2 3 Nr. 74 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 10. Mai 1958 Wirtschaft! Niedrigere Vorräte der Landwirtschaft Was tut der Bund für den Export? Jetzt bevorstehende Landesbedarf nur zu 60 Prozent gedeckt Aufbau einer rentablen Geflügelwirtschaft in erlichen Betrieben Nach dem Grünen Plan 1958 eröffnen sich für zusätzliche die westdeutsche Landwirtschaft Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Rentabi- lität durch den Aufbau einer rationellen Ge- flügelhaltung. Dies gilt insbesondere für die klein- und mittelbäuerlichen Betriebe, für welche eine nach modernen Gesichtspunkten betriebene Geflügelhaltung mit erhöhter Marktleistung eine innere Betriebsaufstockung bedeuten könnte. Um dieses Ziel zu erreichen, ist besonders eine Ver- besserung der unzureichenden und schlechten Stallverhältnisse erforderlich. Zu der bereits im Vorjahr begonnenen Förderung von Abs Verw. ertung einrichtung n für Schlad üs durch 0 soll nun auch die För- derung d Selbst hinzugenom- men werden. a Nach der Dezembe 1957 betrug die Zahl des insges er Bundesrepublik ge- haltenen Gef nahezu 60 Millionen Stück. Auf das Index 00 bezogen, betrug der gesamte Geflügelbestand in der Bundesrepu- lik im Jahre 1957 110, der Indexstand der Eier- leistung je Henne für das Jahr 1956/57 jedoch 121. Die Verkaufserlöse für raus dem Inland machten 632 Mill. DM für Schlachtgeflügel 110 Mill. DM aus. In erlöste die west- deutsche Le aus der Geflügelhaltung also im beir e 750 Mill. DM. Im Ialtung be- tel. Wurden in der danen Mischfuttermit gleichen Ja reits 916 000 Aus einer lung des Ministeriums für Er- nährung, Landwi tschaft und Forsten Baden- Württemberg zur gegenwärtigen Lage der süd- Westdeutschen Eier- und G schaft ist zu entnehmen, daß d nd gegen- Wärtig etwa 60 v. H. an Eiern selbst erzeugt. Der Fe wird aus den Nachbarländern, insbesondere Bayern, zugekauft, zw. heute zu einem erheblichen Teil aus dem Ausland eingeführt. Die Verhältnisse liegen in Baden- Württemberg auf diesem Spezialgebiet der land wirtschaftlichen Erzeugung a ähnlich wie im amten Bundesge biet. Im Verlauf eines Jahres ist die Bedar 18050 allerdings erheb- chen N unterworfen. Aus hei- mischer Erzeugung steigt sie im Monat Februar auf maximal 85 v. H. an und sinkt in den Mo- naten Oktober und November regelmäßig auf rund 45 v. H. ab. Das Ministerium sieht eine Abhilfe von diesen Verhältnissen nur in einer Verjüngung des Hüh- nerbestandes und der Einstellung von Frühbru- ten, die in den Nachsommer- und Herbstmona- ten mit dem Legen beginnen. Dank der fortlau- fenden Aufklärung und Beratung der Land- Trauen geht die Entwickclung in den letzten Jah- ren erfreulicherweise in diese Richtung. Der Ver- zehr von Geflügelfleisch steigt auch hier im Süd- westen von Jahr zu Jahr an. Er wird im Bun- desgebiet zur Zeit nur noch mit rund 66 v. H. aus eigener Erzeugung gedeckt. Während im Jahr 1954 erst 17 800 Tonnen Geflügelfleisch ein- geführt wurden, sind die Importe im vorigen Jahre bereits auf 50 000 Tonnen, also beinahe das Dreifache, gestiegen. Als künftige Zentren der Geflügelhaltung emp- fehlen sich insbesondere auch diejenigen indu- Strialislerten Gebiete Südwestdeutschlands, in denen arbeiterbäuerliche Betriebe massiert sit- zen. Gerade diese Nebenerwerbs- und Freizeit- betriebe, die immer nachhaltiger von der Milch- Viehhaltung aus àArbeits wirtschaftlichen Gründen n, kommen für eine intensive Geflügelhal- sonders in Frage. Dr. R. tigen Ermittlungen ist die Einfuhr USA in die Bundesrepublik 1958 mit 3,2 Millionen Tonnen zn Tonnen niedriger gewesen Aartal 1957. Dabei waren im Ja- lionen Tonnen importiert wor- die Einfuhr im Februar und N. 0 Weils 0,99 Millionen Ton-“ nen 984 2 je. Die für die erste April hälfte, in der sich der Import von Kohle aus den SA auf 3000 Tonnen stellte, vorliegenden Zahlen lassen auf ein Anhalten dieser rückläu- icklung schlieden. Eine Befragung der dorksurg durch das Bundeswirtschafts- nach dem voraussichtlichen Gesamt- fuhr amerikanischer Kohle er- enderjahr 1958 rund 12,9 Millio- igen Ent das das Ke Die Getreide- und Kartoffelvorräte der Land- wirtschaft sind in diesem Frühjahr niedriger als im Vorjahr. Nach den Ermittlungen des Bundes- ernährungsministeriums beliefen sich die Brot- getreidevorräte der Landwirtschaft Ende März 1958 auf insgesamt 1,29 Millionen gegenüber 1,37 Millionen am Ende des gleichen Vorjahres- monats. Davon entfielen 690 000 tt auf Roggen einschl. Wintermenggetreide(Vorjahr 760 000 und 600 000 t auf Weizen(610 000 t). An wirt- schaftseigenem Futter- und Industriegetreide wa- ren in den landwirtschaftlichen Betrieben der Bundesrepublik noch 1,60 Millionen verfügbar gegenüber 1,625 Millionen Ende März 1957. Die Kartoffelbestände der Landwirtschaft waren im Berichtszeitraum mit 8,96 Millionen t gegenüber 9,37 Millionen t ebenfalls erheblich niedriger. Im März 1958 blieb dabei die Vorratsabnahme mit rund 2 Mill. t um 165 000 t hinter der des ent- sprechenden Vorjahresmonats zurück. Nach An- sicht des Min jums kann daraus jedoch nicht auf einen gerin, n Futterverbrauch geschlos- sen werden, da die Speisekartoffelverkäufe und der Pflanzgutverbrauch im März dieses Jahres niedriger als im Vorjahr lagen. Arbeiter kaufen mehr Kraftwagen Die Arbeiter in der Bundesrepublik sind da- bei, die Angestellten im Kauf von Kraftfahr- zeugen ein- uholen. Dies geht aus einer Statistik des Kraft urtbundesamtes in Flensburg hervor. Im vergangenen Jahr wurden danach rund 75 000 Persone enwagen An Arbeiter verkauft, das sind 27 Prozent mehr als 1956. Angestellte kauften 85 500 neue Wagen. Die Arbeiter bevorzugen nach der Statistik auch weiterhin die Klein- wagen mit einem Hubraum bis zu 999 Kubik- zentimeter. Bei Motorrollern und FKrafträdern stellten die Arbeiter die stärkste Käufergruppe. Bei den Besitzumschreibungen gebrauchter Per- sonen wagen traten 1957 die nicht selbständig Erwerbstätigen noch mehr als bisher in den Vor- dergrund. Sie übernahmen im vergangenen Jahr fast 295 000 Fahrzeuge, Hier lag die Gruppe der Arbeiter mit 148 000 Wagen sogar an der Spitze vor den Angestellten mit 112 500 und den Beam- ten mit 34 300 Wagen. Die Arbeiter wurden da- mit zum ersten M die wichtigste Abnehmer- gruppe gebrauchter Kr vagen. Buttereinfuhr jetzt überall beschränkt Lebensmittelhandel kritisiert Bundesregierung Von heute an wird die Einfuhr von Butter im Reiseverkehr auf höchstens ein Kilogramm und bei Zucker auf zwei Kilogramm je Grenz- übertritt an allen deutschen Grenzen be- schränkt. Diese Maßnahme, die bisher nur für den deutsch-dänischen Reiseverkehr galt, geht auf eine Verwaltungsanordnung des Bundes- ernährungsministers auf Grund des Milch- und Fettgesetzes zurück, die der Bundesfinanzmini- ster mit einem Erlaß an die Oberfinanzdirektio- nen ausführen läßt. Wie bei den zuständigen Bonner Stellen zu erfahren war, hat in den letz- ten Wochen auch an der Westgrenze die Ein- fuhr von Butter und Zucker infolge der Preis- rückgänge, insbesondere in Holland, stark zu- genommen. Der Lebensmittel- Einzelhandel forderte die so- kortige Genehmigung zur Einfuhr billiger Aus- landsbutter oder eine entsprechende Senkung der Preise für Inlendsbutter, da die deutschen Le- bensmittel häfte in den Grenzgebieten hohe Umsatzrückgänge zu verzeichnen hätten. Die deutsche Agrarpolitik halte im Interesse der Landwirtschaft die inländischen Butterpreise hoch und lasse die Einfuhr von ausländischer Butter über den Handel nicht zu. Man habe zwar in der Bundesrepublik eine erhebliche Butterschwemme, ein großer Teil der Produk- tion werde jedoch von den amtlichen Vorrats- stellen zu Normalpreisen aufgekauft und ein- gelagert. Das Ergebnis dieser Bewirtschaftungs- und Subventionierungssysteme sei mit den Grundsätzen der Marktwirtschaft nicht in Uber- einstimmung zu bpingen. 21,7 Millionen Dollar EZU-Uberschuß Die Monatsabrechnung der Europäischen Zah- lungsunion für April 1958 schließt nach Mittei- lung der Deutschen Bundesbank für die Bundes- republik mit einem Oberschuß von 21,7 Millionen Rechnungseinheiten(gleich Dollar) bei einem Ubperschuß von 12,5 Millionen R im Vormonat. Unter Berücksichtigung der fälligen Ratenzah- lungen aus den Konsolidierungs vereinbarungen mit Dänemark, Frankreich und Norwegen, die insgesamt 1,8 Mill. RE betragen, erhöht sich das Guthaben der Bundesrepublik bei der EZ U per tschaftsdienstes und üygschaften M Ausv⸗ ärtigen Amt in Bonn Wirtschaftsreferen- sind Ausbau des W Bund Aus Anlaß einer i stattge* fundenen 1 ten der deutsche en Missionen „Bulletin“ d erung einige inter- sante Ausführ den Außenhandel der Bundesrepubl 5 gemacht worden. Mit Recht in“ die großen Erfolge ach 1949 in einen un- bringt das Bulle dabei Unseres 5 ne mittelbaren Zusammenhang mit dem erfolgten erheblichen Ausbau unseres Wirtschaftsdienstes bei den diplomatischen Missionen und den Kon- sUlarbehörden in aller Welt, die ja weitgehend der Förderung unseres Außenhandels dienen. Insofern ist also auch der erhebliche Personal- und Sachaufwand für diese unsere Wirtschafts- dienste jenen Lasten hinzuzurechnen, die der Bund unmittelbar für die Exportförderung lau- fend auf sich nimmt. Es wäre sicher nützlich, wenn dieser gesamte A ind einmal in einem geschlossenen Zahlenwerk der Gffentlichkeit Vorgeführt würde, ähnlich wie dies etwa im Grü- nen Bericht für die Förderur nahmen zu- gunsten der Landwirt jeht, damit man sich in der Offentlichk nd als bisher über den Aufwand für handelsförderung zu machen vermag. In den Le zen des Exports sind vor allem schaften zu rechnen, di * U di e Bundesbürg⸗ Sicherung auf die der Exporteure geg Olitische Risiko be- ziehen. 5 1 chteingang von Forde on, Krieg oder Uberw u rechnen, Diese Garantien wWe angewandt, zahlungsunfähig ein 1 bedeu as Wirtschaftliche Risiko ausländischen Schuldner Daß es sich hierbei um Engagement des Bundes hande t aus ein Bemerkung des Bundes- finanzministers zum Etat 1958 hervor, demzu- folge bis zum Juni 1957 zugunsten der Ausfuhr Deckungszusagen irn Gesamtbetrag von nahezu 15 Milliarden DM gegeben worden sind. Diese erstreckten sich auf insgesamt 80 000 einzelne Bürgschaftsfälle. Bis Mitte 1957 waren 9,6 Mil- liarden DM Bürgschaftszusagen abgewickelt., 5,2 Milliarden noch offen und weitere 1,4 Milliarden nach dem Juni 1957 zusätzlich noch in Aussicht gestellt worden. Daß aus diesen gesamten Engagements des Bundes seit 1949 bisher nur effektive Verluste in Höhe von 7 Millionen DM eingetreten sind, beweist zwar die gute Uberprüfung aller Bürg- schaftsfälle, verpflichtung, die der Bund hier zugunsten des Exports übernommen hat. Es ist nur zu hoffen, daß die Ausfälle sich auch in Zukunft in 80 engen Grenzen halten, wenn etwa das Export- geschäft infolge einer internationalen Konjunk- turflaute und des deshalb verschärften Wettbe- Werbs schwieriger werden sollte als bisher. Nachdem nun auch ein Exportkontor für alle land- und ernährungs wirtschaftlichen Erzeug- nisse in der Errichtung begriffen ist, darf man wohl erwarten, daß der Bund seine Bürgschafts- dienste weitgehend auch für diesen Zweck zur Verfügung stellen wird. Wie das„Bulletin“ mitteilte, bezifferte sich unser gesamter Außenhandel 1957 auf etwa 68 Milliarden DM in Ein- und Ausfuhr, gegenüber 10 bis 12 Milliarden RM für das Reichsgebiet vor dem letzten Kriege. Der Anteil des Außenhan- dels am gesamten Bruttosozialprodukt der Bun- desrspublik ist dabei von 13 Prozent im Jahre 1938 auf 22 Prozent im Jahre 1950 und 33 Pro- zent im Jahre 1957 gestiegen. Damit hat er„fast die gleiche Höhe und Bedeutung wie in Groß- britannien“ erreicht, wie das„Bulletin“ nicht ohne Genugtuung feststellt. Hoffentlich ist sich die Bundesregierung auch der Gefahren bewußt, die sowohl für Großbritennien wie auch für die Bundesrepublik in einer solch hohen Auslands- abhängigkeit zwangsläufig liegen müssen. Dr. R. Verbilligte Landwirtschaftskredite Die im Februar 1958 begonnenen Verhandlun- gen des Bumdesernährungs ministeriums mit den zentralen Kreditinstituten über die Bereitstel- jung langfristiger, zentralverbilligter Kredite konnten jetzt erfolgreich abgeschlossen werden. Danach werden in diesem Jahr insgesamt 200 Millionen DM solcher Kredite gegenüber 190 Millionen DM im Vorjahr zur Verfügung ge- stellt. Die Mittel sollen für Flurbereinigung, Wasser wirtschaftliche Meliorationen, Trinkwas- und Abwasserbeseitigung, für mindert jedoch nicht die Gesamt- Wichtige Pflanzenschutzmaßnahmen 1) Unkrautbekämpfung Die neuzeitliche Unkrautbekämpfung im Ge- treide und auf Grünland mit den amtlich an- erkannten Mitteln auf Wuchsstoffbasis hat überall Eingang gefunden. Man spritzt z. B. mit einem MCPA- Präparat wie Ani con M flüssig, oder einem 2, 4, 5-T-MCPA-Kombina- tionsmittel, wie Ani con TM flüssig, in der Zeit nach der Bestockung bis zum Ahrenschie- ben. Das zuletzt genannte Mittel dringt auf Grund seiner Zubereitung sehr schnell in die Pflanze ein und ist dementsprechend in seiner Wirkung weitgehend witterungsunabhängig. Letzteres ist ein Grund für die steigende Be- achtung, die dieses Mittel findet. Die Auf- wandmengen für Anicon TM betragen bei- spielsweise bei Getreide 1 Ltr. pro Hektar, bei Anicon M 2 Ltr. pro Hektar. 2) Rübenfliegenbekämpfung Die Rübenfliege kann, wie wir in den letzten Jahren erfahren mußten, größte Schäden ver- Ursachen. Die Larven fressen in den Blättern der Rübe Gänge und es bilden sich in den Mo- naten Mai, Juli und August die bekannten mehr oder weniger großen Flecken. Das grüne Blattfleisch ist von den weiß grünlichen Larven der Rübenfliege weggefressen. Die Rübenfliege wird zweckmäßig mit einem langwirkenden Spezialpräparat, 2. B. En din flüssig be- kämpft, weil man damit im allgemeinen mit nur einer Spritzung auskommt. Endin flüssig wird gegen die Rübenfliege mit 400 cem je Hektar angewendet. 3. Kartoffelkäferbekämpfung Dem uns allen bekannten Großschädling Kartoffelkäfer begegnet man beim Anflug in die Frühkartoffelbestände oder beim Auftre- ten der ersten Junglarven mit den bekannten amtlich anerkannten chemischen Bekämp- fungsmitteln, Bei Verwendung der hochkon- zentrierten Spritzemulsionen auf Lindan-Ba- sis, Wie z. B. Horte x flüssig ist ein einfaches Ansetzen der Spritzbrühen bei niedrigen Ko- sten gewährleistet. Auch die praktischen Spritzpulver-Beutel mit 20 g Hor tex stark Werden gern verwendet. Je Hektar benötigt man nur 6 Stück. Wo gestäubt werden soll, wie häufig in Gärten oder im Parzellenbau, ver- wendet man gegen Kartoffelkäfer und Larven z. B. Horte x- Staub. Mitunter werden Präparate mit einer beson- ders langen Wirkungsdauer bevorzugt ange- wendet; hierzu eignen sich Ak tu an- Präpa- rate bestens, die es als Stäubemittel, Spritz- emulsionen und Spritzpulver gibt. Ein rentabler Ackerbau ist ohne die bewähr- ten Schädlingsbekämpfungsmittel nicht mög- lich. Die wertvollen Feldbestände gilt es unter allen Umständen zu schützen.“ Anleihe der Bundespost Der engere Ausschuß des Bundesanleihekon- sortiums unter Vorsitz von Präsident Blessing hat der Begebung einer siebenprozentigen An- leihe der Deutschen Bundespost in Höhe von 310 Millionen zum Emissionskurs von 98% Proz. mit einer Laufzeit von 20 Jahren zugestimmt. Die Anleihe wird in der Zeit vom 19, bis 30. Mai zur Zeichnung aufgelegt. Wirtschaft in Kürze Der schwedische Butterpreis wurde um Zwei auf 5,35 Skr je kg gesenkt. Butter ist in Schwe- den damit nur noch um 1,85 Skr teurer als die billigste Margarine. Die Weinpreise wurden in Frankreich zum siebenten Male seit Oktober vergangenen Jahres erhöht. Der Elf-Prozent-Flaschenwein wird pro Liter 158 Francs(1⸗õ58 Dꝗ) kosten gegenüber 84 Francs(84 Pfennig) im Mai letzten Jahres— eine Steigerung von 90 Prozent innerhalb von 2 Wölk Monaten. Zwischen der belgischen Elektrofirma Ateliers de Constructions Electriques, Arleroi, und dem Sowietzonalen Außenhandelsunternehmen Dia- Elektrotechnik ist ein Vertrag über die Liefe- rung von Transformatoren im Wert von 67,5 Mill. bfrs(rund 5,5 Mill. DM) abgeschlossen worden. nen Tor onnen, Was 8e das Vorjahr eine Ver- l 8 8 5 serversorgung ringerung um ungefähr 20 Prozent bedeuten Ende April 1953 auf 989,6 Mill. RE gegen 985,9 Wirtschaftswegebau, Elektrifizierung sowie für Die schwedische Reichsbank hat den Diskont- Mill, RE am Ende des Vormonats. Aussiedlung und Aufstockung verwandt werden. satz von bisher 5 auf 4% Prozent ermäßigt. e-— eee a ber ROMAN VON AAN E NN 8 Copyright by A. Bechthold, Fassberg, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (15. Fortsetzung) Lenerl, „Geh, dir“ „Schirapf mich nicht aus, Toni“, bettelt sie. „Mir ist was Dummes passiert.“ Langsam schiebt er sie von sich und schaut Sie an:„Was denn, Lenerl?“ „Komm mit mir in die Hütte, Toni, ich muß dir alles genau und der Reihe nach erzählen.“ Nichts in seinem Gesicht verrät eine Span- nung. Er spürt nur, wie ihre Hand in der sei- nen zittert und folgt ihr in die Hütte. Auf- merksam hört er ihr dann zu, unterbricht sie ein paarmal durch eine schnell eingeworfene Frage, nickt dann anerkennend und streichelt ihre Hand. Nur als sie ihm erzählt, daß die Zöllner auch hier in der Hütte gewesen seien und alles durchsucht hätten, runzelt er die Brauen. „So eine Frechheit! Was können sie bei dir schon finden?“ „Jedenfalls haben sie festgestellt, daß die Kuh bei mir im Schuppen gestanden hat. Und die zweitausend Mark vom Großvater, von dem sagen sie, das hätte ich das Geld, Toni, mir durch die Schwärzerei verdient.“ Entrüstet schlägt er sich auf die Schenkel. „So eine Narretei! Du hast doch auch den Brief von deinem Großvater, wo er schwarz Auf weiß niederschreibt, daß er dir das Geld hinterläßt.“ „Ja, aber den hätte ich selber geschrieben, Ssgen Sie.“ „Herrgott, da hätte ich da sein sollen! 8 1 Sit Dann starrt er nachdenklich eine Weile vor ch hin, hebt plötzlich den h„Hast du Matte ich was anderes gesagt“, empör 8 5 3 was ist denn los heute mit „Siehst du, ich habe gewußt, dag ich mich auf dich verlassen kann.“ Er wird zärtlicher denn je, lobt sie über den Schellenkönig und rüttelt sie an den Schultern.„Du bist eine, wie man sie selten findet. Auf dich kann man seh Verlassen wie der Himmel auf seine Sterne. Und wegen der Geschichte mußt du dir kein graues Haar wachsen lassen. Es wird keine Suppe so heiß gegessen, wie sie gekocht wird.“ Er lacht und küßt sie auf den Mund.„Das hast du gut gemacht, Lenerl. Die Kuh ist einfach bei dir im Stall gestanden, kein Mensch kann wis- sen, wer sie hineingestellt hat. Siehst du, auf 80 eine schlaue Ausrede wär ich gar nicht ge- kommen.“ Er ist ein Wunderbar Starker Mann, wenn er 50 fließend spricht und seine Worte mit den Händen unterstreicht, Immerzu muß sie ihn Ansehen urid liebhaben. Erst viel später fragt Sie: „Aber sag einmal, Toni, ist denn die Kuh wirklich über die Grenze gekommen?“ In leichtem Unbehagen rührt er die Schul- tern und sucht umständlich in seinen Taschen nach der Pfeife. Endlich hat er sie gefunden und zündet sie an. „Weist du, hin und wieder bring ich halt so ein Stück über die Grenze. Ist ja viel billiger drüben, und man kann ein schönes Geld damit verdienen, Und grad weil du mir das von dem Gütl so schön vorgemacht hast, grad deswegen hab ich mir gedacht, ich muß auch was dazu- bringen, Die Hauptsache ist immer, daß du keinen Namen genannt hast. Dafür kriegst hernach extra noch ein Bußl.“ Nun kann auch Magdalena wieder ein wenig lachen. „Ich hab' soviel Angst gehabt, Toni, du wür⸗ dest mich ausschimpfen.“ „Warum denn? Du kannst ja nichts dafür.“ „Nein, Toni, ich kann wirklich nichts dafür. Aber Was Wird denn jetzt, Toni“ „Tja, das Weiß ich jetzt im Augenblick auch n Das müssen Wir abwarten. Kann sein, daß du vors Gericht mußt. Siehst du, Herzerl, das tut mir so leid, daß ich dir die Suppe ein- aebrockt habe, und ich könnte mir alle Haare 182 9 daß ich dich damit beauftragt Na ja—“ mächtig zieht er an seiner Pfeife Und wölkt sein Gesicht damit ein.„Es wird dir halt dann in Gottes Namen nichts anderes Ubrigbleiben, ais daß du die Wahrheit sagst vor Gericht. Muß ich mich halt ein paar Wochen hineinsetzen ins Gefängnis.“ Bel dem Wort„Gericht“ ist Magdalena 2u- e„Mein Gott“, denkt sie.„Das ist ja furchtbar.“ Aber sofort weiß sie, Was sie antworten 1 155 „Nein. nein, Toni, das kommt gar nicht in Frage. Glaubst du denn, d verraten würde?“ Sie springt auf, geht ein Panrmal auf und ab, die Hände an die häm- mernden Schläfen gepreßt.„Denkst du, daß es recht schlimm werden wird, Toni?“ „Was meinst du, daß schlimm werden wird?“ „Das Gefängnis, meine ich.“ „Ach, Woher denn. Das hört sich ploßg im ersten Augenblick schreckhaft an.“ Ganz groß schaut sie ihn an. „Warst du denn schon drinnen, Toni?“ „Lair Wie kommst du denn darauf? Ich denk mir bloß, daß es zum Aushalten sein wird. Wie man so hört, hat man dort sein regel- mäßiges Essen und seine Schlafstatt und raucht nicht viel zu arbeiten. Aber damit brauchst du dich gar nicht befassen,. So ein großes Opfer könnte ich niemals annehmen von dir.“ a „Warum nicht?“ fragt sie hell und hart.„Ich hab es auf mich genommen und werde es bei mir behalten. Du darfst mich nur nicht ver- gessen, Toni, in der Zwischenzeit, wenn sie mich einsperren. Weißt du, den Glauben an dich, den muß ich haben, sonst könnte ich es doch nicht aushalten.“ Der Mann hat die Pfeife weggelegt und die Hände inemander verkrampft. Tief halt er den Kopf gesenkt, als suche er etwas am Boden, oder als wolle er sein Gesicht verstecken, damit das Mädchen nicht sche, wie ihm das ren Worten. als sie jetzt Lörmlich zusammen, 3 98 1 7 Hand auf seine Schulter legt und mit un- endlich weicher Stimme sagt: daß ich dich jemals g Diebe verliert, desto rößer wächst die Sch 8 e dann machen Wir 28 50 nicht 55 „Wie meinst du?“ 3 „Daß ich für dich ins Gefängnis gehe.“ Wortlos preßt er sein Gesicht in Hre Hand. Vielleicht ist er wirklich gerührt von der Stillen und einfachen Größe, mit der sie bereit ist, ihm ein Opfer zu bringen. Und weil er glaubt, daß er ihr dafür doch etwas Gutes sagen müsse, versucht er, der ganzen Angele- genheit den Stempel der Geringfügigkeit auf- zudrücken. „Unter Umständen“, sagt er,„schaut für dich überhaupt gar nichts heraus, Sie können dir nichts beweisen und müssen dich frei- sprechen.“ „Vielleicht“, antwortet Magdalena.„Ich Will 28 hoffen. Aber in Zukunft, Toni, lassen wir das bleiben, nicht wahr? Es ist unrecht, sonst würden die Zöllner nicht hinterher gewesen Sein, Und alles Unrecht rächt sich einmal.“ „Was heißt da Unrecht, Lenerl? Niemand ist geschädigt dabei, höchstens der Staat. Der Staat aber Für den müssen wir Steuern zahlen, und wenn es ihm paßt, muß man in den Krieg ziehen und niemand darf dann sagen, daß das Unrecht wäre.“ „Ich verstehe das zu wenig, Toni. Und icli möchte dich auch nicht verärgern. Nur— in Zukunft———“ e „Ja, ja, in Zukunft“, atmet er in ihre Hände a hinein und schließt dabei ie Augen. Wenn dieses Mädchen um seine Zukunft wüßte! Ein- mal ist sie gradlinig und mit gefestigten Gren- zen vor ihm gelegen. Nun hat sich alles ver- schoben, seit Magdalena in sein Leben getreten ist. Ein kleines Abenteuer hat er suchen Wol- len, und nun ist viel mehr daraus geworden. Er hat sich mit seinem Herzen an Magdalena verloren und die andere daraus fortgeschoben. Das ist gar nicht einmal schwer gewesen, Weil er die Agnes Störauer nie richtig geliebt ha Nur ihr Reichtum, ihr großer Hof haben ihm die Bilder einer glücklichen Zukunft vor gegaukelt. Je tiefer er sich in Magdale gegen sie in ihm a Anfang noch hatte, Sraut ihm schon doch einmal alles 5 „Männer machen die Geschichte“, sagt ein geflügeltes Wort. Einer hat darauf geantwor- tet:„Und danach sieht sie auch aus!“ Trotz- dem bleibt es aber allgemeine Ueberzeugung, daß die Völker Männer brauchen, militärische und politische Führer, Experten der Technik, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Es wäre einer Ueberlegung wert, ob es genügt, für un- sere Welt, wenn man nur an die Lösung der militärischen und politischen, der finanziellen und wirtschaftlichen Probleme denkt. Meine Tageszeitung bringt in jeder Ausgabe Auf der zweiten Seite eine Spalte:„Köpfe“. Sie zeigt dann das Porträt und die Lebens- beschreibung eines Kernphysikers oder eines Raketenspezialisten, die Würdigung eines Po- litikers, dem es gelungen ist, einen Streik zu ver- hüten, oder einen Wissenschaftler, der die Re- gionen um den Südpol erforscht hat. Das sind also offenbar die Gestalten und Köpfe, die wir brauchen. Von den Müttern, den stillen, wirklichen Müt- tern, die die Völker brauchen, wird weniger gesprochen. Höchstens mal am Muttertag. Was können auch die Mütter schon tun? Sie kön- oοοõο⁰οðοẽ,jů Meiner Mutter Mie oft sah ich die blassen Hände nähen, Ein Stuüche für mich— wie liebevoll du sorgtest Ick sah zum Himmel deine Augen flehen, Ein Wunsch für mich— wie liebevoll du sorgtest Und an mein Beit kamst du auf leisen Zehen, Ein Schutz für mich— ue sorgenvoll du ſRorchtest l Längst schon dein Grab die Winde überwehen, Ein Gruß für mich— ue liebevoll du sorgtest! Detlev von Liliencron nen nicht die Schlagworte herausrufen, mit denen die Menschen angepeitscht, angefeuert, geführt werden. Sie berufen auch nicht Welt- Eonferenzen ein, fassen keine Beschlüsse, stel- len keine Resolutionen auf. Wer aber ein fei- nes Ohr hat, der hört, daß die Welt wohl nach nichts so sehr verlangt und ruft als nach den Mättern. Das Wort, das am meisten gebraucht wird in allen Rassen und Völkern, in allen Spra- chen und Dialekten und Koseformen, ist ohne Zweifel das Wort„Mutter“. Das tun nicht nur die Kinder. Wenn in den Kliniken und Kran- kenhäusern Kranke mit schmerzverzerrtem Munde nach der„Schwester“ rufen, dem hel- fenden, pflegenden, mütterlichen Wesen, dann trifft es dasselbe. Und es ist kein Märchen, daß mancher Soldat mit dem Wort„Mutter“ auf den Lippen im Kriege gestorben ist. Was können denn schon die Mütter helfen in dieser harten Welt? Sie können mitfühlen und mitleiden.„Das ist ja nun wenig“, wirst du sagen,„durchaus passiv und gar nicht maßgeblich für diese Welt“. Wenn man der Ansicht ist, daß diese Menschheit in ihrem Wollen und Handeln auf dem rechten Wege ist, dann allerdings ist Mitfühlen überflüssig. Wer sich aber ein wenig mehr auskennt in dieser Welt, wird um das Leiden der Men- schen wissen. Kannst du dir ausmalen, wie elend ein Mensch ist, der in seiner Zerrissen- heit, in Zweifel und Ausweglosigkeit steckt— und niemand, kein einziges Wesen auf der Erde kennt sein Leid, will sein Leid kennen und mitfühlen? Mutterseelenallein ist er. Der christliche Glaube sagt, daß der Zustand des Menschen so ist, daß man Mitleid mit ihm Wir brauchen die Mütter haben muß. Gott selber hat mit ihm Mitleid und will ihm helfen und ihn trösten.„Ich will euch trösten, wie einen eine Mutter tröstet.“ Womit die Mütter in ihrem Trost-Amt bestä- tigt werden, ein wenig Mithelfer Gottes beim Trösten sein zu dürfen. Die Mütter haben vom Schöpfer eine gute, geheimnisvolle Gabe mitbekommen. Sie ha- ben ein feines Gefühl, ein Ahnungsvermögen, für das, was das Leben schützt, erhält und för- dert. Sie wagen sich nicht so leicht hinaus in das offene Meer der Veränderungen, Experi- mente und Wagnisse. Sie stehen dem Leben in besonderer Weise nahe und ahnen, woher die Gefahr für das Leben kommen könnt Ob die Frauen frömmer sind a, die Mütter religiöser als die V ist schon oft gefragt und untersucht worde Es läßt sich nicht so ohne weiteres entscheiden. Das aber läßt sich sagen, daß die Mütter e dafür haben, was die Welt im sammenhält, daß Gott der„ Lebens“ ist. Der Name des heutigen Son fordert zum Beten auf. Es ist ei des Kalenders, die den Mutter betssonntag der Kirche zu Es ist aber keine Zufälligke läst. it, daß durch die Jahrhunderte hindurch die Maler, wenn sie das Tiefste über die Mütter aussagen wollten, nmenfalle betende Mutterhände dargestellt ha Als sich gegen Kriegsende die en abzu- zeichnen begannen, durch die uns Volk ge- führt werden sollte, da hat der vor wenigen Wochen heimgegangene Dichter Reinhold Schneider in seinen Sonetten die Zeile schrieben:„Allein den Betern kann es noch gelingen Auf irgendwelchen Wegen war das Gedicht zu uns ins Gefangenenlager ge- langt, wo wir Männer und Väter sagen und hungerten und mit unserem Schicksal ran- gen. Es wurde Hunderte Male abgeschrieben und von Hand zu Hand weitergereicht. Und Wir haben daran gedacht, daß jetzt unsere Mütter und die Mütter unserer Kinder daheim die Hände falteten für uns, für unser Leben. Wir haben die Kräfte gespürt, die von diesen gefalteten Händen ausgingen und die über Kontinente hinweg zu uns hinter den Stachel- draht kamen. Von damals her bis heute ist es meine Ueberzeugnug, daß jeder Mensch einen haben muß, der für ihn die Hände aufhebt, daß die Welt furchtbar wäre, ein Grab der Verlassenheit, wenn es niemanden gäbe, der für uns betet. Wir brauchen die Mütter. Johannes Baudis SE. Mutterglück „Zum Geburtstag bitte eine Mufli]“ Foto: Herzog Eine Geschichte aus unseren Tagen von Herta Grandt An den Fenstern des Kaffeehauses rann der Regen wie Spülwasser herab. Manchmal, wenn eine frische Bö gegen die Scheiben schlug, knackte es scharf im Rundfunkgerät, und die sanfte süßliche Musik wurde für Augenblicke unterbrochen. „Nun bist du enttäuscht“, sagte die Frau be- dauernd,„aber Inge liegt mir doch nun einmal Nicht. Wenn sie noch drei oder vier Jahre wäre, meinetwegen. Aber eine Elfjährige, nein, Zu- dem hat sie so etwas Altkluges, Nüchternes. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, sie ist eben so ein richtiges Trümmerkind.“ Sievers blickte abwesend auf die nassen Fensterscheiben.„Natürlich, ein Trümmerkind. Sie haben sie ja auch herausgescharrt als einzig Das Mitleid besiegte den Haß Erzählung von Percy Eckstein Irgendwann in dem für Italien so unglück- lichen Verlauf des jüngsten Krieges hatte man in den Bergen, ein paar Fahrstunden von Rom entfernt, ein Heim für erholungsbedürftige Kinder gefallener Krieger geschaffen, wo diese für ein paar Wochen oder Monate auf Staats- kosten untergebracht wurden. Damit nun auch die Mütter Gelegenheit hätten, ihre Kleinen Wenigstens einmal während dieses Ferienauf- enthaltes zu sehen, wurden eines Tages die Kriegerwitwen eingeladen, mit Autobussen nach jenem Bergstädtchen hinaufzufahren und dort einige Tage mit ihren Kindern zu ver- bringen. Ehe man jedoch dazu kam, ereignete sich kurz nach der Ankunft ein unvorhergesehener Zwischenfall. Der Zufall fügte es nämlich, daß an eben dem Ort, wo sich das Kinderheim befand, auch eine Anzahl englischer Kriegsgefangener unterge- bracht war, die dort bei Bauarbeiten beschäf- tigt wurden. Wie alle Tage, wurden diese Ge- fangenen unter Bedeckung zu ihrer Arbeits- stätte geführt, und sie kamen die Hauptstraße entlang, eben als die Frauen im Begriffe stan- den, den Gasthof zu verlassen und sich zu ihren Kindern zu begeben. Welch eine Begegnung! Da stand, vor der Gasthoftür gedrängt, eine Schar italienischer Kriegerwitwen, von denen jede einzelne ihren Gatten im Kampf gegen die Engländer verlo- ren hatte— dort, in Armeslänge an ihnen vor- überziehend, wehrlose, gefangene englische Soldaten, eskortiert von einer kleinen Wach- mannschaft. Erstaunt blickten die Frauen auf die fremd- artigen Männer in noch nie gesehenen Unifor- men, die da niedergeschlagenen Blickes an ihnen vorbeimarschierten. Was denn das für Leute seien, wollten sie wissen; widerstrebend klärte man sie auf. Was würde in den nächsten Sekunden ge- schehen? Ein scheußlicher, wenn auch begreif- licher Akt der Lynchjustiz? Italienische Frauen im Zorn können fürchterlich sein. Und was Wäre wahrscheinlicher gewesen als ein hem- mungsloser Ausbruch wilder Haß- und Rache triebe bei diesen Witwen, deren britische Ru- geln ihr Lebensglück zerstört hatten? Doch alles kam anders und ungemein über- raschend: Wortlos starrten die Italienerinnen die Engländer an, und indem ihre Blicke von Mann zu Mann streiften, erahnten sie die Not, den Hunger, das Leid dieser trübselig einher- trottenden Gefangenen.* Erst war es eine, dann waren es immer mehr aus der Schar der Frauen, die nach den für die eigenen Kleinen bestimmten Päckchen griffen. Ihre zögernden Hände reichten den fremden Männern da ein Stück Brot, dort eine Süßig- keit, dort wieder etwas mühsam zusammenge- spartes Fleisch. Die erste, die das Schweigen brach, sprach das aus, was sie alle empfanden:„Poveri ra- gazzi, hanno una mamma anche loro!“ „Arme Jungens, auch sie haben eine Mutter!“ Und dann machten sie sich, von ihren er- leichtert aufatmenden Begleitern geführt, hei- teren Mutes als zuvor auf den Weg zu ihren Wartenden Kindern. Den Möttern ins Stammboch Es ist nichts reizender, als eine Mutter zu sehen mit einem Kinde auf dem Arme, und nichts ehrwüurdiger als eine Mutter unter vie- len Kindern. Goethe Mutterstelle vertritt niemand. Marie von Ebner-Esckenbach Das Mutterkerz ist der schönste und unver- Herbarste Platz des Soknes, selbst wenn er schon graue Haare trägt— und jeder hat im Weltall nur ein einaiges solckes Herz. Stifter Ueberlebende, damals,. So was hängt wohl einem Kinde an, wie unsereinem Rußland an- hängt.“ „Nicht gleich bitter werden, Hans.“ Sie legte die schöne weiße Hand besänftigend auf seinen Arm.„Wir fangen ja nun ganz von vorn an. In der neuen Wohnung mit neuen Möbeln, ein ganz neues Leben, nicht wahr. Nur ohne Inge. Ich meine, sie ist im Internat ja auch tadel- los untergebracht, viel besser als bei uns, wo sie sich viel zu oft selbst überlassen wäre, so- lange ich doch noch mitverdienen will. Hörst du, Hans.“ Er nickte und starrte wieder hinaus in den Regen. Ein neues Leben. Eine Frau mit sanf- ten, gepflegten Händen, Weiß Gott, er hatte das alles bitter nötig nach den letzten 15 Jah- ren., Er wollte endlich wieder Mensch sein, die eigenen vier Wände um sich wissen, auf dem eigenen Stuhl sitzen, im eigenen Bett schlafen. Es war höchste Zeit. Und vielleicht hatte die Frau wirklich recht. So eine Elfjährige immer- zu um einen herum, das mochte nicht gut gehen. Als Sievers nach Hause kam, kniete seine Wirtin gerade vor dem eisernen Ofen und ver- suchte, ihn anzuheizen. „Unfug!“ schimpfte Sievers,„wird ja doch nicht warm in der feuchten Bude.“ „Na, ich meinte es gut. Das Mädel ist doch gekommen.“ Richtig, da die Großen ins Examen gingen, durften die Kleinen für ein paar Tage nach Hause, und er hatte ihr neulich ausdrücklich erlaubt, zu kommen. Inzwischen war ihm dies nur wieder entfallen. Während die Wirtin noch sprach, erschien Inge schon in der Tür, mit Mütze und Mantel, den Ranzen unterm Arm. Sie begrüßte ihren Vater kurz und ohne Zärtlichkeit. Dann hockte sie neben Frau Wermann am Ofen nieder und nach einiger Zeit brannten die Holzscheite kni- sternd und gleichmäßig. „Das haben wir im Zeltlager gelernt, voriges Jahr in den Ferien.“ Sievers betrachtete die Tochter eine Weile wortlos, wie sie da herumhantierte mit ihren langen Beinen und den eckigen Bewegungen. Sie hatten sich vor nicht langer Zeit erst kennen gelernt, als er aus der Gefangenschaft kam. Daß sie das einzige, ihm verbliebene Menschenwesen war, hatte an der Fremdheit und Beziehungslosigkeit zwischen ihnen nicht viel zu ändern vermocht. Erst als er sie das dritte oder vierte Mal aus dem Internat ab- holte, um ein paar Ferientage mit ihr zu ver- bringen, war es zwischen ihnen wärmer ge- worden., Sie hatte angefangen, ihn„Vati“ zu rufen, manchmal auch„Väterchen“. Und zum Abschied hatte sie ihm ein selbstgemaltes Bild- chen geschenkt, wie Kinder ihre Sehnsucht ma- len: ein Haus mit Balkon und Gartenzaun. Hinter dem einen geöffneten Fenster sah man zwei Menschen am Tisch sitzen,„Du und ich“. so hatte sie ihm erklärt und ihm dann noch lange beim Abschied zugewinkt. Inzwischen war er aber nun der Frau be- gegnet, die ihm gleich zu Anfang freimütig ge- stand, Kinder lägen ihr nicht, zumal Elfjährige mit solchen robusten Internatsmanieren. „Ich bin hundemüde und möchte gleich ins Betté, sagte Sievers nach dem Abendbrot,„muß auch morgen früh zeitig ins Büro.“ „Macht nichts.“ Inge half Frau Wermann beim Geschirrabräumen und richtete sich da- nach ihren Platz auf dem Sofa. Anderen Tages aß sie mit ihm in einem Re- staurant zu Mittag und hockte, als er nach Büroschluß heimkam, mit einem Buch am Fensterbrett. Thre Selbständigkeit und Anspruchslosigkeit kamen ihm gelegen und verwirrten ihn doch zugleich. Er dachte mehr über sie nach, als ihm eigentlich lieb war, und es bereitete ihm große Verlegenheit, gestehen zu müssen, daß er auch heute abend keine Zeit für sie hatte. „Muß nochmal ins Geschäft“, murmelte er; doch ihr kurzer Aufblick halb über die Schul- ter zu ihm hin, wachsam und unbestechlich, verriet, daß er durchschaut wurde. „Bist du eigentlich gerne im Internat?“ Er warf es hin, um sie nur irgendwie zu unter- halten, bereute aber sogleich die gefährliche Frage. „Gerne? Na ja. Es geht, und es ist ja auch nicht zu ändern.“ Er hörte den unkindlichen, resignierten Ton in ihrer Stimme, den Ton eines Menschen, der zuviel erfahren hatte. Und so trieb es ihn, be- vor er ging, ihr noch etwas zu sagen, ein gutes Wort, einen Trost, irgend etwas. „Schreib mir nachher den Wunschzettel für deinen Geburtstag, und sei nicht bescheiden, hörst du, Ingelein.“ Doch obwohl sie es versprach, wurde er das innere Unbehagen den ganzen Abend nicht los. Auch das milde, überlegene Lächeln der Frau vermochte nicht, wie sonst, ihn zu beschwichti- gen und zu befreien. Als er endlich nach Hause kam, lauschte er eine Weile auf die gleich- mäßigen Atemzüge vom Sofa her. Beim Schein der abgeschirmten Lampe betrachtete er das junge, klare, doch schon von einer frühen Ein- samkeit überhauchte Gesicht. Dann fand er auf seinem Nachttisch den Wunschzettel. In kindlich steilen, doch sorg- fältig gesetzten Buchstaben las er: Zum Ge- burtstag bitte nur eine Mutti. Langsam legte er sich zurück. Seine Augen brannten. Von draußen stieß ein feuchter Nachtwind unruhig gegen die schwarzen Schei- ben. Unruhig und rastlos wie seine eigenen Gedanken. Nach einer Stunde, vielleicht auch nach zweien endlich stand sein Entschluß fest, er hieß Verzicht auf die Frau, mit der er hatte neu beginnen wollen., Dann griff er nach dem Stift und schrieb an den Rand des Wunsch- zettels: Wir wollen uns zusammen eine Mutti suchen. 4 1 0 M ut d 8 2 A 2 Zeit dinn- einer Ainne 2 ⁰ schen 22 Supp Schre dice SHW Beige Da: keing ren, Brüh zugel Zuck. Der Frohsinn der Mutter läſst das Kind gedeihen edanken zum Muttertag/ Von Hedwig Forstreuter Wie wichtig eine gesunde und heitere Mut- ter für ihre Kinder ist, wissen wir alle aus ener Erfahrung. Wir erinnern uns, wie rei- ngslos und glatt das Leben lief, wenn die Wohlauf und guter Stimmung war, erschwert und gehemmt vor sich , wenn Mutter Kopfschmerzen hatte oder in paar 1 gen mußte. Dann der Aufsicht des adliche An- rechtzeitig und or- iten und dem Rest zu reden. Brauchte man gar nicht Bequem und elegant zugleich ist das zweitei- lige Hemdkleid aus Gminder Halblinnen. Zum weißen Material sieht die grüne Pomponborte und die tiefsitzende Gürtelblende besonders Apart aus. Foto: map/ Arthur Rat bei einer Schreibaufgabe, wollte man Pup- Pengeschirr zum Spielen oder hatte man drin- ade Fragen auf dem Herzen— die Mutter Ite überall. Man durfte nicht zu ihr. Oder nun doch, nur für kurze Minuten, und es war Keine Möglichkeit, seine Nöte, Sorgen und Fra- Zen loszuwerden. Aehnlich, wenn auch nicht ganz so drückend, es, wenn wir spürten: Mutter trägt an sie ist betrübt oder müde. Dann 5 ich Unser unbefangenes Kinderwesen ncht bervor, wir wurden selbst unfroh und true und atmeten erst auf, befreit von einer Last, wenn Mutter wieder ein frohes Wort und r: Lachen fend. unvergehlicher Bindruck meiner Kinder- Zeit ist ein Sonntagmorgen mit zwei Freun- innen und Mutter. Wir spielten an zinem Wieserhang und die Mutter der Freun- Zinnen setzte sick: zu uns. Ja, sie setzte sich Wirklich und wahrhaftig zu uns auf die Wiese, Wr blaues Kleid bauschte sich beim Nieder- Setsen lustig um sie hecum, ihr rosiges blondes Gesicht leuchtete über einem weißen Kragen. Jelz san sle in maßblosem Staunen an, denn ich Watte eine vielberchaftigte und rastlos fleißige großes Haus und eine viel- „ige Fawulie zu versorgen hatte. Ich kannte meine Mutter am Fgtisch, die Suppe austei- zend, und arn Herd, Eierkuchen backend. Hinter dom Stopfkerb, wo sie Berge von zerrissener Wäsche bewältigte, am Zuschneidetisch, wie sie 18 Ein . 81 2 mit der Näherin über die kleidsamste Form eil Kinderkittels beriet.— In allen diesen Bildern und Stellungen kannte ich meine Mut- ter— auf einer Blumenwiese mitten unter ihren Kindern hatte ich sie nie gesehen. Heutzutage denken die Mütter natürlicher und freier; sie wissen, daß sie durchaus nichts an Autorität einbüßen, wenn sie mit ihren Findern spielen, als seien die Altersgrenzen Wufgehoben., Sie sind heiter mit ihnen und schenken ihnen das Beste, was eine Mutter ge- ben kann: ihre Zeit und ihr uneingeschränktes Interesse. Lieber lassen sie einmal im Haushalt fkünfe grade sein als bei den Kindern. ad das ist richtig so! 8 Ur Der Garten Sehr hübsch ist ein Exotenstamm mit aus Erfahrung, wie Wenige Blumen einen Raum lich n es draußen noch so regnen und trüb sein, 5 12 gra 7 1 2118 Die Hausfrau lernt nie aus Alkoholische Flüssigkeiten ver zen nicht so schnell enn man den Korken mit Staniolpapier 1 am besten mit einer indem man eine Hand- Wa 1 rmem dar- t, Warmes schüttelt. Mit lau Wasser nachspülen. man holt sich einfach den Frühling ins Zim- mer. Ein richtiger Blumenfreund will nicht al- lein schöne Blumen in Vasen um sich haben, die r nur eine verhältnismäßig kurze Le- bensdauer besitzen. Wer hätte nicht den Wunsch, sich einen richtigen Zimmergarten Anzulegen? Zugegeben, das ist bei den vielfach üblichen kleinen Fensternischen und schmalen Fensterbänken oft gar nicht ganz leicht. Wenn auch in manchen Fällen ein Blumenfenster nicht möglich sein sollte, so reicht es doch fast immer zu einem oder zu mehreren Blumen- tischen, die allerdir in Fensternähe stehen müssen. Sollten Sie gar ein Podest am Fenster haben, dann ist hier der richtige Platz für Ihren Zimmergarten. Ist Ihnen bekannt, daß die meisten Blumen Keine direkte Heizkörperwärme vertragen? Darauf sollte man unbedingt achten. Vielleicht möchten Sie auch einen Miniatur- Steingarten, oder versuchen Sie es einmal mit einem„Exotenstamm“ am Fenster? Dazu Feine Fröhlingsgemöse- einmal anders Blumenkohl„Orly“ Zwei große Blumenkohle in Röschen teilen, wa- Schen, ia Salzwasser mit einem Schuß Essig nicht Zu weick kochen, abtropfen lassen(Brühe zu Suppe verwenden), und mit kaltem Wasser ab- Schrecken. Nochmals gut abtropfen lassen, durch Aiken Eierkuchenteig ziehen und in heißem Fett vehwimmend ausbacken. Gut abtropfen und in heißer Schüssel anrichten. Dazu gesondert Tomatentunke: ein Eßlöffel fkeingehackte Zwiebel mit 40 g Butter leicht ga- ren, 1 EBIöffel Mehl Brühe auffüllen, ein Döschen Tomatenmark da- zugeben, gut durchkochen und mit einer Prise Zucker und Salz abschmecken. Blumenkohl auf italienische Art In eine feuerfeste Schüssel in Scheiben ge- schnittene Champignons und 200 g grobgehackten Zekochten Schinken geben, darauf 2 große abge- Kochte Blumenkohle setzen, das Ganze mit gerie- benem Parmesan überstreuen, mit Butter beträu- eln und überbacken. Blumenkohl und Kalbsnieren 2 Blumenkohle abkochen und auf eine feuerfeste Platte setzen, 8 Tomaten abziehen, in Würfel schneiden und darüberstreuen. 2 Kalbsnieren in Scheiben schneiden, in Butter dämpfen, mit Salz und Paprika abschmecken, ein achtel Liter saure Sahne dazugeben, den Blumenkohl anrichten und mit viel gehackter Petersilie bestreuen. Erbsen mit Pfefferminze 1 kg junge Erbsen wie üblich kochen, aber dem Kochwasser ein Sträußchen Minze beigeben. Ab- gießen(die Brühe evtl. zu gebundener Suppe verwenden), in Butter schwenken und salzen. Erbsen mit Schinken und Tomaten 1 kg Erbsen,/ Pfd. geräucherten gehackten Schinken, 8 geschälte, gewürfelte Tomaten, ½ EB 16ffel feingehackte Zwiebel, 1 Eglöffel gehackte Petersilie, 50 g geriebenen Parmesankäse. In 80 Gramm Butter die Zwiebel angehen lassen, To- maten, Schinken und Erbsen dazugeben, garen, gut abschmecken, heiß zu Tisch geben und mit Petersilie und Parmesan bestreuen. Karotten„sehr fein“ Kleingeschnittene Karotten mit gehackten Zwie- deln in Butter dämpfen, in einer feuerfesten Form anrichten, mit einer Bechamel-Sauce, der dazugeben, mit ½ Liter man etwas Safran beigegeben hat, übergießen, mit geriebenem Käse bestreuen, mit Butter be- träufeln und im Ofen überkrusten. Gebackene Karotten Karotten putzen, in Salzwasser garen, abtrop- ten und erkalten lassen, Danach in Mehl, dann in geschlagenem Ei und zuletzt in Brotbrösel wäl- zen und in Butter goldgelb backen. Versäumnisse an toten Dingen lassen sich Wieder nachholen; was an Kinderseelen ver- sätumt wurde, niemals. Ob die Wohnung einmal Weniger in der Woche staubgesaugt wird, ob die Hähne in Badestube und Küche, das Silber im Kasten und die Fensterscheiben einmal nicht„überholt“ wurden und nicht ganz so blinken wie sie sollten, das ist nicht wesentlich. Aber daß zwischen Eltern und Kindern ein niemals unterbrochenes Vertrauensverhältnis besteht, daß die Kinder wissen: zu den Eltern kann ich mit allen meinen Klagen und Fragen kommen, sie meinen es am allerbesten mit mir, sie Wollen mir helfen und bei ihnen bin ich ge- borgen, dies allein ist wichtig und nötig. m Zimmer am Fenster braucht man ein schönes, knorriges und ver- gabeltes Stück Holunder, Eiche oder Kirsche und etwas Moos. Befestigen Sie diesen Stamm in Ihrem Fenster und bringen Sie daran in Moos gewickelte Töpfe der verschiedensten Kletter- und Schlingpflanzen an, oder sogar eine Orchidee. Aber lassen Sie sich bitte in je- dem Fall von einem Fachmann beraten, damit Sie dauernde Freude an Ihrer Zimmergärtne- rei haben. Ein schicker Anzug für warme Tage: Das schmale schwarze Honankleid erhält eine reizvolle Belebung durch einen Blouson aus naturfarbener Seide, der mit großen Tupfen bedruckt ist. Foto: MR Kürten/ Modell: Gehringer& Glupp Lackte Eva schon die Nägele Nein, Eva ließ ihre Nägel noch„ungescho- ben“, aber es ist doch schon mehrere tausend Jahre her, seit sich zum erstenmal eine Frau die Fingernägel lackierte. Wie fast bei allem, Was wir heute ganz einfach schön oder nicht schön finden, geht die Sitte des Nagellackie- rens auf eine sehr leicht einzusehende Not- Wendigkeit zurück. Die erste Frau, die sich die Finger- und Fußnägel lackierte, war eine Aegypterin, die zur Zeit der Pharaonen lebte. Wenn die Karawanen aus den Oasen auf- brachen, mußten sie bis zum Ziel ihrer Reise mit manchem Sandsturm rechnen, und selbst, wenn sie davonkamen, bedeutete der feine Sandstaub, der im Glast der heißen afrikani- schen Sonne flimmerte, Gefahr genug. Noch so dicht mochten die Gewänder sein, der feine Sand drang durch und setzte sich mit Vor- liebe in die Augenhöhlen und unter die Fin- gernägel der zarten Frauenhände. Doch während der Staub aus den feuchten Augenhöhlen leicht ausgespült werden konnte, setzte er sich im Nagelbett fest und rief tücki- sche und schwer heilende Entzündungen her- Vor. Kein Wunder, daß man sich darum be- mühte, diesem Uebel abzuhelfen,. Die Frauen hHüllten ihre Fuß- und Fingernägel bei Antritt einer Reise in Baumharz ein und schützten so die gefährdeten Stellen auf einfache Weise. Nur sah dieser Ueberzug nicht besonders schön aus. So fand die weibliche Eitelkeit auch bald einen Weg, den mit Harz überzogenen Fingerspitzen einen netten Anblick zu geben. An den afrikanischen Küsten wuchs schon zu damaligen Zeiten eine Farbpflanze, aus de- ren Stengel man einen rotgelben Saft gewann, den man mit Milch versetzte und als Schön- heitsmittel benutzte. Diesen Farbstoff, den man auch als Pulver kannte und mit dem man zum Beispiel den Gesichtern der verstorbenen Pharaonen eine gesunde Farbe zu geben ver- suchte, hieß Henna. Was lag näher, als den rotgelben Pflanzensaft in kleine Behälter ab- dt 7 71 Spaziergang auch im Regen Spazierengehen ist heutzutage ein Luxus, auf den Sie nicht verzichten sollten. 20 Minuten Pro Tag genügen schon. Gehen Sie bitte lang- sam und lassen Sie sich auch von unfreund- licher Witterung nicht abschrecken. Regen ist eines der zuverlässigsten Schönheitsmittel. Wind macht die Haut reaktionsfähig. zufüllen und auf Reisen mitzuführen, um bei Bedarf die Fingernägel rot anzumalen? 1 Jahrhundertelang war diese Sitte verschol- len. Erst in jüngster Zeit, als die abendländi- schen Gelehrten begannen, sich für die alten Kulturen der Menschheitsgeschichte zu inter- essieren, entdeckten die Frauen die Verwen- dung des Henna wieder. Laß dein Kind ruhig /mityaschen“ Sinnvolle Beschäftigungen sind sehr wichtig Kaum hast du das Wasser in der Wanne be- reitet und ein paar Stücke Wäsche hineingetan, so kommt dein kleines Töchterchen angekrab- belt und will„mitwaschen“., Schrubbst du eine Tür, so ist sehr bald eine kleine Hand eifrig dabei, mit der Nagel- oder Zahnbürste die un- teren Regionen der Tür abzuseifen. Die Schuhe werden mit einem Taschentuch auf Hochglanz Poliert— alles, was du ausführst, ahmt ein Fleines Wesen genau nach. Wie in einem Spie- gel siehst du ab und zu die Eigenart deiner Bewegungen in deiner Tochter— so daß du erstaunt bist über ihre genaue Beobachtungs- gabe. Viele Mütter scheuchen unwillig diesen klei- nen hilfsbereiten Geist weg.„Du machst dich naß! Du beschmierst dich mit Schuhkrem! O 58 Die Zahnbürste!“ ada agg Im Zweifelsfalle: Nein! Wir haben manchmal ein ungutes Gefühl bei einer Sache, so eine innere Unruhe, ob es wohl richtig ist, was wir tun.„Es wird schon alles gutgehen“, suchen wir uns dann selbst zuzu- reden und damit unsere mahnenden Gedanken zu unterdrücken. Später allerdings stellt sich in den meisten Fällen heraus, daß es besser gewesen wäre, wir hätten auf unsere innere Stimme gehört. Denn sie hatte recht, und es würde uns manche Unannehmlichkeit und manches Mißgeschick erspart geblieben sein, wenn wir ihr gefolgt wären. Es gibt im Journalismus eine wichtige Be- rufsregel, nach der sich jeder, der seine Arbeit ernst nimmt, richtet. Sie heißt: Im Zweifels- Falle: Nein Wenn man nicht hundertprozentig von der Richtigkeit einer Meldung, von 1 Unantastbarkeit einer Formulierung überzeugt ist, danm sollte man sie lieber Weglassen. Diese Anschauung läßt sich mühelos auch ins Private Leben übertragen. Wir können uns Selbst viel Arger und manche Panne er- sparen, wenn wir nur über das sprechen, Was Wir aus eigener Anschauung Wissen, keine Verdächtigungen weitergeben, die Wir nur „irgendwo gehört haben“ und die Hände von Dingen lassen, die uns nicht ganz geheuer sind. Der Zweifel ist ein guter Ratgeber, und Wir S0llten unsere Ohren nie vor ihm Verschließen, sondern immer dann Nein sagen, wenn Wir von einer Sache nicht restlos überzeugt sind. Natürlich ist das Kind von oben bis unten naßgeplantscht, wenn es mitgewaschen hat und es ist auch voller Schuhkrem. Die Mütter haben in allem so recht! Aber vielleicht ist es doch notwendig, mal ein ganz klein bißchen über den Tatendrang des Kindes nachzuden- ken. Das Kind ist vom Himmel auf die Erde gekommen— heißt es so schön und schlicht, Nun will es die Dinge dieser Erde ergreifen. Es Soll sich ein Leben lang auf der Erde zurecht- finden und später den Lebenskampf bestehen. Ist es verwunderlich, daß es die Dinge, die es bei der Mutter sieht, auch machen will? Du kannst deinem Find keinen größeren Dienst erweisen, als wenn du es gewähren läßt. Mit ein bißchen Ueberlegung gibt es viele Möglichkeiten, um dem Unglück, das das Kind anrichten könnte, aus dem Wege zu gehen. Will es mitwaschen, bekommt es eine Wachs- tuchschürze vorgebunden— die Aermel wer- den aufgekrempelt— es bekommt eine kleine Seife, während du die große nimmst. Das Kind findet diese Vorbereitungen natürlich noch viel aufregender! Zeige du ihm nur ganz richtig, wie die Wäsche gewaschen wird! Du wirst sehen, das Kind ist dir auf einmal nicht mehr zwischen den Füßen— es ist beschäftigt und Vernünftig und du kannst dein Programm ohne Viel Hindernisse abwickeln. Das Kind hat Spaß daran, alles, was du mit großen Gegenständen unternimmst, mit klei. nen zu machen. Rollst du Kuchenteig aus, gib ihm ein kleines Stückchen Teig und lag es mit einer Puppenkuchenrolle auch ausrollen Ver- Wahre die kleine Kuchenrolle ruhig mit deiner großen und gib sie dem Eind erst wieder, Wenn ihr wieder zusammen Kuchen backt. Die Freude am eigenen Besitz veratztat nicht, wena das Kind ihn nicht immer um sic. hat. Durch diese kleinen Aufmerssgamksiten Le- kommt die Tagesarbeit für dez Lind einen fe- wissen Rhythmus— es bakcrlaz echte Bere hungen zu den Gegenständen— zu Zgleiein I 0 ben. Es ist nämlich dustinus Wienttg, dag des Kind dein Leben miaent und sugar eig lein wenig deine Sorgen zeilt, Tin Nad ist keln verspieltes Schoshandchen, sondefit Ein Kiel ner Mensch, der ahes init grogen Eraet treibt Nimm ditesar: Erniet„ernst“, Versuchst da von dem Gesichtspunkt der notwendigen baulichen Arbeiten Se Spiele delnes Kindes zu stevern— ni nig ant Jebrauchagegens:Ande zu beer—, 80 du am viele Brücen schiegenl, auf engt: ter gut g gcher i daa ArwWachsaneridcben Degree en Wird. 1 72 Cnz teig Mering Sport und Spiel Vom einheimischen Sport Fußball Erg. Lig. SV Waldhof Fvgg. 98 Seckenheim Diese Begegnung sollte ursprünglich in Sek- kenheim stattfinden. Die Partner sind jedoch übe reingekommen, das Spiel auf dem Waldhof auszutragen. In der Vorrunde lieferten sich beide Mannschaften einen erbitterten Kampf, der für die 98er die bisher beste Leistung darstellte. Die Gäste werden nach den letzten nervenbelaste- den Spielen am Sonntag bedeutend offener spie- len können und demzufolge auch sicherlich wieder eine ansprechbare Partie bieten. Die Vertragsspieler vom Waldhof gedenken noch mit Vorsicht der großen Gegenwehr, die die 98er geleistet haben, Das Spiel geht ohne Wer- tung für Seckenheim, wird aber trotzdem sehr wichtig genommen, da voraussichtlich dieses Spiel als Vorspiel vor dem Hauptkampf Wald- hof— Ulm, ausgetragen werden wird. Handball SV 07 Seekenheim— Tus Neckarau Mit Tus Neckarau kommt morgen Sonntag ein Gegner, der nicht auf die leichte Schulter Senommen werden kann. Die Mannschaft mufs gleich zu Beginn des Spieles ihr ganzes Können einsetzen, sollen die Punkte in Seckenheim blei- ben. Wir hoffen, daß die Stürmerreihe gleich zu ihrem Spiel findet, um auch einmal in der ersten Spielhälfte mehr als 3 Tore zu erzielen. Finalisten der Meisterschaft gesucht HSV darf sich knappe Niederlage erlauben Duell zwischen KSC und Schalke Die Gruppenspiele zur deutschen Fußball- meisterschaft werden am Samstag mit vier Be- Zegnungen abgeschlossen. Dabei müssen die bei- den Endspiel-Teinnehmer für das Finale am 18. Mai ermittelt werden. Es spielen in Grup- De 1: Hamburger SV— FK Pirmasens in Dort- mund, 1. FC Nürnberg— I. Fe Köln in Berlin; in Gruppe 2: Schalke 04— Karlsruher Se in Hamburg. Eintracht Braunschweig— Tennis- Borussia in Oberhausen. Für den Gruppensieg sind die beiden Spiele in Dortmund und in Hamburg entscheidend. Die Stärkste Position in den Gruppen haben der Hamburger SV und Schalke 04, denen schon ein Unentschieden für den Gruppensieg genügt. Die beiden anderen Treffen sind praktisch pedeu- tungslos und entscheiden nur über die endgültige Placierung. Nordmeister Hamburger SV gilt nach seinen beiden 31-Erfolgen über Köln und Nürnberg Auch in Dortmund gegen Südwestmeister Pirma- sens als Favorit. Es ist aber möglich, daß den Hamburgern in diesem dritten Spiel die schwerste Aufgabe erwächst. Die Stärke des Südwestmei⸗ sters liegt in der Deckung., Torwart Kubsch und Mittelläufer Laag zeichneten sich in den voran- Zegangenen Spielen besonders aus. Hamburgs Mittelstürmer Uwe Seeler steht also vor einer Probe auf Herz und Nieren. Offen bleibt die Frage, wie sich der Pirmasenser Sturm, der Zweifellos nicht die technische Brillanz des Nürn- berger und des Kölner Angriffs hat, gegen die erfahrene Hamburgereckung durchsetzen kann. Der HSV kann sich sogar in Dortmund eine Nie- derlage erlauben, doch darf sie nicht höher als mit einem Tor Unterschied ausfallen. Das Berliner Spiel zwischen dem 1. Fœ Nürn- berg und dem 1. Fe Köln hat viel von seiner Zugkraft eingebüßt. Nürnberg kam aus dem Spiel in Ludwigshafen mit zwei verletzten Spie- lern(Zenger und Morlock) und kann unter Um- Ständen nicht einmal mit stärkster Elf antreten. In der Gruppe 2 stehen Westmeister Schalke 04 und Südmeister Karlsruher Sc mit 4:0 Punkter. Sleichauf an der Spitze, doch hat Schalke das bessere Torverhältnis(13:1 gegen 3:1). Nach den pisherigen Spielen ist die Mehrzahl der Fach- leute geneigt, Schalke die größeren Aussichten einzuräumen. Die Mannschaft ist jung, spielt einen ausgezeichneten Fußball und hat auch große Erfahrung. Allerdings hat der Karlsruher Se den„Knappen“ in den letzten Jahren als Gegner nicht gelegen, Der süddeutsche Meister hat in seinen bisherigen Spielen gegen Tennis- Borussia und Eintracht Braunschweig nicht restlos überzeugt. Er müßte sich schon erheblich stei- Zern, wenn er dem westdeutschen Meister den Weg ins Endspiel verlegen will. Eintracht Braunschweig hofft in Oberhausen in der letzten Begegnung gegen Tennis Borussia Berlin auf den ersten Sieg. Fußballendspiel wiederum in Hannover Das Fußball-Endspiel um die deutsche Meister- schaft der Vertragsspieler wurde vom geschäfts- Tührenden Vorstand des Deutschen Fußball-Bun- des DFB) für den 18. Mai(15 Uhr) nach Han- nover(Niedersachsen- Stadion) vergeben. Die An- setzung erfolgte auf Vorschlag des Spielausschus- es und nach Ubereinkunft mit den beteiligten Mannschaften. Damit geht Stuttgart, das sich be- reits Hoffnungen gemacht hatte, das Endspiel zu erhalten, abermals leer aus,. Hannover war schon im Vorjahr beim 4:1-Sieg Borussia Dortmunds über den Hamburger SV Endspielort. Im Jahre 4955 kämpften an gleicher Stelle Rotweiß Essen und der I. FC Kaiserslautern um den Titel. Die Essener siegten damals mit 478. Wichtige Aufstiegsentscheidung in Waldhof Nach latägiger Unterbrechung setzt die 2. Liga Süd am Wochenende die Punktserie mit vollem Programm fort. Die letzten vier Spieltage müs- sen die Entscheidung über Auf- und Abstieg bringen. Im Mittelpunkt des Wochenendes steht die Spitzenbegegnung zwischen Tabellenführer Waldhof Mannheim und dem Dritten, Ulm 46. Mit zwei Punkten rangieren die Ulmer hinter den Mannbeimern. Eine Niederlage würde ihre Aufstiegschancen gleichermaßen verschlechtern Wie die der Waldhöfer erhöhen. Bei einem Sieg der Mannheimer, denen man das auf eigenem Platz zutrauen kann, wären sie so gut wie in der Oberliga. Eine Niederlage würde indessen keineswegs das Geschick der Ulmer besiegeln, denn der punktgleiche Rivale VfL Neustadt hat bei Borussia Fulda auch noch nicht gewonnen. Die abstiegsgefährdeten Borussen brauchen die Punkte dringend. Die am meisten bedrohten Vereine Singen 04 und Hessen Kassel haben beide zwar Platzvorteil, aber mit Bayern Hof und dem Freiburger FC zwei äußerst spielstarke Gegner. Der mitgefährdete SV Wiesbaden sollte daheim gegen Schwaben Augsburg zumindest für einen Punkt gut sein, Dagegen dürften sich für den ebenfalls im Abstiegssog befindlichen TSV Straubing die Aussichten nach dem Besuch bei der SVgg Neu-Isenburg weiter verschlechtern. Während der Ausgang des Treffens VfB Helm- brechts— ASV Cham offen erscheint, gelten in den weiteren Spielen die Platzbesitzer als Favo- riten(Amicitia Viernheim— Hanau 93 und 1. Fe Pforzheim— SV Darmstadt). Offenburg kann zur Spitze aufschließen In den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Süd, ver- bunden mit der süddeutschen Amateurmeister- schaft, geht es am Wochenende in die dritte Runde. Dabei muß der Spitzenreiter VfB Fried- berg seine Karte beim württembergischen Mei- ster Union Böckingen abgeben. Dies ist eine Harte Probe für Friedberg, denn die Schwaben rechnen sich noch gute Chancen aus. Die Hessen missen sich im württembergischen Unterland auf einiges gefaßt machen. Im zweiten Spiel hat der FV Offenburg Gelegenheit, mit einem Sieg über den Fœ Bamberg zur Spitze aufzuschlie- Ben— ein Vorhaben, das gegen die technisch guten Bayern allerdings des letzten Einsatzes bedarf. Deutsche Amateure schlugen Curagao Deutschland gewann das unter Flutlicht in Gel. senkirchen ausgetragene erste Amateurfußball Länderspiel gegen Curacao nach überlegen ge- kührtem Kampf mit 5:1(2:0) Foren. Deutschlands Elf hatte es gegen die systemlos spielenden und ballverliebten Gäste nicht besonders schwer, um zu einem sicheren Sieg zu kommen. Die Pore schossen: 1:0 Semmelmann(.), 20 Gollnow(40.), 3:0 Matischak(47.), 4:0 Großer(61.), 4:1 Berna- dine(74), 51 Gollnow(87. Minute). Rastatt kann Zweiter werden Mit der Begegnung Fe Rastatt gegen Fe Ra- dolfzell werden am Sonntag die Punktespiele in der ersten südbadischen Fußball-Amateurliga ab- geschlossen. Nach ihren Erfolgen im Pokal gegen SV Waldhof und Fe Freiburg sollten die Rastatter auch gegen den Viertletzten der Tabelle, Fo Ra- dolfzell, einen klaren Sieg herausschießen. Auf- Srund des weitaus besseren Torverhältnisses wür- den die Rastatter dann vor dem Fe Konstanz auf den zweiten Platz kommen. Handball: Frischauf Göppingen in Stuttgart In der Punktserie der süddeutschen Handball- Oberliga ragen am Sonntag die Auseinanderset- zungen zwischen TSV Zirndorf und TSV Ans- bach sowie TSV Zuffenhausen— Frischauf Göp- Pingen besonders heraus. Dabei ist das Bayern- Derby TSV Zirndorf— Ansbach ebenso offen Wie das Duell der beiden Württemberger. Das Kräftemessen zwischen dem süddeutschen Vize- meister Schutterwald und der nordbadischen Nummer 2, St. Leon, läßt leichte Vorteile bei der heimstarken Junkerelf erkennen. Bei Sd Leu- tershausen Tus Hofweiler nimmt die Gast- mannschaft eine krasse Außenseiterrelle ein. Spitzenmannschaften ungefährdet In der nordbadischen Handballverbandsliga stehen die zwei Ersten am sechsten Spieltag vor neuen Siegen, zumal sie es mit Mannschaften der unteren Tabellenhälfte zu tun haben. Die Sd Ketsch ver- lor zwar in der vergangenen Spielzeit in Hand- schuhsheim, dürfte qedoch dieses Mal kaum gefähr- det sein. Birkenau müste den Neuling Hockenheim mit einer deutlichen Niederlage auf die Heimreise schicken. Das erste Heimspiel für 1844 Freiburg Ein verkürztes Spielprogramm bringt der Sonn- tag in der Handball- Verbandsliga Südbaden. 1844 Freiburg hat das erste Heimspiel auf dem neuge- stalteten Sportplatz vor sich und wird dabei mit dem derzeitigen Tabellenzweiten Seelbach eine harte Nuß zu knacken haben., Schon ein Punktge- winn wäre für die stark verjüngte Freiburger Mannschaft, die fast ausschließlich aus Nachwuchs- Kräften gebildet ist, ein Erfolg. Der Neuling Rings heim Will in Offenburg versuchen, verlorenen Bo- den wieder etwas aufzuholen. Dem TV Gottma- dingen ist beim Neuling in Schuttern ein Punkt- gewinn zuzutrauen. Heidelberg ist Favorit im Basketball Vier Heidelberger Mannschaften sind am Wo- chenende an der Endrunde um die deutsche Bas- Kketball-Meisterschaft in Heidelberg beteiligt. Bei den Männern gilt Vorjahrsmeister USC Hei- delberg, der in der Vorschlugrunde am Sonntag gegen Tuspo Göttingen anzutreten hat, mit sei- nen sechs Nationalspielern wieder als Favorit. Der Endspielgegner wird im Spiel Heidelberger TV 46 gegen ATV 77 Düsseldorf ermittelt. Bei etwas Glück könnte es sogar zu einem Heidel- berger Endspiel kommen. Bei den Frauen si- cherte sich der Heidelberger TV 46 in den letz- ten drei Jahren die Meisterschaft. Auch in die- sem Jahr hat die Mannschaft die besten Aussich- ten. ATV 77 Düsseldorf ist der Gegner des Titel- verteidigers im Semifinale. Das zweite Spiel be- streiten der USC Heidelberg und ASV Berlin. 9 Nationen auf dem Hockenheim-Ring 136 Fahrer beim Internationalen DMv- Rheinpokalrennen Mit zahlreichen Welt- und Landesmeistern, 120 Solo- und 15 Gespannfahrerstarts hat der zweite Lauf zur deutschen Motorradmeister- schaft, das internationale DMV-Rheinpokalren- nen, am 11. Mai auf dem Hockenheim-Ring eine hervorragende Besetzung gefunden. In der Nenn- liste überwiegen die Privatfahrer. Als Star gilt der sechsfache britische Weltmeister Geoff Duke, der wie sein Landsmann Dickie Dale in der Halbliterklasse die neueste, hochgezüchtete BMW-RS-Version an den Start bringen wird. In dieser Klasse wird weiter der australische Welt⸗ meister Keith Campell, der deutsche Meister Hil- 1er(BMW), der österreichische Staatsmeister Klinger BMW) und der Engländer Allan(Match- less) zu beachten sein. Das Starterfeld in der Klasse bis 125 cem weist 25 Fahrer auf. Dabei interessiert besonders der Start der ostdeutschen MZ- Maschinen aus Zschopau. Fügner, Lottes und Degner müssen dabei vor allem mit Taveri(Schweiz) auf seiner Werks-Ducat rechnen. In der Klasse bis 250 cem bewirbt sich die gesamte deutsche Spitzenklasse um die Meisterschaftspunkte. Der deutsche Mei- ster Helmut Hallmeier(NSU) wird sich dabei mit seinen Markengefährten Kläger und Heiß, sowie Lohmann und Luttenberger(beide auf Adler) und Degner(MZ) auseinanderzusetzen haben. Ein schwerer Konkurrent dürfte der mehrfache italienische Weltmeister Enrico Lo- Tenzetti auf seiner selbstgebastelten Guzzi sein. Mit einem Erfolg der Norton-Maschinen dürfte in der Klasse bis 350 cem gerechnet werden. Da- bei treffen die Weltklassefahrer Duke, Dale (beide England) und Campell(Australien), sämt- liche auf Norton, aufeinander. Hallmeier(NSU), Kläger(Horex) und Heiß(AgS) gelten als die ersten Anwärter auf die deutsche Straßenmei- Sterschaft. Wie in den letzten Jahren sollte in der Seitenwagenklasse bis 500 cem niemand den BMW-Fahrern den Sieg streitig machen können. Als Favoriten gehen dabei die BMW-Werksfah- rer Schneider/ Strauß in das Rennen. Drei-Etappen-Fahrt mit internationaler Elite Elf der besten europaischen Profis und 28 deut- sche Berufsfahrer bestreiten vom 12. bis 14. Mai die Drei-Etappen-Fahrt des Bundes Deutscher Radfahrer mit Start in Frankfurt und Ziel in Ludwigshafen. TSG Mutterstadt muß 20 kg aufholen Die TS Mutterstadt muß im Rückkampf in der deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Gewicht⸗ heben am Samstag gegen den bayerischen Mei- ster SV Schrobenhausen einen Rückstand von 20 Kilogramm aufholen, wenn sie weiterhin auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hoffen will. Die Bayern konnten diesen Vorsprung in der er- sten Begegnung der Vorrunde vor eigenem Pu- blikum herausholen. Die Pfälzer wollen sich für die entscheidende Begegnung den Schifferstadter Olympiaz weiten im Ringen, den Schwergewicht⸗ ler Dietrich„aòsleihen““ Mutterstadt erwartet von seiner Teilnahme eine wesentliche Verstär- Kung. Boxmeisterschaften der Junioren In Villingen kämpfen am Wochenende die be- sten Juniorenboxer der Amateurverbände Nord- und Südbadens, des Südwestens und Württem⸗ bergs bei den südwestdeutschen Meisterschaften um ihre Titel. Während am Samstagabend die Ausscheidungskämpfe stattfinden, ist die End- runde in allen Gewichtsklassen für Sonntagnach- mittag angesetzt. Die Teilnehmer aus Württem- berg und den beiden badischen Verbänden ste- hen fest, während Südwest die besten Junioren nach einem Trainingslehrgang noch nominieren Wird. Nachwuchs beherrscht Fechtmeisterschaften Von Freitag bis Sonntag kämpfen in Bad Dürkheim die besten Fechter und Fechterinnen der Bundesrepublik bei den deutschen Einzel- meisterschaften in allen Waffen um ihre Titel. Von den Vorjahresmeistern fehlt nur die Zweite der Welt meisterschaft, Heidi Schmid (Augsburg), die sich vorübergehend vom Wett- kampfsport zurückgezogen hat. Seit den vorjäh- rigen Titelkämpfen in Pforzheim dominiert in Allen Waffen der Nachwuchs. Da die Entwicklung der deutschen Spitzenklasse aber noch nicht ab- geschlossen ist, sind auch in Bad Dürkheim hart- näckige Positionskämpfe schon in den Vor- und Zwischenrunden zu erwarten. Joe Brown behält Weltmeistertitel Der 32jährige farbige Amerikaner Joe Brown Verteidigte in Houston(Texas) zum vierten Male seinen Weltmeister-Titel im Deichtgewicht mit Erfolg. Er besiegte den zehn Jahre jüngeren Herausforderer Ralph Dupas in der achten Runde durch technischen k. o. 5 Sonntag, den 11. Mai 1938 220 Stimmen der Meister 10.00 Prof. Dr. Werner Conze, theaters Heidelberg:„Anmerkungen 14.00 Hausmusik Zum deutsch- polnischen 15.00 Nachmittagskonzert Verhältnis“ 10.30 Geistliche Musik s 11.00 Am Sonntag um elfl 90 Ni- nuten Unterhaltungsmusik 13.00 Chorgesang 13.20 Hörfolge über die Geschichte Montag, den 12. Mai 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk. Geschichte: In . Deutschland vor 1914 10.45„Stiefmütterchen“, Sklzzen 8 Über Blumen des Monats Mal 11.15 Lladowꝛ: Volksliedersuite 12.00 Mittagspause mit Musik 14.30 Kl. Unterhaltungskonzert 15.00 Schulfunk. Erdkunde: Obst aus Kalifornien Vienstag, den 13. Mai 1958 9.05 Mit Musik geht alles besser 10.15 Schulfunk. Erdkunde: Obst Aus Kalifornien 10.45 Kleines Konzert 12.00 Mittagspause mit Musik 15.00 Schulfunk: Im Wald: Vom Leben des Baumes 16.00 Nachmittagskonzert 117.00 Alte Meister 17.0 Burg und Herrschaft Justin 8 22.40 Geschichte des Mannheimer National- 17.30„Das war Mama“, Schauspiel 19.00 Schöne Stimmen 20.00 Rundfunk- Sinfonieorchester 22.30 Tanzmusik 0,10 Vom Sonntag zum Montag Musik und Tanz 16.00 Nachmittagskonzert 17.00„Aus dem weiten Wald“ 17.40 De Eisheilige um die weg 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Lustige Musikanten 20.30„22— viel Glück dabei!“ Die Südfunklotterie 21.00 Operettenbummel 2 22.20 Streichquartette Bartéks 23.30 Music zum Tagesausklang gen auf der Alb 18.05 Musik macht gute Daune 20,00 Unterhaltungsorchester 2 5 20.30 in Blinder geht durch die Stadt“ von Heinz G. Deiters 22.20 Orgelmusik durch ein Tem- 5 berament Friedrich 23.05 Südfunk-Tanzorchester 0. Unterhaltungsmus Hockey meisterschaft der Damen beginnt Am Sonntag beginnen die deutschen Hockey. Damen ihre diesjährige deutsche Meisterschaft. 16 Mannschaften bestreiten die Vorrunde. An der Spitze der Auslosung steht der Titelverteidiger und sechsmalige deutsche Meister Harvestehuder THC Hamburg, und den Schluß der Liste bildet Hamburgs zweiter Vertreter Uhlenhorster He, so daß es also durchaus im Bereich der Möglich- keit liegt, daß diese beiden Hamburger Mann- schaften wie schon im Vorjahr wieder das Fi- nale unter sich ausmachen. Weiterhin dürfen sich Westdeutschlands Meister Goldweiß Wuppertal, der fünfmalige deutsche Meister Würzburger Kickers sowie Württembergs Meister Rotweiß Stuttgart und der Rheinland-Pfalz-Meister TG 46 Frankenthal Chancen ausrechnen. Mille Miglia in diesem Jahr als Rallye Die„1000 Meilen von Brescia“, das traditio- nelle italienische Automobilrennen auf nicht abgesperrten Straßen, wird in diesem Jahr in völlig veränderter Form am 21. und 22. Juni ausgetragen, wie der veranstaltende Automobil- club von Brescia bekanntgab. Nachdem die ita lienische Regierung wegen des schweren Unfalls im letzten Jahr, bei dem der spanische Rennfah- rer Marquis de Portago und 13 Zuschauer den Tod fanden, alle Automobilrennen auf Straßen Verboten hat, wird die diesjährige Mille Miglia den Charakter einer Rallye erhalten, Sie führt Als Zuverlässigkeitsfahrt mit Start und Ziel in Brescia über 1575 Km(978 Meilen) vorwiegend über kurvenreiche Bergstraßen und sieht nur einige kurze Geschwindigkeitsprüfungen vor. Die Teilnahme ist offen für Touren- und Grand- Tourismo-Wagen. Hürde für KSC-Handballer Zwei Spiele stehen auf dem Programm der mit- telbadischen Handballverbandsliga, Das wichtigste Treffen steigt zwischen dem Vorjahreszweiten Tschft Durlach und dem derzeitigen ungeschlage- nen Spitzenreiter KSC. Ein Punktverlust der KSc- Handballer käme nicht überraschend. Auch Eggensteins Chancen sind trotz Platzvorteil gegen die verbesserten Beiertheimer nicht allzu rosig. Kultur Hebel-Ausstellung in Karlsruhe Aus Anlaß der 200. Wiederkehr des Ge- burtstages von Johann Peter Hebel veranstal- tet die Stadt Karlsruhe 1960 eine Ausstellung „Johann Peter Hebel— der Dichter und seine Zeit“. Die Stadt will damit das Schaffen des Dichters, der hier den größten Teil seines Lebens verbracht hat, würdigen. In Karls ruhe entstanden seine„Alemannischen Ge- dichte“, sein„Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes“ meisten seiner bekannten Briefe in alle Welt. 250 Filme werden in Mannheim gezeigt Für die Mannheimer Kultur- und Doku- mentarfilmwoche sind 250 Filme aus 20 Län- dern gemeldet. Während der international anerkannten Filmwoche übergibt Ministerial- direktor Professor Dr. Hübinger vom Bundes- innen ministerium die Bundesfilmpreisdoku- mente an 38 Filmproduzenten. Die besten Filme werden mit dem neugeschaffenen gol denen Mannheimer Filmdukaten ausgezeich- net. Der Jury gehören acht internationale Filmfachleute an. F i 1 — 41 Festakt für Brahms in Hamburg Acht verdiente Musiker würden ausgezeichnet Mit einem Festakt gedachte die Freie und Hansestadt Hamburg, des 125. Geburtstages Von Johannes Brahms, An der Feier nahm auger zahlreichen Persönlichkeiten aus Rul- tur, Wirtschaft und Politik auch der Bürger- meister von Berlin, Brandt, teil. Der Ham- burger Bürgermeister Brauer kündigte in sei 1 ner Begrüßungsansprache eine„systematische Pflege“ des Werkes des in Hamburg gebore- nen großen deutschen Tonkünstlers der N02 mantik an. Der Senat der Hansestadt Hat einen Gedenkstein auf dem Grundstück von Brahms Geburtshaus in der Speckstraße 2 gestellt. Außerdem werden auf Anregung der staatlichen Hochschule für Musik Lied-Rom- positionen in Auftrag gegeben, um die„ge- Senwärtig abgerissene Tradition auf diesem Gebiet“ wieder fortzusetzen. Acht Musiker, die sich um das Musikschaf- ten der Hansestadt verdient gemacht haben wurden aus Anlaß des 125. Geburtstages von Johannes Brahms mit der Brahms-Medaille der Hansestadt ausgezeichnet. Bürgermeister Brauer überreichte die Medaillen an den Pia- nisten Robert Casadesus, den e Philipp Jarnach, die Dirigenten Joseph Keil berth, Leopold Ludwig, Hans Schmidt-Isser- stedt, dem Opernregisseur Günther Rennert, den Generalintendanten Heinz Tietjen und die Sängerin Henny Wolff. Die Auszeichnung erhielten bereits Richard Strauß, Hans Pfitz- ner, Jean Sibelius, Karl Böhm, Wilhelm Furt Wangler und Eugen Jochum. Augen auf im Straßenverkehr SUDDbEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Mühlacker Kurzwelle) 522,00 m= 575 KHz 301,00 m= 998 KHz 5 49,75 m= 6030 KHz 8 Sendebeginn: So 5.57, W 4.86 Nachrichten: 12.80. 19.30, 22.00. 0.00, W 5.30, 6.00. 7.00. 8.00. 9.00. 14.185, 18.00 Sport; So 16.30, 18.30. 22.10. Do 22.10. Sa 14.00. 22.15 Elingendes Tagebuch: W 11.30 Zeitfunk: W 12.48, 19.0 Landfunk: So 8.05. W 12.05 Frauenfunk: W g.08. MI 14.20 EKinderfunk: So 14.30. Mo, Mi. Fr 15.30 Sa 15.40 Jugendfunk: Sendung für Kranke: Mi., Fr 10.48 irchliche Sendungen: So 7.00, 8.80 9.00, W 6.05, 7 08. 01 16 45 Heimat: So 13.20. W 5.50. Mo-Fr 17.30 Wirtschaft: Mo, Di. Do, Fr 15.35, D 22.10, Ss 14.45. 814 50, ie, f rn en aue. De, 408 Berühmte Sonlsten; Sburg en kr Cherkassky(Liszt) r Di. br 14.20, 20.45 Radio- Essay„Das Ende des 0 22. Suchmeldungen: Mi. Se 9 55 Sendeschluß: So 110. Mo, Fr 0.18. Di. Mi. Do 4.18. Sa 0.55 Mittwoch, den 14. Mai 1958 geht alles besser 17.00 Musik zum Fünfuhrtee 17.30 Der Schönhengstgau 18.05 Musik macht gute Laune 18.45 Gedanken zum Vatertag 20.00 Suite Frangaise 20.30„Die Tochter des Brunnen- 9.05 Mit Musik 10.15 Schulfunk. Im Wald: Vom Leben des Baumes 10.45 Orchestermusik 12.00 Mittagspause mit Musik 14.20 Frauenfunk 14.35 Melodien von Eugen Bodart 15.00 Schulfunk: Geschichten für die Kleinen 18.00 Konze natungde Sieburg) 22.20 Musikalisches Zwischenspiel 28.00 Orchesterkonzert FPHysik machers“ Hörspiel VTV 17.00 Schulfunk. Erdkunde: Die Landeswasserversorgung 18.45 Leichte Musik z. Feierabend 7.00 Schulfunk. Situation der Wissenschaften: 17.30 Eine kleine Dorfmusik 18.45 Leichte Musik z. Feierabend 20.15„2c 2— viel Glück dabei!“ 17.00 Schulfunk. Geschichte: Ein fahrender Sänger 17.30 Konzertstunde 18.45 Leichte Musik 2. Feierabend 20.30 Zauber der Musik 21.30„„ zum f DEUTSCHES FERNSEHEN GW Södpo dx Sonntag, den 11. Mai 1958 0.05 Konzert zum Sonntagmorgen 14.05 Allerlei von Zwei bis Dres 11.00 us dem alten Rußland J 1.30 Geistliche Musik 2.00 Internationaler Frühschoppen 12.35 Lustige Musikanten 18.10 Unterhaltungsmusik 15.35 Das Jahr im Lied 16.00 Die Musik kommt 18.30 Unvergängliche Musik 21.25 Ständchen und Serenaden 22.20 Für Kenner und Liebhaber Montag, den 12. Mai 1958 Neorealismus“, Luchino vis conti und der italienische Film 21.45 Im Rhythmus der Zeit. 22.30 Leichte Musik am späten Abend Dienstag, den 13. Mai 1958 Die Südfunklotterie 20.45 Jazz- Cocktail 21.30„So sind wir“, Kleines Wer theater— ganz von heute 22.00 Rhythmisches Zwischenspie 22.30 Südfunk-Unterh.-Orchester Mittwoch, den 14. Mai 1958 polnischen Verhältnis“ 22.00 Das Lied 22.20 Film unter der Lupe 22.30 Erwin Lehn und sein Südkunk⸗Tanzorchester 23.40 Notturno 5 Theoretische deutsch- und seine„Biblischen Ge schichten“. Von Karlsruhe gingen auch die