rn * hn Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 35 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 55 Dienstag, den 8. April 1958 10.58. Jahrgang DAS WICHTIGSTE VOM SPORT KSC eroberte die Spitze 0 Der Karlsruher S0 hat durch einen 2:0 Sieg über FSV Frankfurt die Frankfurter Eintracht, die sich von Fürth 1:2 überrum- peln ließ, von der Tabellenspitze verdrängt. Fürth und der 1. FC Nürnberg, der den BC Augsburg 4:1 abfertigte, haben immer noch Chancen für die Teilnahme an den Gruppenspielen um die deutsche Meister- schaft. Weitere Ergebnisse: VfB Stuttgart gegen Ss Reutlingen 1:0, VfR Mannheim gegen Bayern München 0:2, 1860 München gegen Stuttgarter Kickers 2:1, Schweinfurt 95— Jahn Regensburg 8:0, Viktoria Aschaf- fenburg— Kickers Offenbach 4:2. Die deutsche Fußball-Jugendauswahl kam nach ihren Siegen über Usterreich und die CSR in Ubach-Palenberg gegen Belgien nur zu einem 2:2- Unentschieden. Die Ent- scheidung über den Sieg in der Gruppe B fällt am Mittwoch in Saarbrücken beim Spiel Deutschland— Italien. Bei den Vorkämpfen um die deutsche Ringer meisterschaft besiegte der württem- bergische Meister ASV Schorndorf den ba- dischen Meister KSV Wiesental mit 14:6 und der pfälzische Meister VfL Thaleisch- weiler den VfL Wolfsburg mit 17:4. Schorn- dorf und Thaleischweiler treffen am kona- menden Samstag aufeinander. Toto-Reihle: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 1, I, 2, 0, 2, Lotto-Reihe: 23, 24, 29, 36, 44, 49(40). Proteste gegen die Atombewaffnung In zehn Tagen fällt die Vorentscheidung— Sozialistenjugend fordert Generalstreik Bonn(E. B.) Zwischen dem 16. und 18. April wird in Paris eine Vorentscheidung darüber fallen, ob auch die Bundeswehr zusammen mit anderen NATO- Streitkräften mit taktischen Atomwaffen ausgerüstet wird. Die Verteidi- gungsminister der 15 Mitgliedstaaten des At- lantikpaktes werden nun in der kommenden Woche in der französischen Hauptstadt über einen Geheimbericht der militärischen Füh- vungsstellen der NATO beraten, der die ato- mare Ausrüstung auch anderer als nur der anglo- amerikanischen Verbände vorschlägt. Den Verzicht auf jede Ausrüstung deutscher Streitkräfte mit Atomwaffen forderten die Delegierten des Kongresses der Sozlalistischen Jugend Deutschlands zum Abschluß ihrer Ta- gung in Westberlin in einer einstimmig ange- nommenen Entschließung. Darin werden außerdem das Verbot von Raketenabschuß- basen und der Lagerung von nuklearen Waf⸗ en auf deutschem Boden verlangt. Kontroll- flüge amerikanischer Atombomber über der Bundesrepublik sollten nach Ansicht der So- Zialistischen Jugend ebenfalls untersagt wer- den. Gleichzeitig wird die sofortige Aufnahme von Verhandlungen über die Bildung einer Atomwaffenfreien Zone in Europa gefordert. In einem„Aufruf an die deutsche Jugend“ erklären die Delegierten, daß sie zur Abwen- dung des Atomtodes alle Mittel, wenn erfor- derlich auch den politischen Generalstreik, für notwendig halten. Auch der Liberale Studentenbund Deutsch- lands(LSD) hat zu Ostern in einer in Bonn ausgegebenen Erklärung gegen eine Ausrü- stung der Bundeswehr mit Atomwaffen und die Lagerung nuklearer Munition im Bundes- gebiet Stellung genommen. Diese Maßnahmen würden abgelehnt,„solange sie wie bisher mit der Mißachtung aller Möglichkeiten und An- gebote im Hinblick auf eine militärische Ent- spannung Hand in Hand gehen“, Eingabe norwegischer Sozialisten Zählreiche sozialistische Abgeordnete des norwegischen Parlaments haben in einer Ein- gabe an ihre Regierung gegen die atomare Bewaffnung der deutschen Bundeswehr prote- stiert. Nach Auffassung der Abgeordneten Würde die Atombewaffnung der Bundesrepu- blik dazu führen, daß auch die Sowietzonen- republik und andere osteuropäische Länder Mit Atomwaffen ausgerüstet werden. Die Hoff- nung der ganzen Welt auf eine Entspannung und Abrüstung würde dadurch zerstört wer- den.„Norwegen muß dieses Unglück verhin- dern, indem es grundsätzlich gegen die Sta- tionierung von Raketen mit Atomsprengkép- len in der Bundesrepublik Stellung nimmt.“ Die Eingabe wird von 42 der 78 sozialistischen Abgeordneten im norwegischen Parlament un- Terstützf. Brentano in Madrid Madrid(dpa). Bundesaußenminister von Brentano ist am Sonntag mit dem Kraftwa⸗ gen von Granada kommend in Madrid einge- troffen. Der offizielle Teil seines Spauienbe- suches beginnt am heutigen Dienstag, wenn er vom spanischen Außenminister Castiells zu einem politischen Meinungsaustausch emp- fangen wird, Anschließend wird das deutsch- spanische Vermögensabkommen unterzeich- net. Für Mittwoch ist eine Aussprache mit Staatschef Franco vorgesehen. Moskau droht mit neuen Atomversuchen Chruschtschow schrieb an die NATO- Staaten — Auch Produktionsverzicht der Sowzets? Moskau(UP/ dpa). Die sowjetische Re- gierung hat die diplomatische Osterpause mit einer Serie von Noten an den Westen unter- brochen, in denen eine Wiederaufnahme der sowqetischen Kernwaffenversuche für den Fall angedroht wird, daß die USA und Groß- britannien sich dem sowzetischen Verzicht auf derartige Versuche nicht anschließen. Mini- sterpräsident Chruschtschow teilte zahlreichen NATO- Staaten, unter ihnen die Bundesrepu- blik Deutschland, den Beschluß seiner Regie- rung mit, die Versuche mit allen Atom- und Wasserstoffwaffen in der Sowzetunion vom 31. März an einseitig einzustellen. In dem Schreiben an Eisenhower, das am Samstagabend in Moskau veröffentlicht wurde, heißt es, wenn die Regierungen der Atom- mächte dem sowjetischen Appell folgen und auf weitere Atomversuche verzichten, würde ein großer Schritt zur Herstellung wirklichen Vertrauens zwischen den Staaten und zur Festigung des Friedens getan. Durch einen entsprechenden Schritt der USA könnte eine Einstellung der Atomwaffenversuche überall und für alle Zeiten möglich gemacht werden. Gerade die Sowjetunion und die USA, die als erste Staaten Atom- und Wasserstoff- bomben entwickelt hätten und über bedeu- tende Vorräte dieser Waffen verfügten, soll- ten als Initiatoren bei der Einstellung der Atomversuche auftreten. Chruschtschow weist in seinem Brief auf die Gefährdung der Gesundheit der Men- schen durch die Atomversuche hin, Deshalb dürfe die Einstellung der Atomversuche nicht länger aufgeschoben werden. Da g värtig nur drei Staaten Kernwaffen besitzen, sei ein Ubereinkommen über die Einstellung ver- hältnismäßig leicht zu erreichen. Das Weiße Haus in Washington stellte fest, die Note Chruschtschow sei nur eine Wie- derholung der Erklärungen, die Außenmini- ster Gromyko am 31. März vor dem Obersten Sowjiet abgegeben habe. Der sowietische Schritt hat im Westen dennoch starke Beach- tung gefunden, weil er den Protestbewegun- gen in verschiedenen westlichen Ländern Auftrieb gab, und weil jetzt auch eine sowie- tische Verzichterklärung auf die Kernwaffen produktion für möglich gehalten wirs, Wie aus London verlautet, werden gie NATO- Staaten sofort nach den Osterfeiertagen Kon- sultationen über ihre künftige Haltung auf- Stuatsrechller noch Ulbricht kritisiert„revisionistische“ Auffas- sungen— Heftige Angriffe gegen Bonn Berlin(dpa/ UP). Das Zurückbleiben der Staats wissenschaften in der Sowietzone hinter den Parteilehren kritisierte der erste Sekre- tär des Zentralkomitees der SED, Ulbricht, vor einigen Tagen in Potsdam auf einer staats- und rechtswissenschaftlichen Konferenz seiner Partei. Das SED- Zentralorgan„Neues Deutsch- land“ veröffentlichte jetzt einen Auszug aus der Ulbricht-Rede, die als richtungweisend für die Rechtswissenschaft der Sowjetzone gelten AB. Der erste SED- Sekretär warf den Juristen vor, die„revolutionäre Dialektik“ habe nur zum geringen Teil Eingang in die Staats- und Rechtslehre der DDR gefunden. Die Juristen hätten vielmehr seit Jahren versucht, das Stadt nt mit„altem bürgerlichen Inhalt zu erfüllen“. Fs müsse aber gerade der sozialisti- sche Inhalt der Staatlichkeit in der DDR stän- dig erweitert werden. Ulbricht unterstrich die fortdauernde Be- deutung des Klassenkampfes und Warnte vol seiner Unterschätzung. Der Klassenkampf in Deutschland gehe nicht nur vom Gegner aus, sondern sei ein Kampf zwischen den beiden Hauptklassen, die in den beiden Teilen Deutschlands die Staatsmacht in den Händen haben. Entweder Herrschaft der Monopole oder Herrschaft des Volkes— ein drittes gibt es Hicht.“. Die falsche Einschätzung der Klassenkräfte in Deutschland hat— laut Ulbricht— bei Sowietzonenwissenschaftlern zu„revisionisti- schen und primitiven Auffassungen über den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands ge- führt“. Diese Wissenschaftler hätten einen Ab- bau der Staatsmacht angestrebt, anstatt sie als Hauptinstrument zum Schutz der Errungen- schaften und des sozialistischen Aufbaus zu unterstützen. Ulbricht bezeichnete es als Aufgabe des Staates, die Bevölkerung zur Wahrung und Mehrung des sozialistischen Eigentums zu er- ziehen. Er wandte sich gegen Rechtswissen⸗ schaftler in der Zone, die an den rechtlichen Grundlagen der Land wirtschaftlichen Produk- tions- Genossenschaften(LPO) zweifeln. Das Recht der EPG habe sich gesetzmäßig und demokratisch entwickelt und sei durch Be- schlüsse der Regierung und der Volkskammer gültiges staatliches Recht geworden. Die ge- samte Arbeit der marxistisch-leninistischen Staats- und Rechts wissenschaft in der DDR, sc I Die neuen Noten des Präsidenten waren am und London übergeben v. Rom, Oslo und Rope rend der Osterfei 0 ang sowieti- scher Noten. In Bonn hatte Sowjetbotschaf- ter Smirnow den Brief Chruschtschows Samstag dem Staatssekretär im Auswärti Amt, H r van Scherpenberg, übergeben. Das fünf Seiten lange Schreiben, das sofort an Bundeskanzler Adenauer nach Rhöndorf Weitergeleitet wurde, soll gemäß einer deutsch-sowietischen Ubereinkunft erst nach Ostern veröffentlicht werden. Wie von diplo- matischer Seite in Bonn Verlautet, ist es Wahrscheinlich, daß Smirnow noch in dieser Woche von Bundeskanzler Adenauer empfan- gen wird, um Einzelheiten des Chruschtschow Schreibens zu erläutern. Laut da wurde von Regierung: te in Bonn erklärt, der Chru- Schtschow-Brief an Adenauer enthalte„nichts Aufregendes“. In Washington und London haben inzwi- schen Gerüchte, daß die Sowjets möglicher- Weise auch auf die Produktion von Atomwaf- ten verzichten könnten. Beunruhigung aus- Selöst, da die propagandistische Wirkung eines solchen einseitigen Schrittes sehr hock: Veranschlagt wird. Nach Ansicht von Osten Herten in London würde die Sowjetunion mit einem solchen Angebot keine Risiken einge- hen, da der Westen angesichts der Iperle- genheit der Sowjets an konventionellen Waf- ken nicht auf die atomare Abschreckung ver- zichten könne. 8 Frotestmarsch durch Regen und Schnee Die größte Aufme AIII Atomzeé Ale ton. Von 2000 Menschen, d K g Vom Prafalgar Square in Londo aufg hen waren, nahmen nur 300 Montag die letzte Etappe des 90-KlIlo Marsches in Angriff. Zw lassen. Der Protestmarsch endete mit einem Hand. Semenge. Als sich die Demonstranten Alder- maston n te 8 dort ein schwarzei Mercedes S Bunion Derby“ Fi gSchwielen-erhon nicht auf SED-Kurs schloß Ulbricht, müsse ihr Ziel und ihre Fr füllung darin sehen, den Sozialismus erfolg- reich aufzubauen und den Kampf gegen die Politik des„westdeutschen militaristisch-kle- rikalen Obrigkeitsstaates“ und für ein fried liebendes demokratisches Deutschland wirke sam zu unterstützen. Auf einem„Kongreß der Arbeiterjugend Deutschlands“ in Erfurt richtete Ulbricht er- neut scharfe Angriffe gegen die Bundesregie- rung. Nach einem Bericht im SD- Zentral- organ„Neues Deutschland“ forderte der Par- teisekretär als„Ausweg für den nationalen Notstand des deutschen Volkes“ eine breite Volksbewegung gegen die atomare Aukrüstung der Bundeswehr. Die Wiedervereinigung sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur auf dem Wege über einen Staatenbund zu realisieren. In Abwandlung eines Wortes von Ernst Thal mann„Hitler, d ist der Krieg“ stellte der SED-Parteisekre die Behauptung auf: „Adenauer und Strauß, das sind die Organisa- toren des Atomk 82 (etwa: Chruschtschow Einige der erbosten Marschierer stürzten Sich n das Plakat und die runter, holten den Fah- rer heraus und schlugen auf ihn ein. Andere Warfen Steine auf den Wagen. Der Polizei ge- lang es schließlich, die Angreifer zurückzu- treiben. Auf der abschließenden Kundgebung sagte der hessische Kirchenpräsident Niemöller, die Kontrolle über die Atomwaffen gehöre in die Hand der ganzen Menschheit, nicht nur eini- ger Großmächte. Der einzige gerechte Krieg Auf Erden sei der Feldzug für den Frieden. Stimmen für Verzicht der USA Auch einflußreiche amerikanische Politiker haben sich während der Ostertage für einen Verzicht der USA auf Kernwaffen versuche Sprochen. Der demokratische Senator Humphrey forderte Präsident Eisenhower auf, sich dem sowjetischen Vorgehen anzuschlie- Ben. Er gab all ings zu, daß der sowjeti- sche Vorschlag vertrauenserweckender gewe- sen wäre, wenn er vor der letzten sowieti- schen Versuchsserie gemacht worden wäre. Humphrey forderte weiter eine ausreichende Kontrolle des Verzichts auf Atomwaffenver- suche. Die gleiche Ansicht vertrat der demo- kratische Senator Kefauver. 135 000 Tonnen Förderausfall Essen(dpa). Ein Förderausfall von rund 135 000 Tonnen Kohle entstand am Karsams- tag im Steinkohlenbergbau der Bundesrepu- blik, Weil ein großer Teil der Zechen wegen der anhaltenden Absatzschwierigkeiten nicht förderte. Das war mehr als ein Viertel der gegenwärtigen arbeitstäglichen Durchschnitts- förderung, die bei 480 000 Tonnen liegt. Aut einem Teil der Anlagen wurden Feierschichten eingelegt, die anderen gewährten vorzeitig be- zahlte Bergmannsruhe- oder Urlaubstage. Von den Feierschichten, die nicht bezahlt werden, Wurden über 49 600 Bergleute betroffen. Die Haldenbestände an Steinkohle und Koks näherten sich in der abgelaufenen Woche der Grenze von vier Millionen Tonnen. Mai-Aufruf warnt vor Atomrüstung Düsseldorf(UP). In seinem jetzt ver- öffentlichten Mai-Aufruf weist der Deutsche Gewerkschaftsbund mit Nachdruck darat daß über sechs Millionen Gewerkschaftler und weite Kreise des deutschen Volkes müt den DGB- Bundesvorstand in dem Verlan an die Bundesregierung und den Bundestag 8 seien, sich dem Wettrüsten in der Welt ent- Segenzustellen. Die Aufrüstung mit Atamwaf⸗ ten wird in dem Aufruf eindringlich als Ge- fahr für den Frieden und die Existenz der Menschheit bezeichnet. Nach einem Bekennt⸗ nis zur Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden, Freiheit und Fortschritt fordert der DGB zum weiteren Ausbau der Gewerkschaf- ten auf. Neue Drohungen der Malteser La Valetta(dpa). Der Ministerpräsident von Malta, Dom Mintoff, drohte vor 16 000 Menschen auf einer Kundgebung in La Va- jetta, er werde für die Insel Unabhängigkeit fordern, wenn Großbritannien nicht der Ein- Verleibung Maltas nach dessen Bedingungen in den britischen Staatsverband zustimmt. Zu diesen Bedingungen gehören vor allem ein Fünf-Millionen-Beitrag Londons zum Budget der Insel und eine Garantie der Vollbeschäfti- gung der Werftarbeiter,. Wenn Malta unab- hängig wäre, fügte Mintoff hinzu, müßte jedes Land für die Benutzung seiner Häfen bezah- len. Auch die NATO würde nicht in Malta Dleiben dürfen, wenn sie nicht zahlt. Bedrohliche lage in der Stahlindustrie Streik kann immer noch abgewendet werden — Neuer Vermittlungsversuch Hemsaths Düsseldorf(dpa), Der Beginn des Stahl- Streiks in Nordrhein- Westfalen, wie er von der IG Metall festgesetzt wurde, steht unmittelbar bevor. Am Mittwochmorgen um 6 Uhr sollen zum Schichtwechsel diefenigen Werke, die von der Gewerkschaft aus der Reihe der 23 Un- ternehmungen der eisenschaffenden Indus ie Nordrhein- Westfalens ausgewählt worden sind, stillgelegt werden. Ein mühseliger Vermittlungsversuch des nordrhein-westfälischenArbeitsministers Hem- sath, der sich am Mittwoch der vergangenen Woche zäh über 14 Stunden dahinzog, ist ge- scheitert. Die Große Tarifkommission der IG Metall verwarf am Samstag in Gelsenkirchen mit 117 gegen 3 Stimmen den Vermittlungs- vorschlag, der 8 Pfennig Lohnerhöhung gleich 4,33 Progent für die Akkordarbeiter und 10 Pfennig gleich 5,33 Prozent für die Zeit- löhner vorsah. Der Arbeitgeberverband hatte kurz vorher den Kompromigvorschlag ange- nommen. VU? Die Würfel scheinen nach dem Beschluß der grogen Tarifkommission gefallen, der Streik Scheint unvermeidlich. 300 Millionen DM wo- chentlicher Umsatzverlust der Stahlindustrie, ein 20prozentiger Absatzverlust für die Ruhr- kohle und Warscheinlich 20 Prozent Feier- schichten der Berghrbeiter, größte Schwierig keiten für den Erzbergbau mit 1,5 Millionen Tonnen Monatsförderung und eine beträcht⸗ liche Verwirrung in der deutschen Schrott- Wirtschaft stehen bevor. Wird all dies noch vermieden werden können? In Düsseldorf werden heute die Bemühun- gen unermüdlich fortgesetzt werden, noch vor Streikbeginn zu einer Lösung des Konflikts zu kommen. Uber die Aussichten kann so gut Wie nichts gesagt werden. Die Gewerkschaften erklärten am Samstag in einem Gespräch mit Minister Hemsath, neue Verhandlungen, zu denen sie bereit sind, hätten nur einen Sinn, Wenn höhere Angebote als die Zahlen des Kompromigvorschlags von den Arbeitgebern vorgebracht werden. Der Arbeitgeberverbend hat die Einladung zu einem Gespräch mit Hemsath angenom- men, Die Gewerkschaft wird heute zu Ver- handlungen mit dem Tarifpartner bereit sein. Eventuell will sie in buchstäblich letzter Mi- nute durch die große Tarifkommission einen „zumutbaren“ neuen Vorschlag prüfen lassen und den Streik mindestens bis zum Ausgang einer Urabstimmung, die über einen neuen Vorschlag staftfinden münte aussetzen. Dibelius: Die Kirche behauptet sich Das Christentum scheitert nicht an irgend- einer Ideologie Berlin(UP/dpa). Der evangelische Bischof von Berlin und Brandenburg, D. Otto Dibelius, hat am Ostersonntag die gegenwärtige Kam- pagne der SED gegen die Religion scharf kri- tisiert und sie als einen Versuch bezeichnet, diejenigen Bewohner der Sowjetzone zu isolie- ren, die der Kirche anhingen. Das maßgebende Presseorgan der Sowjetzone habe erst kürz- lich geschrieben, es gebe keine friedliche Ko- existenz zwischen der religiösen und der sozia- listischen Lehre, und der revolutionäre So- zialist müsse konsequenter Atheist sein.„Das ist wie ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die meinten, beides verbinden zu können; für Uns aber ist es sehr bitter, daß man in unse- rem ohnehin so zerklüfteten Vaterland doch diesen Graben aufreißen will“, Die Antwort des Christen kann nach Ansicht des Bischofs nur lauten: An irgendeiner Ideologie soll un- Ser Glaube nicht scheitern; wir halten daran fest, auch wenn man die Tür zuschlägt. Dibelius, der in der überfüllten Ostberliner Marienkirche die Osterpredigt hielt, warnte Vor einer Unterschätzung der Kraft der kir- chentreuen Kreise in der Sowjetzone und be- tonte, daß die mit„großer Gehässigkeit“ vor- angetriebene kirchenfeindliche Politik gewis- Ser Parteien den richtigen Christen in seinem Glauben nicht erschüttern könne. Das„selbst- sichere und fanatische“ Auftreten dieser Par- teien habe zugegebenermaßen bei vielen, be- sonders jungen Menschen, Zweifel an der Richtigkeit der christlichen Lehre hervorgeru- fen und zu der Frage geführt, ob nicht die Zeit der Kirche vorbei sei. Diesen Menschen müsse jedoch gesagt werden, daß die Kirche sich trotz Zweifeln und Anfechtungen 2000 Jahre lang behauptet habe. Der Bischof wandte sich auch gegen die Mei- nung, daß die Welt durch technische Fort- Schritte zu einer Stätte des Glückes gemacht Werden könne. Er unterschreibe voll und ganz die Ansicht des Physikers Marx 1 en, daß ein lug zum Mond die Me Ucht glück- licher mache. Sind kubanische Aufständische„isoliert“ Heftige Kämpfe in den Provinzen— Batista ist optimistisch Havanna(dpa/ UP). Die Kämpfe auf Kuba Singen auch in den Ostertagen weiter, nach- dem die kubanischen Aufständischen am Kar- Treitag ein Amnestieangebot der Regierung Abgelehnt haben. Kubas Präsident Batista Aubßerte sich zuversichtlich über die weitere Entwicklung. Er sagte, der Aufstand werde in ein bis zwei Monaten vorbei sein. Den Regie- rungstruppen sei es gelungen, die Aufständi- schen unter Fidel Castro in der Provinz Oriente zu„isolieren“. Batista sagte, Castro werde ein faires Ge- Tichtsverfahren erhalten, wenn er lebend ge- fangen genommen werde. Die Soldaten der Regierungsstreitkräfte würden aber möglicher- Weise mit Castro„kurzen Prozeß“ machen, Weil er während des bisher 15 Monate dauern- den Aufstandes viele Terrorakte begangen nabe. Nach Berichten aus der Provinz Camaguay sind dort Eisenbahnprücken zerstört und Tele- graphen verbindungen unterbrochen worden. In der Provinz Oriente sollen die Rebellen die Stadt Cauto in Brand gesteckt haben. In Rundfunksendungen haben die Rebellen in- zwischen angekündigt, daß die größeren Ver- kehrsbetriebe des Landes in den Streik treten Würden, sobald der Aufruf dazu an sie er- gehe. Die Drucker wurden aufgefordert, flüs- giges Blei in die Rotationsmaschinen zu schüt- n, damit keine Zeitungen erscheinen könn- den. an die Bevölkerung erging der Appell, „in den Häusern und auf den Straßen“ gegen Ge Regierung Batista zu kämpfen. Wenn die Aufständischen siegten, dann werde es keine Militärjunta geben, sondern eine demokrati- sche und zivile Regierung. In der Hauptstadt Havanna war es ruhig. e Christliche Wurzeln des Sozialismus RO m(UP). Der Vorsitzende der italienischer Sozialdemokraten, Giuseppe Saragat, hat irn der Zeitung„Giustizia“ erklärt, alle moderner Demokratien und sozialen Lehren, die als gül- tig betrachtet werden könnten, gründeten sich auf die„christliche Ideologie“. Er meinte wei- ter:„Diese Ideologie ist in der Lage, auf den starken Wunsch und die Sehnsucht der arbei- tenden Klassen der Welt, die in einer wahr- haft christlichen Welt leben möchten, eine Antwort zu geben“. Es sei sehr seltsam, dal gerade diejenigen, die sich auf die Wissen- schaft beriefen, anderen eiserne Regeln auf- zwingen möchten, die ihre Wurzeln in Inter- essen und Vorurteilen hätten. Das christliche Prinzip der Solidarität mit den Unterdrückten und Armen sei die eigentliche Grundlage des modernen Sozialismus. Osterreichs Bundeskanzler Raab beendete seinen einwöchigen Rombesuch, der ihn mit dem italienischen Ministerpräsidenten Zoli und Außenminister Pella sowie mit Papst Pius zusammenführte. Der NATO-Oberkommandierende General Norstad empfing die britischen Labourführer Gaitskell, Bevan und George Brown zu einer Unterredung. Der britische Premierminister MacMillan wird im Juni nach einem Besuch der Vereinig- ten Staaten nach Kanada reisen. Vukmanovie-Tempo, der stellvertretende Jugoslawische Ministerpräsident, ist einstim- mig zum Präsidenten des jugoslawischen Ge- Werkschaftspundes gewählt worden und schei- det damit aus der Regierung aus. Der sowjetische Staatspräsident Woroschilo wird in der zweiten Aprilhälfte Polen be- suchen. Der Sudan erklärte sich bereit, e Hilfe anzunehmen, sofern diese an keine 88 Anu geknüpft ist. Weltbankpräsident Black traf in Kairo— Staatspräsident Nasser zusammen, um zan ihm Fragen der Entschädigung der e 2 besprechen. Ungarn„müssen sich selbst helfen“ Chruschtschow gegen zweite Sowjet-Interven- tion— Außenministertreffen in Prag Budapest(dpa). Der sowjetische Mini- sterpräsident und Parteichef Chruschtschow Setzte seine Besichtigungsreise in Ungarn fort. Er besuchte Kollektivgüter südöstlich von Bu- dapest. Auf seinen Fahrten wird Chru- schtschow von zahlreichen Sicherheitsbeamten begleitet. Er fährt gewöhnlich in einem Kon- Voi von 20 bis 30 Kraftwagen. In einer Rede vor etwa 20 000 Arbeitern des nach dem Zweiten e neu errichteten Industriezentrums von l(Früher Dunapentele) an der Donau hatte Chru- schtschow ein 5 den Einsatz sowzjeti- scher Truppen egen ie ungarischen Aufstän- 1 8 im He rbs t 1956 verteidigt die 80 01 un nur 55 e ei ne N S habe für keit ge- geben, ihren 5 zur Hilfe zu kommer tvollen und offenbar rache sagte 5 aber ch:„Ihr dürft e denken, ihr euc auf russ 5 Hilfe verlassen könnt, wenn 9 ie Gegen 0 Iution w lederkomint. 2 müll zt euch selbst helfen“. Diese Stel 1 Chruschtschows in den 925 Sowjetischen Ri nicht li Als wichtiges TI schtschows in Er hen und des Ansprache kur eine atomwaffenfreie Zone in Mittel- europa angesehen. Die Vermutungen, Chru- schtschow wolle eine engere Zusammenarbeit 2 Wies Ungarn und Jugoslawien anbahnen und den Boden für eine mögliche Ausdehnung der kernwaffenfreien Zone auf Südosten bereiten, erhielt neuen Auftrieb, als Partei- sekretär Kadar zu derartigen Gerüchten vor Journalisten erklärte:„Fragen Sie mich wie- der, wenn die sowjetische Delegation Buda- pest verlassen hat. Vielleicht kann ich Ihnen dann eine Antwort geben“. Radar wies aller- dings die Vermutung zurück, daß der jugo- slawische„ Tito nach Ungarn 1 werde Konferenz über Atomwaffenprobleme Das Problem der Kernwaffen, das von Chru- schtschow während seiner politischen Anspra- chen in Ungarn mehrfach aufgegriffen wurde, Wird auch im Mittelpunkt einer Konferenz stehen, zu der die Außenminister Polens, der Tschechoslowakei und der Sowjetzone in die- ser Woche in Prag zusammenkommen werden. Bei der Konferenz sollen Besprechungen über dle internationale Lage„in Anbetracht der jüngsten Ereignisse“ geführt werden. Es wird angenommen, daß die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und insbesondere der Be- schluß des Bundestages in der Frage der Aus- rüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen da- bei eine wichtige Rolle spielen werden. Mit aller Kruft den Frieden fördern Papst fordert zu„vernünftigen Verzichten“ auf— Osteransprache auf dem Petersplatz Vatikanstadt(dpa). In seiner Oster- botschaft hat Papst Pius XII. vor rund 200 000 Menschen auf dem sonnenüberfluteten Peters- platz in Rom zur Förderung eines gerechten Friedens aufgefordert.„Welches gute Werk könnte die gesamte Christenheit gegenwärtig tun, das für die Welt nützlicher wäre als mit allen Kräften die feste Wiederherstellung eines gerechten Friedens zu fördern“, sagte der Papst am Ostersonntag in seiner Botschaft, die von vielen Rundfunksendern übertragen Wurde. Zum Schluß erteilte der Papst den Gläu- bigen den traditionellen Segen„urbi et orbi“ — der Stadt und dem Erdkreis. Dann wurden Hunderte von Tauben freigelassen, die den Petersplatz in einer großen Schleife überflo- Sen, bevor sie sich in alle Richtungen zer- Streuten. Papst Pius ermahnte in seiner häufig von starkem Beifall unterbrochenen Botschaft die Menschheit zu Lauterkeit und Friedenswillen, zur Bereitschaft, alle vernünftigen Verzichte Zu leisten, die der Friedenswille verlangt, und zur Redlichkeit bei der Behandlung der damit zusammenhängenden Probleme. Dadurch müß- ten die Schatten des Mißgtrauens zerstreut Werden. Wenn dies aber— was Gott verhüten möge— nicht eintreffen sollte, dann wüßte man, wem die Verantwortung für die gegen- Wärtigen Unstimmigkeiten zuzuschreiben ist. Wenn die Menschheit die Wirklichkeit des Wortes Christi„Ich bin das Licht der Welt“ anerkennen wollte, wieviel Liebe, Zufrieden- heit und Hoffnung würden dann in unserem Erdental aufblühen.„Wenn dagegen innere Tragödien die Geister quälen, wenn die Zwei- felssucht und innere Leere so viele Herzen verhärten, wenn die Lüge zur Waffe im Kampf wird, wenn der Haß zwischen den Klassen und zwischen den Völkern aufflammt, wenn Kriege und Aufstände einander von einem Land zum anderen folgen, wenn Verbrechen begangen, Schwache unterdrückt und Unschuldige in Ketten gelegt werden, wenn Gesetze nicht ge- nügen und die Wege des Friedens ungangbar sind, mit einem Wort: wenn dieses unser Er- dental noch von Tränenströmen durchfurcht ist— und das trotz der wunderbaren Dinge, die durch den modernen, gelehrten und gebil- deten Menschen verwirklicht wurde—, so ist dies ein Zeichen, daß irgendetwas dem erhel- lenden und befruchtenden Lichte Gottes ent- 2z0gen ist.“ neves dus daller welt Zahlreiche Unglücksfälle an Ostern 47 Tote bei Flugzeugabsturz— Wrack der„Skaubryn“ gesunken Hamburg(dpa/ UP). An den Osterfeier- tagen ereigneten sich in allen Teilen der Welt Lahlreiche Unglücksfälle, denen viele Men- schen zum Opfer fielen. 47 Menschenleben forderte ein Flugzeug- Absturz bei Midland im USA-Staat Michigan. Eine Viscount-Maschine stürzte aus un- geklärter Ursache bei schwachem Schneetrei- ben kurz vor der Landung ab und ver- brannte, wobei sämtliche Insassen ums Le- ben kamen. Zwel große Schiffe sind am Ostersonntag gesunken. Beim Abschleppen nach Aden ging das ausgebrannte Wrack des norwegischen Auswandererschiffes„Skaubryn“ unter. West- lich von Zypern sank das in Panama regi- Strierte Schiff„Pan Ocean“. Die über 1000 Besatzungsmitglieder und Fahrgäste der „Skaubryn“ waren schon Mitte vergangener Woche gerettet worden, als der Brand aus- Prach. Die 31 Besatzungsmitglieder der„Pan Ocean“ wurden von einem britischen Schiff an Bord genommen. In einem dichten Schneesturm fuhr am Ostersonntag ein vollbesetzter großer Kraft- wagen in der kanadischen Provinz auebec auf einem Bahnübergang in einen vorbei rasenden Zug. Elf Insassen kamen dabei ums Leben, darunter sieben Kinder. Im USA Staat Texas fuhr am Sonntag ein Personen- zug in eine Gruppe spielender Kinder. Vier von ihnen wurden getötet. Zwei Güterzüge stießen in Portsmouth im USA-Staat Ohio zusammen, wobei zwei Eisenbahner ums Le- ben kamen. Zehn Menschen ertranken am Ostersonntag in Südchile bei zwei Boots- unglücken. Südaustralien wurde in den letzten Tagen von großen Waldbränden heimgesucht, die erst am Ostersonntag unter Kontrolle ge- dracht werden konnten. Acht Feuerwehrleute kamen bei der Bekämpfung der Brände ums Leben. In der indischen Stadt Bombay wurden am Ostersonntag 2500 Menschen obdachlos, deren Wohnstätten von einem Großfeuer vernichtet wurden. 300 Feuerwehrleute waren zur Brandbekämpfung eingesetzt. Rund 20 Men- schen wurden verletzt. Drei Kinder ver- brannten in Redby im USA-Staat Minnesota, als das Holzhaus ihrer Eltern ein Raub der Flammen wurde. Der 500 Tonnen große sowjetische Fisch- kutter„V-139“ aus Murmansk ist am Oster- montag in einem Schneesturm vor der nord- norwegischen Küste in der Nähe von Kiberg auf Grund gelaufen. Der Besatzung eines norwegischen Fischkutters gelang es. 19 der 22 Besatzungsmitglieder zu retten. Zwei 80 Wietische Seeleute ertranken. Ein driftet wird vermißt. i 3 Schweres Omnibusunglück in Berlin DO pelstöckiger Autobus stürzte um Fahrer vermutlich unter Alkoholeinffuß Berlin(dpa). Vier Todesopfer— zwei Frauen und zwei Männer— sowie 47 Ver- unte gab es an ee bei einer schweren Verkehrsunglück im Ortsteil Frohnau im Norden von Westberlin. Ein dop- Pelstöckiger Omnibus, der von Frohnau in Richtung Innenstadt fuhr, stürzte um. Das Unglück löste einen kleinen Katastrophenein- Satz aus, an dem sechs Rettungswagen der Feuerwehr und mehrere Krankenwagen des Rettungs-Amtes beteiligt waren. Sie bargen die Opfer aus dem schwer beschädigten Bus und brachten sie in die umliegenden Kran- kenhäuser. 40 Verletzte konnten nach ärzt- licher Behandlung wieder entlassen werden. Die Ermittlungen nach der Ursache der Katastrophe führten zur Festnahme des 322 jährigen Omnibusfahrers. Nach Mitteilung der Polizei besteht der dringende Verdacht, daß er nicht unerheblich unter Alkoholeinfluß Stand. Bei seiner Vernehmung gab er zu, vor seinem Dienstantritt Wein, Bier und Spiri- tuosen getrunken zu haben. Auch in einer Pause an der Endhaltestelle suchte er noch einmal ein Lokal auf. Die Polizei betrachtet daher die erste Angabe des leichtverletzten Fahrers, er sei von einem entgegenkommen- den Personenwagen geblendet und behindert worden, mit Zurückhaltung. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich das Unglück, als der Omnibus etwa 100 m vor einer scharfen Kurve über den Bordstein auf einen unbefestigten Fußweg fuhr und mit dem rechten Vorderrad tief einsank. Der Fah- rer soll noch versucht haben, das Steuer nach links herumzureigsen. Dabei verlor das schwere Fahrzeug das Gleichgewicht und stürzte auf die linke Seite. Unter achtfacher Mordanklage London(dpa). Der 31 jährige Waldarbeiter Peter Thomas Anthony Manuel wurde von einem Polizeigericht in Glasgow des Mordes an acht Menschen beschuldigt. Er wird sich am 14. April vor einem Schwurgericht in Glasgow zu verantworten haben. Die Anklage wirft Manuel vor, daß er drei Frauen, drei junge Mädchen, einen Mann und einen Jungen ermordet hat. Bei allen acht Fällen soll es sich um Raubmord handeln auf den nach wie vor in Großbritannien die Todesstrafe steht. Löwe zerfleischte einen Eindringling RO m(dpa). Ein Löwe zerfleischte am Oster- sonntag in dem kleinen Z00 von Palermo einen 30 jährigen Hilfsarbeiter, der sich- offenbar aus Prahlsucht oder wegen einer Wette— in den Löwenkäfig gewagt hatte. Der Tollkühne kletterte über einen Baum auf eine Mauer, die an dem Käfig vorbeiführte, überstieg das eiserne Gitter und sprang dem sieben Jahre alten afrikanischen Löwen Bar- barus vor die Füße. Der Löwe nahm zunächst keine Notiz von ihm. Erst als ihn Giuliano zu streicheln begann, antwortete er mit einem sanften Tatzenhieb, der den Eindringling am Hals verletzte. Es war wohl der Blutgeruch. der den Raubtierinstinkt des sonst gutmütigen Barbarus weckte. Unter den entsetzten Schreien der Zoobesucher, die Zeugen des ver- wegenen Unternehmens wurden, sprang der Löwe plötzlich auf, stürzte sich auf den Mann und zerriß ihm die Kehle. Die herbeigerufe- nen Feuerwehrmänner, die das Tier mit kräftigen Wasserstrahlen in eine Ecke trieben, konnten nur doch die verstümmelte Leiche dergen. —— Hundemord im Sennelager Britische Armee gab alten Wachhunden die Todesspritze Paderborn(dpa). Die Tötung von üben 100 Wachhunden der britischen Rheinarmee; die im März im Sennelager bei Paderborn wegen Uberalterung und Dienstuntauglick- keit eine Todesspritze erhielten, hat in Eng- land Aufsehen erregt. Der Chef der Abtei- lung Wachhunde in der britischen Rhein- armee, Hemme, hat vor der Presse mitgeteilt, daß die zuständigen britischen Stellen im Sennelager vom britischen Kriegsministerium um eine Stellungnahme ersucht worden seien. Hemme erklärte zu dem Vorfall, infolge des Abzugs der britischen Truppen aus dem Sen- nelager seien 350 Wachhunde überflüssig ge- worden. Etwa hundert dieser Tiere hätten wegen Uberalterung unter Aufsicht eines bri- tischen Veterinäroffiziers die Gnadenspritze bekommen. Sie hätten nicht in private Hände übergeben werden können, weil sie mann scharf waren und nach über neun Dienstjah- ren nicht mehr umdressiert werden konnten. Britische Stellen im Sennelager wiesen darauf hin, daß die seit Jahren geübte Tö- tung von alten Wachhunden der Dienstvor- schrift entspreche. Wegen der großen Zahl der außer Dienst gestellten Hunde sei es nicht möglich gewesen, ihnen ein Gnadenbrot 2 geben. Die 250 übrigen Hunde werden in den kom- menden Wochen jugoslawischen Wacheinhei- ten im Gebiet der Rheinarmee übergeben. Bis zum 1. Juli werden auch die restlichen deutschen Hundeführer-Einheiten in Stärke von 600 Angestellten in der britischen Rhein- armee aufgelöst. Auch ihre Hunde übernehk- men jugoslawische Wacheinheiten. Gaunerfahrt in die Schweiz Zwei Deutsche nach Feuergefecht mit Schwei- zer Polizei festgenommen Herisau(UP). Nach einem Schußwechsel mit der Polizei sind in Herisau in der Schwein Zwei Deutsche festgenommen worden. Wie die Polizei mitteilte, soll es sich um den 27 Jahre alten Walter Wohlgemuth und den 25 Jahre alten Helmut Wilhelm Weber, beide aus Kempten im Allgäu, handeln. Sie hätten innerhalb von drei Tagen drei Kraftwagen, darunter ein Polizeiauto, gestohlen und be- schädigt, einen Uhrenladen ausgeraubt, sich Zweimal der Festnahme durch Bedrohung mit der Pistole widersetzt und beim dritten Ver- such, sie dingfest zu machen, auf einen Poli- zeibeamten geschossen. Nach Darstellung der Polizei kamen Wohl-. 8 gemuth und Weber am Donnerstagabend per Bahn nach Rohrschach am Bodensee, wWo sie ihr erstes Auto stahlen. Dieses fuhren sie bei Killwangen im aargauischen Limmattal iu einen Graben und nahmen sich gleich Ersatz. Das zweite Auto hielt etwas länger. Mit ihm kamen sie über Basel nach Winterthur, wo sie in der Nacht zum Samstag mit einem Stein das Schaufenster eines Uhrenladens einschlu- gen und etwa 20 Herren- und Damenarmband- Uhren mitlaufen ließen. Dann ging es nach St. Gallen, wo sie Bahn- Karten für die Heimreise lösten. Aber vor der Abfahrt wurde den beiden Ausflüglern das Warten lang und so bestiegen sie nochmals „ihr Auto“ zu einer kleinen Spritztour ins Appenzellerland. Bei Herisau gerieten sie in einer Linkskurve von der Straße, und der Wagen stürzte eine Böschung hinunter. Sie gingen zu Fuß weiter und wurden bei Gossau von einer Streife der inzwischen durch den Une oler mierten Polizei aufgegriffen. Die Polizisten luden die beiden in ihren Dienstwagen. Als man zu viert im Polizei- auto saß, zog einer der Deutschen eine Pi- Stole hervor, setzte sie dem Fahrer an den Nacken und zwang die überraschten Polizisten zum Aussteigen. Die Beamten schossen dem Auto nach, aus dem ebenfalls einige Schüsse Abgegeben wurden. Die beiden„Ausflügler“ kuhren in Richtung Herisau zurück, wo sie Drompt auf einen Polizisten an der Unfall- stelle stießen. Diesem kam das Polizeiauto Mit zwei Zivilisten als Insassen verdächtig vor. Aber sein Versuch, den Wagen anzuhalten. wurde durch Drohung mit der Pistole ver- Sitelt. Jedoch noch in Sichtweite des Polizisten stießen sie mit einem entgegenkommenden Personenwagen zusammen, und der nachge- eilte Ordnungshüter eröffnete aus guter Dek- kung das Feuer auf die im beschädigten Po- lizeiauto festsitzenden Flüchtlinge. Sie er- gaben sich endlich ohne viel Gegenwehr und legten bei der Einvernahme in Herisau ein Geständnis ab. Schah unterschrieb Scheidungsdokument Kuriere sind bereits zur Ubergabe in Köln— 1,3 Millionen DM Abfindung? Köln(UP). Der persische Justizminister Hedayati ist über die Oster feiertage in Köln eingetroffen, um der ehemaligen persischen Kaiserin Soraya die amtlichen Dokumente über die Auflösung ihrer Ehe mit dem Schah zu überbringen. In seiner Begleitung befindet sich der Chef der Leibwache des Schahs, Bri- gadegeneral Nassiri. Der Schah hatte die Scheidungsurkunden am Samstag in Teheran unterzeichnet. Einzelheiten der Scheidungsregelung sind bisher nicht bekanntgegeben worden! Wie Verlautet, soll Soraya jedoch außer einer Ab- findungssumme in Höhe von zehn Millionen Rial(1,3 Millionen DM) eine monatliche Apa nage von 18 00 DM erhalten. Beobachter nehmen an, daß sie den Titel einer Prinzes- sin führen darf. 50 Koffer und drei Kisten, die für Soraya bestimmt sind und wahr- scheinlich persönliches Eigentum enthalten, sind bereits mit einem Flugzeug aus Teheran in Köln eingetroffen. Bluttat eines Berliner Polizisten Berlin(dpa). Zu einer furchtbaren Blub. tat kam es in einer Wohnung im Westberliner Bezirk Schöneberg. Ein 28jähriger Polizei- oberwachtmeister verletzte seine 32jährige Freundin durch vier Schüsse lebensgefährlics und jagte sich dann selbst eine Kugel in den Ropf Der Oberwachtmeister starb kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus. Der Polizist lebte nach Mitteilung der Polizei mit seiner Ehefrau in Scheidung. Er beging die Tat, weil seine 5 sich von ihm tren- wen wolte. ö ö 1 Da Der tra falle spazier des üb regner Bei T über Schnee All im Im 2 stätten allgem den x. einiger Osterf. zubrin im ges en m. ner S3 Ungsfe 1000 C men. Wäh die Os Neusck sonnta sellsch Feldbe Sruppe os, d. englisc ren hé „Somn rem L Der Fe waldes decke schnee Der S! Feiert: Sonnte der S. Feiert: Bis Für berg verhäl Im üb Peiert' zeichne des Le nenner Auf etwas zwei B beim ersten Das Auf de rische den Fe und St War de und—1 Grenzi mielt! 3118. SNG c 1 1 * + 1e ei a iin eie er ene n 1 ann 1 Das Osterwetter war enttäuschend Der traditionelle Osterspaziergang mußte aus- fallen— Die ersten Sommer- Gäste trafen Schnee an (ISw). Der traditionelle Oster- spaziergang mußte in diesem Jahre wegen des überall im Lande herrschenden trüben, regnerischen und kalten Wetters ausfallen. Bei Temperaturen, die nur wenige Grade über dem Null-Punkt lagen, Regen- und Schneeschauer war der Ausflugsverkehr über- all im Lande verhältnismäßig gering. Im allgemeinen waren die Hotels und Gast- stätten im Lande zwar gut besetzt, aber im allgemeinen nicht ausverkauft. In Baden-Ba- den reichten die 4100 Hotelbetten und die einigen Hundert Privatquartiere über die Osterfeiertage nicht aus, um die Gäste unter- zubringen, so daß die Kurdirektion Zimmer im gesamten mittelbadischen Raum beschaf- fen mußte. Offiziell wurde die Baden-Bade- ner Saison am Sonntagabend mit einem Früh- lingsfest der Spielbank eröffnet, an dem rund 1000 Gàste in großer Abendtoilette teilnah- men. Während die Osterfeiert im Hochschwarzwald auch über ge der Winter mit Frost und Neuschnee anhielt, kam am Abend des Oster- sonntags bereits die erste Sommer-Reisege- sellschaft auf den„Feldberger Hof“ auf dem Feldberg. Es handelte sich um eine Reise- 5* 12* 2 22 gruppe eines bekannten englischen Reisebü- 10S, die in der Mehrzahl aus Bürgern der englischen Dominien bestand. Die Gäste wa- ren höchst erstaunt, als sie zu Beginn ihrer „Sommerreise“, manche zum erstenmal in ih- rem Leben im tiefen Schnee waten mußten. Der Feldberg, der höchste Gipfel des Schwarz- waldes, trug an den Nordhängen eine Schnee- decke von 1,20 m, darunter zehn em Neu- schnee, der an den Ostertagen gefallen war. Der Skibetrieb auf dem Berg nahm über die Feiertage allerdings nicht das àn normalen Sonntagen gewohnte Ausmaß an. Auch auf der Schwäbischen Alb schneite es über die Feiertage. Bisher keine schweren Verkehrsunfälle Für die Verkehrspolizei in Baden-Württem- berg waren die diesjährigen Osterfeiertage verhältnismäßig ruhig: Bisher sind keine Un- Fälle bekannt geworden, die Todesopfer for- derten. Im Bereich der Landespolizei Nord- 11 1. nürttemberg waren nur einige leichte Unfälle 2* verzeichnen, dagegen sieben Selbstmorde. Auch aus den übrigen Landesteilen Werden Jediglich leichtere Verkehrsunfälle gemeldet. In der Landeshauptstadt ham es während der Feiertage zu drei Unfällen, davon zwei Jjeichtere. Ein betrunkener Amerikaner fuhr mit seinem Wagen in der Nordbahnhofstraße gegen einen Straßenbahnzug. Bei dem Zu- sammenstoß wurde einer der vier farbigen Amerikaner schwer verletzt, die übrigen Famen mit leichten Verletzungen davon. Im Karlsruher Stadtzentrum kam ein mit zwei Insassen besetzter Personenwagen von der Straße ab und wurde gegen einen Ober- jeitungsmast der Straßenbahn geschleudert. Beide Personen mußten mit schweren Ver- letzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Im übrigen waren in Karlsruhe während der Peiertage nur zehn leichtere Unfälle zu ver- zeichnen. Zuf der Autobahn und den Straßen des Landkreises Karlsruhe kam es nicht zu nennenswerten Unglücksfällen. Auf der Autobahn herrschte an Ostern nur etwas verstärkter Sonntagsverkehr. Der durch zwei Baustellen auf der Autobahn bei Mann- heim entstandene„Flaschenhals“ führte am ersten Feiertag nicht zu Stockungen. Das schlechte Osterwetter wirkte sich auch Auf den Verkehr über die deutsch-schweize- rische Grenze aus. Während unmittelbar vor den Feiertagen im Fernve' or auf Schiene und Straße noch Hochbetr! zerrscht hatte, War der kleine Grenzverkehr am Ostersonntag und—-montag nach Auskunft der einzelnen Grenzübergangsstellen schwach bis mäßig. Er mielt keinen Vergleich mit früheren Jahren 2118. Hoffnungen aktiver Bürger- neue Wirkung durdi Bezirksbeiräte Bezirksbeiräte und Bürgergemeinschaften wurden diskutiert— Interessengemeinschaft mit interessantem Prog ramm Seit acht Jahren bemüht sich die Seckenhei- mer Interessengemeinschaft um die Koordination der örtlichen Veranstaltungen und um die Ven- tilierung der lokalen Belange. Mit ihrer frucht- baren Arbeit wurde sie in dieser Zeit zum Bei- spiel für die zahlreichen Interessengemeinschaf- ten, die in fast allen Vororten Mannheims nach dem Seckenheimer Vorbild entstanden. Durch diese Interessengemeinschaften wurde auch er- freulicherweise der Bürgersinn für die kommu- nalen Angelegenheiten gesteigert und so hat sich gerade im vergangenen Jahr in Mannheim der Wunsch herausgebildet, dafs die Interessenge- meinschaften noch mehr als bisher aktiven An- teil am kommunalpolitischen Geschehen nehmen. Der Begriff Bürgergemeinschaft wurde zu einem neuen ziel dieser Interessengemeinschaften, die mithelfen wollen noch mehr Menschen als bisher an die Entscheidungen heranzuführen, die ihr eigenes Schicksal in ihrer Heimatgemeinde be- treffen. So wurden diese Bemühungen zu einer groß- angelegten Diskussionsgrundlage in der Haupt- versammlung der Seckenheimer Interessenge- meinschaft im Vereinsheim des Geflügelzüchter- verein 1904, nachdem der Oberbürgermeister in seiner Etatrede eindeutig zu erkennen gab, daß nun auch die Stadt Mannheim von den gesetzlich verankerten Möglichkeiten Gebrauch machen will und Bezirksbeiräte für die Mannheimer Vororte auf politischer Grundlage nach den Ergebnissen der Kommunalwahlen bilden wird. Damit wurde auch die Frage„Bezirksbeiräte und Bürger gemeinschaften“ oder„Bezirksbeiräte oder Bürger gemeinschaften“ zum wichtigsten Problem dieses Abends, das mit ausgesprochen rhetori- schem Geschick aus verschiedenen Perspektiven zur Entscheidung getrieben wurde. Zunächst be- richtete Hans Maier als Vorsitzender nach der Begrüſsung der zahlreich erschienenen Vereins- vertreter und als Gast den Vorsitzenden der Friedrichsfelder Interessengemeinschaft Franz Bu- der über den Wunsch der Interessengemeinschaf- ten im Mannheimer Raum nach einem Zusam- menschluſß auf bürgergemeinschaftlicher Grund- lage um den Forderungen mehr als bisher Nach- druck zu verleihen. Gleichzeitig berichtete er über die Teilnahme der drei Seckenheimer Vor- standsmitglieder bei einer Tagung der nordba- dischen Bürgergemeinschaften in Karlsruhe, Wo die Seckenheimer Vertreter deutlich erkennen konnten, wie wesentlich eine solche Bürgerge⸗ meinschaft für die lebendige Verbindung zwi- schen Gemeinderat, Oberbürgermeister und den Bürgern werden kann, wenn sie richtig und ver- nünftig gehandhabt wird. Auch im Leichen der Schaffung von Bezirksbeiräten seien die Bürger- gemeinschaften notwendig, da sie so etwas wie der frühere Bürgerausschuß werden könnten und die Wünsche aus allen Bevölkerungskreisen an die politisch gebundenen Bezirksbeiräte heran- tragen könnten. Der 2. Vorsitzende Georg Volz unterstrich die persönliche Feststellung, daſb die bisher schon aktiv arbeitenden Bürgergemein⸗ schaften nicht ein Sammelbecken von Nörglern und Indifferenten darstellen, sondern wirklich mit Vernunft und Geschick am kommunalen Leben mitarbeiten. Hans Maier ergänzte diese trelflichen Ausführungen noch mit der Zusam- menfassung, daß es endlich einmal gelingen müsse den„eisernen Vorhang der Interesselosigkeit am kommunalen Geschehen“ zu durchbrechen und dieser Wunsch sei auf der Seite des Gemeinde- rats, Oberbürgermeisters und der Verwaltung in gleicher Weise vorhanden. Man solle endlich ein- mal erreichen, daß die Stadt nicht als persön- licher Feind angesehen wird, sondern alle Bür- ger nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht haben in ihrem eigenen Interesse für das persön- liche Schicksal zu arbeiten. Nach diesen Ausfüh- rungen belonten Albert Exny und Alfred Blümmiel daſs man zunächst einmal die Einsetzung der Be- zirksbeiräte auf politischer Grundlage und die ersten Erfahrungen mit ihrer Arbeit abwarten solle, um die Zustimmung zu einer Bürgerge⸗ meinschaft auf breiter Basis zu geben. Dieser Kompromißvorschlag, der aber die aufmerksame Beobachtung der Entwicklung der Bezirksbeiräte und der Bildung der Bürgergemeinschaft durch die Vorstandschaft voraussetzt, wurde dann mit Mehrheit durch die Versammlung angenommen. Zu Beginn hatte Vorsitzender Maier über die Arbeit des vergangenen Jahres berichtet und auf die vielfältige und fruchtbare Arbeit der Sek- kemheimer Vereine als Ausdruck der Breitenar- beit, Aufgeschlossenheit und Eigenständigkeit des lebendigen Vororts hingewiesen. Die Arbeit der Interessengemeinschaft in den vergangenen acht Jahren habe zu einer friedlichen Zusammenarbeit und besserem Verständnis wesentlich beigetragen. Nachdem auch Philipp Bauer einen erfreulichen Kassenabschluſb vorlegen konnte, der eine Bei- tragserhebung für 1958 nicht notwendig, macht, wurde die seitherige Vorstandschaft in gleicher Besetzung mit Hans Maier, Georg Volz und Phil. Bauer wiedergewählt. Im Rahmen einer ausgiebi- gen Diskussion, die sich mit zahlreichen örtlichen Problemen beschäftigte, durfte Stadtrat Erny mit- teilen, daſs mit der Hauptstraßenverbreiterung begonnen wurde und es nur zu wünschen sei, daſd auch mit den beiden anderen Hauseigentü- mern günstige Vereinbarungen zur Beseitigung des Verkehrshindernisses getroffen werden kön- nen. Alfred Blümmel durfte weiter die Mittei- lung machen, daſbd die Heckwegbeleuchtung in 4 Wochen beginnen wird und daß die Seckenhei⸗ mer sich schon jetzt stark machen sollten, daß auch das Versprechen des Sportreferats der Stadt gehalten wird, noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Sportplatzzentrums zu beginnen. Da- mit könnten auch die an diesem Abend wieder vorgetragenen Wünsche des Turnverein 1898 end- lich erfüllt werden. Mit dem Wunsch nach einer weiteren guten Zusammenarbeit aller Seckenhei- mer Vereine zum Wohl unseres lebendigen Ge- meinwesens durfte dann Hans Maier die inter- essante und anregende Hauptversammlung schlie- Pen. In dieser Hauptversammlung wurde folgende Terminliste für die Veranstaltungen in den kom- menden Monaten aufgestellt: 22. 4. Chorkonzert des Männergesangver- eins im Vereinshaus Pferderennen des Pferdezucht- und Rennvereins auf der Waldbahn Leichtathletiksportfest des TB Jahn auf dem Waldsportplatz Sommertagszug des Gemeinnützigen Vereins Suebenbeim 6. Bazar der Ev. Kirchengemeinde 60. Jubläum der Fußballvereinigung 1898 mit Sportwerbewoche Waldfest des Gemeinnützigen Vereins Suebenheim Bazar der Kath. Kirchengemeinde Pfistererpokalturnier, ausgerichtet durch den Turnverein 1898 60. Jubiläum des Turnverein 1898 1 11. 5 11 55. 1 1 15. 6. — 7 A 13.21. 9. 5. 10. Chorkonzert des Sängerbundes im Vereinshaus an einem Sonntag im Oktober Liederabend der Liedertafel 1907 1. u. 2. 11. Lokalschau des Geflügelzuchtver- eins in der Turnhalle 2. 11. Vogelschau der Ortsgruppe der Aus- tauschzentrale im Löwen Lokalschau des Kaninchenzuchtvereins im Hirsch Lokalschau des Kanarienzucht- und Vogelschutzvereins im Hirsch. 8. u. 9. 11. 30. 11. Unser Wetterbericht Ubersicht: Am Ostrande eines über dem Ost- Atlantik festliegenden Hochdrucks dauert die Zufuhr kälterer Polarluft an. Vorhersage: Bei zum Teil veränderlicher Bewölkung insgesamt überwiegend wolkig. Einzelne Niederschläge, vor allem in der Nähe des Gebirges, in Hochlagen als Schnee. Höchst- temperaturen in tieferen Lagen meist unter 10 Grad. Bei nächtlichem Bewölkungsrückgang örtlich leichte Bodenfröste. Der Osterhase bei den Geflügelzüchter: Auch die Kranken wurden nicht vergessen Am Ostersonntag fand in der schönen Zucht anlage des Geflügelzüchtervereins 1904 das schon traditionell gewordene Eiersuchen wieder großen Anklang. Wer geglaubt hatte, daſs sich durch das vorausgegangene Regenwetter der Osterhase in seiner Tätigkeit beeinflussen ließe, sah sich arg getäuscht: Auch bei strahlendem Sonnenschein hätte der Besuch nicht besser sein können. Die Kinder der Züchter hatten sich mit Petrus ver- bündet und so sah man nach der herzlichen Be- grüſsung durch den Vorsitzenden Emil Pfiegens- dörfer nur noch strahlende Kindergesichter, welche die fehlenden Sonnenstrahlen reichlich ersetzten. Auch die beiden Seckenheimer Kinder- gärten waren nicht vergessen worden, denn die eifrigen Geflügelzüchter hatten nahezu 300 Eier gespendet, welche noch vor Ostern an die beiden Kindergärten sowie an das Mannheimer ITbe- krankenhaus übergeben werden konnten. tac Südweſd. Nundſchan 600 Liter Schnaps gestohlen Karlsruhe(Isw). Aus dem Hammelbur- ger Magazin einer Edelbranntweingesellschaft in Karlsruhe sind 600 Liter Schnaps im Wert von 4000 DM. entwendet worden. Der Dieb- stahl wurde erst in Karlsruhe entdeckt, als die Firma den aus Hammelburg angelieferten Schnaps wog und seinen Alkoholgehalt fest- stellte. Die Täter müssen nach den bisherigen Ermittlungen der Landpolizei mit einem Nach- schlüssel geöffnet und mit einem Schlauch den Schnaps aus den Fässern gezogen und da- für die gleiche Menge Wasser nachgefüllt ha- ben. Die Polizei konnte in einem Gebäude, das sich in der Nähe des Tatortes befindet, rund 350 Liter Schnaps sicherstellen. Ein Mann, der im dringenden Verdacht steht, den Diebstahl begangen zu haben, wurde festge- nommen und dem Ermittlungsrichter in Bad Kissingen vorgeführt. Labor Service half den Gemeinden Karlsruhe(sw). Das in Ettlingen statio- nierte Labor-Service-Bataillon der amerikani- schen Armee hat seit seiner Gründung im Jahre 1949 neben seinen eigentlichen Aufgaben bisher hundert Großprojekte mittelbadischer Gemeinden und Städte unterstützt. Die Ein- heit, die sich aus jungen Deutschen zusam- mensetzt und FHilfsarbeiten für die amerika- nische Armee ausführt, hat dabei Umgehungs- straßen und Sportplätze angelegt, Schutt ge- räumt und beim Kirchenbau oder beim Bau von Kindergärten und Jugenderholungshei- men geholfen. Unbekannter Toter geborgen Kehl(Isw). Aus einem stillgelegten Sei- tenarm des Rheins ist bei Straßburg die stark verstümmelte Leiche eines 50 bis 60 Jahre al- ten Mannes geborgen. Die Verletzungen am Körper des Toten rühren vermutlich von einer Schiffsschraube her. Die unbekleidete Leiche lag vermutlich schon mehrere Monate im Wasser und scheint durch eine der letzten Hochwasserwellen angetrieben worden zu sein. Bisher ist es nicht gelungen, den Toten zu identifizieren. Brand in einem Holzmehlsilo Gaggenau, Kreis Rastatt(sw). In einem Holzmehlsilo einer Möbelfabrik entstand ein Großbrand. Aus dem dicht in der Nähe be- findlichen Heizkessel waren beim Offnen eines Feuertores die Flammen zurückgeschlagen und hatten auf den Silo übergegriffen. Der Heizer erlitt dabei schwere Brandwunden. Die schnell herbeigeeilte Feuerwehr konnte nach einer Stunde den Brand unter Kontrolle brin- gen, so daß größerer Sachschaden vermieden Wurcke. —— ,,. 70 Roman von Bernd deals ff Nees Copyright by Gaydapress. Günzburg Doneu durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (45. Fortsetzung) Während sie nach dem Hof weitergingen, jegte er sein Gesicht in Falten.„Nun gehört es sich wohl, daß ich bei deinem Vater um deine Hand anhalte.“ „Vor Papa brauchst du keine Angst zu ha- pen. Aber du hast ja nicht einmal mich ge- fragt, ob ich deine Frau werden will.“ „Das ist nicht nötig.“ „Ach!? der Herr Großfürst biidet sich Fin „Liebe gnädige Frau!“ Er löste sich von ihr und machte eine übertriebene Verbeugung. „Ich liebe Sie heiß und innig und habe allen Grund zu der Annahme, daß ich Innen nicht gleichgültig bin. Wollen Sie meine Frau wer- den?“ Sie klatschte wie ein Kind in die Hände. „Aber ja, Jürgen. Großartig! Aber gern! Voa ganzem Herzen! Selbstverständtich!“ Er schlug verzweifelt die Arme durcli die Luft.„Was habe ich gesagt? Ich hab's gewyuſit. Darum war das ganze Fragen unnßtig“ Sie schüttelte heftig den Konf.„Nein, Jür- Zen, nein! Diese Frage karnst du nur einmal im Leben an mich richten Und einmal muß ich sie doch hören. Ich verspreche dir sogar, daß ich dir eine zärtliche Frau sein werde. Ieh liebe dich— von ganzem Herzen— schon lang, ewig lang, schon als dein erster àecher Brief ankam.“ a i Im Walde rief der Kuckuck. Abts machte ein nachdenkliches Gesicht „Woran denkst du, Jürgen?“ fragte sie Hort jeh einm Jodeln, 8 JJ; „Eine Zanze Menge.“ i „Aber bitte, tu's nicht, sonst kriege ich elne 5 Gänsehaut.“.. ie traten aus dem Wald heraus. Da lachte er mächtig und stark, und ehe sie sich versehen hatte, lag sie auf seinen Armen. Sie klammerte sich an ihn und rieb ihr Gesicht an dem seinen. Sie war leicht wie eine Feder und biegsam wie eine Gerte. „Wirst du mich so tragen durchs ganze Le- ben?“ „Bis ans Ende der Welt, wenn du willst.“ „Ihr Männer! Ihr müßt immer Sprüche ma- chen! Bis ans Ende der Welt! Liebster, ich bin ja schon zufrieden, wenn wir zusammen gehen, Seite an Seite.“ Ste sprang wieder auf die Föge und lief vor- aus. Dann blieb sie stehen und ec wartete lan, Sie hakte bei ihm unter. „Weist du, wos ich mir gesscht habe?“ Frage sie.„Wir treftlen uns gut apa irgend- VO. Am besten in Pückhelzn. Wir niacten eine ganz kleine Verlobung zu Grit: Aber Fapa muß schon dabei sein. Du„iran Cie: ut mit iam verstehen.“ 8 „Das has au dir Zzcgehl?“ A „Wonn?“ „Heute auf der Fgart voll Peidesheim hier- Ner- „So? Das hast du gübsen gedacht.“ „In einer kleinen Verlobungsfeier zu dritt weird Papa nictits auszusetzen haben. Aber an einer pompösen Kicclizeil komen wir nicht vorbei. Papas geseilschaf licher Stellung we- gen. Er wird die Hochzeit in einem Hotel ar- vangteren, aber wWir fahren nach dem Mittag- essen fort.“ „Mit Cadillac oder Nuckelpinne?“ „Mit NMuckelpinne selbstverständlich. Das heißt: Papa wird das nicht gerade gern haben. Ex wirg uns bestimmt ein Auto schenken.“ „Das Auto soll er behalten“, sagte Jürgen, „Nuckelpinne ist von heute ab dein Lebens- Fh Aber was machen wir mit deiner reundi Angeli?“ 5 5 8 „Wir werden sie einladen, damit sie gelb wird vor Neid über unser Glück und erstickt an ihrer eigenen Bosheit. ich bin sehr schnell wieder zur Vernun! Berti sagte:„Ich werde Papa morgen früh anrufen und alles mit ihm besprechen. Ist es dir recht?“ Er nickte. Aber dann jodelte er doch, daß alle Füchse aus dem Wald flüchteten und die Vögel ihr Lied unterbrachen. „Berti, ich habe einen schrecklichen Durst“, sagte Jürgen Abts.„Sekt brauche ich, Sekt! Weißt du überhaupt, Berti, daß du jetzt meine Braut bist?“. Berti rief am Morgen an. Vitus saß bereits beim Frühstück. „Wo bist du denn jetzt, mein Kind?“ „Auf dem Slevogthof, Neukastel.“ „Bist du mit Jürgen zusammen?“ „Natürllch, Papa.“ Vitus lachte.„Dachte ich's mir doch. Angeli ist gestern bier gewesen, spät abends noch. Sle behauptete, du wärst nach Hause gefah- ren.“ „Angeli ist ein dumme Pute, Papa.“ „Hat sie einen großen Wirbel bei euch ge- macht?“ „Danke. Es hätte nicht viel gefehlt, und hier wäre alles in die Brüche gegangen.“ „Ich habe ihr auch die Leviten gelesen, Sie ist jetzt ganz klein und weiß nicht mehr, Wie sie aus ihrem Mauseloch herauskommen soll.“ „Sie hat behauptet, Papa, du hättest deinem Rechtsanwalt den Auftrag gegeben, gegen Abts vorzugehen.“ e „Unsinn, mein Kind. Ich habe lediglich Auf- trag gegeben, Recherchen anzustellen, ob An- gelis Behauptungen zuträfen. Da war doch die Geschichte mit einer Frau, die sich das Leben genommen haben soll.“ s „Ich kenne sie, Papa. Und was ist heraus- gekommen?“ 8 „Jürgen hat nichts damit zu tun. Ich kann dich beruhigen. Es hat sich um eine kranke Schw agen gehandelt. Er hat sich sogar sehr großzügig dieser Frau gegenüber erwiesen.“ „Er hat mir's erzählt. Ich bin ja so froh. An- geli hat mir furchtbar den Kopf c 22 Se- kommen. Papa.“ Wir sind uns auch ganz einig, „Dann gratuliere ich dir, mein Kind.“ „Wir möchten, daß du dabei bist, wenn Wir uns offiziell verloben.“ Und sie beredete mit ihm, daß sie sich mit Vitus Bachkötter am 30. Mai in Bad Dürk- heim treffen würden. Den Cadillac stellten sie auf dem Slevogt- hof in einer alten Scheune unter und setzten ihren Weg fort wie in den Tagen zuvor. Sie besuchten den Trifels, die Madenburg, das Dahner Felsenland, sie durchwanderten den Pfälzerwald bis nach Kaiserslautern. Solange der Wald um sie raunte, gehörten se sich selbst und schienen die Tage endlos, da war alles nur Gegenwart. Am 29. Mai holten sie den Cadillac wieder ab und fuhren zurück nach Deidesheim. Mitten auf der Hauptstraße ging Oberwacht- meister Wilhelm Hückel. Abts stoppte den Wagen neben ihm ab. „Hallo, Hückel! Wollen Sie einmal meine Braut sehen?“ fragte er und deutete mit dem Kopf zu Berti hinüber. „Mensch, Herr Abts! Ist's die Möglichkeit?“ Hückel guckte Berti mit runden Augen an und war sprachlos. a „Freut mich, daß sie Ihnen gefällt, Hüuctel. Mir gefällt sie auch. Grüßen Sie den Heiner, den Peter und den Josef! Wenn wir unsere Hochzeitsreise machen, kommen wir wieder nach Deidesheim.“ Dann winkte er, gab Gas und fuhr davon. I „Herr Abts! Herr Abts!“ rief Wilhelm Huxk- kel hinter ihm her, der erst jetzt seine Sprache zurückge wann; aber Abts fuhr weiter. Die Madonna lächelte immer noch aus dem gotischen Kirchenfenster, der Brunnen hörte nicht auf zu plaudern, die Luft war weich wie Seide und duftete nach Blumen und Wein. Für Berti und Jürgen war die Welt eine schiil- lernde Seifenblase, und sie waren zu glück- lich, um daran zu denken, daß die Seifenblase 1 könnte. Sie hatten auch beide den ehr- ren. ng folgt) 4 ichen Willen, ass Glück rer klebe en ab- 0 7. 5 e e Fortsetzung 1 Sport und Spiel Vom einheimischen Sport Handball TV 98 Seekenheim— KS 3:6 IV 98 Seckenheim A-Agd.— KSG A-AIgd. 7:11 Es war keine Offenbarung, was gestern der Turnverein seinen treuen Anhängern geboten hat. Glück war es, daß es an diesem Spieltag um nichts ging. Auffallend war beim Turnverein die Abwehrschwächen, die für die kommende Zeit doch etwas Anlaß der Besorgnis geben könnte. Im Sturm lief auch nicht alles nach Wunsch und für die Neuzugänge bedarf es noch Zeit, sich ip dag Mannschaftsgefüge einzubauen. Bei den Gästen lief das Spiel ganz anders. Der Sturm ging forsch ins Spiel und dieses Plus War Auch ausschlaggebend für den Gasterfolg, der in dieser Höhe auch voll verdient War. Wir wollen nur hoffen, daſs auf eine schlechte Generalprobe, am kommenden Sonntag gegen die SG Nußloch eine bessere Vorstellung geboten wird, damit nicht gleich zu Beginn wertvoller Boden verloren geht. Im Vorspiel mußte sich die Jugendmannschaft verdient gegen die Gäste mit 7:11 verloren bekennen. Remmert wieder Waldlaufmeister Beil den Badischen Waldlaufmeisterschaften, die in Mannheim-Rheinau stattfanden, slegte bei den Frauen die Mannheimerin Renate Nitsch und bei den Männern der Titelverteidiger Remmert(USC Freiburg). Im Hauptlauf über 7500 m hatte sich nach 2500 m eine Spitzengruppe von zehn Mann gebildet, in der mit Ausnahme des württembergi- schen Marathonmeisters Hauser, der in diesem Jahr für die TSG 78 Heidelberg startet, alle Fa- voriten zu finden waren. Hauser hielt sich sicht- ncht zurück und kam erst in der zweiten Runde zu der Spitzengruppe, die sich inzwischen auf drei Mann reduziert hatte.„Tempobolzer“ spielte dabei der Mannheimer Frank. Als in der letzten Runde Hauser plötzlich 30 bis 40 m gewonnen hatte, schien die Entscheidung gefallen. Kurz darauf überliet Hauser eine Abzweigung und büßte seinen Vor- sprung wieder ein. Auf den letzten 600 m kämpfte sich der Titelverteidiger Remmert mit einem star- ken Spurt frei und lief einem sicheren Sieg ent- gegen. Zweiter wurde Hauser vor Frank MTG Mannheim). Auch den Mannschaftssieg holte sich der Use Freiburg vor Mr Mannheim. Bei den Frauen gab es einen sicheren Sieg für die noch stärker gewordene Renate Nitsch. Ihre Exrivalin Irmgard Hoff(Zell-Weierbach) hatte diesmal keine Chance. Auch die Mannschaftswer- tung erkämpften sich die Mannheimer Mädel mit Nitsch, Dörr und Seel. Eine sichere Angelegenheit war auch der dritte Meisterschaftswettbewerb, der 3000-Meter-Lauf der männlichen Jugend. Haitz(TV Durmersheim) War nie gefährdet. Zweiter wurde der talentierte 78er Früchtl. Sieger in der Mannschaftswertung wurde TSG 78 Heidelberg mit Früchtl, Treutlein und Schröder. Abstieg noch nicht geklärt In der nordbadischen Fußball- Amateurliga fan- den am Ostermontag drei Nachholspiele statt. Da- bei erreichte zwar die gegen den Abstieg Kämp- fende Mannheimer Phönixelf gegen Daxlanden durch ein 1:1 eine Punkteteilung, konnte jedoch dadurch die prekare Lage nicht verbessern. Nur Dank des besseren Torverhältnisses blieb der KyFv, der gegen die Forchheimer Sportfreunde mit 1:2 Toren unterlag, auf dem zweiten Tabellenplatz vor dem spielfreien ASV Feudenheim. Birkenfeld rückte durch einen sicheren 4:1-Sieg über den Ab- steiger Schwetzingen vor Hockenheim auf den „ſerten Pabellenplatz. Karlsruher SC neuer Tobellenführer Kampf um die Spitze entscheidet sich erst am letzten Spielsonntag Der fesselnde Kampf um die beiden begehrten ersten Tabellenplätze in der Oberliga Süd hat sich über Ostern weiter zugespitzt. Dafür sorgte vor allem die Frankfurter Eintracht, die sich am vorletzten Spieltag mit 1:2 eine sensationelle Heimniederlage durch die unberechenbare Spygg Fürth leistete. Gleichzeitig mußten die Adler- träger damit die Tabellenspitze an den Karls ruher Sc abgeben, der sich auf eigenem Platz sicher gegen den FSV Frankfurt mit 2:0 durch- setzte. Damit können vor dem entscheidenden Spieltag noch vier Vereine zuversichtlich hoffen. Denn zu dem Trio Karlsruher Sc, Eintracht Frankfurt und 8 gg Fürth gesellte sich der 1. FCC Nürnberg nach seinem klaren 4:1-Erfolg über den BC Augsburg als Vierter im Bunde. Dieses Quartett liegt nur um drei Punkte aus- einander. In den Treffen BC Augsburg— Karls- ruher Sc, Jahn Regensburg— Eintracht Frank- furt, FSV Frankfurt— 1. FC Nürnberg und SpVgg Fürth— Schweinfurt 05 muß am näch- sten Sonntag die Entscheidung fallen. Kickers Offenbach verscherzte sich seine dün- nen Aussichten durch eine 4:2-Niederlage bei Viktoria Aschaffenburg restlos. Den weiteren Treffen kam, da mit den Stuttgarter Kickers und Jahn Regensburg die Absteiger bereits seit längerem feststehen, keine besondere Bedeutung mehr zu. Schweinfurt 05 verschaffte sich mit einem 8:0 Kantersieg über Jahn Regensburg wie der ein positives Torverhältnis, während der VfE Stuttgart mit seinem mageren 1:0-Erfolg über den Ssy Reutlingen seine Lage nunmehr auf den 9. Tabellenplatz verbessern konnte. Bei 1860 München unterlagen die Stuttgarter Kickers nur knapp mit 2:1, und die Bayern erreichten beim Sturmschwachen VfR Mannheim einen 0:2-Sie VfR Mannheim— Bayern museen ve Die achte Heimniederlage der Mannheimer in dieser Saison geht auf das Konto des versagen den Sturms. Die meist massiert verteidigenden Gäste hatten zwar viel Glück und mußten vier- mal den Ball für ihren bereits geschlagenen Tor- wärt Fazekas von der Torlinie zurückschlagen, aber der VfR brachte selbst aus einem Ecken- verhältnis von 17:1 keinen Treffer zustande. Die Bayern nutzten dagegen ihre wenigen Chan- cen zu zwei Treffern aus. Tore: 41: Min. 01:1 Huber II. 62. Min 0:2 Sommerlatt. Karlsruher SC— FSV Frankfurt 2:0 12 000 Zuschauer bangten im Karlsruher Wild- parkstadion um einen Sieg des KSC. Dieser wurde erst in der 77. Minute durch ein Kopf- balltor von Beck sichergestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt bot sich den Zuschauern ein Spiel ohne Höhepunkte. Pech für diè Frankfurter war, 5 daß ihr ausgezeichneter Torhüter Leichum in der 25. Minute verletzt vom Platz getragen Werden mußte, nachdem zwei Spieler über ihr gefallen waren und ihn erheblich am Kopf ver- letzt hatten. Hofmann, der für ihn in das Por ging, mußte in der 35. Minute einen 25 Meter Schuß von Kunkel passieren lassen, den Leichum jederzeit gehalten hätte. In der zweiten Hälfte hütete dann Leichum mit einem Kopfverband wieder das Tor Gegen den Kopfball von Beck Wär aber auch er machtlos Tabelle der 1. Liga Süd 1. Karlsruher Sc 29 55: 2. Eintracht Frankfurt 29 58:31 3. 1. Fe Nürnberg 29 7345 4. SpVgg Fürth 29 52735 5. 1660 München 29 6. Kickers Offenbach 29 7. Bayern München 29 8. Schweinfurt 05 29 9. VIB Stuttgart 29 10. Viktoria Aschaffenburg 29 11. BC Augsburg 29 12. FSV Frankfurt 29 13. VfR Mannheim 29 14. SSV Reutlingen 29 40 5 15. Jahn Regensburg 29 2 2 30281 38 4 16. Stuttgarter Kickers VfL Neustadt wieder in Front Schwer erkämpfter 1:0-Sieg über Ulm In der 2. Liga Süd hat über Ostern der VfL. Neustadt mit seinem schwer erkämpften 1:0-Sieg über Ulm 46 die Spitze wieder übernommen, da mit dem gleichen Resultat der bisherige Tabel- lenführer Waldhof Mannheim beim VfB Helm- brechts unterlag. Das Aufstiegsrennen spitzt sich in immer stärkerem Maße auf einen Dreikampf zwischen Neustadt, Waldhof und Ulm zu. Der Freiburger F dürfte nach seinem 0:0 gegen den SV Wiesbaden kaum noch Chancen haben. Fünf Punkte trennen die„Boppele“ inzwischen vom Tabellenzweiten Waldhof, eine Differenz, die nur noch theoretische Möglichkeiten offen läßt. Der ASV Cham mußte dagegen nach seiner klaren 5:2- Niederlage bei Borussia Fulda alle Aufstiegs- chancen abschreiben. Ebenso hart wie an der Spitze ist der Kampf am Tabellenende. Singen 04 verbesserte sich mit seinem 210-Sieg über Amicitia Viernheim wieder etwas, während sich für Hessen Kassel nach dem 1:1 auf eigenem Platz gegen den 1. Fe Pforzheim die Lage wei- ter verschlechterte. Etwas Luft kann der VfB Helmbrechts schöpfen, der sich mit seinem 1:0 Erfolg über Waldhof vom 15. auf den 13. Platz verbessern konnte. Gleichzeitig verdüsterte sich dadurch die Lage für den diesmal zusammen mit Schwaben Augsburg spielfreien SV Darm- stadt. Die Spygg Neu-Isenburg setzte sich mit dem 3:2 über Bayern Hof ins relativ sichere Mit- telfeld ab, während Henau 93 mit seinem über- raschenden 0:1- Auswärtssieg über den bislang daheim noch ungeschlagenen TSV Straubing den Anschluß an dieses gewann. Noch ist indessen auch am Tabellenende nichts entschieden, Sechs e stehen noch auf dem Programm. Da noch Allerlei ändern. Tabelle der 2. Liga Süd 1. VI. Neustadt 28 7 aldhof Um 46 Freiburger Fe 5. ASC Cham 6. 1. Fœ Pforzheim 7. Bayern Ho Hanau 93 J. Boru Fulda 2. Schwaben Auf 28 45764 m Fußbalitoto C Köln hum pVgg Fürth Offenbach Fra Ergee 1. Alemannia Aachen 2. Hamborn 07— VI. 5 5 Se— F 6. VfB Stuttgart— intr. Braunschw % 8. 9. 10. Göttingen 0 11. Tus Neuenc 2 2 12. Tura Ludwi lafen- Wormatia Worms(1:1) 0 Kurze Sportnachrichten Die deutsche Rollhockey-Nationalmannschaft erzielte in Montreux beim Nationen-Cup-Tur- nier gegen Italien ein 3:3 und schlug Frankreich mit 4:2. Die deutsche Vertretung liegt mit fünf Punkten auf dem fünften Platz. Die deutsche Rückenmeisterin Helga Schmidt (Oldenburg) verbesserte ihren am 12. September 1954 in Leipzig aufgestellten Rekord über 200 m Rücken um vier Zehntelsekunden auf 2:46, Min. Ihr Vereinskamerad Götz Neuber unterbot die vom deutschen Schwimmverband festgesetzte Li- mitzeit im 400-m- Brustschwimmen um eine Se- Kunde und stellte die neue Rekordmarke auf 5:44,0 Minuten. Olympiasieger Alfred Orter(US) stellte Fayetteville im US-Staat Arkansas mit 61,2 m men neuen Weltrekord im Diskuswerfen auf (bisheriger Rekord: Fortune Gordien, USA, 233535; m8 i „ Nur ein 2:2 für Deutschlands Junioren Keine überzeugende Leistung gegen Belgien — Am Mittwoch gegen Italien Nach Siegen über Osterreich und die Tschecho- slowakei mußte sich die deutsche Jugend-Natio- nalmannschaft im dritten Gruppenspiel des euro- päischen Fußballturniers am Ostersonntag n Ubach-Palenberg gegen Belgien mit einem ma- geren 2:2(1:1) begnügen. In ihrem letzten Vor- rundenspiel treffen am Mittwoch in Saarbrücken auf Italien. Die deutsche Jugendelf erreichte keinesfans ihre Bestform. Sie war zeitweise wohl feld- überlegen, scheiterte aber an der stabilen belgi- schen Abwehr, die sich energisch zur Wehr nen buchstäblich in den letzten Sekunden ges Spieles wenigstens der Ausgleichstreffer durch den Meidericher Rausch glückte. Das Treffen begann für die Belgier sehr ver- ungsvoll, als sie bereits in der 6. Minu 1:0 durch ihren Halbrechten Bierten 2 m Abpraller des deutschen Torwarts Kuntef r) kamen. Bereits im Gegenzug hatten geber eine Ausgleichschance, doch konnte Torwart Ballin den Scharfschuß des Jeidner meistern. In der 31. Minute heiß zum (Union Niederrad) das 1:1 her. Er allrückgabe der belgischen V at und hatte dann keine M Fochs Minuten vor der Pause lan- e: Freistoß des Trierers Hermann nur am borpfosten. Die zweite Halbzeit begannen die Deutsches mit großem Schwung, doch überstand die mas- sierte belgische Deckung diesen Generalangriß Din schneller belgischer Durchbruch sicherte dem Fast in der 63. Minute durch van Escher einen erneuten Vorsprung. Das deutsche Ausgleichstor Heß dann bis zur letzten Spielminute auf sieh warten. Die besten Spieler waren bei Deutschland des linke Läufer Winterling Bayern Hof), Mittel- jäufer Stoll(Eintracht Trier), der rechte Läufer Sundermann(Rotweiß Oberhausen) und Mittel stürmer Herrmann(Eintracht Trier). Die übrigen Ergebnisse vom Gruppe A: In Metz: Frankreich— Bulgarien 4:0: in Diekirch: Jugoslawien— Polen 3:1. Gruppe B: In Duedelingen: CSR Italien 2:3. Gruppe&: In Luxemburg: Griechenland— Türkei 0.1. Am zweiten Ostertag schlug die tschechosle- Wakische Jugend in Homburg(Saar) sterreich überzeugend mit 3:0. In Neunkirchen kam die englische Jugendelf zu einem etwas glücklichen 1:0 Sieg über den Nachwuchs der Sowjetzone. Die weiteren Ergebnisse des Ostermontags: Esch(Luxemburg): Polen— Bulgarien 3:4, Athus(Belgien): Holland gegen Türkei 2:1, n Luxemburg: Luxemburg gegen Spanien 1:3, in Arlon Gelgien): Belgien gegen Italien 0:1. BDR-Aufgebot für die„Friedensfahrt“ Der deutsche Meister Friedhelm Fischer gewann das Amateur-Rundstreckenrenr den„Großen VFV-Straßenpreis von Hildes über 120 km in 3:08:08 Stunden vor dem Pfälzer en Berlinern Edler 1 an das Rennen nominierte Heinz Ewert, der Straßen-Fachwart des Bundes Deutscher Radfahrer, das BDR-Aufgebot für die nannte Friedensfahrt Warschau- Berlin— Prag vom 2. bis 15. Mai: Fischerkeller(Köln]. Alt Weck(München), Hanske(Regensburg), Farr (Frankfu Piepenbrink(Hannover), Dreske (Hannover) und Schönberg(Schopp). Cambridge dreieinhalb Längen vor Oxford Cambridge gewann am Samstag zum 58. Male Jas klassische„Boat race“ zwischen den Univer- sitätsachtern von Oxford und Cambridge. Die hellblaue Cambridge-Crew führte vom Start bis ins Ziel und war den dunkelblauen Oxfordern nach 6800 Metern des von Putney stromaufwärts nach Mortlake führenden Kurses um dreieinhalb Längen voraus. Ein energischer Endspurt brachte Oxford nicht näher an den Sieger heran. Mit 18 Minuten und 15 Sekunden konnte Cambridge seinen zehn Jahre alten Streckenrekord(17:50 nicht verbessern. Der Verstorbene War in jahrzehntelanger, Wachstum maßgeblich mitgestaltet. bereitschaft Mitglieder sehr. Mannheim-Seckenheim, 8. April 1958 Am Ostersonntag, den 6. April 1958 verstarb für uns unerwartet unser langjähriges Vorstands-Mitglied Herr Jakob Herre Rektor i. R. Mitgründer aufopferungsvoller Tätigkeit Seine mit grobßer Bescheidenheit, Hilfs- und Treue verbundene Sachkenntnis schätzten Mitarbeiter und Wir werden seiner stets ehrend und dankbar gedenken. Aufsichtsrat und Vorstand der Gemeinnützigen Bau- u. Spargenossenschaft Seckenheim e. 6. m. b. H., Mannheim-Seckenheim unserer Baugenossenschaft und hat ihren Aufbau und ihr N Unser langjähriges Aufsichtsratsmitglied ist am 6. April 1958 verstorben. in hohen Ehren halten. Mannheim-Seckenheim, 8. April 1958 Herr Jakob Herre Rektor i. R. Herr Herre gehörte seit 1948 unserem Aufsichtsrat an. Wir verlieren in ihm eine Persönlichkeit, dessen Rat wir infolge seiner jahrzehntelangen genossenschaftlichen Erfahrungen besonders geschätzt haben. Er hat uns durch seine großen Kenntnisse und reichen Erfahrungen im Genossenschaftswesen wertvolle Dienste geleistet. Wir trauern um den Verstorbenen und werden das Andenken an ihn stets der Spar- und Kreditbank Seckenheim e. 6. m. b. H. Vorstand und Aufsichtsrat Mannheim Seckenheim Beruhigung: durch Nerven— stets nach Gebrauchsanweisung. „%&ͤÿ v Herzbeschwerden — nervöser Art— treten durch das wechselhafte Aprilwetter besonders häufig auf. Schaffen Sie natürlichen Ausgleich und den echten KLOSTERFRAU MELISSENGEIST. Nehmen Sie ihn aber auch bei anderen Alltagsbeschwerden von Kopf, Magen u. findet unsere diesjährige im„Reichsadler“ statt. VdK., Ortsgruppe Mannheim-Seckenheim Heute Dienstag, den 8. April 1958, abends 20 Uhr Jahres-Hauptversammlung Unsere Mitglieder sind hierzu herzlich eingeladen. werden noch vor Beginn der Versammlung angenommen. ARTUR Anträge NMöbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus Zähringer Straße auch in schweren Fölſen durch Rusmasel [Solbe, Zäpfchen und fee). Tausendfach bewährt. Geschwöre, Milchschorf, Hout. jucken, Verbrennungen, Hautschäden und Ilie, schlecht heil. Wunden beseit. die geit 25 Jahren bestens bewährte Rusch- la allen a ethôltlich. Chem. Lab. chneider, Wiesbaden HAUCK Der Vorstand. photos chen aß 3 C v nur machen „ Uioppepbeimer Str. 57 . 5 Es ladet treundlichst ein pferde- u. Viehversicherungsverein Mhm.-Seckenheim 5 Am Donnerstag, den 10. April 1988, abends 8 Uhr findet im Gasthaus„ZUM ENGEL“ unsere f Sener al- Versammlung Statt. Die Vorstände. Dienstag, 3. Apr Großes Haus Dienstag, 8. Apr 20, A. 00 Nleines Haus Attwoch, 3. Abril 20.00 21.46 2 Nalionallheater Mannhein Spielplan 20.00 2.45 Herrenhaus 5 f Miete H, 6. Vorstellung 5 Th. G. Gr. H und freier verkauns Nachtbeleuchtung ö N Miete K, Halbgr. II, 6. vorstellung Th. G. Gr. K und freier verkaut Elektra. Oper von Richard Straus Miete M blau, 6. Vorstellung und freler Verkauf, zte. So hatten die Deutschen noch Glück, das Ostersonntag? die deutschen Jungen nun und Materne. Im An- soge- ere a bü