ler fit Pforz. . 2 Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim- Seckenheim und Umgebung Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milh- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 79 Montag, den 19. Mai 1958 10.58. Jahrgang DAS WICHTIGSTE VOM SPORT Schalke 04 ist Fußballmeister Westmeister Schalke 04 schlug Nordmei- ster Hamburger SV im Endspiel in Han- nover mit 3:0 Toren und wurde damit deutscher Fußballmeister 1958. Entschei- denden Anteil an dem Erfolg Schalkes hatte Linksaußen Berni Klodt; er brachte seinen Verein schon in der ersten Halbzeit mit zwei Toren in Führung. Das dritte Tor erzielte Kreuz zehn Minuten vor Spiel- schluß. ö Die deutsche Tennismannschaft für den 0 Davis-Pokal- Kampf schlug in Belgien mit 3:2 und qualifizierte sich damit für die nächste Runde gegen Großbritannien. Ein Wasserball-Länderspiel gegen Bel- gien endete in Köln mit einem 11:4 Erfolg der Deutschen. 5 Schweizer Radprofis gewannen in Sin- gen einen Länderkampf gegen Deutsch- land mit 3:1 Punkten. Toto-Reihe: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 1, 1, 1, 1, 1, 1. Lotto-Reihe: 18, 21, 26, 34, 41, 49,(8). Vier Ungarn wurden hingerichtet 3 Budapest(dpa). Von einem ungarischen Volksgerichtshof sind vier„Gegenrevolutio- näre“ zum Tode verurteilt worden. Wie die ungarische Nachrichtenagentur MT berichtete, erhielten zwei weitere Angeklagte lebens- lange Zuchthausstrafen, während zehn andere Ungarn zu Haftstrafen zwischen einem und Vierzehn Jahren verurteilt wurden. Die To- desurteile wurden bereits vollstreckt. Als Hauptangeklagter wird Geza Pech genannt. Die Anklage lautete auf Versuche zum Sturz des volksdemokratischen Regimes in Ungarn. Nach dem Budapester Bericht besaßen die Angeklagten Waffen, sind mit Spionagedien- sten in Verbindung getreten und haben nach dem Ende der Aufstandsbewegung ihre Revo- Iutionstätigkeit bis zum Februar 1957 fortge- Setzt. Postbedienstete dürfen nicht an Volksbefragungen teilnehmen 7 Düsseldorf(dpa). Der Bundesvorstand 2 des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Hauptvorstand der Deutschen Postgewerk- Schaft haben bei Bundespostminister Stück een telegrafisch gegen einen Erlaß des Post- e nisteriums protestiert, der nach Mitteilung des DGB den Postbediensteten die Teinahme an Volksbefragungen über die atomare Be- waffnung der Bundeswehr verbietet. In dem Erlaß des Ministeriums wurde erklärt, die Teilnahme an Volksbefragungen über die atomare Bewaffnung der Bundeswehr müsse als ein Verstoß gegen die Dienstpflicht an- — geschen werden. Der DGB bezeichnete diesen — Erlaß als einen„unerhörten Mißbrauch“ der Befugnisse des Bundespostministeriums. 2 148 Düsen-Abfangiäger vom Typ G 91 hat 8 der NATO-Rat bei den Turiner Fiat- Werken in Auftrag gegeben. 50 Maschinen sind für die Bundesrepublik bestimmt. Kostenpunkt: . Je Maschine eine Million DM. 5 Dem BHE in Nordrhein-Westfalen droht die Spaltung, da sich mehrere Kreisverbände Tür Wahlbündnisse mit der FDP ausgespro- 5 chen haben; der Landesparteitag war dagegen für ein Zusammengehen mit der DP einge- treten. Die Deutsche Reichspartei forderte auf ih- rem Detmolder Parteitag die Bildung einer Konföderation aus den zehn Bundesländern und den fünf Ländern der Sowjetzone mit einer gesamtdeutschen Regierung in Berlin. Die Pfarrerverhaftungen in der Sowjetzone dauern an; die Fürbittenliste der Evangeli- schen Kirche enthält die Namen von 24 in- haftierten Pfarrern. Der erste jugoslawische Atomreaktor wurde von Tito in Gang gesetzt. Auf unbestimmte Zeit verschoben wurden Sowjetisch- jugoslawische Wirtschaftsverhand- lungen, die Mitte Mai in Moskau beginnen Sollten. Papst Pius empfing General Speidel in Pri- vataudienz; außerdem erteilte er einer Gruppe von NATO- Offizieren seinen Segen. Zum Tode verurteilt wurde der Agypber Saadi Schauwa, der mit König Hussein von Jordanien konspiriert haben soll, um die Agyptische Militärver waltung im Gazastreifen zu stürzen. Der österreichische Bundeskanzler Raab ist zu einem dreiwöchigen Besuch in den US eingetroffen. 7,5 Millionen Dollar und 30 Millionen DW) erhält Jordanien von den USA zum Ausgleich seines Haushaltsdeflaits. Soustelle traf überroschend in Algier ein Ubernimmt er die politische Führung in Alge- rien?— Generalstabschef Ely zurückgetreten Paris(dpa). Die französische Regierung hat am Wochenende ihre Entschlossenheit bekun- det, die Einheit des Landes unter allen Um- ständen zu wahren. Während der Sozialrepu- blikaner Soustelle, einer der engsten Mitarbei- ter General de Gaulles, unerwartet in Algerien eintraf und möglicherweise die politische Füh- rung der algerischen Wohlfahrtskomitees übernehmen wird, beschloß die Regierung in Paris eine Reihe einschneidender Maßnahmen, um der krisenhaften Entwieklung Herr zu werden, General de Gaulle, der seine Bereit- Schaft zur Ubernahme der Machtbefugnisse in Frankreich erklärt hat, kündigte inzwischen für heute eine Erläuterung seiner Haltung an. Auf einer Sondersitzung unter dem Vorsitz von Staatspräsident Coty erließ der französi- sche Ministerrat Ausführungsbestimmungen für den Ausnahmezustand, deren Hauptpunkte die Einführung einer ausgedehnten Presse- kontrolle, die Ermächtigung der Polizei zu sofortigen Verhaftungen und die Einführung des Visumszwangs für alle Franzosen, die das Mutterland verlassen wollen, sind. Der Mini- sterrat forderte die zivilen und militärischen Nehörden in Algerien auf, nur der Regierung der Republik Gehorsam zu leisten, und be- schloß, die militärischen Maßnahmen in Alge- rien zu verstärken. Die gegenwärtig in Alge zen dienenden Soldaten sollen bis zu 27 Mo- naten Militärdienst leisten, außerdem soll die Neferung von Kriegsmaterial nach Algerien Ferstärkt werden. Insgesamt sollen für Alge- cien 80 Milliarden Frances(800 Millionen DN) æusätzlich aufgewendet werden. Dem sozial republikanischen Abgeordneten und ehemaligen Ministerresidenten in Alge- rien, Jacques Soustelle, ist es am Wochenende gelungen, sich der polizeilichen Uberwachung in Paris zu entziehen und über Genf nach Al- gerien zu reisen. Soustelle, mit einem Schweizer Flugzeug in Algier eintraf, erklärte Auf einer eilig einberufenen Massenkundge- bung vor über 60 000 Menschen in Anwesen- heit des französischen Oberbefehlshabers in Algerien, General Salan, er habe kein and Ziel, als die nationale Einheit auf b ten des Mittelm S Wiederherzus schloß mit dem Ruf:„Es lebe zösische Algerien, es lebe Frank de Gaulle!“ Soustelle setzte sich auf einer Pressekonferenz für eine Schiedsrichterrolle de Gaulles 2 chen Algerien und dem fran- zösischen Mutterland ein und gte, um die Einheit wiederherzustellen, ke es der Autorität de Ga 5 Der französische Ministerrat hat den ober- sten Leiter der Zivilbehörden in Algier, Baret, abgesetzt und zur Disposition gestellt. Wie in Paris mitgeteilt wurde, wird die Maßnahme mit den Massendemonstrationen in Algier nach der Ankunft Soustelles begründet. Lorillot neuer Generalstabschef Istabschef der französischen Der Geners Streitkräfte, General Ely, ist am Wochenende zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger wurde der Stabschef der Landstreitkräfte, General Lorillot ernannt. Die Gründe für den Rück- tritt Elys werden vor allem in dem Vorgehen der Regierung gegen zwei seiner engsten Mit- Arbeiter gesehen. Nach zuverlässigen Informa- tionen wurden die Generale Challos und Mar- tin wegen ihrer Verbindungen zu gaullisti- schen Kreisen und den in Algier führenden Militärs unter Hausarrest gestellt. Ihre Maß- regelung hatte in militärischen Kreisen starke Beunruhigung hervorgerufen, zumal sie ohne Vorherige Unterrichtung des Generalstabschefs vorgenommen worden sein soll. Gerichtliche Untersuchungsverfahren Ein Regierungssprecher gab in diesem Zu- sammenhang bekannt, daß gegen ein tärs und Parlamentarier wegen der E in Algerien gerichtliche Untersuchungsverfah- ren eingeleitet wurden. Es sei möglich, daß dem Parlament Anträge zur Aufhebung der Immunität von Abgeordneten zugeleitet wer- den. Nach Ansicht politischer Beobachter be- ziehen sich die Erklärungen des Regierungs- Sprechers auch auf Soustelle. Reservisten der Gendarmerie einberufen Der französische Verteidigungsminister de Chevigne hat einige Kategorien von Reser- visten der Gendarmerie einberufen. Die dem Verteidigungsministerium unterstellte Gen- darmerie zählt gegenwärtig zusammen mit der Republikanergarde 50 000 bis 60 000 Mann. Ubereinstimmung zwischen den sozialistischen Parteien „Internationale Kundgebung“ zum Auftakt des SPD. Parteitages— Gaitskell in Stuttgart Stuttgart(ZSEH). Als Auftakt des achten Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands fand am Sonntagmittag auf dem Stuttgarter Marktplatz eine internationale Kundgebung statt, die von rund 10 000 Men- schen besucht war. Von vier Sammelplätzen in verschiedenen Stadtteilen aus bewegten sich lange Marschkolonnen unter den Klän- gen von Musikkapellen zu dem mit den Fah- nen Englands, Dänemarks, Gsterreichs und der Bundesrepublik geschmückten Kundge- bungsplatz vor dem Rathaus. Die Marsch- gruppen führten Spruchbänder mit den In- schriften„Kampf dem Atomtod“, Hört auf Albert Schweitzer“ und„Die Demokratie zu Grabe tragen? Nein! Das deutsche Volk be- fragen“ mit sich. Die vier Redner— der bri- tische Oppositionsführer Hugh Gaitskell, der Vorsitzende der Sozialistischen Internationale, Alsing Andersen OMänemark), Gsterreichs Vizepräsident Dr. Bruno Pittermann und der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer— wurden mit lebhaftem Beifall begrüßt. Der britische Oppositionsführer Gaitskell umterstrich die Ubereinstimmung der Auffas- sungen zwischen der Labour Party und der deutschen Sozialdemokratie in allen wichtigen und grundlegenden Fragen der Weltpolitik. Auch seien die freundschaftlichen Beziehun- gen zwischen den beiden Parteien noch nie enger gewesen als gegenwärtig. Gaitskell, der seine Rede in deutscher Sprache hielt, be- tonte die Bereitschaft beider Parteien, die Demokratie gegen die Feinde von Außen und von Innen, von rechts und von links mit al- len Mitteln zu verteidigen und den Drohun- gen von Diktatoren zu widerstehen. Die neue Gesellschaft müsse von Klassen unterschieden frei sein. Keine Rasse oder Nation habe das Recht, über andere Völker zu herrschen. Die Diskriminierungen von Rasse, Hautfarbe und Glaube dürften nicht länger geduldet werden. Der Führer der Labour Party sprach sich für eine Gipfelkonferenz aus. Der„Weg zum Gipfel“ dürfe auf keinen Fall blockiert wer- den. Zur Frage der deutschen Wiedervereini- gung sagte er, es müsse alles getan werden, um die Schranken der Furcht und des Miß- trauens niederzureißen, die einer Einigung zwischen Rußland und dem Westen im Wege stehen. Ollenhauer, der zu Beginn an den Kongreß der Sozialistischen Internationale vor 50 Jah- ren in Stuttgart erinnerte, sagte, die vergan- genen Jahrzehnte hätten viel Leid, Not und Unterdrückung gebracht. Die Diktatur in Deutschland, die die Arbeiterbewegung habe vernichten wollen, sei in Blut und Tränen untergegangen, die deutsche Arbeiterbewe- gung aber lebe. Die deutsche Sozialdemokratie verfolge mit Sorge die Entwicklung in Nordafrika. Hier gehe es um ein Problem, vor das die gesamte Freie demokratische Welt gestellt sei. An dem Prinzip der Selbstbestimmung und der Selbst- verwaltung der Völker dürfe nicht gerüttelt werden.“.„% „Nein“ zur atomaren Aufrüstung Unter dem Beifall der Zuhörer erklärte Ol- Jenhauer, in der Frage der atomaren Ausrü- stung der Bundeswehr gebe es nur eine Ant- Wort, nämlich„Nein!“ Der Beschluß der Mehr- heit des Bundestages über die atomare Be- Waffnung sei„eine der verhängnisvollsten Fehl entscheidungen der deutschen Politik seit 1945“. Die verschiedensten Bevölkerungskreise hätten sich noch niemals so eindeutig gegen die atomare Ausrüstung der Bundeswehr aus- gesprochen. Die junge Generation trete voll- au für den Frieden ein und stehe nicht auf der Seite der Militaristen. Die Bundesregie- rung wisse, daß sie eine schlechte Sache mit schlechten Mitteln verteidige. Es sei eine schwache Regierung, die der politischen Aus- ein andersetzung ausweiche und sie auf die juristische Ebene verschiebe. Der Kampf ge- gen die atomare Ausrüstung gehe weiter, er- Klärte Ollenhauer. Er bezeichnete es als die brennendste Aufgabe der internationalen Po- itil, die Menschheit von diesem Albdruck zu befreien und den Frieden in der Welt nicht in der Furcht vor der Vernichtung aufzubauen. Sozialistische Internationale stärker denn je Der Vorsitzende der Sozialistischen Inter- nationale, Andersen, erklärte, die Sozialisti- sche Internationale sei heute stärker und ein- flußreicher als je zuvor in der Geschichte der Arbeiterbewegung. Andersen richtete Solida- ritätsgrüße an die„unterdrückten Völker“, vor allem in der Sowjetzone und Ungarn. Er forderte, daß diese Völker ihr Schicksal in freien Wahlen selbst entscheiden. Alle For- men der Diktatur und der Unterdrückung Seien scharf abzulehnen, selbst wenn sie sich sozialistisch oder volksdemokratisch nennen. Das gemeinsame Ziel der Sozialistischen In- ternationale sei eine Gesellschaftsordnung der sozialen Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Osterreichs, Vizekanzler Pittermann, betonte, die Sozialisten seien stets die Verteidiger und niemals die Beseitiger der Demokratie gewe- sen. Sie haßten jede Diktatur und würden niemals dulden, daß der Weg zur Sicherheit mit dem Preis der Unsicherheit für andere Völker erkauft werde. SED- Grußworte an SPD-Parteitag Die SED hat in einem am Sonntag von der Sowietzonen-Agentur ADN veröffentlichten Brief an den SPD-Parteitag in Stuttgart er- neut eine Aktionsgemeinschaft der beiden Parteien vorgeschlagen. Niemand leugne, daß es zwischen SED und SPD Meinungsverschie- denheiten„prinzipieller Natur“ gebe. Diese dürften jedoch niemals der Erfüllung der ge- meinsamen Gegenwartsaufgabe im Wege stehen. „Haltung der§pD gefährdet den frieden“ Adenauer verteidigt Atombewaffnung Volksbefragung führt zum Kommunismus Dortmund(dpa). Bundeskanzler Aden auer hat zur Eröffnung des CDU-Wahlkampfes am Sonntag in Dortmund erklärt, daß das NATO- Bündnis zu Ende sei, wenn die Bun- deswehr nicht mit den modernsten Waffen ausgestattet werde. Gleichzeitig wandte er sich gegen„die von der Sozialdemokratie ins- zenierte Bewegung“ zur Volksbefragung über eine mögliche Ausrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen. Der Abscheu vor dem Gebrauch der nu- Klearen Waffen genüge nicht, sagte der Kanz- ler. Man müsse die ganze Weltlage in Be- tracht ziehen.„Wir sind der Auffassung, daß die Haltung der SpD und die von ihr in Gang gesetzten Aktionen in den Ländern die schwerste Gefährdung aller Bemühungen um den Frieden sind“, behauptete Adenauer. „Die Aussichten auf kontrollierte Abrüstung Würden bei einem Erfolg der sozialdemo- kratischen Politik gleich null sein“. Vor fast 25 000 Menschen in der Dortmun- der Westfalenhalle sagte der Bundeskanzler, es sei„ziemlich sicher“, daß in der Bundes- republik keine Abschußstellen für Mittel- streckenraketen mit einer Reichweite von 2500 km und mehr angelegt werden, weil der Raum zwischen der Bundesrepublik und einer möglicherweise angreifenden Sowiet- macht zu schmal sei. Die Bumdeswehr— 80 fügte Adenauer hinzu— besitze„keine nu- klèearen Köpfe von Raketen irgendwelcher Art“. Von den für den Abschuß taktischer Raketen notwendigen Matador-Flugkörpern Babe die Bundesrepublik sechs Stück gekauft. die sich in den USA befänden und dort blie- ben. Adenauer nannte die Sowjetunion„die of- kensive Macht in der Welt“. Sie habe zusam- men mit der Sowjetzone, mit Polen und der Tschechoslowakei insgesamt 100 Divisionen marschbereit gegenüber 24 NATO-Divisio- nen. Durch die unzulängliche Bewaffnung der deutschen Truppen würde die NATO ein Völlig unfähiges Verteidigungsinstrument wer- den. Eine Front, in der die Mitte dem si- cheren Untergang ausgesetzt sei, könne nicht gehalten werden. Das außenpolitische Programm der SPD, wie es im Entwurf jetzt vorliege, zeige, daß die SPD die NATO zerstören wolle und den Abzug der amerikanischen Truppen betreibe. Die Zerstörung der NATO sei auch das letzte Ziel der von den Sozialdemokraten inspirier- ten Aktion„Kampf dem Atomtod“, Die Hal- tung der SPD gegen die NATO und gegen ein vereinigtes Europa sei schon deshalb so verhängnisvoll, weil nur ein einiges Europa die Bundesrepublik vor der russischen Skla- verei bewahren könne. Die von der SPD angestrebte Volksbefra- gung sei ein Angriff auf die Verfassung. Wenn man nur einen Schritt über die Gren- zen der Verfassung hinausgehe, dann stehe am Ende eines solchen Weges der Kommu- nismus. Die Volksbefragung in Hamburg, Bremen, Hessen und in einzelnen Gemein- den Nordrhein- Westfalens bez weckten nichts anderes, als das höchste Organ der Demo- kratie, den Bundestag, auszuschalten, An der Kundgebung hatten fast alle der CDU an- gehörenden Bundesminister teilgenommen. SPD will Anziehungskraft verstärken Ollenhauer eröffnete den Stuttgarter SPD- Parteitag— Wiedervereinigung wichtigstes Ziel Stuttgart(ZS). Vor fast 2000 Besuchern Harunter 390 Delegierten und Vertretern aus 13 Ländern eröffnete der SPD- Vorsitzende Ollenhauer in der Stuttgarter Liederhalle den achten Bundesparteitag der Sozialdemokrati- schen Partei Deutschlands. Schon die Eröff- Kungsrede machte das Bestreben deutlich, die SPD zu einer Volkspartei zu machen. Ollen- hauler forderte von den Delegierten Entschei- Aungen, welche die Anziehungskraft der Par- tei verstärken. Im Mittelpunkt der Diskus- Sionen des Parteitages werden, wie Ollenhauer Zagte, die politischen und organisatorischen Probleme stehen, die durch den Ausgang der Bundestagswahl vom 15. September aufge- Worfen wurden. Ollenhauer bezeichnete die SPD ihrem We- sen und ihrem Streben nach als eine Volks- Partei, die jedem of stehe, der das allge- meine Wohl zum Leitmotiv seines politischen Handelns machen wolle. Gleichzeitig nannte er die organisierte Arbeiterschaft die„Kern- truppe der Sozialdemokratie“. Das wichtigste politische Ziel der Sozial- demokraten sei unverandert die Wiederher- Stellung der Einheit Deutschlands in gesi ter Freiheit, fuhr Ollenhauer fort. Dabei v 2 sich die Partei vor allem um Möglichkeiten bemühen müssen, die ein weiteres Ausein- Anderleben des deutschen Volkes beiderseits der Zonengrenze verhindern. Zu diesem Thema des Parteitages warf der Vorsitzende der britischen Arbeiterpartei, Tom Driberg, in seinen Begrüßungsworten den Plan seiner Partei in die Debatte, eine Zone des militärischen Auseinanderrückens der Weltmächte ODisengagement) unter Einschluß eines wiedervereinigten Deutschlands zu schaf- Ten. Dies sollte der Hauptpunkt der geplanten Gipfelkonferenz sein. Einen innenpolitischen Akzent setzte der DGB- Vorsitzende Willi Richter mit einem Dank an die SPD für die weitgehende Unter- Stützung der Gewerkschaften auf en Gebie- ten der Sozial-, Wirtschafts- und Steuerpolitik. Sozialdemokratie und Gewerkschaften hätten in vielen sozialpolitischen Fragen die gleichen Fortschrittlichen Vorstellungen, die auch zu übereinstimmenden Maßnahmen führten. Der Vorsitzende der Deutschen Angestelltenge- Werkschaft, Rettig, betonte in seinem Gruß- Wort für die SPb, der er selbst bereits seit Vier Jahrzehnten angehöre, das berechtigte Begehren der Arbeitnehmer, am Wirtschafts- Wunder beteiligt zu sein. Der stellvertretende SPD-Landesbezirks- Vorsitzende von Baden- Württemberg, Möller, sprach die Hoffnung aus, daß die Beratungen und Ergebnisse des Parteitages dazu beitragen Werden, das unpolitische Verhalten vieler Staatsbürger zu überwinden. Wirtschaftsmini- ster Veit wünschte dem Parteitag im Namen der Landesregierung und des Ministerpräsi- Genter wertvolle Ergebnisse für das ganze deutsche Volk. Die SPD habe beim Zusam- menschluß der drei früheren Länder zum neuen Land Baden- Württemberg eine her- Vorragende Rolle gespielt. Knoeringen und Schoettle als Stellvertreter? Mit einer knappen Mehrheit einigten sich die SPD-Führungsgremien darauf, dem Par- teitag bei der Vorstandswahl am Freitag die beiden Landesvorsitzenden Waldemar von Knoeringen GBayern) und Erwin Schoettle (Baden- Württemberg) als Stellvertreter des SPD- Vorsitzenden Ollenhauer im Parteivor- Sitz vorzuschlagen. Ob der Parteitag allerdings diesem Vorschlag folgt, galt am Sonntag in Delegiertenkreisen noch als zweifelhaft. Der Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bun- destagsfraktion, Herbert Wehner, hatte eine Für ihn aussichtsreiche Kandidatur ausgeschla- Zen, um sich ausschließlich der Fraktions- Arbeit widmen zu können. Die beiden anderen Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Carlo Schmid und Fritz Erler standen als Kandida- ten nicht zur Debatte. Zur Reorganisation der SPD- Führungsspitze wollen die Führungsgremien dem Parteitag Vorschlagen, ein geschäftsführendes Präsidium mit neun Mitgliedern zu wählen. Diesem sol- len der Parteivorsitzende, seine beiden Stell- vertreter, der Schatzmeister und fünf unbesol- dete Vorstandsmitglieder— darunter die drei Stellvertretenden Vorsitzenden der Bundes- tagsfraktion, Erler, Carlo Schmid und Wehner — angehören. 5. Schoettle geht es wieder besser Der Gesundheitszustand des Bundestagsab- geordneten und Vorsitzenden des SPD-Lan- desverbandes Baden- Württemberg, Erwin Schoettle, der in der abgelaufenen Woche einen Herzanfall erlitt und in eine Stuttgarter Ilinik gebracht werden mußte, hat sich ge- bessert. Man hofft, daß Schoettle in der Woche nach Pfingsten das Krankenbett verlassen . und seine Tätigkeit wieder aufnehmen ann. l Außenministerkonferenz frühestens Juni In dieser Woche sollen in Moskau Geheim- besprechungen beginnen Moskau(dpa). Diplomatische Kreise in Moskau rechnen damit, daß in dieser Woche Geheimbesprechungen zwischen dem sowieti- schen Außenmmister Gromyko und den Bot- schaftern der drei Westmächte über Vorberei- tungen für eine Außenministerkonferenz be- Sinnen. Gromyko wird die Missionschefs zu getrennten Unterredungen empfangen. Zunächst müssen aber die drei Westmächte noch auf die sowietischen Noten vom 5. Mai Antworten, in der Moskau bedauert hatte, daß sein Vorschlag auf Hinzuziehung Polens und der Tschechoslowakei zu den Vorbesprechun- gen vom Westen abgelehnt worden ist. Bei den Moskauer Vorbesprechungen sollen Zeitpunkt, Ort und Zusammensetzung einer Außenministerkonferenz festgelegt werden, die einer Gipfelkonferenz vorangehen soll. Außer- dem dürfte darüber gesprochen werden, welche Fragen auf die Tagesordnung für die späteren Konferenzen gesetzt werden können. Die Vorbesprechungen zwischen Gromyko und den Westmächte-Bo n Werden nach Ansicht diplomatischer Kreise in Moskau mindestens einen Monat dauern. Eine Außen- ministerkonferenz könnte deshalb frühestens Ende Juni oder im Juli stattfinden. Leichte Entsponnung im libunon Noch keine politische Lösung des Konflikts— Verstärkte Militärhilfe der USA Beirut(dpa). Nach den neuntägigen bluti- gen Unruhen im Libanon war am Wochenende eine leichte Entspannung der Lage festzustel- len. Während es in der Hauptstadt Beirut am Samstag verhältnismäßig ruhig war, flacker- ten in der Hafenstadt Tripoli im Nordlibanon wieder Unruhen auf. Libanesische Regierungs- truppen griffen drei Stützpunkte der Aufstän- dischen in den Gebirgen in der Nähe Beiruts an. Die Truppen wurden von Flugzeugen und Panzern unterstützt. Die nationalistische Opposition, die die Wie- derwahl des Staatspräsidenten Schamun und die zu diesem Zweck geplante Verfassungs- anderung nach wie vor strikt ablehnt, hat sich inzwischen von den Terrorakten der letzten Tage distanziert. Auch das„Rebellenhaupt- quartier“ versuchte, die Verantwortung für diese Terrortätigkeit auf„Provokateure“ der Syrischen Volkspartei abzuwälzen. Eine politische Lösung des Konfliktes zeich- nete sich zu Beginn der Woche jedoch noch nicht ab. Es sind keine Anzeichen dafür vor- handen, daß die Regierung bereit sein könnte, einer Einigung unter Verzicht des Staatsprä- sidenten auf seine Wiederwahl zuzustimmen. Führende Mitglieder der nationalistischen Op- Position der„dritten Kraft“ forderten erneut, daß der Oberbefehlshaber der Armee, General Schehab, der die Unterstützung aller religiösen Gemeinschaften und Parteien genieße, die Macht übernimmt. Die Bezeichnung„prowestlich“ für die Re- gierung Solh und das Regime Schamun im Zusammenhang mit der Unruhebewegung im Libanon ist— wie Ger dpa- Korrespondent in Beirut meldet irreführend. Sicherlich ist das Regime pro westlich eingestellt, aber seine Gegner sind keineswegs alle antiwestlich, In ihren Reihen gibt es namhafte christliche Po- litiker und auch viele Mohammedaner, die durchaus für eine Zusammenarbeit mit dem Westen eintreten und ganz und gar antikom- munistisch eingestelit sind. Am Ursprung der gegenwärtigen Ausein- andersetzung steht nicht die außenpolitische Orientierung Landes, sondern der Macht- kampf um den Posten des Staatspräsidenten. Die Front der Gegner Schamuns, die unter allen Umständen die der Verfassung wieder- sprechende Wiederwahl des Präsidenten verniadern will, i ehr breit. Sie ist nur im Kampf gegen den Präsidenten einig, in allen übrigen politischen Fragen, insbeson- dere auch in der der außenpolitischen Orien- tierung, gehen ihre Meinungen weit ausein- Ander. Je länger der Kampf dauert, um so größer wird die Gefahr, daß die Kluft zwi- schen Christen und Mohammedanern, die durch den libanesischen Nationalpakt im Jahre 1943 überbrückt wurde, wieder weit aufgeris- sen wird, und daß schließlich auf der einen Seite der Front die Christen und auf der an- deren die Mohammedaner stehen. Am Wochenende traf in Beirut auf dem Luftwege eine erste Sendung leichter ameri- kanischer Waffen, darunter Gewehre und Trä- nen bomben, ein, die zu einer besse rüstung der libanesischen Polizei di len. Die libanesi e Regierung kündigte an, daß im Laufe der nächsten zwei Wochen acht- zehn amerikanische Panzer erwartet werden. Ein Sprecher des US-Außen ministeriums sagte, die neuen Waffenlieferungen erfolgten, um Untergrundtätigkeit zu verhindern. Es sei möglich, daß die für den Libanon vorgesehe- nen Waffen von einigen der großen Trans- portflugzeuge nach dem Libanon gebracht Werden, die in der nächsten Zeit von den USA nach der Bundesrepublik Deutschland verlegt Werden sollen. Die amerikanische Luftwaffe bezeichnete die Verlegung als Teil einer Ubung zu„erhöhter Bereitschaft“. An Bord befänden sich weder Truppen noch militärische Aus- rüstung. Der sonst übliche Wochenendurlaub für ein Bataillon britischer Fallschirmjäger in Alders- hot südwestlich von London ist gestrichen Worden. Die Truppen stehen für den Fall be- reit, daß sie notfalls bei einer Verschlechte- rung der Lage sofort in den Nahen Osten ge- flogen werden können. Moskau warnt vor Einmischung Die Sowjetunion warnte die Westmächte am Sonntag vor einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Libanons im Zusammen- hang mit den Unruhen der letzten Tage. Jeder Einmischungsversuch würde eine gefährliche Lage im Nahen Osten schaffen und könnte ernste Folgen nicht nur für das Schicksal des Ubanesischen Staates und für seine Unabhän- gigkeit, sondern auch für den Frieden im Na- hen und Mittleren Osten haben. Segsen wärtigen „Einsutz dtomarer Waffen ist unsiltlich“ Nellen(CDU) wehrt sich gegen Gefährdung der Freiheit— Pirkheimer-Medaillen verliehen Nürnberg(dpa). Der CDU-Bundestags- Abgeordnete Peter Nellen lehnte am Sonntag bei der Verleihung der Willibald-Pirkheimer- Medaille in Nürnberg jeden Einsatz von Atomwaffen mit aller Entschiedenheit ab. „Die atomaren Waffen stehen heute im Mit- telpunkt der Politik, obwohl sie denkbar un- geeignet sind, irgendeine entscheidende poli- tische Frage positiv auf die Dauer zu lösen“, sagte Nellen in seiner Festrede. Die Mensch- heit sei in ihrer Existenz bedroht.„Wenn in einem gerechtfertigten Verteidigungskampfe das aller Voraussicht nach entscheidende und deswegen auch eingesetzte Kampfmittel sich der Kontrolle des Menschen entzieht, bezie- hungsweise nach den bisherigen Erfahrungen bewußt unkontrolliert zur unterschiedslosen Vernichtung einer ungewöhnlich großen Zahl von Menschen eingesetzt wird, ist das unsitt- lich und verboten.“ Freiheit, Gewissen und Verantwortung würden im Atomzeitalter einer bisher kaum Vorstellbaren Prüfung unterworfen. Nellen meinte, der kritische Sachverstand und erst recht der kritische Sachverständige seien heute wenig gefragt. Sie seien dem„Mana- ger der Macht“ verdächtig, weil sie seinem Vereinfachenden, aber umso heftigeren Wol- len im Wege stünden. Es gebe auch in der Bundesrepublik„beschämende und empö- rende“ Beispiele dafür, daß deswegen diese Sachverständigen nicht selten der Diffamie- rung und selbst der Gefährdung ihrer wirt- schaftlichen und sozialen Existenz ausgesetzt seien. Die hier offenkundig werdende Unter- ordnung von Wahrheit und Wert unter die Politische Räson gefährde Freiheit und Ge- Wissen und entwerte staatspolitisch böchst gefährlich die Willensäußerung der Bürger bei Wahlen und Abstimmungen. Dadurch werde das Parlamentsmandat ausgehöhlt, und selbst eine zahlenmäßig imponierende Majorität könne fragwürdig werden. Das Willibald-Pirkheimer- Kuratorium, das der Verleger Karl Borrosmäus Glock vor drei Jahren ins Leben gerufen hat, zeichnete am Sonntag in einem Festakt in Nürnberg sechs Persönlichkeiten ‚als Träger wahrhaft huma- nistischer Gesinnung“ mit der Willipald-Pirk- heimer-Medaille aus: Die Vizepräsidentin des „Weltbundes für Erneuerung der Erziehung“, Dr. Elisabeth Rotten(Schweiz); Professor Dr. Carl J. Burckhardt(Schweiz), den Ziographen des„großen Reichsstädter und Humanisten Willibald Pirkheimer“; den österreichischen Dichter Dr. Heimito von Doderer für seine domane als eine„echte, anmutige, tiefernste Synthese von gestern und heute mit huma- nitas als innerstem Kern“; den Bundestags- Abgeordneten Peter Nellen,„der heute schon weit über die Grenzen unseres Staates hin- aus zum Inbegriff der Freiheit des wachen Gewissens geworden ist“; Professor Dr. Götz Freiherr von Pölnitz(München),„der mit den beiden Handelsfürsten Jakob und Anton Fug ger im Mittelpunkt eine für die europäische Kulturentwicklung entscheidende Phase zum Hauptgegenstand seiner historischen For- schungen genommen hat“; und schließlich den schwäbischen protestantischen Theologen Al- brecht Goes aus Stuttgart,„dessen essayisti- sches, lyrisches und erzählerisches Werk mit der Fähigkeit ausgezeichnet ist, christliches Wissen nicht richterlich beschwerend, viel- mehr helfend und lösend einzusetzen in die Wirrnis unserer Tage“. Erhard reist nach Skandinavien KO Penhagen(dpa). Bundes wirtschafts- minister und Vizekanzler Erhard ist am Sonn- tag in Kopenhagen eingetroffen, wo er als Gast der dänischen Regierung bis Mittwoch früh bleiben wird. Anschließend wird er nach Gö- teborg reisen. Wie in Bonn Verlautet, dürften die mit der Bildung einer Freihandelszone zu- sammenhängenden Probleme im Mittelpunkt der Gespräche stehen, die Erhard mit Regie- rungsmitgliedern der drei skandinavischen Staaten führen wird. ä Uber 90 Prozent gegen Atombewaffnung Volksbefragung in drei hessischen Gemeinden Wiesbaden(dpa). In Hessen haben, wie aus Kreisen der Staatskanzlei in Wiesbaden überraschend bekannt wurde, drei Gemein- den bereits Volksbefragungen über eine ato- mare Ausrüstung der Bundeswehr veranstal- tet. In Niederhausen, Odersbach und Blessen- bach im Oberlahnkreis lehnten 91 bis 94 Pro- zent der Wahlberechtigten die Atomrüstung Ab. Sie hatten Gelegenheit, sich innerhalb von acht Tagen in das amtliche Wählerverzeich- nis einzutragen und unterschrieben damit die Erklärung:„Wir, die unterzeichneten wahl berechtigten Einwohner der Gemeinde lehnen eine atomare Ausrüstung der Bundes- republik ab. Wir fordern den Bürgermeister und die Mitglieder der kommunalen Vertre- tungskörperschaften auf, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Stationierung und Lage- rung von Atomwaffen oder atomarem Ge- rät auf Gemeindegebiet zu verhindern.“ Die Drei Gemeinden haben je etwa 700 Einwoh- ner. Wie Sprecher ihrer Verwaltungen er- klärten, habe die CDU bei der letzten Bun- destagswahl in diesen Orten 20 bis 25 Prozent aller Stimmen erhalten. 35 bis 40 Prozent der Einwohner selen katholisch. . Streik bei den Howaldtswerken? Hamburg(sw). Die rund 9000 Arbeiter und Angestellten der Hamburger Howaldts- Werke wollen in dieser Woche aus Protest gegen den beabsichtigten Verkauf der bun- deseigenen Werft an eine private Interessen- tengruppe streiken. Der Ausstand, der von Vertrauensleuten der Industriegewerkschaft Metall beschlossen wurde, soll zunächst von Dienstagmorgen 6 Uhr bis Mittwochmorgen 6 Uhr dauern und ein Warnstreik sein. Uber die nächsten Schritte will die 18 Metall in dieser Woche beraten. Es könnte sein, daß die gewerkscd lichen Maßnahmen noch ausge- dehnt wei z. Auch die Delegierten der zwei- ten Bundeskonferenz der Angestellten in der IS Metall protestierten in Mühlheim-Ruhr gegen den Verkauf der Howaldtswerke. Die Delegierten forderten die Bundestagsabgeord- neten in einer Entschließung auf, dem Ver- kauf nicht zuzustimmen. Raketenspitze unversehrt geborgen Washington(dpa). Nach einer Mittei- lung des amerikanischen Verteidigungsmini- steriums ist die Spitze einer Jupiterrakete aus dem Atlantik geborgen worden. Die Ra- kete, die eine mittlere Reichweite hat, war vom amerikanischen Versuchsgelände von Kap Canaveral in Florida abgeschossen wor- den. In der Mitteilung wurde hinzugefügt, daß das Problem einer unversehrten Rück- kehr der Raketenspitze in die Erdatmosphäre gelöst sei. Der Mantel der Raketenspitze habe den Inhalt geschützt und wohlbehalten zur Erde zurückgebracht. Die Jupiterrakete habe die von einer Mittelstreckenrakete erwartete Entfernung erreicht. 0 5 7 10 Neues aus aller Well. Kuckucks für die eigene Tasche Gerichtsvollzieher fertigte Quittungszettel selbst aus— 10 277 DM unterschlagen Köln(lid).„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis. Bis auf 10 277 DM hatte es in Köln ein Gerichtsvollzieher gebracht, als man ihm nun nach fünf Monaten auf die Schliche kam. Die Erste Große Strafkammer zitierte den 34jährigen Justizsekretär jetzt vor die Schranken und Warf ihm schwere Amtsunterschlagung vor. Der Mann hatte den amtlichen Kuckuck für die eigene Tasche geklebt und zahlenden Schuldnern statt der vorgeschriebenen Durch- Schreibequittungen selbstgefertigte Quittungs- zettel ausgestellt. Somit waren für die einge- nommenen Schuldbeträge keine Belege und entsprechend auch keine Eintragungen im Gerichtsvollzieherkassenbuch vorhanden, und die Unterschlagungen flelen lange Zeit nicht Auf. Die Gläubiger warteten weiter auf ihr Geld und zürnten den säumigen Schuldnern. Die Schuldner aber, die an den Gerichtsvoll- zieher gezahlt hatten, atmeten auf in dem er- hebenden Gefühl erfüllter Pflicht. Sie hätten sich die Quittungen etwas genauer ansehen Können. Einen Vorwurf allerdings kann man ihnen daraus nicht machen, denn wer ist in. Gelddingen respektabler als ein Gerichtsvoll- zleher? Erst bei einer außerge wöhnlichen Kontrolle im Dezember 1957 fiel zunächst die unordent- liche Geschäftsführung, die fast 600 teils Mo- nate alten unerledigten Vorgänge auf, und dann kamen die Unterschlagungen an den Tag. Der alsbald vom Dienst suspendierte An- geklagte stellte selber eine Liste mit 41 Ein- zelbeträgen zusammen. Auch in der Verhandlung legte er sein rückhaltloses Geständnis so leichthin ab, so daß sich der Staatsanwalt wunderte und der Strafkammervorsitzende die Frage stellte, ob er sich der Schuld, die er auf sich geladen habe, auch voll bewußt sei. Der Angeklagte selber dagegen sprach mehr von Schulden— seinen eigenen nämlich, die ihn zu einer Un- terschlagung veranlaßt hätten. Sie seien be- reits vor seiner Tätigkeit als Gerichtsvoll- zieher entstanden, als er mit einem Gehalt von knapp 280 DM geheiratet hatte. Er und seine drei Kinder werden seit seiner Suspen- dierung von der Ehefrau unterhalten, die trotz ihrer schlechten körperlichen Verfassung nun als Krankenpflegerin das Brot für die Familie verdient. Die Strafkammer verurteilte den unge- treuen Gerichtsvollzieher wegen fortgesetzter schwerer Amtsunterschlagung und fortgesetz- ter Untreue zu 15 Monaten Gefängnis und hundert DM Geldstrafe.„Eine gewisse Not- lage“ und die inzwischen erfolgte Wiedergut- machung von mehr als der Hälfte des Scha- dens wurden dabei mildernd veranschlagt. Der Staatsanwalt hatte 18 Monate Gefängnis beantragt. 16 Tote bei Explosion in Paris Paris(dpa). Aus unbekannten Gründen flog eine Tankstelle im Pariser Stadtteil Montmartre in die Luft. Aus den Trümmern würden 16 Tote, darunter drei Feuerwehr- männer, geborgen. Rund 35 Menschen wur- den verletzt, als die schweren Tore der Ga- rage auf den Bürgersteig flelen und eine Ab- sperrungsmauer in sich zusammenbrach. Unter den Toten waren fünf Kinder, die sich im Augenblick der Explosion auf der Straße auf- gehalten hatten. Mit Kranwagen mußten die schweren Trümmer beseitigt werden, unter denen noch einige Tote lagen. Von der Wucht der Explosion waren selbst Menschen davon- N geschleudert worden, die sich 50 Meter vos der Unfallstelle entfernt aufhielten. Die mei- sten Kraftwagen, die in der Garage unterge- stellt waren, wurden schwer beschädigt. Schweres Hugzeugunglück bei Casablanca 1 Belgische Passagiermaschine stürzte ab Mißglückte Notlandung— 65 Tote Brüssel(dpa). Beim Absturz eines belgi- schen Verkehrsflugzeuges vom Typ De-7e bei Casablanca sind am Sonntag 65 Menschen ums Leben gekommen. Von den 60 Fluggästen und neun Besatzungsmitgliedern überlebten nur vier Menschen das Unglück. Unter den Toten ist auch ein Deutscher, dessen Personalien allerdings noch nicht bekannt sind. Ferner ist ein englisches Ehepaar mit drei Kindern unter den Opfern. Die Maschine der belgischen Luftverkehrs Sssellschaft Sabena war auf dem Flug von Brüssel nach Leopoldville, der Hauptstadt von Belgisch Kongo. Nach einem Bericht aus Casa blanca hatte das Flugzeug nach einer Zwi- schenlandung in Lissabon Motorschaden. In einem letzten Funkspruch kündigte der Pilot an, daß er eine Notlandung auf dem Flugplatz von Casablanca versuchen wolle. Er soll àber, Wie aus Brüssel verlautet, zunächst die Roll- bahn verfehlt haben. Daraufhin habe er ver- sucht, wieder an Höhe zu gewinnen, doch Sei ihm das wegen der bereits stark verringerten Geschwindigkeit mit der voll ausgelasteten Maschine nicht mehr gelungen. Aus geringer Höhe stürzte die Maschine ab, geriet in Brand und wurde völlig zerstört. Das Unglück von Casablanca ist eines der schwersten der letzten Zeit. Das bisher schwer- ste Flugzeugunglück ereignete sich am 18. Juni 1953, als eine Globemaster der amerikanischen Luftstreitkräfte bei Tokio mit 129 Soldaten ebstürzte, die sämtlich ums Leben kamen. Dänischer Frachter brannte New Orleans(dpa). Rund 100 Kilometer südlich von Alabama brach im Golf von Me- xiko an Bord des dänischen 4800-Tonnen- Frachters„Oliver Winther“ ein Feuer aus, des schnell um sich griff. Von den 32 Besat- Züngsmitgliedern wurden zunächst 28 und am Sonntag vier weitere von Küstenschiffen 3 5 der Kapitän ist mit zwei Armern auf dem Frachter lieben. der nach Mobile in Alabama 2 eppt wird. Man hofft, das Feuer in der Bucht vo Mobile löschen zu können. cherr man tung dam: niger rer s 7 e Ei mitt. . Grof Bran Hüh hand Statt geleg die über OmU kom war genu ligen sich . Nc 4 6 2 2 2 ans S 5 2e. 5 Jetzt ist Spargelzeit! Auf keiner Speisekarte darf es in diesen Wochen fehlen, das fürstliche Gemüse, dessen hohe Zeit jetzt begonnen hat. Alle Fein- 1 schmecker haben auf den frischen Spargel gewartet, und nun liegen die weißen dicken und dünnen Stengel säuberlich gebündelt überall auf den Wochenmärkten und in den Gemüsegeschäften und locten zum Kauf. Spargel ist wirklich eine Delikatesse. Das haben schon vor vielen tausend Jahren die Alten Agypter festgestellt, bei denen er eine beliebte Speise der Könige darstellte. Grie- chen und Römer schätzten den Spargel glei- chermaßen, und bereits im Altertum kannte man eine ganze Reihe köstlicher Zuberei- tungsarten. Allerdings war dieses Gemüse damals unwahrscheinlich teuer und nur We- migen Wohlhabenden vorbehalten. Kreuzfah- rer sollen den Spargel im Mittelalter zu uns Sebracht haben, und es heißt, daß er erst- malig am Hofe des Frankenkönigs Lud- wig VII. angebaut wurde. Wegen seiner besonderen Anforderungen an den Boden— er verlangt luftdurchlässige sandige Erde— wird der Spargel wohl stets ein seltenes Gewächs bleiben, da er nur in bestimmten Gebieten gedeihen kann. Auch ist seine Zucht sehr mühsam, und bis man von einem neuangelegten Beet die Ernte erwar- ten kann, vergehen drei volle Jahre. Kurz Aber ist die Zeit bemessen, in der man das fürstliche Gemüse stechen kann, von Anfang Mai bis Mitte Juni, und an St. Johanni(24. 6.) wird auch für dieses Jahr die Spargelernte endgültig vorbei sein Keine Behinderungen bei Frankreich-Reisen Der Ausnahmezustand in Frankreich beein- trächtigt in keiner Weise den allgemeinen Reiseverkehr nach dort. Das amtliche franzö- sische Verkehrsbüro in Frankfurt teilte mit, daß weder im Bahn- und Straßenverkehr noch pei der Grenzabfertigung irgendwelche Ein- F angeordnet seien. Es bestehe kein Anlaß, geplante Reisen zu unterlassen. mittag unsere Freiwillige Feuerwehr bei Großdeinsatzübung, die als Uebungsaufgabe einen Brand in der Hühnerfarm annahm. Hühnerfarm handen ist, Stetter gelegt werden. Innerhalb von 15 Minuten war überbrückt Wie der Deutsche Reisebüro- Verband ORV in Frankfurt mitteilt, finden die programm- mäßigen Frankreichfahrten der deutschen Rei- Seunternehmen nach wie vor statt. . Rekordleistung 600 m Rohrleitung in 15 Minuten Einen kleinen Rekord schaffte gestern Vor- einer Da in der selbst keine Wasserleitung vor- mußte vom letzten Haus der Ra- Straße eine Rohrleitung zum Brandherd die 600 m lange Strecke mit einer Rohrleitung und Oberbrandmeister Peter Kuhn kommte nach genau 18 Minuten„Wasser marsch““ kommandieren. Für die zahlreichen Zaungäste war das fixe Arbeiten der Wehrleute Grund genug den guten Leistungsstand unserer freiwil- ligen Wehrleute mit Lob zu bedenken, das sie sich redlich verdient hatten. Unser Wetterbericht Upersicht: Mit der westlichen Strömung, die Sich über dem Festland durchgesetzt hat, wer- den zunehmend mildere Luftmassen herange- Führt. Da die Hochdruckzone vom ostatlanti- cee en Hoch nach Süddeutschland im wesent- 2 chen noch erhalten bleibt, ist der Einfluß im Norden vorüberziehender Störungen auf un- seren Raum nur gering. Vorhersage: Montag veränderliche Bewöl- Kung mit Aufheiterungen, kein wesentlicher Niederschlag. Mittagstemperaturen zum Teil bei 20 Grad. Dienstag im ganzen freundlich, mäßig warm. Armed Forces Day— Tag der Versfändigung Gastfreundliche Amerikaner luden zum Familientag der NA TO- Partner ein „Tag der Wehrmacht“ hieß es noch vor mehr als einem Jahrzehnt, wenn die Kasernen ihre Tore öffneten und für einen Tag die Bevölke- rung einen Einblick in das Leben und Treiben hinter den Zäunen des militärischen Bereichs boten.„Armed Forces Day— Tag der Streit- kräfte, hie die Einladung am vergangenen Samstag und in riesigen Lettern leuchtete das „Herzlich Willkommen von einem Kasernen- block.„Familientag der NATO-Partner““ war in diesem Jahr der Untertitel zu dem die ameri- kanischen Soldaten eingeladen hatten und die deutsche Bevölkerung kam zu Hunderten um einmal einen Tag zu erleben, der ein wesent- licher Beitrag zur Verständigung wurde. Nicht der, graue Alltag eines auf Hochglanz polierten militärischen Instruments empfing die zahlrei- chen Besucher, die zu Fuſßs und mit großen Om- nibussen in die Kasernen strömten, sondern ein buntes Veranstaltungsprogramm sozusagen eine „big show“ empfing die Gäste, die für einige Stunden echte Gastfreundschaft genießen durf- ten. Während sich die meisten Gäste für die mili- tärischen Einrichtungen, die Vorführungen, Aus- stellungen, Kino oder Kegelbahn interessierten wurde eine stattliche Budenstadt mit Karussells, Ponyreiten und vielen anderen interessanten Ein- richtungen zum Anziehungspunkt für die zahl- reichen Kinder, die in vielen Sprachen ihre Freude über den„Big Carnival: Ausdruck ga- ben. Natürlich hatten sie auch ihren Mordsspaſb daran, daß sie ein wahrer Meister auf dem Prampolin Frank La'Due in die Anfangs- Eümste der Saltos und Luftschrauben einweihte und er selbst mit großartigen Kunst stücken wie Schraubensaltos und einem„Zrei- einhalbfachen!“ die zahlreichen Zuschauer be- geisterte. Mit Pfeil, Bogen, Tomahawk und Wurf- messern hatte Willi Linder mit seinen Secken⸗ heimer Indianern, dem Stamm der Ogalalas, seinen Wigwam aufgebaut, im Casernenkino liefen ständig Filme und über die Kegelbahn rollten ständig die Kugeln. In den Glubsesseln sich Auf- Clubs fühlten des EM und Lamplighter einem kleinen die deutschen Besucher bei enthalt sichtlich wohl und durften dabei auch noch die Ausstellung von Freizeitarbeiten der amerikanischen Soldaten bewundern, die in den modern eingerichteten Werkstätten hergestellt wurden. Hübsche Arbeiten aus Leder, Plexiglas und auch Gemälde, Aquarelle, Holzschnitte, zeugten von einer sinnvollen Freizeittätigkeit, zu der breiter Raum geboten wird. Schon zu Beginn der für drei Stunden angesetzten Besichtigungs- zeit, die als kommandierender Offizier Kenneth E. Adamson mit herzlichen Begrüßungsworten für die deutschen Gäste eröffnete, hatte das 337d Army Orchester mit flotten Weisen eröffnet und auf dem Kasernenhof gingen ständig lautstarke Soft- und Baseballspiele in Szene. UWeberall spürte man, daß sich die amerikanischen Gast- geber sichtlich Mühe gaben, ihren deutschen Gä⸗ sten den Aufenthalt in ihrem militärischen Be- reich so angenehm wie möglich zu machen. Allerdings mufsten sie sich etwas von wahren Heißhunger eines glücklicherweise kleinen Teils ihrer Gäste überraschen lassen, die sich mit einem kaum erklärlichen Heißhunger in lan- gen Schlangen auf die hot dogs— heiße Würstchen und Kaffee und Kuchen hermachten. Lächelnd meinte ein amerikanischer Soldat, daß das Schlangestehen noch immer nicht ganz ver- lernt sei. Die Amerikaner trugen es mit„keep smiling“— wir aber konnten darüber auch nur leise lächeln. Glücklicherweise trübte dieser Schönheits- fehler nicht den Gesamteindruck, den Gastgeber und Güste voneinander empfangen durften, denn immerhin sollte dieser Tag, nach den Worten von Kenneth E. Adamson ein Symbol der ge- meinsamen Anstrengungen und Arbeiten als Part- ner für den Frieden sein. Und so klang das herzliche„Good bye“ und„Auf Wiedersehen“ des Postens am offenen Tor wie ein sehr ver- söhnlicher Abschluß eines Tags, der auch in uns Erinnerungen an vergangene Zeiten in einem anderen Licht erscheinen ließ. Freivorstellung im„Helvetia“. Donnerstag, 22. Mai, 20.30 Uhr wird ein unterhaltsamer Farbfilm bei freiem Eintritt gezeigt: Besser essen— länger leben!“ Südweſtd. Rund ſchan Würmeling fordert Preissenkungen Gesetzentwurf sieht höhere Kindergeld- zahlungen vor Karlsruhe Gsw). In einem demokrati- schen Staat dürfe die Gerechtigkeit weder vom Egoismus des einzelnen, noch von einem Grup- penegoismus„überrollt werden“, betonte Bun- desfamilienminister Dr. Würmeling auf einer Kundgebung aus Anlaß des Bundesverbands- tages des Deutschen Familien verbandes in Karlsruhe. Dr. Würmeling wies alle Erklärun- gen, wonach in der Bundesrepublik nach fran- z6sischem Muster ein die Wirtschaft gefähr- dendes„Kinderprämiierungssystem“ mit über- höhten Belastungen eingeführt werden solle, als Täuschungsversuche zurück, die jede ge- sunde, die Gerechtigkeit für die Familie die- nende Familienpolitik aus Egoismus zu ver- hindern suchten. Solcher Egoismus setze sich leider auch allzu oft durch, wenn Lohnerhö- hungen zugunsten weniger, statt Preissenkun- gen zugunsten aller erfolgten. Preissenkungen müßten deshalb das Ziel auch der Sozialpart- ner sein. Bundesminister Dr. Würmeling wies ferner darauf hin, daß gegenwärtig in Bonn ein Ge- setzentwurf vorbereitet werde, der entweder die Einbeziehung der Zweitkinder der Mehr- kinderfamilien in die Kindergeldzahlungen oder eine fühlbare Erhöhung des Kindergeldes vom dritten Kind ab bringen werde. Zur Zeit sei noch nicht entschieden, welcher Weg ge- Sangen werden solle. Es sei selbstverständlich, daß die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine solche Maßnahme gründlich geprüft wer- den müßten, da eine Gefährdung der wirt- schaftlichen Stabilität gerade auch die Fami- lien treffe. Es sei aber nicht angängig, seit Jah- ren ständig Lohnerhöhungen von fünf oder acht Prozent vorzunehmen, auf der anderen Seite jedoch zu erklären, an einer Erhöhung des Beitrags zu den Familienausgleichskassen von 1 auf 1,3 oder 1,5 Prozent gingen zahl- reiche Betriebe zugrunde. Ein Volk, das jähr- ch mehr als 13 Milliarden DM allein für Ta- pak und Alkohol ausgebe, könne auch mehr Als die derzeitigen 565 Millionen DM für das Kindergeld aufbringen. Die Wirtschaft gehe nicht an dem geringfügigen Kindergeld zu- grunde, sondern daran, daß der Wirtschaft künftig weithin die Kinder von heute fehlen werden, die allein Träger der Wirtschaft der Zukunft sein könnten. 2————— 2 1 N 249 Millionen für Wiedergutmachung Alle Ansprüche bis 1961 abgeschlossen Stuttgart Gdsw). Das Land Baden-Würt⸗ temberg hat seit Beginn der Wiedergutma- chung bisher rund 249 Millionen DM unmit- telbar an die Eatschädigungsberechtigten aus- bezahlt. Von den nach dem Bundesentschädi- gungsgesetz für 1956 zu behandelnden rund 87 000 Ansprüchen sind bis Ende März 1958 ungefähr 29 000 erledigt worden. Durch diese Zahlen, sagte Justizminister Dr. Haußmann in einer Sendung der Landesregierung im Südwestfunk Baden-Baden, werde der Wille des Landes zu einer raschen Erledigung der Wiedergutmachung eindrucksvoll unterstri- chen. Nach dem bisherigen Verlauf könne erwartet werden, daß die Wiedergutmachung, Was die Entscheidung über die geltend ge- machten Ansprüche betreffe, bis 1961 in Ba- den- Württemberg vollkommen abgeschlossen Sein werde. Neuordnung der Kriegsopferversorgung Verbandstag des vdk Baden- Württembergs Stuttgart Gdsw). Der Landesverbandstag des VdkR Baden- Württemberg hat in Stuttgart Bundesregierung und Bundestag aufgefordert, unverzüglich mit den Beratungen über die Neuordnung der Kriegsopferversorgung zu be- ginnen. Die Beteiligung des Millionenheeres der Kriegsopfer am wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik müsse das vornehmste Ziel des sozialen Rechtsstaates sein, erklärt der Verbandstag in seiner Entschließung. Im Bewußtsein seiner staatspolitischen Verant- Wortung erhebe der Verband der Kriegsbe- schädigten keine unerfüllbaren Forderungen. Was aber trotz der bisherigen sechs Novellen zum Bundesversorgungsgesetz den Kriegsbe- schädigten und Hinterbliebenen an Renten ge- Währt werde, so sagte der wiedergewählte Landesverbandsvorsitzende Ludwig Hönle bei der festlichen Abschlußkundgebung, entspreche weder der Größe der bis ans Lebensende zu tragenden persönlichen Opfer, noch dem Lei- stungsvermögen einer Gemeinschaft, deren Sozialprodukt sich seit der Schaffung des Ver- sorgungsrechtes im Jahre 1949 verdreifacht habe. Gemessen an der Steigerung des Bun- desetats hätten sich die Ausgaben für die Kriegsopfer nur unwesentlich erhöht. Die Neuorientierung der Kriegsopfer fürsorge an der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik sei eine staatspolitische Aufgabe ersten Ranges, die auch im Hinblick auf die Einbeziehung der Beschädigten und Hinterbliebenen der Bundeswehr in das Ver- sorgungsrecht schnell gelöst werden müsse. Langgesuchter Ausbrecher gefaßt Karlsruhe Gsw). Der Karlsruher Kri- minalpoliei ist es gelungen, einen seit dem 10. Dezember 1957 aus dem Gerichtsgefäng- nis bei Wolfach ausgebrochenen Zigeuner festzunehmen. Der Polizei war bekannt ge- worden, daß sich der Gesuchte auf dem Land- fahrerplatz bei Karlsruhe-Hagsfeld aufhalte. Als ihn die Kriminalpolizei verhaften wollte, floh der Zigeuner in den nahegelegenen Wald. Die Polizeibeamten machten daraufhin von der Schußwaffe Gebrauch, verletzten den Flüchtenden leicht und konnten ihn Stellen. 1. Architekt Hugo Haering gestorben ö G6PpPIin gen(Isw). Der aus Biberach stammerde Architekt Dr. h. e. Hugo Haering ist im Alter von 76 Jahren im Göppinger Krankenhaus nach längerer Krankheit ver- Storben. Mit dem Namen Haerings, der für eine organhafte, zweckerfüllende Formgebung in der Architektur eintrat, ist ein wesentliches Kapitel der Entwicklung des neuen Bauens in Deutschland verbunden. Dr. Haering, der nach dem ersten Weltkrieg u. a. beispielhafte Siedlungen in Berlin baute, hat als 70 jähriger für seine zusammen mit Mies van der Rohe und anderen berühmten Architekten geleistete Pionierarbeit und für seine pädagogische Tä- tigkeit als Leiter und Inhaber der Berliner Schule„Kunst und Werk“, den Ehrendoktor der Technischen Hochschule Stuttgart erhal- ten. 2— Bessere Mittelstandspolitik gefordert Geisingen, Kreis Donaueschingen(Iswy). Der Deutsche Gewerbeverband e. V. München forderte auf seiner Generalversammlung in Geisingen im Namen der 800 Gewerbevereme in Deutschland eine bessere Mittelstandspoli- tik, die auch dem Gewerbe sichere Existenz- möglichkeiten biete. Der Verbandsgeschäfts- führer Dr. Mackh griff die Argumente des baden-württembergischen Wirtschaftsministers Dr. Veit an, wonach die Zeit des Einmann- betriebes vorbei sei zugunsten der gröberen Firmen mit mindestens acht bis neun Ange- stellten. Gerade in der Provinz, so wurde be- tont, werde der Kleinbetrieb immer die vor- herrschende Form bleiben. ö 1 RO MAN VON HANS ERNST Ooppyright by A. Bechthold, Fassberg, Aurch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. (20. Fortsetzung) „Man kann es verweigern, aber es ist besser, wenn man arbeitet. Erstens vergeht die Zeit viel schneller, und zweitens kann man besser Schlafen.“ „Und Sie? Wie lange sind Sie denn schon Bier?“ „Hier gibt es kein Sie! Kein Mensch außer dem Verwalter wird Sie zu dir sagen. Daran Wrirst du dich gewöhnen müssen. Und— was mich betrifft! Bei mir waren es gestern drei Monate. Nun habe ich noch vier Wochen. Aus- gerechnet Weihnachten muß ich noch hier sein. Aber das geht alles vorüber. Wie lange hast denn du?“ „Sechs Monate hat man mir gegeben.“ „Bist du verheiratet?“ „Ja, verheiratet.“ „Ich komme vor dir hinaus. Wenn ich deinem Mann etwas bestellen kann, ich tue es gerne.“ „Ach nein, das ist nicht nötig. Es kümmert inn wenig, daß ich hier sein muß.“ 5 Da wird das Guckfenster aul ind das Essen für zwei Personen here En. Auch hier nimmt es der Verwalte! tut 80 genau und mißt Magdalenas Portion schon Jane nicht mehr mit der Grammwaage. Die Neue will nichts essen und greift erst auf Mag- dalenas gütliches Zureden ein wenig zu. Eine Stunde später wird das Licht ausge- Schaltet. Das Haus liegt nun völlig im Dunkel, bis auf die Privatwohnung des Verwalters im Erdgeschoß. Aber damit ist noch lange nicht Alles Leben erloschen in den Zellen. Jetzt gehen die Gespräche im Dunkeln hin und her und es wird das von Bett zu Bett geflüstert, was man sich am Tag bei der Arbeit im Hof oder in der Waschküche nicht hat sagen können. Weil * der Wärter überall ist und nirgends ein Ge- spräch duldet. Magdalena merkt, wie die Neue sich unruhig von einer Seite auf die andere wirft und setzt sich selber etwas auf. g „Das ist nur die erste Nacht“, tröstet sie.„In einer Woche schläfst du so gut wie ich.“ „Ich kann es einfach nicht fassen“, klagt die andere.„Ich werde damit nicht fertig.“ „Du mußt nur lernen, das Vergangene hinter dir zu lassen, dann lebt es sich auch hier er- träglich“, erklärt ihr Magdalena und gibt plötzlich dem Gespräch eine andere Wendung. „Du hast heute etwas gesagt, über das ich nach- denken muß.“ 0 „Ja, Was denn?“ „Du hast gesagt, daß es deinen Mann wenig kümmert, wenn du hier sein mußt. Gibt es denn das?“ „Du bist wahrscheinlich noch nicht verhei- ratet?“ 5 „Nein, noch nicht, aber sobald ich hier her- auskomme. Warum kümmert es denn deinen Mann nicht, daß du hier bist?“ „Weil er dann für andere mehr Zeit hat.“ Magdalena hebt mit einem Ruck beide Füge aus dem Bett und geht auf die andere Seite hinüber, setzt sich dort auf die schmale Kante und sucht im Dunkeln nach der Hand der an- deren. 5 „Das mußt du mir genau erklären. Ich bin immer der Auffassung, daß auch ein Mann nur eine Frau lieben kann. Und diese Frau wird er dann heiraten.“ „Du meine Güte, kennst schlecht!“ 5 85 „Ich kenne sie gar nicht, ich weiß nur, daß es ein Unglück gäbe, würde der Toni mich einmal, wenn wir verheiratet sind, betrügen.“ 5 „Das wirst du am Anfang gar nicht merken; Und später ist es zu spät, um dagegen etwas au „Doch“, sagt Magdalena mit unheimlicher Ruhe.„Ich würde eine Axt nehmen und ihm den Schädel einschlagen du die Männer Dann geht sie wieder hinüber zu ihrem La- ger, zieht die graue Wolldecke bis über den Hals hinauf und atmet ruhig. Draußen platscht der Regen auf den beto- nierten Gefängnishof. 5 Wenn der junge Bauer in der Wies in den Wochen nach seiner Hochzeit an alles zurück- denkt, ist es nicht so einfach zu sagen, wie es begonnen und wie es sich vollendet hat. Er ist Bauer in der Wies geworden, ja das stimmt. Er hat die AKecker umgerissen und hat gesät. Ob Segen in den Halm steigen Will, das wird sich erst im nächsten Frühjahr zeigen. Manchmal kommt es ihm nämlich vor, als wäre alles, was aus seiner Hand fällt oder was sie an Ernte einbringt, von einem Fluch belegt, der wie ein Hexenbann aus den Bergen niederstieg und sich zentnerschwer auf seine Seele legt. Das sind die Erinnerungen, die ganz plötzlich aus dem Unterbewußtsein heraufsteigen, Oft redet er sich vor, daß er dieser Magdalena nur rein zufällig begegnet ist. Und doch läßt es sich mit diesem billigen Wort nicht abtun! Der Toni möchte sehr gerne ein guter Gatte sein, nachdem ihm, nicht nur von der Agnes allein, bestätigt worden ist, daß er ein guter und umsichtiger Bauer sei. Allein es geht nicht immer ganz so, wie er es Will. Er ist kein un- sinnig Verliebter, den es in Sehnsucht nach sei- nem Weib von den Feldern heimzieht, der sie dann im Flur schon umfangt und herzt und Küßt. ö Anders ist es bei der Agnes. Sie freilich kann es kaum erwarten, bis er heimko 5 Manchmal kommt es ihm vor, als betrachte sie ihn wie einen gekauften Gegenstand, mit dem sie tun kann, Was sie Will. Zuweilen tut sie sich überhaupt keinen Zwang an und küßt ihn vor allen Dienstboten ab. Wenn er sie sanft von sich schieben will, wird sie störrisch und fragt ganz laut, vor wem er sich denn geniere. Gleich am ersten Tag ist es ihm schon aufge- fallen, daß am Hof keine jungen Mägde sind, außer einer einzigen, namens Monika. Toni ist aber überzeugt davon, daß Agnes auch die noch use wechselt hätte, Wenn sie dafür hätte Er- denkt er verzweifelt, lächelt aber dann spöt- satz schaffen können. Die Sophie ist bereits sechzig und die Anna fünfzig. Als er die Agnes einmal fragt, warum sie sin denn diese alten. Helferinnen zugelegt habe, seines Wissens seien vorher immer junge Mägde hiergewesen, antwortet sie ihm ganz unverblümt:„Wegen dir natürlich. Es wäre sträflicher Leichtsinn, soviel Jugend am Hof zu haben.“ Da muß er unwillkürlich lachen. „Glaubst denn du, daß jeh——“ a „Ich glaube gar nichts“, unterbricht sie ihn. „Ich hab' lieber gleich vorgebaut. Und wenn die Monika nicht bald aufhört, dir solche Augen zu machen, dann fliegt sie.“ Das wird ihm doch zu bunt jetzt. „Rede nicht solchen Unsinn daher! Augen hinmacht! Ich hab' noch nie gemerkt, daß sie das tut.“ „Die Hauptsache ist, wenn ich es merke. Du prauchst das nicht merken.“ Ein trostloser Herbst kommt über die Land- schaft. Auf den Bergen liegt schon Schnee. An einem Sonntagnachmittag geht Toni mit seiner Bäuerin in den Hochwald hinauf, um mit ihr gemeinsam die Bäume anzuzeichnen, die ge- schlagen werden sollen. Selbst auf diesem Weg kann sie es nicht lassen, in ihn hineinzubohren. Anlaß dazu gibt ein junges Liebespaar aus dem Dorf, das engumschlungen an ihnen vorüber- geht. Es ist ein schönes Paar; der Toni wendet nochmal den Kopf nach ihnen zurück. Da sagt die Agnes gehässig:„Nichts da: die hat schon einen anderen.“ 5. Er weill im ersten Augenblick gar nicht, was sie meint, aber als er begreift, lacht er laut h aus:„Du hast manchmal werken. ken.“ 8 „Ich sag' es Wenigstens, Was 1d n Aber du? Du trägst alles in dir herum id. weiß überhaupt nicht, was du oft denkst.“ 5 „Jetzt Will sie auch meine Gedanken schon“, tisch vor sich hin, weil es ihn freut, daß sie in diesen Bezirk nicht eindringen kann. Nein, seine Gedanken wird er wohl immer für sich 0 N Sortsetaung fig? — Sport unnd Spiel Vom einheimischen Sport Handball TV Friedrichsfeld— TV 938 Seckenheim 10211 Den spielfreien Sonntag benutzte der Turns verein, um beim Bezirksligisten ein Freund- schaftsspiel auszutragen. Wie schon das Resul- tat zeigt, tat sich der Turnverein sehr schwer⸗ um mit dem knappen Resultat Sieger zu bleiben. Die Platzherren waren mit Feuereifer bei der Sache und es hätte nicht viel gefehlt und die Sensation wäre fertig gewesen. Die Gäste konn- ten allerdings diese Begegnung nicht mit der kompletten ersten Garnitur bestreiten, was sich selbstverständlich auch auf das Resultat aus- Wirkte. Im Vorspiel der zpeiten Mannschaften waren „die Platzherren mit 12:10 Toren erfolgreich. Klodt führte Schalke 04 zum Sieg Die neue Meistermannschaft erzielte drei Tref- fer— Hamburger SV blieb ohne Tor Das 47. Endspiel um die deutsche Fußballmei- sterschaft endete vor über 81 000 Zuschauern im Niedersachsen-Stadion in Hannover mit einem verdienten 3:0-(2:0) Erfolg des Westmeisters Schalke 04 über den norddeutschen Meister Ham- burger SV. Maßgeblichen Anteil an dem Ge- Winn des Titels eines deutschen Fußballmeisters für den FC Schalke 04 hatte der Nationalspieler Berni Klodt. Der Linksaußen der„Königs- blauen“ sorgte durch zwei Treffer in der 5. und 28. Minute für die beruhigende 2:0-Führung der Gelsenkirchener, die durch Kreuz in der 80. Mi- nute das Resultat sogar auf 3:0 stellten. Unter großem Jubel liefen die Mannschaften bei teilweise bedecktem Himmel und starkem Westwind in das Niedersachsenstadion ein. Berni Klodt gewann für Schalke die Seitenwahl gegen HSV- Kapitän Jupp Posipal, Die Mannschaften Stellten sich dem Schiedsrichter Albert Dusch Kaiserslautern) in der vorgesehenen Aufstellung: Hamburger SV: Schnoor; Schlegel, Klepacz; Werner, Posipal, Meinke; Krug, Stürmer, Uwe Seeler, Piechowiak, Reuter. Schalke 04: Orzessek; Sadlowski, Brocker; Bo- Tutta, Otto Laszig, Karnhof; Koslowski, Kördel, Siebert, Kreuz, Klodt. Führungstreffer nach fünf Minuten Die Hamburger hatten mit starkem Rücken- Wind einen verheißungsvollen Beginn. Schalkes Abwehr war jedoch sofort im Bilde und mar- Kierte messerscharf ihre Gegenspieler. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fiel dann schon nach fünf Minuten auf Flanke von Kördel durch EKlodt der bedeutungsvolle Führungstreffer für Schalke, In gebückter Stellung verwandelte der Internationale durch Kopfball. Schon drei Minu- ten später hatte der HSV- Rechtsaußen Krug eine große Ausgleichschance, die er aber vergab. Die Hamburger drängten weiter, wobei sie einige geschickte Angriffe inszenierten. Die ge- naue Mann-Deckung der Schalker Abwehr ver- Hinderte aber jeden Erfolg der Norddeutschen. Als Stopper Otto Laszig einen Ball an seinen Torwart zurückspielte, gab es Pfiffe des Publi- Kums. Der Schalker Sturm antwortete mit schö- nen Gegenangriffen, wobei der Ball steil oder aber geschickt über die Flügel gespielt wurde. Der Schalker Angriff konnte sich besser ent- alten, zumal er auf eine wesentlich schwächere Deckung traf. Die Hamburger hatten Schlegel Als rechten Verteidiger mit der Bewachung von Berni Klodt beauftragt. Schlegel tat hier sein Möglichstes. ohne jedoch den Schalker kaltstel- len zu können. Die Hamburger schienen über ihre Deckungsschwächen selbst bestens im Bilde, Sie verstärkten nämlich durch den Halblinken Piechowiak wiederholt ihre hinteren Reihen. Piechowiak war überraschend als Halbstürmer aufgestellt worden. Nach einer halben Stunde wurde Schalkes Torwart Orzessek Verletzt, nachdem ihn Stürmer und Uwe Seeler in die Zange genommen hatten. Der Schalker Schluß mann erholte sich aber bald wieder. Hamburg vergab manche Chance In der 28. Minute erhöhte Klodt verdient auf 2:0. Wie beim ersten Treffer war der HSV Mit- telläufer Posipal nicht schuldlos. In der 34. Mi- mute war beinahe das 3:0 fällig. Mittelstürmer Siebert verschoß jedoch die Vorlage von Klodt, nachdem der unsichere Posipal gezögert hatte. Bis Ende der ersten Spielhälfte kamen die Ham burger durch s gute Aufbauspiel ihrer Außen- läufer Wern nid Meinke nochmals stark auf. Jetzt imponierte aber die geschickte Schalker Deckungsstellung, wodurch der HSV- schwung Aufgefangen wurde. Bei einem Zweikampf zwi- schen Uwe Seeler und Stopper Laszig nahm der Schalker die Hand zur Hilfe, Es gab aber nur einen Eecball, da der Schiedsrichter Dusch die- ses Faustspiel nicht ahndete Fünf Minuten vor der Pause schoß Krug vier Bälle über das Tor. GSefährlichster Mann beim HSV- Angriff war mit Abstand Uwe Seeler, der ein enormes Pensum Absolvierte, abe, dus Stürmer etwas der Pause traf Waerner-Freistoß nur atte Werner in die Hilfe fand. Eine or Uwe Seeler nach nen W das Außennetz. Vorher „zweite Etage“ geschos 8 Schalke legt Wert auf Torsicherung In abwartender Haltung begann der westdeut- sche Meister die zweite Spielhälfte, Schalke spielte zwar nicht aus sprochen defensiv. legte aber größten Wert au gene Torsicherung. 80 wurde der HSV zwa zufig überlegen, ohne jedoch zu einem Preffer zu kommen. Den Ham- burgern boten sich nun Wiederholt gute Gele- genheiten, die aber verpaßt oder vergeben wur- den. Dabei zeigten die Norddeutschen ein zu umständliches Spiel. Sie 26gerten meist mit dem Torschuß, so daß die an ihren Gegnern kleben den Schalker die Situation stets wieder berei- nigen konnten, Der Schalker Sturm beschränkte sich auf schnelle Gegenvorstöße, die stets Be- unruhigung in Hamburgs hinteren Reihen her- Vorriefen. Das HSV-Spiel wurde vornehmlich von Meinke und Werner inszeniert, die besonders mit Uwe Seeler harmonierten. Der„Dicke“ wurde aber vom Schalker Stopper Laszig nicht aus den Augen gelassen. Beide lieferten sich großartige Duelle, die unentschieden endeten. Mitte der Zz Weiten Halbzeit nahm der HSV Stopper Posi- pal in den Sturm, für ihn spielte Piechowiak Mittelläufer. Der Nationalspieler übernahm den Linksaußenposten, er war aber viel zu lang- sam, um hier etwas erreichen zu können. Schal kes rechter Läufer Borutta wurde ermahnt, nach- dem er gegen Posipal viel zu hart eingestiegen War. Das Anschlußtor verpaßte Rechtsaußen Krug, nachdem Brocker einen Flankenball von Reuter nicht abfangen konnte. Krug stand völlig frei vor Orzessek, er schoß aber hoch über das Tor. Nicht einmal das Ehrentor 20 Minuten vor Schluß nahm Laszik die Hand zu Flilfe. Dieses Handspiel wurde aber Von Dusch nicht geahndet. Der HSV rannte Weiter vergeblich gegen das Schalker Tor an. Hier Ver- teidigten die Knappen aber mit erlaubter Härte, mit guter Ubersicht und viel Cleverness. All mählich konnten sich die Westfalen von dem gegnerischen Druck wieder frei machen. Die Knappen stürmten nun wieder gefahrdrohend in den gegnerischen Strafraum. Ein Freistoß der Schußkanone Kreuz blieb in der HSV-Mauer hängen. Zehn Minuten vor Schluß War mit dem Tor von Kreuz die Entscheidung endgültig ge- fallen. Der untersetzte Halbstürmer flieg einen verdeckten Schuß mit dem linken Fuß halbhoch in die lange Ecke los. Der nicht überzeugende Hamburger Torwart Schoor hatte hier Wirklich keine Abwehrchance. Die Hamburger versuchten nun Wenigstens noch zum Ehrentor zu gelangen. Das schien auch in der 84. Minute fällig zu sein. Der sehr agile Linksaußen Reuter hatte durch die Beine von Sadlowski zu Uwe Seeler gespielt, der aber dicht vor dem Schalker Tor über das Gehäuse schoß. Für den Rest der Spielzeit gerieten die Schalker nicht mehr in Gefahr. Der schmale aber zähe linke Schalker Läufer Kernhoff vereitelte noch die letzte Chance des HSV. Fußball in Zahlen Deutsche Meisterschaft: Schalke 04 Hambur- ger SV 3.0. Privatspiele: 1860 München— Dynamo Prag 5:3, FO Wacker München— Türkische Amateur- Auswahl 3:0, SV Waldhof— VfR Mannheim 1:1, Würzburger Kickers— 1. F Nürnberg 011, Viktorja Köln— Tus Neuendorf 4:1, Schwein kurt 05— SpVgg Fürth 270, VB Stuttgart gegen Viktoria Aschaffenburg 41. Ergebnisse vom Fugbalitoto 1. Hamburger SV- Schalke 04 (073) 2 2. Düren 99— Borussia M.-Gladbach(0:2 2 3. Rheydter SV= TSV Marl Hüls(0:4) 2 4. Spogg Herten— VIB Bottrop 220 1 5. Horst/ Emscher Bayer Leverkusen e 6. Spfr Gladbeck— Schwarzweiß Essen(4:5) 2 7. Viktoria Köln— Tus Neuendorf D 8. Tennis Bor. Berlin— Preußen Münster G 1 9. VfL. Osnabrück— Bremerhaven 93 1 1 10. Fœ St. Pauli— Altona 93(320) 1 11. Schweinfurt os— Spogg Fürth(2:0) 1 12. VfB Stuttgart— Viktoria Aschaffenburg(4:1) 1 Abschlußtabelle des Aufstiegs im Süden 1. VfB Friedberg 4 92¹ 8:0 2. Fœ Bamberg 4 4:3 53 3. VII. Neckarau 4 8:9 4:4 4. FV Offenburg 4 778 276 5. FV Union Böckingen 4 3 10 1:7 Badens Handballjugend schlug Württemberg Die zweite Vorrunde um den Juniorenpokal des Deutschen Handballbundes brachte folgende Ergebnisse: Baden— Württemberg 18:9, Hessen gegen Pfalz 14:9, Mittelrhein— Westfalen 22:10, Niedersachsen— Schleswig- Holstein 7:8. Photoscchen a5 nur machen Kloppenheimer Str. 57 Am Mittwoch, den 21. Mai Schlachffest Von 11-13 Uhr Wellfleisch Ab 16.00 Uhr frische Wurst R. Voigtländer, Hauptstr. 105 1 Vereins- Kalender) Inserieren Geflügelzüchterverein 1904. Am 23. Mai 1958, 20 Uhr findet eine Mitgliederversammlung statt. scheinen gebeten. kommenden Freitag, den in unserem Vereinsheim Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden alle Mitglieder um ihr Er- HBringit gewinn 2 Bekanntmachungen NMöbelkauf leicht gemacht im Verzeichnis landwirtschafter Unternehmen land wirtschaftlichen Einspruchserhebung Das Verzeichnis der hauptberuflichen Unternehmen liegt zur Einsichtnahme und in der Zeit vom 19.— 31. Mai 1958 bei den zuständigen Gemeindesekretariaten auf. Mannheim, den 14. Mai 1958 Der Vorsitzende der Abschätzungskommissionen für den Stadtkreis Mannheim I. A. Städt. Gartenbauamt Möbelhaus ARTUR Hauck Zähringer Straße liefert Neckarbote- Dructterei. Nur zwei Spiele in Nordbaden In der nordbadischen Handballverbandsliga fan- den nur zwei Spiele statt, da das für die Tabel- lenführung wichtige Treffen zwischen der TSG. Ketsch und TSV Birkenau ebenso ausgefallen ist wie die Begegnungen Großsachsen gegen Secken- heim. Der Tv Edingen behauptete durch ein 979 beim Tabellennachbarn Nußloch den dritten Platz hinter Ketsch und Birkenau, Während das Duell der beiden letzten, Hockenheim Segen Handschuhs- heim, nach einem torreichen Treffen mit einem 11:10-Sieg des Neulings Hockenheim endete. Hohe Siege der Spitzenmannschaften Hohe Siege buchten am dritten Maisonntag die Spitzenmannschaften der mittelbadischen Hand- ballverbandsliga. Der Tabellenerste Karlsruher Sc sab dem Neuling Brötzingen mit 15:6 das Nachse- hen, während die Rintheimer, die als einziger Verein noch keinen Verlustpunkt aufweisen, den anderen Aufsteiger, TG Eggenstein, sogar mit 18:5 Toren abfertigten. Die Tschft Durlach schob sich durch ihren 1419-Sieg wieder vor die unterlegenen Beiertheimer auf den zweiten Platz. Neben Eggen- stein ist auch noch der SV Niederbühl ohne Ge- Wwinnspiel, nachdem auch die Heimbegegnung ge- gen SR Steinbach mit 8:6 Toren verloren gegangen ist. Nur noch TSV Zähringen ohne Sieg Nur der TSV Zähringen, der nach der hohen 15:5- Niederlage beim Spitzenreiter TV Sulz das „Schlußlicht“ übernehmen mußte, ist in der süd- badischen Handballverbandsliga noch ohne Sieg. Vom letzten Tabellenplatz auf die achte Stufe ver- besserte sich der ESV Offenburg, der zu Hause überraschend gegen 1844 Freiburg mit 12:11 den ersten Sieg dieser Runde sicherstellte. Auf den dritten Rang, den bisher 1644 Freiburg innehatte, stieß der TV Seelbach vor, der mit 1317 über den SV Elgersweier die Oberhand behielt. Auf den sechsten Platz konnte sich der Neuling Sv Schut- tern verbessern, der im Neulingstreffen in Rings- heim etwas überraschend mit 4:9 die Oberhand behielt. Der Tabellenzweite RW Lörrach bestätigte die ansteigende Form mit einem beachtlichen 6:7 Auswärtssieg beim TV Gottmadingen. Lörrach bleibt damit dem Spitzenreiter mit ebenfalls zwei Minuspunkten(Sulz liegt mit einem Spiel im Vor- tei) hart auf den Fersen. Friedberg Amateurmeister des Südens Mit einem 2:0-Sieg über den 1. Fe Bamberg beendete der VfR Friedberg die einfache Punkt- spielserie um den Aufstieg zur 2. Liga Süd un- Seschlagen und sicherte sich gleichzeitig neben dem Aufstiegsplatz den Pitel eines süddeutschen Amateur-Fußballmeisters, Sowohl im Punkt- (8:0), als auch im Torverhältnis(9:1) drückt sich die Uberlegenheit der kampfstarken FHessen- mannschaft klar aus. Das unerwartet glänzende Abschneiden in der Aufstiegsrunde ber Starken Hoffnungen auf ein gutes in der 2. Liga Süd. Das zweite A endete mit einem überraschend klaren 122 des VfL. Neckarau beim württember ster Union Böckingen, der damit ohne England erzwang gegen UdssR ein 1:1 In einem Fußball-Länderspiel in Moskau er- zwang die englische Nationalmannschaft gegen die UdssR ein 1:1- Unentschieden, nachdem die Engländer bei der Pause mit 071 geführt hatten. Nur noch drei ungeschlagene Vereine Die süddeutsche Handballoberliga wartete mit einem vollen Programm auf. Dabei gelang es dem TSV Zirndorf, beim hochfavorisierten nordbadi- schen Vizemeister Sd St. Leon einen 11:12-KAus- Wärtserfolg zu erzielen. TB. Eßlingen schlug den Tus Schutterwald mühelos 17:11. Im dritten Spiel errang Post München beim Schlußlicht rus Hot weier mit 10:19 die ersten ispunkte. TSV Ans bach behielt seine Spitzenposition nach einem h erkämpften 12:9-Erfolg über den TSV Zuffenhau Sen. Frischauf Göppingen schob sich mit einem äußerst glücklichen 13:14-Sieg über sc Leutershau- sen auf den zweiten Tabellenplatz vor. Edgar Basel deutscher Bantamgewicktsmeister Den Pitel eines deutschen Boxmeisters im Bantamgewicht holte sich bei einer Mannhei⸗ mer Berufsboxveranstaltung der Exeuropamei- ster der Amateure, Edgar Basel(Mannheim), durch einen eindeutigen Punktsieg über den Bochumer Alfred Schweer. Vor 5000 Zuschauern im Mannheimer Eisstadion Friedrichspark be- herrschte Basel seinen Gegner eindeutig und legte bereits in den ersten drei Runden den Grundstein zu seinem Erfolg gegen Schweer, der kürzlich schon in der nächst höheren Klasse im Titelkampf gegen Quatour gescheitert war. Uli Ritter schlug Joey Maxim nach Punkten Zu einem beachtlichen Punktsieg über zehn Runden kam im Schwergewichtskampf der Mannheimer Uli Ritter über den früheren Halb- schwergewichts-Weltmeister Joe Maxim(USA). Nur 45 Wagen wurden gewertet Französischer Sieg in der Deutschland- Rallye Die Franzosen Bernard Consten und Jean He- bert(Paris) gewannen mit einem Alfa Romeo 1290 die in Baden-Baden zu Ende gegangene Deutschland-Rallye 1958 ohne Strafpunkte vor den deutschen Fahrer Max Rieß(Nürnberg)/ Hans Wencher(München), die ebenfalls einen Alfa Romeo vom Typ Berlina fuhren und ohne Strafpunkte ins Ziel kamen. An dritter Stelle kolgen die Schweden Gunnar Andersson DRike Widell auf Volvo 444. Das Ergebnis konnte erst nach Erledigung mehrerer Proteste bekannt- gegeben werden. Zuerst waren die beiden Schweden als Sieger im Gesamtklassement er- rechnet worden. Von den 68 am Donnerstag auf dem Nürburg- ring gestarteten Fahrzeugen kamen 50 nach fast 3000 Km langer Fahrt durch Deutschland, Frank- reich und Luxemburg in Baden-Baden an. Die 2500 km reine Langstreckenfahrt und zehn ein- gelegte Sonderprüfungen dezimierten das Feld jedoch so, daß von den 50 in Baden-Baden ein- getroffenen Fahrzeugen nur noch 45 bei der Be- Wertung berücksichtigt werden konnten. Pie Franzosen wurden zugleich Sieger der Klasse bis 1300 cem, während sich die Deutschen Mar Rieß und Hans Wencher durch ihren Erfolg in der Europa-Rallxe-Meisterschaftswertung auf den zweiten Platz vorarbeiteten, den sie mit den Engländern Gouldbourne/ Turner mit je 16 Punk- ten teilen. An erster Stelle rangiert der Eng- länder Harper auf Sunbeam mit 19 Punkten. Harper hat an der Deutschland-Rallye nicht teilgenommen. Den Klassensieg in der Wagenklasse über 2600 cem errangen die Franzosen Comte de Maubou/Brule Garis) auf BMW 507 als 13. in der Gesamtwertung. Den Nationenpreis gewann Deutschland, während den Damenpokal die Französinnen Anni Soisbault/ Liese Renaud auf Triumph TR 3 errangen. Der Max-Egon-Becker- Wanderpreis ging an die Sieger Consten/ He- bert. Gewinner des Clubmannschaftspreises wurde der Mainzer Automobilelub, und den Markenteampreis holten sich die Auto-Union- Teams Auto-Union I Levy Vold/ Johannsen, Hans Meier/ Sven von Schröter, Eitelmann/ Kühne und Auto-Union II Stamm RBorggräfe, Neisemeger/ Keining, von Grtzen/ Hülsemann. Nur drei Titelverteidiger erfolgreich Schmitt, Heß und Dietrich bleiben Meister im klassischen Ringen Bei den deutschen Lingermeisterschaften Klassischen Stil, die für alle acht Gewichtsklas- sen in Aschaffenburg ausgetragen wurden, blie- ben nur drei Titelverteidiger erfolgreich. Zu den wiederum erfolgreichen Ringern Schmitt(Aschaf. fenburg), Heß Dortmund) und Dietrich(Schif. kerstadt) im Feder-, Mittel- und Schwergewicht kommt allerdings noch der Saarländer Scherer (Heusweiler), der im Vorqahr Meister im Flie- gengewicht war und sich diesmal den Titel bei den Bantamgewichtlern holte. Pech hatte im Weltergewicht Titelverteidiger Hofmann(Lich tenfels). Er schied aus der Konkurrenz aus, da er beim Wiegen zu schwer War. Bei den Fliegengewichtlern sicherte sich 5 vain(Heusweiler), der im Vorjahr Zweiter Wesen war, die Meistersch- ferstadt) und Idler(Münster), Im Bantamg 80 ger Pfarrer und nge aus Untertür Während Heinz Heu der den Meister Ter nach Punkten b gt hatte, nicht ins F kam, da er nach drei Punktsiegen aussc mußte. Im Federgewicht erneuerte der Aschaf fenburger Franz Schmitt seinen Erfolg, und hin- ter Schuster Ferndrau) kam mit Bergmann auf den dritten Platz ein weiterer Ringer des Ver anstalters Aschaffenburg-Damm. Im Leichtge- wicht mußte der Aschaffenburger Schmittn seinen Titel nach einer Niederlage an Net mayer(Neuaubing) abgeben, belegte aber noch vor Held(Brötzingen) den zweiten Platz. den Weltergewichtlern holte sich Werner H (Burbach) den Pitel vor Lothar Martus(Fr 8 furt) und einem weiteren Hessen, dem Klei ostheimer A. Rachor. Im Mittelgewicht wurde exwartungsge wiederum Horst Heß ODortmund) Sieger, wo seine neue Meisterschaft praktisch schon in 8 nem ersten Kampf entschieden worden war als; er Georg Utz(Kornwestheim) mit 2:1 Punkten besiegt hatte. Dritter wurde der Aschaffenbur- ger Josef Büttner. Recht spannend verlief 5 Auseinandersetzung bei den Halbschwergew lern, wo Titelverteidiger Dirscherl durck Ver- letzung nicht starten konnte Die Meisterschaft erkämpfte sich Metzner(Landshut) vor Jacobsen (Lintfort) und Wiesholler(Annen). Bei den Schwergewichtlern gab es von Anfang an keinen Zweifel, daß sich Silbermedaillengewinner Diet rich durchsetzen würde, Er mußte sich im Kampf Segen den späteren Dritten Volb(Frank th War mit einem Punktsieg begnügen, war von Krehl(Feuerbach), der den zweiten PI belegte, im Finale niemals gefährdet. Belgiens Wasserballer unterlager Im Kölner Agrippa-Bad gewann die deutsche Nationalmannschaft ein Wasserball-Länders Segen Belgien überraschend klar mit 11:4 Die Belgier waren schwimmerisch und in Ballbehandlung unterlegen. Man hatte von Gästen mehr erwartet. zumal sie schon ersten Minute durch einen Weitschuß von de.! überraschend in Führung gingen. Dieser blieb aber auch ihr einziges Tor bis zur Während auf Treffer Pauge, ne 15 unglück! mehr fangen Imägßigen Abständen 11:3, und kurz vor Schluß schoß Raschärt, neben dem Torhüter de Hessele der beste Mann der- Belgier, einen vierten Treffer für die Gàste. Zwischenrunde zur Hockey- Meisterschaft In der Zwischenrunde zur deutschen Hockey Meisterschaft setzten sich der Titelverteidiger Uhlenhorst Mülheim durch einen hohen 7.2(4.2 Erfolg über den Niedersachsen-Meister Go in Goslar sowie die beiden Berliner Ve klub kam in Berlin zu einem nie gefährdeten 3:0(2:0)-Sieg über den SSV Ulm. Die vierte Begegnung zwischen dem vorjährigen Finalisten HC Raffelberg und Klipper Hamburg endete in Duisburg trotz Verlängerung 0:0 und wird vor- aussichtlich am nächsten Sonntag in Hamburg- wiederholt. Deutsches Davis-Cup-Team eine Runde weiter Mit 3:2 endete in Köln der Davis-Cup-Länder- kampf zwischen Deutschland und Belgien. Die Mannschaft des deutschen Tennisbundes quali- flzierte sich damit für die dritte Runde der Eu- ropa-Zone, in der Großbritannien ein schwerer Gegner ist. Großbritannien schlug Brasilien mühelos mit 5:0. Viktoria Hannover deutscher Rugbymeister Deutscher Rugbymeister wurde in Frankfurt der SV Viktoria Hannover-Linden durch einen überlegenen 21:0-(6:0)-Sieg über den süddeut- schen Meister Heidelberg-Neuenheim. Wellklasseleistungen im Neckarstadion Internationales Leichtathletik- Sportfest Drei Jahresweltbestzeiten drückten der Serie hochklassiger Resultate beim internationalen Leichtathletiksportfest der SpVgg Feuerbach im Stuttgarter Neckarstadion den Stempel auf. Für Nummer 1 sorgte der hochtalentierte Armin ö Hary(Bayer Leverkusen) über 100 m mit 10,3 Sek. vor Martin Lauer(ASV Köln), der mit 10,5 ebenfalls persönliche Bestzeit lief, und Europameister Heinz Fütterer(K Sc) mit 10,6 Sek. Jahresweltbestzeit Nr. 2 war über 1000 m 181 lig, wo der 23 jährige Siegfried Valentin(Armee Sportclub Ostberlin) für die große Uberraschung sorgte, als er 300 m vor dem Ziel Weltrekord mann Jungwirth überrumpelte und nach span- nendem Spurt mit hervorragenden 2:22,00 Min. gewann. Auf dem zweiten Platz endete der Spa- nier Barris, der auf den letzten Metern eben- Talls an Jungwirth vorbeizog und mit 8221 men neuen spanischen Rekord aufstellte. Die 400 m wurden unter Führung von Jungwirth in 54,2 und die 800 m in 1252.8 zurückgelegt. Weltjahresbestzeit Nr. 3 gab es über 3000 m durch den wieder an seine Slanzzeiten an- knüpfenden Ungar Sandor Iharos, der im Spurt den führenden Siegfried Herrmann auf der Zielgeraden knapp bezwang und 8:04,00 XTin. erreichte. Dieser 3000-m-Lauf stand im Zeichen der vier Läufer Iharos, Herrmann, Jurek(Tsche- choslowakei) und Ludwig Müller(TV Wesel. Diese vier Läufer setzten sich nach der ersten Runde vom Felde ab und Passierten die 300 m in 610 Sek. Unter Führung von Müller wurden die 800 m in 2:08,0, die 1000 m in 2:39,8, 1500 1 in 4:02,83 und 2000 m in 524,4 Min. zurückgelegt. In der letzten Runde 20g der deutsche Rekord mann Siegfried Herrmann mit einem Zwischen- Spurt in Front und schien einem sicheren Sieg entgegenzulaufen, doch Iharos brachte sich auf der Zielgeraden mit einem scliarfen Spurt an den Hallenser heran und wurde schließlich kla- rer Sieger. 8 3 im in der (2:0) und der Berliner Hocke N 2 2 2c 2 KKK ¼ö-2i n ee