3 CCC 3 eee. . Nr. 68 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 30. April 1958 NMairennen 1958— das große Jubiläumsgeschenk Seckenheims großer Beifrag zur Erhaltung der Tradition— Nach gelungenem Debuf wieder Turf- und Turniersport In diesen Tagen wird der Pferdezucht- und Rennverein in Seckenheim siebzig Jahre alt. Ge- gründet als eine Pferdezuchtgenossenschaft im Jahre 1888 im Zeichen der notwendigen Ver- besserung der in der damaligen landwirtschaft- lichen Betätigung unumgänglichen Arbeitstiere, hat die Genossenschaft schon frühzeitig die Be- deutung von Pferderennen erkannt. Am 13. April 1909 wurde das erste Rennen auf den rasch hergerichteten Wörtelwiesen gelaufen, um damit eine Bewährungsmöglichkeit für die aus der eigenen Zucht stammenden Tiere zu schaffen und aus den Erfahrungen die notwendigen Kon- sequenzen für die Zuchtarbeit zu gewinnen. Sehr rasch hatten sich diese bäuerlichen Rennen einen Namen gemacht und die anderen Zucht- zentralen in Oberbaden und der Pfalz entsand- ten alljährlich ihre besten Exemplare zu den Seckenheimer Rennen, um damit Vergleichsmög- lichkeiten zu schaffen, die für die Zucht der damaligen Zeit eine besondere Bedeutung ge- wannen. Der 1, Weltkrieg bedeutete zwar eine Unterbrechung, aber schon 1920 wurden die Rennen in einem größeren Maß weitergeführt. Die damals selbständige Gemeinde Seckenheim erklärte sich bereit, dem in der Zwischenzeit in Pferdezucht- und Rennverein umbenannten Pionier, Gelände an der Waldspitze für eine neue und größere Bahn zur Verfügung zu stel- len. 1922 lud der Badische Rennverein Mann- heim die Seckenheimer zu, zwei Gastrenntagen auf der Mannheimer Relnnwiese ein, bei der unter Seckenheimer Regie auch die ersten B- Rennen gelaufen wurden. Dann aber wurde die mit erfreulicher Unterstützung der Gemeinde hergestellte Waldrennbahn in Betrieb genommen und bis zum Bau der Autobahn im Jahre 1934 War alljährlich das Seckenheimer Rennen ein besonderer Zugmagnet. Nach dem Wegfall der Bahn durch den Autobahnbau stieſd der zweite Weltkrieg in die Neuplanungen. Aber der Ge- danke der Seckenheimer Rennen war nicht tot. 1949 trafen sich die Söhne und Enkel der Grün- der des Vereins und ließen den Pferdezucht Rennverein wieder erstehen. Schon im Frühjahr 1950 wurde auf einer mit einem großen Ar- e Der Kampf auf der Zielgeraden beitsaufwand und vielen persönlichen Opfern und Mühen errichteten Waldrennbahn das erste Rennen gelaufen und rund 10 000 Premierbesu- cher konstatierten anerkennend das Wollen der Seckenheimer, einmal ihre Tradition fortzu- setzen und eine in Mannheim fühlbare Lücke im Pferdesport zu schließen, die durch den Wegfall der Mannheimer Rennwiese entstanden War. Zunächst hatte man die Renntage auf das ländliche Halb- und Warmblut und einige B- Rennen beschränkt, aber nach der ersten A- Rennen im Jahre 1952 sicherten sich von Jahr zu Jahr die Vollblutkonkurrenzen den Löwenan- teil an den Renntagen. Acht Jahre sind seit dem Wiederbeginn ins Land gezogen. Zehn Renntage in diesem Zeitraum brachten 70 000 Zuschauer und 522 Pferde nach Seckenbeim. Warum vir diese Erinnerungen ins Gedächt- nis zurückrufen? Einmal sind wir diesen Rück- blick der siebzigjährigen Entwieklung schuldig aber auf der anderen Seite steht wie in den vergangenen Jahren die Frage nach der Zu- kunft. Man könnte bei einem aufmerksamen Betrachten der Vereinsgeschichte einen deutli- chen Abriß der Entwicklung des Pferdes sehen. Das langsame Verflachen der Pferdezucht, der Einbruch der Motorisierung. Aber auch das im Zeitalter der Motorisierung stärker werdende Interesse am Turf- und Turniersport— im letzteren Fall natürlich durch die Welterfolge deutscher Reiter— findet seinen Niederschlag. Der Seckenheimer Verein steht bei einer Be- trachtung seiner Geschichte in einer Parallele zum Jahr 1922. Damals gab ein aufgeschlossener Gemeinderat Gelände und starke finanzielle Hilfe um dem Verein vorwärtszuhelfen. Auf die größere Ebene projeziert— 1958 müßte man die Zeichen der Zeit klar erkennen— nach der Entscheidung über die Mannheimer Renn- wiese ebenfalls aufgeschlossen der Seckenheimer Bahn unter die Arme zu greifen. Die Zukunft würde die Richtigkeit einer Hilfe beweisen— denn die siebzigjährige Tradition ist mehr als eine einfache Bestätigung des Willens und Be- harrens in der Verbindung zum Pferd. Das sollte man überlegen bpm; weckt alljährlich die Begeisterung der Tausende auf der Waldrennbabn Ein meisterlicher Sprung über das„Amsterdamer“ Hindernis zeigt hier Michael Himmelsbach mit Querkopf. Reiter und Pferd haben auch am 1. Mai wieder gute Chancen. Maitage waren in Mannheim schon immer Pferdetage. Deshalb war es ein wahrhaft glück- licher Gedanke im vergangenen Jahr die pferde- sportlichen Ereignisse in Mannheim zu konzen- trieren. In Seckenbheim erlebten zehntausend Zuschauer ein glanzvolles Debut einer Turnier- veranstaltung im Rahmen eines Turfsporttages. Mit einer solchen glücklichen Mischung alle Pferdesportfreunde angesprochen zu haben, bleibt ein wesentliches Verdienst des Mannheimer Rei- tervereins und des Pferdezucht- und Rennver- eins Seckenheim, die im Zeichen der pferde- sportlichen Aufgaben in Mannheim eine sehr herzliche Freundschaft verbindet. Nachdem im vergangenen Jahr das Jagdsprin- gen des Mannheimer Reitervereins besonderen Anklang fand und in Michael Himmelsbach mit Woge den Sieger in einem E-Jagdspringen stellte, Wird am 1. Mai der Mannheimer Reiter- verein die Turniersaison mit einem Stafetten- springen eröffnen, an dem 16 Pferde beteiligt sind. Diese Stafette, als eine Neuerung, be- steht jeweils aus zwei Reitern bzw. Reiterinnen. Jeder Reiter hat den gleichen Parcours zu springen. Fällt ein Reiter beim Springen aus, 30 scheidet die ganze Stafette aus. Uebergeben wird die Stafette zwischen dem letzten und ersten Hindernis an den zweiten Reiter. Dieses Stafet- tenspringen findet als dritte Konkurrenz statt, während dann in einem Stechen über erhöhte Hindernisse später die sieben besten Reiter um den Ehrenpreis des Oberbürgermeisters konkur⸗ rieren werden. Natürlich ist gerade zum Auftakt der Saison eine Vorhersage schwer möglich. Beim Mann- heimer Reiterverein wurde dieser Turnierauf⸗ takt jedoch gründlich vorbereitet und man darf nach einem ersten Trainingsvergleich den beiden Mannheimer Ställen Dr. Himmelsbach und Gerard aufgrund ihrer Erfahrungen ebenso viel Chancen einräumen, wie dem routinierten Pferdekenner und Reitlehrer Walter Pausch. Während für den Stall Dr. Himmelsbach die beiden Söhne Michael und Kurt mit Querkopf und Fockersohn auf den Parcours gehen, setzt der Stall Gerard mit Helmut Gerard und Anne gret Böhmer die beiden Pferde Gabeline und Jutta ein. Walter Pausch bringt seine im ver- gangenen Jahr bewährte Woge und Woglinde, die von Bärbel Hanne und Michael Himmels- bach geritten werden. Aber auch die anderen Besitzer Hoffmann, Schoeps, Breymann, Bolzau; v. Saghy, Pfeil und Berg dürfen sich mit ihren qualifizierten Tieren Erfolgschancen ausrechnen 5 Die glorreiche Ungewißßheit wird deshalb auch über diesem Springen stehen, das man als eine Wirkliche Bereicherung des Renntages bezeich- nen darf. bpm, Zu den einzelnen Rennen 1. Preis von Seekenheim (500.— DM, Entfernung 1 600 m) Die in den Halbblutrennen oftmals erprobte Galathee ist Specialistin für solche Aufgaben und hat auch schon ihren ersten erfolgreichen Start hinter sich. In Heddesheim konnte die Pfälzerin in überlegener Manier Schneesturm und Askania hinter sich lassen. Der am gleichen Tage nochmals gestartete Schneesturm gewann dann das Hürdenrennen vom Start bis ins Ziel. Zwischen Galathee und Schneesturm wird auch hier die Entscheidung liegen. Von den anderen Teilnehmern sollten Askania und Ilona am wei⸗ testen kommen. 2. Preis vom Neckar (950.— DM, Entfernung 1 400 m) In diesem stark besetzten Vollblutrennen fällt auf den ersten Blick die mehrmalige Secken- heimer Siegerin Regula auf, die nach früheren Leistungen mit diesem Rennen auf und davon gehen müßte. Im Vorjahr langte es nur zu einem Siege. Ueber ein zum Erfolg in dieser Gesellschaft ausreichendes Galoppier vermögen verfügen auch Phantasma, die sich in ihren letz- ten Rennen von guter Seite zeigte, Tally Ho, der sich in Heddesheim zu dem Sieger Unhold tapfer hielt, Finkenfrau, Rosenzeit und nicht zuletzt Christof, dem diesmal die Aufgabe im Preis der Stadt Mannheim erspart bleibt. Sicher- lich ist der Siebertjährige, der im Vorjahr die bessere Prüfung gegen Verus und Chrysantheme gewann, noch nicht so weit, um gegen die bessere Klasse bestehen zu können, Für Fiametta und Girl hat es bisher noch nicht zum Siege reichen wollen. In dem ziemlich offenen Rennen gehen wir mit Tally Ho, falls dieser schon hier startet und erwarten Phantasma, Christof und Rosenzeit auf die nächsten Plätze. 4. Maimarkt-Preis (2 000.— DM, Entfernung 2 800 m) Sarina hat zuletzt in Frankfurt wieder so gut gefallen, daß ihr hier endlich ein voller Erfolg zufallen könnte, sie ist auch eine der besten Routiniers im Felde. Das über Hürden gelau- fene Rennen lies sich mit 12 Unterschriften s0 schön an, nun sind aber nur fünf Starter übrig geblieben. Seckenheimer Farben werden hier durch Augsburg und Madeira an den Start ge- tragen. Madeira, die vor wenigen Jahren auf der Seckenheimer Bahn erfolgreich war, dürfte nach bisherigen Leistungen die gefährlichste Gegnerin für Sarina sein. Maike zeigte sich wohl auf der Flachen im Kommen, über Sprünge hat die Stute allerdings noch nicht viel gezeigt. Hausherr, der einzigste, der gegen diese vier Vollblutmädchen antreten wird, reich bestehen zu können. Wir legen das Ende zwischen Sarina und Madeira. 5. Preis der Stadt Mannheim (2 200.— PM, Entfernung 1 800 m) In dem Hauptereignis der Veranstaltung begeg nen sich einige sehr nützliche Flachpferde, Gracia, die Gewinnerin von 1956, konnte in dürfte ebenfalls nicht gut genug sein, um hier erfolg- letztjähriger Saison mehrfach hervortreten. Von der sehr flott galoppierenden Stute sah man be- reits in Frankfurt wieder ansprechende Leistun- gen. Sehr gut gerüstet ist hier der Pfälzer Stall Becker mit Domina und Phönix. Erstere zeigte sich bei ihrem Münchner Auftreten von guter Seite. Der lange Zeit auf der Koppel gewesene Phönix führte sich in Niederrad mit einem ver- sprechenden Siege ein. Nach seinen früheren Leistungen müßte auch Sari eine Chance haben, schließlich ist die vierjährige Dohle noch ver- besserungsfähig, Vielleicht gelingt es Gracia die höchstdotierteste Seckenheimer Prüfung zum 2“ Male an sich zu bringen. 5 7. Rheingoldpreis (950.— DM, Entfernung 1 800 m) Von den hier startenden Vollblütern sind der Unhold und Trilogie bereits Sieger. Beide ge- wannen ihr Rennen in Heddesheim. Zwischen diesen beiden Pferden sollte wohl das Ende lie- gen. Tally Ho, der in dem von Unhold gewon- nenen Rennen mit dem zweſten Platz vorlieb nehmen muſßte, könnte sehr leicht den Spies umdrehen. Dragoner erhält eventuell zur Un- terstützung noch Rosenzeit mit ins Rennen. Auch dieser Hengst sollte mit seinem 2. Platz zu Trilogie soweit gefördert sein, um ernstlich in die Entscheidung mit einzugreifen. Von den anderen Teilnehmern hat man bisher noch nicht viel gesehen. 8. Preis von der Kurpfal?- 0 (400.— DM, Entfernung 1 400 m. In dem abschließenden Warmblutrennen Kom- * 7 — 5 men noch einmal die Landwirtschaftspferde zu ihrem Recht. Format überraschte bei seinem Heddesheimer Auftreten und schlug nach Kampf Siri, die sich auch wieder vorfindet. Zwischen diesen beiden in Heddesheim stationierten Pfer- den sollte das Ende wieder sehr knapp werden. Von den übrigen Gegnern wären eigentlich nur noch Ilona und Atje zu erwähnen. Ueber- raschen könnte Schalk, der im Vorjahr in einem Seckenheimer Rennen mit dem Rennen auf und davon ging, schlieſslich aber reiterlos Wurde. Format vor Siri und Schalk wäre un⸗ sere Meinung. Unsere Vorhersagen! 1. Preis von Seckenheim Galathee— Schneesturm— Askania 2. Preis vom Neckar Tally Ho— Phantasma— Christof 4. Maimarkt-Preis Sarina— Madeira 5, Preis der Stadt Mannheim Gracia— Stall Becker 7. Rheingoldpreis Trilogie— Der Unhold Dragoner 8. Preis von der Kurpfalz Format— Siri— Schalk 1 Jack Casey, der Pilot der viermotorigen„Bri- tannia“, drückte auf den Signalknopf, die Stewar- deßg bat die Passagiere, sich anzuschnallen, vor dem Bug der Maschine tauchte aus der endlosen Weite des Meeres ein Atoll auf und die„Bri- annia“ setzte zur Lan- dung an, Wenige Minu- ten später rollte sie auf der Zementpiste der Cocos-(Keeling-)Inseln Aus. Diese Inseln zählen zu den seltsamsten des ge- samten Pazifischen Oze- Ans. Jeden Tag fallen auf ihrem Flugplatz sil- berglänzende Maschinen gleich Brieftauben ein, die auf einer langen Reise durstig geworden sind und sich für eine Weile ausruhen wollen. Für mehr als 100 Jahre gehörte das Atoll mit seinen fünf Hauptinseln der schottischen Fa- milie Clunies-Ross. In neuester Zeit spielt es eine wichtige Rolle als Flugstützpunkt auf der Strecke Indien— Australien. Die Inseln sollen um das Jahr 1610 vom Kapitän William Keeling entdeckt worden sein. Reichlich zwei Jahrhunderte später lieg sich auf einer von ihnen der Schotte John Clunies-Ross mit seiner Familie nieder. Sein Nachbar war ein Abenteurer namens Alexan- der Hare, ein Brite, der lange Zeit in Borneo gelebt und dort im Laufe der Zeit sich einen Harem von 100 Frauen zugelegt hatte, was den Behörden natürlich nicht verborgen blieb, so daß man ihm schließlich nahelegte, ent- weder seinen Harem aufzulösen oder Borneo zu verlassen. Hare zog es vor, Borneo den Rücken zu keh- ren, und zwar mitsamt seinen Frauen. Auf der Suche nach einem Flecken Erde, wo er keiner Kritik ausgesetzt wäre, stieg er auf die Cocos- Inseln, wo er zur gleichen Zeit eintraf wie Clunies-Ross, den er von früher her kannte. Hare ließ sich auf der Direction-Insel des Atolls nieder, während Clunies-Ross mit sei- ner Familie auf der nur wenige Kilometer ent- fernten Home-Insel Kopra-Plantagen anlegte. Der Abenteurer Hare ist mit seinem Harem nicht glüclclich geworden. Der größte Teil sei- ner Fraven fand die Home-Insel verlocken der undverließ Hare, Die meisten der übrigen Wurden von Seeleuten, die an der Direction Insel anlegten, geraubt, wobei die„Opfer“ Ein Wasserboiler der„Emden“ ist kein ungewöhnlicher Fund. Noch immer findet man Wrackteile des 1914 versenkten Hilfskreuzers. 88 eifrig mithalfen, denn sie waren des langweili- Sen Lebens müde. Hare trauerte eine Zeitlang seinem Harem nach, dann fuhr er nach Singa- pur, wo er schließlich als armer Mann starb. Vor 100 Jahren wurden die Cocos-Inseln for- mell ein Teil des britischen Weltreiches. Die Clunies-Ross, bis dahin alleinige Besitzer und Bosheit oder Vergeßlichkeit? Viele Fernsprechteilnehmer von Brisbane Waren verärgert, als ihnen die australische Post die Telefonrechnung in Briefumschlägen zuschickte, welche den Aufdruck trugen:„Ein guter Bürger schwätzt nicht viel!“ Die Um- schläge stammten noch aus der Kriegszeit und hatten damals wegen der Spionagegefahr zur Vorsicht bei Gesprächen gemahnt. unumschränkte Herrscher, stellten die Gou- verneure. Praktisch änderte sich damit nichts, denn die Nachkommen des Gründers der An- siedlung stellen auch heute noch den Gouver- neur und herrschen patriarchalisch, womit die Eingeborenen zufrieden sind, denn es geht ihnen gut, und die Politik interessiert sie ohnehin nicht. Sie kennen weder Verbrechen noch Seuchen oder Armut. Selbst der Schnup- fen ist auf den Inseln unbekannt. Eine Einschränkung allerdings gibt es in diesem Paradies: Jedem der Insulaner, der seine Heimat verläßt, bleibt die Rückkehr ver- weigert. Dieses seltsame Verbot spielt indes keine große Rolle, denn die Cocosianer haben Auf den Cocos · Inseln gibt es keine Armen Wo die„Emden“ versank- Ein ungekrönter König hatte wenig Glück mit seinem Harem kein großes Bedürfnis, ihrer Heimat den Rük- ken zu kehren. Eines der größten Erlebnisse im Leben der Insulaner war der Besuch der britischen Köni- in im Jahre 1954. Alle 560 Einwohner hatten sich aus diesem Anlaß auf der Hauptinsel ver- sammelt. Voller Staunen bewunderten sie Elizabeth II. und den Prinzgemahl. Daphne Clunies-Ross, die Gattin des gegenwärtigen Gouverneurs, hatte sich zur Feier des Tages Schuhe mit hohen Absätzen angezogen, In denen sie sich alles andere als wohl fühlte, denn sie hatte sich längst daran gewöhnt, barfuß her- umzulaufen. Heute sind die Cocos-Inseln der wichtigste Stützpunkt des Flugverkehrs zwischen Austra- lien, Asien und darüber hinaus Europa. Die Australier hahen den im letzten Kriege ge- schaffenen Feldflugplatz zu einem modernen Flughafen ausgebaut. 25 Kilometer nördlich des Atolls liegt die Nord-Keeling- Insel. Vor ihrer Küste versenkte 1914 der australische Kreuzer„Sydney“ den deutschen Hilfskreuzer„Emden“ Noch heute findet man am Ufer der Insel verstreute Wrackteile der„Emden“, 1 Zum jubilaum einen 80 Großbrand Pariser Feuerwehrleute erwiesen sich als schlechte Brandstifter Einhundert Pariser Feuerwehrleute, voll ausgerüstet mit modernsten Spritzen, einem Hubschrauber, einer neuen„Wasserkanone“ mit vier Düsen und einem Signalhorn, lunger- ten müßig herum und drehten Dàumchen, wäh- rend 23 Häuser im Herzen von Paris vor ihren Augen in Flammen aufgingen. Dreieinhalb Stunden lang standen Polizisten mit ihren Stahlhelmen im strömenden Regen und sahen interessiert zu, wie die Flammen von einem Haus auf das nächste übersprangen. Sie rührten keinen Finger. Sie hatten das Feuer nämlich selbst gelegt, auf Anweisung ihres 54jährigen Chefs, des Feuerwehrobersten Jean Paul Besson. In den Straßen um die Feuerzone im düste- ren Viertel Menilmontant beherrschten Feuer- wehren, Schläuche und Feuerlöscher das Bild. Da stieß um genau halb neun Uhr morgens Hornist Robert Leroy dreimal ins Horn, und zum ersten Male in seinem Leben gab Oberst Besson das Kommando:„Feuerwehrmänner, legt Feuer!“ Und die Pariser Feuerwehr steckte zur Feier. ihres 25 jährigen Bestehens 23 baufällige Häu- ser an, deren 200 Einwohner längst in Neubau- ten umgezogen waren. Die Feuerwehr wollte feststellen, wie rasch sie eine Feuersbrunst lö- schen kann. Vier Tage lang hatten Arbeiter alte Möbel in die leeren Zimmer getragen, Feuerwehrleute hatten alles reichlich mit Benzin getränkt. Es hätte ein wunderschönes Feuer werden müs- sen. Aber als Oberst Besson das Kommando gab, zögerten seine Männer, man hatte verges- sen, Zündhölzer auszugeben. Einen Augenblick der Verwirrung, und dann sah sich plötzlich der Bèsitzer eines nahen Ta- baklädchens von Feuerwehrmännern mit Stahlhelmen umringt. Sie alle hatten zehn Franes in der Hand und schrien nach Zündhöl- zern. Zehn Minuten später flelen die brennenden Zündhölzer auf die benzingetränkten Möbel und verursachten den einzigen Verlust des Ta- ges. Ein Feuerwehrmann hatte sich zu tief über seine Zündholzschachtel gebückt und sich da- bei seinen Schnurrbart versengt. Aber die Häuser waren feucht, dicker Gips und Stuck wirkten als ausgezeichneter Feuer- schutz. und der Regen trommelte beharrlich auf die undichten Dächer. Dreieinhalb Stunden dauerte es, bis es sieh, überhaupt lohnte, mit dem Löschen zu beginnen., Der Hubschrauber hatte per Funk gemeldet, daß es in den Häu- sern endlich einigermaßen hell geworden sei. Die Mannschaft der Wasserkanone mit ihren vier Hochleistungsdüsen machte sich ans Werk. In einer halben Stunde hatte die gewaltige Wucht der Wasserkanone weit mehr Schaden angerichtet als das Feuer in vier Stunden. Der scharfe Wasserstrahl durchschnitt die brök- kelnden Wände so glatt wie ein scharfes Mes- ser die Butter. Schließlich gab Oberst Besson es auf. Er nahm den schweren Helm ab, setzte eine leichte Mütze auf, steckte sich eine dicke Zi- Sarre an und verlieg seine Feuerbekämpfer, die in den qualmenden Trümmern herum- plantschten. Bevor er in seinem knallroten Wagen davonfuhr, sagte er noch:„Ein Gutes haben wir aus der ganzen Sache gelernt. Meine Leute sind verdammt schlechte Brandstifter.“ O Erfolgreiche Versammlung Der Frauenverein von Kingston England tagte in einem Restaurant und faßte eine Re- solution gegen die zunehmende Unsitte, Pa- pier und Abfälle auf die Straße zu werfen. Nach der Tagung wurde der Saal gereinigt und ⁊2 wel Körbe mit fortgeworfenen Programmen, Bananenschalen und Bonbonhüllen gefüllt. Anzeigentei! Das Zipperlein Es ist dies der Sammelbegriff für die Hölle der kleinen Schmerzteufelchen, die uns manch- mal das Leben vergrämen., Wenn's nicht mehr auszuhalten ist, hat der Doktor das Wort— und die Spritze. Vorher werden aber bei Mus- Kkel- und Gelenkrheumatismus, Ischias, Hexen- schuß, Nervenschmerzen, Gliederschmerzen, bei Erkältungskrankheiten— und wie diese Qugl- geister auch alle heißen— die guten alten Hausmittelchen erprobt. Meistens ohne Er- folg, denn sie sind zu schwach wirksam. An- dere wieder wollen gleich Hormone(Cortison) oder Antibiotika(Penicillin) angewendet sehen; das hieße,„mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Der gute Mittelweg sind Rheuma- san- Präparate. Sie sind wissenschaftlich auf- gebaut, nachhaltig wirksam, dabei völlig un- schädlich— und seit Jahrzehnten bewährt. Rheumasan„flüssig“, Rheumasan„Salbe“ und Rheumasan„Dragées“ sind immer dann am Platze, wenn die alten Beschwerden wieder- kommen. Besser ist natürlich, mit diesen Medi- Kkamenten vorzubeugen. Nun kann das„Zip- Péerlein“ ruhig kommen wir haben ja Rheumasan im Hause. Zur Ferienreise gehört eine handliche, leistungsfähige Kleinbild- camera, die uns auf allen Wegen begleitet und doch nie im Wege ist. Die flache RETINA Camera mit dem gleitenden Objektiv-Tubus(Objektiv und Verschluß dop- pelt geschützt) paßt bequem in die Tasche; ein besonderer Vorteil, wenn Sie im Urlaubsland un- bemerkt Schnappschüsse machen wollen. Und mit der RETINA können Sie sich sehen lassen]! Ihre technischen Vorzüge— hohe Licht- itärke, Großbildsucher mit eingespiegeltem euchtrahmen, eingebauter Belichtungsmesser— zehen Hand in Hand mit ihrem eleganten Aus- ehen und ihrer einfachen Handhabung. Nicht um- zonst sind in den letzten Jahren fast zwei Millio- zen Photofreunde RETINA-Besitzer geworden. 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Zu diesen hohen Kosten stehen die modernen Haushaltsgeräte, die die gleiche Arbeit leisten können, und dabei weit exakter, weitaus schneller, in gar keinem Verhältnis. Da kostet zum Beispiel die Standard-Ausfüh- rung der neuen Bauknecht-Küchen- maschine 298 Mark. Ein Preis, der für eine technisch ausgereifte und form- vollendete Küchenmaschine sehr in- teressant ist. Bei einer geschickten Auswahl der Aufsteckteile lassen sich S0 ziemlich alle in der Küche vor- kommenden Arbeiten ausführen, ganz gleich, ob im Stadt- oder im Landhaushalt. 5 Damit soll zwar nicht gesagt sein, daß diese Küchenmaschine eine Haus- angestellte voll und ganz ersetzt. Das nicht. Wohl aber in Verbindung mit ande- ren Haushaltsgeräten, der Waschmaschine, der Wäscheschleuder, dem Gas- oder Elektroherd oder der Anbauküche. Natürlich wären das Wirkliche Ausgaben, aber es läßt sich ja an den Fingern abzählen, in welch kur- zer Zeit sich diese Helfer bezahlt machen und darüber hinaus größere Beträge einsparen. Einmal ganz abgesehen von der Bequemlichkeit und den wirklichen Freuden, die eine gute Küchenmaschine unbedingt mit sich bringt. Auch ist es mit der neuen Bauknecht- Küchenmaschine ein leichtes Arbeiten, und selbst die technisch weniger begabte Hausfrau wird ihren Spaß daran haben, denn die Bedienung ist einfach und sie kann nichts falsch machen. 55 alles im Augenblick Neuzeitliche Tbe-freie, vollwertige Kälberaufzucht und-Mast mit„beromilch“ Obwohl die Viehzählung am 3. Dezember 1957 ein weiteres Ansteigen der Jungrindermast ergab und auch in diesem Jahr mit einem nech weite- ren Ansteigen zu rechnen ist, wurden 1957 auf den westdeutschen Kälbermärkten die höchsten Preise seit Kriegsende erzielt. Gleichzeitig be- findet sich die Nachfrage nach gutem Kalbfleisch in steter Aufwärtsentwicklung. Schon allein zwangsläufig bedingt durch die überaus gute Konjunktur ergibt sich für jeden bäuerlichen Betrieb, zumal Kälberaufzucht und Mast mittels Vollmilch zu unrentabel geworden ist, die Frage, Wie treibe ich unter völliger Einsparung von Vollmilch trotzdem eine vollwertige Kälbérauf⸗ zucht und Mast! Viel einfacher, leicht und billig, dazu sicher und Tbe- rei läßt sich heute eine voll- wertige Kälberaufzacht und Mast mit„bero- milch“ durchführen.„beromilch“, die in vierjähri- ger Versuchsarbeit ron der Fa. Helmut Becker, G. m. b. H., Neuzeitliche Tierfutter, Düsseldorf- Hafen, entwickelt wurde, liegt biologisch und Kkalorienwertmäßig höher wie die Vollmilch und ist somit ein überaus wertvolles Austauschpro- dukt. Weitgehend mit Wirkstoffen angereichert, die nur der Gesunderhaltung dienen und nicht um etwaige Energienwerte zu ersetzen, zeichnet sich„beromilch“ besonders dadurch aus, daß bei gleichmäßiger Entwicklung Aufzuchtstörungen vermieden werden. 8 Fleisch der Kälber bleibt Weiß, also die Rotverfärbung unterbleibt und Fleisch- von höchster Qualität Wird erzielt. Weiter iSt es nunmehr möglich, mit„eromilch“, die gleich im- Anschluß an die Colostralmilch zur Verfütte- rung kommt nur git Wasser vermischt, eine voll- ren Vorzug, daß man bei dieser Fütterung mit ständige Tbeggveie Nufzucht zu betreiben.„bero- bd teh run bat weiter gegeigt. gal mit pero. ist immer nahrhaft — gesund— billig Fisch Setaſung, Vorföntung und Lieferung durch ihten fochhöndler. 5 br erklört ihnen ouch die großeren Modelle sowie den neuen CONSTRUCTA-frockengutomdten. 8 och che, ohge schob MOS 00 5 che 0 Nelweg Sonde e chene tot Wechsel 9 U Schmerzhaftes Rheuma Muskel-und Gelenkschmerzen Ischias, Neuralgien und Kreuz- schmerzen werden seit vielen Jahren durch das hochwertige Spezlalmittel ROMIGAL, selbst in hartnäckigen Fällen mit her- vorragendem Erfolg bekämpft. Harnsäurelösend, unschädlich. Dein Herz kennt keine 40-Stunden⸗Woche! Pflege darum Dein Herz rechfzeifig mit Sirſaunſin Knoblauch-Perlen mit Allicin, Weißdorn u. Mistel vorbeugend gegen Nreisſovf⸗ Störungen, Arterlenverkalkung, W en ee utin Vit. Fßschötzt d. lefg. 000 e Slotgefäße vor Bröchigkeit Mongtspackkung o 1.25 milch“ wird durch den Labmagen vollständig und restlos verwertet.— Da bei dieser neuzeitfichen Fütterungsmethode Vollmilch Vollständig einge- spart wird und 1000 g„beromilch“ unter Zusatz von 7 Liter Wasser oder 350— 500 g„beromilch“ unter Zusatz von 7% Liter Magermilch einem Vollmilchwert von 8 Liter entsprechen, kann nunmehr eine äußerst billige„vollmilchwertige“ Aukzucht betrieben werden. Das hat den weite- „beromilch“ die Kälber bis zu einem Gewicht von 60— 80 Kg aufziehen kann und sich dann erst zu entscheiden braucht, ob man die Kälber zur Weiteren Zucht oder zur Mast aufstellen will. Bereits in besten Zuchtbetrieben wird heute „beromilch“ mit allerbestem Erfolg angewandt. „beromilch“ erfolgreich dur milch“ aufgezogene Zuchtkälber wertvolle Zucht- tiere abgeben, da es heute schon bäuerliche Be- triebe gibt mit jungen Kälbern, deren Mütter und Großmütter mit„beromilch“ aufgezogen wurden. Gute Erfolge wurden auch bei der Vverfütte- rung von„beromilché bei der Kälbermast erzielt. Einmal bleibt das Fleisch sehr zart und weis unbedenklich kann man hierbei auch wirtschafts- eigene Futtermittel verfüttern— darüber hinaus ergibt sich bei der Ausschlachtung weit über 70 Prozent nur bestes hochwertiges Qualitäts- fleisch der Wertklasse A. 7 5 Auch für den kleinbäuerlichen Betrieb bietet eine verlustlose und billige Jungviehaufzucht viele Vorteile. Leicht, einfach und sicher kann man nunmehr be ae Mast mit Die Auseir Cbef zellifur suchte sicdent Zz ,Wisch sich be lip! schtscl Wietze suchte der ge teln. grund Wirts. In de Selbm ausge. 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