Erscheint: montags, mittwochs, freitags Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung * abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 38 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. 4 und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag 1 Freitag, den 16. Mai 1958 10.58. Jahrgang Aträgen, den Ar Wieder Diskussion um Todesstrafe Schäffer nicht grundsätzlich ablehnend Anträge der DP in Bonn(dpa). Die Diskussion um die Wie- dereinführung der Todesstrafe in der Bundes- republik ist erneut aufgelebt. Bundeszustiz- minister Schäffer deutete an, daß eine Neu- fassung des Strafgesetzbuches wieder die Mög- lichkeit der Todesstrafe vorsehen könnte. Die Deutsche Partei, die seit langem die Wieder- einführung der Todesstrafe wünscht, brachte im Bundestag Anträge auf Anderung des Grundgesetzes ein, dessen Artikel 102 besagt: „Die Todesstrafe ist abgeschafft“. Schäffer wies in einer Rundfunkansprache auf zahlreiche Verbrechen der letzten Zeit, wie Kindesentführung und Kindesmord, hin und sagte, der Gesetzgeber werde darauf Rücksicht nehmen n, daß es Notzeiten es Volkes geben kann, in denen der Vollzug ei der Tode ein Notwehrrecht des ge- samten Volkes ist. Dabei wäre es möglich, dag die To trafe nur ganz selten vollzogen Wird.„Aber es muß die Möglichkeit bestehen, in Einzelfällen, wo es Beweisschwierigkeiten überhaupt nicht gibt, Wo ein Zweifel gar nicht bestehen kann, wo die Abscheulichkeit der Tat aber eine Empörung der ganzen Bevölkerung hervorruft, in solchen einzelnen Fällen vor- gehen zu können“. Die Deutsche Partei wünscht in ihren An- el 102 des Grundgesetzes so u indern, daß die Todesstrafe für Mord wie- der zulässig ist. Gleichzeitig schlägt sie Vor, daß ein Begnadigungsausschuß den Bundes- präsidenten bei der Ausübung des Begnadi- gungsrechtes berät. Dieser Ausschuß soll prü- ken, Ob die Todesurteile zu vollstrecken Sind oder ausgesetzt werden. Bei Todesurteilen 8011 der Bundespräsident das Begnadigungsrecht haben. Durch Anderung des Artikels 60 des Grundgesetzes, der das Begnadigungsrecht des Bundespräsidenten regelt, will die Deutsche Partei ferner erreichen, daß der Bundespräsi- dent seine Gnadenbefugnis auf andere Behör- den übertragen kann, es sei denn, daß ein Todesurteil gefällt wurde, Präsident Bayar flog nach Ankara zurück Vertiefung der deutsch- türkischen Freund- schaft— Uberraschender Besuch in München München(dpa). Mit einem überraschen- den Besuch in München endete am Himmel Fahrtstag der achttägige Aufenthalt des kür- kischen Staatspräsidenten Celal Bayar in der Bundesrepublik. An seinem 75. Geburtstag war Bayar noch einer Einladung des türki- schen Generalkonsuls in München, Dr. Robert annemann, gefolgt. Für die bayerische Re- Zrerung begrüßte der Stellvertreter des Mini- Ster präsidenten, Arbeitsminister Walter Stain, den Präsidenten der Türkei auf dem Flug- hafen Riem. 8 Während eines türkischen Generalkonsulat dankte der hrige Bayar für die Ehrungen und Geschenke zu seinem Geburtstag. Er sagte, sein Deutschlandbe- Such werde zur Förderung der traditionellen deutsch- türkischen Verbundenheit beitragen. Sie sei besonders als eine Freundschaft inner- halb der NATO bedeutungsvoll. Je stärker die NATO sei, desto eher seien Frieden und Frei- heit gesichert. Bayàr würdigte die Bedeutung, die einer starken Bundesrepublik innerhalb der Verteidigungsgemeinschaft des Westens zu komme. Er glaubt, daß sich die Bundesrepu- blik und die Türkei nicht nur politisch, son- dern auch wirtschaftlich ausgezeichnet ergän- zen Können. Am Nachmittag verließ Bayar mit seiner Begleitung in einem türkischen Sonderflugzeug München zur Rückreise nach Ankara. Zuvor hatten vier Düsenjäger der deutschen Luft- waffe, die in Oldenburg stationiert sind, der Maschine auf dem Flug von Hamburg aus das Ehrengeleit gegeben. Bonner und Pankower Experten verhandeln BOnmn(dpa). Experten der Bundesregierung und der Regierung der Sowjetzone werden heute in Berlin über die von Pankow am 5. Mai eingeführten Wasserstraßen-Gebühren und den Ausbau der Elbestaustufe bei Geest- hacht verhandeln. Das Bundeskabinett hat diesen Verhandlungen am Mittwoch zuge- Stimmt. Es steht noch nicht fest, ob ein Ge- bäude in Ost- oder Westberlin als Tagungs- ort gewählt wird. Die vom Bundeskabinett ernannte Delegation steht unter der Führung des Leiters der Abteilung Binnenschiffahrt im Bundesverkehrs ministerium, Ministerialdiri- gent von Dörrer. Schoettle erlitt einen Herzanfall Bonn(dpa). Der Vorsitzende des Haus- haltsausschusses im Bundestag und Landes- Vorsitzende der SpD in Baden- Württemberg, Bundestagsabgeordneter Erwin Schoettle, hat einen Herzanfall erlitten. Wie der SPD-Frak- tionsgeschäftsführer Dr. Mommer vor der Presse in Bonn sagte, befindet sich Schoettle in ärztlicher Behandlung. Es sei noch nicht sicher, ob er dem SPD-Parteitag in Stuttgart Als Vorsitzender des gastgebenden Landes- ver barictes werde präsidieren können. 5 Frühstücks 5 — De Gaulle will die Regierungsgewalt übernehmen mt breitere Basis seiner R einberufen de Gaulle, das Idol n Truppen in tagabend i „ dlie Reg Pflimlin su — Nationalversammlung Paris(dpa) der revoltierene Algerien, hat sich am raschend bereit erkls in der französischen Rep men. In einer offiziellen Botschaft betonte der General unter Berufung auf seine früheren gsgewalt zu überneh- in fungen bereit sei, Frankreich bis zur Rettun J 51 übernehmen, wenn die Bevöll dies Wünsche. Die Erklärung des Generals, die nicht nun in Frankreich größtes Aufsehen er- regte, wurde sofort nach ihrer Veröffentli- chung in einer Sondersendung des französi- schen Staatsrundfunks verlesen. Ubernahme em Au- Mittwoch- der Macht in genblick, in zen Init Mi Ain, der 2 en 129 Stimmen zum terpräsidenten gewählt wurde, bemüht war, die Basis seiner Regierung zu verbreitern und sie vor den Gefahren einer Verschärfung der Situation in Algerien und gewerkschaftlicher und linksradikaler Kampf- maßnahmen in Frankreich zu bewahren. Am Donnerstagnachmittag hatten sich die Sozialisten bereit erklärt, in das Kabinett Pflimlin einzutreten und den neuen Minister- bräsidenten von dem Wohlwrollen der Kom- lage im Libanon Neue Bombenanschläge— Bisher 55 Tote— Usa senden Handfeuerwaffen Beirut(dpa). Nach einer vorübergehenden Periode der Ruhe ist es im Libanon am Don- nerstag erneut zu Zwischenfällen gekommen. Obwohl es in der libanesischen Hauptstadt Beirut„verhältnismäßig ruhig“ War, ereigne- ten sich mehrere Bombenanschläge. Nach Meldungen nahöstlicher Rundfunksen- der wurden neun Menschen getötet und 35 verletzt, als in einem überfüllten Café eine Bombe explodierte. Patrouillen der libanesi- schen Armee eröffneten auf einige Araber, die der Teilnahme an dem Anschlag verdächtig waren, das Feuer. Mehrere hundert Soldaten räumten den Platz vor dem Café und drängten dei ihrer Razzia die Passanten in die Eingänge der umliegenden Wohnhäuser. Bei einem Zusammenstoß mit Regierungs- truppen in der Nacht zum Donnerstag in der libanesischen Hafenstadt Tripoli wurden Demonstranten getötet. Zusammen mit Verletzten, die am Donnerstag in Beirut en, erhöht sich damit die Zahl der Todes- opfer Während der bereits sechs Tage währen- den Ausschreitungen auf 55, über 200 wurden verletzt. Nach die oppe Kampftaktik Da ihre stand der F sie mehr gegangen. So Kraftfahr⸗ 47 2** Ae Regleru Shen Aktionen am jerungstruppen scheiterten, sind mehr zu Einzelaktionen über- Würden im Süden des Landes e zerstört, Omnibusse in Brand gesteckt, Straßen gesprengt und Polizeiposten angegriffen. Nach einer Meldung von Radio Ralro soll die Sommerresidenz des umstritte- nen Staatspräsidenten Schamun in Beit Eddin, etwa 60 ometer von Beirut entfernt, von Aufständischen eingeschlossen sein. Auf die Wohnung von Ministerpräsident Sami Es-Sulh Soll nach der gleichen Quelle eine Bombe ge- Worfen worden sein. Amerikanische Lufttransporteinheiten beför- derten am Donnerstag mit großer Beschleuni- gung Gewehre und Tränengas nach dem Li- anon, die den Hbanesischen Einheiten für ihren Kampf gegen die Aufständischen über- geben werden sollen, Ein Sprecher des ameri- Kanischen Außen ministeriums teilte dazu mit, daß die USA im Rahmen eines Hilfsprogramms seit 1956 dem Libanon Ausrüstungen für die Polizei überlassen haben. Darunter seien Ge- Wehre, Pistolen, Tränengas und Munition. Diese„leichte Ausrüstung“ eigne sich zur Un- terdrückung von Revolten. Das Außenministe- rium erhoffe eine baldige Wiederherstellung der Ordnung im Libanon und Wünsche den mutigen Anstrengungen der legalen libanesi- schen Regierung, die Sicherheit aufrechtzu- erhalten“, guten Erfolg. NATO-Manöver im Mittelmeer Das ganze Mittelmeer von Gibraltar bis zu den Dardanellen wird in wenigen Tagen der Schauplatz eines der Srößten Manöver der NATG-Marinestreitkräfte in diesem Raum seit Ende des zweiten Weltkrieges sein. Die Ubung beginnt am 19. Mai und dauert fünf Tage. Die Marine und Luftstreitkräfte der beteiligten Staaten sind für dieses Manöver voll einsatz- bereit gemacht worden— eine Tatsache, die mre Bedeutung vor allem im Zusammenhang mit der Krise im Libanon haben Könnte. See- und Luftstreitkräfte Großbritanniens, mumnisten unabhängig zu machen. Der Vor- sitzende der Rechtsunabhängigen, Antoine Pinay, lehnte jedoch ein Angebot Pflimlins zum Eintritt in die Regierung als stellvertre- tender Ministerpräsident neben dem stischen Generalsekretär Guy Mollet ab. I nay will nur den Posten annehmen, wenn der 1 oste mit Igerien 5 geschickt wird. Als Reaktion auf die les wurde sofort eine schen Ministerrats einbei der französischen Troquer, forderte Abgeordneten in die Hauptsta unverzüglich Das Parla- ment wird eten. Die komm nach der Erklärung bevorstehen- den militär E Flugblätter in all 1 Frankreichs zu Demonstrationen und aufgeruf „Die Armee an die Macht“ Während die politische Entwicklung in Paris 8 172 einer Rede vor der zu einer Mas stration 1 Franz rung in. haber 8er naber der noch immer kritisch der USA, Griechenlands, Italiens, der Türkei und Portugals nehmen an der Ubung teil. Kern der Streitmacht ist die sechste US-Flotte, die auch starke Einheiten von einsatzbereiter Ma- rineinfanterie für örtliche Landungsoperatio- en und zwei tak- Ziel der Ubung ate im Nahen tische Luftflotten der NATC ist die Verteidigung von Geleitzügen und— Wie es in der offiziellen Mitteilung des briti- schen Verteidigungsministeriums heißt— die „Uberprüfung der Reaktionsfähigkeit auf über- raschende Situationen“. USA verstärken Zahl der Landungstruppen je Zahl der für Landungsunternehmen ausgebildeten amerikanischen Marineinfante- risten im Mittelmeerraum ist von 1800 auf 36900 Mann verstärkt worden. Ein Sprecher der US- Marine bezeichnete diesen Schritt als„reine Vorsichtsmagnahme“. Die Einheiten der Ma- rineinfanterie seien so ausgerüstet, daß sie Völlig auf sich allein gestellt operieren kön- nen. Der Sprecher bestätigte Berichte, daß ein größerer Verband Gibraltar verlassen habe. Er lehnte jedoch jede Mitteilung über das Ziel A. zierung mit der und Ordnung nahm Sale n, die immer Salan vie ieh den 18mone 1 8 zetzen und 0 1 8 de mit den Worten! lebe Frankr es lebe das französische Al- len, es lebe Ger 1 de Gaulle!“ l wurde die Er- inwohnern Al- uf genommen, daß er bereit sei, die Macht in Frankreich zu übernehmen. Ein Mit- Slied des„Wohlfahrtsausschusses“ verlas diese 1 nig vom Balkon des Algerienministe- 86 8 riums. Neue„Wohlfahrtskomitees“ wurden gebildet In den wichtigen Hafenstädten Oran, Phi- lippeville und Constantin wurden inzwischen ebenfalls„Wohlfahrtskomitees“ gebildet, die den Rücktritt der neugebildeten Regierung forderten. Seit Mittwochnachmittag demon- strierten in Oran Tausende von Einwohnern. Am Abend gelang es den Demonstranten, die Präfektur zu stürmen. Sie forderten den Rück- tritt des Präfekten, der sich zusammen mit dem Militärbefehlshaber für Westalgerien mit der Pariser Regierung solidarisch erklärt hatte. Der Unferpräfekt wurde in seinem eige- nen Dienstsitz unter Hausarrest gestellt. Zi- Vilisten besetzten die Rundfunkstation in Oran. Es handelt sich um Mitglieder der Ter- ritorialgarde, die von den französischen Sied- lern aufgestellt worden ist. Auch die franzö- sischen Sahara-Gebiete haben sich mit der Militär-Junta solidarisch erklärt. Die Führung der Kriegsmarine im Mittelmęergebiet, von deren Haltung die Sicherung der Verbindun- gen nach Algerien abhängt, steht fest hinter der Regierung. Coty appelliert an die Truppen Seit Mittwoch wiederholen alle französi- schen Rundfunksender in regelmäßigen Ab- ständen einen Appell des Staatspräsidenten Coty an die in Algerien stationierten Trup- Pen. Er erteilt ihnen darin den Befehl, sich Weiter der Autorität der französischen Regie- rung zu unterwerfen, und fordert sie auf, Dis- Ziplin zu bewahren und nicht eine Spaltung Frankreichs herbeizuführen. Im Anschluß an die Ubertragung dieses Appells spielen die Rundfunksender jedesmal die französische Nationalhymne. In Algier erklärte das„Wohl fahrtskomitee“ als Antwort auf diesen Appell, daß es die Macht nur bis zur Ankunft eines von der Bevölkerung anerkannten Algerien- Ministers in der Hand behalten wolle und sich nur als„Ubergangs-Regime“ betrachte. Der bisher größte Satellit umkreist die Erde Sowiets starteten 1327 Kilo schweren Sputnik — Hat Moskau einen neuartigen Treibstoff? Moskau(dpa). Am Himmelfahrtstag wurde ein neuer Sputnik in den Weltraum geschossen, dessen Gewicht das aller bisherigen künst- lichen Monde weit übertrifft. Mit 1327 Kilo- gramm ist Sputnik III mehr als doppelt 80 schwer wie Sputnik II(308 kg). In den offziel- len Moskauer Verlautbarungen wird mitge- teilt, daß sich in dem neuen Sputnik Meß- instrumente, Antennen und Batterien befin- den. Um einen Erdsatelliten von diesem großen Gewicht in den Weltraum zur befördern und auf eine Geschwindigkeit von 28 000 bis 29 000 Kilometern in der Stunde zu beschleunigen, sind gewaltige Antriebskräfte erforderlich, Der amerikanische Erdsatellit vom Typ Vanguard, der 1,47 Kilogramm wiegt, wurde von eis 22 Meter langen Rakete emporgetragen. Die sowzietischen Wissenschaftler müssen also für ihren weitaus schwereren Sputnik ein wahres Ungetüm von Rakete verwendet haben. Oder aber es ist ihnen gelungen, einen Treibstoff zu entwickeln, dessen Schubkraft die im We- * sten bekannten Antriebsmittel um ein Viel- faches übertrifft. Wie bei früheren Sputnik- starts wurden auch jetzt keinerlei präzise Angaben über die Rakete gemacht. Der Start des neuen Sputnik wurde vom Sender Moskau am Donnerstagvormittag in einer Sondermeldung bekanntgegeben. Zu- gleich wurde gemeldet, daß der Staatspräsi- dent der Vereinigten Arabischen Republik, Gamal Abdel Nasser, zur selben Zeit einen Flugplatz im Moskauer Gebiet besichtigte. Westliche Beobachter halten es für nicht aus- geschlossen, daß der Gast aus Kairo Augen- zeuge dieses neuen grogen Erfolges sowieti- scher Raketenforschung war. 5 Der dritte sowjetische künstliche Erdsatel- lit ist kegelförmig gebaut mit einem Durch- messer der Grundfläche von 1,73 Metern und einer Höhe von 3,75 Metern— die Antennen nicht eingerechnet. Für eine Umlaufzeit um die Erde benötigt er 106 Minuten. Die größte Höhe seiner Flugbahn über der Erdober- Häche wird mit 1880 Kilometern angegeben. Der Neigungswinkel seiner Flugbahn zur Aquator-Ebene beträgt 65 Grad. Die letzte Stufe der Trägerrakete umläuft die Erde in einer Flugbahn, die der von Sputnik III nahe- kommt. Um eine Ortung des neuen künstlichen Mondes auf der Erde zu ermöglichen, sendet er ununterbrochen Funkzeichen von 150 bis 300 Millisekunden-Dauer mit hoher Strah- Iungskapazität auf der Frequenz 20,005 Mega- hertz. Die Bonner Universitätssternwarte nah die ersten Funksignale schon am Don- nerstag um 11.30 Uhr auf. Lebensdauer von 200 Jahren? Außer Sputnik III ziehen noch drei ameri- kanische künstliche Satelliten ihre Bahn um die Erde. Es sind: Explorer I, Vanguard I und Explorer III. Die beiden ersten sowieti- schen Sputniks sind beim Eintreten in die dichtere Erdatmosphäre verglüht. Laut TASS rechnen die sowjetischen Wissenschaftler bei dem neuen Sputnik mit einer Lebensdauer von 200 Jahren. Die Mehßinstrumente— ihr Gewicht wird mit 986 Kilogramm angegeben— sollen un- ter anderem folgende Daten ermitteln: Druck und Zusammensetzung der Atmosphäre in den oberen Schichten, Konzentration der positiven Tonen, die Spannung des elektrostatischen Feldes der Erde und des irdischen Magnet- feldes sowie die Häufigkeit von Mikrometeg-⸗ ren und die Temperaturen im und an der Oberflache des Sputnik Zur Ubertragung der Mezgergebnisse ist ein telemstrisches Mehr- kanal- System eingebaut, das von slektroche⸗ mischen und von Sonnenbatterien gespeist Wird. Sputnik III und die Prägerrakete werden bei günstiger Witterung in den Strahlen der aufgehenden und untergehenden Senne sicht- Har sin a Cbruschtschow nach Kairo eingeladen Keine neue Wirtschaftshilfe— Nasser verläßt heute die Sowjetunion Moskau(dpa). Der über zweiwöchige Staatsbesuch des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Republik, Nasser, wurde am Don- nerstag mit der Unterzeichnung einer ge- meinsamen Erklärung beendet. Der sowjeti- sche Ministerpräsident Chruschtschow und das Staatsoberhaupt Woroschilow haben, wie darin mitgeteilt wurde, eine Einladung Nas- sers zu einem Besuch der Vereinigten Arabi- schen Republik angenommen. Ein Zeitpunkt für diesen Besuch wurde noch nicht genannt. Nasser fliegt mit seiner Delegation heute nach Kairo zurück. im der Erklärung wird die baldige Einberu- fung einer Gipfelkonferenz, die Beendigung des Wettrüstens und die Einstellung der Atomversuche bis zu einem Abkommen über das bedingungslose Verbot der Atomwaffen und Einstellung ihrer Produktion gefordert. Beide Länder sprechen sich für die Aufnahme des kommunistischen Chinas in die UN aus, Unterstützen das Recht des algerischen Volkes uf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit und nehmen gegen jeden„Kolonialismus“ Stellung. Der Abschluß von Nichtangriffsver- trägen sei ein Mittel zur Entspannung. Von einer neuerlichen Wirtschaftshilfe für die Vereinigte Arabische Republik ist in dem Kommuniqué nicht die Rede. Es wird jedoch der„beträchtliche Beitrag“ der Sowjetunion Tür die Industrialisierung der Republik her- vorgehoben. Nixon beendete seine Reise vorzeitig Begeisterte Begrüßung in Washington— US- Truppen brauchten nicht einzugreifen Washington(dpa). Der amerikanische Vizepräsident Nixon kehrte am Donnerstag von seiner Reise durch mehrere südamerika- mische Staaten wieder nach Washington zu- Tück. Er hatte am Mittwochabend die Haupt- stadt von Venezuela, Caracas, vorzeitig ver- lassen, nachdem es zu schweren anti-amerika- nischen Kundgebungen gekommen war. Auf dem Flugplatz in Washington wurde Nixon ein demonstrativ begeisterter Empfang zuteil. Präsident Eisenhower, das Kabinett, das Di- Plomatische Corps, Kongreßdelegationen und jubelnde Studenten hatten sich zu seiner Be- grübung eingefunden. In einer Begrüßungs- ansprache äußerte Eisenhower, die Zwischen- fälle seien eine„wirkliche Gefahr“ für Nixon gewesen. Sie hätten aber in keiner Weise die Freundschaft zwischen den USA und den süd- Amerikanischen Ländern beeinträchtigt. Nach den Ausschreitungen gegen Nixon in Caracas hatten die USA in der Nacht zum Mittwoch vier Kompanien Luftlandetruppen urid Marineinfanterie auf Stützpunkte im Ka- ribischen Meer entsandt, die, wenn notwendig, zum Schutz Nixons eingreifen sollten. Auch in der Hauptstadt Perus, Lima, war der ame- rikanische Vizepräsident mit Steinen beworfen Worden. Anti- amerikanische Demonstrationen fanden ferner in Kolumbien statt. Nixon Wollte auf seiner Reise in den südamerikani- schen Staaten um ein besseres Verständnis für die amerikanische Wirtschaftspolitik werben. Elisabeth Zschernitz tot aufgefunden Die unbekleidete Leiche trieb im Main Frankfurt(dpa). Die seit dem 6. Ma! vermißte neunjährige Elisabeth Zschernitz aus Frankfurt ist jetzt tot aufgefunden worden. Zwel Schiffer hatten in der Einmündung des Main in den Rhein bei Mainz-Kostheim die im Wasser treibende Leiche eines KEindes ge- sehen. Die Leiche wurde von der Wasser- Schutzpolizei geborgen. Frau Zschernitz hat die Leiche als die ihrer Tochter identifiziert. Das Kind War völlig unbekleidet und wies geringfügige Verletzungen auf. Die Leiche muß vermutlich acht Tage im Wasser gele- Sen haben. Eine Obduktion im Pathologischen Institut in Wiesbaden ergab, daß das Kind ertrunken ist. Anhaltspunkte r ein 185 ual- Verbrechen konnten Bt erden. Ob ein anderes ve Odder ein Un- glücksfall vorliegt, Unt ersuchun- gen ergeben. Eine zei an beiden Iern des Mains 2 kfurt und der Mü genommene Suche mjährigen Eli- ohne Erfolg. Tan Erhard warnt vor Unvernunft und Maßlosigkeit Bonn soll Mittelstandspolitik aktivieren— Handwerksmesse wurde eröffnet München(dpa). Im festlich geschmückten Münchener Ausstellungspark haben am Don- nerstag die 10. Deutsche Handwerksmesse und die Internationale Bäckerfachausstellung ihre Pforten geöffnet. Der bayerische Ministerprä- sident Dr. Seidel wertete während der Eröff- nungsfeier die Größe der Ausstellung in die- sem Jahr, die Rekordbeteiligung und das leb- hafte Auslandsinteresse als„überzeugende Widerlegung des Konjunktur-Pessimismus'“ Dieser Pessimismus habe in den letzten Mona- ten begonnen,„durch Migmut und unbegrün- dete Angstlichkeit die ökonomischen Daten zu verfälschen und jene Psychologische S Stimmung zu erzeugen, die schon einmal in den dreißi- ger Jahren eine so unheilvolle Rolle gespielt hat“. Gegenwärtig gebe es aber keine Anzei- chen dafür, daß ein wirtschaftlicher Nieder- gang bevorsteht. „Ich kann Ihnen verkünden, die Rezession findet in Deutschland nicht statt“, versicherte nach Ministerpräsident Seidel auch Bundes- Wirtschaftsminister Erhard. Den Nachfrage- rückgang in manchen Wirtschaftszweigen führte er darauf zurück, daß sich mit allge- mein gestiegener Kaufkraft die Bedürfnisse von lebensnotwendigen auf höhere Güter ver- lagert haben. Erhard warnte davor, die Kon- junkturschwankungen als unabwendbares Er- eignis zu betrachten. Eine echte Krise könne in der Bundesrepublik nur durch Unvernunft und Maßlosigkeit entstehen. Höherer Lebens- standard, steigende Löhne und kürzere Ar- beitszeiten seien nicht sleichzeitig möglich. Nur im Gleichschritt mit wachsender Produk- tivität könne die Arbeit reduziert werden. „Unser Bild wird auch in den Augen der Welt getrübt, wenn wir in der Arbeitszeitverkür- zung den Rekord halten wollen“. Dem Handwerk können nach Erhards Wor- ten weniger aus verfehlter Politik als aus „geistiger Uniformierung“ Gefahren entste- hen. Ohne handwerkliche Technik, Tradition und Arbeitsweise könne auf die Dauer die ge- samte Volkswirtschaft nicht gedeihen. Der Minister kündigte an, daß die Milderung der Harten sozialen Belastung des Handwerks ein Wirtschaftspolitisches Hauptproblem der näch- sten Zeit sein werde. Nach„jahrelanger bewußter Förderung der Groß wirtschaft“, erklärte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Josef Wild, müsse jetzt die Aufmerksamkeit der Bundesregierung besonders dem Klein- und Mittelgewerbe gehören. Wild forderte vor allem, daß die hohe soziale Belastung des lohnintensiven Handwerks erleichtert wird. Das„beängstigende Tempo der sich überstür- zenden Sozialreformen“ gefährde die Krisen- festigkeit des Handwerks und bringe Gefah- ren für das Preisgefüge und die Stabilität der Währung. In scharfer Form wandte er sich gegen die von Bundesarbeitsminister Blank geplante Errichtung einer eigenen Versiche- rungsanstalt für Handwerker. Die einzige richtige Lösung müsse soviel Selbstverantwor- tung wie möglich erhalten. Europa ist die Aufgabe der jugend Robert Schuman mit dem Karlspreis Ausgezeichnet— Brugmans fordert föderatives Europa Aachen(dpa). Als achter prominenter Europäer wurde der Präsident der europäi- schen parlamentarischen Versammlung und ehemalige französische Ministerpräsident Ro- bert Schuman am Donnerstag in Aachen mit dem internationalen Karlspreis 1958 ausge- zeichnet. Uber tausend Ehrengäste aus dem In- und Ausland wohnten der feierlichen Ze- remonie im Krönungssaal des historischen Aachener Rathauses bei. Bundesaußenminister von Brentano beglück- Wünschte Schuman und wies auf dessen Ver- dienste bei den Bemühungen um ein gutes Verhältnis zwischen Frankreich und Deutsch- land hin. Brentano betonte, daß der Gedanke zur Verständigung zwischen beiden Ländern Richtschnur der Politik der Bundesregierung bleibe. Das neue Europa sei für die Bundes- regierung keine lose Gemeinschaft auf Zeit, sondern— wie auch für Schuman— ein„Ziel in sich“. Brentano wies besonders auf den friedlichen Charakter der europäischen Ge- meinschaft hin. In seiner Dankrede drückte Schuman sein tiefes Mitempfinden mit der Tragik der deut- schen Spaltung aus. Das gute Verhältnis Deutschlands zu Frankreich bezeichnete er je- doch als beste Garantie für die Zukunft. Schu- man, der seine Dankrede in Deutsch begann und in Französisch fortsetzte, versicherte, die Verleihung des Karlspreises sei ihm Verpflich- tung, in der Zukunft mit aller Kraft für den Europagedanken tätig zu sein. In einer öffent- lichen Kundgebung nach der Feier erklärte Schuman vor etwa 1000 Zuhörern, Europa sei vor allem die Aufgabe der Jugend. Die Kon- tinuität und Zusammenarbeit der besten Ele- mente aus allen Altersklassen müsse jedoch erhalten bleiben. Der Karlspreisträger von 1951, der belgische Professor Dr. Henry Brugmans, hatte zuvor darauf hingewiesen, dag Schuman vor acht Jahren den„Startschuß für Kern-Europa“ ge- geben hat. Prof. Brugmans forderte, daß jetzt der Sprung in die föderative europäaische De- mokratie getan und das europäische Parlament direkt gewählt werde, das ein europäisches Grundgesetz beschließen solle. Für die rund 300 000 Angestellten des öf- Fentlichen Dienstes werden die Verhandlun- gen um eine Gehaltserhöhung am 10. Juni zwischen der DAG, der Bundesregierung, den Ländern und den Gemeinden fortgeführt; in den nächsten Wochen werden auch für die rumd 560 000 Landarbeiter im Bundesgebiet neue Tarifverhandlungen beginnen. Im Herbst dieses Jahres soll das erste mit kerngelenkten Kurzstreckenraketen ausgerü- stete britische Regiment in die Bundesrepu- lik verlegt werden. Bundesaußenminister von Brentano wird Anfang Juni zur Weiterführung der ins Stok- ken geratenen deutsch- holländischen Ver- handlungen über offene Nachkriegsprobleme in Den Haag erwartet. Der neue deutsche Botschafter in Moskau, Hans Kroll, hat dem sowjetischen Staatsober- haupt Woroschilow sein Beglaubigungsschrei- ben überreicht. Das neue Parteiprogramm der Spö wurde vom Parteitag der Sozialistischen Partei Oster- reichs einstimmig angenommen. Neues dus dller Welt Wählern fehlt es an Lichtblicken RO m(dpa). Die Bewohner von Catani und Puzzi, kleiner ländlicher Vororte von Reggio- Calabria, haben beschlossen, in den„Wahl- Streik“ zu treten und nicht an den italieni- schen Parlamentswahlen am 25. und 26. Mai teilzunehmen. Sie begründeten ihren Protest- schritt mit dem Hinweis, daß sie seit 1938 Vergeblich auf einen Anschluß an das Licht- netz warten. Um ihrem Protestschritt Nach- druck zu verleihen, sandten die Gemeinden sämtliche Wählerkarten an den Bürgermeister vom Reggio- Calabria zurück. Das„Wunderhubhn“ von Pressano RO m(dpa). Ein Huhn aus Pressano in der Provinz Trient, das schon des öfteren wegen auherordentlicher Leistungen von sich reden gemacht hatte, brach jetzt seine bisherige Bestleistung und legte seinem erfreuten Be- sitzer ein Ei von über sieben Zentimeter Durchmesser und rund 180 Gramm Gewicht. Jedoch wie stets, wenn es sich derart hervor- getan hatte, ließ das Huhn dem Riesenei ein Zwergexemplar folgen, das kaum die Größe eines Taubeneis erreichte. Urteile im Nürnberger Gefängnisprozeß Strafen zwischen 16 und 3 Monaten— Aus ist's mit dem„fidelen Leben“ Nürnberg(dpa). Nach IAtägiger berg. Der setzter Unzucht mit Abhängigen, Passiver Bestechung und einfacher Bestechung ein Jahr und vier Monate fortgesetzter schwerer und fortgesetzter passiver Vorsätzlicher nis, der 49 Jahre alte ehemalige Bruno Hut wegen schwerer ehemalige Justizhauptwachtmeister ein Jahr und einen Monat Gefängnis Der 35jährige ehemalige Gefängnisarzt Dr. Heinz Seitz erhielt wegen passiver Bestechung drei Monate Gefängnis mit Bewährung. Der Hans Strafgefangene des Gefängnisspitals“ auch als„ 34jährige ehemalige Müller, der als„König bezeichnet wurde und Müller“ bekannt ist, gene und stiftung zur Teil angerechnet. Aufseher und Müller befand sich bereits während der lung auf freiem Fuß. Landgerichtsdirektor mehrstündigen Urteilsbegründung fest, Angeklagten hätten über Strafvollzuges diskreditiert. Die Nürnberger„Gefängnis-Affäre“ schaft Ende vergangenen Jahres höfers aus dem Gefängnis beschäftigen mußte. Dabei ergab sich, ner einen Nachschlüssel für das Haupttor des Gefängnisses bekommen hatte. Dadurch ge- lang es ihm, aus einer besonders gesicherten Zelle zu fliehen. Er wurde jedoch zwei Tage später wieder gefaßt. Sein vor der Flucht aus dem Gefängnis entlassener Freund„Kalkutta Müller“ hatte ihn verraten. Reidelshöfer war geflohen, weil er fürchtete, Kalkutta-Müller nehme ihm seine Frau weg. Die angeklagten Gefängnisaufseher gewähr- ten zahlreichen Häftlingen pflichtwidrige Ver- günstigungen, indem sie Bier, Zigaretten und Nahrungsmittel besorgten, Telefongespräche mit der Außenwelt ermöglichten und unzen- sierte Briefe vermittelten. Die Aufseher ge- nossen dadurch wiederum kleine Vorteile. Bir- ner migbrauchte die Frau eines Strafgefange- nen unter Ausnutzung seiner Amtsstellung. Der Anstaltsarzt Dr. Seitz ermöglichte durch ein Gutachten die vorzeitige Entlassung Mül- lers aus dem Gefängnis. Dr. Seitz lieg sich von Müller mit vier Langspielplatten beschen- ken, darunter eine mit der fidelen Gefäng- nisszene aus der„Fledermaus“. Selbstmörder gerettet- Retterin tot Berlin(dpa). Eine menschliche Tragödie spielte sich im Westberliner Stadtteil Wedding Ab. Ein 56jähriger Feüerwehrmann, der wegen einer schweren Krankheit pensioniert werden sollte, versuchte sich in seiner Wohnung im zufällig vom Hof aus. Sie lief die vier Trep- pen hinauf, stürzte in die Wohnung, schnitt den Strick durch, jagte wieder hinunter zu rer Wohnung im zweiten Stock und bat eine Bekannte, Polizei und Feuerwehr zu alarmieren. Dann erlitt sie vor Aufregung einen Herzschlag und brach tot zusammen. Die Feuerwehr konnte mit einem Sauerstoff- gerät den Lebensmüden retten. Copyright by A. Bechthold, Fassberg, 50 durch Verlag v. Graberg S Görg, Wiesbaden. 9 (18. Fortsetzung) Gegen Abend wird der Toni immer lauter. Unruhe überkommt ihn, und zuweilen fährt er zusammen, denn immer wieder glaubt er, Magdalena trete zur Tür herein und käme direkt auf ihn zu. Aber das sind Trugbilder, die ihm sein schlechtes Gewissen vorgaukelt. Wie sollte Magdalena hierher kommen? Er wird sie wohl nie mehr sehen. Aber es wird furchtbar wer- den, wenn ihn in seinem künftigen Leben immer das Gewissen peinigt. 5 Einmal, als die Agnes gerade mit dem Brunnhuber tanzt, schiebt sich sein Bruder Markus unmerklich an seine Seite. Markus ist etwas älter als Anton. Er hat das kleine Gütl daheim zu übernehmen. Während er um- ständlich einer Zigarre die Spitze abbeißt, Hüstert er seinem Bruder zu: „Grad war ich unten in der Gaststube und habe die Zeitung gelesen.“ Der Toni zuckt kaum merklich zusammen. „Ja— und?“ „Vier Monate und fünfzehnhundert Mark Geldstrafe.“ Toni verliert alle Farbe, seine Hände zittern. Hastig umklammert er das Weinglas, um sei- nen Händen einen Halt zu geben. „Vier Monate“, sagt er dumpf vor sich hin. „Bas hat sie nicht verdient. Ich meine, der Tanzboden muß mich erdrücken. Markus, bleib' du sitzen und tanz mit der Agnes. Ich muß hinaus, ich ersticke hierinnen.“ „Geh, was machst du dir denn für Ge- danken!“ 598. du nicht, 8 Laß mich Jetzt ale Er ist schon ein wenig unsicher auf den Füßen, als er quer durch den Saal geht und durch eine Hintertür ins Freie tritt. Grog und Still liegt der Abend über dem Land. In den Obstgarten des Wirtes geht Toni, bis dorthin, dy%ꝙ% ein hoher Staketenzaun das Geviert ab- schließt. Beide Arme legt er auf den Zaun und birgt sein Gesicht in ihnen. Noch nie in sei- nem Leben hat er sich so verlassen und aus- gestoßen gefühlt wie in dieser Stunde. Wäh- rend hinter ihm aus den offenen Fenstern die Walzer und Schottischen erklingen, verwünscht er sich selbst und seine Feigheit.„Wenn es sich nur nicht rächt“, denkt er und beißt sich in die Lippen, bis sie schmerzen. Alles Unrecht rächt sich einmal auf Erden, hat die Magdalena gesagt. Traurig und langgezogen piepst ein kleiner Vogel hinter ihm im Geäst.„Dieb— Dieb Dieb——, hört es sich an. Und immer Wie- der:„Dieb— Dieb— Dieb——— Wütend bückt sich der Toni nach einem Stein und wirft ihn nach dem kleinen Kläger. Dann fährt er sich mit der Hand durch das Haar. „Nur nicht immer daran denken“, sagt er sich vor.„Wenn ich daran denke, dann komme ich nie zur Ruhe.“ Gerade jetzt wird er von seiner Frau ver- mißt. „Wo ist denn mein Anton?“ fragt sie den Markus. „Frische Luft schnappen ist er gegangen“, antwortet der fröhliche Schwager und prostet der Agnes zu. Markus ist ein alter Schwere nöter; es kommt ihm nicht darauf an, der Schwägerin um den Bart zu streichen.„Der Toni wird so ein Glück haben.“ „Vergönnst es ihm nicht?“ „Na ja, wenn ich ehrlich bin, möcht' ich Sleickh tauschen mit ihm“, lächelt Markus und legt vertraulich seinen Arm auf den ihren. Die Agnes ist durchaus nicht aufs Maul ge- fallen:„Du weißt ja gar. ob ich mit dem Tausch einverstanden wäre.“ Geh. 8 80 Suk „Nein. Aber der Toni ist mir Iieber. Warum sollt' ich mir mit meinem Hof keinen aus- suchen köntien, der mir gefällt? Und der An- ton ist immer schon mein Geschmack ge- wesen.“ „Geschmack hast keinen schlechten, das muß ich zugeben. Aber schau hin, da kommt er ja, dein Herzaller liebster. Toni, weißt du, was sie gerade gesagt hat: Sie möchte nicht tauschen mitt mir, hat sie ge- sagt. Du bist ihr lieber, sagt sie.“ Toni lächelt resigniert an ihren Gesichtern vorbei und greift nach dem Weinglas.„Prost, Agnes, es wird schon alles recht werden“ Migtrauisch schaut sie ihn von der Seite an: „Hast du da einen Zweifel?“ „Nein, nein, durchaus nicht.“ „Wenn ich auch ein wenig älter bin“, sagt die Agnes,„das macht gar nichts aus. Ich nehm es mit jeder qungen auf. Komm, Toni, tanz mit mir. Ich sehe gerade den Grasser Jackl her- kommen, aber ich will lieber mit dir tanzen.“ „Rumdada, rumdada“, brummt der Baß und die Klarinetten stehen jubelnd darüber, die Geigen schluchzen und der Boden dröhnt unter dem Gestampfe der Tanzenden. Der Saal faßt dreihundert Personen, jetzt am Abend aber sind es fast vierhundert, die sich eingefunden haben. Toni ist sich kaum bewußt, daß er hier so eine Art Hauptrolle zu spielen hat, er läßt alles an sich vorbeiwirbeln, nimmt die Glückwünsche mit unbeweglichem Gesicht entgegen und denkt einmal ironisch bei sich: Sie sollten mir eigentlich das Beileid Aussprechen, statt Glück und Segen. Von Herzen ist er froh, als es zehn Uhr wird, die Zeit des Aufbruches für das Brautpaar. Er ist schon deshalb froh, weil er sonst immer mich mehr von diesem schweren Wein trinken müßte. Er ist schon in einen Zustand düsterer Melancholie geraten, in dem er alles doppelt schwer nimmt und sich von den Bildern der Vergangenheit einspinnen läst. Drunten wartet bereits die Brautkutsche, urn das Brautpaar nach dem entfernten Einödhof in der Wies zu bringen. Beide nehmen im Rückteil des mit Blümen seschmückten Lan- dauers Platz. Die zwei Braunen ziehen scharf an und jagen in schlankem Trab durch das Dorf. Sie fallen erst dort in gemächlichen Schritt, wo der Weg von der Hauptstraße über eine hölzerne Brücke abzweigt und dann steil aufwärts führt. Hoch steht der Mond am Himmel. Donnernd geht das Gespann über die höl- zernen Bohlen der Brücke und biegt dann in einen Feldweg ein. „Nun bin ich also der Wieser“, denkt der Toni.„Der große Bauer in der Wies, Herr über zweihundert Tagwerk Felder, Wiesen und Wälder. Ich bin auch Herr über den Knecht 12 1 der auf dem Bock sitzt und die Pferde SE „Freust du dich?“ fragt plötzlich die Frau neben ihm und umspannt kräftig seine Hand. „Ich müßte mich freuen“, denkt er.„Ich müßte diese Agnes jetzt, da wir endlich allein sind, in meine Arme reißen, aus Liebe, aus Dankbarkeit.“ Sein Arm zieht sie auch fester an sich, doch dabei bleibt es auch schon. Aber er muß doch auf ihre dringende Frage etwas antworten. „Ja, doch“, sagt er.„Es ist viel, was du mir gibst.“ „So habe ich es nicht gemeint“, antwortet sie etwas enttäuscht.„Hörst du, Anton, ich will nie das Gefühl haben, daß du den Hof ge- heiratet hast und nicht mich.“ „Sieht sie denn in mich hinein?“ denkt er erschrocken und weicht ihrem Atem, der ein Wenig nach Wein riecht, aus. Aber im näch- sten Augenblick ist ihr Gesicht wieder ganz nahe. Der Knecht da vorn auf dem Bock stört sie nicht, überdies weiß sie, daß er schwer- Börig ist. „Es wäre mir sehr wichtig, Anton, von dir 2u hören, ob du mich auch genommen hättest, wenn ich nicht vom Wieser die einzige Tochter gewesen wäre.“ 85 Sie läßt nicht nach, sie gibt keine Ruhe, Erübelt er verzweifelt. Nach einer 1. er: 5 8 Ver- handlung sprach das Landgericht Nürnberg- Fürth die Urteile gegen die Angeklagten im Prozeß um das„fidele Gefängnis“ in Nürn- 34jährige ehemalige Justizange- stellte Herbert Birner erhielt wegen fortge- schwerer passiver Ge- fängnis. Der 43jährige ehemalige Justizober- Wachtmeister Wilhelm Hübner bekam wegen Bestechung Gefangenen befreiung ein Jahr und zwei Monate Gefäng- Aufseher passiver Beste- chung ein Jahr Gefängnis und der 44jährige Alfred Kempter wegen schwerer passiver Bestechung Kalkutta- wurde wegen aktiver Bestechung zu fünf Monaten Gefängnis ver- Urteilt. Der 40jährige ehemalige Strafgefan- „Ausbrecherkönig“ Rudolf Reidels- Höfer muß wegen aktiver Bestechung und An- Vorsätzlichen Gefangenenbefrei- ung für drei Monate ins Gefängnis. Die er- littene Untersuchungshaft wurde zum größten der Haftbefehl gegen die aufgehoben. Dr. Seitz Verhand- Bär stellte in seiner die ihre persönlichen Verfehlungen hinaus auch eine Reihe von ge- Wissenhaften Beamten und Angestellten des War ruchbar geworden, als sich die Staatsanwalt mit den merkwürdigen Umständen der Flucht Reidels- daß Reidelshöfer von Hüb- vierten Stock am Fensterkreuz zu erhänge r 1 Seine 66jährige Schwester beobachtete das 1 Reg. Zun eine Wette takt mäßig Turne schule lange Kla falls, schien über schwä mittag Strahl Die Zur eindri Zwecl Denn unbeh die R gelang sogen. unter, wie e Ben und s selnde dieses Die J behiel waren gleich Mo begeh tem Kräfte Secke Konze lustig Rund Alle Kuch⸗ trunb ten. Kran müht Das Eig der Sechs erns! ken chen 1 Kon 0 chen Eine liche im mens ahr tet 1 ten bunt ten Wir 1— 5— 4 Regengott war schlechter Partner Zum diesjährigen Wandertag der Turnver- eine und auch der Herrenpartien hatte der Wettergott anscheinend keinen vernünftigen Kon- takt oder aber auch keinen richtigen vertrags- mäßigen Kontrakt erhalten. Ob hieran nur die Turner oder die sogenannten oder auch Herren schuld sind, muß in vermutlich zahlreichen und dangen Sitzungen erst noch geklärt werden. Klar war gestern am Himmelfahrtstag jeden- falls, daſß um 6 Uhr noch eine herrliche Sonne schien daß es dann den wichtigen Vormittag über je nach Laune und stärker oder schwächer regnete und erst am späten Nach- mittag die Sonne geruhte, noch einige tröstliche Strahlen über das Land zu senden. Diese tröstlichen Strahlen, die gewissermaßen mieserigen Gesamt- eindrucks dienen sollten, hatten allerdings ihren Zweck nicht mehr ganz zu erfüllen vermocht. Denn unsere drei Turnvereine waren bray und unbehelligt, mit kleinen Einschränkungen über die Runden und damit zu ihren Ausflugsorten gelangt und die Herrenpartien waren in der sogenannten Feuchtigkeit langsam aber stetig untergegangen. Die Turnvereine aber feierten wie eh und je diesen Tag als ein Fest der gro- Ven Familie und der betonten Kameradschaft und scherten sich einen Deut an dem leise rie- selnden Regen, der glaubte allein das Gesicht dieses Himmelfahrtstages bestimmen zu können. Die Turner waren anderer Meinung— und sie behielten recht— Recht. Und die Herrenpartien waren nach über einstimmender Auffassung der gleichen Ansicht. Kein Wunder Lage zur Versöhnung wegen des Tag der US-Streitkräfte in der Kaserne Morgen Samstag von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr begehen die in den hiesigen Kasernen stationier- ten(U8-Streitkräfte ihren Tag der„Streit- kräfte“. Dazu sind auch alle Bewohner von Seckenheim eingeladen. Das Programm sieht ein Konzert einer Militärkapelle, verschiedene Be- lustigungen auf dem Exerzierplatz und freie Rundfahrten für alle anwesenden Kinder vor. Alle Besucher sollen kostenlos mit Kaffee und Kuchen und heißen Würstchen bewirtet werden. Wir gratulieren Den 380. Geburtstag feiert morgen Samstag, Frau Anna Moog, geb. Frey, Staufenerstr. 13. Der Jubilarin unsere besten Wünsche für die Lebensmüder aus dem Fenstei gesprungen Mannheim(IswW). Ein 50 Jahre alter Mann hat sich in der Mannheimer Innenstadt Aus einem Fenster seiner Wohnung gestürzt. Zuvor hatte der Lebensmüde Salzsäure ge- trunken und sich die Pulsadern aufgeschnit- ten. Er wurde in bewußtlosem Zustand ins Krankenhaus gebracht, doch kamen alle Be- mühungen, ihn am Leben zu erhalten, zu spät. Das Tatmotiv ist nicht bekannt. Vorfristige Urlaubsgedanken Eigentlich ist es noch arg verfrüht, und nach der Urlaubsliste ist man tatsächlich erst in sechs Wochen an der Reihe, über den Urlaub ernstlich nachzudenken. Aber mit den Gedan- ken ist das so eine eigene Sache, sie gehor- chen einem nicht immer, und mitten in einer Konferenz, beim Addieren langer Zahlen- onnen oder beim Zurechthobeln eines Kü- censchrankes in der Werkstatt kann es einem passieren, daß man sich auf gedank- lichen Abwegen ertappt. Dann sieht man sich im Geiste auf einer blumigen Wiese im Son- menschein liegen, man schwebt mit der Seil- bahn in schwindelnder Höhe dahin oder glei- tet mit einem weißen Dampfer durch die Flu- ten der See. Ferne Küsten tauchen auf, das bunte Gewirr südlicher Städte mit ihrem lau- ten Treiben und all ihrer Farbenpracht. Oder wir hören in einem stillen Tal den Mühlen- bach dahinplätschern, sehen uns am Abend in der Laube sitzen und mit einem Gläschen Wein— natürlich nicht allein, versteht sich— dem guten alten Mond zuprosten. Rauh und etwas plötzlich bringt uns meist eine erstaunte und ärgerliche Frage des Chefs oder ein Auftrag des Meisters wieder auf den Boden der Gegenwart und zu unserer Arbeit zurück. Und blitzschnell schlagen wir das Buch unserer Urlaubsträume zu, heucheln In- teresse für die Arbeit und Aufmerksamkeit Allem gegenüber, was von uns verlangt wird. Und doch schützt uns selbst der ehrlichste Wille nicht davor, dag uns plötzlich wieder die Sehnsucht überkommt und unsere Gedan- ken erneut in die Ferne wandern, dorthin, wo uns freie, unbeschwerte Tage winken. Klopfkonzert Die Herren der Schöpfung kommen, soweit Sie ihre Arbeit nicht zu Hause ausüben, meist um den etwas fragwürdigen Genuß des Klopf- Konzertes herum. Die Hausfrauen dagegen sind selbst Mitspieler und können sich daher über die verschiedenen Geräusche höchstens dann beschweren, wenn sie ausgerechnet wäh- rend der Mittagspause ertönen. Für Uneinge- weihte klingt es oftmals so, als gäbe ein Ne- gerstamm durch sein Trommel-Telefon Nach- richten weiter. Doch hier sind statt der Trom- meln Matratzen, Teppiche und Betten im Spiel, und als„Schlagzeug“ dienen, wie schon zu Großmutters Zeit, die bekannten Ausklopfer. Die Musik dieses in Hof oder Garten ver- anstalteten Konzerts wirkt außerordentlich ansteckend. Und sobald eine Hausfrau erst einmal damit beginnt, fällt es auch gleich der Nachbarin ein, dag sie doch mal wieder die Betten hinausbringen und den großen Wohn- Zimmerteppich einer gründlichen Säuberung unterziehen müßte. Natürlich erst, wenn kein Staub mehr vom Nachbarhof herüberweht und auch sie mit Kopftuch, Bürste und Ausklopfer auf den Plan. Und der Klopfsymphonie zweiter Satz beginnt 5 95. Hbendspaziergung im Mai Eigentlich hat man sich für den Abend et- Was ganz anderes vorgenommen, im Garten hinterm Haus nach dem Unkraut zu sehen, Briefe zu schreiben oder Belege für die Steuer abzuheften. Plötzlich hat man dazu überhaupt keine Lust mehr, man fühlt eine Sehnsucht in sich, aus dem Haus zu gehen und durch den Maijabend zu wandern, ziellos irgendwohin am liebsten möglichst weit fort, wo man den Alltag mit allen seinen Sorgen vergessen Kann. Ein Weilchen schwankt man zwischen Wunsch und Erfüllung, dann aber gibt man nach, läßt die Stube hinter sich und geht durch das Dämmern. Es riecht überall nach Frühling, die Blüten duften, und über die Gartenzäune weht ein Hauch von Flieder. Spaziergang im Mali. Als man jung war, ging man verliebt zu Zweit durch den Mondenschein, heute ist man Allein. Aber der Frühling ist immer noch da Wie einst, und er schickt die Erinnerungen, die nun mit uns gehen, blonde, braune und schwarze Erinnerungen einer schönen, leider allzu rasch vergangenen Jugend. Schließlich findet man irgendwo im Park doch noch eine leere Bank. Dort setzt man sich nieder, schaut gedankenverloren zu, wie der Mond die Blätter an den Sträuchern in seinen silbernen Schimmer taucht und kommt ins Sinnen.. Wie war das doch damals, an jenem Maienabend vor so und soviel Jah- ren... Hieg sie nicht Annemarie? Oder war das Ursula? FUr eilige Heffeetrinker vollendet rein die Teppichstange freigeworden ist. Dann tritt zägdchen vermißt Die Frankfurter F rief am Donnerstag die Bevölkerung erneut zur Mitfahndung nach einem verschwundenen Frankfurter Mädchen auf. Seit dem 9. Mai wird die 15jährige Sol- veig Hock aus Frankfurt-Höchst vermißt. Das Mädchen, das nach Angaben der Polizei wie eine 18 jährige aussieht, hat an dem Tage ge- gen 18 Uhr ihr Elternhaus verlassen. Solveig ist etwa 1,68 Meter groß, schlank, hat hell- braune Augen und blondes Haar mit Mittel- scheitel. Sie war zuletzt mit einer weißen Strickjacke, einem schwarzen, enganliegenden Wollpullover, rotem Wollrock und schwarzen. lachen Wildlederschuhen bekleidet. * Was kostet jetzt das Gemüse? er Einkaufsberater für die Hausfrau Gemüse: Auf dem Gemüsemarkt haben die Anlieferungen zugenommen. Frisches Ge- müse ist verschiedentlich auch bereits etwas billiger geworden. So kostete Spinat in Stutt- gart und Karlsruhe im allgemeinen um 20, in Mannheim um 138, in Tuttlingen um 23, in Konstanz um 25 und in Freiburg um 30 Pfen- nig. Für einen Blumenkohl mittlerer Größe mußte man um 50 Pfennig anlegen. Kohlrabi sind in Stuttgart für 49, in Mannheim für 35, in Karlsruhe und Freiburg für 45—50, in Kon- stanz dagegen nicht unter 60 Pfennig zu ha- ben. Ausländischer Kopfsalat, der in Stutt- gart in manchen Geschäften schon für 38 Pfen- nig angeboten wurde, kostet im allgemeinen nicht mehr als 40—45 Pfennig. Inländischer Kopfsalat, in der Qualität noch nicht ganz be- friedigend, wird für 35 Pfennig angeboten. Für eine Gurke mußte man in Stuttgart je nach Größe 78—95, in Tuttlingen 95, in Mann- heim, Karlsruhe, Freiburg und Konstanz min- destens DM 1.10 bezahlen. 1 Bund Radieschen kostet in Stuttgart und Karlsruhe um 25, in Mannheim um 15, in Freiburg, Konstanz und Tuttlingen um 30 Pfennig. Holländische To- maten der Klasse A sind unter DM 2.50 das Pfund nicht zu haben. Marokkanische Toma- ten der Klasse B werden für DM 1.30 1.35 angeboten. Auch Spargel ist etwas preiswer- ter geworden. Französischer Spargel wird für DM 1.60—1.75 je Pfund angeboten, inländi- scher Spargel der Klasse A um 2.10 2.20, in Mannheim sogar schon für DM 1.80. Rhabar- ber kostet jetzt in Stuttgart 20 Pfennig je Pfund, in Mannheim 17, in Karlsruhe, Kon- stanz und Tuttlingen 30 Pfennig und in Frei- burg 35 Pfennig. Fleisch: Nach den letzten Notierungen an den Schlachtviehmärkten unseres Landes wird im württembergischen Landesteil Rind- und Kalbfleisch genausoviel kosten wie in der vergangenen Woche. Schweinefleisch müßte bis zu 10 Pfennig je Pfund billiger werden. Im badischen Landesteil dürfte Schweine- fleisch etwas teurer werden, nachdem die Le- bendviehpreise für Schweine erneut angezo- gen haben. Kalb- und Rindfleisch werden im Preise gleich bleiben. EIer/ Butter: Für 1 ausländisches Ei der Klasse B mußte man 20 Pfennig bezah- len, für 1 inländisches Ei der gleichen Klasse 2021 Pfennig. 125 Gramm Markenbutter ko- stet um 85 Pfennig. In einer Reihe europài- scher Länder herrscht seit Wochen ein erheb- licher Butterüberschuß. Auch die westdeut- sche Produktion liegt wesentlich über der zur gleichen Zeit des Vorjahres. Solange die Zrenze für eine ungehinderte Einfuhr ge- sperrt bleibt und die Einlagerung von Butter bei uns über das notwendige Maß hinausgeht, ist mit einem Preisrückgang leider nicht zu rechmen, Es bleibt nur zu hoffen, daß die Bun- desregierung den veränderten Verhältnissen Haldigst Rechnung trägt. Unser Wetterbericht U bersicht: In der zur Zeit den Nord- atlantik beherrschenden Westwind-Drift ent- Wickeln sich in rascher Folge Störungswellen, deren Regenfronten auch Deutschland über- queren. Bei Fortdauer dieses unruhigen West- Wetters kommt es nur kurzfristig zu Zwi- schenhoch-Einfluß. 5 Vorhersage: Nur anfangs noch heiter, dann Bewölkungszunahme, auch am Samstag meist stärker bewölkt mit einzelnen Regen- fällen, Tageshöchsttemperaturen Zwischen 13 und 20 Grad.— N Mörder Joachim Goehners festgenommen 41 Jähriger Gärtner hat bereits den Mord zugegeben Stuttgart(ZSH). Joachim Goehner aus Stuttgart-Degerloch, der vor genau vier Wo- chen entführt worden ist und einige Tage später in einem Waldstück tot aufgefunden Wurde, ist aller Wahrscheinlichkeit nach von dem 41 Jahre alten, geschiedenen Gärtner Emil Tillmann aus Viersen im Rheinland er- mordet worden. Tillmann hat ein Geständnis abgelegt, doch erklärte der Stuttgarter Poli- zeipräsident Rau vor der Presse, es sei noch nicht in allen Teilen geklärt, ob Tillmann ein- Wandfrei als Mörder in Frage kommt. Vor mehr als 50 Journalisten und Presse- fotografen gab Polizeipräsident Rau bekannt, daß Tillmann am 6. Mai, genau zwei Wochen nach dem Auffinden der Leiche seines Opfers und fünf Tage nach der ersten Ubertragung der Tonbandaufnahmen von den erpresseri- schen Telefonanrufen beim Vater Joachims, festgenommen wurde. Die Ermittlungen hät- ten schließlich den erheblichen Verdacht be- stätigt, daß Tillmann als Täter in Frage komme. Kriminalhauptkommissar Kurt Frey, der Leiter der Stuttgarter Mordkommission, schil- derte das Geständnis Tillmanns, der zuge- geben hat, das Kind bereits kurz nach der Entführung am 15. April im Haldenwald bei Stuttgart-Sonnenberg erwürgt zu haben. Er habe das Kind auf einem kurz zuvor entwen- deten Fahrrad bis zu dem Tannendickicht, in dem es später gefunden wurde, mitgenommen und dort erwürgt und anschließend gefesselt. Tillmann war der Erpresser Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei ist zumindest einwandfrei erwiesen, daß Till- mann derjenige ist, der bei vier telefonischen Anrufen den Vater des ermordeten Joachims erpressen wollte. Wie mitgeteilt wurde, hat er in seinem Geständnis über den Erpres- sungsversuch detaillierte Angaben gemacht, die einem anderen nicht bekannt sein konn- ten. So hat er sehr genau die in den Telefon- anrufen angegebenen Orte für die Hinter- legung der Erpressungssumme zwischen den Stadtteilen Degerloch-Möhringen und Möh- ringen-Vaihingen geschildert. Auch des Mor- des ist Tillmann nach dem Bericht von Kri- minalpolizei und Staatsanwaltschaft nicht nur aufgrund seines Geständnisses dringend ver- dächtig. Es seien auch bereits einige Indizien Vorhanden. Nach den Rund funkübertragungen der auf Tonband aufgenommenen Telefongespräche zwischen dem Erpresser und dem Vater Joachim Goehners hat die Polizei aus allen Teilen der Bundesrepublik 1100 Hinweise auf eine Stimmenähalichkeit mit bestimmten Per- sonen erhalten. Daneben wurde der Polizei über weitere Beobachtungen in großer Zahl berichtet, so daß sie insgesamt rund 4000 Mel dungen zu bearbeiten hatte. Daß die Stimme Tillmanns der des Verbrechers ähnele, war der Kriminalpolizei von sieben Personen, dar- unter auch der Vermieterin, bei der Tillmann in Stuttgart-Degerloch, Jahnstraße 49, wohnte, mitgeteilt worden. Voraussichtlich werden diese sieben Stuttgarter Bürger die für die Ergreifung des Täters ausgesetzte Belohnung von 10 000 DM bekommen. Außer den Hinweisen auf die Stimmenähn- lichkeit hatte die Polise; zunächst keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß Tillmann der Mör- der des kleinen Joachim sein könnte. Nach einigen Vorermittlungen, die den Verdacht verstärkten, ist dann Tillmann am frühen Morgen des 6. Mai in seiner Wohnung, die nicht weit von dem Elternhaus Joachims ent- fernt hiegt, festgenommen worden. Tillmann hatte sich noch nach seiner Ver- haftung sehr sicher gefühlt. Durch die Lek- türe der Tageszeitungen hat Tillmann sich über den Stand der polizeilichen Fahndung unterrichtet. Er glaubte, für ihn bestehe kei- nerlei Gefahr. Selbst durch die Rundfunk- Übertragungen der Telefongespräche mit dem Vater von Joachim ist er nicht unsicher ge- worden. Erst nach mehrtägigen Vernehmungen hat Tillmann ein umfassendes Geständnis abge- legt. Danach will der wegen einer Reihe von geringeren Delikte mehrfach vorbestrafte Gärtner nach der Lektüre eines Zeitungs- berichtes über die Entführung einer siziliani- schen Baronesse auf den Gedanken gekom- men sein, durch eine Kindesentführung zu viel Geld zu kommen, Dieses Geld benötigte er, um eine Frau heiraten zu können, die noch nicht geschieden war und Tillmann nur hei- raten wollte, wenn er über entsprechende Geldmittel verfüge. Tillmann wollte Joachim„Rehlein zeigen“ Zur Vorbereitung seiner Kidnapping-Pläne suchte Tillmann vorwiegend Wohngegenden auf, in denen wohlhabende Familien lebten. Schon im März hatte er mehrmals versucht, Kindern in Kontakt zu kommen. Er spielte gelegentlich mit ihnen, schenkte ihnen Sübigkeiten und sprach die Kinder hauptsäch- lich auf ihre Tierliebe an. Durch die Ge- spräche wollte er erfahren, in welchen wirt- haftlichen Verhältnissen die Eltern leben ob sie Telefon haben. Schon vor der Entführung Joachims hatte er einmal in einem Vorort von Stut rt einem 12jährigen Jun- angeboten, ihm im Wald„ein Rehlein zu igen“. Dieses Kind ging aber nicht darauf Sin Am Dienstag, 15. April, verfolgte Tillmann dann um die Mittagszeit den kleinen Joachim Goehner beim Spielen und sprach ihn unweit von seinem Elternhaus bei einem Garten- grundstück an. Er zeigte Joachim ein Eich- hörnchen auf einem Birnbaum und schlug dem Jungen dann vor, mit ihm in den Wald zu fahren, wWo er kleine Rehlein sehen könne. Joachim willigte ein, sagte aber, daß er zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein müsse. Pillmann setzte nach seinen Aussagen den kleinen Joachim auf den Gepäckständer des gestohlenen Fahrrades und fuhr mit ihm in Schneller Fahrt durch Degerloch nach dem etwa drei Kilometer entfernten Haldenwald. Der Entführer legte dort Handschuhe an und führte das Kind, das er zuvor nach seinem Namen und ler Telefonnummer des Vaters gefragt hatte, in ein Tannendickicht. Er sei, so berichtete der Verhaftete der Po- lizei, unter dem Vorwand, in„waidmännischer Weise“ die Rehe aufzuspüren, mit Joachim in das Dickicht gegangen. Dort habe er das Kind von hinten gepackt, erwürgt und dann gefesselt. Nach seinen weiteren Aussagen fuhr Tillmann anschließend mit dem Fahrrad zu der unterhalb des Haldenwaldes vorbeifüh- renden Böblinger Straße, wo er in einer Gast- stätte eine Flasche Coca-Cola trank. N Ein eifriger Zeitungsleser Während weit über Stuttgart hinaus im ganzen Bundesgebiet die Fahndung nach dem Mörder von Joachim Goehner auf vollen Tou- ren lief, blieb Tillmann„mit stoischer Ruhe“ in seiner Wohnung in Stuttgart-Degerloch. In einem Café unterrichtete er sich täglich in drei Stuttgarter Zeitungen über den Stand der polizeilichen Aktionen. ö Tillmanns Geständnis und die bereits vor- handenen Indizienbeweise reichen nach An- sicht von Staatsanwaltschaft und Polizei noch nicht aus, um mit ganzer Sicherheit zu sagen, daß der Geständige nicht nur der Erpresser, sondern auch der Mörder ist. Der lückenlose Beweis müsse noch durch weitere eingehende Ermittlungen geführt werden. 0 Tillmann kein Berufsverbrecher Emil Tillmann wurde 1917 als Sohn eines kaufmännischen Angestellten in Viersen /Rhld. geboren und erlernte das Gärtnerhandwerk. Im Krieg war er Eisenbahnpionier. Nach dem Krieg erhielt er wegen mehrerer Diebstähle einige Geldstrafen sowie Gefängnisstrafen von vier Wochen und drei Monaten. Seine 1947 eingegangene Ehe wurde 1956 geschie- den. In Stuttgart war Tillmann zunächst als Bauhilfsarbeiter, dann als Gärtner in ver- schiedenen Vororten Stuttgarts tätig. Zuletzt hatte er sich als Landschaftsgärtner selbstän- dig gemacht und durch Inserate Kunden ge- wonnen. Im vergangenen Jahr wurde Till memn wegen Verletzung der Unterhaltspflicht verurteilt. Er verlor dann die Arbeitslust und geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Seit einem Jahr hatte er ein enges Verhältnis zu einer verheirateten Frau, die durch Geldfor- derung den Anstoß zu der Kindsentführung gegeben haben soll. Die Frau ist ebenfalls verhaftet worden. Ob sie an der Tat beteiligt ist, steht noch nicht fest. 2 Für die Widersprüche zwischen dem Er- gebnis der gerichtsmedizinischen Obduktion und den Aussagen Tillmanns konnten die Poli- zel und Staatsanwaltschaft noch keine Er- klärung geben. Nach der Obduktion Wwar mit- geteilt worden, daß Joachim fünf Tage nach der Entführung noch gelebt haben dürfte, Während Tillmann ihn schon kurze Zeit nach der Entführung erwürgt haben will. in die Suppe gehört Fleisch. das weiß ich als Hausfrau und das weiß natürlich auch MAGGI. Darum ist Fleischextrakt- also das Wertvollste vom Rind- fleisch · die Grundlage für jedes Päckchen MAGGI„Klare“. Jeden Tag anders kunnen Sie MAGGI Klare Fleischiuphe gervieren. ie, g, linen unter„ goldenet Nezepthef:. Sie erhalten es kontenlos vom MAGGI. Fridolin, Franliſurt a. M., Po fach 3526. in aer baus mit dem weißen Rindskof 5. 88 5 25 „5 Südweſtd. Nund ſchan —— Autobahnbau über dem Rheinb Einer der interessantesten Bauabschnitte Freiburg(28H). Mit der jetzt erfolgten Ausschreibung der Arbeiten zum Autobahn- au im Abschnitt des alten Rheinfischerdor- 1 er im Landkreis Müllheim ist interessante e Oschnitte der intal-Autobahn zwischen Baden-Baden und Basel eingeleitet worden., In diesem Ab- Schnitt bleibt nämlich für die Anlage der Autoba lediglich ein schmaler Streifen Ge- lände zwischen dem Rhein und den bis nahe an das Strombett heranreichenden Vorbergen des Schwarzwaldes. Bei Rheinweiler, einem Dorf, das buchstäblich am steilen Rheinufer klebt, die Autobahn in einer eleganten Kurve mittelbar über dem Und dabei von Stützmauern aus Be Schichtmauerwerk getragen, die Strombett heraufgeführt werden müssen. Nach Fertigstellung des Abschnitts Neuen- burg-Märkt- Weil wird der Autofahrer künf- tig bei Rheinweiler für kurze Zeit das feste Land verlassen und auf der Autobahnbrücke über dem Rest des früheren Rheins fahren. Der Oberrhein führt auf dieser Strecke schon Seit einigen Jahren kaum noch Wasser, Weil dle Masse des Rheinwassers weiter oben bei Märkt in den elsässischen Rheinseitenkanal Abgeleitet wird. Die Neubauleitung des Auto- bahnamtes Stuttgart rechnet damit, daß die eigentlichen Bauarbeiten in Kürze begonnen 17 ett selbst Un- Oberrhein hin wegziehen on und aus dem Werden können. In Rheinweiler müssen am Rheindamm noc inige Wohnhäuser und Scheunen abger en. Für die Bewoh- ner werden bereits an einer anderen Stelle des Dorfes neue Häuser gebaut. Botschafter Abetz beiges Otto und seiner Frau d in etzt worden. In einer schlich- nahm der engste Familien- die beiden Kinder der v storbenen, Abschied von den Anfang einem Ve Hrsunfall Einäsche Hatte bereits vor einigen Tagen N 7 85 2 in Düsseld stattgefunden. Abetz war im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besatzun eit Botschafter in Paris. Vorläufig keine Volksbefragung in Karlsruhe K aArISTuhe(sw). In Karlsr! uhe Wird vor- läufig keine Volksbef Ung über die atomare Aufrüstung der Bundeswehr stat tlinden. Der Gemeinderat nahm dieser Frage noch nicht Stellung, da der Al lie enrat empfohlen hatte, in keine Diskussion rüber einzutreten, da zu- nächst die Entwicklung in Bund und Ländern Abgewartet werden solle. Dem Bürgermeister- Amt der Stadt Karlsruhe lagen Anträge meh- rerer Organisationen vor, in denen der Ge- meinderat aufgefordert wurde, gegen die Atombewaffnung der Bundesrepublik Stellung zu nehmen. Ein Sportplatzrowdy verurteilt Bruchsal dsw). Wegen gefährlicher Kör- Perverletzung hat das Amtsgericht Bruchsal einen 26 Jahre alten Plattenleger aus Kronau zu einer Geldstrafe von 250 Mark oder ersatz- Weise 25 Tagen Gefängnis verurteilt. Der An- geklagte hatte als Zuschauer bei einem Fuß- ballspiel einen Spieler, der bereits infolge einer Verletzung am Boden lag, durch einen Fußtritt erheblich verletzt. 200 tote Maikäfer auf einem Quadratmeter Rastatt(ISW). 0 Landwirtschaftsamt dastatt hat im Kreis t eine intensive Mai- käferbekämpfung ve Zt. Die Wälder und einige Ob en durch ein Ver- neblungs dan bes Be- kämpfun einer Erfolg. Nach der b lich etwa dratmeter vollen n durchschnitt auf einem Qua- Theaterfreudige Jugend in Freiburg Freiburg(Isw). Einen außerordentlich starken Erfolg hat die Werbung der St schen Bühnen kür die komm Spielzeit r den Schülern und Schüle nen der höheren Schulen Freibv ner Umgebung Jugend“ hat für die nate nicht weniger als während in den letzten Jahren nur durch- schnittlich 7000 Plätze für das Jugend-Abon- nement beansprucht worden waren. Mo- kommenden zehn 19 200 Plätze belegt, Gefängnis wegen Kindesmißhandlung FTeiburg(sw). Eine 40 Jahre alte Sc derin ist vom Freiburger Amtsrichter W Kindesmißhandlung zu sechs Monaten Ge- kfängnis verurteilt worden. Eine Bewährungs Frist wurde der Frau versagt, weil sie keine Einsicht erkennen ließ. Sie hatte im Juli letz- ten Jahres dreieinhalb Jahre altes Mäd- chen, das bis dahin in Heimen untergebracht War, in die Familie aufgenommen und das geistig zurückgebliebene Kind in der Folge ständig mil Gh andelt. Sie stellte sich auf den Standpunkt, daß das Kind nur mit Schlägen 2 erziehen sei, züchtigte es mit einer Gerte, ließ es häufig zur Strafe längere Zeit nieder- und band ihm, wenn es nicht schlief, igen zu. Arbeiter 13 Meter tief abgestürzt Radolfzell dsw). Beim Bau der St. Meinradskirche in Radolfzell kam es zu einem schweren Betriebsunfall. Beim Verlegen von Gasbetonplatten auf dem Dach der Kirche lösten sich aus noch unbekannten Gründen zwei Platten und stürzten mit zwei darauf stehenden Monteuren 13 Meter tief in das Innere des Eirchenneubaus. Die 22 und 39 Jahre alten Monteure, die beide aus Fürsten keldbruck stammen, erlitten schwere Verlet- zungen, unter anderem mehrfache Wirbel- brüche. Dichtel besichtigte Weiler Rheinhafen Weil am Rhein(sw). Der südbadische Regierungspräsident Anton Dichtel hat dem rebenden Rheinhafen von Weil einen In- kormationsbesuch abgestattet. Dichtel war von mehreren Landräten, Bundes- und Landtags- Abgeordneten und von Vertretern verschiede- ner Behörden begleitet. Die Gäste ließen sich von Direktor Abel, dem Chef der Weiler Rheinhafen- Gesellschaft, über die in den letz- ten Jahren errichteten zahlreichen Neubauten im Weiler Hafengelände unterrichten. Au Vier Schwerverletzte bei einem Unfall Freistett, Kr. Kehl(sw). Ein mit vier Personen besetzter französischer Personen- Wagen ist auf der Ortsdurchfahrt in Freistett schwer verunglückt. Der Wagen prallte in ar hoher Geschwindiske eit frontal mit einem Lastzug zusammen und wurde völli trümmert. Die vier Insassen, ein Ehe paar 5 15 2 ,Wei Töchtern. wurden mit schweren Verlet- en so eingeklemmt, daß sie erst von einer Haft des Roten Kreuzes geborgen Werden konnten. Empfinger Raubmord aufgeklärt Der Mörder hat gestanden Freund erhieit einen Teil der Beute Tübingen(sw). Der Raubmord an dem 75 Jahre alten Rentner Rudolf Walter in der unhenzolle ri Landgemeinde Empfingen ist jetzt aufgeklärt. Der Ort 2 ansässige 23 Jahre alte Maurer hat die Tat eingestanden. des verdächtigt wor- genen Donnerstag N Mund und d, tot in seinem auffand. Etwa zehn en Ende d Rent- bstahl verübt und Gemeinde Empfingen einem Brief schrieb er, daß jon gehen wolle und bereits Klichkeit aber war Mittwochabend— wenige dem 8 Kost War dar Verschwunden. Ia e er zur Fremde in Frankreich Sei. Rost am späten Stunden vor dem Mord an Rudolf Walter— in einem Nachbarort von Empfingen gesehen worden. Die Polizei konnte den Gesuchten ch in Germersheim(Pfalz) festneh- Men. Nach Kosts Darstellung hatte sich sein Opfer zur Wehr gesetzt. Es sei zu einem Hand- gemenge gekommen, in dessen Verlauf er schlieglich den 75 jährigen erdrosselt habe. Danach habe er das ganze Haus durchsucht. Dabei seien ihm rund 1000 DM in die Hände gefallen. Wie von der Staatsanwaltschaft Hechingen rgänzend mitgeteilt wurde, wird sich der amen mit Kost bei Germersheim nommene 511 rige Siegfried Ermler linden in Wes wegen 1 erei vor Gericht verantwort 8 Soll einen Teil des von Kost nommen haben, obwohl 55 dem Raubmord herstem ange- Riesige Mengen von Maikäfern Tübingen(Isw. In verschiedenen Gebie- ten Südwürttemberg-Hohenzollerns treten die Maikäfer seit dem Wochenende in riesigen Mengen auf, vor allem am Albrand und auf der Ebinger Alb. In manchen Wäldern sind bereits größere Schäden angerichtet worden. Autofahrer mußten dieser Tage in der Nähe von Mössingen wiederholt anhalten, da die herumschwirrenden Maikäfer in Massen ge- gen die Windschutzscheiben klatschten. An den Stellen, an denen vor vier Jahren von Hubschraubern Gift zur Bekämpfung der Mai- Käfer abgesprüht worden War, sind die Schäd- linge kaum anzutre Autobahnbau Bühl-Achern verzögert sich Renchen, Kr. Bühl(sw). Die Fertigstel- lung des Bauabschnitts Bühl-Achern der Autobahn im Rheintal wird sich infolge der schlechten Witterung in den letzten Wochen verzögern. Dies gab der Leiter des Autobahn- amts Baden- Württemberg, Regierungsdirek- tor Dr. Leins, auf einer Besprechung in Ren- chen bekannt. Der Abschluß der Arbeiten an der gesamten Autobahn Karlsruhe-Basel, der Für 1961 vorgesehen sei, werde jedoch voraus- sichtlich keine„z8gerung erfahren, Dr. Leins teilte mit, Bon bald die Arbeit auf dem Abschnitt Achern-Appenweiler s genommen werden, In der Besprechung, die hauptsächlich der Erörterung der Pläne für diesen Abschnitt diente, konnten fast alle Einsprüche der Behörden und Gemeinden ge- klärt werden. Alte Zeitungen statt Moneten Drohung mit einem„kompromittierenden“ Film— Geldverkehr durch„Dbaumlagernd“ Zürich did).„Ubersiedeln die Gangster und Kidnapper von Chikago zum Frühjahr in die Schweizer Eidgenossenschaft?“, fragt man sich in der Schweiz allenthalben. Diese Frage ist nicht unberechtigt, seit man versuchte, den Schweizer Großrat Hans Bieri in La Chaux de-Fonds zu erpressen. Daß dieser Versuch für den Ga er mit einer Pleite endete, Versöhnte das aufgebrachte Vor einigen M Bauunternehmer H Chefredakteur der 8 duet, ch ein Geschenk von 12 000 zur Rücknahme seiner V te Volk wieder. ten hatte 855 ö gen den Stadtpr von La Fonds, Gaston Se g, bewegen Diese Vermittlungs on rief in Köpfen den Geda Wach, dag mit Grol Brat Bieri in finanziellen Dingen etwas zu machen sei. Bieri erhielt vor Tagen einen Brief, worin er au Wurde, 12 000 Franken in einem ischen Fontaines und Boudevilliers henden Baumstamm zu hin- terlegen. Darauf sollte er einen ihn„sehr kompromittierenden Film“ zugeschickt erhal- ten. Wenn nicht, dann drohte man ihm mit der Verbreitung 5 Grohrat Bieri fuhr mit 5. 80. ben sogleich zur Polizei 1 Beamten den Plan fest, um d Erpressers habhaft zu werden. rei- Zur benen Zeit steuerte Großrat Bieri sein Auto angege- zu dem ihm bezeichneten Baumstamm und legte dort ein Päckchen nieder. Im Fonds des Wagens war ein Polizist verborgen. Auch in einem nahegelegenen Weiler war Polizei sta- tioniert und beobachtete mit Feldstechern den Baumstamm. Kurze Zeit, nachdem der Wagen des Groß- rats die Stelle wieder verlassen hatte, tauchte in der Ferne ein Auto auf, in dem zwei Per- sonen saßen. Kurz vor dem Baumstamm hielt es an und der Fahrer tauschte offensichtlich eine Panne vor. Die beiden Insassen manipu- lierten am Motor herum und rollten schlieg- lich ihren Wagen bis an den Baumstamm heran. Dort neigte sich einer der beiden Män- ner wie durch Zufall zu dem Baumstamm und ließ dann eiligst ein Päckchen in seiner Ta- sche verschwinden. Sogleich setzte sich jetzt in Bewegung. das Auto wieder Und schon erlebten die beiden Gangster ihre erste Enttäuschung, denn das Paket enthielt statt der zwölf Tausender noten nur alte Zeitungen. Im Villiers stießen sie gleich ach Sperre der Polizei. Im ersten Verhör Puppte sich der Urheber des Gangsters ches als ein 185 3a er Bursche àus F auf eine“ ent- ahr! melone, der soglei dinen Wonhnun mußte. De lich kompro nde Film über Bieri aber, den man in der anderen Tasche des Gangsters fand, War leer. . Drei Vote auf der Autobahn 1 Ein Unfall auf der Auto- uncl derte drei Todes- 18 Richtung Stuttgart kommender München bahn Stuttgar Opfer. Ein ai Personenwagen geriet einige Kilometer vor München in der 191 des Langwieder Sees aus noch unge Ursache ins Schleudern und prallte. 1 Wucht gegen einen Brückenpfeiler. Die drei Ins Waren sofort tot. Heute b. Scan 20, So. 15.30, 18.30, 20.30 9 Scampolo 5. Der neue b 5 * Farbfilm mit Rommy Schneider ö In N Frine Sklavin der Liebe 48)— Bisse Mittwoch: Urlaub bis zum Wecken(16) 14 Bis Montag 20 Uhr, und 21 Uhr Sonntag 16. 19 Dr. Grippen lebt(0 0 Ein Kriminalfilm v. atemloser S 3 Sonntag, 13.30 Uhr für die Jugend: Quax in Afrika 2 Stunden lachen mit Heinz Rühmann 0 Keine Frau kann es sich leisten zich müde und abgespannt durchs Leben ro schleppen. Froven brauchen nicht mehr erschöpft und o gus zusehen. Es gibt Jo Frouengold, dos spezifisch den weiblichen Organismus regenerlert, Millionen Frauen haben frauengold gründlich gepröft und mit Ertoig erprobl. auch Sie Werden finden: Frouengoid ist das Gold im loben der Frau. sie blöhen gut und fühlen sich durch verjüngt Fuzzi: Nur Freitag 20.15 u. Sonntag 13.30 Uhr ff R ö edw-ẽ²I S8e Moderner Kinderwagen in Jugendvorstellung im Auftrag des Sheriffs 0 32 Ax, zu verpachten. Samstag bis Montag: nach dem Margaret Mitchell, mit Der Farbfilm: Vom Winde verweht es weltberühmten Roman von Clark Gable Vivien Leigh u. v.a. 4 Stundenprogramm) 25 Erhöhte Eintrittspreise 4 Wo. 20.15, Sonntag nur 15.30 u. 20 Uhr 1 — Talstraße ü Schaefer-Gund, Schriesheim zu verkaufen. neuwertig mit Sportzubehör Krauß,„Bad. Hof“ Freitag, 16. Mai Großes Haus 0 5 Kath. Werkvolk. Heute Abend 20 Uhr, in St. Agnes, Monats- versammlung. Der Nechar- Bote Heimatzeitung und bodenständiges Insertionsorgan immer aktuell und preiswert. Freitag. 16. Mai 20.00 22.00 Kleines Haus Samstag. 17. Mai 19.00 22.45 Sroßes Haus 8 Samstag, 17. Mai 20.00 22.30 Kleines Haus Sonntag, 18. Mai 13.00 15.15 Großes Haus Sonntag. 18. Mai 20.00 22.30 Großes Haus Sonntag. 18. Mai 13.00 15.18 Kleines Haus Sonntag, 18. Mai Kleines Haus 20.00 22.30 Montag, 19. Mai Kleines Haus Dienstag. 20. Mai Großes Haus f Nationaltheater Mannheim Spielplan 19.30 22.30„Kiss me Kate“(Küg mich Kätchen) Miete F. grün, freier Verkauf „Die Schule der Frauen. Mete F gelb, Halbgr. I, 9. Vorst. uncl freler Verkauf. „Tannhäuser“, Miet J. 8. Vorstellung. Th.-G. Gr. J und freier Veérkauf. „Die Jungtrau von Orleans“. Miete L, Halbgr. II, 6. Vorstellung, Th.-G. Gr. L und Treier Verkauf. 8 „Der Barbier von Bagdad“, Peter Cornelius. Für die Mannhelmer Jugendbühne Gr. B. „Manon Lescaut“, Einl. Miete N. 8. Vorstellung. Th.-G. Gr. N und freler Verkauf. „Iphigenie auf Tauris“, Für die Mann- heimer Jugendbühne Gr. D Nr. 1838. „Die. Jon Orleans“. Miete K. Halbgr. II und freier Verkauf. 8 20.00 22.30„Die Sündflut“, Drama von Ernst Bar- n Miete K, Halbgr. I, 8. Vorstellg., 8 22.30„Der Postillon von Lonjumeau“, kom. Oper von Adolphe Adam. Pür die 8 Theatergemeinde Nr. 3. 8 Freier Verkauf. 5 5 5 8. Vorstellung. und Oper v. Rich. 1 Oper von Oper von 6. Pue- 3. Vorstellg., Th.-G. Gr. K Th.-G. Gr. 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