3 * — II 9 Nr. 58 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 12. April 1958 Neue Basis des Handels mit Moskau Von Claus Schaale Die am Dienstag in Moskau paraphierten Wirtschafts vereinbarungen zwischen der So- wjetunion und der Bundesrepublik stellen den deutsch- sowjetischen Handelsverkehr auf eine völlig neue Grundlage. Beruhte der Waren- austausch bislang auf mehr oder weniger zu- fallsbedingten Gelegenheitsgeschäften, bei denen sich die Sowjets ohne Frage stets als Pünktliche Zahler erwiesen, so ist jetzt nach zühen Verhandlungen, die sich über achtein- halb Monate erstreckten, eine Basis gefunden worden, die viele Züge eines klassischen Han- delsvertrages zeigt. Wenn offiziell die Be“ zeichnung„Handels-, Schiffahrts- und Freund- schaftsvertrag“ vermieden wird, so beruht das AMerdings keineswegs nur auf politischen Er- wägungen, sondern ist auch von der Sache her wohlbegründet; denn einige sehr wesent- Rche Punkte, die zu einem klassichen Vertrag gehören, fehlen noch immer. Hierzu gehören vor allem das in den Ab- machungen nicht angesprochene Niederlas- sungs- und Eigentumsrecht, die Freizügigkeit der Bürger beider Staaten im Partnerland so- wie der gegenseitige Verzicht auf Wett- bewerbsbeschränkungen. Zwar hat die Bun- desrepublik der Sowjetunion das Recht zuge- standen, eine staatliche Handelsagentur in Westdeutschland zu errichten, doch fehlen Regelungen über die Niederlassung deutscher Firmen in der Sowjetunion., Soweit bisher be- kannt, sind jedoch recht weitgehende Bestim- mungen über Geschäftsreisen westdeutscher Kaufleute in die UdssR festgelegt worden. Dies sollte jedoch nicht darüber hinweg täuschen, daß das„Abkommen über allge- meine Fragen des Handels und der Seeschiff- fahrt“ sowie das„langfristige Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr“ weit Über das hinausgehen, was üblicherweise in einem einfachen Handelsabkommen nieder- gelegt wird. Diese Abkommen enthalten vor allem Bestimmungen über die gegenseitige Benutzung der Häfen, über die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, der in beschränkt kon- vertierbarer DM erfolgt, sowie über die Ab- wicklung des Transports. Welche Regelungen über die Schiedsgerichtsbarkeit getroffen wor- den sind. ist noch nicht bekannt. Auf dieser neuen Grundlage sollen die deut- schen Ausfuhren in die Sowjetunion in die- sem Jahr gegenüber 1957 bereits nahezu ver- doppelt werden. Dagegen werden sich die Ein- fuhren im ersten Jahr des auf drei Jahre ge- schlossenen Warenabkommens nur leicht er- höhen. Während der deutsche Export 1957 wertmäßig 250 Millionen DPM betrug, erreichte die Einfuhr aus der Sowjetunion 408 Millio- nen. 1958 soll sich der Austausch auf 420 Mil- lionen in jeder Richtung belaufen. Dabei soll vor allem der indirekte Austausch über dritte Länder zugunsten des direkten Warenver- kehrs abgebaut werden. Noch 1957 kamen von der Gesamteinfuhr aus der Sowjetunion 408 Millionen) Waren im Wert von 128 Mil- lionen über dritte Länder. Auf der deutschen Ausfuhrseite waren die indirekten Lieferun- gen über dritte Länder dagegen mit nur 30 von insgesamt 250 Millionen DM wesentlich Seeringer. In den vorausgegangenen Jahren waren die Differenzen zwischen Einfuhr und Ausfuhr Schwankungen unterworfen. Während 1956 die deutsche Ausfuhr in die Sowjetunion (288,9 Millionen DMW) gröber war als die Ein- uhr(223,5 Millionen DMW), war es 1955 und „954 umgekehrt: nach den amtlichen Statisti- ken wurde 1955 für 150,9 Millionen DM und 1954 für 93,1 Millionen DM aus der Sowiet- umion eingeführt, während die Exporte in diesen beiden Jahren nur bei 112,0 und 52,8 Millionen DM lagen. Eine solche starke Differenz zwischen Ein- uhr und Ausfuhr gab es auch schon in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg. Beispiels- weise waren in den Jahren 1928 bis 1932, in Wirtschaft Wohnungsbau weiter auf hohem Stand Finanzierung aus dem Kapitalmarkt erleichtert Immer, wenn auch nur leise Anzeichen eines Konjunkturrückganges festgestellt werden, rich- tet sich das Augenmerk der Offentlichkeit auf den Wobnungsbau. Man ist seit langem daran gewöhnt, in hm einen der sichersten Faktoren zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur zu se- hen, dem heute vielleicht noch der Straßenbau an die Seite gestellt werden könnte. Daß diese Auffassung nicht nur uns geläufig ist, zeigt augenblicklich die Bereitschaft der Regierung der Vereinigten Staaten, große Programme auf die- sem Gebiet zu finanzieren, um die etwas zu Kräftig Seratene„Recession“, den Konjunktur- rückschlag in den USA, damit abzufangen. Es sind dies, wie gesagt, altbewährte Methoden, wie sie auch bei uns in früheren Zeiten der Wirt- Schaftskrise etwa unter dem Stichwort„Pro- duktive Erwerbslosenfürsorge“ Anwendung ge- kunden haben. Erfreulicherweise ist es bei uns heute noch nicht an dem, daß solche Maßnahmen notwendig Wären. Aber auch bei uns wurde um die Jahreswende angesichts der schlagartigen Zunahme der Arbeitslosenziffer das Interesse für den Wohnungsbau des Jahres 1958 außer- gewöhnlich rege. Man wußte ja, daß diese schlagartige Zunahme der Arbeitslosen im De- zember 1957 in erster Linie auf die Freisetzung von Bauarbeitskräften zurückzuführen War. In dieser Lage tat der neue Bundesminister für den Wohnungsbau sicher gut daran, der Of- kentlichkeit eingehende Auskünfte über Lage und Aussichten des Wohnungsbaues und seine Finan- zierung zu geben. Danach werden in diesem Jahre im Rahmen des öffentlich geförderten so- zialen Wohnungsbaues wiederum über eine vier- te! Million Wohnungen errichtet werden. Er- kahrungsgemäß kommt, wie Minister Stücklen betonte, noch einmal rund dieselbe Zahl an steuerbegünstigten und kfreiflnanzierten Woh- nungen hinzu, so daß auch für das laufende Jahr Wiederum ein Gesamtergebnis im Wohnungsbau von reichlich einer halben Million Neuwohnun- gen erreicht wird. Der Minister stützte diese Voraussage auch auf den Erfahrungssatz der Wohnungsbauverwaltung, daß der Bauüberhang aus dem Vorjahr einen guten Anhaltspunkt für das Neubauergebnis des laufenden Jahres biete. Dieser Bauüberhang habe im Jahresübergang 1957 zu 1958 wiederum rund eine halbe Million Wohnungen betragen. Auch die finanziellen Grundlagen des dies- jährigen Wohnungsbauprogramms sind umso eher gesichert, als die unerwartet hohe Ergiebig- keit des Kapitalmarkts in den ersten drei Mo- naten des neuen Jahres die Finanzierungslage gegenüber 1957 wesentlich günstiger erscheinen läßt. Neben der Bereitstellung von etwa 3,75 Mil- Harden DM aus öffentlichen Mitteln des Bundes, der Länder, Gemeinden sowie des Lastenaus- gleichsfonds für die nachstellige Finanzierung des sozialen Wohnungsbaues wird der Kapital- markt offenbar besser als je seine Funktion zu erfüllen vermögen. Pfandbriefabsatz, Bauspar- geldeingänge, Einzahlungsüberschüsse bei den Sparkassen und Zugänge zur Lebensversicherung berechtigen jedenfalls zu dem vom Wohnungs- bauminister zur Schau getragenen Optimismus. Dr . dd denen das deutsch-sowietische Geschäft einen Höchststand erreichte, die deutschen Expörte mit 2677 Millionen Mark bedeutend größer als die Importe, so daß sich das ku mulative Außenhandelsdefizit der Sowiet- union aus dem Handel mit Deutschland Ende 1932 auf 867 Millionen Mark belief. Eine klare Ubersicht, welchen Anteil der durch das Abkommen gesteigerte deutsch- sowjetische Handel am gesamten Außenhandel der Bundesrepublik haben wird, läßt sich noch nicht gewinnen. Der Durchschnittswert von 3,5 bis 4 Prozent, den der deutsch-sowietische Handel in den Vorkriegsjahren hatte, dürfte jedoch auch jetzt noch nicht erreicht werden, da sich die Außenhandelsstruktur der beiden Länder seitdem erheblich verändert hat. 1956. als sich die deutschen Einfuhren auf 288,9 Millionen DM beliefen, betrug ihr Anteil am gesamten deutschen Import nur 0,8 und am Export nur 0,94 Prozent. 8 Daimler-Benz erwarb Mehrheit bei Auto-Union Gemeinsames Erfahrungsgut soll fruchtbar ge- macht werden— Firmenname bleibt Die Daimler-Benz Ad in Stuttgart-Untertürk- heim teilte mit, sie habe mit Wirkung vom 1. Ja- nuar 1958 die„Qualifizierte Mehrheit“ der GmbH- Anteile der Auto-Union, Düsseldorf und Ingol- Stadt, erworben. Die Auto-Union GmbH.„mit rem bewährten Produktionsprogramm“ bleibe aber voll selbständig, behalte ihren bisherigen Firmennamen, ihre Gesellschaftsform und ihre gegenwärtige Geschäftsführung. Der Erwerb der Auto-Union- Anteile durch die Daimler-Benz AG. gewährleiste eine enge Zusammenarbeit, die die Stellung der beiden Unternehmen im Gemein- samen Markt stärken werde. Die Umsatzsumme beider Automobilproduzenten betrug im vergan- genen Jahr 2,2 Milliarden DM, ihre Belegschaft beläuft sich auf insgesamt 75 000 Personen. Während die Daimler-Benz AG. im Jahre 1926 aus der Fusion der Daimler-Motoren- Gesellschaft und der Firma Benz und Cie., Rheinische Auto- mobil- und Motorenfabrik AG., hervorging, ent- stand die Auto-Union GmbH. im Jahre 1932 aus dem Zusammenschluß der Firmen Horch, Wan- derer, DKW und Audi. In der Verlautbarung der Daimler-Benz AG. wird die Erwartung ausge- sprochen, daß durch die künftige Zusammenarbeit das Erfahrungsgut der beiden Häuser, die sich jahrelang einen harten Konkurrenzkampf auf den Rennbahnen lieferten, für gemeinsame Aufgaben fruchtbar gemacht werden könne. Gold- und Dollarreserven geg Die Goldvorräte der Vereinigten Staaten be- liefen sich Ende März auf Millarden Dol- lar(95 Milliarden DM), teilte das amerikanische Federal Reserveamt mit. Im vergangenen Jahr waren sie sogar schon auf 229 Milliarden Dollar Zestiegen, nahmen aber im bisnerigen Verlauf des Jahres 1958 durch Goldkäufe des Auslandes wieder etwas ab tzt. daß der Gold- vorrat der Länder außer! 5 Ostblocks— aber einschließlich der inte: nalen Fonds— im vergangenen Jahr um 63 1 lionen Dollar auf 32,7 Milliarden Dollar gestle- gen ist, Die wichtigsten Goldlieferanten der USA im vergangenen Jahr Waren Argentinien, die Niederlande und die Philippinen. Unter den Ländern außerhalb der USA und des Ostblocks vergrößhßerten die Bundesrepublik, Italien, Oster- reich und Norwegen ihre Gold- und Dollar- reserven am stärksten, In dem Bericht des Am- tes heißt es weiter,„Frankreich, das Land mit dem größten Defizit in Europa, verlor praktisch alle seine offlziellen Reserven mit Ausnahme der Vorräte bei der Bank von Frankreich. Dieses Land hat insgesamt mehr als eine Milliarde Dol- lar an Gold und Devisen eingebüßt.“ n Demnächst bringen wir: ROMAN VON HANS ERNST Unbeirrbar geht Magdalena ihren Weg, den Weg eines starken und gläubigen Herzens. Um mrer Liebe willen nimmt sie Entbehrungen und sogar eine Gefängnisstrafe auf sich, bis sie erkennen muß, daß ihre Treue vergeblich war. Aber Magdalena meistert ihr Schicksal; ihre Kraft und ihr Lebenswille schenken ihr ein neues Glück. Hans Ernst, der bekannte und be- lebte Autor, hat in diesem Roman wieder seine Heimat einbezogen. Das Schicksal der Menschen ist verwoben mit den Bergen und dem Schweigen der Wälder, dem harten Tag- werk und der nahen Grenze. Spannungsgela- den und dramatisch entrollt sich vor uns eine Handlung, die jeden Leser fesseln wird. Bosch- Argentina aus der Kontrolle entlassen Die inzwischen aufgelöste argentinische 1 für Vermögenswieder gewinnung“ hat die E Robert Bosch GmbH., Stuttgart, See 8 tienanteile an ihrer argentinischen Nieder 5695 Inyecto Magnet, über die nach dem Stur⸗ 4 1915 die Interdiktion verhängt worden. 1188 gegeben. Die noch ausstehende Elärung 5 beiden letzten interdizierten deutschen Wen niederlassungen, der eee ee 8 und der Deutz-Argentina, bleibt der Beru 181155 kammer des Handelsgerichts von Buenos 185 überlassen, bei der bereits Rekurs gegen de Junta-Entscheid erhoben wurde. Bereinigung im Tabakgewerbe Die Tabakstatistik des Statistischen Bundes- amts für das erste Rechnungshalbjahr 1957 gibt darüber Aufschluß, wie sich die 1956 zur Be- reinigung der Tabakindustrie gewährte Steuer- erleichterung auf die Struktur des Tabakgewer- bes ausgewirkt hat. Die Zahl der in diesem Zweig arbeitenden Betriebe hat sich von 1672 im Zeitraum September 1955/ April 1956 um 60 Prozent auf 670 im Zeitraum April/ September 1957 verringert. Von den 1002 ausgeschiedenen Betrieben entfielen allein 812 auf gemischte Be- triebe. Unter den gemischten Betrieben haben sich die Herstellungsbetriebe für Zigarren und Pfeifentabak um 50 Prozent, für Zigarren, Fein- schnit und Pfeifentabak um 58 Prozent und für Feinschnitt und Pfenfentabak um 44 Prozent ver- ringert. Wie es beabsichtigt war, lösten sich vor allem Kleinbetriebe auf, Die Zahl der Betriebe ohne Betriebsarbeiter nahm von 711 im zweiten Rechnungshalbjahr 1955 auf 189 im ersten Rech- nungshalbjahr 1957 ab. die Betriebe mit einem bis zehn Betriebsatbeitern von 384 auf 206. eee eee eee eee eee een „Aufwertung“ der Magermilch verbessert den Futterwert Die Milchschwemme 1958 geht jetzt ihrem Höhepunkt entgegen Man erwartet im Jahre 1958 eine um rund 2 Milliarden Liter höhere Milchablieferung der Bauern bei den Molke reien und damit eine Verschärfung des Absatz- problems für Trinkmilch. Butter, Quark und Käse, Einen Kleinen Vorgeschmack bekamen wir von dem Butter-Krieg an der dänischen Grenze und durch die Preisermäßigung für Lagerbutter vor Ostern. Die erhöhte Milchablieferung stellt aber die Molkereien und die Milcherzeuger selbst vor ein weiteres, sehr schwieriges Problem, weil im Durchschnitt 50%, in einzelnen Molkerei- bezirken bis über 70% der angelieferten Voll- milch als Magermilch an die Bauern zurück- geliefert werden müssen Das ist doch„ein bißchen zuviel des Guten“, auch wenn der Rücklieferungspreis pro Liter Magermilch jetzt um 1—2 Pfennig zurückgesetzt wird. Seit einigen Jahren gibt es nun auch in Deutschland„Futtermittel mit Wirkstoffen für die Aufwertung der Magermilch“, deren Ein- satz für die Aufzucht und Mast von Kälbern, Schweinen und Geflügel eine weite Verbrei- tung gefunden hat. Viele Bauern müssen es jetzt lernen— soweit sie es nicht schon tun— die Magermilch mit den dafür vom Bundes- ministerium für Ernährung und Landwirt- schaft zugelassenen Futtermitteln, die die Wirkstoffe Vitamin A D B, Spurenele- mente, Mineralstoffe. Aureomyein enthal- ten,„aufzuwerten“. Verschiedene Produkte, wie mineralische und organische Beifuttermit- tel, sogenannte Starterfutter für Kälber und Ferkel, aufgewertete Trockenmilch usw. ste- hen dafür zur Verfügung; namhafte Futter- mittelwerken stellen ihre Fütterungswissen- schaftler Futterberater, Diplomlandwirte usw. den Molkereien und Milcherzeugern zur Bera- tung zur Verfügung, denn bei der Rückliefe- rung von 6,2 Milliarden Liter Magermilch an die Bauern steht ein Wert von über 300 Mil- lionen DM auf dem Spiele, Durch die„richtige Aufwertung“ der Magermilch kann eine ratio- nellere Veredelungserzeugung erreicht werden. * r ——— Günzburg Donau Copyright dy Gaydapress. durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (48. und Schluß) Sie erinnerte sich, daß sie einen Kognak hatte trinken wollen. In der Bar war sie ganz Allein, Sie bestellte zinen Doppelten. Es bestand kein Zweifel, die Männer ver- standen sich ausgezeichnet. Sie tranken und heerten ein Glas ums andere., Sie warteten auf Berti. „Du hast eine Tochter!“ sagte Jürgen.„Da siehst du, wie sie ist! Vielleicht soll ich mich mit dir verloben?“ „Sie wird schon kommen, warte nur, sie wird schon kommen.“ Aber Berti kam nicht Da wurde es den bei- den schließlich ein wenig ungemütlich. „Wir müssen sie suchen“, sagte Abts. Sie gingen Arm in Arm Au; der Treppe kam ianen Berti entgegen, Sie machte ein ganz un- HMückliches Gesicht. „Bertil“ rief Jürgen und sprang die Stufen hinunter. „Ach. Jürgen!“ Ist etwas geschehen? Mein Gott, wie siehst du aus?“ „Jürgen, sag mir schnell, daß alles nicht währ e ist“ flüsterte sie hastig„Sag mir, daß du mich liebst.“ „Aber das weißt du doch. Ich liebe dich, ich Bebe dich mehr denn je“ 5 An ihren Wimpern hing eine Träne Sie öff- nete ihr Handtäschchen„Da das habe ich ge- wonnen. ich war eben in der Spielbank Sechs- tausend Mark!“ „Und de machst du eir Gesicht, als wollte e Erde untergehen?“ „Slück im Spiel, Jürgen,——?“ „Glück in der Liebe! Das ist ein Anfang, Berti! Ach du heber Gott! Was sagst du, Vitus? Ih bekomme eine Frau! Aber das geschieht Sur recht, du Schwindlerin.“. „Bist du mir böse, Jürgen? Sag, daß du mir verzeihst!“ „Darüber reden wir, wenn wir erst verhei- ratet sind.“ „Ich hab dich doch lieb.“ „Und ich dich erst. Ha!“ Da war die Laune wieder da, die übermütige, heitere. Berti wischte die Träne aus dem Auge. Sie lächelte dankbar den Geliebten an, dann den Vater. Sie griff beider Arme und ging in ihrer Mitte. „Und was machen wir mit dem Geld?“ fragte sie. „Ausgeben“, segte er. „Wir werden uns ein neues Auto kaufen. Ich schenke es dir.“ „Wenn du stwas gegen die Nuckelpinne sagst, gibt's am Verlobungsabend Krach. Ich werde doch ein Häuschen bauen. Den Garten, weißt du, den Garten kannst du dir ganz nach deinem Geschmack anlegen lassen. Mit dem gewonnenen Geld.“ Vitus schwieg. Er schmunzelte nur und war glücklich, weil seine Tochter glücklich war. In einem abgelegenen Winkel des Kurhaus- restaurants war für sie gedeckt. Als der Sekt in den Gläsern perlte, erhob sich Vitus. „Meine Damen und Herren!“ wandte er sich an eine unsichtbare Gemeinde,„ich habe die Ehre, die Verlobung meiner Tochter Berti mit Herrn Jürgen Abts bekanntzugeben. Meine lieben Kinder! Ich gratuliere euch von Herzen und habe nur den einen Wunsch, daß ihr recht recht glücklich werden möget. Vergeßt in eurem Glück nicht, daß ihr einen alten und einsamen Vater habt. Und vergeht nicht, daß er seine Finger im Spiel eurer Liebe hatte, als er auf den Einfall kam, eine Heiratsanzeige in die Zeitung zu setzen, Als alter Geschäftsmann Ein echter Meier 2d verłkauſen Bilder sind Glücksache. Das, von dem hier die Rede ist, liegt mir jedenfalls überhaupt nicht Seit zehn Jahren versuche ich schon, mich mit dem Bild anzufreunden., Mit einem Wort: Ich will es verkaufen. Jetzt steht ein Interessent neben mir und vor dem Bild. Er betrachtet es, Bilder sieht man nicht an, man betrachtet sie. „Ganz ohne Frage ein echter Meier“, er spricht nicht. er haucht geradezu Als wenn ich etwas dafür könnte! Wirklich, eine merkwür- dige Art und Weise, die Preise zu drücken. „Ah, und dieser Himmel! Ich bin ehrlich überwältigt Darf ich mich setzen?“ Jetzt wird der Kerl auch noch ironisch. „Und vergessen Sie bitte nicht den gut er- haltenen Rahmen!“ revanchierte ich mich. Er sieht mich an, Er betrachtet mich nicht, er sieht mich an Und zwar voll Abscheu Ganz streng:„Mich interessiert hier in erster Linie die unsterbliche Kunst Meiers.“ Nun treibt er es aber wirklich auf die Spitze . oder? 5 215 Wie war das? Am Ende hat er noch alles ernst gemeint? Ich probiere, ganz vorsichtig, als wenn Meier je hauchdünnes Glas geblasen hätte:„Sie mei- nen also.“ „. daß es sich für mich um einen unschätz- baren Wert handelt. Sie müssen wissen, daß ich leidenschaftlich Meier-Bilder sammele.“ Ja, wenn das so ist! „Ich könnte mir vorstellen, daß Sie mir das Bild für tausend Mark überlassen würden“, das vermutete er ganz richtig,„indessen will ich Ihre rührende Unkenntnis nicht ungebühr- lich ausnutzen. Für mich, als Sammler von Meier-Bildern, ist es nämlich fraglos das Dop- pelte wert.“ N „Und wann werden Sie das Bild abholen?“ Auf einmal wird er ganz traurig.„Vermut- lich nie. Sie müssen wissen, daß die Anschaf- fung eines solchen Bildes meine finanziellen Kräfte weit überfordern würde.— Aber es hat mich wirklich und ganz ehrlich gefreut.“ Weg ist er. 8 Peter K a mp weiß ich, daß sich gute Anzeigen immer loh- nen. Ihr gebt mir einen neuen Beweis Stoßt mit mir an! Wir wollen auf eure Zukunft trin- ken. Prost, Berti! Prost, Jürgen!“ „Prost, Papa!“ „Prost, Vitus!“ Ein Boy trat an den Tisch und übergab Berti einen Eilbrief.„Er ist eben abgegeben worden, gnädige Frau“, sagte der Junge. „Von Angeli!“ rief Berti und war sich selber unschlüssig, ob sie sich darüber freuen oder wie sie sich verhalten sollte Schließlich aber rig sie den Umschlag auf und las: „Liebste! Ich bin das Opfer eines furchtbaren Irr- tums geworden Aber denke daran, daß, lch alles, was ich getan habe, aus Liebe und Sorge um Dich tat. Mi: meinem Syndikus habe ich wegen dieses Herrn Bernhuber aus München einen Bombenkrach; denn er war es, der darauf drängte, daß ich Bernhuber anhörte Ich bin aber froh. daß sich alles zum Guten gewendet hat Ich darf Dir sogar ver- raten, daß mir Jürgen Abts sehr imponiert hat. Tragt in Eurem Glück der armen Angeli nichts nach Ich gratuliere Euch von Herzen. Wenn Ihr Euer Glück vollkommen machen wollt, danp denkt an Otto Striebel Herr Bronnbach von der„Argus“ hat ihn raus- geworfen Ihr wißt warum; denn Ther habt ihm das Bein gestellt Vielleicht hat Papa Bachkötter für Striebel eine Stelle. Der Mann tut mur so leid. Ich bin bei Euch mit all meinen Gedanken. Angeli“ „Katze!“ sagte Berti und reichte den Brief weiter an Abts Er verrenkte den Hals, als hätte er Hufnägel geschluckt.„Pfide Person!“ sagte er, nach- dem er gel sen hatte. a „Und wer ist Otto Striebel?“ fragte Vitus Bachkötter. Da lachten sie. 8 Und durch die offenen Fenster kam der Abendwyind. Er schmeckte nach Blüten, Wald und Wein. a E N DE 22— „.. Wôs die Mein sehnlichster Wunsch war damals eine genmner- Lenkstange für mein Fahrrad, so eine, leren Ende tief heruntergezogen sind. Wer da- ni! fuhr, lag fast über dem Rad. Das galt als merhört schneidig und war der letzte Schrei n den Kreisen der Fünf zehnjährigen. Der Ausdruck„Halbstarke“ war zu dieser Zeit noch nicht erfunden, man sprach kurz und bündig on„Flegeljahren“ Ich hatte auf den Geburts- ag gehofft. aber auf dem Geburts stisch lag der Roninlenker nicht. Am darauffolgenden Sonntag schaute unser Onkel Paul auf dem We zur Kirche bei uns rein, um mir nach- räglich zu gratulieren Er galt als kapitalkräf- ig Als er mich nach einem Wunsche fragte, war die Gelegenheit günstig,. Die Renner- enkstange rückte unversehens in greifbare Nähe, als er seine Geldbörse zückte und ein 8 sseesseeseeseeseeceseeeeeeseeeeseesesee Gedankensplitter Ales in der Welt kommt auf einen geschei- ten Einfall an und auf einen festen Entschluß. Der geringste Mensch ſcann komplett sein, Wenn er sick innerhalb der Grenzen seiner HFdhigkeiten und Fertigkeiten bewegt. 21 In seiner Jugend glaubt jeder, daß die Welt eigentlich erst mit inm angefangen und daß alles eigentlich um seinetwillen da sei. 2 Das Vernünftigste ist immer, daß jeder sein Metier treibe, wozu er geboren ist und was er gelernt kat, und daß er den anderen nicht hin- dere, das Seinige zu tun. Goethe 0 eee blinkendes Fünfmarkstück mir in die Hand drückte Voller Dankbarkeit begleitete ich ihn zum Gottesdienst. Während Choral und Predigt hielt ich das Geldstück in der Manteltasche fest in der Faust Die andere Tasche barg den Gro- schen, den mir meine Mutter für die Kollekte mitgegeben hatte Als wir dann unter den klingenden Akkorden der Orgel dem Aus- gang zustrebten und ich mich dem Opferstock näherte, ist's passiert Ich kann es nicht mehr genau beschreiben, wie es kam. Es war kein Versehen Ein plötzlicher Impuls, eine Tat im Unbewußten Jedenfalls verschwand das Fünfmarkstück im Opferkasten und meine rechte Hand war auf einmal leer, Im ersten Augenblick war ich selbst bestürzt, ade Ren- ner- Lenkstange! Aber ich kann mich noch gut erinnern, daß gar nicht traurig darüber Wurde Im Gegenteil, ich fühlte mich froh und Sicht Wofür diese Sammlung damals bestimmt War, weiß ich auch nicht mehr, Aber ich freute mich— ich hatte doch richtig geopfert. Der Gottessohn Jesus von Nazareth hat manchmal sehr überraschende plastische Bil- der gebraucht, Sie sind uns so geläufig gewor- den, daß wir uns das Besondere daran nicht mehr vor Augen stellen. Man stelle sich nur einmal ein Kamel vor, das versucht, durch ein Nadelöhr zu gehen Oder auch das andere Wort:„Wenn du Almosen gibst, laß deine Rechte tut“ Iinke Hand nicht wissen, was die rechte tut.“ Wenn man sich's recht überlegt, es ist doch gar nicht möglich, daß die eine Hand nicht Weiß, was die andere vornimmt. Unsere Hände gehören doch zusammen und sind gewohnt, mit einander zu schaffen. Mir scheint, Christus hat etwas ähnliches gemeint, wie mir damals pas- sierte mit Onkels Fünfmarkstück. Ganz selbst- vergessen soll es geschehen, Das Herz allein soll sprechen ohne alle Ueberlegungen und Be- rechnungen. So konnte ich es einst beobachten in einem bayerischen Dorf, vor zwölf Jahren. Es war die schlimme Zeit der Hungerrationen, die Bauern wurden überlaufen von Leuten, die aus den Städten kamen und um ein Stück Brot, ein Ei, ein paar Kartoffeln bettelten. Es war eine junge Bauersfrau, ihr Mann war hart und ver- schlossen und hatte ihr verboten, noch etwas Abzugeben. Am Hoftor stand eine Flüchtli frau aus dem nahen Lager mit ihren beiden blassen Kindern. Die Bäuerin flüsterte ihr zu mit einem Blick zu ihrem Mann, der auf dem Hof schaffte:„Er läßt es nicht zu!“ Während dessen aber schob ihre Hand wie unabsichtlich dem einen Kind einen Kanten Brot in die Tasche. Es gibt ein anderes Herrenwort, das scheint das Gegenteil zu sagel.. Es steht nicht in der Bibel, es ist in der Gemeinde als sogenanntes „agraphon“(Ungeschriebenes) überliefert. „Laß dein Almosen schwitzen in deiner Hand!“ Gib nicht zu schnell und unbedacht hin, es könnte dem, dem du es gibst, schaden. Man kann nämlich auch einen Menschen mit seiner Hilfe und Unterstützung zugrunde richten. Schau dir den Menschen an. Rechtes Almosen- geben, echte Barmherzigkeit kann nicht betrie- ben werden durch den Schalter hindurch, wie jemand eine Zahlung aufgibt bei der Post oder Bank. Es soll damit ein Band geschlungen werden von Mensch zu Mensch, von Bruder zu Bruder. Dann aber, wenn du den Menschen ge- sehen hast, darfst du ruhig wegsehen, abschal- ten, dich losreißen von deiner Gabe. Darn brauchst du nicht mehr zu rechnen, daß dir ja jetzt etwas verloren geht, was d el könnte. Du hast die Verheißun nicht verloren ist. Der Bauer auert ja auch nicht dem Saatgut nach, das er aus der Hand 2 gleiten läßt.„Wer kärglich sät, wird kärglich ernten“,„Einfältig geben“, nennt es der Apo- stel.„Gibt jemand, so gebe er einfältig.“ Uebri- gens— zu meiner Renner-Lenks e bin ich Später auch noch gekommen. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte Johannes Baudis In der Geigenbauerschule in Mittenwald Foto: Clausing-Bavaria 4 Panik in einem römischen Thegter Der Maestro Arturo Saraeino, 37 Jahre alt, schon auf der Höhe seines Ruhmes, dirigierte im Teatro Argentina die 8. Sinfonie in A-Dur, Op. 137 von Brahms und hatte gerade den letzten Satz begonnen, das glanzvolle„Allegro appassionato“ Er glitt also dahin auf der ersten Ex position des Themas, diesem fliegenden, ein- förmigen, ehrlich gesagt etwas langen Mono- log, in dem sich jedoch nach und nach die mächtige Ladung der Inspiration zusammen- ballt, die gegen Ende ausbrechen wird. Der Zuhörer weiß das nicht, aber er, Sara- eino, und die Orchestermusiker wußten es und genossen daher, von der Welle des Geigen- Fernwehträume in der Mittagspause Erzählung von Adrienne Glöckner wischte erst die Bank mit ihrem Taschentuch ab, ehe sie sich hinsetzte. „Sie ist immer staubig“, murmelte sie mit einem Blick zu dem Mann hin, der bei ihrem Kommen ein wenig zur Seite gerückt war und gleichmütig sein Butterbrot aß, denn es war Mittagszeit Eine Weile saßen die beiden schweigend nebeneinahder und schauten zu der Litfaß- säule hin, die unweit der Bank an der Straßen- ecke stand Fin hochaufgeschossener Junge in blauem Kittel arbeitete da; er fuhr mit einem reiten Pinsel in weitausholenden, schwung- Volle Bewegungen über die riesige Werbe- Anzeige eines Waschmittels, nahm aus einer Rolle, die auf dem Gepäckträger seines Fahr- Tas lag, ein Plakat und streifte es langsam Über die nasse Fläche der Säule. Wo eben noch das rosige Gesicht einer jungen, hübschen Frau über ihrem Wäschestapel gelacht hatte, wölbte sich nun die schimmernde Kuppel der Sacre Coeur in den silberblauen Himmel von Paris. Das Gesicht des Jungen vor der Plakatsäule war sachlich und fast ein wenig mürrisch, aber Als er nun beide Arme hob und noch einmal langsam, sorgsam glättend, über den Ansch 8 Strich, lag eine gewisse Anmut in dieser Be- wegung. so, als Wollte er die Welt, die er da ausgebreitet hatte, ganz umfassen. Dann steckte er den Pinsel in den kleinen, Blech- eimer schwang sich auf sein Fahrrad und fuhr pfeifend devon, Der Mann und die Frau auf der Bank betrachteten das bunte Plakat. und je länger sie es ansahen, um so lebendiger wurcen die Bilder Die Frau seufzte. „Reisen!“ sagte sie,„Jetzt bin ich ja zu alt, aber früher— da hab ich manchmal gedacht. Wie es wohl sein müßte, fremde, schöne Län- der zu sehen Der Schatten eines Lächelns flog für eine Sekunde über ihr Gesicht. „Es ist in Wirklichkeit alles noch viel schö- ner als auf den Bildern“, sagte der Mann. Er Die alte Frau 1 hatte eine tiefe Stimme, und seine Augen, um die ein Netz von vielen feinen Fältchen lag, zaren hell und lebendig.„Rennen Sie denn etwas davon?“ fragte die Frau neugierig mit einem Blick auf die Bilder.—„Oh ja. Das ist Paris, Eine Stadt, in der selbst der Regen süß Und zärtlich sein kann, wenn er wie ein dün- ner, grausilberner Vorhang die Straßen und Plätze und Häuser einhüllt.“ Die Frau sah ihn staunend an. Weiter“, bat sie, als er versonnen Zählen Sie von Italien, waren Sie da auch schon?“ Er beugte sich vor, stemmte die Ell- bogen auf seine Knie und legte die Hände zu- sammen. Dann erzählte er von Rom und sei- nen Kirchen, von den Ruinen der Tempel und Hallen, die für Götter und Kaiser vor Jahrtau- senden errichtet waren, er sprach von dem Duft der Orangenhaine und der Pracht der Blumen und Früchte, von Felsen, die aus dem Meere auftsuchen und sich in wilder Schönheit Erzählen Sie IWieg,„er- N verschwenden— von Zypressen, die wie dunkle Flammen in den Himmel lodern— er ließ den Süden lebendig werden und lieg ihn sich ausbreiten wie einen kostbaren Pep- pich Und darunter verschwanden die saubi- gen Straßen der Stadt, die armselige Anlage Und die durstigen, fahlen Grasbüschel, Bis ihn die hallenden Schläge der Kirchturmuhr aus Seinen Träumen rissen. „Ich muß gehen“, sagte er erschrocken und stand auf,„Also— auf Wiedersehen!“ sagte er ein wenig verlegen zu der Frau.„Auf Wie- dersehen“, erwiderte sie. und: Danke!“ Dann stand auch sie auf und ging langsam davon. Der Mann saß wenig später auf seinem Platz in dem Büro, wo er Angestellter war Er hatte nie Reisen gemacht, oh nein, aber soll man ihn deshalb einen Schwindler nennen? Er War ja nur für eine kurze Stunde der Wirklichkeit ent- flohen, hatte etwas Glanz über die Eintönig- keit seines Lebens gelegt und eine alte Frau teilhaben lassen an seinen Träumen. Erzählung von Dino Buzzati Klanges sanft gewiegt, jenen heiteren trüge- rischen Augenblick vor dem Wunder, das bin- nen kurzem das ganze Theater in einen groß- artigen Strom der Freude hineinreigen würde. Plötzlich bemerkte er, daß das Publikum ihn im Stich ließ. Für einen Dirigenten ist das die kummervollste Erfahrung. Aus unerklärlichen Gründen bleibt die Anteilnahme des Zuhörers aus; er wird dessen auf geheimnisvolle Weise sofort gewahr; der Raum erscheint ibm wie luftleer; die tausend, zweitausend, dreitausend unsichtbaren Fäden, die zwischen den Hörern und ihm gespannt sind, schlaffen oder lösen Sich auf. Tatsächlich schien es ihm, als griffe im Publikum eine Unruhe um sich, Aus einer Loge, genau zu seiner Rechten, kam ein er- Stickter Schrei, Im äußersten Augenwinkel sah er zwei, drei Schatten, die aus einem Seiten- ausgang hinausglitten. Vom Rang her gebot jemand energisch Ruhe, aber es gab nur eine kurze Atempause. Nur zu schnell, wie durch eine unaufhaltsame Gärung verursacht, be- gann wieder das Geflüster, von hastigen Schritten, heimlichem Rascheln und Knistern, von Schemelrücken und Türenschlagen beglei- Keb. Etwas Entsetzliches mußte irgendwo gesche- hen sein und drohte jetzt, über Rom herein- rechen Krieg? Besetzung? In jenen Tagen Waren die verzweiflungsvollsten Vermutungen möglich, und aus den Noten von Brahms glit- ten tausend angstvolle, klägliche Geédanken und machten sich über ihn her. Wenn der Krieg ausbrach, wo sollte er seine Familie hinschicken? Sollte man ins Ausland fliehen? Aber was würde dann aus der Villa Werden. die eben fertig geworden war und alle seine Ersparnisse verschlungen hatte? Aller- dings, was den Beruf anging, so hatte er, Sara- eino, wenigstens Glück. Bei seiner Berühmt- heit würde er jedenfalls an keinem Ort der Erde verhungern müssen. Aber seine Mutter, in ihrem Alter? Und seine kleine Schwester? Von der Kraft d Es gibt zwei große Dinge in unserem Leben: die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft. Was ist Freundlichkeit? Ein freundliches Ge- sicht zeigen, ein Lächeln haben, nie Böses reden, nicht klagen und immer Mut schaffen. Weiter nichts! Da geht ein Mensch über die Straße— mit einem Gesicht, dem ein jeder die Unlust, den Ueberdruß, die Müdigkeit oder das Mißtrauen Ansieht Alle, die ihm begegnen, werden davon berührt und meinen:„Es ist wahr, das Leben ist nicht schön!“ So verbreitet der Mensch Ströme der Unlust, die sich in zahllosen klei- nen Handlungen oder Unterlassungen ausbrei- ten. Mit einem Mal zeigt der Mensch ein freund- liches Gesicht, und alle, die ihm entgegenkom- * unk in einen Abgrund Leben, das Geld, die Vorräte, die Evakuierung es War keine Minute zu verlieren. Um Brahms Sing es wahrhaftig nicht mehr. Was für Feiglinge, dachte Saracino, der nock gute zehn Minuten Sinfonie vor sich hatte che er sich rühren konnte. Was für ein Feigling, sagte er jedoch gleick darauf zu sich selbst, indem er die verabscheu- ungswürdige Panik ermaß, von der er c hatte überwältigen lassen. Plötzlich begriff er: die Rettung, der Aus- Weg, die einzige sinnvolle und würdige Flucht für ihn wie für all die anderen war: Aushar- ren, sich nicht fortreißen lassen, die Arbeit bis zu Ende weiterführen. Er wurde von Zorn er- griffen bei dem Gedanken an das, was im Dämmerlicht hinter ihm geschah, was auch mit ihm geschah. Er fuhr auf, hob den Taktstock, warf den Leuten vom Orchester einen herausfordernden und fröhlichen Blick zu und stellte wie durch einen Zauber den Lebensstrom wieder her. Gleich mußte das wilde Aufbäumen begin- nen, mit dem die Achte Sinfonie aus dem fla- chen Land der Mittelmäßigkeit nach oben aus- bricht, bis sie siegreich, im erhabenen Lich emporragt. Er stürzte sich mit einer Heftigkeit hinein die der Zorn vervielfacht hatte. Erschauerné bäumte sich auch das Orchester auf, für den Bruchteil einer Sekunde gefährlich schwan⸗ kend, dann ging es rasend voran, unwider- stehlich. Und da verstummten Lärm, Verwirrung, Ge- flüster, Fürenschlagen, Schritte, alles Hin uns Her, niemand rührte sich, alle verharrten. keine Angst mehr, nur Scham, während dor oben im silbrigen Klang der Trompeten die Fahnen flatterten. es guten Herzens men, empfangen den Eindruck:„Sei freund- lich, sei großherzig, sei gut!“ Auch diese Bot- schaft wird vernommen und befolgt; auch sie setzt sich in tätiges Verhalten um, denn nie- mand kann lange mürrisch bleiben, wenn ringsum Freundlichkeit herrscht, einfache Freundlichkeit des Herzens. f Was kann der Mensch tun, um hilfreich 2 sein? Es genügt schon, wenn er den Blick Hat für die kleinen, einfachen Gelegenheiten. Trifft der Mensch auf Undank, auf Mig. trauen und Verschléssenheit, so darf er sich nicht schrecken lassen. Es gibt so viele, die durch die Zeit hart und bitter geworden sind die so viel Kräfte gespürt haben, daß ihr In- teresse zunächst zugefroren ist. Der Mensck muß Geduld haben mit ihnen. JI. e AHR MnFFEE e, b T Wie olg? ziches einer lich v und i den Instit in al! Amer lernen bring man Wa Mann viel leben ist Se Gren: Fami mit E in 2 Selter Ini einige trach nicht Seb Doro Samrr Statis Fraue Sind, Schla Sox Ihr N Streb letzte ihm ander Allem Sch dem irn 7 geord Antw. oder höhen Posit Anst! nicht Ihr anvel scheu müti; Halb ihm eite für i greif. Vel Ironi Nie Altere Nebe sache diese Sich 8 Polst. We n v mn dünne peten züglic Wie Tapet verdi Mit e men Die deute Unter mersi 1 Stück Koche ziehe in St Aufge Mane 10 Stück bis gebe Porz. nach 2 r „ 19. 8 r 5 9 — 1 Wie verhilft eine Frou ihrem Mann zum Er folg? Dorothy Carnegie, die es wissen muß, gibt Ratschläge Wie verhilft eine Frau ihrem Mann zum Er- olg? Welchen Einfluß übt sie auf sein beruf- ziches Leben aus? Diese Fragen sind jetzt von einer Frau beantwortet worden, die es eigent- lich wissen sollte. Sie heißt Dorothy Carnegie und ist die Frau jenes Dale Carnegie, der zu den populärsten Amerikanern gehört. Sein Institut, das nicht weniger als 170 Zweigstellen in aller Welt unterhält, wird von Millionen Amerikanern besucht, von Menschen, die lernen wollen, wie man es im Leben zu etwas pringt, wie man sich beliebt macht und wie man andere für sich einnimmt. Was die berufliche Zufriedenheit des Mannes angeht, so weiß wohl jede Frau, v viel davon für ein ausgeglichenes F leben abhängt. Aber sie sollte auch— und das ist sehr w g— bedenken, daß es eine Grenze gibt, an der sich der Erfolg gegen die Familie stellt, dort nämlich, wo er den Mann mit Haut und Haaren aufzi ssen droht, was im Zeitalter der Managerkrankheit keine Seltenheit ist. Immerhin ist es recht interessant, einmal einige„Rez der Amerikanerinnen zu be- trachten, auch wenn sie in ma en Punkten nicht ganz unserem Geschmack sprechen. Faustregeln, „Lehrbuch“ relang Ahllose Dies die ZU die ihrem dem sie sind in ch Sehr ei Dorothy C schläge: Sorgen Sie zuerst und vor allem dafür, Ihr Mann sich ein 2 strebt, denn Arbeit letzten Endes zum ihm gemeinsam! S ander in die 1 Allem: in die Schütt dem. im Za geordnete Antwo 4 ervenleiden oder Wegen eines höheren G 1A tlichen Position dür emal Anstrengu angen, denen er im Grunde nicht gewac Ihr Mann muß sich Ihnen in allen Dingen An vertrauen können und darf sich nicht scheuen, Ihnen auch Niederlage De- mütigungen ein zugestehen. Seien Sie ihm des- halb immer eine gute Zuhörerin. Geben Sie ihm das Gefühl, daß seine Berufsangelegen- heiten für Sie das gleiche Gewicht haben wie für ihn, selbst wenn nichts von dem be- greifen, Was l auf jeden Fall, ihn durch zu verletzen. Sagen Vermeiden 8 Ironie oder Se Smen Die Hausfrau lernt nie aus Niedrige Türen sind besonders in den Häusern Alterer Bauart in den Kellern oder bei sonstigen zu finden und ni n dlie Ur- a samt 6e. Man kann mern, indem man „und diese als öcken anbringt. sich Schaumgummi Polsterung an den niedrigen Wenn Tapeten auf gekalkten Wänden nicht hal- in wollen, so gibt es ein einfaches Mittel, die- m UDebelstand abzuhelfen: man streiche eine dünne Schellackschicht auf die Mauer auf. Die Ta- peten werden sich dann in üblicher Weise vor- züglich ankleben lassen. Wie neu werden vergoldete Bilderrahmen und Tapetenleisten durch vorsichtiges Abreiben mit verdünntem, leicht erwärmten Weinessig. Dabei mit einem sauberen Ledertuch arbeiten und Rah- men und Leisten nicht naß werden lassen. Die Dichtungen von Wasserhähnen bleiben be- deutend länger erhalten, wenn man sie auf ihrer Unterseite mit einer dünnen Aluminiumfolie mersieht. Sie ihm nicht beim Nachhausekommen:„Da ist ja das Finanzgenie. Weißt du eigentlich, dag die Gasrechnung noch nicht bezahlt ist?“ Allzu scharfe Kritik von seiten der Frau ist nach Auffassung bedeutender Psychologen und Soziologen die häufigste Ursache für unglück- liche Ehen. Die meisten Menschen möchten gern anders sein, als sie sind, Ist Ihr Mann von Natur zurückhaltend und schüchtern, möchte er un- befangen und draufgängerisch sein. Sie als seine Frau müssen ihm helfen, sick zu ver- wand eln. Geben Sie ihm immer wieder zu ver- stehen:„Ich bin stolz auf Dich, stolz, Deine und ausgehen uch in sehr hei- 10 1 diese annt sind ein Handt Bes W.„Wringen es aus u Kompresse so heiß, v i können, in den N- 4 922 7117 VIII hen werden mult. Und während sich Einmaleins en Tagen einge leinen an Schiefert gewöhnen, beweise Schullehrer in praktisch angewandt Zur Deke 4 nsauftritts gehören tüte und der Ranzen, elter nunmehr eingeplante Vormittag.“ el und Aeltere Schüler der Wilhelm-Busch- Schule in Hannover haben sich vor der Zentrale ihrer Schulfunkanlage versammelt, um eine Sen- dung auf Band aufzunehmen. Gleichzeitig wird das Hörspiel in die Klassen übertragen. Pressefoto: Telefunken lichem allseitigem Staunen wächst im Laufe der Wochen eine Klassen gemeinschaft. In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Pädagogischen Ri 1 gend ver- andert: das reine Wurde durch eine überzeu de Sbasis er- setzt, und der Erzieher Wün Von der juten Respekts ren Freund. Er rl clonen dem ABC Technik unterstützt die moderne Pädagogik 7 Caim, ah Rhabarber- schmackhaſt und gesund Rhabarber- Cocktail 1 Pfd. Rhabarber, abziehen und in kleine Stücke schneiden. Vier EBI&ffel Zucker dick ein- Kochen, die Rhabarberstücke hineingeben und ziehen lassen, bis sie weich sind. Erkalten lassen, in Stengelgläser verteilen und etwas Likör dar- aufgeben Mit Schlagsahne, der man zerdrückte Mandelmakronen unterzogen hat, überdecken. Rhabarber-Suppe 1½, Pfd. Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden. 250 g Zucker dick einkochen bis zu großen Blasen, Den Rhabarber hinzu- geben und ziehen lassen, bis er weich ist. In eine Porzellanschüssel gießen, erkalten lassen und da- nach/ Liter Weißwein und ½ Liter Wasser hin- zugeben, umrühren und mit Zitronensaft und etwas Vanillezucker nach Geschmack vervoll- ständigen. Rhabarber zum Braten Apfel-Rhabarber kann vorzüglich als Beilage zu Rindfleisch und Wild gereicht werden, ½ Pfd. Rhabarber und 3 Aepfel schälen, kleinschneiden und mit einem Kaffeelöffel Butter, 2 Eßlöffeln Zucker und etwas Wasser dämpfen. Eventuell einen Eßlöffel Preiselbeeren dazugeben. Rhabarber-Auflauf 1. Pfd. Rhabarber abziehen, in kleine Stücke schneiden, mit feinem Zucker und einem Stück- chen Butter dünsten, i Liter Milch, ½ Vanille stange und 50 g Zucker kochen, 50 g Butter mit 30 g Mehl verrühren, unter die kochende Milch geben und gut durchkochen. In eine Schüssel gie Ben und 4 Eigelb unterrühren, danach 4 Eiweiß zu festem Schnee unterziehen. Eine Auflaufform Ausbuttern und zuckern, den Rhabarber hinein- geben, die Masse darüberstreichen und 20 Minu- ten langsam backen. Rhabarber- Kuchen mit Guß Aus/ Pfd. Mehl, 25 g Hefe, 80 g Butter, 80 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 abgeriebene Zitrone, 1 EBlöffel Salz und/ Liter Milch einen Hefeteig herstellen, in eine gebutterte Spring- torin drücken und am Rande hochziehen. 1½ Pfd. Rhabarber in Stücke schneiden, auf den Teig verteilen, gehen lassen und im Ofen bei mittle- rer Hitze backen. Nach der halben Backzeit mit folgendem Guß vorsichtig begießen: 30 g Mehl, 2 ganze Eier, ½ Liter gekochte Milch, Vanille und 60 g Zucker gut zerschlagen, Fertigbacken mit Oberhitze Frau zu sein.“ Loben Sie seinen Geschmack, loben Sie seine Krawatten, loben Sie seine ge- sellschaftliche Sicherheit! Und erinnern Sie inn nicht an irgendwelche Fehler, die ihm ein- mal unterlaufen sind. Versuchen Sie auch, ihm immer zu gefallen, denn seine innere Sicher- heit hängt nicht zuletzt davon ab, daß er stolz auf Sie ist. Die berufliche Leistung eines Mannes, der sich zu Hause wohlfühlt, steigt im Allgemeinen um 30 bis 60 Prozent. Denken Sie auch daran, daß Ihr Mann zu Hause gewisser- maßen seine„geistigen Batterien“ 0 muß. Lassen Sie ihn daher tun, wozu er Lust Hat. Bemühen Sie sich systematisch, Ihrem Mann Freunde zu gewinnen. Stellen Sie sich gut mit den Frauen seiner Kollegen. Gehen Sie aber niemals so weit, mit seinen Vorgesetzten zu Tlirteh. Beliebtheit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. Eine Frau kann viel dazu beitragen, daß ihr Mann über- All gern gesehen ist. Achten Sie bei Gesell- schaften darauf, daß Ihr Mann im Mittelpunkt Steht, und setzen Sie seine Talente ins rechte Licht. Auch im breiten Bekanntenkreis können Sie für das Ansehen Ihres Mannes werben, indem Sie immer mit Hochachtung von ihm sprechen. Kein Reklamefachmann kann mehr für einen Mann tun als eine kluge Gattin. Und vergessen Sie bitte nicht, daß er auch Zärtlichkeiten und Komplimente hören will. — beginnt der Ernst stellte sich mitten in die Klasse. Hand in Hand mit dieser Distanzverkürzung vollzog sich auch eine Wandlung des Lehrprinzips. Auswendi lernen War nicht länger. Allheilmittel. Pr 1 nicht mehr alleit ihrem Lehrer rnenbauten er- zen heute grog- rn, denn auch eitragen, den Kin- men. Wo frü richtet worden v. ügige Bauten mi cht nur die A Technik unterstüt⸗ So wurde in Belm-Busch-S funkzentrale luftigen Klassenz! gebracht worden, Programm des Sc Wiederholungszwech in einer Zentralanlage a men, und in der lebendigen Form von Hör- spielen nehmen die Kinder die Lebensge- schichten Karls V. oder die Reformationsbe- strebungen Martin Luthers auf. lit Hilfe des Tonbandgeräts können die Einder auch eigene Hörspiele inszenieren und auf Band aufnehmen. Der Rektor hat die Mög- 6153 der hellen recher an- Rlagse das rden Frühling wie für kühle Sommertage eich gut geeignet ist diese glattgestrickte, weifarbig gestreifte Bluse mit eingesetzten LJanschetten-Aermeln und eckigem Umlege- kragen. Modell: Vetrix/Bleyle Für 51 81 2 N Foto: Lautenbacher ö ö des lebens lichkeit, Anweisungen und Vorträge über das Mikrophon direkt an die Klassenräume durch- Leider sprechen die praktischen Möglichkei- ten noch allzu häufig gegen die Verwirklichung 1 guten Ziele. Der in der Bundesrepublik rbare Lehrermangel 5000 Grundschul- r-Stellen sind unbesetzt— führt zu über- lüllten Klassenzimmern, wo eine individuelle Behandlung des Schülers durch den Erzieher r nicht möglich ist. Finanzielle Schwierig- * m verhindern den Umbau alter Schulge- bäude, und moderne Schulneubauten werden noch immer als kleine Sensationen empfunden. Dennoch, moderne Pädagogik und großzügiger Schulbau sind heute keine Fragen mehr, die diskutiert werden. Und nach dem Hannove- raner Beispiel dürften in den nächsten Jahren immer mehr Schulen mit Schulfunkanlagen ausgestattet werden. 11 1 da „Reinlichkeitszeugnis“ für Hausfrauen Zweimal jährlich findet in den an und für sich schon gepflegten Häusern der Japaner eine „Sauberkeits- Inspektion“ statt. Polizisten in sauberer Uniform mit weißen Har huhen untersuchen jedes Eckchen, Sims und die Mo- bel. Wenn nichts zu beanstanden ist, was sel- ten vorkommt, überreichen sie mit höflichen Verneigungen der Hausfrau das„Reinlich- Kkeits-Zeugnis“. De Hanſel uli 1„„ Die solange zur zweiten Besetzung abge- drungten Mäntel haben wieder ihren festen Platz in der Garderobe aller Frauen. Das so ganz allein im Scheinwerferlicht der Aufmerl- sambeit stehende Kostüm ist nicht mehr der Star der Modebuhne. Es wird zwar noc nicht vernachlässigt, aber Rauſig zeigt es sich nur in Verbindung mit einem dazugehörigen Mantel als schickes Ensemble, oder es ist eine Augen- tauschung und besteht eigentlich aus einem Kleid mit einer Jaclee. Die Mäntel führen wieder ein„Eigenleben“ — Sie sind nicht mehr bloß zur wärmenden Hülle, zum praktischen Staub- und Wetter- schutz degradiert. Die großen Modehäuser Ra- ben die schönsten Naterialien, die apartesten Ideen für die neuen Mantel bereitgekalten und bieten den Kundinnen unendliche Vaxriations- möglichkeiten. Unser Klima bringt es mit sich, daß wir sogar im Sommer wollene Mäntel brauchen, So komplettieren sie auch die duf- tigsten Seidenkleider häufig mit dem Stoff des Kleides als Futter. u den. saloppen kleinen Jersen- und Woll- kleidehen schlägt man Mäntel aus zauberhaft Llucuriös anmutenden Kaschmir-Bouelés vor, die federleicht sind und so delcorativ wirken. Tweeds sieht man immer wieder, Natté wird viel zu Kleid-Mantel Komplets verwandt. Auch karierte Mântel leinen dem Straßenbild ire sportlich-flotte Note. Wir zeigen Innen kief ein Modell aus einem elein-Kharierten Wollstoff mit der modischen 6 dreimaligen Querteilung. NMier Taschen klappen undd Aermelspangen unterbrechen die gerade Linie. Ein anderes Modell, männlicher im Stil, hat Revers, ist doppelreihig geknöpft und zeigt den etwas blusigen Rücken mit tiefem Gurt. Aus ganz zartem Boueléè-Flausch ist der Man- tel mit der schiclcen, tiefen Falte im Rücken, die bis zum Saum hinuntergeführt ist und die Spindel-Linie betont. Der spitz eingesetzte Aermel ergibt die weiche und doch etwas brei- tere Schulterform. Lose gewebter, phantasie- voller Tweed ist das Material des sehr altuel- len Hängers, der im Stil zu den neuen„Rinder- eleidcken“ paßt. Ein breiter, Ralsferner Kra- gen wird vorn von einer Schleife geschlossen. Der Mantel fällt lose und ist nur am Hals leicht eingekraust. Die germel sind dreiviertel lang. i Cordula Sport und Spiel Vom einheimischen Sport Fußball S6 Hemsbach— 07 Seekenheim Beim letzten Auswärtsgang wird die hiesige Mannschaft nochmals auf eine harte Probe ge- stellt werden. Die Gastgeber snd insgesamt auf eigenem Gelände gefürchtet, zielstrebig und sehr schnell. Sie wollen auch, wie man hört, ihre De- bütanten erst nach Ablauf der Verbandsspiele zum Einsatz bringen, um jedem Wagnis aus dem Wege zu gehen. An und für sich besteht für Hemsbach keine Gefahr mehr, sind aber auch keineswegs bereit irgend einen Gegner zu scho- nen. Seckenheim hat außer dem Hemsbacher Spiel noch zwei Heimspiele. Die Gegner heißen 03 Ladenburg und TSG Rohrbach. Bei diesen 3 Spielen ist immer noch ein Punkt notwendig, um den Klassenverbleib zu sichern, das heißt, wenn Rohrbach seine 3 und 30 Ladenburg sein letztes Spiel gewinnt. Die Seckenheimer Mannschaft ist stark genug diese Nachholspiele glänzend zu überstehen, wenn Einsatzfreudigkeit im Endspurt gezeigt wird. Aufstellung: Hüttner, Würthwein, Bronner, Lederer, Pfeiffer, Faller, Reifenrath, Hölzle, Herdt, Schade, Würthwein, N. Handball TV 98 Seckenheim— 868 Nußloch Im ersten Heimspiel trifft der Turnverein morgen auf die 86 Nußdloch. Papiermäßig müßß- ten die Punkte hierbleiben, aber im vergangenen Jahr hat es sich gezeigt, wie schwer dem Geg- ner beizukommen ist. Der flinke Sturm der Güste ist immer für einige Tore gut und die Hintermannschaft läßt sich nicht so schnell über- raschen. Die Platzherren werden daher schon mit einer anderen Mannschaftsleistung, als am vergange- nen Sonntag, aufwarten müssen, wenn die Sache nicht schief gehen soll. Um eine Ueberraschung vom vornherein auszuschalten, wurde die Mann- schaft auf einige Posten geändert. Der TV. 93 bestreitet das Spiel in folgender Aufstellung: Stamm; Keller, Raufelder; Hirche, Müller, Seitz; Treiber, Möll, Bade, Schmid, Neu- bauer. Weitere Punktgew ve ür Rot und Ketsch Die Gruppe Nord de badischen Handballver- bandsliga hat am zweiten Spieltag mit dem Zu- sammentreffen von Rot und Birkenau ein ausge- sprochenes Schlagerspiel. Beide Vereine behaupte- ten sich in der ersten Runde, wobei Rot durch einen hohen 22:9-Sieg gegen Hockenheim besonders von sich reden machte und dadurch auch für das Spiel gegen Birkenau als Favorit anzusehen ist. Trotz Platzvorteil kann man dem Neuling Hocken- heim gegen den Vorjahreszweiten 786 Ketsch keine allzu großen Aussichten einräumen, Secken- heim sollte im Heimspiel gegen Nußloch die ersten Punkte sicherstellen. Bei Handschuhsheim gegen Großsachsen dürfte der Platzvorteil von nicht zu umterschätzender Bedeutung sein, Erster Spieltag mit vollem Programm in der südbadischen Handball-Verbandsliga be- ginnt am Sonntag die neue Meisterschaftsserie mit einem vollen Spielprogramm. Es wird wiederum in einem Zehnerfeld gespielt. Einen ausgesproche- nen Favoriten gibt es in dieser Runde nicht, doch ist 1844 Freiburg am meisten zuzutrauen., Im übri- gen wird sich erst zeigen müssen, wie die Vereine die lange Winterpause überstanden haben, und zum anderen wie sich die Umstellung von der Halle zum Feld auswirkt. Die beiden Neulinge haben bei ih- rem Debut keine leichten Aufgaben vor sich. Dabei könnte jedoch Ringsheim durchaus für einen Teil- erfolg gegen RW Lörrach stark genug sein, Elgers- Weier wird gegen 1844 Freiburg auf verlorenem Po- sten stehen, Offenburg hat in Zähringen eine harte Nuß zu knacken, dagegen ist Sulz in Gottmadingen leicht zu favorisieren Landesmeister haben Platzvorteil Südd. Handball meisterschaft im K. o.-Stil Am kommenden Sonntag beginnt in Süd- deutschland der Wettbewerb um die regionale Handballmeisterschaft. Die Spiele um den von 88 Leutershausen gehaltenen Titel werden, um Zeit zu sparen, nach dem K.o.-System abgewik- kelt, denn am 27. April läuft schon die Punkt- serie in der süddeutschen Oberliga an. Acht Mannschaften— aus jedem Landesverband zwei — greifen am Sonntag in die erste K. o.-Runde ein. Die Landesmeister genießen Platzvorteil. Diese Begünstigung stempelt allerdings nur FA Göppingen gegen Hofweier zum klaren Favori- ten. Völlig offen sind die anderen drei Spiele: Tus Schutterwald— TSV Zuffenhausen(in Of- kenburg), TG Leutershausen— TSV Ansbach(in Weinheim) und Post München— SG St. Leon(68 München). 0 Die Sieger der ersten Runde haben schon die Fahrkarte zu den Spielen um die deutsche Mei- sterschaft in der Tasche, entsendet doch Süd- deutschland zu den Endrundenspielen vier Ver- eine. hre Rangfolge wird allerdings an den beiden folgenden Sonntagen noch endgültig fest- Sonntag, den 13. April 1958 mit bekannter Orchestern und beliebten Solisten 17.00„Der Maulkorb“. Komödie von Heinrich Spoerl 18.10 Unterhaltungsorch. 19.00 Schöne Stimmen 20 00 Symphonleorchester 21.20 Beethovens Klaviermusik 2. 0 Tanzmusik aus Stuttgart 15.00 Ein vergnügter Nachmittag 21% Melodie nach Mitternacht 10.00 Prof. Albert Huth:„Werden unsere Kinder dümmer?“ 0.30 Geistliche Musik 11.00 Am Sonntag um elf! 90 Min. Unterhaltungsmusik 13.00 Chorgesang 13.20 Aus unserer Heimat: Wahr- zeichen der Städte 74.00 Hausmusik Montag, den 14. April 1958 .es Heitere Lleder und Tänze des 16. Jahrhunderts 18.95 Musik macht gute Laune 20.60 Lustige Muslkanten 20.80 Südfunklotterte 21. Frallo Stuttgart!— Hier Paris! Muslkal, Telefongespräch. 22.2% Streichquartette Bartoks . 40„Mandragola“ 9.05 Mit Musik geht alles besser 0.15 Schulfunk— Geschichte: Matthias Erzberger 11.15 Maas: Rhapsodie 12.00 Mittagspause mit Musik 14.30 Kl Unterhaltungskonzert 26.00 Schulfunk— Heimatkunde: Wanderschäfer auf der Alb 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Haslacher Silhouetten velll Dienstag, den 18. April 1958 „„ heim“-orte 1. e Musi macht ute Laue 29.0% Galante Musik . 2s Opernmelodlen . 2 Orgelmusik 2. 4% Arlilparzer— Pichter der 9.0 Mit Musik zeht alles besser 0. 15 Schulfunk, Heimatkunde: Wanderschäfer auf der An 0.43 Kleines Konzert 0 00 Mittagspause mit Musik 00 Schulfunk— Erdkunde: Entscheidender Gang in der Oberliga Aufstiegskandidaten unter sich— Das Fuß- ballprogramm im Süden Einen Sonntag vor dem Punktspielausklang ist in der Oberliga Süd die Frage nach den beiden ersten Tabellenplätzen immer noch völlig unge- klärt. Vier Vereine spekulieren auf diese Ränge: Karlsruher SC, Eintracht Frankfurt, 1. FC Nürn- derg und SpVgg Fürth. Drei Vertreter aus die- sem Quartett müssen den letzten Spieltag aus- wärts verbringen. Spitzenreiter KSC hat sich beim BC Augsburg vorzustellen, der in der Vor- runde mit einem 2:2 dem KSC einen der beiden Platzverlustpunkte beibrachte. Die Frankfurter Eintracht darf den Absteiger Jahn in Regens- burg ebensowenig unterschätzen, und auch der 1. FC Nürnberg hat beim FSV Frankfurt sein Schäfchen noch längst nicht im Trockenen. Kei- ner der drei Spitzenvereine ist um seine Reise zu beneiden. Als einziger Verein aus dem Spit- zenquartett hat die Spygg Fürth Platzvorteil. der gegen den Fe Schweinfurt auch zu eine Sieg verwertet werden sollte, Für die Kleebl ler ergeben sich indessen auch bei einem Sie nur Chancen, wenn die beiden Vorderleute 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt verlieren Zudem müssen die Fürther sehr hoch gewinnen. wenn sie die Frankfurter im Torverhältnis aus- stechen wollen. Alles deutet darauf hin, daß am nächsten Sonntag die Rechenschieber in Aktion treten müssen. Auch der mit einem Punkt Vor- sprung führende KSC kann sich kein Unent- schieden leisten, denn wenn es ans Toraufrech- nen geht, kommt er hoffnungslos ins Hintertref- fen. So sind alle Voraussetzungen für ein span- nendes Finale gegeben. Den weiteren Treffen SSV Reutlingen— VfR Mannheim, Bayern Mün- chen— VfB Stuttgart, Stuttgarter Kickers gegen Viktoria Aschaffenburg und Kickers Offenbach gegen 1860 München kommt, da mit den Stutt- garter Kickers und Jahn Regensburg die Abstei- ger bereits seit längerem feststehen, keine be- sondere Bedeutung mehr zu. Im Mittelpunkt des 29. Spieltages der 2. Lig- Süd steht am Wochenende der Zusammenprall der beiden Spitzenmannschaften Waldhof Mann- heim und VfL. Neustadt, In der Vorrunde gab es einen sicheren 3:0-Erfolg für die heimstarken Neustädter. Nach Lage der Dinge sollten die nach vorübergehender Formschwäche wieder in guter Fahrt befindlichen Waldhöfer diesmal den Spieß umdrehen. Im übrigen haben die Mann- heimer einen Heimerfolg dringend notwendig, wenn sie ihre guten Aufstiegschancen weiter halten wollen. Dicht hinter ihnen lauert die TSG Ulm, die zu Hause gegen den ASV Cham als Favorit gilt und beim geringsten Patzer der Waldhöfer zur Stelle sein wird. Eine schwere Hrüfung steht auch dem Tabellenvierten Frei- burger FC bevor, der seine Karte beim abstiegs- gefährdeten SV Darmstadt abgeben muß und dort seine ohnehin nur noch theoretischen Auf- stiegsaussichten weiter verschlechtern dürfte. Der Tabellenletzte FC Singen erwartet die SpVgg Neu-Isenburg und hofft, mit einem Sieg die trostlose Situation weiter aufzuhellen. Von den ebenfalls stark im Abstiegsstrudel befindlichen Mannschaften sind der SV Wiesbaden und Hes- sen Kassel unter sich. Der Ausgang dieses be- deutungsvollen Treffens ist offen. Mit Erfolgen der Gastgeber ist in den Spielen VfB Helm- brechts gegen Zorussia Fulda, Amicitia Viern- heim gegen TSV Straubing, Hanau 93 gegen Bayern Hof und 1. Fe Pforsheim gegen Schwa- den Augsburg zu rechnen. DSO Heidelberg erwartet Birkenfeld Nur drei Nachholspiele stehen am Wochenende auf dem Programm der ersten nordbadischen Ama- teurliga, nachdem das Treffen Phönix Mannheim gegen KFV um acht Tage verschoben worden ist. Von Bedeutung ist dabei nur der Ausgang der Be- Segnung zwischen bsc Heidelberg und 8 Birken- feld, denn für die Gastgeber gilt es, möglichst beide Punkte sicherzustellen Zwar würde eine Nieder- lage nicht den endgültigen Abstieg nach sich zie- hen, die Aussichten auf den Klassenverbleib abel doch erheblich schmälern. Mit etwas Spielglück sollten den Heidelbergern der Sieg und damit die Revanche für die hohe 075-Vorspielniederlage gelin- gen. Feudenheim müßte sich dureh einen Heimsieg über Hockenheim wieder den Zweiten Tabellenplatz zurückholen, während beim Absteiger Schwetzin- gen Meister Neckarau schon aus Prestigegründen auf Sieg spielen dürfte. 5 MDs- Endkampf der badischen Schwimmer Im Karlsruher Tullabad treten am Wochenende die Vereine des Badischen Schwimmverbandes zu mrem dreitägigen Endkampf um die Mannschafts- meisterschaft des Deutschen Schwimmsports(Ms) der Klasse I für Herren und Damen an. Um diesen höchsten Titel im Schwimmerlager, der alljährlich zum Ausklang der Hallensaison vergeben wird, be- werben sich die Herrenmannschaften des Vorqahres- besten ESN 99 Kaflsruhe sowie von KTV 46 Karls- ruhe, SV Mannheim und den erstmals in der höch- sten Klasse startenden 1 BSC Pforzheim und Nikar Heidelberg, Für die Punktwertung kommen in fol- genden sechs Disziplinen je sechs Schwimmer in Betracht: 100, 200 und 400 m Kraul, 200 m Brust, 100 m Schmettern und 100 m Rücken. Außerdem besteht die Möglichkeit, bis zu sechs Kunstsprin- ger einzusetzen. Bei den Damen ist lediglich der KTV 46 Karlsruhe vertreten, da Nikar Heidelberg wegen der bereits begonnenen Gymnastikpause sei- ner Spitzenkönnerin Ursel Brunner auf eine Teil- nahme verzichtet hat. Deutschlands Boxamateure gegen Bulgarien In der Karlsruher Schwarzwaldhalle treten Deutschlands Boxamateure am Samstag zum er- sten Länderkampf gegen Bulgarien an. Obwohl in Bulgarien nach dem Kriege der Boxsport stark gefördert wurde und die Staffel Bulgariens heute nicht zu unterschätzen ist, könnte es den deutschen Boxern gelingen, die Serie ihrer Un- entschieden und Niederlagen zu stoppen und nach langer Zeit wieder einen Länderkampfsieg zu erringen. Die Hoffnungen sind insofern nicht ganz unberechtigt, als Bulgarien voraussichtlich ohne seine beiden besten Boxer, Velinoff und Stankoff, kommen wird. Die deutsche Staffel! vom Fliegengewicht aufwärts: Kruzik(Oeyn- hausen), Malchow(Weinheim), Krammer(Rosen heim), Schmitt(Mainz), Rogosch(Schalke), Grauß (Saarbrücken), Kienast(Hamborn), Böttcher (Waldhof), Krenz(Essen), Walloschek(Berlin). Neuhaus gegen Maxim auf dem Killesberg Auf dem Stuttgarter Killesberg trifft Ex-Euro- bameister Heinz Neuhaus OMortmund) am Wos chenende in einem auf zehn Runden angesetz- ten Hauptkampf auf den ehemaligen Halb- schwergewichts weltmeister Joe Maxim(USA). Die beste Zeit des Dortmunders ist vorbei, und von Amerikaplänen, geschweige Weltmeister schaftsambitionen, ist bei dem 82Zzjährigen Fighter nicht mehr die Rede. Es geht bei hm um die letzten Zahltage, mit deren Hilfe der einstmals als„zweiter Schmeling“ gepriesene Neuhaus den Sprung ins Privatleben attraktiver gestalten will. Daß sich Heinz Neuhaus den 36 jährigen Ameri- kaner Joe Maxim als Prüfstein ausgesucht hat, spricht für sein Selbstbewußtsein. In 23 Boxjah- ren absolvierte Maxim 200 Amateur- und 112 Berufsboxkämpfe, von denen er die meisten 82 Wann. 1950 nahm er dem Engländer Freddy Mills die Halbschwergewichtsweltmeisterschaft in London durch einen K.oSieg ab und verlor sie an den farbigen Archie Moore(USA). Old-qoe hofft, durch einen eindrucksvollen Sieg über Neuhaus in Amerika die Türen für einen Titel- kampf zu öffnen, Regelecke für Fußballfreunde „Gefährliches Spiel“ Stürmer Schwarz will einen hohen Flanken- ball gerade mit dem Kopf spielen, als der ihm gegen überstehende Verteidiger Weiß den Ball durch einen hohen Rückzieher vor dem Kopf von Schwarz wegschlägt, ohne daß es dabei zu einer körperlichen Berührung der beiden Spieler oder gar einer Verletzung kam. Ist diese Spielweise erlaubt oder wegen dro- hender Gefahr verboten? Ein Spieler kann mit dem Fuß beliebig weit hoch kommen, um einen hohen Ball zu spielen, sofern kein gegnerischer Spieler näher als etwa zwei Meter dabei steht. Ist letzteres der Fall, so darf der Spieler mit dem Fuß nicht über Hüfthöhe kommen, da sonst dem dabeistehenden Gegner, der gerade mit dem Kopfball abwehren will, diese Möglichkeit genommen wird, weil das Gefahrenmoment zu groß für ihn ist. Be- lindet sich ein Gegner in Spielnähe— d. h. nicht mehr als etwa zwei Meter entfernt— so dürfen hohe Bälle nicht mit dem Fuß, sondern nur mit Brust oder Kopf abgewehrt werden. In unserem Beispiel muß also der Schiedsrich- ter abpfeifen und auf„gefährliches Spiel“ ent- scheiden; deh., nach Ansicht des SR hat Weiß zwar keine Absicht, den in Ballnähe befindlichen 159 Schwarz mit dem hoch geschwungenen uß zu verletzen, nimmt diesem àber durch den bis in Kopfhöhe geführten Fuß die Möglichkeit. den Ball zu köpfen, ohne dabei etwa verletzt zu werden. Da also„keine Absicht“ vorlag, ent- scheidet der SR nicht auf„direkten“, sondern auf„indirekten Freistoß“, Was er durch Hoch- halten des linken Armes anzeigen soll, damit die Spieler wissen, daß ein„direkter“ Torschuß Als„Tor“ erfolg nicht anerkannt wird. Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt, wenn etwa ein Abwehrspieler sich niederbückt oder nach einem niederen Ball gar hechtet und dabei mit dem Kopf unter die Höhe der Gürtellinie kommt. Er darf mit dem Kopf so tief herunter, sofern wie im obigen Beispiel kein gegnerischer Spieler näher als zwei Meter dabei steht. Ist dieser jedoch in Ballnähe dabei, so darf er mit dem Kopf nicht tiefer als etwa Hüfthöhe kom- men, weil er sonst dem dabeistehenden Gegner die Möglichkeit nimmt, den Ball in erlaubter Weise mit dem Fuß zu spielen, ohne dabei den mit dem Kopf zu tief gegangenen Spieler zu ge- kährden, Da das„gefährliche Spiel“ im zweiten Beispiel durch den Spieler verursacht wurde, der mit dem Kopf zu tief gegangen ist, müßte hier auf„indirekten Freistoß“ wegen„gefähr- Uchen Spiels“ gegen ihn entschieden werden. Scherenschläge, Fallrückzieher, Hechtsprünge und ähnliche akrobatische Kunststücke sind alse deim Spiel erlaubt und kein„gefährliches Spiel“, zofern kein gegnerischer Spieler näher als zwei Meter dabei steht und dadurch gefährdet wer- den kann, Ist dies jedoch der Fall. so muß es der SR wegen„gefährliches Spieles“ unterbin- den, weil die Gesundheit aller Spieler stets be- achtet und mehr geschätzt werden soll als ein auf ihre Kosten erzielter spielerischer Erfolg. Schorndorfer Ringer in Thaleischweiler In der Zwischenrunde um die deutsche Ringer- Meisterschaft hat der VfL Thaleischweiler den dembergischen Meister KSV Schorndorf ani Samstagabend auf eigener Matte zu Gast. Schorndorf ist zwar ein wesentlich härterer Geg- ner als Wolfsburg am vergangenen Wochenende, aber Thaleischweiler hat sich in diesem Jahr allerhand vorgenommen. Wenn die Pfälzer das Ziel, im Endkampf mit dabei zu sein, erreichen wollen, müssen sie die Schorndorfer Hürde neh- men. Die Aussichten für Thaleischweiler stehen jedenfalls nicht schlecht. Mühlacker(Kurzwelle) 522.00 m= 575 KHz 301.00 m 998 KHZ 49.75 m= 6030 KHz Sendebeginn: So 8.57, W 4.36 Nachrichten: 12.30, 19.30, 22.00, 0.00, W 5.30. 6.00. 7.00. 8.00. 9.00. 14.15. 18.00 Sport: So 16.30. 18.80. 22.10. D0 22.10, Sa 14.00. 22.15 Klingendes Tagebuch: W 11.38 Zeitfunk: W 12.43, 19.00 Landfunk: So 8.05. W 12.05 Frauenfunk: W 8.05. MI 14. 20 Kinderfunk: 80 14.30. Mo. Ml. Fr 18.30 Jugendfunk: Sa 13.40 ee Sendung für Kranke: MI, Fr 10.45 Nordpol Kirchliche Sendungen: So 2.00. 8.80. 80 9.00. W 6.05. 7.05. D1 16.45 Heimat: S0 13.20. W 3.50. Mo- yr 17.30 Wirtschaft: Mo, Di. Do. Fr 15.48. Di 22.10. Sa 14 45. Kulturelle Sendungen: Mo. Da. Nord pol 14.20. Mo, Mi. Fr 16.48 5 3 10.48 Anton Dvorak Buchbesprechungen: Di. Fr 14.30, 5 D0 22.45 Suchmeldungen: Mi, Sa 9.58 Sendeschluß: So 1.10, Mo, Fr 8.8, Dl. Mi. Do 4.13, Sa 0.35 Mittwoch, den 16. April 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 40.15 Schulfunk— Erdkunde: Sledler auf dem Folder 10.45 Orchestermusik 12.00 Werkkonzert 14.35 Melodien von Ludwigs Suden Siedler auf dem Polder letztem Dinge“.% Schulfunk— Musik: 5 80. Slarounow. Erwin n und Renn h 7 3 0% Alte Mei Tanrorchester 5% und n. 9.% Maerhaienn T ak I.. „% Ortnaman= Nena 17.00 Musik zum Fünfuhrtee 17.30 Berge des Böhmer Waldes 18.05 Musik macht zute Laune 20.00 Edward MeDowell 20.80„Kopfgeld“ Hörspiel von e 21.45 Claude Debussy 28.20 Musikalisches Zwischensrie 0% Orchesterkonze SUDDEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.00 Weltausstellung Brüssel (Eröffnungsfeier lichkeiten) 10.45 Unterhaltungskonzert 12.00 Mittagspause mit Musik 14.30 Cembalomusik 15.00 Schulfunk— Natur u. Tech- nik: Flugroute über den 16.00 Erwin Lehn und Südfunk- 2.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk— Natur und Technik: Flugroute über den 12.00 Mittagspause mit Musik 15.00 Schulfunk— Gedenktage: Johann Hinrich Wichern 16.00 Nachmittasskonzert 17.00 Klaviermusik 9.95 it Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk: Eine Geschichte für die Kleinen 10.45 Die Auslese“, Gute Musik auf neuen Schallplatten 14.00 Mittagspause mit Musik 14.20 Unterhaltungsorchester 18.0% Mit Volksmusik ins Land hinaus(Plochingen) .% Restauration oder Evolution Italien schlug deutsche Jugendelf Durch ein neues Unentschieden in der Vor- runde des DIFA-Jugendturniers verspielte die deutsche Jugendmannschaft den Gruppensieg und damit die Teilnahme an der Vorschlußrunde. Gruppensieger wurde Italien, das der deutschen Elf in Saarbrücken ein 1:1 abtrotzte. Die Ita- hiener hatten alle vorausgegangenen Spiele ge- wonnen, während Deutschland mit dem Unent- schieden gegen Belgien bereits einen Punkt ver- loren hatte. Gute Chancen für Freiburg und Gaggenau Nach der Entscheidung in der Meisterschaftsfrage konzentriert sich in Südbaderis erster Amateurliga das Interesse auf den Kam den Ligaverbleib Noch sind sechs Vereine in„ Wobei für Lahr die ohnehin nur sehr ger% FHoffnungen vöhllie zahinschwinden, wenn das Heimspiel gegen penheim verloren gehen sollte. Mit Freiburg Baden-Baden sowie Gaggenau und Schopfheim 6 gefährdete Vereine unter sich. In beiden Spicter sind die Chancen der gastgebenden Vereine un- gleich höher einzuschätzen, als die der Besucher Da die Schopfheimer, die nur um einen Verlust punkt günstiger liegen als Baden-Baden, bereits letztes Spiel bestreiten, würde eine Niederlage di Elf in eine nahezu aussichtslose Position br Die beiden Bewerber um den zweiten Tabelle Platz, Rastatt und Konstanz, spielen in Villinger bzw. bei Südstern Singen, Dabei würden Punktver- luste der im Vorderfeld liegenden Vereine nicht überraschen, zumal beide im Vorspiel nur jeweils mit 2:0 die Oberhand behalten konnten. Meiste Offenburg muß in Bühl antreten. Kampf um südbadische Boxtitel beginnt Mit der Vor- und Zwischenrunde des Bezirks Oberland beginnen am Samstag in der Scheffel halle in Singen die Ausscheidungskämpfe um die Südbadischen Einzelmeisterschaften der Amateur- boxer(Senioren und Junioren). Die Landesmeister werden nach den Vorentscheidungen in den beiden Bezirken Ober- und Unterland am 3. Mail in Of- kenburg ermittelt. In Singen gibt es am Samstag in der Vorrunde zehn Paarungen bei den Senioren und neun bei den Junioren. Dabei treten Boxer aus den Kreisen Konstanz, Uperlingen, Stockach, Donaueschingen, Villingen, Waldshut, Säckingen und Lörrach an. Start mit Knielingen gegen Durlach Mit vier Spielen startet Mittelbadens Handball Verbandsliga die Ubergangssaison. Im Karlsruher Raum kommt es dabei gleich zu zwei Lokalbegeg- nungen, wobei dem Zusammentreffen zwischen dem vorjährigen Zw'eiten Durlach und dem v Knie- lingen das besondere Interesse zukommt. Die Dur- lacher erkämpften sich nach ihrem Wiederaufstieg im Vorjahr auf Anhieb den Zweiten Platz hinter St. Leon. Der eigene Platz dürfte dei KSc geg Beiertheim eine nicht unwesentliche Rolle iel SV Niederbühl und SR Steinbach haben sich bei Start mit den Aufsteigern Germania Brötzingen und TG Eggenstein auseinander zusetzen, Das leich- tere Los scheint dabei Steinbach gezogen zu haben, denn zu Hause sollte der Mannschaft ein Sieg ge- gen Eggenstein gelingen Die Niederbühler werden sicher mit größtem Ehrgeiz in Brötzingen zu Werk gehen, um sich durch einen vollen Erfolg einen guten Start zu verschaffen. RRR Das westdeutsche Fernseh-Programm Sonntag, den 13. April 1958 5 12.00 Der internationale gen und Schwimm- Frühschoppen Wettkämpfe 15.00 Kampf über den 16.30 Corky u. d. Zirkus Wellen. Upbertrag. a. 7.00 Billard-Europa- Hannover. Wasser- meisterschaften ballett. Kunstsprin- 20.00 Schwarze Seide“ Montag, den 14. April 1958 0 17.00 Hänsel und Gretel Neuen welt f (Ein Puppenfilm) 20.50„3 Mann und die 17.15 Abenteuer u. For- Mundharmonlka“ (Franz. Musikfilm 21.20 Filme. die uns ni erreichten schung(Hans Hass) 19.00 Die Abendschau 20.20 Bilder aus der — Dienstag, den 15. April 1958 N 17.00 Jugendst.: Blick 19.90 Die Abendschau 1 über den Bosporus 20.15 Sportplauderei 17.40 Für die Frau: Frei- 20.55 Der Bäcker von zeit— Handarbeit. Valorgue“ Was schenken wir zösischer Spfelflm zum Muttertag? mit Fernandel Aittwoch, den 16. April 1958 1700 Kingerstunde: Die 20.20 Brüssel ist auf Alles Sache mit dem Pfiff gefaßt. Vorabend d. 17 20 Jugendstunde: Un- Weltausstellung ter uns gefragt 20.35 Walt- Disney-Film 17.50 Saucen u. Kräuter 21.15„Nana“, Oper nach 19.00 Die Abendschau Zola v. Max Broad Donnerstag. den 17. April 1958 10.00 Eröffn, d. Weltaus- 20.15 Nordlandfahrt. stellung Brüssel Filmbericht über 17 45 Fernseh-Lexikon: eine Norwegenreise Wir erforschen den 20 35 Schwester Bona- nächtlichen Himmel ventura“. Fernseh- 19.00 Die Abendschau spiel v. Ch. Hastings Freitag, den 18. April 1958 17.00 Der Hampelmann 21.45 Was kann die mo- 7.10 Admiral Bobby derne Welt von der 19 00 Die Abendschau Kirche erwarten? 20.20 Wer hat recht? von 22.30 Schwimmländer- Kurt Paqué kampf England ge- 20 50 Der Stummfilm. Sen Deutschland Samstag, den 19. April 1958 16.00 Jugendstunde: Wir 19.00 Die Abendsctiau fahren m. d. Eisen- 20.15 Spannungsfeld bahn Nahost 17 00 leine Leute— 21.00 Dr. med. Hiob große Reise Praetorius“(Curt 17 οο⁹οƷ aun blauen Bock Goetz) Donnerstag, den 17. April 1958 Tanzorchester 17.00 Kl Unterhaltungskonzert 17.40 Geschichte des Matthias Schelkle aus Reutlingendorf 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Sinfonjeorchester 21.30 Weltausstellung Brüssel 22.20 Niederländ. Kammerchor 23.00 Aus dem Plattenschrank 0.15 Unterhaltungsmusik Freitag, den 18. April 1958 17.40 Vorabend von St. Gerold 18.05 Musik, die unsere Hörer wünschten 20.00 Zur guten Unterhaltung 20.435 Freiheit der Persönlichkeit „Geheimnis d. Persönlichkeit“ 21.15 Schwetzinger Serenade 22.20 Musikal Zwischenspiel 22.30 Der Letzte des Hainbusdes 23.30 Hans Werner Henze Samstag, den 19. April 1958 16.00„Auf los zeht's los-“ 17.00 Sang und Klang 16.30 Geistliche Abendmusik 20.00„Schalt-Jahre am Steu . 40 Und morgen ist Sormtag Tanzmusik zum wochenende 9.10 Nachtkonzert(TSchaikowaskyz Sinfonſe Nr. * Ein fran- Froher Start ins Wochenenle Autodidaktische Fahrstunden