nt clcey. chaft. N der diger nuder bildet H glich⸗ Lann- S Fi- a Sich ertal, urger weiß G 48 2 litio⸗ nicht r in Juni Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Obil- ita falls Nr. 75 Montag den 12. Mai 1958 10.58. Jahrgang Nah- den agen iglia Führt 2 in Se- l ung eine des ines 118 Ge- Ben Ge- die Jelt. t Ku- An Hal 1a l- 128 Ku- ten 301 ich- ale DAS WICHTIGSTE VOM SPORT Fußballendspiel: HSV— Schalke Das Endspiel um die deutsche Fußball- meisterschaft ist in diesem Jahr wiederum eine Angelegenheit des norddeutschen und des westdeutschen Meisters: Der Hambur- ger SV und der FC Schalke 04 treten am kommenden Sonntag im Niedersachsen- Stadion in Hannover zum Kampf um die „Victoria“ an. Die süddeutschen und süd- westdeutschen Mannschaften vergaben ihre letzten Chancen. Der Südmeister Karls- ruher S mußte sich in Hamburg dem konditionsstärkeren FC Schalke 04 klar mit 0:3 beugen, während der Südwestmei- ster FK Pirmasens in Dortmund dem HSV einen knappen 2:1-Sieg überlassen mußte. Die anderen Spiele hatten für die Tabelle keine Bedeutung mehr. In Berlin schlug der 1. FC Nürnberg den 1. FC Köln 4:3 und in Oberhausen behielt Eintracht Braunschweig mit 8:3 über Tennis Borus- sia klar die Oberhand. Vor nur 45 000 Zuschauern rollten auf dem Hockenheimring spannende Rennen ab, bei denen der Engländer Duke in der Halbliterklasse zu seinem ersten BMwWꝛ- Sieg kam. Die übrigen Sieger: 125 cem: Brehme(Leuna) auf Mz; 250 cem: Kassner (Schwabhausen) auf NSU; 350 cem: Camp- bell(Australien) auf Norton; Seitenwagen: Camathias/ Cecco(Schweiz) auf BMW. Toto-Reihe: 2, 2, 2, 2, 1, 0, 1, 1, 1, 0, 1, 0. Lotto-Reihe: 2, 7, 25, 32, 36, 38(27). Frankreich über Hinrichtungen empört Tapferkeitsauszeichnung für die drei Soldaten— Vier Tote in Paris Paris(dpa /Korr). Die von der algerischen Befreiungsfront FLN) in Tunis bekanntge- gebene Verurteilung und Hinrichtung von drei Französischen Soldaten wegen„Folterungen, Vergewaltigungen und Morde an der Zivil- pevölkerung“ haben in der französischen Of- kentlichkeit allgemeine Empörung ausgelöst. In zuständigen politischen Kreisen wird er- klärt, diese Hinrichtungen stünden im ein- deutigen Gegensatz zu den Genfer Konven- tionen. Wenn kämpfende Soldaten in Gefan- genschaft gerieten, könne die Gewahrsams- macht sie auch wegen gemeiner Verbrechen nur dann aburteilen, wenn vorher das Rote Kreuz verständigt worden sei und sich ber- zeugt habe, daß das Verfahren rechtmäßig sei. Ebenso müsse für die Verteidigung der An- geklagten gesorgt sein. Auf keinen Fall dürf- ten, Wie es beim Fall der drei Soldaten Offen- bar vorgekommen sei, Hinrichtungen als Re- Pressalien vorgenommen werden. Die drei Französischen Soldaten sind inzwischen von den französischen Militärbehörden ausgezeich- net worden. Wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte, ist den„drei ermordeten französischen Soldaten“ nachträglich die Mi- litärmedaille verliehen worden. Bel einer wilden Schießerei in Ostparis ka- men in der Nacht zum Sonntag vier Nord- Afrikaner ums Leben. Drei andere wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Schauplatz der blutigen Auseinandersetzung zwischen Nordafrikanern war eine kleine Bar in der Gegend zwischen Bastille und Roquette, die früher als„Apachen-Viertel“ ein Schlupf- Winkel der Pariser Unterwelt war. Sechs Nord- Afrikaner drangen mit gezückten Pistolen in das Lokal ein und verlangten Geld. Der Wirt und die Gäste holten ihre Brieftaschen heraus und zahlten, als plötzlich jemand„Polizei“ rief. Im nächsten Augenblick knallten die Schüsse, und die Angreifer verschwanden blitzartig auf der Straße. Die Polizei kämmte das Stadt- viertel sofort durch, vermochte aber keine Spur der Mörder zu entdecken. Bayar beendete Staatsbesuch in Bonn Der türkische Gast ist von Deutschland beeindruckt— Herzlicher Empfang in Ludwigshafen Ludwigshafen(dpa). Der türkische Staatspräsident Celal Bayar hat am Wochen- ende den dreitägigen offiziellen Teil seines Staatsbesuches in Bonn beendet. Am Sonntag- vormittag traf er mit einem aus elf Wagen bestehenden Sonderzug in Ludwigshafen ein, um die Badischen Anilin und Soda-Fabriken (BASF) zu besichtigen. Bayar hatte bereits in Ankara darum gebeten, den Besuch dieser Werke auf das Programm seiner Deutschland- reise zu setzen. Der Vorsitzende des Vorstandes der BASF, Prof. Dr. Carl Wurster, begrüßte den hohen Gast auf dem mit Blumen und den Flaggen beider Nationen geschmückten Werkbahnhof der Firma mit herzlichen Worten. Bayar er- Widerte, daß der bisherige Verlauf seiner Reise durch die Bundesrepublik ihn tief be- eindruckt habe. Er fühle sich in Deutschland Wie zu Hause. Nach der Besichtigung der Werksanlagen ließ er sich über den Bau einer Stickstoffanlage unterrichten, die von der BASF im Aliktrag der türkischen Stickstoffgesell- schaft zwischen Ankara und Ismir errichtet Wird. 8 Bonn schaltet dus Bundesverfassungsgericht ein Streit um Volksbefragung verschärft sich— SPD: Regierung täuschte die Bevölkerung Hamburg(dpa). In der innenpolitischen Auseinandersetzung um die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen beginnt ein neuer Abschnitt. Auf Antrag der Bundesregie- rung soll das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Anfang der Woche darüber ent- scheiden, ob eine einstweilige Verfügung gegen das von der Hamburger Bürgerschaft(Land- tag) beschlossene und am Wochenende ver- kündete Gesetz über eine Volksbefragung un- ter der Hamburger Bevölkerung zur Atom- bewaffnung möglich ist oder nicht. Ein Sprecher des Bundespresseamtes in Bonn, der diese Absicht der Bundesregierung bekanntgab, wies noch einmal auf die Schrei- ben des Bundeskanzlers an die Regierungs- chefs von Hessen, Bremen und Hamburg hin, in denen Adenauer vor kurzem bereits Gegen- schritte der Bundesregierung für den Fall an- gekündigt hatte, daß diese Länder über die nach Ansicht der Bundesregierung verfas- sungswidrigen Volksbefragungen beschließen sollten. Die SPD hingegen, deren Antrag auf eine Volksbefragung im gesamten Bundesgebiet über die atomare Aufrüstung dem Parlament vorliegt, ist entschlossen, diese Frage erneut und in aller Kürze vor den Bundestag zu bringen. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer be- zeichnete das am Wochenende als erforderlich, Weil aus verschiedenen Erklärungen der Re- gierung und vor allem des Bundesverteidi- gungsministers klar erkennbar geworden sei. daß Parlament und Volk ü! er den Stand der Verhandlungen und En zur Atom- rüstung falsch informiert Ein Sprecher der SPD-Fraktion warf der Bundesregierung ebenfalls die deutsche vor, Offentlichkeit mit ihrem Fahrplan für die Atombewaffnung getäuscht zu hab Er bezog sich wie Ollenhauer auf ein Interview von Minister Strauß, in dem offer werde, daß die neue strategisc Lai vom Stän- gungskonzeption bereits am 1. digen NATO-Rat gebilligt wurde. 1 regierung habe dagegen den Eind als wäre noch keine Entscheic und erst die Außenminister in Würden sie herbeiführen. Die Kop ner NATO- Konferenz habe sich jedoch nicht mehr mit diesem Thema befaßt. Da nun inzwis n unter Ausschluß der Offentlichkeit vollend Tatsachen geschaffen worden seien, werde 8 SPD den Kampf gegen die Atombewaffnung noch stärker vorantreiben. Strauß lehnt SPD-Verteidigungsplan ab Das von den SPD- Sprechern kritisierte In- terview des Bundesverteidigungsministers er- schien am Samstag in der„Kölnischen Rund- schau“. Strauß nennt darin den vom SPD- Parteivorstand ausgearbeiteten Plan für eine Verteidigungspolitik, der dem SPD-Parteitag in Stuttgart vorgelegt werden soll, einen „sachlich unbrauchbaren Kompromiß“, der nichts mehr mit militärischer Landesverteidi- gung zu tun habe. Die SPD-Planung beruhe auf dem Irrtum, als ob die Bundeswehr ein Gegenstück zur Volksarmee der Sowietzone ie Bundes- 8 8 Kt, 13 Chruschtschow nahm Eisenhower-Vorschlug un Sachverständige sollen Atomkontrolle erörtern — Die alte These vom Ende des Kapitalismus Moskau(dpa). Der sowzetische Minister- präsident Chruschtschow hat sich mit dem Vorschlag Präsident Eisenhowers einverstan- den erklärt, wonach eine Gruppe von techni- schen Sachverständigen gebildet werden soll, um zu prüfen, welche Kontrollen für ein Ver- bot von Kernwaffenversuchen notwendig und möglich sind. Eisenhower hatte diesen Vor- schlag am 28. April in einer Note an die sowie- tische Regierung unterbreitet. Die Antwort Chruschtschows wurde am Wochenende in Washington überreicht. Nach dem von der sowjetischen Nachrichten- agentur TAsSs verbreiteten Text der Antwort- note hat der sowjetische Ministerpräsident sein Bedauern darüber ausgedrückt, daß Eisen- hower in seinem Schreiben den sowietischen Vorschlag zur Einstellung aller Kernwaffen- versuche nicht beantwortet habe. Eine allge- meine Einstellung von Kernwaffen versuchen Würde die Sowjetunion und ihre Verbündeten im Warschauer Pakt gegenüber den USA und anderen NATO- Staaten in eine ungünstige Lage bringen. Der Grund dafür sei, daß die Sowjetunion weniger Kernwaffenversuche un- ternommen habe als die USA und Großbritan- nien. Dennoch habe did Sowjetunion ihre Ver- suche eingestellt, um damit den ersten Schritt zu tun. Da Präsident Eisenhower es als sehr Wichtig erachte, daß Fachleute sich mit den zu einer Beendigung des„Atom- Wettrüstens“ technischen Details befassen, die notwendig sind, um die Einstellung von Kernwaffen ver- suchen zu kontrollieren, sei die Sowjetunion trotz aller Bedenken bereit, auch diesen Weg zu versuchen. Auf einem Empfang der tschechoslowaki- schen Botschaft in Moskau erklärte Chru- schtschow, die Sowjetunion wünsche eine Gipfelkonferenz„ebenso sehr, wie dies der Westen tun solle“. Die Verhandlungen müß- ten jedoch auf gleichberechtigter Grundlage stattfinden, damit die Interessen aller Part- ner berücksichtigt würden. Westliche Korre- spondenten waren zu diesem Empfang nicht eingeladen, Nach Berichten kommunistischer Journalisten sagte der Ministerpräsident, die Sowjetunion könne, wenn es notwendig sei, in einer Atmosphäre der Spannung leben. „Wir haben Nerven so hart wie Stahl. Man kann von uns alles haben, aber man kann uns niemals einschüchtern. 40 Jahre lang hat man dies versucht, aber niemals erreicht.“ Chruschtschow erklärte, der amerikanische Außenminister Dulles wünsche die Liquidie- rung der Sowietzonen-Republik.„Dies ist un- möglich. Es ist verrückt. Wir legen unsere Köpfe nicht auf den Hackklotz.“ In einem Bericht, den er dieser Tage bei einer Sitzung des Zentralkomitees der so- Wjetischen KP verlas, hat Chruschtschow seinen Landsleuten wie schon bei früherer Gelegenheit eine Erweiterung der Konsum- güterindustrie zugesichert und eine Produk- tionssteigerung auch auf anderen Gebieten angekündigt, die das amerikanische Wirt- schaftsvolumen bald in den Schatten stellen Werde, 8 8 Der Ministerpräsident wiederholte seine Alte These, daß der Kapitalismus zum Ster- ben verurteilt sei. Wenn wir erst einmal den Produktionsstand der Vereinigten Stasten er- reicht haben, werden wir uns deshalb nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir wer- den dann um so schneller vorangehen, die Wachstumsrate unserer Produktion noch ver- grögern und den sozialen Wohlstand erhöhen. Wir Kommunisten erklären: Der Kapitalis- mus wird absterben, wie auch alles andere absterben wird, wWas sich selbst überlebt hat. Der Kapitalismus hatte den Feudalismus ab- gelöst, weil er fortschrittlicher war. Heutzu- tage ist der Kapitalismus im Abstieg begrif- fen und muß der neuen, fortschrittlicheren sozialistischen Gesellschaftsordnung Platz ma- chen. Wir sind davon überzeugt, daß die aus- beutende Klasse überall gestürzt wird, und daßz Bedingungen geschaffen werden, die die Möglichkeit eines Krieges ausschalten“ Friedlicher Wettbewerb der beiden Systeme Mit dem) ständigen Machtzuwachs der so- Zzialistischen Kräfte und durch die Tatsache, dag die Sowjetunion, China und andere so- Zzialistischen Länder zu einem Lager vereinigt seien, bilde die wirtschaftliche Entwicklung der sozialistischen Länder einen der Haupt- faktoren im Kampf gegen den Kapitalismus. „Wir sind jetzt in eine Phase im Kampf zwischen Arbeit und Kapital. zwischen So- zialismus und Kapitalismus eingetreten, in der das Gleichgewicht der Kräfte zwischen ihnen durch einen friedlichen Wettbewerb entschieden wird. Dieser Wettbewerb dient als Beweis, welches der beiden Systeme besser ausgerüstet ist, und seine produktiven Kräfte zu entwickeln.“ Besuch Woroschilows Moskau reagiert auf Laibacher Kongreß sauer — Soll Tito isoliert werden? Belgrad(dpa /Korr). Der Besuch des so- Waetischen Staatsoberhauptes Woroschilow in Jugoslawien ist am Sonntag nach amtlicher Belgrader Mitteilung verschoben worden. Ein neuer Termin für den Staatsbesuch, der An- fang dieser Woche stattfinden sollte, wurde nicht genannt. Die jugoslawische Nachrichten- agentur Tanjqug und der Belgrader Rundfunk teilten, ohne Einzelheiten anzugeben, lediglich mit, die Verschiebung des Besuches sei im zugosla wischen Außenministerium bekannt ge- worden, Die Vermutungen, daß der Besuch nicht stattfinden werde, hatten sich am Wochenende verstärkt, nachdem der sowzetische Botschafter Samtschewski aus Moskau nach Belgrad zu- 5rückgekehrt war. Im Anschluß an den Lai- bacher Parteikongreß der jugoslawischen Kom- munisten, an dessen Beschlüssen die Sowiet- union und andere Ostblockstaaten heftige Kritik geübt hatten, war der sowjetische Bot- schafter zur Berichterstattung nach Moskau gereist. Man nimmt an, daß er mit dem Auf- trag nach Belgrad zurückgekehrt ist, den so- Wietischen Staatsbesuch abzusagen. Nach einer gemeinsamen Verlautbarung vom 9. April war Woroschilows Besuch in Jugo- slawien als eine Entgegnung auf Titos Staats- besuch in der Sowjetunion 1956 festgesetzt ge- wesen. Von jugoslawischer Seite waren auch nach dem Laibacher Parteikongreß und den damit verbundenen Mißfallensäußerungen des Ostblocks gegen die jugoslawischen ideologi- sein solle. Dabei müsse die Bundeswehr zu- sammen mit den übrigen NATO- Streitkräften ein Gegengewicht zu den Armeen der So- Wzetunion und ihren Satelliten bilden. m Interview gibt Strauß dann einen über die Umrüstung der NATO- Streitkräfte. Die Grundlage dafür bilden nach seinen Worten Pläne, die in einem Dokument mit der Bezeichnung„Me 70“ enthalten sind. Es wurde auf der letzten Tagung der NATO- Verteidigungsminister angenommen, Darin ist festgelegt, welche Verteidigungsstreitkräfte und welche Bewaffnung notwendig sind, um Angesichts des veränderten Rüstungsbildes in der Roten Armee weiterhin den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Die Grundlage bildet der grundsätzliche Beschluß der NATO Regierungschefs vom Dezember 1957, allen NATO- Streitkräften taktische Atomwaffen zur Verfügung zu stellen und Abschußbasen für Mittelstreckenraketen in Mitteleuropa anzu- legen. Strauß unterstrich, daß er bei der An- nahme des„MC 70“ durch die NATO-Vertei- digungsminister für die Bundesrepublik Vor- behalte wegen der wirtschaftlichen, finanziel- len, technischen und personellen Ronsequen- zen gemacht habe. Volksbefragung ein„Rohrkrepierer“ Auch auf verschiedenen Landesparteitagen und Konferenzen bildeten Atombewaffnung und Volksbefragung am Wochenende die Hauptthemen. Der Landesparteitag der FDP von Rheinland-Pfalz verpflichtete alle Glie- derungen der Partei im Lande, jede Art von Volksbefragung zur Atombewaffnung aus ver- kassungsrechtlichen und politischen Gründen grundsätzlich abzulehnen. Auf dem Landes- Parteitag des GB/BHE Niedersachsen bezeich- nete der Bundesvorsitzende von Kessel den SPD-Plan zu einer Volksbefragung als einen „Rohrkrepierer“. Es wäre sinnvoller, wenn die SPD die Frage der Auflösung des Bun- destags gestellt hätte. Die zentrale Bundes- jugendkonferenz der IG Druck und Papier befürwortete alle Maßnahmen, die eine ato- mare Ausrüstung der Bundeswehr verhin- dern können. Sie forderte den DGB-Bundes- Vorstand auf, in diesem Sinne mit allen de- mokratischen Kräften gleicher Auffassung zu- sammenzuarbeiten. Prag zahlt keine Wasserstraßengebühr Braunschweig(dpa). Zwei tschecho- Slo„akische Frachtkähne passierten am Wo- chenende die Zonengrenze auf dem Mittelland- kanal bei Rühen, ohne daß sie von den So- wjetzonenbehörden genötigt wurden, die neue Wasserstraßengebühr zu bezahlen. Der Inter- zonenschiffsverkehr hat sich seit Einführung dieser Gebühr am 5. Mai am Wochenende zum erstenmal wieder belebt. Bereits am Freitag hatten zehn Schiffe auf Anweisung ihrer Ree- dereien die hohen Gebühren in Kauf genom- men und waren auf dem Mittellandkanal in Richtung Berlin über die Zonengrenze gefah- ren, Uber 70 Motor- und Schleppkähne warten dagegen die Entwicklung noch ab. Auf der Mittelelbe war der Schiffsverkehr nach wie vor sehr mäßig. Seit Inkrafttreten des Wasser- Zolls haben erst sieben Schiffe aus der Bun- desrepublik die Zonengrenze stromauf pas- siert. 14 Schiffe aus dem Bundesgebiet liegen bei Schnackenburg noch vor Anker. in Belgrad verschoben schien Konzeptionen alle Vorbereitungen für den Empfang Woroschilows getroffen worden. Man war von jugoslawischer Seite dabei von der Vorstellung ausgegangen, daß die durch den Laibacher Parteikongreß der jugoslawi- schen Kommunisten erneut bestätigten so- genannten ideologischen Meinungsverschie- denheiten die staatspolitischen Beziehungen Jugoslawiens zur Sewietunion und den ande- ren Ostblockstaaten nicht beeinflussen dürften. In dieser Sicht war der schon vor dem Kon- greg von Laibach vereinbarte Besuch des 80. Wjetischen Staatsoberhauptes nicht als eine Partei angelegenheit, sondern als ein Staats- besuch angesehen worden. Nach Ansicht Belgrader Beobachter ist durch die Absage des Besuchs eine neue Lage ent- standen. Damit ist nach Auffassung der Be- obachter bewiesen worden, daß es in Moskauer Sicht keine Trennung zwischen ideologischen Gegensätzen und staatlichen Beziehungen in- nerhalb des Ostblocks gibt. Diese Auffassung wird von den jugoslawischen Kommunisten Als gefährlich für die internationale Solidarität der sozialistischen Länder und der kommu- nistischen Parteien abgelehnt. Der Kongreß der jugoslawischen Kommuni- sten in Laibach endete mit einer einstimmigen Bestätigung der unabhängigen jugoslawischen Parteiideologischen Linie und mit einem Be- Kenntnis zur sozialistischen Solidarität und zur Bereitschaft zu einer Weiteren gleichbe⸗ rechtigten Zusammenarbeit mit allen kommu- nistischen Parteien und allen sozialistischen Ländern. Fritz Schäffer wird heute siebzig „Mit stiller Wehmut scheide ich von dem Amt, dem ich acht Jahre meine beste Ar- beitskraft mit dem Ziel gewidmet habe, die finanzielle Ordnung aufzubauen und zu er- halten und damit die Stabilität des Haushalts und der Währung zu sichern“. Doch nicht nur mit Wehmut, wohl auch mit einigem Groll im Herzen verließ Fritz Schäffer, der Vielum- Strittene, im vergangenen Oktober das Bon- ner Finanz ministerium, um nach des Kanzlers Willen das Justizministerium auf der Rosen- burg zu beziehen. Auf den Vizekanzlerposten, der ihm damals als„Entschädigung“ gewinkt hatte, mußte er verzichten. „Ich habe nicht mehr das Vertrauen des Kanzlers besessen“, sagte Schäffer,„weil ich bei der Industrie nicht beliebt gewesen bin.. Nun— seine Finanzpolitik der stren- gen, hortenden Sparsamkeit hat ihm mehr Gegner als Freunde gemacht. Aber den per- sönlichen Respekt versagte dem Manne, der fuchsschlau, doch auch wie ein Löwe und mit dem Mut zur Unpopularität um seine Sache zu kämpfen wußte, niemand.„Ich wetze mich An Ihrem Mann wie ein Messer am Schleif- Stein, und das erhält jung“, lautete einmal die Antwort Konrad Adenauers auf Frau Schäffers Frage, wie der Kanzler sich eigent- lich so frisch erhalte. Dem einstigen bayerischen Verwaltungs- beamten und Mitbegründer der CSU waren Finanzprobleme nicht neu, als er 1949 sein Undankbares Amt in Bonn übernahm: Er hatte auf dem gleichen Posten schon von 1931 bis 1933 in München gesessen. Als Vor- sitzender der mit dem Zentrum verbundenen Bayerischen Volkspartei gehörte er damals zu den einflußreichsten Politikern Süddeutsch- lands. 1933 wurde er zweimal in Schutzhaft genommen und nach dem Stauffenberg-Atten- tat vom 20. Juli 1944 ins KZ Dachau gebracht. Nach dem Zusammenbruch dann ernannten ihn die Amerikaner zum Chef der ersten bayerischen Nachkriegsregierung, aber Schaf- ler mußte das Münchner Ministerprasidium schon nach wenigen Monaten wieder räumen, Weil er(nach Ansicht der Besatzungsmacht) zuviele politisch belastete Fachleute beschäf- tigt hatte. Später, nach seinem großen Come- Hack als Bonner Finanzminister, hat der hart- näckige,„tyrannische“ Verhandlungspartner, der aus dem Gedächtnis spaltenlange Zahlen- Kolonnen hersagen konnte, den Alliierten ih- ren Fehltritt nach Kräften„heimge zahlt“ Ulrich Kordt Gomulka billigt Moskaus Intervention Eingreifen in Ungarn war korrekt— Kadar: Oder-Neiße-Grenze unantastbar Budapest(dpa). Der polnische Partei- Sekretär Gomulka und sein ungarischer Kol- lege Kadar betonten am Wochenende in einer öfkentlichen Kundgebung in der Budapester Sporthalle vor etwa 4000 Parteifunktionären und mitgliedern sowie Angehörigen des ungarischen kommunistischen Jugendverban- des, daß sie innerpolitisch einen entschlosse- nen Kampf gegen den„Revisionismus“ und außenpolitisch gegen die„Bedrohung des Friedens durch die deutsche Wiederaufrü- stung“ führen wollen. Gomulka billigte auch die sowjetische Intervention während der ungarischen Revolution im Herbst 1956, und Kadar bezeichnete die Oder-Neiße-Linie als unantastbar. Der ungarische Parteisekretär erklärte auch, daß Ungarn den Rapacki-Plan obne Einschränkung unterstütze. Beide Parteiführer kamen auch auf die Meinungsverschiedenheiten zu sprechen, die zur Zeit des Volksaufstandes in Ungarn ihre beiden Parteien trennten. Kadar erklärte, daß diese Meinlungsverschiedenheiten jetzt im we- sentlichen beseitigt seien. Zwischen beiden Parteien bestünden brüderliche Beziehungen, die von keiner Seite mehr gestört werden Kköngten. Gomulka betonte, es sei ein Unglück gewesen, daß eine Bewegung, die begonnen habe, um Fehler zu korrigieren, in offene Gegenrevolution umgeschlagen sei. Dadurch sei nicht nur für Ungarn eine große Gefahr entstanden.„Wir betrachten daher die Ent- scheidung der Sowjetunion, den Kräften des Sozialismus in Ungarn zu helfen, als korrekt und notwendig“, erklärte er. Scharfe Antwort Diefenbakers an Moskau Die sowjetische Haltung ist beunruhigend Ottawa(dpa). In einer recht scharf formu- lierten Antwort an den sowjetischen Minister- Präsidenten Chruschtschow bezweifelte der kanadische Ministerpräsident Diefenbaker den Wert einer einseitigen Einstellung der Kern- Wwaffenversuche durch die Sowjetunion, wenn Moskau nicht bereit sei, konkrete Abrüstungs- übereinkommen folgen zu lassen. Die kanadische Antwort wurde heute früh in Ottawa veröffentlicht. Darin schreibt Die- fenbaker, die Erhaltung des Friedens sei von solcher Wichtigkeit für die Menschheit, daß eine einseitige und bedingte Einstellung der Kernwaflenversuche kein annehmbarer Ersatz für internationale Ubereinkommen sein könne. Diefenbaker erklärte, er habe zunächst ge- hofft, die sowjetische Erklärung sei„der Be- ginn einer ehrlichen Bereitschaft zu Uberein- kommen auch auf anderen Gebieten des Ab- rüstungsproblems“. Um so enttäuschender und beunruhigender sei deshalb die Haltung der sowjetischen Regierung in der Diskussion des Sicherheitsrates über eine internationale In- spektion der Arktis gewesen.„Persönlich kann ich die Haltung der Sowjietregierung im Si- cherheitsrat und den versöhnlichen Ton Ihres Briefes an mich nicht in Einklang bringen,“ Uble Machenschaften der SED München(dpa). Um den Aufbau der Bundeswehr zu stören, ist die SED der So- Wjetzone auf einen neuen Propagandatrick verfallen. Seit einigen Tagen werden aus der Sowjetzone Briefe an die Heimatanschriften verheirateter Bundeswehrangehöriger ver- sandt, die als Absender Frauennamen tragen. Nach Mitteilung der Presseabteilung des Wehr- bereichskommandos VI täuscht der Inhalt die- ser Briefe ein ehewidriges Verhältnis der an- geblichen Absenderin mit dem Bundeswehr- Soldaten vor. Die SED-Propagandisten hof ken, daß diese Briefe Verwirrung in den Sol- datenfamilien und damit in der Bundeswehr %%%%FFFF.f. Len mit sich bringt. pflimlin will morgen neue Regierung vorstellen Nationalversammlung einberufen— Neue Steuern sollen Algerienkrieg finanzieren Paris(dpa). Genau vier Wochen nach Ausbruch der französischen Regierungskrise will sich der Vorsitzende der Volksrepublika- ner, Pierre Pflimlin, morgen der Nationalver- sammlung vorstellen. Der 51 Jahre alte Rechts- anwalt, der in der Regierung Gaillard den Posten des Wirtschafts- und Finanzministers innehatte, nahm in der Nacht zum Sonntag endgültig den Auftrag des Staatspräsidenten zur Bildung der 25. französischen Nachkriegs- regierung an. Pflimlin ist der dritte Politiker, der seit dem Rücktritt Gaillards am 15. April mit der Bildung einer Regierung beauftragt wurde. Sein Parteifreund Bidault scheiterte am Wi- derstand der eigenen Fraktion, während René Pleven— Demokratische Widerstandsunion— den Auftrag zurückgeben mußte, weil die Ra- dikalsozialisten ihm in letzter Minute die Ge- folgschaft versagt hatten. Die neue Regierung soll nach den bisher bekannten Plänen 16 Minister umfassen: vier Volksrepublikaner, drei Radikalsozialisten, Vier Rechtsunabhängige, zwei Mitglieder der Links republikanischen Sammlung, ein abge- splitterter Radikalsozialist und zwei Angehö- rige der Widerstandsunion. Die Sozialisten sind in der Ministerliste nicht vertreten, da der Nationalrat der Partei beschlossen hat, an keiner Regierung teilzunehmen. Die So- zlalisten wollen jedoch der neuen Regierung ihre Stimmen geben. In der Opposition ste- hen neben den Kommunisten und den Pouja- disten die Sozialrepublikaner, die in der Re- Slerung Gaillard mit Verteidigungsminister Chaban-Delmas vertreten waren. Die Beset- Zung des Algerien-Ministeriums ist bis jetzt noch ungelöst. Das Regierungsprogramm, das Pflimlin am Dienstag vor der Nationalversammlung ent- Wickeln will, sieht verstärkte militärische Maßnahmen in Algerien vor. Pflimlin ist zu Verhandlungen für eine Feuereinstellung be- reit, wenn sich der geeignete Zeitpunkt ab- zeichnet, wobei eine Mitwirkung Tunesiens und Marokkos nicht ausgeschlossen wird. Die zusätzlichen Ausgaben für die militärischen Maßnahme in Nordafrika sollen durch neue Steuern in Höhe von 30 bis 40 Milliarden Francs gedeckt werden. Das Defizit des Staats- haushalts in Höhe von 600 Milliarden Francs Soll nicht überschritten werden. Pflimlin plant eine Herabsetzung der Einfuhren bis zu 25 Prozent, mögliche Rationierung gewisser Ar- tikel, Blockierung der Preise und Maßnahmen zur Preissenkung. Er möchte von der Natio- nalversammlung ein„Ermächtigungsgesetz-“ erhalten und das Parlament bis Oktober in die Ferien schicken. In der Zwischenzeit soll eine Verfassungsreform ausgearbeitet wer- den, die die Machtbefugnisse und Rechte der Regierung verstärkt. Nach Billigung dieses Gesetzes will die Regierung zurücktreten. Die endgültige Entscheidung über die Aus- sichten Pflimlins fällt heute, wenn die Sozia- listen, Radikalsozialisten und Rechtsunabhän- gigen über das Regierungsprogramm und die Vorgesehene Zusammensetzung der Regierung beraten haben. Blutige Zusammenstöße im Libunon Zehn Tote und über hundert Verletzte— US-Bibliothek angezündet Beirut(dpa). Bei zweitägigen blutigen Un- ruhen in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli wurden am Wochenende zehn Men- schen getötet und mindestens hundert verletzt. Dies wurde am Sonntag nach einer außer- ordentlichen Kabinettssitzung in Beirut be- kanntgegeben. Die Minister für Verteidigung und Justiz waren am Samstag nach Tripoli gereist, um sich über die Lage zu unterrichten. Sie erstatteten dem Kabinett anschließend einen Bericht. In Beirut verlautete, beide Minister hätten angeblich erklärt, die Demonstranten hätten die Lage in der Stadt unter Kontrolle. Vorher war jedoch amtlich mitgeteilt worden, daß die Ruhe in Tripoli durch Einsatz der Polizei Wieder hergestellt worden sei. In der Haupt- stadt Beirut ereigneten sich in der Nacht zum Sonntag zwei Explosionen. Menschenverluste Waren dort jedoch nicht zu beklagen. Die Demonstrationen stehen im Zusammen- hang mit dem Generalstreik, zu dem die Füh- rer der Opposition als Protest gegen die Er- mordung des Zeitungsverlegers und Chef- redakteurs der Beiruter Zeitung„Telegraaf“, Nasib Metni, aufgerufen hatten. Metni hatte sich in seinem Blatt scharf gegen die Neuwahl des bisherigen Staatsoberhauptes Camille Schamun gewandt. Nach der libanesischen Verfassung darf der Präsident der Republik nur auf sechs Jahre gewählt werden. Im Ver- lauf der Demonstrationen setzten, wie aus Beirut verlautet, Demonstranten die amerika- nische Bibliothek in Tripoli in Brand und zer- störten die Schaukästen. Die Studenten blie- ben am Samstag den Vorlesungen fern. Das Militärische wird überschätzt „Kuratorium“ fordert innerdeutsche Erleichterunger Bad Godesberg(dpa). Forderungen, deren Verwirklichung die beiden Teile Deutschlands enger verklammern soll, erhob das Kuratorium„Unteilbares Deutschland“ am Wochenende zum Abschluß seiner dreitägigen Arbeitssitzung in Bad Godesberg. Der erste Vorschlag betrifft die Unterhaltsverpflichtun- gen diesseits und jenseits der Zonengrenze, deren Erfüllung gesichert werden müsse. Um die Währungsrelation im Verrechnungsver- fahren zu überwinden, soll Personen, die ih- ren Wohnsitz in einem Teil und ihren Ar- beitsplatz im anderen Teil Deutschlands ha- ben, ermöglicht werden, Versicherungsleistun- gen da in Anspruch nehmen, wo sie benötigt werden. Schließlich befürwortete das Kurato- rium neue Einrichtungen zur Förderung des innerdeutschen Handels. Eine Verbindungs- stelle für den Reiseverkehr wird für beson- ders wichtig gehalten. Dr. Schütz, der geschäftsführende Vorsit- zende des Kuratoriums, faßte das außenpoli- tische Ergebnis der Tagung in der Erkennt- nis zusammen, die, Weltmeinung überschätze das Militärische und unterschätze das Poli- tische. Die Deutschen müßten klar machen, daß sie nicht von ihrer Einheit lassen wollen, auch nicht um der Illusion der Sicherheit wil len. Der wachsenden internationalen Tendenz, die deutsche Teilung zu stabilisieren, müsse ein Gegendruck entgegengesetzt werden. Wong non n cler Melt ges, Bundespräsident Heuss hat dem Vizepräsi- denten des europäischen Parlaments, dem CDU- Bundestagsabgeordneten Prof. Furler, für seine Verdienste als ehemaliger Präsident des Montanparlaments das Großkreuz des Verdienstordens verliehen. 3701 Sowaetzonenbewohner suchten in der vergangenen Woche um Notaufnahme in der Bundesrepublik oder in Westberlin nach; in der Vorwoche waren es 3197 Personen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat die Bun- desregierung in einem Antrag ersucht, bis zum 1. September einen Gesetzentwurf zur Ande- bung des Lastenausgleichsgesetzes vorzulegen. Der Vorsitzende der IG Bau, Georg Leber, erklärte, die Gewerkschaft werde von jetzt an mren Mitgliedern gewerkschaftlichen Schutz gewähren, wenn sie Uberstunden ablehnten. Die Suche nach der seit Dienstagnachmittag m Frankfurt vermißten neunjährigen Elisabeth. Zschernitz ist bisher erfolglos geblieben. Spanien hat die Zurückziehung seiner Gar- nisonen aus Südmarokko beschlossen. Eine chinesische Wirtschaftsdelegation hat Verhandlungen zum Abschluß eines Stahlab- kommens mit Japan abgebrochen. Der stellvertretende Sowzet- Außenminister Kusnezow, der in den letzten Tagen in Uru- guay über den Ankauf von Wolle verhandelte, ist von Buenos Aires aus in die bolivianische Hauptstadt La Paz geflogen; als nächstes Rei- zeziel ist Mexiko vorgesehen. Mit rund 418 000 gegen 348 000 Stimmen wurde am Sonntag in der Schweiz in einer Volksabstimmung der Vorschlag der Regierung zur„Neuordnung der Bundesfinanzen“ an- zenommen, die eine Reihe von Steuersenkun- 5 Klarheit besteht. 8 Neues dus aller Welt Verschwundene Hamburgerinnen gefunden In Schottland aufgegriffen— Sie wollen möglichst schnell nach Hause London(dpa). Die seit über einer Woche verschwundenen drei Hamburger Mädchen von der Rollschuh-Artistengruppe Orlando sind am Wochenende in Schottland wohlbehalten auf- gefunden worden. Die drei 16 und 17 jährigen Mädchen— Ellen Barth, Ruth Krüger und Gisela Schmidt— wollen so schnell wie mög- lich nach Hamburg zurück, wie sie bei ihrer Vernehmung auf der Polizei erklärten. Am 1. Mai waren die drei Mädchen in Lon- don spurlos verschwunden. Wie sich jetzt her- ausstellte, sind sie per Anhalter 800 Kilometer zu der schottischen Stadt Stanehaven gereist. Ursprünglich wollten sie bis zur Hafenstadt Aberdeen, um von dort aus vielleicht mit dem Schiff nach Deutschland zurückzufahren. Inzwischen haben sich die deutsche Bot- schaft in London und das deutsche Konsulat in Glasgow eingeschaltet, um den Mädchen be- Bilflich zu sein. Bei ihrer Vernehmung hatten sie nur noch einen ganz geringen Geldbetrag bei sich. Die Mädchen traten mit der Orlando-Truppe in einem großen Varieté-Theater in London auf. Am 1. Mai wurden sie zum letztenmal ge- sehen, und man Hatte schon befürchtet, daß sie entführt worden seien. Wie sich nun her- ausstellt, waren sie aber nur„ausgerissen“. Nach einem Bericht der Londoner Sonntags- zeitung„Sunday Dispatch“ soll eines der Mäd- chen erklärt haben, sie wollten nicht zur Or- Iando-Truppe zurück. Vorwürfe gegen Brasiliens Eisenbahn Das schwere Unglück forderte 112 Tote Rio de Janeiro(dpa). Die traurige Bilanz des schweren Eisenbahnunglückes in der Nähe von Rio de Janeiro lautet nach amtlicher Dar- stellung: 112 Tote, 48 Schwerverletzte und fast 250 Leichtverletzte. Das Unglück hat in der brasilianischen Gffentlichkeit starke Un- ruhe und Proteste gegen die Eisenbahnver- waltung ausgelöst. Auf Anordnung der Regie- rung wurden inzwischen die leitenden Mit- glieder der Eisenbahndirektion abgelöst und durch einen einzigen Direktor ersetzt, der mit unbeschränkten Vollmachten ausgestattet ist. Im Parlament wurden Protestentschließungen gegen die Eisenbahnverwaltung eingebracht. Aus gleichem Anlaß versammelten sich auf öfkentlichen Plätzen große Menschenmengen mit schwarzen Transparenten. Vor den Kran- kenhäusern, in die man Verletzte eingeliefert hat und vor der Leichenhalle, wo die Toten aufgebahrt liegen, sind Polizeiverstärkungen aufgezogen, da man Ubergriffe der aufgebrach- ten Menge befürchtet. Drei Tote bei Autounfall Hattingen(dpa). Drei Tote, darunter zwei Syrer, und einen Schwerverletzten for- derte ein Verkehrsunglück in Hattingen (Ruhr). Ein Wagen, der mit hoher Geschwin- digkeit fuhr, wurde aus einer Kurve getragen und gegen einen Betonmast der Straßenbahn- Oberleitung geschleudert. Er überschlug sich und blieb mit den Rädern nach oben zer- trümmert auf dem Gehweg liegen. Von den vier Insassen waren drei auf der Stelle tot. Die Polizei teilte mit, daß von den Toten— alles junge Männer von etwa 20 Jahren keine Blutprobe gemacht werden konnte und über den Hergang des Unglücks noch keine Hotel. Nach längerer Fahnd wurde Bezirk Kreuaberg nat. 5 Lkw e wollte wenden— Drei Tote Wiesbaden(dpa). Drei Tote und ein schwerverletztes Kind waren die Opfer eines schweren Verkehrsunfalles, der sich auf der sehr verkehrsreichen Bundesstraße Wiesba- den— Frankfurt in der Gemarkung Weilbach (Main-Taunuskreis) ereignete. Auf diesem Teilstück des künftigen Rhein-Main- Schnell- Weges Wollte ein Lastkraftwagen aus Heidel- berg, der sich verfahren hatte, trotz Verbots über den Grünstreifen wenden. Wie die Po- lizei mitteilte, achtete der Fahrer dabei nicht auf den hinter ihm kommenden Verkehr, so daß ein nachfolgender vollbesetzter Perso- nenwagen aus Wiesbaden in voller Fahrt auf die Breitseite des Lastwagens auffuhr. Die 24jährige Margarete Weidlich aus Wiesbaden War sofort tot, ihr den Wagen lenkender 30 Jahre alter Ehemann Hans-Joachim Weidlich starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der 32 jährige Christian Rentschke aus Wiesbaden verstarb kurz nach seiner Einlieferung in die Klinik. Das mitfahrende Kind des Ehepaares, der dreijährige Andreas Weidlich, wurde so schwer verletzt, daß mit seinem Ableben ge- rechnet wird. Schweres Lawinenunglück— Vier Tote Genf(dpa/korr) Das Sommerwetter in der Schweiz, das an einigen Orten in den letzten Tagen Mittagstemperaturen bis zu 30 Grad brachte, verursachte am Sonntagmorgen am Nordhang des Rothorn in der Nähe von Brienz ein schweres Lawinenunglück. Vom, Sipfel löste sich eine mächtige Grundlawine, die bis ins Tal rollte. Vier Skifahrergruppen Von insgesamt 15 Personen wurden von ihr erfaßt und mitgerissen. Vier der Skifahrer konnten im Laufe des Tages nur noch als Tote geborgen werden. Sieben weitere sind leicht verletzt, während die restlichen vier Verschütteten unverletzt blieben. Es handelt sich bei allen 15 Verschütteten um örtliche Schweizer Skifahrer. Die Nordwand des Rot- horn ist ein ziemlich abgelegenes und wenig befahrenes Skigebiet, in dem sich der Schnee im Frühjahr verhältnismäßig lange hält. Hausfrau verbrannte in ihrem Zimmer K öIn(dpa). Ein Zimmerbrand kostete in Köln einer 51jährigen alleinstehenden Haus- frau das Leben. Wie die Feuerwehr feststellte, hatte die Frau noch versucht, aus dem bren- nenden Zimmer zu entkommen, war aber vom Rauch betäubt zusammengebrochen, Das Feuer ist durch eine brennende Kerze oder dadurch entstanden, Hat. Tankschiff auf dem Rhein ausgebrannt Bonn(dpa). Das 800 Tonnen große Schwei- zer Motortankschiff„Moron“ aus Basel geriet auf dem Rhein zwischen Hersel und Rheydt in Brand. Die„Moron“, deren Maschinenraum Völlig ausbrannte, mußte auf Grund gesetzt Werden, Bei den Löscharbeiten wurde ein Be- satzungsmitglied verletzt. Das Schiff fuhr glücklicherweise mit leeren Tanks, die am Be- stimmungsort Treibstoff für Düsenjäger auf- nehmen sollten. Die Unglücksursache ist noch Unbekannt. Lang vermißtes Flugzeug aufgefunden R oO m(dpa /korr). Das Wrack eines seit Mitte Februar dieses Jahres auf dem Wege von Athen nach Rom vermißten britischen Flug- zeuges wurde jetzt in 1500 m Höhe an einem Hang des Monte Cifarelli im Silagebirge (Süditalien) zerschmettert aufgefunden. An Bord des Flugzeuges waren bei dem Unglück drei Menschen. Nach ersten Vermutungen war dem Flugzeug der Brennstoff ausgegangen. Das letzte Funkzeichen hatte der Pilot über, 1 Brindisi(Süditalien) gegeben. Das Tlugzeus- ff 5 Wrack wurde durch Zufall von einem Bauern entdeckt. Die Suche nach dem Flugzeug war im Februar nach tagelanger Suche ergebnis los abgebrochen worden. ü Sieben Jahre Zuchthaus für Rabenvater Zehn Wochen alten Säugling totgeschlagen Berlin(dpa). Wegen Totschlags, begangen am seinem zehn Wochen alten Sohn, wurde der 22jährige Rohrleger Werner Feige vom Westberliner Schwurgericht zu sieben Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust ver- urteilt. Das Urteil entspricht dem Antrag des Staatsanwaltes. Nach Feststellung des Ge- richtes, die im wesentlichen auf den Aussagen der inzwischen von dem Angeklagten geschie- denen 20jährigen Mutter des Kindes und auf dem Obduktionsgutachten beruht, hat Feige am 28. Mai 1957 das Baby in einem Wuten- Fall so brutal und roh mißhandelt, daß es Schädel- und Knochenbrüche erlitt und in der folgenden Nacht starb. Feige, der erst seit einem Monat mit der Mutter des Kindes ver- heiratet war, hatte sich häufig über das Schreien des Säuglings geärgert und seinen Sohn bereits drei Wochen vor der Tat ins Gesicht geschlagen. Der Angeklagte bestritt die Tat und versuchte, seine Frau zu ver- dächtigen, die während des Vorfalls in der Küche gewesen war. Nach Ansicht des Ge- richtes gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, daß die junge Mutter die Gewalttat verübt haben könnte. ö Betrüger in Berlin gefaßt Heidelb erg GSW). Die Berliner Polizei konnte im Bezirk Kreuzberg den 53jährigen Vertreter Erich Kuhse verhaften, der vom Landgericht Heidelberg wegen Betruges ge- sucht, Wird. Er wird beschuldigt, als Vertreter für Aufträge von amerikanischen Touristen, Besatzungsangehörigen und anderen Kunden Anzahlungen in Höhe von über 28 000 DM ent- Sesengenommen zu haben und mit dem Geld Seflüchtet zu sein. Kuhse war mit einem Auto der Firma, für die er früher tätig war, nach Berlin gefahren und hatte durch eine Zei- tungsanzeige einen„Generalvertreter für be- kannte süddeutsche Firma“ gesucht. Den Be- Werbern gab er sich als Leiter und Mitinhaber der Firma aus, mit deren Wagen er ver- schwunden war. Mit zwei Berliner Vertretern schloß er Verträge ab und verkaufte ihnen die Musterkollektion, die er noch besag. Kuhse verschwand, als er merkte, daß ihm die Po- Izei auf der Spur war, aus einem Westberliner daß die Frau im Bett geraucht, 8 — — ch 2 . s öde. d i 0 2 0 0 2 * 39 Die erste Ernte Alles ist in diesem Jahr später dran, nicht nur die Baumblüte und die Blumen, sondern Auch die Erzeugnisse unseres Gartens. Weil Wir noch nicht im zeitigen Frühjahr säen konn- ten, darum läßt auch die Ernte auf sick warten. Nun aber ist es soweit, und stolz legt man die erste Kresse und die ersten Radieschen eige- ner Zucht auf den Küchentisch. Sie sind vielleicht nicht so prächtig geraten Wie die Pflanzen aus dem Treibhaus der Gärt- ner, aber sie schmecken darum nicht weniger gut, ja, es dünkt uns, als hätten sie einen ganz besonderen Geschmack, eben weil sie auf un- serem eigenen Boden gewachsen sind, weil wir selbst den Samen in die Erde brachten und die jungen Pflänzchen gehegt und gewartet haben, seit sie die ersten grünen Spitzen herausstreck- ten. Hundertmal haben wir uns gebückt, um das Unkraut zwischen ihnen zu entfernen, wir haben den Boden gelockert und beim Nacht- frost sogar einen alten Sack über die grüne Saat gebreitet. Wir haben an den Pflanzen das groge Wunder des Wachsens und Werdens er- Mmeut erlebt, und daraus versteht sich die fast feierliche Freude, mit der wir die erste Ernte dieses Jahres vornehmen. Viele werden noch kolgen, auf den Beeten wird es weiter sprie- Ben, an Büschen und Bäumen sollen Früchte reifen, und ringsum werden immer mehr Blu- men ihre Blütenköpfchen in der Sonne öffnen. Noch oftmals werden wir mit dem Gemüse- Korb oder der großen Schüssel zu den Beeten gehen, um die reifen Pflanzen und Früchte Abzunehmen. Dann werden wir an die Ver- Wertung der Schätze denken, die uns der Gar- ten schenkte, und unsere Gedanken werden Weitaus prosaischer Art sein als jetzt, da wir Stolz erste Ernte in unserem Garten halten. Sängerfamilien ehrten die Mütter Stimmungsvolle Feiern gestalteten zum Mut- tertag die Süngerfamilien des Süngerbundes und der Liedertafel und bereiteten damit den Müt⸗ tern eine besondere Freude und Ueberraschung. Bereits am Samstag Abend fand sich die große Familie des Sängerbundes im Bad. Hof zusam- men, Wo der Männerchor einige stimmungsvolle Lieder zu Gehör brachte, die kleine Ursula Blümmel in einem Prolog der Mutter gedachte, während Karl Görig sinnvolle Worte zuf Bedeu- tung des Muttertages fand. Anschließend regierte dann die frohe Laune mit einem bunten Ballon- wettbewerb, der einige recht überraschende Auf- gaben stellte und schließlich auch ein Wettdiri- ieren brachte, das eine junge Dame mit Erfolg als Siegerin bestand. Besonders herzlich gefeiert wurden die ältesten Mütter des Abends in Frau Scherer und Frau Susanne Pfisterer, die beide mit 72 Jahren noch lebhaften Anteil an dem Ge- schehen nahmen. Anschließend spielte dann die Kapelle Schary zum frohen Tanz auf. Die Liedertafel hatte am Sonntag Nachmittag im Kaiserhof den Müttern eine festliche und auch reich ausgestattete Kaffeetafel bereitet. Der Männerchor bot den Müttern nach einem sinn- vollen Prolog von Traudl Seitz einen herzlichen Willkommensgruſßz und dann wurde die Spiel- schar des Vereins unter der Leitung von Werner Volz für den netten Schwank herzlich gefeiert. Drei stattliche Preise gab es dann in dem ab- schließenden Quiz zu gewinnen und man mußte sich nicht wundern, daß die zahlreichen Mit- lieder sehr lebhaft Anteil wegen des Haupt- Preises ein stattliches Kaffeeservice nahmen. Beiden Vereinen aber Hurde zum Ahschluſßz ührer gelungenen Veranstaltungen von den Müt⸗ tern herzlicher Dank und ehrliche Anerkennung zuteil. Nicht zu vergessen aber ist, daſz diese schö- nen Ehrungen auch das familiäre Band innerhalb der Vereinsmitglieder erneut stärkten und ver- tieften. Tagesbesfleistung: Albrechts Speerwurf 35.30 m Trotz Witterungsungunst erfolgreiche Leichtathletikpremiere beim TB Jahn Zwei Leistungen beim ersten Leichtathletik- Sportfest des Turnerbund Jahn auf dem Wald- sportplatz verdienen vorweg besondere Anerken- nung, die 55.30 m im Speerwurf durch Willi Albrecht vom TB Jahn, die man zur badischen Spitzenklasse zählen darf und die 6,58 m im Weitsprung durch den A-Jugendlichen Udo Loos vom 80 Käfertal. Auch in den anderen 30 be- setzten Disziplinen gab es durchweg annehmbare Ergebnisse, wenn man den Leistungsmaſsstab der angetretenen Wettkämpfer in Betracht zicht. Der Turnerbund Jahn hatte sich mit seiner Leichtathletikpremiere sichtlich Mühe gegeben und konnte auch unter der Gesamtleitung von Hermann Riesenacker, Erich Raufelder und Aug. Plettner in der Auswertung und Willy Häufsler in der Ansage das große Programm reibungslos über die Zeit bringen. Für die Gesamtorganisa- tion ergaben sich aus dem Ablauf aber auch wertvolle Erfahrungstatsachen, die sich bei einer Weiterführung des Festes positiv auswerten lassen. Witterungsmäßzig kam der TB Jahn sozusagen mit einem blauen Auge davon, denn nach einem starken Regenguß zum Auftakt der Kämpfe hielt der Himmel seine Schleusen während der Ver- anstaltung geschlossen. Natürlich wurden die Bahnen durch den Regen etwas schwer, aber in der Gesamtheit konnte der Waldsportplatz eine weitere Bewährungsprobe bestehen und erhielt besonders durch die reizvolle Lage inmitten des Waldes seine stärksten Akzente, die von allen Seiten der Gäste besonders anerkannt wurden. Stark umworben waren natürlich in allen Klas- sen die sogenannten klassischen Disziplinen, denn bei den Männern starteten allein 30 Teilnehmer über 100 m, 20 im Weitsprung, 19 im Kugel- stoßen und 15 im Diskus. Auch bei der männl- A-dugend waren die 100 m' von 18 Vertretern umworben, während sich 17 Teilnehmer um den Weitsprung bewarben. Bei der B-Jugend bot sich das ähnliche Bild mit 14 Teilnehmern beim 100 m-Lauf und je 10 Wettkämpfern im Weit⸗ sprung und Kugelstoßen. Drei erste Plätze bei den Männerkonkurrenzen ließen die Leichtathletikabteilung des Turnerbund Jahn wieder in Front erscheinen, wenn auch in den Sprintstrecken einige Hoffnungen nicht er- küllt wurden. So belegte der Veranstalter durch Albrechts Speerwurf, der noch besondere Erwäh⸗ nung bedarf, weil Albrecht in erster Linie als Handballspieler tätig ist und nur wenige Zeit auf sein Training als Leichtathlet verwendet, Klaus KRiesenackers Weitsprungsieg mit 6,53 m und den Staffelsieg in 40,7 sec. die Spitzenpositionen. Gut war auch die 100 m-Zeit von Dinkel, (Schwetzingen) mit 11.3 sec., die 400 m von Volk(TSV 1846 Mannheim) in 52,4 sec. und das Kugelstoßen von Hertlein(Brühl) mit 13,46 m. Ansprechende Ergebnisse gab es weiter über 800 m durch Wirth(Reilingen) in 2:02:0 Min. als Dritter kam Reinhold Schmich(TB Jahn) in 2:10:3 Min. ein, über 1 500 m durch Wall- ner(ISV 1846 Mannheim) in 4:24:0 Min. Etwas schwach war der Hochsprung den Zahnleiter (Käfertal) mit 165 m vor Kossbiel(Weinheim) und Albrecht(TE Jahn) mit der gleichen Höhe gewamm und das Diskuswerfen von Hock(Brühl) mit 37,75 m. Bei der männlichen A-Jugend über- ragten die 6,58 m im Weitsprung durch Udo Loos(Käfertal), auch die 32,50 m im Diskus durch Gögele(Reilingen) können sich sehen lassen, während auch hier der Hochsprung mit J. 40 m durch Haßler(Schwetzingen) schwach blieben. Die 1000 m gewann Meiert(46 Mann- heim) in 2:48:4 Min., während Neckermann in 11,9 sec. die 100 m lief. Bei der B-Jugend wurde der Käfertaler Oberst Doppelsieger über 100 m 12,2 und 5,9 m im Weitsprung, während He- ger(Reilingen) das Kugelstofzen mit 14,43 m ge- wamn. Bei den Frauen gab es mit Ursula Beeth (Ik Mannheim) die erste Doppelsiegerin über 100 m in 13 Sekunden und 3,08 m Weitsprung und UHlfriede Röschel(Post 86 Mannheim) mit 9,73 m Kugelstoßen und 35,02 m Diskuswurf. Im Weitsprung verbesserte sich Ruth Stattkus auf 4567 m und erreichte den 3. Rang. Das Speer Werfen sicherte sich überlegen Lore Dörr(Post SS Mannheim) mit 32,20 m. Bei der weiblichen A-Jugend gewann die 100 m Hartung(Schwetzin- gen) in der guten Zeit von 13, 1 Sec, den Weit- sprung holte sich die Ex-Turnerbündlerin Ur- sula Wiegand(Mc Mannheim) mit 4,80 m und das Kugelstoßen Ute Kern(MTG Mannheim) mit 9,57 m. Bei der B-Jugend vertraten Margit Schlachter mit einem Doppelsieg im Weitsprung und Kugelstoßen, Doris Sprenger mit einem Sieg über 100 m und Heide Willer mit jeweils einer dritten Placierung erfolgreich die Farben des TB Jahn. Leider verhinderte das Wetter einen stärkeren Besucherstrom, trotzdem darf man die Beteili- gung auf den Rängen als gut im Verhältnis zu gleichen Veranstaltungen in Mannheim bezeich- nen. Man darf nach dieser erfolgreichen Pre- miere nur hoffen, daſz Turnerbund Jahn nun alles daransetzen wird weitere stark besetzte und auch qualitätsmäßig hochstehende Leichtathletik Veranstaltungen nach Seckenheim zu bekommen, um dieser Sportart in Seckenheim wieder Auf- trieb zu verleihen. Der erste Schritt dazu wurde in zukunftsträchtiger Weise getan. Wir gratulieren Den 75. Geburtstag feiert heute Montag Herr Wilbelm Seitz, Gengenbacher Straße 4. * Ihren 20. Geburtstag feiert ebenfalls heute Marie K lu mb, Kloppenheimer Straße 33. Den beiden Geburtstagskindern unsere besten Glückwünsche für die Zukunft. Südweſtd. Rundſchau Falscher Professor als Dieb Bruchsal dsw). Zu zwölf Monaten Ge- fängnis hat das Bruchsaler Schöffengericht einen angeblichen Geschichtsprofessor aus Preßburg verurteilt, der 1956/57 in einem Schriesheimer Schulinternat ein halbes Dut⸗ zend von Diebstählen und Betrügereien ver- übt hatte. Der falsche Professor stahl den Schülern gehörende Radioapparate, Kameras, Armbanduhren und Rasierapparate, die er zum Teil an einen Heidelberger Trödler„ver- scheuerte“. Der 1923 geborene Angeklagte kam 1950 als Flüchtling in die Bundesrepublik und stu- dierte eine Zeitlang an der Universität Hei- delberg. Durch persönliche Vorsprachen bei hohen kirchlichen und weltlichen Behörden gelang es ihm, sich— u. a. von einem Kurien- Kardinal— Empfehlungsschreiben zu ver- schaffen, die ihm die Türen karitativer Hilfs- Organisatoren öffneten. Mit dem Geschichts- Wissen des angeblichen Professors war es al- lerdings nicht weit her. So datierte er bei der richterlichen Vernehmung die französische Revolution auf das Jahr 1871. Sechs Stunden lang leugnete der Angeklagte jede Beteiligung an den Diebstählen. Erst als er durch Zeugen überführt werden konnte, legte er ein offenes Geständnis ab. Freiburger Glückwünsche für Bern Freiburg(sw). Die freundschaftlichen Bande, die Freiburg mit der Zähringerstadt Bern verknüpfen, sind durch ein Glückwunsch schreiben aufs neue bestätigt Worden, das Oberbürgermeister Dr. Brandel dem jetzt neu gewählten Stadtpräsidenten von Bern, Dr. Eduard Freimüller, geschickt hat. In seinem Schreiben lobt der Freiburger Oberbürger- meister die Freundschaft und Herzlichkeit, die zwischen Freiburg und der schweizerischen Landeshauptstadt bestehen. Gleichzeitig spricht er den Wunsch aus, daß eine liebenswerte Per- sönliche Atmosphäre die Verbindung der bei- den Zähringerstädte auch in der Zukunft aus- zeichnen möge. Marienhospital-Neubauten eingeweiht Stuttgart(sw). Der neugebaute Opera- tionsbau und der umgebaute Paulsbau des Stuttgarter Marienhospitals des gegenwärtig mit mehr als 700 Krankenbetten größten Krankenhauses der Landeshauptstadt, sind in einer Feier ihrer Bestimmung übergeben wor- den. Bischof Dr. Leiprecht würdigte die Pio- nierarbeit, die nach dem Krieg im Marien Hospital geleistet wurde und bezeichnete das Krankenhaus als ein soziales Werk im Geist der Liebe. Alle Mitarbeiter stünden stets un- ter dem Gebot des Helfen-Müssens, aber auch des Helfen-Dürfens. Was nach dem Krieg für die Kranken und Notleidenden getan werden konnte, sei ein Ruhmesblatt unserer Zeit. Dr. Leiprecht sprach die Hoffnung aus, daß die in den Neubauten wie auch in den übrigen Häusern des Marienhospitals tätigen Arzte und Schwestern stets zum Wohle aller Men- schen wirkten. Der ärztliche Direktor des Ma- rienhospitals, Professor Dr. Götz, betonte, die Fortschritte der Medizin hätten die neuen Bauten erfordert. Die Städte und die Fünftagewoche Um(sw). Der Kulturausschuß des Deut- schen Städtetages hat sich in Ulm mit Fra- gen der Fünftagewoche und ihrer Auswir- kung auf die der Freizeitgestaltung dienen den kommunalen Einrichtungen befaßt. Die verschiedenen Aspekte dieses Themas wer- den in der Tagung des Deutschen Städtetages am 27. und 28. Juni in Hannover ein Haupt- Pumkt der Beratungen sein. Dort wird auch der Ulmer Oberbürgermeister Theodor Pfizer als Vorsitzender des Schulausschusses über die Auswirkung der Fünftagewoche auf die Schule berichten. In der von Bürgermeister A. D. Dr. von Miller, München, geleiteten Sit- zung des Kulturausschusses wurde unter an- derem die angestrebte Schaffung von Natur- schutzparks als„Oasen der Ruhe“ erörtert, Zu deren Finanzierung neben Bund und Län- dern wohl auch die jeweils in der Nähe lie- genden Städte beitragen müßten. An der Sit- zung des Kulturausschusses nahmen 30 Städte- vertreter teil. Heidelberg. Das Diakonie wissenschaft- liche Institut an der Universität veranstaltet im Juli eine„Sozial- und, fürsorgepolitische Studientagung“ in London, die dem Studium der karitativen und sozialen Arbeit in Grog britannien dienen soll.(ISV) Karlsruhe. Die badische Hochschule für Musik in Karlsruhe hat den italienischen Ba- riton Scipio Colombo als Gesangslehrer für das am 1. Oktober 1958 beginnende Winter- semester verpflichtet.(ISwY) Karlsruhe. Mit fünf Verkehrstoten er- reichte die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle im Karlsruher Stadtgebiet im April den bis- her höchsten Stand in diesem Jahr.(sw,) Rastatt. Der Kreistag des Kreises Rastatt hat am Freitag mit 21 gegen 12 Stimmen be- schlossen, die Krankenhäuser in Rastatt, Kuppenheim, Forbach und Gernsbach in die Regie des Landkreises zu übernehmen.(Isv/) Buchen. Der Verkehrsausschuß der Pla- nungsgemeinschaft Odenwald hat sich gegen die ständige Verschlechterung der Bundes- fahrpläne gewandt und die Befürchtung ge- äußert, daß der Odenwald„verkehrsmäßig abgewürgt“ werden soll.(sw.) Weinheim/ Bergstraße. Dreizehn Monate nach dem schweren Weinheimer Fabrikbrand ist ein achtstöckiger Werksneubau der Teig- Warenfabrik„Drei Glocken“ in Weinheim sei- ner Bestimmung übergeben worden.(SVV) „ Unser Wetterbericht Ubersicht: Die Südwestströmung, die die Witterung der letzten Tage bestimmt hat, wird allmählich durch eine solche mehr aus Westen kommende abgelöst, wobei weitgehend ein- zelne Störungen herangeführt werden, die die Witterung veränderlich gestalten. Jedoch wird es Wieder tiefere Temperaturen als seither ge- ben. 8 Vorhersage: Für beide Tage: Veränderlich, nicht niederschlagsfrei, kühler als bisher. Höchsttemperaturen nicht mehr bis 20 Grad heranreichend. 1 Nabe Hebe ut. ROMAN VON HANS ERNST Oopyright by A. Bechthold, Fassberg, Aurch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (16. Fortsetzung) hre kleinen, zerarbeiteten Hände um- Schließen noch immer sein Gesicht.„Ich werde es ihr nie sagen können“, denkt er verzweifelt. Wenn sie ihm einen Anlaß geben würde, wäre Es Viel leichter! Aber auf diesen Anlaß darf er nie rechnen. Sie wird zum Beispiel nie einen anderen ansehen. Für sie gibt es nur eine Liebe und einen Menschen, und das ist er. So- viel blindgläubiges Vertrauen ist ihm noch nie entgegengebracht worden Plötzlich beginnt er zu reden. Er erzählt Magdalena, wie es von jeher sein schönster Traum gewesen sei, selber einma! Herr auf eigener Scholle zu sein, einen Bauernhof zu haben mit einem Stall voll Vieh und allem, Was dazu gehört. Ganz absichtlich hat er die- Ses Thema aufgegriffen, glaubend, daß Magda- dena vielleicht einsehen möchte, daß man einen Solch schönen Traum nicht zerbrechen dürfe. Das hat sie auch nicht im Sinn. Im Gegen- teil, sie ist begeistert von seinem Traum, sie träumt ihn mit, über verwegene Stationen hin- weg bis zu einem leuchtenden Ziel. „Herrgott!“ ruft sie aus und streckt ihre starken Arme,„Das ist doch gerade das, was ich auch will, Toni. Du weißt doch, ich habe Air dias schon erzählt. Mich schreckt gar nichts Zurück, kein noch so schweres Beginnen. Bäume könnte ich ausreißen für mein Glück. Es war so schön, dir zuzuhören und wissen zu dürfen, daß du das gleiche willst wie ich. Und 5 Fenn zwei Menschen gemeinsam, mit aller Kraft das gleiche erzwingen wollen, dann geht s auch, Toni“ a Es ist plötzlich ein unerhörter Aufschwung in ihr, ein herrlicher Optimismus, der ihn bei- nahe ansteckt. Einen Augenblick wird er auch Wirklich mitgerissen auf ihrem kühnen Flug in 8 die Zukunft. Es erscheint ihm gar nicht so unmöglich, was sie sagt. Aber dann muß er Sleich wieder an das warme Nest denken, das ihm die Agnes Störauer auf ihrem Hof in der Wies längst bereitet hat. Warum sich erst ein Leben lang abschinden, um sich dann mit sechzig oder siebzig Jahren endlich annähernd das erschunden zu haben, was ihm jetzt schon als billiges Geschenk in die Hände gelegt Wird? Und was die Liebe betrifft, du meine Güte! Das wird auch mit Magdalena nicht immer so bleiben. Nein, nein, er darf sich nicht einspinnen lassen von ihrem Glauben, dag sich nur mit dem Willen und mit der Jugend Allein das Leben bezwingen ließe, Da war es schon besser, man bereitete schonend den Rlickzug vor. Und so sagt er nach einer Welle: „Du darfst mir nicht böse sein, Magdalena, Wenn ich jetzt länger nicht mehr kommen kann,“ Jäh durchzuckt sie der Schmerz. nicht mehr?“ „Da läßt sich nichts Genaues sagen, Her- zerl“, antwortet er ausweichend.„Es kann ein paar Wochen dauern, vielleicht auch länger. Weißt du, wir haben jetzt viel Arbeit daheim, und dann darfst du nicht Vergessen, Lenerl, daß es sechs Stunden Fußmarsch über das Ge birge sind. Aber nicht traurig sein, auf einmal bin ich wieder da, wenn mich die Sehnsucht packt.“ Sie nickt stumm und schluckt. „Glaub' mir, Lenerl“, spricht er weiter.„ES wird mir schwer genug ankommen, wenn ich dich nicht mehr sehen kann. Aber das ver- stehst du nicht.“ Zärtlich streichelt sie sein Haar. Mit einmal fragt sie:„Hast du eigentlich mit deinen Eltern schon über uns beide gesprochen, Toni?“ Verdutzt sieht er sie einen Augenblick an. Diese Frage hätte er jetzt am allerwenigsten erwartet. 3 0 „Bel mir lebt nur noch der Vater“, sagt er. „Die Mutter ist vor zwei Jahren gestorben.“ „Ieh weiß eigentlich so wenig von dir, Toni. Und dein Vater? Zu ihm hast du auch noch „Wie lange nichts gesagt??„ „Ich hab' es schon einmal angeschnitten, Strom von Tränen schenkt ihr Befreiung. noch der Goldton der Weißt du. Aber mit einem Vater kann man nie über solche Sachen reden wie mit einer Mutter.“ Das gibt Magdalena zu. Aber sie denkt nicht daran, daß ein Vater Hindernis sein könnte zum Glück des Sohnes. Sie spinnt ihre groß- artigen Pläne in erregenden Worten weiter aus. Mitten in ihre Zukunftsgedanken fällt Aber dann wie ein schwarzer Gedanke wieder die Sache mit den Zöllnern und das gericht liche Nachspiel. Aber merkwürdig, der Toni berührt dieses Thema nicht mehr mit einer Silbe, Er hat es scheinbar längst Vergessen. Nach einer Weile steht er auf und sagt, dag er heute früher heimgehen müsse. Ob sie ihn nicht ein Stückchen begleiten wolle? Bis ans Ende der Welt, denkt sie, würde ich mit ihm gehen, bürstet das Haar an seinen Schläfen ein wenig zurück und greift nach einem seidenen Schultertuch. Der Abend ist schon am Erlöschen. Lang- sam wandern sie Hand in Hand über den Wald hinauf, überqueren ein Almfeld und steigen immer höher gegen das Gebirge hin, über dem sinkenden Sonne schwebt. Magdalena begleitet ihn noch ein Stück bis dorthin, Wo der steile Aufstieg beginnt. Dann überschüttet sie ihn mit Küssen, will mit aller Gewalt ein frohes Herz dabei bekommen und doch gelingt es ihr nicht ganz, Sie wartet auf ein kleines, barmberziges Wort, das ihr zum Trost sein könnte. Aber der Mann findet es nicht, er preßt sie nur an sich, daß sie auf- schreien könnte vor Schmerz. Dann steigt er rasch über die Rinne empor, kommt, ohne sich umzupblicken, auf den Grat und winkt ihr von dort aus zu. 5 2. 5 Langsam wendet sich das Mädchen zum Heimweg. Als es über das Almfeld hinunter geht, läuten die Almglocken der Rinder aus dem tieferen Grund herauf und werfen ihr Echo über das dunkelnde Feld. Magdalena trägt den Kopf nicht mehr so stolz und frei, irgendeine Last liegt auf ihren Schultern. Als sie endlich daheim ankommt, wird ihr erst Srenzenlose Verlassenheit bewußt. Ein Am anderen Morgen erscheint der Gendarm und zeigt ihr einen Zettel des Amtsrichters vor, wonach er sie festzunehmen habe. Magda- lena starrt ihn aus weiten Augen entsetzt an. „Abgeführt werde ich?“ fragt sie mit zuk- kendem Mund.„Mit Ketten vielleicht:“ Der Beamte hat ein Wenig Erbarmen mit ihr. Er versteht die Not, die aus ihrem Blicke Spricht. „Na ja“, sagt er schließlich.„Wir wollen es so machen, daß du ein großes Stück voraus- gehst zum Bahnhof, dann fällt es niemandem auf. Es ist nämlich so, daß mir dein Großvater auch einmal ein gutes Werk getan Hat, als meine kleine Tochter schwer krank gewesen 1 i „Wie lange—?“ Magdalena kann vor Auf- regung kaum sprechen.„Wie lange muß ich denn dort bleiben?“ Der Gendarm hebt die Schultern. Er tröstet sie, daß es nach seiner Meinung nicht lange dauern könne. * Drei Wochen darauf steht Magdalena vor den Richtern. Sie weiß einfach nichts. Man sagt ihr Dinge auf den Kopf Zu, von denen sie Wirklich nichts weiß. Man nennt das Verstockt- heit. Sie macht sonst einen guten Eindruck, ist nur ein wenig blaß von der Untersuchungs- haft, aber ihre großen Augen blicken den Rich- ter ganz offen an, manchmal wie im Staunen, Wenn er ärgerlich wird und mit der flachen Hand auf den Tisch schlägt, weil sie nichts zu- geben will. „Nun sagen Sie zum Donnerwetter endlich einmal, wWo Sie die Kuh her-hatten!“ „Ich habe das dem anderen Herrn schon ge- sagt.“ „Welchem anderen Herrn?“: * „Der mich seit drei Wochen immer aus- f gefragt hat.“ l Der Vorsitzende schaut in seine Akten ung hebt dann wieder den Kopf. 8 gegeben, daß ein Mann die den Schuppen gestellt hat. Mann?. »Sie haben dem Untersuchungsrichter an- bei Ihne 5 Sport ud Spiel SV und Schalke im Endspiel K S0 unterlag in Hamburg gegen die „Knappen“— Pirmasens konnte sich in Dortmund nicht durchsetzen Die Würfel sind gefallen: Das Fußballendspiel 1958 wird am 18. Mai in Hannover vom Ham- burger SV und dem FO Schalke 04 ausgetragen. Beide Mannschaften blieben in ihren drei Grup- penspielen ungeschlagen. Der Hamburger SV be- Siegte zuerst mit 3:1 in Hannover den 1. FC Köln, schlug dann in Ludwigshafen den 1. FC Nürnberg 3:1 und kam auch in seinem dritten Spiel gegen den FK Pirmasens in Dortmund zu einem 2:1 Erfolg. Schalke 04 hatte Eintracht Braunschweig in Frankfurt 4:1 abgefertigt, ge- Wann gegen Tennis Borussia Berlin in Kassel 90 und am Samstag in Hamburg gegen den Karlsruher 80 3:0. Damit erreichen zwei der bekanntesten deut- schen Fußballvereine das Finale. Schalke 04 ge- Wann bisher sechsmal die Deutsche Meister- schaft: 1934 gegen Nürnberg 2:1. 1935 gegen VIB Stuttgart 6:4, 1937 gegen Nürnberg 2:0, 1939 ge- gen Admira Wien 9:0, 1940 gegen Dresdner SC 1:0 und 1942 gegen Vienna Wien 2:0. Der Ham- burger SV nahm bisher fünfmal an einem Fuß- Dallendspiel teil und wurde zweimal Deutscher Meister(1923 gegen Oberschöneweide 3:0 und 1928 gegen Hertha BSC Berlin 572). Im Fndspiel gegen Schalke 04 möchten die Hamburger diesmal beweisen, daß sie bei ihrer schmerzlichen Niederlage im Finale des letzten Jahres mit 1:4 gegen Zorussia Dortmund in Hannover vom Pech verfolgt waren. Sie erhiel- ten allerdings mit Schalke in diesem Jahr einen Gegner, der mindestens genauso stark ist wie die Borussen-Elf des Vorjahres. Schalkes Taktik verhalf zum Sieg Vor 75 000 Zuschauern kam Schalke 04 in Hamburg durch eine bessere Taktik zum 310- (1:0)-Sieg über den Karlsruher SC. Die West- deutschen verwirrten die süddeutsche Abwehr mit schönen und schnellen Kombinationen und Prachten nach dem Wechsel auch die bessere Kondition mit. Torwart Rudi Fischer verhinderte dreimal durch rücksichtslosen Körpereinsatz eine höhere Niederlage für Karlsruhe. Nur in den ersten 20 Minuten war der KSO feldüber- legen, dann 20g Schalke alle Register seines Könnens und gewann obne große Mühe. Ein verdientes Tor in der 34. Minute, das Sie- pert an dem herausgelaufenen Tormann Rudi Fischer einköpfte, verhalf Schalke zu einer be- ruhigenden Pausenführung. Nach dem Wechsel erhöhten die Westdeutschen in der 51. Minute durch Kreuz auf 2:0. Karlsruhe verpaßte durch Unaufmerksamkeit eine gute Chance und ließ dann merklich nach. Ein drittes Tor in der 61. Minute durch Klodt, im Nachschuß erzielt, stellte den Endstand her, Schalke beschränkte sich in der letzten Viertelstunde nur noch darauf, den Gegner vom Ball zu drängen. Uberragende Spie- ler beim Sieger waren Torwart Orzessek, Mit- telläufer Laszig und die Stürmer Klodt und Siebert. Bei Karlsruhe ragten Termath als Ver- teidiger und Kohn als Stürmer heraus. Hs mit besserer Kondition Vor 45 000 Zuschauern siegte der HSV in Dortmund im entscheidenden Spiel gegen den FE Pirmasens 2:1(1:1) aufgrund seiner besseren Kondition. Zwar konnte Firmasens das Ecken- Verhältnis zu seinen Gunsten gestalten, aber der Sturm der Südwestdeutschen zögerte viel zu lange und spielte vor dem Hamburger Tor auch viel zu umständlich. Obwohl die HSV-Abwehr micht ihren besten Tag erwischt hatte, kam Pir- masens nur zu einem Preffer, der zudem noch ein Elfmeter war. Der Nordmeister war defensiv eingestellt und ging kein Risiko ein. So kam es, daß Pirmasens oft angriff, um Treffer zu erzielen. Aber fast Alle Spieler hielten den Ball zu lange und wa- ren auch im Abspiel schwach. Ein vorzüglicher Angriff des HSV führte in der 35. Minute durch Reuter nach Vorlage eines Kopfballes von Uwe Seeler zum ersten Tor. Eine Minute vor der Halbzeit beging Verteidiger Piechowiak an dem Pirmasenser Mittelstürmer Seebach ein grobes Foul. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kapi- tulski sicher. Nach dem Wechsel vergab der gleiche Spieler eine gute Chance, In den letz- ten 20 Minuten zeigte sich, daß der HS die bes- sere Kondition besag. Er kam auch in der 76. Minute durch Reuter nach Zuspiel von Uwe See- ler zum Siegestreffer. Beim Sieger gefielen Uwe Seeler. Piechowiak und Meine, während bei Pir- masens Torwart Kubsch und Seebach heraus- ragten. Nurnberg szegte erst im Endspurt Im Berliner Olympia-Stadion gab es vor 30 000 Besuchern nach schönem Kampf einen 4:3-Sieg des I. Fe Nürnberg über den 1. FC Köln, der bis zur Pause 3:1 in Führung gelegen hatte. Nürnberg sicherte sich somit den zweiten Platz in der Gruppe I. Nach dem Führungstor der Nürnberger durch Glomb kamen die Kölner durch Pfeiffer, Sturm(Elfmeter) und Schäfer zu einer Halbzeitführung. Dann War es zweimal Glomb, der für Nürnberg nach dem Wechsel aus- glich. Sieben Minuten vor Spielschluß schoß Schweinberger für die Süddeutschen den Sieges treffer. In der 1. Halbzeit dominierten die Kölner durch ihr gutes Direktspiel. Nach dem Wechsel war das Sturmspiel der Westdeutschen ausein- andergefallen, und auch in der Abwehr gab es Schwächen, so daß der Nürnberger Sieg zwangs- läufig fällig War. Braunschweig siegte gegen Berlin 8:3 Vor nur 3000 Besuchern trennten sich in Ober- hausen Eintracht Braunschweig und Tennis Bo- sia Berlin 8:3(3:1). Die Berliner mußten mit vier fachem Ersatz antreten. Sie scheiterten an der mangelnden FHrfahrung dieser Spieler. Braunschweig wirkte anfangs sehr lustlos und nahm den Gegner nicht ernst, der aber mitunter gefährliche Szenen vor dem Tor des Nordzwei- ten bot, wobei Braunschweig eine Eckballserie nur mit viel Glück überstand. Torschützen: Moll(3), Patzig(2), Meyer. Herz und Thamm für Braunschweig, Wich, Foit und Seeger für Berlin. Tabellenendstand der Gruppenspiele Gruppe eins: U 1. Hamburger S 3 3- 313 670 2. 1. Fœ Nürnberg FFTCCTTC0b0b 3. FK Pirmasens 8988 4. 1. FC Köln 8(( Gruppe zwei: 1. Schalke 04 35 ͤ 161 380 2. Karlsruher Se 7. 3. Eintracht Braunschweig 3 1ͤ 1 4. Tennis Borussia Berlin 8383 3718 96 Keine Klärung in der 2. Liga imer„Spatzen“ jetzt an zweiter Stelle Alles deutet darauf hin, als sollten sich in der 2. Liga Süd genau wie in der Oberliga Süd die entscheidenden Fragen erst am letzten Spiel- tag klären. Sowohl an der Spitze, als auch am Tabellenende ist noch nichts entschieden. Im Schlagerspiel des viertletzten Spieltages trenn- ten sich Spitzenreiter Waldhof Mannheim und der hartnäckige Verfolger Ulm 46 nach einem bewegten Kampf mit 3:3. Da der VfL Neustadt zur gleichen Stunde bei Borussia Fulda mit 3:1 unterlag, konnten die Ulmer auf den zweiten Platz vorrücken. Alle drei Aufstiegskandidaten müssen noch zweimal auswärts und einmal da- heim antreten. Die drei am Tabellenende ste- henden Mannschaften kamen durchweg zu Sie- gen. Das Schlußlicht Hessen Kassel lieg mit einem klaren 4:0-Sieg über den FC Freiburg gzufhorchen, Singen 04 schickte Bayern Hof mit einer 2:0-Niederlage nach Hause und Wiesbaden gab Schwaben Augsburg mit 2:1 das Nachsehen. Den einzigen Auswärtssieg des Tages landete der SV Darmstadt beim 1. Fe Pforzheim mit 3:2. Unentschieden 1:1 trennten sich Neu-Isenburg und Straubing, während der Neuling Amieitia Viernheim dem Fœ Hanau mit 5:0 eine empfind- liche Schlappe beibrachte. Tabelle der 2. Liga Süd 1. SV Waldhof 31 76:45 43:19 2. TSG Ulm 46 31 72:43 41:21 3. VfL Neustadt 3¹ 60:37 40:22 4. Freiburger Fe 31¹ 45:33 35:27 5. Bayern Hof 3¹ 55:56 34:28 6. ASV Cham 3¹ 62752 32730 7. 1. FC Pforzheim 3¹ 63:53 31731 8. Amicitia Viernheim 31 58:52 31:31 9. SV Darmstadt 31 44:48 29:33 10. VfL. Helmbrechts 3¹ 46251 29:33 11. Spygg Neu-Isenburg 3¹ 45:64 29:33 12. Fœ Hanau 93 8 33262 28:34 13. Borussia Fulda 31 66280 28:34 14. TSV Straubing 31 52:60 27:35 15. Schwaben Augsburg 31 43:53 27:35 16. SV Wiesbaden 31 38:51 26236 17. Fe Singen 04 3¹ 50:69 24:38 18. Hessen Kassel 31 37:56 24:38 Tabelle der Aufstiegsspiele zur 2. Liga Süd 1. VfB Friedberg JJ. 2. FC Bamberg 2 2 d 80 470 3. FV Offenburg S 0. 4. Union Böckingen 2% 0 2» 9 3. VII. Neckarau 2 0 0 2» 9 95 Mein Geschäft ist vom 19. Mai bis 7 Juni 1958 geschlossen. Maria Baumer— Fußpflege aber Welensſtich mit Ring, entflogen. Abzugeben: Zähringer Str. 70 Pphotoscchen laß oe E ĩðVvud0wuãõã³ nur machen Kloppenheimer Str. 57 .. Kindersporwagen guterhalten, zu verkaufen. Zu err. in d. Geschäftst. ds. Bl. Fra zum Tabaksetzen gesucht. Tabakbauverein Mannheim-Seckenheim am Mittwoch, 14. Mai 1988, 20 Unr findet im Löwen unsere diesjährige General- Versammlung statt. Es spricht Herr Regierungslandwirtschaftsrat Engelhardt. Vollzähliges Erscheinen erwünscht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. Möbelkauf leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Zähringer Straße 7 Der Vorstand. eren kalender Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Gesangsprobe. Turnverein 1898 Vereinswanderung, Christi Him b* Abfahrt Friedrichsfeld-Nord 6 87 Uhr nach Er c Fuß. wanderung Gadern Waldmichelbach. Gasthaus„Pfälzer Hof. Fahrpreis DM 2.50, Kinder unter 10 Jahren 1.25 DM. Bitte den Fahrpreis heute Montag oder Dienstag von 19.21 Abmarsch 5.50 Uhr ab Uhr im Vereinslokal einbezahlen. Turnhalle. 5 und platz“ a Turnerbund Jahn. Morgen Dienstag, 19 Uhr auf dem Wald- sportplatz Training sämtlicher Staffelläufer(Leichtathleten Handballer) für den Lauf„Rund um den Friedrichs- Eine ANZEIGE in Ihrer Heimatzeitung ist immer erfolgreich Duke fuhr seinen ersten BMW-Sieg heraus Spannende Kämpfe auf dem Hockenhen- Ring— Zeiten des Vorjahres nicht erreicht Keine Rekorde, aber dafür spannende Rennen in allen Klassen brachte das Rennen auf dem Hockenheimring. Durch den Wegfall der Strom- linienverkleidungen war es Klar, daß die phan- tastishen Zeiten der Vorjahre nicht erreicht werden konnten. Dadurch blieb auch der Strek- kenrekord des Schotten Melntyre aus dem letz- ten Jahr mit 208,5 kmist unangefochten. Der sechsfache Weltmeister Geoffrey Duke sicherte sich nach seinem vierten Start auf der BMW seinen ersten Sieg. Uberraschend gut hielten sich die Norton Fahrer, die in Zukunft eine ernste Konkurrenz für die BMWö Maschinen sein dürften. 5 Im Wettbewerb bis 125 cem lagen die Sowjet- zonenmeister Degner und Fügner in den ersten Runden in Führung. Sie hatten allerdings ihren MZ- Maschinen zu viel zugemutet, denn Fügner schied nach der 4. Runde und Degner nach der 6. Runde aus. Dadurch War der Weg für den Sowietzonalen MzZ-Fahrer Walter Brehme zum Sieg frei. Brehme fuhr einen Durchschnitt von 144,1 Km/st. Zweiter wurde Willi Scheidhauer (Scheidt/ Saar) auf Ducati mit 143,5 Km /st. Dritter Hubert Luttenberger(Neu-Bamberg auf Mon- dial. Stand der Deutschen Meisterschaft: 1. Scheid hauer 12 Punkte; 2. Luttenberger 8; 3. Lottes 6. Zweikampf zwischen NSU und Adler Einen Zweikampf zwischen den NSU-Maschi- nen und Adler-Fabrikaten gab es in der Klasse pis 250 cem. Zwar siegte Horst Kaßner(Schw hausen) mit seiner NSU-Sportmax in 57,02,8 162,4 km/st klar vor Naver Heiß(Augsburg), ebenfalls auf NSU-Sportmax, doch erwiesen sich die beiden Adler-Fahrer Falk(in 156,0 kmyst) und Lohmann, die auf den nächsten Plätzen lan- deten, als scharfe Konkurrenz. Der Italiener En- rico Lorenzetti konnte nicht starten. da ihm die Moto-Guzzi-Werke keine Ersatzteile zur Verfü- gung stellten. Lorenzetti ließ in Hockenheini er- Klären, daß er sich vom Rennsport zurückzieht. Die mit Spannung erwarteten Sowjietzonalen Zwei- 2ylinder-MZ-Maschinen, die Fügner und Degner steuern sollten, waren nicht erschienen, da die MZ-Werke im Training Schwierigkeiten an der Kupplung nicht beseitigen konnten. Stand der Deutschen Meisterschaft: 1. Kaßner 10 Punkte; 2. Falk 9; 3. Heiß 4. Weltmeister Campbell gewann überlegen Weltmeister Keith Campbell, Australien, ge- staltete das Rennen bis 350 cem sicher für sich. In den ersten sieben Runden führte sein Lands- mann Harry Hinton, Dabei hatte Hinton aller- dings seiner Maschir zuviel zugemutet, 80 daß er in der Forsthauskurve Wesen Motorschadens aufgeben mußte. Den zwei latz sicherte sich der Deutsche Meist meier. Ergeb- nisse: 1. Keith C allen, Norton 16% km/st; Helmut Hall- 55,23,4 Minuten 1 166,1 Kmist; 3. Fritz meier, Nürnberg, NSG Kläger, Freiburg. Horex Stand der Deutschen Mei meier und Hoppe je 6 un 1 Kauert je 4; 3. Knopf und Meray je 3. Schweizer Sieg in der Beiwagen-Klasse Zu einem erbitterten Zweikampf gestaltete sich das Rennen der Motorräder mit Seitenwagen bis 500 cem zwischen dem Schweizer Paar Cama- thias/ Ceceo und dem Vizeweltmeister 1957 Schnei- der/ Sstrauß. Den Schweizern seélang dabei auf ihrer BMW Maschine ein Start-Ziel-Sieg. Noch in der Zielgeraden versuchten Schneider Strauß, das Schweizer Paar abzufangen. Pech hatte das Gespann Fath/ Rudolf MW), das infolge Ge- triebeschadens vom Start nicht weskam. Ergeb- nisse: 1. Camathias/ Cecco, Schweiz, BMW 36.576 Minuten 162,9 km/st; 2. Schneider/ Strauß, Weidenau, BMW 162,9; 3. Neußner/ Heß, Nürn- berg, BMW 153,6. Stand der Deutschen Meisterschaft: 1. Schnei- der/ Strauß 12 Punkte; 2. Neußner/ Heß 7; 3. Fath/ Rudolf 4. Norton gefährliche Konkurrenz für BMW Einen spannenden Kampf brachte das Rennen in der Halbliter-Soloklasse. Mit dem sechsfachen Weltmeister Geoffrey Duke(BMW), dem Deut- schen Meister Ernst Hiller BMW), dem Austra- lier Harry Hinton und dem Engländer Dickie Dale waren vier Klassefahrer am Start. Zu- nächst war Hiller mit seiner BMW in Front, dann schob sich Dale mit seiner BMW vorbei, mußte jedoch in der 11. Runde infolge Maschi- nenschadens aufgeben. Drei Runden lang führte dann Duke, bis vier Runden vor Schluß der Australier Harry Hinton auf seiner Norton die Spitze übernahm. In der vorletzten Runde 20g dann Duke vor Hiller und Hinton in Front. In der Zwischenzeit hatte sich der BMW-Fahrer Huber von der 6. Position auf den 4. Platz vor- geschoben. In der Zielgeraden sicherte sich schließlich Duke mit einem Vorsprung von einem Meter vor Hiller den Sieg. Ergebnisse: 1. Geoffrey Duke, England. BMW 50:40,5 Minuten 182,8 km/st; 2. Ernst Hiller, Brackwede, BMW 50:40,7 Minuten 182,8; 8. Harry Hinton, Australien. Norton 192,6. Stand der Deutschen Meisterschaft: 1. Hiller 12 Punkte; 2. Huber 6; 3. Jäger 6. Hall- und Kurze Sportnachrichten Der spanische Fußballmeister Real Madrid wird den früheren Kapitän der ungarischen Na- tionalmannschaft, Ferene Puskas, für zunächst z Wei Jahre verpflichten. Meldungen, wonach Pus- kas einen einmaligen Betrag von 100 000 Dollar (Fast eine halbe Million DM) und ein Monats- gehalt von 5000 DM sow-¾ʒe besondere Gratifika- tionen erhalten soll, wurden weder bestätigt noch dementiert, Der 18 Jahre alte mehrfache deutsche Meister und Rekordschwimmer Wolfgang Baumann ist von seinem Verein Bremer Se von 1885 wegen vereinsschädigenden Verhaltens, Disziplinlosig- Keit und unsportlichen Lebenswandels mit sofor- tiger Wirkung ausgeschlossen worden. In Bremen lief die AK 200-m- Staffel von 808 Bergedorf in der Besetzung Wawrzyn-Bobhnhoff- Weil-Vogt mit 1:28,2 Minuten neuen deutschen Rekord(bisherige Bestleistung: Bayer Leverku- sen 1:28,7). Der bisher ungeschlagene Hamburger Mittel- gewichtler Hans Werner Wohlers besiegte in Hamburg den früheren britischen Meister Alex Buxton nach Punkten. Michail Botwinnik(UdSSR) holte sich den Ti- tel eines Schachweltmeisters zurück, den er beim letztjährigen Turnier an seinen Landsmann Smyslow verloren hatte. Ergebnisse vom Fußball- Toto 1. FK Pirmasens— Hamburger S 2. 1. Fœ Köln— 1. Fe Nürnberg 3. Karlsruher Sc— Schalke 04 4. Tennis Bor, Berlin— Eintr. Braunschweig 5. Borussia Fulda— VfL. Neustadt 6. SV Waldhof— Tsc Ulm 46 7. SV Wiesbaden— Schwaben Augsburg g. VIB Helmbrechts— ASV Cham 9. SV Itzehoe— Bremer S Wuppertaler SV= STV Horst Emscher „Fortuna Düsseldorf— Bor. M.-Gladbach Rotweiß Essen— Westfalia Herne 5 FFC SSE n Theuerkauff Deutscher Florettmeister- Constantin auf Lebenszeit disqualifiziert— Betrug mit elektrischem Florett? Der 25 Jahre alte Bonner Philologiestudent Jürgen Theuerkauff holte sich in Bad Dürkheim pei den deutschen Einzel-Fechtmeisterschaften den Titel im Florett. Er benötigte dazu einen Stichkampf gegen seinen Vereinskameraden Eberhard Mehl, den er mit geraden, weitrei- chenden Tempostößen mit 52 gewann. Dritter würde Kroht DFR Düsseldorf), 4. Steffen (Bonn), 5. Brecht(Kurpfalz Edigheim). In der Endrunde gab es eine im deutschen Fechtsport bisher einmalige Affäre: Der 37 Jahre alte Finalist Constantin(TV 13860 Frankfurt) wurde vom Sportausschuß des Deutschen Fech- terbundes auf Lebenszeit disqualifiziert. Con- stantin Konnte den gegen ihn erhobenen Vor- Wurf nicht entkräften, mit einem besonders prä- parierten elektrischen Florett zum Kampf an- getreten zu sein. Er hatte sich durch a schende Siege in die Endrunde durchgekampft, obwohl dies seiner bisherigen Stärke nicht ent- sprach. Auf die Aufforderung von Fechtkamera- den, die er in der Endrunde geschlagen hatte, zeigte Constantin seine Waffe und seinen Hand- schuh nicht vor. Es bestand der Verdacht, daß er die Möglichkeit hatte, einen Kurzschluß zu er- zeugen und damit die elektrische Trefferanzeige auf seiner Seite unbrauchbar zu machen. Da er auch im Sportausschuß die Herausgabe der Ge- räte verweigerte, verkündete dieser den Spruch: Ausschluß àuf Lebenszeit aus dem Deutschen Fechterbund. Heidelberg bleibt Basketballhochburg In einem spannenden und bis zur letzten mute offenen Kampf konnte der USC Heidelbe im Endspiel gegen den Lokalrivalen Heidelber- ger TV 46 seinen deutschen Meistertitel im Bas Ketball mit einem 51:47-Sieg erfolgreich vertei- digen. Dritter wurde der ATV Düsseldorf, der Göttingen mit 69:51 auf den vierten Platz ver- Wies. Das Endspiel der Damen brachte einen klaren Erfolg des Titelverteidigers Heidelberger TV 46, der ASV Berlin 64.20 besiegte. Der vor- jährige deutsche Vizemeister USC Heidelberg kam zu einem klaren 41:24-Sieg über ATV Düs- seldorf und sicherte sich damit den dritten. Platz. Favoritensiege bei den Hockey-Damen In der Vorrunde zur deutschen Hockey meister schaft der Damen setzten sich die favorisierten Mannschaften mit klaren Ergebnissen durch. Ti- telverteidiger Harvestehuder THC besiegte in Hamburg den zweiten Berliner Vertreter BSS hoch mit 5:1, und Vizemeister Uhlenhorster HC Hamburg schlug in Wiesbaden gegen den Hes- V. Der bayerische Meister 1. den Runde weiter. liner Meister Zehlendorf Wespen den Darmstadt mit 2:0 und Hannover 78 den badi- schen Meister TSV 46 Mennbeim mit 4.2, Wün- rend der westdeutsche Meister Goldweiß Wup- pertal durch ein 3:1 über Rotweiß Stuttgart die nächste Runde erreichte. Das Preffen zwischen Eintracht Braunschweig und dem Delmenhorster HC endete in Braunschweig trotz Verlängerung 0:0 umd muß wiederholt werden. Tsv Ansbach behält die Spitze In der süddeutschen Handball-Oberliga 81— cherte Tabellenführer Ansbach mit einem 14.9- Erfolg gegen TSV Zirndorf seine Position. Leu- tershausen schob sich nach einem 23:9-Kanter- sieg über das Schlußlicht Hofweier auf den zweiten Platz, und Frischauf Göppingen bril- lierte bei seinem 16:10-Erfolg in Zuffenhausen im alten Stil. Eine kleine Uberraschung Wurde aus Schutterwald gemeldet, wo der Platzbesitzer gegen St. Leon mit 11:13 unterlag. Noch drei Vereine ohne Sieg Noch immer sind in der südbadischen Handball- Verbandsliga drei Vereine obne Sieg: SV Elgers- Weiler, TSV Zähringen, die beide am Sonntag spielfrei Waren, sowie FSV Offenburg, der das Heimspiel gegen den Neuling TV Ringsheim mit 9:14 verlor. Die Nachwuchsmannschaft von 1644 Freiburg behauptete sich im ersten Heimspiel der neuen Meisterschaftsserie mit einem 11:8-Erfolg über den bisherigen Tabellenzweiten Seelbach. Den Neuling Schuttern lag im Spiel gegen Gottmadingen bald nach Beginn mit 01 im Rückstand, kam dann aber zu einem 4:1- Vorsprung, mußte jedoch die Gäste bis Halbzeit auf 4:4 herankommen lassen. Kurz vor Schluß hieß es 9:9, bevor Schuttern den spielentscheidenden Treffer Warf. Aufstiegsspiele zur 1. Amateurliga Bei den Aufstiegsspielen zur 1. nordbadischen, Amateurliga feierte der Odenwaldmeister, Freya Limbach, mit 4:2 Toren gegen den A8 Hagsfeld den ersten Sieg. Das Treffen zwischen den beiden Meistern der Rhein-Neckarstaffeln, SV Sandhofen gegen Ts Plankstadt, endete mit einem torlosen Unentschieden. Dadurch behauptete Plankstadt den zweiten Platz hinter dem spielfreien Spitzenreiter Fe Neureut. Favoritensiege in Nordbaden Erwartungsgemäß setzten sich bei den zwei im der nordbadischen Handball- Verbandsliga ausgetra- genen Punktespielen die Favoriten SG. Ketsch und TSV Birkenau gegen die beiden Tabellenletz- ten klar durch. Der augenblickliche Spitzenreiter Ketsch siegte in Handschuhsheim mit 10:6 Toren, während Birkenau zu Hause gegen den Neuling Hockenheim einen hohen 14:4-Sieg feierte. Helmi Höhle schaffte es zum drittenmal zum dritten Male in ihrer Fechterlaufbahn holte sich die 32 Jahre alte Hausfrau Helmi Höhle(Offenbach) den Titel im Damen-Florett. Ini Abwesenheit der Titelverteidigerin Heidi Schmid(Augsburg), die sich wegen ihres Abiturs zur Zeit vom Wettkampfsport zurückgezogen hat, sicherte sich Helmi Höhle ihre dritte Meister- schaft durch einen klaren 4:0-Erfolg im Stich- kampf über die 20 Jahre alte deutsche Junioren- meisterin Astrid Berndt(Hannover). Zum Abschluß holte sich der 23 Jahre alte Hamburger Wilfried Wöhler(ETV Hamburg) überraschend den Meistertitel im Säbel den Her- ren. 2. Jürgen Theuerkauff Bonn), 8. Dieter Löhr(Leverkusen). 5 Sandow Nürnberg im Gewichtheber- Endkampf Durch einen erneuten Sieg im Rückkampf der Vorschlußrunde zur Deutschen Mannschaftsmei- sterschaft im Gewichtheben(Olympischer Prei- kampf) über Essen 88 sicherte sich Sandow Nürn- berg in Essen die Teilnahmeberechtigung am Endkampf gegen den Titelverteidiger TSG Mut- terstadt. Die Nürnberger, die den Hinkampf mit 229522075 kg gewonnen hatten, kamen diesmal mit 2292,5 auf fast die gleiche Leistung, Während die Essener sich um 35 kg auf 2242,5 Kg verbes- serten. Das Gesamtergebais aus beiden Durch- 0 Sängen spricht mit 4587,5:4450,0 kg klar für die Nürnberger, die fast in allen Klassen leich stark besetzt waren. 5 Der deutsche Gewichtheber Mannschaftsm ster 7808 Mutterstadt machte im Rückkampf g gen den Fe Schrobenhausen den Rückstand v. 20 Kilo wett und siegte diesmal mit 2292.8 21 Kilo und qualifizierte sich damit für das E segen Sendo Nürnberg. 3