß die SPD ebenso wie die CDU/ SU ein Volksbegehren mit an- schließendem Volksentscheid ablehne. Sie Wolle jedoch die Möglichkeit schaffen, für Regierung und Parlament eine sutachtliche Kubßerung der Gesamtbevölkerung in dieser Frage herbeizuführen, Da die CDU/ nach ihrer Ansicht in Ubereinstimmung mit dem Willen der Bevölkerung handele, so fügte Ollenhauer hinzu, sei ihre Ablehnung einer PFolksbefragung nicht einzusehen. CDU gegen außer parlamentarische Aktionen Die CDU/CSU hat sich durch eine Erklä- rung des Geschäftsführers ihrer Bundestags- Fraktion, Will Rasner, nochmals gegen eine Volksbefragung über die Atomrüstung und andere„außerparlamentarische Aktionen“ ge- Wandt. Mit einem„Gegenschlag“ will die Union jedoch warten, bis die Entwicklung der Aktionen„Volksbefragung“ und nationaler Notstand“ zu übersehen ist. In diesem Zu- sammenhang wurde von führenden CDU- Holitikern darauf hingewiesen, daß die Ent- en des hängen würden. Die Forderung der SPD, die Regierung Adenauer abzulösen, sei unrea- listisch und könne nur mit Schmunzeln zur Kenntnis genommen werden. Rasner sagte weiter, die Sozialdemokraten seien offenbar bereit, die Grundsätze unserer Verfassungs wirklichkeit zu manipulieren, weil sle das Ergebnis freier, gleicher und gehei- mer Wahlen„nicht geistig zu verarbeiten“ vermochten. Es sei zu hoffen, daß die Ent- scheidung über einen Streik, den ja die Or- gane des DGB zu treffen hätten, aus ernster Verantwortung und unter Berücksichtigung Aller sich möglicherweise ergebenden Konse- quenzen getroffen we Das Ergebnis der Bund Agsdebatte faßte Rasner in drei Punkte zusammen, die nach seiner Ansicht zeigen, daß die Bundesrepu- blik nicht zu einer atomaren Macht wird: 1. Eine Ausrüstung der Bundeswehr mit takti- schen atomaren Waffen erfolgt nur, wenn es nicht zu einer Vereinbarung über eine allge- meine kontrollierte Abrüstung kommt. 2. Die Ausbildung an taktischen atomaren Wafken, die jetzt beginnen kann, dauert 18 Monate is zwei Jahre. 3. Die atomaren Sprengsätze und die Verfügung über diese liegen nach wie Vor unverändert in den Händen der Ameri- Kaner. 1 ng er unmittelbar zu einem langen über die Maschinen- und Traktor- i nu über, In der Rede teilte Chru- schow mit, daß sich die Industrieproduk- in der Sowjetunion seit dem Parteikon- Prozent erhöht habe. Die Produktion der Schwerindus sei um 24 Prozent gestiegen. Die Industrie- Pläne für das laufende Jahr seien bisher er- It worden. Alle Republiken hätten die ne für Januar und März sogar übererfüllt. vorgesehen Neorganislerung der Ma- und Traktorstationen in der Land- haft nannte Chruschtschow einen revo- onären Schritt. rie Binen- Abkehr von der kollektiven Führung Die Ernennung von Parteisekretär Chru- Semtschow zum sowjetischen Ministerprast- ctenten hat in den westlichen Hauptstädt nicht überrascht. In London und Washingten Würde die Ansicht vertreten, daß Chru- Schtschow bereits seit längerer Zeit der maß- gebliche Sprecher der sowjetischen Außen- sen sei. Ei nderung t er- schen Aub WA tet. Po 0 dag die Ablösung fler sogenannten ko! Sowyletunion dedet In politischen klärt, mit der Macht in einer Hand sei das Pendel seit Stalins Tod Wieder zurückgeschlagen. Ob Chruschtschou Allerdings ein zweiter Stalin werde, müsse der ührung ig Zusamm der lung abgewartet werden. Auf jeden Fall würden die westlichen Regierungschefs auf einei Gipfelkonferenz nun ihrem wirklichen Gegen- Spieler gegenüber sitzen. Auch in UN-Kreisen New Lvorks wurde die Anderung in der sowjetischen Führung als Bestätigung der Situation bezeichnet, wie sie in der Sowietunion bereits seit längerer Zeit tatsächlich bestanden habe. Diplomatische Kreise in Paris erwarten von dem Führungs- Wechsel den Beginn einer neuen sogenannten Friedensoffensive der Sowjetunion. In Bonn wurde erklärt, die jüngste Ent- Wieklung in der Sowjetunion habe sich bereits Seit langem angebahnt, zumal die verschie- denen Säuberungen wie die Entfernung Mo- lotows und Schepilows gezeigt hätten, daß „ein Mann die Herrschaft anstrebt“ Chruschtschows Aufstieg zur Alleinherrschaft spiegelt sich in den wichtigsten Daten in der innenpolitischen N der Sowjetunion seit Stalins od: 5. März 1953: Stalins Tod. 6. März 1953: Malenkow wird Ministerprä- sident und bleibt Parteisekretär. 14. März 1953: Malenkow wird als Partei- sekretär durch Chruschtschow abgelöst. 10. Juli 1953: Sturz Berias. 12. September 1953: Chruschtschow wird als erster Parteisekretär vom Zentral- komitee bestätigt. 8. Februar 1955: Ablösung Malenkows als Ministerpräsident. 9. Februar 1955: Bulganin wird neuer Re- glerungschef. 4. Juli 1957: Sturz der Molotow-Malenkow⸗ Gruppe. 26. Oktober 1957: Ablösung Schukows als Verteidigungsminister. 27. März 1958: Chruschtschow wird Regie- rungschef und bleibt erster Parteisekre- tär. e FDp wünscht Prozeß des Nachdenkens Diskussion um Kanzler-Nachfolge kommt den Freien Demokraten erwünscht Düsseldorf(dpa). Die FDP wünscht schon jetzt eine Prüfung der Situation, die eintritt, wenn Konrad Adenauer als Bundes- Kanzler ‚nicht mehr zur Verfügung steht“. Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bun- destag, Dr. Erich Mende, sagte einem dpa- Vertreter in Düsseldorf, angesichts des Alters des Bundeskanzlers sei eine solche Uber- legung nicht pietätlos. Es sei auch nicht un- bekannt geblieben, daß es in der CDU bereits vier Anwärter auf die Nachfolgeschlaft gibt, rischen denen ein„hartes Ringer binter den Tulissen“ im Gange sei. Mende nannte Bun- deswirtschaftsminister und Vizekanzler Er- hard, Finanzminister Etzel, Bundestagspräsi- dent Gerstenmaier und Verteidigungsminister Strauß.. 5 Nach Ansicht Mendes ist nicht anzunehmen, daß sich die CDU einstimmig auf einen Kan- didaten einigt. Deshalb sei es nicht ausge- schlossen, dag die 210 Stimmen der Opposi- tionsparteien den Ausschlag geben. Die Er- klärung der FDP-Fraktion in der außenpoli- fischen Debatte im Bundestag, in der eine Allparteien-Regierung unter einem für eine gemeinsame Deutschlandpolitik geeigneten Bundeskanzler und ein Programm des natio- nalen Notstandes angeregt worden Waren, sei nicht überall verstanden worden, sagte Mende Weiter. Es gehe der FDP darum, einen Prozeß des Nachdenkens bei der CDU einzu- leiten, Ein solcher Vorstoß sei bereits Anfang März in den Arbeitskreisen der FDP ein- stimmig beschlossen worden. Mende nahm an einer Sitzung des FDP- Bundesvorstandes teil, der den am Freitag- vormittag in Düsseldorf beginnenden Bundes- Parteitag der Freien Demokraten vorbereitete. Politische Beobachter in Bonn erwarten, daß sich im äußeren Bild dieses Parteitages keine „Sensationen“ zeigen werden. Es gilt als sicher, daß Dr. Reinhold Maier ohne Gegen- kandidaten wieder zum Bundesvorsitzenden Sewählt wird. 1— 3 3— 3 Die Gefahr eines Weltkriegs, sieht die den belgischen christlichen Gewerk- schaften nahestehende Brüsseler Zeitung„Cité“, die die Bundestagsdebatte„ein außerordent- lich bedeutsames Ereignis in der Nachkriegs- geschichte“ nennt:„Auf der rein technisch- militärischen Ebene kann man der Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen einfach zu- stimmen. Auf der politischen Ebene— und sie muß offensichtlich den Vorrang haben— ist die Angelegenheit jedoch problematischer. Im Fall der Bundesrepublik kompliziert sich das Problem durch die besondere Situation gegen- über der Republik von Pankow. Ein etwaiger Konflikt zwischen den beiden ‚Staaten' bliebe nicht begrenzt. Er würde sich zu einem Atom- konflikt, das heißt zum Weltkrieg, ausweiten.“ Die Wiedervereinigung ist unmöglich behauptet die Mailänder unabhängige Zeitung „Corriere della Sera“. Sie schreibt:„Die Bun- destagsdebatte über die Außenpolitik ist hef- tig und konfus gewesen und hat nicht sehr viel geklärt. Sie hat nur geklärt, daß Kanzler Adenauer an die Vernunft appelliert und die Opposition an die Gefühle. Die Opposition hat sich wie gewöhnlich auf das Argument ge- stützt, daß die Politik Adenauers die Wieder- vereinigung unmöglich macht. Das ist ein altes Argument und ist auf eine kolossale Heuchelei gegründet: auf den fingierten Glauben, daß die Wiedervereinigung möglich sei. Die Wahr- heit ist, daß sie unmöglich ist. Die Wahrheit ist, daß es keine Politik gibt, die die Sowjets dazu überreden könnte, der Wiedervereinigung Deutschlands zuzustimmen— und alle Politi- ker Deutschlands wissen das. Aber wenn eine der beiden grogen Parteien diese offensicht- liche Wahrheit anerkennen und sich damit ab- finden würde, wäre diese Partei verloren. Des- halb vergiftet die Heuchelei der Opposition das ganze deutsche politische Leben und zwingt auch die Regierung zur Unehrlichkeit.“ Keine Verminderung der Spannungen erwartet das bürgerliche Amsterdamer„Alge- meen Handelsblad“:„Die Deutschen erleben das Dilemma keinen Krieg oder vollkommene Verwüstung! heftiger als irgendeine andere Nation und man muß sie dafür loben, wenn sie jetzt viel von Moral und Ethik sprechen. Tatsächlich geht es um ihre und unser aller Existenz. Die Opposition gegen Adenauer im eigenen Kreise gegen seine allgemeine Politik hatte einen provinziellen Charakter. Die all- gemeine Beunruhigung und Unsicherheit über die Verwendung von Kernwaffen ist inter- national. Es wäre bedauerlich, wenn das deut- sche Volk sich nicht beunruhigt fühlte. Die modernste Bewaffnung“ Westdeutschlands wird die Spannungen nicht vermindern. Die Furcht Polens und der Tschechoslowakei vor einer neuen deutschen Gefahr wird sie jedoch weiter in die Arme Moskaus treiben. Wenn es nicht möglich erscheint, die Aufrüstung zu be- schränken und die heutige Entwicklung zu bremsen, kann der Kalte Krieg erneut drohende Formen annehmen.“ In der Bundesrepublik bleibt es ruhig Prophezeit der Bonner Korrespondent der Lon- doner„Times“:„Alle Anzeichen besagen, daß sich der aktive Widerstand nicht verstärken Wird. Der DGB- Bundesvorstand ist im allge- meinen ebenso vorsichtig wie die evangelische Kirche. Außerdem hat die ostdeutsche Ein- mischung die umgekehrte Wirkung von dem gehabt, was beabsichtigt war. Insbesondere die ostdeutschen Rundfunksendungen sind unge- schickt gewesen.“ Drei H-Bomben-Mächte sind genug schreibt der liberale Londoner„New Chro- nicle“:„Durch den Mangel einer anerkannten Definition von modernen Fherkömmlichen Waffen wird die ganze Frage undurchsichtig. Die Atombombe ist schon einen Krieg alt. Man kann der Meinung sein, daß ein taktisches Atomgeschütz beispielsweise jetzt unter gie Rubrik der herkömmlichen! Waffen fall!, Falle Westdeutschlands aber bleiben ernst Gefahren. Diese Gefahren sind ebenso psycl logischer und politischer wie auch militärisc Natur. Wenn Deutschland den Ehrgeiz hat, sich dem H-Klub anzuschließen, sollte ihm Wider- stand geleistet werden.“ Erörterung der Sicherheitsprobleme— Gipfel- konferenz im Paris(UP). Der französische Außenmini- ster Pineau erklärte am Donnerstag, er werde anläßlich seines Besuches in Bonn Bundes- kanzler Adenauer ersuchen, ihm seine An- sichten darzulegen, was für einen Sicherheits- plan die Westmächte den Sowiets im Falle einer Gipfelkonferenz vorlegen sollten. Pi- neau, der diese Erklärung bei einem von Pa- riser Journalisten gegebenen Lunch abgab, betonte energisch, er habe nicht irgendeinen auf eine„verschwommene Ideologie“ gestütz- ten„glänzend schillernden Plan“ ausgearbei- tet, den er am heutigen Freitag mit nach Bonn nehme. Diese Erklärung des französischen Außen- ministers stellt das bisher schärfste Dementi zu Presseberichten dar, in denen es hieß, die pineuu heute beim Bundeskanzler rranzosische Regierung sei über die Entschei- dung, die Bundeswehr mit Atomwaffen aus- zurüsten beunruhigt und entsende deshalb eiligst Pineau nach Bonn, um den deutschen Staatsmännern einen französischen Plan zur Schaffung einer„atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa“ zu unterbreiten. Zu den britisch- amerikanischen Vermitt- ljungsbemühungen im französisch- tunesischen Konflikt sagte er, wenn sich Tunesien bereit- fände, sich in Algerien„nicht einzumischen“, könne der Konflikt beigelegt werden. Frank- reich wolle jedoch seine Verbündeten auf die Gefahren aufmerksam machen, die der NATO in Algerien drohten. Zu diesem Zwecke sei die französische Regierung bereit, ihren Ver- bündeten alle Informationen zu geben, die notwendig seien, um die„Realitäten zu er- kennen“. Mondversuchsprogruamm Amerikas Vier Versuche geplant— Sowzetische Einstufenrakete flog 473 km hoch Washington(UP). Die Raketen-Abtei- lung der amerikanischen Luftstreitkräfte und der Armee haben den Auftrag erhalten; vier und möglicherweise fünf Versuche zu unter- nehmen, um unbemannte Weltraumraketen in die Nähe des Mondes zu bringen. Die Raketen sollen den Mond umkreisen und nach Möglich- keit sogar auf ihm landen. Dies gab der ame- rikanische Verteidigungsminister MeElroy be- kannt, nachdem kurz vorher das Weiße Haus offiziell mitgeteilt hatte, daß Präsident Eisen- hower ein amerikanisches„Mondversuchspro- gramm“ genehmigt habe. Für diese Aufgaben seien vorläufig acht Millionen Dollar(etwa 33,6 Millionen DM) bewilligt worden, sagte der Verteidigungsminister. Der Pressesekretär des Weißen Hauses, Hagerty, hatte dazu er- klärt, die Versuche würden bereits seit einiger Zeit vorbereitet. Nach den Darlegungen d Verteidigungsn ters v schen Luftstreitkräf mit einer Dreistufen erste und zw Typ„Thor“ sein. noch entwickelt v. 0. Die Armee wird eine, möglicherweise auch zwei Raketen zum Mond entsenden und hat außerdem den Auftrag, während der Dauer des Geophysikalischen Jahres noch zwei oder drei Erdsatelliten in ihre F 8 ball zu bringen. Wann dies merikanischen amerikani- ond versuche“ ernehmen. Die Raketen vom dritte Stufe rend die umgesetzt werden sollen, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Um zu erfahren, was man von den Planen der Sowjets zu halten hat, gibt es nur den zwei Milliarden Dollar kosten würde, eine Rakete zu bauen, die einen Menschen zum Mond und wieder zurück bringt. Die Rakete müßte einen Schub von etwa 500 bis 1000 Tonnen entwickeln. Es sei jedoch leichter, statt auf dem Mond auf dem Mars oder auf der Venus mit Raketen zu landen, weil diese Planeten eine Atmosphäre besäßen, die zum Bremsen der Raketen ausgenutzt werden Könnte. Die Sowjetunion gab inzwischen bekannt, daß im Rahmen des Internationalen Geophy- sikalischen Jahres von einem im europäischen Teil der Sowjetunion gelegenen Gebiet aus eine Einstufenrakete gestartet worden sei, die eine Rekordhöhe von 473 Kilometern erreicht Rabe. Die Rakete sei mit geophysikalischen Instrumenten für Messungen in den oberen Schichten der Atmosphäre ausgestattet ge- Wesen. Das Gewicht der Rakete einschließlich der wissenschaftlichen Geräte habe 1520 Kilo- gramm betragen. Durch besondere Vorrich- tungen sei verhindert worden, daß die Ra- kete sich bei ihrem Flug um ihre horizontalen und vertikalen Achsen gedreht habe. Dadurch sei die Präzision und der Wert der wissen- schaftlichen Messungen die mit dem Versuch vorgenommen worden seien, beträchtlich er- höht worden. Nach dem Flug sei die Rakete an dem vorherbestimmten Ort niedergegan- Sen. Bundeswirtschaftsminister Erhard hat sei- nen fünftägigen Aufenthalt in Washington Abgeschlossen und ist nach New Vork geflo- gen, wo er mit dem ehemaligen Hochkom- missar in Deutschland und jetzigen Bankier, Mecloy, zusammentraf. Die Föderalistische Union, der vor den letzten Bundestagswahlen erfolgte Zusam- menschluß der Bayernpartei mit dem Zen- trum, wird nächsten Montag wieder aufge- 168t. Vor die Gerichte gingen jetzt die beiden Bundestagsabgeordneten Diel(CDU) und Arndt(SPD), die sich nun schon fast einen Monat lang gegenseitig in der Gffentlichkeit im Zusammenhang mit der Wiedergutma- chung beschimpfen. Zum Tode verurteilt wurden in Kuttenberg (Südböhmen) drei tschechoslowakische Ge- schäftsleute, denen staatsfeindliche Tätigkeit vorgeworfen wurde. Feter Townsend hat formell erklärt, er ge- höre nicht zu den Bewerbern um die Hand von Prinzessin Margaret. Neues uus ailer Welt 95 Kontaktaufnahme glückte zu gut Tragikomödie um Sowzetzonen-Fisckhkutter Berlin(UP), Von einer Tragikomödie um einen Sowietzonen- Fischkutter, der seit Wo- chen im schwedischen Ostseehafen Trelleborg festliegt, berichtete der Untersuchungsaus- schuß Freiheitlicher Juristen. Drei Angehörige der Greifswalder„Produktionsgemeinschaft cer Fischer“ waren mit dem Kutter um die Jahreswende nach Schweden gefahren und hatten dort Asyl erbeten. Auf Anordnung der Zonenbehörden mußte kürzlich die Produk- tionsgenossenschaft eine neue Besatzung nach Trelleborg entsenden, um den Kutter abzu- holen. Die damit beauftragten drei Fischer sollten außerdem mit ihren in Schweden ver- bliebenen ehemaligen Kollegen Verbindung aufzunehmen versuchen, um sie zur Heim- kehr zu bewegen. 5 Die Kontaktaufnahme glückte, nicht jedoch der Plan der Zonenbehör en. Zwei Mitglieder der neuen Besatzung entschlossen sich näm- lich ebenfalls, in Schweden zu bleiben. Einer diesc, drei Fischer wollte zwar nach Greifs- Id zurück, konnte den schweren Kutter je- WAId doch nicht allein fahren. Da er kein Geld für die Rückfahrt hatte, gelang ihm die Rückkehr auf der Ostseefähre erst nach vielen Be- mühungen. Die Greifswalder Produktionsgenossenschaft erwägt nunmehr nach Angaben des Unter- suchungsausschusses, ob sie es Wagen soll, demnächst eine dritte Besatzung nach Schwe- den zu entsenden. Lebenslänglich für drei Ausbrecher Kleve(UP). Das Schwurgericht in Kleve fällte die Urteile gegen zwölf Angeklagte, die am 8. Januar im Mö. Amtsgerichtsgefäng- nis bei einem Ausbruchsversuch den Justiz- Ober wachtmeister Herbert Zeh ermordet sowie einen Justizoberwachtmeister und einen Ju- stizhauptwachtmeister schwer verletzt haften. Drei Angeklagte, Kurt Gantzy, Heinrich Kalk- des für schuldig befunden. Si Ausbruchsversuch mit lebensla hausstrafe bezahlen. G. geklagte erkannte das Ge strafen von acht bis zu 2 Seklagte wurden zu Gef einhalb und vier Jahren v freigesprochen. re An- schen ein- teilt und zwei In 600 Meter Tiefe eingeschlossen Herne(dpa). Zv „Friedrich der Große Meter Tiefe eingeschlo konnten, als durch e Streckenabschnitt auf einer 0 tern zu Bruch ging, in einem nichtbetroffenen Stollenteil unverletzt Zuflucht suchen. Nach Mitteilung der Zechenvet 16 Werden sie durch Preßgluftleitung mit t und Le- bensmitteln versorgt. Die geschlossenen können sich auch mit den gungsmann- schaften verständigen. Die Zeche rechnet da- mit, daß sie die E 5 n in frühe- stens zwei bis drei Prip ron heoyn Verbrecher sprang in den Neckar Daumstadt(dpa). Mit gefesselten Handen Sprang der seit Ende Juli 1957 in Unter- suchungshaft befindliche 26jährige Hans Jür- Sen Gruyters bei Neckargerach in den Neckar, um Darmstädter Kriminalbeamten zu ent- fliehen. Er wollte ihnen am Flugufer angeb- lich ein Versteck mit Diebesbeute Gruyters versuchte, über den an dieser St etwa 80 Meter breiten Fluß zu schwimmen, kehrte aber vor Kälte schlotternd zurück, nachdem die Kriminalbeamten einen Warn- 1er Zeche e sind in 600 Beide Bergleute chlag ein zeinem Ausbruch vor etwa einem Jahr aus de Strafanstalt Kassel- Wehlheiden neuer Straftaten verübt, darunter ein Dutzend Einbrüche und Autodiebstähle. Bei einer Ver- kehrskontrolle schleifte er einmal in Braun- schweig mit einem kurz zuvor gestohlenen Wagen einen Verkehrspolizisten etwa 40 Me- ter weit mit und verletzte ihn schwer. Ende Juli 1957 stellten ihn drei Kriminalbeamte in einer Wohnung in Rüsselsheim. Dabei gab Gruyters aus seiner Manteltasche mehrere Pistolenschüsse ab, die jedoch niemand trafen. Erst nachdem er bei dem Feuergefecht selbst Verletzt worden war, konnte er überwältigt Werden. „Dinosaurier“ darf plakatiert werden München(dpa). Das umstrittene Plakat der Internationale der Fri jenstgegner (Id K), das einen von den Worten„Ausgestor- ben— zuviel Panzer, zu wenig Hirn“ um- rahmten Dinosaurier zeigt, kann jetzt ange- schlagen werden. Die Fünfte Strafkammer des Landgerichtes München I hat am Don- nerstag die vom Münchener Amtsgericht an- geordnete Beschlagnahme der 5000 Plakate Aufgehoben, die der Landesverband Bayern der IdKk hatte drucken lassen. Nach Mittei- lung des IdK entschied die Strafkammer, das grundsätzliche Recht, die Aufrüstung zu kri- 1 tisleren, könne nicht bestritten werden. Auf dem Plakat sei das in satirischer Form ge- schehen. Die Frage, ob diese Satire bestimmt umrissenen Personenkreisen mangelnde Gei- stesgaben unterstellt, müsse verneint wer- den. Der Tatbestand der Beleidigung sei nicht gegeben. „ NEF FPD NE Copyright by Gaydapress, G. 1 9 Verlag v. Graberg& Görg, .(39. Fortsetzung) „Wie ich herkomme? Dumme Frage!“ Angeli Günzburg Donau Wiesbaden schien gereizt, sie war übellaunig und nervös. „Wie ein Schweißhund habe ich mich auf eure Fährte gesetzt. Na, ich kann dir sagen, liebes Kind! Was du mir für einen Kummer machst, das geht schon nicht mehr auf eine Kuhhaut.“ Sie ljef wieder zum Fenster und kam 2u- rück, sich mit einem Paschentüchlein die Luft fächelnd; dabei war es im Zimmer angenehm frisch und kühl, vor dem Fenster bewegten sich die Zweige einer mächtigen Edelkastanie. „Ich kann mir natürlich denken, daß ich dir sehr ungelegen komme. Aber schlieBlich bin ich deine Freundin, und Freundschaft ver- pflichtet.“ 5 8 Berti machte ein betroffenes Gesicht und hob ratlos die Arme.„Aber, Liebling, ich freue mich, daß du da bist.“ 5 „Jetzt lügst du, doch das macht nichts. Und wenn du mich jetzt auch am liebsten dorthin wünschst, wo der Pfeffer wächst: ich bin da, ob du damit einverstanden bist oder nicht.“ Berti schüttelte den Kopf. Sie setzte sich auf einen Stuhl und ließ die Hände im Schoß ruhen. Sie War erfüllt von ganz anderen Din- gen, Angeli war im allerungelegensten Augen- blick erschienen. Berti hatte den Wunsch, Allein zu sein. In ihr war ein Klingen, dem sie lauschen mußte. „Du machst den Eindruck, als wenn du ver- za Ubert Wärst?“ giftete Angeli.„Du bist wohl gar nicht richtig da?“ 5 „Warum bist du so ungehalten?“ fragte Berti. „Verlangst du vielleicht, daß ich lache und hurra schreie?“ Berti war plötzlich sehr müde.„Bist du ge- kommen, um mit mir einen Krach anzufan- gen? Das wäre nicht nett von dir, nein, gar * nicht. Und ich sage dir im vornherein, meine dann hau ich dir eine runter Gute: für einen Krach bin ich nicht aufgelegt, und wenn du dich auf den Kopf stellst, ich mache keinen Zank. Dann kannst du wieder gehen. Sofort!“ „Das meinst du, mein Engel.“ Angelis Augen funkelten.„Und tu nur nicht so naiv. Warum bin ich euch wohl gefolgt? Warum bin ich euch Wohl seit Tagen nachgereist? Warum Wohl?“ Berti lächelte.„Weil du Sehnsucht nach mir hattest und es dir ohne mich langweilig War. Nein, nein, ich weiß; du warst nur neugierig.“ „Neugierig? Da bin ich aber neugierig, von dir zu erfahren, auf was ich wohl neugierig sein sollte.“ „Auf den Mann, in den diese dumme Berti sich verliebt haben könnte.“ Angeli riß sich den Hut vom Kopf und schleuderte ihn auf den Tisch. „Mir machst du kein Theater vor, Berti, mir nicht. Als dein Brief ankam, war ich zuerst erschlagen. Meinem Syndikus habe ich den ganzen Abend verdorben; er hat mich schlieg- Iich behandelt, als wenn ich ein Abwisch Wäre — alles deinetwegen, weil du in meinen Ge- danken geistertest. Dein Brief war ein Schock. Aber jetzt bin ich hier. Du brauchst nicht die Harmlose zu spielen. Wenn du dich von deinem Jürgen Abts hast einwickeln lassen, 80 wickle ich dich wieder raus. Mach dich fertig, Wir fahren sofort!“ „Du bist verrückt!“ Berti lachte, sie bog sich vor Lachen.„Du bist völlig verdreht und über- geschnappt! Ich liebe Jürgen Abts! „Oh, ich bin so verliebt, so verliebt bei- nahe so verliebt wie meine goldige Freundin Angeli. Du— in meinem Leben wWẽar ich noch nicht so glücklich.“ Und Berti legte die Hande vor der Brust zusammen, als müßte sie etwas schützen. Angeli griff sich mit beiden Händen an den Kopf und stöhnte:„Es ist also passiert! Ach du lieber Gott! Ich habe es befürchtet. Da läuft dir so ein Mensch über den Weg. Berti ballte die Fäuste und ihre Augen fun- kelten.„Wenn du ein Wort gegen Jürgen sagst, — 18t ES Alis Zwischen uns— du kannst gehen, und ich will dich in meinem Leben nicht mehr sehen.“ „Also so weit ist es schon.“ Angeli pumpte sich voll Luft und mußte schnaufen.„Und dein Brief? Bitte, Berti, dein Brief!“ Da lachte Berti wieder.„Du dummes Gäns- chen hast ihn bestimmt nicht richtig gelesen. Pa steht alles drin— daß ich verliebt bin, daß Jürgen mich liebt und ich gar nicht die Ab- sicht habe, auf deine Ratschläge zu hören.“ „Moment, mein Kind, Moment!“ Angeli kramte den Brief aus ihrem Handtäschchen. „Laß das!“ sagte Berti.„Ich weiß genau, was ich geschrieben habe. Hätte ich dir gesagt, daß Jürgen der netteste und sympathischste Mann ist, den du dir vorstellen kannst, wäre das für dich gänzlich uninteressant gewesen. Oh, du Wärst sogar maßlos enttäuscht gewesen. Habe ich nicht recht? Wärst du sonst gekommen?“ „Wolltest du mich mit dem Brief nur hier- her locken?“ fragte Angeli düster. „Aber nein, ich kann dich überhaupt nicht brauchen, Ich wollte die Sache für dich nur spannend machen. Ich kenn doch meine Angeli. Du mußt auch ganz schnell wieder verschwin- den, verstehst du? Und Was Jürgen angeht: mein Herz! Ich sage dir, du gäbest seinet- wegen deinen Syndikus auf.“ „Und trotzdem wirst du ihm den Laufpaß geben und sofort abreisen.“ Berti schüttelte zweifelnd den Kopf.„Du spinnst wohl, Angeli, was?“ „Weißt du, wer Jürgen Abts ist?“ „Was soll das?“ „Hat er dir aus seiner Vergangenheit er- zählt?“ „Er hat mir alles erzählt.“ „Hat er dir erzählt, daß er das Leben einer Frau auf dem Gewissen hat? Hat er dir er- zählt, daß er eine Frau in den Tod getrieben hat?“ 2 „Jürgen?“ Berti wurde kalkweiß und ver- mochte nur noch zu stottern. „Du mußt ihn dir aus dem Kopf schlagen, du kannst ihn unmöglich heiraten!“ rief An- geli. 5 3 2 5 1 Berti hatte die Hände gegen die Knie ge- stemmt und saß mit krummem Rücken ohne jede Bewegung., Da sagte Angeli ihr alles, Was sie von Herrn Bernhuber aus München wußte. Vor dem Fenster bewegten sich die Aeste der Kastanie. Der Duft der Blumen drang bis ins Zimmer. Berti hatte kein Gefühl. Sie hörte Angelis Stimme und nahm vielleicht auch auf, was sie sagte, doch sie erlebte noch einmal den Augen- blick, da Jürgen sie vor einer Stunde im Wala geküßt hatte. „Das ist alles nicht wahr! Das ist alles nicht wahr!“ stöhnte sie.„Das kann ja nicht sein!“ „Du wirst es erleben.“ Angeli triumphierte heimlich.„Dein Vater hat bereits einen Rechts- Anwalt beauftragt, gegen Herrn Abts entspre- chende Schritte zu unternehmen.“ „Papa? Du lügst, Angeli!“ „Wenn man etwas sagt, was der andere nicht gern hört, dann lügt man“, sagte Angeli Schnippisch.„Warte nur, du wirst sehen.“ „Aber das ist ja unmöglich, Papa hat sick mit Jürgen glänzend verstanden.“ „Deill Vater?“ 8 „Ja. Hat er dir das nicht gesagt? Ich hatte ihn gebeten, nach Forst zu kommen und Sich Jürgen heimlich anzuschauen. Ich wollte wis- sen, Was er von ihm hielte. Ich wollte seine Zustimmung haben. Abts hat dann Papa auf- gefordert, an unseren Tisch zu kommen.“ „Dein Vater hat mir das alles verheimlicht“, sagte Angeli und rig wütend an ihrem Ta- schentüchlein.„Das finde ich reichlich schuftig von ihm. Aber als er bei euch war, wußte er ja auch noch nichts von der Vergangenheit dieses Jürgen Abts. Dein Papa war sehr auf- gebracht, darauf kannst du dich verlassen Siehst du, Berti, deswegen mußt du sofort Ab reisen. Du glaubst nicht, was ich mich um dic gesorgt habe. Weil ich deinen Papa nicht er- reichen konnte— es hieß immer, er sei Ver- reist, er sei auf einer Geschäftsreise hab ich ein Detektivbüro beauftragt, deinen Schul zu übernehmen. Ich wußte Ja nicht, zu wi allem dieser Abts fähig ist.“„ Fortsetzung folg 70 schuß abgegeben hatten. Gruyters hatte nach eine Serie Eine jedem schön FErfah. Lenz mante Ein. Strahl Blauu, net d lings! gang durch schen Vorfr deren Dies kleine rasch. den langs und tönt. ganze Tager Was leben grüßt Hoffe schen mit 5 nehm den 4 Sei Tra Wün; D . N. ec 1 „ * Der erste Spaziergang Eine Zeitlang mißtraut man der Sonne in jedem Frühling noch, auch wenn sie noch 80 schön und lockend scheint. Man weiß aus Erfahrung, daß ein Sonnenstrahl noch keinen Lenz bedeutet, und trottet in seinen Winter- mantel gehüllt durch die Straßen. Eines Tages aber ist es dann soweit, dann strahlt der Hin in einem unwirklichen Blau, es wird m aim Zimmer, man öff- net die Fens und schnuppert in die Früh- Iingsluft. Eigentlich sollte man einen Spazier- gang machen man— einen Bummel durch den hellen g, den dieser Tag uns schenkt. Nur 0 flegen diesen ersten Vorfrühling machen, die an- deren Leute gehen 2 3 Dieser Bummel einer richtigen kleinen Entdeckungsfahrt, auf der man über- rascht fests 5 schon an den Weiden längst den Lenz! 1 ang und hier und dort munter tönt. Mit einem U ganze Welt verwandelt 2 Tagen noch die Scl was grau in Regen lebendig, wiegt sich grüßt hoff nehmen eir den Alltag il Wir gratulieren Seinen 25. Geburtstag feiert heute Herr Viktor Transier, Zähringer Straſse 42. Unsere besten Wünsche für die Zukunft. Beilagenhinweis Unserer heutigen Kusgabe liegt ein Prospekt des bekannten Rundfunk- und Fernseh-Hauses Kai bel& Knörzer, Mannheim, O3, 912 bei, den wir der Beachtung unserer Leser emp- zehlen. „Nit festen Füßen auf der Erde sfehn“. Sinnvolle und erhebende Schulentlassungsfeier im Vereinshaus „Mit festen Füßen auf der Erde stehn und doch sich nicht im Drang der Welt verlieren, in Schönheit wandelnd und doch Wege gehn, die über Lärm und Lust des Tags zum Himmel füh- ren— mit diesem Gedichtwort von Adolf Holst beschloſd am gestrigen Vormittag Mittel- schullehrer Zeitz seine gehaltvolle und von dem Ernst der Stunde getragene Entlassungsansprache an die 35 Knaben und 58 Mädchen, die nun die Volksschule verlassen und in das Leben hinaus- treten. In seiner Ansprache betonte Lehrer Zeitz daſz die Schulentlassung einen wichtigen Lebens- abschnitt vollende, der vor acht Jahren zum er- sten Mal in einen gemeinsamen Kreis mit Auf- gaben und Pflichten nach unbeschwerten Kind- heitstagen geführt habe. Erfreulich sei die Tat- Sache, daß alle Entlaßschüler mit Vertrauen in die Zukunft blicken können, da sie alle Lehr- stellen besitzen. Aber der Schritt ins Berufsleben bedeute auch die Aufnahme des Lebenskampfes und die Schüler würden rasch zu spüren be- kommen, daß niemand etwas geschenkt bekomme und daß es starken Willens bedürfe, um das ge- steckte Ziel Leben zu erreichen. Die Ge- fühlskälte grauen Alltags könne nur dann überwunden werden, wenn die zukünftige Arbeit ein Tätigkeitsfeld darstellt, das nicht als not- weniges Uebel und Gelderwerb angesehen wird- Die Schule gab einen Wissensvorrat Fertig- im des und keiten um im Lebenskampf bestehen zu können, gab auch Erinnerungen und Erlebnisse, die g irzelt in den jungen Herzen sind. Die Pfeiler sollte deshalb noch einmal, in die s Spiels, des Liedes und der Dichtkunst kür die es sich neben der Alltagsarbeit zen lohnt. Seine Schluß 8 nicht nur für den Arbeitskraft, sondern echte, Menschen. Diese Ansprache stand im Mittelpunkt der dem Dichter Joseph von Eichendorff gewidmeten Feier 1 n Leben und Werk in Gedichten. Liedern Der Schulchor, örderung lautete Beruf eine taugliche und wertvolle tiefe des Klaviervorträgen lebendig wurd die Sprecher und die Solisten gaben unter der Leitung von Lehrer Zeitz ihr Bestes und be- um den Rattenfänger von Hameln nach einer sonders das in trefflicher Weise gebotene Spiel alten Sage lieſd deutlich die schlechten mensch- lichen Eigenschaften, Undankbarkeit, Geiz und Stolz hervortreten, denen die mahnende For- derung gegenübergestellt wurde im Leben de- mütig, milde und rein zu bleiben und damit zu einem neuen Geschlecht zu werden. Rund 30 Mädchen der verschiedenen Klassen umfaßte das Flötenorchester, das unter Oberlehrer Kurzen- häuser mit Blockflöten und den Orffschen In- strumenten Triangel und Tamburin drei ausge- zeichnete Kostproben solider musikalischer Aus- bildung bot. Reklor Grotsch sprach dann die Abschiedsworte an die Entlaßschüler. Noch einmal mahnte er die Mädels und Jungens in der so stark herbeige-⸗ wünschten Freiheit des Lebens, dessen Arme die Jugend nun umfangen würden, die Entschei- dung im richtigen Weg zu suchen, da die Arme dieser Welt hinauftragen aber auch hinabstoßen könnten. Schule und Elternhaus waren die er- sten Mächte, die der Jugend das Rüstzeug für die Bewährung im Dasein gaben und die Jugend Sollte diese Tatsache als Jungborn in allen Fähr- nissen nicht vergessen. Die Erinnerung, so meinte Rektor Grotsch mit einem Dichterwort, sei das einzigste Paradies aus das man nie vertrieben werden kann. Mit den besten Segenswünschen ent N die Schüler und die Schüler und Schülerinnen bewiesen durch die Ceberreichung von Geschenken an die Lehrer Kopfmann und Zeit: ihre dankbare Anerkennung. Rektor Grotsch durfte dann auch noch Buchpreise für besten Leistungen und gutes Betragen an die er 8 er 0 5 ler und Schülerinnen Karin Bühler, Rita Prinkaus, Rolf Marzenell, Hans-Peter Elsner, Günter Sandmaier und Gerd Winkler über- reichen, während er die bereits erfolgte Aus- zeichnung von Helga Merker mit dem eronika- Haakmann-Preis und Bernd Hirsch und Jürgen zaufelder mit dem Albert-Schweitzer-Preis noch einmal herausstellte. Die zahlreich erschienenen Lehrkräfte unter ihnen auch die früher an der hiesigen Schule tätigen Erzieher und die in stattlicher Zahl erschienenen Eltern waren mit Recht stark beeindruckt von einer Feier, die Geist, Gehalt und eine straffe Organisationshand erkennen ließ und damit für die Arbeit an der Schule ein schönes öffentliches Zeugnis war, das man nur dankbar anerkennen darf. Pferdezucht- und Rennverein hält Rückblick und Ausschau Mit seiner Jahreshauptversammlung am heuti- gen Abend im Badischen Hof gibt der Pferde- zucht und Rennverein nicht nur einen Rück- blick auf die Arbeit des vergangenen Jahres sondern auch in gleicher Weise dient diese Ver- sammlung der Beschluß fassung über die kom- menden Ereignisse, die in den nächsten Monaten von maßgeblicher Bedeutung für die weitere Entwicklung des traditionsreichen Vereins über- haupt sein werden. Wir dürfen deshalb die Bitte des Vereins hier wiederholen, daß sich in Anbetracht der Wichtigkeit dieser Versamm- jung die Mitglieder recht zahlreich beteiligen wollen. mmer. wenn es Siſt der tut gut Fristablauf bei der Kriegsschadenrente Der Bund der vertriebenen Deutschen gab stenausgleichsgesetz Kreis der Anspruchsberechtigten auf Kriegsschaden- rente gehören, bis spätestens 31. März ihre Anträge auf diese Rente bei den zuständigen AJusgleichsämtern stellen müssen. a Sind unsere fetten Jahre vorüber? Past drei Millionen Tonnen Kohle auf der Halde, Feier- schichten an der Ruhr, beschäftigungslose Frach- ter in den Häfen, wachsende Arbeitslosenziffern, Börsensturz an der Wallstreet! Das sind die Schlagzeilen der letzten Zeit, die uns alle be- unruhigt haben. Bahnt sich eine Krise an, oder hat sich unser Konjunkturtempo nur verlang- samt? gedem von uns brennt diese Frage auf den Nägeln. Was sagen die Verantwortlichen und Wirtschaftsexperten zu der Entwicklung? Repo- ter der„Münchner Illustrierten“ haben eine Reihe einflußreicher Leute um ihre Memung be- Tragt. Ihren großen Bericht lesen Sie im näch- Heft. ten —— „„ mit, Der Mabrer Schnell und sein Seselle sind pönktlich Tag för Jag zor 5 Stelle. Man hat sie gern, sie sind quf Draht: Wohl dem, der eine Quickly hat! Es gibt nichts Zover- lässigeres als die Quickly. Motor und Zentralpressrahmen sind nicht umzobrin- 2 gen. Und Quickly- Fahren ist so billig. Die Quickly ist- mit Falle Wo immer Frauen frühſahrsmü- de, abgespannt u. erschöpft sinu, können sie nichts besseres tun, als zu diesem großen Helfer der Frauen greifen. Frauengold ist ellein auf die Frau abgestimmt u. hat sich tausendfach bewährt. int N 700 000 ERemplaren- das erfolgreichste Moped Deutschlands. Qoickly-N DM 514. Quickly-S D 559. Quickly-. DM 646. Quickly- Cavallino DM 734. Kleine Anzahlung) Küchenbüffet natur poliert, 120 em breit, für 70 DMͤ ö zu verkaufen. H. Sürgy Gengenbacher Str. 4 a Derlobungs- fertigt an und Hermäblungsſcarten Gludtwmunscbſcarten NECRKRAR- ff I Seckenheim: Germanid- Drogerie W. Höllstin Jie e ofen. Jett Weischt SA IVV Soviel weiger! Traumhaft, diese Waschkraft! Und die milde, weiche Lauge: Wie wohltuend ist sie für Ihre Hände und die zarteste Feinwäsche. Ein Versuch wird es be- stätigen: Das neue Suwa ist jetzt noch Wertvoller für Sie— und für Ihre Wäsche! Und auch in der Waschmaschine wäscht es Suwa-weiß wie nie zuvor. Wer„besitzt“ einen Führerschein? Interessantes Urteil des Bundesgerichtshofes Nach der Straßenverkehrsordnung(StVO) Macht sich jeder bar,„ein K Hahr- Zeug führt, ohne einen Führerschein zu besit- zen“. Wie ist nun aber der Begriff„bes gen“ im Sinne dieser Gesetzesvorschrift auszu- zegen? Mit dieser Frage hatte sich der Ver- kehrssena Bundesgerichtshofes in einem Fall zu befass n, in dem sich der bei einer Pol eikontrolle nicht konnte, weil er seinen Fül rerschei naten verlegt hatte. Der Führerscl sich erst viele Wochen Später in einem Büro- Schrank. Der Fahrer wurde Wegen Vergehe gegen die StVO verurteilt, I gerichtshof hatte als Revis en Bedenken, die ö Wer bei einer Kontrol 8 11 betonte er, genau Al zu geben, Wo si und dunft darüber h sein Führerschein befindet, ihn erst suchen muß, ohne Sicher zu Sein, ihn auch zu finden,„besitzt“ ihn im Sinne Ve We der StyoO nicht mehr. Das gilt ebenso für einen Fahrer, dem der Führer n gestohlen wurde oder sonst abhanden gekommen ist. Auch der von einer deutschen Behörde aus- gestellte internationale rerschein, den der Angeklagte dem Polizeib FAE Eine Sonder kehr wurde Stellen in Kreuzlin Oster feiertage karten und in der Zeit v brochenen vie Grenzzone. gelung im kleinen Grenzver- en den zuständigen Amts- zen und Konstanz für die berechtigen m ununter- E In der April zu Aufenthe Arbeitsverträge Zwischen Ehegatten Das Finanzministerium Baden- Württemberg hat darauf hingewiesen, daß nach einem Ur- teil des Bundesfinanzhofes vom 8. Dezember 1957 Arbeitsverträge zwischen Ehegatten nur Ausnahmsweise beim Vorliegen ganz beson- derer Umstände steuerlich anerkannt werden Können. Aus der vorbehaltlosen Annahme der von einem Ehegatten einbehaltenen Lohn- Steuerbeträge durch das Finanzamt kann nach der Mitteilung des Ministeriums nicht gefol- gert werden, dag das Arbeitsverhältnis zwi- Hire den Ehegatten steuerlich anerkannt wird. Grenzdokumente im Italienverkehr bleiben Rückfragen des ADAC bei italienis n Be- hörden ergaben, daß mit einer Liberalisie- rung des Kraftfahrzeugverkehrs nach Italien bis zum 1. April auf keinen Fall zu rechnen iSt. Wie der ADAC mitteilte, konnten sich die italienischen Dienststellen auch auf ein teren Termin des Jahres 1958 nicht festles Grenzdokumente im Kraftfahrzeugverkehr ach Italien seien deshalb nach Wie vor er- forderlich. Auch die Post erhöht Zeitkartengebühren Neben der Bundesbahn wird auch die Bun- Jespost vom 1. April an die Zeitkartengebüh⸗ ren für Postomnibusse erhöhen. Wie das Bundespost ministerium mitteilte, werden bei beiden Verwaltungen die Zeitkarten Künftig nach gleichen Grundsätzen berechnet. Danach Sollen die Kosten für Zeitkarten des Berufs- Verkehrs um durchschnittlich 45 Prozent, die des Schülerverkehrs um etwa 8 bis 10 Pro- zent erhöht werden. Gib acht auf die Straße Die Arbeitsgemeinschaft für Verkehrssicher- heit und die Bun erkehrswacht haben zu einem„Verkehr herheitstag 1958“ aufgeru- ken, der am 17. Mai stattfinden soll. Der Tag Steht unter den Motto„Gib acht auf die Straße“ und soll un besonderer Berücksich- tigung der Kinder und ihres Schulweges die Verkehrsdisziplin! und Unfallgefahren verhüten. Die Schi aft hat der Bun- desverkehrsminister, Dr. Secbohm, übernom- men. 1b 28 auf der NN Plaſcat zum Vercehrssicherheitstag am 17. Mui 1958, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft für Verkehrssicherheit, Bad Godesberg, im Auftrage des Bundes erehrs ministeriums Unser Wetterbericht Ubersicht: Süddeutschland bleibt im Ein- flußbereich des Atlantischen Tiefdrucksystems. Die Zufuhr milder Meeresluft aus Südwesten hält daher an, und einzelne Randstörungen verursachen veränderli Vetter. Vorhersage: V nde Bewölkung, nur Wenig lag, mild, Höchsttemperatu- ren bis 15 Grad. mild und nicht Bessere Einrichtungen im Schlachthof Mannheim(sw). Die hygi neimer die 1 Lokalzeitungen be- sollen jetzt verbes- ung hat die Stadt- Verwaltung technische Verbesserungen in eini- gen Schlacht- und Vorkühlhallen ar gündigt. Das Fleisch beanstandete a in Zukunft durch verschliegbare Gitter trennt. Ferner soll eine der Töte! uchten in der Schweineschlachthalle zune b Versuchs- Weise umgestaltet werden. Bei Großvieh WIII man die Erfahrungen abwarten, die mit dem sogenannten Schlachtkarussell in anderen Städ ten gemacht werden. Für das soeben in Be- trieb genommene Seuchenschlachthaus ist eir Desinfektionsanlage entwickelt worden. Der Marktbeginn und der Beginn der Schlachtun gen wurde vorverlegt. Die Verwaltung dränge auch darauf, daß die Schlachtungen nicht al- lein auf den Montag zusammengedrängt wer- den, auch diesntags und mittwochs solle mehr Als bisher geschlachtet werden. vor einiger Zeit in anstandet worden Wwarer „Süd weſtd. Rund ſchau Ladenräuber erbeutete 54 Mark Carlsruhe(sw). Eine Große Strafkam- des Landgerichts Karlsruhe hat einen 35. echaniker Aus He Atte i alle, drei und im hatte dort die zwe den Inha Mit 15 J te er das Weite. chen Monat raubte er auf di se eines Durlacher Noch 1 15 Nitritanklage gegen Freiburger Metzger Freiburg sw). Die Freiburger Staats anwaltschaft hat beim Schöffeng An- klage gegen den Inhaber 5 einer Großmetzgerei und den Leiter Warenabteilung des Betriebes erhobe Die beiden Angeklagten sollen rund 15 Kilogramm Natriumnitrit widerrechtlich verwendet haben. Sie waren am 15. März auf Grund der Aus- Sagen eines auswärtigen Großhändlers für Metzgereibedarf festgenommen worden, sind inzwischen aber wieder auf freiem Fug. Wäh⸗ rend der Angestellte die Verwendung von Nitrit zugab, bestritt der Inhaber, davon ge- Wußt zu haben. Ein Rastatter Händler für Metzgereibedarf, der àm 20. März auf Grund einer Haft- beschwerde auf Anordnung des Landgerichts Baden-Baden aus der Unte nungshaft ent- lassen worden war, ist erneut in Haft genom- men worden. Die Verhaftung erfolgte auf Antrag der Staatsanwa den-Baden durch Entscheidung de Sgerichts. Der Händler hatte bere Während seiner ersten Untersuchungshaft den Verkauf von 280 kg Natriumnitrit an rund hundert Metz Ser zugegeben. Er weigerte sich jedoch, die Namen dieser Me anzugeben. Gefängnis für einen Rohling Freiburg(Isw). Zu neun Monaten Ge- känngnis ohne Bewährung verurteilte der Frei- burger Amtsrichter einen Pflasterer aus Frei- burg, der zum 13. Male vor Gericht erscheinen te, um sich wie schon häufig, wegen eines Rohheitsde es Zu verantworten. Der Ange- klagte war in die Wohnung seiner geschiede- nen Frau eingedrungen, hatte die Frau auf die Straße gejagt, verprügelt und anschließend in den Gewerbekanal geworfen. Sobald die Frau aus dem eisigen Wasser herausklettern Wollte, trat ihr der Rohling auf die Hände,. Da ur- sprünglich angenommen worden War, der Pflasterer habe seiner Frau auch Steine àuf den Kopf geworfen, wurde ihm zunächst ein Totschlagsversuch zur Last gelegt. Dieser Vor- Wurf ließ sich aber nicht aufrechterhalten. Die malträtierte Frau war schließlich von Passan- ten aus dem achtzig Zentimeter tiefen Eis- Wässer des Kanals herausgeholt worden. Die Retter konnten jedoch nicht verl ndern, daß de von dem Mann danach noch einmal mit Tritten traktiert wurde. Schwarzsender aus Liebhaberei Freiburg(sw), In letzter Zeit wurden in Freiburg und Konstanz mehrere Schwarzsen- der entdeckt und von der Polizei Stillgeleg 1 jurchv d um Sender, die von Amateuren aus Liebhaberei gebaut und unbe- kümmert oh migung der Bundespost betrieben worden Waren. Die Oberpostdirek- tion Freiburg hat dazu mitgeteilt, daß die öfkentlichen Fernmeldedienste wie Rund Unk Polizei- vor Störungen durch die egolsti des Funkse müßten. der Post sei Zeit, bis ein Es sei jede elner Liebhaber geschützt werden 1 Funküber wachung nur eine Frage der entdecel eine Genehmigung 1e rern DRK- Blutspendeaktion auch in Südbaden Kehl(sw). Die Blutspendeaktion des Deut- schen Roten Er in Baden- Württemberg, nen hat und sich bis- g und Nord Südbaden forte Blutspe tion in Südb hr gutem Erfolg in Kehl stat ich über 200 freiv Utspen- der gemeldet, so daß glei r Spen- demtermin fü Werden mußte. Das mit den Blutspen- 40 8 ganzen Land, die einen Bedarf von etwa 150 000 Blutkons ude für se den. In dem Bau schaftsamt u auch g Werden.! 5 Kehler das Projekt. 50 000 Hausbriefkästen für neun Städte Freiburg sw). In einer Briefkasten aktion der Oberpostdirektion Freiburg, die am 1. März angelaufen ist, sollen in den südbadi- schen Städten Freiburg, 5 Stanz, Lahr, Lörrach, Offenburg, Rastatt, Sin- gen und Villingen 50 000 Hausbriefkästen an- gebracht werden. Mit dieser Rationali rungs- maßnahme, die auch in anderen Bundesgebie- ten läuft, will die Bundespost Postzustel- Iung rationalisieren und den meist schwer Be packten Brief ern das Treppensteigen Sparen. 1 Neue Lehrsäle für das Staatstednikum Karlsruhe(sw). In Karlsruhe wird in Kürze mit den Bauarbeiten für den Neubau eines Leh aud Kessell und Pumpenstati ür das Kal 5 nikum begonnen. Die Baukosten für den zwei- geschos Neubau 0 rund 2,5 MI Zr soll 16 Lehrräume für 500 Stu denten aufnehmen. OB-Kaudidaten nominiert Delegiertenkon- nat Oberbürger- zinhaus als Kandidaten S Oberbürger- Haus, der sich Hat sich zu Dr. Neinhaus als Heidelberg(sw). Eine ferenz der Heidelbeer meister Dr. Carl für die am 8. Juni st Meist mie SPANISCHE EIERNUDFEL-5UPPE kin kintopfgericht aus dem sonnigen döden-eine Neuentdeckung für hre Küche- mit dem Kurzen Birkel faden. Nach dem fezept, das auf jeder Packung Suppeneinſagen steht. Kochfertig geschnitten e kein Uberhängen am löffel bequeme Portionseinteilung KURZE 561K mit dem hohen Eigehalt ikke/ vo. Zähringer Straße 66 Tur dle uns erwiesenen Jufmerſtonmlelien und schonen Seschenſee anla lich der Nonfimalion unseres Guſgelo Hnorid denten wir rechi perælich Peter Erni und Frau Mhm.-Seckenbeim, 28. März 1958 0 Bis Montag 20, So. 15.30, 18.30, 20.30 Uhr Das Wwirishaus im Spessart.) Soeben 6 Wochen lang in Mannpeim gelaufen.. So viel können Sie gar nicht lachen, Was es hier zu lachen gibt. 5 In Spät, 22.15„Schüsse peltschen duroh die Nacht“ bienstag und Mittwoch: Sanktressor 713 mit Hardy Krüger und Martin Held 15 Hodchdüpn Guffragen ht Vorteil i Bis Montag 20, S0. 16, 19 und 21 Uhr 7 Jahre Pee(22 Jahre) ADRIAN HOVEN GUDULA BLAU GUNIHER PHILIPP Die große Musik- und Lachparade Sonntag 13.30 Uhr Für 18 Jugend- Dick und Doof Schrecken der Kompanie 1 * Freitag 20.15 Uhr, Samstag, 22.30 Uhr „Ein fetzen Leben“(16) Samstag bis Montag der Farbfſim „bie Zwillinge vom Zillertal!“(12) nach dem kerzen des publikums mit Isa u. Jutta Günther, H. Moser, Marg. Haagen. Werner Fink u. v.a. 1 WO. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20.30 Uhr 15 in Ihrer Heimatzeitung ist immer e Helle, saubere Werkstätte zirka 80 qm groß Gebrauchter 3 füriger Kleiderschrank Zett, Nachttisch und Rost und guterhaltener Kinder- Sportwagen billigst abzugeben bei: Hauck, Zähringer Straße 101 aud als Lagerraum sofort zu vermieten. Freiburger Straße 47 frühe: Saskia Saatgetreide Der„Neckar-Bote“ beine Heimatzeitung unterrichtet schnell, verldssig und ausführlich 7 Runkelsamen Vorrätig: Norddeutsche Saatkartoffeln „Vera“ Oberambacher frühe Düngemittel aller Art Torf— Huminal Kleinsämereien Kleesamen Alex. Schmich Landesprodukte Gut ruhen, froh und ge⸗ kräftigt erwachen! Durch Doppelherz, den Balſam für die Nerven, die Wohltat für Herz und Kreislauf, dem Körper wiedergeben, was der hetzende Klitag ihm Erstlinge nimmt. Die aufbauende, Doppelherz⸗Kur ſchafft Lebensbejahende. 5 ob EHkER z 5 Anerkannt nochwertige Vitalſtoff- Kombination 9855 7 uin Apotheken und orogesles unde klär, fen. den Agite gen aufg tät