* Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden — 1 7 Nr. 69 Freitag, den 2. Mai 1958 10.58. Jahrgang Auf Chruschtschow Spuren? Die Parallelen sind auffallend: Bei den Auseinandersetzungen zwischen dem RPdSsU- Chef Chruschtschow und den gestürzten Spit- zenlfunktionären Molotow; und Schepilow ver- suchte der bisherige sowjetische Ministerprä- Nicht blind ins Verderben gehen Maikundgebungen im Zeichen der Atomwaffen nur noch ein kleiner Schritt, bis die Re- tages der 2 11 11 Bei Str ident Bülganin zu vermitteln. Das Verhältnis Jeder muß seine Entscheidung verantworten zierung die Volksbefrager als Staatsfeinde sommerlich, 2 sident gan zu vermitteln. 8 Ve 8 8 2 5 5.: 5 Wischen Chruschtschow und Bulganin künlte Stuttsart(sw). Der 1. Mai stand in ganz randmerfte. 5 8 0 N und Umzügen 5 Süddeutschland im Zeichen eines strahlenden Im vollbesetzten Haus der Badischen in Hamburg sich bald danach ab und endete mit dem Rück- etwa tritt Bulganins und der Ernennung Chru- Frühlingswetters, das sich vor allem auf den„ 115 Karlstuhse begründete Ger- two 000 stranten, München ung schtschows zum Nachfolger. Auch der So- Ausflugsverkehr, aber auch auf die zahlreichen hard Nur berg von 5 orstand der Ge- Selähr 60 000 und. in Wes 5 50 000 Ak- Wietzonen-Ministerpräsident Grotewohl ver- Mai-Feiern im ganzen Lande auswirkte, die 9 Kschaft OT die Aktion gegen die tone 0 gen kanden, sich in ande Großstädten suchte, zwischen dem SED-Chef Ulbricht und durchweg sehr gut besucht waren. Die Aus- bewaffnung dami daß die Gew chaften nur wenige 1 ad Mͤe K der gestürzten Schirdewan-Gruppe zu vermit- teln. Seitdem ist Grotewobhl in den Hinter- grund getreten. In der Sowjetunion wurde der Wirtschaftsfachmann Perwuchin Kaltgestellt. In der Sowjetzone ist der Wirtschaftsexperte Selbmann nach wie vor heftigen Angriffen Hlügler, die sich schon in den frühen Morgen- stunden in den Bahnhöfen der Städte dräng- ten und die Landstraßen füllten, hatten für ihre Reiseziele reiche Auswahl. Außer den Ausflugs- und Wandergebieten im Schwarz- wald, auf der Alb und am Bodensee lockte in allen Obstbaugegenden die Baumblüte. So er- dazu berufen seien, nicht nur die. sondern auch den Staat formen 2 appellierte an alle Verantwortli die Versuche mit Atom- und W stoffbom- ben einzustellen:„Habt Achtung vor dem Leben unserer und der kommenden Genera- tion!“ tschaft, 1 helfen. Er N, endlich sten Waren die Ben der leer, weil die Ein, 51 zu Ausflügen nutzten. In Ostberlin wurde die Bevölkerung dagegen zu einer stundenlangen Parade von mili schen und halbmilitäri- schen Einheiten zusammengerufen. Vor katholischen Arbeitern sagte Bundes- ausgesetzt. Chruschtschow stürzte Marschall 3 5 0 8 1 ute 25 5 e 8 Schukow, den selbstbewußten Repräsentanten lebten in der Stuttgarter Umgebung Vor allem Nicht nur an die Bundesregierung appellieren 1 N 1 ere e 9 11. der Roten Armee. Ulpricht maßregelte hohe das Remstal, in Südbaden der Kaiserstuhl und 8 reibe zum Maifeiertag eine„unheilvolle Pro- Offiziere der„Nationalen Volksarmee“ und Von Nordbaden aus die Bergstraße und auch die Pfalz einen sehr großen Besucherandrang. 2UT* 2 4 paganda“ gegen die Bundesregierung, Der gegen den Atomtod müsse bei allen suspendierte den Stabschef Vincenz Müller. 8 1 8 5 5 8. 88 b 1 sich in der Sowjetzone eine ähnliche In den Städten waren die Straßenbahnen mit 5 5 5 kern geführt werden, eine tiefe Kluft 3 TT 5 Fähnchen und oft 1 it Birk 9 2 8 ziehe sich zwar durch den indestag, aber Entwicklung an wie in den letzten Monaten 10 10 55 177 0 Bente 11 Wande 8e schule des DGB, Prof. Fritz Schweins. 5 4 0 5; 85 pi 5 schmückt. ie öffentlichen ebäude waren 5 8 1 5 e 5 2 ö 8 in der UdssR? Begnügt sich Ulbricht, das überall Betas 8 2 5 GB werde niemals etwas Un- Streiks mu Mit 3 3 Arnis 48 78 1 r 98 8—*. 1 7 Beispiel Chruschtschows vor Kugen, micht 5 5 3 7 gewaltsam erzw zenheit entgegengetreten werden. mehr mit dem Amt deès Parteichefs? Will er In der baden-württembergischen Landes- ndere j auch die Aufgaben des Ministerpräsidenten übernehmen? Wie Chruschtschow im Kreml, 80 spielt sich in Pankow Ulbricht immer Stär- ber in den Vordergrund. Es gibt in Ostberlin gaum noch eine größere Veranstaltung, an der er nicht teilnimmt. Der spitzbärtige Parteiboß empfängt sämtliche ausländische Delegationen, die in der Sowjetzone auftauchen. Er versucht sogar, durch die Anknüpfung von Weskkon- takten sein Prestige zu heben. Innerhalb von Welligen Wochen gab er Westlichen Agenturen und Zeitungen drei ausführliche Interviews. Unter Journalisten in Berlin geht deshalb bereits das Witzwort um:„Hat Ulbricht Sie noch nicht um ein Interview gebeten?“ Auch das Überraschende Erscheinen Ulbrichts auf der Leipziger Messe dürfte in diesem Zusam- menhang stehen. Aber hat Ulbricht wirklich Chancen, Mini- ster präsident der Sowjetzone zu werden? Po- litische Beobachter sind skeptisch, denn in Mitteldeutschland liegen die Dinge anders als in der UdSSR. Chruschtschow hat mit großem Reformprogramm in Verwaltung und Land- Wirtschaft begonnen, für dessen Durchfüh- rung er die absolute Macht braucht. Außer- dem benötigt er einen Prestigezu wachs, um Uf der von ihm angestrebten Gipfelkonferenz entsprechend auftreten zu können. Diese bei- den Gründe kann Ulbricht für sich nicht ins Feld führen, wenn er auf das Amt des Mini- e Ster präsidenten Anspruch erhebt. Die Sowiel- zonè schreitet auf einem von der Sowjet- union genau vorgeschriebenen Weg vorwärts. Ire Entwicklung wird nicht in Ostberlin, son- dern in Moskau festgelegt. Außerdem müssen in der Sowjetzone alle Erschütterungen ver- mieden und Umwälzungen genau bedacht wer- den, denn die SED sitzt längst nicht so fest im Sattel wie etwa die Kpdsd. Ein Sturz Grotéewohls und eine Ernennung Ulbrichts Würden jedoch große Erschütterungen mit sich bringen, gilt doch Ulbricht als der schärf- ste und rigoroseste Kommunist der Sowaet- zone, als Stalinist reinsten Wassers. Auch darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, daß zwischen der Person Chruschtschow und der Person Ulbricht ein groger Unterschied besteht. Ulbricht ist kein hruschtschowe, nicht mal ein Chruschtschow in Kleinformat. Er besitzt in der SED keines- Wegs die Autorität, über die Chruschtschow in der KPdsU verfügt. Im Gegentell: Unter den Funktionären und Parfeimitsliedern gibt es manche Ulbricht-Gegner. Viele schieben dem Ersten SED- Sekretär die Schuld dafür Z a, daß die Partei heute ein toter Apparat ist. Sie sehen in ihm das Haupthindernis auf dem Weg zur Wieder vereinigung. Die alten Funk- tionläre haben auch nicht vergessen, mit wel- chem Hochmut Ulbricht nach seiner Rückkehr aus der Moskauer Emigration jene Kommuni- sten behandelt hatte, die in Deutschland ge- lieben und illegal gearbeitet hatten. Auch die Systematische Ausschaltung der Westemigran- ben haben ihm viele nicht verziehen. 5 So kommt es, daß sich seine Anhängerschaft kast nur aus jüngeren Karrieremachern zu- sammensetzt, die durch ihn nach oben gelangt Sind. Ulbrichts Vereinsamung Wurde unlängst bei einer Festversammlung Sogar optisch Getitlich, als der Erste SED- Sekretär in der Mittleren Balkonioge eines Theaters Platz nahm. Halbseitlich hinter ihm, in respektvol- lem Abstand, sagen zwei Frauen und ein Be- Wächer Die übris en anwesenden sbitzenfunk tionäre hatten in Nebenlogen Platz genommen, Wohl rechts und links von Ulbricht je drei Platze frei Waren g 8 Ulbrichts Unbeliebtheit ist aber nicht nur auf seine politische Haltung, sondern auch auf imerfreuliche Charaktereigenschaften zurück- Zuführen. Während Chruschtschow, redselig, trinkfreudig und femperamentvoll aggressiv ist und den Eindruck erweckt, daß er über eine gewisse Bauernschläue verfügt, strahlt Elbricht die Kalte eines Kai n ne 8 Pllegt Untergebene, die nicht zu Seiner Zufrie⸗ denheit arbeiten, Scharf apzekansein nd hauptstadt Stuttgart zogen die Teilnehmer an der Mai- Kundgebung in fünf Kolonnen zum Marktplatz. Unter den zahlreichen Transpa- renten befanden sich ein tiefschwarzes Spruch- band mit der Aufschrift„Die Toten mahnen“ und flammend rote Spruchbänder mit den Na- men„Hiroschima“,„Nagasaki“ und„Stutt- gart“. Hinter den japanischen Städtenamen Stand ein Ausrufezeichen, hinter dem Namen Stuttgart ein Fragezeichen. Der erste Vorsit- zende der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft, Bundestagsabgeordneter Heinz Frehsee(SPD) aus Hann.Münden protestierte Vor etwa 7000 Kundgebungsteilnehmern gegen das„gefährliche Experiment, das auf Grund des Bundestagsbeschlusses über die atomare Aufrüstung der Bundeswehr mit dem deut- schen Volk angestellt werden soll“. Leider sei Sich ein großer Teil des deutschen Volkes der Tragweite dieses Beschlusses nicht bewußt Und verharre in Gleichgültigkeit und Apathie. In der Mannheimer Mai-Feier sprach vor 10 000 Werktätigen der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Transport und Verkehr, Adolph Kummernuß. Er betonte: „Sollte die Bundesregierung eine Volksbefra- gung über die Atombewaffnung verbieten, dann werden es sich die Gewerkschaften zu überlegen haben, ob sie nicht eine Befragung ihrer Mitglieder durchführen“. Das Grundge- Setz sche Zwar keine Volksbefragung vor, ver- Diete sie aber auch nicht. Der DGB-Landesbezirksvorsitzende für Ba- den- Württemberg, Wilhelm Kleinknecht, sagte in einer Maifeier im Freiburger Stadttheater, 41e Entfesselung der atomaren Vernichtungs- Kraft liege wie eine verhängnisvolle Drohung über der gesamten Menschheit. Die Forderung der Gewerkschaften, die immer dafür ein- getreten seien, den Frieden nicht auf Militär- macht und Waffengewalt aufzubauen, lautet deshalb:„Hand weg von den Atomwaffen“. Die Gewerkschaften seien überzeugt, daß die Mächtigen dieser Welt die Stimme von Millio- nen nicht einfach überhören können. Hohlwegler: Keine Experimente In Böblingen erinnerte Arbeitsminister Er- min Hohlwegler(SPD), daran, daß im ver- gangenen Jahr die Bundesregierung selbst die Parole„Keine Experimente“ herausgegeben Habe. Gerade die CDU sei jetzt aber dabei, gefährliche Experimente zu machen. Dabei Versteige sie sich zu der Behauptung, die Gegner der Aufrüstung stellten sich mit ihrer Forderung nach einer Volksbefragung außer- halb der Verfassung. Hohlwegler rief: Das kennen wir von Bismarck her und von Hitler, Und jetzt fangen die auch noch damit an“. Es Wirkt listig und verschlagen. Es gibt Leute, die jahrelang mit ihm zusammengearbeitet Haben und die ihn nie lachen sahen. Er ist Völlig humorlos. Kein Wunder also, daß er Witze, die auf seine Kosten gemacht werden, nicht ausstehen kann und deshalb das neue Programm eines Sowjetzonen-Kabaretts mit dem anzüglichen Titel„Beim Barte des Pro- leten“ sofort verbieten ließ. Mit seinen Mit- Arbeitern kann er nur schwer persönlichen Kontakt gewinnen. Zu der Bevölkerung hat er so gut wie keine Verbindung, denn ex ist Alles andere als ein Volkstribun oder ein Arbeiterführer. Er wirkt micht auf die Massen. Seine hohe Stimme und seine Redeweise im Holzhammerstil stoßen die Zuhörer geradezu ab. Die Mehrheit der Bevölkerung empfindet ihm gegenüber nicht nur Abneigung, sondern Haß, ein Gefühl, das sich bei dem Aufstand am 17. Juni 1953 in dem Ruf Der Spitzbart muß weg“ Luft machte. Dieser Satz ist heute noch ebenso aktuell wie damals. Deshalb dürfte es trotz aller Parallelen zwischen der Entwicklung in der UdssR und der in der Sowjetzone und wotz allen Ehrgeizes des Ersten SED-Sekre- Frs sehr fraglich sein, ob Ulbricht diesmal die Unterstiitzung Moskaus erhalten wird, wenn er Kuf Chruschtschows Spuren wandeln wil. iWersität Tübingen, Franz, jeder habe in der Frage der Atomwaffen seine Entscheidung vor Gott zu verantworten. Der evangelische Theologe Prof. Rosenkranz gedachte der Deutschen in der Sowjetzone 1 bekannte sich zu einer was Uns im Kollektiv- 7 15 Litmenschen unter Mitmenschen zu sein, die einander dienen, Als Festredner sagte der Reuflinger Oberbürger⸗ meister Oskar Kalbfell(Md) zur Atemfrage, der Aufruf der 9000 Wissenschaftler zeige am besten, wie ernst die Gefahren sind. Es musse alles getan werden, um die verantwortlichen Männer in Ost und West zu veranlassen, vor- handene Gegensätze nicht durch Krieg lösen zu wollen. In Pforzheim sagte der SPD- Bundestags- abgeordnete Fritz Hrler, es sei des Menschen un würdig, blind in sein Verderben zu gehen. Der 1. Mai solle alle in der Einsicht stärken, keine Taumelnden zu sein, sondern bewußte Bürger, die nicht vorzeitig„abdanken“. Erler schilderte das Bild des Grauens, das ein Atomkrieg entfesseln würde und betonte: „Jede Verteidigung verliert ihren Sinn, wenn Sie das auisrottèet, Was sie verteidigen will“. Atombewaffnung beherrschte Maifeiern Soziale Forderungen und die Wiedervereini- gung standen im Hintergrund 5 Frankfurt(UF/ dpa). Die öffentlichen Demonstrationen des Deutschen Gewerk- Schaftsbundes und der Sozialdemokratischen Partei zum 1. Mai standen im Zeichen des Widerstandes gegen eine Ausstattung der Bundeswehr mit Atomwaffen und gegen den Rüstungswettlauf in aller Welt. Soziale For- derungen und Hinweise auf die Notwendig- keit der Wieder vereinigung traten bei den etwa 1800 Kundgebungen im Bundesgebiet zum ersten Male seit Jahren in den Hinter- grund. Vielfach wurde auch des 25. Jahres- Schweitzer drängt Zuvor soll auf Atomwaffen verzichtet werden — US-Truppen sollen aus Europa heraus Oslo(dpa). Für einen Atomwaffenverzicht dex USA, der Sowietunion und Großbritan⸗ niens noch vor einer Gipfelkonterenz setzte sich der Friedens- Nobelpreisträger Albert Schweitzer im letzten seiner drei Vorträge ein. In einem vom norwegischen Rundfunk ver- breiteten Appell an die Menschheit erklärte der Arzt und PRilbsoph, die drei Atommächte seien es sich und der Menschheit schuldig, daß sie ohne vorherige Verhandlungen über irgend- welche Bedingungen sowohl auf die Atom- waffenversuche als auch auf die Anwendtiig von Kernwaffen verzichteten. Wenn ein solcher Verzicht nöch vor einer Gipfelkonferenz er- 5 are der Weg zu einem Abrüstungsäpb- konnen und zur Lösung anderer Fragen, ie d edervereinigung Deutschlands, wesen 1 5 71 74 33 3 1* 85* an 0 er Wi i eek. Zugleich forderte Albert Schweitzer, daß die e e ee ten nutzlosen Geredes endlich Wahrheit Werke. An ihr sollten nur die drei Atommächte und Ventuell die mit ihnen unmittelbar verbun- denen Staaten teilnehmen. Eine zu grobe Zahl Von Beteiligten sei Welit von Vorteil. Als Opt tür diese Konferenz käme nur eine neuttale Stadt wie Gent in Frage. Schweltrer erklärte: „Die Verhandlungen auf höchster Ebene dür- fen nicht ergebnislos verlaufen. Pie öffentliche Meinung wird es nicht hinnenmen, wenn der zur Erhaltung des Friedens so notwendige Verzicht auf Atomwaffen auch diesmal nicht zustande kommt.“ Hie bisherigen Gespräche sind nach Ansicht Adenauer: Sozialwerk fortführen In einer Rundfunkrede widmete Adenauer den sozialen Problemen größeren Raum. Er versprach, die Bundesregierung werde das be- gonnene Sozialwerk fortführen. Eine Reform der Krankenkassen solle die Leistungen vox allem den Bedürftigen zugute kommen lassen. Die Vermögensbildung der Arbeiter und der Mittelschichten solle besonders nachdrücklich gefördert werden. Die Angeklagten und die Freien Berufe, die hinter der allgemeinen so- zialen Entwicklung zurückgeblieben seien, Könnten auf die Hilfe der Bundesregierung rechnen. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer sprach sich in Berlin für eine Politik der Verhand- lungen und der Entspannung aus. Eine„ato- mare Barriere am eisernen Vorhang“ füge der Sache der Wieder vereinigung Deutschlands großen Schaden zu. Die SpD bekunde am 1. Mai erneut ihren Wunsch nach einer atom- Waffenfreien Zone in Mitteleuropa, einem gleichwertigen Truppenabzug in beiden Tei- len Deutschlands und einem europaischen Si- cherheitssystem. Auch die Vorsitzenden der Spitzenvereini- gungen der Sozialpartner gaben zum 1. Mai Erklärungen ab. Der DGBL-Vorsitzende Rich- ter sagte, die Entscheidung des Bundestages und der Bundesregierung zu Gunsten einer Atombewaffnung habe bei der Bevölkerung große Bestürzung hervorgerufen. Der Präsi- dent der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände(BDA), Paulssen, meinte dagegen, die Einstellung zu dem Problem der Atomwaffen berühre nicht das Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Paulssen Torderte mit Hinweisen auf die Wirtschafts- lage zum Maßhalten und zur Besonnenheit bei sozialen Forderungen auf. 5 Brenner kündigt Warnstreiks an In Hamburg kündigte der Vorsitzende der IG Metall, Brenner, Warnstreiks der Gewerk- schaften an, wenn sich die„Politiker der 2 nicht anders zur Vernunft bringen liegen. 2 3 5 5 auf Gipfelkonferenz Schweitzers unsachlich geführt worden und pertthten auf der falschen Logik, daß man ⁊u einem für alle Teile befriedigenden Abrü- stungsabkommen gelangen könne. Man dürfe jedoch keine„unmöglichen politischen Wun- der“ erwarten. Da sowohl die Versuche als Aich ein Krieg mit Atomwaffen die denkbar Schlimmste Verletzung des Völkerrechts dar- stellten, dürften für den Verzicht auf sie nicht zuvor Bedingungen gestellt werden. In einem Abrüstungsabkommen müßten Garantien dafür geschaffen werden, daß die Bedrohung durch atomare Waffen nicht durch andere Gefahren ersetzt wird. So müsse das militärische Ubergewicht der Sowietunion in Europa durch eine Verpflichtung dieses Lan- des atif eine Verringerung seiner herkömmli- chen Streitkräfte beseitigt werden. Uperdies müsse sich die Sowjetunion verpflichten, nichts gegen Deutschland zu unternehmen. ö Albert Schweitzer meinte, durch einen Ver- zicht auf Atomwaffen werde zugleich der mili- tarische Abzug der USA aus Fuüropa einge leitet. Die urmatürlichte Situation der domi- nierenden militärischen Gegenwart“ der USA in Europa könne im Interesse beider Seiten nicht ewig andauerfl. Befürchtungen, daß nach Abzug der Amerikaner Westeuropa den So- Wels ausgeliefert sein würde, wies Schweitzer zuriick. Einmal sei es fraglich, ob die Sowjets ch so P&sartig seien, daß sie sich bei der en Gelegenheif auf 5 4 stürzen 1 den. Im übrigen habe ein auf sich selbst an- Sewiésenes Europa keinen Grund zu verzwei- fein, denn a8 0 seines neue au ein unverdaulicher 5 en Einheits CDU erwidert Schlange- Schöningen „Ungewöhnlich und befremdend“— Vorwurf der Oberflächlichkeit Bonn(dpa). Der CDU-Vorstand hält es für ungewöhnlich und befremdend, daß Dr. Schlange- Schöningen es nicht für nötig ge- halten hat, seinen„offenen Brief“ dem Adres- saten, nämlich dem Vorsitzenden der CDU, Bundeskanzler Adenauer, zu übermitteln. Wie es in einer Stellungnahme des geschäftsfüh- renden Vorstandes der CDU heißt, hat der frühere deutsche Botschafter in London, Dr. Schlange- Schöningen, den Ausschluß Profes- Sor Hagemanns aus der CDU verurteilt, ohne den Fall zu kennen. Eine kurze Rückfrage hätte genügt, um ihm den richtigen Sachver- halt zu vermitteln. Hagemann sei, wie der CDU-Vorstand er- Klärt, nicht wegen einer abweichenden poli- tischen Meinung aus der CDU ausgeschlossen Worden, sondern weil er sich den politischen Gegnern der CDU für Angriffe auf seine eigene Partei und die Politik der Bundesre- gierung in der Bundesrepublik und in der Sowjetzone zur Verfügung gestellt habe. Im übrigen habe Schlange- Schöningen eigenar- tige Vorstellungen von der Ehrengerichtsord- nung einer demokratischen Partei, wenn er annimmt, der Parteivorsitzende könne die Entscheidung eines Ehrengerichts von sich Aus aufheben. Ebenso oberflächlich befasse sich der offene Brief Schlange-Schöningens mit der Rede des Publizisten Wenger in Tauberbischofsheim. Der authentische Wortlaut der Rede sei bis heute umstritten. Er bilde den Gegenstand eingehender Untersuchungen des Parteivor- Standes. Von der bisher bekanntgewordenen Formulierung habe sich die CDU selbstver- Ständlich sofort mit allem Nachdruck distan- Zlert. Algerier wollen Exilregierung bilden Tanger(dpa). Die Bestrebungen, eine Regierung der algerischen Aufständischen zu bilden, haben sich verstärkt. Führende Poli- tiker Marokkos und Tunesiens sowie Vertre- ter der algerischen Befreiungsfront FLN emp- fahlen nach einer dreitägigen Konferenz in Tanger, eine solche Regierung zu bilden. Da- mit würden die Aufständischen den Weg zu einer diplomatischen Anerkennung ihrer Exi- Stenz durch die anderen arabischen Staaten — vor allem Marokko und Tunesien— frei- machen. Die Konferenz in Tanger schlug fer. ner vor, eine Beratende Versammlung für Nordafrika zu bilden. An ihr sollen Abgeord- nete der Parlamente von Marokko und Tune- sien sowie Mitglieder des FLN-Revolutions- rates teilnehmen. Rakete schlug bei einem Badeort ein Panne in Großbritannien Geheimuntersu- chung eingeleitet London(UP). Die britische Regierung hat am Donnerstag durch das Versorgungsmini- sterium die Untersuchung eines Raketenzwi- schenfalles eingeleitet, der in der britischen Okfentlichkeit beträchtliches Aufsehen erregt nat und am Montag ein parlamentarisches Nachspiel haben wird. Die geheime Untersu- chung soll klären, wie es möglich war, daß am Mittwoch eine britische Versuchsrakete Von ihrem Kurs abwich und in der Nähe des Walisischen Badeortes New Quay einschlug. Die etwa zehn Meter lange Rakete, die von Großbritanniens Versuchsstation Aberporth an der Westküste von Wales abgefeuert wor- den war, war vom Kurs abgekommen und kehrte plötzlich von der See her zur Küste Zurück. Eine Rauchfahne hinter sich herzie- hend, raste die Rakete pfeifend auf New Quay zu. Menschen am Strand warfen sick Hach auf die Erde, andere rannten in Dek- kung, während Frauen und Kinder aus den Häusern kamen, um zu sehen, was der Lärm bedeutete. Enapp über den Dächern brauste die Ra- kete heran, begann dann in der Luft ausein- ander zu brechen und riß beim Aufschlag einen großen Krater in ein Feld, knapp 200 Meter vom Zentrum des Ortes entfernt. In der Nähe der Einschlagstelle ist auch eine Schule, in der gerade etwa 60 Kinder Unter- richt hatten. Es war der zweite Zwischenfall in kurzer Zeit. Am 6. März war schon eine Rakete vom Kurs abgekommen. Damals war es aber ge- lungen, sie innerhalb des Versuchsgeländes zum Boden zurückzubringen. Die Rakete vom Mittwoch trug keinen Sprengkopf. Es wird vermutet, daß sie auch keine Vorrichtung hat, mit der sie beim Abweichen vom Kurs durch ein Funksignal in der Luft zerstört werden Kann. Evangelische Kirche Aber keine Einigung über Atombewaffnung— Tiefe Gegensätze unter den Synodalen Berlin(dpa/ UP). Die Evangelische Kirche in Deutschland hat auf ihrer gesamtdeutschen Synode, die am späten Mittwochabend in Ber- Iin nach fünftägigen leidenschaftlichen Aus- einandersetzungen abgeschlossen wurde, keine einheitliche und verbindliche Antwort auf die schwerwiegende Frage finden können, ob eine atomare Bewaffnung als Sünde zu bezeichnen ist. Bereits der von ihr eingesetzte 60 köpfige Ausschuß, der alle mit der Atombewaffnung zusammenhängenden Fragen aus kirchlicher Sicht für die Debatte im Plenum der Synode klären sollte, konnte keine Einheitlichkeit der Auffassungen erzielen. In einer Vorlage, die der Ausschuß der Versammlung vorlegte, hieß es demzufolge:„Die unter uns bestehenden Gegensätze in der Beurteilung der atomaren Waffen sind tief. Sie reichen von der Uberzeu- gung, daß schon die Herstellung und Bereit- haltung von Massenvernichtungsmitteln aller Art Sünde vor Gott ist, bis zu der Uberzeu- gung, daß Situationen denkbar sind, in denen in der Pflicht zur Verteidigung der Widerstand mit gleichwertigen Waffen vor Gott verant- Wortet werden kann.“ Die gegensätzlichen Auf- fassungen der Synode wurden mit der klug und versöhnlich formulierten Entschließung einigermaßen auf einen Nenner gebracht, so daß die Einheit der Evangelischen Kirche ge- Wahrt blieb. Bei der Aussprache im Plenum trafen diese Gegensätze in den Ausführungen von 18 Red- nern noch einmal in aller Schärfe aufeinander. Der Berliner Theologieprofessor D. Vogel lehnte die atomare Bewaffnung kompromiglos Ab. Er bezeichnete eine Ausrüstung deutscher Streitkräfte mit Atomwaffen als Wahnsinn und Verbrechen. Die Atombewaffnung sei dar- über hinaus eine Sünde, die schon bei der Herstellung und Bereitstellung puklearer Waf⸗ fen beginne. Deshalb dürfe kein Schritt getan werden, der in den Abgrund der„Massen- mord- Schuld“ führe. Der badische Landesbischof D. Bender war demgegenüber der Auffassung, daß gerade die christliche Liebe, die das Eintreten zum Schutz der Nächsten zur Pflicht mache und auch den Gedanken zorniger Liebe einschließe, dem Christenmenschen gebiete, darüber nachzu- denken, daß diese Waffe in letzter Zeit beide Seiten davor bewahrt habe, die Katastrophe herbeizuführen. Dies gebe der Welt eine Frist, die zur Eindämmung der Ursache benutzt wer den kann. Der hessische Kirchenpräsident D. Ein Niemöller meinte, wenn Kind mit der Rute drohe, Wenn er aber mit einer geladenen Pistole drohe. danp sei e Sone ind Veynmittelnde Halbung nahm der Hannoversche Landesbi- schof Lilje ein, der meinte, es tue auch einer Synode gut, zu erkennen, daß sie in der glei- chen Verlegenheit sei wie die ganze Welt. Nach vierstündiger Debatte billigten die Sy- nodalen bei vier Stimmenthaltungen ohne Ge- genstimmen die von dem Ausschuß für Atom- fragen vorgelegte Erklärung, in der festgestellt wurde, daß ein mit Massenvernichtungsmitteln geführter Krieg als unvereinbar mit dem Ge- wissen der Menschheit vor Gott verworfen Werden müsse. Die Politiker wurden in der Erklärung gebeten, alles zu tun, was zu einer Vater seinem es nicht Sünde, verurteilt Atomkrieg Allgemeinen Abrüstung führen könne. Die Weltmächte wurden ersucht, die Atombomben- Versuche einzustellen und nicht wieder aufzu- nehmen. Die Regierungen im gespaltenen Deutschland sollten alles tun, um die Glau- bens- und Gewissensfreiheit zu sichern, dem Frieden zu dienen und eine atomare Bewaff- nung deutscher Streitkräfte zu vermeiden. Militärseelsorge wird überprüft Mit einer Gegenstimme und der Stimment- haltung des Ratsvorsitzenden der EKD, Bi- schof Dibelius, wurde eine Vorlage zum Mili tärseelsorge- Vertrag angenommen, mit der die Einsetzung eines Ausschusses zur Uberprü- fung des Militärseelsorge-Vertrages beschlos- sen wurde. Insbesondere soll die Frage einer Uberleitung der Militärseelsorge in die aus- Schliegliche Zuständigkeit der beteiligten Lan- deskirchen untersucht werden. Ein Zusatz- antrag Niemöllers, die Formulierung„ange- sichts der Möglichkeit einer atomaren Aus- rüstung der Bundeswehr“ einzufügen, wurde vom Plenum einstimmig abgelehnt. In der voraufgegangenen Diskussion bat Generalsuperintendent Günter Jacob(Cott- bus) die Synode in bewegten Worten, die öst- lichen Gliedkirchen aus der Mitverantwortung für den Militärseelsorge- Vertrag zu entlassen, auf dessen Durchführung sie praktisch keinen Einfluß ausüben könnten. Die Tatsache, daß Militärseelsorge nur im Westen möglich sei, bringe die Kirche in der Sowjetzone, in schwere Konflikte, die für uns untragbar sind“. Der Militärbischof Prälat D. Hermann Kunst (Bonn) betonte, es sei Aufgabe des Militär- Pfarrers, das Gewissen im Blick auf die Atom- Waffen, die nicht zum Handwerk werden dürften, zu schärfen. Er wies darauf hin, daß die jungen Soldaten in der nationalen Volks- armee der Sowjetzone weder Bibel noch Ge- sangbuch im Spind haben dürften. Bischof Dibelius erklärte zur Frage der Kriegsdienstverweigerung, er werde sich bei der Bundesregierung dafür einsetzen, daß dieses Recht auch denen zugestanden werde, die den Militärdienst im Hinblick auf die atomaren Waffen nach ihrem Gewissen nicht zu leisten vermögen. Mit großem Ernst er- Klärte er:„Wenn ich 50 Jahre jünger wäre und würde zu einem der modernen Massenver- nichtungsmittel kommandiert, dann würde ich zu meinem Militärpfarrer gehen— denn der Wäre dazu da— und würde zu ihm sagen: Hilf mir weg von diesem Kommando. Ich kann es nicht.“ Delegation zu Grotewohl ernannt Die vom Ausschuß für Erziehungsfragen vorgelegten Erklärungen wurden von der Sy- node ohne Ausnahme einmütig verabschiedet. Darin wendet sich die Synode an die Eltern und die Jugend in Ost und West sowie an die Pfarrer und Katecheten und fordert vor allem Freiheit und Wahrhaftigkeit für die Erzie- hung in Schule und Elternhaus. Das Plenum bestimmte ferner eine dreiköpfige Delegation Aus seinen Reihen, die sich mit dem Minister- Präsidenten der Sowjetzone, Grotewohl, in Verbindung setzen solle,„um die Sorgen der Christen im Blick auf die Erziehung ihrer Kinder in aller Offenheit zu Gehör zu brin- gen“. Wie verlautet, soll Propst Grüber die ersten Schritte in dieser Richtung bereits un- ternommen haben. Bremen beschließt Volksbefragung Bremen(dpa). Als erstes Parlament eines Bundeslandes hat die Bremer Bürgerschaft nach mehrstündiger Debatte in namentlicher Abstimmung einen Gesetzentwurf über eine Volksbefragung zur Ausrüstung der Bundes- wehr mit atomaren Waffen in erster Lesung Angenommen. Dafür stimmten die Koalitions- Fraktionen SpD und FDP, dagegen die CDU, die ebenfalls der Bremer Senatskoalition an- gehört, und die in der Opposition stehende Deutsche Partei. Der Gesetzentwurf war von SPD und FDP als Dringlichkeitsantrag ein- gebracht worden. Er sieht vor, dag an die Wahlberechtigte Bevölkerung des Landes Bre- men zwei Fragen gerichtet werden: 1. Sind Sie mit einer atomaren Bewaffnung deutscher Streitkräfte einverstanden? 2. Sind Sie damit einverstanden, daß im Land Bremen Abschuß Vorrichtungen für atomare Sprengkörper an- gelegt werden? Jede der beiden Fragen darf nur mit ja oder nein beantwortet werden. Die zweite Lesung des Gesetzentwurfs ist für den 7. Mai vorgesehen. in die Suppe gehört fleisch. das weiſz ich als Hausfrau und das weiſßs natürlich aucfk AGI. Darum ist Fleischextrakt · also das Wertvollste vom Rind- fleisch · die Grundlage für jedes Päckchen MAGGI„Klare“. Jeden Tag anders können Sie MAGGI Klare Fleischiupbe gervieren. Nie, zagt Ihnen an ter, goldenes Rezeptheft“. Sie erhalten es kostenlos vom MAGOI.- Fridolin, Franłfurt a. M., Ponfacb 3526. in ler Pacung mit dem weißen Rindskopf . Britische Wissenschaftler protestieren London(UP). Mehr als 600 britische Wis- senschaftler haben kurz nach dem jüngsten britischen Kernwaffenversuch einen dringen- den Appell an Premierminister MacMillan ge- richtet, alle Kernwaffenversuche unverzüglich einzustellen. Sie wiesen dabei auf die Gefah- ren einer Schädigung der Erbanlagen der ge- samten Menschheit hin, wenn die Erdatmo- sphäre weiter durch radioaktive Ausstrahlun- gen verseucht werde. Mac Millan hat das Schrei- ben der Wissenschaftler ablehnend beantwor- tet. Er erklärte, er zweifle daran, daß eine ein- seitige Einstellung der britischen Kernwaffen versuche eine weise Maſnahme wäre. Er be- fürchte, daß diese Maßnahme die Kriegsgefahr nicht verringern, sondern nur erhöhen würde. Erforderlich sei vielmehr ein internationales Abrüstungsabkommen, das angemessene In- sSpektions- und Kontrollmaßnahmen einschließe. Kein dänisches Veto Aalborg(UP). Auf einer Maikundgebung Wies der dänische Ministerpräsident und Außenminister Hansen die Forderungen ver- schiedener dänischer Gruppen nach einem da- nischen Veto im NATO-Rat gegen die Atom- ausrüstung der deutschen Bundeswehr zurück. Hansen betonte, er teile voll die Ansicht des norwegischen Außenministers Halvard Lange, der kürzlich erklärt hatte, wenn Dänemark und Norwegen wünschten, daß ihre Ableh- nung von Atomwaffen auf ihrem Boden re- sbektiert werde, müßten sie ebenso die Ent- scheidungen anderer Regierungen von NATO- Staaten, einschließlich der Bonner-Regierung, respektieren. Wenn Dänemark oder Norwegen das verlangte Veto aussprechen würden, wür- den sie sich außerhalb der NATO stellen. Kürzeste Mai-Parade in Moskau Moskau(dpa). Die traditionelle Parade der sowjetischen Streitkräfte auf dem Roten Platz in Moskau war nach Ansicht der west- lichen Beobachter die kürzeste seit vielen Jahren, da sie bei regnerischem Wetter nur etwa 10 Minuten dauerte. An den Feierlich- keiten, zu denen ein mehrstündiger Vorbei- marsch der Moskauer Bevölkerung gehörte, nahm neben den führenden sowzetischen Re- gierungsmitgliedern und Politikern auch der Staatspräsident der Vereinten Arabischen Re- Publik, Nasser, teil, In seinem traditionellen Tagesbefehl zum 1. Mai erklärte der sowieti- sche Verteidigungsminister Marschall Mali nowski, die Sowjetunion unternehme ange- sichts der Gefahr eines neuen Weltkrieges al- les, um ihre Verteidigungskraft zu stärken. In Belgrad fanden zum erstenmal seit Kriegs- ende am 1. Mai keine Militärparaden statt. Anläßlich der Maifeier hat die Bevölkerung vier arbeitsfreie Tage. 5 Neues aus aller Welt f Starke Strahlungsintensität im Weltraum Neues Hindernis für die Raumfahrt— Er- kenntnisse aus den Satellitenflügen Washington(dpa). Amerikanische Wis- senschaftler haben im Weltraum mit Hilfe ihrer Erdsatelliten eine weit stärkere Strah- lung festgestellt, als sie bisher theoretisch be- rechnet hatten. Für die künftige Raumfahrt der Menschen sind dadurch neue Hindernisse entstanden. Aus den Messungen der Geräte an Bord der drei bisherigen amerikanischen Erdsatel- liten geht hervor, daß in einer Höhe von mehr als 1600 Kilometer die Strahlung hun- derte von Male so groß ist wie erwartet. Der Charakter dieser Strahlung konnte bisher noch nicht genau festgestellt werden. Die Wis- senschaftler nehmen an, daß es sich um Strahlungspartikel von der Sonne her han- delt. Die Strahlung war teilweise so stark, daß die Meßgeräte mehrfach außer Betrieb gesetzt wurden. Der Physiker Dr. James van Allen von der Universität Iowa teilte mit, daß eine Strahlungsstärke von 0,06 Röntgen pro Stunde gemessen wurde. Wenn ein Mensch dieser Strahlungsintensi- tät für künf Stunden ausgesetzt ist, so ent- Spricht das der höchsten wöchentlichen Strah- lungsmenge, der in den USA ein Arbeiter in der Industrie ausgesetzt werden darf. Bei die- ser Strahlungsintensität könnte ein Mensch nur dann ohne größere Gefahr mehr als fünf Stunden durch den Weltraum fliegen, wenn er durch dicke Bleiwände oder andere Schutz- panzer gegen die Strahlung abgeschirmt wird. Da solche Schutzvorkehrungen das Gewicht von Raumfahrzeugen außerordentlich erhö- hen, bedeutet die Feststellung der höheren Strahlungsintensität ein neues Hemmnis für die menschliche Raumfahrt. Die amerikani- schen Wissenschaftler sind sich allerdings noch nicht klar darüber, ob die große Strahlungs- intensität nicht vielleicht nur in einer be- grenzten Zone des Weltraums auftritt. Die Messungen mit Hilfe der Erdsatelliten haben außerdem ergeben, daß die Dichte in einer Höhe von 350 Kilometer 14 mal größer Als erwartet ist.„Explorer I“ wurde von sie- ben Meteoriten getroffen, aber nicht beschä- digt. In der Sowjetunion erklärte Professor Al- pert vom Moskauer Physikalischen Institut, die Messungen mit„Sputnik I“ hätten erge- ben, daß die Erdatmosphäre bis in eine Höhe von 2000 bis 3000 Kilometer reiche, das be- deute das Doppelte der bisher angenomme- nen Höhe. Außerdem Sei den, daß in Höhen von 2000 bis 3000 Kilome- tern die Zahl der Elektronen zwischen 100 und 1000 je Kubikzentimeter Luft schwankt. Totgeglaubter Bergsteiger gerettet Vier Nächte lang ohne Verpflegung in einer eisigen Felswand Berehtesgaden(UP). Die Berchtesga- dener Alpen gaben am Donnerstag einen Berg- steiger frei, der seit zwei Tagen aufgegeben War. Bergwachtleute, die am Nachmittag er- kunden wollten, auf welche Weise die Opfer des großen Mühlsturzhorns geborgen werden Könnten, die man seit Dienstag für tot hielt, stellten zu ihrer großen Uberraschung fest, dag der 17 Jahre alte Otto Huber noch Lebenszei- chen von sich gab. Zwei Rettungskolonnen, die vom Gipfel und vom Tal her zu dem Unglücks platz des 2234 Meter hohen Berges vor- drangen, fanden Otto Huber neben der Leiche seines 20 Jahre alten Kameraden Dietmar Pemler, der bereits am Sonntag gestorben war. Huber wurde am Donnerstag abend in das Kreiskrankenhaus Berchtesgaden eingeliefert. Der Chefarzt des Krankenhauses. Dr. Leopold Schindler, stellte Erfrierungen an Fingern und Zehen sowie einen starken Erschöpfungszu- stand bei Huber fest. Er bezeichnete es als un- Wahrscheinlich und„ein glattes Wunder“, daß Huber nach vier Eisnächten und fünf Tagen bei Schneeorkan und Temperaturen bis minus 10 Grad ohne jegliche Verpflegung am Leben blieb. Der Bergführer Raffael Hamm, der Huber fand, führte die Rettung des Bergsteigers dar- auf zurück, daß sich dieser in eine Felshöhle zurückziehen konnte, wo er vor den stärksten Unbilden der Witterung geschützt war. Die Bergwacht war bis Dienstag mit Huber in Ruf verbindung. Später brach jede Verbin- dung ab, obwohl laufend Raketen abgeschos- sen wurden. Ein Schneesturm zwang am Diens- tag die Rettungskolonnen, die Bergungsver- suche einzustellen, da durch abgehende Lawri- nen die Helfer aufs höchste gefährdet waren. 1,1 Milliarden DM bewilligte der Haushalts- ausschuß des Bundestages für die Unterbrin- gung der Zuwanderer aus der Sowjetzone und der Umsiedler. König Baudouin hat beide Häuser des belgi- schen Parlaments, dessen Legislaturperiode abläuft, aufgelöst und für den 1. Juni Neu- Wahlen angesetzt. Der österreichische Bundeskanzler Raab hat den Regierungen der USA und der Sowiet- union vorgeschlagen, auf der kommenden Gip- felkonferenz eine Kommission ins Leben zu rufen, die gesamtdeutsche Wahlen vorbereiten Soll. Oscar Torp, der von 1951 bis 1955 norwegi- scher Ministerpräsident war, ist im Alter von 65 Jahren an einer Gehirnblutung gestorben. Der erste jugoslawische Atomreaktor ist er- folgreich erprobt worden der Reaktor War mit sowjetischer Hilfe für ein Forschungsinstitut in der Nähe von Belgrad errichtet worden. Der polnische Kultusminister Kuryluk ist aus unbekannten Gründen— vermutlich im Zusammenhang mit einem verschärften Kurs der polnischen KP in der Kunst— von seinem Posten entbunden worden. Der Weltsicherheitsrat hat sich auf heute vertagt, nachdem UN- Generalsekretär Ham- marskjöld überraschend in die Debatte einge- 4 griffen und den amerikanischen Plan für eine Arktis- Inspektion befürwortet hatte. Arturo Frondizi, der Nachfolger Aramburus, wurde als neuer argentinischer Präsident ver- eidigt. Das Außenministerium übernimmt Car- 10s Florit, der mit seinen 29 Jahren der ver- mutlich jüngste Außenminister der Welt ist. festgestellt wor 12000 Manr Der Rekorde hende 1 dem ei für der schönste heuren Oden wa die gro losen ten den Präsider Hetzel Threngi Dr. Res rmeis, Weber, Rennver Oberst natürlic zen, un das au Reiter ve Pferde seiner chen K Traditic Nachkr. gen für man nu lung d. vom P die bec einer e Wird. I Meilens menden Gemein Tassen. die Tat einer f werden. In e daß al! Hefen Glückli im ers die spi inmal s Sen ges, de fünf P wenigen sierten sten 1956er Metern und k Pferde bei de mahm war tun ner EI. gerades der. E Klasse überau se Zwar Kopf den st. nete Secken Maima wur der bildete gezeicl Walte, beiden quittic Reiter mit e Micha 7 3 n Fer Mairenntag 1958 schlug alle bisherigen Rekorde 12000 Zuschauer sahen einen Tag der Superlative— Gracia sicherte sich den Preis der Stadt Mannheim— INlichael Himmelsbach auf Querkopf gewann Ehrenpreis des Oberbürgermeisters Der Mairenntag 1958 schlug alle bisherigen Rekorde. 12 000 Zuschauer umsäumten das blü- hende und festlich geschmückte Waldoval über dem eine strahlende Maiensonne ihre Gunst für den Tüchtigen erkennen ließ. Der bisher schönste Tag des Jahres brachte einen unge- beuren Zustrom aus Mannheim, der Pfalz, Odenwald und dem hessischen Ried, die restlos die großartige Organisation und den reibungs- losen Ablauf erkannten. Höchstes Lob spende- ten dem rührigen Veranstalter, an der Spitze Präsident Lochbühler und Organisationsleiter Hetzel auch die in grofser Zahl erschienenen mrengäste an der Spitze Oberbürgerm eistelr ke, Bürgermeister Trumpfheller, Bür- Krause, Landgerichtspräsident Dr. Präsident des Südwestdeutschen Renn verbandes Zimmer, Bad Kreumach und Oberst Adamson. Mit ausschlaggebend waren natürlich auch die spannenden Rennkonkurren- zen, um die sich vierzig Pferde bewarben und das ausgezeichnete Auftreten des Mannheimer Reitervereins mit zwei Jagdspringen, an dem 16 Pferde beteiligt waren. Dieser Tag wurde in seiner glanzvollen Gesamtheit zu einem wirkli- chen Krönungstag der 70jährigen Seckenheimer Tradition, die sich mit diesem bisher gröſbten Nachkriegserfolg selbst die besten Voraussetzun- gen für einen weiteren Aufstieg schuf, von dem man nur hoffen möchte, daß er bald die Erfül- lung des Sehnsuchtswunsches der Organisatoren Dr. Re germeister Weber, der vom Pferdezucht- und Rennverein bringt und die bedeutende Mannheimer Renntradition auf einer erweiterten Seckenheimer Bahn fortgesetzt Wird. Der 1. Mai 1958 war wohl der wichtigste Meilenstein auf diesem Weg, denn in den kom- memden Monaten muß sich der Mannheimer Gemeinderat endgültig mit diesem Problem be- fassen. Die Seckenheimer haben erneut durch die Pat bewiesen, welche Voraussetzungen sie bei einer für sie günstigen Entscheidung mitbringen werden. In einer Gesamtbetrachtung darf man sagen, dafs alle Rennen spannend und dramatisch ver- hefen und die Zuschauer zu fesseln wußten. Glücklicherweise gab es nur glimpfliche Stürze im ersten und zweiten Rennen, wo die Reiter die spitze Kurve etwas zu forciert nahmen und emal zwei und dann drei Reiter aus dem Sat- b. DF 2 11 5 5 1 — ng geworfen wurden. Das Hauptereignis des Ta- ges, der Preis der Stadt Mannheim, wurde von fünf Pferden umstritten, von denen schon nach wenigen Metern Phönix knapp vor der favori- Sierten Gracia in Front ging, der man die mei- sten Chancen auf eine Wiederholung ihres 1956er Sieges zugetraut hatte. Auf den letzten Metern schob sich dann auch Gracia nach vorn und konnte Phönix knapp schlagen. Ebenfalls 5 Pferde vereinigte der Maimarktpreis am Start, bei dem es über 2800 m Hürden ging. Hier nahm der haushohe Favorit Sarina auch er- wartungsgemäß die Spitze, aber die von Meiß- mer klug geführte Maike kämpfte auf der Ziel- geraden Sarina noch mit einer Kopflänge nie- der. Eine dicke Ueberraschung brachte das 1. Klasse B-Rennen des Tages, Wo Girl am Start überaus nervös war aber von Jockey Richter ursgezeichnet an den Start gebracht wurde. Zwar ging Regula sofort mit und beide lagen Kopf an Kopf, bis Fiametta auf der Gegengera- dem stark aufkam. Aber Girl zeigte ausgezeich- nete Finishqualitäten und brachte den einzigen Seckenheimer Erfolg des Tages, nachdem im Maimarktpreis Madeira und Augsburg geschlagen wurden. Hier gab es auch die Rekordquote des ages im Einlauf mit 1 684 DM. Mit sieben erden war der Rheingoldpreis als zweites B- Rennen gut besetzt. Dragoner und Fiametta bildeten zunächst die Spitze, dann aber kam Ariston ausgezeichnet auf und schlug noch leicht Dragoner und die etwas nachlassende Trilogie. Mit je sieben Pferden waren auch die beiden Warm- und Halbblutrennen besetzt. Im ein- leitenden Preis von Seckenheim war Galathee das überragende Pferd, das nach Belieben gewann umd Sebneesturm mit zehn Längen hinter sich Heß. Um den Preis von der Kurpfalz ging es ins letzte Rennen. Hier hatte Schalk vom Start weg die Führung in einem Sechserfeld über- nommen und gab sie bis zum Ziel nicht mehr ab, obwohl Format auf der Gegengeraden stark gefordert wurde aber in der Zielgeraden nicht mehr die Kraft besaſd Schalk zu schlagen. Großartigen Sport bot auch der Mannheimer Reiterverein, der mit dieser Veranstaltung aus- gezeichnet für den Turniersport warb. Reitlehrer Walter Pausch führte glänzend Regie bei den beiden Konkurrenzen, die von der guten Vor- bereitung für diesen Tag und der allgemeinen Arbeit zeugten. In dem Stafettenjagdspringen setzte sich der Stall Gerard mit Helmut Gerard amd Annegret Böhmer auf Gabeline und Cutta in 111 Sekunden mit 0 Fehlern durch. Stall Dr. Himmelsbach folgte mit 115 Sekundem und Stall Pausch erreichte zwar mit 108 Sekunden cke beste Zeit, musste aber über vier Fehler quittieren. Die sieben besten Reiterinnen und Reiter starteten dann zu einem Jagdspringen mit erhöhten Hindernissen. Hier siegte dann Michael Himmelsbach auf Querkopf mit 0 Feh- lern und 59 Sekunden vor Helmut Gerard auf Gabeline mit 0 Fehlern und 63 Sekunden und nur eine Sekunde dahinter ebenfalls mit 0 Feh- lern setzte sich Bärbel Hanne auf der unver- wüstlichen Woge. Michael Himmelsbach durfte dann wie im vergangenen Jahr aus der Hand des Oberbür- germeisters als Ehrenpreis einen wertvollen Springsattel in Empfang nehmen, während die Nächstplacierten den Preis des Landwirtschafts- ministers und des Bad. Rennvereins erhielten. Ein denkwürdiger Renntag ist wieder einmal zu Ende gegangen. Alle günstigen Voraussetzun- Die Ergebnisse 1. Rennen Preis von Seekenheim (Warm- und Halbblutflachrennen 1 600 m) 1. Galathee, 2. Schneesturm Sieg 20; Platz 12:14; Einlauf 32 2. Rennen Preis vom Neckar (Vollblutflachrennen 1 400 m) 1. Girl, 2. Fametta, 3. Regula Sieg 80; Platz 30:36:28; 3. Rennen Stafettenjagdspringen 1646 Einlauf des Mannheimer Reiter vereins J. Stall Dr. Himmelsbach 2. Stall Helmut Gerard 3. Stall W. Pausch Sieg 62; Platz 4. Rennen Maimarkt-Preis (Ausgleich IV Vollblut-Hürdenrennen 2 600 m) I. Maike, 2. Sarina Sieg 52; Platz 20.14; 24:12:60; Einlauf 84 Einlauf 100 gen sorgten für einen großen Erfolg auf den. ganz Seckenheim mit besonderem Stolz blicken ann. Höchstes Lob aber gebührt dem Pferde- zucht- und Rennverein, dem es an seinem 70. Geburtstag gelang seinen und den Namen Sek- kenheims weit über die Gemarkungsgrenzen hin- auszutragen als ein Pferdesportzentrum, das sich aus kleinen Anfängen zu einer heute allgemein anerkannten Bedeutung emporgearbeitet hat. An der Arbeit und am Erfolg aber kann heute nie- mand mehr vorbeigehen, das darf dem Verein eine gewisse Beruhigung für die Entscheidungen der nahen Zukunft sein. Und Seckenheim steht hinter dem wegemutigen Beginnen der Rennen: 5. Rennen Preis der Stadt Mannheim (Vollblutflachrennen 1 800 m) J. Gracia, 2. Phönix Sieg 22; Platz 12:16; Einlauf 48 6. Jagdspringen mit erhöhten Hindernissen Mannheimer Reiterverein I. Querkopf(Michael Himmelsbach), 2. Gabeline(Helmut Gerard, 3. Woge(Bärbel Hanne) Sieg 14; Platz 1010:10; 7. Rennen Rheingoldpreis (Vollblutflachrennen 1 600 n) J. Ariston, 2. Dragoner, 3. Trilogie Einlauf 48 Sieg 43; Platz 20:14:16; Einlauf 384 8. Rennen Preis von der Kurpfalz (Warm- und Halbblutrennen 1 400 m) 1. Schalk, 2. Format, 3. Atje Sieg 38; Platz 17:16:18; Einlauf 384 Südweſtd. Aundſchau Diskussion um Hochschulreform Stndententag in Karlsruhe— Schärfere Aus- lese bei Zulassungen befürwortet Karlsruhe(dpa). Unter dem Motto„Re- staurieren— reparieren— reformieren— die Universität lebendig erhalten“ wurde am Donnerstag in Karlsruhe der fünfte Deutsche Stlidententag eröffnet, der bis zum(t. Mai dallert. Bei der Eröffnungsfeier betonte der baden- württembergische Kultusminister Dr. Simpfendörfer vor über 700 Studenten aus dem Bundesgebiet und Westberlin sowie zahl- reichen Professoren und Dozenten, eine Re- form der Hochschulen sei heute dringender Als je. In der Vergangenheit sei zwar viel über eine solche Reform gesprochen, aber zu wenig getan worden. Die geistige Erneuerung der Hochschule müsse von den Menschen vor- genommen werden, die in ihr wirken und lernen, von den Professoren und den Studen- ten. Bei dieser ureigensten Sache der Hoch- schule sollte der Staat nicht hineinreden, son- dern nur Hilfestellung leisten. Die Hochschule müsse aber auch erkennen, daß sie neben ihren Aufgaben der Forschung und Lehre, eine Erziehungsaufgabe zu erfüllen habe. Der Präsident der westdeutschen Rektoren- konferenz, Prof. Dr. Gerd Tellenbach, Frei- burg, sagte, von der Hochschulreform hänge es àb, ob Deutschland in Zukunft ein Bil- dungswesen und eine Wissenschaft von ho- hem Niveau besitzen werde. Voraussetzung für diese Reform sei jedoch, daß man der Wissenschaft und Lehre die Mittel zur Ver- fügung stelle, die für ihre Arbeit notwendig seien. Außerdem müsse der Student das We- sen der wissenschaftlichen Hochschule erken- nen. Im Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) geht die Meinung dahin, daß die augen- blicklichen Voraussetzungen für den Zugang zur Hochschule den erhöhten Anforderungen einer wissenschaftlichen Ausbildung nicht mehr genügen. Der bisherige Vorsitzende des Verbandes, Heinrich Wittneben, sagte in Karlsruhe, entweder müßten die Schulen beim Abitur höhere Anforderungen stellen, oder die Universitäten sollten Prüfungen für die Zulassung zum Studium einführen. Im Hin- blick auf die Ausbildung des technischen Nachwuchses meinte Wittneben, der Verband befürworte nicht die Neugründung Techni- scher Hochschulen, sondern trete dafür ein, die Kapazität der vorhandenen Technischen Hochschulen zu erweitern. Vor allem sollten die höheren technischen Lehranstalten mit al- len Mitteln gefördert werden. Mit dem Fahrrad tödlich verunglückt Erzingen, Kreis Waldshut Gdsw). Ein 68 Jahre alter Rentner aus Erzingen ist zwi- schen Riedern und Erzingen mit dem Fahr- rad tödlich verunglückt. Infolge eines Reifen- defektes stürzte er so unglücklich, daß er schwere Kopfverletzungen erlitt. Er wurde schwer verletzt aufgefunden und starb bald darauf. Fußgänger achtete nicht auf den Verkehr Niefern, Kr. Pforzheim dsw). Ein 27 Jahre alter Mann aus Eutingen ist an einer Kreu- zung der Bundesstraße 10 im Enztal bei Nie- kern von einem Personenwagen aus Ludwigs- burg überfahren und getötet worden. Der Ver- unglückte hatte auf dem Heimweg von der Arbeit die Kreuzung überquert, ohne auf den Verkehr zu achten. Er wurde von dem Perso- nenwagen 20 Meter weit mitgeschleift und War auf der Stelle tot. Die Frau des Fahrers wurde durch die bei dem Unfall zertrümmerte Windschutzscheibe leicht verletzt. Hünge mit aol Wer kennt Stuttgarter Kindermörder? Stimme des Erpressers heute im Fernsehen— Rundfunkübertragung brachte viele Hinweise Stuttgart(UP/ dpa). Die Stimme des Er- Pressers, der vom Vater des ermordeten sie- benjährigen Joachim Goehner aus Stuttgart- Degerloch telefonisch ein Lösegeld von 15 000 DM gefordert hatte, war am Mittwoch und Donnerstag im Rundfunk zu hören. In Zu- sammenarbeit mit Sprachsachverständigen War aus den Tonbändern, die bei den An- rufen des Verbrechers aufgenommen worden Waren, eine Kurzsendung zusammengestellt worden. Dabei wurden zusammenhanglos solche Sätze übernommen, die sprachtechnisch oder mundartlich besonders markant sind. Nach Angaben eines Sprachsachverständigen läßt die Aussprache des Erpressers darauf schließen, daß er im Rhein-Ruhrgebiet und in Südwestdeutschland gelebt habe. Der mit der Ermittlungsarbeit beauftragte Stuttgarter Staatsanwalt forderte in einer Einleitung die Hörer auf, sofort die Polizei unter dem Stichwort„Mordfall Goehner“ zu verständigen, wenn sie glaubten, die Stimme des Erpressers zu kennen. Der Staatsanwalt erinnerte daran, daß zur Aufklärung dieses. Wie er sagte,„scheußlichsten Verbrechens der letzten Jahre“ eine Belohnung von insgesamt 10 000 DM ausgesetzt ist. Im Fernsehen kommt heute, Freitag, in der Abendschau von 19—19.30 Uhr eine Sendung, in der die Tonbänder ebenfalls abgespielt Werden. Unmittelbar nach der ersten Sendung der Tonbandaufnahmen ging bei der Stuttgarter Kriminalpolizei bereits eine Fülle von An- rufen und auch Briefen mit Hinweisen ein. Diebe wollten mit einem Floß über den Rhein K eh!(sw). Drei Burschen im Alter von 18 bis 25 Jahren sind auf der französischen Rhein- seite von der französischen Polizei gefaßt Wor- den, als sie mit einem selbstgebastelten Floß über den Rhein nach Frankreich flüchten woll- ten. Die drei, ein Heimatvertriebener aus Po- len, ein Kölner und ein Saarländer, hatten sich Mitte April getroffen und waren nach Straß- burg gegangen, um in die französische Frem- denlegion einzutreten. Als sie zurückgewiesen wurden, stahlen sie bei Straßburg einen Kraft- wagen, mit dem sie in zehn Tagen über 3000 Kilometer in ganz Frankreich herumfuhren und dabei verschiedene Diebstähle und Ein- brüche verübten. Dann kamen sie wieder nach Straßburg zurück, ließen das Auto stehen und stahlen auf einer Baustelle in der Nähe des Rheins Hölzer, aus denen sie ein Floß bauten. Als sie das Floß mit dem Diebesgut zu Was- ser lassen wollten, erwischte sie die Polizei. Abgespannt? Schnell eine fasse Mae s11185 die tut gut 9/5 „Herr Buchholz“ muß sitzen Angeblicher Bruder des Filmschauspielers narrte Rheinfelden Säckingen(Isw). Ein junger Hochstap- ler, der sich als Bruder des Filmschauspielers Horst Buchholz ausgegeben und fünf Tage die Bürger der Stadt Rheinfelden genarrt hatte, erhielt vom Jugendschöffengericht in Säckingen wegen Betrugs und Urkundenfäl- schung sechs Monate Gefängnis. Der 21jährige Angeklagte, ein Elektroschweißer aus Del- menhorst, war Anfang März— angeblich auf der Arbeitsuche— am Hochrhein aufgetaucht und spät abends mit nur wenigen Mark in der Tasche großspurig in einem erstklassigen Rheinfeldener Hotel als Auartiermacher für seinen„bald nachfolgenden Bruder“ abgestie- gen. Fünf Tage lebte der Hochstapler in Saus und Braus vom Filmruhm des bekannten deutschen Darstellers. Die Bürger der Stadt gaben sich die Ehre, den vermeintlichen Bru- der von Horst Buchholz zu sich zu Gast zu laden und am Hotelfenster rissen die Paraden der Autogrammjäger und Backfische nicht ab. Als weder das erwartete Gepäck des Film- schauspielers noch dieser selbst eintraf, wurde die Situation für den Schwindler allmählich ungemütlich. Um der drohenden Blamage und Festnahme zu entgehen, setzte er sich heim- lich zu Fuß in Richtung Säckingen ab, wo er sich angeblich selbst der Polizei stellen wollte. Eine letzte Gastrolle als„Herr Buchholz“, die er unterwegs in einer Dorfwirtschaft gab, wurde ihm zum Verhängnis. Die Wirtin, eine Hamburgerin, war mit einem Blick auf die Hände des Gastes sofort im Bilde. Sie ließ den jungen Mann zur Ruhe gehen und alar- mierte dann die Polizei. Am anderen Morgen wurde er nach Säckingen gebracht, wo wei- tere Schwindeleien zu Tage kamen. Offenburger Kindsentführer gefaßt Flensburg(dpa/ UP). Der als Kindesent- führer gesuchte, 30 Jahre alte Hilfsarbeiter Wolfgang Krettler ist zusammen mit dem aus seinem Elternhaus in Offenburg(Baden) ver- schwundenen 12 jährigen Alexander Schmid in Dänemark festgenommen worden. Die beiden wurden von der dänischen Grenzpolizei bei Flensburg deutschen Kriminalbeamten über- geben, nachdem sie die Grenze nach Dänemark illegal überschritten hatten und dort aufge- griffen worden waren. Die Offenburger Kri- minalpolizei hatte eine Großfahndung veran- laßt, weil Krettler den 12jährigen ohne Wis- sen der Eltern auf die Reise mitgenommen hatte. Inzwischen wurde gegen Krettler in Flensburg eine Haftbefehl wegen Kindesent- führung erlassen. Krettler habe zwar ver- sichert, daß zwischen ihm und dem Jungen lediglich freundschaftliche Beziehungen be- stünden. Krettler sei aber schon zweimal vor- bestraft, je einmal wegen Diebstahl und wer gen Unzucht mit Kindern. Alexander Schmid, der der Polizei versicherte, er sei freiwillig mitgegangen, wurde inzwischen den Flens- burger Fürsorgebehörden übergeben. Fie blühen auf und werden bewundert, wenn Sie auf frau- engold vertrauen. Ja, Frauengold gibt ihnen, das Bewußtsein, als Frau etwas zu gelten. Sleich einer verkümmerten, vom Licht ah- gekehrten Pflanze erblühen sie durch Frauengold zu neuem leben und fühlen sich wie Millionen Frauen durth verjüngt Eine ANZEIGE in Ihrer Heimatzeitung ist immer erfolgreich! glu unluq v. 8 8 N. 1 10 n- ue , bn, 4 f 8 N 4 PARADEPTlATZ Genießt den Lenz! „Nun ist er endlich gekommen doch aber wir haben lange auf den Frühling warten müssen, der sich in diesem Jahr so garnicht einstellen wollte. Auch als sein Name schon auf dem Kalenderzettel zu lesen War, hafte der Winter noch die Macht und schickte uns kalte Tage und krostklirrende Nächte. Jetzt aber ist das Regiment des grimmigen Gesellen gebroche 51 auf den Wiesen sprießen die gelben und violetten Kroküsse, der Gold- lieder leuchtet in den Gärten und Parks, vnd die Vögel bringen dem Lenz ihr schönstes Ständchen. 2 So wie die Erde ihr Frühlingskleid angelegt nat, so sollten auch wir Menschen es tun. Nicht nur, daß Wir den Wintermantel einmotten— dazu ist es wahrscheinlich auch noch zu früh * „Mach dir pichtz daraus!“ Das ist Viel leichter gesagt als getap. Wenn sich jemand über 11 Was Ager, dannn haben wir gut bes und ihm 2u raten, sich nie cht, de 1 trifft uns Standpun! Hch unwich 2 2 Es he- und von unserem A Seles 282 i 7 scheinen. W ehr 1 beträte dann würde anders denken. Dein de 455 2 Mefischen S0 s 5. 5 = Al 12 48 Konnmie N Ke ann Alles auf uns. Da brummig und kurz an Hat ußs auf Unsere Fr liche Antwort Segeben. Oder v Bekannten um eine Hilfeleist sind abgewiesen worden. lichen Stoß be- ichen ehen auch immer m Morgen der Chef Wesen und Unkreund- F haben einen 11g gekenn und Wird die Menschheit gesünder? Krankheiten, die verschwunden sind andęxe, die neu ähfkomen Die Welt- Gesundheits- Organisation— WIO — feierte dieser Tage in Washington ihr zehn- jähriges Beèstehen, und ein amerikanisches Vorstandsmitglied konnte in seiner Festrede mit einigein berechtigten Stolz feststellen, daß unter der Führung dieses Zweigunternehmens der Véreinten Nationen in der Tat gewaltige Verbesserungen des Gesundheitszustands der Menschheit erzielt worden sind.„Die Krank- heiten, die unsere Urgrogväter noch umzu- bringen pflegten, haben fast überall nur noch ferne Erinnerungen“, so konnte er sagen. Seit ihrer Gründung in Genf, im April 1948, ist die Zahl der Mitgliedsstaaten auf 88 ange- Wachsen; die Vereinten Nationen selbst haben deren„nur“ 81, verglichen mit knapp 50 bei ihrer Begründung. Freilich hat WHO auch das stattliche Budget von rund 57 Millionen DM aufgenommen worden: gegen Webs, Herz Kkrankhbeiten, Arteriosklerose usw. Es ist aber eine unabweispare Tatsache, daß mit dem Verschwinden einst tödlicher Mas- senkrankheiten neue Plagen auftreten oder vVirulent werden, die früher kaum beachtet Würden. Die Grippe in ihren verschiedenen, z. T. noch Unaufgeklärten Erscheinungsformen hat— zuerst nach dem ersten.— Millionen Opfer Setordert Und auch jüngst Wieder in einer asiatischen A Sewit Polio scheint weit gefährlicher und verb ter geworden zu sein, bis neuerdings Va ihr entgegengesetzt werden können; und, v leicht schlimmer als anderes, hat der N brauch von teilweise noch nicht binreich erprobten Medikamenten neues Unheil ange- chtet. Andere Chemikalien haben als Kon- vierende Beimischungen zu Lebensmittel schädliche Wirkungen hervorgerufen. Sieben Millionen Kilogramm Aspirin in verschiedener Form werden jährlich, meist ohne ärztliche . 2. 955 8. Sofort Wir jährlich und kann über 1000 ärztliche Spe- 5* gder ein Panbiah 1 Se in e uns, fühlen uns schlecht behandelt und sam- zlalisten überall einsetzen, wWwo medizinist Verordnung oder Kontrolle, vom Publikum Nr 9175 Begleiters ends gen 88er e meln innerlich feurige Kohlen auf das Haupt Hilfe nottut. Verchluczk ung gis dase nannten Berus 5 en e ter des anderen. Und wenn uns jemand àufmun- In diesen zehn Jahren haben sich, großen- mitfel auch wenn 8 n Einzelfall unschad-.· 1 8 WIII, dag ir Hin Une ne e21 tern und die Sache als nicht so schlimm hin- teils dank ihrer Hilfe, Anleitung, Versorgung lich sing, Können. stets Wachsenden bien unn wir glücklichen Augen durch stellen will, dann werden wir vielleicht sogar mit Medikamenten, Forschungsergebnisse über Masse und als Gewohnheitssenuß Unheil an- T diesem Wohlmeinenden noch groß und seltene oder örtlich beschränkte Krankheifen richten. 8. Srünt und blüht. Der Frühling möchte, da Slauben, er wolle sich über uns Justig machen. usw. die Verhältnisses so verändert, daß die Ein anderer Faktor, den freilich die Welt- Wir ſeden einzelnen seiner Tage beprußit leben Naturlich Tonnen Wir nicht Wissen, gaß der rsterblichkeit durch ihren Rückgang im Mete Arbeit der ile giebt Jden kal uch 3 Fr denkt, Chef gerade kürk bevor wir ihn sprechen Durchschnitt die Lebenserwartung um drei 9 stärkere Verbündete, wirksam bekanntes Es K F S Woge wollten, eine gewalßige geschäftliche Nieger- bis vier Jahre für männliche, vier bis fünf ken kann, ist das fast unausgesetzte Eindrin. und A eee lage erlitten hat und seine Verstinimung nicht Jahre für weibliche Neugeborene erhöht hat: sen von Giftstokken in den menschlichen Or- ten vo Wölkchen ani Lenzhimmel, mit denen Iinsere 80 schnell überwinden Konnte, und dag der daß die furchtbare Geißel der Tröpen, die Ma- Lanismüs im Wese der Atrunssorsene. Dis beit be r 80 ungefällig scheinende Bekannte im Moment Jaria, von jährlich 300 Millionen Erkrankun- Verpestung der Luft durch Industrie und vor gensät i sehr von familiären Sorgen bedrängt War und gen auf rung 90 Millionen und die Zahl der allem Motorfahrzeuge in den Großstsdlen Bunde Der Floh im Ohr unsere Bitte beim besten Willen Hicht erfüllen Todesfälle, die sie verursacht, von 3 Millionen und selbst auf dem Lande bedeutet eine Ge- nicht ür uns Vohl lien er telen Konnte. Wir ahnen dies alles nicht, denn dann auf 300 000 zurückgegangen ist. Tuberkulose, kalt für die Gesundheit gie— wie bei eure wjietec ten wir dem Sprichwort gemag einem Fre würden wir das Verhalten gieser Menschen Diphterie, Scharlach, Syphilis, Kinderlähmung WIO-Tagung in Washington unterstrichen sche S tatsächlich einen lebendigen Floh in die 0 vermutlich verstehen und entschuldigen. Aber und Gelbes Fieber sind in diesen zehn Jahren wurde— Unsere Urgroßväter freilich zack ren E muschel setzen. Denn die wenigen noch beste- Sollten wir nicht doch. bevor wir uns ärgern, durchwegs um rund 50 Prozent zurückgegan- micht kannten, und die manches pon g 8 Zitiert henden Flohzirkusse Wissen ein Lied davon eine solche Möslichkeit erwägen, sollten wir gen; und nach dieser erfolgreichen Bekämp- der aufwiegt, Was die Wissenschaktliche und der G zu singen, Wie rar in unserem Land die win- nicht einfach annehmen, die Unfreundlichkeit kung infektiöser Epidemien und Massenerkrap- Propasandistische Arbeit an allen Stellen des den zigen hüpfenden Blutsauger geworden sind. der anderen bezog sich bestimmt nicht auf kungen ist überall der Kampf gegen die Erdballs an vorher Sefährlichen Krankheiten unges Hygiene Und die steigende Verbesserung der Uns selbst und hätte ganz andere Ursachen? schweren, nicht ansteckenden Rrankheiten beseitigen oder stark mildern konnte. Gegen Lebensbedingungen haben sie pertrieben. Dann flele es uns gewiß leicht, mit einem Lä- ü Zeiche Aber Wörtlich ist ja die Redensart auch nicht 795 darüber 1 e 215 zu uns CTC chen geinleint, und schon Grimmelshausen ge- eds eu sagen;„Beh, mach ir nichts 14 He 5.* ist es 1 1. a 10 ute b. Montag 20, S0. 15.30, 18.30, 20.30 8 brauchte sie in seinem„Simplicissimus“ in daraus! 25 e 3 3 5 Es 1 übertragenen Sinne, wenn er schreibt: 17 Und abends III tlie Scala 12 Wunde „Springinsfeld hatte mir einen unruhigen Floh Anzahlungsbetrüger festgenommen J 1 Caterina Val ente 1 2 8 35 von 1 gesetzt 5 5 1 t 8 1 1 e Mannheim dsw). Zwei gerissene Betrü- 5 8 5 5 0 1 1 8 4 25 F Mann lee f 8 815. e ger, die in Mannheim vier Möbelinteressenten In 8 22.30: Fort Laramie 0ͤů6 abe b N i um 1175 DM betrogen hatten, sind jetzt in 0 8——— 3 1 3 8 5 a1 155 185 e 1 8 kertgenommen worden. Wie die 3 7 birnentragödie 0 Welt und dessen Erfüllung ihn von da ab Tag und 12 dee en 111 1888 1 Eluch der Vergangenheib 25 sprücl Nacht beschäftigt. ES gereicht niemandem ur Jahrés durch eine Zeitüngsanzeige Verbindung 5 5 N 1. 0 Rhre, einem anderen einen„Floh ins Ohr Mi Möébelinteressenfen Bekommen. Sie führ Bis Montag 20 Uhr, Sonntag 16, 19 in allen Lebensaltern iſt e ein k gesetzt zu haben, beispielsweise ihm einzu- ten die Kauf will gen in ein e und 21 Uhr 2 Doppelherz, in der neuen gefun Feclen; er könne ech mühelos eine 12 besser Tungslager für Möbel und zeigten ihnen dort 13 R bi II I 1 1 Ra 1 ene mene eee. 5 2 5 bezahlte Stellung bekommen, oder er müßte verschiedene Schlalelmmer Babel erweckten Dim 00 Er rote Ramer voller und begehrter denn vornh sich unbedingt ein Fernsehgerät zulegen, ob- sie den Eindrt daß es sich um ihr Möbel- Ein grandioser Farbfilm um den be- 75 e zor, ein bauam kur die 1 Einhe Wohl er im Moment finanziell schon stark lager han- 5 1 5 8 Nerven, eine Wohltat für mium elastet ist. Je unerfüllbarer diese Wünsche 55 ichlich aber hatten sie den rühmten Schinderhannes der schottischen J Her: und Kreislauf. Die 75 517 5 Sb. 55 JEschäftsinhaber vorher gebet 2 58 4 1 5 5 für den Betreffenden sind, umso mehr quält ihnen doch die Be V e 11 in pocpeibere enthſtenen kriegs sie deren Unmöglichkeſt. Und darum sollte zusammen mit ren Kunden statten. Es e 25 Sonntag, 13.30 Uhr für die Jugend!. ſind e 5 Wurde 525 19 88. 5 de e e dert lang den Betrügern auch, Anzahlungen zu kas- N 25 Li denen 575 5 Und schließlich wöchte wohl keiner gern als Jim E 10 B ag Jef eee N r Unruhestifter N 9 5 9 der E Mannheim. Der Landesverband Baden- 5 7 Unser Wetterbericht Württemberg des Sozialistischen Deutschen 0 damstas bis Montag: Der Farbfilm: f 3 5 5 2 Studentenbundes hat sich in einer Entschlie- 5 Der schönste Tag meines Lebens(6) 5 5. Ubersicht: Das umfangreiche Hochdruck- hung gegen eine Ausrüstung der Bundeswehr mit Paul Hörbiger, Michael Ande u. v. a. genen uns Woge e gebiet über dem Festland und den britischen mit Massenver nichtungsmitteln gewandt und Die Wiener Sängerknaben singen welt- ji 5 75 Inseln behauptet sich und bestimmt weiter einen Generalstreik befürwortet, falls dlie. berühmte und neue Lieder. 1 72 der E 80 1 5 a a Bundesresierung nicht bereit Sei,„den ein- WO. 20.15, So. 15.30, 18.30 u. 20,30 Uhr Rüben 15 orhersage: Meist heiter, trocken, Mittags- deutigen Protesta Kreise der 5 5 temperaturen um 20 Grad. Samstag sonnig Bevölkerung. 8 11 Sonntag 13.30 Uhr auch für die jugend! i zu verkaufen. 5 2 Warm. i 1e 18 Wa und v* Wissenschaftler. B.(ISW)————————— Maxauer Straße 22 3 ten. N Pisto 9 1 M 1 t f f 5 5 8 8 0 Ann Selm esucherprämien 5 8 lannne er Maimarkt 4. bis 6. Mai 1958 8 Oden 5 1 8.. N 5 5 g n jedem Maimarkt- doch IN STADTISCHEN SCHLACHT. Groger Pferde- und Schlachtvieh-Markt mit Prämierung Tag ein 200 Pfund 3 IND VIEHHOF MANNHEIM Ausstellung für Landwirtschaft und Metzgergewerbe— 20 000 schweres Schwein i Seits, 4 8 a r Quadratmeter Freigelände— Ausstellungshalle— Festzelt sowie Wurstwaren 9 85 8 5 Wie! SE. 2 8 88CFT——T—T—T—V———————j—ç—çꝙꝙ—„—...... ser 8 „Toni., flüstert Magdalena nach einer„Wenn der Mond wieder im Wachsen ist, über Nacht ein junger Baum daraus geworden 90 Weile. er gar nicht lange kenne ich dich, Warte ich am ersten Samstag vom Monat auf ist.. 5 und doch ist es mir, als wärst du immer schon dich. Toni“ 5 So gehen die Tage dahin. Eines Morgens igt 8 bei mir gewesen. Auf dich hab' ich warten„Wenn der Mond wieder—— Und wo es 80 Weit, daß er sich nicht mehr erheben 5 i müssen. Du darfst mich nicht enttäuschen, wartest du. Lenerl?“ 5 Kann. Magdalena erschrickkt, Als. sie ihn 89. 3 ROMAN VON rr hörst dul“„Drunten beim Moor, wWwo wir heute geses- hilflos liegen sieht, Sie sinkt Vor dem Lager 85 b 6 Ganz eigentümlich wird ihm unter ihren sen sind“. in die Knie. n Sopyright by K. Bechthold, Fassbeng, bad Worten zu Mute.„Sie ist schwieriger“, denkt„Gut, gut.“ Mit einer raschen Bewegung um- Sein Atem geht schwer, er will die Han 10 JJ er,„als ich gemeint habe.“ Ein kleines Aben- schlingt er sie preßt sie Wortlos an sich. daß heben, um sie auf ihr Haar zu legen, do 8 5 (10. Fortsetzung) teuer hat er suchen wollen, und nun greift Sie leise aufschteit, und rennt davon in den müde fällt sie wieder zurück auf die Beit⸗ 8 „lch möchte gern wieder tanzen, Toni“, sagt doch etwas Tieferes an sein Herz. Es ist so, daß Wald N 1. 0 N 8 5 das Fen- 3 Sie. er es selber fühlt. Man dürfte sie eigentlich im weichen. rt ster und umschmeicheln die müdgewordenen Sofort steht er auf und führt sie wieder hin- Wirklich niche e 17 8 111 einen dürren Ast Ee Dee ee N 5 5 5 aut auf den Tanzboden. Sie tanzt nur mehr mit„Lenerl—, flüstert er. Seine Hand stiehlt 8 ß 128 2 ich, wird Feierabend Magda- 5 inm. 8 schmeichelt rer Jungen Fitelteit daß sich in ihren Nacken. Sein Mind trifft ren men, hört ihr Herz heftig schlagen und merkt Ihr Aufschluch d b Man auch er keine andere zum Tanz be. ehrt. In Mund. Sie lächelt unter seinen Küssen, ihr Ge- ö 8 5 1 zen dringt schon nicht mehr 1561 Mrem Glück fällt ihr es gar nicht a„ dag er Sicht Slüht. daß es ganz anders schlägt als sonst. Ein Sin- ganz in ihn hinein. 2 nier fremd ist und ih and kenn a gen ist in ihrem Blut. Das ist das Glück, flü-„Grohgvater, kann ich dir helfen?“ wimmerk n ier fremd ist und ihn niem„Schau“, sagt er dann.„Jetzt kommt der stert es in ihr; ich kann jetzt nie mehr ver- sie unter seiner Hand. Sprä Die Panerdusik ist noch nicht au 3 0 de Mond herauf. Da drüben auf der anderen Seite lassen und einsam sein. Schwer rutscht seine Hand von ihrem Schei- ande beide den Saal verlassen. Die Neben 135 vom Gebirg bin ich daheirh.“ Als sie ganz leise die Hütte betritt, rührt tel in den Nacken, so daß sie zu ihm aufseheg 8 5 50 5 i een e en 5„So weit weg?“ sich der Großvater auf seinem Lager in der kann. Da erschrickt sie abermals, denn dieses Z Wer „Das macht mir nichts aus. Zu dir darf mir Ecke. Gesicht verändert sich jetzt rasch. Es sieht aus Fra; . 88 sie Nate 8 W090 5 der Weg nicht zu weit sein.“„Bist da?“ fragt er. Wie ein Stein im Walde, über den 3 und 85 gls 88 855. ch 1 1 Magdalena merkt, wie ihre anfängliche„Ja, Grobvater. Und schön ist es gewesen“ Jahre lang der Regen niedergegangen ist. mer matt aufslänzen läßt, setzen Sie sich a Angst immer mehr schwindet. Jetzt ist es schon Glücklich seufzend löst Magdalena die schwe- die Augen prechen immer dunkler und ban 51 Lag Wind erissenen Baumstamm. a 5. m 17 28 vom umg en 8 80 Weit, daß sie von selbst ihre Arme um sei- ren Zöpfe, sie braucht kein Licht dazu anzu- aus diesem Steingesicht heraus. Wo! 5 in die Tiefe res Wesens hinein von nen Hals schlingt und ihn küßt. zünden, der Mond erhellt den Raum mit sei- Helfen will sie hm. Du lieber Gott, da gibt 5 em Neuen 905 lehnt Magdalena ihren Wieder schlägt ein Glockenton über das nem milden Licht. es nichts mehr zu helfen, das Herz schlägt Mik Kopf 1 i Moor. Vielleicht sind es auch zwei gewesen, Der Alte gibt keine Antwort. Magdalena schon so müde und flach. Weil er denken ziel 40 1558 5 d 8 Zeit 8* 1 1 1 streift die 0 ven den Füßen und huscht muß, daß er ihr zu wenig Rüstzeug fürs Leben ver ordde ist, Sie fester aun gehen sie durch den Wald, immer auf- in ihre Fammer hinaus. mitgegeben haben könnte, sücht er jetzt muh viel N mich lieb, Lenerl2“ Wärts. Bis sie zur Kleinen Licktung Kommen,* sam nach Worten, die sie festhalten und. Wir Sie nickt nur. 3 vom Mondlicht beslänzt, die Hütte Wie verzaubert geht Magdalena jetzt durch herzigen soll.* E. 7 15 Sanz Allein, Lenerle-“ die Tage. Der Alte sagt nichts, obwohl ex ihre„Wenn du jetzt allein sein Wirst, Magdalena geg amt sie den Kopf zurück und ut 1 13 Wohnst dus? staunt er. Wandlung am ersten Tage schon merkt. Sie— dann vergiß nicht, daß das rechte 5 Ver mp groß an ten im Wald?— Aber Schön ist es bat das Haar jetzt inner orden aufge- immer klar und einfach ist. Du sollst dich 51e Mo „8 5 doch 8 2 Ii 8 N leb Steckt, geht Hicht mehr bärkuß und trägt bes- schämen, Magdalena, das du in einer Wack Nas aben.“ 155 ast:„Wann Sehn wir uns Wieder, Sere Kleider mmer ist ein Tächein in ihrem güte aufgewachsen bist. In einem Salon die l Le er 7 Gesicht. Kajetan Weiß genau, woher 8 es sich vielleicht besser, aber hier bist du f Uns t ein Gott, ann durfte sie ihn wieder- Lächeln komt. mer der Erde nahe gewesen. Darum Ran An! 0 Be 7 Es ist 3a nicht jeden 2 Tanzmilisik Aber 8 Sibt keine großen 2 einmal ein Sturm über dich hingehen 31 3 8 8. 5 im Horf. Sie kann auch nicht sagen, daß er am zwischen ihnen. Kajetan 85 8 Dns ade Ae nicht 1 5 5 darunter zerbreche Wa Bächsten Sonntasenachmittas kommen 25 Seworden. Es würd nie mehr Sin Bl ¹ a Die 00 We enn es ist der Großvater da. der es nie dul- e Arm zu Sehen Sein,. ede 0 15 dag Manm ins Haus ein- 1 1 e 7 a 2 5 i. 5 Wü nach seinem inen Biesen Pad